Sie sind auf Seite 1von 296

HISASHI MIYAKAWA

DIE
ALTINDISCHENGRUNDZAHLWÖRTER
IM RIGVEDA

J. H. Röll Verlag
BibliographischeInformationDer DeutschenBibliothek
Die DeutscheBibliothekverzeichnetdiese Publikation in
Der DeutschenNationalbibliographie;
detailliertebibliographischeDaten sind im Internet über:
htn,://dnb.ddb.deabrufbar

0 2003 VerlagJ. H. Röll GmbH,Dettelbach


Alle Rechte vorbehalten.Vervielfältigungenaller Art,
auch auszugsweise,bedürfender Zustimmungdes Verlages.
Gedrucktauf chlorfreiem,alterungsbeständigemPapier.
Satz: HisashiMiyakawa
Gesamtherstellung:VerlagJ. H. Röll GmbH

Printedin Germany
ISSN 0077 -1910
ISBN 3-89754-227-7
VORWORT

Die vorliegende Arbeit beruht auf meiner Dissertation "Die


Grundzahlwörter im ältesten indischen Literaturwerk, dem Rigveda", die
am 28.08.2001 bei der Philosophischen Fakultät II der Friedrich-
Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg eingereicht wurde. Die
Dissertation wurde für die Druckfassung leicht überarbeitet. Dabei konnte
später erschienene Literatur nur noch teilweise berücksichtigt werden.
Der Arbeitstitel meiner Dissertation war bis 1999 "Die Zahlwörter
im Veda". Anfang 1999 habe ich mich wegen der Änderung des
Bayerischen Hochschulgesetzes entschlossen, auf die Materie zu verzichten,
mit der ich mich bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht genug vertraut machen
konnte (Ordnungszahlwörter, Zahladverbia, Zahlkomposita,
Grundzahlwörter in jüngeren vedischen Texten, usw.), und die Dissertation
so rasch wie möglich abzuschließen. Ich bin der Universität Erlangen-
Nürnberg sehr dankbar dafür, dass sie meine Studienzeit über die
neuerdings vorgeschriebene Höchstdauer hinaus verlängert und mir
dadurch einen ruhigen Abschluss ermöglicht hat.
Ich bedanke mich bei meinem Doktorvater, Herrn Prof. Dr.
Bernhard Forssman, der mich für die Indogermanistik begeistert hat, für
den größten Teil meiner Ausbildung, für die Anregung zur Behandlung
dieses Themas, für die kritische Begleitung meiner Arbeit und für die
sonstige Hilfe bei meinem Promotionsstudium. Ohne seine Hilfe dürfte
diese Arbeit nicht zum Abschluss gekommen sein. Aber selbstverständlich
bin ich allein für Irrtümer dieser Arbeit verantwortlich.
Für einen weiteren Teil meiner Ausbildung danke ich Herrn Prof.
Dr. Norbert Oettinger, an dessen Unterricht ich mit dem verbesserten
Hörvermögen teilnehmen und bei dem ich deshalb viel lernen konnte. Auch
Herrn Prof. Dr. Peter Ackermann danke ich für meine Ausbildung in der
Japanologie, durch die ich mein Wissen über die deutsche und die
japanische Sprache vertiefen konnte und durch die indirekt auch diese
Arbeit gefördert wurde.
Dank schulde ich ferner dem Verlag J. H. Röll und seinem Leiter,
Herrn Dr. Josef H. Röll, für das meiner Arbeit entgegengebrachte Interesse,
Herrn Prof. Oettinger und Frau Prof. Dr. Eva Tichy für die Aufnahme
dieser Arbeit in die Beihefte der Münchener Studien zur
Sprachwissenschaft und nicht zuletzt der Staedtler-Stiftung, die mich zu
meiner Freude mit einem Staedtler-Promotionspreis ausgezeichnet hat!
Tokorozawa,im Mai 2003
INHALTSVERZEICHNIS

VORBEMERKUNGEN
Der Rahmendieser Arbeit. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10

Abkürzungen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12

Zeichenund Schreibweisen. . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14

Darstellungsweiseim Lexikon.................................. 15
Termini.................................................... 20

LEXIK.ONZUM GRUNDZAlil..WORTIM RIGVEDA


Die Zahl 1 ................................................. 23
Die Zahl2 ................................................. 49

Die Zahl 3 ................................................. 58

Die Zahl4 . . . . . . . . . . . . • . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . ............ 73

Die Zahl 5 ................................................. 81


Die Zahl 6 •....••••...•••••..•••...•••••..••••....•.•..•••.• 86

Die Zahl 7 ......•........•...........•...................... 90

Die Zahl 8 ........•....................•................... 100

Die Zahl 9 ................................................. 104


Die Zahl 10 ..........................•......•............. .108
Die Zahl 11 ................................................ 116
Die Zahl 12................... ............................. 118
Die Zahl 14... . . . . . . . . . . . . . . . .............................. 121
Die Zahl 15 . . . . . . . . . • • . . . . . . . • ............................ 122 '
Inhaltsverzeichnis 7

Die Zahl 16 ........... .................................... . 123


Die Zahl20 ................................................ 124
Die Zahl 21 ................................................ 126
Die Zahl 30 ..............................................•. 129
Die Zahl 33 ...........•................................•... 132
Die Zahl 34 ................................................ 135
Die Zahl 36 .........................•...................... 136

Die Zahl 40 ..........................•....•.•.........•.... 137

Die Zahl SO..............................................•• 138


Die Zahl 60 .........................•................••••.. 141

Die Zahl63 ............................................... . 143


Die Zahl 70 ............•..........................•........ 144
Die Zahl 77 ..•.............................•.............•. 145
Die Zahl 80 ............................................... . 146
Die Zahl 90 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .....................•..... 148
Die Zahl 94 ........•...................••............•.•••. 1SO
Die Zahl 99 ••..•.•••••••.•••.••.••.•••..•.•.•.•••••..•.•.•• 151
Die Zahl 100 •..........•..••••.......................••.••. 155

Die Zahl 101 ...•....•.•..........••.•....•••.....••....•.•. 167


Die Zahl 104 ............................................... 169
Die Zahl 107 ............................................... 170
Die Zahl 110 •.....••...•...•.••.••...••..•......•••......•. 171
Die Zahl 120 •••••...•..•..•..••.....•...•••••.....••...•••. 172
Die Zahl 130 ............................................... 173
8 Inhaltsverzeichnis

Die Zahl 150 ............................ · · · · · · · ·, · · · · · · · · · .174


Die Zahl 200 ................................. · · . , , , · · , · · · · .175

DieZahl210 ............................ , ... · ... · · ·. ·· · · · · .176


Die Zahl 300 .................................... , ....... · · .177
Die Zahl 360 ............................................... 178

Die Zahl 500 ............................................... 179

Die Zahl 720 ............................................... 180

Die Zahl 1000.............................................. 181

Die Zahl 1004.............................................. 196

Die Zahl 1030.............................................. 198

Die Zahl 1060.............................................. 199

Die Zahl 1100.....•........................................ 200

Die Zahl 1105.......•................................•..... 204

Die Zahl 1110.............................................. 205


Die Zahl 1470.........................•.....•.............. 206

Die Zahl 2000 ..............................•............... 207

Die Zahl3339 ..........•.............................•.•... 208

Die Zahl4000 ...•.............•..............•............. 209


Die Zahl 6666 .........................................•.... 210

Die Zahl10000.....•.•.......•.........••...........•...... 211

Die Zahl11000...•..•.•....••................•........•.... 214


Die Zahl 11100...•.•.........••...•......•••........•...... 215

Die Zahl30000 ..•......•....•••........•.•...........•..... 216


Die Zahl 48000 ......•...........•................•...•••... 217
Inhaltsverzeichnis 9

Die Zahl 50000 ............................................. 218

Die Zahl 60000 ............................................. 219

Die Zahl 60099 ............................................. 221

Die Zahl 90000 ............................................. 222

Die Zahl 99000 ............................................. 223

Die Zahl 660,000 ........................................... 224

Die Zahl 10,000,000 .............................•........... 225

ANHANG
Die selbstständigen Grundzahlwörter ........................... 226

Verbindungen der Grundzahlwörter ............................. 231

Verbindungen von Grundzahlwort und Gezähltem ................. 238

Stellenverzeichnis ......................•....••.............. 249

Wortverzeichnis ............................................ 263

Sachverzeichnis ................................•........... 267

Abkürzungen im Literaturverzeichnis •.•.....................•.• 271

Literaturverzeichnis .•..........•....•....................... 277


10

VORBEMERKUNGEN

Der Rahmen dieser Arbeit


Gegenstand der vorliegenden Arbeit sind Formen und Funktionen
der Grundzahlwörter (= Kardinalia) im Rigveda. Das Interesse der
Sprachforscher war von je her den Problemen bei der Erklärung der
Zahlwörter zugewandt. In der Indogennanistik gibt es zahlreiche
lautgeschichtliche und etymologische Arbeiten zu den Zahlwörtern.
Dagegen sind syntaktische oder stilistische Forschungen am Rande
geblieben. Dies gilt auch für die Zahlwörter im Rigveda.
Der Rigveda ist das älteste indoarische Literaturwerk überhaupt und
gleichzeitig eines der ältesten indogermanischen dichtersprachlichen
Zeugnisse. Die Bildungsweise der zusammengesetzten Zahlen war damals
noch nicht ganz vereinheitlicht, es gab hier noch große Spielräume für die
Dichter, deshalb ist es oft schwierig zu bestimmen, welche Zahl mit einer
Wortgruppe gemeint ist, ob die Wortgruppe überhaupt eine Zahl
bezeichnen soll. Diese schwierigen Fragen scheinen noch nicht alle
ausdiskutiert zu sein. Aufgrund dessen muss eine sichere
Zahlenbestimmung an den umstrittenen Stellen eine der l.wftigen
Aufgaben der vedischen Philologie sein. Diese Aufgabe soll im
Mittelpunkt dieser Arbeit stehen. Dazu habe ich fleißig Rigveda gelesen
und mich an seiner Deutung versucht. Aufgrund dieser Beschäftigung hoffe
ich, bei der Deutung der Stellen im Rigveda, an denen
Grundzahlwörter vorkommen, mindestens ein Stück vorangekommen zu
sein. Um sehr lange Anmerkungen zu vermeiden, werden einige Probleme
in begleitenden Aufsätzen behandelt, einige von ihnen, die noch nicht
veröffentlicht sind, werden in hoffentlich nicht zu ferner Zukunft
erscheinen. Auf der Grundlage dieser Vorarbeiten wurde in dieser Arbeit
der Versuch gemacht, die Grundzahlwörter In der Form eines Lexikons
nach der Nummernfolgedarzustellen.
In das folgende Lexikon werden die im RV vorkommenden
Grundzahlwörter bzw. Zahlwörterverbindungen aufgenommen samt ihren
jeweiligen Flexionsformen. '
Nominativ
1 ekah·ekä;ekam
2 dva I dvau;dve;dve
3 travah;tisrah;trf;trfni
4 catv.ira/J;catasra/J;catv.iri
Vorbemerkungen 11

5 paiica
6 3at;sastih
7 sapta
8 asJa;a3Jau
9 nava
10 dasa;dvih paiica
11 ekädasa
12 dvadasa
14 caturdasa
15 paiicadasa
20 Vif!ISatih; dvir dasa
21 ekas ca ... Vilf'SalÜca•; triJ.isapta;trisapttih*
30 trimsat
33 trayas ca trilf'SOCca; trllf'Sat trayas ca•; trllf'Sali trayas paraJ.i;
travastri,,,sat•;trava ekädastisaJ.i
34 catustri1]'1Sat.
40 catviirimsat
50 paiiciisat•
60 sas!il.i
63 trih sastih
70 saptatih*
77 saptatisca sapta ca.
80 asitiJ.i•
90 navatih
94 catvari... navatisca•
99 nava ca ... navatlsca•; nava ... navatisca•; nava ... navatiJ.i•;navatir
nava ca*; navatirca nava•; navatih... nava*;navatirnava
100 satam
101 ekasatam•;satam elras ca•
104 catuhsatam
107 satam ... sapta ca
110 Jatam... dasa
120 sata ca vimsatisca.
130 trimsacchatam
150 tisraJ.iDanciisatal.i
200 dvesale
210 tisrosaptatavah•
300 trt(~i)Jata(ni)
360 trisataJ.,... {l<qfiJ.i]
500 paiicaJata
720 sapta salani vimsatiJca
1000 sahasram;dasa sata;Jata dasa
1004 catuhsahasram
1030 trimJatam... sahasrä{IIca
1060 sastihsahasram
12 Vorbemerkungen

1100 '
satam ,,, sahasralflca;satam ... sahasram; sah'asram ... Sfta
• ,. ca; Sa
• i'-a ...
sahasrä;satdsahasrä;sahasränisatd(ni);sahasrd ... sata
1105 sahasränisatd ... adhi ooiica
1110 sahasränisatd dasa
1470 tri!,,saptasaotatindm•
2000 vimsatimsatd
3339 trfnisat&tri sahasräny... trimsacca ... nava
4000 catvdri... sahasrä
6666 s~{ih satd ... sat sahasräsastih ... adhi sa/
10000 dasasahasrä(ni)•;dasa •.. sahasrä(f)i);sahasrädasa;avutam
11000 sahasrami!J!l!tamca
11100 sahasrasat,... ayutänisatdnica; rnna
sahasrä,.,isatdni ca (?)
30000 sahasrätrimsat•
48000 car,.,Jryayutä...~/6 DDrafl sahasrä
50000 oaiicäsat... sahasrä•
60000 s~tih sahasrä•
60099 s~fih sahasränavatirnava•
90000 navatihsahasrä•
99000 navatirnava... sahasrä
660,000 s~tih sahasrä... avutä•
10,000,000 sahasramayutä
Zusätzlich werden bei Bedarf auch Stellen zitiert, an denen die
Bedeutung einer Zahl angedeutet wird, ohne dass Grundzahlwörter
verwendet werden, z.B. für die Zahl 16:
Bei den Indogennanen entwickelte sich eine Dreier-Bündelung und eine
Vierer-Biindelung. Aufgrundder Vierer-Biindelungist die Zahl 16 die vierte Vier:
1.): l, 2, 3, 4; 2.): l, 2, 3, 4; 3.): 1, 2, 3, 4; 4.): 1, 2, 3, 4. Deshalb konnte der
svmbolischeWert der Zahl 4 leichtauf die Zahl 16 übertragenwerden ...
Auch die Belege aus der jüngeren Literatur (vor allem aus dem
Atharvaveda), die ich bis Ende 1998 gesammelt habe, werden teilweise
aufgenommen.

Abkümingen
Die Namen der Literaturwerke werden wie folgt abgekürzt:
A Atiingän
AB Aitareya-Brahnw;ia
AV Atharva-Veda(Saunaka-Sarphitä)
BAU Brhad-Äral)yaka-Upanifll(l
BhG Bhagavad-Gitä
ChU Chändogya-U~
F Farhang-i öim
JUB Jaiminiya-Upanipd-Brähnw)a
Vorbemerkungen 13

MBh Mahä-Bhärata
MS Maiträy~-Sarphitä
N Nirangistän
RV ~g-Veda
SB Satapatha-Brähmal}a
TS Taittiriya-Saiphitä
V Videvdäd
VaikhGS Vaikhänasa-Grhya-Sütra
y Yasna
Yt Yast
Außerdem werden folgende Abkürzungen verwendet (Abkürzungen im
Literaturverzeichnis s. p.271-276):
Ab Ablativ
aiol. aiolisch
air. altirisch
Akk (oder A) Akkusativ
an. altnordisch
Anm. Anmerkung
av. avestisch
D Dativ
D Dual (nur in Verbindungen wie NDm = Nominativ Dual maskulinum)
f femininum
G Genitiv
got. gotisch
gr. altgriechisch
heth. hethitisch
I Instrumental
idg. indogennanisch
iir. indoiranisch
Ind Indeklinabile
jap. japanisch
jav. jungavestisch
L Lokativ
lat. lateinisch
lit. litauisch
m maskulinum
myk. mykenisch
n neutrum
N Nominativ, z.B.: NSm (= Nominativ Singular maskulinum)
nhd. neuhochdeutsch
PI (oder P) Plural
Sg(oderS) Singular
urar. urarisch
urgr. urgriechisch
uridg. urindogermanisch
urir. uriranisch
Vorbemerkungen
14

urved. urvedisch
V Vokativ
ved. vedisch

Zeichenund Schreibweisen
1. In dieser Arbeit wird versucht, die neue deutsche
Rechtschreibung durchzuführen. Bei Zitaten wird sie allerdings nicht
berücksichtigt.
2. * vor einer Wortfonn oder Lautfolge bedeutet, dass diese als
Vorstufe erschlossen ist Die Vorstufe einer vedischen Fonn kann eine
ältere indische Fonn sein. Eine solche Fonn wird mit der Marke urved.
gekennzeichnet * hinter einer Wortfonn oder Lautfolge bedeutet, dass für
diese kein Beleg vorhanden ist oder erreichbar war.

3. < bedeutet "ist entstanden aus",> bedeutet "entwickelt sich zu".


~ bedeutet "ersetzt durch", z.B. *penkwe1z§rJte1
2 ~ lat. qu'inquagintä(vgl.
zur Analogie: qu'inque/ qu'intusEichner 1992 p. 71). ? bedeutet, dass die
vorausgehende Interpretation unsicher ist.

4. Vokale, die der Sprache der Textverfasser noch angehörten, aber


in der späteren Überlieferung beseitigt wurden, werden im Bedarfsfalle
hochgestellt, z. B. d"vadasa. Auch anaptyktische und epenthetische Vokale
werden im Bedarfsfalle hochgestellt, z. B. navati- (< iir. *nal}a-ti-> av.
nauuaiti-). Die runde Klammer ( ) umschließt einen Laut, der
möglicherweise einst vorhanden war, z. B. catvar-dasa* < urar. *calljär(1)-
daca-, oder vielleicht sekundär eintrat, z. B. urgr. *kentarl}o- < idg.
*ken(d)12e,yo-I *k(o)n(d)12er1}6- "der Lachende (= Sonnenschein)" zu
*ken1i- "lachen*, sich freuen, glänzen" > urar. *gand„arya-.,+ bedeutet,
dass ein Laut A verschwunden ist, z. B. *kw11dureiz§r;,te1 2 ~ lat.
quadwräginta.

5. Die Laryngale in der indogennanischen Grundsprache werden


durch 11 ?2 1J I a1 a2 a,1 bezeichnet, z. B. *tri(e)12 /är,t(e)12 , oder durch
bloßes ? / a, sofern eine Unterscheidung nicht möglich oder nicht
beabsichtigt ist Auch der im Urarischen und wohl darüber hinaus noch
erhaltene Laryngal wird durch 1 I a bezeichnet

1 Andereschreibendie Laryngaleals h, h
2 h1 I ;)1 /)2 ;)1 , h1 h2 h, / b,b2 b3, H, H1 H,
/ lf, lf2 If, usw.
Vorbemerkungen 15

6. Aspirierte Verschlusslaute in der indogermanischen


Grundsprache werden durch hochgestelltes h gekennzeichnet, Palatale
durch einen Bogen, z. B. f, Labiovelare durch hochgestelltes w, z. B. gw,
gwh.

7. Die primären Palatalen im Urarischen werden durch einen Akut,


die sekundären durch einen Haken gekennzeichnet: urar. cj Jh< k g gh
(primär); urar. cjjh < kg gh (sekundär).

8. Die Transliteration der Devanagari-Schrift wird in üblicher


Weise durchgeführt. Die der Avesta-Schrift folgt Hoffmann-Forssman
(1996). Bei der Transliteration der altpersischeo Schrift wird der Laut a, in
der altpersischen Schrift nicht von a unterschieden, unüblicherweise mit 0
wiedergegeben. Auch die griechische Schrift wird im Prinzip transliteriert.
Das griechische Zeichen u wird dabei mit u wiedergegeben, z. B. evpv,
miteurus.

9. Die Zeilenenden werden mit den Zeichen # (Zeilenende ohne


Daoga), / und // (Dao4a bzw. doppelter Dao4a) markiert: RV l,95,2ab
dasa- ... # atandräso yuvatayo ... / "die zehn unermüdlichen Jungfrauen(=
10 Finger)".

Darstellungsweiseim Lexikon
1. Die Lemmata werden nach der numerierenden Reihenfolge
angeordnet, z.B. steht am Anfang: "DIEZAHL 1","DIEZAHL l", "DIE
ZAHL3".

2-1. Es wird angegeben, welches Wort (oder welche Wortgruppe)


für die Zahl des Lemmas verwendet wird. Dabei wird oft eine knappe
Erklärung des Wortes hinzugefügt, z.B.:
Als Grundzahlwort für die Zahl 1 wird eka- < *(1)ojk(")o- gebraucht. Vgl.
mitanni-imlischaika-. Die urindogermanischenWörter *oj-ko-, *oj-no-, *oj-110-haben
vielleichtursprünglich"einer =einer getrennt von den anderen,ein einzelner,allein" im
Gegensatz zu •sem- "ein" = "eine Einheit bildend" bedeutet. *sf[I- "ein" verbirgt sich
bekanntlich in salqt "einmal" und möglicherweise auch in gr. amme, ved. asma- <
*,;,sme((IS-Slfl-e"wir zusanunen"). ferner verbirgt sich *slfl- in sog. pronominalen
Endungenwie elra-sm-i-11. -sm-Endungenwurden wohl, um Homonymiezu vermeiden,
eingeführt und dann als pronominale Endungen durchgeführt.Z. B. urar. *tti-i könnte
LSmn, N-ADnf oder NPm sein. Auch im 1Smnurar. *tajnä(> tenä zumindestSmal im
RV)-+ tena verbirgt sich möldicherweiseein Zahlwort *-aJna-"l ".
16 Vorbemerkungen

Die Erklärungen der Zahlwörter der Lemmata werden in p.226ff.


zusammengestellt. Dabei werden die Anmerkungen, die im Le~ikon st.~hen,
weggelassen. Vgl. dazu unten unter den jeweiligen Zahlen. Die Erklaru~g
der Zahlwörter wurde hauptsächlich im Wintersemester 2001/02 m
Erlangen geschrieben und bleibt in dieser Arbeit nur am Rande.
Vollständigkeit der Literatur ist nicht angestrebt. Nicht alle Wörter sind
ausführlich erklärt. Die Literatur bis ca. 1960 findet sich fast vollständig
bei Szemerenyi (1960). Szemerenyi (1990 p.234ff.) ergänzt diese
Literatur1.

2-2. Wenn für eine Zahl eine zusammengesetzte Zahlwortgruppe


verwendet wird, wird deren Bildungsweise beschrieben, z. B.:
Die Grundzahlwortgruppefür die Zahl 99 wird durch die Addierungvon meist
singularischemnavati-mit nava- gebildet Dabei werden nava- und navati- häufig mit
ca verbunden,z. B. nava ... navati111ca; navabhir ... navatt ca. Auch im Avestischen
geht die kleinereZahl voran, z.B. Yt 5,82 nauuacanauuaitimca(iir. *naya ca nawatim
ca). Aber im RV kommt auch die umgekehrteWortstellungvor, z.B. navatif!I... nava
ca ...
Wiederholungen sind nicht ganz zu vermeiden. Die Beschreibung der
Regeln beruht hauptsächlich auf meinen früheren Arbeiten "Zur
Bildungsweise der Zahl 99 im Rigveda und Atharvaveda" (= Miyakawa
IV) und "Rigveda 5,30,15 catu/Jsahasram"(= Miyakawa XXI). Als
Zusammenfassung werden die Möglichkeiten von Verbindungen der
Grundzahlwörter im RV in p.231 ff. beschrieben.

2-3. Die Erklärung von Charakter der Zahlen des Lemmas wird im
Prinzip gegeben.
Der symbolischeWert der Zahl 3 wird auf die Zahl 30 übertragen. Die Zahl
30 wird dann noch durch die Zahl 3 hervorgehoben.... Die Zahl 33 ist eine Anzahl
von bestimmten Göttern, ...
Die Zahl 33 wird verschiedentransformiert,z. B. als 3339 (33 + 303 + 3003)
oder als 3306 (303 + 3003) in BAU 3,9,1. Vgl. auch MBh. 1,2,39abc
trayastrif!ISatsahasrär.,i
# trayastrlff1Sacchatäni
ca / trayastrif!ISaccadeväniiT{I# "die
33000.3300 und 33 der Götter(d. h. 36333 Götter)"

0
Auch in jüngeren Zahlwörterforschungenz. B. von Blazek findet sich reiche
Literatur.Außerde°:1.zu ~enneni_st"Studienzu den indogermanischenNumeralia (2-5)",
(~gednu:kte) HabditationsschriftRegensburg 1982, von Reiner Eichner. Da Prof.
E~chner_Steh~eit ~ erklärt hatte, mir diese Arbeit zugänglichzu machen, hatte ich
die ~s1_cht, IIll April 2002 nach Wien zu fahren. Dies ließ sich jedoch leider nicht
verwirld1chen.Ich danke trotzdem HerrnProf. Eichner für dieses freundlicheAngebot
ganz herzlich.
Vorbemerkungen 17

3. Das Paradigma des selbstständigen Zahlwortes im RV wird


grundsätzlich angegeben, z. B.:
Dual Maskulinum Neutrum Femininum
Nominativ dv&ld"vd dveld"ve d"ve
dvau/d"vau
Akkusativ dv&!d"v& d"ve dveld"ve
Instrumental d"vdbhyäm d"vdbhyäm
Genitiv d"vavoJ.,
Lokativ dvayoh d"vayoh

4-1. Syntaktische Erklärungen werden grundsätzlich gegeben, z. B.:


3-2-2. Die Wörter, die sowohl adjektivisch als auch substantivisch verwendet
werden können, werden adjektivisch als das Gezählte verwendet. RV l,ll6,9dsteht ein
Partizip tfzyat- "dürstend" als Attribut zu sahasra- "tausend": sahasräya th),ate
g6tamasya II "für das durstige Tausend des Gotama'' im Sinne von "für die tausend
durstigen Leute des Gotama", RV 4,16,l3c paiicäsat kr~!I&... saha.srä- # "fünfzig
schwarze Tausende" für "fiinfziirtausend schwarze Leute".
Wiederholungen sind auch hier nicht ganz zu vermeiden.
Die meisten syntaktischen Verbindungen von Grundzahlwort und
Gezähltem im RV kann man bei Wackemagelm finden. Ich habe deshalb
meine Mühe in diesem Gebiet darauf konzentriert, die Erklärung für die
auffälligen Stellen herauszufinden. In p.238ff. werden die Möglichkeiten
von syntaktischen Verbindungen von Grundzahlwort und Gezähltem im
RV auf der Grundlage meines Lexikons kurz zusammengefasst. Es wird
aber versucht, Bemerkungen aus dem Lexikonteil hier nicht zu
wiederholen.

4-2. Nach der syntaktischen Erklärung folgen die dazu gehörigen


Beispiele.
4-2-1. Hier werden die Fonnen der Zahlwörter angeführt und mit
grammatischen Bestimmungen (Kasus, falls notwendig auch Numerus und
Genus) versehen, z. B.: "Nominativ: daia", "Akkusativ: dasa",
"Instrumental:dalabhili'.
4-2-2. Die Beispiele im RV werden in der Reihenfolge der
Belegstellen (also bei Buch 1 beginnend) angeordnet. Danach folgt von
Fall zu Fall die jüngere Literatur; die Beispiele werden in entsprechender
Reihenfolge zitiert, z. B.:

mVgl. Wackemagel / Debrunner pp.337-400.


Vorbemerkungen
18

Nominativ:dvau
Masl..-ulinum,
RV 1,28,2ab yatra dvav ivajaghanä- # -dh~ava~yalq-t.iI "w.odie beide~, di"ezur
Somapressunggebrauchtsind. wie zwei Schamteilegeformt smd
RV 1,35,6ab tisr6 dyaval}savitur dva upasthäm# ekäyamasya bhuvane vir~al
"Drei Himmel gehören zu Savitr; [zwei Himmel(= der Luftraum und
die Erde) sind] zwei Schöße, der eine [Himmel] ist in der Welt des
Yam Savi ist der Heldenbezwin ende = der oberste Gott "
4-2-3. Die runde K.lanuner ( ) umschließt eine Erklärung zur
vorhergehenden Übersetzung. Besonders für Metaphern werden
Erklärungen beigegeben. dtisa- ... # atandräso yuvatayo ... / "die zehn
unermüdlichen Jungfrauen(= 10 Finger)" heißt, dass dasa- ... # atandräso
yuvatayo ... / "die zehn unermüdlichen Jungfrauen" bedeutet und damit die
10 Finger gemeint sind, z.B.:
RV l,95,2ab

4-2-4. Die eckige Klammer [ ] umschließt eine Ergänzung, meist


bei zugrunde liegender Ellipse, z. B.:
~tl, yahviJ.,
fsravfztaJ,J
RV l,72,8ab svädhyo diva a sapta yahvf # räyo duro ".)' ftajiid ajänan I
"Aufmerksambis zum Himmel [reichend)kannten die sieben jüngsten
[Ströme] (= 1 Feuerströme). die Wahrheitskenner. die Tore des
Reichtumse:enau."
4-2-5. Wenn eine Erklärung, warum ein Wort ergänzt wird, nötig
scheint, wird diese Erklarung gegeben, vorzugsweise in einer Anmerkung,
z.B.:
j•Nach RV 3.1,Jd ist svastiral}zu ergänzen.
4-2-6. Wenn ein langes Beispiel zitiert wird, wird sein wichtigster
Teil unterstrichen, z.B.:
RV 8.96,16ab ha tytit saptabhvojtiyamäno # 'satrubhvoabhaval}satrur indra I
tvti'!I
"Kaumgeborenwurdest du ja Gegner derSieben, die keinen Gegner
hatt..., o lndra."
4-2-7. Wenn eine (ganz oder teilweise) von anderen Forschem
stammende Übersetzung verwendet wird, wird der Name des Übersetzers
und der Ort, wo die Übersetzung zu finden ist, genannt, z. B.:
AV 4,17,8ab ... osadhinälrl# sarväsämeka
id vastI "eben der einzige Gebieter über
alle Pflanun" (nach Forssman)
• Vill.Forssman1995n.250.
Wird Geldners Übersetzung zitiert, steht nur sein Name. Damit ist dann die
entsprechende Stelle seines Werkes "Der Rig-Veda. Aus dem Sanskrit ins
Vorbemerkwlgen 19

Deutsche übersetzt und mit einem laufenden Kommentar versehen.


Cambridge, Massachusetts 1951" gemeint, z. B.:
RV 1,22,16c pfthivyat, sapta dha.mabhi/:1
II "durch die sieben Formen der Erde"
Geldner
Das gilt auch bei Zitaten aus seinem Kommentar, z. B.:
xDas Jahr mit sechs Jahreszeitennach Siyat;iaund Veilkatamidhava."Der Eine ist wohl
identischmit dem Stier Visvarü a 3 8 4 in 3" Geldner .
4-2-9. Je nach dem Zweck wird dieselbe Stelle manchmal
verschieden übersetzt, z. B.:
3-3. panca- wird mit einem partitiven Genitiv verbunden, der das Gezihlte -
bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezahlt ist - bezeichnet
Nominativ:paiica
RV 5,35,2 yad ... te catasro # yac ... santi tisra/:,I yad vä panca ksitin&m# avas
tat ... a bhara II "Wenn zu dir vier [Völker] gehören, wenn drei
[Völker zu dir] gehören, oder wenn ein Fünfer der Völker (= 5
Völker) (zu dir gehört], bring uns dann Beistand!"

aber an anderer Stelle:

2-1. Dabei liegt manchmal Ellipse vor. Das bei catur-(/ catasr-)zu ergänzende
Wort steht mit einem anderen Zahlwort; vgl. z. B. unten RV 2,18,4 (haribhi/:1bei
caturbhirzu ergänzennach dvabhyä1flharibhyäm"mit zwei Falbenj.
Femininum,Nominativ:catasral}
fklitayal}J
RV 5,35,2 yad ... te catasro # yac ... Santi tisra/:,I yad vä panca ksitin&m# avas
tat... abhara II "Wenn zu dir vier [Völker) gehören, wenn drei [Völker
zu dir] gehören, oder wenn fünf Völker [zu dir gehören], bring uns dann
Beistand!"

5. Stilistische Erklärungen werden gegeben. Dabei werden oft


längere Beispiele zitiert, z. B.:
5-1. Ein Begriff X wird zuerst mit der Dreizahl genannt,und dann werden zwei
X und ein X näher erklärt
RV l,35,6ab tisro dyavah savitur dvd upasthäm # ekii yamasya bhuvane vir~a,
"Drei Himmel gehören zu Savitr, [zwei Himmel (= der Luftrawn und
die Erde) sind] zwei Schö ... die mi eren und teren Teile seines
Kömm). der eine [Himmel] ist in der Welt des Yama, (Savitr ist] der
Heldenbezwingende(= der oberste Gott)"
RV3,56,2cd ti.,r6 mahtr uparäs tasthur •.• # guhä dve nihite dlusy ekii II "Drei
Erden stehen unten· zwe' sind verbo en eine ist sichtbar" Geldner
Vorbemerkw,gen
20

6. Wie oben schon angedeutet, wird eine kurze Zusammenfassung


des sprachwissenschaftlichen Inhaltes meines Lexikons diese~ als Anhang
hinzugefügt: 1. die selbstständigen Grundzahlwörter; 2. Verbmdungen der
Grundzahlwörter; 3. Verbindungen von Grundzahlwort und Gezähltem.
Am Schluss stehen Stellenverzeichnis, Wortverzeichnis,
Sachverzeichnis und Literaturverzeichnis. Die elf begleitenden Aufsätze,
die meiner Dissertation als Anhang zugefügt waren, sollen später an einer
anderen Stelle oder anderen Stellen publiziert werden.

Termini
1. Ellipse ist in dieser Arbeit so zu verstehen: "Ersparung von
Redeteilen" (Drosdowski et al. 1989 p.425). Das beim Zahlwort zu
ergänzende Wort steht oft mit einem anderen Zahlwort: RV 10,5,6 sapta
marvadäh kavayas tatalcyus# tasäm ekäm id abhy arrzhurogät I "Sieben
Sterne(= funken) haben die Seher(= Agni als 7 Feuerströme) geschaffen;
nur zu einem [Stern] von diesen gelangt der sich Verschmälernde (= Agni
als sich verschmälemdes Feuer)"IV.

2. Kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes, dazu vgl.


Haebler 1986 p.125: "Im Anschluß an J. Wackemagel hat E. Benveniste
gezeigt, daß in älteren indogermanischen Sprachen das Ordinale neben der
eigentlich ordinalen ganz überwiegend kompletive Bedeutung (valeur
"completive") hat". Vgl. auch Winter 1954 p.11: "In einer geschlossenen
Gruppe kann der letzte Bestandteil gegen die andern abgesetzt werden,
indem man die ungegliederte Teilgruppe als Summe angibt, an die sich
dann das Kontrastglied mit dem Bedeutungsinhalt 'die Teileinheit, die die
Gruppe von n + 1 Teilen vervollständigt' anfügt. Zum Ausdruck dieses
Kompletionsvorganges dient die Ordinalzahl." Vgl. speziell zur
kompletiven Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10
Miyakawa VI. Diese Verwendung für die Zahl 100 und 4 wird in
Miyakawa IV p.91 bzw. Miyakawa XVIll kurz erwähnt. Vgl. auch das
Lexikon unter den jeweiligen Zahlen.

3. Massennomina oder Kontinuativa sind Nomina, die Stoffe, die


~cht. a~ Mengen von separaten Individuen wahrgenommen werden,
identifizieren. Exemplare, auf die referiert werden kafil4 sind Portionen der
Gesamtmasse, z.B.: Honig, Mehl, Milch, Sand, Wasser. Vgl. Motsch 1999
p.316. ·

rvZur Interpretationvgl. MiyakawaXX.


Vorbemerkungen 21

4. Poetischer Plural ist der Plural, der einen sigularischen


Gegenstand erhöhtv. Dieser Plural wird deshalb in Miyakawa XXXI
provisorisch auch "magnifying plural" genannt. Vgl. z. B. RV 2,39,3ab:
sfngeva nab prathama gantam arvak chapav iva jarbhurä,:,ä tarobhih
(Kadenz) "Wie die Hörner kommt zu uns her als Vorderste, in großer Eile
wie die trabenden Hufe" (nach Miyakawa XXIIIp.13) vr.

5. Repräsentativer Gebrauch des Zahlwortes ist ein Gebrauch, in


dem ein Zahlwort sich auf die durch dasselbe Zahlwort (z. B. dasa)
bezeichnete Zahl (z. B. die 10) beziehenden Gegenstände (z. B. Finger)
repräsentierenw. D. h., die Zahlwörter bezeichnen, absolut ohne Angabe
des Gezählten gebraucht, eine bestimmte Anzahl von Gegenständen vm. Vgl.
z. B. RV 5,47,4: catvara im bibhrati lcyemayanto# dasa garbharp cartise
dhäpayante I tridhatavab parama asya gavo # divas caranti pari sadyo
antän II "Vier (= 4 Priester als 4 Weltgegenden) hegen ihn, für seine
Behaglichkeit sorgend; zehn (= 10 Schwestern = 10 Finger = 10
Lichtströme) säugen das Kalb (= Agni als Sürya), dass es gehen kann.
Dreifach sind seine (= Agnis = Süryas) höchsten Kühe(= U~ als Mütter
des Sürya), in einem Tag umkreisen sie(= U~as) des Himmels Grenzen".

6. Repräsentativer Singular eines Gegenstandes repräsentiert die


aus all denselben Gegenständen bestehende Gesamtheit. Vgl. nhd. Ein
Gletscher besteht aus Ei/X. Dieser Singular im Deutschen wird in dieser
Arbeit hauptsächlich bei der Wiedergabe des transnumeral gebrauchten
Wortes gebraucht. Vgl. z. B. RV 6,47,24a dasa rathän pr~/imatab # "zehn
mit einem Beipferd versehene Wagen" = "10 Wagen mit 1 [oder:
mehreren] Beipferd(en)". Diese Umschreibungsweise findet sich auch im
Avestischen. Yasna 44,18 dasä asp& # arsanuuaitii uitramcä "zehn mit
einem Hengst versehene Stuten und ein Kamel". D. h. "10 Stuten samt 1
[oder: mehreren] Hengst(en) und 1 Kamel". Es handelt sich hier um einen

v Nach Hirt (1934 p.25) ist sog. "PoetischerPlural" im Altindischenein "völlig


unberechtigterPlural",der vor allembei Abstraktaerscheint
VI "In English,emphasisof the meaning can be given by the word all "the utmost
possible"like in all seriousness, with all speed or There is all the difference between A
and B. This use in English and the poetic plural in the RV are close in meaning"
(MiyakawaXXXI).
w RepräsentativerGebrauch von Eigennamen wird in Miyakawa XXVI und
xxvmbehandelt•..
viu Vgl. Wackemagel/ Debrunner1930p.372.
IX Quelle:Drosdowskietal. 1989p.394.
22 Vorbemerkungen

transnumeralen Gebrauchx. D. h.: Bei diesem Gebrauch abstrahiert man


überhaupt vom Numerus.
7, Symbolischer Wert der Zahlwörter wird im Sinne von
"Grundcharakter" von Cassirer verwendet Vgl. Cassirer 1994 p.176:
"Erwägt man weiter, daß derselbe Grundcharakter, der den 'einfachen'
Zahlen eignet, sich von ihnen auch auf die zusammengesetzten
überträgt, •••II•
8. Worthaplologie ist eine künstliche Stilfigur, ein Sonderfall der
Wortellipse. Wie bei Silben kann man auch bei Wörtern von Haplologie
sprechen. Ganze Wörter werden verschluckt, wenn ihnen das gleiche Wort
folgt oder vorangeht: vasur vasünäm {vasünäml lcyayasitvam eka id "Als
der Gute der Guten gebietest du ganz allein [über die Güter]". Hier kreuzt
sich die Haplologie mit der im RV sehr beliebten Ellipsexi. Etwas
kompliziertes Beispiel dazu ist, z. B.: RV 1,164,48 dv&Jasapradhayas
cakram ekarp# triQinabhyäni ka u tac ciketa / tasmin säka,,, trisata na
sankavo# 'rpital).$~!lr na caläcalasabII ({trisatasl frisata na sankavo #
'rpitJI)[sastihl.$~#r'°1) "Zwölf Speichenbretter (= 12 Monate), ein Rad(=
1 Jahr), drei Nabenstücke (= 3 Jahreszeiten): wer versteht das überhaupt?
Darin stehen zusammen [dreihundert]sechzig wie 300 [und 60] Pflöcke
Befestigte, die sich nicht bewegen (= 360 Tage)."

x Aus dem Zusammenhangkann man allerdingsmanchmalzufällig erschließen,


wn ~eiche Zahl es sich tatsächlichhandelt. Vgl. RV 8,68,17ab 1a/asvam
...# •.•
vadhwnatalJ.I "sechs mit einer Stute / einer Frau versehene Rosse". Da 8 68 18a
vf1anvafi"eineRossehabende(= 1 Stute)"steht, heißt 1a/ asvam ...# ... vadha:na:ah/
"6 Rosse und1 Stute".Da es sich hier eigentlichum einen transnumeralenGebrau~h
handeln dürfte,muss die Übersetzungallerdings theoretisch "sechs mit einer, [oder:
mehreren]Frau(en)/ Stute(n)verseheneRosse"sein. . · ·
xi Vgl. MiyakawaIII Abschnitt0-2 {mit Literatur),Debrunner 1957 p.163 und
Renou1959p.117. ·
XII Odertrisatdna arpitdb1~/ir.
.fankavabU!!:l1fl]# ftrisata.T
23

LEXIKON ZUM GRUNDZAHLWORT


IM
RIGVEDA

DIEZAHLl

Als Grundzahlwort für die Zahl 1 wird eka-1 < *(;)ojk(W)o-2


gebraucht. Vgl. mitanni-indisch aika-. Die urindogennanischen Wörter *61-
ko-, *oj-no-3, *oj-tJo- haben vielleicht ursprünglich "einer = einer
getrennt von den anderen, ein einzelner, allein" im Gegensatz zu *sem-
"ein" = "eine Einheit bildend" bedeutet 4• *s"f{I-"ein" verbirgt sich
bekanntlich in sakft "einmal" und möglicherweise auch in gr. amme, ved
asma- < *'l]Sme('IJS-S'l'-e
"wir zusammen"). Ferner verbirgt sich *s'l'- in sog.
pronominalen Endungen wie eka-sm-i-n. -sm-Endungen wurden wohl, um
Homonyrnie zu vermeiden, eingeführt' und dann als pronominale

1 Zum Akzent vgl. Berger 1953p.21.


2 Zur Etymologievgl. Blazek 1999a (mit Literatur)und Carruba 1999 p.56: *oi-
no- "the one here" / *oi-wo-"the one there" / *oi-kwo-"and the one".
' Die richtige Rekonstruktionkönnte *1:1eJ-no- l *rjej-no-(> vorurostbalt *J!ejnas)
sein. Vgl. die Possessivsuffixe•-1~n- l *·1i!'· / *·<1:1n-
und *·!Jen-I *-iJ!'·I *-un-;ved.
Parjanya-< *perk-13en-jo-/ an. FiQrgyn< *perk-un-Jen-Zu vorurostbalt *rjejnasvgl.
Berthold Forssman 2001 p.150: "Lett. viens, liL vienas < vorurostbalt *J!ejnas....
Gegenüberpr. (ains) zeigt die urostbaltischeFonn zum einen einen nicht geklärten v-
Vorschlag ..., zum anderen ist die Wurzel mit der e--Stufegebildet, während pr. (ains)
aufuridg. *ojno-zurückzuführenist."
4 "The phenomenon of two words for the unity existing side by side with each

other in the same language, one denoting the absolute unity and the other the idea of
"single", is not confined to Indo-European.... " (Gonda 1953 p.76). Ein neuer
Deutungsversuchbei Klingenschmitt2000 p.221: "So bleibt zu erwägen, ob öißra als
Ableitungeines Adverbs *aj < *eloj, etwa •für sich, gesondert,getrennt', zu beurteilen
ist (*aJ-1'rä< •aj-trä). Ein solches Adverb könnte auch die Grundlagedes Zahlworts
*6J-ko-,*oj-no-.•oJ-110- bilden (*oj-ko-usw. also ursprünglich'einer' = 'einer getrennt
von den anderen, ein einzelner, allein' im Gegensatz zu *sem- 'ein' = 'eine Einheit
bildend'?). Diese Deutung setzt freilich voraus, daß auch im Anlaut der im Inlaut in
geschlossenerSilbe regelmäßigeWandel von aj zu öieintretenkonnte."
5 Vgl. Szemerenyi 1990 p.218. Er weist darauf hin, dass neben diesen

pronominalen Formen auch substantivisch gebrauchte Formen ohne -sm- in


Die Zahl 1
24

Endungen durchgeführt. z.B.urar. *ta-j könnte LSmn, N-ADnf oder NPm


sein. Auch im ISmn urar. *tajnä(> tenä zumindest 5mal im RV) -> tena
verbirgt sich möglicherweise ein Zahlwort *-ajna-"l ".
eka- bezeichnet in vielen Zusammenhängen eine absolute
Singularität im RV. Vor allem davon, dass Agni singulär ist, ist die Rede
(vgl. unten 2-1). Um Wundertaten hervorzuheben, wird oft gesagt, dass
eine Tat durch eine einzige Unternehmung oder in einem einzigen
Augenblick geschaffi wurde (vgl. unten 2-1-3). Die Singularität wird durch
die Partikeln eva oder id verdeutlicht (vgl. unten 2-1-1 ).
Noch häufiger ist die Rede davon, dass Indra als Einziger etwas,
allein etwas macht, und dass nur er etwas, oder ohne Begleitung etwas
macht: ya eko vasvo rajati "der allein (= als Einziger) über Reichtümer
gebietet". Auch bei dieser Verwendung wird eka- oft mit id verstärkt.
Besonders häufig kommt die Wortgruppe ya eka id "der als völlig Einziger,
der ganz allein" im Zeilenanfang vor (vgl. unten Abschnitt 4).
Diese Hervorhebung wird oft variiert. eka- X "der einzige X" steht
oft dem Superlativ nahe. Eine ähnliche Funktion wie deva ekal;, "der
einzige Gott" oder "der Gott, der Einzige" dürften z. B. haben: devo
devanäm"der Gott der Götter''(< urar. *dajya-dajyänämbzw. *dajyänäm
dajya- "der Gott der Götter" > av. daeuuanqmdaeuuö "der Daeuua der
Daeuuas bzw. der böseste Daeuua"), devatamal;,"der Göttlichste" oder
devo devatama!J, "der göttlichste Gott" 6, devanäf!Idevatama- "unter den
Göttern der Göttlichste"(< urar. *dajyänämdajyatama- "unter den Göttern
der Göttlichste bzw. der oberste Gott" > av. daeuuanqm
daeuuö.tamö"unter den Daeuuas der Daeuuischste bzw. der böseste
Daeuua")7• Auch dieser Ausdruck eka- X wird vor allem für Indra
verwendet Indra ist ferner cyavano man~i,;zämekal;,kr#inam ... sahavä
"der einzige sieghafte Aufrüttler der menschlichen Völker", patir gaväm ...
eka(/J,)"der einzige Besitzer der Rinder'', gaväm ... gopatir eka(/J,)"der
einzige Herr der Rinder", eko visvasyabhuvanasyarajä "der einzige König
der ganzen Welt'', eko vibhaktatara,;zirmaghanäm"der einzige pünktliche
Verteiler der Schätze", kr~tinameka ... vast "der einzige Gebieter über die
Völker", somapaeka(/J,) "der einzige Somatrinker" (vgl. unten 2-2).
Wie die Inder hatten auch die Perser die Begriffe "einziger König"

verschiedenenSprachenauftreten,z.B. neben tasmäd auch täd, usw, Es ist ihm deshalb


wahrscheinlich,dass -sm-der Emphasedient, also entweder der Pronominalstammfür
"derselbe"oder eher das spätereZahlwort •sem-"eins" ist.
6 Vgl. MiyakawaIß Abschnitt1-4.
1 Vgl. MiyakawaIß, vor altem Abschnitt5.
Die Zahl 1 25

und "einziger Gebieter". Die achämenidischen Könige nennen sich aiva-


parünäm xsäyaßiya- "einziger König der vielen", aiva- parünäm framätar-
"einziger Gebieter der vielen" usw. In den Wortgruppen aiva- parünäm
xsäyaßiya- "einziger König der vielen" und eko visvasya bhuvanasya rajä
"der einzige König der ganzen Welt" kann man auch die gleiche
Wortstellung beobachten 8• Weiterhin kann man auch in Ciceros
Umschreibung für Jupiter dieselbe Wortstellung wie in eko visvasya
bhuvanasya rajä beobachten: unum omnium deorum et hominum regem
"den einzigen König der Götter und Menschen" (De re publica I 36)9.
Ferner bezeichnet eka~ den obersten Gott 10 als Gebieter von allen.
Dieser Gebrauch kö1U1teals die Vorstufe der Suche nach dem neutrischen
"Einen" betrachtet werden (vgl. unten 3-2-1-2). Dass ekam "das Eine" ein
einziges Seiendes ist, wird besonders durch die Aussage hervorgehoben,
dass nichts außer ekam "das Eine" vorhanden ist (vgl. unten 3-2-2-2-2).
Auch im Vergleich zu "alle" wird das Wort eka- oft für die
Hervorhebung verwendet 11 (vgl. unten 2-1-2, 3-2-2-2-1 usw.): RV l,52,14d
eko anyac cak[$e visvam ämzyak II "Allein hast du(= Indra) alles andere
vollständig getan" 12• Diese Ausdrucksweise wird auch in den Niya-
Dokumenten verwendet: 542 taya striyae putra dhitara sarvi eko saluviya
nida "Saluviya alone took all the sons (and) daughters of that woman"
(Jamison 13).
Ein Vedadichter vergleicht "einen" auch mit "zweien" 14: RV

8 Bei der Wortgruppe (eko visvasya) bhuvanasya rajä "der (einzige) König der

(ganzen) Welt" aber steht bhuvanasya rajä immer in der Kadenz einer Tri~bhreihe.
Die vollständige Fonnel ist wohl eko visvasya bhuvanasya rajä gewesen. deshalb
kommt rajä bhuvanasya nicht vor.
9 Die oben angeführten Beispiele habe ich für meine Untersuchung zum

altpersischen Königstitel xsäyaßiya xsäyaßiyänäm angelegt und versuche noch weiter


zu sammeht.
10 Vgl. Bollensen 1868 p.590.
11 In der Rede „De imperio Cn. Pompei" versucht Cicero seine Hörer davon zu

überzeugen, dass Gnaeus Pompeius allein als Befehlshaber in den Mithridatischen


Kriegen geeignet sei. Dabei wird unus "einer, einziger" (alat. 0/NO- < uridg. •oj-no-s >
got. ains, lit. vienas, air. oen usw.) oft für die Hervorhebung im Vergleich zu "alle"
verwendet": De imperio Cn. Pompei 5 (13) vident et sentiunt hoc idem, quod vos, Ml!!m!
virum esse, in quo summa sint omnia "Sie sehen und spüren dasselbe wie ihr, dass es
einen Mann gibt, der alles Große besitzt" (Miyakawa VII p.20).
12 Übersetzung nach Geldner.
13 Übersetzung von Jamison 1999 bei Miyakawa VII p.22. Vgl. auch BhG

13,33ab:yathä pralcäsayaty ekah # krtsnam lokam ima,p ravi~ / "wie eine einzige Sonne
diese ganze Welt erleuchtet".
14 Eine Parallele im Lateinischen findet sich z.B. De imperio Cn. Pompei 21 (62)
26 Die Zahl 1

z. z. h 0

3,30,1 lab eko dve vasumati samici # indra a paprau prt lVlm uta yam
z. , d .z. /

"Einer [erfüllte] zwei, die schätzereichen Gepaarten, [und. zwar] lndra


erfüllte den Himmel und die Erde" (Miyakawa VII p.22). Diese Tatsache
wird auch anders formuliert: RV 6,30,ld ardham {d asya prati rodasi ubhe
// "Nur der Hälfte von ihm(= Indra) kommen beide Welten gleich". Auch
in einem Vergleich mit einer höheren Zahl (3, 7, viele usw.) wird durch
eka- die Singularität hervorgehoben (vgl. unten 2-1-2).
eka- flektiert bekanntlich wie ein pronominales Adjektiv, z. B. wie
vfiva- "all". Die folgenden Formen sind im RV belegt.

Maskulinum Neutrum Femininum


Sinmill'lrNominativ ekah ekam ekii
Akkusativ ekam ekam ekiim
Instrumental ekena ekena ekava
Genitiv ekasva ekasva ekasväh
Lokativ ekasmin ekasmin
Plural15Nominativ eke ekii*lRV 5.52,l 7b ekam-ekiisatal
Dativ ekebhva/.1

1. Durch ca wird eka- mit anderen Zahlwörtern zur Bildung


zusammengesetzter Zahlen verknüpft. Dabei stehen Bezugswörter im
allgemeinen im Plural. eka- steht im gleichen Kasus und Genus wie sein
Gezähltes. Die Zahl 1 dient dabei im RV zur Hervorhebung 16,
Singular,Maskulinum,Akkusadv:satlunekalflca (NB sat4m Singular,Neutrum,
Akkusativ)
RV 1,117,17-18 satammesbnv,lcyemämahäna111 # tama/.,prti!litam
asivenapitrdI '11qt
rjra.fveasvinäv adkattarp # jy6tir andhdya cakrathur vicalqe /17/
sunam andliayabharamahvayat sd # vrktr asvinä vna!lä naretl I
jära/.,kantna iva calqadäna# rjraiva/.,.fatam ekam ca mesbn /18/
"Ihm.der hundert Widder (= Strahlen) der Wölfm (= der Erde)
gespendethatte,wurdedie Finsternis(= die Nacht)von seinembösen

tantain eo reipub/icaebenegerendaespes constituebatur,ut duorumconsulummunus


uniusadulescentisvirtuticommitteretur"Eineso großeHoffuungauf die gute Führung
des Staateswurdeauf ihn gesetzt,dass das Amt der zweiKonsulnder Tiichtigkeitdes
einenjungenMannesanvertrautwurde"(MiyakawaVII p.23).
1
Verwendungvon eka- "eins"vgl. untenp.39.
' Zur pluralischen
16
Im folgendenBeispiel hat J!.jrüva eigentlich der Wölfm hundert Widder
gespendet,aber um ihn zu loben,nennt sie eine um Eins höhere Zahl. Dadurch wird
ausgesagt,dass.ßjrasvadessenwürdigist, dass ihn die A6vinretten.Hier wird die Zahl
100 durch die Zahl 1 hervorgehoben,wie sie in RV 10,97,1 durch die Zahl 7
hervorgehobenwird. Damit scheint der Dichter eine Großziigigkeitdes ijrüva
auszudrücken.Vgl.MiyakawaIVp.96ff. ·
Die Zahl l 27

Vater(= Himmel) gebracht. Dem ijräsva (= Abendrot) setztet ihr die


Augen(= Sterne) ein, o Asvinl Ihr machtet dem Blinden Licht zum
Sehen. 'Heil, Gewinn für den Blinden', rief sie, die Wölfin: '0 Bullen
Asvin, ihr Herren! ~jräsva hat wie ein jugendlicher Liebhaberhundert
und einen Widder aufgetischt'"17
iklllfl ca ... vi,,.salllflca "21" (NB vi,,.satfmSingular, Femininum, Akkusativ)
RV 7,18,llab eka,r,ca ... vi,psati,r,ca ... # vaika~ayorjanän ... / "einundzwanzig
Leute der beiden VaikarQas"(Geldner)

2. eka-wird adjektivisch verwendet und dann als Attribut mit


seinem Gezählten im gleichen Genus, Kasus und Numerus verbunden.
2-1. eka-bezeichnet die Zahl 1 und dabei oft eine absolute
Singularität. Vor allem davon, dass Agni singulär ist, ist die Rede.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ikal}
RV 5,62,2d ... ekat,pavir ... II "die eine Radschiene(= Sürya)" (nach Geldner)
RV 7,26,3c ... patir ekat,samäno# "der eine gemeinsameGatte"
RV 10,ll4,4a ekat,supan;,a.t, ... # "der eine Vogel(= Sürya)"
Akkusativ:ikam
RV 1,96,Sb ... sisum eka,r,..•/"das eine Junge(= Agni)"
RV t,l 10,5b ekampdtram ... / "einen Becher"
RV l,161,2a eka,r,camasa,,.catürat,kr'.lotana# "Macheteinen Becher zu vier!"
RV 3,l,6d eka,r,garbha,,.... //"den einen Keim(= Agni)"
RV 4,35,2d eka,r, vicakra camasalfl caturdhd II "ihr habt den einen Becher
vervierfacht " (nach Geldner)
RV 4,36,4a eka,r, vi cakra camasa,r,caturvaya,r,# "ihr habt den einen Becher
vervierfacht"18
RV 5,85,6cd eka,r,... # ... samudram//"das eine Meer"
RV6,9,5d eka,p kratum abhi ... II "in dem einen Gedanken (= Agni?)" (nach
Geldner)
Genitiv:ikasya
RV 10,10,3b ekasya..• tyajasammartya.i)'Q I "den Spross des einzigen Sterblichen
(=Yama)"
Femininum,Nominativ:i/cä
RV 3,7,2d ekä ... gaubll"die eine Kuh(= Agni)"
Neutrum, Nominativ:ikam
RV l,164,48a ... cakrameka,r,# "ein Rad(= ein Jahr)"
RV 7,33,lOc .•. tejanma- ... -eka.,,,... #"deine(= von Vasi~tha)eine Geburt"

17 Vgl. Geldner: "Hundert Widder hatte er der Wölfin gespendet und war durch

seinen bösen Vater in die Nacht (der Blindheit) geführt: Ihr Asvin gabt dem Jjräsva die
Augen, ihr machtet dem Blinden Licht zum Sehen. Heil, Gewinn rief die Wölfin, o
Bullen Mvin, dem Blinden zu mit den Worten: 'Ihr Herren, ijräsva (ist es, der) wie ein
jugendlicherLiebhaberhundert und einen Widder aufgetischthat'".
18 Vgl. Geldner: "Den einen Becher habt ihr in einen vierfachenumgewandelt".
Die Zahl 1
28

RV 10,85,15c ... -eka'!Icakrri,µväm ... # "euer eines Rad (vom Wagender Asvin)"
RV 10,109,5b ... dev&nlim... ekam ringam/"ein Glied der Götter"
Akkusativ: ikam
RV l,93,4d ...jyotir ekam ... //"das eine Licht"
RV 9,9,4c ... ekam rilcyi... //"das eine Auge"19
RV I0,85,16c ... -eka'!I cakrrilflyrid guhä# "das eine Rad, das verborgen ist"
(Geldner)
Lokativ:ikasmin
RV 8,45,34a ... ekasminn&gasi# "wegen eines Vergehens"(Geldner)
2-1-1. Die Singularität wird durch die Partikeln evaoder id
verdeutlicht
Singular, Maskulinum, Nominativ: ikalJ./ Femininum, Nominativ: ikä
RV 8,58,2 eka ev&gnirbahudhJ samiddha # ekal)suryo visvam anu prabhütal) I
ekaiv6sähsarvam ida!11 vi bhäty # ekalflv&ida'fl vi babhüva sarvam II
"Nur ein Feuer ist es, das vielfach entzündet wird, [nur}2°eine Sonne
durchdringt das All; nur eine Morgenröte durchscheint diese ganze
Welt. Fürwahrdas Eine hat sich zu dieser ganzen Welt entfaltet" (nach
Geldner)
Neutrum,Nominativ:ikam
RV 10,14,16b ... ekam id brhat/"eben das eine Hohe21" (nach Geldner)
Akkusativ:ikam
RV 9,21,3b sadhizsthamabhy ekam it / "eben nach einem einzigen Ort"
2-1-2. In einem Vergleich mit einer höheren Zahl oder einer
Gesamtheit wird durch eka-
die Singularität hervorgehoben.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ekalJ. I Femininum,Nominativ:ikä
RV 8,58,2 Vgl. oben
Singular,Maskulinum,Nominativ:ikalJ.
RV l,164,2b22 ekoasvo ... saptanlimä/ "das eine sieben Namen habende Pferd"=
AV9,14,2b;AV 13,3,l8b
RV 3,55,6ab ... dvimät&-# -bandhanM ... vatsa ekal;,/ "ein einziges zwei Mütter
habendesunangebundenesKalb (= Agni)"
RV 10,81,3 visvatascaksurUta visvatomukho# visvatobähur uta visvataspät / ...
# ... deva ekal;,II "überall Auge. überall Gesicht. überall Arm und
überallFuß, der einzige Gott"

19 Vgl. Geldner: "Das eine (gemeinsame) Auge ist wohl der im Wasser

schwinnnendeSoma".
20 Es ist interessant, dass bei suryo (zweisilbig) kein eva steht, wohl aus

verstechnischenGründen; die beiden umrahmendeneva heben auch das mittl~re ekah


hervor. ·
21 Vgl. Geldner:"der höchste unsterblicheHimmel".
22 Die sieben Pferde von Swya (oder Sonnenrosse) werden. hier als eines

vorgestellt.Vgl. RV 1,50,8;4,13,3. Zur Anschauung,in der sieben als eins vorgestellt


wird vgl. unten unter der Zahl 7 p.91.
Die Zahl 1 29

Akkusativ:ikam
RV l,131,2ab visvesu hi tvä savanqu tunjate # samänam ekalfl vf$flmaT)yaval}
p~hak # "Denn bei allen Somaopfem nötigen sie bulleneifrig dich.
den einen Gemeinsamen,jeder für sich" (nach Geldner)
RV 8,l01,6ab ... aruT)OIJIjenyafTI vasv # ekam putralJI tisrn&mI "den rötlichen
häuslichen Schatz (= Agni), den einen Sohn der Drei (= 3 Mütter)"
(nach Geldner)
RV 10,27,16a dasän&m ekalJI kapiltllfl samänalJI # "den einen gemeinsamen
Rötlichen(= Agni23) von Zehn(= Fingern)"
Neutrum,Nominativ:ikam
RV 10,142,5 praty asya sre,:,ayodadrsra # ekalJIniy&nambahavo rathiisa/:1I bähü
yad agne anumarmrjäno # nya,i,i uttän&manvqi bhümim II "Man
sieht seine Reihen: es ist eine Anfahrt und viele Wagen, wann du,
Agni, die Arme anschmiegend niedergebeugt auf der ausgestreckten
Erde entlang gehst" (Geldner)
2-1-3. Um Wundertaten hervorzuheben, wird oft gesagt, dass eine
Tat durch eine einzige Unternehmung oder in einem einzigen Augenblick
geschafft wurde. Mit säkam < *s'f!l-i3 kwo-m24 "auf einmal" wird eine
doppelte Hervorhebung erzielt. Ähnlich wird auch sadya "an einem Tag"
verwendet: RV 10,62,8cd yab sahasra1f1 satasvalfl # sadyo dändya
ma,,,hate II "der ein Tausend (= 1000 Kühe) nebst hundert Rossen [mir] an
einem Tag zu schenken bereit ist" 25• Unter den folgenden Beispielen 26
gehören RV 1,116,21ab, RV 3,12,6, RV 7,67,8ab, RV 8,77,4 auch zu 2-1-2
(Vergleich mit höherer Zahl / Gesamtheit).
Singular,Maskulinum,Lokativ:ikasmin
RV 7,67,8ab ekasmin yoge bhuraf)äsamäne # pari välJIsapta sravato ratho gät I
"In einer einzigen gemeinsamen Fahrt gelangt euer Wagen über die
sieben Ströme, ihr Eilige(= die Asvin)" (teilweise nach Geldner) ·
Instrumental:ikena
RV 2,13,1lb yad ekena kratunä vindase vasu /"da du(= lndra) mit einem einzigen
Entschluss das Gut erlangst" (nach Geldner)
Femininum,Instrumental:ikayä
RV 8,77,4 ekavä pratidhapibat # säktim sarälJISitrimsatam / indra/:1... II "Mit
einem einzigen Schluck trank Indra auf einmal dreißig Seen aus"
(teilweise nach Geldner)
Genitiv:ikasyii(,
RV 1,116,21ab ekasvä vastor ävatalfl raf)äya # wisam asvinä sanaye sahasrä I "Ihr
Asvin standet dem Vasa zum Kampf bei, dass er an einem Morgen
1000 gewann" (teilweise nach Geldner)

23 Vgl. Oldenberg: "Soma? Agni? cd läßt eher an letzteren denken." .,


24 Vgl. Forssman 1986 p.27f.
25 Übersetzung nach Geldner. .
26 Zu 3,12,6 und 8,77,4 vgl. Forssman 1986 p.25. ·
30 Die Zahl l

Neutrum,Instrumental:ikena
RV 3 12 6 indriigni navatim puro # dästipatnir adhünutam / siikam ekena
' ' kannanii II "lndra und Agni! Ihr erschüttertet die neunzig von Däsa
beherrschten Burgen auf einmal in einer einzigen Unternehmung"
(nach Forssrnan27)

2-2. eka- X "der einzige X" steht oft dem Superlativ nahe. Z. B.
deva eka{l "der einzige Gott" hat wohl eine ähnliche Funktion wie devo
dev&näm "der Gott der Götter", devatama~ "der Göttlichste" oder devo
devatamab "der göttlichste Gott"28• Dieser Ausdruck wird vor allem für
Indra verwendet. Für die Hervorhebung tritt auch hier manchmal id oder
eva hinzu.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ikal}
asu-,Hira9yagarbhaoder der unbekannteGott
RV 10,121,7abc apo ha ytid brhatfrvisvamayan # garbha,ridtidhiiniijanayanfir agnfm
I t/JJodevaniimsam avartatasurekah # "Als da die hohen Gewässer
kamen. das All als Keim empfangend, den Agni erzeugend, da
entstander daraus,der einzige Lebensgeistder Götter" (nach Geldner)
kavi- (vgl kavitama-kavtniim,kavitama-),Agni
RV 3,3,l lb ... ekal;... kavfl;,/"der einzige Seher"
cytivana-,Indra
RV 6,I8.2cd · ... cytivano man~ir,iim # ekal;tkr~finam ... sahavä II "der einzige
sieghafte Aufrüttler der menschlichen Völker" (teilweise nach
Geldner)
de,,,f- (vgL deva- mifnam"der Gott der Götter", de,,atama- "der Göttlichste",
de,,,f- de,,6tama- "der göttlichste Gott", de,,inäm de,,atama- "der oberste Gott
unter den Göttern",mahiideva-der große Gott, de,,iinämadhidevalJ"der oberste
Gott der Götter"~, Indra
RV 1,32,12 a.fyyo varo abhavas tad indra # srke ytit tvii pratytihan deva ekah /
ajayo ga ajayal;,süra somam # tiviisrial;,
sartave saptti slndhünII "Du,
der einzige Gott. wurdest ein Roßschweif, o Indra, da, als er (= Ahi
VJtra) seine beiden Spitzen gegen dich schlug. Du erobertestdie Kühe,
du erobertest, o Held, den Soma;du ließest die sieben Ströme frei,
dasssie laufen"30
RV 10,104,9b ... deva ekal;,/"der einzige Gott"
AV3,13,4a eko ... devo-... # "der einzige Gott"
VUvakarman
RV 10,81,3 visvatascaqur uta visvatomukho# visvatobähuruta visvataspiit/ ...
# ••• deva ekal;,II "überall Auge und überall Gesicht, überall Arm und

21 Vgl.Forssman I986p.25.
"'Vgl. MiyakawaIII Abschnitt 1-4.
vgl. Miyakawam.
29

30
Zu anderen Übersetzungenvgl. Schmeja 1987 Anhang. Er hat drei wichtige
Übersetzungendort zusammengestellt
Die Zahl 1 31

überall Fuß, der einzige Gott"


Htra,yagarbha oder der unbekannteGott
RV 10,121,Sc ... deve~ adhi deva eka(IJ.) ... # "der einzige Gott über den Göttern"
Adltya?
AV 10,8,28c eko ... devo ... # "der einzige Gott"
Ädltya
AV 13,2,26d31 ••• deva eka/.i//"der einzige Gott"
namasyti-,Gandharva
AV 2,2,lb eka eva namasyo... /"eben der einzigeEhrwürdige"32
niimadh4-,Vi§vakannan
RV 10,82,3c yo dev&närpnämadhJ eka eva # "der eben der einzige Namengeber
der Götter ist"
nämadha-,Vena
AV 2,l,3c yo dev&närpnämadhaeka eva # "der eben der einzige Namengeber
der Götter ist"
pati-, lndra
RV 3,31,4d patir gaväm ... eka(IJ.)
... //"der einzigeHerr der Rinder"
Hlra9yagarbhaoder der unbekannteGott
RV 10,121,lb bhütasya... patir eka(IJ.) ... /"der einzige Herr der Geschöpfe"
gopati-,lndra
RV 7,98,6c gaväm ... gopatir eka(IJ.)... # "der einzigeHerr der Rinder"(Geldner)
r4jan- (vgLekllrij-, samrij-, mahiiräjd-..der große König", rljiiäm adhiräjtil}"der
Oberkönigder Könige", riijariija-,räjendra-33), lndra
RV 3,46,2c eko visvasyabhuvanasyar&jä# "der einzigeKönig der ganzenWelt"
RV 6,36,4d eko visvasyabhuvanasyarojä//"der einzige Königder ganzenWelt"
Hlra9yagarbbaoder der unbekannteGott
RV 10,121,3ab ... prä1.1at6 nimi~ato... # -eka id r&jäjagato ... /"ebender einzige
König über alles, was atmet und schlummert"(nach Geldner)= AV
4,2,2b
samriij-,Agnl
AV 6,36,3b samr&4eko ... # "der einzige Oberkönig"
vibhaktf-,lndra
RV 7,26,4b eko vibhaktatara1.1irmaghJnäm/"der einzigepünktlicheVerteilerder
Schätze"(Geldner)
1111.fln-,
lndra
RV 8,I 3,9b kr~/indmeka id vast/ "eben der einzigeGebieterüber die Völker"
Apimirga
AV 4,17,Sab ... o~adhinärp# sarväsämeka id vast / "ebender einzigeGebieterüber

31 Diese Stelleund RV 10,81,3d(s. weiter oben) sind fast identisch.


32 Vgl. AV 2,2,lab divyo gandharvo bhuvanasyayas patir # eka eva namasyo
vi/qv f(lyaJ.i
I "der himmlischeGandharva,der als eben der [einzige]Herr der Welt, als
eben der einzigeEhrwürdigein den Stämmenanzurufenist".
. 33 Vgl. MiyakawaXXVIII p.30, Miyakawa XXVI Abschnitt 2-2 und Miyakawa
III.
32 Die Zahl 1

alle Pflanzen"(nach Forssman34)


somap4-(vgLsomap4-somapävn4m",somap4tama-),lndra
RV 8,2,4a ... somapdeka(b)# "der einzige Somatrinker"
Neutrum, Nominativ: ibm
asur11t111i-
vonu,as
RV 3 55 1-22d mahad devdnämasuratvcimekam II "Die einzige große Asuramacht
' ' der Götter [wurdegeboren31"
RV I0,55,4d mahan mahatyd asuratvcimekam II "das ist die einzige große
Asuramachtder Großen(= Ups)" (nach Geldner)

3. eka-wird auch substantivisch verwendet. Auch hier tritt id


manchmal für die Hervorhebung hinzu.
3-1. Dabei liegt oft Ellipse vor. Das bei eka-zu ergänzende Wort
steht oft mit einem anderen Zahlwort; vgl. z.B. unten RV 3,2,9 (samidham
bei ekämzu ergänzen nach tisro samidha~ "drei Brennhölzer").
Singular,Mask:ullnum, Nominativ:ikal}
[ipll}J
RV8,77,7 satabradhnaisus tava # sahasrapanµ,eka it I ycim ... cak{'~eyujam II
"Dein Pfeil mit hundert Spitzen, mit tausend federn war nur Einer,
den du zu deinem Verbündeten gemacht hast" (teilweise nach
Geldner)
Femininum,Akkusativ:ikäm
[stunitlh11111J
RV 3,2,9 tisr6yahvcisyasamldhahpcirijmano# 'gner apunannusijo amfl)laval}
I t.isäm elaim adadhur martyebhujam # ulok/un u dve upa jämlm
iyatul}II "Die unsterblichen Usij' weihten drei Brennhölzer für den
umwandelndenjüngsten Agni. Während sie das eine von diesen zum
Nutz für den Sterblichen bestimmten, gelangten die zwei (= 2
anderen) in die verschwisterteWelt" (nach Geldner)
[mar:,Uätn}
RV 10,5,6ab sapta maryadähkavtiyastatalqus# t.isämelaimid abhy a,phurogät I
"Sieben Sterne (= Funken) haben die Seher (= Agni als 7
Feuerströme) geschaffen; nur zu einem von diesen gelangt der sich

34 Vgl. Forssman1995p.250.

"Delbrück 1888 p.154 sieht in dieser Wortgruppe in RV 1,30,11ein Syntagma,


dagegenOertel 1937p.34 = KS Oertel.
36
Ich ergänze hier nach lb den Passiv-Aorist von vi jan- "gebären", nämlich ,ry,
ajani: ,qasal} ~rvä adha yad ~ur # mahlu:Ivi iaiiie aqaram pade g61} I
.~ ,1_,/:_: • • bh'" ,.
vra... '"'"""""' upa nu pra ~an # mahild [vv aianil devanäm asuratvamekam II
"Wenn die früherenUf&Saufgingen, dann pflegte das große Wort geboren zu werden
auf der Fährteder Kuh. Die Gebote der Götter nun befolgend, [wurde] die einzige große
Asuramachtder Götter [geboren]".Vgl. MiyakawaXXII.
Die Zahl l 33

Verschmälemde37 (= Agni als sich verschmälerndesFeuer)"31


Instrumental:ekayii
{girO/
RV8,60,9 pähi no agna ekavä # pähy uta dvifiyayäI pähi girbhis tisfbhir ürjäm
pate # pähi catas;bhir vaso II "Schütz uns, Agni, wegen eines
[Lobliedes] und schütz uns wegen eines zweiten; schütz uns wegen
drei Lobliedern,Sohn der Kraft, schütz uns wegen vieren, du Guter"3'
Neutrum,Nominativ:ekam
{jy6til}J
RV 10,56,l ida'fl ta ekam para Ü la ekam # trfivena iyotisä SCl'flvisasva I
SQTflVesane tanvas carur edhi # priyo devanämparamejanitre II "Dies
ist dein eines [Licht] und im Jenseits dein eines: mit dem dritten Licht
vereinige [dich]! Bei der Vereinigung mit einem Leib sei schön, den
Göttern lieb in der höchsten Heimat" (nach Geldner}
Akkusativ:ekam
Oanam/
RV l,95,3ab trfni ianä pari bhiqanty asya # samudra ekam divi ekam apsuI "Seine
(= Agnis}drei Geburten umfassen sie [im Geiste]: die eine im Meere,
eine im Himmel, [eine] in den Gewässern"(nach Geldner)
{gh(llun/
RV4,58,4 tridhä hitampa,:,ibhirguhyamäna,,,# gavi devaso ghrtamanv avindan
I indra ekam sürya ekamjajäna # venad ekam svadhayäni1fatalqulJII
"Dreifach geteilt fanden das von den Pm;tl's verborgene Qm::t!die
Götter wieder in der Kuh. Indra hat das eine. Siiiya das eine erzeugt.
Eines haben sie aus dem Seher durch eigene Kraft herausgebildet"
(Geldner)
{pavltram/
RV 9,97,SSab sa,,, tri paviträ vitatäny qy # anv ekam dhävasipüyamä~ I "Zu drei
ausgespannten Seihen kommst du(= Soma}vereinigt; an einer läufst
du ab, wenn du geläutert wirst" (nach Geldner)
Femininum,Nominativ:ikä
{dylzulJJ
RV l,35,6ab tisr6 dvavah savitur dva upasthäm # ekii yamasya bhuvane viriqaf I
"Drei Himmel gehören zu Savitr, [zwei Himmel (= der Luftraumund
die Erde) sind] zwei Schöße(= die mittleren und unteren Teile seines
Körpers), der eine [Himmel] ist in der Welt des Yama.[Savitr ist] der
Heldenbezwingende(= der oberste Gott)"40
[mahf/
RV3.56,2cd tisro mahtr uparäs tasthur ... # guhä dve nihite darsyekii II "Drei

37 Anders Gonda 1957 p.36.


31 Vgl. zur InterpretationMiyakawaXX.
39 Es handelt sich hier um einen Versuch. mit Agni einen Tauschvertrag zu

schließen, nämlich die Loblieder des Dichters gegen den Schutz von Agni. Anders
Geldner:"Schützuns. Agni, mit einem Worte und schütz uns mit einem zweiten;schütz
uns mit drei Worten. Sohn der Kraft, schütz uns mit vieren, du Guter!"
40 Zur Interpretationvgl. MiyakawaXVI.
Die Zahl 1
34

Erden stehenunten; zwei sind verborgen,eine ist sichtbar"(Geldner)

3-2-1. eka~(Maskulinum) wird als Ersatz für ein maskulines


Substantiv verwendet Einige von diesen Verwendungen könnten auch als
Ellipsen interpretiert werden.
Singular,Maskulinum,Genitiv:elu,sya
1 Volk"'
RV6,45,5 tvam ~ ... # avitadvayorasi I utedfse ytithä vayamII "Du bist der
Beschiitzervon einem. von zweim, auch für einen solchen, wie wir
sind" (nach Geldner)
3-2-1-1. eka~wird in der Bedeutung "Einer, ein Einziger"
verwendet Damit ist wohl "ein Bestimmter" gemeint. Dabei wird "einer"
manchmal für die Hervorhebung im Vergleich zu "alle", "viele", "drei",
"zwei"42 usw. verwendet
Singular,Maskulinum,Nominativ:ikal}
Einerder \U)hu(rbhur vibhvä vijal} in 6c)
RV l,161,9abc 4po bhbyq/hä ity eko abravid # agnir bh~~fha ity anyo abravit I
vadharyantimbahubhyal)praiko abravid # "'Das Wasser ist das
Wichtigste', so sprach der eine. 'Das Feuer ist das Wichtigste', so
sprach der andere. Der eine{= der Dritte) gab der Gewittel'7.eit(?) vor
vielen den Vorzug•(nach Geldner)
RV 1,161,lOabciro,;,.im eka udaka,p gdm aväjati # mm,,sam ekal) piff1Sati
sünayablq1amI a nimrucal)sakfd eko apabharat # "Einer treibt die
lahme Kuh zum Wasser hinab, einer zerlegt dasFleisch, dasim Korb
gebracht wird. Bis Sonnenuntergang trug einer den Kot weg"43
(teilweisenach Geldner)
Opferpriester?
RV l,162,19a ekas tv/JIJuraivasya visasta # "Einer ist der Zerleger des Rosses des
Tv~" (Geldner)
Vüvarüpa44
RV3,56.2a IM bhärameko ... bibharty# ·~ Lastenträgt Einer"
Schaltmonat

yac...
41 Vgl. z. B. RV 5,35,2 ytid ... te catasro # santi tisral) I yad va panca
/qitin&m# avas tat ... dbharaII "Wenn zu dir vier [Völker]gehören, wenn drei [Völker
zu dir] gehören,oder wenn fünf Völker [zu dir gehören],bring uns dann Beistand!" Hier
ist in einem Satz ähnlichenAufbaus kr1/i-verwendet. In RV 6,l l,4d kommen auch ...
~a janä(IJ) # "die fünf Völker" und RV 6,51,llb ... panca janä(IJ) # "die fünf
Volker"vor. Vgl. auch RV 6,46,7c... paiica lqitind,pdyumnam... # "der Glanz der fünf
Völker".
42 Vgl. MiyakawaVII p.22.
43 Zur Interpretationvgl. MiyakawaXIX.

. 44 Das Jahr mit sechs Jahres7.eiten nach SäyB.Qa


und Venkatamädhava."Der Eine
ist wohl identischmit dem Stier Visvariipa(3,38,4) in 3" (Geldner).
Die Zahl 1 35

AV 10,8,Sb ~ yamä eka ekajal) I "~ sind Zwillinge, einer ein


Alleingeborener"
Agnl
RV 1,164,IOa tisro mät/s trfn pitfn bibhrad eka(I))# "Qnä Mütter, drei Väter trägt
Einer"
RV l,164,44b sa.,,,vatsarevapata eka qäm I "Einer unter ihnen schert im Laufe des
Jahres ab" (nach Geldner)
RV6,S9,5 indrägni/eoQS)IQVÖlfl # devau martasciketali/ Vi#JCO tÜvänyuyujäna
iyata # ekal) samäna 4 rathe II "lndra und Agni! Welcher Sterbliche
begreift das von euch, ihr Götter? Einer4' fährt, indem er nach
entgegengesetzter Seite die Rosse angeschirrt hat, auf dem gleichen
Wagen" (Geldner)
RV 8,29,2 yonim eka Asasädadyotano# 'ntar deve~ medhiral)//"Einer hat sich
leuchtend in seinen Mutterschoßgesetzt. der Weise unter den Göttern"
(Geldner)
RV 10,S,lab ekal).samudrodharu,;,orayir,,Jm# asmaddhfdObhQriianmävi C~/e /
"Einer erscheint als der Ozean, als der Träger der Reichtümer,als der
vielgebärendeaus unseremHerzen"
Sürya
RV l,164,44c viivam eko abhi c~fe sacibhir # "Einer überschaut nach Kräften das
All" (nach Geldner)
DerHotr 46
RV 2,13,Ja anv eko vadati yad dädäti tad # "Einer begleitet mit Worten das, was
er spendet" (Geldner)
Der pressendeAdhvaryu47
RV 2,13,3b rüpä minan tadapä eka iyate / "Einer, dessen Geschäft dies ist, geht
hin und her, indem er dabei dessen Formen verändert"(nach Geldner)
Soma
RV 8,29,1 babhnir eko v~,;,al) sünaroyuvä # aiijy ankte hira,;,yayam II "Einer,
braun, veränderlich, ein edler Jüngling, legt sich goldene Farbe auf"
(nach Geldner)
Tvqtr
RV 8,29,3 v&simeko bibharti hasta äyastm # antar deve~ nidhruvil)II "Einer
trägt das eherne Messer in der Hand, der unter den Göttern der
Seßhafte ist" (nach Geldner)
lndra
RV 3,30,llab eko dve vasumatisamicf # indra 4papraupfthivtm uta dydmI "Einer
[erfüllte] zwei, die schätzereichen Gepaarten, lndra erfüllte den
Himmel und die Erde" (nach Miyakawa"')
RV8,29,4 vajrameko bibhartihasta dhilalfl# tena v,trd,;,ijighnate II "Einer
trägt die in die Hand gelegte Keule; mit der erschlägt er die Feinde"

45 Vgl. Geldner: "Der eine ist nach 10,79,7 Agni, der mit dem gleichen Wagen die

Opferin den Himmelund die Götter auf die Erde fährt•.


46 NachSäy&9a.
47 Nach Säyaoa.
41 Vgl. MiyakawaVII p.22.
Die Zahl l
36

(nach Geldner)
Rudra
RV 8,29,5 tigmam ek.o bibharti hasta &yudhar,t# sucir ugro _iill~abh~ajaQ ~I
"Einer trägt in der Hand die spitze Waffe, rem, gewaltig, mit
kühlendemHeilmittel"(nach Geldner)
Pü1an
RV 8,29,6 patha ekaJ.,
pipäya task.oroyathäm # e.$/Jveda nid~in.im II "Einer
bewacht die Wege wie ein Räuber; der kennt die verborgenen
Schätze"(nach Geldner)
Vi~lJU
RV 8,29,7 trfny eka urugäyo vi cakrame # yatra devaso madanti II "Einer, weit
schreitend, hat die drei (= 3 Schritte) gemacht. da wo die Götter
schwelgen"(teilweise nach Geldner)
Ein beliebigerÜbeltäter(du~kft-)
RV 7,104,3c yathä n.itaQpunar ekas canodayat# "auf dassauch nicht einer von da
wieder herauskomme"(nach Geldner)
Singular,Maskulinum.Nominativ:ikal} I Akkusativ:ikam
Indra / ein beliebigerFeind
RV 10,48,7a abhtdamekam elw asmi ~~a!# "Als Einer bin ich gegen Einen hier
Sieger"
Akkusativ:ikam
lndra(?)
RV 10,80,2c agnir ekaf!Icodayatsanuitsv # "Agni ermutigt den Alleinstehenden in
den Kämpfen"(nach Geldner)
Genitiv:ikasya
Viyu
RV l,164,44d dhr&jirekasya Jadrsenarüpam II "Von Einern nimmt man die
Geschwindigkeitwahr, nicht die Gestalt" (nach Geldner)
Pressstein(?)
RV 2,13,3c visväekasyavinudas... # "alle Stöße des einen" (Geldner)
Soma
RV9,10,7 samicinasaäsate # hotäratisapt/ijämayati/ padam ekasyapipratati II
"Vereinigtsitzen die Hotrs da, die sieben Schwestern haben, die Stelle
des Einen(= Soma) sollen die beiden füllen..,"
3-2-1-2. ekal.i
bezeichnet den obersten Gotf<lals Gebieter von allen.
Hier übersetze ich "der Einzige". Dieser Gebrauch steht in engerer
Beziehung zu 2-2. Der Gebrauch könnte als die Vorstufe der Suche nach
dem neutrischen "Einen" betrachtet werden. Deshalb steht der Gebrauch
auch zu 3-2-2-1 in engerer Beziehung.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ekal}

.., Vgl. Geldner: "Vereinigt sit7.endie Hotr's da, die sieben Schwestern haben,
indem sie den Schritt des Einzigen geleiten". Mit ekasya ist nach Geldner gemeint: "Der
einzige Soma im Gegensatzzu den vielen Hotr's".
'°Vgl. Bollensen 1868p.590.
Die Zahl 1 37

Agnl
RV 1,68,2 pari yad qäm # eko visvqäm I bhuvaddevo de- # -v&nämmahitv&II
"da der Einzige(= der einzige Gebieter) über sie alle [ihnen allen], der
Gott der Götter [den Göttern] an Größe überlegen ist""
lndra
RV 1,7,9 ya ekas carsanin&m# vasünäm irajyati I indra/J,paiica /cyitin&m
II
"Der als der Einzige (= der einzige Gebieter) der Völker über die
Güter von fünf Völkern gebietet, ist Indra"52
RV l,176,2ab a
tasminn vesayii giro # ya ekas carsanin&mI "Bring ihm die
Lobliedern bei, der der Einzige (= der einzige Gebieter) der Völker
ist""
RV 6,31,lab a
abhür eka rayipate rayi!l&m# hastayoradhithiiindra kmtJJ, I "Du
bist der Einzige geworden, o Herr der Reichtümer, du hast die Völker
in deine Hand genommen, o lndra" 54
3-2-2. ekam (Neutrum) wird als Ersatz für ein neutrisches
Substantiv verwendet. Einige von diesen Verwendungen könnten auch als
Ellipsen interpretiert werden.
Singular,Neutrum,Akkusativ:ekam
RV 7,18,l 7a ... tad v e/ca1f1
cakiira# "er machte eben dieses Eine(= die Tat)"
3-2-2-1. ekam wird in der Bedeutung "das Einzige" als Ersatz des
Superlativs verwendet. Dieser Gebrauch steht zu 3-2-1 in engerer
Beziehung, vap,qäm ekam "das Einzige der Wunder" und srqfha,,,
vap~äm "das Schönste der Wunder" haben also eine fast gleiche
Bedeutung.
Singular,Neutrum,Nominativ:ilu,m
RV 4,7,9b ... vap,qäm id ekam/"eben dasEinzige der Wunder"
3-2-2-2. ekam "das Eine" bezeichnet ein einziges Seiendes.
Singular,Neutrum, Nominativ: ikam
RV 10,129,Jd tapasas tan mahin&jäyataikam
II "Das Eine wurde durch die Macht
seines heißen Dranges geboren" (Geldner)
3-2-2-2-1. Dass ekam "das Eine" ein einziges Seiendes ist, wird in
Vergleich zu einer Mehrzahl oder Ganzheit hervorgehoben.
Singular,Neutrum,Nominativ:ilu,m
RV l,164,6cd vi yastastambhaw_imdrajä,psy# ajasya rüpeleimapi svid ekam II
"Was ist denn ferner das Eine in Gestalt des Ungeborenen, der diese
sechs Welträume auseinander gestemmt hat" (Geldner)
RV 3,S4,8cd · ejad dhruvampatyate visvameka111
# caratpatatrl vitulla1flvijätam II

51Zur Interpretation vgl. MiyakawaIII.


52 Zur Interpretation vgl. MiyakawaIII und XV.
53 Zur Interpretation vgl. Miyakawa XV.
54 Zur Interpretation vgl. Miyakawa XV.
38 Die Zahl 1

"Das Eine beherrschtalles was sich regt und was fest ist, was geht und
was fliegt, das Verschiedenartige,verschiedenGeborene" (Geldner)
RV8,58,2d eka,ri ... ida,ri vi babhüva sarvam II "Das Eine hat sich zu dieser
ganzenWelt entfaltet"(Geldner)
RV 10,82,2d yaträ sapta~tn para ekam ... II "wo jenseits der sieben ~is das Eine
ist" (Geldner)
RV I0,82,6cd ajasya nJbhäv ädhy ekam arpita,ri # yasmin visväni bhzivanäni
tasthut, II "In des Ungeborenen Nabelstecktdas Eine, auf dem alle
Geschöpfeberuhen" (Geldner)
3-2-2-2-2. Dass ekam "das Eine" ein einziges Seiendes ist, wird
besonders durch die Aussage hervorgehoben, dass nichts außer ekam "das
Eine" vorhandenist.
RV 10,129,2cd dnld aväta,ri svadluiyä täd eka,ri # tasmäd dhänyan na parah kim
can&saII "Es atmete nach seinem Eigengesetz ohne Windzug dieses
Eine. Irgend ein Anderes als dieses war weiter nicht vorhanden"
(Geldner)
3-2-3. ekä(Femininum)wird als Ersatz für ein feminines Substantiv
verwendet Diese Verwendung kann RV 3,7,4d auch als Ellipse
intezpretiertwerden.
Singular,Femininum,Akkusativ:ikam
lFrau
RV3,7,4d ekiim iva rodasi a vivesa II "wie in eine einzige ging er in beide
Welten ein"55
1 Kuh=Soma
RVS,72,7 duluinti sapt!zikiim# upa dva pafica srjatat, / tirthe sindhor adhi svare
//"Die sieben(= Priester) melken die eine, zwei{= die Hände) lassen
die fünf(= Finger) zu, am Ufer des Flusses unter Schall" (nach
Geldner)
Instrumental:ikayii
Siiryi
RV 8,29,Sa ... dva carata ekayä saha # "Zwei (= Asvin) fahren mit einer
zusammen"(nach Geldner)
1 Tür
RV 10,67,4 avo dvabhyäm para ekayä ga # guhä(#/hanfir anrtasya setau /
bfhaspatis t!zmasijyotir icchtinn # ud usra akar vi hi tisra avah II
"Unten durch zwei,oben durch eine hat Brhaspati die in den Banden
des Unrechts versteckten Kühe, im Dunkeln das Licht suchend,
.· herausgeholt, denn er hatte die drei (= 3 ·Türen) geöffuet" (nach
Geldner) ·
3-2-4. eka-im Plural bezeichnet eine bestimmte Gruppe56,

ssVgl. Geldner:"Er ging in bcide Welten ein, als wären sie eine einzige (Gattin)".
'6 Zum Plural von eka- vgl. Whitney 19245 p.181 "its plural is used in the sense of
DieZahl 1 39

Plural,Maskulinum,Nominativ:ike
RV 8,29,l O arcanta eke mahi s&mamanvata # tena süryam arocayanII "Singend
haben welche57 das große Säman erdacht; damit ließen sie die Sorme
erstrahlen"(teilweisenach Geldner)
RV 10,114,lOa bhümyä antam pary eke caranti # "Das Ende der Erde umfahren
welche58" (teilweisenach Geldner)

3-3-1. eka-bezeichnet "einen" unter zweien oder mehreren. Dabei


wird es oft mit einem Genitiv verbunden.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ikal}
RV7,103,6b pfsnir eko harita eka esäm I "Der eine unter ihnen ist gefleckt, der
andere grün" (Geldner)
Femininum,Akkusativ:ikiim
RV 3,2,9 tisroyahvasya samidhalJ, parijmano # 'gnerapunannus{joam(tyavalJ,
I tasäm ekäm adadhur martye bhujam # ulokam u dve upa jämim
iyatulJ,II "Die unsterblichen Usij' weihten drei Brennhölzer für den
umwandelndenjüngsten Agni. Während sie das eine von diesen zum
Nutz für den Sterblichenbestimmten,gelangtendie zwei (anderen)in
die verschwisterteWelt" (Geldner)
RV 10,5,6ab sapta mary&dalJ, kavayastatalcyus# tasäm ekäm id abhy alflhuro gät I
"Sieben Sterne (= Funken) haben die Seher (= Agni als 7
Feuerströme) geschaffen; nur zu einem von diesen gelangt der sich
Verschmälernde(= Agni als sich verschmälerndesFeuer)""
3-3-2. eka-dient zur Konstruktion eka-... eka-"der eine ... der
andere" von zweien, oder "einer ... ein anderer usw." bei mehreren. Auch
im Plural steht eka-manchmal60, wenn eka-eine bestimmte Gruppe
bezeichnet.

some, certainones"; Renou 1952 p. 240: "Le pi. m. eke (f. ekäs AS.; nt. dans le semi~
ämrecjitaekam-ekäsat.i) signifie d'abord «ä eux seuls»; on le trouve depuis r AS. en
valeurd'indefmi «certain»";Macdonell 1916 p.98: "eka-one, while inflected chiefly in
the s., fonns a pi. also in the sense of some" und Wackemagel/ Debrunner 1930 p.341
"von AV. an kommt es im Plural vor „die einen, einige" ...". "Im Deutschengibt es die
einen (- die anderen), mundartlich auch eine (PI.) 'einige•• (Infonnant). Auch im
Lateinischenwird der Plural von unus "eins" gebraucht:in der Bedeutung"einzig,allein,
nur, ebendieselben";in der Verbindung uni ..., alteri "die einen ..., die anderen" usw.
Vgl. Kühner-Stegm81Ul 19975 II p.657.
· 57 "Nach Säy. Atri, nach Ludwig undOldenbergdie .Angiras'(10,62,3)"(Geldner).

Da in 8,29 bis 9 in allen Versen Gottheiten gemeint sind, könnten eke hier die Marut
sein. Nach dem Gewittersturm machen die Marut der Sonne wieder freie Bahn. Vgl.
Anm.zu RV 1,20,Sabvon Geldner. .
sa"Nach Säy. die Rosse. Eher aber Fortsetzungdes Bildes vom Opferwagen,auf
dem die Priesterim Geiste um die ganze Welt fahren"(Geldner).
" Zur Interpretationvgl. MiyakawaXX. .
dOVgl.auch AV 6,122,2;AV 10,10,32;AV 19,56,2;AV 20,132,14.
Die Zahl 1
40

Singular,Maskulinum,Nominativ:~/} ~ . . . _ .
RV 7,103,S-6b yad qäm anyo anyasya vacam # ... vadali ... I ... 151.gomayu~ eko
ajamäyurekah # pfsnir eko harita eka q~m I "~em>:em~r von ihnen
des anderen Wort (nach)spricht... Der eme blokt wie eme Kuh, der
andere meckert wie ein Bock. Der eine unter ihnen ist gefleckt, der
andere grün61" (Geldner)
Nominativ:ekahI Akkusativ:ilcam
RV 10,138,6b · yad eka ekam ti1rr1JDr ayajnam I "dass du der Eine <= Indra) den
Anderen(= Vrtra}opferlosmachtest"(nach Geldner)
Singular,Nominativ:iluq, I Plural,Nominativ:eke
AV 10,8,36 im&mesbm p,thivfqi vtista eko # 'ntarilcyampari ekah babhüva I
divam esbm dadate yo vidhartb # visväbsä/.ipraty ra/cyantyeke62 II
"Einer;;- diesen zieht sich diese Erde hier an, ein anderer umgibt
den Luftraum:den Himmel hält [der Eine] von diesen, der ihn erhält,
alle GegendenbeschützenAndere63"
Plural, Nominativ: ike und Dativ: ikebhyal}
RV 10,154,lab soma ekebhyahpavate # ghrtam eka upäsate I "Für die einen wird
Soma geläutert, andere sitzen bei dem Schmalz" (Geldner) = AV
14,2,14ab

4. eka-steht oft als Prädikativum, wo im Deutschen eher ein


Adverb gebraucht wird64, z. B. ya ekovasvo rajati "der allein (= als
Einziger) über Reichtümer gebietet".
4-1-1. Diese Verwendung findet sich besonders bei lndra. Indra
macht als Einziger etwas, er macht allein etwas, und nur er macht etwas,
oder ohne Begleitung macht er etwas. Bei dieser Verwendung wird eka- oft
mit id verstärkt. Besonders häufig kommt die Wortgruppe yaeka{d "der als
völlig Einziger ...", "der ganz allein ..." im Zeilenanfang vor. Die
Verwendung steht in enger Beziehung zu 2-2. Dass der Unterschied
zwischen eka'JJ.rajati "er allein ist König" und ekab
rajä "(er ist) der einzige
König" nur gering ist, ist leicht erkennbat5. Hier wird "einer" oft für die

61 Von der Konstruktionher ist die Übersetzungeigentlich "Der eine ist gefleckt,

der andere unter ihnen griin". .


62 In JUB 1,12,2,7steht anye statt eke. Vgl. Whitney-Lanman
1905p.600.
63 eke steht hier im Gegensatzzu visvä.
64Aucb das Avestiscbehat bei aeuua- diese Verwendung in Y 29,8: aem möi idä

'Visto#n nä aeuuo säsnd gü.fatä # zaratJuströspitämö # "Dieser ist von mir hier
anerkannt,der alleinunsere Lehrehört, Zara-6uätraSpitama".Vgl. zu säsnd (PI): "Wenn
der abstrakte Begriff auf mehrere Personen oder Sachen bezogen ist, konnten die
DichterAbstraktapluralisieren"(MiyakawaXXIVp.22f.). Diese Regel gilt auch für das
Altavestische. ·
65
Bei Lubotsky1997 s. v. bhuvana-kann man z. B. sehen, dass für bhuvanasya
rbjä II (T~h) ein1retenkann:bhuvanasyaräjasi (Jagati). ··
Die Zahl 1 41

Hervorhebung im Vergleich zu "alle", "viele" usw. verwendet: ekocakr$e


visvam"Allein hast du alles getan." Die Belegstellen dieses Typs sind
zunächst, wie üblich, nach Numerus, Genus, Kasus geordnet; sodann nach
den Verben, deren Handlung der Agens jeweils eka-"allein" vollzieht;
schließlich nach dem Agens selbst.
Singular,Maskulinum,Nominativ:lkal}
pra-av-, lndra
RV 8,36,7cd pra trasadasyum ävitha # tvam eka in ... # "Du ganz allein hast dem
Trasadasyuweiter geholfen" (nach Geldner) = RV 8,37,7cd
abhl-as-,Indra
RV 8,24,19c kmtr N visvä abhy tisty eka it II "der ganz allein allen Völkern
überlegen ist" (nach Geldner)
is-66 Indra
RV l,100,7c sa visvasya kanl!lasyesa eko # "Er allein gebietet über jede
Handlung67"
RV 2,13,6d visvasyaika isiie ... //"Du allein gebietest über alles" (nach Geldner)
RV3,51,4d ... pradiva eka fse //"er allein herrscht von jeher"
RV 4,32,7ab IVQlfl... eka Üiia # .•• v&jasyagomatab / "du allein gebietest über den
Gewinn von Rindern" (nach Geldner)
Ein Dichter,der sich mit Indra vergleicht
RV 8,14,lab yad ... -aha,rt ... # Üiya vtisva eka it / "wenn ich ganz allein über
Reichtum verfügte" (Geldner) = AV 20,17,lab
Agni
RV l,7l,9b ekab ... süro vtisva ise / "der Sonnengott gebietet allein über das Gut"
(nach Geldner)
Savltr
RV 5,81,Sa ... -is~e prasavtisya tvam eka id # "Du ganz allein hast die Macht
(alles) zu beleben"
/cr-,Indra
RV l,52,14d eko anyac caJcrie visvam ... II "Allein hast du alles andere getan"
(Geldner)
calq-, Siirya68
RV 8,25,16ab ayam eka ittM purü- # -ruc~/e vi vispatib I "Dieser Stammesfürst
dort schaut ganz allein über vieles weithin" (Geldner)
car-,lndra
RV3,30,4ab tva,,. hi 3mä cyävayann acyutäny # eko vrtrti carasi jighnamänab I
"Denn du fürwahr, der du das Unerschütterliche erschütterst. ziehst
allein aus, die Feinde erschlagend" (Geldner)

66 isvarab wird später auch in der Bedeutung "die oberste Gottheit" gebraucht. vgl.
dazu Böhtlingk-Roth .1 Sp.855. Dieser Gebrauch könnte seinen Ursprung in dieser
Veiwendunghaben.
67 Vgl. als Parallele im Germanischen z.B.: Brot afSigurdarqvido12 ••. einn vacj,i

Gunnarrollomlengr. "... allein wachte Gunnarr länger als alle".


68 Nach Velikatamädhava.Nach Säya(lllist dagegen Mitra gemeint.
Die Zahl 1
42

pra-cyaV-,lndra L .<.- .< h- , ·-~ h / nAa•


RV 4 17 Sab yaekaic cyävayatipra bhumä# ra1akr~fina'flpuru uta 1nura. ~
' ' ganz allein die Erde ins Wanken bringt, der König der Völker, der
Vielgerufene,Indra" (nach Geldner)
tul-,Indn
RV 8,15,1lab ••.tva'1'•.. # eko vrtrd{litosase I "Dusprengst allein die Feinde in die
Flucht"(Geldner)
day-,Indra
RV7,23,Sc eko devatr&dayase ..• martän # "Du allein witer den Göttern nimmst
dich der Sterblichenan" (Geldner)= AV 20,12,Sc
vl-day-,lndra
RV 1,84,7ab v4ekaid vidayate# vasu mDrtäyadäs~e / "der ganz allein dem
opferspendend.en SterblichenGut austeilt".(Geldner)
dhay-,Agnl
RV3,1,10b püryfr eko adhayat ppyänä}., / "Er saugte allein an vielen
Milchstroti.enden"(Geldner)
4hr-,VIn1.u
RV l,154,4cd ya ... # eko diidhdra bhrivanänivisväII "der allen Geschöpfen ~
Halt gegebenhat" (Geldner)
pat-,Indra
RV6,45,20 sa hi visvänipdrthiväm# eko vasünipatyateI girva,µzstamoadhrigub
II "Denn er allein verfügt über !l!k irdischen Schätze, der
Lobliebendste,der Reiche"(nach Geldner)
pal-, Yama
RV 10,51,lcd visväapasyadbahudha.te agne # j&tavedastanvodeva ekah(IJII "Ein
Gott alleinerschautevielfachalle deine Leiber,o Agni Jätavedas."
bhr-,Indra
RV5,32,9b eko dhanä bharate lzpratiti}.,/ "Der Unwiderstehlicheträgt allein die
Kampfpreisedavon"(Geldner)
vi-1116-,Vif9u
RV 1,154,3cd ya ida'fl ... sadhastham # eko vimame... II "der diese Stätte allein
durchmessenhat" (Geldner)
pr6-m'i-,Dichter
RV 2,29,Sa prava}.,ekahmimaya bh~rydgo # "Ich allein habe viele Sünde gegen
euch gefehlt"(Geldner)
ygv-, lndra
RV8,37,4a sasthdvänäyavayasi tvam eka ic ... # "Du ganz allein bringst die
aneinand.ergeratenen
Heere auseinander"(nach Geldner)
yil-, Indra
RV 1,165,3ab /cuJastvam indra mAhina}.,sann # eko yäai satpate ... / "W ober
kommst du. lndra, allein, der du doch ein Mächtiger bist, du
rechtmäßigerHerr" (Geldner)
RV 10,32,Sb eko rudrebhir yätt ... I "Er kommt allein mit den Rudrasöbnen"
(Geldner)

(IJdevaelral)könnte"der einzige Gott"bedeuten.


Die Zahl 1 43

yudh-, lndra
RV4,30,5ab yatra devdmrghäyato# visvämayudhyaeka lt/ "wo du die drohenden
Götter alle ganz allein bekämpftest"(Geldner)
raj-,lndra
RV 8,39,lObc lvaf!I ... # vasva eka irajyasi / "Du allein schaltest über das Gut"
(Geldner)
räj-,Agnl
RV l,143,4d ya eko vasvo... rdjatiII "der allein über das Gut gebietet"
van-,lndra
RV l,61,15b eko yad vavne bhürer fsäna~/ "was er allein errungen hat, der über
vieles Macht hat"70 (Geldner)
RV 6,18,Jb eka~ kr-1tfr avanor dryäya / "du allein gewannst für den Arier die
Länder" (Geldner)
sru-,Agnl
RV 1,145,Jb visväny ekah sn,avad vacä111Si me / "Er allein soll alle meine Worte
hören" (Geldner)
han-(vgl.v(frahantama-), lndra
RV 4,17,19ab ... yad ... v,tr& # bhuriny eko apratfni hanti11 / "weil er allein die
vielen unwiderstehlichenFeinde erschlägt"
RV 8,15,Jb eko vrtr&r,i
jighnase / "allein erschlägstdu die Feinde" (Geldner)
RV8,90,5c tva111
vrtr&r.,i
halflSYapratfnyeko id ... # "Du ganz allein erschlägstdie
unwiderstehlichenFeinde" (teilweisenach Geldner)
Femininum,Nominativ:ekä
cit-, Sarasvati
RV7,95,2a ekäcetat sarasvati nadtna111 # "Einzig unter den Strömen72 hat sich
Sarasvatihervorgetan"(Geldner)
Plural,Maskulinum,Nominativ:eke
11id-,Brahmankenner(Plural)
AV 10,7,27 yasya trayastrllf'Sad dev& # ange gdträ vibhejire / tdn vai
trayastrimsaddev&n# ekebrahmavidahviduJ.,II "In dessen Körperdie
dreiunddreißig Götter die Glieder an sich verteilten, eben diese
dreiunddreißigGötter wissen nur Brahmankenner."
4-1-2. Diese Verwendung wird manchmal transformiert, besonders
ins Partizip.
Singular,Maskulinum,Nominativ:ilcalJ
as-,lndra
RV 8,16,Sc ekascit sann ... //"auch wenn er allein ist" (Geldner)
abhf-as-, lndra
RV 8,17,15b ekahsann abhl bhüyasah/ "der allein vielen überlegenist" (Geldner)
Js..,lndra
RV 8,6,4lab f#r ...pürvaj&.asy# eka t.Mnaojasä / "du bist der erstgeborene~i,

70Oder "waser allein errungen bat, der [allein]über vieles gebietet"?


71 Zum unbetontenhanti vgl. Geldner Anm. zu 19b.
72 Oder"Als die Einzige (= die Gebieterin)der Ströme ..."?
44 Die Zahl 1

der alleindurch seine Stärke herrscht"(Geldner)


car-,Indra
RV l,33,4ab vadhir ... dtlS)'U111
dhani11Qlf1
ghanenam # ekas carann ... I "du
erschlugst den reichen Dasyu mit dem Schlägel, allein ausziehend"
(Geldner)
yudh-, Indra
Rv 5,30,4b vMd -
...,,. ekoyudhaye'bhuvasascit I "Du strebst danach, ganz allein auch
eine Überzahlzu bekämpfen"73
Akkusativ:ilu,111
as-,Becber
RV l,110,3cd tyQlflcic camasamasurasya bha/cya1J,am
# ekom santam ... II "jenen
Becher,der einzig war, das Trinkgefäßdes Asura" (Geldner)
Vogel
RV 10,114,Sab supan:,/z,p
..• # eka,psantam... /"den Vogel, der einzig ist"
[as-J,lndra
RV l,165,6b yan 1114m ekamsamlulhattähiluitye I "als ihr mich, der allein [war], im
Schlangenkampfließet"
RV 4,19,1 ... tvdm ... # visve devdsäl)... I mahdm ubhe rodasi vrddhamf$V<l,rl#
nir ekom id Vf7.UllevrtraluityeII "Die Götter alle [und] beide Welten
erwählendich, den Großen, den Erstarktenden Emabenen, der ganz
allein[ist), im V(trakampf."
iis-, lndra?
RV 8,100,Sb ekomdsina,pharyatizsyap/11he/-der ich einsam auf dem Rücken des
Begehrten(= Himmels?)saß" (nach Geldner)
Genitiv:ikasya
/as-J,Indra
RV 1,165,lOa ekasyaein me14 ••• # "auch wenn ich allein [bin]" (nach Geldner)
Coda "Antreiber"(=Dabbitinach Geldner)
RV 2,13,9ab ... ~ ... #~ 75 ••• /"der allein [war]"

Nentruin,Akkusativ:itu,,,,
as-,ein einzigesSeiende
RV I.164,46cd ekamsad viprä bahudhdvadanty# agni,pyamtim mätarisvänamähul)
II •sie sagen: 'Was ein einziges ist, nennen die Begeisterten (=
Dichter)vielfach,[nämlich]Agni, Yama,Mätari§van"'

4-2-1. Bei dieser Verwendung kommen noch ein Nomen oder


mehrere Nomina als weitere Prädikativa vor, wie ya maghaviisrtzvaeka~

73
Vgl; Geldner: "Du verlangst ganz allein sogareine Übeaahl zu bekämpfen".
':., Vgl. auch RV 4,30,Sabyatra devM'irghäyatl># visväm lrvudhyaeka it I "wo du die
drohendenGötter alle ganz allein bekämpftest"(Geldner).Oder "Ganz allein strebst du
danach,auch eine Übenahl zu bekämpfen"? · .
74
Genitivus absolutus. Näher soll diese Stelle in Miyakawa XXXIII behandelt
werden. .·.· .
· · · · 75 Genitivus absolutus. Näher soll diese Stelle in Miyakawa :XXXIll behandelt
werden. . .. .. . .,
Die Zahl 1 45

"dereinzigals der Freigebige bekannt ist"76•


Singular,Maskulinum,Nominativ:ekal}
as-, lndra
RV 6,34,2ab puruhuto yab purugürta fbhväm # ekab puruprasasto asti yajfiaib I
"der allein der Vielgerufene, der Vielgelobte, der von ~hu Begleitete,
der mit Opfern Vielgefeierte ist"77
Manyu
RV 10,84,4a eko bahun.imasi ... i/ito # "Allein bist du von vielen angerufen"
fas-J,lndra
RV6,22,la va eka id dhavyas carla!'in.im # "der ganz allein von den Völkern
anzurufen ist" (nach Geldner)
RV 8,96,19c va eka in nary apärpsi kfzrtä # "der ganz allein Mannestaten zu
vollbringen pflegt" (teilweise nach Tichy")
abhi-as-, Indra
RV8,l,27ab ya eka asti dal[ISana# mah&mugro abhi vrataÜ)I "der allein durch die
Wunderkraft und seine Gebote als sehr Mächtiger [allen Völkerni
überlegen ist" ·
lcJay-,
Agnl
RV 10,91,3cd vasur vasunäm /qayasi tvam eka id"' # dyavä ca ytini pflhivt ca
p~atab II" Als der Gute der Guten gebietest du ganz allein [über die
Güter], welche Himmel und Erde in Fülle hervorbringen" (teilweise
nach Geldner)
prd-cyav-,Indra
RV 7,19,lab yas ... bhima # ekah kntfs cyävayatipra visväh I "der als derjenige,

76 Auch das Lateinische hat eine ähnliche Konstruktion: Cicero, De Imperio Cn.

Pompei 15 (44) an vero ullam wquam esse oram tam desertamputatis, quo non illiw
diei fama pervaserit, cum universus populw Romanus ...• ~ sibi ad commune
omniumgentiumbellum Cn. Pompeium imperatoremdepoposcit?"Oder glaubt ihr, dass
es tatsächlich irgendeine so verlassene Küste irgendwo gebe, wohin die Kunde von
jenem Tag nicht gedrungen wäre, als das ganze römische Volk ..., allein den Onaeus
Pompeius als Befehlshaber zum gemeinsamen Krieg aller Völker für sich gefordert
hat?"; De Imperio Cn. Pompei 19 (58) mea quidem sententia. Quirites. !ll!!!,! A.
Gabiniusbelli maritimi rerumque gestarum Cn. Pompeio socius ascribitur "Nach
meiner Meinung, ihr Römer, wird allein Aulus Gabinius als ein Genosse bei den Taten
des Seekriegs für Gnaeus Pompeius bestimmt". Vgl. Miyakawa VII p.25f.
77 ekab in b könnte auch nur vonpuruprasasta~ in b abhängig sein, so übersetzt z.

B. Geldner: "der der vielgerufene, vielgelobte Meister, als Einziger mit Opfern
vielgefeierte ist".
78 Vgl. Tichy 1995 p.303.

"Nach RV 8,24,19c kann kmtr vlsvä, nach 17,15b bhüyasa~oder ähnliches zu


ergänzen sein. Aber es ist nicht ganz ausgeschlossen, dass abhi vratair in b von gamat
in C abhängig ist. Dann bedeutet ya ekoasti dal(ISan.i# mahdm ugro •••I "der allein
durch die Wunderkraft sehr mächtig ist".
80 vasur vasilnäffl{vasünäm]/qayasl tvam ekaid. Ich halte vasur vasünämfür ein

Syntagma, wie in l,94,13b. Vgl. Miyakawa III Abschnitt 0-1.


Die Zahl 1
46

derfurchtbarist. allein alle Völker vor sich hertreibt"


jan-, lndra
RV6,45,16 vaeka it ... # /q'l(inA,,,vicar~a,;iib/ patirjajne vhakratul)_11"d~r ganz
allein II! hervorragender Gebieter der Volker geboren 1st mit dem
Bullensinn(= Mut)" (nach Geldner)
day-, lndra
RV6,30,lb eko ~ dayate vasuni / "er allein, der Alterlose, teilt die Schätze
aus" (Geldner)
RV 8,2,31 ... qa tuvikürmir # vajäm eko vairahastah / ... dayate II "dieser
Tatenreichevergibt allein als Keulenträgerdie Gewinne"
vl-dhä-, Savitr
RV 5,81,lc vi hoträ dadhe vayunävideka in# "Er ganz allein bestimmt die Opfer
als derjenige,der die Regeln kennt"
V(dlt-.lndra
RV 8,62,2abcd (m!jg_•••# ekab kmfr ayilsyab/ pürvtr ati pra vav,dhe # v#vii jätany
ojasä # "Ohne Genossen ist der Unverzagte allein über viele Völker,
über alle Kreaturenan Stärke hinausgewachsen"(Geldner)
iru-, lndra
RV 4,l 7,9b ya ... maghaväsn,va eka/J,
/ "der allein als der freigebige bekannt ist"
(Geldner)
Neutrum,Nominativ:ilcam
/111-J,Der Nameder Maruts
RV 8,20,I3ab yqäm...# nama ~ saivatäm ekom id bhuje I "deren Name ~
allein furchtgebietend vielen zum Nutzen [ist]" (teilweise nach
Geldner)
4-2-2. Wie 4-1-2 wird auch diese Verwendung (4-2-1)
transformiert.
Slngular,MaskuUnum,Nominativ:i/<111'
111-, lndra
RV3,30,5b eko dr/ham avado vrtraha san / "du hast sehr bestimmt gesagt, du
allein seiestVrtratöter'1"
/as-J,Mrga,Gegnervon lndra
RV S,32,3c ya eka id apratir manyamäna # "das sich ganz allein ohne
ebenbürtigenGegner glaubte" (nach Geldner)
Akkusativ:i1cam
/111-J, Indra
RV 5,32,l lab ekam nu tva satpatimpdncajanya,,, # iätam sr,;iomiyasasamjanqu /
"ich höre, dass du allein als der· rechtmäßige Herr'2 über die fünf
Völker geboren[bist], geehrtunter den Völkern" (nach Geldner)

AndersGeldner: "du hast allein eine feste Sprache geführt als der Vrtratöter".
11
12 Anders Schlerath 1960 · p.32: "GELDNERgibt satpati- mit .,rechtmäßiger
Hen" wieder,aberes gehört nach WACKERNAOEL, Ai. Gramm.II 1 s.S5 254 nicht zu
dem Partizipiwnsat-, sondernzu sadas- .,Wohnsitz". Dementsp;echend~uch THIEME,
Unters.S. 51: .,Haushen".•
Die Zahl 1 47

RV 6,17,Sab ... tvä visvepuraa,) ... deva.a,)# ekam tavasamdadhire/"alle Götter


stellten dich. der allein kräftig [war], an die Spitu"
Neutrum,Akkusativ:lkam
Vor Sonnenaufgangund nach Sonnenuntergang
RV 5,62,1 rtena rtam apihita,r,dhruva,r,vä,r,# süryasyayatra vimucantyasvän/
dasa satd saha tasthus tcid ekam # devdnä,r, srestham V<JNÖm
apasyamII "Euer feststehendes Gesetz ist durch das Gesetz verborgen,
dort wo sie die Rosse des Sürya ausspannen. Es stehen zehn HIUlderte
beisammen. Ich sah. dass dies allein das schönste der Wunder der
Götter [ist]"13

5. Das Verhältnis zwei zu eins ist nach dem Vedadichter


Dirghatamas Aucathya das richtige Verhältnis (rtu-): RV l,162,19ab ekas
tvti$furasvasyä visasta # dva yantarä bhavatas tatha rtu/:tI "Einer ist der
Zerleger des Rosses des Tv~tr, zwei sind es, die es halten. So ist das
richtige Verhältnis" (Geldner). Um dieses Verhältnis auszudrücken,
benutzten die Vedadichter einige idiomatische Wendungen 84, die
möglicherweise auf die indogermanische Grundsprache zurückgehen 85•
5-1. Ein Begriff X wird zuerst mit der Dreizahl genannt, und dann
werden zwei X und ein X näher erklärt.
RV l,35,6ab tisro dydvah savitur dva. upasthäm # elcayamasya bhuvane virä,a./I
"Drei Himmel gehören zu Savitr, [zwei Himmel (= der Lufuaum und
die Erde} sind] zwei Schöße(= die mittleren und unteren Teile seines
Körners},der eine [Himmel) ist in der Welt des Yama,[Savitr ist] der
Heldenbezwingende(= der oberste Gott)"
RV3,56,2cd tisro mahtr uparäs tasthur ... # guhii dve nihite dariy elcaII "Drei
Erden stehen unten; zwei sind verborgen, eine ist sichtbar"(Geldner)

5-2. Umgekehrt werden ein X und dann zwei X näher erklärt,


nachdem drei X zuerst genannt worden sind.

13 Anders Geldner: "Euer feststehendes Gesetz ist durch das Gesetz verborgen,

dort wo sie die Rosse des Sonnengottes ausspannen. Es stehen zehn Hundertbeisammen.
Ich sah dies eine schönste der Wunder derGötter". ·
14 Vgl. MiyalcawaX und XXX p.73. Vgl. auch Gonda 1976 p.16: "Sometimes a

group of three is explicitly said to consist of two components.... We an:


notwithstanding4,53,S under the impression that here also the triad originated in a
dualityincreasedby one."
15 Zu Parallelen in anderen indogermanischen Sprachen, vor allem in der
homerischen,vgl. Miyakawa X. Hier führe ich nur ein Beispiel aus dem Homerischen
vor: Odyssee 1J21f trels de hoi al/oi esan, kai ho men mnestirsin homilei,Eurunomos,
~uo d' aiel ekhonpatrßia erga; "Noch drei andere (Söhne] hatte er, und dereine (von
ihnen], Eurynomos, war bei den Freiern, zwei aber verwalteten beständig die
väterlichenGüter" (nach Schadewaldt).
48 Die Zahl 1

RV3,2,9 tisro ... samidhah..• # ... apunannusijo ... / thäm ekäm adadhur
martye bhujam # ulokam u dve upa jämim iyah4 II "Die •.. Usij
weihten drei Brennhölzer... • Während sie das eine von diesen zum
Nutz für den Sterblichenbestimmten,gelangten die zwei [anderen] in
die verschwisterteWelt" (nach Geldner)

5-3. Der Begriff mit der Dreizahl wird nicht immer zuerst genannt;
anderswo werden zuerst zwei X und ein X erklärt, und erst dann werden
drei [X] genannt
RV 10,67,4 avo dvabhyämparaekayä# ... / ... # ... vi hi tisradvaJ.,//"Unten durch
zwei, oben durch eine<= l Tür), ... denn er hatte die drei(= 3 Türen)
geöffuet"(nach Geldner)

5-4. Drei X werden nicht genannt, nur zwei X und ein X werden
erklärt; ·
RV 10,85,16 dve te cakresürye # brahma(lll{lutha viduJ.,/ athaikamcakramyad
guhä # lad addhätayaid viduJ.,
II "Deine zwei Räder, o Swyä, kennen
die Brahmanen genau, aber das eine Ra~ das verborgen ist, das
kennennur die Wahrheitskenner"(Geldner)

5-5. Zuerst werden zwei X erklärt, ein weiteres wird durch "das
dritte [X]" bezeichnet.Vgl. unten unter der Zahl 2 Abschnitt 7-2-2.
5-6. Daneben gibt es noch eine weitere Variante; zuerst werden drei
X genannt,dannwerden diese einzeln näher erklärt.
RV l,95,3ab tr1niidnäpari bhiqantyasya # samudraekamdivi ekamapsu / "Seine
drei Geburten umfassensie (im Geiste): die eine im Meere, eine im
Himmel, [eine]in denGewässern"(nach Geldner)
RV 1,164,44 trayah kesina{luthavi caqate # sar,,vatsare vapataeka qäm / visvam
eko abhi Clllfesacibhir # <lhrajir~ dadrse narüpam II "Drei
Langhaarigelassen sich zu bestimmterZeit blicken: Einer unter ihnen
schert im Laufe des Jahres ab. Einer überschaut nach Kräften dasAll;
von Einem nimmt man die Geschwindigkeitwahr, nicht die Gestalt"
(nach Geldner) ·
RV 4,58,4 tridhä hitampa1.11'bhir
guhyamänalfl# gavi devdsoghrtamam, avindan
# ven&d
I indraekamsirya ekam.Jajäna ekamsvadhayäni, ,ata"/quJ.,
II
_"Dreifach geteilt fanden das von den Pa!)i's verborgene Ybni die
Götter wieder in der Kuh. Indra hat das eine, Sürya daseine e17.eugt.
Eines haben sie aus dem Seher durch eigene Kraft herausgebildet"
(Geldner) .
49

D1EZAHL2

Um die Zweiheit auszudrücken, werden dva(v)- (/ dvay-) und


ubha:(v)-(/ ubhay-) gebraucht. dva(v)- (/ dvay-) betont die Zweiheit (zwei
als zwei). Dagegen betont ubha(v)- (/ ubhay-) eine Totalität (zwei als
Einheit). Auch im Avestischen werden ausschließlich gegensätzliche
Begriffe bzw. bei gleichen Begriffen einander gegenübergestellte mit uba-1
ubaii- (uua- / uuaii-) bezeichnet, die zusammen eine Totalität bilden 86•
Wenn es auch einige Fälle gibt, wo ubha(v)- (/ ubhay-) und dva(v)-
(1 dvay-) synonym zu sein scheinen, so besteht dieser
Bedeutungsunterschied dennoch: ubhe dyoväpfthivt "beide, Himmel und
Erde", aber dve samict dyaväprthivt "zwei Gepaarte, Himmel und Erde";
ubha rajänä "beide Könige", aber rajänä saha dvau "zwei Könige
zusammen". ubhe dyaväprthivt scheint synonym mit dve samict
dyaväprthivt ZU sein, aber nicht mit dve dyaväprthivt allein87• dve
dyaväprthivt betont, dass Himmel und Erde zwei voneinander unabhängige
Begriffe sind. Erst durch samicf wird ausgedrückt, dass diese zwei als ein
Gepaartes doch eine Einheit bilden. ubhe dyaväprthivt "beide, Himmel und
Erde" und dve samict dyaväprthivi "zwei Gepaarte, Himmel und Erde"
stehen also im Dienste der Ausdrucksvariation.
So ist dva(v)- (/ dvay-) das eigentliche Zahlwort für die Zahl
"zwei": RV 1,191,1 kankato na kankato # 'tho satinakankata/J.I dvav iti
pl~i iti # ny adh!ä a/ipsata II "Ein Kankata {, für den ich ihn hielte,) war
nicht der Kankata, doch gibt es den echten Kankata, ·[sie sind] zwei', •die
Plu~i'. Die Unsichtbaren(= Gewürme?) sind angeschmiert(= haben [uns]
getäuscht)"88•
Das Grundzahlwort für die Zahl 2 ist also d(u)vi(v)- 89 (<

86 Vgl. Schlerath 1987 p.278 (KS Schlerath p.608). Anders Gonda 1976 p.9:

"Suchwords as in Vedic ubhau "both" or dvau ''two" are often used to call attentionto
the existence or completeness of a pair rather tban the co-existence of two distinct
entities."
87 Anders Gonda 1953 p.19: "dvau is practically synonymouswith ubhau•. Vgl.

dazuauch W. P. Schmid 1989 p.13: ".•• im Altindischentritt dvau häufig ... im Sinne
vonubhau„beide"auf."
81
Anders Geldner: "Der Kailkata.nicht der (eigentliche) Kaftkataund der echte
Kalikata,diese beiden meine ich, die Plu~ heißen - die unsichtbaren(Gifttiere) sind
angeschmiert."
89 Vgl. d"vibhyäm (IDm) < •t1u118-b"i- < •du1'<Jb-bi- < •du11011-b
11 i- < idg.
11
•d(u)11011-bi- (+- uridg. •do11-b
11 1;1. "') idg. •d(u)11011-b"i- i- > myk. du-wo-
> •dllJIOJt-b
11
50 DieZahl2

*d(u)uo(1Ju-/ *d(u)J!OJ!· 90+- uridg. *dotJ-


< idg. *d11011- 91 > idg. *d110-
92 >

*d(u);0•1/ >) d(u)vi (/*de,!-> gr. deu-tero-s "der zweite"/ *du-~ lat.
3

du-centi "zweihundert")/ d(u)vtiy- (< uridg. *d11-ei-I *d11-oi-> *d1101-6->


dvayti- "zweifacb" / *d11-i-> *drß-tirio- > dvitfya-lJ,"der zweite"). Im
94

RV sind die folgenden Formen von dva(v)-(1 dvay-) belegt.

Dual Maskulinum [Neutrum Femininum


[Nominativ dvald"va dve/d"ve d"ve
dvciu/ d"vau
Akkusativ dvald"va ld"ve dveld"ve
Instrumental d"vabhväm d"vabhyam
Genitiv ld"vayo~
Lokativ ldvayoh d"vavo~

1. dva(v)- (/ dvay-) wird adjektivisch verwendet und dann als


Attribut mit seinem Ge7.ähltenim gleichen Genus, Kasus und Numerus (=
Dual) verbunden.
Maskulinum,Nominativ:dvtiu
RV l,28,2ab ytitra dvav iva iagluinä-95 #-dhilava~yä krtd/"wo die beiden, die zur

u-pi (ID) im Sinne von dUIIDJ!-phL Vgl. zur mykenischen Form Meier-Brügger 2000
p.216 (mit Literatur)und Blüek 1998b p.8: •Myceneandwo ,,2" (PY Eb 338, Eo 278,
Ub 1315)is ambiguous(*d(u)wö),while the instr.du-wo-u-pi(= duwou-phi;PY Ep 704
- see K.al.anskij1986: 98) corresponds fully to Old Indic duvau - see Beekes 1969:
147t.
90 •-,- von *d·!I-Df!·
nach *dlJo-(Kontamination).
91 Vgl. Gonda 1971 p.77: "Contraryto the opinion upheld by somepredecessors

there is much to be said for the thesis that as the prior member of compounds dou-, du-
is the older, dvi-, being-likeits Latin counterpartbi- < *dvi- in bi-dens ... productive, is
the younger form modelled upon tri- which in this position represents the numeral
"three" ...•.
92 Metathesenach *dyoi-.

"Den Dualausgang•-01, könnte man auf einen erstarrten Instrumental Singular


zurückgehenlassen."Die einzelsprachlichenmodalenAdverbiensind i.d.R. Fonnen des
lnstr.Sg. •••" (Meier-Brügger2000 p.202). Im Avestischenwird duua < *du'/10(1Jauch
indeklinabelverwendet, nämlich statt 1D in V 2,15 und statt An in V 16,7. Vgl.
Bartholomae1904 Sp.762. Hier wird der Dual nicht weiter behandelL Meier-Brügger
(2000 p.178f.) referiert das Ergebnis der neuen "Untersuchungen zum
indogermanischenDual, Vom Werdenund Schwindeneiner grammatischenKategorie"
von MatthiasFritz.
"Vgl. Mayrhofer1992p.763.
95
jagluinä "die Schamgegenden•repräsentierthier dasweibliche Schamteil und
dasmännliche, wie matara "die Mü~ Mutter und Vater repräsentiert. Vgl. Gonda
DieZahl2 51

Somapressung gebraucht sind, wie zwei Schamteile geformt sind"


RV l,35,6ab tisro dyava/.isavitur dva upasthäm # ekä yamasya bhuvane viri4a/ /
"Drei Himmel gehören zu Savitr, [zwei Himmel (= der Luftraum und
die Erde) sind] zwei Schöße 96, der eine (Himmel] ist in der Welt des
Y ama, [Savitr ist] der Heldenbezwingende (= der oberste Gott)"
d"v4
RV l,131,3d ... gavyantä dva janä # "die zwei auf Rinder ausziehenden Völker"
(Geldner)
RV 7,l8,22b dva rathä vadhümantä sud&sa/.i/ "zwei mit einer Frau / Stute
versehene Wagen von Sudäs (= 2 Wagen und 1 [oder: mehrere]
Frau(en) / Stut(en)'»)"
Akkusativ:dvi
RV 4,33,Sa ... camascidva ... # "zwei Becher" (Geldner)
RV9,86,42c dva ianä yätayann antar 'iyate # "Die zwei Völker" einend geht er
zwischen(= zwischen Himmel und Erde)"
Instrumental:d•vilbhyiim
RV 2,18,4a ... dvabhyälflharibhyäm... # "mit zwei Falben"
Femininum,Nominativ:d"ve
RV l,I85,2ab bhürilfldve acaranti c,arantam# padvanlalflgarbham apadi dadhäteI
"Zwei unbewegliche [empfangen] 7.ahlreiche Bewegliche, [zwei]
Fußlose empfangen [7.ahlreiche) Fußbegabte."
Neutrum,Nominativ:dve(Vgl. auch unten unter der Zahl 200)
RV 7,18,22a dve naptur devavata/.isate gor # "zwei Hunderte der Kuh (- 200
Kühe) des Enkels des Devavat"
d"vi
RV 4,58,3ab calvari s;ngä lrayo OJJIOpadä # dve slrse sapta hastäso OJJIOI "Vier
Hörner, drei Füße hat er, zwei Köpfe, sieben Hände hat er(= Büffel =
Soma)" (nach Geldner)
RV 10,27,7c dve pavaste ... # "die zwei Decken99"
Akkusativ:d"ve
RV 10,85,16a dve te cakre .••#"deine(= Süryä) zwei Räder"

2. dv&(v)-(/ dvay-) wird auch substantivischverwendet.


2-1. Dabei liegt manchmal Eltipse vor. Das bei dv&(v)-(/ dvay-) zu
ergänzendeWort steht mit einem anderen Zahlwort; vgl. z. B. unten RV
10,27,23 (anüp& bei dva zu ergänzen nach trayas ..• anüp&(I.,)"drei
Büffel").

19S3p.21.
96 Es handelt sich hier um einen sog. Elliptischen Dual. upasthä "die Schöße"

repräsentiert hier die mittleren und unteren Teile seines Körpers: "Schoß und Fuß(?)".
Vgl. Miyakawa XVI.
97 Es handelt sich hier um einen transnumeralen Gebrauch. Vgl. p.21 f.
111D. h. Menschen und Götter. Vgl. Geldner.
99
Vgl. zupavaste Mayrhofer 1996 p.105 (mit Literatur).
52 DieZah12

Masl,.,ilinum,Nominativ: d"vi
{aniipi/
RV 10,27,23cd travas tapanti p[1hivtm anüp& # dva hfbükafll va?ata!J,puri~am II
"Drei Büffel (= Agni? d. h. Feuer) verbrennen die Erde (für den
Ackerbau) zwei [Büffel] (- Väta oder Väyu? d. h. Wind) führen das
Wasser (?) [und] den Dünger (durch die Überschwemmung)"100
(teilweisenach Geldner)
Neutrum,Lokativ:d"vtiyo{i
{igaso{i/
RV 8,45,34ab mJna ekasminn Jgasi # ma dvayor uta ~u / "Nicht [sollst du] uns
wegen eines Vergehens,nicht wegen zweier und dreier [erschlagen]"
Femininum,Nominativ:d"ve
{maht/
RV3,56,2cd tisro mahir uparäs tasthur ... # guhä dve nihite darsy ekä II "lh:ri
Erden stehen unten; zwei sind verborgen, eine ist sichtbar" (Geldner)
dve
{samidhä/
RV 3,2,9 tisr6 ... samidhah ... # ... apunann usijo ... / t&säm ekäm adadhur
martye bhujam # ulolaim u dve upa jämim iyatu{i II "Die ... Usij
weihten drei Brennhölz.er.... Während sie daseine von diesen zum
Nutz für den Sterblichen bestimmten, gelangten die zwei in die
verschwisterteWelt" (nach Geldner)

2-2. dva(v)- (! dvay-) bezeichnet zwei bestimmte Dinge oder


Personen. Einige von diesen Verwendungen könnten auch als Ellipsen
interpretiertwerden.
Maskulinum,Nominativ:dvi
2 der 3 Priester?
RV l,162,19ab ekas tv~tur asvasyä visasta # dva yant&rä bhavatas tatha (1UQI
"Einer ist der Zerleger des Rosses des Tv~tr. zwei sind es, die es
halten.So ist das richtige Verhältnis"(nach Geldner)
Mitra und Varu9a
RV 8,29,9a sado dva cakräte ... divi # "Zwei haben im Himmel sich den Sitz
bereitet"(nach Geldner)
Hände
RV 8,72,7 duhanti saptaikiim # upa dva panca srjata!J,/ firthe sindhor adhi svare
II "Die sieben (= 7 Priester) melken die eine (= 1 Kuh = Soma), ~
lassen die fünf (= 5 Finger) zu, am Ufer des Flusses unter Schall"
(nach Geldner)

Eltern der ~bu = IDmmelund Erde101

100Vgl. zur Interpretationunten p.71.


101
Vgl. RV 1,20,4y,ivanä pitarä punaQ # •.• / rbhavo ... akrata //"die tu>hu haben
[ihre]Väter wieder jung gemacht". Hier repräsentiertpitara "Väter" Vater und Mutter.
Vgl. obenArun. 95 und96.
DieZahl2 S3

RV 1,161,Jc dhenut, kartvä yuvasd kartvä dva # "Eine Kuh ist zu machen, zwei
sind jung zu machen1112"
Asvin
RV 8,29,8a vibhir dvd carata ekayä saha # "Zwei fahren mit Vogelrossen mit
einer(= Süryä) zusammen" (nach Geldner)
2Gefäße
RV 10,27,17cd dva dhanum brhattm apsv antat, # pavitravantä caratat, punantä II
"Zwei sind dabei, mit Filtern versehen den hohen Quell im Wasser zu
läutern" (teilweise nach Geldner)
Akkusativ:d"vi
2 Feinde
RV 10,48,7abc abhtdam ekam eko asmi n#1a! # abht dv&leimu trayat, karanli I ...
prati hanmi bhüri # "Da bin ich Einer gegen Einen hier Sieger, gegen
Zwei. Was werden mir auch Drei ausmachen? Ich dresche eine
Mehrzahl" (nach Geldner)
Genitiv: d"vdyo/ß
2 Völker
RV 6,45,Sab tvam ekasya ... # avitd dvavor asi I "Du bist der Beschützervon einem,
von zweien" (nach Geldner)
Femininum,Instrumental:d"vfibhyäm
2 Türen
RV 10,67,4 avo dvabhvämpara ekayä # ... I ... # ... vi hi tisra avat,II "Unten durch
zwei, oben durch eine (= 1 Tür), ... deM er hatte die drei (= 3 Türen)
geöffuet" (nach Geldner)

3. dva(v)- (/ dvay-) steht als Prädikativum.


Maskulinum,Nominativ:dva11
RV S,62,6cd rdjänä lqatram ahnziyamänä# sahasrasthü{IQIII bibhrthaJ.,.
saha dvau
II "Ihr Könige (= Mitra und Varw;ia)als Zwei führet ohne Eifersucht
zusammen die auf tausend Säulen ruhende Herrschaft"(teilweise nach
Geldner)
d"vi
RV 6,67,1 vlsve1äff1vaJ.,.
sattu,.jye1/hatamä# girbhir mitrav~ä vävfdhadhyai
I SOffl yd rasmevayamaturyam#/hä # dvajanäm 103 asamä bähubhiJ.,.
svait, II "Mitra und Varw;1a,die Allerhöchsten unter allen Wesen,
wollen wir für euch mit Lobesworten erbauen, die als Zwei wie ein
Zügel die Menschen mit eigenen Armen als die unvergleichlichen
besten Lenker zusammenhalten"(teilweise nach Geldner)

4. dva(v)- (/ dvay-) wird kataphorisch verwendet: Zuerst werden


1112
Das heißt: "Wir müssen eine
Kuh anfertigen und zwei jung machen" (Geldner).
•u Vgl. Oldenberg: "Wohlsar&,,. - janän. Plural ist richtig (vgl. lß, 59,1 etc.)".
Anders Gonda 1953 p.21: "6,67,1 they are called dvä janä (dvau: sahitau "united"
Säyaoa)".
DieZahl2
54

zwei X genannt und jedes einzelne X wird dann ~äher erklärt. Diese
Wendung geht möglicherweise auf die indogermamsche Grundsprache
zurück104.
4-1. Dabei wird die Konstruktion anya- ... anya- 105 "der eine ... der
andere" verwendet.
Maskulinum,Nominativ:d"vau
RV 10,137,2 dvav imau vatau väta # ... I da/qaTflte anyti &vätu # ptiräny6 vätu ytid
rtipa~ // "Diesebeiden Winde wehen. Der eine soll dir Kraft zuwehen,
der anderesoll das Gebreste fortwehen"(Geldner)
d"vi
RV 1,164,20 dva supanui ... # samänaTfl vr4tim ptiri ~asvajäte I ttiyor anvtih
pippalaTflsvädv atti# tinasnann any6 abhi cäkasiti II "Zwei Vögel
wnklammem den gleichen Baum. Der eine von ihnen isst die süße
Beere,der andere schaut ohne zu essen zu" (Geldner)
Femininum,Nominativ:d"ve
RV 1,95,1 dve virüpe carata~ ... # anyanvä vatstim upa dhäpayete I luirir
anyasyäm bhavati ... # chukr6 anytisyäT{I dad[se ... II "Zwei
ungleichfaroige [Kühe (= Tag und Nacht}] wandeln; eine um die
andere säugen sie [ihr] Kalb (= Agni). Während es bei der einen
gelblichist, erscheintes bei der anderenhell" (teilweise nach Geldner)

4-2. Diese Verwendung kommt auch ohne anya- ... anya- vor.
Maskulinum,Akkusativ:dvi
RV 4,30,19ab tinu dv&jahita nayo # 'ndham sroruim ca ... / "Du geleitetest die
beiden Ausgesetzten,den Blindenund den Lahmen" (Geldner)
Femininum,Nominativ:d"vi
RV 10,88,15ab dve srutfasroavam ... # ahilTfldevdnäm utti mtirtyänäm / "Zwei Wege,
[so] hörte ich, [gibt es] für die Götter und die Sterblichen" (nach
Geldner)

1°' Hier führe ich nur ein Beispiel aus dem Lateinischen vor: Caesar, De bello

Gallico 1,53 (4): duaefuerunt Ariovisti uxores. img_ Sueba natione. quam domo secum
duxerat; altera Norica regis Vocionis soror, quam in Gal/ia duxerat a fratre missam:
utraquein eafuga periit; duae filiae: harum altera occisa, altera capta est. "Ariovist
hatte zwei Frauen. eine Suebin, die er von zu Hause mitgebracht hatte, und ~
Norikerin, Schwester des norischen Königs Vocio. Ihr Bruder hatte sie Ariovist
geschickt,der sie in Gallien geheiratethatte. Beide kamen auf dieser Flucht ums Leben.
Er hatte zwei Töchter. Von diesen wurde die eine getötet, die andere
gefangengenommen"(teilweisenach Deissmann).
105 • A form •h en-io- could have meant 'that one there', which developed into 'the
1
?ther, another' in lndo-Iranianonly. Compare the use ofVedic anya-, which can occur
m two subsequentclauses as anya..., anya ..., 'the one ..., the other ..•'. lt seems that the
originaldemonstrativemeaningof anyti- is still present here" (Vaan 1999p.90).
DieZahl 2 55

5. dva(v)- (/ dvay-) kommt in der Zahlenreihe vor, während


ubha(v)- (/ ubhay-) nicht in ihr vorkommt.
Reihe1-2-
RV 6,45,5 tvam ekasya ... # avita dvayor asi I utedfse yathä vayamII "Du bist der
Beschützer von einem, von zweien, auch für einen solchen, wie wir
[sind]" (nach Geldner)
Reihe1-2-3-viele
RV 8,45,34 m&na ekasminn&gasi# m&dvayor uta t!YJiI vadhir m&... bhürisuII
"Nicht [sollst du] uns wegen eines Vergehens,nicht wegen zweier und
dreier [erschlagen],erschlagen sollst du [uns] nicht wegen vieler"
RV 10,48,7abc abhtdam ekam eko asmi n~~a/ # abht dva kim u trayah karanti I ...
prati hanmi bhüri # "Da bin ich Einer gegen Einen hier Sieger, gegen
Zwei. Was machen mir auch Drei aus? Ich dresche eine Mehrzahl"
(nach Geldner)
Zahlenreihe2-3-4
RV 4,33,5abc jyqfha äha camasa dva kareti # lcaniyäntrin /q',:,avämetyäha I
kan~/ha äha caturas kareti # "Der Älteste sprach: 'Ich will zwei
Becher machen', der Jüngere sprach: 'Wir wollen drei machen', der
Jüngste sprach: 'Ich will vier machen'" (Geldner)
Zahlenreihe2-4-6-8-10-20-30-40-50-60- 70-80-90-100
RV 2,18,4-6b a dvabhyäm haribhyäm indra yähy # a caturbhir a sadbhir
hüyamäna(II astäbhir dasabhih somapeyam # aya111 suta(I sumalcha
ma mfdhas kab 141a vimsatya trimsatäyiihy arv&ti# a catvärimsatii
haribhir yujänab I a paiicäsatä surathebhir iru:lr- # -
a sastya saptatyasomapeyam151asitya navatyayähy arv&n# a satena
haribhir uhyamäna(II 4. "Fahr mit zwei Falben herbei, o Indra, mit
vieren herbei, mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht, mit
~ zum Somatrunk herbei! Dieser (= Soma) ist ausgepresst, o
Sumakha, verschmäh [ihn] nicht!" 5. "Fahr mit zwanzig, mit dreißig
nahe herbei, mit vierzig Falben herbei, nachdem [du den Wagen
damit] bespannt hast, mit fünfzig [Falben] mit schönem Kriegswagen
herbei, o Indra, mit sechzig, mit siebzig zum Somatrunk herbei!" 6.
"Fahr mit achtzig, mit neunzig herbei, [Fahr] mit hundert Falben
fahrend herbei!"

6. Durch dva(v)- (/ dvay-) in Verbindung mit ein Gepaartes


bezeichnenden Wörtern, mithuna-, samyac-, saha usw., wird ausgedrückt,
dass zwei als ein Gepaartes doch eine Einheit bilden.
Maskulinum, Nominativ:'"""
RV S,62,6cd räjänil leyatrdmdhn,iyamänä # sahasrasthiill(llflbibhrtha(Isaha dvau
II "Ihr Könige(= Mitra und V~a) als Zwei führet ohne Eifersucht
zusammen
die auf tausend Säulen ruhende Herrschaft"(teilweise nach
Geldner)
56 Die Zahl 2

d"vif
RV l,l44,4ab yam ilfl dva savayasäsaparyatab# samäne[6nä mi~hunasamokasä I
"Den die zwei Gleichaltrigen hegen, das m gemeinsamem Schoße
beisammenwohnendePaar" (teilweisenach Geldner)
Akkusativ:th•i 106 •
RV I0,17,2d ajahäd ... dva mithunasara1JyübII "Sie ließ die Zwei , die em Paar
waren,im Stich. die SaraQyü"(Geldner)
Lokativ:dvti.yol} , . L ,. , " •
RV l ,83,3ab iulhi dvayor adadhä ... vaco # ... m1thunaya saparyatabI Auf zwei
legtest du die Rede, die als ein Paar mit einem Löffel aufwarten"
(nach Geldner)
Femininum,Nominativ:d"vi
RV 5,47,5 ida,p vapur ... # caranti yan nadyas tasthur Jpab I dve yad '':'
bibhft6 ... anye # ... yamyasabandhüII "Das ist ein Wunder, dass die
Flüsse gehen, die Wasser stehen; dass ihn zwei andere tragen, die
Zwillinge(und)von gleicherSippe sind" (nach Geldner)
RV 10,88,16ab dve samictbibhrtascarantalfl# sir$at6jätam manasä vfmr$famI "Die
zwei GeJ>aarten (= Himmelund Erde) tragen den Wandelnden(= Agni
als Sfuya), den aus ihrem Haupte Geborenen, den im Geiste
Betrachteten"(teilweisenach Geldner)
Akkusativ:tl"ve
RV 3,30,l lab eko dve vasumafisamicf # indra a papraup[1hivfmuta dyam I "Einer
[erfüllte)zwei. die schätzereichenGepaarten,[und zwar] lndra erfüllte
Himmelund Erde" (Miyakawa107)

7. Das Verhältnis zwei zu eins 108 ist nach dem Vedadichter


Dirghatamas Aucathya das richtige Verhältnis: RV l,162,19ab ekastwi~fur
asvasyävisasta # dva yantarä bhavatastathartub / "Einer ist der Zerleger
des Rosses des Tv~tr. zwei sind es, die es halten. So ist das richtige
Verhältnis". Um dieses Verhältnis (den Goldenen Schnitt) auszudrücken,
benutzten die Vedadichter eine idiomatische Wendung mit Variationen.
7-1-1. Ein Begriff wird zuerst mit der Dreizahl genannt, und dann
1116
Nach SäyaQasind sie Yama und Yami. Vgl. Geldner Anm. zu 10,17,2. Die
Frage, wen genau die SaraJ}yuverlässt, wird in Zeller 1990 p.26ff. ausführlich
diskutiert.
107Vgl. MiyakawaVII p.22.
108
Vgl. zum Verhältniszwei zu eins im Germanischen,z.B.: Der Nibelunge Nöt
505-524:Woldrizechundertreckendie wärenschierekomen. uzden wurden tusent der
besten dö genomen.... Do weit' si ir gesindes zweinzic hundert man, die mit ir varn
so/denzu Burg6ndendan, zuojenen tusent reckenuzNibelungelant "Etwa dreitausend
Ritter waren sogleichversammelt,aus denen die tausend besten ausgewählt wurden. ...
Dann wählte sie. (= Brunhild)aus ihrem Gefolge zweitausend MaM aus, die mit ihr
nach Burgundreisen sollten. Diese kamen zu den tausend Rittern aus Nibelungenland
hinzu"(nachGrosse). --
Die Zahl 2 51

werden zwei X und ein X näher erklärt. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt 5-1.
7-1-2. Ein X und dann zwei X werden umgekehrt näher erklärt,
nachdem drei X zuerst genannt worden sind. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt 5-2.
7-1-3. Der Begriff mit der Dreizahl wird nicht zuerst genannt;
anderswo werden zuerst zwei [X] und ein [X] erklärt, und erst dann werden
drei [X] genannt. Vgl. oben unter der Zahl 1 Abschnitt 5-3.

7-2-1. Drei X werden nicht genannt, nur zwei X und ein X werden
erklärt. Vgl. oben unter der Zahl 1 Abschnitt 5-4.
7-2-2. Zwei X werden zuerst erklärt, und dann wird ein weiteres
durch "das dritte [X]" bezeichnet. Hier kann auch die kompletive
Verwendung109 der Ordnungszahlwörter betrachtet werden.
Neutrum,Akkusativ:d"ve
RV 1,155,Sabc dve id asya kramane ... # 'bhikhydya martyo bhura!Jyati I trfiyam asya
nakir adadhar~ati # "Nur zwei seine Schritte schauend wandelt der
Sterbliche. An seinen Dritten wagt sich keiner heran" (teilweise nach
Geldner)

Vgl. p. 20.
ICl9
58

DIEZAHL3

Die Zahl 3 ist neben der Zahl 7 im RV eine ganz besondere Zahl 11°.
Dies beruht vermutlich darauf, dass die älteren Indogermanen einst nur bis
drei gezählt haben: "eins, zwei, drei, (viele)"m. Mutmaßliche Spuren dieser
Erscheinung im RV sind z.B.: RV 6,45,5 tvam ekasya ... # avit& dvayor asi
/ utedfse yathä vayam II "Du bist der Beschützer von einem, von zweien,
auch für einen solchen(= für einen Dritten), wie wir [sind]" 112; RV 8,45,34
ma na ekasminn agasi # ma dvayor uta trisu
I vadhlr ma ... bhurisu II
"Nicht [sollst du] uns wegen eines Vergehens, nicht wegen zweier und
dreier [erschlagen], erschlagen sollst du [uns] nicht wegen vieler" 113; RV
10,48,7abcabhtdam ekam eko asmi n~$ti/ # abht dva kim u trayah karanti
/ ... prati hanmi bhuri # "Da bin ich Einer gegen Einen hier Sieger, gegen
Zwei. Was machen mir auch Drei aus? Ich dresche eine Mehrzahl" 114.
Daraus entwickelte sich eine Dreier-Bündelung bei den Indogermanen
(vgl. unten unter der Zahl 7), die der RV uns noch erkennen lässt. Vgl. z.B.
RV l,163,4ab trfni ta ... divi bandhanäni # trfny apsu trfnv ... samudre I
"du{= Ross) hast drei Bande im Himmel, drei im Wasser, drei im Meere".
Vgl. auch unten unter der Zahl 9. Anschauungen wie "die dreifache
Entfaltung der Einheit" und "die Dreieinigkeit" können als
Grundanschauungen der Vedadichter betrachtet werden (vgl. auch unten
unter der Zahl 7): RV 9,97,55ab saf!l trf pavitrii vitatäny e$J1# anv ekam
dhävasi piiyamänal;zI "Zu drei ausgespannten Seihen kommst du (= Soma)
vereinigt; an einer läufst du ab, wenn du geläutert wirst" 115•

110Vgl. Gonda 1976p.5: "Abouteighty years ago E. Washburn Hopkins published


an interestingarticle on thc "Holy nwnbers ofthe Rig-Veda". While rightly observing
tbat "the most reveredcardinalsofthe Rig-Vedaare three and seven" and providing his
readerswith a selectionof the many relevantplaces, he proposed some good and useful
interpretations.Since, however,his paper is very imcomplete,and the ~gveda-Saiphitä
is not alone in containing important data about the so-called holy numbers, a new
descriptionof the relevant facts is no superfluity."Der Aufsatz von Hopkins steht in
OrientalStudies,A selectionof the papers read before the Oriental Club of Philadelphia
1888-1894,Boston 1894,p.141ff.Vgl. auch Hopkins 1894p.276ff.
111
Vgl. Gonda 1976 p.6f.: "The explanationproposed by Usener has often been
quoted:the use of three as the nwnber of perfection is a survival of prehistoric stage of
humancultureat which man could not count above that number."
112Übersetzungnach Geldner.
m Vgl. p.74.
114Übersetzungnach Geldner.
115 Übersetzungnach Geldner.
DieZahl3 59

Nach der Anschauung der Vedadichter gab es dreifache Ströme von


Strömendem bzw. Fließendem (Wasserströme, Feuerströme,
Lichtströme usw.): RV 10,75,lc pra sapta-sapta tredha hi cakramu'I;,#
"Dreimal je sieben sind sie (= Gewässer) nämlich ausgezogen" 116• Wenn
von einem aus drei Seihen kommenden Soma die Rede ist, heißt die Zahl
3117• Da der Somakult eine Imitation des Regenvorgangs ist, ist 3 ebenso
wie die Zahl der Soma-Eimer auch die der Seen, in die das heilige Naß -
der Regen - aus den 3 himmlischen Filtern tropft 118• Indra trinkt dann drei
Seen des gepressten Soma aus. D. h., die Überschwemmung ist beseitigt.
Der symbolische Wert der Zahl 3 konnte auch auf die Zahl 30 übertragen
werden. Vgl. unten unter der Zahl 30.
Wie Soma (Wasser) ist auch Agni (Feuer) dreigestaltig. Er bat drei
Geburten, drei Mütter und drei Wohnungen. Deshalb ist die Zahl des
Feueraltäre drei 119• Agni hat dann drei Zungen, drei Körper usw. Da das
Feuer von den Vedadichtern mit dem Wasser assoziiert wird, finden sich
bei den Göttern Agni und Soma einige gemeinsame Ausdrücke. Vgl. auch
unten unter den Zahlen 7 und 10.
.Die Breite des Lichts bzw. der Strahlen ist drei Y ojana. Auch Sürya,
Savitr, Vi~I).uusw. 120, zu denen Lichtströme gehören, sind mit der Zahl 3
verbunden. So hat z.B. U~as (Morgenröte) drei Geburten. Vi~:QU(= Strahl,
vf$,:iu-< *1}is-nu- "der Fließende" 121) macht drei Schritte 122• Vgl. unten
unter den Zahlen 7 und 21. Auch hier konnte der symbolische Wert der
Zahl 3 auf die Zahl 30 übertragen werden. Vgl. unten unter der Zahl 30.
Das Grundzahlwort für die Zahl 3 hat drei formal unterschiedene
Genera. Im Maskulinum und Neutrum erscheint der Stamm tri- (mit
Ablaut), im Femininum der abweichende Stamm tisr- (ohne Ablaut).

116Übersetzungnach Geldner.
117 Soma kann auch in dreierlei Gestalt auftreten.Vgl. Gonda 1976 p.33:
"Occasionallya triad is specified in tbe same passage. Thus the poet of JV. 8, 2, 7
speaksof tbree somas, to adressin st. 9 the soma in a purestate, the soma mixed with
milk,andthe somamixedwith tlricksour milk."
111Vgl. MiyakawaXVIII(mitLiteratur).
119 Umgekehrtwäre auch eine sekundäre Mythologisierungdes Rituals denkbar:
Da die rigvedischen Inder drei Feueraltäre hatten, wird erwähnt,dass Agni drei
Geburten, dreiMütterusw. hat
120 Über dasProblemder "Dreiz.ahl" in bezog auf die Asvin wird in Zeller(1990
p.I04ff.)diskutiert.
121Zur Wurzel *i,ejs- "fließen" (Kümmel)vgl. LIV 1998 p.613, LIV 2001 p.672.
Zum Suffix-nu-vgl. Debrunner1954 p.741f. Zu anderenVorschlägenvgl. Mayrhofer
1996p.566(mit Literatur).
122 In Dandekar 1941 = 1979 p.72ff. werden die drei Schritte von Vi~u
ausführlichdiskutiert ·
60 DieZahl3

Teilweise wird für 3 auch indeklinables tri}.,.verwendet. Die folgenden


Fonnen sind im RV belegt.
Indeklinabel Maskulinum Neutrum Femininum
SinsrularAkkusativ trilJ.
PluralNominativ tri/J. traya/J. trf / trfni tisralJ.
Vokativ tisrah
Akkusativ trih trfn trf !trfni tisrah
Instrumental tribhih tribhi/J. tisfbhi/J.
Dativ tribhvti/J.
Ablativ tisfbhyah
Genitiv tri/J. trirzdm tisj_rzdm
Lokativ trfyu tr!§u tisf~

1. tri}.,."dreimal"wird vereinzelt als Ersatz des Grundzahlwortes123,


um ihren Ausdruck zu variieren, verwendet124: z. B. RV 8,96,8a für die
3silbigeLautfolgetri"JJ ~czyfisstatt der 4- [oder 5-]silbigentraya}J.$D$!is[ca],
RV 1,l 16,4absteht um der Klangschönheitwillen 3mal die Lautfolge t-i-r-
a: tisrtih..• trir ahätivra0 ; RV 3,56,Sasteht die lsilbige Lautfolge tri}.,.statt
der 2silbigentri~m.
tri1}mit demAkkusativ,Singular,Neutrum: ...
RV 4,S3,5ab trir antariksamsavil&mahitvand# tri rajäfflSiparibhüs trfr,irocana'23
/ "Savitr wnschließt mit seiner Größe den dreifachen Lufuaum, die
drei Räume(=3 Erde),die drei Lichträume"
tn'l}statt des Nominativ,Plural,Maskulinum:
RV 8,96,8abc trih sastis tvä maruw viivfdhänd# usr&iva riisayoyajniyäsa/J.I upa

,a Diese Verwendungist bei Kompositaauch im Griechischenund Avestischen


bez.eugt.Zum Griechischenvgl. Ilievsky 1989p. 68: "In Homer and in Classical Greek
there are compoundsboth with the stems of the cardinal number tri- and with the
adverbialmultiplicativeform tris ••..Both fonns in these compoundsare equivalent, as
canbe seenfromthealtemations".DerNominativtris im Boiotischen,Delphischenund
Herakleischenkönnte statt auf *trinsebenfallsauf eine Form tris zurückzuführensein.
Aber ich bin jetzt nicht in der Lage, dies genau zu untersuchen. Vgl auch av.
'hris.uruuara-•drei Pflanzenstengelenthaltend,daraus bestehend" (Bartholomae 1904
Sp.811).
124
Auch im Deutschenkommt diese Ausdrucksweisevor, z. B. steht ·auf dem
Auto einer ErlangerParfümerie:Dreimalin Erlangen.Damit ist gemeint, dass sie drei
Lädenin Erlangenhat. Wie alt eine solcheAusdrucksweisebzw. Zählweiseist, weiß ich
nicht. Aber diese Zählweisegehört sicherlich zum altertümJichenTyp. Ich vermute,
dass die ältere Zählweiseauch bei den Indogennaneneine solche wie in trlr antari/qam
(Sg) "dreimalLuftraum(= drei Lufträume)"war.Deshalbist es kein Wunder,wenn den
Grundzahlwörtern6, 7, 9, 10die erstarrtensingularischenKasusfonnenzugrundeliegen.
125
Mit tri/J.,trf und trfnibemühtsich der Dichter,seinen Ausdruckzu variieren.
DieZahl3 61

tvemal} ... # "Dir [nahen wir] dreimal [und] sechzig(= 63} 126 Marut
wie die Kuhherden zunehmend, wir Opferwürdigen nahen dir (=
lndra)"
trfh mit dem Genitiv,Plural,Maskulinum:
RV 3,56,Sa trt ~adhasthä sindhavas trih kavin.im # "Die drei Stätten gehören zu
den drei Sehem127(= Agni), ihr Ströme(= Feuerströme= Agni)"
trfl}mit dem Nominativ,Plural,Neutrum:
RV 3,56,Sab trir uttam& dü!Jasä rocan.ini # trayo räjanty asurasya virdf, I "Die
dreifachen, höchsten, unerreichbaren Lichthimmel: [darüber]
herrschendrei Mannen (= das dreifache Feuer als der dreifacheStrahl)
des Asura (= Agni121als Savitr)"1211
RV 4,l,7ab trir asya td paramd santi satyd # spärhd devasya ianimäey agnefi I
"Er hat diese drei höchsten wahren, die ersehnten Geburten130, der
GottAgni"
trfl} mit demAkkusativ,Plural, Neutrum:
RV 1,20,7 te no ratnäni dhattana # trir & sdptäni sunvate / ekam-eka'!J
susasnbhifi II "Bringet uns Kleinode, den dreifachen Siebener (=
Regen) dem Somapressenden,je eines für die schönenRezitationen"
RV l,l l6,4ab tisrafi /cyapas trir ahätivrajadbhir # ..• patal!Jgail;,/ "mit den drei
Nächte, drei Tage131hinüberfliegendenVögeln"
RV 8,41,9abc yasya svetd vica/cya(I&# tisr6 bhümir adhilcyitaf, I trir uttaräni
papratur # "Dessen zwei weißglänzende weitschauende [Gestirne]
über den drei Erden wohnen - sie haben die drei höheren [Räume]
erfüllt" (nach Geldner)

2. tri- (/ tisr-) wird adjektivisch veiwendet und dann als Attribut mit

126Vgl. oben unter der Zahl 63 p.143.


127 Anders Geldner: "Dreimal drei sind die Stätten der Seher (Agni)". Diese

Möglichkeitist nicht ganz ausgeschlossen.Da aber die Zahl 9, die als 3 x 3 vorgestellt
wird, kawn im RV vorkommt (vgl. RV 1,144,Sd), interpretiere ich nach der
gewöhnlichenVorstellungdes Vedadichters.Vgl. RV l,15,4b, RV 2,36,4b,RV 3,20,2a.
121 Anders Geldner: "Asura ist der Urgott, seine drei Mannen die obersten
Aditya's."
129 Vgl. Geldner: "Dreifach sind die höchsten, schwer erreichbarenLichthimmel.

DreiMaMen des Asura sind Herrscher."


uoVgl.RV l,95,3a tri!Jijanä ... asya # "seine drei Geburten".
131Vgl. Oldenberg: "Der Sinn 'drei Nächte, drei Tage' scheint mir unverkennbar

(andersBaunackKZ. 35, 540; Geldner Rel. Lesebuch 94). Danach läge Vermutungtri
(resp.llT) nahe. Doch finden sich mehrere Stellen, an denen tril).steht, wo Kardinal.zahl
zu erwartenwäre: III, 56,8; IV,1,7; VIII,41,9, vgl. auch 111,56,5;IV,53,S; V. Henry,
Actes du XII. Congr. des Orient. 1,14. Man wird danach annehmen, daß statt 'drei
Nächte,drei Tage' gesagt werden konnte 'drei Nächte, dreimalTage'. BartholomaeBB.
15,30(ebendas. 17,344 hält er trir für verderbt; vgl. Bollensen Or. u. 0cc. 2, 478)
nimmttrlr aha (aus ah1J)'dreimal am Tage• an. Ich hege Bedenkengegen den Sinn wie
gegensolchenLokativ." ·
Die Zahl 3
62

seinem Gezählten im gleichen Genus, Kasus und Numerus (im Plural)


verbunden 132• Dabei steht es im allgemeinen seinen Bezugswörtern voran.
Besonders häufig steht es am Zeilenanfang.
Maskulinum,Nominativ:tr(l)•al.i
RV l,34,2a trayal;,paw:iyo... # "drei Radreifen"
RV l,34,2c trayaskambhasa(b)... # "drei Stützen"
RV l 34 Sb trayaähäv&s... /Rdrei Tröge"
RV 1~4'.9b ... trayovandhuro... stini/äl;,/"die drei brüderlichen Sitze" (Geldner)
RV l,164,44a trayal;,kciina(l;r) ... # "drei Langhaarige"
RV 3,56,Sb trtiyo... tisurasyaviral;,I "drei Mannen des Asura" . .
RV 4,45,lc pr/q&so133 ••• mithund(l;r) ... trayo # "drei Kraftvolle, die eme Gruppe
bilden"
RV4,58,3a ... trayo... padä(I))# "drei Füße"
RV 5,69,2cd trayas ... vrsabhasas tisf1)J,,i# dhifa,;ränälflretodha(h) ... II "drei
Stiere als die Besamerder drei Dhi~Qä"
RV 7,33,7c trayogharmasa(/.1) ... # "drei Gluten"
RV7,101,4c trayal;,kosäsa(l;r) ... # "drei Kufen"
RV 8,2,7a trtiya(b)... somäl;,# "dreierleiSoma"
RV 8,2,Sa trayal;,kosäsa(/.1) ... # "drei Kufen"
RV 10,27,23c trayas... anüpa(b)# "drei Büffel"
Akkusativ:tTtn
RV l,126,5b Irinyuktam .../ "drei Gespanne"
RV 2,27,Sa tisrobl&.mir ... tnmr uta dyun # "die drei Erden und die drei Himmel"
RV 5,69,lab trt rocan&... tnmr uta ©;M!! # lriQi... rajäl'{ISi
/ "die drei Lichträume
und die drei Himmel,die drei [Luft]räume"
RV 8,5,8 yebhis tisrtil;,parävato # divo visväni rocana / lrimr aktün
paridtyatha/J. II "mit denen ihr die drei Entfernungen, alle Lichträume
des Himmels,die drei Dunkelräumedurchfliegt"
RV 9,73,lc Irin...mürdhno... # "drei Häupter"(Geldner)
Instrumental:tribhlh
RV 1,ll6,4d tribhf rathai/J.satapadbhi/J.1ti/asvail;,II "mit drei hundertfüßigen,
sechsrossigenWagen"(nach Geldner)

132 Vgl. die (scheinbare)Ausnahme hinsichtlich der Kongruenz: tf"4u (LPn) mit
dem Singularrocane:RV l,105,5abc amfye devä sthana # trisv a rocane divah / kizdva
rla1flkad anrtaTfl# "Ihr Götter, die ihr dort in den drei [Lichträumen], im [ganz.enl
Lichtrawn des Himmels seid, was ist euch Recht, was Unrecht?"; RV 8,69,3 tli asya
südiuuJhasa/J. # Soma'flsri!IQnti
pfsnayal)/ janman devanämvfsas # trisy a rocane divtih
//"Diese scheckigensich milchendenKühe machen seinen Soma vollkommen, [wie] es
bei seiner (= Indras) Geburt der Götter Clane in den drei [Lichträumen], im [ganzen]
Lichtraum des Himmels [gemacht haben (= Soma mit Milch vollkommen gemacht
haben)]." Es ist wohl eine dichterische Technik, statt einer langen pluralischen Form
eine kune singularische Form zu verwenden, wobei der Dichter jedoch keineGrenze
der bei der Dichtung erlaubten Spielräume überschreiten muss.Vgl. zur Interpretation
MiyakawaXVII.
133Vgl. Mayrhofer 1996p.159 (mit Literatur).
DieZahl 3 63

Lokativ:tri1u
RV l,15,4b ... y6ni$Utri$U/"an den drei Stätten(= 3 Feueraltäre)"
RV2,36,4b ... yoni~u tri~u/ "an den drei Stätten(= 3 Feueraltäre)"
FemJnlnum,Nominativ: tisralJ
RV l,13,9ab i!ä sarasvati maht # tisro devtr mayobhuvaf:,/ "Ilä, Sarasvati, Mahl,
die drei erfreulichen Göttinnen" (Geldner)
RV J,35,6a tisro dyavaf:,... # "drei Himmel"
RV l,164,25c gäyatrasya samidhas tisra(/:1)... # "Zur Gäyatri gehören drei
Brennhölzer"
RV2,3,8abc sarasvati ... # i/ä ... bharati ... / tisro devtJ:,...# "Sarasvati, Ilä, Bhärati,
die drei Göttinnen"
RV 2,35,Sab ... tisr6 ... narir # ... devtr ... / "die drei Frauen, die Göttinnen134"
RV3,4,8 ... bharati ... # i/ä ... agnif:,/ sarasvati ... # tisro devfr ... II "Bhärafi, Ijä,
Agni, SarasvatI, die drei Göttinnen"= RV 7,2,8,d
RV 3,17,3b tisra äjanir 1J$asaste 135 agne / "deine drei Geburten wie die der
Morgenröte, o Agni" 136
RV3,20,2b tisras tejihva 131 ••• # "deine drei Zungen"
RV3,20,2c tisra(/:1) ... te tanvo devavätäs133 # "deine drei gottgenehmen Körper"
RV3,56,5cd rtavarir v6sanäs139 tisro apyäs # trir a divo vidathe patyamänäf:,II
"Zur rechten Ordnung gehörig sind die drei Wasserfrauen, die dreimal
des Tages ein Anrecht auf das Opfer haben" (teilweise nach Geldner}
RV 7,33,7b tisraf:,praja aryä jy6tiragräf:,/ "es gibt drei arische Geschöpfe, die das
Lichtvoraustragen" (Geldner)
RV7,87,5a tisr6 dyavaf:,... # "drei Himmel"
RV7,87,5b tisr6 bh11miruparäf:,... / "drei Erden [sind] darunter [hineingesetzt]"
RV 7,101,4b tisr6 dyavaf:,... # "drei Himmel"
RV 8,2,8b tisras camvaf:,... / "drei Kufen"
RV 8,101,14a praja(/:1)... tisr6 ... # "die drei Geschöpfe"
RV9,5,8 bharafipavamänasya # sarasvati i/ä maht / ima,,, no yajiiam a gaman
# tisro devth supesasah II "Bhärati, Sarasvati, IJä, Mahl sollen zu
diesem unserem Opfer des sich Läuternden kommen, die drei schön

134 "SäyaQa denkt an die drei bekannten Göttinnen IJä, Sarasvati, Bhärati"

(Geldner).
135 Der hier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir

in 3c.
136 D. h., "Du(= Agni}, der Gott von der Art wie U~ hast drei Geburten". Die
Geburtdes Gottes Agni "Feuer" wird hier mit derjenigen der Göttin U~as "Morgenröte"
verglichen.Das heißt, die erste Phase der Feuerentzündung wird mit der Erscheinung
der Morgenröteverglichen. Vgl. zur Interpretation MiyakawaXXVI.
137 Der hier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir

in 2d.
ua Derhier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir
in2d.
139 Vgl. Pinault 2000 p.67: "On pourrait considerer que y~aQä/:1 est ici le

replacementde yo~aQa/:,, qui aurait la meme valeur metrique."


DieZahl3
64

geschmuc- kten G"tti"


o nnen140n
RV9,33,4a tisr6 vaca(li)
..• # "dreierleiReden" (Geldner) .
RV9,50,2b tisr6 v&comakhasyuval)/ "die drei eine Gabe heischenden Reden"
(Geldner)
RV 10,33,Sab yasya ...haritorathe # tisr6 ... I "dessen(= KurusravatJ.a)drei Falben
am Wagen" ~ , - , h ''/"Bh- u·
RV 10,110,8 •.. bharati... # i!ä... I tisr6 devir..• # sarasvatisvapasa. .••1J ara ,
IJä, Sarasvati, die drei kunstfertigen Göttinnen" (teilweise nach
Geldner)
RV 10,l l4,2a tisro... nirrtir... # "drei Todesgöttinnen141"
Femininum,Vokativ: tisral,1 42
RV 10,70,Sa tisro devir... # "ihr drei Göttinnen(wohl Mahl, Sarasvati, Bhärati)"
Femininum,Akkusativ:tisrti{,
RV l,34,7c tisr6.•.parävdta(li)# "die drei Entfernungen"
RV 1,34,Sc tisrdbprthivtrupdri... # "über den drei Erden"
RV l,72,3a tisr6... sarddas... # "drei Jahre lang143"
RV 1,102,Sb tisr6bhumir... trtllirocanardie drei Erden,die drei Lichträume"
RV l,116,4ab tisrdh ksapastrir tihätivrajadbhir# ... pata,,,gdi(II "mit den drei
Nächte,drei Tage hinüberfliegendenVögeln" ·
RV l,164,lOa tisr6mät;s trfnpitf,, # "drei Mütter, drei Väter (von Agni)"
RV2,3,2b tisr6 divab.•./"die drei Himmel"
RV2,27,8a tisr6 bhtun'ir.••trfmruta dyün # "die drei Erden und die drei Himmel".
RV3,2,9ab tisr6yahvtisyasamidhal)parijmano# 'gner ... / "drei Brennhölzer für
den umwandelndenjüngsten Agni" (Geldner)

uo Hier werden vielleicht vier Gottheiten mit tisr6 devtl) aufgenommen, drei der
vier sind jedenfalls "die drei Göttinnen".Der Dichter wollte sich vielleicht unbestimmt
ausdrücken.Mahi könnte auch Apposition zu IJä sein. So übersetzt Geldner: "Bhärati,
Sarasvati,IJä,die Große".Nach RV l,l3,9b sind die drei Göttinnen allerdings Sarasvati,
IJä, Mabi. Hier ist Mahi deutlich eine selbstständigeGottheit Auch in RV 10,70,Sa ist
sie vielleicht selbstst.ändig.Danach sind drei Göttinnen vielleicht Sarasvati, Mahi,
Bhärati.Ältere Belege sprechenjedoch für Geldner. Sarasvati, IJä, Bhärati sind die drei
Göttinnen nach RV 2,3,Sc; 3,4,8d; 7,2,8d; I0,110,8c. maht könnte dann "die beiden
Götter mit demHerrenauge"in 7 bezeichnen.Ich lasse hier Mahl unübersetzt.
141 Vgl. Hopkins 1894 p.276: "n{r,ti,used all through the Veda in the singular,

occurs in the plural only in viii. 24. 24, and x. 114. 2 (here specified as three in
number)."
142 Wackemagel/ Debrunner (1930 p.337) sagen: "Aus begrifflichen Gründen

kommen die Kardinalia selten im Vokativ vor, doch z. B. AV. 5,3,71 tisraJ.,(mit
Vokativakzent? überliefert ist tisrtil))". Der Vokativ des Grundzahlwortes kommt
allerdings schon im RV zweimal vor: RV 10,70,Sab tisro devir barhir idaf/1... #
a sidata •.. l "O Dreigöttinnen,setzet euch auf dieses Barhis"; RV 10,128,Sa devil) 1al
urvir uru nab /croota # "0 Göttinnen Sechsräume,gebet unsRawn!" tlsro devir und1al
urvir sind häufig vorkommendeSyntagmen. In Wackernagel/ Debrunner 1930 p.337
kann man diese Beispielenachtragen.Diese Beispielestehen schon in Miyakawa VIII.
143 Wörtlich "drei Herbstelang". In diesem Gebrauch repräsentiert der Herbst ein
ganzes Jahr (pars pro toto).
DieZahl3 65

RV3,56,2c tisro mahtr ... # "drei Erden"


RV4,53,Sc tisro dival)pfthivts tisra(b) ... # "die drei Himmel,die drei Erden"
RV7,101,la tisro vacab ... jyotiragrä(IJ.)# "die drei Stimmen, denen das Licht
vorangeht"(Geldner)
RV7,104,llb tisrabprthivtr adho ... visvii/:1 l"unter alle drei Erdräume"(Geldner)
RV 8,5,8a ... tisral;,parävato # "die drei Entfernungen"
RV 8,32,22a ... tisra/:1 pariivato # "die drei Entfernungen"
RV 8,41,3e rq/Js tisro ... # "die drei U~as14411
RV8,41,9b tisro bhümir ... /"die drei Erden"
RV9,97,34a tisro vaca(IJ.) ... # "die drei Stimmen"
RV 10,l07,6c ... sukrasya tanvo ... tisro # "die drei Körper des Lichts"
Instrumental: tisfbhilJ.
RV8,60,9c ... girbhis tisfbhir... # "mit drei Worten"
Genitiv:tisf')im
RV5,69,2cd trayas ... vr1abhasas tisf~'fl # dh~a')änä'fl retodha(IJ.)... II "drei
Stiere als die Besamer der drei Dhi~"
Lokativ:tisf1u
RV6,47,4c ... tisf~ pravatsu # "in den drei Strömen"(Geldner)
Neutrum,Nominativ:tri
RV l,34,9a ... trt cakra trivfto rathasya # "drei Räder des dreiteiligenWagens (der
Asvin)"
RV l,154,4a yasya trt pü"!la madhunäpadani- # "dessen (= Vi~u) drei von Honig
(= Strahlen) gefüllte Spuren"
RV3,9,9ab trf')i sata In sahasrii')y... # trilfl3aCca deva nava ... / "300, 3000, 30
und 9 Götter" = RV 10,52,6ab
RV3,20,2a agne tri te vajinä trt ladhasthii145 # "o Agni! deine drei Samen, drei
Stätten"
RV3,56,5a trt 1adhasthäsindhavas triJ:,kavinJm # "Die drei Stätten gehören zu
den drei Sehern(= Agni) 146, ihr Ströme(= Agni als Feuerströme)!"
trt,..;
RV l,163,3d ... te tri')i divi bandhaniini// "du (= Ross) hast drei Bande im Himmel"
RV l,l63,4a tn')i ta ... divi bandhanäni#"du{= Ross) hast drei Bande im Himmel"
RV2,27,8b tn')i vrata vidathe antar .qiim / "die drei Gebote sind in ihrer
Zuteilungt47n
RV3,9,9ab trf')i sata tri sahasrä')y ... # lrilflSaCca deva nava ... I "300, 3000, 30
und 9 Götter"= RV 10,52,6a
RV3,17,3a tn')y ayü1f1Si tava148jätavedas # "deine drei Leben, 0 Jätavedas!"

144 Oder "als U~ zu dritt". Dies wäre dann allerdings eine besondere
Verwendungdes Grundzahlworts.
i.u Der hier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir
in~ .
Vgl. zu tri/;,oben p.60f.
146
147D. h., "die drei Gebote werden ihnen zugeteilt"= "sie halten die drei Gebote".
1411Der hier zitierte Wortlaut bildet eine Parenthese. Diese bezieht sich auf tabhir
in3c.
66 DieZahl3

RV 8,8,23a trf!lipadbnyasvinor# "dreiSpurender Asvin"


Neutrum,Akkusativ:tri
RV I,149,4a ... trf rocan.ini# "diedrei Lichträume"
RV 2,279a trf rocan.idivyb... # "die drei himmlischenLichträume"
RV 4,53:Sb trf rajäf/tSi.•. M!li rocan.i/ "die drei Welten,die drei Lichträume"
RV 5,29,lb trf rocan.idivyli.••/"die drei himmlischenLichträume"
RV 5,29,7b ... mah~btrf satbni/"drei gewaltigeHunderte"für "300 Büffel"
RV 5,29,7c trf ..•saräf/tSi# "drei Seen"
RV 5,29,Sa trf ... chatbmah~li1)(llll ... # "drei Hunderteder Büffel"
RV 5,29,Sb trf saräf/tSi... somyli... /"drei den Soma enthaltendeSeen"
RV 5,69,lab tri rocan.i•.. trfmr uta dyün # tn(li ... rajä'flSiI "Die drei Lichträume
und die drei Himmel,die drei [Luft]räwne"(nach Geldner)
RV9,17,5ab ati trf ... rocan.i# rohan ... divam/ "der über die drei Lichträumezum
Himmelsteigende[Sonnengott]"(nach Geldner)
RV9,73,8b trf ...paviträ.•./ "dreiSeihen"
RV9,97,55a -· tripaviträvitatäny... # "zudrei ausgespanntenSeihen"
RV9,103,2c tri 1adhasthä..•/"drei Stätten(= drei Seihen1~"
,,t,_,;
RV l,22,18a tmai
pad.i... # "dreiSchritte"
RV l,95,3a tri!lijanä .••asya# "seinedrei Geburten"
RV l,102,8b tisr6bhümir... trf!I;rocanJ/ "die drei Erden, die drei Lichträume"
RV l,164,48b tri!linabhyäni... /"drei Nabenstücke(= 3 Jahreszeiten)"
RV 4,53,Sb trf rajäf/tSi... trfnirocanti/ "die drei Welten,die drei Lichträume"
RV 5,69,lab l1irocanJ•.• trtmr uta dybn # trini ... raiämsi/ "Die drei Lichträume
und die drei Himmel,die drei [Luft)räume"
RV 5,81,4a ... lli{lirocan.i-# "die drei Lichträume"
RV 6,17,llc ... tri!lisaräf/tSi••.# "drei Seen"
RV 6,51,2a ... tri,:,ividathänyqiirf, # "dreiZuteilungenvon ihnen"
RV 7,66,lOc tri,:,i.•. vidlzthäni... # "drei Zuteilungen"
RV 8,6,47a lli,:,isatdnyarvatalfl# "drei Hunderteder Rennpferde"
RV 8,7,lOa llini sarämsi... # "drei Seen"
RV 8,l 2,27b trt,.,;pad4.../ "dreiSchritte"
RV 8,39,9ab ... trf,:,itridhatüni-# ••• vidathä.•./ "dreidreifacheZuteilungen"
RV 8,52,Jc •.. M!lipad4...# "drei Schritte"
RV 8,91,Sa im.initri,:,ivilfapä# "diesedrei Flächen"
RV 10,8,9d ... trf!lisir1a•••II "dreiKöpfe(von Visvarüpa)"
RV 10,87,IOb tasyaM!Ji... agrä/"dessen(= Agnis)drei Spitzen"
Neutrum,Instrumental:tribhO,.
RV 1,154,Jd tribhiritpadebhi!.z //"mit nur drei Schritten"
RV l,155,4c ... tribhirid vigämabhir# "mitnur drei Schritten"
RV.3,26,8a tribhi!.z pavitrair... # "mit drei Seihen"
RV 4,53,Sd tribhirvratair•.•//"mit drei Geboten"
RV 5,36,6ab ... rohitauväjinau•••# tribhi!.z satai!.zsacamänäv..• / "zwei siegreiche

149
Drei Somagefäßenach Säy~ dagegen sprichtjedoch 4c camvor "in beiden
Camü-Oefäßen".
DieZahl3 67

Rotfüchsen von drei Hunderten (= 300 Kühen) begleitet" (teilweise


nach Geldner)
RV9,67,26ab tribh/1 ... # var#1/haib ... dhamabhib / "mit dreien, mit deinen
höchsten Formen" (Geldner)
trfbhil}
RV8,59,Sd tribhib''°säptebhir ... //"mit drei Siebenern (= Regen)"'"
Neutrum,Lokativ:trq,i
RV l,24,13ab suna/µepo ... # ~u ... drupade1U'52 baddhal}I "Sunal;isepa, an drei
Blöcke gebunden"
RV l,154,2c yasyo~u tri1u vilcrama(lqv # "in dessen (= Vi~u) drei weiten
Schritten"
RV l,164,9d ... tri1uy6janqu II "drei Yojana weit"
RV2,3,7d ... s&mqu t,#u II "an den drei Gipfeln(= Gipfeln des Feuers)"

2-1. Um die 33 Götter zu bezeichnen, wird tri- ekädasa- "drei aus


elf bestehende" gebraucht. Vgl. unten unter der Zahl 33.
Nominativ:trdya elciülasifsal}
RV8,57,2ab yuvti1fl dev&s traya ekädas&sah# saty&T,satyasya dtufrse purastät I
"Euch haben die Götter, die drei aus elf bestehenden (d. h. die drei
Göttergrupj)en, deren jede aus 11 Göttern besteht = 33 Götter). die
Wahrhaften der Wahrheit, den Vorrang gelassen" (teilweise nach
Geldner)
RV 9,92,4ab tava !ri soma pavamäna ni(lye # vlsve dev&straya ekädas&sahI "In
deinem Geheimnis sind, o Soma Pavamäna,all diese Götter, die drei
aus elf bestehenden" (teilweise nach Geldner)
Akkusativ:trfJ.rekädalifn
RV 8,39,9 agnis lri(li tridh&tüny# alcyetividathiikavib
/ sa trimr ekädas&miha #
ya/cyacca piprayac ca no # vipro dütal)paf#krto # nabhantämanyake
same II "Agni, der Weise besitzt die drei dreifachen Zuteilungen. Er
soll hier [den Göttern,] drei aus elf bestehende opfern und sie für 1DlS
zufrieden stellen, als begeisterter Bote ausgerüstet. - All die anderen
Schwächlinge sollen entzweigehen" (teilweise nach Geldner)
Instrumental:tribhlr e/ciülas6ih
RV 1,34,1lab &näsatyä tribhlr ekädasair iha # devebhiryätam madhupeyamasvinä
/ "Kommt, Nisatya, hierher mit den drei aus elf bestehenden Göttern
zum Honigtrank, o Asvinl"
RV 8,35,3 vf.fvair devais tribhir ekädasair iha- # -dbhir manidbhir bhfgubhil)

''° Oldenberg ändert den Text (tribhil}). Auch nach Khila 1,6,Sd ist der Text
tribhib(tribhib saptebhir ...). Nach Wackcmagel / Debrunner (1930 p.15) kennen -i-
Stämme außer tribhlb kein betontes -bhi~ mehr. Vgl. auch a. a. O. p.21. Vielleicht ist
das vereinzelte -i-bhih an diesen Stellen durch üblicheres -1-bhihersetzt worden; der
Akzentkönnte echt sein. ·
151Anders Geldner: "mit dreimal siebenfachem (Schutze)".
152 Vgl. Geldner; "drupada- ... ist der Block, in den der Gefangene gelegt

wurde ...". ·
68 DieZahl3

sacäbhuväI saj61asä,qasä sürye(laca # somam pibatam asvinä II


"Mitallen Göttern.den drei auself bestehenden,mit den Gewässern,
den Marut, den Bbrgu hier vereint, einträchtig mit U~as und Swya
trinkt beideden Soma,o Asvin!"

3. Statt trf sarä,,,sisomya "drei Soma enthaltende Seen = drei Seen


des Soma"kann der Vedadichterauch sagen:trf sarä'flsisomam "drei Seen,
den Soma".Hier stehentrf sarä,,,si(APn) und somam (ASm) in Apposition.
DieseAusdrucksweisegilt als die Zählweisefür Massennomina153.
Neutrum,Akkusativ:tri
RV l,35.8b tri dhanvayojanä•.. # "die Ebene,drei Yojana weit"
RV 5,29.7cd trt ...maJIUlafi
sarä'!',Si# sutam ... somamII "den gepressten Soma des
Manu,drei Seen(= 3 Seen des gepresstenSoma des Manu)"
RV 5,29,Sa trf ••• chat4mah~a,:uim... mas # "drei Hunderte der Büffel, das
Fleisch(= das Fleischvon 300Büffeln)"

RV 6,17.llcd ..• trl(lisaräJr,si... # vrtraha(lammadirama'flSIJmII "drei Seen, den


V{tratötendenberauschendenSomasaft" = "3 Seen des vrtratötenden
berauschendenSomasaftes"
RV 8,7,lOab M(li sarä'!',Si... # .•• madhu I "drei Seen, den Honig{= 3 Seen des
Honigs)"

4. tri- (/ tisr-) wird auch substantivischverwendet.


4-l. Dabei liegt manchmal Ellipse vor. Das bei tri- (/ tisr-) zu
ergänzendeWort steht oft mit einem anderenZahlwort;vgl. z. B. unten RV
1,122,15(.füvab bei trayo zu ergänzen nach catvaro ... sisvas "die vier
Fohlen").
Maskulinum,Nominativ:trtiyat,
[iihat,J
RV 1.122,ISab catvbo ... masarsarasyasisvas # trtiyorajna ayavasasyaiil!Wfi I "~
vier Fohlendes Masarsära,die drei des siegreichen Königs Ayavasa"
(Geldner)
Femininum,Nominativ:nsr6t,
[lqit6yaf,J
RV 5,35,2 yad ... ': ctitasro# ytic ... santi tisrat,I yad vä panca lqitin.im # avas
tat ... a bhara II "Wenn zu dir vier [Völker] gehören, wenn drei
[Völker zu dir] gehören, oder wenn fünf Völker [zu dir gehören],
bringuns dannBeistand!"
Akkusativ:nsr6JJ
/ap6JJJ

153
Näherwird die Zählweisefür Massennominain MiyakawaXXVII behandelt.
DieZahl3 69

RV l,174,7c karat tisro maghavä d&nuciträ# "Der Gabenreiche mache die drei
[Flüsse]gabenglänzend('/)" (nach Geldner)
Neutrum,Nominativ: trfl)i
fbandhaniinij
RV l,163,4ab trfni ta ... divl bandhanäni# trfnv apsu trfny antab'"'samudreI "du (=
Ross) hast drei Bande im Himmel, !Im im Wasser, drei innen, [und
zwar] im Meere"
Akkusativ:trf
[sadiilf'Si}
RV5,29,la try ... manu,10devatätä # "die drei [Sitz.e]bei dem Gottesdienstdes
Menschen"(nach Geldner)
Ml)i
RV3,38,6ab trfl)i... purü,:,i# ... visväni ..• sadä1(1si
I "die drei, die vielen, alle Sitz.e"
fyojanii}
RV9,102,3a trfl)i tritasya ... # "die drei [Strecken]des Trita" (nach Geldner)
Lokativ:""411
[4gassu}
RVS,45,34 ma
na ekosminn dgasi # ma
dvayor uta llYJiI vadhir ma...
bhürisuII
"Nicht (sollst du] uns wegen eines Vergehens,nicht wegen zweier und
dreier [erschlagen],erschlagensollst du [uns] nicht wegen vieler"

4-2. tri- (/ tisr-) bezeichnet drei Bestimmte. Einige von diesen


Verwendungenkönnten auch als Ellipsen interpretiert werden.
Maskulinum,Nominativ: trtfya(,
3 Stiere'"
RV7,33,7a trayab kr,:,vantibhuvanqu retas # "Drei schaffen den Samen in den
Welten" (Geldner)
JFelnde
RV 10,48,7b ... leimu trciyabkaranti/"Was werden dann Drei machen'/"
Maskulinum,Dativ: tribhya(,
JSänger
RV8,70,ISab ... maghdvasauradevy6 # vatsa'T'nas tribhya anayat I "Der freigebige
Sohn des Süradeva führte uns Dreienein Kalb zu" (nach Geldner)
Lokativ:"411
3 Stätten156
RV 8,2,21c t,#u jätasya manä'T'SiII "die Gesinnungen des an den Dreien
Geborenen(= Indra)"
Femininum,Akkusativ: tisrah
3Türen ·
RV l0,67,4d ... vi hi tisra &vabII "denn er hatte die Drei geöffuet"(nach Geldner)

154Zu antar hier vgl. Hettrich 1993p.154.

'" Vgl. GeldnerAnm. zu 7a.


156 Nach Grassmann (Sp.556) ist etwa sadhasthqu zu ergänzen. Also kann etwa

sein. Weil hier von den Geburten des Indra die Redeist, ist
auchyonl,1uzu ergiil17.en
Yonl,1U"Stätten/ Schöße"wahrscheinlicher.Vgl. RV l,1S,4b und RV 2,36,4.
70 DieZahl3

Ablativ:tisfbhyal}
3Mütter
RV2,5,5cd kuvit tis;bhya& wira111 # swisäroy& ida111 yayu~II "- ob sie etwa
lieber als die Drei sind? - die Schwester (= 7 Schwester = 7
Feuerströme),die hierher gekommensind"157
Genitiv:tisf~m
RV 8,101,6b ekamputrD111 tisfr,bmI "den einen Sohn der Drei" (nach Geldner)
Neutrum,Nominativ:trf,;,i
3 Schritte
RV8,29,7a mr,y eka u"'gayo vi cakrame# "Einer, weitschreitend, hat die Drei
gemacht"
4-2-1. tri- (/ tisr-) wird kataphorisch verwendet: Zuerst wird die
Dreizahlgenanntundjedes einzelnewird dann konkret ausgedrückt.
Maskulinum,Genitiv:tn,;,iln
Mitra,Aryaman,Varul}a
RV 10,185,1 mahi trin&mtivo 'stu # dyulcytimmitrasvaryamnahI duradhar1a1fl
wirunasyaII "Groß soll der Schutz der Drei sein, [und zwar] der
himmlischeunangreifbare[Schutz]der Mitra, Azyaman. Varuna.•
Neutrum,Akkusativ:trf,;,l
Morgenröte,Sonne,Kuh
/ bfhaspatir usasam ~ryam g&#
RV I0,67,5bcd nis trfni sakam udadher aJcr,:,tat
arkalfl viveda stanayanniva dyau~ II "Die Dreierlöste er auf einmal
aus dem Meer, [und zwar] Bpiaspati [erlöste] die Morgenröte, die
Sonne,die Kühe(= Strahlen).Er fand das Loblied (als vierten'") wie
Himmeldonnernd.•

5. Die Zahl 3 wird in stilistischinteressanterWeise verwendet159•


5-1-1. Ein Begriff wird zuerst mit der Dreizahl genannt, und dann
werden zwei X und ein X näher erklärt. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt5-1.
5-1-2. Ein X und dann zwei X werden umgekehrt näher erklärt,
nachdemdrei X zuerst genannt worden sind. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt5-2.
5-1-3. Der Begriff mit der Dreizahl wird nicht zuerst genannt;

157
• Vgl..Geldner:·Gewiß sind die Schwestern,die hierher gekommen sind, (ihm)
lieber als drei (andere).•Nach Geldnerist Drei sprichwörtlicheRedensart wie Sieben in
saptabhya4 vtiram10,25,11.
"'Vgl.oben unter der Zahl4 p.75f.
159
Hier werdennicht alle Typen behandelt. Vgl. z. B. noch RV 1,,34,2d:trlr
naktaq,yatluistrir v asvinädivä "Thrice do ye drive by night aruttbrice O Aävins, by
day• (Klein 1999p.120). '
DieZahl 3 71

anderswo werden zuerst zwei [X] und ein [X] erklärt und erst dann werden
drei [X] genannt. Vgl. oben unter der Zahl 1 Abschnitt 5-3.

5-2. Daneben gibt es eine Variante; zuerst werden drei X genannt,


dann werden diese einzeln näher erklärt. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt 5-6.

5-3. Ein Begriff wird dreimal mit der Dreizahl genannt. Dabei wird
der Begriff nur einmal ausgedrückt.
RV l,163,4ab mni ta ... divi bandhanäni# trfnv apsu mnv anta!,1
1611samudre/"du(=

Ross) hast drei Bande im Himmel, drei im Wasser, drei innen, [und
zwar] im Meere"

5-4. Die Zahl 5 wird in die Zahlen 3 und 2 geteilt 161•


RV 10,27,23cd travas tapanti pfthivfm anüpd162 # dvd bfbüka,,,163 vahata/.,p~am II
"Drei Büffel164 (= Agni? d. h. Feuer) verbrennen die Erde (für den
Ackerbau), zwei [Büffel] (= Väta161 oder Väyu? d. h. Wind} führen
das Wasser166 (?) [und] den Dünger (durch die Überschwemmung)"
(teilweisenach Geldner)

5-5. Die Zahl 7 wird in die Zahlen 4 und 3 geteilt.

Zu antar hier vgl. Hettrich 1993p.154.


1611
161 "Five datives arranged in a group ofthree and a group oftwo: 1, 84, 7cd /ras
tokdyaka lbhäyotaräye 'dhi bravat tanve k/Jjanäya" (Gonda 1976p.228).Vgl. zu einer
Paralleleim Griechischen: Odyssee ~ 62-63 pente de toi philoi huies eni megarois
gegaasin,hoi du' opuiontes, treis d' eitheoi thalethontes: "Und .fünfSöhne sind dir
geboren in den Hallen, zwei vermählt, doch ~ noch blühende Knaben"
(Schadewaldt).
162Zu anüpa- "dem Strom entlang" vgl. Sadovski2000 p.470. Dieses Wort scheint

in seinerDissertationbehandeltzu werden.
163 Das Wort ist nach Mayrhofer 1996p.231 "nichtsicher übersetzbar".
164 Vgl. Blair 1961p.23: "Geldner (HOS) quotes Yäska and Säyava as saying that

the "three" are Parjanya, Väyu. and Äditya. He cites RV. I, 164, 44 and the three
gharmbsasin RV. VII, 33, 7, none ofwhich seems to belp very much. Geldnerhimself
translates trciyas anüptis "three buffaloes" (from "living in the water"). Griffith
translatesanuptisas "holding stores ofwater," and he quotes the translationsofWilson:
"sowingin succession"; and Ludwig, "following the water." Grassmann(WB) derives
the word from anu plus ap "situated along the water" and thereforegives it the meaning
"shore,water-vessel.""
161Vgl. RV 10,137,2dvdv imau vdtau vata # "Diese zwei Windeweben•.
166 Vgl. RV 10,107,4a satadhära,,, väyum "den mit einem Hundertstrom

~ersehenenVäyu" und RV 2,35,14c 92Qnaptre ghrtam annam vahantih.••yahvt(i "die


Jüngstendem [Apäm)Napät ihr Schmalz als Speise bringendenGewässer"(Miyakawa
XXV).
72 Die Zahl 3

RV 1,122,lSab catvaro ... masarsarasya füvas # trayo rajiia ayavasya ji~1)0~ I "die
~hlen des Masarsära,die drei des siegreichen Königs Äyavasa"
(Geldner)

6. Die Zahl 3 wird nicht immer als eine besondere Zahl gebraucht.
tri- (/ tisr-) kommt auch in der Zahlenreihe vor. Dabei werden die Zahlen 4
oder 5 als volle Zahlen verwendet
Zahlenreihel-2.("Zweiter"}-3-4
RV 8,60,9 pähi no agna ekayä # pähy uta
dvitf yayä I pähi glrbhis tisfbhir ürjäm
pate # pähi catasfbhir vaso II "Schütz uns, Agni, wegen eines
[Lobliedes]und schütz uns wegen eines zweiten: schütz uns wegen
drei Lobliedern, o Sohn der Kraft, schütz uns wegen vieren, du
Guter167!"
Zahlenreihe2-3-4
RV 4,33,5 jye~Jha äha camasa dva kareti # kfmiyän trrn /q"1)avämety äha I
kanfyfha äha catriras kareti # "Der Älteste sprach: 'Ich will zwei
Becher machen', der Jüngere sprach: 'Wir wollen drei machen', der
Jüngstesprach:'Ich will vier machen'" (Geldner)
Zahlenreihe4-3-5
RV 5,35,2 yad ... te catasro # yac ... Santi lisrah I yad vä paiica ksifin&m # avas
tat ... a bhara II "Wenn zu dir vier [Völker] gehören, wenn drei
[Völker zu dir] gehören, oder wenn fünf Völker (zu dir gehören],
bring uns dann Beistand168!"

schlie Es •handelt . h hier um emen


·
167
. _sie Versuch, mit Agni einen Tauschvertrag zu
ßen, nämlich die Lobliederdes Dichters gegen den Schutz von Agni. Vgl. oben
unter der Zahl l p.33 Anm.39.
Anm.; 4~er treibt der Dichtermit lndra Handel. Vgl. unten unter der Zahl 10000p.212
73

D1EZAHL4

Die Zahl 4 ist vor allem die Zahl von Himmelsrichtungen169 im


RV, nämlich catasral;,pradisa'JJ,. Außerdem ist davon die Rede, dass das
Götter-Trio ~bhu einen Becher, das neue Werk des Gottes Tv~tr, zu viert
gemachthat. D. h., die Regenquelle wurde vennehrt: RV 1,20,6-7 uta tyarp
camasarpnavarp# tv~tur devasya ni{krtam / akarta caturahpunal;,161te
no ratnänidhattana # trir & s&ptänisunvate / ekam-ekarpsusastibhil;,n1
"Undjenen Becher, das neue Werk des Gottes Tv~tr. machtet ihr ferner zu
vier. Bringet uns Kleinode, den dreifachen Siebener (= Regen) dem
Somapressenden, je eines für die schönen Rezitationen!" Deshalb ist die
Zahlder Quellen des Regens (d. h. auch des Himmelsstroms) vier: catasro
ntibhal;,"vier Quellen". Die Vedadichter haben sich den Himmelsstrom
oder die Himmelsströme als Abfluss des im obersten Himmel befindlichen
Somameeres gedacht. Vgl. RV 9,33,6 räyal;,samudr&rps 170 caturo # ...

visvatal;,/ ... sahasritia'JJ.


II "Reichtümer {= Soma), die vier Meere voll,
tausendfältige von allen Seiten her" 171• Von vier Quellen fallen je sieben
Strömedreifach herab. D. h., 4 x 3 x 7 Ströme fallen ab 172• Sie werden dann
Regen. Die 84 Ströme werden allerdings im RV nicht erwähnt. Vgl. jedoch
RV 4,58,3ab173 catv&risfngä trayo asya padä # dve sir~e sapta luistiiso
asyaI "Vier Hörner (= 4 Ströme aus den 4 Quellen), drei Füße (= dreifache
Ströme) hat er, zwei Köpfe(= 2 Gefäße?), sieben Hände(= 7 Ströme) hat
er(= Büffel= Soma)". Den Himmelsstrom als Abfluss des Somameeres
kennen ebenso die Pur~a 174 wie der Rigveda. Auch vier von den Asvin
ausgeschickteSchiffe, die des bauchigen Wagens gewohnt sind, beziehen
sich vielleicht auf die vier Himmelsrichtungen. Und noch dazu bezieht sich
auch die Sprache auf die Zahl 4. Da die Sprache mit den Strömen
assoziiert wurde, wurde die Sprache auf vier Viertel bemessen. Daher kann
man leicht erkennen, warum die göttliche Herrin der Gewässser
Sarasvati die Göttin der Beredsamkeit werden konnte. Ferner besaßen

lfllZu Himmelsrichtungenvgl. Macdonell1897p.9.


170 Zu samudra-vgl. Macdonell1897p.10.
1710b
ersetzungnach Geldner.
172
• :AndersLüders 1951p.287. Nach ihm ist die Auffassung,dass es sich um die
Siebenteilungdes Himmelsstromeshandelt,volkstümlich,und eine andere,dass es sich
umse:e Vierteilunghandelt,priesterlich.
Vgl.auchRV 2,18,1.
174
Vgl.Lüders1951p. 276.
74 Die Zahl 4

die Vedadichtereine Anschauung,dass man die Zahl 4 als die Ganzheit in


seiner Vorstellung sieht. Bei den Vedadichtem ist auch der Mensch schon
vierklassig (BrähmaJJ.a,Räjanya, Vaisya, Südra175). Die Besonderheit der
Zahl 4 im RV geht augenscheinlichauf die Zahl der Himmelsrichtungen
zurück176• Die Zahl 4 dient auch zur Hervorhebung für die anderen vollen
Zahlen wie 30, 100, 1000 usw. Vgl. unten unter den Zahlen 34, 104, 1004,
4000.
Dass die Zahl 4 eine besondere Zahl ist, beruht aber urspriinglich
vielleicht darauf, dass die älteren Indogermanen einst die Zahlen nur bis
drei und dann bis vier gezählt haben: "eins", "zwei", "drei", "•viele >
vier"m •kwet-ljOr-/ •kw(e)t-yer- / •kw(e)t-ur-178 (vgl. lat. quot, ved. kati
"wie viele?"< •kwotz)119• Mutmaßliche Spuren dieser Erscheinung im RV
sind z. B.: RV 8,45,34 ma na ekasminn agasi # ma dvayor uta trisu I vadhir
ma ... bhürisu II "Nicht [sollst du] uns wegen eines Vergehens, nicht wegen
zweier und dreier [erschlagen], erschlagen sollst du [uns] nicht wegen
vieler"; RV 8,60,9pähi no agna ekayä # pähy uta dvitfyaya / pähi girbhis
tisfbhir ürjäm pale # pähi catasfbhir vaso II "Schütz uns, Agni, wegen
eines [Lobliedes]und schütz uns wegen eines zweiten; schütz uns wegen
drei Lobliedern, Sohn der Kraft, schütz uns wegen vieren, du Guter!"

175Vgl. RV 10,90,12.
176
Vgl. Gamkrelidu-Ivanov 1995 p.749ff.: "Of particular interest in connection
with the symbolic value of the nwnber four is the mystic image of the four winds
associatedwith the four compassdirections, found in various tradition ..." und Cassirer
1994p.178.
177
Vgl. Gonda 1976 p.6f.: "The explanation proposed by Usener has often been
quoted:the useof three as the number of perfection is a survival of prehistoric stage of
human culture at whicb man could not count above that number." Pott (1847 p.3 mit
Literatur)referiert,dass es ein Volk gibt, das nur bis drei zählt und jede größere Anzahl
~t demWort "viele"ausdrückt.Vgl. auch Wackemagel/ Debrunner 1930 p.352: "Gow
Historyof Greek Mathematicsbei Bagge Class. Rev. 20 (1906), 260 folgert aus dem
Ge~ensatzezwischen 1-4 und S-10, daß ursprünglich nur bis 4 gezählt wurde, ...";
Shields 1994 p.178: "I maintain that the set of nwnbers encoded in the language
inc~d only f~~y - into the historical period- with an original system of only a
few digits and a linut of counting"(or "a limit number'') (cf. Menninger 1969: 17), e.
g. one, two, three, many. This same view has more recently adopted by Justus (1988)
and Lehmann(1991)."
178
Vgl. zumParadigmaBeekes 1987p.219.
179
"Perbapsfor no other numeral so many etymologies were presented as for "4".
~though some of them seemto be rather bi7.arre,seelcingthe most probable solution, it
will be useful to analyze them". So stellt BWek (1998d 123ff.) 7.ahlreiche
Deutungsversuchezusammen (vgl. vor allem p.126). Seine Etymologie ist: •oy-
•dwo!fi *tri· *kwe•dur- *pen(gi'?)-kwe"1" "2" and "3" "4" and "5".
DieZahl4 1S

Daraus entwickelte sich eine Vierer-Bündelung neben der älteren Dreier-


Bündelung bei den Indogermanen: 1.): 1, 2, 3, 4; 2.): 1,2,3,4 (= 8); 3.):
1,2,3,4 (= 12); 4.): 1,2,3,4 (= 16). Die Zahlen 8, 12 und 16 konnten deshalb
als eine volle Zahl erscheinen (vgl. unten unter den Zahlen 8, 12, 16). Die
natürliche Fähigkeit der Menschen, Zahlen unmittelbar zu erfassen, oder
das Vennögen der Menschen, konkrete Mengen zu trennen, übersteigt sehr
selten die Zahl 4 180•
Dementsprechend hatten die Indogermanen auch die Anschauung,
nach der etwas Neues (z. B. Abschluss, Ende, Ergebnis, Folge usw. einer
dreimaligen Handlung) in der vierten Zähleinheit eintritt, nachdem etwas
drei Zähleinheiten gedauert hat 181• Diese Anschauung ist in der ganzen bei
Homer erzählten bzw. angedeuteten Geschichte verborgen 182• Die
Anschauung können wir auch im RV deutlich erkennen. Vgl. RV 10,85,40
somab prathamo vivide # gandharvo vivida uttarab I trtf yo agn~ fe patis #
turfyas te man~yaj&b II "Soma (= Wasser) hat [sie (= Braut)] als erster
bekommen, der Gandharva (= Licht) hat [sie] als Nächstfolgender
bekommen. Als dritter war Agni (= Feuer) dein Gatte, als vierter für dich
der Menschgeborene" 183• Die Zahl 3 konnte dabei auch ausgelassen

180 Vgl. Ifrah 1991p.27.


111 Z.B. zu "periodictriads" vgl. Gonda 1976p.27f.
1112 So vergehen neun Jahre, nachdem Helena nach Troja gekommen ist,

wahrscheinlichim zehnten Jahr beschließendie Achäer, einen Kampf mit den Trojanern
zu führen.Neun Jahre kämpfen die Achäer in Troja, im zehnten Jahr erobern sie die
Stadt.Neun Jahre wandert Odysseus herum, im zehnten Jahr kehrt er heim und besiegt
die Freier seiner Frau. So sind drei Geschichten abgeschlossen. Danach wollen die
Anverwandtender getöteten Freier sich noch gegen Odysseuserheben. Doch venöhnt
Athenedie Streitenden.Die Venöhnung geschieht also In der vierten Zähleinheit.
Vgl.MiyakawaXVIII. Zwei Geschichtenwerden also erzählt, eine ist verborgen.Auch
dieseWeiseist wohl indogermanisch.Vgl. MiyakawaX undXXX p.73f.
111 Es könnte eine Zeit gegeben haben, in der die Braut tatsächlich mit drei

Männernschlafen musste, bevor sie mit dem Bräutigam schlief. Die drei Männer
repräsentierendabei drei wichtige Voraussetzungen tür die Fruchtbarkeit, nämlich
Wasser,Licht und Feuer. Erst als vierter Mann konnte danach der Bräutigammit seiner
Brautzusammenschlafen. Er ist dann der Besamer. Dies bezieht sich möglicherweise
auf das spätere caturthikarman. Zum caturthikarman vgl. Mylius l 995 p.66: "der
rituelle Vollzug einer Ehe; er erfolgt nach drei Tagen der Enthaltsamkeit,die der
Hochzeitfolgen (also am vierten Tag, daher der Name)." Wenn meine Vermutung
richtig ist, hat ein dreitägiger Geschlechtsverkehr mit drei Männern sich zu einer
dreitägigen Enthaltsamkeit gewandelt. Vgl. Miyakawa XVIII. Das Verbot des
vorehelichenGeschlechtsverkehrswurde bei den Griechen vielleichtso mythologisiert:
Als die Kentauroi {< urgr. *lcenlaTJ!O- < idg. *ken(d)izl!Tf!O-I *k(o)n(d)izl!Tf!O-(vgl.
uridg. m'}-eTf!e1z-> lat. Minerva-) "der Lachende (= Sonnenschein)" zu *lceniz·
"lachen• (vgl. nhd. die Sonne lacht, jap. ohisama nikoniko "die Sonne [scheint]
76 Die Zahl 4

werden184: RV 10,95,16 yad vfrüpacaram mtirtye$V # tivasarp ratrib


saradas catasrah I ghrtasya stokaqi sakfd ahna äsnärp # tad evedaT{I
tiitfpii'f)acarämiII "Als ich (= Urvasi) in anderer Gestalt zu den Sterblichen
ging, vier Jahre lang [alle] Nächte [bei dir (= Purüravas)] wohn~e, .da
genoss ich einmal des Tages einen Tropfen Schmalz. Nur davon bm ich
[auch] jetzt satt"; RV 4,33,4 yat sarpvatsamrbhavo gom tira/cyan# yat
S(lJ!fVatsam[bhavo ma apif!!SanI yat SQTflVatsam abharan blzaso asyäs #
tabhihsamibhiramrtatvamäsuh II "Als die ~bhu ein Jahr die Kuh (= die
Erde) gehütet hatte~ als die ~bhu ein [zweites] Jahr ihr Fleisch zerlegt, als
sie ihr (= der Kuh = der Erde) ein [drittes] Jahr Futter (= Kot = Dung)
gebracht hatten, erlangten sie durch diese Dienste die Unsterblichkeit" 185•
Vgl. zum Weiteren Miyakawa XVIII Abschnitt 2. Diese Anschauung, nach

lachend",nikoniko= onomatopoetischerAusdruck für "lachen") sich freuen/ glänzen"


> urar. *gand,,~-} bei der Hochzeitdes Peirithoosversuchten,die Braut zu entführen,
entbranntedie Kentauromachie(der Kampf zwischen Kentauroi und Lapithai), in der
die K.entauroiuntergingen.Im oben angeführtenBeispiel werden die Zahlen 3 und 4
ausgednickt Dies gilt im Homerischenals der Haupttyp. Vgl. Ilias E 436ff.: tris men
epeit'eporouse kataktizmenaimeneainön, tris de hoi estuphelixe phaeinen aspid'
Apollön.all' hote de to tetartonepessutodaimoni isos, deina d' homoklisas prosephe
hekizergosApollön;'phrazeo, Tudeide,kai kJuizeo,mede theoisin is ' ethele phroneein,
epei ou pote phülon homoionathanatön te theön khamai erkhomenön t' anthr6pön'
"Dreimalspranger(= Diomedes)da an, ihn(= Aineias) zu töten begierig; dreimal stieß
ihm gegenden schimmerndenSchildApollon.Doch als er nun das viertemal anstünnte,
einem Daimongleichend,da sprach mit schrecklichemZuruf zu ihm der Ferntreffer
Apollon: 'Besinne dich, Tydeus-Sohn,und weiche! und wolle nicht Göttern gleich
gesonnensein, da niemalsvom gleichen Stamm die unsterblichen Götter sind und die
am BodenschreitendenMenschen'"(nach Schadewaldt).
114
Auch die Zahl4 konnte ausgespartwerden. Vgl. Ilias z 433ff. laon de steson
par' erineon,enthamtilistaambatosesti polis kai epidromonep/eto teikhos; tris gar tei
g' elthontesepeiresanth'hoi aristoi amph' Alante duö kal agakluton ldomenea ed'
amph'Atreidaskai Tudeosallamonhuion;hepou tis sphin enispe theopropiöneueid&s.
henu kai autönthumosepotruneikai an&gei"Stelle dasVolk beim Feigenbaumauf, wo
die Stadt am leichtestenersteigbarund die Mauer berennbar ist. Dreimal kamen dort
schon und versuchten es die Besten um die beiden Aias und den hochberiihmten
I1omeneusund um die Atreus-Söhneund den streitbarenSohn des Tydeus: Ob es ihnen
e~er gesagt ~ der die Göttersprüchegut weiß, oder wohl auch ihr eigener Mut sie
treibt und anweist"(nach Schadewaldt).Hier macht Andromache sich um den vierten
~ großeSorgen.bei dem Troja erobertwerden könnte.Vgl. Miyakawa XVIII.
Im. ersten Jahr hatten die ~bhu die Kuh gehütet, d. h. die Felder wurden ein
Jahr lang rucht bebaut..Im zweiten Jahr hatten sie dasFleisch zerlegt, d. h. die Felder
wurden bes~llt. Im ~tten Jahr hatten sie der Erde Essen gebracht, d. h. die Felder
wurdengedün~ Im vierten~ahrkommt es zum folgenden Ergebnis: Die Ernte ist gut
a~gefallen, die ~rdc hat ihre Fruchtbarkeit wiederhergestellt und wegen dieser
Leistungerhaltensie den Rang von Göttern.Vgl. MiyakawaXIX.
DieZahl4 77

der etwas Neues in der vierten Zähleinheit eintritt, nachdem etwas drei
Zähleinheiten gedauert hat, wurde wohl allmählich transformiert. Vgl.
unten unter den Zahlen 8, 9, 10, 12 und 40.
Das Grundzahlwort für die Zahl 4 hat drei formal unterschiedene
Genera. Im Maskulinum und Neutrum erscheint der Stamm catur- (mit
Ablaut), im Femininum der abweichende Stamm catasr- (ohne Ablaut).
Eine alte kollektive Bildung ist *kwet-yor-Jr > ved. catv&ri / *kw(e)t-ur-
e12-> av. catura (vgl. lat. quadrä-gintäi 86• Die beiden Stämme sind in den
jeweiligen Sprachen N-APn geworden 187• Die folgenden Formen sind im
RVbelegt.
Plural Maskulinum Neutrum Femininum
Nominativ catv&rah catv&ri catasrah
Akkusativ caturah catv&ri catasrah
Instrumental caturbhil) catasfbhil)
Genitiv catum&m

1-1. catur- (/ catasr-) wird adjektivisch verwendet und dann als


Attribut mit seinem Gez.ählten im gleichen Genus, Kasus und Numerus
(Plural) verbunden.
Maskulinum,Nominativ:catviral}
RV 1,122,lSa catv&ro... masars&rasyasisvas # "die vier Fohlen des Masarsära"
(Geldner)
RV7,18,23ab catv&ro... paijavanasyad&näh# smaddqJayaJ., lq-saninonirelce/"vier
geschenkte (= 4 Rosse) des Paijavana, zusammen geschult,
perlengeschmückt,im alleinigenBesitz"(nach Geldner)
RV8,74,14abc ... catvdraäsaval)# savqJhasyadravitnavaJ., / surathäso... # "die vier
laufschnellenRennerdes Mächtigstenam schönenWagen"(Geldner)
Akkusativ:catural}
RV4,33,6cd ... camas&m... # ... caturo... II "die vier Becher"
RV9,33,6 räyal)samudr&l'f'S caturo # ... visvataJ.,/ ... sahasri(lal)II "Reichtümer,
die vier Meerevoll188, tausendfältigevon allen Seitenher" (Geldner)
Femininum,Nominativ:cdtasrah
RV l, l 64,42b ... pradisascat~rali / "die vier Weltgegenden"
RV l,182,6cd catasro ndvo jaJhalasyaj~/ä(I.,) # ... asvfbhyäm qitd(, ... ·11"vier
Schiffe, von den Mvin ausgeschickt, die des bauchigen (Wagens]
gewohntsind" (nach Geldner)
RV7,35,8b ... catasrafipradiso ... / "die vier Weltgegenden"
RV9,74,6c catasron&bho... # "vier Quellen"

116Vgl. MiyakawaXXIX.
117Vgl.MiyakawaXXIX.
111
Oder "vier Meere des Reichtums(==des Soma)..."?
78 Die Zahl 4

RV 9,89,Sa catasra(f,)... ghrtadri.hal)


... # "vier Buttermilchende"
RV 10,19,8c bhümyäscatasrabpradisas# "die vier Weltgegenden der Erde"
RV IO,S1,9d ... pradüas catasral;, //"die vier Weltgegenden"
RV 10,128,lc ... pradisascatasral)# "die vier Weltgegenden"
Akkusativ:catasral) 119
RV l,62,6d madhva17)aso nadyascatasral)//"die vier honigflutenden Ströme"
RV I0,9S,l6b ... saradasctilasral)/"vier Jahrelang''°"
Neutrum,Nominativ:catvirl
RV l,164,4Sa catvJri vak parimitä padani # "Auf vier Viertel ist die Sprache
bemessen"(Geldner)
RV 4,S8,3a catvarisfriga•..# "vier Hörner"
RV 10,S4,4ab catvarite a.suryal)inamd- # -däbhyänimahi$tisyasanti I "Du, Büffel
hast vier unverletzlicheasurischeNamen"191
Akkusativ:catviri
RV S,30,12b gavämcatvari.•.sahasrä/ "die vier Tausende der Kühe"
RV S,30,14d ... catvary... sahasrä//"vier Tausende(= 4000 Kühe)192"
RV 8,2,4lbc catvaryayri.tä... / ~,& paral) sahasrä II "vier Myriaden und ferner
acht Tausende(=48000Kühe?)"
RV 9,70,lcd catvaryanya bhri.vanäni .•. # ca~i ... // "vier andere schöne Wesen"
(Geldner)
Instrumental:caturbhilJ
RV l,1SS,6ab Vgl. untenunter der Zahl 94

1-2. Bei adjektivischem Gebrauch wird catur- nicht immer


attributiv verwendet. Bei ·diesem Gebrauch scheint catura~mit caturdhd193
vertauscht werden zu können. Die folgenden Beispiele könnten allerdings
zu 2-1 gehören, z. B. RV 1,20,6; 161,2; 4,35,4 kann man camas&n
ergänzen.
Maskullnmn, Akkusativ:w6IYII}
RV 1,20,6 ... tya,r,camasa,,,nava,,,
# tv~tur devtisyani1krtam/ akarta caturah
pri.nabII "jenenBecher,das neue Werk des Gottes Tvqtf, machtet ihr
fernerzu vier" (teilweisenach Geldner)
RV l,l 61,2a eka1f1 camasa,,,caturahlq-,µJtana# "Einen Becher machet zu vier!"
RV l,161,4c ... camasaiicatri.rahkrtan# "die zu vier gemachten Becher 94"

1119
Hier handelt es sich um eine Zählweise für die Massennomina. Das gezählte
Substantivwird adjektiviert:madhu-"Honig"(Sg) / "Honigfluten"(Poetischer Plural)/
madhvarl)Q- "honigflutend".Vgl. MiyakawaXXVII.
190
Wörtlich"vierHerbstelang".Vgl. oben p.64 Anm.143.
191 "V" • d de"
1ersm me, des Büffels,asurischeNamen, die unbetörbaren"(Geldner).
192Nach RV 5,30,12b.

_ •
193
• yg1. zu caturdha Scarlata 1999 p.266: "Augenfällig ist die oftmals
P~VlSChc Verwendungdieser Adverbien. Vom Blickpunkt des Ai. scheint eine
Herleitungaus adverbialverwendetenInstrumentalendenkbar."
1
" AndersGeldner:"die vier fertigenBecher".
DieZahl4 79

RV4,35,4ab ldmmaya/.1svic camasa qa äsa # yal!I k4l'.)'e~acaturo vicakra I "Aus


welchem Stoff war denn jener Becher, den ihr mit Weisheit
vervierfachthabt" (teilweise nach Geldner)
RV 10,l14,6ab ~a/tril!ISO'flSca caturah ka/payantas # chandäf(ISi ca dadhata
ädvädasam I "und indem sie die aus sechsunddreißig bestehenden
[Schoppen]in vier teilen195 und die Metrenbis aufzwölfbringen"

2. catur- (/ catasr-) wird auch substantivischverwendet.


2-1. Dabei liegt manchmal Ellipse vor. Das bei catur- (/ catasr-) zu
ergänzendeWort steht mit einem anderen Zahlwort; vgl. z. B. unten RV
2,18,4(haribhi~ bei caturbhir zu ergänzen nach dv&bhyalflhtiribhyam "mit
zweiFalben").
Instrumental:caturbhif,
fharibhi/.lJ
RV 2,18,4 a dvabhväm haribhväm indra yähy # a caturbhir a ~at!,bhir
hüyamäna/.1I ~/äbhir da.Mbhi/.1somapeyam # ayal!I suta/.1sumakha
ma mfdhas ka/.1II "Fahr mit zwei Falben herbei, o lndra.mit vieren
herbei, mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht, mit zehn
zum Somatrunk herbei! Dieser(= Soma) ist ausgepresst,o Sumakha,
verschmäh [ihn] nicht!"
Femininum,Nominativ:ctitasraJ,.
[fqitaya/.lJ
RV5,35,2 yad ... te catasro # yac ... santi tisra/.1I yad vä paiica ksitinam # avas
tat ... a bhara II "Wenn zu dir vier [Völker] gehören, wenn drei
[Völker zu dir] gehören, oder wenn fünf Völker [zu dir gehören],
bring uns dann Beistand!"
Instrumental:catasfbhif,
[girbhO,J
RV8,60,9cd pähi girbhis tisfbhir u,jäm pate # pähi catasfbhir vaso II "Schütz
[uns) wegen drei Lobliedern, Sohn der Kraft, schütz [uns] wegen
yieren, o Guter!"

2-2. catur- (/ catasr-) drückt vier bestimmte Dinge oder Personen


aus. Einige von diesen Verwendungen könnten auch als Ellipsen
interpretiertwerden.
Maskulinum,Nominativ:catv4raf,
4 Priesterals 4 Weltgegenden
RV 5,47,4 catvara im bibhrati qemayanto # dasa garbhal!I carase dhäpayante I
tridhatava/.1paramd asya gdvo # divas caranti parisadyo antän II
"Vier hegen ihn, für seine Behaglichkeit sorgend; zehn (= 10
Schwester= 10 Finger = 10 Lichtströme)säugen das Kalb (= Agni als
Sürya), dass es gehen kann. Dreifach sind seine (= Agnis = Süryas)
19SVgl
, unten unter der Zahl 36 p.136.
80 Die Zahl 4

höchsten Kühe (= U~ als Mütter des Süryas), in einem Tag


umkreisensie(= u,as)des HimmelsGrenzen"
Akkusativ:catura~
Zahl4 als höchsterWurf
RV I 41 9ab caturascid dadamänäd# bibhiyadd nidhätoJ.i I "Man soll sich [davor]
, ' fürchtenwie [der Spieler)bis zum Auflegen vor dem, der die Vier in
der Handhat" (nach Geldner)
Genitiv:calll11Jibn
4Rosse
RV 8,74,13d-14mrk:iasir$d caturn.im 1131 maf!I catvara äsavah # iavi$/hasya
dravitnavahI surathäsoabhiprayo # vak:ian... II "Ich soll die Köpfe
von Vieren reinigen. Mich sollen die vier laufschnellen Renner des
Mächtigstenam schönenWagen zum Mahl fahren ..."
4 Zitten= 4 Quellender Himmelsströme 196

RV 8,100,lOabcyad vag vadantyavicetan/ini# r~fri devdnäf!Ini.$asddamandraI


ccitasraürjQlfl duduhe pciyäl'{lsi'"'# "Als die sprechende Väc, die
wohlklingendeBeherrscherinder Götter sich bei den unvernünftigen
[Geschöpfen]niederließ, da hat sie (als I Kuh) aus den Vieren sich
Stärkunggemolken198, Milchfluten(= die 4 Ströme= die 4 Arten von
Sprache)"

3. catur-(/ catasr-)kommtin der Zahlenreihevor.


Zahlenreihe1-2.("Zweiter")-3-4
RV8,60,9 Vgl. oben unterder Zahl3 Abschnitt6.
Zahlenreihe2-3-4
RV 4,33,S Vgl. oben unter der Zahl3 Abschnitt 6.
Zahlenreihe4-3-5
RV 5,35,2 Vgl.oben unter der Zahl3 Abschnitt6.
Zahlenreihe2-4-6-8-t0-20-30-40-50-60-70-80-90-100
RV 2,18,4-6b Vgl. oben unter der Zahl2 Abschnitt5.

4. Die Zahl7 wirdRV l,122,15ab in die Zahlen 4 und 3 geteilt. Vgl.


obenunterder Zahl3 Abschnitt5-5.

196
Vgl. RV 9,74,6c c/ztasronablu:,"vier Quellen" und RV 9 89 Sa catasra(I))...
ghftaduhal)"vier Buttennilchende". , '
'"' Hier handelt es sich um den poetischen Plural. Vgl. RV 10,108,ld kathalfl
, .:
rasaya ataraf,.pavämsiII "Wie hast du die Milchfluten der Rasä überquert?"; RV
~0,I08,2d tilthä rasayä ataram·ptivämsiII "So habe ich die Milchfluten der Rasä
uberquert".Zum poetischenPlural vgl. p.21. Möglich ist auch ''[4) Arten von Milch"
undct:er auch "J4]Milchströme".Vgl. MiyakawaXXV 2. Teil Abschnitt 2-4. ·
Vgl. Kumme!2000 p.249: "Aus vieren hat sie [die Sprache] sieb Stärkung
gemolken,Milchströme.• ·
81

DIEZAHLS

Das Grundzahlwort für die Zahl 5 ist paflca- (< *penkwe1 i.


Die
Betonung der Kasusfonnen paflcabhib und paficasu ist unabhängig von der
Grundfonn paflca (baryton), vgl. dagegen sapta (oxyton). Vgl. zur
Akzentverschiebung200bei den sekundär flektierten Grundzahlwörtern wie
panca-, nava-. dasa-: paficabhib, navabhil;i, dasabhil) (und paficasu,
dasasu)wie saptabhil;i,saptabhyal);navänam, dasän&mwie saptänam. Das
Urindogennanische hatte neben *penkwe auch eine Kollektivbildung
*p(e)nkw-eiz-/ *penkw-12 -, die sich im Grundzahlwort für die Zahl 50
paflcäsat-,jav. pa'l)cäsat-bzw. paQcäsata-,lat. quinquägintäverbirgt'° 1• Im
Avestischen wird pa'l)cä (< *penkweiz-) mit langem -ä- auch bei
parathetisch zusammengesetzten Zahlen verwendet: V 12,9 paQcäca
visaitica"25"; Ä 3,7 paQcäca catJßarasatamca"45"; Ä 3,9; 3,12 pa1,1cäca
haptäitimca "15"; paQcä- ist unter Srupdhibedingung (pa-rzcä-ca)
bewahrfOZ.
Polome (1968) hat das Wort *penkwe"fünf' mit heth. panku- "gesamt,
Gesamtheit, Volk usw.203" verbunden. Vgl. RV 3,38,6ab tnni räjänä
vidathepurüni # pari v{sväni bh~athal;i sadä,,,si / "die drei, die vielen, alle
Sitze (= Stätten des Wohnens 204) schmücket ihr Könige (= Mitra und
VaruQa) bei der Verteilung (des Lichtes) aus." Hier kann man eine
Zählweise, die uralt sein könnte, beobachten: "(eins, zwei,) drei, viele,
alle". Man könnte vennuten, dass die älteren lndogennanen einst
tatsächlich so gezählt haben: "eins, zwei, drei, viele (> vier), alle (> fünf)".
Zu noch älteren Zählweisen vgl. oben unter den Zahlen 3 und 4.

199 "The most popular etymology co1U1ects *penkwewith West Gennanic *fansti-
(Old High Gennan. Old Saxonjüst, Middle High German (Alemanic) vunst, pi. vünst,
Old English/jist, Old Frisian/est, Dutcb vuist), if it is derivable ftom early Gennanic
*funxsti-< *pl}k-sti-(Brugmann 1892: 465; Kluge & Seebold 1989: 205)••••" (Bldek
2000 p.108). Dort werden bisherige EtymologievorschlägezusanunengestellLVgl. zu
nhd. Faust EWD 2000 p.329. Im Ägyptischen bedeutet die HieroglypheHand "fünf".
Vgl.Bawngartl1952p.242f.
· 200 Vgl. Kurylowicz 1968p.33 und Wackemagel/ Debrunner 1930p.353.
201Vgl. MiyakawaXXIX.
202 Vgl. MiyakawaXXIX.
203Zu diesen Bedeutungsangabenvgl. Tischler 2001 p.118.
204 Vgl. Thieme 1949b p.42: "Die drei, die vielen, die gesamten Sitze (Stätten des

Wohnens)umtaßt ihr, Könige (Mitra und V~a), in eurer Anordnung".


Die Zahl 5
82

Die Zahl 5 wird häufig als die Zahl von "allen Völkern"
verwendet,z. B.paiicajanaQ "die 5 Völker"205• Es gibt auch einige Stellen,
in denen man Spuren der Fünfer-Bündelung beobachten kann. Vgl. RV
5,34,Sana paiicabhir dasabhir v~ty ärabha-,,,.# "Er (= Indra) wünscht
nicht mit Fünfen.mit Zehnen sich zu verbünden"206, RV 10,86,14ab uk;YQo
hi me paiicadasa# säkampacanti vimsatimI "Mir [braten sie] ja fünfzehn
Stiere,[nein]einenZwanzigerbraten sie auf einmal".
Als eine konkreteZahl bezeichnetpaiica- die Zahl der Finger: RV
8,72,7 duhanti saptaikäm# upa dva paiica srjataQ I tlrthe sindhor adhi
svareII "Diesieben(= 7 Priester)melken die eine (= 1 Kuh = Soma), zwei
(= die Hände)lassen die fünf(= 5 Finger) zu, am Ufer des Flusses unter
Schall"207• Daher konnte dvil} panca die Zahl der Finger beider Hände
bezeichnen,nämlichdie Zahl 10: RV 9.98,6 dvir yam panca ... # svasäro ...
I priyam indrasya... # prasnäpayanty... II "welchen ... Indras Freund (=
Soma)die zweimalfünf Schwestern(= 10 Finger) baden". Vgl. unten unter
der Zahl 10 Abschnitt4. Auch diese Ausdrucksweise kann als eine Spur
der Fünfer-Bündelungbetrachtet werden. Vgl. zur Fünfer-Bündelung bei
den GriechenOdyssee 6 412208: autar ep~n pasas pempassetai edeidetai
"Dochwenner sie alle nach fünfen gezähltund angesehen hat".
· paiica-dient als eine besondere Zahl auch zur Hervorhebung einer
anderenZahl209• Vgl. RV 4,30,15 ... däsasya varcinaQ# sahasräTJisata- ... I
adhipaiica„.II "1000,100und noch 5 (= 1105 Helden) des Däsa Varcin".
Die folgendenFormenvonpafica sind im RV belegt.

panca J
20!I Über die "fünf Völker" wird in Schlerath 1960 p.28ff. ausführlich diskutiert.

Seine Meinungist: "Ich glaube, die Lösung ist darin zu suchen, daß man inunerdann.
wenn man ni~ht nur die Ausdehnung nach den vier Richtungen bezeichnen wollte,
sondernzugleichauch daseigene Land, daseigene Volk miteinschließen wollte, dieses
einfach zu den vier Gegendenhinzuzählte.- So stimme ich Roth bei daß mit den fünf
Vö~ daseigene, in der Mitte liegende Land und alle übrigen Me~hen und Länder
auf dieser Erde, die in den vier Himmelsrichtungenwohnen, gemeint seien." Anders z.
B. D~~r 1973 = SW DandekarIII p.94: "Five ... Aryan states became particularly
promment m the early period of the Aryan settlement in Sapta-Sindhu, namely PürU,
Anu. Druhyu,Turvasa,and Yadu. lt was presumablyafter these five states that the early
Aryan,:ttters were collectivelycalled PaiicaJanäl;l(Five Peoples)." ·
Übersetzungnach Geldner.
1111Übersetzungnach Geldner.
208 Diese Stelle ist auch in Menninger 1979p.52 zitiert.
209 Vgl. unten unter der Zahl 1105.
DieZahl5 83

Instrumental pancabhil,,
Genitiv panca Ve:l.jav. pancanq_m
Lokativ panca pancasu

l. paiica war im Urarischen überwiegend indeklinabel und wird


teilweise noch dem entsprechend im RV verwendet.
Genitivisch:
p6nca
RV1,7,9bc wisünäm... l ... panca /cyitin&m//"überdieGüter der fünf Völker"
RVl,176,3ab yasya visväni hastayol,,# panca ksitin&mvasu /"indessen(= Indra)
Händenalle Güter der fünf Völker sind" (nach Geldner)
RV6,46,7c ... panca lcyitin&111
dyumnam... # "der Glanz der fünf Völker"
Lokativisch:
p6iica k/11411
RV2,2,lOc ... panca kr-1t4u-# "über den fünf Völkern"

2. Nachdempaiica als N-A-Form durch den Einfluss der Zahlen 7,


9, 10 umgedeutet und ins Kasussystem integriert worden ist, wird es als
Attribut mit seinem Gezählten im gleichen Kasus und Numerus verbunden,
aber es unterscheidet das Genus nicht.
Nominativ:p6iica
RV 1,89,lOc ... pancajanä(IJ.)# "die fünfVölker"
RV 1,105,lOa amf .•.ptinco/cya'f)o # "jene fünf Stiere(= 5 Steme)21°"
RV3,59,Sab ... panca ... #janä(IJ.)... /"die fünf Völker"
RV6,ll,4d ... paiicajanä(IJ.)II "die fünf Völker"
RV6,51,llb ... paiicajtinä(IJ.)# "die fünf Völker"
RV9,14,2ab ... sabandhaval,,# paiica vr&täapasyaval,,/ "die versippten fleißigen
fünfVerbänden211" (Geldner)
RV9,86,29b ... -m&t,ptiiicapradiso ... /"diese fiinfWeltgegenden"212
RV 10,45,6d jtinä(IJ.)... ptiiica//"die fünf Völker"
RV 10,53,4d paiicajanä(IJ.)... //"die fiinfVölker"
RV 10,53,Sa paiicajanä(IJ.)... # "die fünf Völker"
RV 10,SS,2d ... priy&b•.•paiica //"die fünf Freunde(= S Völker)21 3"

RV 10,60,4c ••.ptiiica kr~/ayabII "die fünf Völker" ·


RV 10,119,6b ... paiica /q'~/ayafl/"die fünfVölker"
Akkusativ:p6iica
RV2,13,lOc ... paiica sa'lflli'safl# "die fünf Richtungen"
RV2,34,l 4c •..paiica hotfn ... # "die fünf Hotr"

210 Vgl. RV 8,S5,2ab sattllfl svet&sauksano # divl t&ronti rocante / •Hundert

weißeStiereglänzenwie die Sterne am Himmel"(Geldner).


211 D. h. die Finger oder die Adhvaryu.Vgl. Geldner.
212 Zu Himmelsrichtungenvgl. Macdonell 1897 p.9 und oben unter der Zahl 4
p.73f.
· 213 Vgl. Geldner:"seine fünflieben (Völker)".
84 Die Zahl 5

RV 4,38,IOa ... ptiiicak{'$/fl)# "die fünf Völker"


.
Rv 5 86'2c • - a car.•an.
... panc ~·
tr # "die fünf Völker"
RV 6,61,12b ptiiicajät&... /"die fünf Geschlechter"(Geldner)
RV 7,15,2a ...panca car'$a,:,fr abhi # "über die fünf Völker"
RV 7,69,2a ... abhiptiiicabhümä# "über die fünf Erdteile" (Geldner)
RV 7,75,4b paiica lcyitfl)... /"die fünf Stämme"
RV 7,79,lb ptiiica/cyitfrm&nrqir... I "die fünf menschlichen Stämme"
RV 8,32,22b ...pancajaniimtiti /"über die fünf Völker hinweg" (Geldner)
RV 9,92,3d ...janän ... ptiiica... II "die fünf Völker"
RV 10,13,3a ptiiicapadani ropo ... # "die fünf Spuren der Erde(?)" (Geldner)214
RV 10,93,14c ... ptiiicasat&-... # "fünfHunderte(= 500 Rosse?)"
RV 10,178,3a ... paiicakmf!J # "die fünf Völker"
Instrumental:paiicabhil)
RV 3,7,7a adhvaryubhil) paiicabhil)... # "mit den fünf Adhvaryu"
Lokativ:paiicasu
RV 3,37,9b ...janqu paiictisuI "unterden fünf Völkern" (Geldner)
RV 9,65,23c ...janqu paiictisull"bei den fünf Völkern" (Geldner)

3.panca wird auch substantivischverwendet.


3-1. Dabei liegt Ellipsevor.
Akkusativ:paiia,
fpriyil}f15
RV 10,55,3ab arodasiap/7),ädota madhyam# paiica dev&mrtusal) sapta-saptaI "Er
(= lndra) füllte die beiden Welten (= Himmel und Erde) und den
Mittelraum(= Luftraum) aus, die fünf [Freunde) {= 5 Völker = die
Menschen) [und] die Götter regelmäßig216 je sieben (= 7
Jahresz.eiten
217)"

3-2.pafica drücktfünf bestimmteDinge oder Personen aus.


Akkusativ:paiica
5 Finger
RV 8,72,7 duhantisaptaikiim# upa dv&paiicasrjatal)! tirthe sindhor adhi svare
II "Die sieben(= 7 Priester) melken die eine (= l Kuh= Soma), zwei
(= die Hände)lassen die fünf(= 5 Finger) zu, am Ufer des Flusses
unter Schall"(nach Geldner)
Instrumental: paiicabhil)

214
" • DochGri1:ithübersetztdie Stelle anders: paiica padani rupo anv aroha'fl #
F1vepaceshave I nsen from Eartb"(Griffith).
llSN
ach2d"ist es zu erganz.en.
-
21, N h . In
. ac meiner terpretation"füllt" lndra "regelmäßig",d. h. in den jedes Jahr
~ederkehrenden Regenz.eiten."lndra füllt" bedeutet, dass es vor dem Regen dunkel
wird. In 3c und 3d ist von Indra in der Nacht die Rede
211 Zu den siebenJahreszeitenvgl. z.B. RV 1,164,3.
DieZahl5 85

S Könige?
RV5,34,5a na paficabhirdasabhir vcq/y ärabhaf!I#"Er(= Indra) wünscht nicht
mit Fünfen,mit Zehnen sich zu verbünden"(nach Geldner)

3-3. pafica- wird mit einem partitiven Genitiv verbunden, der das
Gezählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist- bezeichnet218•
Nominativ:paiica
RV5,35,2 yad ... te catasro # yac ... santi tisral.rI yad vä panca ksifin.im# avas
tat ... J bhara II "Wenn zu dir vier (Völker] gehören, wenn drei
[Völker zu dir] gehören, oder wenn ein Fünfer der Völker (= 5
Völker) [zu dir gehört],bring uns dann Beistand!"

218 An der folgenden Stelle RV 5,35,2 meint Delbrück (1888 p.81 Anm. 1)

möglicherweiseein etwas gedankenloses Zitat einer idiomatischen Wortgruppe,


nämlichpafica /qitindm, vielleicht deshalb möchte er "den Gebrauch von pafica hier
nicht substantivischnennen". Vgl. Delbrück 1888 p.81 Anm. I. Die Lautfolgepdnca
/cyit'in&m ist tatsächlich 3mal im RV belegt (vgl. RV l,7,9c, RV l,176,3b und RV
6,46,7c),aber die zwei Stellen im ersten Buch sind wohl jünger als unsere Stelle RV
5,35,2c.Da auch eine andere Kasusform ohne Genitivkonstruktion,nämlich pafica
zweimalim RV belegt ist (vgl. RV 7,7S,4bund RV 7,79,lb), ist ein bloßes Zitat
/cyittl.r,
einer idiomatischenWortgruppe nicht sehr wahrscheinlich.Wackemagel/ Debrunner
(1930p. 339) erklärendiese Erscheinungdamit, dass in die kleinerenZahlen vereinzelt
aus den höheren Zahlen substantivische Geltung des Zahlwortes mit
Genitivkonstruktion eindringt. Diese Erklärung passt gut zu den Stellen RV 4,32,19a
und 8,46,22dfür dasa- mit einem Genitiv Plural. Auch dass die Zahl 5 eine Rund7.8hl
im Quinir7.ahlensystemist und dass die Zahl l O sowohl im Quinär- als auch im
Dezimalzahlensystem Rund7.altlist, könnte ein Grund dafür sein, dass pafica und dasa
die Genitivkonstruktion bei sich haben.
86

D1EZAHL6

Bei den rigvedischen Indem entwickelte sich eine Dreier-


Bündelungwie schon bei den Indogermanen(vgl. oben unter der Zahl 3).
Die Zahl 6 ist aufgrundder Dreier-Bündelungdie zweite Drei: 1.): 1, 2,
3; 2.): 1, 2, 3. Die Zahlenreihe3-6-9 ist im Avestischen typisch, und dies
erscheintauch als 300-600-900[-1000].
Die Zahl 6 ist oft als die Zahl der Welträume gebraucht, die die
ganzeWelt repräsentieren.Vgl. RV 6,47,3cdaya,,, 1al urvfr amimita dhiro
# na y&bhyobhuvanamktic canareII "Dieser Weise maß die sechs Räume
aus, außer denen keine Welt steht"219• Damit sind vielleicht die 3 Himmel
und die 3 Erden gemeinr2°:RV 7,87,5ab tisro dy&vonihitä antar asmin #
tisro bhümiruparä~~at!vidhänäbI "Drei Himmel sind in ihn (= VaruJ}.a)
hineingesetzt,drei Erden [sind] darunter [hineingesetzt]. [Sie] haben die
sechs Vorschriften 221"; RV 2,27,8ab tisro bhümir dhärayan trfmr uta dvun

# tri!li vrat&vidatheantarqäm I "Die drei Erden halten sie (= die Ädityas)


fest, auch drei Himmel [halten sie fest]. Die drei Gebote sind in ihrer
Verteilung."
Die Indogennanenkannten vielleicht schon den Goldenen Schnitt
(2 zu 1). Um dieses Verhältnisauszudrücken,benutzten die Vedadichter
einige idiomatischeWendungen(vgl. oben unter der Zahl 1 Abschnitt 5).
Eine von diesen besteht darin, dass ein Begriff zuerst mit der Dreizahl
genanntwird und dass dann zwei X und ein X näher erklärt werden. Eine
fast genaue stilistischeParallelezu der oben zitierten Stelle im RV 1,35,6
bietet die Ilias im fünften Gesang 270ff., wo allerdings die gesamte Zahl
nicht drei (2 + 1), sondern sechs (4 + 2) ist: tön hoi hex egenonto ...; ..•
tessarasautos ekhön ..., to dedu' Aineiai döken "Aus diesen erwuchsen
ibm sechs ..., vier behielt er selbst ..., die aber, die zwei, gab er dem
Aineias".Ein Begriff wird also zuerst mit der Sechszahl (3 x 2) genannt,

219 Übersetzung
nach Geldner.
• ~gl. Lüders 19Sl p.S8: ·Es liegt .•. am nächsten, daß die 164urvtJ.,,die sechs
2211

We1ten,emAusdruckfür die drei Himmelund die drei Erden sind, wie schon Bergaigne
gegen Roth annahm,der darunter die sechs Himmelsgegendenverstehen wollte." Und
Dandekar ~972p.100: "... Säyaoa.commentingon llV X.128.S, says that the six urvis
~· ~~g to the_scripture,dyaus,pf1hivi,day, nigbt, waters, and plants. Obviously,
this 1s~te fo~ulaic. ~ a passage in the Atbarvaveda,six dyäväprthivisand six urv'is
are ~ed s1de~ stde perhapsin syntacticparallelism."
AndersThieme1949bp.42: "die sechs Verteilungen".
DieZahl6 87

dannwerden davon vier X (2 x 2) und zwei X (1 x 2) näher erklärt222.


Die Zahl 6 kommt auch in der Zahlenreihe vor. An der Stelle (RV
2,18,4ff.) steht 6 in der Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100.
Vgl.oben unter der Zahl 2 Abschnitt 5. Hier hat die Zahl 6 offenbar keinen
symbolischenWert der Zahl 3.
Das Grundzahlwort für die Zahl 6 ist $a$- 223 < *sefciDA
"sechs" > lat.
sex, dem vielleicht eine erstarrte .Kasusfonn mit dem Suffix •-s
zugrundeliegt. Auch $a$/i- (< *seks-ti- "Sechsheit") wird in RV 7,18,14b
als Altemativfonn für$"$- verwendet225• Die folgenden Fonnen sind im

222Vgl. zum Weiteren Miyakawa X.


223 Das auslautende -/ der Nominativform pflegt nach Vorgang der indischen
Grammatikerauf -1 zurückgeführt zu werden. Vgl. Wackernagel / Debrunner 1930
p.354.
224 "Für die Zahl sechs gelingt es nicht einmal, eine gesicherte Grundfonn zu

gewinnen.So ist es kein Wunder. daß neuere Spekulationen über die Etymologie der
Gnmdz.ahlwörtervon der Art sind. daß man sie kaum einer Akademie als
Forschungsergebnissepräsentieren kann" (W. P. Schmid 1989 p.13). Vgl. zum
Urindogermanischenauch Beekes 1995 p.213: "Many forms seem to point to •seis.
otherstowards •suelis (Av. xsvas, Gr. Delph. ueks. Gaul. suexos). PIE possibly had
*ueli.s(OPr.uschts'sixth'), and the s- of 'seven' was takenover. perhaps already in PIE
(butnot in the ordinal numbers)". Blafek rekonstruiertg11 s-Jµ!kS.Vgl. Vaan 2000 p.240:
"ü"s-'llelisdoes not conform to any known PIE compositiontype. As Viredaz (1997)has
recentlyshown, the PIE word for '6' was •s11efs without an initial velar, so that all
reconstructionswhich depart from *Ks- must be given up." Der Aufsatz von Viredaz
stehtin IF l 02 pp.112-150. Lubotsky 2000 versucht, eine Grundfonn für das Zahlwort
"6"im Indoarischenzu gewinnen.
225 Im Lied RV 7,18 kämpft der König Sudäs mit der Allianz der zehn Könige

und besiegt sie durch die Hilfe des Gottes Indra. Die Zahl der Feinde, die von ihm
erschlagenwurden, ist lflllil' satd, 10/ sahasra,ltll/ir, adhi 1at/. Hier vermuteteBenfey,
dassdaserste 1a1/i-die nach ihm ursprünglicheBedeutung "sechs"habe. Seit Böhtlingk
diese Deutung ohne ausreichende Begründung abgelehnt hat, hat man die These von
Benfeyaußer acht gelassen. Aber U. Schneider entdeckte im Mahävastueine Stelle, wo
l<Jf/i- eindeutig "sechs" bedeutet, und sieht einen möglichen Zusammenhangmit der
Stelle RV 7,18,14. Die Stelle lautet: atra kif/1 /ciira(l(Jf/1uktaf/1 yaf/1 sapta kra11UJte
kraman,na ca tq/a na ca mm(atra agamana111 sn,u) ".... was als Ursache dafür
genannt worden ist, daß er sieben Schritte geht, und nicht acht und nicht ~·
(~hneider). Es ist augenscheinlich,dass der Dichter dieser Stelle, um eine zusätzliche
Silbefür den Sloka zu gewinnen, lfllli statt 1a1verwendet. Obwohl es gefährlich sein
mag, eine sprachliche Tatsache im MV mit einer Stelle im RV zu verbinden, zeigt
dieses Beispiel aber zumindest, dass altindische Dichter in verschiedenen Zeiten die
gleiche Idee hatten, und zwar wollten sie wegen des Versmaßes ftllli- statt ftll-
verwenden.Wegen dieser überraschendenObereinstimmungwurde es festgestellt,dass
l<Jfti-, das gewöhnlich "sechzig" bedeutet, hier als Alternativfonn für ,~- "6"
88 Die Zahl6

RVbelegt.
Nominativ fa! l1~!il.i
Vokativ sat
Akkusativ $UI
Instrumental sadbhih

1. itl.$·war im Urarischenüberwiegendindeklinabel. Nach~emi~4


als N-A-Formumgedeutetund ins Kasussystemintegriert worden 1st,wmi
das Zahlwortals Attribut mit seinem Gezählten im gleichen Kasus und
Numerusverbunden,aber es unterscheidetdas Genus nicht.
Nominativ:PI
RV 10,14,16b 1ti!urvtr... ! "sechsRäwne"
ftqtllJ/1111
RV 7,18,14bc sastihsat&... $IIIsahasräI $~Pr vir&soadhi ~ ... # "§00, 6000, 60
und noch.§Helden•(Miyakawa226)
Vokativ:faF'
RV 10,128,Sa devibfaf w,,;,. ... # •o Göttinensechs Räwne!"
Akkusativ:f41
RV 1,23,lSb 1114 yuktM, ... I "sechsGespanne"(Geldner)
RV l,l64,6c ...fa/im&rajä'flS)I# "diese sechs Welträwne" (Geldner)
RV 2,13,IOc faf ...~/ira/.i ... # "die sechs Räwne" (Geldner)
RV3,56,2a 1114 bhär&m... # "sechsLasten• (Geldner)
RV6,47,3c ... fa! urvtr... # "die sechs Räwne"
RV 8,68,17ab fa/ asväm ... # ... vadhümatab/ •sechs mit einer Stute versehene
Rosse228•

2. 1ti$-wirdauch substantivischverwendet.
2-1. Dabeiliegt Ellipsevor.
Nominativ:f4t
[tisväl}J
RV 8,68,14 upa mä 1/ztJ
dv&-dvii# ntirabsomasyaharfyä / ti,Jhantisväduriitaya/.i

verwendetwird und deshalb"sechs"bedeutet.Wenn ,~/1-mit altklrchenslavlschlestl


"sechs"verbundenwerdendarf, das viele Forscherfür ein -ti-Abstraktumhalten, dürfte
diese Verwendungaus der Grundspracheererbt sein.Vgl.Miyakawa II.
226Vgl. MiyakawaII p.l 83ff.
227
Vgl. zum Vokativdes Grundzahlwortesoben p.64 Arun.142.
228
Das heißt "sechsmit einer Stute, [oder: mehreren Stuten] versehene Rosse". Es
Handelt sieb hier um einen transnumeraJenGebrauch. Griffith übersetzt: "six horses
matchedwitb ~·. Hier sollte man aber nicht durch den repräsentativen Plural
übersetzen, denn man kannwegen 8,68,18a:vf1anvafi"eine Rosse habende(= 1 Stute)"
die genaueAnzahlals "6 Rosseund 1 Stute"bestimmen.Vgl. oben p.2lf.
DieZahl6 89

II "Auf mich zu kommen sechs [Rosse), je zwei und zwei, [und] die
Herren in froher Somastimmungmit süßen Gaben" (nach Geldner)
Instrumental:
1atJbhllJ,
[haribhi!J,J
RV 2,18,4 d dv&bhyäm haribhyäm indra yähy # & caturbhir & sadbhir
hüyamänalJ.I ~/äbhir dasabhilJ.somapeyam # ayalfl sutab sumakha
m& mfdhas kab II "Fahr mit zwei Falben herbei, o Indra, mit vieren
herbei, mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht, mit zehn
zum Somatrunk herbei! Dieser(= Soma) ist ausgepresst,o Sumakha,
verschmäh [ihn] nicht!"

2-2. ~a~-
drückt sechs bestimmte Dinge aus. RV l,164,15b tritt id
für die Hervorhebunghinzu.
Nominativ:101
6 Monatspaare
RV 1,164,lSab säkalflj&nälflsaptatham ähur ekaja'!' # stil id yam& hayo devajd iti I
"Sie sagen: 'Der Siebte unter paarweise geborenen [ist] ein
Alleingeborener, eben sechs229 [sind] Zwillinge230, die gottgeborenen
J.qi."'
AV 10,8,Sb 1arJ yamd eka ekajalJ. I "Sechs sind Zwillinge, einer ein
Alleingeborener."

229Oder"nur sechs".
230Die Jahreszeitenausje zwei Monaten.
90

D1EZAHL7

Die Zahl 7 ist eine besondereZahl neben der Zahl 3 im RV. Die
Zahl 7 ist eine zweite Drei aufgrundder Vierer-Bündelung:1.): 1, 2, 3, 4;
2.): l, 2, 3. Deshalbwurdeder symbolischeWert der Zahl 3 wohl leicht auf
die Zahl 7 übertragen,als diese Zahl einen eigenen Namen erhalten hatte.
Dass etwasNeues in der achten Zähleinheiteintritt, nachdem etwas sieben
Zähleinheitengedauert hat23 1, bedeutet deshalb ursprünglich, dass etwas

Neuesin der viertenZähleinheiteintritt, nachdem etwas drei Zähleinheiten


gedauerthat. Vgl. obenunterder Zahl 4 und unten unter der Zahl 8.
Die Vedadichterverwenden die Zahl 7 hauptsächlich für etwas
Strömendesbzw. Fließendes(Wasserströme,Feuerströme, Lichtströme232
usw.)233. Dabeiwird oft eine Metapherverwendet:RV 5,45,9a &süryoyätu
sapt.isväh# "Herbei soll Sürya mit sieben Pferden (= 7 Lichtströmen =
Strahlen)fahren";RV 8,39,Sabyo agnlb saptamänusah234 # srito vlsve~u
sindhll$UI "Welcher als Agni, der von sieben Menschenstämmen (= 1
Feuerströmen= Flammen)begleitetist, in allen Flüssen steckt". Vgl. die 3
x 7 Strömeuntenunter der Zahl 21. Da die Wasserströme,Feuerströmeund
Lichtströmevon den Vedadichtemmiteinander assoziiert werden, finden

231 Vgl. Gamkrelid7.e-Ivanov 1995 p.751: "lt must be assumed that the sacral
meaning of the number seven is based on the use of the seven-day week as a basic
calendarunit This is especiallyclear in the Avestan calendar, where the first seven days
ofthe month have the names ofthe seven immortal Old Iranian gods cited above (sec
LMic 1976)";und Gamkrelidi.e-Ivanova. a. O. Anm. 22: "lt has been suggested that
the seven-dayweekmay have been preceeded by an earlier four-day week whose days
may have beennamed for gods (Strutynski1975)".
232 Sax.ena(1992 p.425) spekuliert: "the ~gvedic seers were conscious of seven
prismaticrays or coloursof thesun."
m Diese Anschauungkann ins Urindogennanische zurückreichen. Vgl. Roscher
1904p.20: "Sehralt ist ferner die modische Sage von den sieben Heliossöhnen ... und
Heliostöchtem... Kaumanders wird manauch die sieben Strahlen deuten können, mit
denen die Krone des Sonnengottes auf 7.ahlreichenMonumenten der späteren Zeit
geschmückt ist" und a. a. 0. p.25: "Die zahlreichen Gründe welche sich für die
ursprüngliche Geltung der Hera als Mondgöttin anführen lass~ ..., erhalten ... noch
e~ Zuwachsdurch ein paar offenkundigeBeziehungender Göttin zur Siebem.ahl,die
emen sehraltertümlichenEindruckmachen.•
234
• Vgl. zu einem interessantenDeutungsversuchbei Witzel 2000a p.552: "Ist der
DichterNabhäka(8.41.2,8) etwa in Arachosien anzusiedeln, so ist erklärlich, daß er
8.39.8 von saptaman,qal)'sieben Menschenstämmen' und nicht wie gewöhnlich von
fiinf (paficakm,) spricht, wasan Ost-Iranmit seinen sieben k.ariuuar(Bartholomae, Sp.
459; Witzel,in Vorb.) erinnert."Zu sieben kariuuar vgl. Witzel 2000b 299 ff.
DieZahl7 91

sich bei Strömen einige gemeinsame Ausdrücke, z. B.: RV 5,1,5c dame-


damesapta ratnä dadhäno # 'gnir hotä ni $0Sädäyajiyän I "In jedes Haus
die sieben Kleinode (= Feuer) bringend hat Agni sich als der besser
opferndeHotr, sich eingesetzt"; RV 6,74,1 s6märudrä ... # ... I dame-dame
saptaratnä dadhänä # sa'f!Zno bhüta'lf dvipade sa'f!Zcatu$pade II "Soma
und Rudra! ... In jedes Haus die sieben Kleinode (= Regen) bringend,
gereichet unseren Zweifü.ßlem [und] Vierfüßlern zum Heil!" Dass dieser
Siebener eine Einheit bildet oder dass das Eine sich siebenfach entfaltet,
davon ist sowohl im Rigveda als auch im A vesta manchmal die Rede. Dies
kannals indoiranische Anschauung betrachtet werden. Vgl. dazu im A vesta
Yt 19,16:yöi hapta hamö.mana1Jhö# yöi hapta hamö.vaca1Jhö# yöi hapta
hamö.Iiiaot'Jna1Jhö
# yaesqm asti hamam manö # hamam vacö hamam
Jiiaot'Jnam
# hamö ptäca frasästaca # yö da8uu&ahurö mazd&235 "Welche
sieben den gleichen Gedanken, welche sieben das gleiche Wort, welche
sieben die gleiche Tat haben, welchen der gleiche Gedanke, das gleiche
Wort, die gleiche Tat, der gleiche Vater und der gleiche Gebieter ist,
welcher der Schöpfer Ahuramazda ist"; RV 10,5,6ab: sapta maryadäh
kavayastatalcyus# ttisäm ekäm id abhy arrzhur6gät I "Sieben Sterne (=
Funken) haben die Seher (= Agni als 7 Feuerströme) geschaffen; nur zu
einem von diesen gelangt der sich Verschrnälemde (= Agni als sich
verschmälerndes Feuer)" und Yt 5,5: aiyh&sca me aeuua1Jh&äpö #
apayzärövfjasäiti # vispäis aoi karjuuqn yäis hapta "Und der Abfluss
dieses meines einen Wassers(= Anähita) verbreitet sich über alle die sieben
Erdteile hin"236; RV 6,61,12 tri$adhasthä saptadhiituh # paiica
iäta vardhayanti I vaje-vaje havyii bhüt II "Drei Wohnstätten habend,
siebenteilig, die fünf Geschlechter mehrend ist sie (= Sarasvati) in jedem
Wettstreit anzurufen".
Das Grundzahlwort für die Zahl 7 ist sapta- (< •sept,f,231), dem
vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-m
zugrundeliegt, also
*sept-1fl• Nicht ganz ausgeschlossen ist, dass •sept,f, durch Metathese
238

235 Text nach Hintze 1994.


236Übersetzung
nach Wolff.
237 Vgl. zum Akzent Wackemagel/ Debrunner 1930p.356 (mit Literatur)und Hirt

1927p.307. Neu (1999 p.253) vermutet, dass auch die Grundform des hethitischen
Zahlwortsbereitsauf der zweiten Silbe betont war: *siptan.
231
Vgl. Winter 1992 p.12: "This does not alter the fact that •seprr,,is a strange
form;it remainstempting to identify final •.,,. with the accusativeending of consonant
stems.Evenif one were to take •-t-
as a consonant-stemvariant of *-ti-found elsewhere
in cardinals,the remaining *sep-,while now acceptablein term of Proto-Indo-European
root structure,would remain an isolate: if indeed •sept-originally should have denoted
92 Die Zahl7

• D abe1
entstanden ist: got. sibun < •sep,fit > •seplrft. onnte • sep-1fl
. k"" • 239 al s
die Urformin Frage kommen.Die folgendenFormen sind im RV belegt.
Indeklinabilia Kasusfonnen
Nominativ sapta
Akkusativ sapta
Instrumental saotti saptabhih
Dativ sapttibhyal)
Ablativ sa12_ttibhyah
Genitiv saptän&m
Lokativ saptti

1. sapta war im Urarischen übetwiegend indeklinabel und wird


teilweise noch dem entsprechend vetwendet Vor allem steht sapta mit
einemInstrumentalam Zeilenende.
lnstrumentalisch:saptli
saptlidhimabhih
RV 1,22,16c ·prthivydl)saptti dhamabhil,.II "durch die sieben Fonnen der Erde"240
(Geldner)
RV 4,7,Sd yajil/haf/1saptti dhamabhil,.II "den nach sieben Formen am besten
opfernden(=Agni)"
RV 9,102,2c yajntisyasaptli dlutmabhir•.•II "mit den sieben Formen des Opfers"
(Geldner)
sapt4 vq,rai(,
RV l,62,4a ... sapttiviprail)# "mit den siebenBegeisterten(= A:ngiras)"
saptlihotr/,hU,
RV 3,10,4c .••saptah/Jq-bhir •••// "von den sieben Hotr"
RV 10,63,7b ... saptahotrbhil)/"durch die sieben Hotr"
sapt4 rasmO,hilß
RV 8,72,16c süryasya sapta rasmibhil,.II "mit den sieben Strahlen der Sonne"
(Geldner)
saptlidh'llibhU,
RV9,9,4a ... saptadhitibhir•.•# "durchsiebenGedanken"
RV9,62,17c hi"l},Ölpsaptadh'ftibhibII "durchsieben Gedanken der (sieben] lqi" 241

a heptadrather than mere 'seven•, theunderlying •sep- would still require a rendering
as 'seven•and only as that."
239 .
Vgl. Wackemagel/ Debrunner 1930 p.356: "Ascoli Krit. Stud. 101 •A. ig.
sep,p wegen go. sibun •••". Sihler 1996 p.414: "The Iikeliest source of the implied
etymon,•sep,frt,can be traced to theordinal."
240
• • ~er
liegt vielleichtdieselbe Anschauung wie im Avesta vor, wo die Erde
s1ebe°u~g gedachtwird.Vgl. z.B. Yt 19,26büm'fmhaptaitJiiqm.
Wackemagel/ Debrunner1930p.3Sl führendie Beispiele dazu an. Dort lässt
Wackemagelsapta von RV 9,103,3c... v&~irfii~älfl sapta ... II von hi~äm abhängen.
DieZahl7 93

saptddhötfbhil}
RV9,10,3c yajno ... sapta dhätfbhil} II "das Opfer von den sieben Vollziehern"
(Geldner)
tri~saptd(vgl.unten unter der Zahl 1470)
RV8,46,26 y6 asvebhir vahate vasta usr&s # trih sapta saptatinam / ebhil;
somebhil;somasudbhil)somapä # dänaya sukraputapäl;// "Der in der
Morgendämmerungmit Rossen(= Strahlen) fährt mit dreimal sieben
der Siebziger (= 1470}, mit diesen Soma pressenden Somas (=
Morgentau)zum Schenken,o Somatrinker(= Väyu), der du den hellen
Klärtrank trinkst" (teilweisenach Geldner)
Lokativisch:sapta
saptaslndhu~u
RV8,24,27bc ... sapta sindh,qu / ... däsasya ... II "im Siebenstromland242 des Däsa"
(Geldner)

2. Nachdem sapta als N-A-Fonn umgedeutet und ins Kasussystem


integriertworden ist (vgl. dhama, dhamabhib, dhamabhyab, dhamasu) 243,
wirdes als Attribut mit seinem Gezählten im gleichen Kasus und Numerus
verbunden, aber es unterscheidet das Genus nicht. Dabei steht es im
allgemeinenseinen Bezugswörtern voran.
Nominativ: sapta
RV1,50,Sa sapta ... harito ... # "sieben falbe Stuten(= 7 Sonnenstrahlen244)"
RVl,58,7a ... saptajuhvo ... # "die sieben Zungen(= Opferlöffel)"
RVl,7l,7b ... sravatal;sapta yahvfl}/"die siebenjüngsten Ströme"
sapt4yahvtl}[srav4ta(,f45
RVl,72,8ab svädhyo diva a sapta yahvf # räyo duro lry, ftajna a1anan I
"Aufmerksambis zum Himmel [reichend]kanntendie sieben jüngsten
[Ströme)(= Agni als 7 Feuerströme2:46}, die Wahrheitskennerdie Tore
des Reichtumsgenau"
RVl,102,2a ... nadya(,sapta ... # "die sieben Ströme" .
RVI,105,9a amtyesapta rasmayas# "jene, welche die sieben Strahlensind"
RVl,164,3b ... sapta ... asväl; / "sieben Rosse (= 6 Monatspaare und

Aberdiese Stelle kann man auch als "die sieben Stimmen der J.qi" wie bei Geldner
interpretieren.Hier und in RV 9,62,17c kann auch Worthaplologie vorliegen, z. B.
hir,älfl [sapta]sapta dhitibhij / "durch sieben Gedanken der [sieben] ].qi". Vgl. zur
Worthaplologie p.22.
• 242Vgl. Hopkins 1894p.277f.: "I reckon as late, not early, coincidenceswith cis-
lndicdata,referableto Persian or Babylonian influences,and among them the name of
tbelandas "SevenRivers"."Bei sapta sindh,qu handelt es sich um den repräsentativen
Gebrauchvon Eigennamen.
ro .
244Vgl.Whitney1924 p.182 und Wackernagel/ Debrunner 1930p.352.
5

24s Lüders(1959p.689 Anm.2) trennt Sonnenstrahlenund Sonnenrosse.


Y~-
246 RV l, 71,7b .••sravata(isapta yahvt/.1l"die siebenjüngsten Ströme".
Himmelsströme"nach Geldner.
94 DieZahl7

Schaltmonat)"
RV l,164,3c saptasvasäro... # "die„siebenSc~we~tem(= 7 Himmelsstr~me)"
RV l,164,3d ... gavälfl... sapta nama II "dte sieben Namen der Kühe (= der
Himmelskühe)"
RV 1,164,llcd .•.putra.•.mithunaso..• # saptasatdnivilflSatisca •..II "die gepaarten
Söhne,siebenHunderteund Zwanzig"247
RV l,164,36a saptardhagarbha(!t) ... # "sieben Halbsöhne (= Soma248 als 7
Himmelsströme)"
RV I,191,12a tri!J.
sapta~lingak.a # "die dreimal sieben Fünkchen(?)" (Geldner)
RV 1,191,14a trilJ.saptamayürya!J.# "die dreimal sieben Pfauhennen" (Grassmann
Ü)
RV l,191,14b saptasvasäroagrriva!J. / "die sieben unverheirateten Schwestern(= 7
Ströme)"
RV 2,S,2a •.. saptarasmayas# "die siebenZügel(= 7 Feuerströme)"
[svasbal}f4'
sapt4yahvfl}
RV 3,l,4ab avardhayansubhaga,psapta vahvth # svelalfl jajiiänam anqam
mahitva/ "Die sieben jiingsten (Schwester) {= 7 Himmelsströme)
zogenden Liebenswürdigen(=Agni) groß, der weiß [und] rötlich mit
der Größegeborenwurde"
RV3,l,6d ... saptava~i/J.
//"die sieben Stinunen(= 7 Himmelsströme~"
RV3,4,7b saptapr/cy&salJ.... / "die siebenKräftigen(= Agni 251?)"
RV3,7,7a ... saptaviprä!J.
# "die siebenBegeisterten(= Ailgiras?)"
RV3,7,8b saptapf/cyasa!J.... /"die siebenKräftigen(= Agni)"
RV3,31,5b ... saptavipräl)/"die siebenBegeisterten(= Angiras)
RV 4,l,12d saptapriy&so•..II "die siebenFreunde(= Agni)"
RV 4,2,15a ... saptaviprä(!t)# "die sieben Begeisterten(= Ailgiras)"
RV 4,13,3c harita!J.sapta yahvf(J.i)# "die sieben jüngsten falben Stuten (= 7
Sonnenstrahlen)"
RV 4,42,8b saptaf1ayo... /"die sieben ~i"
RV 4,58,3ab catvariJfngä trayo a.syap/idii# dvesu1esapta hastäsoa.syaI "Vier
Hörner (= 4 Ströme aus den 4 Quellen), drei Füße (= dreifache
247 Vgl. "die Söhnepaarweise,siebenhundertund zwanzig" (Geldner).
248Dagegenlaut Geldner"die 7 Ailgiras"oder "~i's".
2A9Nach RV 3,l ,3d ist svas.iral,,
zu ergänzen.
250Vgl. Uiders1959p.688.
251
AndersGeldner: "Die sieben pr/cy&sal,, sind wohl dieselben wie die sieben
~i's, die als 'unsere Väter' zuerst das Opfer darbrachten(10,130,6.7), oder die sieben
vipräl,,3,31,5;4,2,15, 'unsere Vorfahren,die Navagva's, die sieben vlpräl,,'6,22,2, die
sieben~'s4,42,8, die siebenDichter(käravah)4,16,3 die sieben Freunde 4,1,12 (vgl. .
~3), _die.siebt:n Ho~'s 10,35,10, mit den~ Mann•opferte (10,63,7). Mit ihnen
identifizierensteh als ihre Stellvertreterdie sieben Priester des solennen Rigvedaopfers
9,92,2; 10,71,3;3,7,7; 8,60,16;3,10,4undbes. 4,215. Und so setzen sich auch hier die
Priesterjenen sieben Priestern der Vorzeit gleich. b stellt sich also zu 3,7,7. Dem
Pr/cy&sa!J.entspricht dort vielleicht das Beiwort ajuryal,,.Jene sieben alten ~i's, zu
denennach der 1,13,8vorgelegtenErklärungder eine derbeiden göttlichen Hotr gehört,
werdenhierbei demOpfergegenwärtiggedacht.•
DieZahl7 95

Ströme) hat er, zwei Köpfe(= 2 Gefäße?), sieben Hände(= 1 Ströme)


hat er(= Büffel= Soma)"
RV6,7,6cd tasya- ... # ... sapta visruha/.1II "seine (= Agnis) sieben Arme (?)"
(nach Geldner)
RV6,22,2b sapta vipräso ... /"die sieben Begeisterten(= Angiras)"
RV7,18,24c sapta-... sravato ... # "die sieben Ströme"
RV7,60,3ab ... sapta haritaJ.a... # ..• ghrtaciJ.a/ "die sieben schmalzigen falben
Stuten(= 7 Sonnenstrahlen)"
RV7,66,JScd sapta svasära/.1... # ... harito ... II "die sieben Schwestern, die falben
Stuten(= 7 Sonnenstrahlen)"
RV8,28,Sa ... sapta r~JayaJ.a# "sieben Speere(= 7 Feuerströme)"
RV8,28,Sb sapta dyumnany f!$äm/"Sie(= Agni 252 als Feuerströme) haben sieben
Glänze"
RV8,54,4b ... sapta sindhaval_a / "die sieben Ströme"
RV8,59,3ab ... fcrsizsya... # ... sapta vaQi/.1/ "die sieben Stimmen des Krsa"
(Geldner)
RV8,59,4b saptd svasäral_a ... / "die sieben Schwestern 253"
RV8,60,16a sapta hotäras ... # "sieben Hotr"
RV8,69,12b ... sapta sindhavaJ.a / "die sieben Ströme"
RV8,92,20b ... sapta sa,r,stidal_a / "die sieben Versammlungen"
RV8,96,Jc ... apo mätaraJ.a sapta ... # "das Gewässer, die sieben Mütter2"'"
RV9,8,4b ... sapta dhitayaJ.aI "sieben Gedanken"
RV9,15,8b ... sapta dhitayaJ.aI "sieben Gedankenzss"
RV9,66,6a ... -ime sapta sindhavaJ.a # "diese sieben Ströme"
RV9,66,8b ... saptajämayaJ.a / "die sieben Schwestern"
RV9,70,Ja trir ... sapta dhendvo ... # "dreimal sieben Kühe{= 21 Himmelskühe=
21 Himmelsströme)"
RV9,86,25b ... sapta dhenavaJ.a /"die sieben Kühe (der Mischmilch)"
RV9,86,36a sapta svasäro ... # "sieben Schwestern (= 7 Ströme 256)"
RV9,92,2d ... hayaJ.asaptd vipräb II "die sieben lqi, die [sieben] Begeisterten"
RV9,92,4d ... nadyaJ.asapttiyahvtJ.aII "die sieben jüngsten Ströme"
RV9,102,4a ... sapta mätaro # "die sieben Mütter"
RV9,103,3c ... vaQir/$iQä111 sapta ... //"die sieben Stimmen der [sieben] lqi" 257
RV9,l 14,3a-d saptd diso nanäsüryäh # sapta hotära rtviJaJ.a ye
/ dev&ädity& sapta #
tebhi/.1somäbhi ra/cya na(b) # "Sieben Himmelsrichtungen mit
verschiedenen Sonnen, Sieben Hotr, die Priester", die Götter Aditya
--------
Die Marut nach Geldner.
252
253
• "die sieben himmlischen Ströme" nach Lüders (1959 p.682 und 683). Damit
sindnach Lüders a .a. 0. p.684 auch die "dreimal sieben" in Vers 5 identisch.
254
Vgl. Geldner: "die sieben mütterlichen Gewässer".
: Vgl. Geldner: "die sieben Gebete".
NachSäy~.
257
Nach Wackemagel / Debrunner {1930 p.351) wird saptd hier genitivisch
verwendet.
251
H0 , _Ygl.Geldner: "Sieben sind die Weltpole mit verschiedenen Sonnen, sieben
tr s dieOpferpriester."
96 DieZahl7

(= Somaströme), welchesiebensind, mit denen behüte uns, o Soma!"


RV I0,5,6a saptamaryMäl,.•.. # "siebenSterne(=funkendes Agni)" 259
RV 10,27,lSa sapld vir&so... # "siebenMänner"
RV I0,43,3c ime...saplasindhavo# "diesesiebenStröme"
RV 10,71,Jd •..saptarebh&{I,,) ... II "die siebenSänger"
RV 10,90,lS sap@ryiisanparidhgyas # trih saptd samidhah krt.i/.1/ dev&ytid
yajMl!I tanvän& # dbadhnan punqam pasum II "Seine sieben
Umleghölzer (und] dreimal sieben Brennhölzer waren gemacht
worden,als die Götter das Opfer vollzogen und P~a als Opfertier
anbanden"(teilweisenach Geldner)260
RV I0,104,8ab sapt&podevfh surtinätimrktä # y&bhi/.1 sindhum atara indra pürbhit/
"SiebenGewässer.die göttlichen.die erfreulichen, ungeschmälerten
[sind es), mit denen du Indra, der Burgenbrecher, die Sindhu
überscbrittest" 261
RV 10,114,7b ... dhW{I,,).•.sapta /"die siebenWeisen262"
RV 10,130,7b ... flayaJ.,sapta ddivyäJ., /"die sieben göttlichen~i"
Akkusativ:sapt4
RV 1,32,12d ... sapta sindhün//"die siebenStröme"
RV 1,3S,8b ... sapta sindhün/"die siebenStröme"
RV l,S0,9ab ... sapta sundhyuvaJ.,# ••. rathasya naptyaJ., / "die sieben sich
puu.endenTöchterdes Wagens(= 7 Sonnenstrahlen)"
RV 1,63,7ab ... saptll... # puro ..•/"die sieben Burgen"
RV 1,72,6ab triJ.,sapta .•. guhyäni tveit # pad&-..• / "die dreimal sieben geradebei
dir (= bei Agni, nämlich in den 3 x 7 Feuerströme = 3 x 7
pada"Spuren")verborgenenWorte"
RV 1,164,Sc •.•sapta tantün# "siebenFäden"(Geldner)
RV 1,164,24d •••sapta v&~i/.1 //"die sieben Stimmen"
RV l,174,2b sapta •.. puraJ.,... s&radir .•• / "die sieben herbstlichen Burgen•
(Geldner)= RV 6,20,IC>c263
RV2,12,3a •..sapta sindhün # "die siebenStröme"
RV2,12,12b ••.saptasindhün/ "die siebenStröme"
RV3,4,Sa sapta hotrb~;... # "die siebenHoqimter"
RV3,7,lb ... saptllv&~i/.1/ "die siebenStimmen264"
RV 4,l,16b triJ., sapta mälul) param&~i .•. / "die dreimal sieben höchsten

:zs, Zur Interpretation MiyakawaXX.


vgl
2110 Anders · Geldner: "Sieben waren seine Umleghölur, dreimal sieben
Brennhölzerwurden gemacht. als die Götter das Opfer vollzogen und Puru$8 als
Opfertieranbanden."
261
AndersGeldner: "Sieben sind die göttlichen Gewässer, die erfreulichen,
ungeschmälerten, mit denendu lndra, der Burgenbrecher,die Sindhu überschrittest",
1.62NachGeldnersind sie die siebenPriesterdes alten Rituals..
263
Die Zahl7 entsprichtder Anzahlder himmlischenStröme. "Herbstlich"heißt:
nach dem Sommer,nämlichin der Regenzeit."7 herbstlicheBurgen" heißen hier die 7
Sperren von .7 Strom~ in der Regenzeit Anders Lüders p.693: "Der ganze
Suwabymnus 1stwohlem Mythusvon einer Dürre die sieben Jahre dauerte." .
264
"diesiebenHimmelsströme" nach Lüdersi9S9 p.682.
DieZahl7 97

[Namen]265 der Mutter"


RV4,l6,3c divti(J.i)
... saptti kärün # "die sieben Dichter des Himmels {Ali.giras?)"
RV4,l9,3c saptti...pravtita(b) ... # "die sieben Ströme"
RV4,28,lc ... sapttisindhün # "die sieben Ströme"= 10,67,12c
RV5,t,5c ... saptti ratnä ... # "die sieben Kleinode (= Feuer als Geschenk von
Agni)"
RV5,43,lcd ... brhatib saptti ... # mayobhuvo ... II "die sieben hohen. erfreulichen
[Kühe](= Soma)"266
RV6,74,lc ... sapta ratnä ... # "die sieben Kleinode(= Regen als Heilmittel, ein
Geschenkvon Soma-Rudra)"
RV7,l8,l3b ... purab ... sapta ... / "die sieben Burgen"
RV7,67,8b ... sapta sravato ... / "die sieben Ströme"
RV7,87,4b trib sapta n&mä-... /"dreimal sieben Namen(= Regen)"
RV8,28,Sc sapta ... sriyo ... //"sieben Schmuckstücke(= 7 Feuerströme)"
RV8,96,2b trib sapta s&nu sa,r,hitä giri,;,&m/ "die dreimal sieben festgefügten
Rücken der Berge" (Geldner)
RV9,54,2c saptapravata(J.,)... //"sieben Ströme(= 7 Somaströme)"
RV10,5,Sa sapta svasfr ancyir ... # "die sieben rötlichen Schwestern (= 7
Feuerströme)"
RVI0,8,4c ... sapta ... paddni # "die sieben Spuren(= 7 Feuerströme)"
RV10,17,lld ... sapta hoträb//"die sieben Hotpimter"
RV10,35,IOb ... sapta h6tfn /"die sieben Hotr"
RV10,49,9a ... sapta sravato ... # "die sieben Ströme"
RV10,61,ld ... sapta h6tfn //"die sieben Hotr"
RV10,64,Sa trib sapta sasr&nadyo ... # "die dreimal sieben laufenden Flüsse"
RV10,120,6c sapta d&nün# "die sieben Dänu"
RV10,122,3a sapta dh&mäni... # "die sieben Formen (von Agni)"
Instrumental:sapttibhil}
RV10,72,9a saptabhibputrair •.. # "mit sieben Söhnen (von Aditi)"
Dativ:sapttibhyal}
RV8,96,l6ab tvalflha tyat saptabhvoj.iyamän6 # 'satrubhyoabhavab satrur indra /
"Kaum geboren wurdest du ja der Sieben, die keinen Gegner hatten,
Gegner, o lndra"267

3. sapta steht als Prädikativum.


Nominativ:
sapta
RV9,l 14,3cd devaädityd vesapta # tebhil) somäbhi ra/qa na(b) # "Die Götter
Äditya,welche sieben [sind), mit denen behüte uns, o Soma!"

265Nach 16a ist es zuergänzen.


2 11,Vl"di ·
g · .c sieben grossen lustbegabten Ströme" (Grassmann Ü).
267

01 dra"~as heißt: "Kaum geb~ren hast duja die sieben unbesiegbaren [Dänu) besiegt,
7 0°.. · gl. RV 10,120,6c.D1eZahl 7 entspricht der Anz.ahlder himmlischen Ströme.
anusperren7 Ströme.
98 Die Zahl7

4. saptawird auch substantivischverwendet.


4-1. Dabeiliegt Ellipsevor.
Instrumental:saptabhil}
[putrai!JJ
RV 10,72,8 astau putraso aditer # ye jiit&s tanvas pari I devM, upa prait
saptabhih# parii martä,:,#miisyatII "Acht Söhne hatte Aditi, die aus
ihrem Leibe geboren wurden. Mit sieben [Söhnen] ging sie zu den
Göttern,den M~cja schob sie beiseite" (teilweise nach Geldner)

4-2. saptadrücktsiebenbestimmteDinge oder Personen aus.


Nominativ:sapta
7 Sonnenrosse=7 Strahlender Sonnem(= 6 Monatspaareund 1 Schaltmonat)
RV l,164,2a saptayunjantiratham ekacakram# "Sieben schirren den einrädrigen
Wagenan" (Geldner)
RV l,164,3a ima1flrathamadhiye sapt<itasthuJ.,# "während sieben diesen Wagen
bestiegenhaben"(Geldner)
7Priester
RV 8,72,7 duhantisaptaikiim# upadvapaiica srjata/.1/ tirthe sindhor adhisvare
//"Die siebenmelken die eine(= I Kuh= Soma), zwei(= die Hände)
lassen die fünf(= S Finger) zu, am Ufer des Flusses unter Schall"
(nach Geldner)
RV 10,122,4 yajiiasya lretumprathamam purohital!I # havi$manta i/ate sapta
viijinamI sn,vanJamagni,,,ghrtaPf$/hamu/cy<iQam # pn,antaTfldevam
pn,ate suvfryamII "Des Opfers Fahne und ersten Bevollmächtigten,
den Lohnbringer rufen die sieben, Opfergaben bringend, an, den
erhörendenAgni, den Stier mit Schmalz auf dem Rücken, den Gott,
der dem Spenderdie Meisterschaftspendet" (nach Geldner)
7 Himmelutröme ·
RV 10,13,5a sapt<ilcyarantisisave marutvate# "die sieben fließen für den Jungen
(= Somaf9, der von den Marut (= Honig) begleitet wird" (nach
Geldner)
Akkusativ:saptl,
RV 9,9,6 abhi wihnirtimartya/.1 / krivir devtratarpayat
# saptapasyati v&vahiJ.,
//"Das unsterblicheWagemoss (= Soma) überschaut raschfahrenddie
sieben,der Goldgelbehat die Göttinnenbefriedigt" (nach Geldner)
3 s:7 Himmelskühe= 3 s:7 Himmelsströme · · .
RV 9,86,2lc aylll]Itril) sapta duduhänaäsirarp# "Dieser (= Soma) hat ausdreimal
Sieben210 die Milch gemolken"(teilweise nach Geldner)
Ablativ:saptabhyalJ.
7Freunde
RV 10,25,llabc ayti111 vipräya däsUfe # v&.jiimiyarti gomataJ.,/ ayaf!I saptabhya

: Vgl. GeldnersAnm.zur Stelle.


Vgl. GeldnersAnm. zur Stelle.
m "Die21 Kühenach 9,70,la" (Geldner).
DieZahl7 99

ä varar,i# "Dieser treibt für den redekundigen Opferer Belohnungen


von Kühen auf, dieser ist besser als Sieben" (nach Geldner)
Genitiv:saptänim
7Agni271
RV8,28,Sa saptänä'flsapta mayab # "Sieben Speere haben die Sieben"
7Ströme
RV8,41,9e sa saptändmirajyati # "er schaltet über die Sieben" (nach Geldner)

5. sapta dient zur Hervorhebung einer anderen Zahl. Vgl. unten


unterderZahl 107.
Akkusativ:
saptli
RVI0,97,1-2b yä 61adhib imrvä jäta # devebhyas triyugam purä / manai nu
babhrür,ämaha,,, # satam dhdmäni sapta ca /11 satam vo amba
dhamäni # sahasram uta VO ruhab / "Der Pflanzen, die zuerst
entstanden sind, drei Zeitalter vor den Göttern, der Bräunlichen
hundert und sieben Arten will ich nun gedenken. Hundert, o
Mütterchen, zählen eure Arten und tausend eure Gewächsen (nach
Geldner)

6. Die Zahl 21 wird oft mit dem Ausdruck triJ.,sapta "dreimal


sieben"wiedergegeben.Vgt unten unter der Zahl 21.

:l'IIN

di :ng
Über achagnayab(Plural) in 2b. Anders Geldner: "die Marut Die Str. bildet den
zumfolgenden Lied." Das folgende Lied 8,29 ist an "alle Götter" gerichtet;
ln~rpr:~ fehlen .nach der Interpretation Geldners. Aber 8,29,10 ist nach meiner
Sonne ·C:an.die Marut gerichtet. Nach dem Gewitterstunn machen die Marut der
wi freie Bahn.Vgl.Geldners Anm. zu ~V 1,20,Sab.
100

DIE ZAlll,8

Die Zahl 8 ist die zweite Vier aufgrund der Vierer-Bündelung:1.):


1, 2, 3, 4; 2.): 1, 2, 3, 4. Deshalbkonnte der symbolische Wert der Zahl4
auf die Zahl 8 übertragenwerden, als diese Zahl einen eigenen Namen
erhaltenhatte. Vgl. oben unter den Zahlen 3, 4 wid 7. Dass etwas Neues(z.
B. Abschluss,Ende, Ergebnis,Folge usw. einer siebenmaligen Handlung)
in der achten Zähleinheit eintritt, nachdem etwas sieben Zähleinheiten
gedauert hat, bedeutet deshalb ursprünglich, dass etwas Neues in der
viertenZähleinheiteintritt,nachdemetwas drei Zähleinheiten gedauerthat
Vgl. RV 10,72,8astauputr&soaditer # ye jätas tanviis pari / dev&mupa
praitsaptabhih# parä märtändamäsyat II" Acht Söhne hatte Aditi, die aus
ihremLeibegeborenwurden.Mit sieben [Söhnen] ging sie zu den Göttern,
den Märtända272 (= den achten Sohn} schob sie beiseite"; RV 2,5,2
ayasmin sapta rasmayas # tat&yajnasya netari / man1J$vaddaivyam
tz$famam# potä visva,r,tad invati II "Beim Netr (= Agni), bei dem sieben
Zügel(= 7 Feuerströme)[haftendsind], sind [die sieben Zügel] des Opfers
haftend.Wie Manu (d. h. wie Manu den menschlichen antreibt) [treibter]
den göttlichenals den achten [an], er treibt als Potr all das an." Vgl.
Parallelenim Germanischen,z. B. Atlaqvida in gramlenzca 19: Siau hi/J
HQgnisverdi hvQsso,enn inom atta hratt hann i eld heitan; .•. "Sieben
erschlugHQgnimit scharfem Schwert, aber den achten stieß er ins heiße
Feuer"(Ranke-Hofmann 273), und im Griechischen,z.B. Odyssee r 305-307

heptaetesd' enassepolukhrusoioMukenes, toi de ogdoatöi kaldm eluthe


äws Orestesaps ap 'Athenaön, ... "SiebenJahre dann herrschte er über das
goldreicheMykene,doch kam im achten [ihm] zum Unheil der göttliche
Orestheimvon Athen,...n 411•
Die Zahl 8 war als die zweite Vier eine besondere Zahl. Aber
ll$!&(v)-kommt auch in der Zahlemeihe vor, offenbar nicht als besondere
Zahl. An der StelleRV 2,18,4ff.steht 8 in der Reihe 24-6-8-10-20-30-40·
50-60-70-80-90-100. Vgl. oben unter der Zahl 2 Abschnitt 1-1. 2,18,4abc

~ 112
_Na:hder verbreitetenMeinungist Mirtäl)<Jaein Sonnengott.MärtäQ4awird
spätermit Swya oder Vivasvantidentifiziert.Davonkönnte man auch hier ausgehen,z.
B._7 _u~en. der Sonne .und 1 Ursonne. Hoffinann (1976 p.113) vermutet,dass
märtärJ4a- commgfrom a dead egg(foetus)"hier als ein metaphorischerAusdruckfür
den "Mann"verwendetwird.
:vg1.Ranke-Hotinann1988p.130.
Übersetzung nachSchadewaldt
DieZahl8 101

istauchunten (Abschnitt 2) zitiert. .


Das Grundzahlwort für die Zahl 8 ist a~1a(v)-21S, dessen Bildung
schwierigzu analysieren ist. Wenn das Wort a~!i-, das Name eines
Metrumsvon 4 x 16 Silben ist oder die Zahl 16 bezeichnet, auf *13ek-ti-
oder *a
A2
ok-ti- "Vierheit" zurückzuführen ist276, kann es sich um einen {'_,
erstarrtenDual in O$!a(v)-handeln, wie viele Forscher glauben 277• *13 e,ao-
?roder12ok-to-1/18 ist dann ein erstarrtes Ordnungszahlwort für die Zahl 4
undbedeutetdann "die zwei aus vier bestehenden= acht".
Das ältere Grundzahlwort war aber vielleicht •12 ok-d(o)u279• Diese
Formkonnte sich weiter in *120§-d(o)u entwickeln. Davon abgeleitet ist
dasältereOrdnungszahlwort *12 0§-do7J-o-s2&J "achter" > gr. ogdoos281• Das
Grundzahlwort*i2ok-d(o)u konnte sich auch zu *12 ok-t(o)u entwickeln

275Nachdem RV wird wie beim N-A-Dual der Wechsel -au I -aaufgegeben und

bloß-au festgehalten,aber daneben tritt eine Form fl$fa in Anlehnung an sapta. Vgl.
Wackemagel / Debrunner1930p.357.
276 Aber dieses Wort kann auch identisch mit dem Wort~#- "Erreichen" sein.
<qfi-istdannvonfll!&(v)- zu trennen.
m Vgl.Krause 1968p.187: "8 ahtau ... Hier liegt eine Dualbildung vor, eigtl. ,.die
beidenSpitzen"(der Hände ohne die Daumen ...) zu der idg. Wz. o/c-,,spitz'', ,.scharf'."
Beekes1995p. 213: "The form is probably a dual, from the word that we see in Av.
asti-'fourfingers'." Vgl. zu av. asti- Emmerick 1992b p.300 (mit Literatur) und Vaan
2000p.241(kritisch).Zu Wurzel h2ek "scharf sein/ werden/ machen" (Kümmel) vgl.
LIV 1998p.232,LN 2001 p.261. Anders Mayrhofer 1992 p.142: "Die Auffassung von
tqfJ usw.als Dual ist nach Cowgill (1985 p.26) nicht zu sichern; nur bei dieser
Auffassung jedoch wäre eine Deutungsmöglichkeit von ~,& (als '2 x 4' bzw. '2
Vierheiten')zu erwarten: Daß im 'Dual' 0$/d ein singularisches Wort für 'vier'
verborgen sei, ist aus idg. Material nicht zu erweisen (sinnlose Akrobatik verbindet •o-
b- 'octo' mit *kllet-J!or- 'quattuor')". Szemerenyi 1990 p.237 Anm. 14: "Da *olctöwie
einDualaussieht,wurde es öfter als Beweis für ein ursprüngliches Vierersystem (neben
undvor dem Zehnersystem)angesehen, vgl. zuletzt Erbart, o. c., 94f.: Grundlage war
•IJWo-kwete ,zwei Doppelpaare"'. Vgl. auch Blafek 1998 p.215ff. Er stellt frühere
Auffassungen schönzusammen.Seine Rekonstruktionist • H2 olctoH 1(w).
271
Im Folgendenlege ich provisorisch dieses Rekonstrukt zugrunde.
119
Die ältere (oder alternative) Weise der Bezeichnung des Duals war vielleicht
der Stamm+*-d(o)u "zwei", die in got. wit, an. vit, litvet usw. "wir zwei"bewahrt ist:
Atla~vida in gra:nlenzca27 Ey var mer tyia, medan vit tveir liftJom,nu er mer engi, er
ec emn lifte "Immer war mir Zweifel, solange wir zwei lebten, nun ist mir keiner
[mehr],da ich alleinlebe" (nach Ranke-Hotinannp.131).Vgl. zu got. wit Lehmann 1986
p.4062IIO
(mitLiteratur)• .
NachSommer( 1950p.25) ist das mittlere. -o- anaptyktiscb.
211 E
• s gab auch eine kollektive Bildung •12og-do11-(e)1 2-. Vgl. gr. ogdoatos
achter".Dieskönnteman aber auch auf •1209-d(o)·T/J-tO-szurückgehen lassen.
102 DieZahl8

(vgl. z. B. got. ahtuda < •12 of-tu-m). •12ok-t(o)u hat sich dann mit dem
Ordnungszahlwort•1i0k-to-11 kontaminiert.Vgl. lat. octiivus < •12of-to-1r
u-o-s"achter"283• Auf *12ok-to-Jr'/!ist ~tauzurückzuführen.
~ Die folgendenFormensind im RV belegt.
Nominativ ~taul~fd
Akkusativ astaulast&
Instrumental <q/abhi/.1

1. ~fau (/ a$f5} war im Urarischen überwiegend indeklinabel.


Nachdem~fau (/ ~ta) wie sapta ins Kasussystem integriert worden ist,
wird es als Attributmit seinemGe7.ähltenim gleichen Kasus und Numerus
verbunden,aber es unterscheidet das Genus nicht. Dabei steht es im
allgemeinenseinenBezugswörternvoran.
Nominativ:llf/4u
RV 10,72,8a ~taupuWsoaditer# "acht Söhneder Aditi"
Akkusativ:tqfilll
RV 1,3S,8ab astauvy akhyatkakubhahpf1hivyas# trf dhanvayojanä saptasindhün
I "Er (= Savitr)bat die acht Gipfel der Erde (= die 2 x 4 Richtungen
der Erde),die Ebene,drei Yojanaweit, und sieben Flüsse erblickt"284
RV 1,126,Sbc ~v aridhäyasogd/.1I subandhavo..• # "acht den reichen Herren
ernährende Kiihefür die lieben Verwandten"(nach Geldner)285
Akkusativ:catviryayut4-· "ll4parti!Jsahtisri · . .
RV 8,2.41bc catv&ryayutti... I ~µi para/.1sahasräII "vier Myriaden [und] ferner
achtTausende{=48000 Kühe)"

2. ~ta(v)- wird substantivischverwendet, bei zugrunde liegender


Ellipse. Das bei ~ta(v)- zu ergänzende Wort steht mit einem anderen

m Sommer
(1950p.25)rekonstruiertdies als urgerm. •axtuj,az.
m Vgl. Coleman1992p.412: "octtiuuawith the long vowel by the intluenceof
octil'. . .
2114
Lommel 1955p.39 übersetzt"Die acht Ecken der Erde hat er überblickt,die
drei Ebenen- Tagesreisen- die sieben Ströme"und schreibt eine Anmerkungdazu in
p.127:"DieErde ist viereckig,nach den Himmelsgegenden·mit den Zwischengegenden
ergebensichacht". ' ' ·
· ·
215
Kalqivatdanktdem KönigSvanayaBhävyafür die mehnnalige Schenkungam
Schlusseines großen Somaopfers.Auch l(aqivats Verwandtschaft bekommt in RV
l,~26:5 eini~ Geschenkeab: pa,,,än, anu prayatim d dade vas # trfn yuktM, lli/4v
aridhiiyaso gabI subandhavoyevisy&iva vrd anasvantabsrava ai1antapajrdb //''Nach
der erstenSchenkungbekamich fiir euch drei bespannte [Wagen und] acht den reichen
HerrenernährendeKühe fiir die lieben Verwandten,die auf Karren wie die Clandimen
fahrendden Ruhmfür sichbegehrten,die Pajras"(nach Geldner). ·
DieZahl8 103

Zahlwort;
vgl. z. B. unten RV 2,18,4 (haribhil;,bei a~täbhir zu ergänzen
haribhyäm"mit zwei Falben").
nachdv&bhyäT!I
tq/4'8'
Nominativ
{virisa~J
RV10,27,15 sapta vir&soadhardd ud äyann # astottar&ttätsam ajagmiran te I
navapasc&tätsthivimantaäyan # dasa prak sanu vi tiranty asnal,iII
"Sieben Männer gingen von Süden hinauf, acht von Norden, die
kamen zusammen. Neun kamen von Westen, mit Säcken (?), zehn
dringenim Osten bis zwn Rücken des Felsens" (Geldner)
Instrumental:
tqfäbhO.,
{h6ribhi~J
RV2,18,4 a dv&bhyämharibhyäm indra yähy # et caturbhir ii ~a4bhir
hüyamänabI dstäbhir dasabhil,isomapeyam # aya,,, sutal,isumakha
mdmfdhas kal,iII "Fahr mit zwei Falben herbei, o Indra, mit vieren
herbei, mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht. mit zehn
zum Somatrunkherbei! Dieser (= Soma) ist ausgepresst, o Sumalcha,
verschmäh{ihn]nicht!"

316Aber*rq1&(v)
uo > o ode .
Vgl.Wackemag11Deb · ~10 r ~/a u0 zu mterpretieren ist ebenfalls möglich.
e runner 1930p.357.
104

D1EZAHL9

Bei den Indogermanen entwickelte sich eine Dreier-Bündelung.


Deren Spuren kann man noch im RV deutlich sehen. Vgl. oben unter den
Zahlen 3, 4 und 7. Die Zahl 9 ist aufgrund der Dreier-Bündelungeine
dritte Drei: 1.): 1, 2, 3; 2.): 1, 2, 3; 3.): 1, 2, 3. Vgl. RV 8,39,9ab trf!li
tridh&tüni- # ... vidathä •.. / "drei dreifache Verteilungen". Vgl. auch die
Formel beim Eintritt in die buddhistische Gemeinde: {Zum 1. Mal)
buddha'f!I sara!IQ'f!I gacchämi "Beim Buddha suche ich Zuflucht" (1.
Formel) - dhamma.,,, sara~a'f!I gacchämi "Beim Dhamma suche ich
Zuflucht" (2. Formel) - sangha.,,, sara!UJ'f!Igacchämi "Beim Sangha suche
ich Zuflucht" (3. Fonnel) - {zum 2. Mal) dutiyaTfl buddhal'fl sara!Jalfl
gacchämi (1. Fonnel)-dutiya'f!I dhammal'fl sara~al'fl gacchämi (2. Formel)
- dutiya'f!I sangha'f!I sara~a'f!I gacchämi (3. Formel) - {zum 3. Mal) tatiya111
buddha.,,, sara~a'f!I gacchämi (1. Formel) - tatiya,,, dhammal'fl sara!lalfl
gacchämi (2. Fonnel)- tatiya'f!I sanghal'fl sara~al'fl gacchämi (3. Forrnel)287,
Vgl. auch im Avestiscben die typische Steigerung 3-6-9. Deshalb wurde
dersymbolische Wert der Zahl 3 leicht auf die Zahl 9 übertragen, als diese
Zahleinen eigenen Namen erhalten hatte.
Die Anschauung, nach der etwas Neues {z. B. Abschluss, Ende,
Ergebnis, Folge usw. einer neunmaligen Handlung) in der zehnten
Zähleinheit eintritt, nachdem etwas neun Zähleinheiten gedauert hat, war
also ursprünglich die Anschauung, nach der etwas Neues in der vierten
Zähleinheit eintritt, nachdem etwas dreimal drei Zähleinheiten gedauert hat.
Dabei ist "in der vierten Zähleinheit" "in der zehnten" oder "in der
zwölften". Die homerische Literatur lässt uns vermuten, dass bei den
Griechen und Trojanern das Neuneropfer2" (3 x 32~ im normalen Fall und
Zwölfer (3 x 4) im Notfall oder besonderen Fall durchgeführt wurden(vgl.
unten unter der Zahl 12). Der symbolische Wert der Zahl 3 wird schon im
Urindogennanischen auf die Zahl 9 übertragen und derselbe symbolische


217
Vgl. MiyakawaXVIII. Vgl. auch ChU 6,81T.Dort belehrt Uddälaka .ArUOi
semenSohn Svetaketuüber sat "das Seiende".Uddälakaspricht dort neunmal tat tvam
asi •c1asbist du• aus.
. ~ Auch bei_den älteren Germanenkönnteein Neuneropferim normalenFall und
em Z':lferopfer IDl besonderenFall dw-chgeführtwordensein.Vgl. untenp.118. .
Vgl. Roscher 1907 p.33: "... die Gesamt7.ahlvon 9 rhodischen Schiffensei
dad~h entstanden,daßjede der zur modischentp1.no)..u;•.. gehörigen3 Gemeinden3
Schiffezu stellenhatte."
105
DieZahl9

Wertkonnte weiter auf die Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird
dannnoch durch die Zahl 9 hervorgehoben (vgl. unten unter der Zahl 90
und99).Deshalb kommt die bloße Zahl 9 im RV selten vor.
Das Grundzahlwort für die Zahl 9 ist nava- (< *{.jJnet}l/1), dem
vielleichteine erstarrte Kasusform mit dem Suffix *-m zugrundeliegt2 90 ,
also< *(}Jner:.Hfl, Vgl. die Indeklinabilia navati-m, sata-m, sahasra-m im
RV.Da die Zahl 9 durch die Vierer-Bündelung die dritte Eins ist, kann
•neu-"neu" als Stamm denkbar sein, wie viele Forscher glauben 291 • Aber
der~wirklicheStamm kann *?1eney- (*iienu- / *11ney- I *?1nu-) sein 292•
*f 1enu- ist vielleicht identisch mit *i 1enu293 > ved. anu "darauf, nach,
femer"294.Die folgenden Formen sind im RV belegt.

m Vgl. Blafek 1999b: "The lndo-European nwneral 9 should be reconstructed as


H1new,pand *Hi(e)n-H
1neW1f1
•.. These forms can represent an accusative of the noun
*Hie,nu(-s) ... lt is implies that the semantical = arithmetical motivation of the nwneral
"9"wasthe subtraction"[one is] in lack'"'. Er will dies mit gr. aneu "ohne" verbinden.
291 Vgl. Winter 1992 p.13: "The quatemary hypothesis would be considerably

strengthenedif the old assumption (cf. Walde-Hofmann 1954: 180) could be made
plausiblethat the word for 'nine' was related to the word for 'new'. If Gk. nearos
'youngster',Arm. nor can both be considered derivations from an •-r-stem noun PIE
•newr, then it is not impossible that beside the •-r-stem, an •-n-stem should also have
existed.•new!Icould then perhaps be an endingless locative ...; its meaning 'in the new'
couldhavebeen reinforced by preposing •en 'in', which would then be reflected in Gk.
ennea,Arm.inn 'nine' .... If ... Gk. e- and Ann. i- are 'prothetic vowels', they must be
takento reflecta Proto-Indo-European Iaryngeal, ... the Greek ordinal enatos / einatos /
inatosI enotos'ninth', which seems to have replaced an older •enwanos (cf. mutatis
mutandis,Sommer 1951: 25-36), appears to be unaccounted for without elaborate
~tio~al asswnptions." Carruba 1998 p.514: "Falls das Wort für '9', *newl'/I,
ta~hlich zum Stamm für 'neu' gehört, wie allgemein und mit Recht angenommen
wud,...erweistes einerseits ... *okiÖJ!als eine wichtige Grenzzahl ... ". Lujän Martinez
1999p.209: "As for •new'!I '9', it is generally related to •new- 'new' (Curtius 1869:
290, Pedersen 1893: 272, Pokomy 1949: 319, etc.)." Vgl. auch Wackernagel /
Debrunner1930p.360.
292
• Vgl. Brugmann 1911 p.20: "*n~!' und (ann., griech.) •enJ!{Iaufgrund eines
eney!'... Lat.novemfür •novennach septem, decem".
29)* • k . .
1,enu- ann man v1elle1chtauch mit got inu "außer, ohne" verbinden. Anders
Le!unann 1986 p.207: "Not related to Skt anu after, along (= Go ana) in spite of J
~~kemagel 1932F Danielsson:383-84, Mayrhofer 1956-80 1:34, W/H 1938-56 1:677-

lan ; Vgl. 2 11;'11


typolo~s~h~n Ver~leich Edelman 1999 p.225: "a few Iranian
~ ges and d1alects exhib1t innovative terms for the number '9', which do not
continuethe proto-Aryan and proto-Iranian •naJ!a ..., but derived from words and
106 DieZahl9

Nominativ nava
Akkusativ nava
Instrumental navabhi~(vil. dasizbhih)
Genitiv - ..
navanam

1. navawar im Urarischenüberwiegendindeklinabel. aber nachdem


nava als N-A-Form durch den Einfluss der Zahl 7 umgedeutet und ins
Kasussystem integriert worden ist, wird es als Attribut mit seinem
Gezählten im gleichen Kasus und Numerus verbunden, aber es
unterscheidetdas Genus nicht. Dabei steht es im allgemeinen seinen
Bezugswörternvoran.
Akkusativ:nava
RV l,l 16,24 dizsardtrirasivenänava dyun # avanaddhaTf' snathitamapsv antab
I
viprutalflrebhamudanipravrktam# un ninyathu~somam iva sruver,,a
// "Den Rebha, der zehn Nächte, neun Tage von seinem Feind
gefesselt worden ist, im Wasser durchbohrt, fortgeschwemmt,ins
Wasser geworfen, den habt ihr hervorgeholt, wie Soma mit dem
Schöpflöffel"(Miyalcawa 295) ·

RV 1,144,Sd abhivrajadbhirvayr.inänavädhitaII "mit den anmarschierenden(=


Feuerströmen)hat er(= Agni) sich neun296 Lichter gemacht"297
Instrumental:
IIIW6bhir
RV 10,39,IOb navabhirv&jairnavatt ca ••.!"mit neunundneunzigSiegespreisen"

collocations,which indicate going beyond '8'. Such are the Pashto dialectal terai
(literally'passed'), ••.".Vgl.zu *11netJ-
gr. ennea "9" < enena• (nach enenikonta)+-
•eneya(myk.e-ne-wo-)< •11ney'!'> nava-.Myk. e-ne-wo-könnte allerdingsennewo-
reprasentieren.Im Folgenden lege ich provisorisch dieses Rekonstrukt (*11new1fl)
zugrunde.Zu myk. enewo- in e-ne-wo-pe-zavgl. Meier-Brügger 1992 p.95 (mit
Literatur).In Bldek (1999b p.190) werden frühere Deutungsversuchungenwn die
Gemination-nn-diskutiert.
295
Rebhawurdein der Nacht ins Wasser geworfen,zehn Nächte und neun Tage
sind vergangen,und beim zehntenTagesanbruchwurde er von den Göttern Asvin
gerettet. Vgl.Miyalcawa V p.31. .
296
Die Anzahldes entzündetenFeuers ist im Prinzip 7. Vgl. MiyakawaXXIII
p.17undobenunterder Zahl7 p.90f.Hier dürfte ein Zahlenspielmit den Zahlen9 und
10 vor~egen:dasavri.fo"die zehn Finger" in Sa / vayr.inänava "neun Lichter" in Sd
Vgl. M1yakawaVI: "Hier (d. h. RV 5,45,7b)und llb dürfte ein Zahlenspielmit den
~en 9 und 10 vorliegen:dasamäsOnavagväb.Vgl. auch RV 4,51,4c .venänavagve
angire dasagveund 10,62,6cnavagvonu dizsagvoaligirastamo." . · ·•
m AndersGeldner: "mit den ausmarschierenden(Flammen) hat er sich neue
Wege gemacht." Noch anders Thieme 1949a p.16: "Durch die zuschreitenden
[Flammenstrahlen] hat er (Agni) neue Umhüllungenangelegt."va)'Unädhä- undvayunä
kr- "Helle schaffen" sind ungefähr synonym. Vgl. zu va)'Unä kr- Miyakawa µ
Abschnitt2. AuchDelbrück(1888p.368)übersetztvayr.inä Irr-als "Helle~chaft'en",· ; >.
DieZahl9 107

navän4,,.
Genitiv:
naviinamnavatlnam # Viidsya ropusinäm I sarväsäm agrabha,,,
RV1,191,13abc
n.ima... # "Ich nannte die Namen von all den neunundneunzig
Zerstörerndes Giftes..." (Miyakawa~
ZudenweiterenBelegenfür die Zahl 99 vgl. unten unter der Zahl 99.

2. nava wird substantivisch verwendet, bei zugrunde liegender


Ellipse.
Nominativ:nava
fvirisab]
RV10,27,15 saptti viraso adharad ud äyann # ~/ottarattät sam ajagmiran teI
ntivapascatätsthivimantaäyan # dasa prak sanu vi tiranty asnab II
"Sieben Männer gingen von Süden hinauf, acht von Norden, die
kamen zusammen.Neun kamen von Westen, mit Säcken (?), zehn
dringenim Ostenbis zum Rückendes Felsens" (Geldner)

......
,

291
Vgl.Miyakawa
IV p.96f.
108

DIE ZAHL10

Bei den Indogennanen entwickelte sich eine Dreier-Bündelungund


eine Vierer-Bündelung. Die beiden Systeme spielen im RV eine große
Rolle. Da die Zahl 9 die dritte Drei aufgrund der Dreier-Bündelung ist (vgl.
oben unter der Zahl 9), konnte der symbolische Wert der Zahl 3 auf die
Zahl 9 übertragen werden, als diese Zahl einen eigenen Namen erhalten
hatte. Die Anschauung, nach der etwas Neues (z. B. Abschluss, Ende,
Ergebnis, Folge usw. einer neunmaligen Handlung) in der zehnten
Zähleinheit eintritt, nachdem etwas neun Zähleinheiten gedauert hat, war
also ursprünglich die Anschauung, nach der etwas Neues in der vierten
Zähleinheit eintritt, nachdem etwas drei Dreiheiten (= 3 x 3) gedauerthat
(vgl. oben unter den Zahlen 3, 4 und 7). Dabei gilt also ''in der vierten
Zähleinheit"etwa dasselbe wie "in der zehnten" oder "in der zwölften"
(vgl. unten unter der Zahl 12).
Aber wegen der folgenden Gründe wurde "in der vierten
Zähleinheit" vielleicht allmählich auf "in der zehnten" fixiert. Dass
Schwangerschaft und Geburt des Menschen alle Arten von Entstehungen
repräsentieren, ist wohl eine uralte Anschauung. Dass die Indogennanen
Zahlwörter bis 10 gehabt haben. hat diese Anschauung zu der gewandel~
nach der etwas Neues in einem zehnten Abschnitt eintritt, nachdem etwas
neun Abschnitte hindurch gedauert hat. Bei der Entstehung der
ko~pletiven Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 1Cl29'
spielte es auch eine große Rolle, dass man bis zur Zehn mit wachsenden
Zahlen gelangt und dannfür den neuen Bereich wieder von vorne beginnt.
Vedadichter haben uns Spuren300 dieser Anschauung hinterlassen. Die
2519Vgl.MiyakawaVI.
JOD Vgl.MiyakawaV undMiyakawaVI.
L Rettungdurch die AMn
RV l,l l 6,24 d<!3ardtrirti.fivenänava dyün # avanaddha,r,snathitamapsvantdf'I
Vlp':'ta,prebluimudanipravrfaam# un ninyathu~somam iva sruv~l)O
II Den Rebha, der 1,ehn Nächte. neun Tage von seinem Fe~d
gefesselt worden ist, im Wasser durchbohrt, fortgeschw~l, ms
Was_sergeworfen,den habt ihr hervorgeholt, wie Soma nut dem
~höptl~ffet•(MiyakawaV p.31) ~
RV 1,117,12 kil_ha
yantä Slll/utur,kä1"'asya# divo napätä Vf/Ol)ä JayutraI
=iraro,asy~_kakiia,,,nikhätam# ud üpathur dasame asvintfhanII
~ [seid _ihr),. zu schönem Loblied des Kävya gehend, 0
elsabk~ge, o Zeugungsfähige, ins Bett [gehend]? Ihr habt
denwte einenBecheraus Gold Vergrabenenherausgeholt,
CVandana],
DieZahl10 109

Rettungdurch die Götter Asvin im RV geschieht in der zehnten Zähleinheit.


Auch hinter der ganzen bei Homer erzählten Geschichte steckt die
Anschauung,nach der etwas Neues im zehnten Jahr eintritt, nachdem
etwas neun Jahre lang gedauert hat3°1• Vgl. zur kompletiven
Verwendungdes Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im Griechischen z.B.
IliasA 53-54 ennemar men ana straton oikheto kela theoio, tei dekatei d'
agorende kalessato laOn Akhil/eus "Neun Tage gingen die Geschosse des
Gottes durch das Heer. Am zehnten jedoch berief Achilleus das Volk zur
Versammlung302." Vgl. auch unten Abschnitt 4 und unten unter den Zahlen
99und 100.
Das Grundzahlwort für die Zahl 10 ist dasa- (< *de/är,303 > lat.

o Asvin" (nach Miyakawa V p.31)


II. Schwangerschaft
RV 5,78,9 dasa masäii chasayänal;,.# lcumäroadhi mätari I niraituJ1voa/qato #
11v6ßvantyä adhi II "Nachdem der Knabe zehn Monate in der Mutter
gelegen hat, soll er unversehrt, lebendig aus der Lebenden
herauskommen" (Geldner)
RV 10,184,3 hira{tyayi ara{ti # ya'l' nirmanthato asvinä I tm,, te garbhQ'1"
havämahe # dasame mäsi sütave II "Die Leibesfrucht, die die Asvin
aus den beiden goldenen Reibhölzem herausreiben, die rufen wir für
dich her, dass du im zehnten Monat gebären sollst" (nach Geldner)
ßl.Gebete
RV 5,45,7ab anünod atra hastayato adrir # &rcanyena d/zsamäso navagval;,. I "Es
brüllte dabei der mit der Hand regierte Pressstein, mit dem die
Navagva zehn Monate [den Göttern] lobsangen" (nach Geldner)
RV 5,45,1lab dhiya'l' vo apsu dadhi~esvar~~ # yay&tarandasa mäso navagväl;,. I
"Du hast das Gebet verrichtet, das für euch die Sonne im Wasser
gewinnt, mit dem die Navagva die zehn Monate ausdauerten"
(Geldner)
RV 5,27,3 ev&te agne sumati'l' cakäno # ntiv4/häya navamamtrasadasyul;,. I yo
me giras tuvijätasyapurvtr # yuktenäbhi tryaru{togn,Äti II• Auf diese
Weise [schenkt] Trasadasyu für das neueste [u,blied], deine Gunst
zum neunten Male begehrend, o Agni, der wie Tryaru.Q8meine, des
Gewaltigen, viele Preislieder mit einem Gespann belohnt" (nach
Miyakawa V p.33)
RVS,24,23 eva nündm upa stuhi # vaiyasva dasamam navam I suvidviilf,sQ'1"
carkftya'I' cara(linämII "Alsopreise jetzt aufs neue zumzehnten Male,
du Vyasvasohn, den Wohlverständigen, für die fahrenden Leute
Rühmenswerten" (Geldner)
JOIVgl. Miyakawa VI.

: Übersetzung nach Schadewaldt. .


Vgl. zur Analyse des Wortes Lujan Martinez 1999 p.209: "The word *dekrp
'ten' hasbeen derived (Pedersen 1905: 410, Bengtson 1987: 259) from *dek- 'take' (cf.
Gk. dekomai 'take'). Szemerenyi (1960: 69), reformulating an older hypothesis and
110 DieZabllO

decem), dem vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix•-m


zugrundeliegt,also •dek-1[1.dasa drückt im RV vor allem die Zahlder
FingerderbeidenHände304 aus, die mit der Somazubereitungodermitdem
EntflammenAgnis zu tun haben. Hier treten oft Metaphern auf: dasa
svasäro agruval;,"zehn unvermählteSchwestern";yo~a'l)odasa "diezehn
Mädchen";haritodasa suro "die zehn falben Stuten der Sonne"usw.Die
Fingerwerden ferner nur mit dasa ausgedrückt (vgl. unten 3-2):RV
9,92,4cddasa svadhabhiriulhi sano arye # mrjanti tvä nadyabsapta
yahvfl;,
II "Zehn[putzendich] aus eigenem Antrieb über dem Schafrücken,
dichputzendie siebenjüngsten Ströme".Außer dasa bezeichnetauchdvll)
paiica(vgl.gr. dis pente "zweimalfünf') die Zahl 10 (vgl. unten 4). dasa
gibtauchdie Zahl der ausgestrecktenFinger an. Beim Gelöbnisscheint
der Gelobendedem Empfänger des Gelöbnisses seine zehn Finger
zu haben (vgl. unten 3-2). Die folgenden Formensindim
entgegenstreckt
RVbelegt.

Indeklinabilia Kasusfonnen
Nominativ dasa
Akkusativ dasa
lnstnunental dasa dasabhih
Genitiv dasan&mfnaiicänAm->
Lokativ dasasu

l. dasa war im Urarischen überwiegend indeklinabel und wird


einmalim RVnochdementsprechendverwendet.
Instramentallscb:4'Ja
RV 10,101,lOc... dasakaJcfydbhir#
"mitzehnGurten(= 10 Fingern)"(nachGeldner)

. . 2. Nachdemda.faals N-A-Formumgedeutet und ins Kasussystem


mtegnertwordenist (vgl.dharrur"5,
dhamabhil;,,
dhamabhyal;,,dhhmasu)'Jl1',

~from•defat,t,analysedthisword as •de-lapt'two hands' which causesa lotof


19
tro illet ~t because has
the fonnwe shouldreconstructfor •ten• no final-t (alrcadY
.;,. 'two•/- 29), and second.becausethere is no way to relate •de- with thc numeral

~ Y~·
RV_l0,1!7,7a(= AV 4,13.7a)hastäbhyä,,,dasasakhabhyärp# "mitden
hmi~l (Geldner).Zu einergriechischenParalleledazu in HesiodErga
742 vgleiR.gigenS
· JOS C U 967p.281.
Doch :uN-~ ist~ klassischeAusgang-äni schon im RV der gewöhnlichste,
Wac~gel/~~~ un AV danebendie kilrzern Ausgänge -ä und -ä. Vp.
uu11111erp.276.. .
DieZahllO 111

wirdes als Attributmit seinem Gezählten im gleichen Kasus und Numerus


verbunden, aber es unterscheidetdas Genus nicht.
Nominativ:dasa
RVl,95,2ab dasa- ... # atandräso yuvatayo ... I "die zehn unermüdlichen
Jungfrauen(= 10 Finger)"
RVl,126,3b vadh~mantodasa rathäso ... / "die zehn mit einer Frau / Stute307
versehenenWagen308"
RV1,144,Sa ... dasa vriso# "die :zehnFinger"
RV3,23,3a dasalcyipa/J ... # "die :zehnFinger"
RV3,29,13c dasa svasiiro agruvab ... # "zehn unvennählte Schwestern (= 10
Finger)"
RV5,33,8c ... dasasyetäsoasya # "seine zehn Rotschimmel"(Geldner)
RV5,43,4a dasa lcyipo... bä~ ... # "die zehn Finger [und] die Anne"
RV6,47,18d ... haraya/Jsatti dasa II "zehnhundertFalben"
RV6,63,9d dasa vas~o ... //"zehn Kühe" (Geldner)
RV7,83,7a dasa rtijiinab samitä ayajyavab # "zehn verbündete unfromme
Könige"
RV8,l,33c ... -u/cya{IO dasa ... rusanto# "zehn weiße Stiere"
RV8,3,23ab ... anyedasa # ... vahnaya/J/ "zehn andereZugpferde"(Geldner)
RV8,46,23 dasa syäva rdhadrayo # vitaväräsa äsavab / mathrdlflll... II "zehn
dunkelbraune, reichtumvennehrende, schnelle Mathrarosse mit
gerademSchweife(/ mit begehrtemGut)"
RV9,l,7 ... a{lvi/J... # yo1Q{lodasa / svasära(a... II "die :zehnkleinen Mädchen,
die Schwestern(= 10 Finger)"
RV9,6,5b ... yo1a!Jodasa/ "die zehn Mädchen{= 10 Finger)"
RV9,8,4a ... dasa lcyipo# "die :zehnFinger"
RV9,15,8a ... dasa lcyipo# "die zehn Finger"
RV9,38,3ab ... harito dasa # ... apasyuva(a/ "die zehn geschäftigenfalben Stuten
{= 10 Finger)"
RV9,46,6b ... dasa lcyipa(a /"die zehn Finger"
RV9,56,3a .••yo1a!lodasa # "die zehn Mädchen{= 10 Finger)"
RV9,61,7a ... dasa lcyipo# "die zehn Finger"
RV9,63,9ab ... harito dasa # süro ... / "die zehn falben Stuten der Sonne (= 10
Finger)"
RV9,68,7a ... dasayoia!lab ... # "die zehn Mädchen(= 10 Finger)"
RV9,71,5ab ... bhurlyor... # dasa svasäro ... / "die zehn Schwestern(= 10 Finger)
der beidenAnne"
RV9,80,4b •.. dasa lcyipat,/ "die zehn Finger"

l06 Vgl.Whitney1924'p.182 und Wackemagel/ Debrunner1930p.352.


l07 Vgl. Dutt: "ten chariots ... drawn by horses and carrying my wives•. Anders
Geldner:"zehnWagensamt Frauen".Noch anders Pischel 1881p.71lf.
JQI Gemeintist damit "die zehn mit t Frau/ Stute, [oder: mit mehreren Frauen/

Stuten]versehenenWagen".Es handelt sieb hier um einen transnumeralenGebrauch.


Vgl.obenp.21f.
309
•m,.,11,·ro-
> mathra-"Schüttler''?Vgl. Mayrhofer1996p.328 (mit Literatur).
112 DieZahltO

RV9,80,5b ... dtisalqipal)/ "die zehn Finger"


RV9,85,7a ... dtisalqipal)# "die zehn Finger"
RV9,91,lc dtisaswisäro... # "die zehn Schwestern(= 10 Finger)°
RV9,93,lab säkmnulqo•.. svasäro # dasa ... / "die zehn zusammengewachsenen
Schwestern(=10 Finger)"310
RV9,97,l2d dtisalcyipo..•//"die zehn Finger"
RV 10,94,7d dtisadhurodtisayuktd... II "die zehn Joche, die zehn angejochten (=
10Finger)"(nachGeldner)
Akkusativ:dtisa
RV l,53,6cd ... dtisa vrtratzy aprati # ... saluisräf)i ... II "zehntausend
unwiderstehliche Feinde"
RV l,116,24a dtisaratrir... # "zehnNächte"
RV5,45,7b .•.dtisamäso... / "zehnMonate"
RV5,45,llb •.•dtisamäso... /"zehn Monate"
RV5,78,9a masäii
dtisa ... # "zehnMonate"
RV6,47,22b dtisakosayirdtisaväjino..• / "zehn Kasten, zehn Streitrosse"
RV6,47,23a dtisaivändtisakosän# "zehn Rosse,zehn Kasten" (Geldner)
RV6,47,23b dtisavasträ-... /"zehn Kleider"(Geldner)
RV6,47,23c dtisahira-q.yapi,µ/an # "zehnGoldklumpen"(Geldner)
RV6,47,24a dtisa rathänpr~{imatal) # "zehn mit einem Beipferd311 versehene
Wagen•
RV8,5,37e saluisrädasagonämII "zehnTausendeder Kühe"
RV8,5,38ab yo me hira!lyas<llfUlrso # dasa rajno amal'{lhataI "der mir zehn
Goldgleiche(= 10 Kleiderstücke 312)des Königs schenkte"
RV8,46,22c dtisasyavinä'!Isata # "zehnHunderteder dunkelbraunenStuten"
RV8,46,22e dlzsagavä111 sahasrä//"zehn Tausendeder Kühe"
RV8,56,2ab dasa... # sahasrä/"zehn Tausende[der Kühe]"
Instrumental:dasabhih
RV3,39,Sc ... daiai,hirdasagvaib# "mit zehn Dasagva"
RV4,24,lOab ... dasabhir•••# ... dhenubhih/ "um zehn Milchkühe"
RVS,27;lc ... dasabhibsahasrair# "d~ch zehn Tausende(= 10000Kühe)"
RV7,83,6c ... rajabhirdasabhir.•. # "von zehn Königen" 313
RV7,104,ISc adhäsa virairdasabhirvi yüyä # "Und der möge von zehn Helde_n
C=·10 Fingern) abgetrennt werden (d h. Agni möge nicht
erscheinengelassen werden)314n

310 ·
.
die ze:Vgl.RV 1,144,Satamilflhinvantidhitlzyodasa vriso # "Ihn treibendie Gebete,
Fing~ an~(Gel"?er).AndersGeldner:dasa •••dhitayo ... /"die zehn ~ebete".
Gemeintist damit"dieuhn mit 1 Beipferd,[oder: mit mehrerenBeipferden]
versehenenWagen".Es handeltsichhier um einen transnumeralenGebrauch.Vgl.oben
p.2lf. · · .·.
·.· :: Vgl.dieAnmerkungvonGeldnerzur Stelle. .
314V~.~ anderenMeinungenKazzazi 2001p.80. · ·· .
F" ~t dieserAussagebedrohtder DichterAgni: Ich helfe dir nicht mitmeinell
mgem.Hierpasstdeshalb·Held"gut vira- bezeichnetnach Kazzazi(2001p.98)"den
DieZahl10 113

RV8,l,33b ... dastibhilJ.


sahtisrair/ "mit seinen zehn Tausenden(= 10000Kühen)"
RV8,96,13b ... dastibhilJ.
sahtisrailJ.!"mit zehn Tausenden(= 10000Leuten)"
RV9,28,4b dastibhirjämibhir ... /"von den zehn Geschwistern"
RV9,70,4a ... dasabhilJ.
sukarmabhi/:i# "von den zehn geschickten(= 10 Fingern)"
(nachGeldner)
RV9,72,2d sani/iibhir dasabhilJ..•. II "mit den zehn verschwisterten (= 10
Fingern)"(nach Geldner)
RV9,97,23d ... rasmibhirdasabhir ... II "mit zehn Zügeln (= 10 Fingern)"
RV9,97,57c ... dasabhilJ. /qipäbhi/:i# "mit zehn Fingern"
RV10,4,6b rasanabhirdasabhir... !"mit zehn Stricken(= 10 Fingern)"
Lokativ:
dasdsu
RV8,101,13d -antardastisubäh,4u //"in den zehn Armen"

3. dasa-wirdsubstantivisch verwendet.
3-1. Dabei liegt manchmal eine Ellipse zugrunde. Das dasa- zu
ergänzendeWort steht mit einem anderen Zahlwort; vgl. z. B. unten RV
10,27,15(vir&sa~bei dasa zu ergänzen nach sapta vir&so "sieben
Männer").
Nominativ: dasa
[vir4salJ.J
RV10,27,15 sapta vir&soadharad ud äyann # <qJottarattätsam ajagmiran te /
nava pascatiit sthivimanta äyan # dasa prak sanu vi tiranty asnalJ.II
"Sieben Männer gingen von Süden hinauf, acht von Norden, die
kamen zusammen. Neun kamen von Westen, mit Säcken(?), zehn
dringenim Osten bis zum Rücken des Felsens"(Geldner)
Instrumental:daidbhih
fharibhilJ.J •
RV2,18,4abc a dvabhyäm haribhyäm indra yähy # a caturbhir a ~a~bhir
I ~fäbhir dasabhih somapeyam # "Fahr mit zwei Falben
hiiytimänalJ.
herbei,o lndra, mit vieren herbei, mit sechsenherbei, wenn du gerufen
wirst,mit acht, mit zehn zum Somatrunkherbei!"
Genitiv:dasiinim
MriJJämJ
RV10,27,16a dasänameka,,, kapita,,,samäna,,,# "den einen gemeinsamenrötlichen
[Kalb)3l'(= Agni) von den zehn [Männern]<=10 Fingern}"

3-2. dasa
drückt zehn bestimmte Dinge oder Personen aus.
Nominativ:
dasa

a~s einer Gruppe durch besondere (speziell körperliche) Kräfte herausragenden


emze~~ Helden".Hiertreibt der Dichtermit Agni Handel.
Nach10,27,14cist vatsamzu ergänzen.Damit ist Agni gemeint.
114 DieZahl10

10 Finger(Agnibetreffend)
RV 1,95,2ab daseq tvt4!Urjanayantagarbham # atandräsoyuvatayovibhrtram
I •zehn erzeugten diesen Sprößling des T~ (= Agni),die
unermüdlichenJungfrauen(= 10 Finger) (erzeugten]das Tragekind(=
Agni)"
10 Schwester=10 Finger316(Agnibetreffend)/ 10 Lichtströme
RV5,47,4 catvaraim bibhratilqemayanto# dasa garbha,,, carasedhäpayante
I
tridMtava/.iparamd asya g&vo # divas caranti pari sadyoantiin II
•vier (= 4 Priester = 4 Weltgegenden) hegen ihn, für seine
. Behaglichkeitsorgend; zehn säugen das Kalb(= Agni als Sürya),dass
es gehenkann. Dreifach sind seine (= Agnis = Süryas)höchstenKühe
(= Ups als Mütter des Sürya), in einem Tag umkreisensie (= U'35)
des HimmelsGrenzen"
10 Finger(Somabetreffend)
RV9,92,4cd dasasvadhdbhiradhi s&noa~e # mrjanti tvä nadya/.isaptayahvt~ II
"Zehn [putzendich) aus eigenem Antrieb über dem Schafrücken, es
pUt7.endich die siebenjüngsten Ströme" (nach Geldner)
10Sonnenrosse
RV l,164,14b uttä,uzyä,pdasa yukta vahanti I "Zehn ziehen, an die wagrechte (=
Deichsel)angespannt"(nach Geldner)
Akkusativ:dasa
10 Fingerdes Gelobendenbeim Gelöbnis
RV 10,34,12 y6 va/.isenänirmahatoga~a # r&jävr&tasyaprathamobabhüva I
tasmai/q?:,ominadhanäru!IQ<ihmi # dasähampr&c'istad/1(l1flvadämi
11•wer der Heerführereurer großen Truppe, als der Ersteder König
.des Heerhaufensgeworden ist, ·dem strecke ich zehn C= 10 Finger}
entgegen.·ich haltekeine Schätze zurück' so gelobe ich"
Instrumental:dal4bhih · ·
lOKönige? .
RV5,34,Sa napaiicabhirdasabhirvtqty ärizbhalfl#"Erwünscht nichtmitFünfen,
mitZehnensich zu verbünden317" (Geldner)
10Finger(Somabetreffend)
RV8,72,8 d dasabhirvivasvata# lndrabkosamacucyavitI knedayätrivftädiwi/}
II "Mit den Zehn des Vivasvat hat Indra den Eimer des Himmels
aufgemgenmit dreifachemDruck" (nach Geldner)

_ 3-3. dasa-·wird mit einem partitiven Genitiv verbunden, der das


- bzw.dasGanze,vondem ein Teil gezählt ist - bezeichnet3
Ge.zählte 11,

d6III
AkkasaUv:

316
• . Vgl. Geldner:"Bei• Agm· Ieicht
· zu erklären als vier Priester (so auch Say.,
- . uuw
_.i ...

: :r/~me ~ zwei~uptpriester) und die zehn Finger. Schwierig aber bei Sürya.
.. . 317 eigen~ch gemeintist Säy. denktan die zehn disah".
· ·•• · j 18Dasheißt:Er(=lndra) ist allein stark genug (nach Geldner). , · ··.
· ~ach Bartholomae(~904 Sp.700 und Sp.845) kommt auch bei av. pal)CII,
pa_ a und vor allemdasa1m Avestischendie Genitivkonstruktionvor.···•.···
DieZahl10 115

RV4,32,19ab dasa ... kalasänä,,, # hira,;,yänäm... I "einen Zehner der goldenen


Krüge"
RV8,46,22d dasa trya~i,;,ä,rr # "einen Zehner der Stuten mit drei rötlichen
Flecken"319

3-4. Asyndetischwird dasa-mit anderen Zahlwörtern zur Bildung


zusammengesetzter
Zahlen verknüpft. Vgl. unten unter den Zahlen 110 und
1110.

4. Außerdasa bezeichnet auch dvilJ,paiica manchmal die Zahl der


FingerbeiderHände,also die Zahl 10.
dvO,paiica
Nominativ:
RV9,98,6ab dvir ... paiica ... # svasäro ... / "die zweimal fünf Schwestern (= 10
Finger)"
Akkusativ:
RVl,l22,13b dvlr ...paiica... annä/"die zweimal fünfSpeisen320"
RV4,6,8ab dvlr ... paiica ... sa,,,vasänäl,t# svasäro ... / "die zweimal fünf
zusammenwohnendenSchwestern(= 10 Finger)"

5. Ein Syntagma dvir dasa kann statt vi,,,sati die Zahl 20


ausdrücken.
Vgl. unten unter der Zahl 20.

6. dasa-kommt in der Zahlenreihevor.


Zahlenreihe
5-10
RV5,34,Sa napaiicabhirdasdbhirWll!Yärdbhalfl# "Er wünscht nicht mit Fünfen,
mit Zehnensich zu verbünden"(Geldner)
Zahlenreihe
2-4+8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100:
RV2,18,4-6b Vgl. unten unter der Zahl 100.

319 W, hi " -
[H enn er Ja~ana~h ~2c zu ergänzen ist, lautet die Übersetzung: "zehn
un~ der Stuten]nut drei rötlichen Flecken". ·
8 ise Der ~asa~ayain. 12, der nach Oldenberg eine aus zehn Portion bestehende
Je: 0hl.eineJener Priesterspeisen,die der Atharvaveda gern verherrlicht, ist, wird
di•stri"'.b
utivausgedrückt. -
116

DIEZAHLll

Die Zahl 11 ist die dritte Drei aufgrund der Vierer-Bündelung:


1.): 1, 2, 3, 4; 2.): 1, 2, 3, 4; 3.): 1, 2, 3. Deshalb konnte der symbolische
Wert der Zahl 3 auf die Zahl 11 übertragen werden. Unter dieser
Anschauungkann die Zahl 11 als 8 + 3 analysiert werden. In RV 1,35,Sab
stehen die Zahlen 8, 3 und 7 nebeneinander: astau ry akhyat kakubhab
prthivytis# trf dhanvayojanä sapta sindhün / "Er (= Savitr) hat die acht
Gipfelder Erde(= die 2 x 4 Richtungen der Erde), die Ebene, drei Yojana
weit, und sieben Flüsse erblickt." D. h., die Sonne wirft einen Scheinauf
die ganzeErde.
Manchmalwird die Zahl 33 als 3 x 11 interpretiert, z. B. RV
8,S7,2adevtistrayaekädastisa~"Götter, drei Elfergruppen". Hier liegtdie
Betonungder Dreiteilung der Zahl 33 vor. Unter dieser Anschauung
kommt das Grundzahlwortekiidasa nur dreimal in RV 1,139,11vor.
Danachwohnenje 11 Götterim Himmel, auf der Erde und im Wasser.
Etwasanders(Himmel-Luft-Erde)AV 19,27,11-13 ye devä divy ekädasa
stha # tedeväsohavirida,r,j~adhvam /11/ ye devä antariksa ekädasastlui
# tedeväsohavirida,r,j~adhvam 1121 ye devä~ prthivyam ekädasasthti#
te deväsohavir ida,r,j~adhvam /13/ "Ihr Götter, die ihr elf im Himmel
seid,lasseteuch dieseOpfergabegefallen! Ihr Götter, die ihr elf in derLuft
seid, lasseteuch diese Opfergabe gefallen! Ihr Götter, die ihr elf auf der
Erdeseid,lasseteuchdieseOpfergabegefallen!"
DieZahl11 ist auch als 10 + 1 analysierbar. Das Ordnungszahlwort
ekädasa-wird einmal im RV kompletiv verwendet. RV 10,85,45imd111
tvam indramitJhva~# suputra,r,subhagä,,,kn,u / dasäsyämputrdn d dhehi
# patimekädasamkrdhiII "Diese sollst du, o belohnender Indra, zu einer
glücklichen[Frau] mit guten Söhnen machen· schenke ihr zehn Söhne,
mache[ihren]Gattenzum Elften." Mit der Zahl 11 (10 + 1) wird hierdie
Übervollständigkeit ausgedrückt.Vgl. unten unter der Zahl 101. ,•
Das Grundzahlwortfür die Zahl 11 ist ekädasa, das sich aus ekä·
(NSf21) "l" und dasa- "1011 zusammensetzt3 22• Das Wort ist im RV selten

32
~ V~. Brugmann 1911p.24: "ekä- scheintdie Form des Nom. Sg. F. zu sein,die
WlterE~wirkungvon dva-dasaund anderen kopulativen Kompp. mit -ä im Endedes
Vordergliede!~tarrte (vgl, RichterIF. 9,32.24S)".Anders Wackemagel/ Deb~
1930p.3~0: ... ekä,woä (st o ausoh) auf Angleichungan das folgended(u)vadaJa
beruht.... .
322
Es könnteeinstauchikodasa•oder eka,r,dasa*(vgl. av. aeuuan.dasa-
"der
DieZahl11 117

belegt.Im AV komm~auch ekii ca ... dasa ca ~or: AV 5,15,lab ~kii.ca m_e


dasaca me # 'pavaktarao~adhe/ "Eine von mir und zehn von mir smd die
Abwehrer,o Pflanze!"; AV 7,4,1 ekayä ca dasabhis cä suhute # dv&bhyäm
i~fayevirrisatya ca / tisfbhis ca vahase tri1J1satä
ca # viyugbhir väya_iha t~
vimufica// "Mit einem und zehn [Zwiegespannen], o Verehrter, mit zwei
und zwanzig [Zwiegespannen] fürs Opfer, mit drei und dreißig
Zwiegespannen[komm hierher], o Väyu, spann diese hier aus!" 323• Vgl.
auchdas Avestische F 27a (737 nach Klingenschmitt) ... duuaca dasca ...
"...zwölf..."324•

1Nominativ 'ekädasa

1. ekädasa-wird prädikativisch verwendet.


Nominativ:ikädasa
RV1,139,llabc ye deväso divy ekädasa stlu:i # p(thivyam adhy ekädasa stlu:i I
apsulcyitomahinaikädasastlu:i# te deväso yajiiam imaJTJ
ftqadhvam II
"Ihr Götter, die ihr ill im Himmel seid, elf auf der Erde, elf im Wasser
wohnt mit eurer Macht, ihr Götter, lasset euch dieses Opfer gefallen"
(Geldner)

elfte") gegeben haben, aber wohl unter Einwirkung von d"vadasa wird die Fonn
ekädasafixiert, deren Vorderglied ekä (NSt) ist. Vgl. Emmerick 1992a p. 171 (mit
Literatur):"Olnd. ekädasa 'eleven' probably owes its -ä- to the influence of dvadasa
'twelve'. Olran. •aivandasa< •aivam dasa would lead us to expect Olnd. •eka'!ldasa..•
SomeIranianfonns, on the other band, are based on •aivädasa, which would similarly
P~intto the influence of •dvädasa."Vgl. zu iir. •ajkan-daca R. Schmitt 1994 p.19 (mit
Literatur).
323 o·1ebe1·den
Fonnen AV 5,15, la ekä ca ... dasa ca und A V 7,4, la ekaya ca
dasabhi.s
cä kommen in einer Zahlenreihe vor (in AV 5,15: 11-22-33-44-55-66-77-88-
~9~110-1100).Es ist zwar offensichtlich, dass wegen der stilistischen Angleichung hier
e~a aufgelöst wird. Aber es ist merkwürdig, dass eka- mit seinem Gez.ählten im
~each~nGenus .und Kasus verbunden wird, wie RV 7,18,llab eJaur,(ASm) ca ...
ca ...Janän(APm) "einundzwanzig Leute". Mit AV 5,15,la, eluica ... dasa ca
~1111Salilp
1stekäca··· dasaca [o~adh/Jyal))gemeint. Deshalb erwartet man nicht ekas(NSm), wie
Wack:iagel / Debrunner 1930 p.384 annehmen.
Vgl. Bartholomae 1904 Sp.762 und R. Schmitt 1994 p.20.
118

DIEZAHL12

Bei den Indogennanenentwickelte sich eine Dreier-Bündelung und


Vierer-Bündelung. Aufgrundder Dreier-Bündelung ist die Zahl 9 diedritte
Drei.Vgl.obenunter der Zahl 9. Deshalb wurde der symbolischeWertder
Zahl 3 leichtauf die Zahl 9 übertragen, als diese Zahl einen eigenenNamen
erhaltenhatte. Die Anschauung, nach der etwas Neues in der zehnten
Zähleinheiteintritt, nachdem etwas neun Zähleinheiten gedauerthat,war
also ursprünglichdie Anschauung, nach der etwas Neues in der vierten
Zähleinheiteintritt,nachdemetwas drei Dreiheiten gedauert hat Dabeigilt
also "in der viertenZähleinheit"etwa dasselbe wie "in der zehnten"oder
"in der zwölften".Vgl. Ilias n 663-667 ennemar men k' auton eni
megarois goaoimen, tei dekatei de ke thaptoimen, dainut6 te laos,
hendekatei de ke tumbon ep autöi poiesaimen, tei de duödekatei
I

polemizomen,e{per anagke "Neun (= 3 x 3) Tage möchten wir ihmin den


Hallendie Totenklagehalten und ihn am zehnten bestatten, und das Volle
solldas Totenmahlnehmen;am elften aber würden wir den Grabhügelüber
ihm errichten.Doch am zwölften (3 x 4.) kämpfen wir wieder, wennes
denn sein muss"325• Bei den Griechen und Trojanern scheint das
Neuneropfer(3 x 3) im nonnalen326 Fall und das Zwölferopfer (3 x 4) im
Notfall oder besonderenFall durchgeführt worden zu sein327 (vgl. oben
unter der Zahl 9). Hier liegt diese Anschauung zugrunde. Aber "in der
viertenZähleinheit"wurdevielleichtallmählich auf "in der zehnten"fixiert
V~. unten unter der Zahl. Das Zwölferopfer wird im RV nicht erwähnt
DieseZahlbeziehtsich im RV immer auf die Zeitrechnung.
· Die VedenkanntenverschiedeneZeitrechnungen. Als älter giltdas
Verfahren,bei dem durch den Einschub von zwölf Tagen das 354tägige
Mondjahrreguliertwird Das Ursprung dieser Zeitrechnung wird denibhu

': ~g nachScbadewaldt.Vgl. MiyakawaXVIIl Abschnitt2.


· m Danu!ist~: im normalenFall unter den besonderenFällen. . · · ..
Als ich un Jahr 2002 einen Prospekt (auf japanisch) eines norwegischen
Museumsgelesenhabe,habe ich in ilun eine interessante Stelle gefunden,I)anaeb
sollenin~ Wikingergra.b12 Opferpferdegefunden worden sein. DieseTatss;cbe
U:C~ nnc~· daraufaufmerksam,· dass Oettinger (2001) Neuneropfer·in ~

·=ermanen
: neomschrifterwähnte.I~hhabedaraufhineine Hypotheseaufgestellt:Auchbei.~
wurdeem Neuneropferim normalen Fall und ein Zwölferop~JJD
!~hi::;C::·w~~::n::uch
Hypoilies: 1 auch war indog~:~:.~~
DieZahl12 119

(< *1J!bhe1JS
"Überwechsler"> gr. Orpheus) zugeschrieben328• Vgl. RV
4 33,7dvadasadyunyad agohyasyä- # -tithye ra~ann rbhavab sasantab I
s~/cyeträk[1:,vann
anayantasindhün # dhanva~fhann 61adhir nimnam apab
// "Alsdie ibhu zwölf Tage Urlaub machend an der Gastfreundschaft des
Agohyasich erfreut hatten, da brachten sie die Felder in guten Stand,
leitetendie Flüsse ab. Es zogen die Pflanzen in die Wüstenei ein, in eine
Vertiefung [gingen]die Gewässer"329 •
Als jünger gilt in den Veden das Verfahren, bei dem durch
Hinzufügung eines dreizehnten Monats die Differenz zwischen Sonnen-
und Mondjahrreguliert wird: RV l,25,8abc veda mäso dhrtavrato #
dvadasapraj&vatabI vedä ya upajayate II "[VaruQa], der das Gesetz
innehält,kenntdie zwölf Monate mit ihrem Nachwuchs; er kennt den, der
nachgeboren wird330"; AV 3,21,Sab:ya,p tva hotiira,p manasäbhi sa1J'ß'idus
# trayodasabhauvanähpafica manaväb I "Dich (= Agni), der Hotr ist,
fandendie dreizehnWeltangehörigen (= 13 Monate), fünf Völker (= 5
Jahreszeiten)mit Gedanken";TS 6,5,3,4: asti trayodaso masa iti iihub "Es
gibteinendreizehntenMonat, so sagt man". Vgl. noch dazu zum Ausdruck
fürdenSchaltmonat: RV 1,164,l 5ab säka,pjanä,psaptatham ähur ekaiam
# ~a/id yama hayo devaja iti I "Man sagt, dass der Siebte unter den
paarweiseGeborenenein Alleingeborener ist, eben sechs Zwillinge die
gottgeborenen ).l~isind"; AV 10,8,Sb 1ar!yama eka ekaiah I "Sechs sind
Zwillinge,einerein Alleingeborener".
Ein Jahr wird in zwölf Monate aufgeteilt. Nach Herodot (II 4, 1)
habendie Ägypterals erste unter den Menschen dasJahr erfunden und es
in zwölfMonateaufgeteilt. Sie zählen nach ihm zwölf Monate zu je 30
Tagenund fügen jedes Jahr fünf Tage hinzu. RV 1,164,48 dvadasa
pradhayas
., .L
cakrameka,,, # trini nabhyäni /ca u tac cilceta/ tasmin säkam
• •

trisata na sanka:vo # 'rpital). $~/ir na caliicalasab II "Zwölf


Speichenbretter (= 12 Monate), ein Rad (= 1 Jahr), drei Nabenstücke (3

: Vgl.MiyakawaXVIIIund MiyakawaXXVI.
Vgl.ZW: Inte„retation MiyakawaXVIII. Vgl. auch Ilias A 423-425; Zeus gar
es Ökeanon_ met amumonasA.ithiopeaslchthizosehelcatadaita, theoi d' hama pantes
hennnto·
:yv •
dod,eL"t-· d, • t · - · , •
MI e, e ...Q! autts e,eusetai Oulumponde "Denn Zeus ist gestern zum
Okeanos unter die untadl" - ·
::n
11 .
zusamm';,'1·
1genAthiopen zum Gastmahlgegangen,und die Götter folgten
D~h am Zwölften (- 12. Tac} wird er dir zum Olympos wieder
di c~ehren · In M1yakawaa. a. 0. wird es diskutiert, ob der Dichter der Ilias durch
ai: eschreibungdi~ Jahreswendezwischen dem neunten und zehnten Kriegsjahr
utet und ~us sich dann ergibt, dass in der Ilias die Zeitrechnung dadurch
:!.eedrückt ~d, ~s !üer ein Jahr dadurch vollständig wird, dass Zeus und die
~ Gö.tter~ Äthiopien12 Tage Urlaubmachen. ·
·. TeilweisenachOeldner.
120 DieZahl12

Jahreszeiten):wer versteht das überhaupt? Darin stehen zusammen


[dreihundert]sechzig
wie 300 [und 60] Pflöcke Befestigte, sich nicht
Lockernde(=360 Tage)."Vgl. zu den 4 Jahreszeiten unten unterderZahl
94.
DasGrundzahlwortfür die Zahl 12 ist dv&dasa(vgl. av. duua.dasa;
hom. duodeka; lal duodecim), das sich aus dva "2" und dasa "10"
zusammensetzt.Es wird im RV immer viersilbig gemessen, also d"vadasa.

INomina~v 'd"vadasa
Akkusabv d"vadasa

l. dv&dasa-wird adjektivischverwendet.
1-1.dvadasa-wird als Attribut mit seinem Gezählten im gleichen
KasusundNumerusverbunden,aber es unterscheidet dasGenusnicht.
Nominativ:d"vUida
RV l,164,48a dvadasapradhtiyas ... # "ZwölfSpeichenbretter (= 12 Monate)"
Akkusativ:tI"v"4sa
RV4,33,7a dvadasa dyt,n... # "zwölf Tage"
RV l,2S,8ab ... mäso ...# dvadasa praiavatah I vedii yaupajayateII ·~
Monatemit ihrem Nachwuchs331; er kennt den. der nachgeborenwird'
(teilweisenach Geldner)

1-2.dvadasawirdauchprädikativischverwendet.
Akkusativ:d"vidaia
RV 10,114,Sd g,dhänsomasyamimate dvadasaII "Sie bemessen die Somaschoppen
aufzwölf932" (nachGeldner)
AV 4,11,llab dvadasavä ratrir vratyii # iihub prajapateb I "Man sagt, dasse~
zwölf[an der Zahl] die Nächte sind, die zu den GebotenvonPrajäpall
gehören"333

1
• " 'Yörtlicbheißt dies"12 mit einem Nachwuchs versehenen Monate".Eshandelt
sichum ementransnumeraJen Gebrauch.Vgl .2 lf.
3J2 Tl.:-- •p . des
J .·~wc(1949p.62) scheint es sicher, dass der Dichter auf die 12 Monate
ahres,diem Wahrheitein einzigerMondsind,anspielt. .
"'
gehören. .Oder: "Man sagt, dass eben
. zwölf Nächte zu den Geboten des. Prajäpali
121

DIEZAHL14

DieZahl 14 in RV 10,114,7 scheint in bezog auf die Zahl 21 (3 x


7) die sich auf Soma bezieht, verwendet zu werden: 10,114,7ab
cdturdasänye mahimano asya # ta,ri dhtrii viicii pr~ {iayanti sapt~ /
"Vierzehnandere Größen (= 2 x 7 Ströme) sind von ihm (= Soma); ihn
lenkendie sieben Weisen (= 7 Ströme) durch das Wort vorwärts"334• Vgl.
untenunterder Zahl 21.
Das Grundzahlwortfür die Zahl 14 ist caturdasa-, das sich aus
catur-"4" und dasa- "10" zusammensetzt. Das Wort ist einmal im RV
dasa .t. d ' •336 < urar
, *335 bzw. catvar-
belegt.Es konnte
..
auch em

catvaro-
.t.
asa .
*catyar(i)daca gegebenhaben.

iNominativ 1ctiturdasa

1. caturdasa-wird als Attribut mit seinem Gezählten im gleichen


KasusundNumerusverbunden,aber es unterscheidet das Genus nicht.
c6turdasa
Nominativ:
RV10,114,7a caturdasänyemahimanoasya # "Vierzehn andere Größen von ihm
gibt es"

2. Die Zahl 21 wird in die Zahlen 14 und 7 geteilt. Hier kann man
denGoldenenSchnitt (2 zu 1) beobachten. Vgl. oben unter der Zahl 1
Abschnitt
5.
RV10,114,7abctiturdasänvemahimanoasya # tal!f dhträ väca pra !layantisapta /
"Vierzehnandere Größen(= 2 x 7 Ströme) von ihm(= Soma) gibt es;
ihnlenkendie sieben Weisen(= 1 Ströme) durch das Wort vorwärts".
--------
334Säyaiµerklärt mahimanaQ durch vibhütayaQ"Mächte". Nach Geldner sind die
anderenGrößendie Abartendes Opfers. asya und tam in b gehen auf den Opferwagen
undzugleichsind sie Soma. Die sieben Weisen sind nach Geldner die sieben Priester
d<:5alten Rituals, und nach meiner Auffassung sind sie zugleich die sieben
Himmelsströme.
. '" Vgl. R. Schmitt 1994 p.22: "Auf einer Zusammenrückung der Fortsetzer von
~;~~~ras „4" [mask.) und *datsa „10" beruhen ... parth. cajäröas, mpers.
336
• Vgl.Emmerick1992ap.171: "Olnd. caturdasafourteen shows the same catur-
asßlSfoundas first element of a compound and in derivation, and contrasts with Av.
ca ru-andcaß{Jara- ....Old lranian bad accordingly •ca1'rudasaand •ca1'wardasa."
122

DIE ZAHL 1S

Die Zahl 15 kommt im RV nur selten vor. V~äkapi brät für Indra
20 Stiere.Dabeiwird diese Zahl durch die Steigerung (15-20 (5 x 3)-(5x
4)) hervorgehoben:RV 10,86,14ab uksno hi me paficadasa # sälaim
pacantivimsatim/ "Mir [braten sie] ja fünfzehn Stiere, auf einmalbraten
sie [sogar]einenZwanziger."Diese Verwendung für die Zahl 15 (= 5 x 3)
und 20 {= 5 x 4) ist vielleicht eine Abwandlung der kompletiven
Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 4 im
Urindogermanischen. Vgl. oben unter den Zahlen 4, 10 und untenunterder
100.
Die Zahl 15 bzw. 20 kann aufgrund der Fünfer-Bündelung als
die 3. bzw. 4. Fünf analysiertwerden. Die Fünfzehner-Bündelungkönnte
man in der folgenden Stelle beobachten: RV l0,l 14,8ab
sahasradhapaiicadas&nyuktM # yavad dyaväprthivt tavad it tatI
"Tausendfach [sind)die fünfzehnteiligenUktha. So groß HimmelundErde
[sind],so groß[sind)sie"337•
Das Grundzahlwortfür die Zahl 15 ist paiicadasa- (vgl. av.
pa!Jca.dasa),das sich aus paiica- "5" und dasa- "10" zusammensetzt.Das
Wortist einmalim RV belegt.
1Akkusativ 1ptincadasa

1.paiicadasa-wird als Attribut mit seinem Gezählten im gleichen


KasusundNumerusverbunden,aber es unterscheidet das Genusnicht
Akkusativ:
paiicadasa
RV 10,86,14a u/csnohi mepancadasa
# "Mir (braten sie] ja fünfzehnStiere•

337
Übersetzung
nachGeldner.
123

DIEZAHL16

Beiden Indogennanenentwickelte sich eine Dreier-Bündelung und


eineVierer-Bündelung. Aufgrund der Vierer-Bündelungist die Zahl 16
dievierteVier:1.): l, 2, 3, 4; 2.): 1, 2, 3, 4; 3.): 1, 2, 3, 4; 4.): 1, 2, 3, 4.
Deshalbwurdeder symbolische Wert der Zahl 4 leicht auf die Zahl 16
übertragen
338, als diese Zahl einen eigenen Namen erhalten hatte. Dass die

Wichtigkeit dieser Zahl auf der Vierer-Bündelung beruht, zeigt z. B. die


Satyakäma-Legende in ChU 4,4ff. oder der Umstand, dass der Zeitraum bis
zumzwölften(4 x 3.) bzw. sechzehnten (4 x 4.) Tag nach Beginn der
Menstruation als günstig für die Zeugung angesehen wird. Vgl. z. B.
VaikhGS3,9,lOf.: rturätrayo dvädasa bhavanti ~o(jaseti cäcalcyate I
prathamäs tisro na gamyäl)"Zwölf Nächte der fruchtbaren Periode [sind
günstigfür eineEmpfängnis];sechzehn lehren [andere]; die ersten drei sind
nichtgeeignet" 339•

Das Grundzahlwortfür die Zahl 16 ist im Vedischen $6</.asa(<


•1a;t1asa < *sefsdehr,~. das sich aus $6- "6" und dasa- "10"
zusammensetzt. Das Wort ist nicht im RV belegt. Aber die Anschauung,
dassmandie Zahl 16 als Ganzheit zu betrachten hat341, kommt im RV vor:
R~ 8,47,17 yathä kalam yathä saphalfl # yathan:,a,,, sa,,,nayämasi I
evad,qvapnya,,, sarvam# äptyesa,,, naytimasi// "Wie wir ein Sechzehntel,
wie ein Achtel, wie wir die [ganze] Schuld [auf jemanden]
zusammenbringen, so bringen wir alles böse Träumen zusammen auf
Äp!>'a";AV 6,46,3 yathä kalam yathti saphalfl # yathan:zalflsa,,,nayantiI
eva d~pnya111 sarvam # dvisate salfl nayämasi II "Wie man ein
Sechzehntel, wie ein Achtel, wie man die [ganze] Schuld [auf jemanden]
zusammenbringt, so bringen wir alles böse Träumen zusammen auf den
Feind." --

m Vgl.auch~li- (Nameeines Metrumsvon 4 x 16 Silben; Bezeichnungder Zahl


l6) <llt•1z0l-ti-"Vierheit"

!40Übersetzung nachZinko.Vgl. Zinko 2000p.S16.
341Vgl.Thwnb-Hauscbild
l 959p.313 (mit Literatur).
L'tertur·VVgl.ChU 6,7 usw. Diese Anschauung
ist wichtig für die jüngere vedische
1 8 • gl. Gonda1976p.8.
124

DIEZAIIl,20

Bei den Indogennanen entwickelte sich eine Dreier-Bündelung,


eine Vierer-Bündelung und dann eine Fünfer-Bündelung. Aufgrundder
Fünfer-Bündelung ist die Zahl 20 die vierte Fünf: 1.): 1, 2, 3, 4, 5; 2.):l,
2, 3, 4, 5; 3.): 1, 2, 3, 4, 5; 4.): 1, 2, 3, 4, S. Deshalb konnte der symbolische
Wertder Zahl 4 auf die Zahl 20 übertragen werden. Die Zahl wirddann
manchmalals volle Zahl verwendet RV 10,86,23ab parsur ha 11.ima
mänavi# säkafflsasüva vifflSatim/ "Parsu mit Namen, die Tochterdes
Manu,gebarja auf einmal einen Zwanziger". Die Zahl 20 dient auchzur
Hervorliebung einer anderen Zahl. Vgl. unten unter den Zahlen·120und
2000.RV 10,86,14kommt die Zahl 20 zusammen mit der Zahl 15vor.
~!W hi me paficadasa# säkam pacanti vimsatim / "Mir [bratensie]ja
fünfzehnStiere, auf einmal braten sie [sogar] einen Zwanziger".Diese
Weisesetztwohleine Zählweisewie S, 10, 15, 20 voraus, vgl. RV5,34,Sa
napaficabhirdasabhirV~IY ärabha,,, # "Er(= lndra) wünschtnichtmit
Fünfen.mitZehnensichzu verbünden".
Die Zahl 20 kann aufgrund der Zehner-Bündelungauch als 2 x 10
analysiertwerden.So kanndvir dtisa die Zahl 20 ausdrücken:RV l,S3,9ab
tva,peta.fiianaraifiodvir da.sä-# -bandhunii susravasopajagm(qa~ / "Du
(= lndra)hast mit Susravas,der ohne Bundesgenosse war, diese zweimal
zehn Stammeskönige, die [über Susravas] hergefallen sind,
[niedergeworfen]." DieserAusdruckhängt wohl eng mit den Absichten des
betreffendenDichters zusammen. Der Dichter von RV 1,53 wolltemit
diesemAusdrucksagen, dass Indra eben sogar zweimal zehn Könige
niedergeworfen hat. Hier ist vielleicht der bekannte Zehnkönigskampf als
bekanntvorausgesetzt34 2, in dem der König Sudäs durch die HilfedesIndra
diezehnKönigebesiegte.
Die Zahl 20 kommt auch in der Zahlenreihe vor. An einerStelle
(RV2,18,4ff.)steht 20 in der Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50~0-70-80-90-
100.Vgl.obenunterder Zahl 2 Abschnitt5. Hier wird die Zahl 20 offenbar
nichtals besondereZahlverwendet.
Das Grundzahlwortfür die Zahl 20 ist ein feminines kollektives
Substantiv,nämlichVilflsati-.Auch dv{r dasa "zweimal zehn" drücktstatt
vi,psati-die Zahl20 aus, wie oben gesagt. Die folgenden Formen~indilll.
RVbelegt. · · · · ·

342
Vgl.GeldnerAnm.zur Stelle,
DieZahl20 125

- Syntagma Kasusformen
Nominativ vimsatih
Akkusativ dvirdasa vi,r,satim
Instrumental vi,r,satya

1. Das Gezähltesteht im gleichen Kasus wie das substantivische


abernichtim gleichenNumerus.
Zahlwort,
Akkusativ:
vi,psatim
RV6,27,Sab ... vif!ISatif!Iga(I,,) # vadh~mato ... I "zwanzig mit einer Frau343
verseheneStiere"
RV8,46,22b 1Ji/ränälfl Vif!ISatif!I
sata I "zwanzigHunderteder Kamele"
RV8,46,3lc adha svitne~uvimsatim sata II "da [empfing ich] bei den Svitnas
zwanzigHunderte"
AV4,3,3c ... sarvänvif!ISatif!I
nakh&nII "alle zwanzigNägel (eines Tigers)"

2. DasGezähltesteht nicht neben vif!lsati-• .


2-1.Dabeiliegt eine Ellipse zugrunde. Das vif!lsati- zu ergänzende
WortstehtmiteinemanderenZahlwort.
Akkusativ:
viq,Jatim
[ulqnti~J
RV10,86,14ab uksnohi me paiicadasa# säkam pticanti vimsatim/ "Mir [braten sie]
. · ja fünfzehnStiere,auf einmalbraten sie [sogar] zwanzig [Stiere]"
vi,psatyi
Instrumental:
/h4ribhi~J
RV2,I8,5ab avimsatvatrlf!ISatäyähy arvali # a catvarimsatäharibhir yujanai) /
"Fahrmit zwanzig,mit dreißig nahe herbei, mit vierzig Falben herbei,
nachdem[du den Wagendamit] bespannt hast"

2-2.ViTflSati- drücktzwanzigbestimmteDinge oder Personen aus.


Nominativ:vi,,.latil}
20? "'20 Ströme für die 21 (3 x 7) Ströme?
RVl,80,9b pari ~/obhatavi'!'Satii)/"jubiliert in der Runde zu zwanzig" (Geldner)
Akkusativ:vi'l'lat/m
20Kinder
RV10,86,23abparsur ha nama manavf # saka,,, sasüva VilflSatim/ "Parsu mit
Namen344, die Tochter des Manu, gebar ja auf einmal einen
Zwanziger"(vgl. oben)= A V 20,126,23ab

343
hi ?emeintist damit"20 mit einer, [oder: mehreren] Frau(en)". Es handelt sich
er~ ei~entransnumeralenGebrauch.Vgl. p.2lf. .
DieseStellewirdin MiyakawaXXXII behandelt(in bezug aufndma).
126

D1EZAHL21

Durch ca wird vilf1Sati- mit eka- zur Bildung einer


zusammengesetzten Zahl verknüpft: RV 7,18,llab eka1flca ... vi,psadl/1
ca ... # vaikarQtiyor janän ... I "einundzwanzigLeute der beidenVaikan;ias
11•

Dies gilt als die ältere Bildungsweise des Grundzahlwortes der Zahl21.
Vgl.obenunter der Zahl 1 Abschnitt 1. ·
Die gebräuchlichereBildungsweise der Grundzahlwortgruppe der
Zahl 21 ist trib sapta "dreimal sieben" • trib und sapta stehendabei
345

meistensunmittelbarnebeneinander. Aus den Wörtern tri(IJ,) und sapta·


kann auch ein Kompositum gebildet werden, nämlich trisapta-.Diese
Ausdrücke346 beruhenwohl auf der Kombination der Anschauungen der
Vedadichter "Siebenfache Entfaltung der Einheit" und
"Dreiteilang" 347• Von vier Quellen fallen je sieben Ströme dreüachherab.

D. h., 4 x 3 x 7 Strömefallenherab. Aber nicht die 84 Ströme,sondern3,4,


7, 90, 99, 100, 1000oder 21 (3 x 7) Ströme werden im RV erwähnt:RV
8,69,7udyad bradhnasyavfyfapalfl# grham indras ca ganvahiI madhvab
pitvdsacevahi# trihsaptasakhyubpad? 8 II "Wenn wir [nämlichich]und
lndranachHausezurhöchstenStelle des Rötlichen (= Soma)hinaufsteigen,
wollenwir vom Honig trink.endmit den dreimal Sieben (- mit den21
Himmelsströmen) an der Stätte349 des Freundes (- des Soma) bleiben."Sie
werdendannRegen: RV 1,20,7 teno ratnäni dhattana # trir d saptäni
sunvateI ekam-eka1fl susastibhi!J,II "Bringt uns Kleinode, den dreifachen
Siebener C=Regen) dem Somapressenden, je eines für die schönen
Rezitationen!"

ca steht das Bezugswort im Plural.eka-


1. B~ieka,,,ca ... vil{lSOUlfl .
. ':'Die~ ,21 ist selbsteine neue volle Zahl geworden.Vgl. MS 4,6,3(p.80,IS)
latl) ye stoka avapadyantat/zir idam var1aty.ekavimsatir vai te 'vapedus•we~cbc

" .· ·
-
Tropf~ darausherabfielen,durchdie regnet es hier. In der Am.ahlvon 21 fielen
wahrlichherab.•.. ·

. Vgl. obenp.22.
348
.
347Vgl.Wackemagel/Debrunner 1930p.394. ·.
·
.AndersOldenberg.Mitpade ist nach ihm pade1u gemeint.Geldnerü~
,
diese.

Wenn.1~ und lndra, wir beide, nach Hause zur Höhe der Sonne hinaufsteigen, so
wollen WU' vom Met trinkend dreimal in den sieben Schritten· des Freundes
zusammengehen.• ,· , . ;. ·.·
349
Vgl: GrassmannSp.770: "7)Standort, Stätte, name~tiich8) mit de~ Gen,
dessen,derdieseStätteeinnimmt...". ' , .. :: · , : \ .,: ·
127
DieZahl21

stehtimgleichenKasus und Genus wie sein Gezähltes, vilJlSatf-aber nur


imgleichenKasus(außerdurch Zufall bei einem femininen Gezählten).
Akkusativ:
ekalf'ca "· vil[lsatllfl ca . .
lab eka1flca ... vil]ISati'!Ica ... # vaikar!layorjanän ... I "emundzwanz1g
RV7,18,1
Leuteder beiden VaikllJ'I}as"

2. tribsapta-wird wie sapta- verwendet.


2-1.saptawird indeklinabelverwendet.
Instrumentalisch: trfl} sapta
RV8,69,7cd madhvabpitvli sacevahi # trih sapta sakhyub pade II "Wir wollen vom
Honigtrinkend mit den dreimal Sieben (- mit den 3 x 7 Kühen= mit
den 3 x 7 Himmelsströmen)an der Stätte des Freundes(= des Soma)
bleiben."
trll) saptasaptatiniim
Genitivisch:
RV8,46,26 y6 tisvebhir wihate vasta usr&s # trih sapta saptatin&m I ebhil:,
s6mebhibsomasudbhib somapä # dänliya sukrapütapäb II "Der in der
Morgendämmmerungmit Rossen(= Strahlen) fährt mit dreimal sieben
der Siebziger (= 3 x 7 x 70 = 1470). mit diesen Soma pressenden
Soma(= Morgentau)zum Schenken, o Somatrinker (= Väyu), der du
den hellen Klärtranktrinkst" (teilweise nach Geldner)

2-2. Es verbindet sich als Attribut mit seinem Gezählten im


gleichen
Kasusund Numerus,unterscheidet aber das Genus nicht.
tn'l}sapta
Nominativ:
RVl,19J,12a tri/;,sapta v~puliilgaka # "die dreimal sieben Fünkchen(?)" (Geldner)
RVl,19l,14a tri/;,sapta mayüry~ # "die dreimal sieben Pfauhennen" (Grassmann
Ü)
RV9.70.la trir ..• sapta dhenavo ... # "dreimal sieben Milchkühe (= 3 x 7
Himmelsstrome)"
RV10.90.lSb tribsaptasamidhal;,..• I "dreimal sieben Brennhölz.er"
Akkusativ:
RVl,72,6ab tri/;,sapta ... giu,yäni tve it # padJ-...I "die dreimal sieben gerade bei
dir (= bei Agni, nämlich in den 3 x 7 Feuerströme = 3 x 7
pada•spuren•)verborgenenWorte•
RV4,l,16b
tri~ sapta mä~ paramJ,;,i•.•/ "die dreimal sieben höchstcu [Namen]
der Mutter"
RV7,87,4b
tri/;,sapta nlimaghnyä bibharti I "Die erlesene Kuh"' (= der
Himmelsstrom)3" trägt dreimal sieben Namcnm•

"'z!'
"°V 1 N
arten1971p.I23fT.,besondersp.130 =KS Narten p.l 78tT.,bes. p.185.
p.lllff.= KSV~rstellung von göttlichen Wassern als erlesenen Kühenvgl. Narten 1971
.· 3,i E' arten_P.l86ff.
mStromwird zu 3 x 7 Strömen,deshalbhat der Strom 3 x 7 Namen.
128 DieZahl
21

RV 8,96,2b trilJ,sapta s&nusa,,,hitä giri,:i&mI "die dreimal siebenfestgefügten


Rückender Berge"(Geldner)
RV 10,64,&ab tnnsaptasasr&nadyomahtr apo # vanaspatinparvatamagnim ütdye
I "Die dreimal sieben laufenden Flüsse, die großen Gewässer, die
Bäume, die Berge, das Feuer [rufen wir] zum Beistand"(nach
Geldner)

2-3. trib sapta wird substantivisch verwendet. trib saptadrückt


einundzwanzig bestimmteTiere oder Dinge aus.
Akkusativ:trn,sapta
3 I 7 Milchkühem= 3 I 7 Himmelsströme
RV 9,86,2lc ayaJ]ItrilJ,
saptaduduhänaäsira111
#"Dieser(= Soma),derausdreimal
Siebendie Milch(= Regen) gemolken hat."

3. trisapta- ist ein Adjektiv und wird als Attribut mit seinem
Substantivim gleichenGenus, Kasus und Numerus verbunden.
Instrumental:
trisapuül)
·Rv l,l33,6g trisaptailJ,
•..satvabhilJ,
II "mit den dreimal sieben Kriegern(=Marul)'

m "Die21 Kühenach9,70,la" (Geldner).Diese Stelle ist weiterobenangeführt.


129

DIEZAHL30

Auf die Zahl 30 konnte der symbolische Wert der Zahl 3 übertragen
werden.Die Sache, die durch die Zahl 3 ausgedrückt wird, wird manchmal
durchdie Zahl 30 ausgedrückt: RV 8,77,4 ekayä pratidhapibat # säkaTfl
sarämsitrimsatamI indra/:zs6masya känuka II "Mit einem einzigen
Schlucktrank Indra auf einmal dreißig glänzende (?) Seen 3S4 des Soma aus".
Dass die Überschwemmung beseitigt ist, wird gewöhnlich dadurch
ausgedrückt,dass Indra drei Seen des gepressten Soma austrinkt. Vgl. RV
6,17,11,8,7,4 oder 5,29,7cd: tri säkam indro man~al:z sarämsi # sutam
pibadv[1rahatyäya s6mam II "Indra trank den gepressten Soma des Manu,
dreiSeenauf einmal aus zur Vrtratötung" 355 •
Die Zahl 30 dient auch zur Hervorhebung einer anderen Zahl: RV
a
9,58,4ab yayos trimsatamtanä # sahasräni ca dadmahe / "Von welchen
beidenwir in einer Reihe 30 und 1000 (= 1030 Kühe) empfangen." Die
Zahl30 ist auch als eine selbstständige volle Zahl verwendet. Vgl. auch
untenunterden Zahlen 130 und 30,000.
Die Zahl 30 kommt auch in der Zahlenreihe vor. An einer Stelle
(RV2,18,4ff.)steht 30 in der Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-
100.Vgl. oben unter der Zahl 2 Abschnitt 5. Hier hat die Zahl 30 offenbar
keinenBezugzum symbolischen Wert der Zahl 3.
Das Grundzahlwort für die Zahl 30 ist ein feminines kollektives
Substantivlrilftsat-
356 mit teilweise indeklinablem Gebrauch. Auch trimsati

ist einmal RV 8,28,la belegt. -i (bzw. -i-) von triTflsati ist wohl ein
Fortsetzervon uridg. *j2 : uridg. *tri(e)ii-hrit(e)i2 > iir. *tricati. Sein
Vorderglied wird dann durch trim-357 ersetzt. Daraus ergibt sich triTflSati
358•

354
• • Vgl. Gonda 1976 p.17: "The thirty lakes ... are no doubt to create the
•mpre~:on of a much!argerquantitythan "three"."
IS6
Übersetzung nachGeldner•
m ZumAkzentvgl. Hirt 1895 p.319.
351Vgl.Macdonell 1910 p.309. Anders Wackernagel/ Debrunner 1930 p.368.
lrif/lSat- ~run~"'.0 rt ~ die Zahl 30 ist gewöhnlich ein kollektives Substantiv
DAa.,
Grass· uc tri1113at1 1st elillll.alRV 8,28,la belegt. Man könnte diese Form mit
bes~ann undMacdonell(1910 p.310 und 1916 p.101) als einen Lokativ von trirpsa.t-
Wack en.~em:ey{1852p.333 Anm. 7) sieht hier eine Analogiebildungnach vilflSati-.
Aber:ge spnchtda_geg~:"Fälschlichlehrt Benfey Vollst. Gr. 332 A7 v. fri1'[1Sati ••••
Debrunner müßtees lri1113at~ ~eißen;vielmehr ist trilflSatiLokativ ..." (Wackemagel /
(W k l 9JO p.369). Er ubersetzt: trimsati travah parah "3 über 30 hinaus"
ac etnagel/ D b · 'J • •
e nmner 1930 P.385). Syntaktisch gesehen, ist die Auffassung von
130 DieZahllO

Die folgendenFormensind im RV belegt.


Indeklinabiliaoder Kasusfonnen? Kasusfonnen
Nominativ trimsati(NSn) tri111.Mt
Akkusativ tri'!IStit(ASn)
Instrumental trimsatä

1. Das von den einfachen substantivischen Grundzahlwörtem


stehtsehr häufig im gleichen Kasus wie das Zahlwort.
Ge7.ählte
Nominativ: tri,psat
RV3,9,9ab ~ satA t1isaluisrä!IY••• # triq,sac ca devd nava...I "300,3000,
30
und 9 Götter"= l 0,52,6ab
Akkusativ: trllflSatam .
RV l,l23,8cd anavady&strimsatamy6iananv # ekaikä lcratumpari yantisadyab II
"Untadeligfahren sie (= die U~as) eine um die anderediedreißig
Yojanaum Kratu (= die Welt?)an einem Tag"3511
RV 8,77,4 ekayapratidh.ipibat# so.ka1flsarämsi trimsatamI indra~somosya
känu/raII "Miteinem einzigen Schluck trank lndra aufeinmal dreißig
glämende(?) Seen des Soma aus."
saluisritrilpstitant
RV4,30,2lbc sahasratri'f'Sata'flI dasdnam... II "dreißigTausendevondenDäsa'

2;Das Ge7.ähltewird nicht genannt.


2-1.Dabei liegt eine Ellipse zugrunde. Das trilflSO.I-
zu ergänzende
Wortstehtmit einemanderenZahlwort.
lmtrumental:
tritpl4tä
[lufribhil}J .
.·RV2,18,4-5b a dv&bhväm haribhväm indra yahy # ,f caturbhir fQ9bl,ir a
h~I) I ~!abhir dasabhibsomapeyam # aY!'t' 9!'ta~
'!'~
ma llifdhas kab1414 vi,,,Jatydtrimsatayahy arvaii# a catvanmiAl!

Wackemagel jedochschwierig.Die Stelle lautet: RV 8,28;1abyetri,p.fati~


dev~o barhir6sadma I "welcheein Dreißiger [und] ferner drei Götter,die sichauf~
Bamisgesetzthaben". Eine parallele Stelle dazu lautet: RV 8,2,4lbc caivd,;i ayü/0
· dadatIasta parahsahasraII "indemdu vier Myriaden [und] ferneracht ramendtf:
48000 K.~e.) schenkst•.tror,satihier wird augenscheinlichals Nominativ g~brau~bL
· ·Deshalbwird es festgestellt,dass -l- von trim.fatiein Fortsetz.ervon uridg.•1zin undg.
· *tri(e)1rf{_0)1fl~(e}iz> iir. *tricatt ist. Sein Vordergliedwird dann durchtrim~ ~
~ ergtbt
59 sic~tatsächlich trl'lfSati.Ungefähr so in Miyakawa XXX p.67_f. . · .
~ · . . . Vgl. Miyakawa XXVIIAbschnitt 1 und Gonda 1976 p.29 (nut Literatur},
Al~gb '-':· 1,123,8wherethe dawns,observingVanu;ia'sorder, cowr, onthc~
day,thirty'mdes' (yojana),is uncertainofinterpretation, the number is basedon~.
cf. also10,189,3." ·,:. · · · ·- · · · · · ·· ··
DieZabl30 131

haribhiryujänabI 4. "Fahrmit zwei Falben herbei, o Indra, mit vieren


herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht, mit zehn
herbei,mit sechse11
zum Somatrunk.Dieser (= Soma) ist ausgepresst, o Swnakha,
verschmäh[ihn] nicht!"5. "Fahrmit zwanzig,mit dreißig nahe herbei,
mit vierzigFalbenherbei, nachdem [du den Wagen damit) bespannt
hast"

3. tri,r,satwirdindeklinabelfür den Akkusativ verwendet. Da kein


Genusersichtlichist, kann man die Form allerdings vielleicht auch als
einen
Akkusativ SingularNeutrumbestimmen36().Vgl. unten unter der Zahl
so.
Akkusativisch
oderASn?:triq,itit
RV6,59,6d tri,psatpad&ny akramit II "Er (= Surya) hat die dreißig Schritte
angetreten"(nachGeldner)
RVI0,189,3a tri,psaddhdma vi räjati # "Die dreißig Stufen361 beherrscht er (=
Sürya)."(nachGeldner)= AV 6,31,Ja

Vgl.MiYBkawa
l60
l6 untenp l 38f.
Vgldie
1 • •
AV6,31,3: ~ak~·i:~ G~l~ ~ S~lle, und vgl. auch Whitney 1905, Anm.zur
toreferto thethirtyda • e t PädalS weil enough,and seemsmost ~~.. -"y
ys of the moo • odi ......wcw •••
lravC!Sed
like ;i:,~1,.:
byit inthem;to understand·t n ...~. ~~olution, or spaces of the sky
ao811achronism; and thi i o e -:-·~ diV1S1onofthe day (muhiirta)looks
inteturningto her
Usbas, poin%l'ods (Ludwig) JS w~Uy senseless.Roth observes:
P8lh
ofthelightaroundth departun:,traversesthirty yojanas (RV 1 1238)· thc
e worldthusappearsto be diV1"ded . to thirty • • •
m stages.•
132

D1EZAHL33

Der symbolische Wert der Zahl 3 wird auf die Zahl 30 übertragen.
Die Zahl 30 wird dann noch durch die Zahl 3 hervorgehoben.
Dementsprechend wird die Zahlwörtergruppe für die Zahl 33 als "30 und
3" gebildet: trtiyasca tri,r,sizcca; tri,r,satal'fltril'Jlsca; triTJlsatitrayaspar6.
Vgl. zur Form tri,r,satioben unter der Zahl 30. Auch ein Kompositum ist
belegt trayastri,r,satam.Die Zahl 33 ist eine Anzahl von bestimmten
Göttern,daher ist ihr Gezähltes ein maskulines Substantiv, nämlich deva-
"Gott": RV 3,6,9c patn'ivatas tri,r,satal'Jltril'Jls ca devan # "die
dreiunddreißig Götter mit ihren Frauen"; RV 8,30,2bc ye stha trayasca
ca I miznordevä yajfiiyäsa'I)II "die ihr die Dreiunddreißig seid, ihr
triT[lsac
opferwürdigen Götter des Manu!" Aus freien Syntagmen wie trayasca
triT[ISac
ca ist wohl ein Kompositum entstanden, in dessen Vorderglied der
NSm vorliegt.
Der Anschauung entsprechend, nach der die Götter in drei gleiche
Abteilungen zerfallen, wird auch ein Syntagma tri- ekiidasa- "drei aus elf
bestehende" für die Zahl 33 gebraucht. Damit sind drei Gruppen, deren
jede aus 11 Mitgliedern besteht, gemeint. Vgl. unter der Zahl 3 Abschnitt
2-1.
Die Zahl 33 wird verschieden transformiert, z. B. als 3339 (33 +
303 + 3003)362 oder als 3306 (303 + 3003) in BAU 3,9,1. Vgl. auch MBh
l,2,39abc trayastri,r,satsahasrä{li # trayastrirrisacchatäni ca I
trayastriT[ISacca
devänärr,.# "die 33000, 3300 und 33 der Götter (d. h.
36333 Götter)"

1. Das Gezählte steht im gleichen Kasus wie das substantivische


Zahlwort, aber nicht im gleichen Numerus.
. 1-1..Bei trayas ca triT[lsacca steht das Bezugswort im Plural. ~i-
steht Inl gleichen Kasus und Genus wie sein Gezähltes trimsat- aber nur un
gleichen Kasus (außer durch Zufall bei einem feminin;n G~zählten). ·
Nominativ:trayai ca trittisac
ca
RV 8,30,2bc ye stha trtiyasca tril'flSticca I manor devii yajiiiyiisal;,II "die ihr die

362
Vgl. MiyakawaII p.187 (mit Literatur) und Gonda 1976 p.18: "Whateverthe
real reasons were which contributedto cumulations of numerals and summationssuch
as ~~. 3000~and 39 (i. e. 3339)gods in \lV. 3, 9, 9 (VS. 33, 7; TB. 2, 7, 12, 2)"' 10,52,
6, it 1Ssuffic1entlyclear that we have to do here with a multiplication of "three"."
Die Zahl33 133

. Dreiunddreißig seid, ihr opferwürdigenGötter des Manu!"


Akkusativ: tril(lsalalfltrf ,,.s ca
RV 3,6,9c patnivatas tri111sata111 ca devan # "die dreiunddreißig Götter mit
trf111s
ihren Frauen363"

1-2. Auch bei trayastri1J1,sat-


steht das Bezugswort im Plural.
Nominativ:trayastril(lsat
AV 10,7,13ab yasya trayastri111Sad deva # alige sarve samahitä}J. /"indessen Körper
alle dreiunddreißig Götter vereinigt sind"
AV 10,7,23a ... trayaslri1flsaddeva # "die dreiunddreißigGötter"
AV 10,7,27ab yasya trayastri111Sad deva # alige gaträ vibhejire/ "in dessen Körper
die dreiunddreißig Götter die Glieder unter sich verteilt haben"
AV I 2,3,16c trayastri,,,saddevatäs # "die dreiunddreißigGottheiten"
AV 19,27,lOa trayastri111Sad devatäs trf!li ca viryti!li# "die dreiunddreißigGottheiten
und drei Mannhaftigkeiten364"
AV 19,37,lcd trayastri111Sad ydni ... viryti!li# tany agni}J.pra dadiitume //"Welche
die dreiunddreißig Mannhaftigkeiten36Ssind, diese soll Agni mir
schenken."
Akkusativ: trayastril(lsatam
AV l l ,5,3ab etasmäd vä odanat trayastrilflSala'fl# Jolwnnir amimitaprajapati!,II
"Aus diesem Brei gründete Prajäpatija dreiunddreißigWelten (von 33
Götter~" (11,3,52 nach Whitney / Roth)

2. trayastri1J1,Sat-
ist ein feminines Substantiv, es drückt bestimmte
33 aus,z. B. 33 Götter.
Akkusativ:trayastril(lsatam
RV l,45,2cd tan ... # trtiyastri'flsatam... //"diese Dreiunddreißig(= Götter)"

3. tri1J1,Sati
von tri1J1,sati
trayas para~ wird indeklinabel für den
Nominativverwendet. Diese Form kann man allerdings vielleicht auch als
einenNominativSingular Neutrum bestimmen. Vgl. unten p.138f.
Nominativisch
oder NSn?: trllflsdtitrtiyasparti(,
RV8,28,lab ye tri'!lstititrayasparo # deviJsobarhir asadan/"die dreißig und noch
drei Götter, die sich auf das Barhis gesetzt haben"

4. Um die 33 Götter zu bezeichnen, wird tri- ekädasa- "drei aus elf

363Es handelt sich hier eigentlich um einen transnumeralenGebrauch. Vgl. p.21f. ·


364In A V19,27 geht es um ein dreifaches Amulett.
m Agni ist dreigestaltig. Vgl. p.59. Der symbolischeWert der Zahl 3 wird auf die
Zahl30 übertragen,und die Zahl 30 wird durch die Zahl3 hervorgehoben.Vgl. oben.
366Vgl. Säy~.
134 Die Zahl33

bestehende"gebraucht'67•
Nominativ:tnfyaekädasisa~
RV 8,S7,2ab yuvä,pdevas traya ekädas&sah# satyab satyasya dadrse purastät/
"Euch haben die Götter. die drei aus elf bestehenden (d. h. die drei
Göttergrnm,en, deren jede aus 11 Göttern besteht = 33 Götter), die
Wahrhaften der Wahrheit, den Vorrang gelassen" (teilweise nach
Geldner)
RV 9,92,4ab tava ~ soma pavamäna ni{tye # visve dev&straya ekädasasahI "In
deinem Geheimnis sind. o Soma Pavamäna, all diese Götter, die drej
aus elfbestehenden" (teilweise nach Geldner)
Akkusativ:trt,1,,
ekädasin
RV 8,39,9 agnis tn{JitridMtüny # alcyetividathä kavib I sa trfmr ekiidasamiha#
yalcyacca pipr{ryacca no # vipro dütabpa,#/q1o # nabhantämanyalce
same II "Agni, der Weise besitzt die drei dreifachen Zuteilungen. Er
soll hier [den Göttern,] drei aus elf bestehende opfern und sie für uns
zufrieden stellen. als begeisterter Bote ausgerüstet. - All die anderen
Schwächlinge sollen entzweigehen" (teilweise nach Geldner)
Instrumental: tribhir ekiidasaih
RV 1,34,l lab a
näsatyiitribhirekädasairiha # devebhiryiitam madhupeyamasvinä
I "Kommt, Näsatya, hierher mit den drei aus elf bestehenden Göttern
zum Honigtrank,o Asvin!"
RV 8,35,3 visvair devais tribhir ekädasair iha- # -dbhfr marudbhir bhfgubhi~
saciibhuväI saj61asä ~asä sürye{JQca # somam pibatam asvinäII
"Mit allen Göttern, den drei aus elf bestehenden, mit den Gewässern,
den Marut, den Bhfgu hier vereint, einträchtig mit U~as und Sürya
trinkt beide denSoma. o Asvin!"

367Vgl. oben p.116.


135

D1EZAHL34

Bei den Indogennanen entwickelte sich eine Vierer-Bündelung


neben der älteren Dreier-Bündelung 1.): 1, 2, 3, 4; 2.): 1,2,3,4 (= 8); 3.):
1,2,3,4 (= 12); 4.): 1,2,3,4 (==16). Die Zahlen 8, 12, und 16 konnten
deshalb als eine volle Zahl erscheinen. Vgl. oben unter den Zahlen 4, 8, 12,
16. Der symbolische Wert der Zahl 4 im RV ist "viele" oder "komplett".
Die Zahl 4 konnte deshalb zur Hervorhebung für die anderen vollen Zahlen
wie 30, aber auch 100, 1000 usw. dienen. So wird die 34, um die es hier
geht, hervorgehoben. Vgl. unten unter den Zahlen 104, 1004, 4000.
Das im RV belegte Grundzahlwort für die Zahl 34 ist ein
Kompositum, nämlich catustri,,,sat-. Dieses Wort ist vielleicht ein
femininesSubstantiv. Die folgenden Formen sind im RV belegt.
Indeklinabile Kasusfonn
Akkusativ calustril!ISOI
Instrumental catustri1]1Satä

1. Das Gezählte der einfachen substantivischen Grundzahlwörter


steht sehr häufig im gleichen Kasus wie das Zahlwort. Das Gezählte steht
dabei sehr selten im Singular368 wie catustri'flsatä(Sg)jyo~ä (Sg).
catustrilfllatä
Instrumental:
RV 10,SS,3cd catustrimsatä (Sg) ... # sariipe{laivotisä (Sg) vivratena II "mit
vierunddreißigLichtern(= Indras Augen), die gleichfarbigsind und
doch verschiedenenGesetzenfolgen"(nach Geldner)

2. catustri'flsatwird indeklinabel für den Akkusativ verwendet. Da


kein Genus ersichtlich ist, kann man die Form allerdings vielleicht auch als
einen Akkusativ Singular Neutrum bestimmen 369• Vgl. unten unter der Zahl
so.
oder ASn?:ctitustrür,sat
Akkusativisch
RV l,162,18ab clltustrimsadväjinodevabandhor# vankrirasvasyasvadhitibsam eti I
"AufvierunddreißigRippen370 des göttergeselltenStreitrossestriffi das
Beil" (Geldner)

368Vgl.Wackemagel/ Debrunner 1930p.338 und unten p.186.


369Vgl. untenp.138f.
370
Vgl. AB 2,6,15: 1a/vi1fliatlr asya vankrayas "seine Rippen [sind]
sechsundzwanzig".
136

D1EZAHL36

Die Zahl 36 ist aufgrund der im RV typischen Dreier-Bündelung


bzw. Vierer-Bündelung als 3 x 12 bzw. als 4 x 9 analysierbar.
Das Ordnungszahlwort für die Zahl 36 $D/tri,,,sa-kommt im RV
vor: RV 10,114,6ab sattrimsamsca catural!311 kalpayantas # chandäl!lsica
dadhataädvädasam372 / "und indem sie die aus sechsunddreißig bestehende
[Schoppen] in vier teilen 373 und die Metren bis auf zwölf bringen". Hier
kann man die Zahl 36 als 4 x 9 beobachten.
Das Grundzahlwort für die Zahl 36, also z. B. $a/tri,,,sat-•, ist aber
im RV nicht belegt.

371
Whitney{19245 p.180)bestimmtJaftri171Sam.f ca caturahals 36 X 4 (= 144).
372
Das Wort advädasa-scheint in der Dissertation· von Velizar Sadovski
behandeltzu werden.Vgl. Sadovski2000p.471. . ·.
373
AndersGeldner:"Und indem sie vier (Schoppen)sechsunddreißigfachteilen~.
Vgl. dazu a. a. 0.: "Oder:die vier mal je sechsunddreißig.ia/tri,psa,ps- caturaJ., wie
lrtmr ekädasan8.39,9. Nach Säy. sind es die 36 Schoppen (graha) des gewöhnlichen
Somaopfers(~e Aufzählungergibt aber nur 33), und dazu kämen 4 des Atyagni~toma.
Ihm folgt Ludwig.Aber 1a/tri1f1San heißt nicht einfach 36. Sind überhaupt die Graha's
gemeintundnicht Stoma's oder etwas ähnliches?Jedenfallsein Mask. nichi chandätpSI
in~ •
137

D1EZAHL40

Das Grundzahlwort für die Zahl 40 ist catviiri,r,sat-374, das aus


catväri-m- "4" und -sat- "10" besteht. Im Vorderglied findet sich eine alte
kollektive Bildung urved. *catviiri- < *kwet-1}or-j2 - / *kw(e)t-ur-e1r > urir.
•caturä- > jav. catura (N-APn) (vgl. lat. quadrii-gintä) 375•
Wie bei den Indogermanen entwickelte sich eine Vierer-
Bündelung neben der älteren Dreier-Bündelung bei den rigveclischen
Indem. Der symbolische Wert der Zahl 4 konnte auf die Zahl 40 übertragen
werden. Vgl. RV 2,12,1 lab yat, sambaram parvate~u '/cyiyanta,r, #
catvärimsy&m sarady anvavindat / "der den im Gebirge hausenden
Sambara im vierzigsten Jahr auffand". Hier liegt eine indogermanische
Anschauung vor, nach der etwas Neues (z. B. Abschluss, Ende, Ergebnis,
Folge usw. einer dreimaligen Handlung) in der vierten Zähleinheit eintritt,
nachdem etwas drei Zähleinheiten gedauert hat (vgl. oben unter den Zahlen
4 und 7). Vgl. für Parallelen im A vestischen z. B. Yt 5,4.
catväri,r,sat- kommt einmal in der Zahlenreihe vor. An dieser Stelle
(RV 2,18,4ff.) steht 40 in der Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-
100.Vgl. oben unter der Zahl 2 Abschnitt 5. Hier hat clie Zahl 40 offenbar
nicht den symbolischen Wert der Zahl 4.
Die folgenden Formen sind im RV belegt.

1Nominativ
' catvärimsat
Instrumental catväri~atä

1. Das von catviiri,r,sat- Gezählte steht im gleichen Kasus wie das


Zahlwort.
Nominativ:catväri,pstit
RVl,126,4a catväriTflSaddasarathasya so(läf, # "vierzig Rote (= Füchse) des
Zehnwagenzuges"
Instrumental:catväri,,.satä
RV2,18,Sb ... catväri1T1Satä
haribhir ... !"mit vierzig Falben"

:: ZumAkzentvgl. Hirt 1895 p.319,


Vgl.MiyakawaXXIX.
138

DIE ZAHLSO

Das Grundzahlwort für die Zahl 50 ist paficäsat-316, das aus paficä-
~ - ge htau f un"dg. *-ej - zuruc
"5" und -sat- "10" besteht. -ä- von panca- .. kln .
2
Es handelt sich also um eine alte Kollektivbildung. Diese Fonn wurde
möglicherweise aus urar. *pancä-catä-< *penkwej2 kr/fte;z- "fünf Zehner"
rückgebildet Die neugeschaffenen Nominativ-Akkusativ-Fonnen waren
wohl *pancä-cata-mund *pancä-cat. Wie -sat im RV wurde -satam im
Avestischen sowohl als Nominativ als auch als Akkusativ verwendet. Vgl.
unten Abschnitt 2. Dies kann zwar üblicherweise als ein indeklinabler
Gebrauch interpretiert werden, aber diese Formen kann man auch als
Nominativ-Akkusativ Singular Neutrum bestimmen. Dies kann dann
bedeuten, dass das Genus der Zahlwörter 30-50 wie *pancä-cata-mund
*pancä-cat-0 im Urarischen das Neutrum war. Genauer waren sie
Nominativ-Akkusativ Singular Neutrum. Uridg. *penkweiz-kr/fle?z-wurde
im Lateinischen als quinquägintä bewahrt378• Da *pancä-cata-m und
*pancä-cat-0"SO"unter dem Einfluss von den femininen Substantiva 60-
90 (ved. ~~ff-, saptati-, asiti-, navati-; av. xsuuasti-, haptäiti-, astäiti-,
nauuaiti-)stehen, sind die beiden Stämme *pancä-cata- und *pancä-cat-
allmählich kontaminierend ein feminines Substantiv geworden. Ein

376 Zum Akzentvgl. Hirt 1895 p.319.


m Vgl. Wackemagel / Debrunner 1930 p.368: "das ä stammt aus der
Grundsprache".
371
Im Lateinischen sind die Zahlwörterwohl früh erstarrt. Deshalb wird die Länge
des -ä bewahrt(vgl. Brugmann 1911 p.32). Brugmann (1911 p.32) betrachtet -gintä als
alten N-APl zu •fät,to-m"Dekade".Dies ist nach Brugmann (1911 p.34) dasselbe Wort,
das schon in uridg. Zeit zur Bezeichnung von 100 verwendet worden ist. Ich betrachte
*k1[1to-mals Rückbildungaus dem Kollektiv *(d)kr[lte1z-/ (de)komta2-. Die Geschichte
wiederholtsich. Ich rekonstruieredie lateinischen Grundzahlwörter von 30 an bis 90
folgendennaßen:30: *trie11-(d)fät,te1 1 -+ lat. trigintä (tri- nach vi-ginli
2- > *trie1i§11te1
1- -+ *kwadure1i§1Jte
"20"). 40: •kwture12-(d)k1[1te1 11 (Anaptyxe) -+ lat. quad•rägintä
(Synkope). 50: •p(e)nkwe1r(d)kr[lte1r-+ *penkwe1i§1Jte 12 -+ tat. quinquägintä (vgl.
zur Analogie: qui111Jue I quintus Eichner 1992 p.71). 60: *s(e)fse11-(d)kr[lleh· -+
*sefse1i§11te11> lat. sexiigintä. 70: *s(e)pt"me11-(d)kr[lte1r (vgl. zur Anaptyxe
Sommer 1951 p.37 mit Literatur) -+ •seplU1Jel:JU'lleJ 2 > tat. septuägintä. 80:
-+ •1i0ho1Je1i§11te1
*1i0kd(o)1Je11·(d)kr[lte1r 2 > octovägintä• -+ lat. octögintä (nach
oc~1- 90: •1,n(e)1:1,:ie12·(d)kr[lte1r
(?) -+ *11etJne1i§1Jte12 > lat. nönägintä. Vgl.
MiyakawaXXIX. D1eRekonstruktionwird teilweise noch zu modifizieren sein.
DieZahlSO 139

einziger Beleg, in dem ein Zahlwort unter den Grundzahlwörtern 30-50


sicher im Femininum steht, ist: RV l,133,4a yasiilfl tisra}.,.paficäsato #
"vondenen(= Indras Feindinnen) drei Fünfziger".
Wie bei den Indogermanen entwickelte sich eine Vierer-Bündelung
neben der älteren Dreier-Bündelung bei den rigvedischen Indem. Neben
den älteren Dreier-Bündelung und Vierer-Bündelung entwickelte sich
sicher auch eine Fünfer-Bündelung bei den rigvedischen Indem. Aber die
Wichtigkeit der Fünfer-Bündelung gibt es wohl nicht im mythologischen
Gedanken, sondern eher zum praktischen Zweck. Aus der Fünfer-
Bündelung konnte sich eine Fünfziger-Bündelung entwickeln. Einige
Belege der Zahl 50 im RV lassen die Existenz einer Fünfziger-Bündelung
vennuten. Auch der symbolische Wert der Zahl 5 konnte auf die Zahl 50
übertragen werden. Die Zahl 50 konnte als besondere Zahl verwendet
werden. Die Zahl 50 dient deshalb auch zur bloßen Hervorhebung einer
anderenZahl: RV 4,16,13c paficiisat /q$~a ni vapa}.,.sahasrii- # "Fünfzig
schwarzeTausende(= 50000 schwarze Leute) warfst du(= Indra) nieder."
paficiisat- kommt auch in der Zahlenreihe vor. An einer Stelle (RV
2,I8,4ff.) steht 50 in der Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100.
Vgl. oben unter der Zahl 2 Abschnitt 5. Hier wird die Zahl 50 offenbar
nichtals besondere Zahl verwendet.
Die folgenden Formen sind im RV belegt.
lndeklinabile Kasusfonnen
SimrularAkkusativ paiicäsat paiiciisatam
Instrumental paiicäsatä
PluralAkkusativ paiicäsata~

1. paficiisat- "50" wird wie sata- "100" mit einem partitiven Genitiv
verbunden,der das Gezählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist
- bezeichnet(vgl. unten unter der Zahl 100 Abschnitt 1).
Singular,
Akkusativ:paiicäsatam
RVS,18,Sab ... paiicäsatal(I... # asvänäl(I... /"einen Fiinf.zigerder Pferde"
RV8,19,36b paiicäsatal(I... vadh~näm/ "einen Fünfziger der Frauen379 (oder der
Stuten?)"
Plural,Akkusativ:tisralJ,
paiicäsatalJ,
RVl,133,4ab ,&sä,,,tisra~ paiicäsato # ... ap&vapal)/ •von denen (= den
Zauberinnen)du(= Indra) drei Fünfzigerzerstreutest"

2. Die substantivischen Zahlwörter wie paficiisdt- nehmen kleinere

379y
g.1 Th'1eme1957:"fifty bndes
. (as a present)".
140 Die ZahlSO

2. Die substantivischenZahlwörter wie paficiisat- nehmen kleinere


Zahlenals Attributezu sich. Sie kongruieren in Kasus, Numerus, Genusbei
1-4. Dies gilt als multiplikativeVerbindung, dabei geht die kleinere Zahl
voran. Die Zahlwörter stehen meistens in unmittelbarer Folge
nebeneinander.Vgl. unten unter der Zahl 100 Abschnitt 3.
Plural,Akkusativ:tisrtü,paiiciistital,
RV l,I33,4ab yasÖl!I tisral) paiiciisato # ... ap&vapat, I "von denen (= den
Zauberinnen)du (= lndra) drei Fünfziger zerstreutest"

3. Das von paficiisat Gezählte steht im gleichen Kasus wie das


Zahlwort.Das Gezähltesteht im Plural.
Singular,Instrumental:paiiciiftitii
RV 2,18,4-6b d dv&bhyä1flharibhyäm indra yähy # & caturbhir & iatfbhir
hüyamänaf,,/ ~!äbhir dasabhit, somapeyam # aya:111 sutaf,,sumakha
mdmfdhas kaf,,141avirpsaty&tri1flsatäyähy arv&n# &catvärilflSa:tä
hiuibhir yujänaf,, / & paiiciisatä surathebhir indr- # -
tf Stl$!Ytf
saptaty&somapeyam15/ti.füytfnavatyayähy arv&ti# &satena
hiuibhir uhyamänaf,,/ 4. "Fahr mit zwei Falben herbei, o lndra, mit
vieren herbei. mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht, mit
z.ehnzum Sornatrunkherbei! Dieser (= Soma) ist ausgepresst, o
Sumakha, verschmäh [ihn] nicht!" 5. "Fahr mit zwanzig, mit dreißig
nahe herbei, mit vierzig Falben herbei, nachdem [du den Wagen
damit] bespannt hast, mit fünfzig [Falben] mit schönem Kriegswagen
herbei. o lndra, mit sechzig, mit siebzig zum Somatrunk herbei!" 6.
"Fahr mit achtzig, mit neunzig herbei, mit hundert Falben fahrend
.herbei!"

4. panciisat wird indeklinabel für den Akkusativ verwendet. Da


kein Genusersichtlichist, kannman die Form allerdings vielleicht auch als
einen AkkusativSingularNeutrumbestimmen380• Vgl. auch oben unter der
Zahl 30 Abschnitt3 und unterder Zahl 34 Abschnitt 2..
AkkusativischoderASn?:paiicäs6t"· sah6srii
RV 4,16,13c paficäsatkr1r,dni vapaf,,sahasrä- # •Fünfzig schwarze Tausende(=
50000schwane Leute) warfst du(= lndra) nieder."

380Vgt oben p.138f.·


141

D1EZAHL60

Das Grundzahlwort für die Zahl 60 ist ein ursprüngliches -ti-


Abstraktum, nämlich fDffi- < *seks-ti- "Sechsheit". Das Wort ist im RV
ein kollektives feminines Substantiv. Die Stelle, in der $<L$/i- sicher
"sechzig"bedeutet, ist die eine, wo $ll$/i- in der Zahlenreihe vorkommt. An
der Stelle (RV 2,18,4ff.) steht 60 in der Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-
70-80-90-100.Vgl. oben unter der Zahl 2 Abschnitt 5. Hier wird die Zahl
60 offenbar nicht als besondere Zahl verwendet.
$ll$!i- kommt im Rigveda zwölfmal vor, sechsmal steht im
Zeilenanfang $ll$!if!I sahasrä "60000", davon zweimal als die Zahl der
Feinde, die Indra erschlug. Augenscheinlich dient die Zahl 60 auch zur
Hervorhebung einer vollen Zahl 1000: RV l,126,3c; 4ab sastih sahasram
anugavyamagät # ... 13/ catväri,r,saddasarathasya so,:,äb# sahasrasyagre
srb:iiTflnayanti / "Aus Kühen bestehende 1060 folgten hinterdrein ....
Vierzig Rote (= 40 Füchse) führen den Zug an der Spitze des mit zehn
Wagen versehenen Tausends (= 1000 Kühe)." Die Zahl 60 konnte also
auch als besondere Zahl verwendet werden, denn sie hat denselben
symbolischen Wert wie die Zahl 3. Vgl. unten unter den Zahlen 1060,
60000,60099 und 660,000.
Die folgenden Formen sind im RV belegt.
Nominativ ~~!ih
Akkusativ $~/im
Instrumental sasfva

1. Das von den einfachen substantivischen Grundzahlwörtern


Gezähltesteht im gleichen Kasus wie das Zahlwort.
~a~to,
Nominativ:
RV7,18,14bc ~a~/l/J,.fota ... ~a/ sahasriiI sastirvir&soadhi ~at!... # "600, 6000, 60
und noch 6 Helden" (Miyakawa381)
Akkusativ:
~a~!flflsahasrii
RV6,26,6d $a.VfiTfl
sahasrä... II "sechzig Tausende(= Mannen)"
RV8,4,20cd $a$/i'l'sahasra-... ninnajäm ... # .•. yüthani gaväm ... II "die sechzig
Tausendeder Gebadeten382, die Herden der Külte"38l
381 Vgl.MiyakawaII p.183ff.
312
"gebadet"heißt im weiteren Sinn "sauber gemacht". Vgl. unten p.219.
er "di.e sechzigtausend
·
31GOd
0 . Herden der gebadeten Külte"'l Ich vennute, dass der
ichterselbst eme Zweideutigkeit erzielen wollte. Damit übertreibt er trotz seiner
142 DieZahl60

RV 8,46,29bc i~fu!I sahasra-... I asvanam in na vf1,;,.am II "sechzig Tausende[der


Wallachen314], eben wie der Hengste"
RV 9,97,53cd sastimsahasranaigutovasiini# vr/cya'l'na pakvafl1dhiinavadrd,;,.äya
II "Der Naiguta (= Soma315) soll zur Freude die sechzigtausend
Schätz.e(= 60 x 1000 Ströme= Regen) [vom Baum(= vom Himmel)]
herabschüttelnwie die reife (Furcht3'6]vom Baum"
f"l/rlf'sahasri navati,,,nava
RV l,53,9c i~PI!' sahasra navati'l' nava # "die sechzigtausend
neunundneunzig[Feinde317]"
fOffUll sahasri "· ayutä
RV 8,46,22a 1~/i'l' sahasraJvyasyayutä-•.• # "sechzig Tausende und (sechzig]
Myriaden311 der Rossherde"

2. Das Gezählte wird nicht genannt. Dabei liegt eine Ellipse


zugrunde. Das ~0$fi- zu ergänzende Wort steht mit einem anderen
Zahlwort.
lnstrumentaJ:fflif)'i
[suratMbhilJJ
RV 2,l 8,4-6b ä dvabhyatfl haribhyam indra yahy # ä caturbhir ä 1a4bhir
hiiyamänal}I ~/äbhir dasabhil}somapeyam # aya111 sutal}sumakha
mtf mf'dhas kal} 14/ tf VilflSatyJtrilflSatäyahy arvtfn # 0 catvarilflStlla
haribhir yujiüuil} / a paiicäsatä surathebhir indr- # -
ä ~ saptary&somapeyam/SI asity& navatyäyahy arvan # asatena
haribhiruhytimänal}I 4. "Fahr mit zwei Falben herbei, o Indra, mit
vierenherbei,mit sechsenherbei,wenn du gerufen wirst, mit acht, mit
zehn zum Somatrunk herbei! Dieser (= Soma) ist ausgepresst, o
Sumakha,verschmäh[ihn] nicht!" S. "Fahr mit zwanzig, mit dreißig
nahe herbei, mit vierzig Falben herbei, nachdem [du den Wagen
damit] bespannthast, mit fünfzig [Falben) mit schönem Kriegswagen
herbei,o lndra, mit sechzig, mit siebzig zum Somatrunk herbei!" 6.
"Fahr mit achtzig, mit neunzig herbei, mit hundert Falben fahrend
herbei!"

Bescheidenheitenorm.Er hätteallerdingsschon genug übertrieben.


,.. Nach 8,46,30.
385
Vgl. GeldnerAnm.: "Siy. und Ludwig fassen naiguta als Bezwingerder Nigut.
DaswärederSoma."
: Nach RV 3,45,4 istphalamzu ergänzen,
311Nach RV 1,53,6wird vrträ,; ergänzt.
Vgl. unten unter derZahl660,000p.224.
143

DIEZAHL63

Eine einfache Zahlwortgruppe für die Zahl 63 ist einmal im RV


belegt, nämlich tri/;, la~fiJ:, "dreimal [und] sechzig". Die 3silbige
Wortgruppetri/;,~~fis wird dort statt der 4, [5 oder 6]silbigen trayas [ca]
~~!is{ca]verwendet.
Nicht selten verwenden Vedadichter tri/;, "dreimal" statt einer
Kasusfonnvon tri- "drei" im Plural, um ihren Ausdruck zu variieren. Vgl.
obenunterder Zahl 3 Abschnitt 1.
Die Zahl 7 im RV wird hauptsächlich für etwas Strömendes bzw.
Fließendes(z.B. Lichtströme) verwendet. Da die Grundzahl der Marut (<
•mar-urt-< •mar-urt-I mar-1Jort-"der Glänzende, Schimmernde" > *mllf"-
urt-/ mDf'-1JOrt-> lat. Mäurt-1 Mävort-3~ 1 ist, ist hier 3 + 60 (= 63) wie
bei Geldner390, also ein Vielfaches von 7, wahrscheinlicher als 3 x 60 (=

180)bei Wackernagel/ Debrunner 1930 p.394391• Vielleicht ist 63 durch 7


x 3 x 3 zustandegekommen.Vgl. zu den 3 x 7 (= 21) Marut RV l,133,6g
trisaptaib... satvabhil;,II "mit den dreimal sieben Kriegern" und AV
13,l,3d.

1. Das von tri}.,1cqfi}.,Gezählte steht im gleichen Kasus wie 1cqfi}.,.


Nominativ:tri1} 1a1/fs
RV8,96,8abc trih sastistvä maruto vävfdhiin& # usrd iva räsayoyajiiiyäsa}.,/ upa
tvema}.,... # "Dir [nahen wir] dreimal (und] sechzig<= 63) Marut wie
die Kuhherdenzunehmend,wir Opferwürdigennahen dir(= lndra)"

319 Vgl. MiyakawaXX. Vgl. auch Walde-Hofinann 1982 II p.45: "Verfehlt v.

BradkeZdmG.40,349ff.,Hirt ldg. Gr. 1305, Leumann-Stolr 1151 (*mä11rt/ ai. marut-


..S~ott"; dagegenNacinovichI 136A.)".
391Für"63"vgl. auch GeldnerNachtrag p.266c.
• Vgl. auch Oldenberg:"Geldner (Komm.) im Anschluß an Siyar;iaerklärt tri}.,
1~11~ ~s ~3: ~ E. durch Bedeutung von tri!) ausgeschlossen;wie tri/) sapta"dreimal
81.eben heißt,1stan "dreimal sechzig" nicht zu rütteln; das zu 1,116,4 Bemerkte steht
nichtentgegen";so auch Hopkins 1894 p.279: "Ooce more it is to be noticed that it is
slxty"",
onlyinviii.96 (8S). 8 that the Marutsare raised to "thrice Benfey 1879 p.359 •
Benfcy1880,Keith 192Sp.1SOusw.
144

D1EZAHL70

Die Zahl 7 ist eine besondere Zahl neben der Zahl 3 im RV. Die
Zahl 7 ist die zweite Drei aufgrund der Vierer-Bündelung.Deshalb konnte
der symbolische Wert der Zahl 3 auf die Zahl 7 übertragen werden.
DerselbesymbolischeWert konnte dann auch auf die Zahl 70 übertragen
werden. Vgl. unten unter den Zahlen 210 und 1470. Die Zahl 70 kommt
auch in der Zahlenreihevor. An der Stelle (RV 2,18,4ff.) steht 70 in der
Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100. Vgl. oben unter der Zahl
2 Abschnitt 5. Hier wird die Zahl 70 offenbar nicht als besondere Zahl
verwendet
Das Grund7.ahlwortfür die Zahl 70 ist ein ursprüngliches -ti-
Abstraktum, nämlich saptati-. Das Wort ist im RV ein kollektives
femininesSubstantiv.Die folgendenFormen sind im RV belegt.
SinO'nlar
Akkusativ saptatim
Instrumental saotatva
Plural Genitiv saptatir,im

1. Das von den einfachen substantivischen Grundzahlwörtern


Gezählte steht im gleichen Kasus wie das Zahlwort. Das Geiihlte steht
aber manchmalnicht neben den Zahlwörtern.Ellipse liegt bei saptatyain
RV 2,18,5zugrunde.
Instrumental:saptatyä
/surtithdJhil;,J
RV 2,18,4-6b a dvabhyä,p haribhyäm indra yähy # a caturbhir a 1af/bhir
hüyiunänal;, I 41/iibhirdasabhil;,somapeyam # ayalfl sutal;,sumakha
111dmfdhas kal;,/41 a vi,psatyalril'flSalä
yähy arvan # a catvtiri,,,sata
haribhir yujänal) / a pancäsata surathebhir indr- # -
a IQi/yasaptatydsomapeyam/SI asitya navatyayähy arvan # dsatena
luiribhiruhyamänal)/ 4. "Fahr mit zwei Falben herbei, o Indra, mit
vierenherbei,mit sechsenherbei,wenn du gerufenwirst, mit acht,mit
zehn zum Somatnmkherbei! Dieser (= Soma) ist ausgepresst,o
Sumakha, verschmäh [ihn] nicht!" S. "Fahr mit zwanzig,mit dreißig
nahe herbei, mit vierzig Falbenherbei, nachdem [du den Wagen
damit] bespannthast, mit fünfzig [Falben]mit schönem Kriegswagen
herbei, o lndra, mit sechzig,mitsiebzig zum Somatrunkherbei!"6.
"Fahr mit achtzig.mit neunzig herbei. mit hundert Falben fahrend
herbei!" • .
145

D1EZAHL77

Der symbolischeWert der Zahl 7 wird auf die Zahl 70 übertragen.


DieZahl 70 wird dann noch durch die Zahl 7 hervorgehoben. Vgl. unten
unterderZahl 107.
Dementsprechendwird die Zahlwörtergruppe für die Zahl 77 als
"70und7" gebildet:saptatilfl ca sapta ca. So ist der symbolische Wert der
Zahl77 derselbewie bei der Zahl 7. Deshalb konnte die Zahl wie die Zahl
7 gebraucht werden. In RV 10,93,14-15 scheint die Zahl 77 zur
Heivorhebung einer anderen Zahl (500) zu dienen, ebenso wie die Zahl 7.
Vgl.RV 10,97,1-2b:ya 6$adhib pürvä jäta # devebhyas triyugam pura I
mtinainu babhrütziimaha,,, # satam dhamiini sapta ca /ll satam vo amba
dhdmäni# sahasram uta vo ruhab / "Der Pflanzen, die zuerst entstanden
sind,drei Zeitaltervor den Göttern, der Bräunlichen hundert und sieben
Artenwill ich nun gedenken. Hundert, o Mütterchen, zählen eure Arten
undtausendeureGewächse"392•

1.saptati'!Ica sapta ca drückt eine bestimmte Anzahl von 77 aus.


Akkusativ:
saptad,,.ca saptti ca
RV10,93,14-ISpra tad dubsfme pfthaväne vene # pra räme vocam asure maghavatsu
I ye yuktvdya panca satdsmayu # pathä visrdvy e~äm /l 4/ adhtn nv
atra saptatim ca sapta ca / sadyo didi$fa tanva~ # sadyo didi~fa
piirthya~ # sadyo didi$/a miiyava~ /15/ "Ich verkünde vor Dul;,.sima,
PJt}taväna,Vena, Räma, Asura, vor den Lohnherrendies, das auf dem
Pfad von ihnen, die fünf Hunderte (= 500 Rosse) anspannend- uns
zugetan- [uns anwiesen],berühmt wurde393• Da wies überdies noch
Siebenundsiebzig am gleichen Tag Tänva ari, wies am gleichen Tag
Pärthyaan, wies am gleichenTag Mäyavaan394."

: Übersetzung nachGeldner.
. ~gl. Oldenberg:"v. Bradke tilgt asmayu.Ich verstehe dies adverbiell,,zu uns
gench~et'
(so auchBerg. Etudes),doch kann es auch Plur. sein, Beiwortzu sata. Die
~=ste ~ns~on versucheich nachzubilden:,.welche angespannt habend fünf
rte,nut der Richtungauf uns hin, es (das tad von a) auf ihrem Pfade berühmt
wurde:
- d. h. wo sie zogen,wurde ihre Freigebigkeitgerühmt. Oder „er ... berühmt
WUrde~vomPlur.ye zum Sing.gleitend?"
Übersetzung von 1Snach Geldner.
146

D1EZAHL80

Das Grundzahlwort für die Zahl 80 ist aJiti-395• Die


Grundzahlwörter für die Zahlen 60, 70, 80, 90 $~#-, saptati-, asit{-,navati-
sind ursprüngliche -ti-Abstrakta396• Diese Zahlwörter sind im RV schon
kollektive feminine Substantiva 397• Die Ableitung aus den Einern im
Avestischen ist auf die zu erwartende Weise bei 60, 70, 80, 90
vorgenommen, nämlich xsuuasti-, haptäiti-, astäiti-, nauua'ti-, aber im
Altindischen nur bei 60, 70, 90. Dagegen scheint asiti- "80" einen von
"$/a(v)- "acht" verschiedenen Stamm *12 ok- vorauszusetzen, dessen
Dual398 in asi- < *?2ok-i-?r (Dual) erhalten wäre. Gerade deshalb dürfte
· asiti-< *?2ok-i-?-ti-"Achtheit" ins Urindogermanische zurückreichen.
asiti-kommt in der Zahlenreihe vor. An einer Stelle (RV 2,18,4ff.)
steht 80 in der Reihe 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60- 70-80-90-100. Vgl. unten
p.147. Hier wird die Zahl 80 offenbar nicht als besondere Zahl verwendet.
Die folgende Form ist im RV belegt.

1 Instrumental 1 a.fitya

1. Das von den einfachen substantivischen Grundzahlwörtern


Gezählte steht im gleichen Kasus wie das Zahlwort. Das Gezählte steht
395
"Tue fonn of asiti- f. '80' has long troubled historians ofSanskrit" (Hamp 1982
p.37). Blaf.ek 1998a scheint von •assiti- (vgl. Berger 1986 p.49 mit Literatur)
auszugehen zu wollen, nämlich *asti-iati- > *assiti-. Vgl. zur Gemination jedoch
Wackemagel 1896 p.112ff. (mit Literatur), Thumb-Hauschild 1958 p.327 (mit
Literatur),Renou19842 p.6: k,11ira- / qira- "Milch", aggni-/ agni- "Agni"usw.
396
Vgl. Wackemagel/ Debrunner1930 p.369f. (mit Literatur).
397
Die ZahlwörterIQlll-,saptati-,asiti-, navati- sind im RV kollektive feminine
Substantive. Auch sonst hat sich vereinzelt aus der Abstraktbedeutung die
kollektivischeentwickelt.Vgl. Debrunner 1954 p.618 und Pinault 2000p.60f.: "...yuva·
ti-, un derivede yuvan- au moyendu suffixe-ti- qui sert afonner des collectifs de genre
feminin comme pankti- «groupe de cinq», !es cardinaux ~a~/f-«60» saptati- <<70»,
navati-«90» •••". Nach J. Sclunidt(1889 p.12) konntejedes sekundäre Abstraktumeinst
fakultativ als Kollektivumdes zugrundeliegendenprimären Wortes und jedes primäre
Abstraktum als Kollektivum eines wurzelverwandten Konkretums gebraucht werden.
Vgl. MiyakawaXXIVp.23. . . ·
. ·. M Dieses *1z0f- müsste dann "4" bedeutet .haben. "Brugmann 1892: 480
identified an original dual *ofcr-in Old Indic asiti-, similarly as in *okWi."2 eyes""
(Blaz.ek1998ap.210).
DieZahl80 147

aber manchmal nicht neben den Zahlwörtern. Ellipse liegt bei a.fityain RV
2,18,Szugrunde. Das asiti- zu ergänzende Wort steht mit einem anderen
Zahlwort.
Instrumental: aiityii
[h6ribhi!JJ
RV2,18,4-6b a dvabhyiiffJ haribhyiim indra yiihy # a caturbhir a/at}bhir
hüyamiina/J/ Q$/iibhirdasabhi!Jsomapeyam # aya1[1suta!J sumakha
trilflSaliiyiihy arva,i # acatviirilflSOtii
ma mfdhas ka!J/4/ a Vi1[1Saty&
haribhir yujiina!J / a paficiisatii surathebhir indr- #
saptaty&somapeyam /5/ dfityanavatyayähy arvaii # asatena
a $0$!Jla
haribhir uhyamäna!J/ 4. "Fahr mit zwei Falben herbei, o Inclra, mit
vieren herbei, mit sechsen herbei, wenn du gerufen wirst, mit acht, mit
zehn zum Somatrunk herbei! Dieser (= Soma) ist ausgepresst, o
Sumakha, verschmäh [ihn] nicht!" 5. "Fahr mit zwanzig, mit dreißig
nahe herbei, mit vierzig Falben herbei, nachdem [du den Wagen
damit] besparmt hast, mit fünfzig [Falben] mit schönem Kriegswagen
herbei, o lndra, mit sechzig, mit siebzig zum Somatrunk herbei!" 6.
"Fahr mit achtzig, mit neunzig herbei, mit hundert Falben fahrend
herbei!"
148

DIEZAHL90

Der symbolische Wert der Zahl 3 wird schon im


Urindogermanischen auf die Zahl 9 übertragen und derselbe symbolische
Wert konnte dann auf die Zahl 90 übertragen werden 399 •
Die Anzahl der Burgen, die lndra zerstörte, wird oft durch die Zahl
99 ausgedrückt, gelegentlich auch durch die Zahlen 90 oder 100400
ausgedrückt: RV l,I30,7a bhinat puro navatim indra pürave # divodäsäya
mahi diis~e ... I "Du (= Indra) brachst die neunzig Burgen für Püru
Divodäsa, der reichlich spendete"; RV 3,12,6 indrägni navatim puro #
diisapatnir adhünutam I säkam ekena karma"!läII "Indra und Agni! Ihr
erschüttertet die neunzig von Däsa beherrschten Burgen auf einmal in einer
einzigen Untemehmung" 401 •
Im RV ist oft von den 100 Strömen die Rede. Auch von den 99 oder
90 Strömen ist manchmal die Rede. Diese Zahl entspricht der Anzahl der
90 Burgen. D. h. die 90 Burgen(= Wolke) sperren die 90 Ströme, die zum
Regen werden: RV l,80,8b vi te vajräso asthiran navatim nävya anu I
"Deine Keulen haben sich über die neunzig Ströme verteilt" 402: RV
l,121,13cd pr/isya päram navatim nävyanäm # api kartam avartayo
'yajyün II "Bis ans jenseitige Ufer der neunzig Ströme, sogar in den
Abgrund schleudernd rolltest du die Ungläubigen von ihm weg." Wie hier
erzielen Vedadichter manchmal das Klangspiel navatim und nävya4°3•
navati- kommt RV 2,18,6a auch in einer Zahlenreihe (2-4-6-8-10-
20-30-40-50-60-70-80-90-100) vor. Vgl. oben unter der Zahl 2 Abschnitt

399 Im RV kommt die Zahl 19 nicht vor. Aber derselbe symbolische Wert konnte

wohl auch auf die Zahl 19 übertragen werden: DB 4,5-7: navadasä• hamaranä
akunavam;vasnäAuramazdiihaadamsis ajanam utä navä• xsiiyaßiyä ag'rbäyam"Ich
habe 19 Kämpfegekämpft;durch die Gnade Ahuramazdä habe ich sie geschlagenund2
Könige gefangengenommen."Hier liegt wohl keine wirkliche Zahl vor. Die iranische
Göttin Anäbitähatte 1900Mannen(nach Yt 5,120).
400
Vgl. Roscher 1907: "... schwankt z.B. die Zahl der Kuren zwischen 9 und 10,
die~ der idäischenDaktylenzwischen90 wut 100."
Übersetzungnach Forssman 1986p.25.
4112Übersetzung von Geldner.
_":3Vgl. auch nava- "neun" Wld nava- "neu". RV 5,27,3 ev&te agne su""!tiffl
cakä'!"_#. ntivfsthäya n~vamtim trasadasyul) I yo me giras tuvijät/JsyaJJÜTV"#
~hi "?'aru,µ, 8f7)ati II "Auf diese Weise [schenkt] Trasadasyufür dasneu~~
(Loblied],~e ~ zum neunten Male begehrend, o Agni, der wie Try~ meme,
des Gewaltigen,VielePreisliedermit einem Gespann belohnt" (nach MiyakawaV p.33).
DieZahl90 149

1-1.
Das Grundzahlwort für die Zahl 90 ist ein ursprüngliches -ti-
Abstraktum,nämlich navati- (< iir. •na!fa-ti- > av. nauuaiti-404 ). Das Wort
ist im RV ein kollektives feminines Substantiv und wird im Prinzip
singularischverwendet. Die folgenden Fonnen sind im RV belegt.
Indeklinabilia Flexionsfonnen
Sinirular
Nominativ navatih
Akkusativ navatim
Instrumental navatim navati/ navatyd
Genitiv navatim
PluralAkkusativ navatf~
Genitiv navatin&m

1. Das Gezählte steht im gleichen Kasus wie das Zahlwort, aber


nichtim gleichen Numerus.
Akkusativ:navatim
RV 1,80,Sb navati111nävyäanu / "längs der neunzig Ströme"
RV l,130,7a ... puro navatim... # "die neunzigBurgen"
RV3,12,6ab ... navatimpuro # däsapatnir... / "die neunzig von Däsa beherrschten
Burgen"(Forssman«JS)
AV 8,5,9f nävyäati II "über die neunzig Ströme"
... navati111
AV IO,l,16cd ... navali'flnävyäati # durg&bsroty4 ... //"über die neunzig schwer zu
überquerendenStröme"

2. navatimwird indeklinabel verwendet 406•


Genitivisch:navadm
RVl,121,13cd pr&syapäram navatim nävvänäm # api kartam avartayo 'yajyün II
"Bis ans jenseitige Ufer der neunzig Ströme, sogar in den Abgrund
schleuderndrolltestdu die Ungläubigenvon ihm weg"
InstrumentaUsch:navatim
RVl,155,6ab caturbhibsäka111 navatim ca n&mabhis# cakra111 na vrtta111vyatimr
avivipatI "Er (= Vi~u) hat mit vierundneunzigNamen auf einmal die
Zwiegespannein Schwunggebracht,wie ein sich drehendesRad"

404
• Im Avestischen(V 14,17) WW'denauuaiti- von einigen Gelehrten wie z. B.
zumTeil auch mit "neun• übersetzt. Vgl. Benfey 1879 p.374f. = Benfey 1880.
Spt~gel
~ u~rs~tzt V 14,17auch der Pahlaviübersetzer.Auch ich halte diese Übersetzungfür
dieRichtige.
DiesesProblemwird hier nicht weiter diskutiert.
:vgl. Forssman1986p.25.
Vgl.MiyakawaXIV.
150

D1EZAHL94

Durch ca wird na'Vati- mit catur- zur Bildung einer


zusammengesetztenZahl verknüpft. Diese Gnmdzahlwortgruppebildet die
Zahl 94. Im RV ist caturbhiJ.,... navatim ca einmal belegt. Diese Zahl
drückt die Zahl der vier Namen von 4 Jahreszeiten und die Zahl der
neunzigNamenvon 90 Tagen aus.
Nach RV 1,123,4hat jede U~as(< *?2 (e)usös-407 "Morgenröte">gr.
eas usw.) ihren Namen, vielleicht 1. [U1as], 2. (Utas], 3. (U1as] usw. +
einen Monatsnamen oder Jabreszeitennamen408• Dies lässt sich z. B.
Ilias Z 174-176vermuten:ennemarxeinisse kai ennea bous hiereusen.all'
Mte d~ dekate ephane hrododaktuloseas, kai tote min ereeine kai eitee
sema idesthai"NeunTage bewirteteer [ihn] und opferte neun Rinder.Aber
als die zehnterosenfingrigeEos erschien, da befragte er ihn und verlangte,
das Zeichen zu sehen". Vgl. Miyakawa XIV. Vgl. auch DB 3,7-8
Garmapadah 0 ya mäh0 yä aivam• rauca ßakatam äha "1 Tag des Monats

Gannapada409 war vergangen"(ap. raucah-, av. raocah-, ved. rocas- < idg.
"Licht";vgl. lat. /üx, got liuhap usw.41°).
*le1,!kes-

1. navatim bei caturbhiJ., ... na'Vatim ca wird indeklinabel


veiwendet411•
Instrumentallsch:
navat/,n
navrtta111
RV l,155,6ab caturbhihsakafflnavatim ca ndmabhis # cakriz1J1 ~timr
avivipat I •& (= ViJQu)hat mit 94 Namen (mit vier Namenvon4
Jahreszeitenund mit neunzig Namen von 90 Tagen) auf einmaldie
Zwiegespanne(= 360 Tage und Nächte) in Schwung gebracht,wieein
sich drehendesRad"

407 Vgl. Mayrhofer 1992p.236.

• 1m~eben bzw. Japanischenhat jeder Tag seinen Namen, 1. [Tag],2. [Tag],


3. [Tag]+ emen Monatsnamen;bzw. einen Monatsnamen+ l(.J Tag, 2[.] Tag, 3[.JTag:
z. B.1:d 9. Februar;bzw. jap. 2gatsu9ka "2[.] Mond 9[.] Tag".
410 Gannapadaist ein Monatsname.Vgl. Kent 1953p.161.
Vgl. zumWeiterenMaymofer1996p.464.
411 Vgl. MiyakawaXIV.
151

D1EZAHL99

Die Grundzahlwortgruppe für die Zahl 99 412 wird durch die


Addierung von meist singularischem navatl- mit nava- gebildet. Dabei
werdennava-und navati- häufig mit ca verbunden, z. B. nava ... navati'f!I
ca; navabhir... navafi ca. Auch im A vestischen geht die kleinere Zahl
voran,z.B. Yt 5,82 nauuaca nauuaifimca(iir. *naya ca nayatim ca). Aber
im RV kommt auch die umgekehrte Wortstellung vor, z. B. navati'f!I...
navaca,auch bei unmittelbarer Folge kommt navati'f!Inava ca vor.
nava-und navati-können auch mit ca ... ca verbunden werden, z. B.
navaca ... navati'f!Ica. Diese Doppelsetzung des ca gilt als die älteste
Weise413• Vgl. RV 7,18,1la eka'f!Ica ... vi.,,,sati'f!I
ca. Auch ein Asyndeton
findet sich manchmal, z. B. nava ... navatim; navati'f!I... nava, auch bei
unmittelbarerFolge, z. B. navatir nava. navati- kann ferner auch im Plural
• ... navati.
stehen, z. B. nava "h; navatir
... nava;
· - .t navatinam.
navana'f!I - .t D.1ese
Entwicklung kann man als Adjektivierung betrachten, allerdings scheint
dieseEntwicklung unterbrochen worden zu sein, wahrscheinlich deswegen,
weilsie mit der multiplikativen Konstruktion konkurriert.
Der symbolische Wert der Zahl 99 ist derselbe wie bei der Zahl
3, wenndie Zahl als besondere Zahl gebraucht wird. Der symbolische Wert
der Zahl 3 wird schon im Urindogermanischen auf die Zahl 9 übertragen
und derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die Zahl 90 übertragen
werden.Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl 9 hervorgehoben. Vgl.
oben unter der Zahl 9. Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9
bzw. 10 eignet, sich auf die Zahl 99 bzw. 100 im RV übertragen konnte,
konnte sich die kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die
Zahl 10 im Urindogermanischen in dieselbe für die Zahl 100 im RV
entwi~k~l?:RV 4,26,3 414 aham puro mandasiino vy aira'f!I# nava siilca'f!I
n~va!,hsambarasya/ satatamam vesya,,, sarvatätii# divodiisamatithigva'f!I
yadavamII "Ich zerstörte berauscht auf einmal die 99 Burgen des Sambara,
zur Vollständigkeit als Hundertsten den Insassen, als ich dem Divodäsa

412
Die Bildungsweiseder Zahl 99 im RV und AV wird in MiyakawaIV
behandelt.
413
• Vgl. Hauschild1969p.571f. Anderer Meinung ist G. Dunkel; er versucht zu
:zeige~4~s doppeltes•kwejüngerals einfachesist: Die Sprache28 (1982) pp. 129-143.
DieseStellewird nicht selten zitiert. Vgl. z.B. Wackemagel/ Debrunner 1930
p.400•
152 Die Zahl99

Atithigva beistand415"; RV 7' 19,5abc tava cyautn&ni vajrahasta tani # nava


yat puro navatim ca sadyab I nive.fone .fotatam&viveyir # "Deine Großtaten
sind dies, o Keulenträger, dass du die neunundneunzig Burgen an einem
Tag [brachst und] am Abend mit dem [Insassen (= Sambara?)] als dem
Hundertsten416 zusammenstießest."Diese Verwendung für die Zahl 100 ist
also eine Abwandlung der kompletiven Verwendung des
Ordnungszahlwortes für die Zahl 4 im Urindogermanischen417• Die
Steigerunggeht dann weiter bis zur Zahl 1000. Vgl. unten unter den Zahlen
100 und 1000.
Die Zahl 99 bezieht sich hauptsächlich auf den Schlangen-Kampf'18
von Indra. Der Himmel war von Wolken bedeckt. Dies sind die 99 Burgen
des Sambara oder Vftra. Diese 99 Sperren vor den 99 Strömen werden auch
anders benannt: sambarasya ... navati'!l nava ca dehyo "neunundneunzig
Wälle des Sambara"; nava ... navatif!l ca bhogan "neunundneunzig
Windungen"; nava ... navatif!l ca bähün "neunundneunzig Arme". Indra
zerschlägt 99 Burgen. Deshalb nennt man ihn pürbhid- "Burgenbrecher".
Die Folge sind die 99 Ströme, d. h. Regen: Den Regen konnte man auch
mit der Zahl 90 ausdrücken. Vgl. oben unter der Zahl 90. Die Zahl des
Strömendenbzw. fließenden ist im Prinzip 7. Für die Anzahl der Ströme
gab es aber vielleicht zwei verschiedene Überlieferungen, nämlich 7 und 9:
RV l,144,5d abhivrajadbhir vayuna navädhita II "mit den
anmarschierenden {= Feuerströmen) hat er (= Agni) sich neun Lichter
gemacht"419• Bestimmte Begriffe, die im Urarischen420 noch durch 9
ausgedrückt waren, werden im RV aber durch 90 bzw. 99 ausgedrückt.
Deshalb sind im RV nicht mehr 7 und 9, sondern 7, 90 und 99
gebräuchlicheZahlen. RV 10,104,8 sapt&po devth suranä amrktä # yabhil)
sindhum atara indra pürbhit I navatim srotyJ nava ca sravanfir # devebhyo
gätum man~e ca vindab II "Sieben Gewässer, die göttlichen. erfreulichen.
ungeschmälerten [sind es], mit denen du Indra, der Burgenbrecher, die
Sindhu überschrittest. die neunundneunzig fließenden Ströme [sind es. mit

415 Übersetzungnach Geldner.


416
(Geldnerändert den Text, nämlichsatatamdzu satatamam.Anders Grassmann
Sp.1306:satatamd(m).Vgl auch Debrunner 1957 p.163 satatamd{ma)vivqi/.1.Er sieht
hier Haplologie im Satzzusammenhang.Ich ändere den Text nicht. Nach RV 4,26,3
kann man vesyä ergänzen: satatamd [vesyä]. v4- mit dem Instrumental kann nach
Grassmann Sp.1306 "kämpfend zusammenstoßen mit" heißen. Dieser Insasse ist
vielleicht$ambara.Vgl. RV 9,61,2)(MiyakawaVI).
417 Vgl. p.75f. (mit Literatur).
411
Hier wird dieser Kampfnicht näher behandelt.
: Vgl.~ Interpretationoben unter der Zahl 9 p.106 (mit Anmerkungen).
Dass die bloße 9 kaum vorkommt,könnte allerdings Zufall sein.
DieZahl99 153

denendu Indra, der Burgenbrecher, die Sindhu überschrittest]. Du fandest


fürdie Götter und für Manu den Weg."
Die Zahl 99 ist wie die Zahl 21 selbst eine neue volle Zahl
geworden. Durch die Zufügung der Zahl 99 wird eine andere Zahl
hervorgehoben:RV 1,53,9 ~ceyfilflsahasrä navatilfl nava "60099". Vgl.
auchAV 20,127,1 ~a~tflflsahasrä navati,,, ca "60090"421 • Vgl. ferner unten
unterden Zahlen 90000 und 99000.

1. Das Gezählte steht häufig im gleichen Kasus wie das Zahlwort.


1-1. Das Gezählte steht im Plural, während navati- im Singular
steht.
Nominativ: navatlrnava
RV4,48,4b yuktasonavatirnava/ "die neunundneunzigGespanne(= Strahlen4~"
Akkusativ: nava... navall1flca
RV7,99,Sab ... df1!1hitaJ., sambarasya # nava puro navati'fl ca ... / "die
neunundneunzigbefestigtenBurgen des Sambara"
RV7,19,5b nava ... puro navatif!Ica ... I "die neunundneunzig Burgen"= AV
20,37,Sb
nava... navatlm
RV8,93,2a nava... navatimpuro # "die neunundneunzigBurgen"= AV 20,7,2a
navad,,.... nava
RVl,54,6d ... puro navati'fl... nava //"die neunundneunzigBurgen"
navad,pca nava
RV2,19,6cd navatilflca nava ... # puro ... sambarasya II "die neunundneunzig
Burgendes Sambara"
navad,pntivaca
RV6,47,2cd ... sambarasya # ..• navatif!Inava ca dehyo ... II "neunundneunzig
Wälledes Sambara"
nava... navatl,,.ca
RV5,29,6a nava ... asya navatiT(I ca bhogan# "dessen(= Vrtras) neunundneunzig
Windungen"
RV2,14,4b nava... navatif!Ica biih~n/"neunundneunzig Arme"
navaca... navatl1f1
ca
RVl,32,14c navaca ... navatilflca sravantiJ.,
# "neunundneunzigStröme"
RV10,104,8c navatiT(I
srotya nava ca sravantir # "die neunundneunzig fließenden
Ströme"
navabhlrnavad ca
Instrumental:
RV10,39,lOb navabhirvajairnavatfca ... /"mit neunundneunzigSiegespreisen"

1-2. Beide stehen im Plural.

: Vgl.zurStelleHoffinann1940=HoffinAp.6.
Vgl,untenunter der Zahl 1000p.181.
154 Die Zahl 99

Akkusativ:ntiva... navadl)
RV 4,26,3ab ... puro ... # nava ... navatib ... I "die neunundneunzig Burgen des
Sambara"
navatirntiva
RV l,84,13bc vrtranv... I ... navatfrnavaII "die neunundneunzig Feinde"
RV9,61,l-2 dy& ;itf pari srava # yasta indo mizdqv a I av&hannavatfr nava11/
purahsadya itth&dhiye# divodäsäyasambaram I adha tyaTJI turvasalfl
yadum /).j "Mit diesem Opfertrunk fließ [um Indra] herum, der in
deinen Räuschen, o Saft, die neunundneunzig Burgen an einem Tag
für den andächtigen Divodäsa niederschlug [und] den Sambara (als
Hundertsten),dannjenen Turvasa [und] Yadu (als Vierten423)"
Genitiv:navänilp navatin.im
RV l,191,13abc naviina1?1 navatinÄTJI# v4'asyarop1J$'i1)ämI sarväsäm ... n&ma... # "die
Namen von all den neunundneunzig Zerstörern des Giftes"
(Miyakawa°')

423 1. Indra schlug die neunundneunzigBurgen an einem Tag für Divodäsa nieder.

2. Indra schlug Sambaraals Hundertstennieder. 3. Indra schlug Twvasa nieder. 4. Indra


schlug Yadu nieder. Mit dem vierten kommt der Abschluss. Hier verbirgt..sich
möglicherweise eine indogermanische Anschauung. Nach dieser Anschauung sollte
etwas Neues (z. B. Abschluss,Ende, Ergebnis, Folge usw. einer dreimaligen Handlung)
in der viertenZähleinheiteintreten. Vgl. oben unter der Zahl 4 p.75f. und RV 10,93,14-
15pra tiul duhstmepfthaväne vene # pra räme vocam asure maghavatsu/ ye yuktvaya
paiica satasmayu# path&visr&vyqäm /14/ adh'innv atra saptatif(Ica sapta ca I sady6
did4fa t&nvah# sadyo didifta pärthyah# sadyo didi.f/amäyavah11SI "Ich verkündel'.QI
Dubsima,Prthaväna, Vena, Räma, Asura,vor den Lohnherren dies, das auf dem Pfad
von ihnen,die fünf Hunderte(= 500 Rosse) anspannend - uns zugetan- [unsanwiesen]
(1.), berühmt wurde. Da wies überdiesnoch Siebenundsiebzig am gleichen Tag Tänva
an (2.), wies am gleichenTag Pärthyaan (3.), wies am gleichen Tag Mäyava an {4,)."
424 Vgl. MiyakawaIV p.96f.
155

DIEZAHL100

Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 1000 auch die Zahl
J00 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung 425 benutzt werden
kann. Der symbolische Wert der Zahl 100 ist derselbe wie bei der Zahl 4.
Der symbolische Wert der Zahl 3 wird schon im Urindogennanischen auf
die Zahl 9 übertragen und derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die
Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl 9
hervorgehoben.Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10
eignet, sich auf die Zahl 99 bzw. 100 übertragen konnte, konnte sich die
kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im
Urindogermanischen in dieselbe für die Zahl 100 entwickeln: RV 4,26,3
ahampuro mandasiino vy airarr, # nava siikarr, navafih sambarasya /
satatamamvesyarr,sarvatiitii # divodiisam atithigvalfl yad iivam II "Ich
zerstörte berauscht auf einmal die 99 Burgen des Sambara, zur
Vollständigkeit als Hundertsten den Insassen, als ich dem Divodäsa
Atithigva beistand"426• Diese Verwendung für die Zahl 100 ist also
letztendlich eine Abwandlung der kompletiven Verwendung des
Ordnungszahlwortes für die Zahl 4 im Urindogennanischen. Vgl. oben
unterden Zahlen 4 und 10.
Um die sich allmählich verbreiternden Ströme (z. B.
Lichtströme= Strahlen) auszudrücken, hat ein Vedadichter die
Steigerungder Zahlen benutzt. Dafür waren die Zahlen 4, 8 oder 10 zu
klein. Deshalb brauchte er die Zahl 100: RV 2,18,4-6b advtibhyäm
a a
haribhyämindra yiihy # caturbhir sadbhir hüyamiinab / astiibhfr
~asabhihsomapeyam # aya,,, sutab sumakha mb mfdhas kal) /4/
a vimsaty&trimsatä yiihy arv&n # a catviirimsatii haribhir yujiina/J./
& pancäsatä surathebhir indr- # -a sastya saptatva somapeyam /5/
L,- .l. 1. ,1.
a
as,tyanavatyayiihy arvan # satena haribhir uhyamänaJ:,/ 4. "Fahr mit
zweiFalben herbei, o Indra, mit vieren herbei, mit sechsen herbei, wenn du
~erufenwirst, mit acht, mit zehn zum Somatrunk herbei! Dieser(= Soma)
1s~aus~e~resst,o Sumakha, verschmäh [ihn] nicht!" 5. "Fahr mit zwanzig,
mit ~e1ß1gnahe herbei, mit vierzig Falben herbei, nachdem [du den Wagen
danut] bespannt hast, mit fünfzig [Falben] mit schönem Kriegswagen

b
run·
ies galt wohl schon bei den Urindogennanen. Wenn ich mich recht erinnere
a!O~ttinger(2001)die Zahl 100und die Zahl 9 bei den Indogennanen als "Ideal und
W
irkhchkeit"
erklärt.
426
Übersetzung
nachGeldner.
156 Die Zahl100

herbei, o Indra, mit sechzig, mit siebzig zum Somatrunk herbei!" 6. "Fahr
mit achtzig.mit neunzigherbei, [Fahr] mit hundert Falben fahrend herbei!"
So sind auch die "100 Ströme" neben den "7 Strömen"
gebräuchlichim RV. Hier treten oft Metaphern auf: RV 6,48,Scdsatam
pürbhfr yavi.$/hapähy alflhasal) # sameddhara1fl satalfl himä # "Mit
hundert Burgen (- 100 Feuerströmen = Flammen), o Jüngster (= Agni),
schütz vor Bedrängnisden Anzünder hundert Winter lang". Dafür werden
auch Abstrakta distributiv gebraucht, satam X bedeutet dann "100 Stücke
von X".RV4,31,3 abht ~u tzal)sakhinäm # avitajaritftzam I satam bhaväsy
ütibhih II "Du musst sicher als Helfer [deiner] Freunde, der Sänger,zu
421

uns kommen, mit [deinen] 100 Stücken von Hilfe (= 100 Ströme =
Regen)!" Die 100 Ströme werden ferner auch nur mit sata- ausgedrückt:
RV 5,52,17ab sapta me sapta säkina # ekam-ekä sata dadul) / "Dieje
siebenund sieben Kräftigen(= Marut) gaben mir je ein Hundert{= 7 x 100
Kühe = 7 x 100 Ströme= Regen)."Da die 100 Ströme auch mit 100 Tieren,
z. B. 100 Kühen verglichen werden konnten, kann die Zahl 100 auch als
Anzahl innerhalbeines Geschenksbenutzt werden.
Auch die rigvedischen Inder wünschten sich wie ein
durchschnittlicher moderner Mensch ein langes Leben, nämlich sie
wünschten sich, hundert Jahre zu leben. Dafür werden idiomatische
Verbindungenwie satalfl hfmäl) "100 Winter" (immer stehen sata- und
hima- unmittelbarnebeneinander)und sata1flsaradal) "l 00 Herbste" für
100Jahre häufig gebraucht
Das Grundzahlwortfür die Zahl 100 ist ein neutrisches kollektives
Substantiv,nämlich sata-m < uridg. *h[,to-m421 > lat. centum. satam wird .

m "DieabstraktenSubstantivaim RV konnten in der Pluralform erscheinen,wenn


sie in spezifizierterBedeutungeinzelne Arten, Fälle. Zustände, Äußerungen,Teiledes
abstrakten Begriffs oder die wiederholten Erscheinungen der abstrakten Tätigkeit
bez.eichneten,daher auch besonders dann, wenn der abstrakte Begriff auf mehrere
Personenoder Sachen bemgen wird. Diese Weise erlaubte es den Dichtem, wie bei der
Verwendungdes •poetischen Plurals" z. B. statt des Instrumental Singular von -as-
Stämmen(-asä u-), der nicht in der Kadenzeiner Trii,tubhreihe stehen konnte,den
InstrumentalPlural (-obhil)-u) zu verwendenoder statt des Nom.-Akk. Singular(-a~)
~n um ~ne Silbe längerenNom.-Akk. Plural (·ii'flSi -v) zu verwenden, wobei der
? 1chter ~edoch keine Grenze der bei der Dichtung erlaubten Spielräwne. zu
übersc~1ten brauchte" (Miyakawa XXIV p.23f.). In Miyakawa XXXI wurde diese
These:_mbisschenpräzisiert.Vgl. auch MiyakawaXXIII p.16.
Brugmann (1911 p.32) betrachtet lat. -gintä als alten N-API zu •hpto-m
•Dekade•.Dies ist nach Brugmann(1911 p.34) dasselbe Wort. du schon in widg. Zeit
z.urBc2ricboung von100 vc:rwc:ndcl worden ist. leb bccrachle• bnltHflals Rückbildung
ms dem~ •(~I (II;)~. Vgl. obenp.138- 378. Meier-Brügger
DieZahl100 157

manchmalauch indeklinabel verwendet 429• Dieser Gebrauch geht auf die


Zeit zurück, in der uridg. *li,rztomzum indeklinablen Gebrauch geneigt hat
(vgl. lat. centum, gr. he-katon, die beiden sind indeklinabel). Da der
Instrumental der gebräuchlichste Kasus neben dem Nominativ und
Akkusativ ist, ist dieser Gebrauch beim Instrumental im RV üblich
geblieben.Die folgenden Fonnen von sata- sind im RV belegt.

Indeklinabile Kasusfonnen
Sinm•lar
Nominativ satam
Akkusativ satam
Instrumental satam satena/ satenä
Dativ satava
Ablativ salal
Genitiv satasva
DualNominativ sale
PluralNominativ sata / satllni
Akkusativ sata / satani
Instrumental satait,

1. sata-ist im RV ein neutrisches Substantiv. Dem entsprechend


kannes mit einem partitiven Genitiv verbunden werden, der das Gezählte -
bzw.das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist - bezeichnet.
1-1. Bei der multiplikativen Verbindung scheint diese Konstruktion
fasteine Regel gewesen zu sein.
Akkusativ Pluralmit GenitivPlural: trf(1.1i)... sati(ni)
RVS,29,8a tri ... chata mahi,1a,;,iim
... # "drei Hunderte der Büffel (= 3 x 100
Ströme= Regen)"
RV8,6,47a trf,;,isatanyarvatä1f'# "drei Hunderteder Rennpferde"
11i,psati,,,
sati
RV8,46,22b 14,$/räniif(I Vi1f',SOti'!1
sata / "zwanzigHunderteder Kamele"
dasa... sat4
RV8,46,22c dasasyavinii'!Isata # "zehn Hunderteder dunkelbraunen[Stuten]"
Akkusativ Dualmit GenitivSingular:dvl ... lall
RV7,18,22a dve naptur devavata(,sate gor # "zwei Hunderte der Kuh430 (= 200
Kühe)des Enkelsdes Devavat"

1-2. Die Konstruktion kommt auch beim einfachen Hunderter


manchmalvor. Dabei ist ein stilistischer Zweck oft erkennbar 431•

!218) referierteine These von Risch: *d/är,to-"der zehnte sc Zehner".


(2000
430Vgl.Wackemagel / Debrunner1930p.374.
431Zu~ ~ollektivenGebrauchvon go- "Kuh"vgl. unten unter der Zahl 200 p.175.
Gemtivausgänge wie -iiniim,-inäm, -iiniim,-fl)iim von Vokalstämmenund -äm
158 Die Zahl100

Singular,Akkusativ:lat4m
RV l,30,2ab latam vayabsucinam# sahasrafflva samiisiramI "der ein Hundert(=
100 Becher432 - 100 Ströme} des reinen oder ein Tausend(= 1000
Becher= 1000Ströme) des milchgemischten [Soma trinkt]"
RV I,126,2c sata,ra ... gona111
# "ein Hundert der Rinder"
RV 4,30,20ab satam asmanmayinam# pur&m ... I "ein Hundert der steinernen
Burgen"
RV4,48,5ab ... sattll!Iharir.,ä,t,
# ..• po1Jlil)amI "ein Hundert der wohlgenährten
Falben(= 100 Lichtströme= Strahlen)"
RV S,61,10 yo me dheniin&msatam # vaidadaivir yathä dadat I tarantaiva
ma111hana
II "Der mir ein Hundert der Milchkühe wie der Sohndes
Vidadasva, wie Taranta freigebig schenken werde" (teilweisenach
Geldner)
RV8,S,37d satamutfrQIIQI/I
•••# "ein Hundert der Kamele"
RV8,S6,3a satam...gardab/uina,p# "ein Hundert der Esel"
RV8,S6,3b satamürtJlivatinam
/ "ein Hundert der Wollschafe"

2. Das Gei.ählte steht viel häufiger im gleichen Kasus wie das

von Konsonantstämmenbieten den Vedadichtem ein gutes Mittel für ihre Verstecbnik,
indem sie mit zweiGenitivenvon zwei verschiedenen Stämmen eine Klangwirkung(z.
B. iim von -iinamund -f,Jiim)gewinnen können; und man könnte spekulieren, ob nicht
die indoiranischeNeuerungin den Genitivendungeneiner solchen Verstechnikverdankt
wird. ferner konntendie Dichter auch mit einem Genitiv und anderen Kasusendungen,
die amin sich haben (auch äm), eine Klangwirkung gewinnen, vgl. senäyämLSfvon
einem ä-Stamm.Dabei wird oft eine Wechselwirkung dw-ch die Kombinierungmit der
Lautfolgezwei(oder drei) am mit kw7.emd erzielt
•. IUII, iütt: am, im : a,,., a,t,(APm)
RV 8,S6,3abc satam ••. gardabMna,r,# satam ün;,avatinämI sata,r, däsMi ati
srajabll
•. •II' : ,,,,.,(am),im
IUfl,
RYl,30,2ab Jata111 vaya~sucina,r,# sahasra,,.vä samasirämI
e.ä Ciütt, o,I,) : im
RV 8.S,37cd satam,q/räMlfl... # sahasradasagonamII
RV 4,30,20ab satamasmannuiyinam # pur&m••./
RV l ,117,6d sata,r,/rumbh&m ••.madhünamII
RV 4,48,Sab ... sata,r,haril),ä,r,
# ... pofYäl},äm
/
•• ,,,,,,iütt: im, ""'©
RV 4,32,l 7abc sahasrar,, vyatina,ra
# yu/ct&nam ... I sata,,.somasyalchäryab
II
© Währendyu/ct&nam grammatisch von sahasramabhängig ist, ist es stilistischvon
iatam abhängig.. Hier liegt ein lautlicher oder stilistischer Chiasmus vor: sahasratfl
vyatina,pund JUkt&nam satatp.Vgl. zum lautlichen Chiasmus Miyakawa Iß Abschnitt
l-Sund4.
ez Vgl. RV 4,32,l 7c. AndersGeldner: "hundert (Spenden)".
DieZahl 100 159

Zahlwort.Dies gilt als der Haupttyp beim einfachen Hunderter.


2-1. Das Gezählte steht im Plural.
Singular,Nominativ:satam
RV1,52,lb satafflyasya subhval;säkam trate I "dessen hundert kräftige [Falbef 33
(= 100 Lichtströme= Strahlen) zusammen hervorkommen"
RV4,27,lc satam ... pura ayasir ... # "hundert eherne Burgen(, deren Anzahl der
von 100 Strömenentspricht)"
RV4,31,9ab ... sataffl ... # ... ämural; I "hundert Hindernisse (= Wolken. deren
An.zahlder von 100 Strömen entspricht)"
RV5,27,5ab yasya ... pa~al; satam # ... u/cya{la/;/ "dessen hundert fleckige
Stiere"
RV6,34,3c ... stotaral;satalJI... # "hundert Sänger"
RV7,25,3a sataT{I ... üttiyal;# "hundertfacheHilfe(= 100 Ströme)"
RV8,6,42bc vitaprlfhä(!J}.•• # .satalfl... haraya!J.II "hundert Falben mit ebenem
Rücken{= 100 Ströme)"
RV8,55,2a sataT{I svet.isaU/cya{IO # "hundert weiße Stiere"
RV8,70,5a ... dyava(I;,)... satalJI# "hundert Himmel"
RV8,70,5b satam bhümir.../"hundert Erden"
RV9,61,27a ... satalJI... hruto # "hundert Ränke(= Wolken. deren Anzahl der von
100 Strömenentspricht)"
RV9,97,29a .fotaf!Idh.irä devajätä ... # "hundert gotterzeugte Ströme{= Regen)"
RVI0,97,2a sataTfl... dh.imäni # "hundert Arten"
Akkusativ:satam
RVl,64,14d ... salafflhimä!J. //"hundert Winter"
RVl,89,9a satam in ... sarado ... # "eben hundert Herbste"
RVl,116,16a satam mqan ... # "hundert Widder"
RVl,117,17a satam mqan ... # "hundert Widder"
RVl,126,2a sato.1f1 ... ni{kan # "hundert Goldstücke"(Geldner)
RVl ,126,2b chatamasvän ... /"hundert Rosse"
RV2,14,6ab ... safalJIsambarasya # puro.../ "die hundert Burgen des Sambara (=
Wolken,deren Anzahl der von lO(lStrömen entspricht)"
RV2,27,10c satilTfl... sarado ..• # "hundert Herbste•
RV2,33,2b salafflhimä(IJ.)... I "hundert Winter"
RV3,36,10c ... satalflsarado ... # "hundert Herbste•
RV5,54,15d ... satalflhimäJ:,.ll"hundert Winter"
RV6,17,llb ... chatammah4&,;,... / "hundert Büffel(= 100 Ströme= Regen)"
RV6,47,24b satalJIga(IJ.)... / "hundert Kühe"
RV6,48,8d ... satafflhimä(IJ.)# "hundert Winter"
RV7,66,16b ... saradal;salalfl # "hundert Herbste"
RV7,66,16c ... saradal;satam II "hundert Herbste"
RV8,1,24 a
a tvä sahasram satam # vukt&rathe hiranyaye/ brahmayuioharaya
indra kesino # vahantu somapitaye II "Dich [sollen] tausend
herbei[fahren],hundert anden goldenen Wagen gespannte, mähnige

4l)An
dersGeldner:"dessenhundert Kräfte".
160 Die Zahl100

Falben (= 100 Lichtströme), sollen durch Gebet angeschirrt,zum


Somatrunkherbeifahren.o Indra!"
RV 8,46,3Ib satamrqp-äm .../ "hundert Kamele"
RV8,55,3a sata,pVf1!1ün ••.# "hundert Bambusstäbe" (Geldner)
RV8,55,3a •.. chatamsunah# "hundert Hunde"
RV8,55,3b satti,pcdnnä(li°,,,m,&ni / "hundert gegerbte Felle" (Geldner)
RV8,56,3c satam däsam
... //"hundert Sklaven" (Geldner)
RV8,77,10c sata;,,mah~&n... # "hundert Büffel(= 100 Ströme)"
RV9.48,2c satampuro...II "hundert Burgen(= Wolken, deren Anzahlder von
100 Strömenentspricht)"
RV9,56,2b satti,p dharä apasyuval;,I "in hundert fleißigen Strömen (= 100
schnellaufendenSomaströmen= Regen)"
RV 10,18,4c satal'fl... saradal;,... # "hundert Herbste"
RV 10,29,2c ... satam..•nfn # "hundertMänner"
RV 10,85,39d •••sartulaJJ, sattimII "hundert Herbste"
RV 10.103,ld satti,psenä(l:a) •••//"hundert Heere"
RV 10,158,2b savam
.•. sata111 .../ "hundertfache Belebung434 (von Savitr, deren
Anzahl der von 100 Lichtströmenentspricht)"
RV 10,161,3c satti,p... sarado... # "hundert Herbste"
RV 10,161,4a salaf11 ..•sarado... # "hundert Herbste"
RV 10,161,4b sataf!Ihemantaii••./"hundert Winter"
RV 10,161,4b •••chatam..• vasantdn /"hundert Frühlinge"
Instrumental:iatena
RV 3,37,4 JJlll'U1/utas)'a
dh&mabhi(I II "mit
# satena •.. / indrasya car/a(lidhftal;,
den hundert Eigenschaften des vielgepriesenen, völkererhaltenden
lndra" (Geldner)
latini
RV 4,46,2a satenä •.. abJt4/ibhir1
35 # "mit hwidertfacher Hilfe (= 100
Lichtströmen=Strahlen)"
Genitiv: latasya ·
RV 1,43,7ab .•• iriyam •.• # ••. sattisya nt,.,Am/ "die Herrlichkeit von hundert
Männern- (Geldner)
Plural,Akkusativ:sata
RV l,126,6d yD.rünäm bhojyäsatd//"hundert Liebesgenüsse" (Geldner)

2-2. Bei der Zählungder Getränkewerden die Gefäße gezählt.


2-2-1. Der Inhalt wird mit einem Genitiv Singular ausgedrücktwie

4
" Vgl. unten unter der Zahl 11000 p.214: sahasra,r,sav&mayutairi ca
"1lOOOfache Belebung". ·. ·
05
· · (viersilbig)und ütibhil;,(dreisilbig) werden synonym verwendet.·
ab_hfl/ibhi(I
436
· Eme andere Möglichkeitwäre. "die Herrlichkeit eines Hunderts der Männer",
?}~-m~ wohl Wackemagel/ Debrunner1930 p.372 mit satasya
w~wer.
nf,)dm "der 100
DieZahl100 161

in einBecherWeinesim Deutschen. Vgl. Miyakawa XXVII Abschnitt 2.


Akkusativ:satamX+ Genldv Singular 11100 X von "· 11
RVI,116,7d sata1flkumbh&m... suräyäb II "hundert Krüge der Surä (= des
Regenwassers)"
RV4,32,17c sata1fl somasya khäryab II "hundert Eimer des Soma (= des
Regenwassers)"
2-2-2.Der Inhalt wird auch mit einem Genitiv Plural ausgedrückt.
Es handelt sich vielleicht um den poetischen Plural. sata,,,
kumbh&m ...
suräyä~= sata:112kumbham ... madhünäm. Möglich wäre vielleicht auch
eineAngleichungan den Plural kumbhan.
satam
X+ GenidvPlural"100X von ..."
RVI,117,6d sata'!Ikumbham... madhünämm//"hundert Krüge der Honigfluten438
(= des Regenwassers)"

3. saw-
nimmt ein Attribut zu sich.
3-1-1. Die substantivischen Zahlwörter wie sata-
nehmen kleinere
Zahlenals Attribute zu sie~ es handelt sich also um eine Verbindung von
Adjektivund Substantiv. Sie kongruieren in Kasus, Numerus (Dual oder
Plural)und Genus (nur bei 1-4). Aber bei S-19 herrscht Kongruenz nur in
Kasusund Numerus.Dies gilt als multiplikative Verbindung, dabei geht
die kleinere Zahl voran. Die Zahlwörter stehen meistens in unmittelbarer
Folgenebeneinander.
Dual,Akkusativ:dvi ... sati
RV7,18,22a dve napturdevav~ sate gor# •zwei Hundert der Kuh(= 200 Kühe)
des Enkelsdes Devavat"
Plural,Nominativ:tfl(li sat4
RV3,9,9ab M1.1i satti trf sahasrä1.1y ••. # tri1f1Sacca devtinava •.. / "300, 3000, 30
und 9 Götter•= 10,S2,6ab
saptasat4nl
RV1,164,lld saptasatani vi1f1Satis ca ..• //-sieben Hunderte und ein Zwanziger•
Plural,Akkusativ:tfl((li) ... sati(ni) (Vgl. unten unter der Zahl 300)

437
• madhünäm(v--) in 6d wird wegen des Versmaßes synonym mit den
S1?gularenmadhob,madhvab oder madhunab verwendet. Wenn die Singularfonnen
~hob oder madhva(,.eingesetzt werden, fehlt eine Silbe. madhob oder madhunaJ.,
warenunfähig,in der Kadenz einer Tri~tubhreihezu stehen. In einer parallelen Stelle
stehtanstellevon madhünämin 6d ein Genitiv Singular suräyäb (v--). Diese Fonn
undder_Pluml surdl)äm(v--) sind beide dreisilbig, also ist der Singular frei gewählt
Vgl.MiyakawaXXIII p.14f. sur&l)äm könnte allerdings auch viersilbig (sural)Qtlm
u-uu) sein.
431
Vg). obenp.80 Anm. 197.
162 DieZahl100

RV S,29,7b ... mahq&trisat&niI "drei gewaltige Hunderte(= 300 Büffel= 3 x


100Ströme= Regen)"
RV S,29,8a tri...chat&mah4&r,am... # "drei Hunderteder Büffel (= 300 Büffel=
3 x 100Ströme= Regen)"
RV8,6,47a trfr,isatanytirvalalfl# "drei Hunderteder Rermpferde"
panc11sata
RV 10,93,l4c ... pancasat&-# "fünf Hunderte(= 5 x 100 Rosse)"
Instrumental:tribhO,s11t4i(,
RV S,36,6ab ... rohitauvajinauvajinivan# tribhi~satai~sacamanav... I "zweirote,
von drei Hunderten(=300 Kühen)begleitete Rosse"
3-1-2. Wenn Zehner von 20 an als die kleineren Zahlen gebraucht
werden.werdensie quasi adjektivischverwendet, sie werden vorangestell~
aber Kongruenzherrscht nur im Kasus. Die Zahlwörter stehen ebenfalls
meist in unmittelbarerFolge nebeneinander.Dies gilt auch für das Wort
,~fi- "60",das RV 7,18,14bin der Bedeutung11611 vorkommt.
Nominativ:ftlf/ll lad (Vgl.unten unter der Zahl 6666)
RV 7,18,14bc f"lfi~ lat&••.fa/ saluisraI f<qfirvir&soadhi 1a<I,
..• # "sechsHunderte,
sechsTausende,Sechzigund noch sechs Helden"
""4
Akkusativ:vÜfrsatl'fl
RV 8,46,3lc ... vi,,,Jati,,,sat&II "zwanzigHunderte"
3-1-3.An der Stelle einer anderen Zahl bei der Multiplikationtritt
puru-
"viel"ein.
Akkusativ:lad
RV 1,81,7cd ... pu~ sat6-# -bhayähasty&
vtisu # "viele hundert Schätze(= Regen),
die beideHändefüllen"
s11tin;
RV8,61,8ab pu~ sahtisra,Jisat&r,ica # yüthÄ ... I "10000 (?), 1000 und 100
Herden"

3-2-1. Statt des Genitivs steht ein aus der Bezeichnung für das
GezählteabgeleitetesAdjektiv439•
Slngu)ar,AkkusaUv:l11t4m
RV 8,21,lOcd ..• ga~m tisvya,,, # ... satam II "ein aus Rindern und Rossen
bestehendes
Hundert(= 100 Rindernund Rossen)"
3-2-2. Die Wörter,die sowohl adjektivisch als auch substantivisch
verwendetwerdenkönnen.werdenadjektivischals das Gezählteverwendet.
RV l,l 16,9d steht ein Partizip tf,yat- "dürstend" als Attribut zu sahasra-
"tausend":sahasräyatf,yate gotamasyaII "für das durstige Tausenddes
Gotama"im Sinne von "für die tausend durstigen Leute des Gotama",RV
4,16,13cpaflcäsatkr1~a ... sahasrä- # "fünfzig schwarze Tausende"für
439
Vgl.Wackemagel/ Debrunner1930p.372.
DieZahl100 163

"fünfzigtausend
schwmzeLeute".
Plural,Akkusativ:satini
RV5,29,7b ... mah4ti trf satani /"drei gewaltige Hunderte" für "300 Gewaltige(=
300 Büffel~"

4. Das Ge7.ähltewird nicht genannt.


4-1. Dabei liegt eine Ellipse zugrunde. Das sata-zu ergänzende
Wortstehtmit einemanderenZahlwort.
Nominativ: sattim
[bh46jab/
RVl,24,9a sattimte räjan bhisaiah sahasram # "Du hast hundert (Ärzte](= 100
Ströme= Wasser), o König(= VaruQa),[du hast] tausend Ärzte 0000
Ströme= Wasser)"
/üttiyab/
RV4,31,10 asmam avantu te satam # asman sahasram ütayah / asman viivä
abhi~JayabII "Uns sollen d~ine hundertfache [Hilfe] (= den Indra
begleitende 100 Ströme), uns [deine] tausendfache Hilfe(= den Indra
begleitende l 000 Ströme), uns jeder Beistand beistehen"
Plural,Instrumental: sattiil}
[vadhtiilJ.J
RV6,20,4ab satairapadranpa,µiya ... -atra # daso,µzyekavaye 'rkasätau/ "Durch
100 (Streiche], {deren Anzahl der von 100 Strömen entspricht,)
sanken da die P~ hin für den zehnarmigen Kavi im Kampf um die
Sonne"(nach Geldner)

4-2.sata-
drückt einen bestimmtenHunderter aus.
Nomlnadv:Jallull
Singular,
100Ströme= Regen/ Strablen441
RV5,48,3c sat<i,,.
...ytisyapracara,r svedame # •in wessen eigenem Hauseein
Hunderteinzieht"
lOOLeute
RV10,1os,11absatarrr
vaya4 a.ruryapraä oo # sumilra iJlMstaud# "Wie, wenn ein
Hundertdich [gepriesenbat], o A.surischcr, so bat [dich] Sumitra
gepriesen•
100Kühe
RV6,63,9ab utamacfrepürayasyarag/rvtI su,ni/he.iakimperuü capahd / "Und
mir sind za·ei flinke Sdrirnmelstutat des Puraya, ein Htmdert bei
SUDUlha uodGetncbtes beiPcrub•
""4111
Akkusativ:
RV8,6,46ab .fatam llNll!Itirindire # -· tf Jade I "Ein Hundert empfing ich bei
Tirindira•

XI Abschnitt4 und5.
: Vgl. Miyakawa
Oeldnervermutetmit einemFragemcben •100 Götter".
164 Die Zahl100

RV 8,46,32ab satei'!Idase balbüthe # ••. taru/qa adade I "Ein Hundert empfingich


bei dem Däsa BalbüthaTaruk~"
100Jahre~
RV 10,161,4 SOlal'fljiva sarado vardhamanal) # SQtal!' hemantdn chatam11
vasant&n/ satam indrägnt savita bfhaspatib # satay,qä hav~emam
prinardub II "Lebe 100 Herbste im Gedeihen, 100 Winter,dazuauch
100 Frühlinge! Hundert<= 100Jahre) lang mögen Indra und Agni,
Savitr,Brhaspatiihn gegen das hundertjährige Opfer zurückgeben"
Dativ:sadya
Wertangabe100?
RV 8,1,5 mahe cana tv&madrivab # parä sulkdya deyäm I na saluisraya
ndyutäya vajrivo # nasatava satämagha II "Auch nicht für einen
hohen Preis möchte ich dich, du Steinschleuderer, hingeben,nichtfür
Tausend, nicht für Zehntausend, du Keulenträger, noch fürHunderl
du Hundertschenkender"43" (teilweise nach Geldner)
Ablativ:sath
RV l,102,7ab ritte satan maghavann ric ca bMyasa # rit sahasräd ririce km~u
sravabI "DeinRuhm, du Gabenreicher,wiegt mehr als Hundert.mehr
als eine Überzahlund mehr als Tausend unter den Völkern"
Plural,Nominativ:sati
100? =100Ströme
RV l,80,9c satainam anv anonavur # "100 haben ihm zugeschrien• (nach
Geldner)
Akkusativ:latl
100Kähe
RV S,52,17ab sapta me sapta sälcina# ekam-elcäsata dadul) I "Die je siebenund
siebenMächtigen(=Marut) gaben mir je ein Hundert(= 7 x 100Kühe
= 7 x 100Ströme= Regen)"

5. satamwird indeklinabelverwendet.
latam
Instrumentaliscb:
RV l,48,7c sarm,, rathebhib... # "mit hundert Wagen(= die U~as begleitenden
Lichtströmen= Strahlen)•
RV l,128,3d satd,.,,•.. a/qabhir# "mit hundert Augen (, deren .An7.ahlder von 100
Feuerströmenentspricht)"
RV 3,60,7c .iatm,,ketebhirilirebhir ... # "mit hundert eifrigen Wunschäußerungen
(= 100Strömen= Regen)"
RV 4,31,Jc .iatam..• ütibhil)II "mit hundertfacherHilfe (= den Indra begleitenden
Lichtströmen=Strahlen)"
RV 6,48,8c satampürbhir•.. # "mit hundert Burgen (= 100 Feuerströmen)"

442
Oder nach 3c ist saradal)zu ergämen. Vgl. Oldenberg: "In c ergäni.cich:
~ CH~ ~tc. mögenihmverleihen)lndra und Agni" etc.• Anders Geldner:~zu
Jatam)!-n_ach11~ m a ~ lnfin.jivase zu ergänz.eo." .
Hier treibt der D1chtermitlndraHandel.Vgl. p.212 Anm. 549.
165
DieZahl100

RV7,3,7d satam pürbhir ayasibhir ... II "mit hundert ehernen Burgen (= 100
Feuerströmen)"
RV7,16,10d satampürbhir•..II "mit hundert Burgen (= 100 Feuerströmen)"
RV9,52,5a sataffl ... ütibhil.,# "mit hundertfacher Hilfe (= 100 Ströme des
milchgemischtenSoma)"

6. Um der Ebenmäßigkeit des Versmaßes oder um der


Klangschönheitwillen steht sata-manchmal im Plural statt im Singular. Es
handelt sich wohl teils um den poetischen Plural und teils um die
Quasiadjektivierung444• sata
konnte vielleicht relikthaft auch kollektiv
gebrauchtwerden445•
Plural,Akkusativ:sati
RVl,53,8c ... sata vangrdasya-... puro # "die 100 Burgen des Vailgrda"
RVl,122,7b gavälflsata ... 1"100 der Kühe"
RV5,27,2a ... sata ca vi1{1Salilfl
ca gonä111 # "100 und ein Zwanziger der Kühe"
satini
RV6,31,4ab ... satany .•• sambarasya # puro •.. -aprafini dasyol.,I "Die l 00
unwiderstehlichenBW'gen des Dasyu Sambara-
RV7,103,lOc gaväm~7..•satani # ·100 derKühe"

7. Mit der Steigerung (10 / 99~100-1000-(viel / all) erzielt der


Vedadichteroft eine Hervorhebung. Damit scheinen manchmal die sich
verbreiterndenStröme oder der damit assoziierte Gegenstand ausgedrückt
zu sein. Vgl. oben unter der Zahl 99 Abschnitt 2. Hier tritt manchmal der
poetischePluralein. Es handelt sich dann um eine doppelte Hervorhebung.
Singular,
Nominativ:SlllaJII,
saJuisru,
RVl,24,9a satamte räja11bhistiiah sahasram# "Du hast hundert [Äntel (= 100
Ströme= Wasser). o König(= V~). (du hast] tausend Ärzte 0000

4" Vgl.MiyakawaXXIIIp.l 6f. und UD1CDp. l n Anm. 464.


4t1Vgl.MiyakawaXXIX.
446
lndrahat die 100 BW'geD des Sambara z.erbrochen. Diese Zahl wird am
häufigstenmit der Zahl 99 ausgedrückl IUZWJli- steht dabei fast immer im Singular.
~bgese_henvon einer weiteren Stelle. RV I.SJ.~ steht auch Jala- für 100 BW'geo
IIDm~ un ~i~~- V~. Miyakawa IV p.99 Anm. 22.
gavamrummt UD RV häufig den Platz am Zeilenanfangeiner T~hreihe ein.
RV1,122,Th # • - •• ~ /
Rv5,3 gtlVQlflsa... -·
' • saJuu - /
0,12b
RVS,30,13b
RV7,103,10c
# • -
# g~m~::i_,
g~vt:1"sa. , !•w-
/a
RV101025 „ I gawun •.•satam #
• , cd satavatsahasralfl# gaväm .•.II
... subharva111
RVlO,l02,9cd •••satavatsaluisra,,.# gaväm ... II
166 DieZahl100

Ströme- Wasser:448}"
RV 4,31,10 asm&mavantu te satam # asman sahtisram ütayah I asm&nvisvä
abh~/ayai)II "Uns sollen deine hundertfache [Hilfe)(= 100denIndra
begleitendeStröme),uns (deine] tausendfache Hilfe(= 1000denIndra
begleitendeStröme),uns jeder Beistand beistehen"
RV 6,34,3cd yddi stot&rahsatam yat sahtisram # gn,anti ginia(lasa171 ... II "Wenn
hundert Sänger, wenn tausend den Lobliebenden (= Indra)preisen"
(nach Geldner)
RV 10,97,2ab satam vo amba dh.imäni# sahtisram uta vo ruhah I "Ihrhabt hundert
Anm, o Mütterchen(= Pflanze), und ihr habt tausend Gewächse"
Nominativ:satam, Akkusativ:sah4sram
RV 9,97,29ab satam dharä devajätii asrgran # sahtisram enäh kavayo mrjantiI
"Hundertgotterz.eugteStröme haben sich ergossen, tausendvonihnen
(= den Strömen)reinigen die Seher."
Akkusativ:dlüa, satam
RV 6,47,24 dasa rathänpr/qfimatal) # salalflga athaniabhyal)I asvathä„päyave
'dät II "zehnmit einem Beipferd versehenen Wagen449, hundertKühe
hat Asvathaden Atharvans,dem Päyu geschenkt" (Geldner)
sallun,sah4sram
RV 7,91,6abc yavä,p sara,,, niyutoyal) sahtisram # indraväyü visvaväräl)säcante I
abhir yäta111 suvidaträbhirarvak # "Weiche hundert Gespanne(=100
Lichtströme,welche tausend (Gespanne] (= 1000 Lichtströme)mit
allen Gütern versehen euch begleiten, o Indra und Väyu, mit diesen
Gabenreichenkommtheran!"
Instnunentalisch: sauim,sah4sram
RV 9,52,S satd,,, na inda ütibhil) # sahtisra,,, vä sucinäm4"' I pavasva
ma171hayadrayil) II "O Saft, mit hundertfacher Hilfe {= l 00 Strömedes
milchgemischtenSoma„1) oder mit einem Tausendfachen(= 1000
Strömen)der Reinheit(= des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum
(= Regen)verteilend!"
Plnnl, Akknsatfv:sal4,sah6sri
RV 6,48,lSab ... saq, yathä satd I sa,,, sahtisrä /uirqac car1a!libhya&m# "aufdass
er 100, 1000 aus den Ländern zusammemaffe" (teilweise nach
Geldner)

• 441 Vgl. auch Geldner: "Vgl. AV. 2,9,3. Säy.: Arzneien oder Ärzte. Auchdie
~lenden Gewässerwerden als Ärzte be7.eichnetRV. 6,50,7: AV. 6,24,2." Vgl.•~
MiyakawaIV p.97: "Wasserist im AV oft als bestes Heibnittel oder EntgiftungSlllltlCl
vorgestellt•
449
Gemeint ist damit "die zehn mit 1 Beipferd [oder: mit mehreren Beipferden]
versehenen Wagen". Ea handelt sich hier um einen transnwneralen Gebrauch.V'/).
p.21f.
4"' Geldnervermutet.facinäm "Wirkenskräften"für sucinäm.
.SI Vgl. RV l,30,2ab.
167

DIE ZAHL101

Die Zahl 101 ist in RV 1,117, 18 die Zahl der von :tljräsva
gespendetenWidder. :tljräsva hat eigentlich einer Wölfin hundert Widder
gespendet,aber um ihn zu loben, nennt die Wölfin eine um Eins höhere
Zahl.Dadurch wird ausgesagt, dass :tljräsva dessen würdig ist, dass ihn die
Asvinretten. Hier wird die Zahl 100 durch die Zahl 1 hervorgehoben, wie
sie in RV 10,97,1 durch die Zahl 7 hervorgehoben wird. Vgl. Miyakawa N
p.96ff.und oben unter der Zahl 7 Abschnitt 5. Damit scheint der Dichter
eine Großzügigkeit des tljräsva auszudrücken: RV 1,117,17-18 satam
mes&nvrkye mämahänalfl# tamab pra!Jitamasivena pitr& / alcyt rjr&sve
asvinävadhatta,,,# jyotir andhaya cakrathur vica/cye/17/ sunam andh&ya
bharamahvayat SQ # Vfkfr asvinä Vf$a!Jänareti / jära/:, kanfna iva
calcyadäna # rJr&svab satam ekam ca mes&n/181 "Ihm, der hundert Widder
(= Strahlen)der Wölfin(= der Erde) gespendet hatte, wurde die Finsternis
(= die Nacht) von seinem bösen Vater{= Himmel) gebracht. Dem :tljrasva
(= Abendrot)setztet ihr die Augen{= Sterne) ein, o Asvin! Ihr machtet dem
BlindenLicht zum Sehen. 'Heil, Gewinn für den Blinden', rief sie, die
Wölfin: 'O Bullen Asvin, ihr Herren! tljräsva hat wie ein jugendlicher
Liebhaberhundert und einen Widder aufgetischt'"
101 Arten des Todes gab es nach dem AV: AV 7,120,3ab
ekasata.,,,/alcymyo martyasya # saka,r, tanva jan~o 'dhi jät&/:, /
"Hunderteins Zeichen des Sterblichen sind von seiner Geburt her
zusammenmit seinem Körper geboren"; AV 8,2,27a ye mft}'avab ekasatalfl
# "die Arten des Todes452, die hunderteins sind". An Altersschwäche zu
sterben, ist die hundertunderste Art der Tode. Die anderen 100 zu
venneiden,haben sich die Dichter des AV gewünscht, d. h. 100 Jahre zu
le~~- Ve~utlich gab es diese Vorstellung schon im RV: RV 10,117, l b
~tas1tamupa gacchanti mrtyavah / "Auch den Gesättigten kommen
~rgendwelcheTodesarten an" (Miyakawa 453). Mit mrtyavab sind vielleicht
irgend~elc~eTodesarten, die hunderteins sind, gemeint.
Fur die Zahl 101 sind ein Kompositum ekasatam und eine
parathetischeFonnsatdm eka,r,ca im RV belegt.

1. Das Verhältnis zwischen dem Gezählten und sata- bei satam

XXIV p 21
m Vgl.Miyakawa
453
Miyakawa
XXIVp.21. · •
168 DieZahl101

ekaTflcaist genauso wie zwischen dem Gez.ähltenund sata-.


Vgl. oben
unter der Zahl 100 Abschnitt 2-1. sata-steht im Akkusativ Singular
Neutrumund eka-im AkkusativSingular Maskulinum und das Gei.ählteim
Plural.
Akkusativ:sattimiAa1flca
RV l,117,18d ... satameka'!Ica mqtfn //"hundert wid einen Widder"

2. ekasata- ist wie sata- ein neutrisches Substantiv.


Dementsprechend
wird es verwendet.
2-1. Das Ge7.ähltesteht im Plural. Vgl. oben unter der Zahl 100
Abschnitt2-1.
Nominativ:lAasatam
AV S,18,12a ekasara,,....janatä(b)# "die hunderteins Leute454"
AV 7,120,3a ekasata,,. l.a/qmyo martyasya # "die hunderteins Zeichen des
Sternlieben•
AV 8,2,27a yem,tyavaflekasata1f1 # "die Todesarten, die hwiderteinssind"
AV 19,46,Sab asminma~v ekasatamviryani # sahasra1flprä~ asminnastrte / "In
diesem Amulett [gibt es] die 101 Mannhaftigkeiten: 1000
Lebens7.eichen
in diesem uniiberwindlichen[Amulett]"
Akkusativ:iWatam
AV l l,8,16a455 rn,tyünekasata,,.... # "hunderteinsTodesarten"

2-2. Wie satam und sahasram wird ekasatam auch indeklinabel


verwendet456• Vgl. oben unter der Zahl 100 Abschnitt 5 und unten unterder
Zahl 1000Abschnitt6.
iAasatam
Instrumentalisch:
RV 10,130,lb ekasatamdevakannebhir... / "mit hunderteins Gotteshandlungen"

:: Vgl. ZW"StelleMiyakawaIV p.97f.


~ AV l l,6,16a nach Roth-WbitneysAusgabe.
Vgl. Wackemagel/ Debrunner1930p.374.
169

DIE ZAHL 104

Wie bei den Indogermanen entwickelte sich eine Vierer-Bündelung


neben der älteren Dreier-Bündelung auch bei den rigvedischen Indem. Der
symbolische Wert der Zahl 4 im RV ist "viele" oder "komplett". Die Zahl 4
konnte deshalb zur Hervorhebung für die anderen vollen Zahlen wie 100,
aber auch 30, 1000 usw. dienen. So wird die 104, um die es hier geht,
hervorgehoben. Vgl. oben unter der Zahl 34 und unten unter den Zahlen
1004,4000.
Das Grundzahlwort für die Zahl 104 ist ein Kompositum, nämlich
ctituf,sata-451• Parathetische Formen wie catvaras ca satti'!' ca* sind
zumindest im RV nicht belegt. In RV 8,55,3 satti'!' ve,:,üiichattimsunab #
sattil!Ictirmii,:,imliitJ.niI sattim ... balbajastukJ # ti~11Jii1!1
ctituhsatamII
erzielt der Dichter mit chatti'!' und ctitut,satam ein Klangspiel: chat ... s
und ctit... i in chatti'!'sunab und ctitubsatam.

l. ctitubsata- "104" ist ein neutrisches kollektivisches Substantiv.


Dementsprechend kann es mit einem partitiven Genitiv verbunden werden,
der das Gezählte - bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist -
bezeichnet.
Akkusativ:catuhsatam
RV 8,55,3 °Sata111
Ve!)Uiichata111sunafi # sata111carmä!)i mlat&niI satam me
balbajastu/c-J# aru.s'inäm catuhsatam II "Hundert Bambusstäbe,
hundert Hunde, hundert gegerbte Felle, hundert [Schafe] mit Flocken
wie Balbajagras, ein Hundertvier der Rötlichen (= der Füchse~ [hat
er] mir [geschenkt...," (teilweise nach Geldner)

451 ctitur- nach ctiturdasa. Deshalb lautet das Vorderglied nicht catv&ri-,sondern

ctitur-.So auch bei ctituf,-sahasram.Vgl. p.196 Anm. 523.


4511Vgl. RV l,30,2lc; 4,52,2a. "Schafe" oder "Kühe" nach Geldner.
459 Ich ergiiß7.ehier adät. Vgl. RV 5.27,2ab yo!11!:.
sat&ca vi,psadfflca gonä111
#
htiri ca yulcJ&sudhur&dtidäti "der mir ein Hundert und ein Zwanziger der Rinderund
die bespannten Falben. die gut im Joch gehen. schenkt".
170

D1EZAHL107

Die Zahl 107 kann als 100 + 7 analysiert werden. Die Zahl 7 ist
eine besondereZahl neben der Zahl 3 im RV. Die Zahl 7 ist eine zweite
Drei aufgrundder Vierer-Bündelung:1.): 1, 2, 3, 4; 2.): 1, 2, 3. Deshalb
wurde der symbolische Wert der Zahl 3 wohl leicht auf die Zahl 7
übertragen,als diese Zahl einen eigenen Namen erhalten hatte. Durchdie
Zahl 7 konnte die Zahl 100 hervorgehobenwerden, wie in RV l,117,18d
durchdie Zahl 14(,().
Vgl. oben unter den Zahlen 101 und auch 77.
Als Grundzahlwortfür die Zahl 107 wird eine parathetischeFonn
gebraucht,nämlich satam ... sapta ca: RV 10,97,1-2 ya 01adhi~ p(,rvä
jät.i # devebhyas triyugam pura / manai nu babhrufiiim aha,p # satam
dhamäni sapta ca III satam vo amba dhamiini # sahasram uta vo ruha~I
adhii satakratvo yüyam # imam me agada,p krta /1/ "Der Pflanzen,die
zuerst entstanden sind, drei Zeitalter vor den Göttern, der Bräunlichen
hundertund sieben Arten will ich nun gedenken. Hundert Arten habt ihr,o
Mütterchen,zählen und tausend Gewächse habt ihr. So sollt ihr, o ihr
hundertKräfte(= Heilkräfte)besitzende,mir diesen gesund machen."Die
eigentlicheAnzahlder Pflanzenist augenscheinlich100.

1. Das Verhältniszwischen dem Gezählten und sata- bei satam ...


sapta ca ist genausowie zwischendem Gezählten und sauf-. Das Gezählte
steht viel häufiger im gleichen Kasus wie das Zahlwort. Dies gilt als der
Haupttyp beim einfachen Hunderter. sata- steht im Singular und das
Ge7.ählteim Plural.Auch RV 10,97,1steht dasGezählte (dhamäni "Arten")
im gleichenKasuswie satam bei satam ... sapta ca.
Akkusativ:""4m ... sapt4ca
RV 10,97,lcd ... bab~~m ... # sataffldMmäni sapta ca // "hundert und sieben
Artender Bräunlichen(=Pflanzen)"(nach Geldner)

4fO Vgl. MiyakawaIV p.97f.


171

DIE ZAHL 110

Bei den Indogermanen entwickelte sich eine Dreier-Bündelung und


eine Vierer-Bündelung. Die beiden Systeme spielen im RV eine große
Rolle. Da die Zahl 9 die dritte Drei aufgrund der Dreier-Bündelung ist,
konnte der symbolische Wert der Zahl 3 auf die Zahl 9 übertragen werden.
Die Anschauung, nach der etwas Neues in der zehnten Zähleinheit eintritt,
nachdem etwas neun Zähleinheiten gedauert hat, war also ursprünglich die
Anschauung, nach der etwas Neues in der vierten Zähleinheit eintritt,
nachdem etwas drei Dreiheiten (= 3 x 3) gedauert hat. Dabei gilt also "in
der vierten Zähleinheit" etwa dasselbe wie "in der zehnten" oder "in der
zwölften". Aber wegen der schon oben erwähnten Gründe 461 wurde "in der
vierten Zähleinheit" vielleicht allmählich auf "in der zehnten" fixiert.
Derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10 eignet,
konnte weiterhin sich auf die Zahlen 90 bzw. 100 übertragen. Wie die Zahl
90 durch die Zahl 9 hervorgehoben werden konnte, konnte die Zahl 100
durch die Zahl 10 hervorgehoben werden. Im A V kommt die Zahlenreihe
11-22-33-44-55-66-77-88-99-110-1100 vor. Vgl. z.B. AV 5,15.
Die Zahlwortgruppe für die Zahl 110 ist satam
...dasa.
l. satam
...dasadrückt bestimmte 110 aus.
Akkusativ:satam ... dasa
llOFelnde
RV 2,I3,9ab sattil!I vä yasya dlisa säkam a.dya # ekasya snq/au yi,d dha codam
J.vitha/ "Oder als du dem Antreiber geholfen hast, bei dessen - der
nur ein einziger war - Erhörung du (= Indra) hundertzehn462 auf
einmal anbandest" (nach Forssman463)

461 Vgl. p.l 08.


462 Anders Geldner (vielleicht nach Säy898,dasa satäm): "hundert(mal)u:hn".
463 Vgl. Forssman 1997 p.85.
172

DIE ZAHL120

Die Zahl 120 ist einmal im RV belegt. Dafür wird eine


parathetische Form gebraucht, nämlich sata ca vi'!'satl'!' ca. Hier steht
sata- relikthaft im Plural464• Um der Klangschönheit willen scheint sata-
hier im Plural statt im gewöhnlichen Singular zu stehen. Vgl. den Lauti
ca gonii,rr# hari ca yuktii sudhurä dadiiti/ und
von yo me satii ca Vi'!'Satl,rr
die Lautfolgen o-ä-ca : ca-o-ä von yo me sati ca vi,rrsati,rrca gonii111 #.
Hier kann man einen lautlichen Chiasmus beobachten. Zum lautlichen
Chiasmus vgl. Miyakawa lli Abschnitt 1-5 und 4-1.

1. Die aus den zwei Zahlen zusammengesetzte Wortgruppe sataca


vi,rrsati'fl
ca wird mit einem partitiven Genitiv verbunden.
Akkusativ:sat4 ca vi,piati'!'ca
RV 5,27,2ab yo me satti ca vimsatimca gonäm # ha.rica yuktti sudhurtidadatiI
"der mir ein Hundert und ein Zwanziger der Rinder und die
bespanntenFalben,die gut im Joch gehen, schenkt"

461
Im RV wird das Plural-Neutrumvon .iata.-"Hundert" (av. sata-, iir. *cata-)und
saluisra-"Tausend•(av. haza!Jra-,iir. •sajhasra-)manchmalim Sinne eines Singulars
verwendet:RV 4,16,12abkutsäyastql)am(lSJ;qaffl nl barhi~ # prapitve a.hna~roavam
(AS! saluisrä(AP) I sadyo da.syunpro. mn,a kutsyena # pro. sfuascakra.fflv,hatäd_
abhi'keII •für den Kutsa sollst du den gefrässigen S~ niederstrecken.Be1
Tagesanbruchzennalme den Kuyava, 1000, am gleichen Tag die Dasyus mit dem
~ _reißgleichzeitigdas Rad der Sonne weg•; RV 5,27,2ab yo me satti (APn)ca
wmsattm(ASf) ca gondffl# hilri ca yuktti sudhurädadäti / "der mir einen Hundgtg
und einenZwanzigerder Rinderund ein Falbengespannschenkt, das gut im Joch geht";
RV 9,58,4ab i yayos trimsata.m(ASf) ta.nä# saha.sräni(APn) ca da.dmaheI "Von
~el~~ bei~ w~ in einer Reihe 1030 (= 1030 Kühe) empfangen". Hier bei satdca
'VllJ'ISattm
ca 120 und trlfflSata'!I
•••saluisränica "1030" können wir denselbenTyp
wie ~i av. pa'!lcäcavisatica "25"; pa'!'Cikacaßßarasatamca "45" und paTJ,caca
haptailimca"1S" beobachten. Die Plural-Neutra satd "100" und sahasrä(li"1000"
werden hier beiparatbetischmit dem singularischenZehner zusammengesetztenZahlen
verwendet.Vgl. Miyakawa XXIX.
173

DIE ZAHL 130

RV 6, 27 überliefert uns eine Schlacht an der Hariyüpiyä mit dem


Sieg des Abhyävartin und des Sp'ijaya über die Vrcivat und den König
Turvasa bei einem Einfall durch die Pässe von Afghanistan in das
Indusland465• Danach verfielen an der Yavyävati 130 gepanzerte Vrcivat
auf einmal einem Geschoss. Die Anzahl der Feinde, die Abhiyävartin durch
die Gnade von Indra erschlagen hat, war 130. Diese Zahl kann als 100 + 30
analysiert werden. Es handelt sich wohl um eine Mythologisierung eines
großes Sieges des Abhyävartin über die Vrcivat.
Auf die Zahl 30 konnte der symbolische Wert der Zahl 3 übertragen
werden. Die Sache, die durch die Zahl 3 ausgedrückt wird, wird deshalb
manchmal durch die Zahl 30 ausgedrückt. Die Zahl 30 dient auch zur
Hervorhebung einer anderen Zahl 466 : RV 9,58,3f. dhvasrayo~ puru.yantyor
a a
# sahasräni dadmahe / ... 13/ yayos trimsatam tanä # sahasräni ca
dadmahe / "Von Dhvasrä und Puru~anti empfangen wir Tausend (1000
Kühe).... von welchen beiden wir in einer Reihe einen Dreißiger und ein
Tausend(= 1030) empfangen" 467• Vgl. auch unten unter der Zahl 30,000.
Das Grundzahlwort für die Zahl 130 ist ein Kompositum, nämlich
triqasacchata-.Parathetische Formen wie trif!'Satarp ca satarp ca• sind
zumindest im RV nicht belegt.

1. trirpsacchata- ist wie sata- ein neutrisches kollektivisches


Substantiv. Das Gezählte steht im gleichen Kasus wie das Zahlwort (vgl.
oben unter der Zahl 100 Abschnitt 2-1 ). Das Gezählte steht im Plural.
Nominativ:tri'T'sticchatam
RV6,27,6 trimsacchatam varmina indra sälcarp # yarydvatyäm puruhüta
sravasy&I vrctvantab sarave patyamänäb # pdträ bhindänJ nyarthany
äyan II "Hundertunddreißig Gepanzerte, o Indra, die ruhmgierigen
Vrcivat, die einem Geschoss auf einmal an der Yavyiivativerfielen,o
Vielgerufener,die zerbrechendenGeschirregingenzugrunde.IQ"

46$ Nach Geldner.


™Man könnte auch anders formulieren,z. B.: Die Zahl 30 kann durch die Zahl
100, 1000 usw. hervorgehoben werden. Vgl. Gonda 1976 p.17: "That special
importancewas attached to the nurnber three is also from the fact that some higher
numeralsending in three, or some multiples of three, especially 13, 30, and 33 are, in
theAtharvaveda,among the more usual nurnerals."
467 Vgl. MiyalcawaXXI.

.IQDas heißt: Die Vrcivat gingen wie zerbrechendeGeschirrezugrunde.


174

DIBZAHLISO

RV 1,133 ist die Anzahl der lndra feindlichen Zauberinnen


(yätumati-) 150, nämlich tisral} paficäsatal}. Diese Stelle ist die einzige,in
der ein Zahlwort unter den Grundzahlwörtern 30-50 sicher im Femininum
steht.
Auch die Schar der Würfel zählt 150, d. h. die Anzahl der Würfel
bei einem bestimmten Spiel ist 150469• RV 10,34,8ab tripancäsabkrifati
vrata €!$ä'f!l# deva iva savita satyadharmä / "Ihre aus drei Fünfzigem470
bestehende Schar twnmelt sich, [sie ist] wie Gott Savitr, der gültige
Gesetzehat"

1. Die substantivischenZahlwörter wie paficäsat- "Fünfzig"können


kleinere Zahlen wie tri- "drei" als Attribute zu sich nehmen. Sie
kongruierenin Kasus, Numerus und Genus. Dies gilt als multiplikative
Verbindung,dabei geht die kleinere Zahl voran. tisrab pancäsatab "drei
Fünfziger"wird in RV 1,133,4mit einem partitiven Genitiv verbunden,der
dasGezählte- bzw. dasGanze, von dem ein Teil gezählt ist - bezeichnet.
Bei der multiplikativenVerbindung bei sata-
und sahasra- scheint diese
Konstruktionfast eine Regel gewesenzu sein.
Plural,Akkusativ:tisr61)palicäsatal)
RV l,l33,4ab )Wä'fl tisrat, paiiciisato # ... apavapat, ! "von denen (= den
Zauberinnen) du(= Indra) drei Fünfziger zerstreutest"

: Vgl.zumWürfelspiel Falle1986.
Vgl. Oldenberg: "tripaiicäsat, einleuchtend von Lüders Würfelsp. 24f. erklärt
(.,zu hundertundfilnfzig spielt ihre Schar"). Weitere Bestätigung liefert das von Caland
Z~MG. 62, 128 Beigebrachte. Vgl. Geldner KZ. 27, 217 und Komm., doch auch,
Lüders vorangehend, V~ SL 1,141 A. l; Weber Räjasüya 72; Bloomfield und Wb.
Lanm.zu Av. XIX.34, 2. -Anders SäyBQa:tryadhikapancäsat-"53".
175

DIEZAHL200

Die substantivischen Zahlwörter wie sata- "Hundert" können


kleinere Zahlen wie tri- "drei" als Attribute zu sich nehmen. Sie
kongruieren in Kasus, Numerus und Genus. Dies gilt als multiplikative
Verbindung, dabei geht die kleinere Zahl voran. Die häufig vorkommende
Zahl 100 wird einmal im RV mit der Zahl 2 multipliziert, nämlich dve
sate.
1. dvesatewird mit einem Genitiv Singular verbunden, der das
Gezählte - bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist - bezeichnet Bei
gob im Genitiv Singular handelt es sich um den kollektiven Gebrauch. Dies
ist quasi synonym mit dem Ausdruck wie ga\.Yasyapasvab "des Rindviehs".
Vgl. RV 5,30,15ab: catuhsahasram ga,rya.tyapasvah # praty agrabhi$ma
rusame$Vagne / "Ein Tausendvier des Rindviehs(= 1004 Stück Rindvieh)
haben wir von den Rusama empfangen, o Agni"471• Wie go- "Kuh" wird
auch asva- "Ross" kollektiv gebraucht 472• Dabei ist asva-
quasi synonym
mit dem Ausdruck as"Ya- pasu- "aus Pferden bestehendes Vieh"473• RV
8,46,22a $a$!il!'sahasr&vyasyiiyutä-... # "sechzig Tausende und [sechzig]
Myriaden des aus Pferde bestehenden [Viehs]"
Dual,Nominativ:d"ve... sate
RV7,18,22ab dve naptur devavatab sate gor # dva rathä vadhümantä sudasab I
"zwei Hunderte der Kuh (= 200 Kühe) des Enkels des Devavat,zwei
mit einer Frau/ Stute verseheneWagen(= 2 Wagenund 1 Frau/ Stute,
[oder: mehrere Frauen/ Stuten])von Sudäs"

471 Zur Interpretationvgl. unten p.196f.


472Vgl. MiyakawaXXVI Abschnitt 1-1.
473Vgl. unten p. l 96f. Anm. 524..
176

D1EZAHL210

Das geschenkte Ross wird nach RV l,126,3f. oder 8,19,37an der


Spitze der geschenktenKühe vorgeführt. Vgl. RV 1,126,4ab catvärirp.sad
dasarathasyasonä~ # sahasrasyagresrel)i'f!lnayanti I "Vierzig Rote (= 40
Füchse)des Zehnwagenzugsführen an der Spitze die Reihe des Tausends
(= 1000 Kühe)." Die Anzahl der geschenkten Kühe ist in RV 8,19,37
tisfl}ilfl saptatinilfl "210".
Die Zahlwortgruppe tri~ sapta "dreimal sieben (= 21)", deren
Bildungwohl auf der Kombinationder Anschauungen der Vedadichter
"Siebenfache Entfaltung der Einheit" und "Dreiteilung" beruh~
kommt im RV nicht selten vor. Von vier Quellen fallen je sieben Ströme
dreifachherab. Die 21 (3 x 7) Himmelsströme werden im RV nicht selten
erwähntund mit den 3 x 7 Kühen verglichen: RV 9,70,lab trir asmaisapta
dhenavo duduhre # satytim äsiram pürvye vyomani / "Dreimal sieben
Milchkühe(= 3 x 7 Himmelsströme)gaben für ihn (= Soma) die wabre
Mischmilchim ersten Himmelsraum". In der rigvedischen Gesellschaft
könntediese Zahl auch als die beliebte Anzahl geschenkter Gegenstände(z.
B. 21 Kühe)benutztwerden.Die Zahl 21Obezieht sich augenscheinlichauf
die Zahl 21. Auch die Zahl 210 könnte bei großzügigen Herren wirklich
benutztwordensein.

1. Die substantivischenZahlwörter wie saptatl- "Siebzig" können


kleinere Zahlen wie tri- "drei" als Attribute zu sich nehmen. Sie
kongruieren in Kasus, Numerus und Genus. Dieser Typ der
Zahlwortgruppewird oft mit einem Genitiv Plural verbunden, der das
Gezählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist- bezeichnet.Das
Gezähltesteht aber manchmalnicht neben den Zahlwörtern. RV 8,19,37c
saptatin&,,,"drei Siebziger"drückt 210 Tiere aus.
tisftza1f1
Genitiv:tisf"1,,saptatinim
210Kühe
RV 8,19,37abcduta meprayiyorvayiyob# suvdstväadhi tugvani/ tisrn&msaptafinOm
# .fyävabpra,:,etdbhuvad # "Und an der Furt der Suvästuist mirder
Braune4" von Prayiyu,von Vayiyu.zum Anführer von drei Siebzigern
(- 210Kühen}geworden475"

474
'-:gl. Oldenberg:"BartholomaeStud. 1,105will me tilgen". Auch Geldner.
will
wohl metilgen.Er übersetztmenicht ·
475
Vgl. Hoffinann1967p.235.
177

D1EZAHL300

Die Zahl 300, die durch die Zahlwortgruppe trf(,:zi)sat&(ni)


ausgedrückt wird, ist die Anzahl von 3 x 100 Strömen. Vgl. RV 5,29,7
sakha sakhye apacat tüyam agnir # asya kratvä mahis&trt sat&niI trt
sakam indro manu$a/:isarä,,,si # sutam pibad vrtrahatyäyasomam II "Der
Freund Agni (als die Sonne) kochte dem Freund rasch durch seine Kraft(=
Sonnenstrahlen) drei gewaltige Hunderte (= 300 Büffel = 3 x 100 Ströme=
Regen). lndra trank den gepressten Soma des Manu (= Regenwasser), drei
Seen(= die große Regenpfütze) auf einmal zur Vrtratötung aus (d. h. die
Überschwemmung ist beseitigt 476)" 477• Vielleicht dient die Zahl 300 auch
für die Anzahl von Geschenktieren, die mit 3 x 100 Strömen verglichen
werden können. Belegt sind 300 Pferde und 300 Kühe.

1. trf(,:zi)satti(ni) "drei Hunderte" wird mit einem Genitiv Plural


verbunden, der das Gezählte - bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist
- bezeichnet.
Akkusativ:trf ... lati
RV 5,29,8a trf ... chata mahi,1a{läm... # "drei Hunderte der Büffel (= 3 x 100
Ströme = Regen)"
M(lisatini
RV8,6,47a trt{lisat&nyarvaläl'fl# "drei Hunderteder Rennpferde"

2. sata- bei trt sat&ninimmt ein weiteres Attribut als das Gezählte
zu sich.
Akkusativ:trf satini
RV5,29,7b ... mahisa trf sat&ni/"drei gewaltigeHunderte(= 3 x 100Büffel= 3 x
100 Ströme= Regen)"

3. Das Gezählte steht nicht neben den Zahlwörtern.


Instrumental:
tribhlh lat6ih
300Kühe . .
RV5,36,6ab ... rohitau väjinau .•• # tribhi~.fatai~sacamänäv•••I "zwei rote, von
drei Hunderten(= 300 Kühen)begleiteteRosse"

Vgl. dazuoben p.59.


476

m Ein Teil des Somaritus könnte tatsächlich so stattgefundenhaben. wie es hier


beschriebenwird. ·
178

DIEZAHL360

Aus dem Multiplikatorund dem Multiplizierten wird ein Bahuvnni


gebildet,das dem gezählten Substantiv als attributives Adjektiv beigegeben
wird. Auf diese Weise wird die Zahl 300 gebildet, nämlich trisata- ..
Asyndetischwird dieses Wort mit Jll1tl- verbunden. Diese Zahlwortgruppe
drücktdie Zahl 360 aus. Diese Zahl bezeichnet in RV 1,164,48die Anzahl
der Tage in einem Sonnenjahr478• Vgl. RV l,155,6ab: caturbhibsäkal'fl
navati,,,ca n&mabhis# cakra,,,na Vfllti1fl vyafimr av'ivipat/"Er(= Vi~1;1u)
hat mit 94 Namen (mit vier Namen von 4 Jahreszeiten und mit neunzig
Namen von 90 Tagen) auf einmal die Zwiegespanne (= 360 Tage und
Nächte) in Schwunggebracht, wie ein sich drehendes Rad"; RV 1,164,11
dv&Jasära,,,nahi taj jaraya # varvarti cakram pari dyam rtasya /
a putra agne mithunasoatra # sapta sattini vimsatis ca tasthubII "Dies
zwölfspeichigeRad der Wahrheit, das gewiss nicht abnutzt, dreht sich
immer wieder um den Himmel. Darauf stehen, o Agni, · die Söhne
paarweise,siebenHunderteund Zwanzig (360 Tage und Nächte)."EinJahr
wird in zwölf Monate aufgeteilLMan zählt dabei zwölf Monate zu je 30
Tagenund fügt vielleichtjedes Jahr fünf Tage hinzu.

1. trisata- "dreihundert" in trisatd(b) ... [$~#b] "3[60]" ist ein


Adjektivund wird als Attribut mit seinem Substantiv im gleichen Genus,
Kasus und Numerus verbunden.,~#- in [trisatds] ... $a$#r "[3]60"steht
abernur im gleichenKasuswie das von {trisata-]... $a$/i-Gezählte.
Maskulinum, Nominativ:tr4""1},
Femininum,Nominativpftf/}
RV 1,164,48 dvadaiapradluiyascakram eka1fl# hi!li nabhyäni k/J u tac ciketaI
tasmin säkfl,,. trisat&nasankavo# 'rpital_,.
,1a,1/irnti caläca/.isa~
/~
"Zwölf Speichenbretter(= 12 Monate), ein Rad (= 1 Jahr), drei
Nabenstücke(= 3 Jahreszeiten):wer versteht das überhaupt?Darin
stehen zusammen [dreihundert]sechzigwie 300 [und 60] Pflöck~
Befestigte,die sich nicht bewegen(= 360 Tage)." ·

471
Vgl. Macdonell1897p.38f.
179

DIEZAHLSOO

Die häufig vorkommende Zahl 100 wird einmal im RV mit der Zahl
5 multipliziert, nämlichpafica sata. Vgl. RV 10,93,14-15: pra tad dubstme
pfthaväne vene # pra räme vocam asure maghavatsu / ye yuktvaya pafica
satdsmayu # patha visravy e$äm /14/ adhtn nv atra saptatim ca sapta ca /
sadyo didi$fa tanvab # sadyo didi$fa pärthyab # sadyo didi$/a mäyavab
/15/ "Ich verkünde vor Du.l}.sima,Pfthaväna, Vena, Räma, Asura, vor den
Lohnherren dies, das auf dem Pfad von ihnen, die fünf Hunderte(= 500
Rosse) anspannend - uns zugetan - sie [uns anwiesen], berühmt wurde 479•
Da wies überdies noch Siebenundsiebzig am gleichen Tag Tänva an, wies
am gleichen Tag Pärthya an, wies am gleichen Tag Mäyava an480."
Vielleicht haben hier S Lohnherren je 100 Pferde geschenkt 481. Hier
scheint die Zahl 500 durch die Zahl 77 hervorgehoben zu sein. Vgl. oben
unter der Zahl 77.

1. Das Gezählte steht nicht neben den Zahlwörtern. RV 10,93,14


paficasata drückt 500 Pferde aus.
Akkusativ:paiicasat4
500Rosse
RV 10,93,14 pra tad du(ISlmepfthaväne vene # pra räme vocamasure magluivatsu
I yeyuktvayapanca satasmayu# pathd visravyqäm II "Ich verkünde
vor Dul)sima,P{thaväna.Vena, Räma.Asura. vor den Lohnherrendies,
das auf dem Pfad von ihnen, die fünf Hunderte anspannend - uns
zugetan- [uns anwiesen],berühmtwurde„

419 Vgl. Oldenberg:"v. Bradke tilgt asmayu. Ich verstehe dies adverbiell,,zu uns
gerichtet"(so auch Berg. Etudes), doch kann es auch Plur. sein, Beiwortzu satd. Die
entgleisteKonstruktionversuche ich nachzubilden: ,,welche angespannt habend fünf
Hunderte,mit der Richtung auf uns hin, es (das tad von a) auf ihrem Pfade berühmt
wurde"- d. h. wo sie zogen, wurde ihre Freigebigkeitgerühmt. Oder „er ... berühmt
wurde";vom Plur.yezum Sing. gleitend?"
480 Übersetzungvon IS nach Geldner.
481 1. dul;,stme
"vor Dul)sima",2. p~haväne "vor Pfthaväna",3. vene "vor Vena".4.
räme"vorRäma",S. asure "vor Asura"; = maghavatsu„vor den Lohnherren... Deshalb
habeich Asura als Eigennamen gefasst asure braucht allerdings kein Eigennamezu
sein.Geldnerübersetzt es mit "Gebieter".Vgl. RV 5,S2,17absapta me saptd säkina #
ekarn-ekä satd dadub/ "Die je sieben und sieben Kräftigen(= Marut) gaben mir Je ein
Hundert(= 7 x 100 Kiihe = 7 x 100 Ströme= Regen)." Hier handelt es sich wn die
Zahl700.
180

D1EZAHL720

Die Zahl 360 bezeichnet in RV 1,164,48 die Anzahl der Tage in


einem Jahr. Hier handelt es sich vielleicht nicht um ein Mondjahr, sondern
um ein Sonnenjahr482• Vgl. RV 1,164,48: dvadasa pradhayas cakramelcatfl
# tri!'inabhyänika u tac ciketa / tasmin säkarr,trisata na sankavo# 'rpitab
$D$/irnacaläcalasab// "Zwölf Speichenbretter (= 12 Monate), ein Rad(=
1 Jahr), drei Nabenstücke (= 3 Jahreszeiten): wer versteht das überhaupt?
Darin stehen zusammen [dreihundert]sechzig wie 300 [und 60] Pflöcke
Befestigte, sich nicht Lockernde(= 360 Tage)."
Auch von den 360 Tagen und Nächten ist die Rede. Vgl. RV
l,155,6ab: caturbhib säkaf{Inavatirr,ca namabhis # cakrarr,na vftltltfl
vyatimravivipat/ "Er (= Vi~Qu)hat mit 94 Namen (mit vier Namen von 4
Jahreszeiten und mit neunzig Namen von 90 Tagen) auf einmal die
Zwiegespanne {= 360 Tage und Nächte) in Schwung gebracht, wie ein sich
drehendes Rad." Die Anzahl der 360 Tage und Nächte ist dann 720. Die
"720" drückt in RV 1,164,11 eine Zahlwortverbindung sapta satini
vi,,.satii ca aus. Wie diese Zahlwortverbindung steht die Addition
parathetisch, wenn die vervielfachten Hunderte und Tausende einen
additiven Zusatz erhalten.

1. Die Zahlwortgruppe sapta satani (NPn) virr,satis(NSf) ca steht


im gleichen Kasuswie das von der Grundzahlwortgruppe Gezählte.
Nominativ:saptliiatini vif(liatisca
RV 1,164,11 civadasar(llfl Mhi taj jaräya # varvarti cakram pari dydmrtasya
I
& putrd agne mithundsoatra # sapta satdni vimsatis ca tasthu~II
"Dies zwölfspeichigeRad der Wahrheit, das gewiss nicht abnutzt,
dreht sich immerwieder um den Himmel. Darauf stehen, o Agni,die
Söhne paarweise, sieben Hunderte und Zwanzig (360 Tage und
Nächte)."

412
Die VedenkanntenverschiedeneZeitrechnungen.Vgl. oben p.l 18ff.
181

DIEZAHL 1000

Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 100 auch die Zahl
1000 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt werden
kann. Der symbolische Wert der Zahl 1000 ist derselbe wie bei der Zahl 4.
Der symbolische Wert der Zahl 3 wird schon im Urindogermanischen auf
die Zahl 9 übertragen und derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die
Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl 9
hervorgehoben. Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10
eignet, sich auf die Zahlen 99 bzw. 100 übertragen konnte, konnte sich die
kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im
Urindogermanischen in dieselbe für die Zahl 100 entwickeln. Vgl. oben
unter der Zahl 100. Diese Verwendung für die Zahl 100 ist also letztendlich
eine Abwandlung der kompletiven Verwendung des Ordnungszahlwortes
für die Zahl 4 im Urindogermanischen. Vgl. oben unter den Zahlen 4 und
10.
Um Ströme auszudrücken, die sich allmählich verbreitern (z. B.
Lichtströme = Strahlen), haben Vedadichter die Steigerung der Zahlen
benutzt.Dafür waren die Zahlen 4, 8 oder 10 zu klein. Deshalb gebrauchten
sie die Zahl 100. Vgl. oben unter der Zahl 100. So sind auch die "100
Ströme"neben den "7 Strömen" gebräuchlich im RV.
Die Steigerung geht dann weiter bis zur Zahl 1000: RV 4,48,4-5
vahantutvä manoyujo # yukt&sonavatir nava I vayav a candre!larathena #
yähisutasyapitaye 141vayo satam harinäm # yuvasva posyänämI uta vä te
sahasrino# ratha a yätu pajasä 151"Es sollen dich die neunundneunzig
Gespanne (= Strahlen) fahren, die durch den Gedanken geschirrt sind.
Komm, Väyu, auf schimmernden Wagen zum Trunke des Gepressten(=
Soma)! Väyu! Spann ein Hundert der wohlgenährten Falben (= Strahlen)
an, oder deine Tausendfältigen (= 1000 Falben = Strahlen)! Es soll der
Wagen in voller Gestalt kommen." Durch diese Beschreibung scheinen die
sich verbreiternden Lichtströme = Strahlen ausgedrückt zu sein. Vgl. zu
Parallelenunten Abschnitt 7.
Die beiden Zahlen 100 und 1000 kommen oft zusammen vor. RV
9,52,5 sata,,, na inda ütibhiJ:, # sahasram vä sucinäm I pavasva
ma,,,hayadrayiJ:,II "O Saft, mit hundertfacher Hilfe (= 100 Strömen des
milchgemischten Soma) oder mit einem Tausendfachen (= 1000 Strömen)
der Reinheit (= des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum (= Regen)
verteilend!" Durch diese Beschreibung scheinen die sich verbreiternden
Strömeausgedrückt zu sein. So sind auch die "1000 Ströme" neben den
182 DieZahl1000

"100 Strömen"gebräuchlichim RV. Hier treten oft Metaphernauf:RV


l,24,9a satam te räjan bhisaiah sahasram # "Du hast hundert [Ärzte](=
100 Ströme = Wasser). o König (= Vanu;ia), [du hast] tausend Ärzte(=
1000 Ströme = Wasser)". Dafür werden auch Abstrakta distributiv
gebraucht,sahasramX bedeutet dann "1000 Stücke von X483": RV 4,31,10
asmam avantu te satam # asm&n sahasram ütayah I asman visvii
abh#fayab II "Uns sollen deine 100 [Stücke von Hilfe] (= den lndra
begleitende100 Ströme),uns [deine] 1000 Stücke von Hilfe(= den lndra
begleitende 1000 Ströme). uns jeder Beistand beistehen". Da die 1000
Ströme auch mit 1000 Tieren, z. B. 1000 Kühen verglichen werden
konnten,kann die Zahl 1000 auch als Anzahl innerhalb eines Geschenks
benutzt werden. Da Kühe oft in solcher Anzahl vorkommen, konnte
sahasra-allein 1000 Kühe bezeichnen48-1. Vgl. unten unter dem Abschnitt
5.
Das Grundzahlwortfür die Zahl 1000 ist sahasra- < *sq,-ghes-lo-.
Dieses Wort besteht aus *sm- "ein" *g~hes-"Hand"485 und •-/o-486•
. '
sahlisramwird manchmal indeklinabel verwendet487• Auch parathetische
Formenwie dasa ... sat44 88 werden dafür gebraucht: RV 6,47,18dyukttihy

asyaharayab sata dasa II "denn seine zehn hundert Falben sind


angespannt";RV 5,62,labc rtena rtam apihita,,, dhruvt!zf!lVäf!l# süryasya
yatra vimucantyasvän I dasa sata saha tasthus ... # "Euer feststehendes
Gesetz ist durch das Gesetz verborgen, dort wo sie die Rosse des Sürya
ausspannen.Es stehenzehn Hunderte(- 1000 Rosse= 10 x 100 Ströme=
Strahlen)beisammen";RV 8,46,22cdasa syav'inäf!lsatti # "zehn Hunderte
der dunkelbraunen[Stuten]". Ferner wird sahasrasa!J.als Ersatz von
sahasra- gebraucht, vgl. av. nauuasäsca baeuuqn "und 2.0000".RV
8,34,15absahasrasa!J.... ayutäni .§atanica drückt vielleicht bestimmte
11100aus, nämlich11100von Rindernund Rossen.
Die folgendenFormenvon sahasra-usw. sind im RV belegt.
: Vgl.MiyakawaXXXIundobenp.156.
Vgl. Wackemagel/ Debrunner 1930 p.372: "Absolut ohne Angabe des
~ gebraucht,auchim Vordergliedvon Kompp.,könnensata-und sahosra- eine
bestimmteAmahl von Personenoder Dingen bc:7.eicbnendie oft in solcher Anzahl
vorkommen,z. B. Rinder;vgl. BR.und Graßmann s. v.• '
415
"Nach Rix bedeutete gheslo- ursprünglich 'eine Hand(voll (von

-
Samenkörnern])'und be7.eichnet
(Meiser1998p.174).

dick"'.,bahu-"viel",gr. palcJ,u-
danndie 'große Anzahl', vgl. Rix 1991(1. 7] 228ff."

"dick";s. Debrunner1954p.862. '


.
Vgl. zum Suffix *-lo-z. B. bahula- •dicht, dick, viel• gr. pakhulo- ."etwaS

• Vgl.Wackemagel/Debnmnert930p.374.
Vgl. MiyakawaII p.184.
DieZahl 1000 183

ParathetischeFormen Indeklinabile Kasusfonnen


c;:in1111lar
Nominativ sahasram
Akkusativ sahasram
Instrumental sahasram sahasrena
Dativ sahasräva
Ablativ sahasrät
Genitiv sahasrasva
Lokativ sahasre
PluralNominativ sata dasa sahasrä
lsahasrä!li
Akkusativ dasa.§ata sahasrasab sahasrä
dasa ... sata sahasräni
Instrumental sahasraib
sahasrebhib
Lokativ sahasrqu

l. sahasra- ist im RV neutrisches kollektives Substantiv.


Dementsprechendkann es mit einem partitiven Genitiv verbunden werden,
der das Gezählte - bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist -
bezeichnet.
1-1. Wenn sahasra- ein Attribut zu sich nimmt, z. B. bei der
multiplikativenVerbindung, nimmt es oft die Genitiv-Konstruktion zu sich.
Singular,
Akkusativ:lattivat sahtisr11m 419

RV 10,102,Scd ... sübharval'f'satavat sahasra,,,# gaväm ... II "ein wohlgenährtes,ein


HunderthabendesTausend der Kühe (= 1000 Kühe und 100 Rosse?)"
RV 10,102,9cd ... satavatsahasra,,,# gaväm ... II "ein ein Hundert habendesTausend
der Kühe(= 1000Kühe und 100 Rosse?)"
Plural,Akkusativ:sahtisrl tri1l'ltitom(Vgl. unten unter der Zahl 30000)
RV 4,30,2lbc sahasrälril'f'Satmra / dasdnäm... //"dreißig Tausendevon den Dasa"

419 Mudgalahat zusammen mit seiner Frau Indrascnä satavat sahasram gaväm

"einTausendKühe samt Hundert" gewonnen: RV 10,102,Sctena sübharva,r,satavat


# gavämmudgalabpradhane (Sg)jigäya II "Durch ihn gewann Mudgalaein
saluisraffl
wohlgenährtesTausend Kühe samt Hundert bei dem Preisspiel" (Geldner); RV
10,102,9cd yenajigdya satavat sahasra,,, # gaväm mudgalabprtandjyqu (PI) // "mit
der Mudgalaim großen Wettkampf ein Tausend Kühe samt Hundert gewonnen hat"
(Miyakawa XXIIIp.12). Statt dessenwird in 2a gesagt, dass Mudgala 1000 Kühe und 1
oder mehrere Wagen (ddhiratham .•• sahasram) gewonnen hat (vgl. zu diesem
lransnumeralen Gebrauchp.2lf.). Wenn man von dieser Aussage ausgeht, dient hier
latavatzurübertreibendenSteigerungder Zahl von 1000 Kühen oder zur Bezeichnung
derzwnWagengehörigenRosse.Die Wortgruppesatdvalsahasra,,,gaväm ist also statt
lattimsahasra,r,ca gaväm oder satdsvam sahasra,r,gaväm "tausend (Kühe) samt
hundertRossen•verwendet.Anders Debrunner 1954p.900: "ein hundertfachesTausend
vonKühen".
184 DieZahl1000

cahliri "· sahtisrä(Vgl. unten unter der Zahl 4000)


RV 5,30,12b gaVÖ/11 catvdri... sahasrä49°/"vier Tausende der Kühe"
sahasrädtisa(Vgl. unten unter der Zahl 10000)
RV 8,5,37e sahasrädasag{mäm491II "zehn Tausende der Kühe"
= 8,6,47b
dtisa"' sahtisrä(Vgl. unten unter der Zahl 10000)
RV 8,46,22d dasagtivä'I'sahasräII "zehn Tausende der Kühe"

1-2. Beim einfachen Tausender kommt diese Konstruktion selten


vor.
Singular,Lokativ:sahtisre
RV 8,65,1la sahasrepf,atiniim # "zuden Tausend der scheckigen [Kühe]"
Plural,Akkusativ:sahtisrä
RV l 0,80,Sd 'gnil)sahasräpari yäti gonämII" Agni behütet492 l 000 der Kühe.•
sahtisräl)i
RV 8,51,2c sahasränv as4äsad gtiväm his # "1000 der Kühe zu gewinnen
wünschteder lqi"
Instrumental:sahtisrailJ
RV 5,30,l3ab supesasamm&vasrjanty asta,r, # gaväm sahasrai rusamäsoagneI
"Schön geschmücktentlassen mich die Rusama mit 1000der Kühe.,

490
sahasrä ist metrisch fürs Zeilenende einer Triftubhreihe geeignet. Vgl.
MiyakawaXlß.
RV l,116,2Ib ... sahasräI
RV 4,16,12bc ... sahasräI ... dasyün... #
RV 4,16,l3c pancästitkm1J...sahasrä-#
RV 5,30,12b gavämcatvdri... sahasräI
RV 5,30,14d ... catvary•.. sahasräII
RV 6,63,lOa ... satd ... sahasrä-#
RV 7,18,14bc illlfil)sata ... fa/ sahasräI IQl/ir vir&soadhi1M...#
RV 9,87,Sa ... abhiga"'1dsahasrä#
RV 10,73,4c ... sahasrä-#
RV 10,98,IOb ... adhirathäsahasräI
RV 10,98,1la euiny... navati,r,sahasrä #
491
g6niimkommt fast nur am Zeilenende vor. Die 2 Längen von gönämsind
geeignet als Endsilben einer Tri~bh. In den anderen Fällen wird goniim dreisilbig
gemessen,alsog6naam.
RV l,126,2c sata,r,... gonii,r,#(T~h)
RV 5;1.7,2a •••sata ca vi,r,satilf'ca goniilf'# (Tri~tubh)
RV 10,80,Sd ... sahasrä... goniimll(Tri~tubh)
RV 8,5,37cd sattim,q/ränaa,r,..• # sahasräd/da gonaamII (Brfiatt1
RV 8,6,47ab ln(li sauin'yarvatä,p# sahasrädasa gonaamI (Gäyatn1
RV 8,!,lcd .••sahasram... I sata ca ... gonaamll(Gäyatn1
Vgl. GrassrnannSp.1102ff.
~ Hi~ wir~ die Zahl 1000mit dem poetischen Plural hervorgehoben.In 12bund
14d w1rd sie mit der Multiplilcationund in 15b mit der Addierung der Zahl4
DieZahl 1000 185

nach Hause, o Agni!"

2. Das Gezählte steht häufiger im gleichen Kasus wie das Zahlwort.


Diesgilt als der Haupttyp beim einfachen Tausender.
2-1. Das Gezählte steht im Plural.
Singular,Nominativ:sahasram
RV l,l l,8c sahasraf!Iyasya rättiyaa,,)#"der{= Indra) tausendfacheGabe hat"
RV 1,167,lab sahasram ta indrotayo naJ:,# sahasram iso harivo gürttitamäJ:, / "Du
hast, o Indra. tausendfache Hilfe für uns [und] tausendfache sehr
angenehmeLabsal. o Falbenlenker!"
RV4,18,4ab ... sahasram # mäso ...sartidas ca pürvt.J:,
/ "tausend Monate und viele
Herbste"* {nachGeldner)
RV4,31,lOb ... sahasramwayaJ:,/ •tausendfache Hilfe"
RV4,46,3a ... sahasraf!Ihtirayaa,,)# "tausend Falben•
RV7,46,3c sahasra,,,te ... bhqajda,,} # "Tausend Heilmittel hast du(= Rudra495)"
RV7,62,3a ... sahtisra,psunidho # "tausend Gewinne" (Geldner)
RV7,92,lb sahasralflte niyuto ... /"du hast tausend Gespanne-.
RV8,57,3c61 sahasramsar,,säa,,J -· # "tausend Lobesworte" {Geldner)
RV8,70,5c ... sahasrOlflsüryäa,,)... # "tausend Sonnen" (Geldner)
RV9,78,2d sahasramasvä luirayas ... //"tausend falbe Rosse(= 1000 Ströme)"
RV9,97,29ab satfur, dlufrä dewijälä asrgran # sahasram enäh kavayo mrjanti /
"Hundertgotterz.eugteStröme haben sich ergossen, tausend von ihnen
(- den Strömen)reinigen die Seher"
RV10,18,12b sahasrammita(t,) ... # '"tausendPfosten-(Geldner)
RV10,62,7c sahasram me diuia10 astakarnyizlr# "die mir tausend am Ohr durch
ein Zeichen für acht gekennz.eichnete[Kühe) schenken"
RV10,97,2ab satfur,vo amba dluimäni# sahasram Utavo ruhah/"Ihr habt hundert
Arten, o Mütterchen(= Pflanze). und ihr habt tausend Gewächse"
RV10,114,8c sahasradhd mahimo.na.lJ. sahasrOlfl # "Tausendfach sind die tausend
Größen"(Geldner)
Akkusativ:sahasram

hervorgehoben. Vgl. MiyakawaXXI Abschnitt 3.


• Nach einer sehr langen Schwangerschaftwurde Indra geboren, und zwar nach
1000Monatenund vielen Jahren: sahasram mäso ...saradas ca pürvtJ:,.Hier könnte
laradas...purvfJ:,"10000Herbste"bedeuten.
495Rudtaist der beste Arzt. Vgl. Kaegi 1881 p.55.
496
Väyuhat als Beinamen niyutvat "mit einem Vielgespann versehen". Die Zahl
der.Zugtiere(= Strahlen) an seinem Gespann ist 1000. Vgl. dazu RV l,135,lb
sahasre{la niyutä... # "mit dem Tausendgespann"(Geldner).
497 Vgl.7,2S,3b.

498
Hierist von 1000Pfosten im Grab die Rede. Nach der Anmerkung von Geldner
zu RV l?,18,13c machte Hillebrandt ihn darauf aufmerksam, dass bei Lauriya im
nordwestlichen Bengalen Spuren von einem hölzernen Pfosten in zwei Gräbern sich
gefunden haben.Vgl. Bloch 1906p.229ff.
186 Die Zahl1000

RV 1,126,lc sahasramsavdn# "tausendSomaopfer"(Geldner)


RV 8,12,Sb sahasrammah4Jrf,... /"tausend Büffel" (Geldner)
RV 10,73,3c ... säläv,kdnsahasram# "tausend Hyänen499"

2-2. Das Gei.ähltesteht im Singular und sahasra- im Plural.


Akkusativ:sahasri
R V 4,16,12 kutsäyasiq!JDm
as,qa'flni barhil,,# prapitve ahnab kUvavam
sahasräl
sadyodasyünpra mn,a lcutsyena# pra sftras cakra,,,vrhatädabhtlre/1
"Für den Kutsa sollst du den gefräßigen ~u~J)aniederstrecken.Bei
Tagesanbruchzermalme den Kuyava, 1000, am gleichen Tag die
Dasyus mit dem Kutsa; reiß gleichzeitig das Rad der SoMe (als
viertes)weg!"500

3. sahasra-kann auch den gleichen Numerus wie das Substantiv


annehmen.DieserTyp kommtnicht oft vor.
3-1. Beide Wörter, Zahlwort und Substantiv stehen dann im Plural.
Die Zahlwert des pluralischen sahasra- ist ebenso 1000 wie des
singularischen.Es handelt sich wohl um den poetischen Plural. Diese
Erscheinungkannauch als Adjektivierungvon sahasra- betrachtetwerden.
Akkusativ:sohasri
RV 9/]7,25c sa nabsahasräbrhatfr ~o dä # "Dieser (= Soma) soll uns tausend
großeLabsale(= 1000 Ströme)geben"'°1
Lokativ:sohosrqu
RV 1,29,lde,az gofll asvqu subh$ # sahasrqi/43•••II "auf tausend schmuckeKühe
undRosse"(Geldner)

3-2. Sehr selten (vielleichtbei kollektiver Bedeutung) stehenbeide


auch im Singular.Vgl. obenunter der Zahl 34.
Instrumental:
sohosre,,.a(Vgl.untenunter der Zahl 1100)
RV 1,135,labc ... upano yähi vitaye # saluisrena nivutä niyutvate # satlnibhil°4

499
lndra hat tausendHyänenin seinen Mund gesteckt. Vgl. zu säläv,ka-Zimmer
1878p.81.
~Vgl.oben p.172Anm.464.
: Vgl. Geldner:"Gibuns tausendgroße Labsale".
RV 1,29,lcde=2-7cde,7mal wiederholt
!CDZumKlangspiel vgl. fU, e111: I" e1u (MiyakawaVIII Anm. 57).
RV 1,29,lde gof"Ytisvqu iubhrf1u# sahasre:,u... //
"': al
RV 8,73,14ab ... gavyebhirtisv'y11ib •..!
# sahasr11ir
ebhir : ebhir
RV 8,~,15ab gavyebhirasv'yai(a # sahasrebhir•••/
Stattsatena.
DieZahl1000 187

niyutvate/ "Komm zu uns zum Genuss mit dem Tausendgespann,o


Gespannbesitzer(= Väyu), mit den hundertfachen [Gespannen], o
Gespannbesitzerl"

4. Die substantivischen Zahlwörter wie sahasra- nehmen Attribute


zu sich, es handelt sich also um eine Verbindung von Adjektiv und
Substantiv.
4-1-1. sahasra- nimmt kleinere Zahlen als Attribute zu sich. Sie
kongruieren in Kasus, Numerus (Dual oder Plural) und Genus bei den
Zahlen 1-4. Dies gilt als multiplikative Verbindung, dabei geht die kleinere
Zahlvoran. Sie stehen meistens in unmittelbarer Folge nebeneinander.
Nominativ:tri sahasräl)i(Vgl. unten unter der Zahl 3339)
RV3,9,9ab trf!lisata trt sahasrä{ly... # lrirp.sacca deva nava ... / "300, 3000, 30
und 9 Götter"= 10,52,6ab
Akkusativ:catviri"· sahasrä(Vgl. unten unter der Zahl 4000)
RVS,30,12b gaväf!Icatvari..• sahasrä/"vier Tausende der Kühe"
4-1-2. Bei 5-19 herrscht Kongruenz nur im Kasus und Numerus.
Nominativ:fa/sahasrä(Vgl. unten unter der Zahl 6666)
RV7,18,14bc ftq/il) sata ... slztsahasrä I f<qfirviraso lzdhiliul ... # "600, fill2Q, 60
und noch 6 Helden"
Akkusativ: "ft4 "· sahasrä(Vgl. unten unter der Zahl 48000)
RV8,2,41bc catvaryayutä .../ <q/aparal) sahasrä II "vier Myriaden [und] ferner
acht Tausende"
doJa- sahdsräl)i(Vgl.unten unter der Zahl 10000)
RV 1,S3,6cd ... dasa vrtra{ly aprati # ... sahasrä{li ... II "zehntausend
unwiderstehlicheFeinde"
sahtfsrädasa(Vgl.unten unter der Zahl 10000)
RV8,5,37e sahasrädlzsagonämII "zehn Tausendeder Kühe" = 8,6,47b
dtila"' sahasrä(Vgl.unten unter der Zahl 10000)
RV8,46,22e dlzsagavä111 sahasrä//"zehn Tausendeder Kühe"
Instrumental: dastibhil}sahtisrail}(Vgl. unten unter der Zahl 10000)
RVS,27,tc ... dasabhil)sahasrair# "durch zehn Tausende"
4-1-3-1. Wenn Zehner von 20 an als die kleineren Zahlen gebraucht
werden,werden sie quasi adjektivisch verwendet, aber Kongruenz herrscht
nurimKasus. Sie stehen meist in unmittelbarer Folge nebeneinander.
Akkusativ: sahasrätri,,.stitam(Vgl. unten witer der Zahl 30000)
RV4,30,21 bc sahasrälri1[1Slzta111 / däsanäm... II "dreißigTausende der Däsa"
sahdsrä(Vgl.unten unter der Zahl 60000)
ltlf/1'11
RV6,26,6d l"lP'fl sahasrä... II "sechzigTausende (= 60000 Mannen)"
RV8,4,20cd l<llli'flsahdsra- ... nirmajäm ... # ... yüthani gaväm ... II "sechzig
Tausende der Gebadeten, die Herden der Kühe (= die Herden von
sechzigtausendgebadetenKühen)"
188 Die Zahl1000

RV 8,46,29bc l<Jlfi'flsahtisrä-... I asvänämin na vhJJämII "sechzig Tausende[der


Wallache),ebenwie der Hengste"
lfl1tilflsahasri navadlflnava (Vgl.unten unter der Zahl 60099)
RV 1,53,9c ,~!ilfl sahtisränavatif!Inava ... # "sechzig TausendeNeunundneunzig
(= 60099Feinde)"
navatiq,sahasri (Vgl.untenunterder Zahl 90000)
RV 10,98,lla etany... navatilflsahtisrä# "diese neunzig Tausende"(Geldner)
1,qfilfl sahtisri - ayutä (Vgl. unten unter der Zahl 660000)
RV8,46,22a 1Dlfi1flsahtisrasvyasyäyutä-... # "sechzig Tausende und [sechzig]
Myriadeneiner Rossherde"
4-1-3-2.paiicasat-wird auch einmal indeklinabelim RV verwendet.
Vgl.obenunterder Zahl 50.
Akkusativ:pancasat
""sahasri (Vgl. unten unter der Zahl 50000)
RV 4,16,13c pancäsatkr1'.1.i
.••sahtisrä-# "fünfzigschwarzeTausende"
4-1-4. An der Stelle eines Zahlwortes bei der Multiplikationtritt
puru-
"viel"ein505•
Plural,Nominativ:purfi sahasrä
RV 1,62,lOcd purt,sahtisra... # ... svtisaro... //"viele tausend Schwestern"
Akkusativ:purli sahasri
RV 4,28,Jd ~ sahtisrä... //"die vielen Tausende(= lndras Feinde)"
RV 6,18,13c ~ sahasrä... # "vieleTausende(= Indras Feinde)"
RV 10,23,Sb ~ sahtisrasiva/"viele unfreundlicheTausende"
RV 10,28,6c purfi sahasrä•.. # "vieleTausende(= Indras Feinde)"
RV 10,48,4c ~ sahtisrä... # "vieleTausende(= Indras Feinde)"

4-2. Stattdes Ausdrucks"1000 X und noch dazu 100 Y" verwenden


Vedadichtereinen anderen Ausdruck: "100 Y habendes 1000", wohl um
die Beigabeauszudrücken.
Singular,Akkusativ:sahlisralfliathvam
RV 10,62,8 pra nünd'fljäyatäm ayam # manus tokmeva rohatu I yab sahasram

purt,sahtisräbietet am Anfang von Jagati- und Triwibbreihen die metrisch


505

glatte Wortfolgeu-u-.
Vgl. MiyakawaXIII.
RV 1,62,lOcd prri sahtisrä... # ... svtisäro... II {Tri~bh)
RV 4,28,3d<I> prri sahasrä.•.II (Tri,tubh)
RV 5,37,3d purt,sahasrä.••II (Tri,tubh)
RV 6,18,13~ purt,sahasrä... # (Tri,tubh)
RV 10,28,6c;48,4c purt,sahasräni Jisämi•.. # (Tri~bh)
RV 10,23,Sb<ä> purt,sahasrasivä/ (Jagati)
Vgl.auchdasKlangspiel:3bpuri dasyün•../ und 3d pu~ sahasräII
<I>
~ Vgl.auchdas Klangspiel:13apra...# und 13 c purüsahtisrä#
® Vgl.auch dasKlangspiel:Sbpurt,sahasrä-... / und Sdpiteva ... II
189
DieZahl 1000

# sadyo dänaya mafflhateII "Fortan soll dieser Manu sich


sattiivam5'i6
fortpflanzen,wie die junge Saat soll er sprießen, der _einh~dert Rosse
habendes Tausend (- 1000 Kühe und 100 Rosse) mir an emem Tag'°'
zu schenkenbereit ist"
6dhiratham... sahasram
RV 1098,4b ... adhiratha,r,sahasram / "ein einen Wagen dazu habendes Tausend
' (= 1000Kühe und l, (oder: mehrere] Wagen)"
RV t0,I02,2b adhiratha,r,... sahasram I "ein einen Wagen dazu habendes Tausend
(= 1000Kühe und l, [oder: mehrere] Wagen)"
PluralNominativ:sahasrälJYadhirathäni
RV 10'.98,9c sahasrä!IYadhirathäny asme # "Für uns ist ein einen Wagen dazu
habendes 1000 (= 1000 Kühe und 1, [oder: mehrere] Wagen)"
navatlrnava... ddhirathiisahasrii (Vgl. unten unter der Zahl 99000)
RV 10,98,!0ab etany ... navatir nava ... # ... adhirathä sahasrä I "diese
neunundneunzig einen Wagen dazu habendes Tausende (= 99000
Kühe und l, [oder: mehrere] Wagen)"

4-3. Ein Adjektiv mit dem Suffix -vant- / -mant- "mit etwas
versehen"
508 wird statt eines Kompositums angewendet.

Singular,
Akkusativ:satavat sahasram
RV 10,I02,5cd ... sübharvafflsatavat sahasraf!1# gaväm ... II "ein wohlgenährtes, ein
Hundert habendes Tausend der Kühen (= 1000 Kühe und 100
Rosse?)"
RV IO,I02,9cd ... satavat sahasraffl# gaväm ... II "ein ein Hundert habendes Tausend
der Kühe (= 1000 Kühe und l 00 Rosse?)"

l06 Anders Korn 1998 p.187 Anm. 332: "(10.62.8) wird es als Dvigu oder

substantiviertgebraucht." Die Stelle (RV 10,62,8) mit der Übersetzung von Geldner
lautet:pra nüna,,,jäyatäm ayam # manus tolcmevarohatu / ya.(isahasram sattiivam #
sadyodänayama111hate //"Fortan soll dieser Manu sich fortpflanzen, wie die junge Saat
soller sprießen, der tausend (Kühe) nebst hundert Rossen mir an einem Tage zu
schenkenbereit ist." Ich interpretiere sahasraff1 satasvaTfl als "ein hundert Rosse
habendesTausend(=Kühe)".Hier liegt dann kein Komplexivkompositum vor. sataiva-
wirdhier gleich wie RV 8,4,19 verwendet sthüram radhah sataivam # kuruizgasya
div4MUI rajnas tvqasya subhagasya rätfyu # turvasqv amanmahi II "An die
reichlicheEhrengabe von hundert Rossen des Kunuiga bei den Morgenopfern. des
fun:htgebietenden beliebten Königs haben wir unter den Geschenken bei den Twvasa's
(besonders) gedacht"(Geldner). Ungefähr so äußerte ich mich dazu in einem Brief an
Prof.Lühr von 28.08.2000. Dass 10,62,8 sar&sva- als Dvigu oder substantiviert
geb~uc~twird, ist aber nicht ganz ausgeschlossen. Ich habe mich jedoch für eine
gewohnliche Konstruktionentschieden.
• • :!111Um Wundertaten hervorzuheben. wird oft gesagt, dass eine Tat durch eine
ClllZlgeUnternehmung,in einem einzigen Augenblick, auf einmal oder an einem Tag
gesc~mwurde.Vgl. oben p.29.
Vgl.dazuobenp.2lf.
190 DieZahl1000

4-4. Statt des Genitivs steht ein aus der Bezeichnung für das
GezählteabgeleitetesAdjektir19.Hier tritt "poetischerPlural" ein.
Plunl, Akkusativ:sahasri
RV 9,87,Sa ... abhi gavy&saluisrä# "auf aus Kühen bestehende 1000( = 1000
Kühen= Somaströme)"
RV 8,34,14ab ... g~ny asvyä# sahasrä... I "aus Rindern und Rossenbestehenden
1000(= 1000Rindernund Rossen)"
Instrumental:sahasrail)
RV 8,73,14ab ... gavyebhirasvyaih# sahasrair ... I "mit aus Rindern und Rossen
bestehenden1000(= 1000Rindernund Rossen)"
salUISrebhil)
510 ••• gavyebhirasvyaih# saluisrebhir... I "mit aus Rindernund Rossen
RV 8,73,15ab
bestehenden1000(= 1000Rindernund Rossen)"

4-5. Die Wörter, die sowohl adjektivisch als auch substantivisch


verwendet werden können, werden adjektivisch als das Gezählte
verwendet
Singular,Dativ:sahasriiya
RV l,116,9d sahasraya tfu,ate g6tamasya II "für das durstige Tausend des
Gotama" im Sinne von "für die tausend durstigen Leute des
Gotama"511
RV4,16,Bc paiicäsat krf(IÄ ..• saluisrä- # "fünfzig schwarze Tausende"tür
"fünfzigtausend schwarzeLeute"512
RV 10,23,Sb pu,i sahasraiiviiI "viele unfreundliche Tausende" für "viele 1000
Feinde"5u

5. Das Gei.ähltewird nicht genannt.


5-1. Dabei liegt eine Ellipse zugrunde. Das bei sahasra-und sata-
zu ergänzendeWortstehtmit satam.
509 Vgl Wackemagel/ Debrunner 1930 p.372. Nach Wackemagel ist dieser
Gebrauchaltertümlich.
10
' gtivya.Q)asrya-@ undg6- dsva-scheinenim Austauschverwendbarzu sein.
RV 8,34,14ab ... gm,,ä,17a.fv7t'i# saluisrä... /
RV 8,73,14ab ..•gavyebhira.fv~ai~# saluisrair... I
RV 8,73,lSab ... gavyebhiralv'yaih#saluisrebhir... /
RV 1,29,lde(= 2-7de) g01"va.fvqusubhr#u # saluisrqu ... II
<DNach GrassmannSp.389istya- vongavya-selten zweisilbiggemessen. . ..
®NachKom 1998p. 73 wirdya- von asvya- immer zweisilbig gemessen.Andersbei
GrassmannSp.144.Jedenfallswird asvya- in den hier vorgeführten Stellen dreisilbig
gemessen. Alsoista.fv)10-
zu lesen.
· 511Vgl MiyakawaXI Abschnitt4 undS
512 •
513 Vgl Miyakawaa.a.O.Abschnitt4 und s.
Vgl.Miyakawaa.a.O.Abschnitt4 und s.
DieZahl1000 191

Nominativ:sahasram
{stotlra~J
RV6,34,3cd ytidi stotärahsatam yat sahtisra1f1
# gn,~nti girva!lßSOTfl
... II ·~em:
hundert Sänger, wenn tausend den Lobhebenden (= lndra) preisen
(nach Geldner)
fyukt4r4thehirar,yayebrahmayu{oh~rayal)u~ln~l)J . , ,. ,
RV8 1 24 ä tvä sahtisrama satam # yukta ralhe h,ranyayeI brahmayu10haraya
'' indra kesino # vahanlu somapllaye II "Herbei sollen dich tausend,
herbei~rt an den goldenen Wagen gespannte, mähnige Falben (=
100 Lichtströme)- durch Gebet angespannt- zum Somatrunk fahren.
o Indra!"
Akkusativ: sahasram
{niyilldJJ
RV7,91,6abc .m välflsatam niyulo väh sahtisram# indraviiyüviivaväräl)sacante I
äbhiryälalflsuvidaträbhirarv&k# "Welche hwidert Gespanne(= 100
Lichtströme),welche tausend [Gespanne] (= 1000 Lichtströme) mit
allen Gütern versehen euch begleiten. o lndra und Väyu, mit diesen
Gabenreichenkommt heran!"

5-2.sahasra-drückt ein bestimmtes Tausend aus, z.B. 1000 Leute


oder1000Kühe.Hier tritt manchmal "poetischerPlural" ein.
Nominativ:
sahasram
1000Kämpfer
RV4,38,8c yadä sahasramabhi 1im ayodhid # "sobald ein Tausend gegen ihn (=
Dadhikri) den Kampf begonnen hat"
Akkusativ:
sah4sram
1000Kühe
RVl,116,2cd lad r&sabhonäsatyäsahtisram# iijäyanuisyapradhanejigäya II "Das
Tausend gewann der Esel, ihr Näsatya, im Wettkampf des Yama um
den Preis."
RVl,189,8c vayalflsahasram hibhil) sanema # "Wir wollen mit den ~i ein
Tausendgewinnen514"
RV6,69,8d tredhasahasralflvi lad airayethämII "da teiltet ihr das Tausend in
drei Teilen515" (nach Geldner)
Instrumental:
sahasrer,11
RV8,6S,12ab napäto durgahasyame # saluisre„a"' suradhasalt,I "die Enkel des

514
Odervaya,,.sahasram [sahasram]hibhilJ, sanema # "Wir wollen mit den
lqi einTausend(= 1000Kühe?) gewinnen". Es läge dann Worthaplologie vor.
[tausend]
Vgl.p.22.Vgl. auch RV 8,3,4ab: aya,,. sahasram hibhiJ., sahas/q1al)# samudrti iva
I "Vontausend~is zu Kraft gebracht, hat er sich wie das Meer ausgebreitet"
paprathe
(Geldner).
15
• • ~ N~h TS 7,1,S,Serhielt lndra zwei Teile, Vi~u einen. Zum Verhältnis 2 zu 1
meiru,,:nin<!<>germanischen
Sprachenvgl. Miyakawa X.
sa~,e~ (sahasre„eva)steht immer im RV am Zeilenanfang. Wenn statt
sahasrepa m RV l,135,lb und 8,6S,12b sahasre„iizu lesen wäre, wäre es metrisch
192 Die Zahl1000

Durgaha,die mit einem Tausend mir freigebig sind"


1000Kämpfer
Rv 8,4'6a Sahtisren. ..,- # "Wie mit einem Tausendverbündet
eva sacateyavi"'}dhä
er sich mit einem starken Kämpfer(= Indra)"
1000Schätze
RV 8,49,lcd yojaritfbhyo maghtiväpurüvtisu~# sahasre1)evasi/qati II "der,ein
schättereicherFreigebiger,wie mit einem Tausend den Sängernhilft"
RV 8,50,lcd yat,sunvatestuvatelcdmya1]1 vtisu # sahasre1)evama,,,hateII "derdem
Somapn:ssenden,dem Lobsänger erwünschtes Gut wie mit einem
Tausendschenkt"
Dativ:sahtisräya
Wertangabe1000?
RV 8,1,S mahe cana tv&madriv~ # parä sulk&ya deyäm I na sahasräya
nayütäyavajrivo # nasataya satämagha II "Auch nicht für einen
hohen Preis möchte ich dich, du Steinschleuderer,hingeben,nichtfür
Tausend,nicht für Zehntausend, du Keulenträger, noch für Hundert,
du Hundertschenkender"(teilweisenach Geldner)
Ablativ:salstisrät
RV l,102,7ab urte satBn maghavannuc ca bhuyasa # ut sahtisrädriricekr1!4u
sravat, I "Dein Ruhm, o Gabenreicher, wiegt mehr als Hundert,mehr
als eine höhere Zahl (= 10000?) und mehr als Tausend unterden
Völkern"
lOOOKiihe
RVS),7a sunas ...chepa,rinidita'!Isahasräd'11 # "Den Sunal}sepa,den umein
glatter.
RV l,13S,lab sahasre{JQ niyutä... # satin'ibhir•..I (Atyqti) ·
RV 8,65,12b sahtisre{JQsur&dhasa~ I (Gäyatn1
RV 8,4,6a sahtisll'(leva
sacateyaviyudhä# (Satobrita1i)
RV 8,49,ld· sahtisrel)evasi/qatiII (Satobrltati1
RV 8,50,ld sahtisrer.,eva
matflhateII (Satobrlta1i)
AV 4,19,Sb sahtisrel:,iibhi
ra/qa mä I {Anll$t\lbh)
517
wurdenach AB 7,1S,7ff. von seinem Vater Ajigarta um 100Kühe
SWllll)sepa
verkauft,um weitere 100 als Opferangebunden.Um weitere 100 Kühe hat Ajigartaes
sogar übernommen, ihn zu töten. RV 5,2,7ab wird oft anders interpretiert:sahasräd
#
JIHpäl"von1000Opferpfosten"(z.B. Delbrück 1888 p.82, 1893p.534, Macdonell19.10
p.310, 1916p.291), und nach Delbrück ist es ein sicheres Beispiel: "Endlichwird1D1
Veda bei sahtisraauch das Nomen im Singular gebraucht Ein sicheres Beispielist:
fU1IOf cic chepalflnidita,r,sahtisrädyüpäd amunca~den angebundenenC-löstestdu
von tausendPflöckenRV 5).,7. Der Gebrauchscheint sich neben Collectivisentwickelt
zu haben.Ob er in P vorkommt, ist mir nicht bekannt AB S,14,3 ist zweifelhaft"
(Delbrück1888p.82). Wenn man aber den Textinhalt sieht, dürfte dies kein sicheres
Beispielsein, weil es unmöglichist, dass ein Mann an tausend Pflöcken angebunden
wird. Dochmeint Hirzel 1890 p.36: "V 2,7: Agni befreite den gefesselten~a
von _tausendPfosten (&1htisräd :,,üpäd,soll wol besagen, dass. der Gott auch das
SC,~bar Unmöglicheleisten kann"). Warum kann man jedoch nicht sahllsri;d .von
yupäd trennen? Wenn sahtisrädhier tausend Kühe bezeichnet, ist es eine übbchc
193
DieZahl1000

TausendAngebundenen"
Genitiv:sahasrasya .,_ " . "
RVl,126,4b sahasrasyagre ... I an der Spitze des Tausends
Plural,Akkusativ:sahasrii • _ •• •. _ • • _ "
RV11162lab ekasyävastor ävatal?'ralJ,(lya# vasam asvma sanaye sahasra ~ Ihr
' ' standet dem Vasa zum Kampf bei, o Asvin. dass er an einem
Morgen518 l000 gewann" .
RV5,3,3 9c sahasrä me cycivatäno dti.däna(I)) # "Cyavatäna, der mrr 1000
schenkte"(nach Geldner)
RV8,33,Sc yci äkarciJ., sahasräyciJ.,sat&magha(I))# "der 1000 ausgibt, der 100
verschenkt"(nach Geldner)
RV9,58,3ab dhvasrciyoJ., punqti.ntyor# &saluisränidadmahe I "Von Dhvasrä und
~ti empfangenwir 1000"
RVl0,80,4b ... yciJ.,sahasräsanoti/"der 1000gewinnt"
Instrumental:sahasrail,
RV1,180,Scd agastyo nar&111 II
nhu prti.sastaJ.,# k&rädhunivacitayat sahti.srai/J.
"Agastya,der Geprieseneunter den Menschen der Menschen(= unter
den bestenMenschen"') zeichnetsich wie Kärädhuni durch 1000 aus"
RV4,38,9d pcirädadhikr&asarat sahti.sraiJ., II "Dadhikrä ist mit 1000 abgezogen"
(nachGeldner)

6. sahasram wird indeklinabel verwendet. Dieser Gebrauch geht


vielleichtauf die Zeit zurück, in der *s'!'§heslom wie *krptom zum
indeklinablen Gebrauch geneigt hat. Da der Instrumental der
gebräuchlichste Kasus neben dem Nominativ und Akkusativ ist, ist dieser
Gebrauch beim Instrumental im RV üblich geblieben.
lnstrumentalisch:
sahasram
RV6,18,llab ... sahasrampathibhir.••# ..• tuviv&jebhir.•. /"auf tausend Wegen, die
vielGewinnbringen"(Geldner)
RV8,3,4a ... sahasram hibhiJ.,.scihaslq-taJ.,# "von tausend ~is zu Kraft

Verwendung. So interpretiertGeldner: "sahti.srär.mit Ludwig ist auf Ind. St. 10,68 zu


verweisen. Man kaufte einen zu opfernden Menschen für tausend Kühe. Also die
spätereFormder Sunal}sepa-Sage.Dagegen Säy. anekarupäd yüpät; 'von tausend
~~st~n·.~o .Gr. Oldenb.". sunas cic chepatfl nidital?' sahti.sräd # yüpäd amuiico
osamlj/a h11ab/ "Selbstden Sunatlsepa, der um ein Tausend angebunden war, hast du
von dem Pfahle losgemacht" (Geldner). In meiner Arbeit übernehme ich diese
lnle!Jl;:tation
vonGeldner.Vgl. MiyakawaVIII Anm. 58.
. . Um Wundertatenhervorzuheben,wird oft gesagt. dass eine Tat durch eine
em21ge Unternehmung, in einem einzigen Augenblick, auf einmal oder an einem Tag
gescham wurde.Vgl.obenp.29.
ma· ~ nrl"
ftnd . ei_nara111
. hande~tes sich um eine gewöhnliche . Wortstellung. Dagegen
Be'et.steh_emeumge~ehrtebei den besonderen Benennungen wie bei devo devdnäm•
. 71~~~ledie~s Typsun RV werden in MiyakawaIII zusammengestellt.Vgl. auch RV
• , a nara111nrtama"o besterMenschder Menschen!"
194 Die Zahl1000

gebracht"(Geldner)
RV9,S2,S Satäqr na inda ütibhi}:, # sahdsram vä lucinäm / plzvasva
ma7!'haytidrayib II "0 Saft, mit hundertfacherHilfe(= 100Strömedes
milchgemischtenSoma"°) oder mit einem Tausendfachen(= JOOQ
Strömen)der Reinheit(= des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum
(= Regen)verteilend!"
RV9,91,3bc sahäsram..•pathfbhir•.. # adhvasmäbhib... I "auf tausendstaublosen
Wegen"(Geldner)
RV9,106,6c sahtisra'!'...pathibhib... ll"auftausend Wegen" (Geldner)
RV 10,lS,lOc ... sahäsralfldevavandäib# "mit den tausend Lobrednernder Götter'
(Geldner)
RVl0,79,Sc .•. sahäsram alcyäbhir ... # "mit tausend Augen (= 1000
Feuerströmen)"

7. Bei der Verbindungder kleineren Zahlen mit sahasra· ist die


parathetischeForm des Ausdrucksim RV häufig. Nur einmal belegtist der
Typ der Kompositawie ekädasa;dvadasa;caturdasa;paficadasa.Belegt
ist: RV 5,30,lSa catubsahasram.Vgl. unten unter der Zahl 1004.Der
Haupttypder Addition im RV bestand darin, die Grundzahlwörterneben
einanderzu stellen,ohne Kompositazu bilden.
1·l. Meist sind die Zahlwörter durch ca oder ca ... ca verbunden.
Auchadhi "dazu"wirdgebraucht
7-1-1.Die Zahlwörterstehen im Singular.
AkkmaUv:1111,asram ... "''"""' ca (Vgl. unten unter derZahl 11000)
RV 4,26,7b sahäsralflsavtimayulalfl ca ... /"tausend und zehntausendSomaopfer"
CII (Vgl. unten unter der Zahl 1100)
lat6m -1111,as""'II
RV 7,99,S indr~{lil df'!'hital,Jämbarasya# navapuronavatimca Jnathi,Jam I
~ varcin.al) sahäsramca säkalfl# hatho apraty asurasya viranII
"lndra und Viff,u! Ihr habt die nCW1undneunzig befestigtenBurgen
des ~ambaraeingestoßen.Ein Hundert und ein Tausend von Varcin
erscblaget ihr auf einmal, die unwiderstehlichen [Feinde], die
Helden521des Asura•

7-1-2.Ein Zahlwortsteht im Plural.


- lal4ca (Vgl. unten unter derZahl 1100)
Akkusativ:mh6srt1111
RV 8,78,1 purofisa,r, no andhasa # indra sahäsram d bhara / Jatd ca süra
gonämII "[Iss] unseren Reiskuchen,[trink] von
dem SomatranklDu
Indra, bring [uns] Tausend und 100 der Kühe (= 1100 Kühe)mit,o
Held!• .
triqulll4,n- 1ahasril}ICII (Vgl. unten unter derZahl 1030)

,:ioVgl.RV l,30,2ab.
521Vgl. p.220Anm.566.
195
DieZahl1000

RV9,58,4ab
ayayos tri,,,satalfltanii # sahasrii,;iica dadmahe I "Von welchen
beidenwir in einer Reihe 1030 (= 1030 Kühe) empfangen"

7-1-3. Die Zahlwörterstehen im Plural.


purusahasrär;,i
Akkusativ: satini ca (Vgl. unten unter der Zahl 11100)
RV8,61,Sab tvampuru sahasrii,;iisatar;,ica # yütha dänaya m~,rihaseI "Du hast
viele, 1000und 100 Herden zum Verschenken bereit"
sat4...adhipaiica(Vgl. unten unter der Zahl 1105)
sah6sräni
RV4,30,15 uta däsasyavarcinal;,# sahasriir;,isatavadhil;,I adhi paiica pradhtmr
ivaII "Unddu hast 1000, 100 und noch 5 [Helden522] des Däsa Varcin
zerschlagen,wie Speichenbretter"

7-2. Ein Asyndeton findet sich nicht selten. Bei solchen


Zusammenstellungen von Zahlen ist es allerdings nicht immer einfach zu
erkennen,
ob echte Addition zu einem Zahlbegriff gemeint oder jede der
Zahlen
für sichzu verstehenist. Vgl. Wackernagel / Debrunner 1930 p.383.
Wirkönnenimmerin Erwägung ziehen, ob mit satci- und sahcisra-nicht
Begriffegemeintsind: Vgl. RV 10,97,2absatcimvo amba dhtimäni
andere
# sahasramuta vo ruhah / "Ihr habt hundert Arten, o Mütterchen (=
Pflanze),
undihr habttausendGewächse."
7-2-1.Die Zahlwörter stehen im Singular. Vgl. unten unter den
Zahlen
1060und 1100.
7-2-2.Die Zahlwörterstehen im Plural. Es handelt sich vielleicht
umdenpoetischenPlural.Vgl. unter der Zahl 1100.

nzVgl.p.220Anm.
566.
196

DIE ZAHL1004

Das Grundzahlwort für die Zahl 1004 kommt einmal im RV vor:


catuf,sahasra-
523 "1004"524: RV 5,30,12-15 bhadram ida,p rusamäagne

523 catur-nach caturdasa.Deshalb lautet das Vorderglied nicht catv&ri-,


sondern
catur-.So auchbei catuf,,-satam
"104".Vgl. oben p.169 Anm. 457.
524 Bei der Verbindungdes Einers mit den Zelmem von 20 an oder mit 100oder

1000und der des Zehnersmit 100 oder 1000 ist manchmal der Typ der Kompositafür
einige Verbindungenbelegt. Dabei liegt der Akzent auf den Vordergliedern.Belegt
sind: RV l,162,18a catustrirpsat "34" (indeklinabel); RV l,45,2d trayastri111Satam•33•
(ASf); RV 10,5S,3c catustrirpsatä"34" (1Sf); RV 10,130,lb ekasatam "101 1

(indeklinabel);RV 8,55,Jd COIUq,satam "104" (ASn); RV 6,27,6a trirpsacchatam "130"


(NSn). Diese Wörter sind im Prinzip kollektive Substantiva. Daher stehen sie im
Singular. Zu ihnen dürfte auch RV S,30,lSa catuf,,sahasram"1004" (ASn) mit
abhängigemGenitivga~asya pasva~ gehören. Aber manche Forscher bestimmenden
Zahlenwertdieses Wortes nicht als "1004", sondern als "4000" (vgl. zuletzt Houben
2000 p.6). Oldenbergsagt "Nach v.12.14 ist die Zahl 4000, nicht 1004; also woran
Whitneygedachthat, catul}Sahasram zu betonen? Vgl. Wh.§ 478a. 481; BenfeyVollst
Gramm.§ 764. Doch ist nicht ausgeschlossen, daß es hier Schwankungengab; vgl.
Wackemagel 1,295". In Whitneys Grammatik§ 478a steht jedoch "catul}Sahasram
(RV.: unlessthe accent is wrong) 1004". Nach meiner Interpretation hat Whitneyhier
gemeint,dass catul)Sahasram "1004"bedeuten muss, wenn die Überlieferungrichtigist.
Vgl. auch Manier-Williams187&4 p.119: "but it is a question whether these mightnot
also stand for 1004 ...• Wenn hier eine Emendation nötig wäre, müsste die ganzeZeile
RV 5,30,lSc geändertwerden, weil catubsahasra-•dann ein kongruierendesAttribut
wäre und die ganze Gruppe im Akkusativ Plural Maskulinum oder im Akkusativ
SingularMaskulinumstehenmüsste.Wenn man unsere Stelle entsprechendemendieren
würde, köMte sich etwa das Folgende ergeben: catul.isahasran ga~ayan paJün•O!es
catul}Sahasrtf_n garyayän pasun•) oder catubsahasran ga"'ayän pasva~· (bes
catul)Sahasr&n garyayanpasvab•).Diese beiden wären allerdings metrisch ungünstig,
währendctitul}Sahasram garyasyapasvaJ., für eine Tri~bh-Reihe sehr gut passt Noch
dazu muss man hier statt des 3silbigeng~a- 4silbiges gav~aya- mit einem anderen
S~~ ~ um 11 Silben zu gewinnen. Es gibt aber noch ein weiteres Pro~lem.
pasu- "Vieh ist Genuskollektivum,es ist nicht zählbar sondern nur in Portionen
aufteil~. RV 2,38,Sc visvomärtii1J4{, vrajamapasur gä; "Jeder Vogel [ging in ~in
Nest], [Jedes)Vieh geht in seinen Pferch". Daher ist nur der Singular catu~sahasra/fl
g~am pasum• denkbar.Vgl. RV l,83,4d asvävanta,,.gomantam•..pasum(Sg):RV
10,48,4aga1"Q)'am a.fvyampasum (Sg) "aus Rind und Pferd bestehendes Vieh":RV
5,61,Sa; 8,34,16c ~am pasi,m (Sg) "aus Pferden bestehendes Vieh•. Aber
catul}Sahasra,,.gav'yaya111pasum• würde in eine Tri~h-Reihe nicht gut passen.Noch
dazu muss man auch hier statt des 3silbigen gav'ya- 4silbiges gav'yaya-mit einem
anderen Suffix ansetzen,um 11 Silben zu gewinnen. Wir sollten deshalb davon
197
DieZahl1004

,_ # gavämcatvJridadata/;,sah/zsrä/ f1JOf!ICOyasya prayatä maghdni #


auan .r. .. .r. • ty't #
'ty agrabhi~ma nr'tamasyanrnam /IV supesasam mava SrJan as Of!I
pra y • • .r. , h .r. # .,...'
· - sahasrairusamäsoagne / tivra mdram amamandu. sutaso ,uor
ggyam .r. .r.. '"km" .r. .. # ,
~tau paritakmyäyäl;, /13/ aucchat sa ratn parita ya yam f1JOf!1Cafe
1;~~irusamänäm/ atyo na vä/z raghur ajyamäno # babhrus catvary
~
asanat sahasrä/141catuhsahasramgarya.ryapasvah # praty , agrabh"l$ma
rusame~ / gharmaseil tapta/;,. pravfje ya Jsid # ayasmayas 1am V
adäma vipräb/15112."Das haben die Rusama's gut gemacht, o Agni, die
vierTausendeKühe schenkten.Die überreichten Gaben des ~aipcaya
habenwir in Empfanggenommen,des Mannhaftesten der Männer." 13.
"Reich geschmückt entlassenmich die Rusama's mit Tausenden (= 1000}
vonKühennach Hause, o Agni. Die scharfen Somatränke haben Indra
berauscht, als zur Zeit der Entscheidungdie Nacht hell wurde." 14. "Die
Nacht,die die entscheidendewar, wurde bei ~arpcaya, dem König der
Rusama's, hell. Wie ein siegreiches, rasches Rennpferd, wenn es (zum
Wettkampf) getriebenwird,hat Babhru vier Tausende gewonnen." 15. "Ein
Tausendvier des Rindviehshaben wir von den Rusama's empfangen, o
Agni.Auchden eisernenKessel, der zum Sieden(= der Pravargyamilch)
erhitztwurde,habenwirRedekundigenmitbekommen"525 •
In RV 5,30,I3b wird die Zahl 1000 mit dem poetischen Plural
hervorgehoben. In 12b und 14d wird sie durch die Multiplikation und in
15bdurchdie Addierungder Zahl 4 hervorgehoben. Der RV kennt die
Hervorhebung sowohl mit dem poetischen Plural als auch mit der
M~ltiplizierung durch kleinereZahlen als auch mit der Addierung durch
klemere Zahlen.Vgl.MiyakawaXXI.

1. catul;,sahasra-
ist wie sahasra- ein neutrisches Substantivum.
Substantivische
Zahlwörterkönnenmit einem partitiven Genitiv verbunden
we~n,derdasGei.ählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist -
beze1c~et DerGenitivsteht im Prinzip im Plural. Wenn es sich aber um
k?llektivenGebrauch der Substantiva handelt, steht der Genitiv im
SostehtRV 5,30,15pasva~ im Genitiv Singular. Vgl. auch oben
Singular.
unKuhter/er
Zahl200.Vgl.RV 7,18,22adve ... sate gor# "zwei Hunderte der
"' 200Kühe.}".
Singular, cotuhsahasram
Akkusativ
RV5,30,!Sa catuhshas . .. .
.a ra,,,garyasyapasva~# "cm Tausendvierdes Rindviehs"

dass die Überr fi


ausgeben, . . .
mussU fähr ie erung nchtig ist und daher carut,sahasram
bedeuten hier "1004"
n, ~ nge . ~ stehtes in der Einleitungvon MiyakawaXXI.
!zungtedwe1senachGeldner.
198

DIE ZAHL 1030

Die Grundzahlwortverbindungfür die Zahl 1030 ist im RV einmal


belegt, nämlich lrilflsalam ... sahasriil}i ca "30 und 1000".
Auf die Zahl 30 konnte der symbolische Wert der Zahl 3
übertragen werden. Die Sache, die durch die Zahl 3 ausgedrückt wird, wird
deshalb manchmal durch die Zahl 30 ausgedrückt. Die Zahl 30 dient auch
zur Hervorhebung einer anderen Zahl: RV 6,27,6 trimsacchatam vannina
indra säka,,, # yaryavatyäm puruhüta sravasya I vrcivantab sarave
patyamänäb # paträ bhindäna nyarthany äyan II "130 Gepanzerte, o Indra,
die ruhmgierigen Vrcivat, die einem Geschoss auf einmal an der Yavyävati
verfielen, o Vielgerufener, die zerbrechenden Geschirre gingen zugrunde";
RV 9,58,3ab und 4ab dhvasrayob pu~antyor # a sahasräni dadmahe/ ...
13/ a yayos trimsatam tanä # sahasräni ca dadmahe I "Von Dhvasräund
~ti empfangen wir 1000.... von welchen beiden wir in einer Reihe
1030 empfangen."Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 100 auch
die Zahl 1000 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt
werden kann. In 3b wird die Zahl 1000 mit dem poetischen Plural
hervorgehoben.Sie ist in 4a noch dazu durch die Addierung der Zahl 30
hervorgehoben526• Vgl. auch unten unter der Zahl 30,000.

1. Das Gezählte steht nicht neben den Zahlwörtern. Mit RV


9,58,4abyayos trimsatam tanä # sahasräni ca " sind 1030 Kühe gemeint.
Akkusativ:triq,latam - sahasränlca
1030Kübe •
RV 9,.58,4ab d yayos trimstita,n tanä # sahasräni ca dadmahe / "von welchen
beiden wir in einer Reihe einen Dreißiger und ein Tausendm
empfangen"

mvg1. MiyakawaXXI.
m AndersGeldner:"dreißigtausend".
199

DIE ZAHL 1060

Die Gnmdzahlwortgruppe für die Zahl 1060 ist im RV einmal


belegt, nämlich 1a1fi'IJ.
sahasram528• Zur Bildungsweise vgl. oben unter der
Zahl 1000 Abschnitt 7-2.
RV l,126,3c; 4ab sastih sahasram anu gavyam &gät # ... 131
catvärilflsaddasarathasya so,:zä~# sahasrasv&gresre,:zif!'nayanti / "Ein
aus Kühen bestehendes Tausendsechzig folgte hinterdrein .... Vierzig Rote
(= 40 Füchse) führen den Zug an der Spitze des mit zehn Wagen
versehenenTausends (= 1000 Kühe)." Hier wird die Zahl 1000 durch die
Zahl60 hervorgehoben 529• Vgl. oben unter den Zahlen 101, 104, 107, 120,
130, 1004, 1030 und unten 1105. Im RV konnte man sowohl mit der
Addierungals auch mit der Multiplikation eine Zahl hervorheben 530•

1. Statt des Genitivs (z. B. gaväm "der Kühe") steht ein aus der
Bezeichnung für das Gez.ählte abgeleitetes Adjektiv (z. B. ga,ry,a-"aus
Kühenbestehend").
Singular,Nominativ:ftq/ll} sahtisr11m
1060Kühe
RVl,126,3c sastih sahasram anu gawam &gät # "Ein aus Kühen bestehendes
Tausendsechzigfolgte hinterdrein"

528 ftll#IJ.sahasram ... garyam könnte allerdings "ein sechzigfachesaus Kühen


bestehendes Tausend",d. h. 60000 Kühe, bedeuten. So bestimmt es vielleicht Benfey
1879p.359 = Benfey 1880. Wie er diese Konstruktion analysiert. konnte ich dort
allerdingsnicht erkennen.Er schreibt nur: "die Zahl 60000 wird vielen Gegenständen
gegeben(vgl. Rv. I. 126, 3; VIII. 4, 20 von Rindern ...)". Vgl. garyam &gät-u-- in
derKadenzeiner Triftubhreihestatt gavtim dgtil u---. Dabei erzielt der Dichter auch
einKlangspiel:zwei am in sahasr11m und garyam. Vgl. die WortfolgeftllPIJ.
sahasram
a?u gavyam &gät mit ftll/il:i sahasrti-anu gavtim &gät• "60000 der Kühe folgten
hinterdrein."Vielleicht ist auch möglich: "Eine Rinderherde- 1060 (bzw. 60000) -
folgtehinterdrein".
• $211~ders Geldner: "Die 40 Füchse der 10 Wagen eröffnen den Zug der 1000
Rinde~Diesesind in runder Summedie t 060 in Je".
Vgl.MiyakawaXXI.
200

DIE ZAHL 1100

Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 1000 auch die Zahl
100 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt werden
kann. Der symbolische Wert der Zahl 100 ist derselbe wie bei der Zahl 4.
Der symbolische Wert der Zahl 3 wird schon im Urindogennanischen auf
die Zahl 9 übertragen und derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die
Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl 9
hervorgehoben. Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10
eignet, sich auf die Zahlen 99 bzw. 100 übertragen konnte, konnte sich die
kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im
Urindogennanischen in dieselbe für die Zahl 100 entwickeln: RV 4,26,3
aham puro mandasäno "' aira1[l# nava säka1[lnavatfh sambarasyaI
satatamam vesya1flsarvatätä # divodäsam atithigva1flyad avam II "Ich
zerstörte berauscht auf einmal die 99 Burgen des Sambara, zur
Vollständigkeit als Hundertsten den Insassen, als ich dem Divodäsa
Atithigva beistand"531• Diese Verwendung für die Zahl 100 ist also
letztendlich eine Abwandlung der kompletiven Verwendung des
Ordnungszahlwortes für die Zahl 4 im Urindogennanischen. Vgl. oben
unter den Zahlen 4 und 10.
Um Ströme auszudrücken, die sich allmählich verbreitern (z. B.
Lichtströme = Strahlen), haben Vedadichter die Steigerung der Zahlen
benutzt: 2-4-6-8-10-20-30-40-50-60-70-80-90-100. Vgl. oben unter der
Zahl· 100. So sind auch die "100 Ströme" neben den "7 Strömen"
gebräuchlich im RV. Die Steigerung geht dann weiter bis zur Zahl 1000.
Die beiden Zahlen 100 und 1000 kommen oft zusammen vor: RV 9,52,5
satam na inda ütibhih# sahasramvä sucinämI pavasva ma1[lhayadrayib II
"0 Saft, mit hundertfacher Hilfe (- 100 Ströme des milchgemischten.
S0ma532)oder mit einem Tausendfachen (- 1000 Strömen) der Reinheit(=·
des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum (= Regen) verteilend!" ·
Durch die Addierung der Zahl 100 mit der 1000 entsteht eine
neue volle Zahl, nämlich die Zahl l 10ü533: RV 7,99,5 indrävi!,:,üdrrtthit&b
SJIO
bersetzung nachGeldner.
532 Vgl. RV l,30,2ab.
533
DerselbesymbolischeWert, der den Zahlen 9 bzw. 10 eignet, konnteweiterhin
sich auf die Zahlen 90 bzw. 100 übertragen.Wie die Zahlen 90 bzw. 100 durchdie
Zahlen9 bzw. 10 hervorgehobenwerdenkonnten,konnte die Zahl 1000durchdie Zahl
100 hervorgehobenwerden.Im AV kommt die Zahlenreihe l 1-22-33-44-SS-66-77-88-
99-110-1100 vor.Vgl.p.171.
DieZahl1100 201

sambarasya# nava puro navatilf1.ca snath~/am I satam varcinab sahasram


ca säkam # hatho apraty asurasya v'iran II "lndra und Vi~JJU!Ihr habt die
;u~eunzig befestigten Burgen des Sarnbara eingestoßen. Ein Hundert
und ein Tausend von Varcin erschlaget ihr auf einmal, die
unwiderstehlichen [Feinde] 534, die Helden des Asura." Durch den
poetischenPlural wird diese Zahl noch mehr hervorgehoben: RV 8,78,1
puro!&salf2 no andhasa # indra sahasram a bhara I sata ca süra g6näm II
"[Iss] unseren Reiskuchen, [trink] von dem Somatrank! Du lndra, bring
[uns] 1000 und 100 der Kühe (= 1100 Kühe) mit, o Held!" Durch eine
kleineZahl wird die Zahl 1100 sogar noch noch mehr hervorgehoben. RV
4,30,15 ... däsasya varcinab # sahasrä1)isata- ... I adhi pafica ... II "1000,
100und noch 5 [Helden535] des Däsa Varcin".
Der Haupttyp der Addition im RV war, die Grundzahlwörter neben
einander zu stellen, ohne Komposita zu bilden. sata- "100" und sahasra-
"1000" sind durch ca verbunden: RV 7,99,5c satam ... sahasra1f2ca. Auch
die umgekehrte Wortstellung kommt vor: RV 8,78,lc sahasram ... sata ca
(mit sata im PI). Ein Asyndeton findet sich nicht selten: RV 2,14,6c; RV
2,I4,7a satam ... sahasram.. iota- und sa.hasra- können ferner auch im
Plural stehen: RV 4.32,18a; RV 8,45,12b sa.hasrä ... sata, und bei
unmittelbarerfolge: RV 4~9.4d; RV 7,32,Sc saluisriirJ,isatani. Wenn diese
Zahlwortgruppe nicht saluisräJJisatJni [ca] "1100", sondern sahasräT)i
sattinirepräsentieren würde„ könnte sie •100,000" bezeichnen 536• Erwartet

534 Vgl. Miyakawa VI: {Eine andere Möglidlkeit wäre: •1ndra und Vi~u! Ihr habt

die neunundneunzigbefestigten Burgen des Sambara eingestoßen. Ein Hundert und ein
Tausendvon Varcin c:rschlaget ihr ohne Widerstand auf einmal.die Mannen des
Asura.• Auch Geldna übersetzt aprati als •ohne W.ldcrstand".Ich vermute aber, dass
der Dichterhier eine dq,pebe Hcnramebung erzieh, und zwar das.sA.sura Varcin nicht
llOO schwache MaIJncn, ~ ohne Widerstand besiegt •wden. sondern 1100
unwidcrstehlichc 5%aruManneDhant :undtta:z&:m die IlOCb~ Indraund Vi~u
sie auf eimna1crsciilarn :kmJIIJl:IL Dab:i 11-'.irtl .im 5mu llodl mehr .hervorgehoben.
Zu~ iürnJi:furn~ ~MT_\~ .l!l99i;~.:Mt. ~P ~ dt ~
n ~ x r,;-.J:..__
dm ..m:r!IUdi .i:"."~--. c"'."..- ·1~- ·" f .• ~ !c..i· -.c'~-:~~
:, ~.,G.. . ".'. ........,,,.....-:.1,,r,o
~~...J.;-: j
~ ·•:4-1~.. ~ ""
":~ 11..;1. -~,7·,~.,'!I - -.
·7,;11,,.,;,,1~

~ ZI: :rpü21::J: ist.~~~ i'~ llli a;"' ~Ji 'die tlfft»'~


F~iir.iitem~.~):
m Vgl p.220·Aam..566~
sa. Grassmann Sp. l3i2.f. bestimmt rarsaclilieh.sal,osra(IJiisarJ(ni) überaff af11
"100000'", ebenso Wackemagel / Debnmner 1930 p:. 339. Dage,en ~mme ich die
Zahl~s 1100, weil V-amadevain RV 4,.26.J rarsächl1ch IIQVQ .~, navadl),., /, tnll
plu~:t-~ ~ für•99" (~ ·s10"') venJendet (wgl.Miyabwa IV); ah/Jm pllro
ma• a_no 'Y airafti# navasäka,ptnatiatfh imnbartlS)'OI latutr,un4m.l'dytu,,1<Vv61äi4
!e:vodäsam ~tithigva,p~ 6vaniII "Ich z.e.möne (~)trww:o #Uf t:imw&l ~
!!ndn~g BumSDdes Sambam.zurVollstiindigffll ~-~ ~
202 Die Zahl1100

ist dabei allerdings satarrzsahasrä* wie $Q$/il'J'l sahasrä "60000" oder


sahasramayutä "10,000,000".

1. sahasra- und sata- sind im RV neutrische Substantive.


Dementsprechendkönnen sie mit einem partitiven Genitiv verbunden
werden,der das Gezählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezähltist-
bezeichnet.
Akkusativ:sahasra-· sati
RV 4,32,18ab saluisräte sata ... # gaväm ... I "deine 1000 [und] 100 der Kühe(=
Lichtströme)"
sati - sahasrä
RV 6,63,IOab Sllf!I VÖf!I sata ... sahasr&- # -svanam purupanthä gire dät I
"Purupanthäschenkte l 00 [und] 1000 der Rosse für euer Loblied"
sahasram- sattfC4
RV 8,78,lcd ... saluisram.../ sata.ca ... gonäm'31 l/"1000 und 100von Kühen"

2. Das Gezählte steht auch. im gleichen Kasus wie die beiden


Zahlwörtersata-
und sahasra-.Das Gez.ähltesteht dabei im Plural.
Singular,Akkusativ:satam... sahasramca
RV 7,99,5cd satam varcina~saluis;amca sakaf!I# hatho apratyasurasyaviranII
"Ein Hundertund ein Tausend von Varcin erschlaget ihr auf einmal,
die unwiderstehlichen[Feinde)538, die Helden des Asura"
Akkusativ:satam-· sahasram
RV 2,14,7 ... yab satam a. sahasram # bhümya upasthe 'vapajjaghanvanI
kiltsasyäyoratithigvtisyavir&n# ny &v,{lag... II "der ein Hundert
[und) ein Tausen!!,die er erschlug, in den Schoß der Erde [wie]gesä~
die Heldendes Kutsa, des Ayu,des Atithigva weggeworfenhat"
Plural,Akkusativ:sahasränlsadni
RV 4,29,4cd sat.ini... II "tausend [und] hundert Rosse(= Indra
... asün # s~luisräT)i
begleitendeLichtströme)"

als ich dem DivodäsaAtithigvabeistand" (Geldner). Dass derselbe Dichtervämadeva


RV 4,32,18asahasrä... sat&(auch RV 8,45,12b), RV 4,29,4d sahasräT)i satani(auch
RV 7,32,5c)als "1100",RV 4,30,15bcsahasraT)i sat&... adhipanca als "1000,100und
noch 5 (= 1105)"bestimmthat, ist sehr wahrscheinlich.Somit ist es wahrscheinlich,
dass auch RV 8,45,12b saluisrä ... sata und RV 7,32 5c sahasräni satani "1100"
bezeichnen. ' ·
531
• L Vg~.die Klangfolgeo-am : am : o-am von puro/&sa,,.... # ... sahasrom... I
sataca ... gonaamII.
5311
vrtra,;,yapratt (aprati in der Kadenz) "die unwiderstehlicheFeinde" ist ein
festesSyntagma.Vgl. oben Anm.534.
DieZahl 1100 203

3. Das Gezählte wird nicht genannt. sahasra- und sata-


drücken ein
bestimmtes 1100 aus, z. B. 1100 Leute oder 1100 Kühe. Hier tritt oft
poetischerPluralein.
Akkusativ:latam ... sahasram
1100Helden"'
RV2,14,6cd ... yo varcinal., satam indra sahasram # aplivapad ... II "der ein
Hundert[und] ein Tausend des Varcin zerstreute, o lndra"
iatisahasri
RV6,26,Sb pra yac chatli sahasrä süra dar# I "wenn du 100 [und) 1000 zerreißen
wirst, o Held!"
RV8,32,1Sab panya li dardirac chatli # sahasrii väjy avrtal;,I "Der rühmenswerte
Beutemachermöge ungehemmt 100 [und) 1000 zerreißen"
sahtisrä{lilati
llOOKühe
RV7,32,Sc sadyas cid sahasrä{li satli dadan # "der sogar in einem Tag 1000 [und]
100schenkt"
sahtisriN, lati
RVR,45,12 ... hl te dive-dive # sahasrä sünftä satli I jaritfbhyo vimli1T1hateII
"denn deine Großmut verschenkt Tag für Tag 1000 [und) 100 den
Sängern"(teilweisenach Geldner)

539Vgl.p.220Anm.566.
204

DIE ZAHL 1105

Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl l 00 auch die Zahl
1000 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt werden
kann. Der symbolischeWert der Zahl 1000 ist derselbe wie bei der Zahl4.
Der symbolischeWert der Zahl 3 wird schon im Urindogennanischenauf
die Zahl 9 übertragenund derselbe symbolische Wert konnte weiter auf die
Zahl 90 übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl9
hervorgehoben.Da derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10
eignet, sich auf die Zahlen 99 bzw. 100 übertragen konnte, konnte sichdie
kompletive Verwendung des Ordnungszahlwortes für die Zahl 10 im
Urindogermanischenin dieselbe für die Zahl 100 entwickeln. Um Ströme
auszudrücken, die sich allmählich verbreitern (z. B. Lichtströme =
Strahlen),haben Vedadichterdie Steigerung der Zahlen benutzt: 2-4-6-8-
10-20-30-40-S0-60-70-80-90-100. Die Steigerung geht dann weiter bis zur
Zahl 1000.Die beiden Zahlen 100 und 1000540 kommen oft zusammenvor.
Vgl. oben unter der Zahl 1000.
Durch die Addierung der Zahl 100 (von 100 Strömen) mit der
1000 (von 1000 Strömen) entsteht eine neue volle Zahl, nämlich die Zahl
1100. So ist die Anzahl der von Indra erschlagenen Helden541 des Däsa
Varcin 1100: RV 2,14,6cd yo varcinah satam indra sahasram #
apavapad ... II "der ein Hundert des Varcin, o Indra, [und] ein Tausend
zerstreute". In RV 4,30,15b wird diese Anzahl durch die Addierung der
Zahl 5 noch mehr hervorgehoben. ·

1. Das Ge7.ählte steht nicht neben den Zahlwörtern. Mit RV


4,30,15bcsahasr~isat& ... adhi paiica "1105" sind 1105 Helden gemeint
Akkusativ:sah6srm,ilad ... adhipdiic11
llOSHelden
RV 4,30,15 uJadasasvavarcinah# sahasränisatavadhl~I adhi pancapradhtmr
iva II "Und du hast 1000,100und noch 5 (Helden]des DäsaVarcin
zerschlagen,wie Speichenbretter"

540
Im AV kommenauch die Zahlen 101 und 1000 zusammen vor: AV 19,46,Sab
asmm ,
ma~v6. erwuatam
''·-~
vlryani
..
# sahasrampränd asminn astrte I "In diesem Amulett
[gi'btes] die 101 Mannhaftigkeiten;1000 Lebenszeichen in diesem unüberwindlichen
[Amulett]."
541
Vgl. zur Übersetzung
für vira-unten p.220 Anm. 566.
205

DIEZAHL 1110

Durch die Addierung der Zahlen 100 und 1000 entsteht eine neue
volleZahl, nämlich die Zahl 1100. Durch eine kleine Zahl wird die Zahl
1100noch mehr hervorgehoben (vgl. oben unter der Zahl 1105): RV 2,1,8:
tv&magnedamaavispatilflvisas # tva,,, rajänaf/1.suvidatramrfi.iateI tva,r,
visvänisvanikapatyase # tva,,i sahasränisata dasa prati542 II "Zu dir, Agni
strebenim Haus die Familienangehörigen hin, als dem Herrn der Familie,
· zudir als dem gnädigen König. Du von schönem Aussehen, gebietest über
alles (= alles Getreide); du gibst 1000, 100, 10 (= 1110fachen Besitz =
1110Feuerströme)." Vgl. RV 6,13,4cd visvam sa deva prati v&ramagne #
dhattedhänyampatyate vasavyai~II "Der gibt allen Besitz(= Feuer) [und]
gebietetmit den Reichtümern(= Feuern) über [alles] Getreide, Gott Agni".
In sahasriil!isati dasa "1110" handelt es sich vielleicht um den
oberen, mittleren und unteren Teil der Feuerströme oder ums große,
mittelgroßeund kleine Feuer, d. h. jede Manifestation des Feuers: Die
Anschauung"Dreiteilung der Einheit" liegt hier zugrunde. Vgl. oben unter
der Zahl 3 und auch jüngere Literatur, z. B. BhG 10,21cd aham ädis ca
madhyaf!I ca# bhütänämanta eva ca II "Ich(= Gott) bin der Anfang, die
Mitteund auch das Ende der Wesen."

1. Das Gezählte steht nicht neben den Zahlwörtern.


Akkusativ:
sahdsränilati d4la
lllOStückevom&sitz(= 1110Feuerströme=jede Manifestationdes Feuers)
RV2,1,8 tvdmagne dama ti vispali1f1 visas # tvd'!' rdjäna,,,.suvidatrampijate /
IVQ//1visvänisvanikapatyase # lva1flsahasräni sat&dasa prati II "Zu
dir, Agni streben im Haus die Familienangehörigen hin, als dem Henn
der Familie, zu dir als dem gnädigen König. Du, von schönem
Aussehen, gebietest über alles(= alles Getreide); du gibst 1000, 100,
10."

542
NachRV6,13,4cdist dhatse zu ergänzen.
206

DIE ZAHL1470

Die Zahlwortgruppetr11}saptti saptatin8m543bildet die Zahl 1470.


Die gebräuchlichereBildungsweise der Grundzahlwortgruppeder
Zahl 21 ist trib sapta "dreimal sieben". tri'JJ,und sapta stehen dabei
meistensunmittelbarnebeneinander.Aus den Wörtern tri'JJ, und saptakann
auch ein Kompositumgebildet werden, nämlich trisapta-. Diese Ausdrücke
beruhen wohl auf der Kombination der Anschauungen der Vedadichter
"Siebenfache Entfaltung der Einheit" und "Dreiteilung". Von vier
Quellen fallenje sieben Ströme dreifach herab. Von 21 (3 x 7) Strömenist
nicht seltendie Rede im RV. Vgl. oben unter der Zahl 21.
Die Zahl 1470 wird für die sich vermehrenden Rosse (=
Lichtströme = Strahlen), die oft mit der Zahl 7 ausgedrückt werden,
verwendet (vgl. oben unter der Zahl 7): RV 8,46,26 yo asvebhir vahate
vastausrtfs# trih sapta saptatin&mI ebhi'JJ,
somebhi'JJ,
somasudbhibsomapä
# dänayasukrapütapäbII "Der in der Morgendämmerung mit Rossen(=
Strahlen)fährt mit dreimal sieben der Siebziger (= 3 x 7 x 70). mit diesen
Soma pressenden Somas(= Morgentau) zum Schenken, o Somatrinker(=
Väyu),der du den hellen Klärtranktrinkst"544•

l. sapta bei tril;,.


sapta saptatin&mwird instrumentalisch verwendet.
Vgl. oben unter der Zahl 7 Abschnitt 1.
trflJsaptti/ GenidvPlural:saptatin8m
lnstrumentalisch:
RV 8,46,26 y6 6svebhir vtihate vasta usrtis # trih sapta saptatin&m I ebhi~
somebhi~ somasudbhi~somapii # dänaya sukrapütapii~ 11·Derin der
Morgendämmerungmit Rossen(= Strahlen) fährt mit dreimalsieben
der Siebziger <=1470). mit diesen Soma pressenden Somas (=
Morgentau)zum Schenken,o Somatrinker(= Väyu), der du den hellen
Klärtranktrinkst"(teilweisenach Geldner)

"°Vgl. Oldenberg:"saptatinamvon diinaya abh. (Ludwig 2,208)? Dafürspräche


19,37, auch X. 93, IS. Stellungund Versbau deutet doch eher darauf. daß mit a zu
verbinden,also auf die großeZahlvon Väyus Rossen (IV. 46, 3; 48, 4)zu deutenisL
Man konnte sagen tri~ sapt/Jbhi~ saptatinam (vgl. IV, 32, 19); beides wegen des
Metrumsvermischt?Oder •mit den Rossen von dreimal sieben Siebzigheiten'(ähnlich
Ludw.S, 16S)?".
544Übersetzung teilweisenachGeldner.
207

DIEZAHL2000

Die Grundzahlwortgruppefür die Zahl 2000 ist im RV belegt,


nämlichvilflsatilf'sati. Die häufig vorkommende Zahl l 00 wird durch die
Multiplikationmit der Zahl 20 hervorgehoben. Vgl. zur Hervorhebung für
dieZahl 100 durch die Addierung mit der Zahl 20 RV 5,27,2ab yo me
sataca vimsatfmca gonäm # hari ca yukt&sudhur&dadäti / "der mir ein
Hundertund ein Zwanzigerder Rinder und die bespannten Falben, die gut
imJochgehen,geschenkthat".

1. sata- ist im RV ein neutrisches Substantiv. Dem entsprechend


kannes miteinempartitivenGenitiv verbunden werden, der das Gez.ählte-
bzw.das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist - bezeichnet. Bei der
multiplikativen
Verbindung,wie vi1f1satl1f1sat& "2000", nimmt sata- oft
dieseKonstruktion zu sich.
Akkusativ:
vilflsatilfl
satif
RV8,46,22 l"lP1flsaluisraivyasyäyutäsanam# ustränäm vimsatim satd / dasa
syavinälflsata # ddsa tryariqi!Jälfl# ddsa gäväl!Isahäsrä II "Sechzig
Tausende und [sechzig] Myriaden [seiner] Rossherde erhielt ich,
zwanzig Hunderte der Kamele, zehn Hunderte der dunkelbraunen
[Stuten], zehn [Hunderte] der [Stuten] mit drei rötlichen [Flecken],
zehnTausende derKühe"

2. DasGezähltesteht nicht neben den Zahlwörtern. Bei RV 8 46 31


vi1f1Sati1fl
sat&liegtEllipsezugrunde. ' '
Akkusativ:
vilflSalu/1
sat4
/ilJ(rinämJ
RVB,46,31
ätf~~ ca~ath: ga!Je # satam ~främ äcikradat / ädha svitne~
v1msatimsata II Und als in der Karawane hundert Kamele brüllten
da [empfingich] bei den Svitnaszwanzig Hunderte" (nach Geldner) '
208

DIE ZAHL 3339

Der symbolischeWert der Zahl 3 wird auf die Zahl 30 übertragen.


Die Zahl 30 wird dann noch durch die Zahl 3 hervorgehoben.
Dementsprechendwird die Zahlwortgruppefür die Zahl 33 als "30 und 3"
gebildet. Die Zahl 33 ist eine Anzahl von bestimmten Göttern. Der
Anschauungentsprechend,nach der die Götter in drei gleiche Abteilungen
zerfallen,wird auch ein Syntagmatri- ekädasa- "drei aus elf bestehende"
für die Zahl 33 gebraucht. Damit sind drei Gruppen, deren jede aus 11
Mitgliedernbesteht,gemeint.Die Zahl 33 wird verschieden transfonniert,z.
B. als 3306 (303 + 3003) in BÄU 3,9,1 oder als 36333 (33000 + 3300 +33)
in Mßh 1,2,39. Vgl. oben unter der Zahl 33. Im RV kommt die Zahl
333~ 5, die man als 33 + 303 + 3003 analysieren kann, vor: tri,;iisata tri
sah/zsrii,;ii
... tri1{lsacca ... nava ca.

1. tri,;iisata tri sahasrii,;ii"3300" und nava "9" in tri,;iisata tri


... tril!lSacca ..• nava ca "3339" wird mit seinem Gezähltenim
sah/zsrii,;ii
gleichen Kasus und Numerus verbunden. trimsat- "30" steht aber nur im
gleichen Kasus wie das von der Grundzcililwortgruppetri,;ii sata tri
sah/zsrii,;ii
.•. tril!lSacca ..• nava ca Ge7.ählte. ·
Akkusativ:trt,.,;iad trf sahtisriil}i... trllflsticca ... mba ca
RV 3,9,9ab trfl}i Jata tn sah/JsriirJy agnilf' # tri,psac ca devb nava cäsaparyan
I
"300,3000,30 und 9 Götter verehrtenden Agni" = 10,52,6ab

545 .
Vgl. MiyalcawaII p.187 (mit Literatur) und Gonda 1976 p.18: "Whateverthe
. real reasons were which contributedto cumuJationsof numerals and swnmationssucli·.
as ~~. 3000:and 39 (i. e. 3339) godsin iv. 3, 9, 9 (VS. 33, 7; TB. 2, 7, 12, 2) = 10,52,
6, 1t lS suffic1entlyclear that we have to do here with a muJtiplicationof"thre.e"."
209

DIEZAHL4000

Die substantivischenZahlwörter nehmen kleinere Zahlen als


Attributezu sich, es handelt sich also um eine Verbindung von A~jekt~v
undSubstantiv. Sie kongruierenin Kasus, Numerus und Genus. Dies gilt
alsmultiplikative Verbindung,dabei geht die kleinere Zahl voran, wie RV
I0,93,14c paficasata "fünf Hunderte", die Zahlwörter stehen meistens in
unmittelbarer Folgenebeneinander,aber auch in nicht unmittelbarer Folge
kommen sievorwie RV 5,30,12b;14d catvary ... sahasrä "vier Tausende".
Es könntesich hier um catvari ... sahasrii [ca] "1004" handeln,
weilin RV 5,30,15acatul)Sahasram"1004" vorkommt. Vgl. oben p.196f.
Dahierca fehlt,bestimmeich catvari ... sahasrii als "4000".
Wiebei den Indogermanenentwickelte sich eine Vierer-Bündelung
nebenderälterenDreier-Bündelungauch bei den rigvedischen Indem. Der
symbolische Wertder Zahl4 im RV ist "viele" oder "komplett". Die Zahl 4
konntedeshalbzurHervorhebungfür die anderen vollen Zahlen wie 1000,
aberauch30 oder 100 dienen. Vgl. oben unter den Zahlen 34, 104 und
untenunter den Zahlen 1004, 4000. Durch die Zahl 4000 konnte man
vielleicht
auch4 x 1000Strömeausdrücken.Vgl. RV 9,33,6: ... samudr&TflS
caturo# ... I ... sahasrl'(lab
II "die vier tausendfältigenMeere(= 4 Quellen
derHimmelsströme)".

l. sahasra-ist im RV ein neutrisches Substantiv. Dem entsprechend


kannesmiteinempartitivenGenitiv verbunden werden, der das Gezählte -
bzw.. ~s ~anze, von dem ein Teil gezählt ist - bezeichnet. Bei der
multiplikativen Verbindung catvari ... sahasrii "4000" scheint diese
Konstruktion fastobligatorischzu sein.
Akkusativ:
catviri... sahdsrii
RVS,30,12b gava,,, catvtf,;... sahasräI "vier Tausendeder Kühe"

. 2. catvari.••sahasrä drückt vier bestimmte Tausende aus nämlich


vierTausendeder Kühein RV 5,30,14d. ,
Akkusativ:
catv4ri... sahtisrii
RVS30J4d ~ • _
' • ... catvary... sahasraII "vier Tausende(= Kühe)"
210

DIE ZAHL6666

Im Lied RV 7,18 kämpft der König Sudäs mit der Allianz der zehn
Könige und besiegt sie durch die Hilfe lndras. Die Zahl der Anus und
Druhyus,die von ihm erschlagen wurden, ist 1a11ll}sat/i,1atsahasrä,1alflr,
adhifllf/ "6666":ni garyavo 'navodruhyavasca# ~~f{J:,satJ S1JlllpUb IDf
sahasra/ i~fir vir&soadhi 1a<!, duvoyu # visved indrasya virya /crt&ni II
"Die rindergierigenAnus und Druhyus - 600, 6000, 60 und noch 6 Helden
- sind entschlafen,sich als Opfergabe darbringend. Das alles sind des Indra
Heldentaten"(Miyakawa546).
Theoretisch kann die Anzahl von Anus und Druhyus Je 3333 sein.
Damit ist wohl gemeint, dass die Anus und Druhyus alle ins Wasser
geworfen werden. Die Zahl 3 ist neben der Zahl 7 im RV eine ganz
besondere Zahl. Der symbolische Wert der Zahl 3 wird auf die Zahl 30
übertragen.Die Zahl 30 wird dann noch durch die Zahl 3 hervorgehoben.
Dementsprechendwird die Zahlwortgruppe für die Zahl 33 als "30 und 3"
gebildeLDie Zahl 33 ist eine Anzahl von bestimmten Göttern. Die Zahl33
wird verschiedentransformiert, z. B. als 3306 (303 + 3003) in BÄU 3,9,1
oder als 363333 (33000 + 3300 + 33) in MBh 1,2,39 oder 3339 (33 + 303+
3003) in RV 3,9,9 (= 10,52,6). Die Zahl 3333 kann man als 3300 + 33
analysieren.D. h., die Zahl 6666 in RV 7,18,14 kann man als 2 x (3300+
33) analysieren.

1. i~til:i sat&... 1a1sahasra 1a1fil:i... adhi 1a1 "6666" steht im


gleichenKasuswie das von derselben GrundzahlwortgruppeGez.ählte.
Nominativ: fllltilJJat4...Jalsahasrä10,/DJ... Uhi 101
RV 7,18,14bc 1a,fi/J.sata ... 10/ sahosrä/ 1a,/ir virlfso adhi
undnoch 6 Helden"
'°'...
# "600,6000,60

546 Vgl. MiyakawaII p.183tT.


211

DIEZAHL10000

Drei,Sieben,Zehn, Hundert, Tausend ... immer größer wird die


volleZahl in den Veden. Die Zahl 1000 wird noch dazu durch die
mit der Zahl 10 hervorgehoben:dasa
Multiplikation ...sahasrä(,:,i).Vgl.
zurHervorhebung durchdie Multiplikationder Zahlen 30, 50, 60, 90 oder
99 untenunter den Zahlen 30000, 60000, 90000 und 99000, und zur
Hervorhebung durchdie Addierungder Zahlen 10, 20, 30, 60, 100 vgl.
obenunterdenZahlen110, 120, 130, 1030, 1060 und 1100.
Als das selbstständigeGrundzahlwort für die Zahl 10000 wird
ayuta-(eigentlich)
"nicht gebunden,unbegrenzt, unzählbar"547 gebraucht.
Vgl.untenunterden Zahlen 11000, 11100 und 48000. Ich vennute, dass
derDichtervon RV 8,61 auch mit dem Wort puru- "viel" diese Zahl
auszudrückenversucht.Vgl.untenunter der Zahl 11100.
Diefolgenden Formensind im RV belegt.
ParathetischeFonnen Selbstständige
Akkusativ
Simrular avutam
Dativ avutävo.
Plural
Nominativ ayutäni
pürvih (?)
Akkusativ sahasrädasa ayutä
dasa... sahasrä purü(?)
dasa... sahasrä!li
Instrumental dasabhi~sahasrai~

kann~-~ie aus ~a und ~ahasra-bestehende Grundzahlwortgruppe


b mitemempartitivenGerutivverbunden werden, der das Gezählte -
'lW. dasd
Ga117.e,
vondem ein Teil gezählt ist - bezeichnet. Vgl. dazu oben
untererZahl1000Abschnitt1-1.
Akkusativ:
sahasriidasa
RV8,S,37c sahas - das ,
dasa
"' sahtfsrii ra a gonämII "zehnTausendeder Kühe" = 8,6,47b
RV8,46,22c das
sahasrä//"zehn Tausendeder Kühe"
a gavä111

2.DasGezähltestehtauch im gleichenKasus wie das Zahlwort.


2-1.DasGe7.ählte
stehtim Plural.

k1 Vgl.Grassmann
Sp.99.
212 DieZahl10000

Akkusativ:daJa•. sahtisrii1.1i
RV t,S3,6cd ... dasa vrtra'.ly aprati # ... sahasrä'.li ... II "zehntausend
unwiderstehlicheFeinde548"

3. Das Ge:zählte steht nicht neben den Zahlwörtern. dasa


sahasrä(,;,i) "zehn Tausende" und ayuta- "Myriade" drücken eine
bestimmte Myriade aus, z. B. 10000 Kühe.
Singular,Dativ:ayutiiya
Wertangabe10000?
RV 8,1,S mahe cana tvam adrival;,# parä sulk.iya deyäm I na sahasräya
mivutävavajrivo # na satdya satiimagha II "Auch nicht für einen
hohen Preise möchte ich dich, du Steinschleuderer, hingeben,nichtfür
Tausend, nicht für Zehntausends-t,du Keulenträger, noch für Hundert,
du Hundertschenkender"(teilweise nach Geldner)
Plural,Instrumental: dasabhilJsahasrair
IOOOOKühe
RV 5,27,1 anasvantäsatpatir mämahe me # gdvii cetiifho tisuro maghona~ /
traivr~'.16
agne dasabhihsahasrair # vaisviinaratryarw;iasciketaII
"Der rechtmäßige Herr hat mir zwei Rinder samt Karren geschenkt,
der ausgezeichnetste Asura5!0 unter den freigebigen, Tryaruoa,der
Sohn des Trl\TI8ß hat sich durch zehn Tausende ausgezeichnet,o
Agni Vaisvänara"
RV 8,1,33 adhapldyogir ati däsad anydn # äsangl>agne dasabhihsahasraih /
dasa mahyafflnisanto # nafaiva saraso nir atitthan//"Da
adholcya,_,a
überbot Asailga, der Sohn des Playoga, als Geber die anderenmit
[seinen]zehn Tausenden (- Kühen), o Agni. Da tauchten vor mir zehn
weiße Stiere wie Schilfrohr aus dem Teich auf' (nach Geldner)
10000schwarzeLeute= 10000Stückevon Dunkelheit
RV 8,96,13 ava drapsoal]ISUmatim atiifhad # iyiinal;,krir;,odasabhihsahasraih
I

541 V(trdr;,y
apratt (apratiin der Kadenz) "die unwiderstehlichen Feinde" ist ein
festes Syntagma.Vgl. Miyakawa VI.
549 Hier treibt der Dichter mit Indra Handel. Vgl. dazu RV 4,24,9-10 bhüyasä

vasntimacaratkaniyo# 'vikritoakiin4ampunar yan / sa bhüyasiikaniyon&rirecid #


dind da/qii vi duhantipr/,. Vii'.lllm/9/ ka imaffl dasabhir mame # -ndrafflkri,:iäti
dh:nubhilJ. I yadd Vflrd!lijanghanad # athainam me punar dadat /10/ "(Indra:)Für
~oberes m~ht ~ ein niedrigeresTauschgebot. Ich war froh, als ich unverkauftwieder
~g. Das ruedrigere ersetzte er nicht durch ein höheres. Schwache Geister verderben
sich den Handel. (Vama.deva:)Wer kauft mir diesen Indra um zehn Milchküheab?
Wenn er die Feinde erschlagen bat, so soll er ihn mir zurückgeben" (Geldner);RV
S,35,2yad te catasro# yac ... santi tisralJ.
/ yad viipanca lcyitin&m
# avas tat ... d bhara
II "W«:18zu dir ~ier [Völker] gehören, wenn drei [Völker zu dir] gehören, oder wenn
fünfV!,lk~ [zu dir gehören),bring W1Sdann Beistand!"
Hier lasseich tisura-unübersetzt.
DieZahl10000 213

avat tam indraJ.,sacyii dhamantam# apa snehitir 51 nf""a{liiadhattaII


"Drapsa stieg in die Arpswnati {= den Himmelsstrom)hinab, aJs der
Schwarze552 ( d. h., sich in den Schwarzen wandelnd) mit zehn
Tausendenmim Anzug seiend. Ihm(= dem Schwarzen),der mit Kraft
bläst (d. h. der Wind bläst), stand lndra bei. Der Mannhafte (= Indra)
vertriebdie Weißen(= Wolke).

551 -ita- findet sich in Farbadjektiven. sneh-iti- (f) bedeutet hier "weiß"

("•schneefarbig"; vgl. av. snaeg-, gr. neiph- "schneien"). Vgl. Debrunner 1954 p.327.
Das2. Wort in 13b km1a- "schwarz" steht hier dem 2. Wort in 13d snehiti- "weiß"
gegenüber.
552 Säyai;ia"faßt drapsa- als Beiwort des Krnta.Ludwig und Oldenberg halten

drapsa-und Krniafür ein und dieselbe Person. Der schwarze Tropfen soll nach Ludwig
die ganzverfinsterteMondscheibesein. Das Wahrscheinlichste ist doch, daß es zwei
verschiedene Personensind. Drapsa flieht vor Km.,.ain den Fluß, Km.,.afolgt ihm dahin,
undDrapsaruft Indra zu Hilfe und wird von ihm befreit" (Geldner). Meine eigene
Auffassung gehtaus meiner Übersetzunghervor.
553Indrahat sich hier mit dem Schwarzenverbündet Aber in RV 4,16,13c sind die

Schwarzenseine Feinde: panciisat kr1!1d ni vapaJ.,sahasrä- # "Fünfzig schwarze


Tausende(=SOOOO schwarzeLeute) warfst du(= Indra) nieder." Bevor es regnet, wird
e~dunkel.Die Weißen,nämlich die Wolken, werden beseitigt. Es regnet dann. Wenn
die LeuteRegen erwarten, muss die Dunkelheit willkommen sein. Der Schwarze ist
dannder mit Indra Verbündete.Wenn die Dunkelheit aber zu lange henscht, wird sie
unangenehm. Dann werden die Schwarzen die Feinde Indras. Er muss die Schwarzen
niederwerfen. Die Sonnescheintdannwieder.
214

DIEZAHL11000

Die Zahl 1000 ist eine typische volle Zahl zur Übertreibung neben
der Zahl 100 unter den größeren Zahlen. Um Ströme auszudrücken, die
sich allmählich verbreitern (z. B. Lichtströme = Strahlen), haben
Vedadichter die Steigerung der Zahlen benutzt. 2-4-6-8-10-20-30-40-S0-
60-70-80-90-100. Vgl. oben unter der Zahl 100. Die Steigerung geht aber
weiter bis zur Zahl 1000: RV 9,97,25c sa naf:,sahasrä brhatfr iso dä #
"Dieser (= Soma) soll uns tausend große Labsale (= 1000 Ströme = Regen)
geben." Die beiden Zahlen 100 und 1000 kommen oft zusammen vor. RV
9,52,5 sata111na inda ütibhif:, # sahasram vä suc'inäm / pavasva
ma111hayadrayif:,II "O Saft, mit hundertfacher Hilfe (= 100 Ströme des
milchgemischten Soma554) oder mit einem Tausendfachen (= 1000
Strömen) der Reinheit (= des reinen Soma) läutere dich, uns Reichtum (=
Regen) verteilend!" Durch diese Beschreibung scheinen die sich
verbreiternden Ströme ausgedrückt zu sein. Vgl. oben unter der Zahl 1000.
Durch die Kombination der älteren vollen Zahl 100 und der
jüngeren 1000 entsteht eine neue volle Zahl, nämlich die Zahl 1100. Vgl.
oben unter der Zahl 1100. Doch geht die Entwicklung dahin, dass die volle
Zahl noch größer wird, nämlich zehn Tausende.Die Zahl 10000 wird noch
dazu durch die Addierung der Zahlen 1000 hervorgehoben: sahasram...
ayuta,,. ca "1000 und 10000". Vgl. zur Hervorhebung durch die
Multiplikation der Zahl 1000 durch die 10000 unten unter der Zahl
10,000,000. Nach RV 4,26 hat ein Adler den Soma, die l lOOOfache
Belebung bzw. Anregung (= 1000 + 10000 Ströme) vom Himmel
mitgebracht: ädaya syeno abharat soma111 # sahasram savam ayutamca
säkam I "Nachdem er ihn geholt hatte, brachte der Adler den Soma,
tausendfache und zehntausendfache Belebung auf einmal."

1. sahasra- und ayuta- sind neutrische kollektive Substantive und


stehen im gleichen Kasus wie das von der Grundzahlwortgruppe
sahasram... ayuta,,,ca Ge:zählte.
Akkusativ:11ah6sram
"· quta,p ca
RV 4,26,7b sahasra,r,savamayrita,r,ca ... / "tausendfacheund zehntausendfache
Belebung""'

"'Vgl. RV 1,30,2ab.
"' "Trankopfer"nach Geldner.So auch Schneider1971p.2.
215

DIE ZAHL 11100

RV 8,34,15absahasrasal}... ayutäni iat4ni ca bezeichnet vielleicht


die Zahl 11100. Vgl. zu einer ähnlichen Ausdrucksweise oben unter der
Zahl 111O. Interessanterweisewird die Zahl 1000 dabei mit dem Adverb
sahasraial}"tausendweise" ausgedrückt. Auch mit einer Wortgruppe
purDsahasräl}iiatini c~ 56 hat der Dichter von RV 8,61 möglicherweise
dieZahl 11100auszudrückenversuchtm.

1. Das Gezählte steht im gleichen Kasus wie das Zahlwort. Dabei


stehtdas Gezählteim Plural.
Akkusativ:purli sahasräf)isatiini ca
RV8,61,Sab tvam purü sahtisräQi sat&Qica # yütha dänaya ma111haseI "Du hast
11100 (?) Herden zum Verschenken bereit."

2. In RV 8,34,15ab sahasrasa!J. ... ayutäni satani ca drückt


bestimmte11100 aus, nämlich 11100 Ströme. Damit sind vielleicht der
mittlere,untereund obere Teil der Ströme, nämlich alle Ströme gemeint.
Akkusativ:
sahasraialJ... ayutäni satiini ca
11100Kühe= 11100Ströme
RV8,34,14-16 a no gai.yäny asvyä # saluisrä süra dardrhi !... # ... 1141a naQ
sahasraso bharä- # -yutäni satani ca/ ... # ... 115/ a yad indras ca
dtidvahe # sahasra111vtisuroc4aQ / 6ji$fham asvyam pasum 116/ "Du
sollst für uns, o Held, aus Rindern und Rossen bestehende Tausende
(= 1000 Ströme) berücksichtigen! ... Bring uns tausendfach, Myriaden
und Hunderte(= 1000 + 10000 + 100 Ströme)! ... Was Indra und [ich,
wir beide] empfangen: ein Tausend (= 1000 Kühe) von Vasuroci~,
[und] die stärkste Rossherde."

SS6 Die Wortgruppe puru


sahasräf)i satani ca könnte allerdings "viele Tausende
und[viele]Hunderte" bzw. "viele, Tausende und Hunderte" bedeuten.
551
Durch einen solchen Versuch ist wohl auch der Gebrauch als Zahlwort bei
haeuuar- "10000" im Avestischen zustandegekommen. Vgl. die im Avestischen
mehrmals vorkommende Wortgruppe nauuaca nauuaitisca nauuaca sata nauuaca
hazayra ~auuasäsca baeuuqn "9, 90, 900, 9000 und 90000 = 99999". Vgl. zur
Etymologie Thieme 1954 p.18: "Das iran. Wort für '10000' baevar läßt sich
~tymologisch nur mit dem germ. Wort für 'Biene, Bienenschwarm' (ahd. im-pi
Immcnschwarm')verknüpfen, hieß also ursprünglich ebenfalls 'Bienenschwarm'."
216

DIE ZAHL 30000

Die Zahl 30000 wird als 30 x 1000 analysiert. Auf die Zahl 30
konnte der symbolische Wert der Zahl 3 übertragen werden. Die Sache, die
durch die Zahl 3 ausgedrückt wird, wird deshalb manchmal durch die Zahl
30 ausgedrückt. Die Zahl 30 dient auch zur Hervorhebung einer anderen
Zahl. Z. B. die Zahl 1000 bzw. 100 wird durch die Addierung mit der Zahl
30 hervorgehoben: RV 9,58,3-4b dhvasrayolJ,pu~antyor # sahasrä!li a
dadmaheI ... 131a yayos trimsatam tanä # sahasräni ca dadmahe I "Von
Dhvasrä und ~nti empfangen wir Tausend (1000 Kühe).... von
welchen beiden wir in einer Reihe einen Dreißiger und ein Tausend (=
1030) empfangen"558; RV 6,27,6 trimsacchatam varmina indra säkalfl #
yavyavatyämpuruhüta sravasya I vrcivantalJ,.saravepatyamänälJ,# patra
bhindäna nyarthany äyan II "Hundertunddreißig Gepanzerte, o Indra, die
ruhmgierigen Vrcivat, die einem Geschoss auf einmal an der Yavyävati
verfielen, o Vielgerufener, die zerbrechenden Geschirre gingen zugrunde."
Auch durch die Multiplikation der Zahl 30 wird die Zahl 1000
hervorgehoben, nämlich sahasrii tril(lsatam "30000": RV 4,30,21
asväpayad dabhftaye # sahasrä trimsatam hathailJ,I däsanäm indro
mäyayäII "Indraschläferte mit den Schlägen für Dabhiti dreißig Tausende
von den Däsa ein, durch-Zauber." sahasrä tri'!'S<itamkönnte allerdings
sahasrä tri1fl,S<itam[ca] "1030" sein, weil die kleineren Zahlen bei der
Multiplikationmeistens vorangestellt werden.

1. Die aus tri1fl,Sat-


und sahasra- bestehende Grundzahlwortgruppe
kann mit einem partitiven Genitiv verbunden werden, der das Gezählte -
bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist- bezeichnet. Wenn sahasra-
ein Attribut zu sich nimmt, z. B. bei der multiplikativen Verbindung,
nimmt es oft die Genitiv-Konstruktion zu sich. Vgl. dazu oben unter der
Zahl 1000 Abschnitt 1-1.
AkkusaUv:sah6sri trllflslllllm
RV 4,30,2lbc sahasrätrirpsataffl... / däsdnäm... //"dreißigtausend vonden Däsa"

551Vgl. obenp.198 Anm.527.


217

DIEZAHL48000

Wenn die vervielfachten Hunderte und Tausende einen additiven


Zusatzerhalten, steht die Addition parathetisch, nämlich mit ca, aber auch
mit adhi oder mit para/J,wie catviry ayutä ... Qffi parat, sahasrä "vier
Myriaden [und) ferner acht Tausende (= 48000)": RV 8,2,41 H/qä
vibhindoasmai # catvary ayutä dadat I asta parah sahasrä559 II "Sei für
diesen behilflich, Vibhindu, indem du vier Myriaden [und] ferner acht
Tausendeschenkst!" Vgl. zur im RV typischen Vierer-Bündelung oben
unterden Zahlen 4, 8, 12, 16. Vgl. auch RV 8,28,lab ye
trimsati trayas
par6devaso barhir asadan I "welche - ein Dreißiger [und] ferner drei
Götter- sich auf das Barhis gesetzt haben".

1. Die Zahlwortverbindung catvary ayutä ... ~!a


para!J sahasrä
drücktbestimmte48000 aus, nämlich vielleicht 48000 Kühe.
Akkusativ:
catvilry ayutä ... ,qfil paral} sahasrä
48000Kühe
RV8,2,4lbc catvaryayurä... I 0$/a paraJ:,saluisrä II "vier Myriaden [und] ferner
acht Tausende(= Kühe)"

caßßa:
Hier liegt ein Zahlenspiel vor: 4 x 2 = 8. Vgl. als Parallele z. B. Yt 19,7
.;c44a
1994) ;·· caßß~rasaramcaduuaeca saite duuaeca hazal)re (Text nach Hintze
. 22x2-44.
216

DIE ZAHL 30000

Die Zahl 30000 wird als 30 x 1000 analysiert. Auf die Zahl 30
konnteder symbolischeWert der Zahl 3 übertragen werden. Die Sache,die
durch die Zahl 3 ausgedrücktwird, wird deshalb manclunal durch die Zahl
30 ausgedrückt.Die Zahl 30 dient auch zur Hervorhebung einer anderen
Zahl. Z.B. die Zahl 1000bzw. 100 wird durch die Addierung mit der Zahl
30 hervorgehoben:RV 9,58,3-4b dhvasrayob punqantyor # ti sahasrä!Ji
dadmaheI ... /31 ayayos trimsatam tanä # sahasräni ca dadmahe / "Von
Dhvasrä und Puru~nti empfangen wir Tausend (1000 Kühe).... von
welchen beiden wir in einer Reihe einen Dreißiger und ein Tausend (=
1030) empfangen"558; RV 6,27,6 trimsacchatam varmina indra säka'!I#
yarytivatyämpuruhüta sravasyti / vrcivantab sarave patyamänäb # p&trii.
bhindäntinyarth&nyäyan II "HundertunddreißigGepanzerte, o Indra, die
ruhmgierigenVrcivat, die einem Geschoss auf einmal an der Yavyävati
verfielen,o Vielgerufener,die zerbrechendenGeschirre gingen zugrunde."
Auch durch die Multiplikation der Zahl 30 wird die Zahl 1000
hervorgehoben, nämlich sahdsrii trilf'sdtam "30000": RV 4,30,21
asväpayad dabhitaye # sahasrä trimsatam hathaib / däs&näm indro
mäyayäII "Indra schläfertemit den Schlägen für Dabhiti dreißig Tausende
von den Däsa ein, durch-Zauber." sahasrä tri'f!ISatamkönnte allerdings
sahdsrä tri'f!ISatam[ca] "1030" sein, weil die kleineren Zahlen bei der
Multiplikationmeistensvorangestelltwerden.

1. Die aus trirpsat-und sahasra- bestehende Grundzahlwortgruppe


kann mit einem partitiven Genitiv verbunden werden, der das Gezählte-
bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist- bezeichnet. Wenn sahasra-
ein Attribut zu sich nimmt, z. B. bei der multiplikativen Verbindung,
nimmt es oft die Genitiv-Konstruktionzu sich. Vgl. dazu oben unter der
Zahl 1000Abschnitt1-1.
Akkusativ:sah6srätri,ps6tom
RV 4,30,2lbc sahasrälrilflSatalfl... / diis&näm... //"dreißigtausend von den Däsa"

"'Vgl.oben p.198 Anm.527.


217

DIE ZAHL 48000

Wenn die vervielfachtenHunderte und Tausende einen additiven


Zusatzerhalten,steht die Addition parathetisch, nämlich mit ca, aber auch
mitadhioder mit paral,,,wie catviry ayutä ... a114para~ sahasrä "vier
Myriaden(und] ferner acht Tausende (= 48000)": RV 8,2,41 sflqa
vibhindoasmai# catvary ayuta dadat I asta parah sahasra559 II "Sei für
diesenbehilflich,Vibhindu, indem du vier Myriaden [und) ferner acht
Tausendeschenkst!"Vgl. zur im RV typischen Vierer-Bündelung oben
unterden Zahlen4, 8, 12, 16. Vgl. auch RV 8,28,lab ye trimsati travas
paro devasobarhir asadan I "welche - ein Dreißiger [und] ferner drei
Götter- sichauf das Barhisgesetzt haben".

1. Die Zahlwortverbindungcatvary ayuta ... a~t&para}., sahasra


drücktbestimmte48000aus, nämlich vielleicht 48000 Kühe.
catvifryayutä -· 111tif
Akkusativ: paralJsahasrii
48000Kühe
RV8,2,41bc catvaryayutä... I 11$f<Ipara~ sahasrä II "vier Myriaden [und] ferner
acht Tausende(= Kühe)"

"' Hierliegt 10
· Zahl · .
caßßarasca .! enspiel vor. 4 x 2 = 8. Vgl. als Parallele z. B. Yt 19,7
1994)
•2244····22ca.,,.,~raratamca
duuaeca saite duuaeca hazar,re (Text nach Hintze
. x2-44.
218

DIE ZAHL50000

Wie bei den Indogennanen entwickelte sich eine Vierer-Bündelung


neben der älteren Dreier-Bündelung bei den rigvedischen Indem. Neben
der älteren Dreier-Bündelung und Vierer-Bündelung entwickelte sich
sicher auch eine Fünfer-Bündelungbei den rigvedischen Indem. Aber die
Fünfer-Bündelungist wohl nicht so sehr für den mythischen Bereich von
Wichtigkeit wie für den praktischen. Aus der Fünfer-Bündelung konnte
sich eine Fünfziger-Bündelungentwickeln. Einige Belege der Zahl 50 im
RV lassen die Existenz einer Fünfziger-Bündelung vennuten. RV
10,34,Sabtripancäsa/J, krifati vrata e~ä,r,# deva iva savita satyadharmä/
"Ihre aus drei Fünfzigern bestehende Schar tummelt sich, [sie ist] wie Gott
Savitr, der gültige Gesetze hat"; RV l,133,4ab yasä,r, tisra/J,pancäsato# ...
apavapa/J, I "von denen (= den Zauberinnen) du (= Indra) drei Fünfziger
zerstreutest".
Auch der symbolische Wert der Zahl 5 konnte auf die Zahl 50
übertragenwerden. Die Zahl konnte als besondere Zahl verwendet werden.
Die Zahl 50 dient deshalb auch zur Hervorhebung einer anderen Zahl: RV
4,16,13c paii.cä.sat/q~'(lani vapa/J,sahasrä- # "Fünfzig schwarze Tausende
(= 50,000 schwarze Leute = 50000 Stücke der Dunkelheit) warfst du (=
Indra) nieder"°." Vgl. oben unter den Zahlen 5, SOund 150.

1. sahasra- nimmt kleinere Zahlen als Attribute zu sich. Sie


kongruieren in Kasus, Numerus (Dual oder Plural) und Genus bei den
Zahlen 1-4. Dies gilt als multiplikativeVerbindung, dabei geht die kleinere
Zahl voran. Sie stehen meistens in unmittelbarer Folge nebeneinander.
Wenn Zehner von 20 an als die kleineren Zahlen gebraucht werden, werden
sie quasi adjektivisch verwendet, aber Kongruenz herrscht nur im Kasus.
Sie stehen meist in unmittelbarer Folge nebeneinander. Auch indeklinabel
wird paiicäsat- einmal im RV verwendet. Dabei können die Wörter, die
sowohl adjektivisch als auch substantivisch verwendet werden können,
adjektivisch als das Gezählte verwendet werden: /cr$~a ... sahasrä
"schwarzeTausende(= 1000 schwarzeLeute)".
.Akkusativ:pancä.f6t".sahasrä
RV 4,16,13c pancii.fat lcm,d... sahasrä- # "fünfzig schwarze Tausende(= 50000
schwarzeLeute"

560Zur Interpretation
obenp.213Anm. 553.
219

DIEZAHL60000

,~tl- "60" kommt im Rigveda elfinal vor und die


Grundzahlwortgruppe1a1fi1!'sahtisrä "60 x 1000" steht sechsmal am
Zeilenanfang,davon zweimal als die Anzahl der Feinde, die Indra erschlug.
D. h., dass Indra. alle Feinde erschlug561• So ist <$~#'!' sahasrä am
Zeilenanfangein beliebter Ausdruck. Auch RV l,126,3c iaifi~ sahasram
könnte"ein sechzigfaches Tausend", d. h. 60000 bedeuten. Vgl. oben unter
derZahl 1060.
Die Zahl 60000 wird durch die Steigerung (1000-10000) bzw.
durch die Addierung einer anderen Zahl (60000 + 99) noch mehr
hervorgehoben,nämlich i~fi'!' sahasrä ... ayutä bzw. i~fi'l' sahasrä
navati111
nava. Vgl. unten unter den Zahlen 660,000 und 60099. $a-$/i1!'
sahasräscheint wie tri~sapta "21" schon den Komposita nahe zu stehen.
Deshalbkönnte Benfey (1879 p.359 = 1880) recht haben, der den Zahlwert
von iaifi11'sahasrä ... ayutä als "60000 Myriaden" bestimmt hat. Er
analysiert$0$/i'flsahasrä ... ayutä vielleicht als ,1~#'!1 sahasrä "60000" x
ayutä"10000".Vgl. unten unter der Zahl 660,000.

1. Das Gezählte steht im gleichen Kasus wie das Zahlwort. Dabei


stehtdasGezählte im Plural.
fOff{lflsahtisril
Akkusadv:
RV8,4,20cd f~/i'll sahasr&-... nirmajam ... # ... yüthani ga.vam ... II "sechzig
Tausende der Gebadeten, die Herden der Kühe (= die Herden von
sechzigtausend gebadeten 562 Kühen)"
RV9,97,S3cd sastimsahasranaigutova.süni# v,qa.1f1napak:va.ffl
dhünavad ra.~aya
II "Der Naiguta (= Soma 563) soll zur Freude die sechzigtausend
Schätze(= 60 x 1000 Ströme= Regen) [vom Bawn (= vom Himmel)]

561Vgl. Miyakawa
II p.187.
~ •gebadet" heißt im weiteren Sinn "sauber gemacht" daher könnte Geldners
~e~hte? (?)" ri_chtifsein. Vgl. RV 8,56,4 ta.troa.pipr~iyat~ # pütakratayai vyaktä I
namin nayuthyam141"Dabei wurde auch noch die geputzte Frau des Piitakratu
v?rgefiihrt,als ob sie zur Herde der Rosse gehörte" (Geldner). Seine Übersetzung geht
~~t vo~_püta./cratayai nach RV, sondern von püta.kratäyi nach Khila aus. Zu
puta~ayi-vgl. Debrunner 1954 p.415.
D. Vgl. Geldner Anm.: "Säy. und Ludwig fassen naiguta.als Bezwinger der Nigut.
aswärederSoma."
220 Die Zahl 60000

berabschüttelnwie die reife [Frucht564] vom Baum"

2. Das Gezählte wird nicht genannt.


2-1. Dabei liegt eine Ellipse zugrunde.
Akkusativ:fOf/i,Psahasrii
[v6dllnl}äm/
RV8,46,29 adhapriyam#ir&ya# fll$lir!'sahasrasanamI asvänämin na vflTJ,iim
II
"Da gewann ich das, was dem Kräftigen lieb ist, sechzig Tausende
[der Wallache565], eben wie der Hengste."

2-2. ~~#Tfl
sahasrä drückt bestimmte sechzig Tausende aus, z. B.
60000Leute.
Akkusativ:flllfilfl sahasrä
60000Helden566
RV 6,26,6cd tva'!Irajimpi/hinasedasasyan# sastim sahasräsacyä sacähanII "Du
erschlugst den Raji, Pit}ünas willfahrend, [und] zugleich sechzig
Tausendedurch die Kraft."

564Nach RV 3,45,4 ist phalamzu ergänzen.


565 Nach RV 8,46,30 ist vadhriTJ,ämzu ergänzen.
566 Miyakawa (II p.188) übersetzt RV 7,18,14 ni ga,pavo 'navo druhyavasca#

fllf PIJ.
sa/4s,qupu/J.1a1sahasräI fafpr vir6sotidhi1/u!duvoyu # visvedindrasyaviryä
/q1/;niII: "Die rindergierigenAnus und Druhyus - 600, 6000, 60 und noch 6 Helden-
sind entschlafen,sich als Opfergabedarbringend.Das alles sind des lndra Heldentaten."
Da der Dichter den Feind in RV 7,18,16 ardha'flvirasyanenne, meint Oldenberg, dass
vir~o in 14 die Sieger sind. Doch meint der Dichter hier mit ardha1!'virasyanicht "ein
halber Mensch", sondern •die Hälfte von einem (echten) Held(= Indra)", weil er nach
Geldner den Feind als Löwin in 7,18,17 bezeichnet: RV 7,18,16ab ardham virasva
Jrtap&manindram# parä sardhanta.,,,nunudeabhi Jcy&m I "[Ihn,] der die Hälfte von
einem (echten} Held (= lndra) ist, der ohne Indra die gekochte Milch trinkt, den
Überheblichenhat er zu Boden gestoßen.• D. h., der Feind ist zwar ein starker Held
(vira-)wie die Löwin, doch im Vergleich mit dem echten Helden Indra nur ein halber.
Auch in RV 2,14,7, 2,30,4 und 7,99,5 liegt diese Ausdrucksweise vielleicht zugrunde.
Vgl. Miyakawa a. a. 0. p.186. Vgl. RV 2,14,7 adhvaryavoya/J.satam &sahasram#
bhümyäupasthe'vapajjaglu:mv&n
I kutsasyäyoratithigvasyavir&n# ny &vn,agbharatä
somamasmaiII" Ihr Adhvaryu!Der ein Hundert [und] ein Tausend, die er erschlug,in
den Schoß der Erde [wie] gesät, die Helden des Kutsa, des Äyu, des Atithigva
weggeworfen hat: Bringet ihm Soma dar!" vira- fehlt auch manchmal: RV 2,14,6
adhvaryavoya!J.sata,,,.§ambarasya# puro bibhed&smaneva pürvtJ.,I y6 varcinahsatam
indrasahasram# ap&vapadbharatäsomam asmaiII "Ihr Adhvaryu! Der die hundert
Burgen des Sambarabrach, die vielen wie mit einem Stein, der ein Hwidert des Varcin,
o lndra, [und] ein Tausendzerstreute:Bringet ihm Soma dar!" ·
221

DIE ZAHL 60099

Die Grundzahlwortgruppe 1anf'I' sahasrii "60 x 1000" steht


sechsmal am Zeilenanfang davon zweimal als die Anzahl der Feinde, die
Indra erschlug. D. h., dass lndra alle Feinde erschlug567• So ist $O$tl1!1
sahasräam Zeilenanfang ein beliebter Ausdruck.
Die Zahl 60000 wird durch die Steigerung (1000-10000) bzw.
durch die Addierung einer anderen Zahl (60000 + 99568 bzw. 90) noch
mehr hervorgehoben, nämlich $D$tl1!1sahasrä ... ayutä bzw. $D$tl1!1
sahasrä
navati'!Inava. Vgl. unten unter den Zahlen 660,000 und vgl. RV 1,53,9:
tva'!Iet&nianar&inodvir da.sä-# -bandhunäsusravasopajagm~a~I sastim
sahasränavatim nava sruto # ni cakre!JOrathyä d~padävr!JakII "Du (=
Indra) [hast] mit Susravas, der ohne Bundesgenosse war, diese zweimal
zehn Stammeskönige, die [über Susravas] hergefallen sind
[niedergeworfen]. Der Berühmte hat sechzig Tausende Neunundneunzig(=
60099 Feinde5~ durch das schlimmfiißige570 Wagenrad niedergeworfen";
AV 20,127,lcd 571 sastim sahasrä navatim ca # kaurama512 rusame$U a
dadmaheII "Sechzig Tausende und Neunzig haben wir bei Kaurama, bei
den Rusama erhalten".

1. In RV 1,53,9c drückt $~#1!1sahasrä navatil!Inava bestimmte


60099 aus, nämlich 60099 Vrtra
Akkusativ:1a1flf/lsahasriinavatlf/1nava
60099Vrtra
RV l,53,9c ,~li'fl sahasrä navati'fl nava ... # "sechzigTausendeNeunundneunzig
(= 60099 Feinde)"

567Vgl. MiyakawaII p.187.


568Vgl. zur Zahl 60099MiyakawaIV p.95.
"'Nach RV 1,53,6ist vrtr&cii zu ergänzen.
5711Vgl. GrassmannSp.619.
571Diese Stelle wird in HoffinAp.6f. = 1940p.139 behandelt
m Der Akzent wird nach Roth-WhitneysAusgabeemendiert
222

DIE ZAHL90000

Bei den Indogermanen entwickelte sich eine Dreier-Bündelung.


Deren Spuren kann man noch im RV deutlich sehen. Der symbolische
Wert der Zahl 3 wird schon im Urindogermanischen auf die Zahl 9
übertragen und derselbe symbolische Wert konnte dann auf die Zahl 90
übertragen werden 573• Mit der Zahl 90 wird die im RV typische volle Zahl
1000 multipliziert: navati,,.sahtisrä"neunzig Tausende" 574•

1. In RV 10,98,lla drückt navatilfl sahasrä neunzig bestimmte


Tausende aus, nämlich 90000 Kühe.
Akkusativ:ll(IPfltilfl sahtisri
90000Kiihe
RV 10,98,lla etdny... navati111 sahasrä# "diese neunzig Tausende"

m Derselbe symbolische Wert, der den Zahlen 9 bzw. 10 eignet, kann sich
theoretischauf die Zahl 90 / 99, 900 / 990 / 999, 9000 / 9900 / 9990 / 9999, 90000/
99000/ 99900/ 99990/ 99999 ... bzw. 100, 1000, 10000, 100,000 ... übertragen:llias E
855-861deuterosaüth• hörmätoboen agathi>s DiomMesegkheikhalkeiöi;epereisede
PallasAthine neiatones keneöna,h6thizönnusketomitrei;tei hra min oüta tulcMn,ditl
de khroakalonedapsen,ek de doru sptisenaütis;ho d' ebrakhekluilkeosAres, hosson
t' enneakhiloiepiakhonI delcakhiloi aneres en polemöi erida ksunagontesAreos "Als
zweiterwieder stürmte an der gute Rufer Diomedesmit der ehernen Lame. Und diese
stemmte Pallas Athene zuunterst gegen die Weichen, wo er gegürtet war mit dem
Schurz. Dorthin traf sie ihn und stieß und riß die schöne Haut auf und zog den Speer
wiederheraus.Da brüllte der eherneAres so laut, wie neuntausendhell aufschreienoder
auch zehntausendMänner im Kampf, die den Streit des Ares zusammenführen"(nach
Schadewaldt). E 860-861 hosson t' enneakhiloi epiakhon I dekakhiloi aneres en
polemoieridaksunagontesA.reoskommt auch :S 148-149vor. Dieser Ausdruckkönnte
eine idiomatischeWendunggewesensein. Vgl. MiyakawaVI.
514 Vgl. MiyakawaXIII: RV 10,98,4bsahasram"1000"; RV 10,98,9csahasrä,:,y

(PI) "1000" ; RV 10,98,lOabnavatir nava ... sahtisrä "99 s 1000"; RV 10,98,1la


navatirpsahtisrä"90 s 1000".
223

DIE ZAHL 99000

Bei den Indogennanen entwickelte sich eine Dreier-Bündelung.


Deren Spuren kann man noch im RV deutlich sehen. Der symbolische
Wert der Zahl 3 wird schon im Urindogennanischen auf die Zahl 9
übertragen und derselbe symbolische Wert konnte dann auf die Zahl 90
übertragen werden. Die Zahl 90 wird dann noch durch die Zahl 9
hervorgehoben. Vgl. oben unter den Zahlen 9 und 99. Mit der Zahl 99
wird die im RV typische volle Zahl 1000 multipliziert: navatir ntiva ...
sahasrä"neunundneunzig Tausende" 575• Es ist einzigartig, dass die 1000
mit einer zusammengesetzten Zahl 99 multipliziert wird. Dies zeigt, dass
die Verbindung navatir und nava ziemlich fest isl D. h. die
Zahlwortgruppe steht Komposita nahe wie trilJ,sapta "3 x 7 (= 21)".
Dementsprechend stehen die beiden Wörter RV 10,98,lOa in unmittelbarer
Folge nebeneinander. Vgl. auch oben unter der Zahl 60099 ~~#'f!lsahasrä
navatiq,nava.

1. Die substantivischen Zahlwörter wie sahasra- nehmen Attribute


zu sich, es handelt sich also um eine Verbindung von Adjektiv und
Substantiv. sahasra- nimmt kleinere Zahlen als Attribute zu sich, z.B.: trt
sahasrä~i. Bei der multiplikativen Verbindung wird sahasra- oft mit einem
partitiven Genitiv verbunden, der das Gezählte - bzw. das Ganze, von dem
ein Teil gezählt ist - bezeichnet. Aber das Gezählte wird nicht immer
genannt. navatir nava ... sahasrä drückt 99000 Kühe aus. Noch dazu
kommt ein Bahuvnni-Kompositum adhiratha- "mit einem Wagen576
versehen" in RV 10,98,10 navatir nava ... adhirathä sahasrä, wohl um die
Beigabe auszudrücken.
Akkusativ:navadr ntiva... sahtisrä
99000Kiihe
RV 10,98,lOab et&ny ... navatir nava ... # •.. iulhirathä sahasrä / •diese
neunundneunzig mit einem Wagen versehenenTausende(= 99000
Kühe und 1 [oder:mehrere]Wagen)"

575Grassmannbestimmt in seiner Übersetzungdiese Zahl als 1099.


576 Es handelt sich hier um einen transnwneralenGebrauch.Vgl. oben p.21f.
224

Die Zahl 660,000

$~!i1fl sahasrä am Zeilenanfang ist ein beliebter Ausdruck. Die


Zahl 60000 wird durch die Steigerung (1000-10000) noch mehr
hervorgehoben, nämlich 1afl(rr,sahasrä ... ayutä. Es handelt sich wohl um
die Zahl 660,000: RV 8,46,22 sastim sahasrasvyasyayutäsanam#
~frarttiTflvi,psati,,,satd I dasa sydv'ina,,,satd # dasa trya~'i'(ltiTfl# dasa
gaväTflsahasrä II "Sechzig Tausende und [sechzig] Myriaden [seiner]
Rossherde erhielt ich, zwanzig Hunderte der Kamele, zehn Hunderte der
dunkelbraunen [Stuten], zehn [Hunderte] der [Stuten] mit drei rötlichen
[Flecken], zehn Tausende der Kühe."
fllf1utasahasrii·- ayutii könnte aber auch 60000 + 10000 (= 70000)
bezeichnen. Dann würde es sich bei ayutäum den "poetischen Plural"
handeln. Nach Benfey (1879 p.359 = 1880) handelt es sich hier um 60000
Myriaden.Er analysiert vielleicht $~#1!' sahasrä"60000" x ayutä "l 0000".
Auch diese Interpretation wäre möglich. Die Zahl ist dann 600 Millionen.
Noch anders fasst Geldner die Stelle auf: "sechzigtausend von
seiner Roßherde, Myriaden (Kühe)". Dann würde es sich um eine
Tautologie handeln. Er übersetzt die Stelle: "Sechzigtausend von seiner
Roßherde, Myriaden <Kühe) erhielt ich, zwanzighundert Kamele,
zehnhundert dunkelbraune Stuten, zehn(hundert) mit je drei rötlichen
Flecken, zehntausend Kühe."

1. dve sate wird mit einem Genitiv Singular verbunden, der das
Gezählte - bzw. das Ganze, von dem ein Teil gezählt ist - bezeichnet: RV
7,18,22a dve ... sate gor "zwei Hunderte der Kuh". Bei gob im Genitiv
Singular handelt es sich um den kollektiven Gebrauch. Dies ist quasi
synonym mit dem Ausdruck wie gavyasyapasvab "des Rindviehs". Vgl.
RV 5,30,15a catubsahasraTflgavyasya pasvab "Ein Tausendvier des
Rindviehs <=1004 Stück Rindvieh}". Wie go- "Kuh" wird auch a.sva-
"Ross" kollektiv gebraucht577• Dabei ist asva- quasi synonym mit dem
Ausdruck ~a- pasu- "aus Pferden bestehendes Vieh"578•
Akkusadv:ftlftuflsahdsri - ayutll
RV 8,46,22a IDifi'fl sahasra§vyasyäyutä-••. # "sechzig Tausende und [sechzig]
Myriadender Rossherde"

: Vgl. MiyakawaXXVIAbschnitt1-1.
Dazuvgl. oben p.196f.Anm. 524.
225

Die Zahl 10,000,000

Unter den größeren Zahlen ist neben der Zahl 100 auch die Zahl
1000 eine typische volle Zahl, die auch zur Übertreibung benutzt werden
kann. Die beiden Zahlen 100 und 1000 kommen oft zusammen vor. Vgl.
oben unter der Zahl 1000.
Durch die Kombination der älteren vollen Zahl 100 und der
jüngeren 1000 entsteht eine neue volle Zahl, nämlich die Zahl 1100. Vgl.
oben unter der Zahl 1100. Doch geht die Entwicklung dahin, dass die volle
Zahl noch größer wird, nämlich zehn Tausende. Die Zahl 10000 wird noch
dazu durch die Addierung der Zahl 1000 hervorgehoben: sahtisram ...
ayuta,,. ca "1000 und 10000". Die Zahl 10000 wird auch durch die
Multiplikation der Zahl 1000 hervorgehoben: sahdsram ayutii "tausend
Myriaden"579• Dies ist die größte Zahl, die im RV vorkommt580•

1. Das Gezählte wird nicht genannt. sahasram ayutä drückt


bestimmte tausend Myriaden aus, vielleicht 1000 x 10000 Schätze, die den
1000 x 10000 Strömen(= Regen) entspricht.
Akkusativ:sahasram ayutii
10,000,000 Schätze
RV 8,21,18 citra id rajä räjaka id anyake # yake sarasvafim anu I parjanya iva
tatanad dhi Vf$/Ya # sahasram avutä dadat II "Nur Citra ist König;
Kleinkönige sind die anderen Kleinen, die an der Sarasvati [wohnen].
Denn wie Parjanya mit Regen, so hält er an, tausend Myriaden zu
verschenken" (teilweise nach Geldner 11)

579 Vgl. zur Zahl 1,000,000 (1000 :s:1000) RV 10,l 14,8cd sahasradha mahimana~

sahasralfl # y&vad brahma vi1Jhita,r,tavati vak II "Tausendfachsind die tausend Größen


(= 1000 Ströme). So weit das Brahman sich ausgebreitet hat, so groß ist die Sprache"
(nachGeldner).
5111Vgl. jedoch oben p.224. Falls Benfey recht hätte, wäre die größte Zahl, die im

RV vorkommt,600 Millionen= 600,000,000.


.,., Vgl. Geldner: "Nur Citra ist König; Kleinkönige sind die anderen Kleinen, die
an der Sarasvati wohnen. Denn wie Parjanya mit Regen, so hält er an, Tausend,
Zehntausendezu verschenken."
226

DIE SELBSTSTÄNDIGEN
GRUNDZAHLWÖRTER

Im folgenden werden Erklärungen für die selbstständigen


Grundzahlwörter,die in meinem Lexikon vorkommen, zusammengestellt.

DIE ZAHL 1
Als Grundzahlwort für die Zahl 1 wird eka- < •(1)oik(W)o-
gebraucht.Vgl. mitanni-indischaika-. Die urindogennanischen Wörter *6i-
ko-, *oi-no-, *oj-yo- haben vielleicht ursprünglich "einer = einer getrennt
von den anderen, ein einzelner, allein" im Gegensatz zu *sem- "ein" = "eine
Einheit bildend" bedeutet. *s'!'- "ein" verbirgt sich bekanntlich in sakft
"einmal" und möglicherweiseauch in gr. amme, ved. asma- < *,:zsme(,:zs-
s,p-e "wir zusammen"). Ferner verbirgt sich •s'f'- in sog. pronominalen
Endungenwie eka-sm-i-n.-sm-Endungenwurden wohl, um Homonymiezu
venneiden, eingeführtund dann als pronominaleEndungen durchgeführt.Z.
B. urar. *ta-j könnte LSmn, N-ADnf oder NPm sein. Auch im ISmn urar.
*tajnä (> tenä) ~ tena verbirgt sich möglicherweise ein Zahlwort *-ajna-
"l".

DIEZAHL2
Das Grundzahlwortfür die Zahl 2 ist d(u)va(v)- (< *d(u)yo(1Ju-l
*d(u)yoy- < idg. *d1JOy-~ uridg. •doy- > idg. *dyo- > *d(u)yo-11 >)
d(u)va (/ *dey- > gr. deu-tero-s "der zweite" / *du- > lat. du-centi
"zweihundert")/ d(u)vay- (< uridg. *dy-ej-/ *dy-oi- > *dyoj-o- > dvaya-
"zweifach"/ *dy-i-> *dyi-ti1:rio-> dvidya-b "der zweite").

D1EZAHL3
Das Grundzahlwort für die Zahl 3 hat drei formal unterschiedene
Genera. Im Maskulinum und Neutrum erscheint der Stamm · tri- (mit
Ablaut), im Femininum der abweichende Stamm tisr- (ohne Ablaut).
Teilweisewird für 3 auch indeklinablestribverwendet.

DIEZAHL4
Das Grundzahlwort für die Zahl 4 hat drei formal unterschiedene
Genera. Im Maskulinum und Neutrum erscheint der Stamm catur- (mit
DieselbstständigenGrundz.ahlwörter 227

Ablaut), im Femininum der abweichende Stamm catasr- (ohne Ablaut).


Eine alte kollektive Bildung ist *kWet-1jor-12- > ved. catvari / *kW(e)t-ur-
eiJ• > av. catura (vgl. lat. quadrä-gintii).Die beiden Stämme sind in den
jeweiligen Sprachen N-APn geworden.

DIEZAHLS
Das Grundzahlwort für die Zahl 5 ist paiica- (< •penkwe). Das
Urindogermanische hatte neben *penkwe auch eine Kollektivbildung
*p(e)nkw·e1i-/ *penkw-12-, die sich im Grundzahlwort für die Zahl 50
paficäsat-,jav. pa,:,cäsat-bzw. pa,:,cäsata-,lat. quinquägintäverbirgt. Im
Avestischen wird pa,:,cä (< *penkwe1i-) mit langem -ä- auch bei
parathetisch zusammengesetzten Zahlen verwendet: V 12,9 pa,:,cäca
visaitica"25"; Ä 3,7 pa,:,cäcacat>ßarasatamca"45"; Ä 3,9; 3,12 pa,:,cäca
haptäitimca"15"; pa,:,cä-ist unter Saip.dhibedingung (pa,:,cä-ca)bewahrt.

D1EZAHL6
Das Grundzahlwort für die Zahl 6 ist /~- < *selis"sechs" > lat. sex,
dem vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-s
zugrundeliegt.
Auch ~~#- (< *selis-ti- "Sechsheit") wird in RV 7,18,14b als
Alternativform für/~- verwendet.

D1EZAHL7
Das Grundzahlwort für die Zahl 7 ist sapta- (< *sept,f,), dem
vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-m zugrundeliegt, also
*sept-,p. Nicht ganz ausgeschlossen ist, dass *sept,f, durch Metathese
entstanden ist: got. sibun < *sep,j,t > *sept,f,.Dabei könnte *sep-,p als die
Urfonn in Frage kommen.

D1EZAHL8
Das Grundzahlwort für die Zahl 8 ist ~!a(v}-, dessen Bildung
schwierig zu analysieren ist. Wenn das Wort ~/i-, das Name eines
Metrums von 4 x 16 Silben ist oder die Zahl 16 bezeichnet, auf *12ok.-ti-
"Vierheit" zurückzuführen ist, kann es sich um einen erstarrten Dual in
~!&(v)- handeln, wie viele Forscher glauben. *12of-to-11 ist dann ein
erstarrtes Ordnungszahlwort für die Zahl 4 und bedeutet dann 11die zwei aus
vier bestehenden = acht". Das ältere Grundzahlwort war aber vielleicht
*12ok.-d(o)u. Diese Form konnte sich weiter in •12,0§-d(o)u entwickeln.
228 Die selbstständigenGrundz.ahlwörter

Davon abgeleitet ist das ältere Ordnungszahlwort •120§-do7J-o-s "achter">


gr. ogdoos. Das Grundzahlwort •12ok-d(o)u konnte sich auch zu •12olc-
t(o)u entwickeln (vgl. z. B. got. ahtuda < •12ok-tu-). •12ok-t(o)u hat sich
dann mit dem Ordnungszahlwort *liok-to-11 kontaminiert. Vgl. lat. octävus
< •12ok-to-1r1J-o-s"achter". Auf *liok-to-1r1Jist ~/au zurückzuführen.

DmZAHL9
Das Grundzahlwort für die Zahl 9 ist nava- < •1,net;rrz,dem
vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-m
zugrundeliegt, also
< •1,ne1J-rrz.

DmZAHLtO
Das Grundzahlwort für die Zahl 10 ist dasa- < *dekrrz,dem
vielleicht eine erstarrte Kasusform mit dem Suffix •-m
zugrundeliegt, also
*dek-lfl.

DmZAHL20
Das Grundzahlwort für die Zahl 20 ist ein feminines kollektives
Substantiv, nämlich Vilflsati-.

DmZAHLJO
Das Grundzahlwort für die Zahl 30 ist ein feminines kollektives
Substantiv tri1{lSat-
mit teilweise indeklinablem Gebrauch. Auch trilflsatiist
einmal RV 8,28,la belegt. -i (bzw. -i-) von lrilflsatiist wohl ein Fortsetzer
von uridg. *12:uridg. *tri(e)1i-krrzt(e)12 > iir. *tricati. Sein Vorderglied
wird dann durch trim- ersetzt. Daraus ergibt sich trilflsati.

DmZAHL40
Das Grundzahlwort für die Zahl 40 ist catvärilflsat-, das aus
catväri-m-"4" und -sat- "10" besteht. Im Vorderglied findet sich eine alte
kollektive Bildung urved. •catväri- < •kwet-yor-12- / •kw(e)t-ur-eiJ-> urir.
caturä-> jav. catura (N-APn) (vgl. lat. quadrä-gintä).
Dm ZAHLSO
Das Grundzahlwort für die Zahl 50 ist paiicäsat-, das aus pancä-
"5" und-sat- "10" besteht. -ä- vonpaiicä- geht aufuridg. •-e12 - zurück. Es
handelt sich also um eine alte Kollektivbildung. Diese Form wurde
Die selbstständigenGrundzahlwörter 229

möglicherweise aus urar. *pancä-catä-< *penkwe1 2 k1[1te1,- "fünf Zehner"


rückgebildet. Die neugeschaffenen Nominativ-Akkusativ-Formen waren
wohl *pancä-cata-mund *pancä-cat. Im Avestischen wurde -satam wie
-.Mtim RV sowohl als Nominativ als auch als Akkusativ verwendet. Vgl.
unten Abschnitt 2. Dies kann zwar üblicherweise als ein indeklinabler
Gebrauch interpretiert werden, aber diese Formen kann man auch als
Nominativ-Akkusativ Singular Neutrum bestimmen. Dies kann dann
bedeuten, dass das Genus der Zahlwörter 30-50 wie *pancä-cata-mund
*pancä-cat-0 im Urarischen das Neutrum war. Genauer waren sie
Nominativ-Akkusativ Singular Neutrum. Uridg. *penkwei2-k1[llei 2 wurde
im Lateinischen als quinquägintä bewahrt. Da *pancä-cata-mund *pancä-
cat-0 "50" unter dem Einfluss von den femininen Substantiva 60-90 (ved.
$0$/i·,saptati-, asiti-, navati-; av. xsuuasti-, haptäiti-, ast,iti-, nauuaiti-)
stehen, sind die beiden Stämme *pancä-cata-und *pancä-cat-allmählich
kontaminierend ein feminines Substantiv geworden. Ein einziger Beleg, in
dem ein Zahlwort unter den Grundzahlwörtern 30-50 sicher im Femininum
steht, ist: RV l,133,4a yasäf!I tisral;,pancäsato # "von denen (= den
Zauberinnen) du(= Indra) drei Fünfziger ...".

D1EZAHL60
Das Grundzahlwort für die Zahl 60 ist ein ursprüngliches · -ti-
Abstraktum, nämlich $0$/i-< *seks-ti- "Sechsheit". Das Wort ist im RV ein
kollektives feminines Substantiv.

DIEZAHL70
Das Grundzahlwort für die Zahl 70 ist ein ursprüngliches -ti-
Abstraktum, nämlich saptati- < *seplf!l-ti-. Das Wort ist im RV ein
kollektives feminines Substantiv.

D1EZAHL80
Das Grundzahlwort für die Zahl 80 ist asiti-. Die Grundzahlwörter
für die Zahlen 60, 70, 80, 90 $0$/i-, saptati-, asiti-, navati- sind
ursprüngliche -ti-Abstrakta. Diese Zahlwörter sind im RV schon kollektive
feminine Substantiva. Die Ableitung aus den Einern im Avestischen ist auf
die zu erwartende Weise bei 60, 70, 80, 90 vorgenommen, nämlich
xsuuaiti-,haptä'ti-, astä'ti-, nauua'ti-, aber im Altindischen nur bei 60, 70,
90. Dagegen scheint asiti- "80" einen von a$/a(v)- "acht" verschiedenen
Stamm *12ok- vorauszusetzen, dessen Dual in asi- < *12olc-i-ir(Dual)
erhalten wäre. Gerade deshalb dürfte asiti- < *iialc-i-rti- "Achtheit" ins
230 Die selbstständigen Grundzahlwörter

Urindogermanischezurückreichen.

DIEZAHL90
Das Grundzahlwort für die Zahl 90 ist ein ursprüngliches -ti-
Abstraktum,nämlich navati-(< iir. *naya-ti-> av. nauua1ti-). Das Wort ist
im RV ein kollektives feminines Substantiv und wird im Prinzip
singularischverwendet.
DIEZAHL100
Das Grundzahlwort für die Zahl 100 ist ein neutrisches kollektives
Substantiv, nämlich sata-m < uridg. •/äptom > lat centum. •/äptom wurde
aus dem Kollektiv *(d)/äpteRr "Zehner" rückgebildet. satam· wird
manchmalauch indeklinabelverwendet.
DIE ZAHL 1000
Das Grundzahlwort für die Zahl 1000 ist sahasra- < *Sf!l·§hes-lo-.
Dieses Wort besteht aus *s'!I-"ein", *§hes- "Hand" und dem Suffix *-lo-.
DIE ZAHL 10000
Als das selbstständige Grundzahlwort für die Zahl 10000 wird
ayuta- eigtl. "nicht gebunden, unbegrenzt, unzählbar'' gebraucht. Ich
vermute, dass der Dichter von RV 8,61 mit dem Wort puru-"viel" diese
Zahl auszudrückenversucht.
231

VERBINDUNGENDER GRUNDZAHLWÖRTER

Additive Verbindungen 1 (Vgl. Whitney 19245 p.178 §476; p.179 §478a:


Macdonell1910 p.307 §405a; p.308 §405c; §405d-a: Macdonell1916pp.97-98§104:
Wackemagel/ Debrunner 1930 pp.378-383 §194: Renou 1952 p.242 §297: Thumb-
Hauschild1959pp.155-156 §378: Emmerick1992app.171-172§5.1.12-17:R. Schmitt
1994p.12ff.:MiyakawaXXI und oben unter denjeweiligenZahlen)
1-1-1. Die Bildung der Grundzahlwörter von "11" bis "19"582 ist
schon in der indogennanischen Grundsprache durch feste Komposition
oder losere Zusammenrückung der "Einer" mit dem Zahlwort für die Zahl
10 *dek,p erfolgt, wie im RV. Dabei bilden die zwei Zahlwörter ein
einheitliches Wort, das in derselben Weise flektiert und konstruiert wird
wie das Hinterglied als Simplex. Der Akzent liegt auf dem Einer. Im RV
belegt sind: RV 1,139,1 labc (3mal) ekiidasa;RV 1,25,Sb, RV l,164,48a,
RV 4,33,7a, RV 10,l 14,5d d"v&dasa; RV 10,l 14,7a caturdasa; RV
I0,86,14a paficadasa. Doch liegt der Akzent in denjenigen Kasus auf dem
Hinterglied -dasa-, in welchen dieses auf der zweiten oder dritten Silbe
akzentuiert ist, allerdings sind diese Kasus im Rigveda nicht belegt: Vgl.
TS 4,3,10,lf. ekiidasabhir, trayodasabhir,pancadasabhir,saptadasabhir,
navadasabhir;TS 7,2,11, 1 ekädasabhyaf:,,dvädasabhyaf:,,trayodasabhyaf:,,
caturdasabhyaf:,, paficadasabhyab, ~o<Jasabhyaf:,,saptadasabhyaf:,,
a~tädasabhya!J.. Gleichwohl sind bei diesen additiven
Grundzahlwörtern-Verbindungen unterschiedliche Formtypen genau
auseinanderzuhalten, wie nicht bloß der Vergleich von ved. trayo-dasa
"drei(NPm)-zehn" mit gr. treis-kai-deka "drei(NPm)-und-zehn" deutlich
werden lässt, sondern auch innerhalb des Indoiranischen allein schon der
Gegensatz zwischen ved. ekä-dasa "l(NSf)-zehn" bzw: trayo-dasa
"drei(NPm)-zehn" und av. aeuuan.dasa* "l(N-ASn)-zehn" bzw. ßri-dasa•
"drei(Stamm)-zehn". Es könnte deshalb einst auch *ekodasa oder
ekaqulasagegeben haben, aber wohl unter Einwirkung von d"vatlasa(av.

512 Die gebräuchlicherenZahlen waren vielleicht 12 (die dritte Vier durch die
Vierer-Bündelwig und vierte Drei durch die Dreier-Bündelung),16 (die vierteVier)und
möglicherweise15 (die dritte Fünf durch die Fünfer-Bündelung). Dazukamenvielleicht
11(die dritte Drei durch die Vierer-Bündelung,10 + 1 und 12-1), 13 (12 + 1 und 10 +
3) und 14 (15-1 und 10 + 4) vor. Dass die Zahlen 11bis 16 gebräuchlichwaren,dürfte
dadurch bestätigt werden, dass vielfältige Belege aus verschiedenenZweigen der
indogermanischenSprachfamilieals Indizien die These stützen,dass ein Bruch in der
indogermanischen Zahlwortreihenach 16 angelegtist. Vgl. Schuppener1998p.313.
232 Verbindungender Grundzahlwörter

duua.dasa,gr. dßdeka, lat. duodecim) wird die Form ekiidasa fixiert, deren
Vorderglied ekii (NSf) ist. Es könnte sogar auch catvaro-dasa* bzw.
catvar-dasa•(< urar. *call}är,-daca)gegeben haben.
1-1-2. Bei der Verbindung des Einers mit den Zehnern von 20 an
oder mit 100 und 1000 und der des Zehners mit 100 oder 1000 ist die
parathetische Form des Ausdrucks im RV häufig. Nur wenig belegt ist der
Typ der Komposita wie ekädasa;dvadasa;caturdasa;paiicadasa für einige
Verbindungen. Dabei liegt der Akzent auf den Vordergliedern. Belegt sind:
RV l,45,2d trayastrilp.satam"33" (ASf); RV l,162,18a catustrirr,sat"34"
(Indeklinable); RV 10,55,3c catustrirr,satä"34'' (1Sf); RV 10,130,lb
ekasatam "101" (Indeklinable); RV 8,55,3d catul;,satam"104" (ASn); RV
6,27,6a trirr,sacchatam"130" (NSn); RV 5,30,15a catul;,sahasram"1004583"
(ASn).

Additive Verbindungen II (Vgl. Whitney 19245 p.179 §477d; p.180 §478c:


Macdonell 1910 p.308 §405c-ß: Macdonell 1916 p.98 §104a-a: Wackemagel /
Debrunner 1930 pp.383-386 §195: Renou 1952 p.242 §297: Miyakawa IV p.98f. und
oben unter denjeweiligenZahlen)
1-2. Der Haupttyp der Addition im RV bestand darin, die
Grundzahlwörter neben einander zu stellen, ohne Komposita zu bilden.
Meist sind die Zahlwörter durch ca oder durch ca ... ca verbunden. Bei
solchen Zusammenstellungen von Zahlen ist es allerdings nicht immer
einfach zu erkennen, ob echte Addition zu einem Zahlbegriff gemeint oder
jede der Zahlen für sich zu verstehen ist.
1-2-1-1. Einer und Zehner werden mit ca verbunden, dabei geht der
Einer voran: RV 2,14,4b; RV 5,29,6a; RV 7,19,5b (= AV 20,37,Sb); RV
10,49,8d nava •.. navatirr,ca; RV 10,39,lOb navabhir ... navatt ca. Auch
die umgekehrte Wortstellung kommt vor: RV 10,104,8c navatirr,... nava ca,
auch bei unmittelbarer Folge kommen RV 3,6,9c trirr,satarr, trfrr,sca "33";
RV 6,47,2d navatirr,nava ca vor. Einer und Zehner können auch mit ca ...
ca verbunden werden, dabei geht der Einer voran: RV 7,18,1 la ekarr,ca ...
virr,sati'!I
ca "21"; RV 8,30,2b trayas ca tri1flsacca "33"; RV l,32,14c nava
ca ... navatirr,ca "99", auch die umgekehrte Wortstellung tritt auf: RV
10,93,15a saptatirr,ca sapta ca "11". Diese Doppelsetzung des ca gilt für
die älteste Ausdrucksweise.
1-2-1-2. Manchmal fmdet sich ein Asyndeton: RV 8,93,2a (= AV

513 Viele Forscherfassendie Stelleanders. Vgl. oben p.196f. Anm. 524.


Verbindungender Grundzahlwörter 233

20,7,2a) nava ... navatim; RV l,54,6d navatiTfl... nava, auch bei


unmittelbarer Folge 584: RV 4,48,4b navatir nava. navatirnava steht schon
den Komposita nahe, wie tri/;, sapta- "dreimal sieben". Mit dieser
zusammengesetzten Zahl 99 wird die im RV typische volle Zahl 1000
multipliziert: RV 10,98, 10a navatir nava ... sahasrä "neunundneunzig
Tausende". Dementsprechend stehen sie in unmittelbarer Folge
nebeneinander. Vgl. auch RV l,53,9c ~~fiffl sahasrii navati,,, nava
"60099". RV l,45,2d trayas-trif!lsat-"J(NSm)-30" repräsentiert eine ein
ca -+ 2. trayastri1fl,Sac
Stück weiter entwickelte Phase. 1. trayasca lriTfl.StlC
ca• -+ 3. trayal.,... triTflsat'•-+ 4. trayas triTflsat*-+ 5. trayastri1fl,Sat-.
navatirnava steht in der 4. Phase.
1-2-1-3. navati- kann ferner auch im Plural stehen: RV 4,26,3b
nava... navatil.,;RV 9,61,lc navatir nava;RV l,84,13c navafirnava;RV
1,191,13a naväna,,,navatina,,,;AV 5,19,1 la nava ... navatizyal;,
(alles für
"99"). Diese Entwicklung kann man als Adjektivierung betrachten,
allerdings scheint die Entwicklung unterbrochen worden zu sein,
wahrscheinlich deswegen, weil sie mit der multiplikativen Konstruktion
konkurrierte. nava navatil.,(PI) kann nämlich theoretisch sowohl nava
navatil;i
[ca] "neun [und] neunzig" als auch nava navatil.,"neun Neunziger
(= 810)" sein.

1-2-2-1. Auch sata- "100", sahasra- "1000" und ayuta- "10000"


werden auf ähnliche Weise mit einer kleineren Zahl verbunden, und zwar
mit ca: RV 7,99,Sc salaTfl... sahasraTfl
ca "1100"; RV 4,26,7b sahasram...
ayuta,,,ca "11000". Auch die umgekehrte Wortstellung kommt vor: RV
10,97,ld salaTfl... sapta ca "107"; RV 8,78,lc sahasram... satd ca "1100"
(mit sata PI), auch bei unmittelbarer Folge kommt RV l,117,18d satam
eka,,,ca "101" vor. Die Zahlwörter können auch mit ca ... ca verbunden
werden: RV 5,27,2a sata ca Vi1fl,Sati,,,
ca "120", hier steht sata-im Plural.
1-2-2-2. Ein Asyndeton findet sich nicht selten: RV 2,14,6c; RV
2,14,7a satam ... sahasram, auch bei unmittelbarer Folge: RV 1,126,3c
i~/il., sahasram"1060". sata- und sahasra-können ferner auch im Plural
stehen: RV 4,32,18a; RV 8,45,12b sahasrä ... sata "1100", und bei
unmittelbarer Folge: RV 4,29,4d, RV 7,32,5c sahasräpisatani "1100".
Dieser Gebrauch scheint später verschwunden zu sein, wahrscheinlich
deswegen, weil er mit der multiplikativen Konstruktion konkurrierte:
sahasrä!lisatani [ca] "1100" oder sahasräpisatani "100000". Grassmann
584 Bei Wackemagel / Debrunner 1930 p.384 steht, nicht ganz zutreffend:
"Asyndetonist eine Ausnahmeund findet sich im RV. nie bei unmittelbarerFolge•.
234 Verbindungen der Grundzahlwörter

bestimmt tatsächlich sahasrä('!li)sata(ni) überall als "100000". Als eine


multiplikative Verbindung würde allerdings sataf/1sahtisra• erwartet, wie
~~/if/1sahtisrä "60000", navatif/1 sahtisrä "90000", sahtisram ayutii.
II 10,000,000",

1-2-3. Diese Ausdrucksweise hatten einst vielleicht auch die Zahlen


für 1f-19. Der AV bietet Beispiele dafür: AV 5,15,lab ekä ca me dtisa ca
me # 'pavaktara o~adhe I "Eine von mir und zehn von mir sind die
Abwehrer, o Pflanze"; AV 7,4,1 ekayii.ca dastibhis cii.suhute # dvabhyii.m
ca # viyugbhir väya iha tii.
~faye Vif/lSatyaCaI tisfbhis Cavahase trif/lS<llii.
vi munca II "Miteinem und zehn [Zwiegespannen], o Verehrter, mit zwei
und zwanzig [Zwiegespannen] fürs Opfer, mit drei und dreißig
Zwiegespannen [komm hierher], o Väyu, spann diese hier aus!" Vgl. auch
das Avestische, F 27a (737 nach Klingenschmitt) ... duuaca dasca ... "...
zwölf...".

1-3. Durch das auf eine Zufügung weisende Wort parti}.,"ferner"


wird vereinzelt das Verhältnis der Addition bei Nebeneinanderstellung oder
Anreihung mit ca ausgedrückt: RV 8,28,lab ye trimstiti trtivas paro #
devaso barhir asadanI "die dreißig und noch drei Götter, die sich auf das
Barhis gesetzt haben".

MultiplikativeVerbindungenI (Vgl. Wbitney 19245 p.180 §480: Macdonell


1910 p.308 §405d-f3:Macdonell 1916 p.98 §105b: Wackemagel / Debrunner 1930
pp.390-391 §198: Renou 1952 p.243 §297: Thwnb-Hauschild 1959 p.156 §379:
Emmerick 1992a p.177 §5.1.31: Miyakawa XXI und oben unter den jeweiligen Zahlen.
vor allemunter der 1000Abschnitt4)
2. Die substantivischen Zahlwörter nehmen kleinere Zahlen als
Attribute zu sich, es handelt sich also um eine Verbindung von Adjektiv
und Substantiv. Sie kongruieren in Kasus, Numerus und Genus. Dies gilt
als multiplikative Verbindung, dabei geht die kleinere Zahl voran: RV
5,36,6b tribhi}., satai}., "mit drei Hunderten"; RV 10,93,14c panca
sata "fünf Hunderte"; RV 5,62,lc dasa sata "zehn Hunderte"; RV 5,27,lc
dasabhi}.,sahtisrair "mit zehn Tausenden". Vgl. eine Ausnahme: RV
8,46,26b tri}.,saptti (statt saptabhi!J.)
saptafinam (GPf) "mit dreimal sieben
der Siebziger {= 1470)". Sie stehen meistens in unmittelbarer Folge
nebeneinander, aber auch bei nicht unmittelbarer Folge kommen sie vor:
RV 5,30,14d catvary ... sahasrii."vier Tausende". Wenn substantivische
Zahlwörter von 20 an als die kleineren Zahlen gebraucht werden, werden
sie quasi adjektivisch verwendet, sie werden vorangestellt, aber Kongruenz
Verbindungender Grundzahlwörter 235

herrscht nur im Kasus. Die Zahlwörter stehen meist ebenfalls in


unmittelbarer Folge nebeneinander: RV 8,46,31b virpsati,psata "zwanzig
Tausende"; RV 6,26,6d und RV 8,46,29b ,1a,1/frpsaluisrä "sechzig
Tausende"; RV 10,98,lla navati,p sahasrä "neunzig Tausende"; RV
8,21,I8d sahasram ayutä "10,000,000".
2-1-1. Bei dieser Konstruktion steht das Gezählte oft im Genitiv
Plural, der meist hinter die Zahlen tritt: RV 1,133,4a tisrti/J,paficästito
yasärp"von denen drei Fünfziger"; RV 5,29,Sa trf ... chatä maheyaQäm ... #
"drei Hunderte der Büffel"; RV 8,6,47a trfQi satany tirvatärp # "drei
Hunderte der Rennpferde"; RV 8,4,20cd 1a$/i1flsaluisrä... nirmajäm... # ..•
yüthtini gtiväm ... II "sechzig Tausende von Gebadeten, die Kuhherden";
RV 8,5,37e, RV 8,6,47b sahtisrä dtisa gonäm //"zehn Tausende der Kühe";
RV 4,30,2Ibc sahtisrä tri,pstita,p ... / dästinäm... II "dreißig Tausende von
denDäsa".
2-1-2. Aber das Ge7.ählte kann auch hier voranstehen: RV 8,46,22b
U,1/ränärpvi,psatirp sata / "zwanzig Hunderte der Kamele"; RV 5,30,12b
gavärpcatvari ... sahtisrä / "vier Tausende der Kühe", auch zwischen den
Zahlen: RV 8,46,22c dasa sytivinärp satti # "zehn Hunderte der
dunkelbraunen [Stuten]"; RV 8,46,22e dtisa gavärp sahasrä II "zehn
Tausende der Kühe". Das Gezählte steht auch im Singular: RV 7,18,22a
dve naptur devavata/J,sate gor # "zwei Hunderte der Kuh des Enkels des
Devavat".

2-2. Das Gez.ählte kann auch im gleichen Kasus und Numerus wie
die mehrfachen Hunderter und Tausender stehen, dieser Typ kommt hier
nicht oft vor, während er bei den einfachen Zehnern, Hundertern und
Tausendern der Haupttyp ist: RV 1,53,6cd ... dtisa vf(rli!IYaprati # ...
sahasräQi... II "zehntausend unwiderstehliche Feinde"; RV 6,47,18d ...
haraya/J,sat&dtisa //"zehnhundert Falben".
2-3. Wörter, die sowohl adjektivisch als auch substantivisch
verwendet werden können, werden als das Gezählte adjektivisch
verwendet: RV 4,16,13c paiicäsat kr1!1a.•. saluisrä- # "fünfzig schwarze
Tausende (= 50000 schwarze Leute)", RV 5,29,7b ... mahi,1aIn sattini I
"drei gewaltige Hunderte(= 300 Gewaltige= 300 Büffel)".

Multiplikative Verbindungen II (Vgl. Whitney 1924'p.179 §477c;p.180 §481:


Macdonell191Op.308 §405d..P:Macdonell 1916p.98 §10Sb:Wackemagel/ Debrunner
1930p.391 §198t,..f4;§198e-P: Renou 1952 p.243 §297: Thumb-Hauschild1?59 ~:156
§379: Emmerick 1992a p.177 §5.1.31: MiyakawaXXI und oben unter denJeweibgen
236 Verbindungen der Grunduhlwörter

Zahlen)
2-4. Aus dem Multiplikator und dem Multiplizierten wird ein
Bahuvrihi gebildet. das dem gezählten Substantiv als attributives Adjektiv
beigegeben wird: RV l,133,6g trisaptai~ ... satvabhil) II "mit den dreimal
sieben Kriegern(= Marut)";RV 1,164,48dvadasapradhayas cakram eka,,,
# trf!linabhyänika u tac ciketa/ tasmin säka,,, trisata na sankavo # 'rpitab
~(1$f{rna caläcaldsal)II ''Zwölf Speichenbretter,ein Rad, drei Nabenstücke:
wer versteht das überhaupt? Darin sind zusammen [dreihundert]sechzig
wie 300 [und 60] Pflöcke Befestigte, die sich nicht bewegen(= 360 Tage)."

Multiplikative Verbindungen III (Vgl. Whitney 19245 pp.179-180 §480a:


Wackemagel / Debrunner 1930 pp.393-394 §I98d; §I98e: Renou 1952 p.243 §297,1;
§297;2.und oben unter den jeweiligen Zahlen)
2-5. Sonstige Zahlen, die man rechnerisch als Produkt mehrerer
Faktoren fassen kann, werden manchmal multiplikativ bezeichnet. wenn es
sich um eine Zusammenfassung von Gruppen handelt. für die eine
bestimmteAnzahl charakteristischist.
2-5-1. Der Anschauung entsprechend, nach der die Götter in drei
gleiche Abteilungen zerfallen, wird auch ein Syntagma tri- ekiidasa- "drei
aus elf bestehende" für die Zahl 33 gebraucht. Damit sind drei Gruppen,
derenjede aus 11 Mitgliedern besteht. gemeint: RV 8,57,2a ... devas traya
ekädasasal)# "Götter, drei Elfergruppen"; RV 9,92,4b visve dev6s traya
ekädas6sal) I "alle Götter, drei Elfergruppen"; RV 8,39,9c ... trfmr
ekiidasam... # "den drei Elfergruppen"; RV 8,35,3a visvair devais tribhlr
ekädasair ... # "mit allen Göttern, drei Elfergruppen"; RV 1,34,1lab ...
tribhlrekädasair... # devebhir... I "mit den drei Elfergruppen, Göttern".
2-5-2. Als eine konkrete Zahl bezeichnetpaiica- die Zahl der Finger
(RV 8,72,7a). Daher bezeichnet dvll)paiica manchmal die Zahl der Finger
beider Hände, nämlich die Zahl 10. Diese Ausdrucksweise könnte als eine
Spur des quinären Zahlensystems betrachtet werden: RV 4,6,Sab und RV
9,98,6ab dvir ... paiica ... # svasäro ... / "die zweimal fünf Schwestern (= 5
Finger)"; RV 1,122,13bdvlr ... paiica ... annä /"die zweimal fünf Speisen".

2-5-3. dvlr dasa kann anstelle von vi.,,,satidie Zahl 20 ausdrücken.


Dieser Ausdruck hängt wohl eng mit den Absichten des betreffenden
Dichters zusammen. Der Dichter von RV 1,53 wollte mit diesem Ausdruck
sagen, dass Indra eben sogar zweimal zehn Könige niedergeworfen hat.
Hier ist vielleicht der bekannte Zehnkönigskampfals bekannt vorausgesetzt,
Verbindungender Grund7.ahlwörter 237

in dem der König Sudäs durch die Hilfe des Indra die zehn Könige
besiegte: RV l,53,9a et&iijanartijiio dvir dasa- # "diese zweimal zehn
Stammeskönige".

2-5-4. Die gebräuchlichste Zahl dieser Art ist tri/.isapta "dreimal


sieben". Dieser Ausdruck beruht wohl auf der Kombination der
Anschauungen der Vedadichter "siebenfache Entfaltung der Einheit" und
"Dreiteilung". tri/.i und sapta stehen dabei meistens dicht nebeneinander:
RV l,72,6a; RV l,191,12a; RV l,191,14a; RV 4,1,16b; RV 7,87,4b; RV
8,46,26b; RV 8,69,7d; RV 8,96,2b; RV 10,64,Sa; RV 10,90,lSb triJ.isapta,
aber auch in nicht unmittelbarer Folge: RV 9,70,la trir ... sapta.

Multiplikative Verbindungen mit einem additiven Zusatz (Vgl. Whitney


19245 p.180 §480: Wackernagel / Debrunner 1930 p.392 §198c-a: Renou 1952 p.243
§297,3: Emmerick 1992a p.177 §5.1.32 und oben unter den jeweiligen Zahlen)
3. Wenn die vervielfachten Hunderte und Tausende einen additiven
Zusatz erhalten, steht die Addition parathetisch: RV 1,164,l ld sapta sattini
vif!lsatisca "sieben Hunderte und ein Zwanziger (= 720)"; RV 3,9,9ab (=
RV 10,52,6ab) trt,;,isata trt sahasrä,;,y... tri'f'StlCca ... nava "drei Hunderte,
drei Tausende, ein Dreißiger und neun(= 3339)", mit adhi: RV 4,30,15bc
sahasrä'(lisatti ... adhi paiica "1000, 100 [und] noch dazu 5 (= 1105)"; RV
7,18,14bc 1a~#J.isat& ... ~al sahasrä $<1$/ir ... adhi ~aq."sechs Hunderte,
sechs Tausende, ein Sechziger [und] noch dazu sechs(= 6666)", mit para/.i:
RV 8,2,41bc catv&ry ayutä ... <1$1'1 para/.isahasrä "vier Myriaden [und]
ferner acht Tausende (= 48000)", ohne Verbindungswort: RV l,53,9c
$alti'!' sahasrä navati,,, nava "sechzig Tausende, einen Neunziger [und]
neun(= 60099)"; RV 8,46,22a $a~fi'f'sahasrä ... ayuti.i"sechzig Tausende
[und sechzig] Myriaden(= 660,000)".
238

VERBINDUNGENVON GRUNDZAHLWORTUND GEZÄHLTEM

} 585• IndeklinableGrundzahlwörter
1-1. Die Grundzahlwörter 5 bis 10 (und von da an bis 19) waren im
Urarischen noch überwiegend Indeklinabilia und werden im RV teilweise
noch dem entsprechend verwendet. lnstrumentalisch:RV 3,10,4c ... sapta
hotrbhir ... // "von den sieben Hotr", RV 10,101,lOc ... dasa kalcyyabhir#
"mit zehn Gurten"; genitivisch:RV l,7,9bc vasünäm ... I ... pafica 'lcyitinam
II "über die Güter der fünf Völker": Iokativisch: RV 2,2,lOc ... paiica
/q'~~u- # "über den fünf Völkern", RV 8,24,27b ... sapta sindh~u I "im
Siebenstrom.land"586•

1-2. Nicht selten verwenden Vedadichter tri}) "dreimal" statt eines


Plurals (z. B. trayal)),um ihren Ausdruck zu variieren. Nominativisch:RV
8,96,8abc trih sastis tvä maruto vävrdhäna # usra iva räsayo yajfiiyäsabI
upa tvemal)... # "Dir [nahen wir] dreimal [und] sechzig(= 63) 587 Marut wie
die Kuhherden zunehmend, wir Opferwürdigen nahen dir (= Indra)"588
(3silbige Lautfolge tri}) ~~f{s statt der 4 [oder 5]silbigen trayal) ~~fis
[ca]);akkusativisch:RV 1,l 16,4ab tisral)'Jcyapas trir ahätivrajadbhir# ...
pata,pgail)I "mit den drei Nächte, drei Tage hinüberfliegenden Vögeln"
(um der Klangschönheit willen 3mal t-i-r-a; tisrah ... trir ahätivra0 );
genitivisch:RV 3,56,Sa trf~adhasthä... trih kavinam # "Die drei Stätten
gehören zu den drei Sehern (- Agni)"S89(lsilbige Lautfolge tri})statt der 2-
oder 3silbigen tri~m ).

1-3. satam und sahasram werden nicht selten instnunentalisch


verwendet Auch ekasatamwird im RV einmal instrumentalisch verwendet.
RV 4,3 l,3c (von lndra), RV 9,52,Sa (von Soma) satam ... ütibhil) II "mit
hundertfacher Hilfe"; RV 6,18,lla ... sahizsrampathibhir ... # "auf tausend
Wegen" 590; RV 10,130,lb ekasata,,, devakarmebhir... I "mit hunderteins

585 DiesemAbschnittliegt MiyakawaXXV 1. Teil Abschnitt2 teilweisezugrunde.

Vgl. auch unten Sachverzeichnisunter dem Stichwort"lndeldinabilia".


Übersetzungvon Geldner.
516

Andersbei Wackernagel/ Debrunner1930p.394: "3 x 60 Maruts". Vgl. oben


m
unterder Zahl 63.
511 Übersetzungnach Geldner.
589 AndersGeldner.
590 Übersetzungvon Geldner.
Verbindungenvon Grund2:ahlwortund Gezähltem 239

Gotteshandlungen". Dieser Gebrauch geht auf die Zeit zurück, in der


•frr,tomzum indeklinablen Gebrauch geneigt hat (vgl. lat. centum, gr. he-
katon "100", die beiden sind indeklinabel). Auch urar. •sajhasramhat einst
zum indeklinablen Gebrauch geneigt. Da der Instrumental der
gebräuchlichste Kasus neben dem Nominativ und Akkusativ ist, ist dieser
Gebrauch beim Instrumental im RV üblich geblieben. Im Avestischen wird
haza1Jram(< urar. •sajhasram) nicht nur instrumentalisch, sondern auch
genitivisch verwendet. Umgekehrt werden satäii und haza11räii(IP) auch
als Nominativ verwendet' 91•

1-4592• Auch
navatim wird instrumentalisch und genitivisch
verwendet. Instrumentalisch: RV l,155,6a caturbhi~ ... navatif!Zca
namabhis# "mit 94 Namen(= mit vier Namen von 4 Jahreszeiten und mit
neunzig Namen von 90 Tagen) 593"; Genitivisch: RV l,121,13c ... pärarp
navatirpnävy&näm# "bis ans jenseitige Ufer der neunzig Ströme".

1-5594• -sat kann indeklinabel neben -satam für den Akkusativ


verwendet werden 595• RV 6,59,6d trimsat pada ny akram'itII "Er(= Sürya)
hat die dreißig Schritte angetreten" 596; RV 10,189,3a trimsad dhama vi
räjati # "Die dreißig Stufen herrscht er"597; RV l,162,18ab catustrimsad
väjino devabandhor # vankrir (APf) asvasya svadhiti~ sam eti I "Auf
vierunddreißig Rippen des göttergesellten Streitrosses trifft das Beil" 598;
RV 4,16,13c paficäsat krsna ni vapa~ sahasrä- # "Fünfzig schwarze
Tausende warfst du nieder." Diese Formen kann man allerdings auch als
Akkusativ Singular Neutrum bestimmen. Das würde dann zeigen, dass die
Genuszugehörigkeit der Zahlwörter 30-50 im RV noch nicht fixiert war 99•

591 Vgl. Bartholomae 1904 Sp.1555und Sp.1796.


S9'.! Vgl. zu diesem Abschnitt MiyakawaXIV, oben unter den Zahlen90 und 94.
m Nach Wackemagel / Debrunner (1930 p.364) handelt es sich hier um die Zahl
360.
594 Vgl. zu diesem Abschnitt Wackemagel / Debrunner 1930 p.363:

"Akkusativisches-sat einfach die flexionsloseFonn ... BenfeyGött.Abh. 21 (1876)DU.


40 ...; neutrale Form Mahlow AEO. 76 [was auf RV. passen würde]; nominativisches
-satamNom. ntr. eines St. -sata- (unter Hinweis auf angebl.jAw. -sata-überhaupt=
-sat-) Bühler ZDMG. 40, 545. Aber s. J. Schmidt Pluralbild. 295." Vgl. auch oben
p.138f.
595Vgl. Wackemagel/ Debrunnera. a. 0. p.363: "BeiNeutra schonim RV."

Übersetzungnach Geldner.
5116 ·
'"Übersetzung von Geldner.
5911Übersetzungvon Geldner.
599Vgl. MiyakawaXXIX und oben p.138f.
240 Verbindungenvon Grundzahlwortund Gezähltem

1-6. Wenn man den Auslaut von sapta < *septrfi,nava < *11neJJ111,
dasa < *de/ar,.navatfm < *1,ne,pptim, satam < *bfltom, sahasram <
*sT[lgheslomsieht, ist es vielleicht nicht zu kühn zu vermuten, dass bei
sapta < *sept-T[l,nava < *1,neJ!-'!1,dasa < *dek-1[lerstante Kasusformen
zugrunde liegen, nämlich der Akkusativ Singular maskulinum. Da stellt
sich die Frage, ob vielleicht doch nicht auch bei $tl$- < *sek-s "sechs" eine
erstarrte Kasusfonn, nämlich der Nominativ Singular maskulinum,
zugrunde liegt.

2600• AdjektivischeVerwendung(die Genusindifferenz)


2-1. Die Indeklinablen paiica, $tlf, sapta, Q$ftlU(D$t&),nava, dasa
sind zu N-A-Fonnen601 umgedeutet und ins Kasussystem integriert worden.
Daraufhin sind paradigmatisch entsprechende weitere Kasusformen
hinzugebildet wordenw, die Folge ist, dass sich im RV die
Grundzahlwörter als Attribute grundsätzlich mit ihrem Gezählten im
gleichen Kasus und Numerus verbinden, das Genus jedoch nicht
unterscheiden. Maskulinum: RV 10,72,9a saptabhil;tputrair ... # "mit
sieben Söhnen"; Femininum: RV 9,97,57c ... dasabhil;tlcyfpäbhil;t # "mit
zehn Fingern".

2-2. Diese Zahlwörter konnten auch prädikativisch verwendet


werden603• RV 9,114,3cd dev& ädity& yesapta # tebhil;tsomäbhi ra"/cya
na(IJ.)# "Die Götter Äditya, welche sieben [sind], mit denen behüte uns, o
Soma"604; RV 1,139,1labc yedeväso divy ekiidasasth(:l:IJS# prthivy&madhy
ekädasa stha I apsu"lcyito
mahinaikädasastha # te deväso yajiiam imal!f
iU$adhvamII "ThrGötter, die ihr elf im Himmel seid, elf auf der Erde, elf

a DiesemAbschnittliegt Miya]cawa XXV I. Teil Abschnitt 3 teilweisezugrunde.


"
11
Wohl zum N-A-Plural,vgl. z.B. dh.i.maN-APn neben dhdmiini.Anders (zwn
N-A-Singular)bei Whitney1896p.182.
arzDie Genitiv-Formen(z. B. naviin&m)wurden wohl nach paiiciin&mgebildet,
dasallerdingsDichtim RV belegt ist. Vgl. av.par,canq_m < urar. *panciiniim.
au Vgl. oben unter derZahl 7 Abschnitt3 und unter der 11 Abschnitt 1.
lill4 Vgl. zu einer avestischenParallele Yt 19,16:yöi hapta hamö.manayhö# yöi
hapta hamö.vacayhö # yöi hapta hamö.Aiiaoßn4yhö# yaeiqm asti hamam manö #
hamam vacö hamam liiaoßnam # hamö ptäca frasiistaca # yö da8uud ahurö mazdJ
"Welchesieben den gleichenGedanken,welche sieben dasgleiche Wort, welche sieben
die gleicheTat haben, welchender gleiche Gedanke,dasgleiche Wort, die gleicheTat,
dergleicheVater und dergleicheGebieterist, welcherder SchöpferAhuramazdäist".
&15 Vgl. RV 8,30,2bcye stha trayas ca lrimsac ca/ manor devä yajiiiyiisa~II "die
ihr die Dreiunddreißigseid, ihr opferwürdigenGötterdes Manu!"
Verbindungenvon Grundzahlwortund Gezähltem 241

im Wasser wohnt mit eurer Macht, ihr Götter, lasset euch dieses Opfer
gefallen11606•

2-3. Diese Adjektivierung ist jedoch nicht vollständig entwickelt


Zahlwörter wie pafica und sapta stehen besonders oft in fester Verbindung
mit dem Gezählten, so dass sich kompositionsähnliche Figuren607 ergeben.
paiicakfffi-, Nominativ: RV 10,60,4c diviva pafica kr~/aya!J. II "wie die
fünf Völker am Himmel", Akkusativ: RV 4,38,lOa ... pafica kri!i!J.# "über
die fünfVölker" 608; Lokativ: RV 2,2,lOc ... paflca kr~/#u- # "über den fünf
Völkem"609• sapta sindhu-, Nominativ: RV 8,54,4b ... sapta sindhava!J. /
"die sieben Ströme"; Akkusativ: RV 2,12,3a ... sapta sindhün# "die sieben
Ströme"; Lokativ: RV 8,24,27b sapta sindhu~ / "im
Siebenstromland" • Solche Figuren hielten die Entwicklung zum
610

durchflektierten adjektivischen Grundzahlwort auf.

3611• Adjektiv(Kongruenz in Kasus, Numerusund Genus)


3-1. Die Grundzahlwörter für 1 bis 4 werden als Attribut mit ihrem
Substantiv im gleichen Genus, Kasus und Numerus verbunden. cakrd- n
"Rad";ASn: RV l,164,48a ... cakram eka.,,,# "ein Rad (= ein Jahr)";
ADn: RV 10,85,16a dve ... cakre ... # "zwei Räder"; APn: RV 1,34,9a ...
tri cakr&... # "drei Räder"; camasd- m "Becher";ADm: RV 4,33,Sa ...
camas&dv& ... # "zwei Becher"; APm: RV 4,33,6d ... camasam ... # ...
caturo... //"die vier Becher".
3-2. Diese Zahlwörter werden auch prädikativisch verwendet. Vgl.
oben unter der Zahl 1 Abschnitt 4612; unter der 2 Abschnitt 3; unter der 4
sa
Abschnitt 1-2: RV 1,100,7c visvasya karu[lasyesaeko # "Er allein(= als
Einziger} gebietet über jede Handlung"; RV 5,62,6cd rajänä lcyatram
llhrtiiyamänä# sahasrasthü,;,ambibhrtha!J.saha dvau II "ThrKönige (=
Mitra und Varuna) als Zwei führet ohne Eifersucht zusammen die auf
tausend Säulen ·ruhende Herrschaft"613; RV 10,114,6a 1a/tri,psd,ps ca

~ Übersetzungvon Geldner.
"11 D. h., dass das Gezählteunmittelbarhinterdem Zahlwortsteht
l!08Übersetzungvon Geldner.
'°'Übersetzungvon Geldner.
610 Übersetzungvon Geldner.
611DiesemAbschnittliegt MiyakawaXXV 1. Teil Abschnitt1 teilweisezugrunde.
612 Dort finden sich reichliche Beispiele dazu. Vgl. auch MiyakawaVII p.24ff.

Dortfindensich allerdingsnicht viele Beispiele.


613 Übersetzungteilweisenach Geldner.
242 Verbindungenvon Grundzahlwortund Gezähltem

caturah kalpayantas# "und indem sie die aus sechsunddreißig bestehenden


[Schoppen]in vier teilen614".
3-3. Das Lateinische hat die Flexion des Grundzahlwortes 4 wohl
durch den Einfluss der Indeklinabilitätvon 5-10 verloren. So ist quattuor615
"4" indeklinabel616• Auch im Avestischen verhalten sich einige Formen für
die Zahlen 3 und 4 wie Indeklinabilia.Z. B. wird der urarische Nominativ
Singular maskulinum urar. •trajas "drei" im Avestischen (ßräiiö) auch für
Feminina und Neutra verwendet617• Ebenso wird der urarische Nominativ
Singular maskulinum •cah}aras (cat'Jßärö)auch für Neutra verwendet618•
Auch hier könnte man den Einfluss der lndeklinabilität von 5-10 pa,;,ca,
xsuuai, hapta, asta, nauua und dasa sehen. Sie sind im Avestischen fast
immer indeklinabel619• Im Altindischen dagegen haben diese Numeralia
allmählich die lndeklinabilität fast ganz aufgegeben. Hier kann man
umgekehrtden Einfluss der Deklinabilitätvon 1-4 sehen.

4620• Substantiv (mit Gen. partitivus)


4-1. Die Zehner, Hunderter und Tausender sind im RV Substantiva.
Dem entsprechend können diese Zahlwörter mit einem partitiven Genitiv
verbunden werden, der das Gez.ählte- bzw. das Ganze, von dem ein Teil
gezählt ist - bezeichnet. Besonders bei den zusammengesetzten Zahlen
kommt diese Konstruktion oft vor. Das Gezählte im Genitiv Plural: RV
l,133,4a y.isälfl tisra}.,paiiciisato # "von denen drei Fünfziger", RV
8,46,22b U$/ränii1fl vi1{lsati1{l
sat&/ "zwanzig Hunderte der Kamele", RV
S,30,12b gavälfl catvdri ... sahasrii / "vier Tausende der Kühe". Das
Gezählte im Genitiv Singular: RV 7,18,22a dve naptur devavata!, sate
gor# "zwei Hunderte der Kuh(= 200 Kühe) des Enkels des Devavat"; RV
5,30,lSa catu}.,sahasralflgaryasya pasva}., # "ein Tausendvier des aus
Rindern bestehenden Viehs(= 1004 Stück Rindvieh)". Bei g6t, im Genitiv
Singular handelt es sich um den kollektiven Gebrauch. Dies ist quasi

614
AndersGeldner:"Undindemsie vier (Schoppen)sechsunddreißigfachteilen".
615
Über die Gemination-tt- von quattuorwird in Bammesbergerl 99S diskutiert.
616
Auch goLfidwör hat die Flexion verloren.Aber an. fiorir hat noch deklinierte
Fomten.Vgl. Krahe1948p.llO.
617
Auch für den Akkusativ.Auch tisrö wird auch oft für Am und für An (auch für
At) verwendet.Vgl. zu BelegenBartholomae1904Sp.801f.
611 Vgl. Hoffinann-Forssman 1996p.l 74f.
"'Vgl. Hoffinann-Forssman1996p.17S.
6211Diesem Abschnitt liegt MiyakawaXXV t. Teil Abschnitt 4 zugrunde. Vgl.

auch Wackemagel/Debrunner1930p.372.
Verbindungenvon Grund7.ahlwort
und Gezähltem 243

synonymmit dem Ausdruck gavyasya pasvab "des Rindviehs"621•

4-2. Bei den einfachen Zahlen kommt diese Konstruktionaber nicht


oft vor'22• Das Gezählte im Genitiv Plural: RV 5,18,5ab ... paficäsata,r,...
# asvänä,r,... I "einen Fünfziger der Pferde", RV 8,5,37dsatam iL1/ränärp
...
# "ein Hundert der Kamele"; RV 8,65,1la sahasre pj$afinäm # "zum
Tausend der Scheckigen (= Kühen)"; RV 9,52,5ab satarp ... ütibhib #
sahasram vä sucinäm I "mit hundertfacher Hilfe (= 100 Ströme des
milchgemischtenSoma) oder mit einem Tausendfachen(= 1000 Strömen)
der Reinheit (= des reinen Soma)".
4-3. Auch bei paiica und dasa kommt vereinzelt die
Genitivkonstruktionvor. RV 5,35,2 yad ... te catasro # yac ... santi tisrab I
yad vä paiica /cyifinam# avas tat ... a bhara II "Wenn zu dir vier [Völker]
gehören, wenn drei [Völker zu dir] gehören, oder wenn ein Fünfer der
Völker (= 5 Völker) [zu dir gehört], bring uns dann Beistand"623, RV
4,32,19ab dasa ... kalasänärp # hiral)yänäm ... I "einen Zehner der
goldenenKrüge (= 10 goldene Krüge)", RV 8,46,22d dasa tryanqil)ärp#
"einenZehner der [Stuten](= 10 [Stuten]) mit drei rötlichenFlecken"624•

SW.Substantiv(Appositionim gleichenKasus)
Das zu einfachen Zehnern, Hundertern und Tausendern Gezählte
steht sehr häufig626 im gleichen Kasus wie das Zahlwort (nicht im gleichen
Numerus). Dabei stehen die Zahlwörter im allgemeinen ihren
Bezugswörternvoran. Die Zahlwörter sind fast als Adjektiva empfunden
worden627• Nominativ: RV 4,31,lOb ... sahasram ütayab / "tausend
Hilfen"; Akkusativ: RV l,123,8c ... trirpsatarpyojanäny # "dreißig
Yojana"; RV 3,12,6a ... navatim puro # "neunzig Burgen"; RV 2,27,lOc
satarp... sarado ... # "hundert Herbste(= 100 Jahre)"; Instrumental:RV
621Vgl. zu einem weiterenBeispieldafür obenp.224.
622 Hierher gehört nicht RV l,121,13c navatimnävyanäm"der neunzigStröme",
wieWackemagelund Burrowglauben.Vgl. MiyakawaXIV.
623 Delbrück könnte möglicherweiseein automatischesZitat einer idiomatischen

Wortgruppemeinen,nämlichpaiicaqitindm. Vgl.dazu obenp.85Anm. 218.


624 Wenn hier satd nach 22c zu ergänzen ist, lautet die Übersetzung:"zehn

[Hunderteder Stuten]mit drei rötlichenFlecken•.


'"Diesem Abschnittliegt MiyakawaXXV 1. Teil AbschnittS zugrunde.
626 "Toutefoisl'apposition du substantifafferentest plus frequente"(Renou 1952
p.241).
627 Vgl. Delbrück 1888 p.81f und Macdonell 1910 p.310: "adjectivally(not
appositionally,becausethey alwaysprecedethe substantivein this use)".
244 Verbindungenvon Grundz.ahlwortund Gezähltem

3,37,4ab ... dhdmabhi}:,# satena ... I "mit den hundert Eigcnschaften"628;


' '
Genitiv:RV 1,43,7ab ... sriyam ... # ... satasya
. ' - " 629 I "d'1c JJ
nr,;,am 1·1chke1t
"1.err .
von hundert Männem"630• Auch bei den additiven Verbindungen kommt
diese Konstruktion sehr oft vor. Akkusativ: RV 7,99,5ab ... drrphita~
sambarasya# nava puro navatirpca ... I "die neunundneunzig befestigten
Burgen des Sambara"; Instrumental:RV 10,39,IOb navabhir vajair navatf
ca ... /"mit neunundneunzig Siegespreisen".

6631• Substantiv{Appositionim gleichen Numerus und Kasus)


6-1. Die Zehner, Hunderter und Tausender können auch den
gleichen Numerus wie das Substantiv annehmen. Akkusativ: RV
4,26,3ab ... puro ... # nava ... navatt}:,... I "99 Burgen"; RV 6,31,4ab ...
satdny ... # puro ... I "100 Burgen"; Genitiv: RV l,191,13abc navänarp
navafindrp# vi$asyarop~i,;,ämI sarväsäm ... ndma ... # "die Namen von
all den neunundneunzig Zerstörern des Giftes"632; Lokativ: RV 1,29,lde
gO$Vasve$1J ... # sahasre$U... II II 1000 Rinder und Pferde" 633•

6-2. Dieser Typ kommt nicht oft vor. Beide Wörter, Zahlwort und
Substantiv, stehen dann im Plural. Sehr selten (vielleicht bei kollektiver
Bedeutung) stehen beide auch im Singular634• Instrumental: RV 10,55,3cd
catustrimsatä ... # sarüpe,;,a ivotisä vivratena II "mit vierunddreißig
Lichtern, die gleichfarbig sind [und doch] verschiedenen Gesetzen
folgen"635, RV 1,135,lb sahasre,;,a niyutä # "mit dem

628 Übersetzungvon Geldner.


629 Nicht •die Herrlichkeit von einem Hundert der Männer-, wie Wackernagel
wohl meint Vgl. Wackemagel/ Debrunner 1930p.372.
6lO Übersetzungvon Geldner.
631 Diesem Abschnittliegt MiyakawaXXV Teil 1 Abschnitt 6 zugrunde.
632 Vgl. MiyakawaIV p.96.
631 Ob es sich bei den pluralischen sat&niund sahasräni um "Hundert" und

"Tausend" handelt, ist man geteilter Meinung. Dafür sind z.a: Delbrück 1888 p.82,
Wack!.magel/ Debrunner 1930p.373; dagegen ist Delbrück 1893 p.533.
Wackemagel / Debrunner 1930 p.373 zitieren dazu: {<adhiratham sahasram
"1000 Wagenlasten", sahasrqra niyutä "mit 1000 Gespannen", räve sahasräva "zu
lOOOfachemReichtum", sahasrädvupät "von 1000Opferpfosten". Auch in der alten
Prosa z. B. AB. 5.14,3 sahasramsattra-parivesanam"1000 fache Zurüstung einer
Somafeier"}}.Die unterstrichenenvier Beispiele sind nach meiner Interpretation nicht
zutre~~- Vgl. zur Stelle im AB MiyakawaI p.365f.
Übersetzungnach Geldner.
Verbindungenvon Grundzahlwortund Gezähltem 24S

Tausendgespann "636 •

6-3. Die Entwicklung, die in den Abschnitt 4-6 aufgezeigt worden


ist und in dieser Abfolge stattgefunden haben dürfte, kann als
Adjektivierung betrachtet werden 637, allerdings scheint die Entwicklung
unterbrochen zu sein, weil sie bei der Zusammensetzung der Zahlwörter
mit der multiplikativen Konstruktion konkurriert: z. B. nava navafiQ(PI) =
nava navati.l,{ca] "neun [und] neunzig" (gewöhnlich nava ... navati,,,(Sg)
ca) oder nava navatiQ"neun Neunziger" 638, ferner weil der Singular beider
wie in gavyam tisvyam sahasram "ein aus Rindern und Pferden bestehendes
Tausend" auch "tausend Herden von Rindern und Pferden" bezeichnen
könnte639•

7640• Substantiv (mit einem attributiven Adjektiv)


Hunderter und Tausender können ein attributives Adjektiv als das
Gezählte zu sich nehmen.
7-1. Statt des Genitivs steht ein aus der Bezeichnung für das
Gezählte abgeleitetes Adjektiv 641• RV 8,21,lOcd ... gavyam asvya1fl# ..•
satam II "ein aus Rindern und Rossen bestehendes Hundert", RV l,126,3c
$a$!ib sahasram gtivyam ... # "ein aus Kühen bestehendes
Tausendsechzig".

7-2 Die Wörter, die sowohl adjektivisch als auch substantivisch


verwendet werden können, werden adjektivisch als das Gez.ählteverwendet
RV l,l 16,9d sahasriiya tf1yate gotamasya II "für das durstige Tausend des
Gotama (= 1000 durstige Leute des Gotama) "; RV 4,16,13c paficäsat
kr$,;,a.
.•. sahasrii- # "fünfzig schwarze Tausende (= 50000 schwarze
Leute)"; RV 5,29,7b ... mahi$a tri satiini I "drei gewaltige Hunderte(= 300

636 Übersetzungvon Geldner.


637 In einigen Fällen handeltes sich vielleichtauch um den poetischenPlural.
638 Dieses Problemwird in MiyakawaIV behandelt.
639 Diese Zweideutigkeitkönnte absichtlichausgenutztworden sein, weil solche

Ausdrückehauptsächlich zu dem Zweck gebraucht werden, gegenwärtigeHerren zur


Nachahmunganzuspornen dadurch, dass die Dichter frühere Taten von großzügigen
Herren oder die allgemeine Großzügigkeit von Göttern loben. Die Wirkung von
indin:kterÜbertreibungkönnte von den Dichternberechnetwordensein.
640 DiesemAbschnittliegt Miyakawa XXV 1. Teil Abschnitt7 zugrunde.
641 Vgl. Wackemagel/ Debrunner1930p.372.
246 Verbindungenvon Grundzahlwortund Gezähltem

Gewaltige= 300 Büffel)"642•

8643• Die Zählweisefür Massennomina


Bisher wohl nicht bekannt ist, dass die Sprache des Rigveda eine
spezielle Zählweise für Massennomina hat. Dafür gibt es im RV nicht viele
Belege644• Bei der Zählung der Soma-Tränke kann man immerhin drei
Typen ausmachen. Die Behälter von Soma werden auf folgende drei
Arten gezählt:
8-1. Erster Typ: Soma (der Inhalt) steht appositiv im Singular645 wie
eine TasseKaffee. RV 5,29,7cd trf siikam indro manu~absarämsi # sutam
pibad v(trahatyäyasomamII "Indra trank den gepressten Soma des Manu,
drei Seen auf einmal aus zur V{t:ratötung"646 (Behälter: trf sarälflsi (APn)
"drei Seen", Inhalt appositiv: somam (ASm) "den Soma").

8-2. Zweiter Typ: Der Inhalt wird mit einem Genitiv Singular64 7

ausgedrückt wie ein Becher Weines.RV 4,32,l 7c satalfl somasya khäryab


II "um hundert Eimer des Soma" (Behälter: satalfl khäryab (APf) "hundert
Eimer"; Inhalt im Genitiv: somasya(GSm) "des Soma").

8-3. Dritter Typ: Das gezählte Substantiv wird adjektiviert: soma-


~ somya-. RV 5,29,8b trf sarii1f1Si
... somy&... I "drei Soma enthaltende
Seen" (Behälter: trt sarii1f1Si(APn) "drei Seen"; Inhalt adjektiviert
somy&(APn) "Soma enthaltende").

9. Komposita
Im Prinzip scheint es nicht erlaubt zu sein, durch die Verknüpfung
eines Substantivs mit einem Zahlwort ein Kompositum zu bilden. Drei
Räder muss als trf cakr& ausgedrückt werden. Die Schaffung von
Komposita beschränkt sich etwa auf die folgenden Fälle:
9-1. Für Eigennamen können Komposita verwendet werden.

642Vgl. Miyakawa
XI Abschnitt4 und 5.
643 Diesem Abschnitt liegt Miyakawa XXV 1, Teil Abschnitt 8 zugrunde. Vgl.
auch MiyakawaXXX p.69f. und MiyakawaXXVII.
644 In MiyakawaXXVIIwerdendie BelegezusammengestellL
645 Vgl. MiyakawaXI Abschnitts.
646 Übersetzungnach Geldner.
647 Der Inhalt wird auch mit einem Genitiv Plural ausgedrückt Vgl. Miyakawa
XXIIIp.14f. undobenp.161.
Verbindungenvon Grun&ahlwort und Gezähltem 247

saptavadhri- "sieben Wallachen habender (?) (= ein Schützling der


A~vin)".

9-2. Die Zusammensetzungen drücken nicht eine bloße Vielheit des


Begriffs des Hinterglieds aus, sondern setzen Zusammengehörigkeit, einen
Komplex voraus, z. B. triyuga- "ein Zeitraum von drei Lebensaltern",
dasängula-"Länge von zehn Fingern 11648• Dieser Typ ist sicher alt, vgl. z. B.
idg. •tri-str-(o-m) "Drei-Gestirn, Komplex aus drei Stemen"649•

9-3. Wenn ein Kompositum als Adjektiv (vor allem Bahuvnni)


verwendet wird, kann man durch die Verknüpfung eines Substantivs mit
einem Zahlwort ein Kompositum bilden: ekacakra- nicht "ein Rad",
sondern "ein Rad habend".

9-3-1-1. Statt des Ausdrucks "1000 X und (noch dazu) 100 Y"
verwenden Vedadichter einen anderen Ausdruck: "100 Y habendes 1000",
wohl um die Beigabe auszudrücken. RV 10,62,8cdya.t, sahasramsataivam
# sadyo dän&yamarphateII "der ein hundert Rosse habendes Tausend (=
1000 Kühe und 100 Rosse) mir an einem Tage zu schenken bereit ist"
9-3-1-2. Statt eines Kompositwns wird ein Adjektivum mit dem
Suffix -vant- / -mant- "mit etwas versehen"650 angewendet: z. B. RV
l,25,8ab ... mäso ... # dvadasa prai&vatahI "die zwölf ihren Nachwuchs
habenden Monate" = "die zwölf Monate mit ihrem Nachwuchs"; RV
6,41,24a dasa rathän pr/zy/imata,tl# "zehn mit 1. [oder: mehreren]
Beipferd(en) versehene Wagen"; RV 10,102,Scd und RV 10,102,9cd ...
satavat sahasrarp # gaväm ... II "ein ein Hundert habendes Tausend der
Kühe(= 1000 Kühe und 100 Pferde (?) 651}".

9-3-2. Wenn ein Pferd sieben Namen hatte, konnten Vedadichter


statt eines Relativsatzes ("ein Pferd, das sieben Namen hat") ein Bahuvrihi-
Kompositum verwenden ("ein sieben Namen habendes Pferd"). RV
l,164,2b (= AV 9,14,2b, AV 13,3,18b) eko asvo ...saptanämäI "ein sieben
Namen habendes Pferd"; vgl. RV 3,55,6ab ... dvimätti-# ... vaua ekab I
"ein einziges zwei Mütter habendes Kalb(= Agni)".

641 Zu weiteren Beispielenim RV vgl. Korn 1998p.186 (mit Literatur).


649 Vgl. Forssman 1968p.60.
650 Diese Umschreibungsweisefindet sich auch im Avestischen. Yasna44,18 dasä
aspd# ar.fanuuaiti.f ustramcä "zehn einen HengsthabendeStutenund ein Kamel".D. b.
"zehnStuten samt 1 [oder: mehreren]Hengst(en)und ein Kamel".Es handelt sieb hier
um einen transnumeralenGebrauch.Vgl. oben p.21f.
" 1 Vgl. zur Interpretationp.183 Anm. 489.
248 Verbindungenvon Grundzahlwortund Gezähltem

10. Substantiv(Ellipsebzw. repräsentativerGebrauch)


Jedes Grundzahlwort konnte ohne Angabe des Gezählten gebraucht
werden.
10-1. Das beim Zahlwort zu ergänzende Wort steht oft mit einem
anderen Zahlwort: RV 10,5,6 sapta mary&dähkavayas tata/cyus# t&säm
ekäm id abhy arphurogät / "Sieben Sterne (= funken} haben die Seher (=
Agni als 7 Feuerströme) geschaffen; nur zu einem [maryidäm Stern] von
diesen gelangt der sich Verschmälernde (= Agni als sich verschmälerndes
Feuer)"; RV l,35,6ab tisro dylivah savitur dv& upasthäm # ekä yamasya
bhtivanevirä$&!/ "Drei Himmel gehören zu Savitr; [zwei Himmel (= der
Luftraum und die Erde) sind] zwei Schöße (= die mittleren und unteren
Teile seines Körpers), der eine (dvtiuh Himmel] ist in der Welt des Yama,
[Savitr ist] der Heldenbezwingende (= der oberste Gott)". Vgl. unten
Sachverzeichnisunter dem Stichwort "Ellipse".

10-2. Jedes Zahlwort konnte auch allein einen Gegenstand


repräsentieren, auf den sich die von diesem Zahlwort bezeichnete Zahl
bezog. D. h., die Zahlwörter bezeichnen, absolut ohne Angabe des
Gezählten gebraucht, eine bestimmte Anzahl von Gegenständen. Z. B.
catur- (/ catasr-) drückt vier bestimmte Dinge oder Personen aus. RV
8,100,lOabc yad vag vadanty avicetan&ni# rli~tri devlinärp ni~aslida
mandrliI catasra urjarpduduhe payärpsi # "Als die sprechende Väc, die
wohlklingende Beherrscherin der Götter, sich bei den unvernünftigen
[Geschöpfen] niederließ, da hat sie (als 1 Kuh) aus den Vieren(= 4 Zitzen
= 4 Quellen)sich Stärkung gemolken, Milchfluten(= die 4 Ströme= die 4
Arten von Sprache)". Vgl. unten Sachverzeichnis unter dem Stichwort
"RepräsentativerGebrauch".
249

STELLENVERZEICHNIS

Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Seiten, auf denen die
folgenden Stellen erwähnt werden. Mehrmaliges Vorkommen auf einer
Seite ist nicht gekennzeichnet. Die in Vorbemerkungen zitierten Stellen
sind nicht erfasst. Fettdruck bezeichnet eingehendere Besprechung.

8,2;27 :167; 168


8,5,9 :149
INDISCH
9,14,2 :28; 247
10,1,16 :149
AB 10,7,13 :133
2,6,15 :135 10,7;23 :133
5,14,3 :192; 244 10,7;27 :43; 133
7,15,7 :192 10,8,5 :35; 89; 119
10,8;28 :31
AV 10,8,36 :40
2,1,3 :31 10,10,32 :39
2,2,1 :31 11,5,3 :133
3,13,4 :30 11,8,16 :168
3,21,5 :119 12,3,16 :133
4,2,2 :31 13,1,3 :143
4,3,3 :125 13,2;26 :31
4,11,11 :120 13,3,18 :28; 247
4,13,7 :110 14,2,14 :40
4,17,8 :31 19,27,10 :133
4,19,8 :192 19,27,11 :116
5,15,1 :117; 234 19,27,12 :116
5,18,12 :168 19,27,13 :116
5,19,11 :233 19,37,1 :133
6,31,3 :131 19,46,5 :168;204
6,36,3 :31 19,56;2 :39
6,46,3 :123 20,7,2 :153;233
6,122,2 :39 20,12,5 :42
7,4,1 :117; 234 20,17,1 :41
7,120,3 :167; 168 20,37,5 :153;232
250 Stellenverzeichnis

20,126,23 :125 1,29,1 :186; 244


20,127,1 :153;221 1,29,2 :186
20,132,14 :39 1,29,3 :186
1,29,4 :186
BÄU 1,29,5 :186
3,9,1 :132; 208; 210 1,29,6 :186
1,29,7 :186
BbG
1,30,2 :158; 166; 194; 200;
10,21 :205
214
13,33 :25
1,30,11 :32
CbU 1,30,21 :169
4,4ff. :123 1,32,12 :30; 96
6,7 :123 1,32,14 :153; 232
6,8ff. :104 1,33,4 :44
1,34,2 :62; 70
JUB 1,34,7 :64
1,12,2,7 :40 1,34,8 :62; 64
1,34,9 :62; 65; 241
Mßb 1,34,11 :67; 134; 236
1,2,39 :132; 208; 210 1,35,6 :33; 47; 51; 63; 86;
MS 248
4,6,3 :126 1,35,8 :68; 96; 102; 116
1,41,9 :80
Niya-Dokumente 1,43,7 :160; 244
542 :25 1,45,2 :133; 196; 232; 233
1,48,7 :164
RV 1,50,8 :28; 93
1,7,9 :37; 83; 85; 238 1,50,9 :96
1,11,8 :185 1,52,1 :159
1,13,9 :63; 64 1,52,14 :25; 41
1,15,4 :61; 63; 69 1,53,6 :112; 142; 187; 201;
1,20,4 :52 212;221;235
1,20,6 :73; 78 1,53,8 :165
1,20,7 :61; 73; 126 1,53,9 :124; 142; 153; 188;
1,22,16 :92 221;233;237
1,22,18 :66 1,54,6 :153; 233
1,23,15 :88 1,58,7 :93
1,24,9 :163; 165; 182 1,61,15 :43
1,24,13 :67 1,62,4 :92
1,25,8 :119; 120;231;247 1,62,6 :78
1,28,2 :50 1,62,10 :188
Stellenverzeichnis 251

1,63,7 :96 1,117,17 :26; 159; 167


1,64,14 :159 1,117,18 :26; 167; 168; 170;
1,68,2 :37 233
1,71,7 :93 1,121,13 :148; 149;239; 243
1,71,9 :41 1,122,7 :165
1,72,3 :64 1,122,12 :115
1,72,6 :96; 127; 237 1,122,13 :115; 236
1,72,8 :93 1,122,15 :68; 72; 77; 80
1,80,8 :148; 149 1,123,4 :150
1,80,9 :125; 164 1,123,8 :130; 243
1,81,7 :162 1,126,1 :186
1,83,3 :56 1,126,2 :158; 159; 184
1,83,4 :196 1,126,3 :111; 141; 176; 199;
1,84,7 :42 219;233;245
1,84,13 :154; 233 1,126,4 :137; 141; 176; 193;
1,89,9 :159 199
1,89,10 :83 1,126,5 :62; 102
1,93,4 :28 1,126,6 :160
1,94,13 :45 1,128,3 :164
1,95,l :54 1,130,7 :148; 149
1,95,2 :111; 114 1,131,2 :29
1,95,3 :33; 48; 61; 66 1,131,3 :51
1,96,5 :27 1,133,4 :139; 140; 174; 218;
1,100,7 :41; 241 229;235;242
1,102,2 :93 1,133,6 :128; 143;236
1,102,7 :164; 192 1,135,1 :185; 186; 191; 192;
1,102,8 :64; 66 244
1,105,5 :62 1,139,11 :116; 117;231; 240
1,105,9 :93 l, 143,4 :43
1,105,10 :83 1,144,4 :56
1,110,3 :44 1,144,.5 :61; 106; 111; 112;
1,110,5 :27 152
1,116,2 :191 1,145,3 :43
1,116,4 :60; 61; 62; 64; 238 1,149,4 :66
1,116,7 :161 1,154,2 :67
1,116,9 :162; 190; 245 1,154,3 :42; 66
1,116,16 :159 1,154,4 :42; 65
1,116,21 :29; 184; 193 1,155,4 :66
1,116,24 :106; 108; 112 l, 155,5 :57
1,117,6 :158; 161 1,155,6 :78; 149; 150; 178;
1,117,12 :108 180;239
252 Stellenverzeichnis

1,161,2 :27; 78 1,189,8 :191


1,161,3 :53; 164 1,191,1 :49
1,161,4 :78 1,191,12 :94; 127; 237
1,161,9 :34 1,191,13 : 107; 154;233; 244
1,161,10 :34 1,191,14 :94; 127; 237
1,162,18 : 135; 196;232; 239 2,1,8 :205
1,162,19 :34;47; 52; 56 2,2,10 :83; 238; 241
1,163,3 :65 2,3,2 :64
1,163,4 :58; 65; 69; 71 2,3,7 :67
1,164,2 :28; 98; 247 2,3,8 :63; 64
1,164,3 :84; 93; 94; 98 2,5,2 :94; 100
1,164,5 :96 2,5,5 :70
1,164,6 :37; 88 2,12,3 :96; 241
1,164,9 :67; 2,12,11 :137
1,164,10 :35; 64 2,12,12 :96
1,164,11 :94; 161; 178; 180; 2,13,3 :35; 36
237 2,13,6 :41
1,164,14 :114 2,13,9 :44; 171
1,164,15 :89; 119 2,13,10 :83; 88
1,164,20 :54 2,13,11 :29
1,164,24 :96 2,14,4 :153; 232
1,164,25 :63 2,14,6 :159; 201; 203; 204;
1,164,36 :94 220;233
1,164,42 :77 2,14,7 : 201; 202; 220;233
1,164,44 :35;36; 48; 62 2,18,1 :73
1,164,45 :78 2,18,4 :51; 55; 79; 80; 87;
1,164,46 :44 89; 100; 103; 113;
1,164,48 :27; 66; 119; 120; 115; 124; 129; 130;
178; 180; 231; 236; 137; 139; 140; 141;
241 142; 144; 146; 147;
1,165,3 :42 148;155
1,165,6 :44 2,18,5 :55; 80; 125; 130;
1,165,10 :44 137; 140; 142; 144;
1,167,1 :185
1,174,2 147; 155
:96 2,18,6
1,174,7 :55; 80; 140; 142;
:69
1,176,2 144; 147;155
:37
1,176,3 2,19,6 :153
:83; 85
1,180,8 2,27,8 :62; 64; 65; 86
:193
1,182,6 2,27,9 :66
:77
1,185,2 2,27,10 :159; 243
:51
Stellenverzeichnis 253

2,29,5 :42 3,39,5 :112


2,30,4 :220 3,45,4 :142;220
2,33,2 :159 3,46,2 :31
2,34,14 :83 3,51,4 :41
2,35,5 :63 3,54,8 :37
2,35,14 :71 3,55,1-22 :32
2,36,4 :61; 63; 69 3,55,6 :28; 247
2,38,8 :196 3,56,2 :33; 34; 47; 52; 65;
3,1,3 :94 88
3,1,4 :94 3,56,5 :60; 61; 63; 65; 238
3,1,6 :27; 94 3,56,8 :61; 62
3,1,10 :42 3,59,8 :83
3,2,9 :32; 39; 48; 52; 64; 3,60,7 :164
3,3,11 :30 4,1,7 :61
3,4,5 :96 4,1,12 :94
3,4,7 :94 4,1,16 :96; 127;237
3,4,8 :63; 64 4,2,15 :94
3,6,9 :132; 133;232 4,6,8 :ll5; 236
3,7,1 :96 4,7,5 :92
3,7,2 :27 4,7,9 :37
3,7,4 :38 4,13,3 :28; 94
3,7,7 :84; 94 4,16,3 :97
3,7,8 :94 4,16,12 :172; 184; 186
3,9,9 :65; 130; 161; 187; 4,16,13 :139; 140; 162; 184;
208;210;237 188; 190; 213; 218;
3,10,4 :92; 238 235;239;245
3,12,6 :30; 148; 149; 243 4,17,5 :42
3,17,3 :63; 65 4,17,9 :46
3,20,2 :61; 63; 65 4,17,19 :43; 201
3,23,3 :111 4,18,4 :185
3,26,8 :66 4,19,1 :44
3,29,13 :111 4,19,3 :97
3,30,4 :41 4,24,9 :212
3,30,5 :46; 4,24,10 :ll2; 212
3,30,11 :26; 35; 56 4,26,3 :151; 152; 154; 1SS;
3,31,4 :31 200; 201; 233; 244
3,31,5 :94 4,26,7 :194;214; 233
3,36,10 :159 4,27,1 :159
3,37,4 :160; 244 4,28,1 :97
3,37,9 :84 4,28,3 :188
3,38,6 :69; 81 4,29,4 :201;202; 233
2S4 Stellenverzeichnis

4,30,5 :43; 44 5,27,2 :165; 169; 172; 184;


4,30,15 :82; 195; 201; 202; 207;233
203;237 5,27,3 :109; 148
4,30,19 :54 5,27,5 :159
4,30,20 :158 5,29,1 :66; 69
4,30,21 :130; 184; 187; 216; 5,29,6 :153; 232
235 5,29,7 :66; 68; 129; 162;
4,31,3 :156; 164; 238 163; 177; 235; 245;
4,31,9 :159 246
4,31,10 :163; 166; 182; 185; 5,29,8 :66; 68; 157; 162;
243 177;235;246
4,32,7 :41 5,30,4 :44
4,32,17 :158; 161; 246 5,30,12 :78; 165; 184; 187;
4,32,18 :201; 202; 233 196; 197; 209; 235;
4,32,19 :85; 115; 243 242
4,33,4 :76 5,30,13 :165; 184; 196; 197
4,33,5 :51; 55; 72; 80; 241 5,30,14 :78; 184; 196; 197;
4,33,6 :77; 241 209;234
4,33,7 :119;120; 231 5,30,15 :175; 184; 194; 196;
4,35,2 :27 197; 209; 224; 232;
4,35,4 :79 242
4,36,4 :27 5,32,3 :46
4,38,8 :191 5,32,9 :42
4,38,9 :193 5,32,11 :46
4,38,10 :84; 241 5,33,8 :111
4,42,8 :94 5,33,9 :193
4,45,1 :62 5,34,5 :82; 85; 114; 115;
4,46,2 :160 124
4,46,3 :185 5,35,2 :34; 68; 72; 79; 80;
4,48,4 :153; 181;233 85;212;243
4,48,S :158; 181 5,36,6 :66; 162; 177; 234
4,51,4 :106 5,37,3 :188
4,52,2 :169 5,43,1 :97
4,53,5 :60; 65; 66 5,43,4 :111
4,58,3 :SI; 62; 73; 78; 94 S,45,1 :106; 109; 112
4,58,4 :33; 48 5,45,9 :90
5,1,5 :91;97 5,45,11 :106; 109; 112
5,2,7 :192 5,47,4 :79; 114
5,18,S :139; 243 5,47,5 :56
5,27,1 :112; 187;212;234 5,48,3 :163
Stellenverzeichnis 255

5,52,17 :156; 164; 179 6,45,5 :34; 53; 55; 58


5,54,15 :159 6,45,16 :46
5,61,5 :196 6,45,20 :42
5,61,10 :158 6,46,7 :34; 83; 85
5,62,1 :46; 182; 234 6,47,2 :153; 232
5,62,2 :27 6,47,3 :86; 88
5,62,6 :53; 55; 241 6,47,4 :65
5,69,1 :62; 66 6,47,18 :111; 182; 235
5,69,2 :62; 65 6,47,22 :112
5,78,9 :109; 112 6,47,23 :112
5,81,1 :46 6,47,24 :112; 159; 166; 247
5,81,4 :66 6,48,8 :156; 159; 164
5,81,5 :41 6,48,15 :166
5,85,6 :27 6,51,2 :66
5,86,2 :84 6,51,11 :34; 83
6,7,6 :95 6,59,5 :35
6,9,5 :27 6,59,6 :131; 239
6,11,4 :34; 83 6,61,12 :84; 91
6,13,4 :205 6,63,9 :111; 163
6,17,8 :47 6,63,10 :184; 202
6,17,11 :66; 68; 129; 159 6,67,1 :53
6,18,2 :30 6,69,8 :191
6,18,3 :43 6,74,1 :91; 97
6,18,11 :193; 238 7,2,8 :63; 64
6,18,13 :188 7,3,7 :165
6,20,4 :163 7,15,2 :84
6,20,10 :96 7,16,10 :165
6,22,l :45 7,18,11 :27; 117; 126; 127;
6,22,2 :95 151; 232
6,26,5 :203 7,18,13 :97
6,26,6 :141; 187; 220; 235 7,18,14 :87; 88; 141; 162;
6,27,6 :173; 196; 198; 216; 184; 187; 210; 220;
232 227;237
6,27,8 :125 7,18,16 :220
6,30,1 :26;46 7,18,17 :37; 220
6,31,l :37 7,18,22 :51; 157; 161; 17S;
6,31,4 :165; 244 197;224;242
6,34,2 :45 7,18,23 :77
6,34,3 :159; 166; 191 7,18,24 :95
6,36,4 :31 7,19,1 :45
6,44,14 :201
256 Stellenverzeichnis

7,19,5 :152; 153;232 8,1,24 :159; 191


7,19,10 :193 8,1,27 :45
7,23,3 :201 8,1,33 :111; 113; 212
7,23,5 :42 8,2,4 :32
7,25,3 :159; 185 8,2,7 :62
7,26,3 :27 8,2,8 :62; 63
7,26,4 :31 8,2,21 :69
7,32,5 :201;202;203;233 8,2,31 :46
7,33,7 :62; 63; 69 8,2,41 :78; 102; 130; 187;
7,33,10 :27 217;237
7,35,8 :77 8,3,4 :191; 193
7,46,3 :185 8,3,23 :111
7,60,3 :95 8,4,6 :192
7,62,3 :185 8,4,19 :189
7,66,10 :66 8,4,20 :141; 187;219; 235
7,66,15 :95 8,5,8 :62; 65
7,66,16 :159 8,5,37 :112; 158; 184; 187;
7,67,8 :29; 97 211; 235; 243
7,69,2 :84 8,5,38 :112
7,75,4 :84; 85 8,6,41 :43
7,79,l :84; 85 8,6,42 :159
7,83,6 :112 8,6,46 :163
7,83,7 :111 8,6,47 :66; 157; 162; 177;
7,85,3 :201 184; 187;211; 235
7,87,4 :97; 127;237 8,7,4 129
7,87,5 :63; 86 8,7,10 :66; 68
7,91,6 :166; 191 8,8,23 :66
7,92,1 :185 8,12,8 :186
7,95,2 :43 8,12,27 :66
7,98,6 :31 8,13,9 :31
7,99,5 :153; 194; 200; 201; 8,14,1 :41
202;220;233;244 8,15,3 :43
7,101,1 :65 8,15,11 :42
7,101,4 :62; 63 8,16,8 :43
7,103,5 :40 8,17,15 :43
7,103,6 :40 8,19,36 :139
7,103,10 :165 8,19,37 :176
7,104,3 :36 8,20,13 :46
7,104,11 :65 8,21,10 :162; 245
7,104,15 :112 8,21,18 :225; 235
8,1,5 :164; 192;212 8,24,19 :41; 45
Stellenverzeichnis 257

8,24,23 :109 8,46,23 :111


8,24,27 :93; 238; 241 8,46,26 :93; 127; 206; 234;
8,25,16 :41 237
8,28,1 :129; 130; 133; 217; 8,46,29 :142; 188;220; 235
234 8,46,30 :142;220
8,28,5 :95; 97; 99 8,46,31 :125; 160; 162;207;
8,29,1 :35 235
8,29,2 :35 8,46,32 :164
8,29,3 :35 8,47,17 :123
8,29,4 :35 8,49,1 :192
8,29,5 :36 8,50,1 :192
8,29,6 :36 8,51,2 :184
8,29,7 :36; 70 8,52,3 :66
8,29,8 :38; 53 8,54,4 :95; 241
8,29,9 :52 8,55,2 :83; 159
8,29,10 :39; 99 8,55,3 :160; 169; 196;232
8,30,2 :132; 232; 240 8,56,2 :112
8,32,18 :203 8,56,3 :158; 160
8,32,22 :65; 84 8,56,4 :219
8,33,5 :193 8,57,2 :67; 116; 134;236
8,34,14 :190; 215 8,57,3 :185
8,34,15 :182; 215 8,58,2 :28; 38
8,34,16 :196; 215 8,59,3 :95
8,35,3 :67; 134; 236 8,59,4 :95
8,36,7 :41 8,59,5 :67
8,37,4 :42 8,60,9 :33; 65; 72; 74; 79;
8,37,7 :41 80
8,39,8 :90 8,60,16 :95
8,39,9 :66; 67; 104; 134; 8,61,8 :162; 195; 211; 21S;
236 230
8,39,10 :43 8,62,2 :46
8,41,3 :65 8,65,11 :184;243
8,41,9 :61; 65; 99 8,65,12 :191
8,45,12 :201; 202; 203; 233 8,68,14 :88
8,45,34 :28; 52; 55; 58; 69; 8,68,17 :88
74 8,68,18 :88
8,46,22 :85; 112; 115; 125; 8,69,3 :62
142; 157; 175; 182; 8,69,7 :126; 127;237
184; 187; 188; 207; 8,69,12 :95
211; 224; 235; 237; 8,70,5 :159; 185
242;243 8,70,15 :69
258 Stellenverzeichnis

8,72,7 :38; 52; 82; 84; 98; 9,28,4 :113


236 9,33,4 :64
8,72,8 :114 9,33,6 :73; 77; 209
8,72,16 :92 9,38,3 :111
8,73,14 :186; 190 9,46,6 :111
8,73,15 :186; 190 9,48,2 :160
8,74,13 :80 9,50,2 :64
8,74,14 :77; 80 9,52,5 :165; 166; 181; 194;
8,77,4 :29; 129; 130 200; 214; 238; 243
8,77,7 :32 9,54,2 :97
8,77,10 :160 9,56,2 :160
8,78,1 :184; 194; 201; 202; 9,56,3 :111
233 9,58,3 :173; 193;198;216
8,90,5 :43; 201 9,58,4 :129; 172; 173; 195;
8,91,5 :66 198;216
8,92,20 :95 9,61,1 :154; 233
8,93,2 :153;232 9,61,2 :152; 154
8,96,1 :95 9,61,7 :111
8,96,2 :97; 128;237 9,61,27 :159
8,96,8 :60; 143;238 9,62,17 :92; 93
8,96,13 :113; 212; 213 9,63,9 :111
8,96,16 :97 9,65,23 :84
8,96,19 :45 9,66,6 :95
8,100,5 :44 9,66,8 :95
8,100,10 :80; 248 9,67,26 :67
8,101,6 :29; 70 9,68,7 :111
8,101,13 :113 9,70,1 :78; 95; 127; 176;
8,101,14 :63 237
9,1,7 :111 9,70,4 :113
9,5,8 :63 9,71,5 :111
9,6,5 :111 9,72,2 :113
9,8,4 :95; 111 9,73,1 :62
9,9,4 :28; 92 9,73,8 :66
9,9,6 :98 9,74,6 :77; 80
9,10,3 :93 9,78,2 :185
9,10,7 :36 9,80,4 :111
9,14,2 :83 9,80,5 :112
9,15,8 :95;111 9,85,7 :112
9,17,5 :66 9,86,21 :98; 128
9,21,3 :28 9,86,25 :95
9,23,7 :201 9,86,29 :83
Stellenverzeichnis 259

9,86,36 :95 10,18,12 :185


9,86,42 :51 10,19,8 :78
9,87,5 :184; 190 10,23,5 :188; 190
9,89,5 :78; 80 10,25,11 :70; 98
9,91,1 :112 10,27,7 :51
9,91,3 :194 10,27,14 :113
9,92,2 :95 10,27,15 :96; 103; 107; 113
9,92,3 :84 10,27,16 :29; 113
9,92,4 :67; 95; 110; 114; 10,27,17 :53
134;236 10,27,23 :51; 52; 62; 71
9,93,l :112 10,28,6 :188
9,97,12 :112 10,29,2 :160
9,97,23 :113 10,32,5 :42
9,97,25 :186; 214 10,33,5 :64
9,97,29 :159; 166; 185 10,34,8 :174;218
9,97,34 :65 10,34,12 :114
9,97,53 :142; 219 10,35,10 :97
9,97,55 :33; 58; 66 10,39,10 :106; 153;232; 244
9,97,57 :113; 240 10,43,3 :96
9,98,6 :82; 115; 236 10,45,6 :83
9,102,2 :92 10,48,4 :188; 196
9,102,3 :69 10,48,7 :36; 53; 55; 58; 69
9,102,4 :95 10,49,8 :232
9,103,2 :66 10,49,9 :97
9,103,3 :92; 95 10,51,1 :42
9,106,6 :194 10,51,9 :78
9,114,3 :95; 97; 240 10,52,6 :65; 130; 161; 187;
10,4,6 :113 208;210;237
10,5,1 :35 10,53,4 :83
10,5,5 :97 10,53,5 :83
10,5,6 :32; 39; 91; 96; 248 10,54,4 :78
10,8,4 :97 10,55,2 :83
10,8,9 :66 10,55,3 :84; 135; 196; 232;
10,10,3 :27 244
10,13,3 :84 10,55,4 :32
10,13,5 :98 10,56,1 :33
10,14,16 :28; 88 10,60,4 :83; 241
10,15,10 :194 10,61,1 :97
10,17,2 :56 10,62,6 :106
10,17,11 :97 10,62,7 :185
10,18,4 :160 10,62,8 :29; 188; 189;247
260 Stellenverzeichnis

10,63,7 :92 10,98,4 :189; 222


10,64,8 :97; 128; 237 10,98,9 :189; 222
10,67,4 :38; 48; 53; 69 10,98,10 :184; 189; 222; 223;
10,67,5 :70 233
10,70,8 :64 10,98,11 :184; 188; 222; 235
10,71,3 :96 10,101,10 :110; 238
10,72,8 :98; 100; 102 10,102,2 :189
10,72,9 :97; 240 10,102,5 :165; 183; 189; 247
10,73,3 :186 10,102,9 · :165; 183; 189;247
10,73,4 :184 10,103,1 :160
10,75,1 :59 10,104,8 :96; 152; 153; 232
10,79,5 :194 10,104,9 :30
10,80,2 :36 10,105,11 :163
10,80,4 :193 10,107,4 :71
10,80,5 :184 10,107,6 :65
10,81,3 :28; 30 10,108,1 :80
10,82,2 :38 10,108,2 :80
10,82,3 :31 10,109,5 :28
10,82,6 :38 10,110,8 :64
10,84,4 :45 10,114,2 :64
10,85,15 :28 10,114,4 :27
10,85,16 :28; 48; 51; 241 10,114,5 :44; 120; 231
10,85,39 :160 10,114,6 :78; 136; 241
10,85,40 :75 10,114,7 :96; 121; 231
10,85,45 :116 10,114,8 :122; 185; 225
10,86,14 :82; 122; 124; 125; 10,114,10 :39
231 10,117,1 :167
10,86,23 :124; 125 10,119,6 :83
10,87,10 :66 10,120,6 :97
10,88,16 :54; 56 10,121,1 :31
10,90,15 :96; 127; 237 10,121,3 :31
10,91,3 :45 10,121,7 :30
10,93,14 :84; 145; 154; 162; 10,121,8 :31
179;209;234 10,122,3 :97
10,93,15 :145; 154; 179;232 10,122,4 :98
10,94,7 :112 10,128,1 :78
10,95,16 :76; 78 10,128,5 :64; 88
10,97,1 :26; 99; 145; 167; 10,129,2 :38
170;233 10,129,3 :37
10,97,2 :99; 145; 159; 166; 10,130,1 :168; 196;232;238
170; 185; 195 10,130,7 :96
Stellenverzeichnis 261

10,137,2 :54; 71 Yt 5,82 :151


10,137,7 :110 Yt 5,120 :148
10,138,6 :40 Yt 19,7 :217
10,142,5 :29 Yt 19,16 :91; 240
10,154,1 :40 Yt 19,26 :92
10,158,2 :160
10,161,3 :160
10,161,4 :160; 164 GRIECIDSCH
10,178,3 :84
10,184,3 :109
Herodot Historiae
10,185,1 :70
2,4,1 :119
10,189,3 :131; 239
Homer
TS
llias
4,3,10,lf. :231
A53-54 :109
6,5,3,4 :119
A423-425 :119
7,1,5,5 :191
E270ff. :86
7,2,11,1 :231
E436ff. :76
VaikhGS E 855-861 :222
3,9,lOf :123 Z 174-176 :150
Z433ff. :76
3 148-149 :222
IRANISCH n 663-667 :118
Odyssee
ß 21f :47
Altpersisch y 305-307 :100
DB 3,7-8 :150 6 412 :82
DB 4,5-7 :148 ~ 62-63 :71

Avestisch
Ä3,7 :81; 227 LATEINISCH
Ä3,9 :81; 227
A3,12 :81; 227 Caesar
F27a :117; 234 De bello Gallico
Vl2,9 :81; 227 1,53(4) :54
V 14,17 :149
Y29,8 :40 Cicero
Y 44,18 :247 De imperio Co. Pompei
Yt5,4 :137 5 (13) :25
Yt5,5 :91 15 (44) :45
262 Stellenver:zeichnis

19 (58) :45 27 :101


21 (62) :25 Brot af Sigurdarqvido
De re publica 12 :41
1,36 :25
Mittelhochdeutsch
GERMANISCH Der Nibelunge N6t
505 :56
524 :56
Altnordisch
Atlaqvidain gramlenzca
19 :100
263

WORTVERZEICHNIS

Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Seiten, in denen die Wörter
erwähntwerden. Mehrmaliges Vorkommenauf einer Seite, z. B. im Text und in
einerAnmerkung,ist nicht gekennzeichnet.Die in diesem Werk vorkommenden
Wörter sind nicht sämtlich erfasst. Fettdruck bezeichnet eingehendere
Besprechung.

•120k.+ir :146
•/20f.-J-/-ll-
. . :146
[Ur)indogermanisch
•/20k-ti-. :101; 123
*defar, :109f.; 240
•12ok-to-11 :102
*de1J- :50
•12of-to-1r1J :102
*do1J- :50
*du- :50 *JzOk-tO-ir1J-O-S : 102
*1z0k-t(o)u :101
*d(U}1JO-i1 :50
*d(u)yo(iJu- :50 *;2ok-tu- :102
*d(u)1J01J- :50 *13ei-no- :23
*d1J-ei- :50 *13Tbhiljs :119
*dy-i- :50 *ken(d)12eT1JO- :75
*d1Ji-ti1-io- :50 *ken;i- :75
*d1JO- :50 •kw(e)t-1Jer- :74
*d1Joi- :SO *kWet-1Jor- :74
*d1Joi-6- :50 •kwet-1Jor-1
2- :77; 137
*kw(e)t-ur- :74

.
*(i)ojk(W)o-
•i,enetJ-
,
:23
:105 •kw(e)t-ur-eiJ- :77; 137
*kWoti :74

.
i,enu- :105
•i,enu :105 •far,tom :156; 157;240
,
/ 1ne1J- :105 *lbJkes- :150
•1,ne1Jlfl ·:105;240 *IJSme(IJS·S'!'-e):23
•i,nu- *netJ- :105
:105
*oi-ko- :23
•12(e)us8s- :150
*oj-no- :23
•120§-d(o)u :101 :23
*6i-1JO-
2 - : 101
•120§-do1J-(e)1 :81
*penkWe
•120§-do1J-o-s :101 *p(e)nkw-ei:r :81
•iz0k- :146 *penkW•i2• :81
•12ol-d(o)u :101 *perk-13en-io- :23
264 Wortverzeichnis

*perk-un-jej2 :23 a~ta(v)- :lOlff.


*seks :87; 240 asma- :23
*seksdekrrz :123 id :24; 28; 30; 32;
*seks-ti- :87; 141 40
*sem- :23
upasthä :51
ubha(v)- :49
*sept,ft :91f.
eka- :23ff.
*sept-T[I :91; 240
eka-sm-i-n :23
*sep-T[I :92 ekäda.sa- :l 16f.
*seprj,t :92 ekädasa- :116; 132, 133f.
*ST[I- :23 eva :24; 28; 30
*s'!'-R3kwo-m :29 kati :74
*tri(eJ;ikrrzt(eJ12
: 129 gavya- : 190; 196; 199
*yej-no- :23 garyaya- :196
*yis-nu- :59 go- :190; 199
catasr- :77ff.
Urarisch catur- :77ff.
caturdasa :121; 169; 196
*-a1na-
. :24 catustri,,,sat- :135
*caf!µir(l)daca :121 catu/:,.sata- :169; 196
*gand11arya- :76 catul;sahasra- :169; 196(.
*naya-ti- :149 catväri,,,sat- :137
*pancä-catä- :138 jaghanä :50f.
*ta-j :24 tisr- :60ff.
*tajnä :24 tenä :24
tri- :60ff.
tri,,,sat- :129ff.
Mitanni-indisch
tri,,,sati :129f.; 132
aika- :23 trib :60f.; 126ff.; 143
trisapta- :128
Altindisch dasa- :109ff.
d(u)vay- :49ff.
Of!lhura- :33; 39 d(u)vadasa :120
anu :105 d(u)va(v)- :49ff.
anüpa- :71
dvaya- :50
aprati :201;202; 212 dvitfya- :50
asiti- :138; 146
asva- dhaman- :93; 110
:190 nava-
a.frya- :105ff.
:190; 196 navati- :138; 146; 149
Wortverzeichnis 265

paiica- :8lff. aeuuan.dasa :116


paiicadasa :122 astäiti- :138; 146
paiicadasa- :122 asti- :101
paiicäsat- :138ff. uba-I ubaii- :49
parjanya- :23 xsuuasti- :138; 146
''
pasu- :196 catura :77; 137
puru- :185; 188; 211 caßßarasata- :81
bfbüka- :71 duua.dasa :120
madhu- :78 nauuaiti- :138; 146; 149
marut- :143 papca.dasa :122
maryadii- :32; 39 papcii- :81
mrtyava!J :167 pa'(lciisat- :81
vayunii :106 papciisata- :81
vi1f1sati- :124f. raocah- :150
vfypu- :59 visaiti- :81
vira- :112; 204; 220 haptäiti- :81; 138; 146
sata- :156ff.
satdsva- :189
satin- :186
Hethitisch
laftri111.sa- :136 panku- :81
l~- :87ff. *siptan :91
lOl#- :87f.; 138; 141;
146 Urgriechisch
l64asa :123
sakft :23 *eneJla :106
sapta- :91ff. *kentart}o- :75
saptati- :138; 144; 146
saptamiin14a- :90 Mykenisch
sahasra- :182ff.
sahasrasal) :215 du-wo-u-pi :49f.
sahasre'(la :192 e-ne-wo-pe-za :106
säkam :29
snehiti- :213 Homerisch
duodeka :120
Altpersisch
raucah- :150 GriechischA

Avestisch A Die Reihenfolgeist hier abcdefg ...


266 Wortverzeichnis

amme :23 Lettisch


dekakhilioi :222 viens :23
deuteros :50
enenekonta :106
Litauisch
ennea :106
enneakhilioi :222 vet :101
-~
eos :150 vienas :23
he-katon :157;239
ogdoatos :101 Prußisch
ogdoos :101
(ains) :23
Orpheus :119

Lateinisch Altkirchenslavisch

centum :156; 157;239 sesti :88


decem :109f.
du-centi :50 Urgermanisch
duodecim :120 *aztuj:,az :102
lüx :150
Mäurt- :143
Mävort- :143 Gotisch
Minerva- :75 ahtuda :102
nönägintä :106 fidwor :242
octävus :102 liuhaj:, :150
octögintä :138 sibun :92
quadrä-gintä :77; 137; 138 wit :101
quinquägintä :81; 138
quot :74
septuägintä Altnordisch
:138
sex :87 florir :242
sexägintä :138 FiQrgyn :23
trigintä :138 vit :101

Vorurostbaltisch
~jnas :23

wie beim Lateinischen.h- wird im


Griechischen nicht als Buchstabe
gerechnet,
ks ist 1 Buchstabe.
267

SACHVERZEICHNIS

Die angegebenen Zahlen beziehen sich auf die Seiten, in denen die Wörter
erwähnt werden. Mehrmaliges Vorkommen auf einer Seite, z.B. im Text
und in einer Anmerkung, ist nicht gekennzeichnet. Die in diesem Werk
vorkommenden Sachen sind nicht sämtlich erfasst. Fettdruck bezeichnet
eingehendere Besprechung.

Abstrakta :40; 146; 156; Fünfziger- :139; 218


182 Vierer- :75; 90; 100; 105;
Addition :151; 180; 182; 116; 118; 123;
194f.; 198; 199; 135; 136; 137;
200; 201; 204; 139; 169; 170;
205; 214; 217; 217;218
231ff. Zehner- :124
Adjektivierung :151; 186f. Burg
Akzent :67; 81 7 Burgen :96
Analogie :106; 138 90 Burgen :148
Anaptyxe :138 99 Burgen :148; 152
Apposition :64; 68 100 Burgen :148; 165
Asyndeton :115; 178; 195; Chiasmus :158; 172
201 Deutsch (nhd) :21; 40; 60; 75
Athene :75 Drei :58f.
Attribut :27f.; 50f.; 61ff.; Dreieinigkeit :58
77f.; 83f.; 88; Dreifache Entfaltung :58f.
93ff.; 102; 106; Dreiheit : 108
111; 120; 122; Dreiteilung :176; 205; 206
127; 128; 140; Dunkelheit :213;218
161f.; 175; 177; Einheit :49
178; 183;187 Einziges Seiendes :38
Ausdrucksvariation :49; 60; 143 Ellipse :20; 32ff.; 51ff.;
Bedrohung :112 68f.; 84; 88f.; 98;
Bündelung 102f.; 107; 113;
Dreier- :58; 86; 104; 118; 125; 130f.; 142;
136; 218; 222; 144; 147; 163;
223 190f.; 207; 220;
Fünfer- :82; 122; 124; 248
139; 218 Feuer :91; 106; 205
268 Sachverzeichnis

Finger :82; 11O; Kadenz :25


Flarrunen :90; 156 Kataphorischer Gebrauch :53f.; 70
Funken :91 Klang :60; 148; 158;
Genitivus absolutus :44 165; 199;202
Gepaartes :55f. Kollektiva :77; 81; 129; 137;
Gesamtheit (Ganzheit) :28; 29; 37; 138; 141; 144;
81 146; 149; 156;
Götter 173; 175; 183;
11 Götter :116;208; 210 186
33 Götter :67; 132; 208; Komposita :60; 126; 135;
210 169; 189; 194;
3306 Götter :132; 208; 210 196; 214; 219;
3339 Götter :132; 208; 210 246f.
36333 Götter :132; 208; 210 Konstruktion
Großzügigkeit :26; 167 anya-... anya- :54
Hände :82; 110 eka-...eka- :39f.
Handel :72; 212 Kontamination :50; 102; 138
Held :220 Massennomina :20; 68; 78; 160f.;
Helena :75 246
Hervorhebung :24; 28; 29; 30; Metathese :50; 91; 106
32; 34; 41; 74; Morgenröte bzw.U~as :59, ISO
82; 99; 105; 129; Multiplikation : 140; 151; 16lf.;
135; 139; 141; 174; 175; 179;
145; 155; 165; 183; 187f.; 197;
167; 169; 170; 199; 234ft'.
171; 173; 179; Odysseus :75
197; 198; 199; Opfer
201; 205; 207; Neuneropfer :104; 118
209; 211; 214; Zwölferopfer :104; 118
216; 218; 219; 12 Opferpferde :118
221;223;225 Ordnungszahlwort:101; 136; 155
Himmelsrichtungen:73 Kompletiv :20; 57; 75f.; 100;
Homonymie :23 108f.; 116; 122;
Indeklinabilia :83; 92f.; 110; 137; 15lf.; 155;
127; 129; 131; 181
133; 135; 138; Parenthese :63; 65
140; 149; 150; Partitiver Genitiv
164f.; 168; 193f.; Plural :85; 114; 139;
206; 218; 238ft'. 1S7f.; 183f.; 202;
Japanisch :75; 150 207; 209; 211;
Sachverzeichnis 269

216;242 ~etapher :110; 156; 182


Singular :175; 197; 224 Pars pro toto :64
Partizip :43; 162 RepräsentativerPlural :88
Poetischer Plural :21; 78; 80; 161; Repräsentativer Singular :21f.
165; 184; 186; Transnumeraler Gebrauch :51;
190; 191; 197; 88; 111; 112; 120
198; 201; 203; Ritual
224 Agni :59; 75; 110
Possessivsuffix :23 Caturthikannan :75
Prädikativa :40ff.; 53; 78f.; Gandharva :75
97; 117; 120 Soma :59; 75; 110; 121;
Pronominale Endung :23f. 177
Regen :73; 126; 156; Rückbildung :138; 156;230
177 Siebeneinigkeit :91
Reihe Siebenfache Entfaltung :91; 126;
1-2.-3-4 :72; 74; 80 176;206
1-2- :55; 58 Siebenteilung :91; 92
1-2-3-viele :55; 58; 74; 80 Singularität :24;26; 27; 28
2-3-4 :55; 72 Sprache :73
4-3-5 :72; 80 Steigerung s. Reihe
2-4-6-8-...-100 :55; 80; 87; 100; Strahl :59;90; 155; 181
115; 124; 129; Strom
137; 139; 144; 3 Ströme :59; 73
146; 155; 200; 7 Ströme :73; 90; 97; 100;
204 121
3-viele-alle :81 2 x 7 Ströme :121
5-10 :115 3 x 7 Ströme :126; 176
10-100 :166 3 x 7x 3 Str. :143
15-20 :122; 124 3 X 7 X 70 Str. :206
100-1000 :165f. 3 x 100 Str. :177
101-1000 :168 9 Ströme :152
1000-10000 :219 90 Ströme : 148
Repräsentativer Gebrauch :21; 99 Ströme :152
34ff.; 52f.; 69f.; 4 Ströme :73
79f.; 84f.; 89; 4 x 3 x 7 Str. :73; 126
98f.; 113f.; 125; 4 x 1000 Str. :209
128; 133; 163f.; 100 Ströme :148; 156; 182
171; 177; 179; 1000 Ströme : 181
19lf.; 203; 205; 1100 Ströme :202
209;248 1110 Ströme :205
Elliptischer Dual :50; 51; 52
270 Sachverzeichnis

11000Ströme :214 Vergleich :25; 26; 28; 34;


11100Ströme :215 37;41
Suffix *-/o- :182 Verhältnis
Superlativ :24; 30; 37 2 zu 1 (Goldener Schnitt) :47f.;
SymbolischerWert :22 56f.; 70f.; 191
Synkope :138 4 zu 2 :86f.
Synonym :49; 175 14zu7 :121
Syntagma :24;45; 208 3 zu 2 :71
tri- ekadasa-:67f.; 132; 133f. 4 zu 3 :7lf.; 80
tri~ sapta- :126 Vokativ der Zahlwörter :64; 88
dvirdasa :115; 124 Wikingergrab 118
dvi~panca :82; 115 Worthaplologie :22; 93; 191
Tauschvertrag :33;72 Würfel :80; 174
Totalität :49 Zehn Könige :124
Troja :75 Zeitrechnung :118ff.; 150; 180
Überschwemmung:59; 129 Zweiheit :49
271

ABKÜRZUNGENIM LITERATURVERZEICHNIS

AAWL Abhandlungen der geistes- und sozialwissenschaftlichen


Klasse der Akademie der Wissenschaften und der
Literatur (in Mainz).
AON Acta Orientalia Neederlandica. Proceedings of the
congress of the Dutch Oriental Society.Held in Leiden on
the occasion of its 50th anniversary, 8th-9th May 1970.
Edited by P. W. Pestman. Leiden 1971.
AOS American Oriental Series.New Haven,Connecticut.
ASGW Abhandlungen der philologisch-historischenKlasse der
königlichen sächsischen Gesellschaftder Wissenschaften.
Leipzig.
Böhtlingk/ Roth Böhtlingk, Otto/ Roth, Rudolph. Sanskrit-Wörterbuch.7
Bde. St. Petersburg 1855-75.
BSL Bulletin de la Societe de Linguistiquede Paris.Paris.
BVSGW Berichte über die Verhandlungen der königlichen
sächsischen Gesellschaftder Wissenschaftenzu Leipzig
CASS Studies Studies. Pub. by the Centre of Advanced Study in
Sanskrit. Poona.
Dissertation Miyakawa, Hisashi. Die Grundzahlwörter im ältesten
indischen Literaturwerk, dem Rigveda. Dissertation
Erlangen-Nürnberg2001. 292 Seiten.
DLE Das Projekt unter Leitung von Rosemarie Lühr: "Das
Lexikonkonzeptder lndogermaniain seiner Entwicklung:
Das Nomen substantiwm und Nomenadjektiwm"8 •
Dutt Dutt, M. N. ig-Veda Satphitä.Englishtranslation.3 vols.
Delhi. 1906.
EDW Etymologisches Wörterbuch des Deutschen. Erarbeitet
unter der Leitung von Wolfgang Pfeifer. 5. Auflage.
München 2000.
ETH Etudes Thematiques 11. La norme et son applicationdans
le monde indien. Actes du colloqueorganisepar l' equipe

8 Im Rahmen dieses Projektes wurden gemäß dem Arbeitsplanverschiedene


Untersuchungendurchgeführt.Ich bedanke mich bei der Sicbslschen Akademie_der
Wissenschaftenzu Leipzig ganz herzlich,die mir die Möglichkeitgegebenhat, diese
Untersuchungendurchzuführen.Für die Betreuungbedankeich michbei FrauProt Dr.
RosemarleLiibr ebenso ganz herzlich.
272 Abkürzungenim Literaturverzeichnis

«Langues, textes, histoire et civilisation du monde


indien» (UPRES-A 7019, Universite Paris lll-CNRS)
Paris, EFEO, 28-29 janvier 1999. Edite par Marie-Luce
Barazer-Billoret et Jean Fezas. Ouvrage publie avec le
concoursde l'Universite Paris III et du CNRS.
EVP Renou, Louis: Etudes vediques et päJJ.ineennes.Tome 1-
XVII, Paris 1955-66.
FBI Freiburger Beiträge zur Indologie. Herausgegeben von
Ulrich Schneider.
FS Beekes .SoundLaw and Analogy. Papers in honor of Robert S. P.
Beekes on the occasion of bis 60th birthday. Edited by
AlexanderLubotsky.Amsterdam-Atlanta 1997.
FS Forssman Gering und doch von Herzen. 25 indogermanistische
Beiträge. Bernhard Forssman zum 65. Geburtstag,
herausgegeben von Jürgen Habisreitinger, Robert Plath
und SabineZiegler. Wiesbaden 1999.
FSHumbach Studia Grammatica Iranica. Festschrift für Helmut
Humbach. Herausgegeben von Rüdiger Schmitt und
Prods Oktor Skjaerv0.München 1986.
F~ Kuiper Pratidänam. Indian, Iranian and Indo-European Studies.
Presentedto Franciscus Bemardus Jacobus Kuiper on bis
sixtieth birthday. Edited by J. C. Heestennan, G. H.
Schokker und V. 1. Subramoniam. 1968. The Hague-
Paris.
FS Mayrhofer Festgabefür Manfred Mayrhofer (Sprache 32). 1986.
FS Meid Studia Celtica et lndogermanica.Festschrift für Wolfgang
Meid zum 70. Geburtstag. Herausgegeben von Peter
Anreiterund Erzsebert Jerem. Budapest 1999.
FS Narten Anusantatyai. Festschrift für Johanna Narten zum 70.
Geburtstag(MSB 19). Herausgegeben von Almut Hintze
und Eva Tichy. Dettelbach2000.
FS Rahn AINlrMA. Festschrift für Helmut Rahn. Herausgegeben
von Varwig,Freyr Roland. Heidelberg 1987.
FSRisch o-o-pe-ro-si. Festschrift für Ernst Risch zum 75.
Geburtstag.Herausgegebenvon Annemarie Etter. Berlin-
New York 1986.
FS Schmeja Wort-Text-Sprache und Kultur. Festschrift für Hans
Schmeja zum 65. Geburtstag. Herausgegeben von Peter
Anreiterund HermannM. Ölberg. Innsbruck 1998.
Grassmann Grassmann, Hermann. Wörterbuch zum Rig-Veda. 6.
überarbeiteteund ergänzte Auflage von Maria Kozianka.
Abkürzungenim Literaturverzeichnis 273

Wiesbaden 1996.
Grassmann Ü Grassmann, Hermann. Rig-Veda. Übersetzt und mit
erläuternden Anmerkungen versehen von Hermann
Grassmann. Leipzig 1876-77.
125 Jahre Graz 125 Jahre Indogermanistik in Graz. Herausgegeben von
Michaela Zinko und Christian Zinko. Graz 2000.
Griffith Griffith, Ralph T. H. The Hymns of tbe J.lgveda.New
revised edition. Delhi. 1973
GS Kurylowicz Analecta Indoeuropaea Cracoviensia, vol. II: Kurylowicz
Memorial Volume. Part One. Edited by W. Smoczynski.
Cracow 1995.
GSI German Scholars on India. Contributions to Indian
Studies. Ed. by the Cultural Department of the Embassy
of the Federal Republic of Germany. Vol. II, Bombay
1976.
HIG Homer Ilias Gesamtkommentar. Herausgegeben von
Joachim Latacz, Rene Nünlist und Magdalene
Stoevesandt. Band 1. 1. Gesang (A) Faszikel 2:
Kommentar. Stuttgart 2000. Mit Unterstützung von
Claude Brügger, Rudolf Führer, Fritz Graf, Irene de Jong,
Michael Meier-Brügger, Rolf Stucky, Jürgen von
Ungern-Sternberg, Rudolf Wachter und Martin L. West
HM Hallische Monographien. Herausgegeben von Otto
Eissfeldt. Halle.
HoffmA Hoffmann, Karl. Aufsätze zur Indoiranistik I und II.
Herausgegeben von Johanna Narten. Wiesbaden 1975-76.
Hoffmann, Karl. Aufsätze zur Indoiranistik m.
Herausgegeben von Sonja Glauch, Robert Platb und
Sabine Ziegler. Wiesbaden 1992.
HOS Harvard Oriental series. Edited witb the coöperation of
various scholars by Charles Rockwell Lanman.
Cambridge, Massachusetts.
HS Historische Sprachforschung. Zuletzt Göttingen.
IBK Innsbrucker Beiträge zur Kulturwissenschaft.
IBS Innsbrucker Beiträge zur Sprachwissenschaft.
IEN Indo-European Numerals. Edited by Jadranka
Gvozdanovic. Berlin-New York 1992.
1F Indogermanische Forschungen. Zeitschrift für
Indogermanistik und allgemeine Sprachwissenschaft.
Zuletzt Berlin-New York.
IGG II Kurylowicz, Jerzy, IndogermanischeGrammatik.Band II.
274 Abkürzungenim Literaturverzeichnis

Heidelberg 1968.
IlJ Indo-Iranian Journal. Zuletzt Dordrecht-Boston-London.
IS Indische Studien. Beiträge für die Kunde des indischen
Alterthums. Im Vereine mit mehreren Gelehrten.
Herausgegeben von Albrecht Weber. Bände 1-18. Berlin-
Leipzig 1849-1898.
JAOS Journal ofthe American Oriental Society. New Haven.
JIES Journal of Indo-European Studies. Zuletzt Dordrecht-
Boston-London.
KSNarten Narten, Johanna. Kleine Schriften 1. Herausgegeben von
Marcos Albino und Matthias Fritz. Wiesbaden 1995.
KS Oertel Oertel, Hans. Kleine Schriften. Herausgegeben von
Heinrich Hettrich und Thomas Oberlies. Stuttgart 1994.
KS Schlerath Schlerath, Bemfried. Kleine Schriften. 2 Bände.
Dettelbach 2000.
KS Thieme Thieme, Paul. Kleine Schriften. Herausgegeben von
Georg Buddruss. Wiesbaden 1971.
KZ Zeitschrift für Vergleichende Sprachforschung.
Begründet von Adalbert Kuhn. Zuletzt Göttingen.
LIV 1998 Lexikon der indogermanischen Verben. Unter Leitung
von Helmut Rix und der Mitarbeit vieler anderer
bearbeitet von Martin Kümmel, Thomas Zehnder, Reiner
·Lipp, Brigitte Schirmer. Wiesbaden 1998.
LIV2001 Lexikon der indogermanischen Verben. Unter Leitung
von Helmut Rix. Zweite, erweiterte und verbesserte
Auflage bearbeitet von Martin Kümmel und Helmut Rix.
Wiesbaden 2001.
Loeb The Loeb classical library. Founded by James Loeb,
LL.D. Edited by G. P. Goold.
LP Lingua Posnaniensis.
MSB Münchener Studien zur Sprachwissenschaft, Beihefte.
Zuletzt Dettelbach.
MSS Münchener Studien zur Sprachwissenschaft. Zuletzt
Dettelbach. ·
NKGWG Nachrichten von der Königlichen· Gesellschaft der
Wissenschaften zu Göttingen.
NTCW Numeral Types and Changes Worldwide. Edited by
Jadranka Gvozdanovic. Berlin-New York 1999.
OIED Cleasby, • R. / Vigfusson, G. · An Icelandic-English
Dictionary. Second edition with a supplement by Sir
William A. Craigie. Oxford 1957. .
Abkürzungenim Literaturvetzeichnis 275

Oldenberg Oldenberg, Hermann. ~gveda. Textkritische und


exegetischeNoten. Berlin 1909-1912.
Orbis Orbis. Bulletin international de Documentation
linguistique.Louvain.
SBAW Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der
Wissenschaften.München.
SBE Sacred Books of the East. Translatedby various oriental
scholars and edited by F. Max Müller. Reprinted by
Motilal Banarsidass.
SH Studien zur Indologieund Iranistik.Reinbeck.
SMFPUB Studia minora facultatis philosophicae universitatis
Brunensis.
Sprache Die Sprache.Wien.
SSGonda Gonda, Jan. Selected Studies Volume 1-V, Presentedto
the author by the staff of the Oriental Institute,Utrecht
University, on the occasion of his 70th birthday.Leiden
1975.
SWDandekar I Dandekar, R. N. Select Writings 1. Vedic mythological
tracts. Delhi 1979.
SWDandekar III Dandekar, R. N. Select WritingsIII. Exercisein Indology.
Delhi 1981.
Tagung 1983 Grammatische Kategorien, Funktion und Geschichte.
Akten der VII. Fachtagung der Indogermanischen
Gesellschaft. Berlin, 20.-25. Februar 1983.
Herausgegeben von Bemfried Schleratbunter Mitarbeit
von Veronika Rittner. Wiesbaden1985.
Tagung 1986 Latein und Indogermanisch.Akten des Kolloquiumsder
Indogermanischen Gesellschaft. Salzburg, 23.-26.
September 1986.Innsbruck1988.
Tagung 1994 Berthold Delbrück y la sintaxis indoeuropeahoy. Actas
del Coloquio de la IndogermanischeGesellschaft.Madrid,
21-24 de septiembrede 1994.Editadaspor EmilioCrespo
y Jose Luis Garcia Ramon.Madrid-Wiesbaden1997.
Tagung 1996 Akten der X. Fachtagung der Indogermanischen
Gesellschaft Innsbruck, 22.-28. September 1996.
Herausgegebenvon WolfgangMeid.Innsbruck1998.
Tagung 1997 Indoarisch, Iranisch und die Indogermanistik,
Arbeitstagungder IndogermanischenGesellschaftvom 2.
bis 5. Oktober 1997 in Erlangen. Herausgegebenvon
Bernhard Forssmanund RobertPlath.Wiesbaden2000.
276 Abkürzungen im Literaturverzeichnis

TCAAS Transactions of the Connecticut academy of arts and


sciences. New Haven, Connecticut.
TCLW Travaux du Cercle linguistique de Waseda. Tokyo.
Untersuchungen Thieme, Paul. Untersuchungen zur Wortkunde und
Auslegung des Rigveda (HM 7). Halle 1949.
Verhandelingen Verhandelingen der koninklijke Nederlandse akademie
van wetenschappen, afd. letterkunde, nieuwe reeks.
ZDMG Zeitschrift der Deutschen Morgenländischen Gesellschaft.
Zuletzt Wiesbaden.
277

LITERATURVERZEICHNISc

Albino, Marcos s. Abk. KS Narten.


Albrecht, Michael von
1992 Publius Ovidius Naso: Ars amatoria / Liebeskunst.
Lateinisch / Deutsch. Stuttgart.
Alsdorf, Ludwig s. unten Lüders, Heinrich.
Anreiter, Peter s. Abk. FS Meid.
Arurnaa 1985 Arumaa, Peeter. Urslavische Grammatik. Einführung in
das vergleichende Studium der slavischen Sprachen,
Band 3. Heidelberg.
Aufrecht, Theodor (hg.)
1877 Die Hymnen des ).lgveda. 2. Auflage. 2 Bände. Bonn.
1879 Das Aitareya BrähmaQa. Bonn.
Bammesberger, Alfred
1995 Latin quattuor and Its Prehistory. In: IlES 23 pp.213-222.
Bartholomae, Christian
1904 Altiranisches Wörterbuch (Strassburg 1904). Zusammen
mit den Nacharbeiten und Vorarbeiten von Christian
Bartholomae (Beiheft zu IF 19. Strassburg 1906). 2.
Nachdruck der 1. Auflage. Berlin 1979.
1905 Die Gatha's des Avesta. Strassburg.
Baumgartl, Dorothea
1952 Bemerkungen zu hohen Zahlwörtern. In: KZ 70 pp.241-
246.
Beekes, Robert S.P.
1987 The word for 'four' in Proto-Indo-European.In: JIES 15
pp.215-219.
1995 Comparative Indo-European linguistics, an introduction.
Amsterdam-Philadelphia.
Benfey, Theodor
1852 Handbuch der Sanskritsprache. Band 1. Vollständige
Grammatik der Sanskritsprache. Leipzig.
1879 Rigveda VII, 18, 14. In: NKGWG 1879 pp.355-378 =
Benfey 1880 pp.139-162. ·
1880 Vedica und Linguistica. Strassburg-London.

c Auch die in den AnhängenI-XI zu meinerDissertationzitierteLiteraturwird


teilweiseerfasst
278 Literaturverzeichnis

Benveniste, Ernile
1948 Noms d'agent et noms d'action en indo-europeen. Paris.
Berger, Hennann
1958 Der Akzent von de;.1täc;und eyroye.In: MSS 32 pp.5-26.
1986 Die Zahlwörter in den neuindoarischen Sprachen. In:
MSS 47 pp.23-70.
Blair, Chauncey J.
1961 Heat in the Rig Veda and Atharva Veda. A general
survey with particular attention to some aspects and
problems (AOS 45).
Blazek, Väclav
1998a Indo-European "eight". In: HS 111 pp.209-224.
1998b Indo-European "two". In: SMFPUB A 46 pp.5-25.
1998c Indo-European "three". In: LP XL pp.33-45.
1998d Indo-European "four". In: IF 103 pp.112-134.
1999a Indo-European "one" and "first". In: SMFPUB A 47
pp.5-25.
1999b Indo-European "nine". In: HS 112 pp.188-203.
2000 Indo-European "five". In: IF 105 pp.101-119.
Blazek, Väclav s. auch unten Vaan, Michiel de 2000.
Bloch, T.
1906 Excavation at Laurya.In: ZDMG 60 pp.227-232.
Bloomfield, Maurice
1897 Hymns of the Atharva-Veda (SBE 42). 2nd Reprint.
Delhi 2000°.
1906 A Vedic concordance (HOS 10).
Böhtlingk, Otto / Roth, Rudolph
1855-75 Sanskrit-Wörterbuch. Petersburg.
1891 . Bedeutet ,~tijemals 'sechs'? In: BVSGW pp.254-259.
Bollensen, Friedrich
1868 Die Lieder des P~ara. In: ZDMG 22 pp.569-653.
Brandenstein, Wilhelm/ Mayrhof er, Manfred
1964 Handbuch des Altpersischen. Wiesbaden.
Braune, Wilhelm/ Ebbinghaus Ernst A.
1981 Gotische Grammatik. 19. Auflage. Neu bearbeitet von
ErnstA. Ebbinghaus. Tübingen.
Brügger, Claude s. Abk. HIG.
Brugmann,Karl ..

0 Ich bin Frau Beate Heß M. A. für die Hilfe bei der Anschaffungvon indischen
Büchernzu Dankverpflichtet
Literaturverzeichnis 279

1911 Grundriss der vergleichenden Grammatik der


indogermanischen Sprachen. Zweiter Band. Zweiter Teil.
Strassburg.
Buddruss, Georg s. Abk. KS Thieme.
Buitenen, Johannes Adrianus Bemardus van
1981 Tue Bhagavadgitä in the Mahäbhärata. Translated and
Edited by J. A. B. van Buitenen. Chicago-London.
Burrow, T.
1955 Tue Sanskrit Language. London.
Caland, Willem
1927 Vaikhänasasmärtasütram. Critically edited by Dr. W.
Caland. Calcutta.
Carruba, Onofrio
1998 Betrachtungen zu den anatolischen und
indogermanischen Zahlwörtern. In: Tagung 1996 pp.505-
519.
1999 Tue Numeral "1" in lndo-European: *oi- and *sem. In: FS
Meid pp.53-60.
Cassirer, Ernst
1994 Philosophie der symbolischen Formen. Zweiter Teil. Das
mystische Denken. 9. unveränderte Auflage. Darmstadt.
Coleman, Robert
1992 Italic. In: IEN pp.389-446.
Crespo, Emilio s. Abk. Tagung 1994.
Dandekar, R. N.
1941 Vi~IJ.Uin the Veda In: Kane Fel. Vol. pp.92-111 = SW
Dandekar I pp.68-90.
1973 Tue Däsaräjiia. In: CASS Studies. Not. pp.127-129 = SW
Dandekar III pp.94-97.
Debrunner, Albert
1954 Altindische Grammatik. Band II 2. Göttingen.
1957 Altindische Grammatik. Nachträge zu Band I. Göttingen.
Debrunner, Alberts. auch unten Wackemagel, Jacob/ Debrunner, Albert.
Deissmann, Marieluise
1994 Caesar: De bello Gallico / Der Gallische Krieg. Stuttgart.
Delbrück, Berthold
1872 (Rezension) Alfred Ludwig: Der Infmitiv im Veda. Prag
1871. In: KZ 20. Berlin. pp.212-240.
1888 Altindische Syntax. Halle. ..
1893 Vergleichende Syntax der indogermanischen Sprachen.
Erster Teil. Strassburg. ·
280 Literaturverzeichnis

Dutt, M. N. s. Abk. Dutt.


Edelman, Dzoj (Joy) 1.
1999 On the history of non-decimal systems and their elements
in numerals of Aryan languages. In: NTCW pp.221-241.
Edwards, H. J.
1986 Caesar: The Gallic War (Loeb 72). With an English
translation. First printed 1917. Reprinted. Cambridge,
Massachusetts-London 1986.
Eichner, Heiner
1992 Indogermanisches Phonemsystem und lateinische
Lautgeschichte. In: Tagung 1986 pp.55-79.
Eissfeldt, Otto s. Abk. HM.
Elfenbein, Josefs. unten Humbach, Helmut.
Emmerick, Ronald
1992a Indian. In: IEN pp.163-197.
1992b lranian. In: IEN pp.289-345.
Estell, Michael
1999 Orpheus and ).lbhu Revisited. In: JIES 27 pp.327-333.
Etter, Annemarie s. Abk. FS Risch.
Falk, Harry
1986 Bruderschaft und Würfelspiel. Untersuchungen zur
Entwicklungsgeschichte des vedischen Opfers. Freiburg.
Forssman, Bernhard
1965 Gr. xpuµvn, ai. nimna- und Verwandtes. In: KZ 79
pp.11-28.
1968 Apaosa, der Gegner des Tistriia. In: KZ 82 pp.3 7-61.
1969 Nachlese zu Öaae. In: MSS 25. pp.39-50.
1986 Vedisch säkam. In: FS Mayrhofer. pp.22-28.
1995 Vedisch apämärga-, griechisch a1toµopywµ1. In: GS
Kurylowicz I pp.247-253.
1997 Eine besondere Gebrauchsweise der indogermanischen
Privativa. In: Tagung 1994 pp.85-111.
Forssman, Bernhard s. auch Abk. Tagung 1997, FS Forssman.
Forssman, Bernhards. auch unten Hoffmann, Karl/ Forssman, Bernhard.
Forssman, Berthold
2001 Lettische Grammatik (MSB 20).
Fritz, Matthias s. Abk. KS Narten.
Fritz, Matthias s. unten Meier-Brügger, Michael 2000.
Führer, Rudolfs. Abk. HIG.
Gamkrelidze Thomas V. / lvanov Vjafeslav V.
1995 Indo-European and the Indo-Europeans. A
Literaturverzeichnis 281

Reconstruction and Historical Analysis of a Proto-


Language and a Proto-Culture. Part 1. The Text with a
preface by Roman Jakobson. English version by Johanna
Nichols. Edited by Werner Winter. Berlin-New York.
Garcia Ramon, Jose Luis s. Abk. Tagung 1994.
Geldner, Karl Friedrich
1886-96 A vesta. Die heiligen Bücher der Parsen. Stuttgart.
1951-57 Der Rig-Veda. Aus dem Sanskrit ins Deutsche übersetzt
und mit einem laufenden Kommentar versehen.
Cambridge, Massachusetts.
Glauch, Sonja s. Abk. HoffmA.
Gonda, Jan
1953 Reflections on the numerals "one" and "two" in ancient
Indo-European languages. Utrecht.
1957 The Vedic concept of af!Zhas. In: IIJ 1 pp.33-60 = SL
Gonda pp.58-85.
1960 Ellipsis, Brachylogy and other forms of brevity in speech
in the igveda (Verhandelingen 67, No. 4). Amsterdam.
1971 Old Indian. Handbuch der Orientalistik, hg. v. B. Spuler ...
Zweite Abteilung: Indien, hg. v. J. Gonda. Erster Band:
Die indischen Sprachen. Erster Abschnitt. Leiden 1970.
1976 Triads in the Veda (Verhandelingen 91). Amsterdam.-
Oxford-New York.
Gonda, Jan s. auch Abk. SL Gonda.
Goold, G. P. s. Abk. Loeb.
Graf, Fritz s. Abk. lflG.
Grassmann, Hermann s. Abk. Grassmann, GrassmannÜ.
Griffith, Ralph T. H. s. Abk. Griffith.
Grosse, Siegfried
1997 Das Nibelungenlied. Mittelhochdeutsch I
Neuhochdeutsch. Stuttgart.
Gvozdanovic, Jadranka s. Abk. IEN, NTCW.
Habisreitinger, Jürgens. Abk. FS Forssman.
Haebler, Claus
1986 Zum kompletiven Ordinale im Altiranischen. In: FS
Humbach. pp.125-130.
Hamp, Erle P.
1982 Afüi- '80'. In: IIJ 24 pp.37-39.
Haudry, Jean
1980 La ((syntaxe des desinences}) en indo-europeen. In: BSL
75 pp.131-166.
282 Literaturverzeichnis

Haug, Martin
1976 Tbe Aitareya Brahrnanam of the Rigveda. First indian
reprint. Delhi-Varanasi.
Hauschild, Richard
1969 Die awestische Zahlenkette in Yt. 5,54 usw. In: Orbis 18.
Hauschild, Richard s. auch unten Thumb, Albert.
Heesterman, J. C. s. Abk. FS Kuiper.
Hettrich, Heinrich
1991 Syntax und Wortarten der Lokalpartikeln des ~gveda. I:
adhi. In: MSS 52 pp.27-76.
1993 Syntax und Wortarten der Lokalpartikeln des igveda. II:
antar.In: MSS 54 pp.147-176.
Hettrich, Heinrich s. auch Abk. KS Oertel.
Hillebrandt, Alfred
1913 Lieder des ~gveda. Göttingen-Leipzig.
1927-29 Vedische Mythologie. 2. veränderte Auflage. 2 Bände.
Breslau.
Hintze, Almut
1994 Der Zamyäd Yast. Edition, Übersetzung, Kommentar.
Wiesbaden.
Hintze, Almut s. auch Abk. FS Narten.
Hinüber, Oskar von
2001 Das ältere Mittelindisch im Überblick. 2. erweiterte
Auflage. Wien.
Hirt, Herman
1895 Der indogermanische Akzent. Strassburg.
1934 Indogermanische Grammatik VI. Heidelberg.
Hirzel, Arnold
1890 Gleichnisse und Metaphern im igveda. In
culturbistorischer Hinsicht zusammengestellt und
verglichen mit den Bildern bei Homer, Hesiod, Aeschylos,
Sophokles und Euripides. Leipzig.
Hoffmann, Karl
1940 Vedische Namen. In: Wörter und Sachen 21. 1940
pp.139-161 = HoffinA pp.6-28.
1952 'Wiederholende' Onomatopoetika im Altindischen. In: IF
60 pp.254-264 = HoffmA pp.35-45.
1967 Der lnjunktiv im Veda. Heidelberg.
1976 Märtäi}4a and Gayömart. In: GSI pp.100-117 = Hoff mA
pp.715-732.
Hoffmann, Karl s. auch Abk. HoffmA.
Literaturve17.eichnis 283

Hoffmann,Karl / Forssman, Bernhard


1996 Avestische Laut- und Flexionslehre.Innsbruck.
Hopkins,E<lwardWashbum
1894 Nurnerical Formulae in the Veda and their bearing on
Vedic criticism. In: JAOS 16 pp.275-281.
Houben,Jan E. M.
2000 On the earliest attestable forms of the Pravargya ritual:
~g-Vedic references to the Gharma-Pravargya.Especially
in the Atri-family book (book 5). In: IlJ 32 pp.1-25.
Humbach,Helmut
1991 The Gathäs of Zarathushtra and the Other Old Avestan
Texts, in collaboration with Josef Elfenbeinand Prods 0.
Skjaerv0. Part II. Heidelberg.
Ifrah, Georges [Übers.: Alexander von Platon]
1991 Universalgeschichte der Zahlen. 2. Auflage der
Sonderausgabe.Frankfurt-NewYork.
Ilievsky,Petar Hr.
1989 TI-Rl-SE-RO-E and some other Mycenean names with
augmentative prefixes. In: Studia Mycenaea(.tiva Antika
Monograph 7. Skopje) pp.67-79.
Jacobsohn,Hermann
1927 Zahlensystem und Gliederung der indogermanischen
Sprachen. In: KZ 54 pp.76-100.
Jamison, Stephanie W.
1999 (Vortrag am 02.10.1999) Lurching towards ergativity:
Expressions of agency in the Niya Dokuments.
Vorgetragen bei der Tagung der Indogermanischen
Gesellschaft in Würzburg.
Jong, Irene des. Abk. HIG.
K.aegi,Adolf
1881 Der Rigveda. Die älteste Literaturder Inder.Leipzig.
Kasten, Helmut
1969 Cicero: Staatsreden, Erster Teil, Lateinisch und deutsch.
Berlin.
Kazzazi,Kerstin
2001 ,,Mann" und „Frau" im ~gveda. Mit einem Exkurs über
Wörter für ,,Frau" im Atharvaveda(IBS 98).
Keith, Arthur Berriedale
1920 Rigveda Brahmanas: The Aitareya and Ka~itaki
Brähmal)as of the Rigveda. Translated from the original
Sanskrit by Arthur BerriedaleKeith, D.C.L., D.Litt (HOS
284 Literaturverzeichnis

25). Second Reprint. Delhi-Varanasi-Patna 1981.


1925 The religion and philosophy of the Veda and Upanishads
(HOS 31). Reprinted Delhi-Varanasi-Patna 1989.
Kent, Roland G.
1953 Old Persian (AOS 33). Gramrnar, Texts, Lexicon. Second
edition.
Klein, Jared S.
1999 A triadic Structural Feature of Nominal Anaphora in the
Rigveda. In: FS Forssman pp.119-134.
Klingenschmitt, Gert
1968 Farhang-i öün. Edition und Kommentar. Phil. Diss.
Erlangen-Nürnberg 1968.
2000 Mittelpersiscb. In: Tagung 1997 pp.191-230.
Korn.Agnes
1998 Metrik und metrische Techniken im ~gveda. Graz.
Kortlandt, Frederik
1983 Greek numerals and PIE glottalic consonants. In: MSS 42
pp.97-104.
Kozianka, Maria s. Abk. Grassmann.
Krahe,Hans
1948 Historische Laut- und Formenlehre des Gotischen.
Zugleich eine Einführung in die germanische
Sprachwissenschaft. Heidelberg.
Krause, Wolfgang
1968 Handbuch des Gotischen. 3. Auflage. München.
Kühn, Ingrid
1970 ~gvedisch anvartitf-. In: MSS 28 pp.89-104.
Kühner, Raphael / Stegmann, Carl
1997 Ausführliche Grammatik der · lateinischen Sprache.
Satzlehre. Erster Teil. Unveränderter Nachdruck.
Darmstadt.
Kümmel, Martin Joachim
2000 Das Perfekt im Indoiranischen. Eine Untersuchung der
Form und Funktion einer ererbten Kategorie des Verbums
und ihrer Weiterentwicklung in den altindoiranischen
Sprachen. Wiesbaden.
Kümmel, Martin Joachim s. auch Abk. LIV 1998, LIV 200 l.
Kuhn,Hans
1962 Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten
Denkmälern. Herausgegeben von Gustav Necket. I. Text.
Vierte, umgearbeitete Auflage. Heidelberg.
Literaturverzeichnis 285

1968 Edda. Die Lieder des Codex Regius nebst verwandten


Denkmälern. Herausgegeben von Gustav Neckel. II.
Kurzes Wörterbuch. Dritte, umgearbeitete Auflage des
kommentierenden Glossars. Heidelberg.
Kurylowicz, Jerzys. Abk. IGG II.
Lanman, Charles Rockwell s. unten Whitney, William Dwight / Lanman,
Charles Rockwell.
Latacz, Joachims. Abk. HIG.
Lehmann, Winfred
1986 A Gothic etymological dictionary. With bibliography
prepared under the direction of Helen-Jo J. Hewitt.
Leiden.
Liddell, Henry George / Scott, Robert
1940 A Greek-English Lexikon. 9. Auflage. Oxford.
Lipp, Reiner s. Abk. LIV 1998.
Lommel, Herman
1955 Gedichte des Rig-Veda. Auswahl und Übersetzung.
München.
Lubotsky, Alexander
1997 A ).lgvedicword concordance (AOS 82).
2000 lndo-Aryan "six". In: 125 Jahre Graz pp.255-261.
Lubotsky, Alexander s. auch Abk. FS Beekes.
Ludwig, Alfred
1876 Der Rigveda oder die heiligen Hymnen der Brähmana
zwn ersten Male vollständig ins Deutsche übersetzt.
Erster Band. Prag.
1883 Commentar zur Rigveda-Übersetzung. Band 5. Prag-
Leipzig.
Lüders, Heinrich
1959 Varuna. Aus dem Nachlaß herausgegeben von Ludwig
Alsdorf. 2 Bände. Göttingen.
Lujän Martinez, Eugenio Ramon
1999 The Indo-European system of numerals from 'l' to '1 O'.
In: NTCWpp.199-215.
Macdonell, Arthur Anthony
1897 Vedic mythology. Strassburg.
1910 A Vedic grammar. Strassburg.
1916 A Vedic grammar for students. Oxford.
1917 A Vedic reader for students. Oxford.
Menninger, Karl
1979 Zahlwort und Ziffer. 3. Auflage. Göttingen.
286 Literaturverzeichnis

Mayrhofer, Manfred
1992 Etymologisches Wörterbuch des Altindoarischen. 1. Band.
Heidelberg.
1996 Etymologisches Wörterbuch des Altindoarischen. II.
Band. Heidelberg.
Mayrhofer, Manfred s. auch Abk. FS Mayrhofer.
Mayrhofer, Manfred s. auch oben Brandenstein, Wilhelm / Mayrhofer,
Manfred
Mayrhofer, Manfred s. auch unten Meier-Brügger, Michael
Meier-Brügger, Michael
1992 Griechische Sprachwissenschaft. 2 Bände. Berlin-New
York.
2000 Indogermanische Sprachwissenschaft. 7. völlig
neubearbeitete Auflage unter Mitarbeit von Matthias Fritz
und Manfred Mayrhofer. Berlin-New York.
Meier-Brügger, Michael s. auch Abk. HIG.
Meiser, Gerhard
1998 Historische Laut- und Formenlehre der lateinischen
Sprache. Darmstadt.
Meiser, Gerhard s. auch Abk. KS Rix.
Melchert, Craig
2001 · (Vortrag am 03.05.2001 in Erlangen) Hittite barp(p)- and
Derivatives. In:?. Im Druck.
Miyakawa, Hisashi
I (Vortrag am 02.10.1997 in Erlangen) AB 5,14,2 n#/häv-
a- avavadit( oder n#!hä-va- avavadit(? In: Tagung 1997
pp.361-367.
II (Vortrag am 23.04.1998 in München) Kann altindisch
1~/i- doch auch "sechs" bedeuten? In: FS Forssman.
(Vorgetragen beim Treffen Bayerischer Indogermanisten
unter dem Titel "Zur Zählweise im Rigveda") pp.183-
189.
III (Vortrag am 30.06.1998 in Graz) Das vedische Syntagma
devo devanäm "der Gott der Götter" und seine avestische
Parallele. In: MSS. Im Druck. (Vorgetragen beim
Internationalen Symposium ·"125 Jahre Indogermanistik
in Graz" unter dem Titel "RV 1,68,2: devo devanäm").
IV (Vortrag am 29.09.1998 in Bonn) Zur Bildungsweise der
Zahl 99 im Rigveda und Atharvaveda. In: Akten des
XXVIl. Deutschen Orientalistentages. Würzburg 2001
Literaturverzeichnis 287

pp.91-100. (Vorgetragen unter dem Titel "Norm und


Abweichung in der vedischen Zählmethode").
V Zur Interpretation der Inschrift des Königs Darius des
Ersten am Felsen von Bagistan 1,9-11. In: TCL W vol. 3.
Tokyo 1999 pp.28-35.
VI (Vortrag am 23.03.1999 in München) Zur kompletiven
Verwendung des Ordinales für die Zahl 10 in den
indogermanischen Sprachen. (Vorgetragen bei den 8.
Münchner Linguistik-Tagen der Gesellschaft für Sprache
und Sprachen unter dem Titel "Die Zahlen in der
Sprache") = Anhang I der Dissertation.
VII Indogermanisches Erbe in Ciceros Verwendung der
Zahlwörter. In: TCL W vol. 4. Tokyo 2000 pp.20-26.
VIII (Bericht für DLE am 22.04.2000) Die Kardinalia im
Rigveda.
IX (Bericht für DLE am 17.05.2000) Die Verwendungstypen
der Zahlwörter im Rigveda.
X (1. Teil des Vortrags am 20.05.2000 in Greifswald)
Stilistisches zu Herodot Historiae VI 32 aus
indogermanistischer Sichl
XI (II. Teil des Vortrags am 20.05.2000 in Greifswald) Zur
altindischen Zahlensyntax. Rigveda 5,29,7 mah~a trf
satani "drei gewaltige Hunderte". In: Die Indogermanistik
und ihre Anrainer. Dritte Tagung der
Sprachwissenschaftler der neuen Länder (IBS). Im Druck.
XII (Bericht für DLE 2000) Liste der Substantiva mit
Zahlwörtern im Rigveda.
XIII (Bericht für DLE 2000) Zu den altindischen Ausgängen
der -a-Stämme -ii, -äni und -äb,-iisab.
XIV Zum indeklinablen Zahlwort navatim im Rigveda =
Anhang Iß der Dissertation.
XV Zum "prädikativen Vokativ" im Rigveda ==Anhang IV
der Dissertation.
XVI Zur "doppelten Attraktion" in Rigveda 1,35,6
dva upasthä! = Anhang V der Dissertation.
XVII Rigveda 1,105,5 tr~u ... rocane = Anhang VI der
Dissertation.
XVIII (Vortrag am 29.03.2001 in Bamberg) Zur
urindogennanischen Zeitrechnung: Rigveda 4,33,7 und
eine homerische Parallele. (Vorgetragen beim XXVIII.
288 Literaturverzeichnis

Deutschen Orientalistentag) = Anhang II der


Dissertation.
XIX Vedisch bh&sas-= Anhang VII der Dissertation.
XX Altindisch maryddä- = Anhang VIII der Dissertation.
XXI Rigveda 5,30,15 catu~sahasram = Anhang IX der
Dissertation.
XXII Zum "imperativischen Indikativ Aorist": Rigveda 3,55
maluid devanäm asuratvam ekam = Anhang X der
Dissertation.
XXIII Der poetische Plural im Rigveda. In: TCLW vol. 5. 2001
pp.11-18.
XXIV Zum Plural von Abstrakta im Altindischen, besonders im
Rigveda. In: TCLW vol. 5. 2001 pp.19-25.
XXV (Bericht für DLE am 04.05.2001) Beiträge zum
Altindischen, besonders zur Sprache des Rigveda. (=
Ausführlichere Fassung eines Berichts für das Friedrich-
Weller-Stipendium der Sächsischen Akademie der
Wissenschaften zu Leipzig am 03.05.2001).
XXVI (Vortrag am 22.06.2001 in Potsdam) Der repräsentative
Singular in modernen und älteren indogermanischen
Sprachen. In: Historisch-Vergleichende
Sprachwissenschaftund Germanische Sprachen (IBS). Im
Druck.
XXVII Zur Zählweise für Massennomina im Rigveda = Anhang
XI der Dissertation.
xxvm (Vortrag am 12.11.2002 in Erlangen) Der repräsentative
Gebrauch von Eigennamen und seine Rolle für den
Bedeutungswandel.In: TCLW vol.6. 2002 pp.19-35.
XXIX (Vortrag am 14.02.2002 in Graz) Avestisch pa,:,cäca. In:
MSS. Im Druck.
XXX (Vortrag am 22.02.2002 in Erlangen) Die
Grundzahlwörter im ältesten indischen Literaturwerk,
dem Rigveda. In: TCWL vol.6. 2002 pp.62-74.
XXXI (Vortrag am 01.06.2002 in Leiden) The Pluralization
Rules for abstract nouns in the {lgveda. (Vorgetragen
beim 3rd International Vedic Workshop. The Vedas:
Texts, Language and Ritual. Leiden, May 30-June 2,
2002).
XXXIl (Vortrag am 20.09.2002 in Jena) Accusativus limitationis.
(Vorgetragen bei der Arbeitstagung der
Literaturverzeichnis 289

Indogennanischen Gesellschaft zum Thema


Indogennanistik, Gennanistik, Linguistik).
XXXIII {Vortrag) The absolute genitive in the Rigveda. (wird
voraussichtlich vorgetragen bei der 12th World Sanskrit
Conference, Helsinki, Finland, 14-18 July, 2003).
Monier-Williams, Monier
1878 A Practical Grammar of the Sanslqit Language. Arranged
with reference to The Classical Languages of Europe, for
the use of English Students. First Indian edition of the
fourth edition 1878. New Delhi 1978.
Morgenroth, Wolfgang
1958 Chandogya-Upani~ad. Versuch einer kritischen Ausgabe
mit einer Übersetzung und einer Übersicht über ihre
Lehren. Dissertation. Jena.
Motsch, Wolfgang
1999 Deutsche Wortbildung in Grundzügen. Berlin-New York.
Müller, F .M. (ed.)
1890-92 Rig-Veda-Samhita. The sacred hymns of the Brihmans.
Together with the commentary of Säyanäcärya. Second
edition. 4 vols. London.
Mylius, Klaus
1992 Wörterbuch Sanskrit-Deutsch. 4. Auflage. Leipzig usw.
1995 Wörterbuch des altindischen Rituals. Wichtrach.
1997 Wörterbuch Päli-Deutsch. Wichtrach.
Narten, Johanna
1971 Vedisch aghnyä- und die Wasser. In: AON pp.120-134 =
KS Narten pp.175-189.
1981 Vedisch lelaya •zittert'. In: Sprache 27 pp.1-21 = KS
Narten pp.233-253.
1986 Griechischo;u~ und das vedische Verb a/cy.In: FS Risch
pp.204-214 = KS Narten pp.305-315.
1987 Ved. sn~&ti,gr. 1epcirov, In: KZ 100 pp.270-296 =
1eperov.
KS Narten pp.340-366.
Narten, Johanna s. auch Abk. HoffmA, FS Narten, KS Narten.
Neu, Erich
1999 Zum hethitischen Zahlwort für „sieben... In: FS Meid
pp.249-254.
Nichols, Johanna s. oben Gamkrelidze, Thomas V./ Ivanov, Vjafeslav V.
Nooten, Barend A. van/ Holland, Gary B. (ed.)
1994 Rig Veda. A metrically restored text with an introduction
and notes. Cambridge Massachusetts-London.
290 Literaturverzeichnis

Nünlist, Rene s. Abk. HIG.


Oberlies, Thomas
1998 Die Religion des ~gveda. Erster Teil. Das religiöse
System des ~gveda. Wien.
Oberlies, Thomas s. auch Abk. KS Oertel.
Oertel, Hans
1896 (Ed.)The Jäiminiya or Talavakära Upani~ad Brähmal)a.
Text, translation, and notes. In: JAOS 16 pp.79-260.
1937 Zum altindischen Ausdrucksverstärkungstypus satyasya
satyam "das Wahre des Wahren"= "die Quintessenz des
Wahren". Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie
der Wissenschaften. Jahrgang 1937, Heft 3. München =
KS Oertel pp.815-862.
Oertel. Hans s. auch Abk. KS Oertel.
Oettinger, Norbert
2000 Die Götter Pii~an, Pan und das Possessivsuffix •-h3 en. In:
Tagung 1997 pp.393-400.
2001 (Vortrag am 06.07.2001 in Erlangen) Ideal und
Wirklichkeit bei den Indogermanen.
Oldenberg, Hermann
1888 Metrische und textgeschichtliche Prolegomena zu einer
kritischen Rigveda-Ausgabe. Nachdruck der Ausgabe
Berlin 1888. Wiesbaden 1982.
Oldenberg, Hermann s. auch Abk. Oldenberg.
Osthoff, Hermann
1878 Formassociation bei Zahlwörtern. In: Morphologische
Untersuchungen auf dem Gebiete der Indogermanischen
Sprachen. Erster Teil. Leipzig.
Pestman P. W. s. Abk. AON.
Pinault, Georges-Jean
2000 Norme linguistique et convention .·poetique dans les
hymnes vediques. In: ET11.
Pischel, Richard
1881 Miscellanea. In: ZDMG 35 pp.711-724.
Plath, Roberts. Abk. HoffmA, FS Forssman, Tagung 1997.
Polome, E.
1968 The lndo-European Numeral for 'five' and Hittite panku
'all'. In: FS Kuiper pp.98-101.
Pott, August Friedrich
1847 Die quinare und vigesimale Zählmethode bei Völkern
Literaturveneichnis 291

aller Welttheile, nebst ausführlicheren Bemerkungen über


die Zahlwörter Indogennanischen Stammes und einem
Anhange über Fingernamen. Wiesbaden.
Price, Glanville
1992 Romance. In: IEN pp.441-496.
Ranke, Friedrich
1949 Altnordisches Elementarbuch. Berlin.
Ranke, Friedrich/ Hofmann, Dietrich
1988 Altnordisches Elementarbuch. Berlin-New York.
Renou, Louis
1952 Grammaire de la langue vedique. Paris.
1957 Vedic studies. On some nominal derivatives in the
~gveda. In: Väk 5 pp.107-117. Poona.
1959 EVP. TomeV.
1966 EVP. Tome XV.
1984 Grammaire sanskrite. Tornes I et II reunis. Deuxieme
edition revue, corrigee et augmentee. Paris.
Rhys Davids, T.W. / Stede, William (ed)
1921-25 Tue Pali Text Society's Pali-English dictionary.
Chipstead, Surrey.
Risch, Ernst
1962 Das indogermanische Wort für ,,hundert". In: IF 67
pp.129-141 = KS Risch pp.677-689.
Rittner, Veronika s. Abk. Tagung 1983.
Rix, Helmuts. Abk. LIV 1998, LIV 2001.
Roscher, W. H.
1904 Die Sieben- und Neunzahl im Kultus und Mythus der
Griechen. Nebst einem Anhang Nachträge zu den
„Enneadischen und hebdomadischen Fristen und
Wochen" enthaltend (ASGW 24).
1907 Enneadische Studien. Versuch einer Geschichte der
Neunzahl bei den Griechen, mit besonderer
Berücksichtigung des ält. Epos, der Philosophen und
Ärzte (ASGW 26).
Roth, Rudolf/ Whitney, William Dwight (hg.)
1924 Atharva Veda Sanhita. 2. verbesserte Auflage. Besorgt
von Max Lindenau. Berlin.
Rupe,Hans
1994 Homer: Ilias. Griechisch und deutsch. 10. Auflage.
München-Zürich.
Sadovski, Velizar
292 Literaturverzeichnis

2000 Entheos-Komposita und präpositionale


Rektionskomposita im RV. In: Tagung 1997 pp.455-473.
Saxena, Pravesh
1992 Äditya from the :tlgveda to the Upani~ds. Delhi.
Scarlata, Salvatore
1999 Die Wurzelkomposita im :tlg-Veda. Wiesbaden.
Schadewaldt, Wolfgang
1958 Homer: Die Odyssee. Hamburg.
1975 Homer: Die Ilias. Frankfurt.
Schirmer, Brigitte s. Abk. LIV 1998.
Schirnding, Albert von
1997 Hesiod: Theogonie/ Werk und Tage. Griechisch-deutsch.
2. Auflage. Düsseldorf-Zürich.
Schlerath, Bernfried
1960 Das Königtum im Rig- und Atharvaveda. Ein Beitrag zur
indogennanischen Kulturgeschichte. Wiesbaden.
1987 Bemerkungen zum Gebrauch von ubha- "beide" im
Rigveda. In: FS Rahn pp.271-279 = KS Schlerath pp.601-
609.
Schlerath, Bemfried s. auch Abk. Tagung 1983, KS Schlerath.
Schmeja, Hans
1987 Der Kampf mit der Kobra am Quell. Zu lndras
Heldentaten in RV 1,32. In: Interpretationen aus dem
Rigveda (IBK Sonderheft 61) pp.19-28.
Schmeja, Hans s. auch Abk. FS Schmeja.
Schmid, Wolfgang P.
1989 Wort und Zahl. Sprachwissenschaftliche Beobachtungen
der Kardinalzahlwörter. Stuttgart.
Schmidt, Hanns Peter
1958 Vedisch vrata und awestisch urväta. Hamburg.
Schmidt, Johannes
1889 Die Pluralbildungen der indogennanischen Neutra.
Weimar.
Schmitt, Rüdiger
1967 Dichtung und Dichtersprache in indogennanischer Zeit.
Wiesbaden.
1994 Die Zählreihe zwischen „10'' und ,,20", zum Beispiel im
Iranischen. In: HS 107 pp.12-29.
Schmitt, Rüdigers. auch Abk. FS Humbach.
Schneider, Ulrich
1960 'Das Zahlwort im Mahävastu'. In: KZ 76 1960 pp.249-
Literaturverzeichnis 293

272.
1971 Der Somaraub des Manu. Mythus und Ritual. Wiesbaden.
Schokker, G. H. s. Abk. FS Kuiper.
Schroeder, Leopold von (hg.)
1970-72 Maiträyal}i SaIJ1hitä.Die SaI}1hitäder Maiträyal}iya-Säkhä.
Nachdruck der Ausgabe 1881-86. Wiesbaden.
Schuppene~Georg
1999 Einschnitte bei den indogennanischen Zehnerzahlen. In:
Tagung 1996 pp.293-321.
Shankar Pandurang Pandit (ed.)
1989 Atharvaveda Samhita with the commentary of
Sayanacharya. Reprinted. Varanasi.
Shields, Kenneth
1994 Comments about IE *oi- '1 '. In: JIES 22 pp.177-186.
Sihler, Andrew L.
1996 New comparative grammar of Greek and Latin.
Skjaerv0, Prods Oktor s. oben Humbach, Helmut, Abk. FS Humbach.
Smoczynski, W. s. Abk. GS Kurylowicz
Sommer, Ferdinand
1951 Zum Zahlwort (SBAW Jahrgang 1950, Heft 7).
Sitzungsberichte der Bayerischen Akademie der
Wissenschaften. München.
Stoevesandt, Magdalene s. Abk. HIG.
Stucky, Rolfs. Abk. IIlG.
Subramoniam, V. I. s. Abk. FS Kuiper.
Sukthankar V. S. et al. (ed.)
1933-66 Tue Mahäbhärata. For the first time critically edited by V.
S. Sukthankar, S. K. Belvalkar and P. L. Vaidya et al. 19
vols. bowid in 22. Poona.
Suryakanta
1981 A practical Vedic dictionary. Delhi usw.
Szemerenyi, Oswald
1960 Studies in the Indo-European system of numerals.
Heidelberg.
1990 Einführung in die Vergleichende Sprachwissenschaft. 4.
durchgesehene Auflage. Dannstadt.
Thieme, Paul
1949a vayuna. In: Untersuchungen pp.13-25.
1949b vidatha.In: Untersuchungen pp.35-49..
1949c Das Rätsel vom Baum. In: Untersuchungen pp.55-73.
1953 Die Heimat .. der indogermanischen Gemeinsprache
294 Literaturverzeichnis

(AAWL 1953-11). Wiesbaden.


1957 Mitra and Aryaman (TCAAS 41 ).
1963 'Jungfrauengatte'. Sanskrit kaumäral;,patil;, - Homer.
1eoup1.6toc;1toa\c;- Lat. maritus. In: KZ 78 p.161-248 =
KS Thieme 426-512.
Thieme, Paul s. auch Abk. KS Thieme, Untersuchungen.
Thumb, Albert/ Hauschild, Richard
1959 Handbuch des Sanskrit. Eine Einführung in das
sprachwissenschaftliche Studium des Altindischen. II.
Teil: Formenlehre. Dritte stark umgearbeitete Auflage
von Richard Hauschild. Heidelberg.
Thurneysen, R.
1887 Lateinischer Lautwandel. In: KZ 28 pp.154-163.
Tichy, Eva
1983a Vedisch dvita und altpersisch duvitäparanam.In: MSS 42.
pp.207-241.
1983b Onomatopoetische Verbalbildungen des Griechischen.
Wien.
1995 Die Nomina agentis auf -tar- im Vedischen. Heidelberg.
Tichy, Eva s. auch Abk. FS Narten.
Tischler, Johann
2001 Hethitisches Handwörterbuch. Mit dem Wortschatz der
Nachbarsprachen. Innsbruck.
Ungern-Sternberg. Jürgen von s. Abk.HIG.
Vaan, Michiel de
1999 (Rezension) Bardhyl Demiraj: Sistemi i numerimit te
gjuhes shqipe: Veshtrim diakronik. Tirane 1997. In:
K.ratylos44. pp.87-93.
2000 (Rezension) Vaclav Blazek: Numerals. Comparative-
etymological analyses of numeral systems and their
implications. Bmo 1999. In: Sprache 39 (1997) pp.239-
242.
Varwig, FreyrRoland s. Abk. FS Rahn.
Visva-Bandhu
1942-77 A Vedic Word-Concordance. 5 vols. Lahore-Hoshiarpur.
1963-66 (Ed.) igveda with the Padapät}ia and the available
portions of the B~ya-s. Hoshiarpur.
Waanders, Frederik M. J.
1992 Greek. In: IEN pp.369-388.
Wackemagel, Jacob s. Abk. Debrunner, Albert.
Literaturverzeichnis 295

Wackernagel,Jacobs. unten Wackernagel,Jacob/ Debrunner,Albert.


Wackernagel,Jacob/ Debrunner,Albert
1905 AltindischeGrammatik.Band II 1. Göttingen.
1930 AltindischeGrammatik.Band ßl. Göttingen.
Wahrig-Burfeind,Renate (hg.)
1997 Wörterbuch der deutschen Sprache (CD-ROM).
München.
Wachter,Rudolfs. Abk. HIG.
Walde,Alois / Hofmann, J.B.
1982 Lateinisches etymologisches Wörterbuch. Fünfte
unveränderteAuflage. Heidelberg.
Weber,Albrecht
1868 Zur Frage über die nakschatra.In: IS 10.pp.213-253.
1871-72 Die Taittiriya-Sazphitä(IS 11, 12).2 Bände.Leipzig.
1924 The Satapatha-BrähmaJ)a.Reprint of the edition: Berlin
1855. Leipzig.
1972 The Väjasaneyi-Sarphitäin the Mädhyandinaand the
KäQ.va-Säkhä with the Commentary of Mahidhara.
Secondedition. Varanasi.
Weiher,Anton
1994 Homer: Odyssee. Griechisch und deutsch. 10. Auflage.
Zürich.
West, Martin L. s. Abk. HIG.
Whitney,William Dwight
1924 A Sanskrit grammar. 5. edition. Leipzig.ReprintedDelhi
1989.
Whitney,William Dwight s. auch oben Roth, Rudolf/ Whitney,William
Dwight (hg.)
Whitney,William Dwight s. auch unten Whitney, William Dwight /
Lanman, CharlesRockwell.
Whitney,William Dwight / Lanman,CharlesRockwell
1905 Atharva-Veda-Sarphita.Translated with a critical and
exegetical Commentary (HOS 7 und 8). Revised and
edited by Charles RockwellLanman.
Winter,Werner
1954 Gruppe und Reihe. In: KZ 71 pp.3-14.
1992 Some thought about Indo-Europeannwnerals. In: IEN
pp.11-27. .
Winter,Werners. auch oben Gamkrelidze,ThomasV./ Ivanov,VJafeslav
Witze!,Michael
2000a Die sprachliche Situation Nordindiensin vedischer Zeit.
296 Literaturverzeichnis

In: Tagung 1997 pp.543-580.


2000b Tue Horne of the Aryans. In: FS Narten pp.283-338.
Wolff, Fritz
1910 Avesta. Die heiligen Bücher der Parsen. Übersetzt auf der
Grundlage von Chr. Bartholomae's Altiranischem
Wörterbuch. Strassburg.
Wrenn, C. L. (ed.)
1973 Beowulf with tbe Finnsburg Fragment. 1973 edition fully
revised by W. F. Bolton. London.
Zehnder, Thomas s. Abk. LIV 1998.
Zeller, Gabriele
1990 Die vedischen Zwillingsgötter. Untersuchung zur Genese
ihres Kultes (FBI 24 ). Wiesbaden.
Ziegler, Sabine s. Abk. HoffinA, FS Forssman.
Zimmer, Heinrich
1879 Altindisches Leben. Berlin.
Zinko, Christian
1998 Das altindische pu,psavana-Ritual. In: FS Schmeja
pp.199-230.
2000 Zur Thematik 'Nachkommenschaft' in den altindischen
Hausritualen. In: 125 Jahre Graz pp.509-530.
Zinko, Christian s. auch Abk. 125 Jahre Graz.
Zinko, Michaelas. Abk. 125 Jahre Graz.

Das könnte Ihnen auch gefallen