Wissenschaftliches Arbeiten I.
Wissenschaft, Ethik und Forschung
SMK I
Technische Universität Sofia
FDIBA
Gliederung
1. Wissenschaft und wissenschaftliches Arbeiten
2. Kriterien der guten Qualität beim
wissenschaftlichen Arbeiten
3. Forschung
Ergebnisse
Informationen sammeln
SMK I/ Wissenschaftliches
Arbeiten I. Wissenschaft, Ethik 6
und Forschung
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SMK I/ Wissenschaftliches 7
Arbeiten I. Wissenschaft, Ethik
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Originalität Validität
Logische Verständ-
Argumenta- lichkeit
tion Relevanz
1. Objektivität
Grad der Unabhängigkeit der gewonnenen Ergebnisse
vom Beobachter/Interviewer und Ersteller
einer wissenschaftlichen Arbeit
vom Auswerter/Gutachter und
erfordert
1. Objektivität
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
Ausführungen vorurteilsfrei?
sprachliche Aufbereitung dem wissenschaftlichen
Schreibstil entspechen?
Ergebnisse unabhängig von der Person
zustandekommen?
Ergebnisse von unterschiedlichen
Gutachtern gleich beurteilt?
2. Ehrlichkeit
gilt als Selbstverständlichkeit; Autoren, Prüfer und
Begutachter
Ehrlichkeit anderen gegenüber
sich folgende Fragen stellen:
Bin ich ehrlich in meinen Beschreibungen und
Darstellungen?
Wie gehe ich mit Statistiken um?
Bin ich ehrlich bei der Wiedergabe und Präsentation
meiner Arbeitsergebnisse?
2. Ehrlichkeit
Wahrheitsgemäße Wiedergabe Sachverhalte
und der gewonnenen Erkenntnisse
Richtige und vollständige Quellenangaben
Nennung anderer an der Ergebnisfindung beteiligten
Personen
unerwartete und auch unerwünschte Ergebnisse
aufzeigen
Keine Plagiate, Täuschungen oder Datenmanipulationen
2. Ehrlichkeit
Plagiate sehr schnell mit Softwareprogrammen nachweisen:
Programme Ephorus (http://www.ephorus.de/ ), Docoloc
(http://www. docoloc.de/) und Jplag (http://www.ipd.uni-
karlsruhe.de/jplag/); letztes Programm prüft
Quellprogramme der Programmiersprachen Java, C# , C,
C++ auf Plagiate
2. Ehrlichkeit
3. Überprüfbarkeit
zentrales wissenschaftliches Qualitätskriterium
ermöglicht Fehlerkorrekturen
3. Überprüfbarkeit
Wissenschaftliche Theorien müssen daher
an der Erfahrung scheitern können:
3. Überprüfbarkeit
Wissenschaftlich - unwissenschaftlich
Die Überprüfbarkeit - Voraussetzung für
Wissenschaftlichkeit; Nichtüberprüfbares ist nicht
wissenschaftlich, kann man nicht widerlegen (falsifizieren)
Beispiel: Kommilitone – Australien – Känguru
Sich der Kritik und der Überprüfung entziehende Theorien
und Lehren sind unwissenschaftlich
„Alle Sterne heilen kranke Menschen“- nicht belegen und
nicht widerlegen, also nicht wisenschaftlich
Regel: Wissenschaftliche Theorien müssen an der
Erfahrung scheitern können
3. Überprüfbarkeit
4. Reliabilität
Der erreichte Grad an Reliabilität zeigt,
4. Reliabilität
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
Arbeiten die Instrumente fehlerfrei?
5. Validität
Der erreichte Grad an Validität zeigt,
5. Validität
Ursachen für wenig valide, nicht inhaltsgültige
und minderwertige Ergebnisse
Bei Suchfragen in Befragungen große
Antwortspielräume lassen
Befragung der Qualität einer Software - falsch: „Was
halten Sie von der Software?“, besser: „In welchem
Ausmaß können Sie Ihre Aufgaben mit der Software
erledigen?“, „Welche Rückmeldung der Software sind
für Sie schlecht verständlich?“, „Wie gut unterstützt
Sie die Software bei der Fehlerdiagnose?“
Zu kleine Stichprobe, Auswahl nicht repräsentativ
5. Validität
6. Verständlichkeit
Klare, präzise Sprache
Definition relevanter Begriffe
Gliederung der Inhalte
Gut strukturierte Darstellungen (in Bild und Text),
reduziert auf das Wesentliche
Übersichtliches Layout
Vorhandensein aller wichtigen Bestandteile
Unterstützung schwieriger Textinhalte durch Grafiken,
Fotos und weitere Visualisierungen
6. Verständlichkeit
Folgerichtige inhaltliche Strultur der wissenschaftlichen
Arbeit
1. Beschreibung des Ausgangsproblems und seiner
Bedeutung fürs Fachgebiet:
6. Verständlichkeit
Folgerichtige inhaltliche Strultur der WA
2. Beschreibung
des weiteren Vorgehen, des Methodeneinsatz und
der Zwischen- und Endergebnisse
3. Schluss
Zusammenfassung der wesentlichen Ergebnissen
Schlussfolgerung:
Kritische Stellungnahme und Nutzen der Ergebnisse
Ausblick
6. Verständlichkeit
Folgerichtige inhaltliche Strultur der WA
6. Verständlichkeit
Zweckmäßige sprachiche Aufbereitung
4 Verständlichmacher nach Schulz von Thun:
- Einfachheit (↔ Kompliziertheit)
- Gleiderung/Ordnung (↔Unübersichtlichkeit)
- Kürze/Prägnanz (↔ Weitschweifigkeit)
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6. Verständlichkeit
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
Sind alle wichtigen Bestandteile vorhanden?
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7. Relevanz
Relevant ist, was einen hohen
Informationswert hat.
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7. Relevanz
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
Welchen Informationswert haben die
verwendeten Materialien?
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8. Logische Argumentation
Logisch richtig zu argumentieren
bedeutet,
– folgerichtig und widerspruchsfrei zu denken.
– die eigenen Aussagen zu begründen.
– korrekte Schlussfolgerungen zu ziehen.
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8. Logische Argumentation
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
Werden die Aussagen begründet?
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9. Originalität
Wissenschaftliche Arbeiten müssen eigenständige
Leistungen sein. Sie sollen neue, originelle Lösungen
hervorbringen.
Suchstrategien (Heuristiken) erleichtern es, zu neuen
Lösungen zu gelangen. Kreativitätsmethoden nutzen
bewähre Heuristiken.
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9. Originalität
Bewährte Methoden zur Ideenfindung und
Verknüpfung von Wissen und Erfahrung:
9. Originalität
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
Wird die Leistung eigenständig erbracht?
10. Nachvollziehbarkeit
Die Inhalte wissenschaftlicher Arbeiten werden
nachvollziehbar, indem Qualitätskriterien erfüllt werden:
• Inhalte mit hohem Informationsgehalt
• Sachliche, objektive Beschreibungen
• Verständliche Strukturierung und Darstellung der Inhalte
• Überprüfbare Aussagen und Ergebnisse
• Fehlerfrei arbeitende Messinstrumente
• Angemessene Fragestellungen, richtige Gültigkeitsbereiche,
ausreichend große und repräsentative Stichproben
• Begründete Aussagen, widerspruchsfreie Argumentation und
logisch einwandfreie Schlussfolgerungen
10. Nachvollziehbarkeit
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
Sind die Inhalte verständlich und haben sie einen
ausreichendenInformationsgehalt?
Werden wichtige Aussagen bildlich unterstützt?
Sind die Aussagen überprüfbar?
Sind die Messungen wiederholbar und stabil?
Ist die Vorgehensweise zweckmäßig und folgerichtig?
Ist die logische Argumentation nachvollziehbar,
und sind die Schlussfolgerungen richtig?
11. Fairness
Weitgehende Unparteilichkeit, Ehrlichkeit, Redlichkeit
Offene Kommunikation
Respektvoller, wertschätzender Umgang miteinander
Gegenseitige Hilfe
Ehrliche Anerkennung der Leistung anderer
Korrekte Wiedergabe der Beiträge anderer
Förderung der Geschlechtergerechtigkeit
(Gender Balance)
11. Fairness
Kontrollfragen für wissenschaftliche Arbeiten:
Verläuft der gegenseitige Austausch in Form einer
weitgehend offenen Kommunikation?
12. Verantwortung
Dimensionen
• Selbstverantwortung (Selbstkontrolle)
• Verantwortung gegenüber dem Arbeitsteam, auch im Rahmen
von Kooperationen
• Verantwortung gegenüber der Wissenschaft als System
• Verantwortung gegenüber der Umwelt, dem Leben und der
Weltgesellschaft
Kritische Haltung und Reflexion über die Folgewirkungen neuer
Verfahren und Produkte
Ehrliche Risikoeinschätzungen und Bereitschaft, rechtzeitig
Grenzen zu setzen
12. Verantwortung
Nach WQ Relia
Orig Vali
Log Verst
Rele
Für Fortgeschrittene
Welche Qualitätskriterien O
sind maßgebend
V E
für die wissenschaftliche
F Ü
Arbeit?
N WQ R
O V
L V
R
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Wissenschaft, Ethik und Forschung
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Forschung
Ziel der Forschung - nach Neuem suchen
und Grundlagen für Entwicklungstätigkeiten legen
Ziel der Entwicklung - Neues anzuwenden.
Umgekehrt – sich aus der
Entwicklung neue Ansatzpunkte For-
für die Forschung ergeben können. schung
Entwicklung
Es handelt sich um eine
wechselseitige Beeinflussung.
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Albert Einstein