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Technische Universität Sofia

Wissenschaftliches Arbeiten I.
Wissenschaft, Ethik und Forschung

SMK I
Technische Universität Sofia
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Gliederung
1. Wissenschaft und wissenschaftliches Arbeiten
2. Kriterien der guten Qualität beim
wissenschaftlichen Arbeiten
3. Forschung

Die Ausführungen zum Thema basieren auf Balzert, H./Schäfer,


Ch./Schräder,M./Kern,U.: Wissenschftliches Arbeiten, W3L-Verlag, 2008

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Wissenschaft, Ethik und Forschung 2
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Wissenschaft und wissenschaftliches Arbeiten

Wissenschaftliche Arbeiten (Artefakte*) für


Studierende:
 Haus- und Seminararbeiten
 Präsentationen und Abschlussarbeiten
 Abschlussarbeiten: Bachelorarbeit, Masterarbeit,
Diplomarbeit, Dissertation

*Artefakte – das durch menschliches Können Geschaffene

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Wissenschaft, Ethik und Forschung 3
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Was ist Wissenschaft?


 eine organisierte Form der Sammlung und Auswertung von
Erkenntnissen und Wissensschätzen.
 schafft Wissen:
– durch methodische und systematische Forschung
– in Veröffentlichungen und in der Lehre
 internationaler Ausgetauschtund weltweite Nutzung der

Ergebnisse

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Wissenschaft, Ethik und Forschung
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Was ist Wissenschaft?


Fertigkeiten trainieren:

 Informationen sammeln

 Gegenstandsbereiche erforschen und durch-


Dringen

 Material auswerten, erweitern, weitergeben

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Wissenschaft, Ethik und Forschung
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Zum wissenschaftlichen Arbeiten gehört:

 der Zugriff auf bereits vorhandenen Wissensschatz


 die Verknüpfung von eigenem und fremden Wissen
 die Suche nach neuen Erkenntnissen
 die Auseinandersetzung mit dem
gewonnen Material; analytisch
und kreativ

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und Forschung
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Voneinander lernen – weltweiter Austausch


 Entwickelte Arbeitsprodukten präsentieren und
veröffentlichen
 Wissen wird interdisziplinär, interkulturell,
international transportiert

 Wissenschaftlich arbeiten: Lernen, Konstruieren,


Fortschreiten
 Nutzen für den Autor und die anderen

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Arbeiten I. Wissenschaft, Ethik
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Ethik in der Wissenschaft


hochwertiges Wissen generieren und austauschen

Zur Wissenschaftsethik gehören daher:

 sittliche und moralische Grundsätze

 Qualitätskriterien für gutes wissenschaftliches Arbeiten

Grundsätze und Qualitätskriterien für alle:

in der Wissenschaft arbeiten und wissenschaftliche


Arbeiten im Studium erstellen.

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Qualitätskriterien der wissenschaftlichen Arbeit


Objektivi-
Verant- tät Ehrlich-
wortung keit
Überprüf-
Fairness
barkeit
Nachvoll- Wissenschaftliche Reliabili-
ziehbarkeit Qualitätskriterien tät

Originalität Validität

Logische Verständ-
Argumenta- lichkeit
tion Relevanz

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1. Objektivität
Grad der Unabhängigkeit der gewonnenen Ergebnisse
 vom Beobachter/Interviewer und Ersteller
einer wissenschaftlichen Arbeit
 vom Auswerter/Gutachter und

erfordert

 unvoreingenommenes wissenschaftliches Vorgehen


 Selbstkontrolle
 sachliche Argumentation und neutrale, vorurteilsfreie
Darstellung der gewonnenen Ergebnisse

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1. Objektivität
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
 Ausführungen vorurteilsfrei?
 sprachliche Aufbereitung dem wissenschaftlichen
Schreibstil entspechen?
 Ergebnisse unabhängig von der Person
zustandekommen?
 Ergebnisse von unterschiedlichen
Gutachtern gleich beurteilt?

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Qualitätskriterien: Wie kann man für die Objektivität sorgen?

 Inhalte neutral und vorurteilsfrei,


Problemsituation sachlich und klar beschreiben

 Quellen unvoreingenommen wählen; Einwände


berücksichtigen, gegenteilige Meinungen einbeziehen

 Richtig und vollständig zitieren

 Korrekte Datenauswertung, Interpretationen und


Schlussfolgerungen, ehrliche Ergebnisbeschreibung

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2. Ehrlichkeit
 gilt als Selbstverständlichkeit; Autoren, Prüfer und
Begutachter
 Ehrlichkeit anderen gegenüber
 sich folgende Fragen stellen:
 Bin ich ehrlich in meinen Beschreibungen und
Darstellungen?
 Wie gehe ich mit Statistiken um?
 Bin ich ehrlich bei der Wiedergabe und Präsentation
meiner Arbeitsergebnisse?

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2. Ehrlichkeit
 Wahrheitsgemäße Wiedergabe Sachverhalte
und der gewonnenen Erkenntnisse
 Richtige und vollständige Quellenangaben
 Nennung anderer an der Ergebnisfindung beteiligten
Personen
 unerwartete und auch unerwünschte Ergebnisse
aufzeigen
 Keine Plagiate, Täuschungen oder Datenmanipulationen

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2. Ehrlichkeit
Plagiate sehr schnell mit Softwareprogrammen nachweisen:
 Programme Ephorus (http://www.ephorus.de/ ), Docoloc
(http://www. docoloc.de/) und Jplag (http://www.ipd.uni-
karlsruhe.de/jplag/); letztes Programm prüft
Quellprogramme der Programmiersprachen Java, C# , C,
C++ auf Plagiate

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2. Ehrlichkeit

Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:

 Sachverhalte wahrheitsgemäß beschreiben und


darstellen?
 verwendete Daten und Statistiken glaubwürdig?
 ausreichend belegte Aussagen und richtig und vollständig
wiedergegebene Quellen
 Größe des Wahrheitsgehalts der Daten, Ergebnisse und
Schlussfolgerungen?

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3. Überprüfbarkeit
 zentrales wissenschaftliches Qualitätskriterium

 ermöglicht Fehlerkorrekturen

 Überprüfungen mit Änderungen und Verbesserungen -


hochwertige Lösungen.

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3. Überprüfbarkeit
 Wissenschaftliche Theorien müssen daher
an der Erfahrung scheitern können:

– Falsche Aussagen widerlegen (falsifizieren)


Was nicht falsifizierbar und keiner Kritik zugänglich ist,
hat keine wissenschaftliche Relevanz.
– Richtige Aussagen bestätigen (verifizieren)
Was verifiziert werden kann, gilt als „vorläufig
gesichert“.

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3. Überprüfbarkeit
Wissenschaftlich - unwissenschaftlich
 Die Überprüfbarkeit - Voraussetzung für
Wissenschaftlichkeit; Nichtüberprüfbares ist nicht
wissenschaftlich, kann man nicht widerlegen (falsifizieren)
Beispiel: Kommilitone – Australien – Känguru
 Sich der Kritik und der Überprüfung entziehende Theorien
und Lehren sind unwissenschaftlich
 „Alle Sterne heilen kranke Menschen“- nicht belegen und
nicht widerlegen, also nicht wisenschaftlich
 Regel: Wissenschaftliche Theorien müssen an der
Erfahrung scheitern können

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3. Überprüfbarkeit
Wissenschaftlich - unwissenschaftlich
Karl Popper Methode der Falsifikation – grundlegend für WA
 „ Was die wissenschaftliche Einstellung und die
wissenschaftliche Methode von der vorwissenschaftlichen
Einstellung unterscheidet, das ist die Methode der
Falsifikationsversuche. Jeder Lösungsversuch, jede Theorie,
wird so streng, wie es uns nur möglich ist,
überprüft. [ ...] Die Überprüfung einer
Theorie ist also ein Versuch, die Theorie
zu widerlegen oder zu falsifizieren „
[Popper 04, S. 26]

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3. Überprüfbarkeit

Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:


 Wird das Vorgehen verständlich und überprüfbar
dargestellt?
 Werden die Behauptungen belegt?
 Sind die Quellenangaben vollständig?
 Sind die Ergebnisse überprüfbar?
– Ist es möglich, die Aussagen zu widerlegen?
– Ist es möglich, die Aussagen zu bestätigen?

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4. Reliabilität
Der erreichte Grad an Reliabilität zeigt,

 wie zuverlässig die Messinstrumente messen:


Messgenauigkeit.

 wie stabil die Ergebnisse sind.

 ob andere Personen bei einer Wiederholung der


Untersuchung mit den gleichen Geräten und Methoden
zu den gleichen Ergebnissen kommen können.

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4. Reliabilität
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
 Arbeiten die Instrumente fehlerfrei?

 Wie genau messen die Instrumente?

 Sind die ausgewählten Methoden für den


speziellen Zweck geeignet?

 Sind die Ergebnisse stabil und zuverlässig, so dass


andere Personen bei einer Wiederholung der Verfahren
zu den gleichen Ergebnissen kommen?

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5. Validität
Der erreichte Grad an Validität zeigt,

 wie genau ein zu prüfendes Merkmal


tatsächlich geprüft wird.

 ob die Ergebnisse gültig sind.


– Bearbeitung der richtigen Inhaltsbereiche
(Inhaltsgültigkeit)
– Passgenaue Fragen
– Ausreichend große, repräsentative Stichproben

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5. Validität
Ursachen für wenig valide, nicht inhaltsgültige
und minderwertige Ergebnisse
 Bei Suchfragen in Befragungen große
Antwortspielräume lassen
 Befragung der Qualität einer Software - falsch: „Was
halten Sie von der Software?“, besser: „In welchem
Ausmaß können Sie Ihre Aufgaben mit der Software
erledigen?“, „Welche Rückmeldung der Software sind
für Sie schlecht verständlich?“, „Wie gut unterstützt
Sie die Software bei der Fehlerdiagnose?“
 Zu kleine Stichprobe, Auswahl nicht repräsentativ

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5. Validität

 Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:


 Werden geeignete Fragen gestellt?

 Ist der Stichprobenumfang ausreichend groß?

 Ist die Stichprobenauswahl repräsentativ?

 Wird gemessen, was tatsächlich gemessen


werden sollte?

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6. Verständlichkeit
 Klare, präzise Sprache
 Definition relevanter Begriffe
 Gliederung der Inhalte
 Gut strukturierte Darstellungen (in Bild und Text),
reduziert auf das Wesentliche
 Übersichtliches Layout
 Vorhandensein aller wichtigen Bestandteile
 Unterstützung schwieriger Textinhalte durch Grafiken,
Fotos und weitere Visualisierungen

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6. Verständlichkeit
Folgerichtige inhaltliche Strultur der wissenschaftlichen
Arbeit
1. Beschreibung des Ausgangsproblems und seiner
Bedeutung fürs Fachgebiet:

 eigenes Thema abgrenzen, Problemzusammenhang


und Ziel der Arbeit zeigen
 den aktuellen Forschungsstand wiedergeben und
Hypothesen aufstellen

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6. Verständlichkeit
Folgerichtige inhaltliche Strultur der WA
2. Beschreibung
 des weiteren Vorgehen, des Methodeneinsatz und
der Zwischen- und Endergebnisse
3. Schluss
 Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnissen
 Schlussfolgerung:
 Kritische Stellungnahme und Nutzen der Ergebnisse
 Ausblick

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6. Verständlichkeit
Folgerichtige inhaltliche Strultur der WA

 Arbeitsschritte folgerichtig aufeinander aufbauen

 Das Vorgehen sehr präzise und sorgfältig


beschreiben, damit es andere prüfen und ggf,
wiedeholen

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6. Verständlichkeit
Zweckmäßige sprachiche Aufbereitung
 4 Verständlichmacher nach Schulz von Thun:

- Einfachheit (↔ Kompliziertheit)

- Gleiderung/Ordnung (↔Unübersichtlichkeit)

- Kürze/Prägnanz (↔ Weitschweifigkeit)

- zusätzliche Stimulanz (↔ keine anregenden Zusätze)

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6. Verständlichkeit
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
 Sind alle wichtigen Bestandteile vorhanden?

 Ist der formale Aufbau der Arbeit klar und übersichtlich?

 Entsprechen die Typografie und das Seitenlayout


den vorgegebenen Gestaltungsregeln?

 Erleichtert die sprachliche Darstellung das Verstehen?

 Gibt es Wahrnehmungshilfen (Schaubilder, Fotos usw.)


für spezielle und komplexe Inhalte?

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7. Relevanz
Relevant ist, was einen hohen
Informationswert hat.

 Relevant ist in der Wissenschaft, was im Fachgebiet


neues Wissen schafft und zum wissenschaftlichen
Fortschritt beiträgt.

 Wichtig und belangvoll (und damit relevant) sind neue


Verfahren und Produkte, die helfen, Praxisprobleme zu
lösen.

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7. Relevanz
 Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
 Welchen Informationswert haben die
verwendeten Materialien?

 Welchen Informationswert haben die


gewonnenen Erkenntnisse?

 Sind die Ergebnisse geeignet, das Wissen


im Fachgebiet zu erweitern?

 Tragen die gewonnenen Erkenntnisse und


Ergebnisse dazu bei, Praxisprobleme zu lösen?

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8. Logische Argumentation
 Logisch richtig zu argumentieren
bedeutet,
– folgerichtig und widerspruchsfrei zu denken.
– die eigenen Aussagen zu begründen.
– korrekte Schlussfolgerungen zu ziehen.

 Durch die Überprüfung der Argumentation


gelingt es, Fehlschlüsse zu erkennen.

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8. Logische Argumentation
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
 Werden die Aussagen begründet?

 Sind die Aussagen untereinander widerspruchsfrei?

 Reichen die Begründungen aus, um zu den angegebenen


Schlussfolgerungen zu gelangen?

 Werden Fehlschlüsse vermieden?

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9. Originalität
 Wissenschaftliche Arbeiten müssen eigenständige
Leistungen sein. Sie sollen neue, originelle Lösungen
hervorbringen.
 Suchstrategien (Heuristiken) erleichtern es, zu neuen
Lösungen zu gelangen. Kreativitätsmethoden nutzen
bewähre Heuristiken.

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9. Originalität
 Bewährte Methoden zur Ideenfindung und
Verknüpfung von Wissen und Erfahrung:

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9. Originalität
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
 Wird die Leistung eigenständig erbracht?

 Was ist originell an der Arbeit?

 Was ist neu an der Lösung?

 Werden unterschiedliche Sichtweisen


(auf das Problem bzw. auf die Lösung) aufgezeigt?

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Wissenschaft, Ethik und Forschung
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10. Nachvollziehbarkeit
 Die Inhalte wissenschaftlicher Arbeiten werden
nachvollziehbar, indem Qualitätskriterien erfüllt werden:
• Inhalte mit hohem Informationsgehalt
• Sachliche, objektive Beschreibungen
• Verständliche Strukturierung und Darstellung der Inhalte
• Überprüfbare Aussagen und Ergebnisse
• Fehlerfrei arbeitende Messinstrumente
• Angemessene Fragestellungen, richtige Gültigkeitsbereiche,
ausreichend große und repräsentative Stichproben
• Begründete Aussagen, widerspruchsfreie Argumentation und
logisch einwandfreie Schlussfolgerungen

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10. Nachvollziehbarkeit
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
 Sind die Inhalte verständlich und haben sie einen
ausreichendenInformationsgehalt?
 Werden wichtige Aussagen bildlich unterstützt?
 Sind die Aussagen überprüfbar?
 Sind die Messungen wiederholbar und stabil?
 Ist die Vorgehensweise zweckmäßig und folgerichtig?
 Ist die logische Argumentation nachvollziehbar,
und sind die Schlussfolgerungen richtig?

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11. Fairness
 Weitgehende Unparteilichkeit, Ehrlichkeit, Redlichkeit
 Offene Kommunikation
 Respektvoller, wertschätzender Umgang miteinander
 Gegenseitige Hilfe
 Ehrliche Anerkennung der Leistung anderer
 Korrekte Wiedergabe der Beiträge anderer
 Förderung der Geschlechtergerechtigkeit
(Gender Balance)

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11. Fairness
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
 Verläuft der gegenseitige Austausch in Form einer
weitgehend offenen Kommunikation?

 Ist die gemeinsame Arbeit geprägt durch einen


respektvollen Umgang miteinander?

 Werden die Leistungen und Beiträge anderer


ausreichend gewürdigt?

 Wird auf Geschlechtergerechtigkeit geachtet?

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12. Verantwortung
 Dimensionen
• Selbstverantwortung (Selbstkontrolle)
• Verantwortung gegenüber dem Arbeitsteam, auch im Rahmen
von Kooperationen
• Verantwortung gegenüber der Wissenschaft als System
• Verantwortung gegenüber der Umwelt, dem Leben und der
Weltgesellschaft
 Kritische Haltung und Reflexion über die Folgewirkungen neuer
Verfahren und Produkte
 Ehrliche Risikoeinschätzungen und Bereitschaft, rechtzeitig
Grenzen zu setzen

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12. Verantwortung

Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:


 Wird sorgfältig und zuverlässig gearbeitet?
 Wird wissenschaftliches Fehlverhalten vermieden?
 Werden die Folgen vorgeschlagener Praxisverfahren
und neu entwickelter Lösungen mitbedacht?
 Werden Risiken benannt?

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Teste Dein Wissen Obj


Vera Ehr
Welche Qualitätskriterien
sind maßgebend
Fai Über
für die WA?

Nach WQ Relia

Orig Vali

Log Verst
Rele

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Für Fortgeschrittene
Welche Qualitätskriterien O
sind maßgebend
V E
für die wissenschaftliche
F Ü
Arbeit?

N WQ R

O V
L V
R
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Forschung
 Ziel der Forschung - nach Neuem suchen
und Grundlagen für Entwicklungstätigkeiten legen
 Ziel der Entwicklung - Neues anzuwenden.
 Umgekehrt – sich aus der
Entwicklung neue Ansatzpunkte For-
für die Forschung ergeben können. schung

Entwicklung
 Es handelt sich um eine
wechselseitige Beeinflussung.

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Wissenschaft, Ethik und Forschung
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Untergliederung der Forschung. Beispiel

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Arbeiten I. Wissenschaft, Ethik
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Grundlagenforschung und Angewandte Forschung

 Grundlagenforschung: Erkenntnisgrundlagen einer


Wissenschaft ausweiten
– ohne Ausrichtung auf ein spezifisches praktisches Ziel
– als Basismaterial für die angewandte Forschung

 Angewandte Forschung (Zweckforschung): an der


Lösung einzelner, oft praktischer Anliegen durch
zielgerichtete Anwendung von Forschungsergebnissen
arbeiten

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Grundlagenforschung und Angewandte Forschung

 Die Grundlagenforschung liefert Wissen, das die


– Angewandte Forschung auf spezielle Ziele anwendet.
– (experimentelle) Entwicklung in wirtschaftlich
verwertbare Verfahren und Erzeugnisse umsetzt.

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Forschungs- und Entwicklungsprozess

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„Wichtig ist es,


dass man nicht aufhört zu fragen.“

Albert Einstein

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Wissenschaft, Ethik und Forschung

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