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DIE
ALTINDISCHENGRUNDZAHLWÖRTER
IM RIGVEDA
J. H. Röll Verlag
BibliographischeInformationDer DeutschenBibliothek
Die DeutscheBibliothekverzeichnetdiese Publikation in
Der DeutschenNationalbibliographie;
detailliertebibliographischeDaten sind im Internet über:
htn,://dnb.ddb.deabrufbar
Printedin Germany
ISSN 0077 -1910
ISBN 3-89754-227-7
VORWORT
VORBEMERKUNGEN
Der Rahmendieser Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10
Abkürzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12
Zeichenund Schreibweisen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
Darstellungsweiseim Lexikon.................................. 15
Termini.................................................... 20
ANHANG
Die selbstständigen Grundzahlwörter ........................... 226
VORBEMERKUNGEN
5 paiica
6 3at;sastih
7 sapta
8 asJa;a3Jau
9 nava
10 dasa;dvih paiica
11 ekädasa
12 dvadasa
14 caturdasa
15 paiicadasa
20 Vif!ISatih; dvir dasa
21 ekas ca ... Vilf'SalÜca•; triJ.isapta;trisapttih*
30 trimsat
33 trayas ca trilf'SOCca; trllf'Sat trayas ca•; trllf'Sali trayas paraJ.i;
travastri,,,sat•;trava ekädastisaJ.i
34 catustri1]'1Sat.
40 catviirimsat
50 paiiciisat•
60 sas!il.i
63 trih sastih
70 saptatih*
77 saptatisca sapta ca.
80 asitiJ.i•
90 navatih
94 catvari... navatisca•
99 nava ca ... navatlsca•; nava ... navatisca•; nava ... navatiJ.i•;navatir
nava ca*; navatirca nava•; navatih... nava*;navatirnava
100 satam
101 ekasatam•;satam elras ca•
104 catuhsatam
107 satam ... sapta ca
110 Jatam... dasa
120 sata ca vimsatisca.
130 trimsacchatam
150 tisraJ.iDanciisatal.i
200 dvesale
210 tisrosaptatavah•
300 trt(~i)Jata(ni)
360 trisataJ.,... {l<qfiJ.i]
500 paiicaJata
720 sapta salani vimsatiJca
1000 sahasram;dasa sata;Jata dasa
1004 catuhsahasram
1030 trimJatam... sahasrä{IIca
1060 sastihsahasram
12 Vorbemerkungen
1100 '
satam ,,, sahasralflca;satam ... sahasram; sah'asram ... Sfta
• ,. ca; Sa
• i'-a ...
sahasrä;satdsahasrä;sahasränisatd(ni);sahasrd ... sata
1105 sahasränisatd ... adhi ooiica
1110 sahasränisatd dasa
1470 tri!,,saptasaotatindm•
2000 vimsatimsatd
3339 trfnisat&tri sahasräny... trimsacca ... nava
4000 catvdri... sahasrä
6666 s~{ih satd ... sat sahasräsastih ... adhi sa/
10000 dasasahasrä(ni)•;dasa •.. sahasrä(f)i);sahasrädasa;avutam
11000 sahasrami!J!l!tamca
11100 sahasrasat,... ayutänisatdnica; rnna
sahasrä,.,isatdni ca (?)
30000 sahasrätrimsat•
48000 car,.,Jryayutä...~/6 DDrafl sahasrä
50000 oaiicäsat... sahasrä•
60000 s~tih sahasrä•
60099 s~fih sahasränavatirnava•
90000 navatihsahasrä•
99000 navatirnava... sahasrä
660,000 s~tih sahasrä... avutä•
10,000,000 sahasramayutä
Zusätzlich werden bei Bedarf auch Stellen zitiert, an denen die
Bedeutung einer Zahl angedeutet wird, ohne dass Grundzahlwörter
verwendet werden, z.B. für die Zahl 16:
Bei den Indogennanen entwickelte sich eine Dreier-Bündelung und eine
Vierer-Biindelung. Aufgrundder Vierer-Biindelungist die Zahl 16 die vierte Vier:
1.): l, 2, 3, 4; 2.): l, 2, 3, 4; 3.): 1, 2, 3, 4; 4.): 1, 2, 3, 4. Deshalb konnte der
svmbolischeWert der Zahl 4 leichtauf die Zahl 16 übertragenwerden ...
Auch die Belege aus der jüngeren Literatur (vor allem aus dem
Atharvaveda), die ich bis Ende 1998 gesammelt habe, werden teilweise
aufgenommen.
Abkümingen
Die Namen der Literaturwerke werden wie folgt abgekürzt:
A Atiingän
AB Aitareya-Brahnw;ia
AV Atharva-Veda(Saunaka-Sarphitä)
BAU Brhad-Äral)yaka-Upanifll(l
BhG Bhagavad-Gitä
ChU Chändogya-U~
F Farhang-i öim
JUB Jaiminiya-Upanipd-Brähnw)a
Vorbemerkungen 13
MBh Mahä-Bhärata
MS Maiträy~-Sarphitä
N Nirangistän
RV ~g-Veda
SB Satapatha-Brähmal}a
TS Taittiriya-Saiphitä
V Videvdäd
VaikhGS Vaikhänasa-Grhya-Sütra
y Yasna
Yt Yast
Außerdem werden folgende Abkürzungen verwendet (Abkürzungen im
Literaturverzeichnis s. p.271-276):
Ab Ablativ
aiol. aiolisch
air. altirisch
Akk (oder A) Akkusativ
an. altnordisch
Anm. Anmerkung
av. avestisch
D Dativ
D Dual (nur in Verbindungen wie NDm = Nominativ Dual maskulinum)
f femininum
G Genitiv
got. gotisch
gr. altgriechisch
heth. hethitisch
I Instrumental
idg. indogennanisch
iir. indoiranisch
Ind Indeklinabile
jap. japanisch
jav. jungavestisch
L Lokativ
lat. lateinisch
lit. litauisch
m maskulinum
myk. mykenisch
n neutrum
N Nominativ, z.B.: NSm (= Nominativ Singular maskulinum)
nhd. neuhochdeutsch
PI (oder P) Plural
Sg(oderS) Singular
urar. urarisch
urgr. urgriechisch
uridg. urindogermanisch
urir. uriranisch
Vorbemerkungen
14
urved. urvedisch
V Vokativ
ved. vedisch
Zeichenund Schreibweisen
1. In dieser Arbeit wird versucht, die neue deutsche
Rechtschreibung durchzuführen. Bei Zitaten wird sie allerdings nicht
berücksichtigt.
2. * vor einer Wortfonn oder Lautfolge bedeutet, dass diese als
Vorstufe erschlossen ist Die Vorstufe einer vedischen Fonn kann eine
ältere indische Fonn sein. Eine solche Fonn wird mit der Marke urved.
gekennzeichnet * hinter einer Wortfonn oder Lautfolge bedeutet, dass für
diese kein Beleg vorhanden ist oder erreichbar war.
1 Andereschreibendie Laryngaleals h, h
2 h1 I ;)1 /)2 ;)1 , h1 h2 h, / b,b2 b3, H, H1 H,
/ lf, lf2 If, usw.
Vorbemerkungen 15
Darstellungsweiseim Lexikon
1. Die Lemmata werden nach der numerierenden Reihenfolge
angeordnet, z.B. steht am Anfang: "DIEZAHL 1","DIEZAHL l", "DIE
ZAHL3".
2-3. Die Erklärung von Charakter der Zahlen des Lemmas wird im
Prinzip gegeben.
Der symbolischeWert der Zahl 3 wird auf die Zahl 30 übertragen. Die Zahl
30 wird dann noch durch die Zahl 3 hervorgehoben.... Die Zahl 33 ist eine Anzahl
von bestimmten Göttern, ...
Die Zahl 33 wird verschiedentransformiert,z. B. als 3339 (33 + 303 + 3003)
oder als 3306 (303 + 3003) in BAU 3,9,1. Vgl. auch MBh. 1,2,39abc
trayastrif!ISatsahasrär.,i
# trayastrlff1Sacchatäni
ca / trayastrif!ISaccadeväniiT{I# "die
33000.3300 und 33 der Götter(d. h. 36333 Götter)"
0
Auch in jüngeren Zahlwörterforschungenz. B. von Blazek findet sich reiche
Literatur.Außerde°:1.zu ~enneni_st"Studienzu den indogermanischenNumeralia (2-5)",
(~gednu:kte) HabditationsschriftRegensburg 1982, von Reiner Eichner. Da Prof.
E~chner_Steh~eit ~ erklärt hatte, mir diese Arbeit zugänglichzu machen, hatte ich
die ~s1_cht, IIll April 2002 nach Wien zu fahren. Dies ließ sich jedoch leider nicht
verwirld1chen.Ich danke trotzdem HerrnProf. Eichner für dieses freundlicheAngebot
ganz herzlich.
Vorbemerkungen 17
Nominativ:dvau
Masl..-ulinum,
RV 1,28,2ab yatra dvav ivajaghanä- # -dh~ava~yalq-t.iI "w.odie beide~, di"ezur
Somapressunggebrauchtsind. wie zwei Schamteilegeformt smd
RV 1,35,6ab tisr6 dyaval}savitur dva upasthäm# ekäyamasya bhuvane vir~al
"Drei Himmel gehören zu Savitr; [zwei Himmel(= der Luftraum und
die Erde) sind] zwei Schöße, der eine [Himmel] ist in der Welt des
Yam Savi ist der Heldenbezwin ende = der oberste Gott "
4-2-3. Die runde K.lanuner ( ) umschließt eine Erklärung zur
vorhergehenden Übersetzung. Besonders für Metaphern werden
Erklärungen beigegeben. dtisa- ... # atandräso yuvatayo ... / "die zehn
unermüdlichen Jungfrauen(= 10 Finger)" heißt, dass dasa- ... # atandräso
yuvatayo ... / "die zehn unermüdlichen Jungfrauen" bedeutet und damit die
10 Finger gemeint sind, z.B.:
RV l,95,2ab
2-1. Dabei liegt manchmal Ellipse vor. Das bei catur-(/ catasr-)zu ergänzende
Wort steht mit einem anderen Zahlwort; vgl. z. B. unten RV 2,18,4 (haribhi/:1bei
caturbhirzu ergänzennach dvabhyä1flharibhyäm"mit zwei Falbenj.
Femininum,Nominativ:catasral}
fklitayal}J
RV 5,35,2 yad ... te catasro # yac ... Santi tisra/:,I yad vä panca ksitin&m# avas
tat... abhara II "Wenn zu dir vier [Völker) gehören, wenn drei [Völker
zu dir] gehören, oder wenn fünf Völker [zu dir gehören], bring uns dann
Beistand!"
Termini
1. Ellipse ist in dieser Arbeit so zu verstehen: "Ersparung von
Redeteilen" (Drosdowski et al. 1989 p.425). Das beim Zahlwort zu
ergänzende Wort steht oft mit einem anderen Zahlwort: RV 10,5,6 sapta
marvadäh kavayas tatalcyus# tasäm ekäm id abhy arrzhurogät I "Sieben
Sterne(= funken) haben die Seher(= Agni als 7 Feuerströme) geschaffen;
nur zu einem [Stern] von diesen gelangt der sich Verschmälernde (= Agni
als sich verschmälemdes Feuer)"IV.
DIEZAHLl
other in the same language, one denoting the absolute unity and the other the idea of
"single", is not confined to Indo-European.... " (Gonda 1953 p.76). Ein neuer
Deutungsversuchbei Klingenschmitt2000 p.221: "So bleibt zu erwägen, ob öißra als
Ableitungeines Adverbs *aj < *eloj, etwa •für sich, gesondert,getrennt', zu beurteilen
ist (*aJ-1'rä< •aj-trä). Ein solches Adverb könnte auch die Grundlagedes Zahlworts
*6J-ko-,*oj-no-.•oJ-110- bilden (*oj-ko-usw. also ursprünglich'einer' = 'einer getrennt
von den anderen, ein einzelner, allein' im Gegensatz zu *sem- 'ein' = 'eine Einheit
bildend'?). Diese Deutung setzt freilich voraus, daß auch im Anlaut der im Inlaut in
geschlossenerSilbe regelmäßigeWandel von aj zu öieintretenkonnte."
5 Vgl. Szemerenyi 1990 p.218. Er weist darauf hin, dass neben diesen
8 Bei der Wortgruppe (eko visvasya) bhuvanasya rajä "der (einzige) König der
(ganzen) Welt" aber steht bhuvanasya rajä immer in der Kadenz einer Tri~bhreihe.
Die vollständige Fonnel ist wohl eko visvasya bhuvanasya rajä gewesen. deshalb
kommt rajä bhuvanasya nicht vor.
9 Die oben angeführten Beispiele habe ich für meine Untersuchung zum
13,33ab:yathä pralcäsayaty ekah # krtsnam lokam ima,p ravi~ / "wie eine einzige Sonne
diese ganze Welt erleuchtet".
14 Eine Parallele im Lateinischen findet sich z.B. De imperio Cn. Pompei 21 (62)
26 Die Zahl 1
z. z. h 0
3,30,1 lab eko dve vasumati samici # indra a paprau prt lVlm uta yam
z. , d .z. /
17 Vgl. Geldner: "Hundert Widder hatte er der Wölfin gespendet und war durch
seinen bösen Vater in die Nacht (der Blindheit) geführt: Ihr Asvin gabt dem Jjräsva die
Augen, ihr machtet dem Blinden Licht zum Sehen. Heil, Gewinn rief die Wölfin, o
Bullen Mvin, dem Blinden zu mit den Worten: 'Ihr Herren, ijräsva (ist es, der) wie ein
jugendlicherLiebhaberhundert und einen Widder aufgetischthat'".
18 Vgl. Geldner: "Den einen Becher habt ihr in einen vierfachenumgewandelt".
Die Zahl 1
28
RV 10,85,15c ... -eka'!Icakrri,µväm ... # "euer eines Rad (vom Wagender Asvin)"
RV 10,109,5b ... dev&nlim... ekam ringam/"ein Glied der Götter"
Akkusativ: ikam
RV l,93,4d ...jyotir ekam ... //"das eine Licht"
RV 9,9,4c ... ekam rilcyi... //"das eine Auge"19
RV I0,85,16c ... -eka'!I cakrrilflyrid guhä# "das eine Rad, das verborgen ist"
(Geldner)
Lokativ:ikasmin
RV 8,45,34a ... ekasminn&gasi# "wegen eines Vergehens"(Geldner)
2-1-1. Die Singularität wird durch die Partikeln evaoder id
verdeutlicht
Singular, Maskulinum, Nominativ: ikalJ./ Femininum, Nominativ: ikä
RV 8,58,2 eka ev&gnirbahudhJ samiddha # ekal)suryo visvam anu prabhütal) I
ekaiv6sähsarvam ida!11 vi bhäty # ekalflv&ida'fl vi babhüva sarvam II
"Nur ein Feuer ist es, das vielfach entzündet wird, [nur}2°eine Sonne
durchdringt das All; nur eine Morgenröte durchscheint diese ganze
Welt. Fürwahrdas Eine hat sich zu dieser ganzen Welt entfaltet" (nach
Geldner)
Neutrum,Nominativ:ikam
RV 10,14,16b ... ekam id brhat/"eben das eine Hohe21" (nach Geldner)
Akkusativ:ikam
RV 9,21,3b sadhizsthamabhy ekam it / "eben nach einem einzigen Ort"
2-1-2. In einem Vergleich mit einer höheren Zahl oder einer
Gesamtheit wird durch eka-
die Singularität hervorgehoben.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ekalJ. I Femininum,Nominativ:ikä
RV 8,58,2 Vgl. oben
Singular,Maskulinum,Nominativ:ikalJ.
RV l,164,2b22 ekoasvo ... saptanlimä/ "das eine sieben Namen habende Pferd"=
AV9,14,2b;AV 13,3,l8b
RV 3,55,6ab ... dvimät&-# -bandhanM ... vatsa ekal;,/ "ein einziges zwei Mütter
habendesunangebundenesKalb (= Agni)"
RV 10,81,3 visvatascaksurUta visvatomukho# visvatobähur uta visvataspät / ...
# ... deva ekal;,II "überall Auge. überall Gesicht. überall Arm und
überallFuß, der einzige Gott"
19 Vgl. Geldner: "Das eine (gemeinsame) Auge ist wohl der im Wasser
schwinnnendeSoma".
20 Es ist interessant, dass bei suryo (zweisilbig) kein eva steht, wohl aus
Akkusativ:ikam
RV l,131,2ab visvesu hi tvä savanqu tunjate # samänam ekalfl vf$flmaT)yaval}
p~hak # "Denn bei allen Somaopfem nötigen sie bulleneifrig dich.
den einen Gemeinsamen,jeder für sich" (nach Geldner)
RV 8,l01,6ab ... aruT)OIJIjenyafTI vasv # ekam putralJI tisrn&mI "den rötlichen
häuslichen Schatz (= Agni), den einen Sohn der Drei (= 3 Mütter)"
(nach Geldner)
RV 10,27,16a dasän&m ekalJI kapiltllfl samänalJI # "den einen gemeinsamen
Rötlichen(= Agni23) von Zehn(= Fingern)"
Neutrum,Nominativ:ikam
RV 10,142,5 praty asya sre,:,ayodadrsra # ekalJIniy&nambahavo rathiisa/:1I bähü
yad agne anumarmrjäno # nya,i,i uttän&manvqi bhümim II "Man
sieht seine Reihen: es ist eine Anfahrt und viele Wagen, wann du,
Agni, die Arme anschmiegend niedergebeugt auf der ausgestreckten
Erde entlang gehst" (Geldner)
2-1-3. Um Wundertaten hervorzuheben, wird oft gesagt, dass eine
Tat durch eine einzige Unternehmung oder in einem einzigen Augenblick
geschafft wurde. Mit säkam < *s'f!l-i3 kwo-m24 "auf einmal" wird eine
doppelte Hervorhebung erzielt. Ähnlich wird auch sadya "an einem Tag"
verwendet: RV 10,62,8cd yab sahasra1f1 satasvalfl # sadyo dändya
ma,,,hate II "der ein Tausend (= 1000 Kühe) nebst hundert Rossen [mir] an
einem Tag zu schenken bereit ist" 25• Unter den folgenden Beispielen 26
gehören RV 1,116,21ab, RV 3,12,6, RV 7,67,8ab, RV 8,77,4 auch zu 2-1-2
(Vergleich mit höherer Zahl / Gesamtheit).
Singular,Maskulinum,Lokativ:ikasmin
RV 7,67,8ab ekasmin yoge bhuraf)äsamäne # pari välJIsapta sravato ratho gät I
"In einer einzigen gemeinsamen Fahrt gelangt euer Wagen über die
sieben Ströme, ihr Eilige(= die Asvin)" (teilweise nach Geldner) ·
Instrumental:ikena
RV 2,13,1lb yad ekena kratunä vindase vasu /"da du(= lndra) mit einem einzigen
Entschluss das Gut erlangst" (nach Geldner)
Femininum,Instrumental:ikayä
RV 8,77,4 ekavä pratidhapibat # säktim sarälJISitrimsatam / indra/:1... II "Mit
einem einzigen Schluck trank Indra auf einmal dreißig Seen aus"
(teilweise nach Geldner)
Genitiv:ikasyii(,
RV 1,116,21ab ekasvä vastor ävatalfl raf)äya # wisam asvinä sanaye sahasrä I "Ihr
Asvin standet dem Vasa zum Kampf bei, dass er an einem Morgen
1000 gewann" (teilweise nach Geldner)
Neutrum,Instrumental:ikena
RV 3 12 6 indriigni navatim puro # dästipatnir adhünutam / siikam ekena
' ' kannanii II "lndra und Agni! Ihr erschüttertet die neunzig von Däsa
beherrschten Burgen auf einmal in einer einzigen Unternehmung"
(nach Forssrnan27)
2-2. eka- X "der einzige X" steht oft dem Superlativ nahe. Z. B.
deva eka{l "der einzige Gott" hat wohl eine ähnliche Funktion wie devo
dev&näm "der Gott der Götter", devatama~ "der Göttlichste" oder devo
devatamab "der göttlichste Gott"28• Dieser Ausdruck wird vor allem für
Indra verwendet. Für die Hervorhebung tritt auch hier manchmal id oder
eva hinzu.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ikal}
asu-,Hira9yagarbhaoder der unbekannteGott
RV 10,121,7abc apo ha ytid brhatfrvisvamayan # garbha,ridtidhiiniijanayanfir agnfm
I t/JJodevaniimsam avartatasurekah # "Als da die hohen Gewässer
kamen. das All als Keim empfangend, den Agni erzeugend, da
entstander daraus,der einzige Lebensgeistder Götter" (nach Geldner)
kavi- (vgl kavitama-kavtniim,kavitama-),Agni
RV 3,3,l lb ... ekal;... kavfl;,/"der einzige Seher"
cytivana-,Indra
RV 6,I8.2cd · ... cytivano man~ir,iim # ekal;tkr~finam ... sahavä II "der einzige
sieghafte Aufrüttler der menschlichen Völker" (teilweise nach
Geldner)
de,,,f- (vgL deva- mifnam"der Gott der Götter", de,,atama- "der Göttlichste",
de,,,f- de,,6tama- "der göttlichste Gott", de,,inäm de,,atama- "der oberste Gott
unter den Göttern",mahiideva-der große Gott, de,,iinämadhidevalJ"der oberste
Gott der Götter"~, Indra
RV 1,32,12 a.fyyo varo abhavas tad indra # srke ytit tvii pratytihan deva ekah /
ajayo ga ajayal;,süra somam # tiviisrial;,
sartave saptti slndhünII "Du,
der einzige Gott. wurdest ein Roßschweif, o Indra, da, als er (= Ahi
VJtra) seine beiden Spitzen gegen dich schlug. Du erobertestdie Kühe,
du erobertest, o Held, den Soma;du ließest die sieben Ströme frei,
dasssie laufen"30
RV 10,104,9b ... deva ekal;,/"der einzige Gott"
AV3,13,4a eko ... devo-... # "der einzige Gott"
VUvakarman
RV 10,81,3 visvatascaqur uta visvatomukho# visvatobähuruta visvataspiit/ ...
# ••• deva ekal;,II "überall Auge und überall Gesicht, überall Arm und
21 Vgl.Forssman I986p.25.
"'Vgl. MiyakawaIII Abschnitt 1-4.
vgl. Miyakawam.
29
30
Zu anderen Übersetzungenvgl. Schmeja 1987 Anhang. Er hat drei wichtige
Übersetzungendort zusammengestellt
Die Zahl 1 31
34 Vgl. Forssman1995p.250.
schließen, nämlich die Loblieder des Dichters gegen den Schutz von Agni. Anders
Geldner:"Schützuns. Agni, mit einem Worte und schütz uns mit einem zweiten;schütz
uns mit drei Worten. Sohn der Kraft, schütz uns mit vieren, du Guter!"
40 Zur Interpretationvgl. MiyakawaXVI.
Die Zahl 1
34
yac...
41 Vgl. z. B. RV 5,35,2 ytid ... te catasro # santi tisral) I yad va panca
/qitin&m# avas tat ... dbharaII "Wenn zu dir vier [Völker]gehören, wenn drei [Völker
zu dir] gehören,oder wenn fünf Völker [zu dir gehören],bring uns dann Beistand!" Hier
ist in einem Satz ähnlichenAufbaus kr1/i-verwendet. In RV 6,l l,4d kommen auch ...
~a janä(IJ) # "die fünf Völker" und RV 6,51,llb ... panca janä(IJ) # "die fünf
Volker"vor. Vgl. auch RV 6,46,7c... paiica lqitind,pdyumnam... # "der Glanz der fünf
Völker".
42 Vgl. MiyakawaVII p.22.
43 Zur Interpretationvgl. MiyakawaXIX.
45 Vgl. Geldner: "Der eine ist nach 10,79,7 Agni, der mit dem gleichen Wagen die
(nach Geldner)
Rudra
RV 8,29,5 tigmam ek.o bibharti hasta &yudhar,t# sucir ugro _iill~abh~ajaQ ~I
"Einer trägt in der Hand die spitze Waffe, rem, gewaltig, mit
kühlendemHeilmittel"(nach Geldner)
Pü1an
RV 8,29,6 patha ekaJ.,
pipäya task.oroyathäm # e.$/Jveda nid~in.im II "Einer
bewacht die Wege wie ein Räuber; der kennt die verborgenen
Schätze"(nach Geldner)
Vi~lJU
RV 8,29,7 trfny eka urugäyo vi cakrame # yatra devaso madanti II "Einer, weit
schreitend, hat die drei (= 3 Schritte) gemacht. da wo die Götter
schwelgen"(teilweise nach Geldner)
Ein beliebigerÜbeltäter(du~kft-)
RV 7,104,3c yathä n.itaQpunar ekas canodayat# "auf dassauch nicht einer von da
wieder herauskomme"(nach Geldner)
Singular,Maskulinum.Nominativ:ikal} I Akkusativ:ikam
Indra / ein beliebigerFeind
RV 10,48,7a abhtdamekam elw asmi ~~a!# "Als Einer bin ich gegen Einen hier
Sieger"
Akkusativ:ikam
lndra(?)
RV 10,80,2c agnir ekaf!Icodayatsanuitsv # "Agni ermutigt den Alleinstehenden in
den Kämpfen"(nach Geldner)
Genitiv:ikasya
Viyu
RV l,164,44d dhr&jirekasya Jadrsenarüpam II "Von Einern nimmt man die
Geschwindigkeitwahr, nicht die Gestalt" (nach Geldner)
Pressstein(?)
RV 2,13,3c visväekasyavinudas... # "alle Stöße des einen" (Geldner)
Soma
RV9,10,7 samicinasaäsate # hotäratisapt/ijämayati/ padam ekasyapipratati II
"Vereinigtsitzen die Hotrs da, die sieben Schwestern haben, die Stelle
des Einen(= Soma) sollen die beiden füllen..,"
3-2-1-2. ekal.i
bezeichnet den obersten Gotf<lals Gebieter von allen.
Hier übersetze ich "der Einzige". Dieser Gebrauch steht in engerer
Beziehung zu 2-2. Der Gebrauch könnte als die Vorstufe der Suche nach
dem neutrischen "Einen" betrachtet werden. Deshalb steht der Gebrauch
auch zu 3-2-2-1 in engerer Beziehung.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ekal}
.., Vgl. Geldner: "Vereinigt sit7.endie Hotr's da, die sieben Schwestern haben,
indem sie den Schritt des Einzigen geleiten". Mit ekasya ist nach Geldner gemeint: "Der
einzige Soma im Gegensatzzu den vielen Hotr's".
'°Vgl. Bollensen 1868p.590.
Die Zahl 1 37
Agnl
RV 1,68,2 pari yad qäm # eko visvqäm I bhuvaddevo de- # -v&nämmahitv&II
"da der Einzige(= der einzige Gebieter) über sie alle [ihnen allen], der
Gott der Götter [den Göttern] an Größe überlegen ist""
lndra
RV 1,7,9 ya ekas carsanin&m# vasünäm irajyati I indra/J,paiica /cyitin&m
II
"Der als der Einzige (= der einzige Gebieter) der Völker über die
Güter von fünf Völkern gebietet, ist Indra"52
RV l,176,2ab a
tasminn vesayii giro # ya ekas carsanin&mI "Bring ihm die
Lobliedern bei, der der Einzige (= der einzige Gebieter) der Völker
ist""
RV 6,31,lab a
abhür eka rayipate rayi!l&m# hastayoradhithiiindra kmtJJ, I "Du
bist der Einzige geworden, o Herr der Reichtümer, du hast die Völker
in deine Hand genommen, o lndra" 54
3-2-2. ekam (Neutrum) wird als Ersatz für ein neutrisches
Substantiv verwendet. Einige von diesen Verwendungen könnten auch als
Ellipsen interpretiert werden.
Singular,Neutrum,Akkusativ:ekam
RV 7,18,l 7a ... tad v e/ca1f1
cakiira# "er machte eben dieses Eine(= die Tat)"
3-2-2-1. ekam wird in der Bedeutung "das Einzige" als Ersatz des
Superlativs verwendet. Dieser Gebrauch steht zu 3-2-1 in engerer
Beziehung, vap,qäm ekam "das Einzige der Wunder" und srqfha,,,
vap~äm "das Schönste der Wunder" haben also eine fast gleiche
Bedeutung.
Singular,Neutrum,Nominativ:ilu,m
RV 4,7,9b ... vap,qäm id ekam/"eben dasEinzige der Wunder"
3-2-2-2. ekam "das Eine" bezeichnet ein einziges Seiendes.
Singular,Neutrum, Nominativ: ikam
RV 10,129,Jd tapasas tan mahin&jäyataikam
II "Das Eine wurde durch die Macht
seines heißen Dranges geboren" (Geldner)
3-2-2-2-1. Dass ekam "das Eine" ein einziges Seiendes ist, wird in
Vergleich zu einer Mehrzahl oder Ganzheit hervorgehoben.
Singular,Neutrum,Nominativ:ilu,m
RV l,164,6cd vi yastastambhaw_imdrajä,psy# ajasya rüpeleimapi svid ekam II
"Was ist denn ferner das Eine in Gestalt des Ungeborenen, der diese
sechs Welträume auseinander gestemmt hat" (Geldner)
RV 3,S4,8cd · ejad dhruvampatyate visvameka111
# caratpatatrl vitulla1flvijätam II
"Das Eine beherrschtalles was sich regt und was fest ist, was geht und
was fliegt, das Verschiedenartige,verschiedenGeborene" (Geldner)
RV8,58,2d eka,ri ... ida,ri vi babhüva sarvam II "Das Eine hat sich zu dieser
ganzenWelt entfaltet"(Geldner)
RV 10,82,2d yaträ sapta~tn para ekam ... II "wo jenseits der sieben ~is das Eine
ist" (Geldner)
RV I0,82,6cd ajasya nJbhäv ädhy ekam arpita,ri # yasmin visväni bhzivanäni
tasthut, II "In des Ungeborenen Nabelstecktdas Eine, auf dem alle
Geschöpfeberuhen" (Geldner)
3-2-2-2-2. Dass ekam "das Eine" ein einziges Seiendes ist, wird
besonders durch die Aussage hervorgehoben, dass nichts außer ekam "das
Eine" vorhandenist.
RV 10,129,2cd dnld aväta,ri svadluiyä täd eka,ri # tasmäd dhänyan na parah kim
can&saII "Es atmete nach seinem Eigengesetz ohne Windzug dieses
Eine. Irgend ein Anderes als dieses war weiter nicht vorhanden"
(Geldner)
3-2-3. ekä(Femininum)wird als Ersatz für ein feminines Substantiv
verwendet Diese Verwendung kann RV 3,7,4d auch als Ellipse
intezpretiertwerden.
Singular,Femininum,Akkusativ:ikam
lFrau
RV3,7,4d ekiim iva rodasi a vivesa II "wie in eine einzige ging er in beide
Welten ein"55
1 Kuh=Soma
RVS,72,7 duluinti sapt!zikiim# upa dva pafica srjatat, / tirthe sindhor adhi svare
//"Die sieben(= Priester) melken die eine, zwei{= die Hände) lassen
die fünf(= Finger) zu, am Ufer des Flusses unter Schall" (nach
Geldner)
Instrumental:ikayii
Siiryi
RV 8,29,Sa ... dva carata ekayä saha # "Zwei (= Asvin) fahren mit einer
zusammen"(nach Geldner)
1 Tür
RV 10,67,4 avo dvabhyäm para ekayä ga # guhä(#/hanfir anrtasya setau /
bfhaspatis t!zmasijyotir icchtinn # ud usra akar vi hi tisra avah II
"Unten durch zwei,oben durch eine hat Brhaspati die in den Banden
des Unrechts versteckten Kühe, im Dunkeln das Licht suchend,
.· herausgeholt, denn er hatte die drei (= 3 ·Türen) geöffuet" (nach
Geldner) ·
3-2-4. eka-im Plural bezeichnet eine bestimmte Gruppe56,
ssVgl. Geldner:"Er ging in bcide Welten ein, als wären sie eine einzige (Gattin)".
'6 Zum Plural von eka- vgl. Whitney 19245 p.181 "its plural is used in the sense of
DieZahl 1 39
Plural,Maskulinum,Nominativ:ike
RV 8,29,l O arcanta eke mahi s&mamanvata # tena süryam arocayanII "Singend
haben welche57 das große Säman erdacht; damit ließen sie die Sorme
erstrahlen"(teilweisenach Geldner)
RV 10,114,lOa bhümyä antam pary eke caranti # "Das Ende der Erde umfahren
welche58" (teilweisenach Geldner)
some, certainones"; Renou 1952 p. 240: "Le pi. m. eke (f. ekäs AS.; nt. dans le semi~
ämrecjitaekam-ekäsat.i) signifie d'abord «ä eux seuls»; on le trouve depuis r AS. en
valeurd'indefmi «certain»";Macdonell 1916 p.98: "eka-one, while inflected chiefly in
the s., fonns a pi. also in the sense of some" und Wackemagel/ Debrunner 1930 p.341
"von AV. an kommt es im Plural vor „die einen, einige" ...". "Im Deutschengibt es die
einen (- die anderen), mundartlich auch eine (PI.) 'einige•• (Infonnant). Auch im
Lateinischenwird der Plural von unus "eins" gebraucht:in der Bedeutung"einzig,allein,
nur, ebendieselben";in der Verbindung uni ..., alteri "die einen ..., die anderen" usw.
Vgl. Kühner-Stegm81Ul 19975 II p.657.
· 57 "Nach Säy. Atri, nach Ludwig undOldenbergdie .Angiras'(10,62,3)"(Geldner).
Da in 8,29 bis 9 in allen Versen Gottheiten gemeint sind, könnten eke hier die Marut
sein. Nach dem Gewittersturm machen die Marut der Sonne wieder freie Bahn. Vgl.
Anm.zu RV 1,20,Sabvon Geldner. .
sa"Nach Säy. die Rosse. Eher aber Fortsetzungdes Bildes vom Opferwagen,auf
dem die Priesterim Geiste um die ganze Welt fahren"(Geldner).
" Zur Interpretationvgl. MiyakawaXX. .
dOVgl.auch AV 6,122,2;AV 10,10,32;AV 19,56,2;AV 20,132,14.
Die Zahl 1
40
Singular,Maskulinum,Nominativ:~/} ~ . . . _ .
RV 7,103,S-6b yad qäm anyo anyasya vacam # ... vadali ... I ... 151.gomayu~ eko
ajamäyurekah # pfsnir eko harita eka q~m I "~em>:em~r von ihnen
des anderen Wort (nach)spricht... Der eme blokt wie eme Kuh, der
andere meckert wie ein Bock. Der eine unter ihnen ist gefleckt, der
andere grün61" (Geldner)
Nominativ:ekahI Akkusativ:ilcam
RV 10,138,6b · yad eka ekam ti1rr1JDr ayajnam I "dass du der Eine <= Indra) den
Anderen(= Vrtra}opferlosmachtest"(nach Geldner)
Singular,Nominativ:iluq, I Plural,Nominativ:eke
AV 10,8,36 im&mesbm p,thivfqi vtista eko # 'ntarilcyampari ekah babhüva I
divam esbm dadate yo vidhartb # visväbsä/.ipraty ra/cyantyeke62 II
"Einer;;- diesen zieht sich diese Erde hier an, ein anderer umgibt
den Luftraum:den Himmel hält [der Eine] von diesen, der ihn erhält,
alle GegendenbeschützenAndere63"
Plural, Nominativ: ike und Dativ: ikebhyal}
RV 10,154,lab soma ekebhyahpavate # ghrtam eka upäsate I "Für die einen wird
Soma geläutert, andere sitzen bei dem Schmalz" (Geldner) = AV
14,2,14ab
61 Von der Konstruktionher ist die Übersetzungeigentlich "Der eine ist gefleckt,
'Visto#n nä aeuuo säsnd gü.fatä # zaratJuströspitämö # "Dieser ist von mir hier
anerkannt,der alleinunsere Lehrehört, Zara-6uätraSpitama".Vgl. zu säsnd (PI): "Wenn
der abstrakte Begriff auf mehrere Personen oder Sachen bezogen ist, konnten die
DichterAbstraktapluralisieren"(MiyakawaXXIVp.22f.). Diese Regel gilt auch für das
Altavestische. ·
65
Bei Lubotsky1997 s. v. bhuvana-kann man z. B. sehen, dass für bhuvanasya
rbjä II (T~h) ein1retenkann:bhuvanasyaräjasi (Jagati). ··
Die Zahl 1 41
66 isvarab wird später auch in der Bedeutung "die oberste Gottheit" gebraucht. vgl.
dazu Böhtlingk-Roth .1 Sp.855. Dieser Gebrauch könnte seinen Ursprung in dieser
Veiwendunghaben.
67 Vgl. als Parallele im Germanischen z.B.: Brot afSigurdarqvido12 ••. einn vacj,i
yudh-, lndra
RV4,30,5ab yatra devdmrghäyato# visvämayudhyaeka lt/ "wo du die drohenden
Götter alle ganz allein bekämpftest"(Geldner)
raj-,lndra
RV 8,39,lObc lvaf!I ... # vasva eka irajyasi / "Du allein schaltest über das Gut"
(Geldner)
räj-,Agnl
RV l,143,4d ya eko vasvo... rdjatiII "der allein über das Gut gebietet"
van-,lndra
RV l,61,15b eko yad vavne bhürer fsäna~/ "was er allein errungen hat, der über
vieles Macht hat"70 (Geldner)
RV 6,18,Jb eka~ kr-1tfr avanor dryäya / "du allein gewannst für den Arier die
Länder" (Geldner)
sru-,Agnl
RV 1,145,Jb visväny ekah sn,avad vacä111Si me / "Er allein soll alle meine Worte
hören" (Geldner)
han-(vgl.v(frahantama-), lndra
RV 4,17,19ab ... yad ... v,tr& # bhuriny eko apratfni hanti11 / "weil er allein die
vielen unwiderstehlichenFeinde erschlägt"
RV 8,15,Jb eko vrtr&r,i
jighnase / "allein erschlägstdu die Feinde" (Geldner)
RV8,90,5c tva111
vrtr&r.,i
halflSYapratfnyeko id ... # "Du ganz allein erschlägstdie
unwiderstehlichenFeinde" (teilweisenach Geldner)
Femininum,Nominativ:ekä
cit-, Sarasvati
RV7,95,2a ekäcetat sarasvati nadtna111 # "Einzig unter den Strömen72 hat sich
Sarasvatihervorgetan"(Geldner)
Plural,Maskulinum,Nominativ:eke
11id-,Brahmankenner(Plural)
AV 10,7,27 yasya trayastrllf'Sad dev& # ange gdträ vibhejire / tdn vai
trayastrimsaddev&n# ekebrahmavidahviduJ.,II "In dessen Körperdie
dreiunddreißig Götter die Glieder an sich verteilten, eben diese
dreiunddreißigGötter wissen nur Brahmankenner."
4-1-2. Diese Verwendung wird manchmal transformiert, besonders
ins Partizip.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ilcalJ
as-,lndra
RV 8,16,Sc ekascit sann ... //"auch wenn er allein ist" (Geldner)
abhf-as-, lndra
RV 8,17,15b ekahsann abhl bhüyasah/ "der allein vielen überlegenist" (Geldner)
Js..,lndra
RV 8,6,4lab f#r ...pürvaj&.asy# eka t.Mnaojasä / "du bist der erstgeborene~i,
Nentruin,Akkusativ:itu,,,,
as-,ein einzigesSeiende
RV I.164,46cd ekamsad viprä bahudhdvadanty# agni,pyamtim mätarisvänamähul)
II •sie sagen: 'Was ein einziges ist, nennen die Begeisterten (=
Dichter)vielfach,[nämlich]Agni, Yama,Mätari§van"'
73
Vgl; Geldner: "Du verlangst ganz allein sogareine Übeaahl zu bekämpfen".
':., Vgl. auch RV 4,30,Sabyatra devM'irghäyatl># visväm lrvudhyaeka it I "wo du die
drohendenGötter alle ganz allein bekämpftest"(Geldner).Oder "Ganz allein strebst du
danach,auch eine Übenahl zu bekämpfen"? · .
74
Genitivus absolutus. Näher soll diese Stelle in Miyakawa XXXIII behandelt
werden. .·.· .
· · · · 75 Genitivus absolutus. Näher soll diese Stelle in Miyakawa :XXXIll behandelt
werden. . .. .. . .,
Die Zahl 1 45
76 Auch das Lateinische hat eine ähnliche Konstruktion: Cicero, De Imperio Cn.
Pompei 15 (44) an vero ullam wquam esse oram tam desertamputatis, quo non illiw
diei fama pervaserit, cum universus populw Romanus ...• ~ sibi ad commune
omniumgentiumbellum Cn. Pompeium imperatoremdepoposcit?"Oder glaubt ihr, dass
es tatsächlich irgendeine so verlassene Küste irgendwo gebe, wohin die Kunde von
jenem Tag nicht gedrungen wäre, als das ganze römische Volk ..., allein den Onaeus
Pompeius als Befehlshaber zum gemeinsamen Krieg aller Völker für sich gefordert
hat?"; De Imperio Cn. Pompei 19 (58) mea quidem sententia. Quirites. !ll!!!,! A.
Gabiniusbelli maritimi rerumque gestarum Cn. Pompeio socius ascribitur "Nach
meiner Meinung, ihr Römer, wird allein Aulus Gabinius als ein Genosse bei den Taten
des Seekriegs für Gnaeus Pompeius bestimmt". Vgl. Miyakawa VII p.25f.
77 ekab in b könnte auch nur vonpuruprasasta~ in b abhängig sein, so übersetzt z.
B. Geldner: "der der vielgerufene, vielgelobte Meister, als Einziger mit Opfern
vielgefeierte ist".
78 Vgl. Tichy 1995 p.303.
AndersGeldner: "du hast allein eine feste Sprache geführt als der Vrtratöter".
11
12 Anders Schlerath 1960 · p.32: "GELDNERgibt satpati- mit .,rechtmäßiger
Hen" wieder,aberes gehört nach WACKERNAOEL, Ai. Gramm.II 1 s.S5 254 nicht zu
dem Partizipiwnsat-, sondernzu sadas- .,Wohnsitz". Dementsp;echend~uch THIEME,
Unters.S. 51: .,Haushen".•
Die Zahl 1 47
13 Anders Geldner: "Euer feststehendes Gesetz ist durch das Gesetz verborgen,
dort wo sie die Rosse des Sonnengottes ausspannen. Es stehen zehn Hundertbeisammen.
Ich sah dies eine schönste der Wunder derGötter". ·
14 Vgl. MiyalcawaX und XXX p.73. Vgl. auch Gonda 1976 p.16: "Sometimes a
RV3,2,9 tisro ... samidhah..• # ... apunannusijo ... / thäm ekäm adadhur
martye bhujam # ulokam u dve upa jämim iyah4 II "Die •.. Usij
weihten drei Brennhölzer... • Während sie das eine von diesen zum
Nutz für den Sterblichenbestimmten,gelangten die zwei [anderen] in
die verschwisterteWelt" (nach Geldner)
5-3. Der Begriff mit der Dreizahl wird nicht immer zuerst genannt;
anderswo werden zuerst zwei X und ein X erklärt, und erst dann werden
drei [X] genannt
RV 10,67,4 avo dvabhyämparaekayä# ... / ... # ... vi hi tisradvaJ.,//"Unten durch
zwei, oben durch eine<= l Tür), ... denn er hatte die drei(= 3 Türen)
geöffuet"(nach Geldner)
5-4. Drei X werden nicht genannt, nur zwei X und ein X werden
erklärt; ·
RV 10,85,16 dve te cakresürye # brahma(lll{lutha viduJ.,/ athaikamcakramyad
guhä # lad addhätayaid viduJ.,
II "Deine zwei Räder, o Swyä, kennen
die Brahmanen genau, aber das eine Ra~ das verborgen ist, das
kennennur die Wahrheitskenner"(Geldner)
5-5. Zuerst werden zwei X erklärt, ein weiteres wird durch "das
dritte [X]" bezeichnet.Vgl. unten unter der Zahl 2 Abschnitt 7-2-2.
5-6. Daneben gibt es noch eine weitere Variante; zuerst werden drei
X genannt,dannwerden diese einzeln näher erklärt.
RV l,95,3ab tr1niidnäpari bhiqantyasya # samudraekamdivi ekamapsu / "Seine
drei Geburten umfassensie (im Geiste): die eine im Meere, eine im
Himmel, [eine]in denGewässern"(nach Geldner)
RV 1,164,44 trayah kesina{luthavi caqate # sar,,vatsare vapataeka qäm / visvam
eko abhi Clllfesacibhir # <lhrajir~ dadrse narüpam II "Drei
Langhaarigelassen sich zu bestimmterZeit blicken: Einer unter ihnen
schert im Laufe des Jahres ab. Einer überschaut nach Kräften dasAll;
von Einem nimmt man die Geschwindigkeitwahr, nicht die Gestalt"
(nach Geldner) ·
RV 4,58,4 tridhä hitampa1.11'bhir
guhyamänalfl# gavi devdsoghrtamam, avindan
# ven&d
I indraekamsirya ekam.Jajäna ekamsvadhayäni, ,ata"/quJ.,
II
_"Dreifach geteilt fanden das von den Pa!)i's verborgene Ybni die
Götter wieder in der Kuh. Indra hat das eine, Sürya daseine e17.eugt.
Eines haben sie aus dem Seher durch eigene Kraft herausgebildet"
(Geldner) .
49
D1EZAHL2
86 Vgl. Schlerath 1987 p.278 (KS Schlerath p.608). Anders Gonda 1976 p.9:
"Suchwords as in Vedic ubhau "both" or dvau ''two" are often used to call attentionto
the existence or completeness of a pair rather tban the co-existence of two distinct
entities."
87 Anders Gonda 1953 p.19: "dvau is practically synonymouswith ubhau•. Vgl.
dazuauch W. P. Schmid 1989 p.13: ".•• im Altindischentritt dvau häufig ... im Sinne
vonubhau„beide"auf."
81
Anders Geldner: "Der Kailkata.nicht der (eigentliche) Kaftkataund der echte
Kalikata,diese beiden meine ich, die Plu~ heißen - die unsichtbaren(Gifttiere) sind
angeschmiert."
89 Vgl. d"vibhyäm (IDm) < •t1u118-b"i- < •du1'<Jb-bi- < •du11011-b
11 i- < idg.
11
•d(u)11011-bi- (+- uridg. •do11-b
11 1;1. "') idg. •d(u)11011-b"i- i- > myk. du-wo-
> •dllJIOJt-b
11
50 DieZahl2
*d(u);0•1/ >) d(u)vi (/*de,!-> gr. deu-tero-s "der zweite"/ *du-~ lat.
3
u-pi (ID) im Sinne von dUIIDJ!-phL Vgl. zur mykenischen Form Meier-Brügger 2000
p.216 (mit Literatur)und Blüek 1998b p.8: •Myceneandwo ,,2" (PY Eb 338, Eo 278,
Ub 1315)is ambiguous(*d(u)wö),while the instr.du-wo-u-pi(= duwou-phi;PY Ep 704
- see K.al.anskij1986: 98) corresponds fully to Old Indic duvau - see Beekes 1969:
147t.
90 •-,- von *d·!I-Df!·
nach *dlJo-(Kontamination).
91 Vgl. Gonda 1971 p.77: "Contraryto the opinion upheld by somepredecessors
there is much to be said for the thesis that as the prior member of compounds dou-, du-
is the older, dvi-, being-likeits Latin counterpartbi- < *dvi- in bi-dens ... productive, is
the younger form modelled upon tri- which in this position represents the numeral
"three" ...•.
92 Metathesenach *dyoi-.
19S3p.21.
96 Es handelt sich hier um einen sog. Elliptischen Dual. upasthä "die Schöße"
repräsentiert hier die mittleren und unteren Teile seines Körpers: "Schoß und Fuß(?)".
Vgl. Miyakawa XVI.
97 Es handelt sich hier um einen transnumeralen Gebrauch. Vgl. p.21 f.
111D. h. Menschen und Götter. Vgl. Geldner.
99
Vgl. zupavaste Mayrhofer 1996 p.105 (mit Literatur).
52 DieZah12
Masl,.,ilinum,Nominativ: d"vi
{aniipi/
RV 10,27,23cd travas tapanti p[1hivtm anüp& # dva hfbükafll va?ata!J,puri~am II
"Drei Büffel (= Agni? d. h. Feuer) verbrennen die Erde (für den
Ackerbau) zwei [Büffel] (- Väta oder Väyu? d. h. Wind) führen das
Wasser (?) [und] den Dünger (durch die Überschwemmung)"100
(teilweisenach Geldner)
Neutrum,Lokativ:d"vtiyo{i
{igaso{i/
RV 8,45,34ab mJna ekasminn Jgasi # ma dvayor uta ~u / "Nicht [sollst du] uns
wegen eines Vergehens,nicht wegen zweier und dreier [erschlagen]"
Femininum,Nominativ:d"ve
{maht/
RV3,56,2cd tisro mahir uparäs tasthur ... # guhä dve nihite darsy ekä II "lh:ri
Erden stehen unten; zwei sind verborgen, eine ist sichtbar" (Geldner)
dve
{samidhä/
RV 3,2,9 tisr6 ... samidhah ... # ... apunann usijo ... / t&säm ekäm adadhur
martye bhujam # ulolaim u dve upa jämim iyatu{i II "Die ... Usij
weihten drei Brennhölz.er.... Während sie daseine von diesen zum
Nutz für den Sterblichen bestimmten, gelangten die zwei in die
verschwisterteWelt" (nach Geldner)
RV 1,161,Jc dhenut, kartvä yuvasd kartvä dva # "Eine Kuh ist zu machen, zwei
sind jung zu machen1112"
Asvin
RV 8,29,8a vibhir dvd carata ekayä saha # "Zwei fahren mit Vogelrossen mit
einer(= Süryä) zusammen" (nach Geldner)
2Gefäße
RV 10,27,17cd dva dhanum brhattm apsv antat, # pavitravantä caratat, punantä II
"Zwei sind dabei, mit Filtern versehen den hohen Quell im Wasser zu
läutern" (teilweise nach Geldner)
Akkusativ:d"vi
2 Feinde
RV 10,48,7abc abhtdam ekam eko asmi n#1a! # abht dv&leimu trayat, karanli I ...
prati hanmi bhüri # "Da bin ich Einer gegen Einen hier Sieger, gegen
Zwei. Was werden mir auch Drei ausmachen? Ich dresche eine
Mehrzahl" (nach Geldner)
Genitiv: d"vdyo/ß
2 Völker
RV 6,45,Sab tvam ekasya ... # avitd dvavor asi I "Du bist der Beschützervon einem,
von zweien" (nach Geldner)
Femininum,Instrumental:d"vfibhyäm
2 Türen
RV 10,67,4 avo dvabhvämpara ekayä # ... I ... # ... vi hi tisra avat,II "Unten durch
zwei, oben durch eine (= 1 Tür), ... deM er hatte die drei (= 3 Türen)
geöffuet" (nach Geldner)
zwei X genannt und jedes einzelne X wird dann ~äher erklärt. Diese
Wendung geht möglicherweise auf die indogermamsche Grundsprache
zurück104.
4-1. Dabei wird die Konstruktion anya- ... anya- 105 "der eine ... der
andere" verwendet.
Maskulinum,Nominativ:d"vau
RV 10,137,2 dvav imau vatau väta # ... I da/qaTflte anyti &vätu # ptiräny6 vätu ytid
rtipa~ // "Diesebeiden Winde wehen. Der eine soll dir Kraft zuwehen,
der anderesoll das Gebreste fortwehen"(Geldner)
d"vi
RV 1,164,20 dva supanui ... # samänaTfl vr4tim ptiri ~asvajäte I ttiyor anvtih
pippalaTflsvädv atti# tinasnann any6 abhi cäkasiti II "Zwei Vögel
wnklammem den gleichen Baum. Der eine von ihnen isst die süße
Beere,der andere schaut ohne zu essen zu" (Geldner)
Femininum,Nominativ:d"ve
RV 1,95,1 dve virüpe carata~ ... # anyanvä vatstim upa dhäpayete I luirir
anyasyäm bhavati ... # chukr6 anytisyäT{I dad[se ... II "Zwei
ungleichfaroige [Kühe (= Tag und Nacht}] wandeln; eine um die
andere säugen sie [ihr] Kalb (= Agni). Während es bei der einen
gelblichist, erscheintes bei der anderenhell" (teilweise nach Geldner)
4-2. Diese Verwendung kommt auch ohne anya- ... anya- vor.
Maskulinum,Akkusativ:dvi
RV 4,30,19ab tinu dv&jahita nayo # 'ndham sroruim ca ... / "Du geleitetest die
beiden Ausgesetzten,den Blindenund den Lahmen" (Geldner)
Femininum,Nominativ:d"vi
RV 10,88,15ab dve srutfasroavam ... # ahilTfldevdnäm utti mtirtyänäm / "Zwei Wege,
[so] hörte ich, [gibt es] für die Götter und die Sterblichen" (nach
Geldner)
1°' Hier führe ich nur ein Beispiel aus dem Lateinischen vor: Caesar, De bello
Gallico 1,53 (4): duaefuerunt Ariovisti uxores. img_ Sueba natione. quam domo secum
duxerat; altera Norica regis Vocionis soror, quam in Gal/ia duxerat a fratre missam:
utraquein eafuga periit; duae filiae: harum altera occisa, altera capta est. "Ariovist
hatte zwei Frauen. eine Suebin, die er von zu Hause mitgebracht hatte, und ~
Norikerin, Schwester des norischen Königs Vocio. Ihr Bruder hatte sie Ariovist
geschickt,der sie in Gallien geheiratethatte. Beide kamen auf dieser Flucht ums Leben.
Er hatte zwei Töchter. Von diesen wurde die eine getötet, die andere
gefangengenommen"(teilweisenach Deissmann).
105 • A form •h en-io- could have meant 'that one there', which developed into 'the
1
?ther, another' in lndo-Iranianonly. Compare the use ofVedic anya-, which can occur
m two subsequentclauses as anya..., anya ..., 'the one ..., the other ..•'. lt seems that the
originaldemonstrativemeaningof anyti- is still present here" (Vaan 1999p.90).
DieZahl 2 55
d"vif
RV l,l44,4ab yam ilfl dva savayasäsaparyatab# samäne[6nä mi~hunasamokasä I
"Den die zwei Gleichaltrigen hegen, das m gemeinsamem Schoße
beisammenwohnendePaar" (teilweisenach Geldner)
Akkusativ:th•i 106 •
RV I0,17,2d ajahäd ... dva mithunasara1JyübII "Sie ließ die Zwei , die em Paar
waren,im Stich. die SaraQyü"(Geldner)
Lokativ:dvti.yol} , . L ,. , " •
RV l ,83,3ab iulhi dvayor adadhä ... vaco # ... m1thunaya saparyatabI Auf zwei
legtest du die Rede, die als ein Paar mit einem Löffel aufwarten"
(nach Geldner)
Femininum,Nominativ:d"vi
RV 5,47,5 ida,p vapur ... # caranti yan nadyas tasthur Jpab I dve yad '':'
bibhft6 ... anye # ... yamyasabandhüII "Das ist ein Wunder, dass die
Flüsse gehen, die Wasser stehen; dass ihn zwei andere tragen, die
Zwillinge(und)von gleicherSippe sind" (nach Geldner)
RV 10,88,16ab dve samictbibhrtascarantalfl# sir$at6jätam manasä vfmr$famI "Die
zwei GeJ>aarten (= Himmelund Erde) tragen den Wandelnden(= Agni
als Sfuya), den aus ihrem Haupte Geborenen, den im Geiste
Betrachteten"(teilweisenach Geldner)
Akkusativ:tl"ve
RV 3,30,l lab eko dve vasumafisamicf # indra a papraup[1hivfmuta dyam I "Einer
[erfüllte)zwei. die schätzereichenGepaarten,[und zwar] lndra erfüllte
Himmelund Erde" (Miyakawa107)
werden zwei X und ein X näher erklärt. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt 5-1.
7-1-2. Ein X und dann zwei X werden umgekehrt näher erklärt,
nachdem drei X zuerst genannt worden sind. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt 5-2.
7-1-3. Der Begriff mit der Dreizahl wird nicht zuerst genannt;
anderswo werden zuerst zwei [X] und ein [X] erklärt, und erst dann werden
drei [X] genannt. Vgl. oben unter der Zahl 1 Abschnitt 5-3.
7-2-1. Drei X werden nicht genannt, nur zwei X und ein X werden
erklärt. Vgl. oben unter der Zahl 1 Abschnitt 5-4.
7-2-2. Zwei X werden zuerst erklärt, und dann wird ein weiteres
durch "das dritte [X]" bezeichnet. Hier kann auch die kompletive
Verwendung109 der Ordnungszahlwörter betrachtet werden.
Neutrum,Akkusativ:d"ve
RV 1,155,Sabc dve id asya kramane ... # 'bhikhydya martyo bhura!Jyati I trfiyam asya
nakir adadhar~ati # "Nur zwei seine Schritte schauend wandelt der
Sterbliche. An seinen Dritten wagt sich keiner heran" (teilweise nach
Geldner)
Vgl. p. 20.
ICl9
58
DIEZAHL3
Die Zahl 3 ist neben der Zahl 7 im RV eine ganz besondere Zahl 11°.
Dies beruht vermutlich darauf, dass die älteren Indogermanen einst nur bis
drei gezählt haben: "eins, zwei, drei, (viele)"m. Mutmaßliche Spuren dieser
Erscheinung im RV sind z.B.: RV 6,45,5 tvam ekasya ... # avit& dvayor asi
/ utedfse yathä vayam II "Du bist der Beschützer von einem, von zweien,
auch für einen solchen(= für einen Dritten), wie wir [sind]" 112; RV 8,45,34
ma na ekasminn agasi # ma dvayor uta trisu
I vadhlr ma ... bhurisu II
"Nicht [sollst du] uns wegen eines Vergehens, nicht wegen zweier und
dreier [erschlagen], erschlagen sollst du [uns] nicht wegen vieler" 113; RV
10,48,7abcabhtdam ekam eko asmi n~$ti/ # abht dva kim u trayah karanti
/ ... prati hanmi bhuri # "Da bin ich Einer gegen Einen hier Sieger, gegen
Zwei. Was machen mir auch Drei aus? Ich dresche eine Mehrzahl" 114.
Daraus entwickelte sich eine Dreier-Bündelung bei den Indogermanen
(vgl. unten unter der Zahl 7), die der RV uns noch erkennen lässt. Vgl. z.B.
RV l,163,4ab trfni ta ... divi bandhanäni # trfny apsu trfnv ... samudre I
"du{= Ross) hast drei Bande im Himmel, drei im Wasser, drei im Meere".
Vgl. auch unten unter der Zahl 9. Anschauungen wie "die dreifache
Entfaltung der Einheit" und "die Dreieinigkeit" können als
Grundanschauungen der Vedadichter betrachtet werden (vgl. auch unten
unter der Zahl 7): RV 9,97,55ab saf!l trf pavitrii vitatäny e$J1# anv ekam
dhävasi piiyamänal;zI "Zu drei ausgespannten Seihen kommst du (= Soma)
vereinigt; an einer läufst du ab, wenn du geläutert wirst" 115•
116Übersetzungnach Geldner.
117 Soma kann auch in dreierlei Gestalt auftreten.Vgl. Gonda 1976 p.33:
"Occasionallya triad is specified in tbe same passage. Thus the poet of JV. 8, 2, 7
speaksof tbree somas, to adressin st. 9 the soma in a purestate, the soma mixed with
milk,andthe somamixedwith tlricksour milk."
111Vgl. MiyakawaXVIII(mitLiteratur).
119 Umgekehrtwäre auch eine sekundäre Mythologisierungdes Rituals denkbar:
Da die rigvedischen Inder drei Feueraltäre hatten, wird erwähnt,dass Agni drei
Geburten, dreiMütterusw. hat
120 Über dasProblemder "Dreiz.ahl" in bezog auf die Asvin wird in Zeller(1990
p.I04ff.)diskutiert.
121Zur Wurzel *i,ejs- "fließen" (Kümmel)vgl. LIV 1998 p.613, LIV 2001 p.672.
Zum Suffix-nu-vgl. Debrunner1954 p.741f. Zu anderenVorschlägenvgl. Mayrhofer
1996p.566(mit Literatur).
122 In Dandekar 1941 = 1979 p.72ff. werden die drei Schritte von Vi~u
ausführlichdiskutiert ·
60 DieZahl3
tvemal} ... # "Dir [nahen wir] dreimal [und] sechzig(= 63} 126 Marut
wie die Kuhherden zunehmend, wir Opferwürdigen nahen dir (=
lndra)"
trfh mit dem Genitiv,Plural,Maskulinum:
RV 3,56,Sa trt ~adhasthä sindhavas trih kavin.im # "Die drei Stätten gehören zu
den drei Sehem127(= Agni), ihr Ströme(= Feuerströme= Agni)"
trfl}mit dem Nominativ,Plural,Neutrum:
RV 3,56,Sab trir uttam& dü!Jasä rocan.ini # trayo räjanty asurasya virdf, I "Die
dreifachen, höchsten, unerreichbaren Lichthimmel: [darüber]
herrschendrei Mannen (= das dreifache Feuer als der dreifacheStrahl)
des Asura (= Agni121als Savitr)"1211
RV 4,l,7ab trir asya td paramd santi satyd # spärhd devasya ianimäey agnefi I
"Er hat diese drei höchsten wahren, die ersehnten Geburten130, der
GottAgni"
trfl} mit demAkkusativ,Plural, Neutrum:
RV 1,20,7 te no ratnäni dhattana # trir & sdptäni sunvate / ekam-eka'!J
susasnbhifi II "Bringet uns Kleinode, den dreifachen Siebener (=
Regen) dem Somapressenden,je eines für die schönenRezitationen"
RV l,l l6,4ab tisrafi /cyapas trir ahätivrajadbhir # ..• patal!Jgail;,/ "mit den drei
Nächte, drei Tage131hinüberfliegendenVögeln"
RV 8,41,9abc yasya svetd vica/cya(I&# tisr6 bhümir adhilcyitaf, I trir uttaräni
papratur # "Dessen zwei weißglänzende weitschauende [Gestirne]
über den drei Erden wohnen - sie haben die drei höheren [Räume]
erfüllt" (nach Geldner)
2. tri- (/ tisr-) wird adjektivisch veiwendet und dann als Attribut mit
Möglichkeitist nicht ganz ausgeschlossen.Da aber die Zahl 9, die als 3 x 3 vorgestellt
wird, kawn im RV vorkommt (vgl. RV 1,144,Sd), interpretiere ich nach der
gewöhnlichenVorstellungdes Vedadichters.Vgl. RV l,15,4b, RV 2,36,4b,RV 3,20,2a.
121 Anders Geldner: "Asura ist der Urgott, seine drei Mannen die obersten
Aditya's."
129 Vgl. Geldner: "Dreifach sind die höchsten, schwer erreichbarenLichthimmel.
(andersBaunackKZ. 35, 540; Geldner Rel. Lesebuch 94). Danach läge Vermutungtri
(resp.llT) nahe. Doch finden sich mehrere Stellen, an denen tril).steht, wo Kardinal.zahl
zu erwartenwäre: III, 56,8; IV,1,7; VIII,41,9, vgl. auch 111,56,5;IV,53,S; V. Henry,
Actes du XII. Congr. des Orient. 1,14. Man wird danach annehmen, daß statt 'drei
Nächte,drei Tage' gesagt werden konnte 'drei Nächte, dreimalTage'. BartholomaeBB.
15,30(ebendas. 17,344 hält er trir für verderbt; vgl. Bollensen Or. u. 0cc. 2, 478)
nimmttrlr aha (aus ah1J)'dreimal am Tage• an. Ich hege Bedenkengegen den Sinn wie
gegensolchenLokativ." ·
Die Zahl 3
62
132 Vgl. die (scheinbare)Ausnahme hinsichtlich der Kongruenz: tf"4u (LPn) mit
dem Singularrocane:RV l,105,5abc amfye devä sthana # trisv a rocane divah / kizdva
rla1flkad anrtaTfl# "Ihr Götter, die ihr dort in den drei [Lichträumen], im [ganz.enl
Lichtrawn des Himmels seid, was ist euch Recht, was Unrecht?"; RV 8,69,3 tli asya
südiuuJhasa/J. # Soma'flsri!IQnti
pfsnayal)/ janman devanämvfsas # trisy a rocane divtih
//"Diese scheckigensich milchendenKühe machen seinen Soma vollkommen, [wie] es
bei seiner (= Indras) Geburt der Götter Clane in den drei [Lichträumen], im [ganzen]
Lichtraum des Himmels [gemacht haben (= Soma mit Milch vollkommen gemacht
haben)]." Es ist wohl eine dichterische Technik, statt einer langen pluralischen Form
eine kune singularische Form zu verwenden, wobei der Dichter jedoch keineGrenze
der bei der Dichtung erlaubten Spielräume überschreiten muss.Vgl. zur Interpretation
MiyakawaXVII.
133Vgl. Mayrhofer 1996p.159 (mit Literatur).
DieZahl 3 63
Lokativ:tri1u
RV l,15,4b ... y6ni$Utri$U/"an den drei Stätten(= 3 Feueraltäre)"
RV2,36,4b ... yoni~u tri~u/ "an den drei Stätten(= 3 Feueraltäre)"
FemJnlnum,Nominativ: tisralJ
RV l,13,9ab i!ä sarasvati maht # tisro devtr mayobhuvaf:,/ "Ilä, Sarasvati, Mahl,
die drei erfreulichen Göttinnen" (Geldner)
RV J,35,6a tisro dyavaf:,... # "drei Himmel"
RV l,164,25c gäyatrasya samidhas tisra(/:1)... # "Zur Gäyatri gehören drei
Brennhölzer"
RV2,3,8abc sarasvati ... # i/ä ... bharati ... / tisro devtJ:,...# "Sarasvati, Ilä, Bhärati,
die drei Göttinnen"
RV 2,35,Sab ... tisr6 ... narir # ... devtr ... / "die drei Frauen, die Göttinnen134"
RV3,4,8 ... bharati ... # i/ä ... agnif:,/ sarasvati ... # tisro devfr ... II "Bhärafi, Ijä,
Agni, SarasvatI, die drei Göttinnen"= RV 7,2,8,d
RV 3,17,3b tisra äjanir 1J$asaste 135 agne / "deine drei Geburten wie die der
Morgenröte, o Agni" 136
RV3,20,2b tisras tejihva 131 ••• # "deine drei Zungen"
RV3,20,2c tisra(/:1) ... te tanvo devavätäs133 # "deine drei gottgenehmen Körper"
RV3,56,5cd rtavarir v6sanäs139 tisro apyäs # trir a divo vidathe patyamänäf:,II
"Zur rechten Ordnung gehörig sind die drei Wasserfrauen, die dreimal
des Tages ein Anrecht auf das Opfer haben" (teilweise nach Geldner}
RV 7,33,7b tisraf:,praja aryä jy6tiragräf:,/ "es gibt drei arische Geschöpfe, die das
Lichtvoraustragen" (Geldner)
RV7,87,5a tisr6 dyavaf:,... # "drei Himmel"
RV7,87,5b tisr6 bh11miruparäf:,... / "drei Erden [sind] darunter [hineingesetzt]"
RV 7,101,4b tisr6 dyavaf:,... # "drei Himmel"
RV 8,2,8b tisras camvaf:,... / "drei Kufen"
RV 8,101,14a praja(/:1)... tisr6 ... # "die drei Geschöpfe"
RV9,5,8 bharafipavamänasya # sarasvati i/ä maht / ima,,, no yajiiam a gaman
# tisro devth supesasah II "Bhärati, Sarasvati, IJä, Mahl sollen zu
diesem unserem Opfer des sich Läuternden kommen, die drei schön
134 "SäyaQa denkt an die drei bekannten Göttinnen IJä, Sarasvati, Bhärati"
(Geldner).
135 Der hier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir
in 3c.
136 D. h., "Du(= Agni}, der Gott von der Art wie U~ hast drei Geburten". Die
Geburtdes Gottes Agni "Feuer" wird hier mit derjenigen der Göttin U~as "Morgenröte"
verglichen.Das heißt, die erste Phase der Feuerentzündung wird mit der Erscheinung
der Morgenröteverglichen. Vgl. zur Interpretation MiyakawaXXVI.
137 Der hier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir
in 2d.
ua Derhier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir
in2d.
139 Vgl. Pinault 2000 p.67: "On pourrait considerer que y~aQä/:1 est ici le
uo Hier werden vielleicht vier Gottheiten mit tisr6 devtl) aufgenommen, drei der
vier sind jedenfalls "die drei Göttinnen".Der Dichter wollte sich vielleicht unbestimmt
ausdrücken.Mahi könnte auch Apposition zu IJä sein. So übersetzt Geldner: "Bhärati,
Sarasvati,IJä,die Große".Nach RV l,l3,9b sind die drei Göttinnen allerdings Sarasvati,
IJä, Mabi. Hier ist Mahi deutlich eine selbstständigeGottheit Auch in RV 10,70,Sa ist
sie vielleicht selbstst.ändig.Danach sind drei Göttinnen vielleicht Sarasvati, Mahi,
Bhärati.Ältere Belege sprechenjedoch für Geldner. Sarasvati, IJä, Bhärati sind die drei
Göttinnen nach RV 2,3,Sc; 3,4,8d; 7,2,8d; I0,110,8c. maht könnte dann "die beiden
Götter mit demHerrenauge"in 7 bezeichnen.Ich lasse hier Mahl unübersetzt.
141 Vgl. Hopkins 1894 p.276: "n{r,ti,used all through the Veda in the singular,
occurs in the plural only in viii. 24. 24, and x. 114. 2 (here specified as three in
number)."
142 Wackemagel/ Debrunner (1930 p.337) sagen: "Aus begrifflichen Gründen
kommen die Kardinalia selten im Vokativ vor, doch z. B. AV. 5,3,71 tisraJ.,(mit
Vokativakzent? überliefert ist tisrtil))". Der Vokativ des Grundzahlwortes kommt
allerdings schon im RV zweimal vor: RV 10,70,Sab tisro devir barhir idaf/1... #
a sidata •.. l "O Dreigöttinnen,setzet euch auf dieses Barhis"; RV 10,128,Sa devil) 1al
urvir uru nab /croota # "0 Göttinnen Sechsräume,gebet unsRawn!" tlsro devir und1al
urvir sind häufig vorkommendeSyntagmen. In Wackernagel/ Debrunner 1930 p.337
kann man diese Beispielenachtragen.Diese Beispielestehen schon in Miyakawa VIII.
143 Wörtlich "drei Herbstelang". In diesem Gebrauch repräsentiert der Herbst ein
ganzes Jahr (pars pro toto).
DieZahl3 65
144 Oder "als U~ zu dritt". Dies wäre dann allerdings eine besondere
Verwendungdes Grundzahlworts.
i.u Der hier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir
in~ .
Vgl. zu tri/;,oben p.60f.
146
147D. h., "die drei Gebote werden ihnen zugeteilt"= "sie halten die drei Gebote".
1411Der hier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir
in3c.
66 DieZahl3
149
Drei Somagefäßenach Säy~ dagegen sprichtjedoch 4c camvor "in beiden
Camü-Oefäßen".
DieZahl3 67
''° Oldenberg ändert den Text (tribhil}). Auch nach Khila 1,6,Sd ist der Text
tribhib(tribhib saptebhir ...). Nach Wackcmagel / Debrunner (1930 p.15) kennen -i-
Stämme außer tribhlb kein betontes -bhi~ mehr. Vgl. auch a. a. O. p.21. Vielleicht ist
das vereinzelte -i-bhih an diesen Stellen durch üblicheres -1-bhihersetzt worden; der
Akzentkönnte echt sein. ·
151Anders Geldner: "mit dreimal siebenfachem (Schutze)".
152 Vgl. Geldner; "drupada- ... ist der Block, in den der Gefangene gelegt
wurde ...". ·
68 DieZahl3
153
Näherwird die Zählweisefür Massennominain MiyakawaXXVII behandelt.
DieZahl3 69
RV l,174,7c karat tisro maghavä d&nuciträ# "Der Gabenreiche mache die drei
[Flüsse]gabenglänzend('/)" (nach Geldner)
Neutrum,Nominativ: trfl)i
fbandhaniinij
RV l,163,4ab trfni ta ... divl bandhanäni# trfnv apsu trfny antab'"'samudreI "du (=
Ross) hast drei Bande im Himmel, !Im im Wasser, drei innen, [und
zwar] im Meere"
Akkusativ:trf
[sadiilf'Si}
RV5,29,la try ... manu,10devatätä # "die drei [Sitz.e]bei dem Gottesdienstdes
Menschen"(nach Geldner)
Ml)i
RV3,38,6ab trfl)i... purü,:,i# ... visväni ..• sadä1(1si
I "die drei, die vielen, alle Sitz.e"
fyojanii}
RV9,102,3a trfl)i tritasya ... # "die drei [Strecken]des Trita" (nach Geldner)
Lokativ:""411
[4gassu}
RVS,45,34 ma
na ekosminn dgasi # ma
dvayor uta llYJiI vadhir ma...
bhürisuII
"Nicht (sollst du] uns wegen eines Vergehens,nicht wegen zweier und
dreier [erschlagen],erschlagensollst du [uns] nicht wegen vieler"
sein. Weil hier von den Geburten des Indra die Redeist, ist
auchyonl,1uzu ergiil17.en
Yonl,1U"Stätten/ Schöße"wahrscheinlicher.Vgl. RV l,1S,4b und RV 2,36,4.
70 DieZahl3
Ablativ:tisfbhyal}
3Mütter
RV2,5,5cd kuvit tis;bhya& wira111 # swisäroy& ida111 yayu~II "- ob sie etwa
lieber als die Drei sind? - die Schwester (= 7 Schwester = 7
Feuerströme),die hierher gekommensind"157
Genitiv:tisf~m
RV 8,101,6b ekamputrD111 tisfr,bmI "den einen Sohn der Drei" (nach Geldner)
Neutrum,Nominativ:trf,;,i
3 Schritte
RV8,29,7a mr,y eka u"'gayo vi cakrame# "Einer, weitschreitend, hat die Drei
gemacht"
4-2-1. tri- (/ tisr-) wird kataphorisch verwendet: Zuerst wird die
Dreizahlgenanntundjedes einzelnewird dann konkret ausgedrückt.
Maskulinum,Genitiv:tn,;,iln
Mitra,Aryaman,Varul}a
RV 10,185,1 mahi trin&mtivo 'stu # dyulcytimmitrasvaryamnahI duradhar1a1fl
wirunasyaII "Groß soll der Schutz der Drei sein, [und zwar] der
himmlischeunangreifbare[Schutz]der Mitra, Azyaman. Varuna.•
Neutrum,Akkusativ:trf,;,l
Morgenröte,Sonne,Kuh
/ bfhaspatir usasam ~ryam g&#
RV I0,67,5bcd nis trfni sakam udadher aJcr,:,tat
arkalfl viveda stanayanniva dyau~ II "Die Dreierlöste er auf einmal
aus dem Meer, [und zwar] Bpiaspati [erlöste] die Morgenröte, die
Sonne,die Kühe(= Strahlen).Er fand das Loblied (als vierten'") wie
Himmeldonnernd.•
157
• Vgl..Geldner:·Gewiß sind die Schwestern,die hierher gekommen sind, (ihm)
lieber als drei (andere).•Nach Geldnerist Drei sprichwörtlicheRedensart wie Sieben in
saptabhya4 vtiram10,25,11.
"'Vgl.oben unter der Zahl4 p.75f.
159
Hier werdennicht alle Typen behandelt. Vgl. z. B. noch RV 1,,34,2d:trlr
naktaq,yatluistrir v asvinädivä "Thrice do ye drive by night aruttbrice O Aävins, by
day• (Klein 1999p.120). '
DieZahl 3 71
anderswo werden zuerst zwei [X] und ein [X] erklärt und erst dann werden
drei [X] genannt. Vgl. oben unter der Zahl 1 Abschnitt 5-3.
5-3. Ein Begriff wird dreimal mit der Dreizahl genannt. Dabei wird
der Begriff nur einmal ausgedrückt.
RV l,163,4ab mni ta ... divi bandhanäni# trfnv apsu mnv anta!,1
1611samudre/"du(=
Ross) hast drei Bande im Himmel, drei im Wasser, drei innen, [und
zwar] im Meere"
in seinerDissertationbehandeltzu werden.
163 Das Wort ist nach Mayrhofer 1996p.231 "nichtsicher übersetzbar".
164 Vgl. Blair 1961p.23: "Geldner (HOS) quotes Yäska and Säyava as saying that
the "three" are Parjanya, Väyu. and Äditya. He cites RV. I, 164, 44 and the three
gharmbsasin RV. VII, 33, 7, none ofwhich seems to belp very much. Geldnerhimself
translates trciyas anüptis "three buffaloes" (from "living in the water"). Griffith
translatesanuptisas "holding stores ofwater," and he quotes the translationsofWilson:
"sowingin succession"; and Ludwig, "following the water." Grassmann(WB) derives
the word from anu plus ap "situated along the water" and thereforegives it the meaning
"shore,water-vessel.""
161Vgl. RV 10,137,2dvdv imau vdtau vata # "Diese zwei Windeweben•.
166 Vgl. RV 10,107,4a satadhära,,, väyum "den mit einem Hundertstrom
RV 1,122,lSab catvaro ... masarsarasya füvas # trayo rajiia ayavasya ji~1)0~ I "die
~hlen des Masarsära,die drei des siegreichen Königs Äyavasa"
(Geldner)
6. Die Zahl 3 wird nicht immer als eine besondere Zahl gebraucht.
tri- (/ tisr-) kommt auch in der Zahlenreihe vor. Dabei werden die Zahlen 4
oder 5 als volle Zahlen verwendet
Zahlenreihel-2.("Zweiter"}-3-4
RV 8,60,9 pähi no agna ekayä # pähy uta
dvitf yayä I pähi glrbhis tisfbhir ürjäm
pate # pähi catasfbhir vaso II "Schütz uns, Agni, wegen eines
[Lobliedes]und schütz uns wegen eines zweiten: schütz uns wegen
drei Lobliedern, o Sohn der Kraft, schütz uns wegen vieren, du
Guter167!"
Zahlenreihe2-3-4
RV 4,33,5 jye~Jha äha camasa dva kareti # kfmiyän trrn /q"1)avämety äha I
kanfyfha äha catriras kareti # "Der Älteste sprach: 'Ich will zwei
Becher machen', der Jüngere sprach: 'Wir wollen drei machen', der
Jüngstesprach:'Ich will vier machen'" (Geldner)
Zahlenreihe4-3-5
RV 5,35,2 yad ... te catasro # yac ... Santi lisrah I yad vä paiica ksifin&m # avas
tat ... a bhara II "Wenn zu dir vier [Völker] gehören, wenn drei
[Völker zu dir] gehören, oder wenn fünf Völker (zu dir gehören],
bring uns dann Beistand168!"
D1EZAHL4
175Vgl. RV 10,90,12.
176
Vgl. Gamkrelidu-Ivanov 1995 p.749ff.: "Of particular interest in connection
with the symbolic value of the nwnber four is the mystic image of the four winds
associatedwith the four compassdirections, found in various tradition ..." und Cassirer
1994p.178.
177
Vgl. Gonda 1976 p.6f.: "The explanation proposed by Usener has often been
quoted:the useof three as the number of perfection is a survival of prehistoric stage of
human culture at whicb man could not count above that number." Pott (1847 p.3 mit
Literatur)referiert,dass es ein Volk gibt, das nur bis drei zählt und jede größere Anzahl
~t demWort "viele"ausdrückt.Vgl. auch Wackemagel/ Debrunner 1930 p.352: "Gow
Historyof Greek Mathematicsbei Bagge Class. Rev. 20 (1906), 260 folgert aus dem
Ge~ensatzezwischen 1-4 und S-10, daß ursprünglich nur bis 4 gezählt wurde, ...";
Shields 1994 p.178: "I maintain that the set of nwnbers encoded in the language
inc~d only f~~y - into the historical period- with an original system of only a
few digits and a linut of counting"(or "a limit number'') (cf. Menninger 1969: 17), e.
g. one, two, three, many. This same view has more recently adopted by Justus (1988)
and Lehmann(1991)."
178
Vgl. zumParadigmaBeekes 1987p.219.
179
"Perbapsfor no other numeral so many etymologies were presented as for "4".
~though some of them seemto be rather bi7.arre,seelcingthe most probable solution, it
will be useful to analyze them". So stellt BWek (1998d 123ff.) 7.ahlreiche
Deutungsversuchezusammen (vgl. vor allem p.126). Seine Etymologie ist: •oy-
•dwo!fi *tri· *kwe•dur- *pen(gi'?)-kwe"1" "2" and "3" "4" and "5".
DieZahl4 1S
wahrscheinlichim zehnten Jahr beschließendie Achäer, einen Kampf mit den Trojanern
zu führen.Neun Jahre kämpfen die Achäer in Troja, im zehnten Jahr erobern sie die
Stadt.Neun Jahre wandert Odysseus herum, im zehnten Jahr kehrt er heim und besiegt
die Freier seiner Frau. So sind drei Geschichten abgeschlossen. Danach wollen die
Anverwandtender getöteten Freier sich noch gegen Odysseuserheben. Doch venöhnt
Athenedie Streitenden.Die Venöhnung geschieht also In der vierten Zähleinheit.
Vgl.MiyakawaXVIII. Zwei Geschichtenwerden also erzählt, eine ist verborgen.Auch
dieseWeiseist wohl indogermanisch.Vgl. MiyakawaX undXXX p.73f.
111 Es könnte eine Zeit gegeben haben, in der die Braut tatsächlich mit drei
Männernschlafen musste, bevor sie mit dem Bräutigam schlief. Die drei Männer
repräsentierendabei drei wichtige Voraussetzungen tür die Fruchtbarkeit, nämlich
Wasser,Licht und Feuer. Erst als vierter Mann konnte danach der Bräutigammit seiner
Brautzusammenschlafen. Er ist dann der Besamer. Dies bezieht sich möglicherweise
auf das spätere caturthikarman. Zum caturthikarman vgl. Mylius l 995 p.66: "der
rituelle Vollzug einer Ehe; er erfolgt nach drei Tagen der Enthaltsamkeit,die der
Hochzeitfolgen (also am vierten Tag, daher der Name)." Wenn meine Vermutung
richtig ist, hat ein dreitägiger Geschlechtsverkehr mit drei Männern sich zu einer
dreitägigen Enthaltsamkeit gewandelt. Vgl. Miyakawa XVIII. Das Verbot des
vorehelichenGeschlechtsverkehrswurde bei den Griechen vielleichtso mythologisiert:
Als die Kentauroi {< urgr. *lcenlaTJ!O- < idg. *ken(d)izl!Tf!O-I *k(o)n(d)izl!Tf!O-(vgl.
uridg. m'}-eTf!e1z-> lat. Minerva-) "der Lachende (= Sonnenschein)" zu *lceniz·
"lachen• (vgl. nhd. die Sonne lacht, jap. ohisama nikoniko "die Sonne [scheint]
76 Die Zahl 4
der etwas Neues in der vierten Zähleinheit eintritt, nachdem etwas drei
Zähleinheiten gedauert hat, wurde wohl allmählich transformiert. Vgl.
unten unter den Zahlen 8, 9, 10, 12 und 40.
Das Grundzahlwort für die Zahl 4 hat drei formal unterschiedene
Genera. Im Maskulinum und Neutrum erscheint der Stamm catur- (mit
Ablaut), im Femininum der abweichende Stamm catasr- (ohne Ablaut).
Eine alte kollektive Bildung ist *kwet-yor-Jr > ved. catv&ri / *kw(e)t-ur-
e12-> av. catura (vgl. lat. quadrä-gintäi 86• Die beiden Stämme sind in den
jeweiligen Sprachen N-APn geworden 187• Die folgenden Formen sind im
RVbelegt.
Plural Maskulinum Neutrum Femininum
Nominativ catv&rah catv&ri catasrah
Akkusativ caturah catv&ri catasrah
Instrumental caturbhil) catasfbhil)
Genitiv catum&m
116Vgl. MiyakawaXXIX.
117Vgl.MiyakawaXXIX.
111
Oder "vier Meere des Reichtums(==des Soma)..."?
78 Die Zahl 4
1119
Hier handelt es sich um eine Zählweise für die Massennomina. Das gezählte
Substantivwird adjektiviert:madhu-"Honig"(Sg) / "Honigfluten"(Poetischer Plural)/
madhvarl)Q- "honigflutend".Vgl. MiyakawaXXVII.
190
Wörtlich"vierHerbstelang".Vgl. oben p.64 Anm.143.
191 "V" • d de"
1ersm me, des Büffels,asurischeNamen, die unbetörbaren"(Geldner).
192Nach RV 5,30,12b.
_ •
193
• yg1. zu caturdha Scarlata 1999 p.266: "Augenfällig ist die oftmals
P~VlSChc Verwendungdieser Adverbien. Vom Blickpunkt des Ai. scheint eine
Herleitungaus adverbialverwendetenInstrumentalendenkbar."
1
" AndersGeldner:"die vier fertigenBecher".
DieZahl4 79
196
Vgl. RV 9,74,6c c/ztasronablu:,"vier Quellen" und RV 9 89 Sa catasra(I))...
ghftaduhal)"vier Buttennilchende". , '
'"' Hier handelt es sich um den poetischen Plural. Vgl. RV 10,108,ld kathalfl
, .:
rasaya ataraf,.pavämsiII "Wie hast du die Milchfluten der Rasä überquert?"; RV
~0,I08,2d tilthä rasayä ataram·ptivämsiII "So habe ich die Milchfluten der Rasä
uberquert".Zum poetischenPlural vgl. p.21. Möglich ist auch ''[4) Arten von Milch"
undct:er auch "J4]Milchströme".Vgl. MiyakawaXXV 2. Teil Abschnitt 2-4. ·
Vgl. Kumme!2000 p.249: "Aus vieren hat sie [die Sprache] sieb Stärkung
gemolken,Milchströme.• ·
81
DIEZAHLS
199 "The most popular etymology co1U1ects *penkwewith West Gennanic *fansti-
(Old High Gennan. Old Saxonjüst, Middle High German (Alemanic) vunst, pi. vünst,
Old English/jist, Old Frisian/est, Dutcb vuist), if it is derivable ftom early Gennanic
*funxsti-< *pl}k-sti-(Brugmann 1892: 465; Kluge & Seebold 1989: 205)••••" (Bldek
2000 p.108). Dort werden bisherige EtymologievorschlägezusanunengestellLVgl. zu
nhd. Faust EWD 2000 p.329. Im Ägyptischen bedeutet die HieroglypheHand "fünf".
Vgl.Bawngartl1952p.242f.
· 200 Vgl. Kurylowicz 1968p.33 und Wackemagel/ Debrunner 1930p.353.
201Vgl. MiyakawaXXIX.
202 Vgl. MiyakawaXXIX.
203Zu diesen Bedeutungsangabenvgl. Tischler 2001 p.118.
204 Vgl. Thieme 1949b p.42: "Die drei, die vielen, die gesamten Sitze (Stätten des
Die Zahl 5 wird häufig als die Zahl von "allen Völkern"
verwendet,z. B.paiicajanaQ "die 5 Völker"205• Es gibt auch einige Stellen,
in denen man Spuren der Fünfer-Bündelung beobachten kann. Vgl. RV
5,34,Sana paiicabhir dasabhir v~ty ärabha-,,,.# "Er (= Indra) wünscht
nicht mit Fünfen.mit Zehnen sich zu verbünden"206, RV 10,86,14ab uk;YQo
hi me paiicadasa# säkampacanti vimsatimI "Mir [braten sie] ja fünfzehn
Stiere,[nein]einenZwanzigerbraten sie auf einmal".
Als eine konkreteZahl bezeichnetpaiica- die Zahl der Finger: RV
8,72,7 duhanti saptaikäm# upa dva paiica srjataQ I tlrthe sindhor adhi
svareII "Diesieben(= 7 Priester)melken die eine (= 1 Kuh = Soma), zwei
(= die Hände)lassen die fünf(= 5 Finger) zu, am Ufer des Flusses unter
Schall"207• Daher konnte dvil} panca die Zahl der Finger beider Hände
bezeichnen,nämlichdie Zahl 10: RV 9.98,6 dvir yam panca ... # svasäro ...
I priyam indrasya... # prasnäpayanty... II "welchen ... Indras Freund (=
Soma)die zweimalfünf Schwestern(= 10 Finger) baden". Vgl. unten unter
der Zahl 10 Abschnitt4. Auch diese Ausdrucksweise kann als eine Spur
der Fünfer-Bündelungbetrachtet werden. Vgl. zur Fünfer-Bündelung bei
den GriechenOdyssee 6 412208: autar ep~n pasas pempassetai edeidetai
"Dochwenner sie alle nach fünfen gezähltund angesehen hat".
· paiica-dient als eine besondere Zahl auch zur Hervorhebung einer
anderenZahl209• Vgl. RV 4,30,15 ... däsasya varcinaQ# sahasräTJisata- ... I
adhipaiica„.II "1000,100und noch 5 (= 1105 Helden) des Däsa Varcin".
Die folgendenFormenvonpafica sind im RV belegt.
panca J
20!I Über die "fünf Völker" wird in Schlerath 1960 p.28ff. ausführlich diskutiert.
Seine Meinungist: "Ich glaube, die Lösung ist darin zu suchen, daß man inunerdann.
wenn man ni~ht nur die Ausdehnung nach den vier Richtungen bezeichnen wollte,
sondernzugleichauch daseigene Land, daseigene Volk miteinschließen wollte, dieses
einfach zu den vier Gegendenhinzuzählte.- So stimme ich Roth bei daß mit den fünf
Vö~ daseigene, in der Mitte liegende Land und alle übrigen Me~hen und Länder
auf dieser Erde, die in den vier Himmelsrichtungenwohnen, gemeint seien." Anders z.
B. D~~r 1973 = SW DandekarIII p.94: "Five ... Aryan states became particularly
promment m the early period of the Aryan settlement in Sapta-Sindhu, namely PürU,
Anu. Druhyu,Turvasa,and Yadu. lt was presumablyafter these five states that the early
Aryan,:ttters were collectivelycalled PaiicaJanäl;l(Five Peoples)." ·
Übersetzungnach Geldner.
1111Übersetzungnach Geldner.
208 Diese Stelle ist auch in Menninger 1979p.52 zitiert.
209 Vgl. unten unter der Zahl 1105.
DieZahl5 83
Instrumental pancabhil,,
Genitiv panca Ve:l.jav. pancanq_m
Lokativ panca pancasu
214
" • DochGri1:ithübersetztdie Stelle anders: paiica padani rupo anv aroha'fl #
F1vepaceshave I nsen from Eartb"(Griffith).
llSN
ach2d"ist es zu erganz.en.
-
21, N h . In
. ac meiner terpretation"füllt" lndra "regelmäßig",d. h. in den jedes Jahr
~ederkehrenden Regenz.eiten."lndra füllt" bedeutet, dass es vor dem Regen dunkel
wird. In 3c und 3d ist von Indra in der Nacht die Rede
211 Zu den siebenJahreszeitenvgl. z.B. RV 1,164,3.
DieZahl5 85
S Könige?
RV5,34,5a na paficabhirdasabhir vcq/y ärabhaf!I#"Er(= Indra) wünscht nicht
mit Fünfen,mit Zehnen sich zu verbünden"(nach Geldner)
3-3. pafica- wird mit einem partitiven Genitiv verbunden, der das
Gezählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist- bezeichnet218•
Nominativ:paiica
RV5,35,2 yad ... te catasro # yac ... santi tisral.rI yad vä panca ksifin.im# avas
tat ... J bhara II "Wenn zu dir vier (Völker] gehören, wenn drei
[Völker zu dir] gehören, oder wenn ein Fünfer der Völker (= 5
Völker) [zu dir gehört],bring uns dann Beistand!"
218 An der folgenden Stelle RV 5,35,2 meint Delbrück (1888 p.81 Anm. 1)
D1EZAHL6
219 Übersetzung
nach Geldner.
• ~gl. Lüders 19Sl p.S8: ·Es liegt .•. am nächsten, daß die 164urvtJ.,,die sechs
2211
We1ten,emAusdruckfür die drei Himmelund die drei Erden sind, wie schon Bergaigne
gegen Roth annahm,der darunter die sechs Himmelsgegendenverstehen wollte." Und
Dandekar ~972p.100: "... Säyaoa.commentingon llV X.128.S, says that the six urvis
~· ~~g to the_scripture,dyaus,pf1hivi,day, nigbt, waters, and plants. Obviously,
this 1s~te fo~ulaic. ~ a passage in the Atbarvaveda,six dyäväprthivisand six urv'is
are ~ed s1de~ stde perhapsin syntacticparallelism."
AndersThieme1949bp.42: "die sechs Verteilungen".
DieZahl6 87
gewinnen.So ist es kein Wunder. daß neuere Spekulationen über die Etymologie der
Gnmdz.ahlwörtervon der Art sind. daß man sie kaum einer Akademie als
Forschungsergebnissepräsentieren kann" (W. P. Schmid 1989 p.13). Vgl. zum
Urindogermanischenauch Beekes 1995 p.213: "Many forms seem to point to •seis.
otherstowards •suelis (Av. xsvas, Gr. Delph. ueks. Gaul. suexos). PIE possibly had
*ueli.s(OPr.uschts'sixth'), and the s- of 'seven' was takenover. perhaps already in PIE
(butnot in the ordinal numbers)". Blafek rekonstruiertg11 s-Jµ!kS.Vgl. Vaan 2000 p.240:
"ü"s-'llelisdoes not conform to any known PIE compositiontype. As Viredaz (1997)has
recentlyshown, the PIE word for '6' was •s11efs without an initial velar, so that all
reconstructionswhich depart from *Ks- must be given up." Der Aufsatz von Viredaz
stehtin IF l 02 pp.112-150. Lubotsky 2000 versucht, eine Grundfonn für das Zahlwort
"6"im Indoarischenzu gewinnen.
225 Im Lied RV 7,18 kämpft der König Sudäs mit der Allianz der zehn Könige
und besiegt sie durch die Hilfe des Gottes Indra. Die Zahl der Feinde, die von ihm
erschlagenwurden, ist lflllil' satd, 10/ sahasra,ltll/ir, adhi 1at/. Hier vermuteteBenfey,
dassdaserste 1a1/i-die nach ihm ursprünglicheBedeutung "sechs"habe. Seit Böhtlingk
diese Deutung ohne ausreichende Begründung abgelehnt hat, hat man die These von
Benfeyaußer acht gelassen. Aber U. Schneider entdeckte im Mahävastueine Stelle, wo
l<Jf/i- eindeutig "sechs" bedeutet, und sieht einen möglichen Zusammenhangmit der
Stelle RV 7,18,14. Die Stelle lautet: atra kif/1 /ciira(l(Jf/1uktaf/1 yaf/1 sapta kra11UJte
kraman,na ca tq/a na ca mm(atra agamana111 sn,u) ".... was als Ursache dafür
genannt worden ist, daß er sieben Schritte geht, und nicht acht und nicht ~·
(~hneider). Es ist augenscheinlich,dass der Dichter dieser Stelle, um eine zusätzliche
Silbefür den Sloka zu gewinnen, lfllli statt 1a1verwendet. Obwohl es gefährlich sein
mag, eine sprachliche Tatsache im MV mit einer Stelle im RV zu verbinden, zeigt
dieses Beispiel aber zumindest, dass altindische Dichter in verschiedenen Zeiten die
gleiche Idee hatten, und zwar wollten sie wegen des Versmaßes ftllli- statt ftll-
verwenden.Wegen dieser überraschendenObereinstimmungwurde es festgestellt,dass
l<Jfti-, das gewöhnlich "sechzig" bedeutet, hier als Alternativfonn für ,~- "6"
88 Die Zahl6
RVbelegt.
Nominativ fa! l1~!il.i
Vokativ sat
Akkusativ $UI
Instrumental sadbhih
2. 1ti$-wirdauch substantivischverwendet.
2-1. Dabeiliegt Ellipsevor.
Nominativ:f4t
[tisväl}J
RV 8,68,14 upa mä 1/ztJ
dv&-dvii# ntirabsomasyaharfyä / ti,Jhantisväduriitaya/.i
II "Auf mich zu kommen sechs [Rosse), je zwei und zwei, [und] die
Herren in froher Somastimmungmit süßen Gaben" (nach Geldner)
Instrumental:
1atJbhllJ,
[haribhi!J,J
RV 2,18,4 d dv&bhyäm haribhyäm indra yähy # & caturbhir & sadbhir
hüyamänalJ.I ~/äbhir dasabhilJ.somapeyam # ayalfl sutab sumakha
m& mfdhas kab II "Fahr mit zwei Falben herbei, o Indra, mit vieren
herbei, mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht, mit zehn
zum Somatrunk herbei! Dieser(= Soma) ist ausgepresst,o Sumakha,
verschmäh [ihn] nicht!"
2-2. ~a~-
drückt sechs bestimmte Dinge aus. RV l,164,15b tritt id
für die Hervorhebunghinzu.
Nominativ:101
6 Monatspaare
RV 1,164,lSab säkalflj&nälflsaptatham ähur ekaja'!' # stil id yam& hayo devajd iti I
"Sie sagen: 'Der Siebte unter paarweise geborenen [ist] ein
Alleingeborener, eben sechs229 [sind] Zwillinge230, die gottgeborenen
J.qi."'
AV 10,8,Sb 1arJ yamd eka ekajalJ. I "Sechs sind Zwillinge, einer ein
Alleingeborener."
229Oder"nur sechs".
230Die Jahreszeitenausje zwei Monaten.
90
D1EZAHL7
Die Zahl 7 ist eine besondereZahl neben der Zahl 3 im RV. Die
Zahl 7 ist eine zweite Drei aufgrundder Vierer-Bündelung:1.): 1, 2, 3, 4;
2.): l, 2, 3. Deshalbwurdeder symbolischeWert der Zahl 3 wohl leicht auf
die Zahl 7 übertragen,als diese Zahl einen eigenen Namen erhalten hatte.
Dass etwasNeues in der achten Zähleinheiteintritt, nachdem etwas sieben
Zähleinheitengedauert hat23 1, bedeutet deshalb ursprünglich, dass etwas
231 Vgl. Gamkrelid7.e-Ivanov 1995 p.751: "lt must be assumed that the sacral
meaning of the number seven is based on the use of the seven-day week as a basic
calendarunit This is especiallyclear in the Avestan calendar, where the first seven days
ofthe month have the names ofthe seven immortal Old Iranian gods cited above (sec
LMic 1976)";und Gamkrelidi.e-Ivanova. a. O. Anm. 22: "lt has been suggested that
the seven-dayweekmay have been preceeded by an earlier four-day week whose days
may have beennamed for gods (Strutynski1975)".
232 Sax.ena(1992 p.425) spekuliert: "the ~gvedic seers were conscious of seven
prismaticrays or coloursof thesun."
m Diese Anschauungkann ins Urindogennanische zurückreichen. Vgl. Roscher
1904p.20: "Sehralt ist ferner die modische Sage von den sieben Heliossöhnen ... und
Heliostöchtem... Kaumanders wird manauch die sieben Strahlen deuten können, mit
denen die Krone des Sonnengottes auf 7.ahlreichenMonumenten der späteren Zeit
geschmückt ist" und a. a. 0. p.25: "Die zahlreichen Gründe welche sich für die
ursprüngliche Geltung der Hera als Mondgöttin anführen lass~ ..., erhalten ... noch
e~ Zuwachsdurch ein paar offenkundigeBeziehungender Göttin zur Siebem.ahl,die
emen sehraltertümlichenEindruckmachen.•
234
• Vgl. zu einem interessantenDeutungsversuchbei Witzel 2000a p.552: "Ist der
DichterNabhäka(8.41.2,8) etwa in Arachosien anzusiedeln, so ist erklärlich, daß er
8.39.8 von saptaman,qal)'sieben Menschenstämmen' und nicht wie gewöhnlich von
fiinf (paficakm,) spricht, wasan Ost-Iranmit seinen sieben k.ariuuar(Bartholomae, Sp.
459; Witzel,in Vorb.) erinnert."Zu sieben kariuuar vgl. Witzel 2000b 299 ff.
DieZahl7 91
1927p.307. Neu (1999 p.253) vermutet, dass auch die Grundform des hethitischen
Zahlwortsbereitsauf der zweiten Silbe betont war: *siptan.
231
Vgl. Winter 1992 p.12: "This does not alter the fact that •seprr,,is a strange
form;it remainstempting to identify final •.,,. with the accusativeending of consonant
stems.Evenif one were to take •-t-
as a consonant-stemvariant of *-ti-found elsewhere
in cardinals,the remaining *sep-,while now acceptablein term of Proto-Indo-European
root structure,would remain an isolate: if indeed •sept-originally should have denoted
92 Die Zahl7
• D abe1
entstanden ist: got. sibun < •sep,fit > •seplrft. onnte • sep-1fl
. k"" • 239 al s
die Urformin Frage kommen.Die folgendenFormen sind im RV belegt.
Indeklinabilia Kasusfonnen
Nominativ sapta
Akkusativ sapta
Instrumental saotti saptabhih
Dativ sapttibhyal)
Ablativ sa12_ttibhyah
Genitiv saptän&m
Lokativ saptti
a heptadrather than mere 'seven•, theunderlying •sep- would still require a rendering
as 'seven•and only as that."
239 .
Vgl. Wackemagel/ Debrunner 1930 p.356: "Ascoli Krit. Stud. 101 •A. ig.
sep,p wegen go. sibun •••". Sihler 1996 p.414: "The Iikeliest source of the implied
etymon,•sep,frt,can be traced to theordinal."
240
• • ~er
liegt vielleichtdieselbe Anschauung wie im Avesta vor, wo die Erde
s1ebe°u~g gedachtwird.Vgl. z.B. Yt 19,26büm'fmhaptaitJiiqm.
Wackemagel/ Debrunner1930p.3Sl führendie Beispiele dazu an. Dort lässt
Wackemagelsapta von RV 9,103,3c... v&~irfii~älfl sapta ... II von hi~äm abhängen.
DieZahl7 93
saptddhötfbhil}
RV9,10,3c yajno ... sapta dhätfbhil} II "das Opfer von den sieben Vollziehern"
(Geldner)
tri~saptd(vgl.unten unter der Zahl 1470)
RV8,46,26 y6 asvebhir vahate vasta usr&s # trih sapta saptatinam / ebhil;
somebhil;somasudbhil)somapä # dänaya sukraputapäl;// "Der in der
Morgendämmerungmit Rossen(= Strahlen) fährt mit dreimal sieben
der Siebziger (= 1470}, mit diesen Soma pressenden Somas (=
Morgentau)zum Schenken,o Somatrinker(= Väyu), der du den hellen
Klärtrank trinkst" (teilweisenach Geldner)
Lokativisch:sapta
saptaslndhu~u
RV8,24,27bc ... sapta sindh,qu / ... däsasya ... II "im Siebenstromland242 des Däsa"
(Geldner)
Aberdiese Stelle kann man auch als "die sieben Stimmen der J.qi" wie bei Geldner
interpretieren.Hier und in RV 9,62,17c kann auch Worthaplologie vorliegen, z. B.
hir,älfl [sapta]sapta dhitibhij / "durch sieben Gedanken der [sieben] ].qi". Vgl. zur
Worthaplologie p.22.
• 242Vgl. Hopkins 1894p.277f.: "I reckon as late, not early, coincidenceswith cis-
lndicdata,referableto Persian or Babylonian influences,and among them the name of
tbelandas "SevenRivers"."Bei sapta sindh,qu handelt es sich um den repräsentativen
Gebrauchvon Eigennamen.
ro .
244Vgl.Whitney1924 p.182 und Wackernagel/ Debrunner 1930p.352.
5
Schaltmonat)"
RV l,164,3c saptasvasäro... # "die„siebenSc~we~tem(= 7 Himmelsstr~me)"
RV l,164,3d ... gavälfl... sapta nama II "dte sieben Namen der Kühe (= der
Himmelskühe)"
RV 1,164,llcd .•.putra.•.mithunaso..• # saptasatdnivilflSatisca •..II "die gepaarten
Söhne,siebenHunderteund Zwanzig"247
RV l,164,36a saptardhagarbha(!t) ... # "sieben Halbsöhne (= Soma248 als 7
Himmelsströme)"
RV I,191,12a tri!J.
sapta~lingak.a # "die dreimal sieben Fünkchen(?)" (Geldner)
RV 1,191,14a trilJ.saptamayürya!J.# "die dreimal sieben Pfauhennen" (Grassmann
Ü)
RV l,191,14b saptasvasäroagrriva!J. / "die sieben unverheirateten Schwestern(= 7
Ströme)"
RV 2,S,2a •.. saptarasmayas# "die siebenZügel(= 7 Feuerströme)"
[svasbal}f4'
sapt4yahvfl}
RV 3,l,4ab avardhayansubhaga,psapta vahvth # svelalfl jajiiänam anqam
mahitva/ "Die sieben jiingsten (Schwester) {= 7 Himmelsströme)
zogenden Liebenswürdigen(=Agni) groß, der weiß [und] rötlich mit
der Größegeborenwurde"
RV3,l,6d ... saptava~i/J.
//"die sieben Stinunen(= 7 Himmelsströme~"
RV3,4,7b saptapr/cy&salJ.... / "die siebenKräftigen(= Agni 251?)"
RV3,7,7a ... saptaviprä!J.
# "die siebenBegeisterten(= Ailgiras?)"
RV3,7,8b saptapf/cyasa!J.... /"die siebenKräftigen(= Agni)"
RV3,31,5b ... saptavipräl)/"die siebenBegeisterten(= Angiras)
RV 4,l,12d saptapriy&so•..II "die siebenFreunde(= Agni)"
RV 4,2,15a ... saptaviprä(!t)# "die sieben Begeisterten(= Ailgiras)"
RV 4,13,3c harita!J.sapta yahvf(J.i)# "die sieben jüngsten falben Stuten (= 7
Sonnenstrahlen)"
RV 4,42,8b saptaf1ayo... /"die sieben ~i"
RV 4,58,3ab catvariJfngä trayo a.syap/idii# dvesu1esapta hastäsoa.syaI "Vier
Hörner (= 4 Ströme aus den 4 Quellen), drei Füße (= dreifache
247 Vgl. "die Söhnepaarweise,siebenhundertund zwanzig" (Geldner).
248Dagegenlaut Geldner"die 7 Ailgiras"oder "~i's".
2A9Nach RV 3,l ,3d ist svas.iral,,
zu ergänzen.
250Vgl. Uiders1959p.688.
251
AndersGeldner: "Die sieben pr/cy&sal,, sind wohl dieselben wie die sieben
~i's, die als 'unsere Väter' zuerst das Opfer darbrachten(10,130,6.7), oder die sieben
vipräl,,3,31,5;4,2,15, 'unsere Vorfahren,die Navagva's, die sieben vlpräl,,'6,22,2, die
sieben~'s4,42,8, die siebenDichter(käravah)4,16,3 die sieben Freunde 4,1,12 (vgl. .
~3), _die.siebt:n Ho~'s 10,35,10, mit den~ Mann•opferte (10,63,7). Mit ihnen
identifizierensteh als ihre Stellvertreterdie sieben Priester des solennen Rigvedaopfers
9,92,2; 10,71,3;3,7,7; 8,60,16;3,10,4undbes. 4,215. Und so setzen sich auch hier die
Priesterjenen sieben Priestern der Vorzeit gleich. b stellt sich also zu 3,7,7. Dem
Pr/cy&sa!J.entspricht dort vielleicht das Beiwort ajuryal,,.Jene sieben alten ~i's, zu
denennach der 1,13,8vorgelegtenErklärungder eine derbeiden göttlichen Hotr gehört,
werdenhierbei demOpfergegenwärtiggedacht.•
DieZahl7 95
01 dra"~as heißt: "Kaum geb~ren hast duja die sieben unbesiegbaren [Dänu) besiegt,
7 0°.. · gl. RV 10,120,6c.D1eZahl 7 entspricht der Anz.ahlder himmlischen Ströme.
anusperren7 Ströme.
98 Die Zahl7
:l'IIN
di :ng
Über achagnayab(Plural) in 2b. Anders Geldner: "die Marut Die Str. bildet den
zumfolgenden Lied." Das folgende Lied 8,29 ist an "alle Götter" gerichtet;
ln~rpr:~ fehlen .nach der Interpretation Geldners. Aber 8,29,10 ist nach meiner
Sonne ·C:an.die Marut gerichtet. Nach dem Gewitterstunn machen die Marut der
wi freie Bahn.Vgl.Geldners Anm. zu ~V 1,20,Sab.
100
DIE ZAlll,8
~ 112
_Na:hder verbreitetenMeinungist Mirtäl)<Jaein Sonnengott.MärtäQ4awird
spätermit Swya oder Vivasvantidentifiziert.Davonkönnte man auch hier ausgehen,z.
B._7 _u~en. der Sonne .und 1 Ursonne. Hoffinann (1976 p.113) vermutet,dass
märtärJ4a- commgfrom a dead egg(foetus)"hier als ein metaphorischerAusdruckfür
den "Mann"verwendetwird.
:vg1.Ranke-Hotinann1988p.130.
Übersetzung nachSchadewaldt
DieZahl8 101
275Nachdem RV wird wie beim N-A-Dual der Wechsel -au I -aaufgegeben und
bloß-au festgehalten,aber daneben tritt eine Form fl$fa in Anlehnung an sapta. Vgl.
Wackemagel / Debrunner1930p.357.
276 Aber dieses Wort kann auch identisch mit dem Wort~#- "Erreichen" sein.
<qfi-istdannvonfll!&(v)- zu trennen.
m Vgl.Krause 1968p.187: "8 ahtau ... Hier liegt eine Dualbildung vor, eigtl. ,.die
beidenSpitzen"(der Hände ohne die Daumen ...) zu der idg. Wz. o/c-,,spitz'', ,.scharf'."
Beekes1995p. 213: "The form is probably a dual, from the word that we see in Av.
asti-'fourfingers'." Vgl. zu av. asti- Emmerick 1992b p.300 (mit Literatur) und Vaan
2000p.241(kritisch).Zu Wurzel h2ek "scharf sein/ werden/ machen" (Kümmel) vgl.
LIV 1998p.232,LN 2001 p.261. Anders Mayrhofer 1992 p.142: "Die Auffassung von
tqfJ usw.als Dual ist nach Cowgill (1985 p.26) nicht zu sichern; nur bei dieser
Auffassung jedoch wäre eine Deutungsmöglichkeit von ~,& (als '2 x 4' bzw. '2
Vierheiten')zu erwarten: Daß im 'Dual' 0$/d ein singularisches Wort für 'vier'
verborgen sei, ist aus idg. Material nicht zu erweisen (sinnlose Akrobatik verbindet •o-
b- 'octo' mit *kllet-J!or- 'quattuor')". Szemerenyi 1990 p.237 Anm. 14: "Da *olctöwie
einDualaussieht,wurde es öfter als Beweis für ein ursprüngliches Vierersystem (neben
undvor dem Zehnersystem)angesehen, vgl. zuletzt Erbart, o. c., 94f.: Grundlage war
•IJWo-kwete ,zwei Doppelpaare"'. Vgl. auch Blafek 1998 p.215ff. Er stellt frühere
Auffassungen schönzusammen.Seine Rekonstruktionist • H2 olctoH 1(w).
271
Im Folgendenlege ich provisorisch dieses Rekonstrukt zugrunde.
119
Die ältere (oder alternative) Weise der Bezeichnung des Duals war vielleicht
der Stamm+*-d(o)u "zwei", die in got. wit, an. vit, litvet usw. "wir zwei"bewahrt ist:
Atla~vida in gra:nlenzca27 Ey var mer tyia, medan vit tveir liftJom,nu er mer engi, er
ec emn lifte "Immer war mir Zweifel, solange wir zwei lebten, nun ist mir keiner
[mehr],da ich alleinlebe" (nach Ranke-Hotinannp.131).Vgl. zu got. wit Lehmann 1986
p.4062IIO
(mitLiteratur)• .
NachSommer( 1950p.25) ist das mittlere. -o- anaptyktiscb.
211 E
• s gab auch eine kollektive Bildung •12og-do11-(e)1 2-. Vgl. gr. ogdoatos
achter".Dieskönnteman aber auch auf •1209-d(o)·T/J-tO-szurückgehen lassen.
102 DieZahl8
(vgl. z. B. got. ahtuda < •12 of-tu-m). •12ok-t(o)u hat sich dann mit dem
Ordnungszahlwort•1i0k-to-11 kontaminiert.Vgl. lat. octiivus < •12of-to-1r
u-o-s"achter"283• Auf *12ok-to-Jr'/!ist ~tauzurückzuführen.
~ Die folgendenFormensind im RV belegt.
Nominativ ~taul~fd
Akkusativ astaulast&
Instrumental <q/abhi/.1
m Sommer
(1950p.25)rekonstruiertdies als urgerm. •axtuj,az.
m Vgl. Coleman1992p.412: "octtiuuawith the long vowel by the intluenceof
octil'. . .
2114
Lommel 1955p.39 übersetzt"Die acht Ecken der Erde hat er überblickt,die
drei Ebenen- Tagesreisen- die sieben Ströme"und schreibt eine Anmerkungdazu in
p.127:"DieErde ist viereckig,nach den Himmelsgegenden·mit den Zwischengegenden
ergebensichacht". ' ' ·
· ·
215
Kalqivatdanktdem KönigSvanayaBhävyafür die mehnnalige Schenkungam
Schlusseines großen Somaopfers.Auch l(aqivats Verwandtschaft bekommt in RV
l,~26:5 eini~ Geschenkeab: pa,,,än, anu prayatim d dade vas # trfn yuktM, lli/4v
aridhiiyaso gabI subandhavoyevisy&iva vrd anasvantabsrava ai1antapajrdb //''Nach
der erstenSchenkungbekamich fiir euch drei bespannte [Wagen und] acht den reichen
HerrenernährendeKühe fiir die lieben Verwandten,die auf Karren wie die Clandimen
fahrendden Ruhmfür sichbegehrten,die Pajras"(nach Geldner). ·
DieZahl8 103
Zahlwort;
vgl. z. B. unten RV 2,18,4 (haribhil;,bei a~täbhir zu ergänzen
haribhyäm"mit zwei Falben").
nachdv&bhyäT!I
tq/4'8'
Nominativ
{virisa~J
RV10,27,15 sapta vir&soadhardd ud äyann # astottar&ttätsam ajagmiran te I
navapasc&tätsthivimantaäyan # dasa prak sanu vi tiranty asnal,iII
"Sieben Männer gingen von Süden hinauf, acht von Norden, die
kamen zusammen. Neun kamen von Westen, mit Säcken (?), zehn
dringenim Osten bis zwn Rücken des Felsens" (Geldner)
Instrumental:
tqfäbhO.,
{h6ribhi~J
RV2,18,4 a dv&bhyämharibhyäm indra yähy # et caturbhir ii ~a4bhir
hüyamänabI dstäbhir dasabhil,isomapeyam # aya,,, sutal,isumakha
mdmfdhas kal,iII "Fahr mit zwei Falben herbei, o Indra, mit vieren
herbei, mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht. mit zehn
zum Somatrunkherbei! Dieser (= Soma) ist ausgepresst, o Sumalcha,
verschmäh{ihn]nicht!"
316Aber*rq1&(v)
uo > o ode .
Vgl.Wackemag11Deb · ~10 r ~/a u0 zu mterpretieren ist ebenfalls möglich.
e runner 1930p.357.
104
D1EZAHL9
•
217
Vgl. MiyakawaXVIII. Vgl. auch ChU 6,81T.Dort belehrt Uddälaka .ArUOi
semenSohn Svetaketuüber sat "das Seiende".Uddälakaspricht dort neunmal tat tvam
asi •c1asbist du• aus.
. ~ Auch bei_den älteren Germanenkönnteein Neuneropferim normalenFall und
em Z':lferopfer IDl besonderenFall dw-chgeführtwordensein.Vgl. untenp.118. .
Vgl. Roscher 1907 p.33: "... die Gesamt7.ahlvon 9 rhodischen Schiffensei
dad~h entstanden,daßjede der zur modischentp1.no)..u;•.. gehörigen3 Gemeinden3
Schiffezu stellenhatte."
105
DieZahl9
Wertkonnte weiter auf die Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird
dannnoch durch die Zahl 9 hervorgehoben (vgl. unten unter der Zahl 90
und99).Deshalb kommt die bloße Zahl 9 im RV selten vor.
Das Grundzahlwort für die Zahl 9 ist nava- (< *{.jJnet}l/1), dem
vielleichteine erstarrte Kasusform mit dem Suffix *-m zugrundeliegt2 90 ,
also< *(}Jner:.Hfl, Vgl. die Indeklinabilia navati-m, sata-m, sahasra-m im
RV.Da die Zahl 9 durch die Vierer-Bündelung die dritte Eins ist, kann
•neu-"neu" als Stamm denkbar sein, wie viele Forscher glauben 291 • Aber
der~wirklicheStamm kann *?1eney- (*iienu- / *11ney- I *?1nu-) sein 292•
*f 1enu- ist vielleicht identisch mit *i 1enu293 > ved. anu "darauf, nach,
femer"294.Die folgenden Formen sind im RV belegt.
strengthenedif the old assumption (cf. Walde-Hofmann 1954: 180) could be made
plausiblethat the word for 'nine' was related to the word for 'new'. If Gk. nearos
'youngster',Arm. nor can both be considered derivations from an •-r-stem noun PIE
•newr, then it is not impossible that beside the •-r-stem, an •-n-stem should also have
existed.•new!Icould then perhaps be an endingless locative ...; its meaning 'in the new'
couldhavebeen reinforced by preposing •en 'in', which would then be reflected in Gk.
ennea,Arm.inn 'nine' .... If ... Gk. e- and Ann. i- are 'prothetic vowels', they must be
takento reflecta Proto-Indo-European Iaryngeal, ... the Greek ordinal enatos / einatos /
inatosI enotos'ninth', which seems to have replaced an older •enwanos (cf. mutatis
mutandis,Sommer 1951: 25-36), appears to be unaccounted for without elaborate
~tio~al asswnptions." Carruba 1998 p.514: "Falls das Wort für '9', *newl'/I,
ta~hlich zum Stamm für 'neu' gehört, wie allgemein und mit Recht angenommen
wud,...erweistes einerseits ... *okiÖJ!als eine wichtige Grenzzahl ... ". Lujän Martinez
1999p.209: "As for •new'!I '9', it is generally related to •new- 'new' (Curtius 1869:
290, Pedersen 1893: 272, Pokomy 1949: 319, etc.)." Vgl. auch Wackernagel /
Debrunner1930p.360.
292
• Vgl. Brugmann 1911 p.20: "*n~!' und (ann., griech.) •enJ!{Iaufgrund eines
eney!'... Lat.novemfür •novennach septem, decem".
29)* • k . .
1,enu- ann man v1elle1chtauch mit got inu "außer, ohne" verbinden. Anders
Le!unann 1986 p.207: "Not related to Skt anu after, along (= Go ana) in spite of J
~~kemagel 1932F Danielsson:383-84, Mayrhofer 1956-80 1:34, W/H 1938-56 1:677-
Nominativ nava
Akkusativ nava
Instrumental navabhi~(vil. dasizbhih)
Genitiv - ..
navanam
collocations,which indicate going beyond '8'. Such are the Pashto dialectal terai
(literally'passed'), ••.".Vgl.zu *11netJ-
gr. ennea "9" < enena• (nach enenikonta)+-
•eneya(myk.e-ne-wo-)< •11ney'!'> nava-.Myk. e-ne-wo-könnte allerdingsennewo-
reprasentieren.Im Folgenden lege ich provisorisch dieses Rekonstrukt (*11new1fl)
zugrunde.Zu myk. enewo- in e-ne-wo-pe-zavgl. Meier-Brügger 1992 p.95 (mit
Literatur).In Bldek (1999b p.190) werden frühere Deutungsversuchungenwn die
Gemination-nn-diskutiert.
295
Rebhawurdein der Nacht ins Wasser geworfen,zehn Nächte und neun Tage
sind vergangen,und beim zehntenTagesanbruchwurde er von den Göttern Asvin
gerettet. Vgl.Miyalcawa V p.31. .
296
Die Anzahldes entzündetenFeuers ist im Prinzip 7. Vgl. MiyakawaXXIII
p.17undobenunterder Zahl7 p.90f.Hier dürfte ein Zahlenspielmit den Zahlen9 und
10 vor~egen:dasavri.fo"die zehn Finger" in Sa / vayr.inänava "neun Lichter" in Sd
Vgl. M1yakawaVI: "Hier (d. h. RV 5,45,7b)und llb dürfte ein Zahlenspielmit den
~en 9 und 10 vorliegen:dasamäsOnavagväb.Vgl. auch RV 4,51,4c .venänavagve
angire dasagveund 10,62,6cnavagvonu dizsagvoaligirastamo." . · ·•
m AndersGeldner: "mit den ausmarschierenden(Flammen) hat er sich neue
Wege gemacht." Noch anders Thieme 1949a p.16: "Durch die zuschreitenden
[Flammenstrahlen] hat er (Agni) neue Umhüllungenangelegt."va)'Unädhä- undvayunä
kr- "Helle schaffen" sind ungefähr synonym. Vgl. zu va)'Unä kr- Miyakawa µ
Abschnitt2. AuchDelbrück(1888p.368)übersetztvayr.inä Irr-als "Helle~chaft'en",· ; >.
DieZahl9 107
navän4,,.
Genitiv:
naviinamnavatlnam # Viidsya ropusinäm I sarväsäm agrabha,,,
RV1,191,13abc
n.ima... # "Ich nannte die Namen von all den neunundneunzig
Zerstörerndes Giftes..." (Miyakawa~
ZudenweiterenBelegenfür die Zahl 99 vgl. unten unter der Zahl 99.
......
,
291
Vgl.Miyakawa
IV p.96f.
108
DIE ZAHL10
Indeklinabilia Kasusfonnen
Nominativ dasa
Akkusativ dasa
lnstnunental dasa dasabhih
Genitiv dasan&mfnaiicänAm->
Lokativ dasasu
~ Y~·
RV_l0,1!7,7a(= AV 4,13.7a)hastäbhyä,,,dasasakhabhyärp# "mitden
hmi~l (Geldner).Zu einergriechischenParalleledazu in HesiodErga
742 vgleiR.gigenS
· JOS C U 967p.281.
Doch :uN-~ ist~ klassischeAusgang-äni schon im RV der gewöhnlichste,
Wac~gel/~~~ un AV danebendie kilrzern Ausgänge -ä und -ä. Vp.
uu11111erp.276.. .
DieZahllO 111
310 ·
.
die ze:Vgl.RV 1,144,Satamilflhinvantidhitlzyodasa vriso # "Ihn treibendie Gebete,
Fing~ an~(Gel"?er).AndersGeldner:dasa •••dhitayo ... /"die zehn ~ebete".
Gemeintist damit"dieuhn mit 1 Beipferd,[oder: mit mehrerenBeipferden]
versehenenWagen".Es handeltsichhier um einen transnumeralenGebrauch.Vgl.oben
p.2lf. · · .·.
·.· :: Vgl.dieAnmerkungvonGeldnerzur Stelle. .
314V~.~ anderenMeinungenKazzazi 2001p.80. · ·· .
F" ~t dieserAussagebedrohtder DichterAgni: Ich helfe dir nicht mitmeinell
mgem.Hierpasstdeshalb·Held"gut vira- bezeichnetnach Kazzazi(2001p.98)"den
DieZahl10 113
3. dasa-wirdsubstantivisch verwendet.
3-1. Dabei liegt manchmal eine Ellipse zugrunde. Das dasa- zu
ergänzendeWort steht mit einem anderen Zahlwort; vgl. z. B. unten RV
10,27,15(vir&sa~bei dasa zu ergänzen nach sapta vir&so "sieben
Männer").
Nominativ: dasa
[vir4salJ.J
RV10,27,15 sapta vir&soadharad ud äyann # <qJottarattätsam ajagmiran te /
nava pascatiit sthivimanta äyan # dasa prak sanu vi tiranty asnalJ.II
"Sieben Männer gingen von Süden hinauf, acht von Norden, die
kamen zusammen. Neun kamen von Westen, mit Säcken(?), zehn
dringenim Osten bis zum Rücken des Felsens"(Geldner)
Instrumental:daidbhih
fharibhilJ.J •
RV2,18,4abc a dvabhyäm haribhyäm indra yähy # a caturbhir a ~a~bhir
I ~fäbhir dasabhih somapeyam # "Fahr mit zwei Falben
hiiytimänalJ.
herbei,o lndra, mit vieren herbei, mit sechsenherbei, wenn du gerufen
wirst,mit acht, mit zehn zum Somatrunkherbei!"
Genitiv:dasiinim
MriJJämJ
RV10,27,16a dasänameka,,, kapita,,,samäna,,,# "den einen gemeinsamenrötlichen
[Kalb)3l'(= Agni) von den zehn [Männern]<=10 Fingern}"
3-2. dasa
drückt zehn bestimmte Dinge oder Personen aus.
Nominativ:
dasa
10 Finger(Agnibetreffend)
RV 1,95,2ab daseq tvt4!Urjanayantagarbham # atandräsoyuvatayovibhrtram
I •zehn erzeugten diesen Sprößling des T~ (= Agni),die
unermüdlichenJungfrauen(= 10 Finger) (erzeugten]das Tragekind(=
Agni)"
10 Schwester=10 Finger316(Agnibetreffend)/ 10 Lichtströme
RV5,47,4 catvaraim bibhratilqemayanto# dasa garbha,,, carasedhäpayante
I
tridMtava/.iparamd asya g&vo # divas caranti pari sadyoantiin II
•vier (= 4 Priester = 4 Weltgegenden) hegen ihn, für seine
. Behaglichkeitsorgend; zehn säugen das Kalb(= Agni als Sürya),dass
es gehenkann. Dreifach sind seine (= Agnis = Süryas)höchstenKühe
(= Ups als Mütter des Sürya), in einem Tag umkreisensie (= U'35)
des HimmelsGrenzen"
10 Finger(Somabetreffend)
RV9,92,4cd dasasvadhdbhiradhi s&noa~e # mrjanti tvä nadya/.isaptayahvt~ II
"Zehn [putzendich) aus eigenem Antrieb über dem Schafrücken, es
pUt7.endich die siebenjüngsten Ströme" (nach Geldner)
10Sonnenrosse
RV l,164,14b uttä,uzyä,pdasa yukta vahanti I "Zehn ziehen, an die wagrechte (=
Deichsel)angespannt"(nach Geldner)
Akkusativ:dasa
10 Fingerdes Gelobendenbeim Gelöbnis
RV 10,34,12 y6 va/.isenänirmahatoga~a # r&jävr&tasyaprathamobabhüva I
tasmai/q?:,ominadhanäru!IQ<ihmi # dasähampr&c'istad/1(l1flvadämi
11•wer der Heerführereurer großen Truppe, als der Ersteder König
.des Heerhaufensgeworden ist, ·dem strecke ich zehn C= 10 Finger}
entgegen.·ich haltekeine Schätze zurück' so gelobe ich"
Instrumental:dal4bhih · ·
lOKönige? .
RV5,34,Sa napaiicabhirdasabhirvtqty ärizbhalfl#"Erwünscht nichtmitFünfen,
mitZehnensich zu verbünden317" (Geldner)
10Finger(Somabetreffend)
RV8,72,8 d dasabhirvivasvata# lndrabkosamacucyavitI knedayätrivftädiwi/}
II "Mit den Zehn des Vivasvat hat Indra den Eimer des Himmels
aufgemgenmit dreifachemDruck" (nach Geldner)
d6III
AkkasaUv:
316
• . Vgl. Geldner:"Bei• Agm· Ieicht
· zu erklären als vier Priester (so auch Say.,
- . uuw
_.i ...
: :r/~me ~ zwei~uptpriester) und die zehn Finger. Schwierig aber bei Sürya.
.. . 317 eigen~ch gemeintist Säy. denktan die zehn disah".
· ·•• · j 18Dasheißt:Er(=lndra) ist allein stark genug (nach Geldner). , · ··.
· ~ach Bartholomae(~904 Sp.700 und Sp.845) kommt auch bei av. pal)CII,
pa_ a und vor allemdasa1m Avestischendie Genitivkonstruktionvor.···•.···
DieZahl10 115
319 W, hi " -
[H enn er Ja~ana~h ~2c zu ergänzen ist, lautet die Übersetzung: "zehn
un~ der Stuten]nut drei rötlichen Flecken". ·
8 ise Der ~asa~ayain. 12, der nach Oldenberg eine aus zehn Portion bestehende
Je: 0hl.eineJener Priesterspeisen,die der Atharvaveda gern verherrlicht, ist, wird
di•stri"'.b
utivausgedrückt. -
116
DIEZAHLll
32
~ V~. Brugmann 1911p.24: "ekä- scheintdie Form des Nom. Sg. F. zu sein,die
WlterE~wirkungvon dva-dasaund anderen kopulativen Kompp. mit -ä im Endedes
Vordergliede!~tarrte (vgl, RichterIF. 9,32.24S)".Anders Wackemagel/ Deb~
1930p.3~0: ... ekä,woä (st o ausoh) auf Angleichungan das folgended(u)vadaJa
beruht.... .
322
Es könnteeinstauchikodasa•oder eka,r,dasa*(vgl. av. aeuuan.dasa-
"der
DieZahl11 117
1Nominativ 'ekädasa
elfte") gegeben haben, aber wohl unter Einwirkung von d"vadasa wird die Fonn
ekädasafixiert, deren Vorderglied ekä (NSt) ist. Vgl. Emmerick 1992a p. 171 (mit
Literatur):"Olnd. ekädasa 'eleven' probably owes its -ä- to the influence of dvadasa
'twelve'. Olran. •aivandasa< •aivam dasa would lead us to expect Olnd. •eka'!ldasa..•
SomeIranianfonns, on the other band, are based on •aivädasa, which would similarly
P~intto the influence of •dvädasa."Vgl. zu iir. •ajkan-daca R. Schmitt 1994 p.19 (mit
Literatur).
323 o·1ebe1·den
Fonnen AV 5,15, la ekä ca ... dasa ca und A V 7,4, la ekaya ca
dasabhi.s
cä kommen in einer Zahlenreihe vor (in AV 5,15: 11-22-33-44-55-66-77-88-
~9~110-1100).Es ist zwar offensichtlich, dass wegen der stilistischen Angleichung hier
e~a aufgelöst wird. Aber es ist merkwürdig, dass eka- mit seinem Gez.ählten im
~each~nGenus .und Kasus verbunden wird, wie RV 7,18,llab eJaur,(ASm) ca ...
ca ...Janän(APm) "einundzwanzig Leute". Mit AV 5,15,la, eluica ... dasa ca
~1111Salilp
1stekäca··· dasaca [o~adh/Jyal))gemeint. Deshalb erwartet man nicht ekas(NSm), wie
Wack:iagel / Debrunner 1930 p.384 annehmen.
Vgl. Bartholomae 1904 Sp.762 und R. Schmitt 1994 p.20.
118
DIEZAHL12
·=ermanen
: neomschrifterwähnte.I~hhabedaraufhineine Hypotheseaufgestellt:Auchbei.~
wurdeem Neuneropferim normalen Fall und ein Zwölferop~JJD
!~hi::;C::·w~~::n::uch
Hypoilies: 1 auch war indog~:~:.~~
DieZahl12 119
(< *1J!bhe1JS
"Überwechsler"> gr. Orpheus) zugeschrieben328• Vgl. RV
4 33,7dvadasadyunyad agohyasyä- # -tithye ra~ann rbhavab sasantab I
s~/cyeträk[1:,vann
anayantasindhün # dhanva~fhann 61adhir nimnam apab
// "Alsdie ibhu zwölf Tage Urlaub machend an der Gastfreundschaft des
Agohyasich erfreut hatten, da brachten sie die Felder in guten Stand,
leitetendie Flüsse ab. Es zogen die Pflanzen in die Wüstenei ein, in eine
Vertiefung [gingen]die Gewässer"329 •
Als jünger gilt in den Veden das Verfahren, bei dem durch
Hinzufügung eines dreizehnten Monats die Differenz zwischen Sonnen-
und Mondjahrreguliert wird: RV l,25,8abc veda mäso dhrtavrato #
dvadasapraj&vatabI vedä ya upajayate II "[VaruQa], der das Gesetz
innehält,kenntdie zwölf Monate mit ihrem Nachwuchs; er kennt den, der
nachgeboren wird330"; AV 3,21,Sab:ya,p tva hotiira,p manasäbhi sa1J'ß'idus
# trayodasabhauvanähpafica manaväb I "Dich (= Agni), der Hotr ist,
fandendie dreizehnWeltangehörigen (= 13 Monate), fünf Völker (= 5
Jahreszeiten)mit Gedanken";TS 6,5,3,4: asti trayodaso masa iti iihub "Es
gibteinendreizehntenMonat, so sagt man". Vgl. noch dazu zum Ausdruck
fürdenSchaltmonat: RV 1,164,l 5ab säka,pjanä,psaptatham ähur ekaiam
# ~a/id yama hayo devaja iti I "Man sagt, dass der Siebte unter den
paarweiseGeborenenein Alleingeborener ist, eben sechs Zwillinge die
gottgeborenen ).l~isind"; AV 10,8,Sb 1ar!yama eka ekaiah I "Sechs sind
Zwillinge,einerein Alleingeborener".
Ein Jahr wird in zwölf Monate aufgeteilt. Nach Herodot (II 4, 1)
habendie Ägypterals erste unter den Menschen dasJahr erfunden und es
in zwölfMonateaufgeteilt. Sie zählen nach ihm zwölf Monate zu je 30
Tagenund fügen jedes Jahr fünf Tage hinzu. RV 1,164,48 dvadasa
pradhayas
., .L
cakrameka,,, # trini nabhyäni /ca u tac cilceta/ tasmin säkam
• •
: Vgl.MiyakawaXVIIIund MiyakawaXXVI.
Vgl.ZW: Inte„retation MiyakawaXVIII. Vgl. auch Ilias A 423-425; Zeus gar
es Ökeanon_ met amumonasA.ithiopeaslchthizosehelcatadaita, theoi d' hama pantes
hennnto·
:yv •
dod,eL"t-· d, • t · - · , •
MI e, e ...Q! autts e,eusetai Oulumponde "Denn Zeus ist gestern zum
Okeanos unter die untadl" - ·
::n
11 .
zusamm';,'1·
1genAthiopen zum Gastmahlgegangen,und die Götter folgten
D~h am Zwölften (- 12. Tac} wird er dir zum Olympos wieder
di c~ehren · In M1yakawaa. a. 0. wird es diskutiert, ob der Dichter der Ilias durch
ai: eschreibungdi~ Jahreswendezwischen dem neunten und zehnten Kriegsjahr
utet und ~us sich dann ergibt, dass in der Ilias die Zeitrechnung dadurch
:!.eedrückt ~d, ~s !üer ein Jahr dadurch vollständig wird, dass Zeus und die
~ Gö.tter~ Äthiopien12 Tage Urlaubmachen. ·
·. TeilweisenachOeldner.
120 DieZahl12
INomina~v 'd"vadasa
Akkusabv d"vadasa
l. dv&dasa-wird adjektivischverwendet.
1-1.dvadasa-wird als Attribut mit seinem Gezählten im gleichen
KasusundNumerusverbunden,aber es unterscheidet dasGenusnicht.
Nominativ:d"vUida
RV l,164,48a dvadasapradhtiyas ... # "ZwölfSpeichenbretter (= 12 Monate)"
Akkusativ:tI"v"4sa
RV4,33,7a dvadasa dyt,n... # "zwölf Tage"
RV l,2S,8ab ... mäso ...# dvadasa praiavatah I vedii yaupajayateII ·~
Monatemit ihrem Nachwuchs331; er kennt den. der nachgeborenwird'
(teilweisenach Geldner)
1-2.dvadasawirdauchprädikativischverwendet.
Akkusativ:d"vidaia
RV 10,114,Sd g,dhänsomasyamimate dvadasaII "Sie bemessen die Somaschoppen
aufzwölf932" (nachGeldner)
AV 4,11,llab dvadasavä ratrir vratyii # iihub prajapateb I "Man sagt, dasse~
zwölf[an der Zahl] die Nächte sind, die zu den GebotenvonPrajäpall
gehören"333
1
• " 'Yörtlicbheißt dies"12 mit einem Nachwuchs versehenen Monate".Eshandelt
sichum ementransnumeraJen Gebrauch.Vgl .2 lf.
3J2 Tl.:-- •p . des
J .·~wc(1949p.62) scheint es sicher, dass der Dichter auf die 12 Monate
ahres,diem Wahrheitein einzigerMondsind,anspielt. .
"'
gehören. .Oder: "Man sagt, dass eben
. zwölf Nächte zu den Geboten des. Prajäpali
121
DIEZAHL14
iNominativ 1ctiturdasa
2. Die Zahl 21 wird in die Zahlen 14 und 7 geteilt. Hier kann man
denGoldenenSchnitt (2 zu 1) beobachten. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt
5.
RV10,114,7abctiturdasänvemahimanoasya # tal!f dhträ väca pra !layantisapta /
"Vierzehnandere Größen(= 2 x 7 Ströme) von ihm(= Soma) gibt es;
ihnlenkendie sieben Weisen(= 1 Ströme) durch das Wort vorwärts".
--------
334Säyaiµerklärt mahimanaQ durch vibhütayaQ"Mächte". Nach Geldner sind die
anderenGrößendie Abartendes Opfers. asya und tam in b gehen auf den Opferwagen
undzugleichsind sie Soma. Die sieben Weisen sind nach Geldner die sieben Priester
d<:5alten Rituals, und nach meiner Auffassung sind sie zugleich die sieben
Himmelsströme.
. '" Vgl. R. Schmitt 1994 p.22: "Auf einer Zusammenrückung der Fortsetzer von
~;~~~ras „4" [mask.) und *datsa „10" beruhen ... parth. cajäröas, mpers.
336
• Vgl.Emmerick1992ap.171: "Olnd. caturdasafourteen shows the same catur-
asßlSfoundas first element of a compound and in derivation, and contrasts with Av.
ca ru-andcaß{Jara- ....Old lranian bad accordingly •ca1'rudasaand •ca1'wardasa."
122
DIE ZAHL 1S
Die Zahl 15 kommt im RV nur selten vor. V~äkapi brät für Indra
20 Stiere.Dabeiwird diese Zahl durch die Steigerung (15-20 (5 x 3)-(5x
4)) hervorgehoben:RV 10,86,14ab uksno hi me paficadasa # sälaim
pacantivimsatim/ "Mir [braten sie] ja fünfzehn Stiere, auf einmalbraten
sie [sogar]einenZwanziger."Diese Verwendung für die Zahl 15 (= 5 x 3)
und 20 {= 5 x 4) ist vielleicht eine Abwandlung der kompletiven
Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 4 im
Urindogermanischen. Vgl. oben unter den Zahlen 4, 10 und untenunterder
100.
Die Zahl 15 bzw. 20 kann aufgrund der Fünfer-Bündelung als
die 3. bzw. 4. Fünf analysiertwerden. Die Fünfzehner-Bündelungkönnte
man in der folgenden Stelle beobachten: RV l0,l 14,8ab
sahasradhapaiicadas&nyuktM # yavad dyaväprthivt tavad it tatI
"Tausendfach [sind)die fünfzehnteiligenUktha. So groß HimmelundErde
[sind],so groß[sind)sie"337•
Das Grundzahlwortfür die Zahl 15 ist paiicadasa- (vgl. av.
pa!Jca.dasa),das sich aus paiica- "5" und dasa- "10" zusammensetzt.Das
Wortist einmalim RV belegt.
1Akkusativ 1ptincadasa
337
Übersetzung
nachGeldner.
123
DIEZAHL16
DIEZAIIl,20
342
Vgl.GeldnerAnm.zur Stelle,
DieZahl20 125
- Syntagma Kasusformen
Nominativ vimsatih
Akkusativ dvirdasa vi,r,satim
Instrumental vi,r,satya
343
hi ?emeintist damit"20 mit einer, [oder: mehreren] Frau(en)". Es handelt sich
er~ ei~entransnumeralenGebrauch.Vgl. p.2lf. .
DieseStellewirdin MiyakawaXXXII behandelt(in bezug aufndma).
126
D1EZAHL21
Dies gilt als die ältere Bildungsweise des Grundzahlwortes der Zahl21.
Vgl.obenunter der Zahl 1 Abschnitt 1. ·
Die gebräuchlichereBildungsweise der Grundzahlwortgruppe der
Zahl 21 ist trib sapta "dreimal sieben" • trib und sapta stehendabei
345
" .· ·
-
Tropf~ darausherabfielen,durchdie regnet es hier. In der Am.ahlvon 21 fielen
wahrlichherab.•.. ·
. Vgl. obenp.22.
348
.
347Vgl.Wackemagel/Debrunner 1930p.394. ·.
·
.AndersOldenberg.Mitpade ist nach ihm pade1u gemeint.Geldnerü~
,
diese.
Wenn.1~ und lndra, wir beide, nach Hause zur Höhe der Sonne hinaufsteigen, so
wollen WU' vom Met trinkend dreimal in den sieben Schritten· des Freundes
zusammengehen.• ,· , . ;. ·.·
349
Vgl: GrassmannSp.770: "7)Standort, Stätte, name~tiich8) mit de~ Gen,
dessen,derdieseStätteeinnimmt...". ' , .. :: · , : \ .,: ·
127
DieZahl21
"'z!'
"°V 1 N
arten1971p.I23fT.,besondersp.130 =KS Narten p.l 78tT.,bes. p.185.
p.lllff.= KSV~rstellung von göttlichen Wassern als erlesenen Kühenvgl. Narten 1971
.· 3,i E' arten_P.l86ff.
mStromwird zu 3 x 7 Strömen,deshalbhat der Strom 3 x 7 Namen.
128 DieZahl
21
3. trisapta- ist ein Adjektiv und wird als Attribut mit seinem
Substantivim gleichenGenus, Kasus und Numerus verbunden.
Instrumental:
trisapuül)
·Rv l,l33,6g trisaptailJ,
•..satvabhilJ,
II "mit den dreimal sieben Kriegern(=Marul)'
DIEZAHL30
Auf die Zahl 30 konnte der symbolische Wert der Zahl 3 übertragen
werden.Die Sache, die durch die Zahl 3 ausgedrückt wird, wird manchmal
durchdie Zahl 30 ausgedrückt: RV 8,77,4 ekayä pratidhapibat # säkaTfl
sarämsitrimsatamI indra/:zs6masya känuka II "Mit einem einzigen
Schlucktrank Indra auf einmal dreißig glänzende (?) Seen 3S4 des Soma aus".
Dass die Überschwemmung beseitigt ist, wird gewöhnlich dadurch
ausgedrückt,dass Indra drei Seen des gepressten Soma austrinkt. Vgl. RV
6,17,11,8,7,4 oder 5,29,7cd: tri säkam indro man~al:z sarämsi # sutam
pibadv[1rahatyäya s6mam II "Indra trank den gepressten Soma des Manu,
dreiSeenauf einmal aus zur Vrtratötung" 355 •
Die Zahl 30 dient auch zur Hervorhebung einer anderen Zahl: RV
a
9,58,4ab yayos trimsatamtanä # sahasräni ca dadmahe / "Von welchen
beidenwir in einer Reihe 30 und 1000 (= 1030 Kühe) empfangen." Die
Zahl30 ist auch als eine selbstständige volle Zahl verwendet. Vgl. auch
untenunterden Zahlen 130 und 30,000.
Die Zahl 30 kommt auch in der Zahlenreihe vor. An einer Stelle
(RV2,18,4ff.)steht 30 in der Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-
100.Vgl. oben unter der Zahl 2 Abschnitt 5. Hier hat die Zahl 30 offenbar
keinenBezugzum symbolischen Wert der Zahl 3.
Das Grundzahlwort für die Zahl 30 ist ein feminines kollektives
Substantivlrilftsat-
356 mit teilweise indeklinablem Gebrauch. Auch trimsati
ist einmal RV 8,28,la belegt. -i (bzw. -i-) von triTflsati ist wohl ein
Fortsetzervon uridg. *j2 : uridg. *tri(e)ii-hrit(e)i2 > iir. *tricati. Sein
Vorderglied wird dann durch trim-357 ersetzt. Daraus ergibt sich triTflSati
358•
354
• • Vgl. Gonda 1976 p.17: "The thirty lakes ... are no doubt to create the
•mpre~:on of a much!argerquantitythan "three"."
IS6
Übersetzung nachGeldner•
m ZumAkzentvgl. Hirt 1895 p.319.
351Vgl.Macdonell 1910 p.309. Anders Wackernagel/ Debrunner 1930 p.368.
lrif/lSat- ~run~"'.0 rt ~ die Zahl 30 ist gewöhnlich ein kollektives Substantiv
DAa.,
Grass· uc tri1113at1 1st elillll.alRV 8,28,la belegt. Man könnte diese Form mit
bes~ann undMacdonell(1910 p.310 und 1916 p.101) als einen Lokativ von trirpsa.t-
Wack en.~em:ey{1852p.333 Anm. 7) sieht hier eine Analogiebildungnach vilflSati-.
Aber:ge spnchtda_geg~:"Fälschlichlehrt Benfey Vollst. Gr. 332 A7 v. fri1'[1Sati ••••
Debrunner müßtees lri1113at~ ~eißen;vielmehr ist trilflSatiLokativ ..." (Wackemagel /
(W k l 9JO p.369). Er ubersetzt: trimsati travah parah "3 über 30 hinaus"
ac etnagel/ D b · 'J • •
e nmner 1930 P.385). Syntaktisch gesehen, ist die Auffassung von
130 DieZahllO
Vgl.MiYBkawa
l60
l6 untenp l 38f.
Vgldie
1 • •
AV6,31,3: ~ak~·i:~ G~l~ ~ S~lle, und vgl. auch Whitney 1905, Anm.zur
toreferto thethirtyda • e t PädalS weil enough,and seemsmost ~~.. -"y
ys of the moo • odi ......wcw •••
lravC!Sed
like ;i:,~1,.:
byit inthem;to understand·t n ...~. ~~olution, or spaces of the sky
ao811achronism; and thi i o e -:-·~ diV1S1onofthe day (muhiirta)looks
inteturningto her
Usbas, poin%l'ods (Ludwig) JS w~Uy senseless.Roth observes:
P8lh
ofthelightaroundth departun:,traversesthirty yojanas (RV 1 1238)· thc
e worldthusappearsto be diV1"ded . to thirty • • •
m stages.•
132
D1EZAHL33
Der symbolische Wert der Zahl 3 wird auf die Zahl 30 übertragen.
Die Zahl 30 wird dann noch durch die Zahl 3 hervorgehoben.
Dementsprechend wird die Zahlwörtergruppe für die Zahl 33 als "30 und
3" gebildet: trtiyasca tri,r,sizcca; tri,r,satal'fltril'Jlsca; triTJlsatitrayaspar6.
Vgl. zur Form tri,r,satioben unter der Zahl 30. Auch ein Kompositum ist
belegt trayastri,r,satam.Die Zahl 33 ist eine Anzahl von bestimmten
Göttern,daher ist ihr Gezähltes ein maskulines Substantiv, nämlich deva-
"Gott": RV 3,6,9c patn'ivatas tri,r,satal'Jltril'Jls ca devan # "die
dreiunddreißig Götter mit ihren Frauen"; RV 8,30,2bc ye stha trayasca
ca I miznordevä yajfiiyäsa'I)II "die ihr die Dreiunddreißig seid, ihr
triT[lsac
opferwürdigen Götter des Manu!" Aus freien Syntagmen wie trayasca
triT[ISac
ca ist wohl ein Kompositum entstanden, in dessen Vorderglied der
NSm vorliegt.
Der Anschauung entsprechend, nach der die Götter in drei gleiche
Abteilungen zerfallen, wird auch ein Syntagma tri- ekiidasa- "drei aus elf
bestehende" für die Zahl 33 gebraucht. Damit sind drei Gruppen, deren
jede aus 11 Mitgliedern besteht, gemeint. Vgl. unter der Zahl 3 Abschnitt
2-1.
Die Zahl 33 wird verschieden transformiert, z. B. als 3339 (33 +
303 + 3003)362 oder als 3306 (303 + 3003) in BAU 3,9,1. Vgl. auch MBh
l,2,39abc trayastri,r,satsahasrä{li # trayastrirrisacchatäni ca I
trayastriT[ISacca
devänärr,.# "die 33000, 3300 und 33 der Götter (d. h.
36333 Götter)"
362
Vgl. MiyakawaII p.187 (mit Literatur) und Gonda 1976 p.18: "Whateverthe
real reasons were which contributedto cumulations of numerals and summationssuch
as ~~. 3000~and 39 (i. e. 3339)gods in \lV. 3, 9, 9 (VS. 33, 7; TB. 2, 7, 12, 2)"' 10,52,
6, it 1Ssuffic1entlyclear that we have to do here with a multiplication of "three"."
Die Zahl33 133
2. trayastri1J1,Sat-
ist ein feminines Substantiv, es drückt bestimmte
33 aus,z. B. 33 Götter.
Akkusativ:trayastril(lsatam
RV l,45,2cd tan ... # trtiyastri'flsatam... //"diese Dreiunddreißig(= Götter)"
3. tri1J1,Sati
von tri1J1,sati
trayas para~ wird indeklinabel für den
Nominativverwendet. Diese Form kann man allerdings vielleicht auch als
einenNominativSingular Neutrum bestimmen. Vgl. unten p.138f.
Nominativisch
oder NSn?: trllflsdtitrtiyasparti(,
RV8,28,lab ye tri'!lstititrayasparo # deviJsobarhir asadan/"die dreißig und noch
drei Götter, die sich auf das Barhis gesetzt haben"
bestehende"gebraucht'67•
Nominativ:tnfyaekädasisa~
RV 8,S7,2ab yuvä,pdevas traya ekädas&sah# satyab satyasya dadrse purastät/
"Euch haben die Götter. die drei aus elf bestehenden (d. h. die drei
Göttergrnm,en, deren jede aus 11 Göttern besteht = 33 Götter), die
Wahrhaften der Wahrheit, den Vorrang gelassen" (teilweise nach
Geldner)
RV 9,92,4ab tava ~ soma pavamäna ni{tye # visve dev&straya ekädasasahI "In
deinem Geheimnis sind. o Soma Pavamäna, all diese Götter, die drej
aus elfbestehenden" (teilweise nach Geldner)
Akkusativ:trt,1,,
ekädasin
RV 8,39,9 agnis tn{JitridMtüny # alcyetividathä kavib I sa trfmr ekiidasamiha#
yalcyacca pipr{ryacca no # vipro dütabpa,#/q1o # nabhantämanyalce
same II "Agni, der Weise besitzt die drei dreifachen Zuteilungen. Er
soll hier [den Göttern,] drei aus elf bestehende opfern und sie für uns
zufrieden stellen. als begeisterter Bote ausgerüstet. - All die anderen
Schwächlinge sollen entzweigehen" (teilweise nach Geldner)
Instrumental: tribhir ekiidasaih
RV 1,34,l lab a
näsatyiitribhirekädasairiha # devebhiryiitam madhupeyamasvinä
I "Kommt, Näsatya, hierher mit den drei aus elf bestehenden Göttern
zum Honigtrank,o Asvin!"
RV 8,35,3 visvair devais tribhir ekädasair iha- # -dbhfr marudbhir bhfgubhi~
saciibhuväI saj61asä ~asä sürye{JQca # somam pibatam asvinäII
"Mit allen Göttern, den drei aus elf bestehenden, mit den Gewässern,
den Marut, den Bhfgu hier vereint, einträchtig mit U~as und Sürya
trinkt beide denSoma. o Asvin!"
D1EZAHL34
D1EZAHL36
371
Whitney{19245 p.180)bestimmtJaftri171Sam.f ca caturahals 36 X 4 (= 144).
372
Das Wort advädasa-scheint in der Dissertation· von Velizar Sadovski
behandeltzu werden.Vgl. Sadovski2000p.471. . ·.
373
AndersGeldner:"Und indem sie vier (Schoppen)sechsunddreißigfachteilen~.
Vgl. dazu a. a. 0.: "Oder:die vier mal je sechsunddreißig.ia/tri,psa,ps- caturaJ., wie
lrtmr ekädasan8.39,9. Nach Säy. sind es die 36 Schoppen (graha) des gewöhnlichen
Somaopfers(~e Aufzählungergibt aber nur 33), und dazu kämen 4 des Atyagni~toma.
Ihm folgt Ludwig.Aber 1a/tri1f1San heißt nicht einfach 36. Sind überhaupt die Graha's
gemeintundnicht Stoma's oder etwas ähnliches?Jedenfallsein Mask. nichi chandätpSI
in~ •
137
D1EZAHL40
1Nominativ
' catvärimsat
Instrumental catväri~atä
DIE ZAHLSO
Das Grundzahlwort für die Zahl 50 ist paficäsat-316, das aus paficä-
~ - ge htau f un"dg. *-ej - zuruc
"5" und -sat- "10" besteht. -ä- von panca- .. kln .
2
Es handelt sich also um eine alte Kollektivbildung. Diese Fonn wurde
möglicherweise aus urar. *pancä-catä-< *penkwej2 kr/fte;z- "fünf Zehner"
rückgebildet Die neugeschaffenen Nominativ-Akkusativ-Fonnen waren
wohl *pancä-cata-mund *pancä-cat. Wie -sat im RV wurde -satam im
Avestischen sowohl als Nominativ als auch als Akkusativ verwendet. Vgl.
unten Abschnitt 2. Dies kann zwar üblicherweise als ein indeklinabler
Gebrauch interpretiert werden, aber diese Formen kann man auch als
Nominativ-Akkusativ Singular Neutrum bestimmen. Dies kann dann
bedeuten, dass das Genus der Zahlwörter 30-50 wie *pancä-cata-mund
*pancä-cat-0 im Urarischen das Neutrum war. Genauer waren sie
Nominativ-Akkusativ Singular Neutrum. Uridg. *penkweiz-kr/fle?z-wurde
im Lateinischen als quinquägintä bewahrt378• Da *pancä-cata-m und
*pancä-cat-0"SO"unter dem Einfluss von den femininen Substantiva 60-
90 (ved. ~~ff-, saptati-, asiti-, navati-; av. xsuuasti-, haptäiti-, astäiti-,
nauuaiti-)stehen, sind die beiden Stämme *pancä-cata- und *pancä-cat-
allmählich kontaminierend ein feminines Substantiv geworden. Ein
1. paficiisat- "50" wird wie sata- "100" mit einem partitiven Genitiv
verbunden,der das Gezählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist
- bezeichnet(vgl. unten unter der Zahl 100 Abschnitt 1).
Singular,
Akkusativ:paiicäsatam
RVS,18,Sab ... paiicäsatal(I... # asvänäl(I... /"einen Fiinf.zigerder Pferde"
RV8,19,36b paiicäsatal(I... vadh~näm/ "einen Fünfziger der Frauen379 (oder der
Stuten?)"
Plural,Akkusativ:tisralJ,
paiicäsatalJ,
RVl,133,4ab ,&sä,,,tisra~ paiicäsato # ... ap&vapal)/ •von denen (= den
Zauberinnen)du(= Indra) drei Fünfzigerzerstreutest"
379y
g.1 Th'1eme1957:"fifty bndes
. (as a present)".
140 Die ZahlSO
D1EZAHL60
DIEZAHL63
D1EZAHL70
Die Zahl 7 ist eine besondere Zahl neben der Zahl 3 im RV. Die
Zahl 7 ist die zweite Drei aufgrund der Vierer-Bündelung.Deshalb konnte
der symbolische Wert der Zahl 3 auf die Zahl 7 übertragen werden.
DerselbesymbolischeWert konnte dann auch auf die Zahl 70 übertragen
werden. Vgl. unten unter den Zahlen 210 und 1470. Die Zahl 70 kommt
auch in der Zahlenreihevor. An der Stelle (RV 2,18,4ff.) steht 70 in der
Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100. Vgl. oben unter der Zahl
2 Abschnitt 5. Hier wird die Zahl 70 offenbar nicht als besondere Zahl
verwendet
Das Grund7.ahlwortfür die Zahl 70 ist ein ursprüngliches -ti-
Abstraktum, nämlich saptati-. Das Wort ist im RV ein kollektives
femininesSubstantiv.Die folgendenFormen sind im RV belegt.
SinO'nlar
Akkusativ saptatim
Instrumental saotatva
Plural Genitiv saptatir,im
D1EZAHL77
: Übersetzung nachGeldner.
. ~gl. Oldenberg:"v. Bradke tilgt asmayu.Ich verstehe dies adverbiell,,zu uns
gench~et'
(so auchBerg. Etudes),doch kann es auch Plur. sein, Beiwortzu sata. Die
~=ste ~ns~on versucheich nachzubilden:,.welche angespannt habend fünf
rte,nut der Richtungauf uns hin, es (das tad von a) auf ihrem Pfade berühmt
wurde:
- d. h. wo sie zogen,wurde ihre Freigebigkeitgerühmt. Oder „er ... berühmt
WUrde~vomPlur.ye zum Sing.gleitend?"
Übersetzung von 1Snach Geldner.
146
D1EZAHL80
1 Instrumental 1 a.fitya
aber manchmal nicht neben den Zahlwörtern. Ellipse liegt bei a.fityain RV
2,18,Szugrunde. Das asiti- zu ergänzende Wort steht mit einem anderen
Zahlwort.
Instrumental: aiityii
[h6ribhi!JJ
RV2,18,4-6b a dvabhyiiffJ haribhyiim indra yiihy # a caturbhir a/at}bhir
hüyamiina/J/ Q$/iibhirdasabhi!Jsomapeyam # aya1[1suta!J sumakha
trilflSaliiyiihy arva,i # acatviirilflSOtii
ma mfdhas ka!J/4/ a Vi1[1Saty&
haribhir yujiina!J / a paficiisatii surathebhir indr- #
saptaty&somapeyam /5/ dfityanavatyayähy arvaii # asatena
a $0$!Jla
haribhir uhyamäna!J/ 4. "Fahr mit zwei Falben herbei, o Inclra, mit
vieren herbei, mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht, mit
zehn zum Somatrunk herbei! Dieser (= Soma) ist ausgepresst, o
Sumakha, verschmäh [ihn] nicht!" 5. "Fahr mit zwanzig, mit dreißig
nahe herbei, mit vierzig Falben herbei, nachdem [du den Wagen
damit] besparmt hast, mit fünfzig [Falben] mit schönem Kriegswagen
herbei, o lndra, mit sechzig, mit siebzig zum Somatrunk herbei!" 6.
"Fahr mit achtzig, mit neunzig herbei, mit hundert Falben fahrend
herbei!"
148
DIEZAHL90
399 Im RV kommt die Zahl 19 nicht vor. Aber derselbe symbolische Wert konnte
wohl auch auf die Zahl 19 übertragen werden: DB 4,5-7: navadasä• hamaranä
akunavam;vasnäAuramazdiihaadamsis ajanam utä navä• xsiiyaßiyä ag'rbäyam"Ich
habe 19 Kämpfegekämpft;durch die Gnade Ahuramazdä habe ich sie geschlagenund2
Könige gefangengenommen."Hier liegt wohl keine wirkliche Zahl vor. Die iranische
Göttin Anäbitähatte 1900Mannen(nach Yt 5,120).
400
Vgl. Roscher 1907: "... schwankt z.B. die Zahl der Kuren zwischen 9 und 10,
die~ der idäischenDaktylenzwischen90 wut 100."
Übersetzungnach Forssman 1986p.25.
4112Übersetzung von Geldner.
_":3Vgl. auch nava- "neun" Wld nava- "neu". RV 5,27,3 ev&te agne su""!tiffl
cakä'!"_#. ntivfsthäya n~vamtim trasadasyul) I yo me giras tuvijät/JsyaJJÜTV"#
~hi "?'aru,µ, 8f7)ati II "Auf diese Weise [schenkt] Trasadasyufür dasneu~~
(Loblied],~e ~ zum neunten Male begehrend, o Agni, der wie Try~ meme,
des Gewaltigen,VielePreisliedermit einem Gespann belohnt" (nach MiyakawaV p.33).
DieZahl90 149
1-1.
Das Grundzahlwort für die Zahl 90 ist ein ursprüngliches -ti-
Abstraktum,nämlich navati- (< iir. •na!fa-ti- > av. nauuaiti-404 ). Das Wort
ist im RV ein kollektives feminines Substantiv und wird im Prinzip
singularischverwendet. Die folgenden Fonnen sind im RV belegt.
Indeklinabilia Flexionsfonnen
Sinirular
Nominativ navatih
Akkusativ navatim
Instrumental navatim navati/ navatyd
Genitiv navatim
PluralAkkusativ navatf~
Genitiv navatin&m
404
• Im Avestischen(V 14,17) WW'denauuaiti- von einigen Gelehrten wie z. B.
zumTeil auch mit "neun• übersetzt. Vgl. Benfey 1879 p.374f. = Benfey 1880.
Spt~gel
~ u~rs~tzt V 14,17auch der Pahlaviübersetzer.Auch ich halte diese Übersetzungfür
dieRichtige.
DiesesProblemwird hier nicht weiter diskutiert.
:vgl. Forssman1986p.25.
Vgl.MiyakawaXIV.
150
D1EZAHL94
Gannapada409 war vergangen"(ap. raucah-, av. raocah-, ved. rocas- < idg.
"Licht";vgl. lat. /üx, got liuhap usw.41°).
*le1,!kes-
D1EZAHL99
412
Die Bildungsweiseder Zahl 99 im RV und AV wird in MiyakawaIV
behandelt.
413
• Vgl. Hauschild1969p.571f. Anderer Meinung ist G. Dunkel; er versucht zu
:zeige~4~s doppeltes•kwejüngerals einfachesist: Die Sprache28 (1982) pp. 129-143.
DieseStellewird nicht selten zitiert. Vgl. z.B. Wackemagel/ Debrunner 1930
p.400•
152 Die Zahl99
: Vgl.zurStelleHoffinann1940=HoffinAp.6.
Vgl,untenunter der Zahl 1000p.181.
154 Die Zahl 99
Akkusativ:ntiva... navadl)
RV 4,26,3ab ... puro ... # nava ... navatib ... I "die neunundneunzig Burgen des
Sambara"
navatirntiva
RV l,84,13bc vrtranv... I ... navatfrnavaII "die neunundneunzig Feinde"
RV9,61,l-2 dy& ;itf pari srava # yasta indo mizdqv a I av&hannavatfr nava11/
purahsadya itth&dhiye# divodäsäyasambaram I adha tyaTJI turvasalfl
yadum /).j "Mit diesem Opfertrunk fließ [um Indra] herum, der in
deinen Räuschen, o Saft, die neunundneunzig Burgen an einem Tag
für den andächtigen Divodäsa niederschlug [und] den Sambara (als
Hundertsten),dannjenen Turvasa [und] Yadu (als Vierten423)"
Genitiv:navänilp navatin.im
RV l,191,13abc naviina1?1 navatinÄTJI# v4'asyarop1J$'i1)ämI sarväsäm ... n&ma... # "die
Namen von all den neunundneunzig Zerstörern des Giftes"
(Miyakawa°')
423 1. Indra schlug die neunundneunzigBurgen an einem Tag für Divodäsa nieder.
DIEZAHL100
Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 1000 auch die Zahl
J00 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung 425 benutzt werden
kann. Der symbolische Wert der Zahl 100 ist derselbe wie bei der Zahl 4.
Der symbolische Wert der Zahl 3 wird schon im Urindogennanischen auf
die Zahl 9 übertragen und derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die
Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl 9
hervorgehoben.Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10
eignet, sich auf die Zahl 99 bzw. 100 übertragen konnte, konnte sich die
kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im
Urindogermanischen in dieselbe für die Zahl 100 entwickeln: RV 4,26,3
ahampuro mandasiino vy airarr, # nava siikarr, navafih sambarasya /
satatamamvesyarr,sarvatiitii # divodiisam atithigvalfl yad iivam II "Ich
zerstörte berauscht auf einmal die 99 Burgen des Sambara, zur
Vollständigkeit als Hundertsten den Insassen, als ich dem Divodäsa
Atithigva beistand"426• Diese Verwendung für die Zahl 100 ist also
letztendlich eine Abwandlung der kompletiven Verwendung des
Ordnungszahlwortes für die Zahl 4 im Urindogennanischen. Vgl. oben
unterden Zahlen 4 und 10.
Um die sich allmählich verbreiternden Ströme (z. B.
Lichtströme= Strahlen) auszudrücken, hat ein Vedadichter die
Steigerungder Zahlen benutzt. Dafür waren die Zahlen 4, 8 oder 10 zu
klein. Deshalb brauchte er die Zahl 100: RV 2,18,4-6b advtibhyäm
a a
haribhyämindra yiihy # caturbhir sadbhir hüyamiinab / astiibhfr
~asabhihsomapeyam # aya,,, sutab sumakha mb mfdhas kal) /4/
a vimsaty&trimsatä yiihy arv&n # a catviirimsatii haribhir yujiina/J./
& pancäsatä surathebhir indr- # -a sastya saptatva somapeyam /5/
L,- .l. 1. ,1.
a
as,tyanavatyayiihy arvan # satena haribhir uhyamänaJ:,/ 4. "Fahr mit
zweiFalben herbei, o Indra, mit vieren herbei, mit sechsen herbei, wenn du
~erufenwirst, mit acht, mit zehn zum Somatrunk herbei! Dieser(= Soma)
1s~aus~e~resst,o Sumakha, verschmäh [ihn] nicht!" 5. "Fahr mit zwanzig,
mit ~e1ß1gnahe herbei, mit vierzig Falben herbei, nachdem [du den Wagen
danut] bespannt hast, mit fünfzig [Falben] mit schönem Kriegswagen
b
run·
ies galt wohl schon bei den Urindogennanen. Wenn ich mich recht erinnere
a!O~ttinger(2001)die Zahl 100und die Zahl 9 bei den Indogennanen als "Ideal und
W
irkhchkeit"
erklärt.
426
Übersetzung
nachGeldner.
156 Die Zahl100
herbei, o Indra, mit sechzig, mit siebzig zum Somatrunk herbei!" 6. "Fahr
mit achtzig.mit neunzigherbei, [Fahr] mit hundert Falben fahrend herbei!"
So sind auch die "100 Ströme" neben den "7 Strömen"
gebräuchlichim RV. Hier treten oft Metaphern auf: RV 6,48,Scdsatam
pürbhfr yavi.$/hapähy alflhasal) # sameddhara1fl satalfl himä # "Mit
hundert Burgen (- 100 Feuerströmen = Flammen), o Jüngster (= Agni),
schütz vor Bedrängnisden Anzünder hundert Winter lang". Dafür werden
auch Abstrakta distributiv gebraucht, satam X bedeutet dann "100 Stücke
von X".RV4,31,3 abht ~u tzal)sakhinäm # avitajaritftzam I satam bhaväsy
ütibhih II "Du musst sicher als Helfer [deiner] Freunde, der Sänger,zu
421
uns kommen, mit [deinen] 100 Stücken von Hilfe (= 100 Ströme =
Regen)!" Die 100 Ströme werden ferner auch nur mit sata- ausgedrückt:
RV 5,52,17ab sapta me sapta säkina # ekam-ekä sata dadul) / "Dieje
siebenund sieben Kräftigen(= Marut) gaben mir je ein Hundert{= 7 x 100
Kühe = 7 x 100 Ströme= Regen)."Da die 100 Ströme auch mit 100 Tieren,
z. B. 100 Kühen verglichen werden konnten, kann die Zahl 100 auch als
Anzahl innerhalbeines Geschenksbenutzt werden.
Auch die rigvedischen Inder wünschten sich wie ein
durchschnittlicher moderner Mensch ein langes Leben, nämlich sie
wünschten sich, hundert Jahre zu leben. Dafür werden idiomatische
Verbindungenwie satalfl hfmäl) "100 Winter" (immer stehen sata- und
hima- unmittelbarnebeneinander)und sata1flsaradal) "l 00 Herbste" für
100Jahre häufig gebraucht
Das Grundzahlwortfür die Zahl 100 ist ein neutrisches kollektives
Substantiv,nämlich sata-m < uridg. *h[,to-m421 > lat. centum. satam wird .
Indeklinabile Kasusfonnen
Sinm•lar
Nominativ satam
Akkusativ satam
Instrumental satam satena/ satenä
Dativ satava
Ablativ salal
Genitiv satasva
DualNominativ sale
PluralNominativ sata / satllni
Akkusativ sata / satani
Instrumental satait,
Singular,Akkusativ:lat4m
RV l,30,2ab latam vayabsucinam# sahasrafflva samiisiramI "der ein Hundert(=
100 Becher432 - 100 Ströme} des reinen oder ein Tausend(= 1000
Becher= 1000Ströme) des milchgemischten [Soma trinkt]"
RV I,126,2c sata,ra ... gona111
# "ein Hundert der Rinder"
RV 4,30,20ab satam asmanmayinam# pur&m ... I "ein Hundert der steinernen
Burgen"
RV4,48,5ab ... sattll!Iharir.,ä,t,
# ..• po1Jlil)amI "ein Hundert der wohlgenährten
Falben(= 100 Lichtströme= Strahlen)"
RV S,61,10 yo me dheniin&msatam # vaidadaivir yathä dadat I tarantaiva
ma111hana
II "Der mir ein Hundert der Milchkühe wie der Sohndes
Vidadasva, wie Taranta freigebig schenken werde" (teilweisenach
Geldner)
RV8,S,37d satamutfrQIIQI/I
•••# "ein Hundert der Kamele"
RV8,S6,3a satam...gardab/uina,p# "ein Hundert der Esel"
RV8,S6,3b satamürtJlivatinam
/ "ein Hundert der Wollschafe"
von Konsonantstämmenbieten den Vedadichtem ein gutes Mittel für ihre Verstecbnik,
indem sie mit zweiGenitivenvon zwei verschiedenen Stämmen eine Klangwirkung(z.
B. iim von -iinamund -f,Jiim)gewinnen können; und man könnte spekulieren, ob nicht
die indoiranischeNeuerungin den Genitivendungeneiner solchen Verstechnikverdankt
wird. ferner konntendie Dichter auch mit einem Genitiv und anderen Kasusendungen,
die amin sich haben (auch äm), eine Klangwirkung gewinnen, vgl. senäyämLSfvon
einem ä-Stamm.Dabei wird oft eine Wechselwirkung dw-ch die Kombinierungmit der
Lautfolgezwei(oder drei) am mit kw7.emd erzielt
•. IUII, iütt: am, im : a,,., a,t,(APm)
RV 8,S6,3abc satam ••. gardabMna,r,# satam ün;,avatinämI sata,r, däsMi ati
srajabll
•. •II' : ,,,,.,(am),im
IUfl,
RYl,30,2ab Jata111 vaya~sucina,r,# sahasra,,.vä samasirämI
e.ä Ciütt, o,I,) : im
RV 8.S,37cd satam,q/räMlfl... # sahasradasagonamII
RV 4,30,20ab satamasmannuiyinam # pur&m••./
RV l ,117,6d sata,r,/rumbh&m ••.madhünamII
RV 4,48,Sab ... sata,r,haril),ä,r,
# ... pofYäl},äm
/
•• ,,,,,,iütt: im, ""'©
RV 4,32,l 7abc sahasrar,, vyatina,ra
# yu/ct&nam ... I sata,,.somasyalchäryab
II
© Währendyu/ct&nam grammatisch von sahasramabhängig ist, ist es stilistischvon
iatam abhängig.. Hier liegt ein lautlicher oder stilistischer Chiasmus vor: sahasratfl
vyatina,pund JUkt&nam satatp.Vgl. zum lautlichen Chiasmus Miyakawa Iß Abschnitt
l-Sund4.
ez Vgl. RV 4,32,l 7c. AndersGeldner: "hundert (Spenden)".
DieZahl 100 159
4l)An
dersGeldner:"dessenhundert Kräfte".
160 Die Zahl100
4
" Vgl. unten unter der Zahl 11000 p.214: sahasra,r,sav&mayutairi ca
"1lOOOfache Belebung". ·. ·
05
· · (viersilbig)und ütibhil;,(dreisilbig) werden synonym verwendet.·
ab_hfl/ibhi(I
436
· Eme andere Möglichkeitwäre. "die Herrlichkeit eines Hunderts der Männer",
?}~-m~ wohl Wackemagel/ Debrunner1930 p.372 mit satasya
w~wer.
nf,)dm "der 100
DieZahl100 161
3. saw-
nimmt ein Attribut zu sich.
3-1-1. Die substantivischen Zahlwörter wie sata-
nehmen kleinere
Zahlenals Attribute zu sie~ es handelt sich also um eine Verbindung von
Adjektivund Substantiv. Sie kongruieren in Kasus, Numerus (Dual oder
Plural)und Genus (nur bei 1-4). Aber bei S-19 herrscht Kongruenz nur in
Kasusund Numerus.Dies gilt als multiplikative Verbindung, dabei geht
die kleinere Zahl voran. Die Zahlwörter stehen meistens in unmittelbarer
Folgenebeneinander.
Dual,Akkusativ:dvi ... sati
RV7,18,22a dve napturdevav~ sate gor# •zwei Hundert der Kuh(= 200 Kühe)
des Enkelsdes Devavat"
Plural,Nominativ:tfl(li sat4
RV3,9,9ab M1.1i satti trf sahasrä1.1y ••. # tri1f1Sacca devtinava •.. / "300, 3000, 30
und 9 Götter•= 10,S2,6ab
saptasat4nl
RV1,164,lld saptasatani vi1f1Satis ca ..• //-sieben Hunderte und ein Zwanziger•
Plural,Akkusativ:tfl((li) ... sati(ni) (Vgl. unten unter der Zahl 300)
437
• madhünäm(v--) in 6d wird wegen des Versmaßes synonym mit den
S1?gularenmadhob,madhvab oder madhunab verwendet. Wenn die Singularfonnen
~hob oder madhva(,.eingesetzt werden, fehlt eine Silbe. madhob oder madhunaJ.,
warenunfähig,in der Kadenz einer Tri~tubhreihezu stehen. In einer parallelen Stelle
stehtanstellevon madhünämin 6d ein Genitiv Singular suräyäb (v--). Diese Fonn
undder_Pluml surdl)äm(v--) sind beide dreisilbig, also ist der Singular frei gewählt
Vgl.MiyakawaXXIII p.14f. sur&l)äm könnte allerdings auch viersilbig (sural)Qtlm
u-uu) sein.
431
Vg). obenp.80 Anm. 197.
162 DieZahl100
3-2-1. Statt des Genitivs steht ein aus der Bezeichnung für das
GezählteabgeleitetesAdjektiv439•
Slngu)ar,AkkusaUv:l11t4m
RV 8,21,lOcd ..• ga~m tisvya,,, # ... satam II "ein aus Rindern und Rossen
bestehendes
Hundert(= 100 Rindernund Rossen)"
3-2-2. Die Wörter,die sowohl adjektivisch als auch substantivisch
verwendetwerdenkönnen.werdenadjektivischals das Gezählteverwendet.
RV l,l 16,9d steht ein Partizip tf,yat- "dürstend" als Attribut zu sahasra-
"tausend":sahasräyatf,yate gotamasyaII "für das durstige Tausenddes
Gotama"im Sinne von "für die tausend durstigen Leute des Gotama",RV
4,16,13cpaflcäsatkr1~a ... sahasrä- # "fünfzig schwarze Tausende"für
439
Vgl.Wackemagel/ Debrunner1930p.372.
DieZahl100 163
"fünfzigtausend
schwmzeLeute".
Plural,Akkusativ:satini
RV5,29,7b ... mah4ti trf satani /"drei gewaltige Hunderte" für "300 Gewaltige(=
300 Büffel~"
4-2.sata-
drückt einen bestimmtenHunderter aus.
Nomlnadv:Jallull
Singular,
100Ströme= Regen/ Strablen441
RV5,48,3c sat<i,,.
...ytisyapracara,r svedame # •in wessen eigenem Hauseein
Hunderteinzieht"
lOOLeute
RV10,1os,11absatarrr
vaya4 a.ruryapraä oo # sumilra iJlMstaud# "Wie, wenn ein
Hundertdich [gepriesenbat], o A.surischcr, so bat [dich] Sumitra
gepriesen•
100Kühe
RV6,63,9ab utamacfrepürayasyarag/rvtI su,ni/he.iakimperuü capahd / "Und
mir sind za·ei flinke Sdrirnmelstutat des Puraya, ein Htmdert bei
SUDUlha uodGetncbtes beiPcrub•
""4111
Akkusativ:
RV8,6,46ab .fatam llNll!Itirindire # -· tf Jade I "Ein Hundert empfing ich bei
Tirindira•
XI Abschnitt4 und5.
: Vgl. Miyakawa
Oeldnervermutetmit einemFragemcben •100 Götter".
164 Die Zahl100
5. satamwird indeklinabelverwendet.
latam
Instrumentaliscb:
RV l,48,7c sarm,, rathebhib... # "mit hundert Wagen(= die U~as begleitenden
Lichtströmen= Strahlen)•
RV l,128,3d satd,.,,•.. a/qabhir# "mit hundert Augen (, deren .An7.ahlder von 100
Feuerströmenentspricht)"
RV 3,60,7c .iatm,,ketebhirilirebhir ... # "mit hundert eifrigen Wunschäußerungen
(= 100Strömen= Regen)"
RV 4,31,Jc .iatam..• ütibhil)II "mit hundertfacherHilfe (= den Indra begleitenden
Lichtströmen=Strahlen)"
RV 6,48,8c satampürbhir•.. # "mit hundert Burgen (= 100 Feuerströmen)"
442
Oder nach 3c ist saradal)zu ergämen. Vgl. Oldenberg: "In c ergäni.cich:
~ CH~ ~tc. mögenihmverleihen)lndra und Agni" etc.• Anders Geldner:~zu
Jatam)!-n_ach11~ m a ~ lnfin.jivase zu ergänz.eo." .
Hier treibt der D1chtermitlndraHandel.Vgl. p.212 Anm. 549.
165
DieZahl100
RV7,3,7d satam pürbhir ayasibhir ... II "mit hundert ehernen Burgen (= 100
Feuerströmen)"
RV7,16,10d satampürbhir•..II "mit hundert Burgen (= 100 Feuerströmen)"
RV9,52,5a sataffl ... ütibhil.,# "mit hundertfacher Hilfe (= 100 Ströme des
milchgemischtenSoma)"
Ströme- Wasser:448}"
RV 4,31,10 asm&mavantu te satam # asman sahtisram ütayah I asm&nvisvä
abh~/ayai)II "Uns sollen deine hundertfache [Hilfe)(= 100denIndra
begleitendeStröme),uns (deine] tausendfache Hilfe(= 1000denIndra
begleitendeStröme),uns jeder Beistand beistehen"
RV 6,34,3cd yddi stot&rahsatam yat sahtisram # gn,anti ginia(lasa171 ... II "Wenn
hundert Sänger, wenn tausend den Lobliebenden (= Indra)preisen"
(nach Geldner)
RV 10,97,2ab satam vo amba dh.imäni# sahtisram uta vo ruhah I "Ihrhabt hundert
Anm, o Mütterchen(= Pflanze), und ihr habt tausend Gewächse"
Nominativ:satam, Akkusativ:sah4sram
RV 9,97,29ab satam dharä devajätii asrgran # sahtisram enäh kavayo mrjantiI
"Hundertgotterz.eugteStröme haben sich ergossen, tausendvonihnen
(= den Strömen)reinigen die Seher."
Akkusativ:dlüa, satam
RV 6,47,24 dasa rathänpr/qfimatal) # salalflga athaniabhyal)I asvathä„päyave
'dät II "zehnmit einem Beipferd versehenen Wagen449, hundertKühe
hat Asvathaden Atharvans,dem Päyu geschenkt" (Geldner)
sallun,sah4sram
RV 7,91,6abc yavä,p sara,,, niyutoyal) sahtisram # indraväyü visvaväräl)säcante I
abhir yäta111 suvidaträbhirarvak # "Weiche hundert Gespanne(=100
Lichtströme,welche tausend (Gespanne] (= 1000 Lichtströme)mit
allen Gütern versehen euch begleiten, o Indra und Väyu, mit diesen
Gabenreichenkommtheran!"
Instnunentalisch: sauim,sah4sram
RV 9,52,S satd,,, na inda ütibhil) # sahtisra,,, vä sucinäm4"' I pavasva
ma171hayadrayil) II "O Saft, mit hundertfacher Hilfe {= l 00 Strömedes
milchgemischtenSoma„1) oder mit einem Tausendfachen(= 1000
Strömen)der Reinheit(= des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum
(= Regen)verteilend!"
Plnnl, Akknsatfv:sal4,sah6sri
RV 6,48,lSab ... saq, yathä satd I sa,,, sahtisrä /uirqac car1a!libhya&m# "aufdass
er 100, 1000 aus den Ländern zusammemaffe" (teilweise nach
Geldner)
• 441 Vgl. auch Geldner: "Vgl. AV. 2,9,3. Säy.: Arzneien oder Ärzte. Auchdie
~lenden Gewässerwerden als Ärzte be7.eichnetRV. 6,50,7: AV. 6,24,2." Vgl.•~
MiyakawaIV p.97: "Wasserist im AV oft als bestes Heibnittel oder EntgiftungSlllltlCl
vorgestellt•
449
Gemeint ist damit "die zehn mit 1 Beipferd [oder: mit mehreren Beipferden]
versehenen Wagen". Ea handelt sich hier um einen transnwneralen Gebrauch.V'/).
p.21f.
4"' Geldnervermutet.facinäm "Wirkenskräften"für sucinäm.
.SI Vgl. RV l,30,2ab.
167
DIE ZAHL101
Die Zahl 101 ist in RV 1,117, 18 die Zahl der von :tljräsva
gespendetenWidder. :tljräsva hat eigentlich einer Wölfin hundert Widder
gespendet,aber um ihn zu loben, nennt die Wölfin eine um Eins höhere
Zahl.Dadurch wird ausgesagt, dass :tljräsva dessen würdig ist, dass ihn die
Asvinretten. Hier wird die Zahl 100 durch die Zahl 1 hervorgehoben, wie
sie in RV 10,97,1 durch die Zahl 7 hervorgehoben wird. Vgl. Miyakawa N
p.96ff.und oben unter der Zahl 7 Abschnitt 5. Damit scheint der Dichter
eine Großzügigkeit des tljräsva auszudrücken: RV 1,117,17-18 satam
mes&nvrkye mämahänalfl# tamab pra!Jitamasivena pitr& / alcyt rjr&sve
asvinävadhatta,,,# jyotir andhaya cakrathur vica/cye/17/ sunam andh&ya
bharamahvayat SQ # Vfkfr asvinä Vf$a!Jänareti / jära/:, kanfna iva
calcyadäna # rJr&svab satam ekam ca mes&n/181 "Ihm, der hundert Widder
(= Strahlen)der Wölfin(= der Erde) gespendet hatte, wurde die Finsternis
(= die Nacht) von seinem bösen Vater{= Himmel) gebracht. Dem :tljrasva
(= Abendrot)setztet ihr die Augen{= Sterne) ein, o Asvin! Ihr machtet dem
BlindenLicht zum Sehen. 'Heil, Gewinn für den Blinden', rief sie, die
Wölfin: 'O Bullen Asvin, ihr Herren! tljräsva hat wie ein jugendlicher
Liebhaberhundert und einen Widder aufgetischt'"
101 Arten des Todes gab es nach dem AV: AV 7,120,3ab
ekasata.,,,/alcymyo martyasya # saka,r, tanva jan~o 'dhi jät&/:, /
"Hunderteins Zeichen des Sterblichen sind von seiner Geburt her
zusammenmit seinem Körper geboren"; AV 8,2,27a ye mft}'avab ekasatalfl
# "die Arten des Todes452, die hunderteins sind". An Altersschwäche zu
sterben, ist die hundertunderste Art der Tode. Die anderen 100 zu
venneiden,haben sich die Dichter des AV gewünscht, d. h. 100 Jahre zu
le~~- Ve~utlich gab es diese Vorstellung schon im RV: RV 10,117, l b
~tas1tamupa gacchanti mrtyavah / "Auch den Gesättigten kommen
~rgendwelcheTodesarten an" (Miyakawa 453). Mit mrtyavab sind vielleicht
irgend~elc~eTodesarten, die hunderteins sind, gemeint.
Fur die Zahl 101 sind ein Kompositum ekasatam und eine
parathetischeFonnsatdm eka,r,ca im RV belegt.
XXIV p 21
m Vgl.Miyakawa
453
Miyakawa
XXIVp.21. · •
168 DieZahl101
451 ctitur- nach ctiturdasa. Deshalb lautet das Vorderglied nicht catv&ri-,sondern
D1EZAHL107
Die Zahl 107 kann als 100 + 7 analysiert werden. Die Zahl 7 ist
eine besondereZahl neben der Zahl 3 im RV. Die Zahl 7 ist eine zweite
Drei aufgrundder Vierer-Bündelung:1.): 1, 2, 3, 4; 2.): 1, 2, 3. Deshalb
wurde der symbolische Wert der Zahl 3 wohl leicht auf die Zahl 7
übertragen,als diese Zahl einen eigenen Namen erhalten hatte. Durchdie
Zahl 7 konnte die Zahl 100 hervorgehobenwerden, wie in RV l,117,18d
durchdie Zahl 14(,().
Vgl. oben unter den Zahlen 101 und auch 77.
Als Grundzahlwortfür die Zahl 107 wird eine parathetischeFonn
gebraucht,nämlich satam ... sapta ca: RV 10,97,1-2 ya 01adhi~ p(,rvä
jät.i # devebhyas triyugam pura / manai nu babhrufiiim aha,p # satam
dhamäni sapta ca III satam vo amba dhamiini # sahasram uta vo ruha~I
adhii satakratvo yüyam # imam me agada,p krta /1/ "Der Pflanzen,die
zuerst entstanden sind, drei Zeitalter vor den Göttern, der Bräunlichen
hundertund sieben Arten will ich nun gedenken. Hundert Arten habt ihr,o
Mütterchen,zählen und tausend Gewächse habt ihr. So sollt ihr, o ihr
hundertKräfte(= Heilkräfte)besitzende,mir diesen gesund machen."Die
eigentlicheAnzahlder Pflanzenist augenscheinlich100.
DIE ZAHL120
461
Im RV wird das Plural-Neutrumvon .iata.-"Hundert" (av. sata-, iir. *cata-)und
saluisra-"Tausend•(av. haza!Jra-,iir. •sajhasra-)manchmalim Sinne eines Singulars
verwendet:RV 4,16,12abkutsäyastql)am(lSJ;qaffl nl barhi~ # prapitve a.hna~roavam
(AS! saluisrä(AP) I sadyo da.syunpro. mn,a kutsyena # pro. sfuascakra.fflv,hatäd_
abhi'keII •für den Kutsa sollst du den gefrässigen S~ niederstrecken.Be1
Tagesanbruchzennalme den Kuyava, 1000, am gleichen Tag die Dasyus mit dem
~ _reißgleichzeitigdas Rad der Sonne weg•; RV 5,27,2ab yo me satti (APn)ca
wmsattm(ASf) ca gondffl# hilri ca yuktti sudhurädadäti / "der mir einen Hundgtg
und einenZwanzigerder Rinderund ein Falbengespannschenkt, das gut im Joch geht";
RV 9,58,4ab i yayos trimsata.m(ASf) ta.nä# saha.sräni(APn) ca da.dmaheI "Von
~el~~ bei~ w~ in einer Reihe 1030 (= 1030 Kühe) empfangen". Hier bei satdca
'VllJ'ISattm
ca 120 und trlfflSata'!I
•••saluisränica "1030" können wir denselbenTyp
wie ~i av. pa'!lcäcavisatica "25"; pa'!'Cikacaßßarasatamca "45" und paTJ,caca
haptailimca"1S" beobachten. Die Plural-Neutra satd "100" und sahasrä(li"1000"
werden hier beiparatbetischmit dem singularischenZehner zusammengesetztenZahlen
verwendet.Vgl. Miyakawa XXIX.
173
DIBZAHLISO
: Vgl.zumWürfelspiel Falle1986.
Vgl. Oldenberg: "tripaiicäsat, einleuchtend von Lüders Würfelsp. 24f. erklärt
(.,zu hundertundfilnfzig spielt ihre Schar"). Weitere Bestätigung liefert das von Caland
Z~MG. 62, 128 Beigebrachte. Vgl. Geldner KZ. 27, 217 und Komm., doch auch,
Lüders vorangehend, V~ SL 1,141 A. l; Weber Räjasüya 72; Bloomfield und Wb.
Lanm.zu Av. XIX.34, 2. -Anders SäyBQa:tryadhikapancäsat-"53".
175
DIEZAHL200
D1EZAHL210
474
'-:gl. Oldenberg:"BartholomaeStud. 1,105will me tilgen". Auch Geldner.
will
wohl metilgen.Er übersetztmenicht ·
475
Vgl. Hoffinann1967p.235.
177
D1EZAHL300
2. sata- bei trt sat&ninimmt ein weiteres Attribut als das Gezählte
zu sich.
Akkusativ:trf satini
RV5,29,7b ... mahisa trf sat&ni/"drei gewaltigeHunderte(= 3 x 100Büffel= 3 x
100 Ströme= Regen)"
DIEZAHL360
471
Vgl. Macdonell1897p.38f.
179
DIEZAHLSOO
Die häufig vorkommende Zahl 100 wird einmal im RV mit der Zahl
5 multipliziert, nämlichpafica sata. Vgl. RV 10,93,14-15: pra tad dubstme
pfthaväne vene # pra räme vocam asure maghavatsu / ye yuktvaya pafica
satdsmayu # patha visravy e$äm /14/ adhtn nv atra saptatim ca sapta ca /
sadyo didi$fa tanvab # sadyo didi$fa pärthyab # sadyo didi$/a mäyavab
/15/ "Ich verkünde vor Du.l}.sima,Pfthaväna, Vena, Räma, Asura, vor den
Lohnherren dies, das auf dem Pfad von ihnen, die fünf Hunderte(= 500
Rosse) anspannend - uns zugetan - sie [uns anwiesen], berühmt wurde 479•
Da wies überdies noch Siebenundsiebzig am gleichen Tag Tänva an, wies
am gleichen Tag Pärthya an, wies am gleichen Tag Mäyava an480."
Vielleicht haben hier S Lohnherren je 100 Pferde geschenkt 481. Hier
scheint die Zahl 500 durch die Zahl 77 hervorgehoben zu sein. Vgl. oben
unter der Zahl 77.
419 Vgl. Oldenberg:"v. Bradke tilgt asmayu. Ich verstehe dies adverbiell,,zu uns
gerichtet"(so auch Berg. Etudes), doch kann es auch Plur. sein, Beiwortzu satd. Die
entgleisteKonstruktionversuche ich nachzubilden: ,,welche angespannt habend fünf
Hunderte,mit der Richtung auf uns hin, es (das tad von a) auf ihrem Pfade berühmt
wurde"- d. h. wo sie zogen, wurde ihre Freigebigkeitgerühmt. Oder „er ... berühmt
wurde";vom Plur.yezum Sing. gleitend?"
480 Übersetzungvon IS nach Geldner.
481 1. dul;,stme
"vor Dul)sima",2. p~haväne "vor Pfthaväna",3. vene "vor Vena".4.
räme"vorRäma",S. asure "vor Asura"; = maghavatsu„vor den Lohnherren... Deshalb
habeich Asura als Eigennamen gefasst asure braucht allerdings kein Eigennamezu
sein.Geldnerübersetzt es mit "Gebieter".Vgl. RV 5,S2,17absapta me saptd säkina #
ekarn-ekä satd dadub/ "Die je sieben und sieben Kräftigen(= Marut) gaben mir Je ein
Hundert(= 7 x 100 Kiihe = 7 x 100 Ströme= Regen)." Hier handelt es sich wn die
Zahl700.
180
D1EZAHL720
412
Die VedenkanntenverschiedeneZeitrechnungen.Vgl. oben p.l 18ff.
181
DIEZAHL 1000
Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 100 auch die Zahl
1000 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt werden
kann. Der symbolische Wert der Zahl 1000 ist derselbe wie bei der Zahl 4.
Der symbolische Wert der Zahl 3 wird schon im Urindogermanischen auf
die Zahl 9 übertragen und derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die
Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl 9
hervorgehoben. Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10
eignet, sich auf die Zahlen 99 bzw. 100 übertragen konnte, konnte sich die
kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im
Urindogermanischen in dieselbe für die Zahl 100 entwickeln. Vgl. oben
unter der Zahl 100. Diese Verwendung für die Zahl 100 ist also letztendlich
eine Abwandlung der kompletiven Verwendung des Ordnungszahlwortes
für die Zahl 4 im Urindogermanischen. Vgl. oben unter den Zahlen 4 und
10.
Um Ströme auszudrücken, die sich allmählich verbreitern (z. B.
Lichtströme = Strahlen), haben Vedadichter die Steigerung der Zahlen
benutzt.Dafür waren die Zahlen 4, 8 oder 10 zu klein. Deshalb gebrauchten
sie die Zahl 100. Vgl. oben unter der Zahl 100. So sind auch die "100
Ströme"neben den "7 Strömen" gebräuchlich im RV.
Die Steigerung geht dann weiter bis zur Zahl 1000: RV 4,48,4-5
vahantutvä manoyujo # yukt&sonavatir nava I vayav a candre!larathena #
yähisutasyapitaye 141vayo satam harinäm # yuvasva posyänämI uta vä te
sahasrino# ratha a yätu pajasä 151"Es sollen dich die neunundneunzig
Gespanne (= Strahlen) fahren, die durch den Gedanken geschirrt sind.
Komm, Väyu, auf schimmernden Wagen zum Trunke des Gepressten(=
Soma)! Väyu! Spann ein Hundert der wohlgenährten Falben (= Strahlen)
an, oder deine Tausendfältigen (= 1000 Falben = Strahlen)! Es soll der
Wagen in voller Gestalt kommen." Durch diese Beschreibung scheinen die
sich verbreiternden Lichtströme = Strahlen ausgedrückt zu sein. Vgl. zu
Parallelenunten Abschnitt 7.
Die beiden Zahlen 100 und 1000 kommen oft zusammen vor. RV
9,52,5 sata,,, na inda ütibhiJ:, # sahasram vä sucinäm I pavasva
ma,,,hayadrayiJ:,II "O Saft, mit hundertfacher Hilfe (= 100 Strömen des
milchgemischten Soma) oder mit einem Tausendfachen (= 1000 Strömen)
der Reinheit (= des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum (= Regen)
verteilend!" Durch diese Beschreibung scheinen die sich verbreiternden
Strömeausgedrückt zu sein. So sind auch die "1000 Ströme" neben den
182 DieZahl1000
-
Samenkörnern])'und be7.eichnet
(Meiser1998p.174).
dick"'.,bahu-"viel",gr. palcJ,u-
danndie 'große Anzahl', vgl. Rix 1991(1. 7] 228ff."
• Vgl.Wackemagel/Debnmnert930p.374.
Vgl. MiyakawaII p.184.
DieZahl 1000 183
419 Mudgalahat zusammen mit seiner Frau Indrascnä satavat sahasram gaväm
490
sahasrä ist metrisch fürs Zeilenende einer Triftubhreihe geeignet. Vgl.
MiyakawaXlß.
RV l,116,2Ib ... sahasräI
RV 4,16,12bc ... sahasräI ... dasyün... #
RV 4,16,l3c pancästitkm1J...sahasrä-#
RV 5,30,12b gavämcatvdri... sahasräI
RV 5,30,14d ... catvary•.. sahasräII
RV 6,63,lOa ... satd ... sahasrä-#
RV 7,18,14bc illlfil)sata ... fa/ sahasräI IQl/ir vir&soadhi1M...#
RV 9,87,Sa ... abhiga"'1dsahasrä#
RV 10,73,4c ... sahasrä-#
RV 10,98,IOb ... adhirathäsahasräI
RV 10,98,1la euiny... navati,r,sahasrä #
491
g6niimkommt fast nur am Zeilenende vor. Die 2 Längen von gönämsind
geeignet als Endsilben einer Tri~bh. In den anderen Fällen wird goniim dreisilbig
gemessen,alsog6naam.
RV l,126,2c sata,r,... gonii,r,#(T~h)
RV 5;1.7,2a •••sata ca vi,r,satilf'ca goniilf'# (Tri~tubh)
RV 10,80,Sd ... sahasrä... goniimll(Tri~tubh)
RV 8,5,37cd sattim,q/ränaa,r,..• # sahasräd/da gonaamII (Brfiatt1
RV 8,6,47ab ln(li sauin'yarvatä,p# sahasrädasa gonaamI (Gäyatn1
RV 8,!,lcd .••sahasram... I sata ca ... gonaamll(Gäyatn1
Vgl. GrassrnannSp.1102ff.
~ Hi~ wir~ die Zahl 1000mit dem poetischen Plural hervorgehoben.In 12bund
14d w1rd sie mit der Multiplilcationund in 15b mit der Addierung der Zahl4
DieZahl 1000 185
498
Hierist von 1000Pfosten im Grab die Rede. Nach der Anmerkung von Geldner
zu RV l?,18,13c machte Hillebrandt ihn darauf aufmerksam, dass bei Lauriya im
nordwestlichen Bengalen Spuren von einem hölzernen Pfosten in zwei Gräbern sich
gefunden haben.Vgl. Bloch 1906p.229ff.
186 Die Zahl1000
499
lndra hat tausendHyänenin seinen Mund gesteckt. Vgl. zu säläv,ka-Zimmer
1878p.81.
~Vgl.oben p.172Anm.464.
: Vgl. Geldner:"Gibuns tausendgroße Labsale".
RV 1,29,lcde=2-7cde,7mal wiederholt
!CDZumKlangspiel vgl. fU, e111: I" e1u (MiyakawaVIII Anm. 57).
RV 1,29,lde gof"Ytisvqu iubhrf1u# sahasre:,u... //
"': al
RV 8,73,14ab ... gavyebhirtisv'y11ib •..!
# sahasr11ir
ebhir : ebhir
RV 8,~,15ab gavyebhirasv'yai(a # sahasrebhir•••/
Stattsatena.
DieZahl1000 187
glatte Wortfolgeu-u-.
Vgl. MiyakawaXIII.
RV 1,62,lOcd prri sahtisrä... # ... svtisäro... II {Tri~bh)
RV 4,28,3d<I> prri sahasrä.•.II (Tri,tubh)
RV 5,37,3d purt,sahasrä.••II (Tri,tubh)
RV 6,18,13~ purt,sahasrä... # (Tri,tubh)
RV 10,28,6c;48,4c purt,sahasräni Jisämi•.. # (Tri~bh)
RV 10,23,Sb<ä> purt,sahasrasivä/ (Jagati)
Vgl.auchdasKlangspiel:3bpuri dasyün•../ und 3d pu~ sahasräII
<I>
~ Vgl.auchdas Klangspiel:13apra...# und 13 c purüsahtisrä#
® Vgl.auch dasKlangspiel:Sbpurt,sahasrä-... / und Sdpiteva ... II
189
DieZahl 1000
4-3. Ein Adjektiv mit dem Suffix -vant- / -mant- "mit etwas
versehen"
508 wird statt eines Kompositums angewendet.
Singular,
Akkusativ:satavat sahasram
RV 10,I02,5cd ... sübharvafflsatavat sahasraf!1# gaväm ... II "ein wohlgenährtes, ein
Hundert habendes Tausend der Kühen (= 1000 Kühe und 100
Rosse?)"
RV IO,I02,9cd ... satavat sahasraffl# gaväm ... II "ein ein Hundert habendes Tausend
der Kühe (= 1000 Kühe und l 00 Rosse?)"
l06 Anders Korn 1998 p.187 Anm. 332: "(10.62.8) wird es als Dvigu oder
substantiviertgebraucht." Die Stelle (RV 10,62,8) mit der Übersetzung von Geldner
lautet:pra nüna,,,jäyatäm ayam # manus tolcmevarohatu / ya.(isahasram sattiivam #
sadyodänayama111hate //"Fortan soll dieser Manu sich fortpflanzen, wie die junge Saat
soller sprießen, der tausend (Kühe) nebst hundert Rossen mir an einem Tage zu
schenkenbereit ist." Ich interpretiere sahasraff1 satasvaTfl als "ein hundert Rosse
habendesTausend(=Kühe)".Hier liegt dann kein Komplexivkompositum vor. sataiva-
wirdhier gleich wie RV 8,4,19 verwendet sthüram radhah sataivam # kuruizgasya
div4MUI rajnas tvqasya subhagasya rätfyu # turvasqv amanmahi II "An die
reichlicheEhrengabe von hundert Rossen des Kunuiga bei den Morgenopfern. des
fun:htgebietenden beliebten Königs haben wir unter den Geschenken bei den Twvasa's
(besonders) gedacht"(Geldner). Ungefähr so äußerte ich mich dazu in einem Brief an
Prof.Lühr von 28.08.2000. Dass 10,62,8 sar&sva- als Dvigu oder substantiviert
geb~uc~twird, ist aber nicht ganz ausgeschlossen. Ich habe mich jedoch für eine
gewohnliche Konstruktionentschieden.
• • :!111Um Wundertaten hervorzuheben. wird oft gesagt, dass eine Tat durch eine
ClllZlgeUnternehmung,in einem einzigen Augenblick, auf einmal oder an einem Tag
gesc~mwurde.Vgl. oben p.29.
Vgl.dazuobenp.2lf.
190 DieZahl1000
4-4. Statt des Genitivs steht ein aus der Bezeichnung für das
GezählteabgeleitetesAdjektir19.Hier tritt "poetischerPlural" ein.
Plunl, Akkusativ:sahasri
RV 9,87,Sa ... abhi gavy&saluisrä# "auf aus Kühen bestehende 1000( = 1000
Kühen= Somaströme)"
RV 8,34,14ab ... g~ny asvyä# sahasrä... I "aus Rindern und Rossenbestehenden
1000(= 1000Rindernund Rossen)"
Instrumental:sahasrail)
RV 8,73,14ab ... gavyebhirasvyaih# sahasrair ... I "mit aus Rindern und Rossen
bestehenden1000(= 1000Rindernund Rossen)"
salUISrebhil)
510 ••• gavyebhirasvyaih# saluisrebhir... I "mit aus Rindernund Rossen
RV 8,73,15ab
bestehenden1000(= 1000Rindernund Rossen)"
Nominativ:sahasram
{stotlra~J
RV6,34,3cd ytidi stotärahsatam yat sahtisra1f1
# gn,~nti girva!lßSOTfl
... II ·~em:
hundert Sänger, wenn tausend den Lobhebenden (= lndra) preisen
(nach Geldner)
fyukt4r4thehirar,yayebrahmayu{oh~rayal)u~ln~l)J . , ,. ,
RV8 1 24 ä tvä sahtisrama satam # yukta ralhe h,ranyayeI brahmayu10haraya
'' indra kesino # vahanlu somapllaye II "Herbei sollen dich tausend,
herbei~rt an den goldenen Wagen gespannte, mähnige Falben (=
100 Lichtströme)- durch Gebet angespannt- zum Somatrunk fahren.
o Indra!"
Akkusativ: sahasram
{niyilldJJ
RV7,91,6abc .m välflsatam niyulo väh sahtisram# indraviiyüviivaväräl)sacante I
äbhiryälalflsuvidaträbhirarv&k# "Welche hwidert Gespanne(= 100
Lichtströme),welche tausend [Gespanne] (= 1000 Lichtströme) mit
allen Gütern versehen euch begleiten. o lndra und Väyu, mit diesen
Gabenreichenkommt heran!"
514
Odervaya,,.sahasram [sahasram]hibhilJ, sanema # "Wir wollen mit den
lqi einTausend(= 1000Kühe?) gewinnen". Es läge dann Worthaplologie vor.
[tausend]
Vgl.p.22.Vgl. auch RV 8,3,4ab: aya,,. sahasram hibhiJ., sahas/q1al)# samudrti iva
I "Vontausend~is zu Kraft gebracht, hat er sich wie das Meer ausgebreitet"
paprathe
(Geldner).
15
• • ~ N~h TS 7,1,S,Serhielt lndra zwei Teile, Vi~u einen. Zum Verhältnis 2 zu 1
meiru,,:nin<!<>germanischen
Sprachenvgl. Miyakawa X.
sa~,e~ (sahasre„eva)steht immer im RV am Zeilenanfang. Wenn statt
sahasrepa m RV l,135,lb und 8,6S,12b sahasre„iizu lesen wäre, wäre es metrisch
192 Die Zahl1000
TausendAngebundenen"
Genitiv:sahasrasya .,_ " . "
RVl,126,4b sahasrasyagre ... I an der Spitze des Tausends
Plural,Akkusativ:sahasrii • _ •• •. _ • • _ "
RV11162lab ekasyävastor ävatal?'ralJ,(lya# vasam asvma sanaye sahasra ~ Ihr
' ' standet dem Vasa zum Kampf bei, o Asvin. dass er an einem
Morgen518 l000 gewann" .
RV5,3,3 9c sahasrä me cycivatäno dti.däna(I)) # "Cyavatäna, der mrr 1000
schenkte"(nach Geldner)
RV8,33,Sc yci äkarciJ., sahasräyciJ.,sat&magha(I))# "der 1000 ausgibt, der 100
verschenkt"(nach Geldner)
RV9,58,3ab dhvasrciyoJ., punqti.ntyor# &saluisränidadmahe I "Von Dhvasrä und
~ti empfangenwir 1000"
RVl0,80,4b ... yciJ.,sahasräsanoti/"der 1000gewinnt"
Instrumental:sahasrail,
RV1,180,Scd agastyo nar&111 II
nhu prti.sastaJ.,# k&rädhunivacitayat sahti.srai/J.
"Agastya,der Geprieseneunter den Menschen der Menschen(= unter
den bestenMenschen"') zeichnetsich wie Kärädhuni durch 1000 aus"
RV4,38,9d pcirädadhikr&asarat sahti.sraiJ., II "Dadhikrä ist mit 1000 abgezogen"
(nachGeldner)
gebracht"(Geldner)
RV9,S2,S Satäqr na inda ütibhi}:, # sahdsram vä lucinäm / plzvasva
ma7!'haytidrayib II "0 Saft, mit hundertfacherHilfe(= 100Strömedes
milchgemischtenSoma"°) oder mit einem Tausendfachen(= JOOQ
Strömen)der Reinheit(= des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum
(= Regen)verteilend!"
RV9,91,3bc sahäsram..•pathfbhir•.. # adhvasmäbhib... I "auf tausendstaublosen
Wegen"(Geldner)
RV9,106,6c sahtisra'!'...pathibhib... ll"auftausend Wegen" (Geldner)
RV 10,lS,lOc ... sahäsralfldevavandäib# "mit den tausend Lobrednernder Götter'
(Geldner)
RVl0,79,Sc .•. sahäsram alcyäbhir ... # "mit tausend Augen (= 1000
Feuerströmen)"
,:ioVgl.RV l,30,2ab.
521Vgl. p.220Anm.566.
195
DieZahl1000
RV9,58,4ab
ayayos tri,,,satalfltanii # sahasrii,;iica dadmahe I "Von welchen
beidenwir in einer Reihe 1030 (= 1030 Kühe) empfangen"
nzVgl.p.220Anm.
566.
196
DIE ZAHL1004
1000und der des Zehnersmit 100 oder 1000 ist manchmal der Typ der Kompositafür
einige Verbindungenbelegt. Dabei liegt der Akzent auf den Vordergliedern.Belegt
sind: RV l,162,18a catustrirpsat "34" (indeklinabel); RV l,45,2d trayastri111Satam•33•
(ASf); RV 10,5S,3c catustrirpsatä"34" (1Sf); RV 10,130,lb ekasatam "101 1
1. catul;,sahasra-
ist wie sahasra- ein neutrisches Substantivum.
Substantivische
Zahlwörterkönnenmit einem partitiven Genitiv verbunden
we~n,derdasGei.ählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist -
beze1c~et DerGenitivsteht im Prinzip im Plural. Wenn es sich aber um
k?llektivenGebrauch der Substantiva handelt, steht der Genitiv im
SostehtRV 5,30,15pasva~ im Genitiv Singular. Vgl. auch oben
Singular.
unKuhter/er
Zahl200.Vgl.RV 7,18,22adve ... sate gor# "zwei Hunderte der
"' 200Kühe.}".
Singular, cotuhsahasram
Akkusativ
RV5,30,!Sa catuhshas . .. .
.a ra,,,garyasyapasva~# "cm Tausendvierdes Rindviehs"
mvg1. MiyakawaXXI.
m AndersGeldner:"dreißigtausend".
199
1. Statt des Genitivs (z. B. gaväm "der Kühe") steht ein aus der
Bezeichnung für das Gez.ählte abgeleitetes Adjektiv (z. B. ga,ry,a-"aus
Kühenbestehend").
Singular,Nominativ:ftq/ll} sahtisr11m
1060Kühe
RVl,126,3c sastih sahasram anu gawam &gät # "Ein aus Kühen bestehendes
Tausendsechzigfolgte hinterdrein"
Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 1000 auch die Zahl
100 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt werden
kann. Der symbolische Wert der Zahl 100 ist derselbe wie bei der Zahl 4.
Der symbolische Wert der Zahl 3 wird schon im Urindogennanischen auf
die Zahl 9 übertragen und derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die
Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl 9
hervorgehoben. Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10
eignet, sich auf die Zahlen 99 bzw. 100 übertragen konnte, konnte sich die
kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im
Urindogennanischen in dieselbe für die Zahl 100 entwickeln: RV 4,26,3
aham puro mandasäno "' aira1[l# nava säka1[lnavatfh sambarasyaI
satatamam vesya1flsarvatätä # divodäsam atithigva1flyad avam II "Ich
zerstörte berauscht auf einmal die 99 Burgen des Sambara, zur
Vollständigkeit als Hundertsten den Insassen, als ich dem Divodäsa
Atithigva beistand"531• Diese Verwendung für die Zahl 100 ist also
letztendlich eine Abwandlung der kompletiven Verwendung des
Ordnungszahlwortes für die Zahl 4 im Urindogennanischen. Vgl. oben
unter den Zahlen 4 und 10.
Um Ströme auszudrücken, die sich allmählich verbreitern (z. B.
Lichtströme = Strahlen), haben Vedadichter die Steigerung der Zahlen
benutzt: 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100. Vgl. oben unter der
Zahl· 100. So sind auch die "100 Ströme" neben den "7 Strömen"
gebräuchlich im RV. Die Steigerung geht dann weiter bis zur Zahl 1000.
Die beiden Zahlen 100 und 1000 kommen oft zusammen vor: RV 9,52,5
satam na inda ütibhih# sahasramvä sucinämI pavasva ma1[lhayadrayib II
"0 Saft, mit hundertfacher Hilfe (- 100 Ströme des milchgemischten.
S0ma532)oder mit einem Tausendfachen (- 1000 Strömen) der Reinheit(=·
des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum (= Regen) verteilend!" ·
Durch die Addierung der Zahl 100 mit der 1000 entsteht eine
neue volle Zahl, nämlich die Zahl l 10ü533: RV 7,99,5 indrävi!,:,üdrrtthit&b
SJIO
bersetzung nachGeldner.
532 Vgl. RV l,30,2ab.
533
DerselbesymbolischeWert, der den Zahlen 9 bzw. 10 eignet, konnteweiterhin
sich auf die Zahlen 90 bzw. 100 übertragen.Wie die Zahlen 90 bzw. 100 durchdie
Zahlen9 bzw. 10 hervorgehobenwerdenkonnten,konnte die Zahl 1000durchdie Zahl
100 hervorgehobenwerden.Im AV kommt die Zahlenreihe l 1-22-33-44-SS-66-77-88-
99-110-1100 vor.Vgl.p.171.
DieZahl1100 201
534 Vgl. Miyakawa VI: {Eine andere Möglidlkeit wäre: •1ndra und Vi~u! Ihr habt
die neunundneunzigbefestigten Burgen des Sambara eingestoßen. Ein Hundert und ein
Tausendvon Varcin c:rschlaget ihr ohne Widerstand auf einmal.die Mannen des
Asura.• Auch Geldna übersetzt aprati als •ohne W.ldcrstand".Ich vermute aber, dass
der Dichterhier eine dq,pebe Hcnramebung erzieh, und zwar das.sA.sura Varcin nicht
llOO schwache MaIJncn, ~ ohne Widerstand besiegt •wden. sondern 1100
unwidcrstehlichc 5%aruManneDhant :undtta:z&:m die IlOCb~ Indraund Vi~u
sie auf eimna1crsciilarn :kmJIIJl:IL Dab:i 11-'.irtl .im 5mu llodl mehr .hervorgehoben.
Zu~ iürnJi:furn~ ~MT_\~ .l!l99i;~.:Mt. ~P ~ dt ~
n ~ x r,;-.J:..__
dm ..m:r!IUdi .i:"."~--. c"'."..- ·1~- ·" f .• ~ !c..i· -.c'~-:~~
:, ~.,G.. . ".'. ........,,,.....-:.1,,r,o
~~...J.;-: j
~ ·•:4-1~.. ~ ""
":~ 11..;1. -~,7·,~.,'!I - -.
·7,;11,,.,;,,1~
539Vgl.p.220Anm.566.
204
Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl l 00 auch die Zahl
1000 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt werden
kann. Der symbolischeWert der Zahl 1000 ist derselbe wie bei der Zahl4.
Der symbolischeWert der Zahl 3 wird schon im Urindogennanischenauf
die Zahl 9 übertragenund derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die
Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl9
hervorgehoben.Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10
eignet, sich auf die Zahlen 99 bzw. 100 übertragen konnte, konnte sichdie
kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im
Urindogermanischenin dieselbe für die Zahl 100 entwickeln. Um Ströme
auszudrücken, die sich allmählich verbreitern (z. B. Lichtströme =
Strahlen),haben Vedadichterdie Steigerung der Zahlen benutzt: 2-4-6-8-
10-20-30-40-S0-60-70-80-90-100. Die Steigerung geht dann weiter bis zur
Zahl 1000.Die beiden Zahlen 100 und 1000540 kommen oft zusammenvor.
Vgl. oben unter der Zahl 1000.
Durch die Addierung der Zahl 100 (von 100 Strömen) mit der
1000 (von 1000 Strömen) entsteht eine neue volle Zahl, nämlich die Zahl
1100. So ist die Anzahl der von Indra erschlagenen Helden541 des Däsa
Varcin 1100: RV 2,14,6cd yo varcinah satam indra sahasram #
apavapad ... II "der ein Hundert des Varcin, o Indra, [und] ein Tausend
zerstreute". In RV 4,30,15b wird diese Anzahl durch die Addierung der
Zahl 5 noch mehr hervorgehoben. ·
540
Im AV kommenauch die Zahlen 101 und 1000 zusammen vor: AV 19,46,Sab
asmm ,
ma~v6. erwuatam
''·-~
vlryani
..
# sahasrampränd asminn astrte I "In diesem Amulett
[gi'btes] die 101 Mannhaftigkeiten;1000 Lebenszeichen in diesem unüberwindlichen
[Amulett]."
541
Vgl. zur Übersetzung
für vira-unten p.220 Anm. 566.
205
DIEZAHL 1110
Durch die Addierung der Zahlen 100 und 1000 entsteht eine neue
volleZahl, nämlich die Zahl 1100. Durch eine kleine Zahl wird die Zahl
1100noch mehr hervorgehoben (vgl. oben unter der Zahl 1105): RV 2,1,8:
tv&magnedamaavispatilflvisas # tva,,, rajänaf/1.suvidatramrfi.iateI tva,r,
visvänisvanikapatyase # tva,,i sahasränisata dasa prati542 II "Zu dir, Agni
strebenim Haus die Familienangehörigen hin, als dem Herrn der Familie,
· zudir als dem gnädigen König. Du von schönem Aussehen, gebietest über
alles (= alles Getreide); du gibst 1000, 100, 10 (= 1110fachen Besitz =
1110Feuerströme)." Vgl. RV 6,13,4cd visvam sa deva prati v&ramagne #
dhattedhänyampatyate vasavyai~II "Der gibt allen Besitz(= Feuer) [und]
gebietetmit den Reichtümern(= Feuern) über [alles] Getreide, Gott Agni".
In sahasriil!isati dasa "1110" handelt es sich vielleicht um den
oberen, mittleren und unteren Teil der Feuerströme oder ums große,
mittelgroßeund kleine Feuer, d. h. jede Manifestation des Feuers: Die
Anschauung"Dreiteilung der Einheit" liegt hier zugrunde. Vgl. oben unter
der Zahl 3 und auch jüngere Literatur, z. B. BhG 10,21cd aham ädis ca
madhyaf!I ca# bhütänämanta eva ca II "Ich(= Gott) bin der Anfang, die
Mitteund auch das Ende der Wesen."
542
NachRV6,13,4cdist dhatse zu ergänzen.
206
DIE ZAHL1470
DIEZAHL2000
545 .
Vgl. MiyalcawaII p.187 (mit Literatur) und Gonda 1976 p.18: "Whateverthe
. real reasons were which contributedto cumuJationsof numerals and swnmationssucli·.
as ~~. 3000:and 39 (i. e. 3339) godsin iv. 3, 9, 9 (VS. 33, 7; TB. 2, 7, 12, 2) = 10,52,
6, 1t lS suffic1entlyclear that we have to do here with a muJtiplicationof"thre.e"."
209
DIEZAHL4000
DIE ZAHL6666
Im Lied RV 7,18 kämpft der König Sudäs mit der Allianz der zehn
Könige und besiegt sie durch die Hilfe lndras. Die Zahl der Anus und
Druhyus,die von ihm erschlagen wurden, ist 1a11ll}sat/i,1atsahasrä,1alflr,
adhifllf/ "6666":ni garyavo 'navodruhyavasca# ~~f{J:,satJ S1JlllpUb IDf
sahasra/ i~fir vir&soadhi 1a<!, duvoyu # visved indrasya virya /crt&ni II
"Die rindergierigenAnus und Druhyus - 600, 6000, 60 und noch 6 Helden
- sind entschlafen,sich als Opfergabe darbringend. Das alles sind des Indra
Heldentaten"(Miyakawa546).
Theoretisch kann die Anzahl von Anus und Druhyus Je 3333 sein.
Damit ist wohl gemeint, dass die Anus und Druhyus alle ins Wasser
geworfen werden. Die Zahl 3 ist neben der Zahl 7 im RV eine ganz
besondere Zahl. Der symbolische Wert der Zahl 3 wird auf die Zahl 30
übertragen.Die Zahl 30 wird dann noch durch die Zahl 3 hervorgehoben.
Dementsprechendwird die Zahlwortgruppe für die Zahl 33 als "30 und 3"
gebildeLDie Zahl 33 ist eine Anzahl von bestimmten Göttern. Die Zahl33
wird verschiedentransformiert, z. B. als 3306 (303 + 3003) in BÄU 3,9,1
oder als 363333 (33000 + 3300 + 33) in MBh 1,2,39 oder 3339 (33 + 303+
3003) in RV 3,9,9 (= 10,52,6). Die Zahl 3333 kann man als 3300 + 33
analysieren.D. h., die Zahl 6666 in RV 7,18,14 kann man als 2 x (3300+
33) analysieren.
DIEZAHL10000
k1 Vgl.Grassmann
Sp.99.
212 DieZahl10000
Akkusativ:daJa•. sahtisrii1.1i
RV t,S3,6cd ... dasa vrtra'.ly aprati # ... sahasrä'.li ... II "zehntausend
unwiderstehlicheFeinde548"
541 V(trdr;,y
apratt (apratiin der Kadenz) "die unwiderstehlichen Feinde" ist ein
festes Syntagma.Vgl. Miyakawa VI.
549 Hier treibt der Dichter mit Indra Handel. Vgl. dazu RV 4,24,9-10 bhüyasä
551 -ita- findet sich in Farbadjektiven. sneh-iti- (f) bedeutet hier "weiß"
("•schneefarbig"; vgl. av. snaeg-, gr. neiph- "schneien"). Vgl. Debrunner 1954 p.327.
Das2. Wort in 13b km1a- "schwarz" steht hier dem 2. Wort in 13d snehiti- "weiß"
gegenüber.
552 Säyai;ia"faßt drapsa- als Beiwort des Krnta.Ludwig und Oldenberg halten
drapsa-und Krniafür ein und dieselbe Person. Der schwarze Tropfen soll nach Ludwig
die ganzverfinsterteMondscheibesein. Das Wahrscheinlichste ist doch, daß es zwei
verschiedene Personensind. Drapsa flieht vor Km.,.ain den Fluß, Km.,.afolgt ihm dahin,
undDrapsaruft Indra zu Hilfe und wird von ihm befreit" (Geldner). Meine eigene
Auffassung gehtaus meiner Übersetzunghervor.
553Indrahat sich hier mit dem Schwarzenverbündet Aber in RV 4,16,13c sind die
DIEZAHL11000
Die Zahl 1000 ist eine typische volle Zahl zur Übertreibung neben
der Zahl 100 unter den größeren Zahlen. Um Ströme auszudrücken, die
sich allmählich verbreitern (z. B. Lichtströme = Strahlen), haben
Vedadichter die Steigerung der Zahlen benutzt. 2-4-6-8-10-20-30-40-S0-
60-70-80-90-100. Vgl. oben unter der Zahl 100. Die Steigerung geht aber
weiter bis zur Zahl 1000: RV 9,97,25c sa naf:,sahasrä brhatfr iso dä #
"Dieser (= Soma) soll uns tausend große Labsale (= 1000 Ströme = Regen)
geben." Die beiden Zahlen 100 und 1000 kommen oft zusammen vor. RV
9,52,5 sata111na inda ütibhif:, # sahasram vä suc'inäm / pavasva
ma111hayadrayif:,II "O Saft, mit hundertfacher Hilfe (= 100 Ströme des
milchgemischten Soma554) oder mit einem Tausendfachen (= 1000
Strömen) der Reinheit (= des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum (=
Regen) verteilend!" Durch diese Beschreibung scheinen die sich
verbreiternden Ströme ausgedrückt zu sein. Vgl. oben unter der Zahl 1000.
Durch die Kombination der älteren vollen Zahl 100 und der
jüngeren 1000 entsteht eine neue volle Zahl, nämlich die Zahl 1100. Vgl.
oben unter der Zahl 1100. Doch geht die Entwicklung dahin, dass die volle
Zahl noch größer wird, nämlich zehn Tausende.Die Zahl 10000 wird noch
dazu durch die Addierung der Zahlen 1000 hervorgehoben: sahasram...
ayuta,,. ca "1000 und 10000". Vgl. zur Hervorhebung durch die
Multiplikation der Zahl 1000 durch die 10000 unten unter der Zahl
10,000,000. Nach RV 4,26 hat ein Adler den Soma, die l lOOOfache
Belebung bzw. Anregung (= 1000 + 10000 Ströme) vom Himmel
mitgebracht: ädaya syeno abharat soma111 # sahasram savam ayutamca
säkam I "Nachdem er ihn geholt hatte, brachte der Adler den Soma,
tausendfache und zehntausendfache Belebung auf einmal."
"'Vgl. RV 1,30,2ab.
"' "Trankopfer"nach Geldner.So auch Schneider1971p.2.
215
Die Zahl 30000 wird als 30 x 1000 analysiert. Auf die Zahl 30
konnte der symbolische Wert der Zahl 3 übertragen werden. Die Sache, die
durch die Zahl 3 ausgedrückt wird, wird deshalb manchmal durch die Zahl
30 ausgedrückt. Die Zahl 30 dient auch zur Hervorhebung einer anderen
Zahl. Z. B. die Zahl 1000 bzw. 100 wird durch die Addierung mit der Zahl
30 hervorgehoben: RV 9,58,3-4b dhvasrayolJ,pu~antyor # sahasrä!li a
dadmaheI ... 131a yayos trimsatam tanä # sahasräni ca dadmahe I "Von
Dhvasrä und ~nti empfangen wir Tausend (1000 Kühe).... von
welchen beiden wir in einer Reihe einen Dreißiger und ein Tausend (=
1030) empfangen"558; RV 6,27,6 trimsacchatam varmina indra säkalfl #
yavyavatyämpuruhüta sravasya I vrcivantalJ,.saravepatyamänälJ,# patra
bhindäna nyarthany äyan II "Hundertunddreißig Gepanzerte, o Indra, die
ruhmgierigen Vrcivat, die einem Geschoss auf einmal an der Yavyävati
verfielen, o Vielgerufener, die zerbrechenden Geschirre gingen zugrunde."
Auch durch die Multiplikation der Zahl 30 wird die Zahl 1000
hervorgehoben, nämlich sahasrii tril(lsatam "30000": RV 4,30,21
asväpayad dabhftaye # sahasrä trimsatam hathailJ,I däsanäm indro
mäyayäII "Indraschläferte mit den Schlägen für Dabhiti dreißig Tausende
von den Däsa ein, durch-Zauber." sahasrä tri'!'S<itamkönnte allerdings
sahasrä tri1fl,S<itam[ca] "1030" sein, weil die kleineren Zahlen bei der
Multiplikationmeistens vorangestellt werden.
DIEZAHL48000
caßßa:
Hier liegt ein Zahlenspiel vor: 4 x 2 = 8. Vgl. als Parallele z. B. Yt 19,7
.;c44a
1994) ;·· caßß~rasaramcaduuaeca saite duuaeca hazal)re (Text nach Hintze
. 22x2-44.
216
Die Zahl 30000 wird als 30 x 1000 analysiert. Auf die Zahl 30
konnteder symbolischeWert der Zahl 3 übertragen werden. Die Sache,die
durch die Zahl 3 ausgedrücktwird, wird deshalb manclunal durch die Zahl
30 ausgedrückt.Die Zahl 30 dient auch zur Hervorhebung einer anderen
Zahl. Z.B. die Zahl 1000bzw. 100 wird durch die Addierung mit der Zahl
30 hervorgehoben:RV 9,58,3-4b dhvasrayob punqantyor # ti sahasrä!Ji
dadmaheI ... /31 ayayos trimsatam tanä # sahasräni ca dadmahe / "Von
Dhvasrä und Puru~nti empfangen wir Tausend (1000 Kühe).... von
welchen beiden wir in einer Reihe einen Dreißiger und ein Tausend (=
1030) empfangen"558; RV 6,27,6 trimsacchatam varmina indra säka'!I#
yarytivatyämpuruhüta sravasyti / vrcivantab sarave patyamänäb # p&trii.
bhindäntinyarth&nyäyan II "HundertunddreißigGepanzerte, o Indra, die
ruhmgierigenVrcivat, die einem Geschoss auf einmal an der Yavyävati
verfielen,o Vielgerufener,die zerbrechendenGeschirre gingen zugrunde."
Auch durch die Multiplikation der Zahl 30 wird die Zahl 1000
hervorgehoben, nämlich sahdsrii trilf'sdtam "30000": RV 4,30,21
asväpayad dabhitaye # sahasrä trimsatam hathaib / däs&näm indro
mäyayäII "Indra schläfertemit den Schlägen für Dabhiti dreißig Tausende
von den Däsa ein, durch-Zauber." sahasrä tri'f!ISatamkönnte allerdings
sahdsrä tri'f!ISatam[ca] "1030" sein, weil die kleineren Zahlen bei der
Multiplikationmeistensvorangestelltwerden.
"' Hierliegt 10
· Zahl · .
caßßarasca .! enspiel vor. 4 x 2 = 8. Vgl. als Parallele z. B. Yt 19,7
1994)
•2244····22ca.,,.,~raratamca
duuaeca saite duuaeca hazar,re (Text nach Hintze
. x2-44.
218
DIE ZAHL50000
560Zur Interpretation
obenp.213Anm. 553.
219
DIEZAHL60000
561Vgl. Miyakawa
II p.187.
~ •gebadet" heißt im weiteren Sinn "sauber gemacht" daher könnte Geldners
~e~hte? (?)" ri_chtifsein. Vgl. RV 8,56,4 ta.troa.pipr~iyat~ # pütakratayai vyaktä I
namin nayuthyam141"Dabei wurde auch noch die geputzte Frau des Piitakratu
v?rgefiihrt,als ob sie zur Herde der Rosse gehörte" (Geldner). Seine Übersetzung geht
~~t vo~_püta./cratayai nach RV, sondern von püta.kratäyi nach Khila aus. Zu
puta~ayi-vgl. Debrunner 1954 p.415.
D. Vgl. Geldner Anm.: "Säy. und Ludwig fassen naiguta.als Bezwinger der Nigut.
aswärederSoma."
220 Die Zahl 60000
2-2. ~~#Tfl
sahasrä drückt bestimmte sechzig Tausende aus, z. B.
60000Leute.
Akkusativ:flllfilfl sahasrä
60000Helden566
RV 6,26,6cd tva'!Irajimpi/hinasedasasyan# sastim sahasräsacyä sacähanII "Du
erschlugst den Raji, Pit}ünas willfahrend, [und] zugleich sechzig
Tausendedurch die Kraft."
fllf PIJ.
sa/4s,qupu/J.1a1sahasräI fafpr vir6sotidhi1/u!duvoyu # visvedindrasyaviryä
/q1/;niII: "Die rindergierigenAnus und Druhyus - 600, 6000, 60 und noch 6 Helden-
sind entschlafen,sich als Opfergabedarbringend.Das alles sind des lndra Heldentaten."
Da der Dichter den Feind in RV 7,18,16 ardha'flvirasyanenne, meint Oldenberg, dass
vir~o in 14 die Sieger sind. Doch meint der Dichter hier mit ardha1!'virasyanicht "ein
halber Mensch", sondern •die Hälfte von einem (echten) Held(= Indra)", weil er nach
Geldner den Feind als Löwin in 7,18,17 bezeichnet: RV 7,18,16ab ardham virasva
Jrtap&manindram# parä sardhanta.,,,nunudeabhi Jcy&m I "[Ihn,] der die Hälfte von
einem (echten} Held (= lndra) ist, der ohne Indra die gekochte Milch trinkt, den
Überheblichenhat er zu Boden gestoßen.• D. h., der Feind ist zwar ein starker Held
(vira-)wie die Löwin, doch im Vergleich mit dem echten Helden Indra nur ein halber.
Auch in RV 2,14,7, 2,30,4 und 7,99,5 liegt diese Ausdrucksweise vielleicht zugrunde.
Vgl. Miyakawa a. a. 0. p.186. Vgl. RV 2,14,7 adhvaryavoya/J.satam &sahasram#
bhümyäupasthe'vapajjaglu:mv&n
I kutsasyäyoratithigvasyavir&n# ny &vn,agbharatä
somamasmaiII" Ihr Adhvaryu!Der ein Hundert [und] ein Tausend, die er erschlug,in
den Schoß der Erde [wie] gesät, die Helden des Kutsa, des Äyu, des Atithigva
weggeworfen hat: Bringet ihm Soma dar!" vira- fehlt auch manchmal: RV 2,14,6
adhvaryavoya!J.sata,,,.§ambarasya# puro bibhed&smaneva pürvtJ.,I y6 varcinahsatam
indrasahasram# ap&vapadbharatäsomam asmaiII "Ihr Adhvaryu! Der die hundert
Burgen des Sambarabrach, die vielen wie mit einem Stein, der ein Hwidert des Varcin,
o lndra, [und] ein Tausendzerstreute:Bringet ihm Soma dar!" ·
221
DIE ZAHL90000
m Derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10 eignet, kann sich
theoretischauf die Zahl 90 / 99, 900 / 990 / 999, 9000 / 9900 / 9990 / 9999, 90000/
99000/ 99900/ 99990/ 99999 ... bzw. 100, 1000, 10000, 100,000 ... übertragen:llias E
855-861deuterosaüth• hörmätoboen agathi>s DiomMesegkheikhalkeiöi;epereisede
PallasAthine neiatones keneöna,h6thizönnusketomitrei;tei hra min oüta tulcMn,ditl
de khroakalonedapsen,ek de doru sptisenaütis;ho d' ebrakhekluilkeosAres, hosson
t' enneakhiloiepiakhonI delcakhiloi aneres en polemöi erida ksunagontesAreos "Als
zweiterwieder stürmte an der gute Rufer Diomedesmit der ehernen Lame. Und diese
stemmte Pallas Athene zuunterst gegen die Weichen, wo er gegürtet war mit dem
Schurz. Dorthin traf sie ihn und stieß und riß die schöne Haut auf und zog den Speer
wiederheraus.Da brüllte der eherneAres so laut, wie neuntausendhell aufschreienoder
auch zehntausendMänner im Kampf, die den Streit des Ares zusammenführen"(nach
Schadewaldt). E 860-861 hosson t' enneakhiloi epiakhon I dekakhiloi aneres en
polemoieridaksunagontesA.reoskommt auch :S 148-149vor. Dieser Ausdruckkönnte
eine idiomatischeWendunggewesensein. Vgl. MiyakawaVI.
514 Vgl. MiyakawaXIII: RV 10,98,4bsahasram"1000"; RV 10,98,9csahasrä,:,y
1. dve sate wird mit einem Genitiv Singular verbunden, der das
Gezählte - bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist - bezeichnet: RV
7,18,22a dve ... sate gor "zwei Hunderte der Kuh". Bei gob im Genitiv
Singular handelt es sich um den kollektiven Gebrauch. Dies ist quasi
synonym mit dem Ausdruck wie gavyasyapasvab "des Rindviehs". Vgl.
RV 5,30,15a catubsahasraTflgavyasya pasvab "Ein Tausendvier des
Rindviehs <=1004 Stück Rindvieh}". Wie go- "Kuh" wird auch a.sva-
"Ross" kollektiv gebraucht577• Dabei ist asva- quasi synonym mit dem
Ausdruck ~a- pasu- "aus Pferden bestehendes Vieh"578•
Akkusadv:ftlftuflsahdsri - ayutll
RV 8,46,22a IDifi'fl sahasra§vyasyäyutä-••. # "sechzig Tausende und [sechzig]
Myriadender Rossherde"
: Vgl. MiyakawaXXVIAbschnitt1-1.
Dazuvgl. oben p.196f.Anm. 524.
225
Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 100 auch die Zahl
1000 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt werden
kann. Die beiden Zahlen 100 und 1000 kommen oft zusammen vor. Vgl.
oben unter der Zahl 1000.
Durch die Kombination der älteren vollen Zahl 100 und der
jüngeren 1000 entsteht eine neue volle Zahl, nämlich die Zahl 1100. Vgl.
oben unter der Zahl 1100. Doch geht die Entwicklung dahin, dass die volle
Zahl noch größer wird, nämlich zehn Tausende. Die Zahl 10000 wird noch
dazu durch die Addierung der Zahl 1000 hervorgehoben: sahtisram ...
ayuta,,. ca "1000 und 10000". Die Zahl 10000 wird auch durch die
Multiplikation der Zahl 1000 hervorgehoben: sahdsram ayutii "tausend
Myriaden"579• Dies ist die größte Zahl, die im RV vorkommt580•
579 Vgl. zur Zahl 1,000,000 (1000 :s:1000) RV 10,l 14,8cd sahasradha mahimana~
DIE SELBSTSTÄNDIGEN
GRUNDZAHLWÖRTER
DIE ZAHL 1
Als Grundzahlwort für die Zahl 1 wird eka- < •(1)oik(W)o-
gebraucht.Vgl. mitanni-indischaika-. Die urindogennanischen Wörter *6i-
ko-, *oi-no-, *oj-yo- haben vielleicht ursprünglich "einer = einer getrennt
von den anderen, ein einzelner, allein" im Gegensatz zu *sem- "ein" = "eine
Einheit bildend" bedeutet. *s'!'- "ein" verbirgt sich bekanntlich in sakft
"einmal" und möglicherweiseauch in gr. amme, ved. asma- < *,:zsme(,:zs-
s,p-e "wir zusammen"). Ferner verbirgt sich •s'f'- in sog. pronominalen
Endungenwie eka-sm-i-n.-sm-Endungenwurden wohl, um Homonymiezu
venneiden, eingeführtund dann als pronominaleEndungen durchgeführt.Z.
B. urar. *ta-j könnte LSmn, N-ADnf oder NPm sein. Auch im ISmn urar.
*tajnä (> tenä) ~ tena verbirgt sich möglicherweise ein Zahlwort *-ajna-
"l".
DIEZAHL2
Das Grundzahlwortfür die Zahl 2 ist d(u)va(v)- (< *d(u)yo(1Ju-l
*d(u)yoy- < idg. *d1JOy-~ uridg. •doy- > idg. *dyo- > *d(u)yo-11 >)
d(u)va (/ *dey- > gr. deu-tero-s "der zweite" / *du- > lat. du-centi
"zweihundert")/ d(u)vay- (< uridg. *dy-ej-/ *dy-oi- > *dyoj-o- > dvaya-
"zweifach"/ *dy-i-> *dyi-ti1:rio-> dvidya-b "der zweite").
D1EZAHL3
Das Grundzahlwort für die Zahl 3 hat drei formal unterschiedene
Genera. Im Maskulinum und Neutrum erscheint der Stamm · tri- (mit
Ablaut), im Femininum der abweichende Stamm tisr- (ohne Ablaut).
Teilweisewird für 3 auch indeklinablestribverwendet.
DIEZAHL4
Das Grundzahlwort für die Zahl 4 hat drei formal unterschiedene
Genera. Im Maskulinum und Neutrum erscheint der Stamm catur- (mit
DieselbstständigenGrundz.ahlwörter 227
DIEZAHLS
Das Grundzahlwort für die Zahl 5 ist paiica- (< •penkwe). Das
Urindogermanische hatte neben *penkwe auch eine Kollektivbildung
*p(e)nkw·e1i-/ *penkw-12-, die sich im Grundzahlwort für die Zahl 50
paficäsat-,jav. pa,:,cäsat-bzw. pa,:,cäsata-,lat. quinquägintäverbirgt. Im
Avestischen wird pa,:,cä (< *penkwe1i-) mit langem -ä- auch bei
parathetisch zusammengesetzten Zahlen verwendet: V 12,9 pa,:,cäca
visaitica"25"; Ä 3,7 pa,:,cäcacat>ßarasatamca"45"; Ä 3,9; 3,12 pa,:,cäca
haptäitimca"15"; pa,:,cä-ist unter Saip.dhibedingung (pa,:,cä-ca)bewahrt.
D1EZAHL6
Das Grundzahlwort für die Zahl 6 ist /~- < *selis"sechs" > lat. sex,
dem vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-s
zugrundeliegt.
Auch ~~#- (< *selis-ti- "Sechsheit") wird in RV 7,18,14b als
Alternativform für/~- verwendet.
D1EZAHL7
Das Grundzahlwort für die Zahl 7 ist sapta- (< *sept,f,), dem
vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-m zugrundeliegt, also
*sept-,p. Nicht ganz ausgeschlossen ist, dass *sept,f, durch Metathese
entstanden ist: got. sibun < *sep,j,t > *sept,f,.Dabei könnte *sep-,p als die
Urfonn in Frage kommen.
D1EZAHL8
Das Grundzahlwort für die Zahl 8 ist ~!a(v}-, dessen Bildung
schwierig zu analysieren ist. Wenn das Wort ~/i-, das Name eines
Metrums von 4 x 16 Silben ist oder die Zahl 16 bezeichnet, auf *12ok.-ti-
"Vierheit" zurückzuführen ist, kann es sich um einen erstarrten Dual in
~!&(v)- handeln, wie viele Forscher glauben. *12of-to-11 ist dann ein
erstarrtes Ordnungszahlwort für die Zahl 4 und bedeutet dann 11die zwei aus
vier bestehenden = acht". Das ältere Grundzahlwort war aber vielleicht
*12ok.-d(o)u. Diese Form konnte sich weiter in •12,0§-d(o)u entwickeln.
228 Die selbstständigenGrundz.ahlwörter
DmZAHL9
Das Grundzahlwort für die Zahl 9 ist nava- < •1,net;rrz,dem
vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-m
zugrundeliegt, also
< •1,ne1J-rrz.
DmZAHLtO
Das Grundzahlwort für die Zahl 10 ist dasa- < *dekrrz,dem
vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-m
zugrundeliegt, also
*dek-lfl.
DmZAHL20
Das Grundzahlwort für die Zahl 20 ist ein feminines kollektives
Substantiv, nämlich Vilflsati-.
DmZAHLJO
Das Grundzahlwort für die Zahl 30 ist ein feminines kollektives
Substantiv tri1{lSat-
mit teilweise indeklinablem Gebrauch. Auch trilflsatiist
einmal RV 8,28,la belegt. -i (bzw. -i-) von lrilflsatiist wohl ein Fortsetzer
von uridg. *12:uridg. *tri(e)1i-krrzt(e)12 > iir. *tricati. Sein Vorderglied
wird dann durch trim- ersetzt. Daraus ergibt sich trilflsati.
DmZAHL40
Das Grundzahlwort für die Zahl 40 ist catvärilflsat-, das aus
catväri-m-"4" und -sat- "10" besteht. Im Vorderglied findet sich eine alte
kollektive Bildung urved. •catväri- < •kwet-yor-12- / •kw(e)t-ur-eiJ-> urir.
caturä-> jav. catura (N-APn) (vgl. lat. quadrä-gintä).
Dm ZAHLSO
Das Grundzahlwort für die Zahl 50 ist paiicäsat-, das aus pancä-
"5" und-sat- "10" besteht. -ä- vonpaiicä- geht aufuridg. •-e12 - zurück. Es
handelt sich also um eine alte Kollektivbildung. Diese Form wurde
Die selbstständigenGrundzahlwörter 229
D1EZAHL60
Das Grundzahlwort für die Zahl 60 ist ein ursprüngliches · -ti-
Abstraktum, nämlich $0$/i-< *seks-ti- "Sechsheit". Das Wort ist im RV ein
kollektives feminines Substantiv.
DIEZAHL70
Das Grundzahlwort für die Zahl 70 ist ein ursprüngliches -ti-
Abstraktum, nämlich saptati- < *seplf!l-ti-. Das Wort ist im RV ein
kollektives feminines Substantiv.
D1EZAHL80
Das Grundzahlwort für die Zahl 80 ist asiti-. Die Grundzahlwörter
für die Zahlen 60, 70, 80, 90 $0$/i-, saptati-, asiti-, navati- sind
ursprüngliche -ti-Abstrakta. Diese Zahlwörter sind im RV schon kollektive
feminine Substantiva. Die Ableitung aus den Einern im Avestischen ist auf
die zu erwartende Weise bei 60, 70, 80, 90 vorgenommen, nämlich
xsuuaiti-,haptä'ti-, astä'ti-, nauua'ti-, aber im Altindischen nur bei 60, 70,
90. Dagegen scheint asiti- "80" einen von a$/a(v)- "acht" verschiedenen
Stamm *12ok- vorauszusetzen, dessen Dual in asi- < *12olc-i-ir(Dual)
erhalten wäre. Gerade deshalb dürfte asiti- < *iialc-i-rti- "Achtheit" ins
230 Die selbstständigen Grundzahlwörter
Urindogermanischezurückreichen.
DIEZAHL90
Das Grundzahlwort für die Zahl 90 ist ein ursprüngliches -ti-
Abstraktum,nämlich navati-(< iir. *naya-ti-> av. nauua1ti-). Das Wort ist
im RV ein kollektives feminines Substantiv und wird im Prinzip
singularischverwendet.
DIEZAHL100
Das Grundzahlwort für die Zahl 100 ist ein neutrisches kollektives
Substantiv, nämlich sata-m < uridg. •/äptom > lat centum. •/äptom wurde
aus dem Kollektiv *(d)/äpteRr "Zehner" rückgebildet. satam· wird
manchmalauch indeklinabelverwendet.
DIE ZAHL 1000
Das Grundzahlwort für die Zahl 1000 ist sahasra- < *Sf!l·§hes-lo-.
Dieses Wort besteht aus *s'!I-"ein", *§hes- "Hand" und dem Suffix *-lo-.
DIE ZAHL 10000
Als das selbstständige Grundzahlwort für die Zahl 10000 wird
ayuta- eigtl. "nicht gebunden, unbegrenzt, unzählbar'' gebraucht. Ich
vermute, dass der Dichter von RV 8,61 mit dem Wort puru-"viel" diese
Zahl auszudrückenversucht.
231
VERBINDUNGENDER GRUNDZAHLWÖRTER
512 Die gebräuchlicherenZahlen waren vielleicht 12 (die dritte Vier durch die
Vierer-Bündelwig und vierte Drei durch die Dreier-Bündelung),16 (die vierteVier)und
möglicherweise15 (die dritte Fünf durch die Fünfer-Bündelung). Dazukamenvielleicht
11(die dritte Drei durch die Vierer-Bündelung,10 + 1 und 12-1), 13 (12 + 1 und 10 +
3) und 14 (15-1 und 10 + 4) vor. Dass die Zahlen 11bis 16 gebräuchlichwaren,dürfte
dadurch bestätigt werden, dass vielfältige Belege aus verschiedenenZweigen der
indogermanischenSprachfamilieals Indizien die These stützen,dass ein Bruch in der
indogermanischen Zahlwortreihenach 16 angelegtist. Vgl. Schuppener1998p.313.
232 Verbindungender Grundzahlwörter
duua.dasa,gr. dßdeka, lat. duodecim) wird die Form ekiidasa fixiert, deren
Vorderglied ekii (NSf) ist. Es könnte sogar auch catvaro-dasa* bzw.
catvar-dasa•(< urar. *call}är,-daca)gegeben haben.
1-1-2. Bei der Verbindung des Einers mit den Zehnern von 20 an
oder mit 100 und 1000 und der des Zehners mit 100 oder 1000 ist die
parathetische Form des Ausdrucks im RV häufig. Nur wenig belegt ist der
Typ der Komposita wie ekädasa;dvadasa;caturdasa;paiicadasa für einige
Verbindungen. Dabei liegt der Akzent auf den Vordergliedern. Belegt sind:
RV l,45,2d trayastrilp.satam"33" (ASf); RV l,162,18a catustrirr,sat"34"
(Indeklinable); RV 10,55,3c catustrirr,satä"34'' (1Sf); RV 10,130,lb
ekasatam "101" (Indeklinable); RV 8,55,3d catul;,satam"104" (ASn); RV
6,27,6a trirr,sacchatam"130" (NSn); RV 5,30,15a catul;,sahasram"1004583"
(ASn).
2-2. Das Gez.ählte kann auch im gleichen Kasus und Numerus wie
die mehrfachen Hunderter und Tausender stehen, dieser Typ kommt hier
nicht oft vor, während er bei den einfachen Zehnern, Hundertern und
Tausendern der Haupttyp ist: RV 1,53,6cd ... dtisa vf(rli!IYaprati # ...
sahasräQi... II "zehntausend unwiderstehliche Feinde"; RV 6,47,18d ...
haraya/J,sat&dtisa //"zehnhundert Falben".
2-3. Wörter, die sowohl adjektivisch als auch substantivisch
verwendet werden können, werden als das Gezählte adjektivisch
verwendet: RV 4,16,13c paiicäsat kr1!1a.•. saluisrä- # "fünfzig schwarze
Tausende (= 50000 schwarze Leute)", RV 5,29,7b ... mahi,1aIn sattini I
"drei gewaltige Hunderte(= 300 Gewaltige= 300 Büffel)".
Zahlen)
2-4. Aus dem Multiplikator und dem Multiplizierten wird ein
Bahuvrihi gebildet. das dem gezählten Substantiv als attributives Adjektiv
beigegeben wird: RV l,133,6g trisaptai~ ... satvabhil) II "mit den dreimal
sieben Kriegern(= Marut)";RV 1,164,48dvadasapradhayas cakram eka,,,
# trf!linabhyänika u tac ciketa/ tasmin säka,,, trisata na sankavo # 'rpitab
~(1$f{rna caläcaldsal)II ''Zwölf Speichenbretter,ein Rad, drei Nabenstücke:
wer versteht das überhaupt? Darin sind zusammen [dreihundert]sechzig
wie 300 [und 60] Pflöcke Befestigte, die sich nicht bewegen(= 360 Tage)."
in dem der König Sudäs durch die Hilfe des Indra die zehn Könige
besiegte: RV l,53,9a et&iijanartijiio dvir dasa- # "diese zweimal zehn
Stammeskönige".
} 585• IndeklinableGrundzahlwörter
1-1. Die Grundzahlwörter 5 bis 10 (und von da an bis 19) waren im
Urarischen noch überwiegend Indeklinabilia und werden im RV teilweise
noch dem entsprechend verwendet. lnstrumentalisch:RV 3,10,4c ... sapta
hotrbhir ... // "von den sieben Hotr", RV 10,101,lOc ... dasa kalcyyabhir#
"mit zehn Gurten"; genitivisch:RV l,7,9bc vasünäm ... I ... pafica 'lcyitinam
II "über die Güter der fünf Völker": Iokativisch: RV 2,2,lOc ... paiica
/q'~~u- # "über den fünf Völkern", RV 8,24,27b ... sapta sindh~u I "im
Siebenstrom.land"586•
1-4592• Auch
navatim wird instrumentalisch und genitivisch
verwendet. Instrumentalisch: RV l,155,6a caturbhi~ ... navatif!Zca
namabhis# "mit 94 Namen(= mit vier Namen von 4 Jahreszeiten und mit
neunzig Namen von 90 Tagen) 593"; Genitivisch: RV l,121,13c ... pärarp
navatirpnävy&näm# "bis ans jenseitige Ufer der neunzig Ströme".
Übersetzungnach Geldner.
5116 ·
'"Übersetzung von Geldner.
5911Übersetzungvon Geldner.
599Vgl. MiyakawaXXIX und oben p.138f.
240 Verbindungenvon Grundzahlwortund Gezähltem
1-6. Wenn man den Auslaut von sapta < *septrfi,nava < *11neJJ111,
dasa < *de/ar,.navatfm < *1,ne,pptim, satam < *bfltom, sahasram <
*sT[lgheslomsieht, ist es vielleicht nicht zu kühn zu vermuten, dass bei
sapta < *sept-T[l,nava < *1,neJ!-'!1,dasa < *dek-1[lerstante Kasusformen
zugrunde liegen, nämlich der Akkusativ Singular maskulinum. Da stellt
sich die Frage, ob vielleicht doch nicht auch bei $tl$- < *sek-s "sechs" eine
erstarrte Kasusfonn, nämlich der Nominativ Singular maskulinum,
zugrunde liegt.
im Wasser wohnt mit eurer Macht, ihr Götter, lasset euch dieses Opfer
gefallen11606•
~ Übersetzungvon Geldner.
"11 D. h., dass das Gezählteunmittelbarhinterdem Zahlwortsteht
l!08Übersetzungvon Geldner.
'°'Übersetzungvon Geldner.
610 Übersetzungvon Geldner.
611DiesemAbschnittliegt MiyakawaXXV 1. Teil Abschnitt1 teilweisezugrunde.
612 Dort finden sich reichliche Beispiele dazu. Vgl. auch MiyakawaVII p.24ff.
614
AndersGeldner:"Undindemsie vier (Schoppen)sechsunddreißigfachteilen".
615
Über die Gemination-tt- von quattuorwird in Bammesbergerl 99S diskutiert.
616
Auch goLfidwör hat die Flexion verloren.Aber an. fiorir hat noch deklinierte
Fomten.Vgl. Krahe1948p.llO.
617
Auch für den Akkusativ.Auch tisrö wird auch oft für Am und für An (auch für
At) verwendet.Vgl. zu BelegenBartholomae1904Sp.801f.
611 Vgl. Hoffinann-Forssman 1996p.l 74f.
"'Vgl. Hoffinann-Forssman1996p.17S.
6211Diesem Abschnitt liegt MiyakawaXXV t. Teil Abschnitt 4 zugrunde. Vgl.
auch Wackemagel/Debrunner1930p.372.
Verbindungenvon Grund7.ahlwort
und Gezähltem 243
SW.Substantiv(Appositionim gleichenKasus)
Das zu einfachen Zehnern, Hundertern und Tausendern Gezählte
steht sehr häufig626 im gleichen Kasus wie das Zahlwort (nicht im gleichen
Numerus). Dabei stehen die Zahlwörter im allgemeinen ihren
Bezugswörternvoran. Die Zahlwörter sind fast als Adjektiva empfunden
worden627• Nominativ: RV 4,31,lOb ... sahasram ütayab / "tausend
Hilfen"; Akkusativ: RV l,123,8c ... trirpsatarpyojanäny # "dreißig
Yojana"; RV 3,12,6a ... navatim puro # "neunzig Burgen"; RV 2,27,lOc
satarp... sarado ... # "hundert Herbste(= 100 Jahre)"; Instrumental:RV
621Vgl. zu einem weiterenBeispieldafür obenp.224.
622 Hierher gehört nicht RV l,121,13c navatimnävyanäm"der neunzigStröme",
wieWackemagelund Burrowglauben.Vgl. MiyakawaXIV.
623 Delbrück könnte möglicherweiseein automatischesZitat einer idiomatischen
6-2. Dieser Typ kommt nicht oft vor. Beide Wörter, Zahlwort und
Substantiv, stehen dann im Plural. Sehr selten (vielleicht bei kollektiver
Bedeutung) stehen beide auch im Singular634• Instrumental: RV 10,55,3cd
catustrimsatä ... # sarüpe,;,a ivotisä vivratena II "mit vierunddreißig
Lichtern, die gleichfarbig sind [und doch] verschiedenen Gesetzen
folgen"635, RV 1,135,lb sahasre,;,a niyutä # "mit dem
"Tausend" handelt, ist man geteilter Meinung. Dafür sind z.a: Delbrück 1888 p.82,
Wack!.magel/ Debrunner 1930p.373; dagegen ist Delbrück 1893 p.533.
Wackemagel / Debrunner 1930 p.373 zitieren dazu: {<adhiratham sahasram
"1000 Wagenlasten", sahasrqra niyutä "mit 1000 Gespannen", räve sahasräva "zu
lOOOfachemReichtum", sahasrädvupät "von 1000Opferpfosten". Auch in der alten
Prosa z. B. AB. 5.14,3 sahasramsattra-parivesanam"1000 fache Zurüstung einer
Somafeier"}}.Die unterstrichenenvier Beispiele sind nach meiner Interpretation nicht
zutre~~- Vgl. zur Stelle im AB MiyakawaI p.365f.
Übersetzungnach Geldner.
Verbindungenvon Grundzahlwortund Gezähltem 24S
Tausendgespann "636 •
8-2. Zweiter Typ: Der Inhalt wird mit einem Genitiv Singular64 7
9. Komposita
Im Prinzip scheint es nicht erlaubt zu sein, durch die Verknüpfung
eines Substantivs mit einem Zahlwort ein Kompositum zu bilden. Drei
Räder muss als trf cakr& ausgedrückt werden. Die Schaffung von
Komposita beschränkt sich etwa auf die folgenden Fälle:
9-1. Für Eigennamen können Komposita verwendet werden.
642Vgl. Miyakawa
XI Abschnitt4 und 5.
643 Diesem Abschnitt liegt Miyakawa XXV 1, Teil Abschnitt 8 zugrunde. Vgl.
auch MiyakawaXXX p.69f. und MiyakawaXXVII.
644 In MiyakawaXXVIIwerdendie BelegezusammengestellL
645 Vgl. MiyakawaXI Abschnitts.
646 Übersetzungnach Geldner.
647 Der Inhalt wird auch mit einem Genitiv Plural ausgedrückt Vgl. Miyakawa
XXIIIp.14f. undobenp.161.
Verbindungenvon Grun&ahlwort und Gezähltem 247
9-3-1-1. Statt des Ausdrucks "1000 X und (noch dazu) 100 Y"
verwenden Vedadichter einen anderen Ausdruck: "100 Y habendes 1000",
wohl um die Beigabe auszudrücken. RV 10,62,8cdya.t, sahasramsataivam
# sadyo dän&yamarphateII "der ein hundert Rosse habendes Tausend (=
1000 Kühe und 100 Rosse) mir an einem Tage zu schenken bereit ist"
9-3-1-2. Statt eines Kompositwns wird ein Adjektivum mit dem
Suffix -vant- / -mant- "mit etwas versehen"650 angewendet: z. B. RV
l,25,8ab ... mäso ... # dvadasa prai&vatahI "die zwölf ihren Nachwuchs
habenden Monate" = "die zwölf Monate mit ihrem Nachwuchs"; RV
6,41,24a dasa rathän pr/zy/imata,tl# "zehn mit 1. [oder: mehreren]
Beipferd(en) versehene Wagen"; RV 10,102,Scd und RV 10,102,9cd ...
satavat sahasrarp # gaväm ... II "ein ein Hundert habendes Tausend der
Kühe(= 1000 Kühe und 100 Pferde (?) 651}".
STELLENVERZEICHNIS
Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Seiten, auf denen die
folgenden Stellen erwähnt werden. Mehrmaliges Vorkommen auf einer
Seite ist nicht gekennzeichnet. Die in Vorbemerkungen zitierten Stellen
sind nicht erfasst. Fettdruck bezeichnet eingehendere Besprechung.
Avestisch
Ä3,7 :81; 227 LATEINISCH
Ä3,9 :81; 227
A3,12 :81; 227 Caesar
F27a :117; 234 De bello Gallico
Vl2,9 :81; 227 1,53(4) :54
V 14,17 :149
Y29,8 :40 Cicero
Y 44,18 :247 De imperio Co. Pompei
Yt5,4 :137 5 (13) :25
Yt5,5 :91 15 (44) :45
262 Stellenver:zeichnis
WORTVERZEICHNIS
Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Seiten, in denen die Wörter
erwähntwerden. Mehrmaliges Vorkommenauf einer Seite, z. B. im Text und in
einerAnmerkung,ist nicht gekennzeichnet.Die in diesem Werk vorkommenden
Wörter sind nicht sämtlich erfasst. Fettdruck bezeichnet eingehendere
Besprechung.
•120k.+ir :146
•/20f.-J-/-ll-
. . :146
[Ur)indogermanisch
•/20k-ti-. :101; 123
*defar, :109f.; 240
•12ok-to-11 :102
*de1J- :50
•12of-to-1r1J :102
*do1J- :50
*du- :50 *JzOk-tO-ir1J-O-S : 102
*1z0k-t(o)u :101
*d(U}1JO-i1 :50
*d(u)yo(iJu- :50 *;2ok-tu- :102
*d(u)1J01J- :50 *13ei-no- :23
*d1J-ei- :50 *13Tbhiljs :119
*dy-i- :50 *ken(d)12eT1JO- :75
*d1Ji-ti1-io- :50 *ken;i- :75
*d1JO- :50 •kw(e)t-1Jer- :74
*d1Joi- :SO *kWet-1Jor- :74
*d1Joi-6- :50 •kwet-1Jor-1
2- :77; 137
*kw(e)t-ur- :74
.
*(i)ojk(W)o-
•i,enetJ-
,
:23
:105 •kw(e)t-ur-eiJ- :77; 137
*kWoti :74
.
i,enu- :105
•i,enu :105 •far,tom :156; 157;240
,
/ 1ne1J- :105 *lbJkes- :150
•1,ne1Jlfl ·:105;240 *IJSme(IJS·S'!'-e):23
•i,nu- *netJ- :105
:105
*oi-ko- :23
•12(e)us8s- :150
*oj-no- :23
•120§-d(o)u :101 :23
*6i-1JO-
2 - : 101
•120§-do1J-(e)1 :81
*penkWe
•120§-do1J-o-s :101 *p(e)nkw-ei:r :81
•iz0k- :146 *penkW•i2• :81
•12ol-d(o)u :101 *perk-13en-io- :23
264 Wortverzeichnis
Lateinisch Altkirchenslavisch
Vorurostbaltisch
~jnas :23
SACHVERZEICHNIS
Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Seiten, in denen die Wörter
erwähnt werden. Mehrmaliges Vorkommen auf einer Seite, z.B. im Text
und in einer Anmerkung, ist nicht gekennzeichnet. Die in diesem Werk
vorkommenden Sachen sind nicht sämtlich erfasst. Fettdruck bezeichnet
eingehendere Besprechung.
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