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ÖNORM B2110

BAUVERTRAGSRECHT
Teil1 – Einführung, Definitionen, Verfahrensbestimmungen

§
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FH-Prof. DI. Dr. Doris LINK
ECC – Bauprozessmanagement GmbH

FH-Prof. DI. Dr. Doris LINK


 beruflicher Werdegang:
 1988-1994 Studium Bauingenieurwesen
 1994-1995 Hofman & Maculan
 1995-1996 Stipendium in Großbritannien
 1996-1997 IC-Interdisziplinäre Consulenten
 1997-2000 TU-Wien
 2000- 2004 STRABAG AG
 2004 – dato FH – Campus Wien
 2007 – dato geschäftsführende Gesellschafterin der ECC
 2013 – 2015 Aufsichtsrätin ASFINAG BMG
 derzeitiger Aufgabenbereich:
 Departmentleitung Bauen & Gestalten
 Gesellschafterin der ECC-Bauprozessmanagement GmbH
(Gutachten, außergerichtliche Streitbeilegung,
Baumanagement, Vertragsmanagement, Trainings)
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ÖNORM B2110

Ablauf BVT-Teil Doris Link

 Vorlesung
Blended Learning Konzept
 Lernunterlagen zum Selbststudium
 Selbstüberprüfungsfragen
 Präsenzeinheiten über Zoom
 Abschlussprüfung Multiple Choice

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Ablauf BVT-Teil Doris Link

 Fernlehre
siehe Moodle Kurs

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ÖNORM B2110

Gruppenarbeit

 Wozu brauche ich das Thema


„Bauvertragsrecht“ in der
Bauingenieurpraxis?

 „Murmelgruppen“
 10 Minuten
 Ergebnisse auf einen Zettel schreiben

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ÖN B 2110 “Allgemeine
Vertragsbestimmungen für
Bauleistungen”

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ÖNORM B2110

ÖNORM B 2110 –
geschichtlicher Rückblick
 Allgemeine Vertragsbestimmungen für Bauleistungen
seit 1926
 1939 bis 1945 VOB
 Seit 1947 ÖNORM B 2110
 Neuauflage B 2110 im Jahr 1967 und 1973
 Ab 1983 ÖNORM B 2110 in Ergänzung zur A 2060
 Ab 1995 wieder vollständige B 2110
 Überarbeitung B 2110 im Jahr 2000 und 2002
 Überarbeitung Jänner 2009
 Überarbeitung 2011
 Neue Fassung 2013 (2013 = gültige Fassung)
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ÖNORM B 2110 - allgemein


 ist eine Vertragsnorm
 muss ausdrücklich vereinbart werden
 Basisnorm für bauwirtschaftlichen
Mustervertrag
 Sonderregelungen für Verbraucher

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ÖNORM B2110

Verbraucher-
Unternehmergeschäft

 Verbrauchergeschäft : „Hinweis KSchG“


 Unternehmergeschäft
 wer ein Unternehmen hat und
 wenn das Geschäft für das Unternehmen
abgeschlossen wird, also einen betrieblichen
Zweck erfüllt.
 Anm.: auch Gemeinden und Vereine gelten als
Unternehmer

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Inhalte der ON B 2110


 Anwendungsbereich  Vertragsbe-
Reference  Verweisungen stimmungen
 nur dieser Teil wird
 Definitionen
verbindlicher
 Verfahrens- Vertraginhalt
bestimmungen
 Vorvertragliche
Rechte und Pflichten

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ÖNORM B2110

Definitionen
 Baustelle
 Vom AG zur Erfüllung der geschuldeten Leistung beigestellte
und in den Ausschreibungsunterlagen definierten Räume und
Flächen
 Baustellenbereich
 Baustelle und zusätzlich vom AG beigestellte, in den
Ausschreibungsunterlagen definierte Flächen.
 Leistungsabweichung
 Veränderung des Leistungsumfanges entweder durch eine
Leistungsänderung oder durch eine Störung der
Leistungserbringung.
 Leistungsänderung
 Leistungsabweichung, die vom AG angeordnet wird.
 Störung der Leistungserbringung
 Leistungsabweichung, deren Ursache nicht aus der Sphäre des
AN stammt und die keine Leistungsänderung ist.

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Definitionen
scope of services  Leistungsumfang = Bau-Soll
 Alle Leistungen des AN, die aus dem Vertrag, unter den
daraus abzuleitenden, objektiv zu erwartenden Umständen
der Leistungserbringung festgelegt werden.
 Leistungsziel
 Der aus dem Vertrag objektiv ableitbare vom AG
angestrebte Erfolg der Leistungen des AN.
 MKF = Zusatzangebot
 Forderung eines Vertragspartner auf terminliche und/oder
preisliche Anpassung des Vertrages.
 Sphäre
 Vertraglich oder gesetzlich bestimmter Risikobereich des
jeweiligen Vertragspartners.

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ÖNORM B2110

Definitionen
 Subunternehmer
 Unternehmer, der Teile der an den AN übertragenen
Leistungen ausführt und vertraglich nur an diesen gebunden
ist.
 Regieleistungen
 Leistungen, die nach tatsächlichem Aufwand (z.B.
Leistungsstunde oder Materialeinheit) abgerechnet werden.
 Nebenleistungen
 verhältnismäßig geringfügige Leistungen, die der Usance
entsprechend auch dann auszuführen sind, wenn sie in den
Vertragsbestandteilen nicht angeführt sind, jedoch nur
insoweit, als sie zur vollständigen sach- und fachgerechten
Ausführung der vertraglichen Leistung unerlässlich sind und
mit dieser in unmittelbaren Zusammenhang stehen.

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Definitionen - Nebenleistungen
 Nebenleistungen sind in Abgrenzung zu
Hauptleistungen nach
 wirtschaftlichen Aspekten
 geringfügige Leistungen
 abgerechnet mit Hauptleistung

 technischen Aspekten
 mit Hauptleistung in engem Zusammenhang
 Gepflogenheiten der Branche
 kein gesonderter Vergütungsanspruch, weil üblich
 hauptsächlich in B 22xx Normen geregelt

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Verfahrensbestimmungen

 werden nicht Vertragsbestandteil


 Inhalt:
 Hinweise für die Ausschreibung
 Hinweise für die Erstellung von Angeboten
 allgemeine Regelungen

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Verfahrensbestimmungen
 Hinweise für die Ausschreibung u. Erstellung
von Angeboten (4.2)
 Bieter hat Örtlichkeit zu besichtigen -
Berücksichtigung im Angebot
 Auflistung über Angaben in der Ausschreibung, z.B.
 SIGE-Plan
 Bewachung der Baustelle

 Versicherung der Bauleistung

 Situierung Baustelleneinrichtung

 Zu- Abfahrtsweg, etc.

 Eigene Positionen für: (4.2.3)


 z.B. Baustellen-Gemeinkosten, Probebetrieb,
Baureinigung, etc.
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ÖNORM B2110

Verfahrensbestimmungen
 Pläne, Zeichnungen u dgl. (4.2.4) –
 Übereinstimmung mit LV und sonstigen
Unterlagen
 Verfahren der Planfreigabe festlegen, sonst gelten
Pläne der Erfüllungsgehilfen als angeordnet.
 Übertragung von Risiken oder bes. Auflagen
(4.2.5)
 sind klar ersichtlich zu machen
 kalkulierbar darzustellen

 Regieleistungen (4.2.6)
 eigener Abschnitt für angehängte Regieleistungen

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Vertragsbestimmungen

 verbindlicher Vertragsbestandteil
 Hauptteil der ÖNORM B 2110 sind
Vertragsbestimmungen
 Ziel der B 2110:
 Bei Bauverträgen generell die ständigen
und gleichbleibenden Allgemeinen
Vertragsbestimmungen darzustellen

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ÖNORM B2110

Bsp.1: Verfahrens-, Vertrags-


bestimmungen
Ordnen sie die Bestimmungen der zwei Folgefolien richtig zu:

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Bsp.1: Verfahrens-, Vertrags-


bestimmungen
1. Sämtliche Vorarbeiten, die zum ordnungsgemäßen Ausfüllen
des Leistungsverzeichnisses erforderlich sind, werden nicht
vergütet.

2. Das Angebot hat auf den vom AG erstellten Vertragsunter-


lagen zu basieren.

3. Die Ausführungsfrist verlängert sich weder infolge Behin-


derung durch Schlechtwetter noch aufgrund allfälligen Frist-
überschreitungen der Zu- oder Vorlieferanten des AN.

4. Ausführungspläne werden dem AN in einfacher Ausführung


unentgeltlich zur Verfügung gestellt.

5. Teilschlußrechnungen dürfen nur über ausdrückliche Auf-


forderung durch den AG gelegt werden. 20
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ÖNORM B2110

Bsp.1: Verfahrens-, Vertrags-


bestimmungen
6. Der AG behält sich eine Vergabe von nur Teilen der ange-
botenen Leistung an den Bieter vor.

7. Abtretungen und Verpfändungen von Forderungen des AN


sind unzulässig.

8. Korrekturen in den Angebotsunterlagen sind vom Bieter


zu kennzeichnen und firmenmäßig zu unterzeichnen.

9. Der AN haftet für die Richtigkeit seiner Bauangaben.

10. Der Bieter hat durch die Bekanntgabe von Referenzprojekten


nachzuweisen, daß er Leistungen in ähnlichem Umfang und in
der geforderten Qualität bereits ausgeführt hat.

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Literaturhinweise

ÖNORM Bauvertrag
Praxiskommentar
Gölles Hans/Link Doris

2011, 429 Seiten, kart.


ISBN: 978-3-85402-242-8
Best.-Nr.: ON-V 6

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