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Auserwählte Fußnoten

zum Projekt „Konzentriertes Lesen“


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Einführung
Am 17.7.2008 habe ich das interessante Experiment einer konzentrierten Lesephase gestartet. In gut
vier Monaten las ich 120 Bücher, d.h. durchschnittlich 1 Buch pro Tag. Dabei dokumentierte ich
alle mir wichtigen Details in einer Datenbank Konzentriertes Lesen, die mittlerweile auf etwa 175
Einträge herangewachsen ist. Etwa 90% dieser Bücher hatte ich zuvor schon mal gelesen und
bereits vorhandene Notizen wurden ebenfalls erfasst. Die Bücher wurden in einer zufälliger
Reihenfolge gelesen, die in der Datenbank nachvollziehbar ist.
Die Auswirkung einer solchen Arbeitsweise ist wirklich erstaunlich. Eine dermaßen konzentrierte
Lesephase erlaubt es m.E. Zusammenhänge aus dem Kurzzeitgedächtnis heraus zu schließen. Die
Einwirkung der gelesenen Themen und der Eindruck dieser Zusammenhängen sind wesentlich
intensiver als beim Lesen individueller Schriften in größeren Intervallen. Große Intervalle
erzwingen zur Korrelation den Einsatz des Langzeitgedächtnisses, das unzuverlässiger arbeitet. Die
Dokumentation in einer Datenbank erleichtert das Auffinden der bereits abgelegten Notizen, weil
man (wie in Google üblich) gezielt nach einem Eintrag suchen kann. Weil ich die Bücher in
verschiedenen Sprachen lese und die Dokumentation in der gelesenen Sprache festhalte, ist die
Sammlung (leider ?) mehrsprachig geworden.
In seinem Buch Chronicles beklagt sich Dylan, dass ihm nur in der Anfangsphase - in der er nicht
nur konzentriert gelesen, aber auch eine unheimlich große Sammlung Schallplatten in kürzester Zeit
verinnerlicht hat - die wahrhaft gigantischen Welterfolge gelungen sind. In einer späteren Phase als
Familienvater haben seine Lieder dieses Niveau zu seinem Leidwesen nicht mehr erreicht. Es ist gut
möglich, dass die gigantische Songs der Anfangsphase nicht zuletzt auf die intensiven
Arbeitsweisen beim Lesen und Hören beruhen. Dabei hatte Dylan in den sechziger Jahren nicht
einmal das Hilfsmittel YouTube zur Verfügung, in der man leicht alles abrufen kann. So kann man
an der Stelle wo Dylan begeistert den Sänger Robert Johnson beschreibt, auch locker eine
Aufnahme Love in Vain von Robert Johnson finden und starten.
Diese Dokumentation enthält meine persönliche Notizen und Exzerpte für eine Vielzahl Bücher, die
jedoch jedem Leser zur freien Verfügung stehen. Es ist gewissermaßen mein elektronischer
"Karteikasten", in dem ich meine Notizen zu verschiedenen Themen Religionen, Bernstein, Farben,
usw. rasch zurückfinden kann. Der "Karteikasten" ist relativ unstrukturiert (und in mehreren
Sprachen) aufgebaut, weil jedermann in der Google-Suche mit den richtigen Schlüsselwörtern
ohnehin auf Anhieb findet, was er sucht...

Web-Dokumente
Die Datenbanktexte wurden in drei Dokumente übertragen:
1. Selected Footnotes - The Concentrated Reading Project
2. Uitverkoren Voetnoten - Het Concentrated Reading Project
3. Auserwählte Fußnoten - zum Projekt Konzentriertes Lesen
Siehe auch die zugehörige Google-Bibliothek und die Liste der Rezensionen im Zeitraum Juli 2008
- April 2009 mit dem Originalinhalt der Datenbank Google-Gruppe Konzentriertes Lesen.
Weiter interessante Links mit Vernetzungsinformationen befinden sich in Beats Biblionetz, z.B. ein
Link auf Gödel, Escher, Bach (Kurzfassung, Verknüpfungen zu anderen Büchern ).
1 Baierische Chronik - Johannes Aventinus (1523)
• „geteutscht und gemacht durch Johannes Aventinus“ (1523)
• Autor: Johannes Turmair / Aventinus aus Abensberg (1477-1533)
• Verlag: Eugen Diederichs (1975)
• Herausgeber: Georg Leidinger
• Nachdruck der Ausgabe Jena aus 1926
• Im Umschlag: die erste Karte von Bayern (nach einem Holzschnitt Aventinus aus 1523)
• Die Schrift ist altdeutsch.

Struktur
• Das erste Buch der Baierischen Chroniken, geteutscht und gemacht durch Johannsen
Aventinum von Avensberg.
• Das andere Buch
• Das dritte Buch
• Das vierte Buch
• Das fünfte Buch
• Das sechste Buch
• Das siebte Buch
• Das achte und letzte Buch

Notizen
• Es gibt auch eine digitale Online-Fassung. Siehe Das Aventin-Projekt (2008-2009) in:
Aventinus: Werke. Man kann die digitalisierte Bücher aus dem Internet herunterladen. Aus
den pdf-Dateien können jedoch nicht ohne weiteres Textpassagen kopiert werden.
• Die im Umschlag integrierten Landkarte enthält einen Bezug auf die in der Nähe
Münchens lebenden "Brenni". Es ist die erste Karte von Bayern (nach einem Holzschnitt
Aventinus aus 1523). Siehe (Ausschnitt mit „Brenni“): Aventinus, Karte von Ober- und
Niederbayern
• Der Fluss Amper heißt bei Aventinus noch "Amber", d.h. Bernstein und der Ammersee
heisst Ambersee (1523). In dieser Karte heißt (Garmisch-) Partenkirchen noch
„Barrenkirch“1.
• Die Landkarte Baierns verweist in einem Siegel auf die brüderlichen Beziehungen zu
Litauen: (hoffentlich korrekt abgelesen... ;-))
"Clariss; ac opium; principibus Vildmio, Litauico, atque Ariomsto, fratribus german: pref,
praetoria rhenano Ducib Ytriusque boioarie DNNN Lu s clementissimis, J.v. AuentinusDedi
MDXXXIII " (Karte von Bayern, 1523)
• Von den Gesetzten und der Landesordnung, die König Tuitsch gemacht hat (19)
Vom Gottesdienst, wie ihn König Tuitsco gesetzt hat (19)
• Diese Zeit heißen die Poeten und die Alten die göldene Welt. Aber es währte nit lang .... (19)
• Dieses Buch ist offensichtlich nur ein Auszug. Herman L. Hoeh bezieht sich auf die
vollständige Baierische und Deutsche Chronik in seiner These:
Compendium Of World History, Volume 2 by Herman L. Hoeh, 1963-1969, Dissertation for
the Degree Doctor of Philosophy, mit einer Vernüpfung zum Tuisco-Kapitel.

1 „Barnbirch“, bzw. Bernkirch?


2 Auswahl der besten Essais von Michel de Montaigne (1533-1592)
• Verlag: Matrixverlag
• Umfang 158 Seiten
• ISBN: 978-3-86539-299-2

Notizen
• „Ich selbst bin das Einzige Thema“ (An den Leser, Seite 19) stimmt nicht ganz. Es werden
viele Themen aus anderen Quellen aufgegriffen und mit Latein-Zitaten illustriert.
• Mut und Reaktionen auf Mut (21)
• Weinsberg (→ Weibertreu) (22)
• (Sterben und Erstarren vor) Traurigkeit (27) – Italienisch: Tristizia (Bösartigkeit)
• Zärtlichkeit für Haustiere (als Ersatztrieb bei fehlender Familienmitglieder) (34)
• Das Meer verprügeln und den Fluss bestrafen (38)
• Der untätige Geist verfällt in Unrast (37)
• Furcht (39)
• Philosophie ist die Vorbereitung auf den Tod (43)
• Sterbensarten (u.a. zwischen Frauenschenkeln) (49)
• Einbildungskraft (69)
• Potenz (73)
• Die Unterscheidung von Wahr und Unwahr (85)
• Die Kirchentrennung / der Protestantismus (90)
• Über die Freundschaft (93)
• Montaignes Essais sind Grotesken (93)
• Die Freundschaft mit Étienne de La Boëtie – Hätte er sich, älter geworden, gleich mir
entschlossen, seine Einfälle niederzuschreiben, wie sie gerade kommen: uns lägen jetzt ein
paar exzellente Werke vor2 (94)
• Vollkommene Freundschaft findet man nur alle 300 Jahre (95)
• Freundschaft lebt von rücksichtsloser Offenheit3 (95)
• Die Frauen sind dem (bei einer Freundschaft) intimen Gedankenaustausch nicht gewachsen
(99)
• Die Widernatürlichkeit der Päderastie (99)
• „Heilige“ Männerliebe (101)
• Freundschaften können erst im Alter beurteilt werden (Cicero, De Amicitia XX) (102)
• Mäßigung (113)
• die Ehe (115)
• Verkehr mit Unfruchtbaren und Schwangeren (115)
• Kriegsgefangenen als Opfergaben (120)
• Flucht in den Tod (121)
• Über die Einsamkeit (125)
• Über das Gebet (143)
• Tun als ob... (145)
• Über das Alter (155)

2 Ein Grund mehr seine Notizen niederzuschreiben


3 Diese These widerspricht Proust → Proustifizieren (146) und Unaufrichtigkeit in der Freundschaft (151) in „Wie
Proust Ihr Leben verändern kann“ – Alain de Botton (1997)
3 Der abenteuerliche Simplicissimus4 - C. v. Grimmelshausen (1669)
• Untertitel: Roman aus dem dreißigjährigen Krieg
• Umfang: 596 Seiten
• Struktur: 5 Bücher
• Atlas-Verlag – Werke der Weltliteratur
• Der Simplicissimus wurde in die ZEIT-Bibliothek der 100 Bücher und auch in die ZEIT-
Schülerbibliothek aufgenommen.
• Online: Der Abenteuerliche Simplicissimus Teutsch

Notizen
• „Knän“ („denn also nennet man die Väter im Spessart“) (6)
• „Meuder“ (Mutter) (10)
• Sperrholz (zum Aufsperren des Maules) (15)
• sintemal (17, 77)
• Dialekt (niederländisch?): „»Jung, kom heröfer5, oder skall6 my de Tüfel halen, ick schiete7
dick, dat di de Dampff thom Hals ut gaht!« 8 (17)
• fürder = verder (NL) (18)
• „witzig“ (das heißt verständig, wissend, schlau) (18)
• Melodei (22)
• Vater Unser (23)
• hinweggeloffen = weggelopen (NL) (24)
• Alphabet auf birkene Rinden (30), nur Birekenrinde eignet sich zum Schreiben (55)
• Derohalben = derhalve (NL) (30)
• Zähren (Tränen ?) (35)
• solenniter = solemn (?) (41)
• schmälen = smalen (NL) 46)
• schlecht = schlicht (61)
• Huren und Buben (als Verb!) (67)
• förchten = fürchten (68)
• anjetzo (75)
• verkerben (78)
• Aprilengang (Aprilflöcklein - Wörterbuchnetz - Deutsches Sprichwörter) (90)
• Das andere Buch (93)
• hinket (96)
• Simplicius Simplicissimus (101)
• Leilach (105)
• Sprachkenntnisse im Altertum (114)

4 Der abenteuerliche Simplicissimus von Hans Jakob Christoffel von Grimmelshausen,


5 Herüber, over here
6 Zal (NL), shall, (E), „soll mich der Teufel holen“
7 Schieten (NL)
8 Das 5. Kapitel - Zeno.org
4 Evangelische Deutsche Original-Bibel von 1741
• Hebräischer und Griechischer Grundtext mit der Originalübersetzung Martin Luther
• mit einer Vorrede Johann Muthmanns
• Verlag: Eva Berndt-Verlag (vom Original-Microfilm reproduziert 1986)
• Originalverlag: Züllichau
• Umfang: 2880 Seiten, sowie Harmonien-Tafeln, 6 Zusätzen, Anweisungen...

Band 1
• Vorrede (Seite 5-24)
• Vorbericht (25)
• Biblische Chronologie, kurzgefasste Historie vom Anfang der Welt bis 100 Jahr nach C.
Geburt aus hrn. Joh. Jac. Schmidts Biblischem Historico zusammengetragen. (33)
• Von den Monaten (33)
• Von den Jahren (34)
• Zeitberechnung der alten Testamentes (35)
• Von der Erschaffung der Welt bis zu Christi Geburt: Summa 4000 Jahre
• Am Anfang der Zeiten schafft Gott Himmel und Erden im Herbste, Tag und Nacht gleich 1.
Mos. 1:3 (35)
• Zeitberechnung Neues Testamentes, nach Jesu Geburt, bis Ende des ersten Jahrhunderts (45)
• Nützliche Anzeige, in welcher Zeit oder Jahren die biblischen Bücher nach einander
geschrieben sind (48)
• Maß-, Gewicht- und Münz-Vergleichung (49)
• Die Masorethischen Anhänge (52)
• Verzeichnis der unterschiedlichen Lesearten (58)
• Verzeichnis aller Bücher des Alten und Neuen Testaments (64)
• Das erste Buch Mose (1)
• ...

Band 2
• Die Propheten (669)
• Corrigenda (916)
• Apocryphischen Bücher (Griechisch / Deutsch) (917)
• Das Neue Testament
• Harmonie der Evangelisten (in 7 Teilen)
• Vergleichungs-Tabelle
• Evangelium S. Matthäi (1)
• ...
• Druckfehler (309)
5 Bekenntnisse von Rousseau (1762)
• Verlag: Goldmann (Band 2808)
• Teil I: 1712-1732, Umfang: 190 Seiten9
• Teil II: 1732-1748, Umfang: 158 Seiten
• Markante Textausschnitte in Jean-Jacques Rousseau/Die Bekenntnisse:
• Alle Papiere, welche ich gesammelt hatte, um mein Gedächtnis zu unterstützen und
mir bei diesem Unternehmen als Leitfaden zu dienen, sind in andere Hände
übergegangen und werden nie mehr in die meinen zurückgelangen.
• Das Gewissen des Schuldigen rächt den Unschuldigen hinreichend.
• »Zanetto, lascia le donne, et studia la matematica.«

Notizen
• Ich kostete meiner Mutter das Leben, und meine Geburt war mein erstes Unglück10.
• Die Bekenntnisse wurden 50 Jahren später dokumentiert (21).
• Ich liebe die Güter allein, die nur dem Ersten, der sie zu genießen versteht, zu Theil
werden11 (39)
• Meine Kurzsichtigkeit täuscht mich tausendmal, alle Vorübergehende halte ich für
Bekannte; überall lasse ich mich einschüchtern, durch irgend ein Hindernis zurückhalten.
(40)
• ….

9 Rousseau's Bekenntnisse. Erster Theil - Projekt Gutenberg, (1712-1765)


10 Bekenntnisse 1712 – 1719
11 Bekenntnisse 1723 – 1728
6 Vermächtnis von Johann Gottfried Pahl (1799)
Johann Gottfried Pahl äußert sich zu dieser anonym erschienenen Schrift12 in seinen
Denkwürdigkeiten (postum erschienen 1840), S. 115f. Google13. In ihrem Mittelpunkt
steht das Lebensbild des württembergischen Herzogs Carl Eugen (1728-1793). Es
werden jedoch auch alle Vorgänger im Schnelldurchgang beurteilt.

Pahl ist sehr offenherzig und musste sich durch Anonymisierung vor dem Despotismus schützen.
Sein Vermächtnis ähnelt dem Monetären Despotismus der Bankendiktatur, der mit der politischen
Allmacht eine Allianz bildet. Und genau genommen könnte man die Geschichte des Geldadels mit
einer ähnlichen Biografie dokumentieren wie das Adelsgeschlecht der Wirtemberger. Die Sprache
klingt etwas altertümlich, ist aber gut lesbar und was wichtiger ist, hochaktuell.
Die erste Feststellung ist, dass die Wahrheit anstößig ist und gewiss nicht mit den damaligen und
mit den heutigen Geschichtsbüchern übereinstimmt:
„Ihr werdet unter meinen Papieren ein Manuscript finden, den Grundriß zu einem
Gemälde unsrer Vaterlandsgeschichte, so lange ich ein Zeuge derselben war. Es enthält
Wahrheit – die aber, so wie die Wahrheit überhaupt, bey vielen Leuten Anstoß erregen
könnte. Demungeachtet will ich, daß es nach meinem Tode gedruckt werde. Denn die
Wahrheit, [4] die ich darinn aufgezeichnet habe, kommt doch an den Tag,..“

Theoretisch mag auch die Verfassung in bester Verfassung sein, aber gelebt wird sie dann dadurch
noch lange nicht. Wie wahr:
Man findet deßhalb auch in Deutschland kaum eine bessere Verfassung, als die von
Wirtemberg. Nur daß es mit den Verfassungen gewöhnlich geht, wie mit dem
Dekalogus. Wir lernen ihn von Kindheit an auswendig, und wir sehen, daß er nur das
will, was gut ist und frommt, und doch – thun wir nicht darnach.

Trotzdem werden die Grabmäler der Schurken von den Urenkeln nicht verheert, sondern eher
verehrt...:
Die Geschichte wird zu seiner Zeit das Geheimniß der Bosheit enthüllen, und dann
mögen unsre Enkel die Grabmähler der priesterlichen und unpriesterlichen Schurken
verheeren, welche, besonders in dem letzten Zeittheile der karolinischen Periode, bey
den gesetzwidrigsten Handlungen des Fürsten so feige stille gesessen sind, und unser
Geld so eigenmächtig, zur Befriedigung seiner Lüste, an ihn verschwendet haben.

Christoph
Von allen Herzogen scheint zumindest bis 1800 nur ein einziger getaugt zu haben, und zwar der
Christoph:
Unsre Herzoge handelten von jeher immer im Geiste der willkührlichen Gewalt, und
wenn man die Reihe derselben durch einen Zeitraum von mehr als 200 Jahren hinauf
verlängert, so stößt man auf die schreckliche Bemerkung, daß in dieser ganzen Periode
Wirtemberg nur einen einzigen würdigen Fürsten14, ausser diesem aber immer entweder
Despoten, oder Lüstlinge, oder Weichlinge, oder Schwachköpfe, – auf seinem Throne
gesehen habe. Wehe dem Lande, aus dessen Geschichte ein solches Resultat
hervorspringt! –

12 „Geheimnisse eines mehr als fünfzigjährigen wirtembergischen Staatsmannes“


13 Denkwürdigkeiten aus meinem Leben und aus meiner Zeit von Johann Gottfried ¬von Pahl,Wilhelm Matthäus Pahl
14 Christoph
Ulrich
[15] Ulrich, der Brausekopf, stürzte er durch räuberische Finanzoperationen sein Volk
in Verzweiflung. Seimen Enkel Ludwig haben seine Zeitgenossen schon den Frommen
genannt; ein Prädikat welches gewöhnlich Schwäche, Bigotterie, und weibischen Sinn
anzeigt. Er kümmerte sich nichts um Regierungsangelegenheiten....

Johann Friedrich
[18] Johann Friedrich erwirtschaftete eine ungeheure Schuldenlast und konnte nicht
verhindern, daß sich bey dem Ausbruche des dreysigjährigen Krieges, 8000 Mann
Kaiserliche ins Land legten, die Unterthanen feindlich behandelten, und ihnen das Mark
aus den Beinen sogen.

Eberhards III.
Aber das war nur ein kleiner Anfang des größern Jammers, den dieser Krieg unter der
Regierung Eberhards III. über Wirtemberg herbeyführte. Katholische Priester nahmen
die Klöster und Kirchen in Besitz, der Kaiser verschenkte mehrere Aemter an seine
Generäle und Räthe, viele Dörfer [19] wurden menschenleer, viele Gegenden verödet,
50,000 Familien giengen während des Krieges durch Flucht und Tod verlohren.
Eberhard ließ sich das alles wenig anfechten. Er begab sich nach Straßburg, spielte
daselbst Romane und Heyrathen[WS 1], zeugte Kinder und machte sich lustig...

Eberhard Ludwig
Eberhard Ludwig war der Sklave einer aus der Fremde hergelaufenen, ausgedienten
Buhlschwester, – und so wurde in unserm Vaterlande ein Hurenregiment eingeführt, das
an Härte, Anmassungen und Ungerechtigkeiten alles übertraf, was man je ähnliches,
sogar in Frankreich, gesehen hat.

Alle Tage ward herrlich und in Freuden gelebt, – während das bedrückte Land seufzte
und fluchte, und als das verruchte Weib nach einer Herrschaft von 20 Jahren, von ihrer
stolzen Höhe herunter stürzte, so lag eine so unermeßliche Schuldenlast auf dem Lande,
daß den spekulativsten Finanzkünstlern die Haut schauderte, und der Patriot mit
Wehmuth auf den [22] schwachen Fürsten hinblickte, der sich so gutwillig berauben
ließ, und sich so wild in den kostbarsten Ausschweifungen aller Art gewälzt hatte.

Alexander
Alexander, der Eberharden folgte, bestieg den Thron mit dem Ruhme eines großen
Helden. Seine Regierung dauerte aber nur vier Jahre. Man hat derselben ein eisernes
Monument errichtet, – den Galgen an dem der Jud Süß, in einem Käficht, aufgehangen
wurde. Ich kann mich auch hier der großen Wahrheit nicht enthalten, und muß sie
öffentlich der Welt sagen. Der Jud Süß mußte für die Sünden und Schandthaten
mehrerer feiler Hofgünstlinge büßen und sterben – und zur ewigen Schande
Wirtembergs, wurde er im eisernen Käficht aufgehängt.
Mit natürlichem Reichtum und Fleiß..
Ein Glück war die natürliche Reichtum des Landes und der Fleiß der Bevölkerung, den sie wohl
den widrigen Umständen zum Trotz gezüchtet haben:
Die Natur war die Beschützerinn des Landes gegen seine böse Fürsten und Mitregenten.
Wenn diese auch viel bedurften, und die Abgaben und die Frohndienste ins Unendliche
vermehrten, so ersetzten unsre Aecker und unsre Weinberge den Verlust doch immer
wieder, und so bald eine auch kurze mildere Zeit kam, war es leicht sich zu erholen. Der
Reichthum des Landes giebt dem Bewohner Kräfte, viel zu tragen, und die [24]
Sparsamkeit und der Fleiß des letztern heilen die Wunden bald, die ihm der
Despotismus geschlagen hat.

Karl Eugen
Karl allerdings Anlage hatte, das zu werden, was er nicht war, – ein großer Fürst. Aber –
schon in seinem 16ten Jahre, in einem Alter, wo man bey einem zunftmäßigen
Handwerke noch nicht Meister werden kann, und in dem man niemand auch nur das
unbedeutendste Aemtchen anvertrauen würde, ward Karl für majoren erklärt, und
bestieg den Thron. Das war sein Unglück, das war das Unglück des Landes. Er hatte
noch keine Kenntnisse, keine Grundsätze und keinen Charakter.

Wirtemberg erfuhr nur allzufrühe nach Karls Regierungsantritt, wie wahr der alte
Gemeinspruch sey: „Wenn die Fürsten verschwenden, so wird das Volk arm.“ [33] Der
herzogliche Hofstaat übertraff bald alles, was man von jeher in Stuttgard gesehen hatte,
und ließ manchen königlichen weit hinter sich zurück. Es wurden die prächtigsten und
kostbarsten Opern gegeben, und alles erschöpft, was Jomelli’s und Vestri’s Kunst
vermochte. Veronese brannte manches Feuerwerk ab, das in wenigen Minuten einen
Aufwand von einer halben Tonne Goldes verzehrte. Ueber einige sehr glänzende
Geburtstage giengen 3 400,000 Gulden auf.

Bey großen Jagden, wurden die Treiber oft 12 und mehrere Stunden weit fortgeschleppt;
und ward, was nicht selten geschahe, eine Wasserjagd auf dem Gebirge angestellt, so
mußten die Bauern eine Vertiefung graben, sie mit Thon ausschlagen, das Wasser aus
den Thälern hinaufführen, und so einen See zu Stande bringen.

Beynahe alljährlich machte der Herzog Reisen, besonders auf das Karneval nach
Venedig, wodurch ungeheure Summen aus dem Lande geschleppt wurden. Dieß geschah
öfters seinen italienischen Beyschläferinnen zu Liebe, deren er oft ein ganzes Serail
beysammen hatte. Diese verächtlichen Geschöpfe erforderten einen sehr großen
Aufwand, indem sie zum Theile fürstlichen Staat machten. Die Lieblingssultaninn hatte
täglich hundert Gulden Besoldung. So gut sie aber auch bezahlt waren, so konnte es der
Herzog doch nicht hindern, daß sie ihm nicht samt und sonders [38] Hörner aufsetzten.

Die Befriedigung der Wollust, die unter den Töchtern des Landes gesucht wurde, kam
aber nicht so theuer zu stehen. Stieß dem ehrwürdigen Landesvater ein Mädchen auf,
das ihm gefiel, so wurde es ohne weiteres in Requisition gesetzt. Selten gelang es der
Unschuld und der Tugend ihm zu entfliehen. Er erröthete nicht, laut zu erklären daß er
die Sprödigkeit des erwählten Opfers an dessen ganzen Familie rächen werde. Machte
ihm eine der Geschwächten die Anzeige, daß sie schwanger sey, so erhielt sie semel
pro semper 50 Gulden, und ward damit, samt ihrem Kinde dem Schicksale
überlassen.
Man wollte keine gute, sondern schöne Soldaten haben; und bey der Anstellung der
Officiere empfahl eine hohe Geburt, zumal wenn noch die Abstammung aus einem
fremden Lande hinzu kam, weit nachdrücklicher, als alle Verdienste. Die Gemeinen
wurden durch Werbungen und verfassungswidrige Auswahlen herbeygeschleppt, und
dann durften die armen Schelme, bey dem kärglichsten Solde, der noch dazu oft sehr
unrichtig bezahlt wurde, und bey einer Kleidung, die den Körper zwar zierte, aber nicht
bedeckte, hungern und frieren. Stuttgard und Ludwigsburg [40] wimmelten von
Soldaten. Täglich trieb der Herzog sein Spiel mit ihnen, ermüdete sie durch unnütze
Uebungen, und stellte ab und zu, zur Unterhaltung des Publikums, kostbare Lustlager
an. Wirtemberg schien mit einem male in eine Schule des Krieges umgeschaffen. Aber
das war alles bloßer Zeitvertreib, Parade, fürstliches Plaisir.

Er war eitel und thöricht genug, von einer schimpflichen Niederlage, wie von einem
Siege zu sprechen, „Ich habe, schrieb er dem Minister von[WS 2] Montmartin, 600
Grenadiere aufgeopfert, um 8000 Mann zu retten, und – der Streich ist mir gelungen!“

Bald nach dem Kriege raffte der Herzog, ich weiß nicht wo, den Gedanken auf, ein
prächtiges Lustschloß zu bauen, und so erhub sich auf einer Höhe, welche zuvor eine
unbesuchte, waldigte Wüste war, die Solitüde.

Die Bauren mußten ihre Erndte verderben lassen, und mit Mann und Roß für den
Fürsten arbeiten, [43] und die Beamten hatten volle Beschäftigung wollten sie anders
alle die unzähligen und unsinnigen Befehle vollziehen, die aus Veranlassung dieses
Bauwesens täglich bey ihnen eintrafen. Die Ausgaben häuften sich ausserordentlich.
Der Herzog bezahlte über eine Million, und doch mußten sich viele Arbeitsleute
gefallen lassen, ihr Verdienst an die Tafel zu schreiben. Am Ende war aber auch hier
alles ein bloser Zeitvertreib gewesen. Was schnell entsteht, vergeht wieder schnell.
Einige Gebäude fiengen an in ihrem Innern zu zerfallen, ehe das Ganze noch vollendet
war.

Ein Fürst der Talent und Einsicht, mit einem lebhaften und selbständigen Charakter [44]
verbindet, – und das war der Fall wirklich bey Karln – lauft gewöhnlich, wenn er sich
auf die Wege der Ausschweifungen und der Willkühr verirrt, so lange auf denselben
fort, bis ihm die Nothwendigkeit Stillstand gebietet; was aber gewöhnlich für seine
Ehre, und für das Wohl seines Landes viel zu spät geschieht.

Die Kollegien und die Staatsbedienten auf dem Lande standen unter dem eisernen
Zwange der herrschaftlichen Gewalt. Auch die würdigsten Männer, in dem öffentlichen
Berufe konnten sich nur selten erwehren, die Mithelfer und Organe des Despotismus zu
seyn, zumal da der Eigennutz in ihrer Mitte überall eine Menge Verräther schuf, die sich
alles gefallen liessen, und jeden Befehl vollzogen.

Der Graf von Montmartin


Der Graf von Montmartin war in diesen Zeiten der wichtigste Mann an dem Ruder des
Staates. Er war der verworfenste Despotenknecht, unter allen die damals diese Rolle
übernommen hatten, und das Hauptorgan, wodurch die willkührliche Gewalt sprach und
handelte, und kein Geschäft war so entehrend, kein Auftrag so gesetzwidrig, dem er sich
nicht unterzog. Schwer bereichert verließ er das Land, und nahm die Verwünschungen
aller Hunderttausende [50] mit, deren Freyheit und Vermögen er berauben half.
Finanzoperationen wie im heutigen Jahrhundert
Zur Eröffnung neuer Geldquellen, um seiner Prachtliebe und Verschwendung
fortdaurende Nahrung zu verschaffen war keine Finanzoperation zu gedenken, welche
nicht vorgeschlagen, und dann auch probirt. Daß die gewöhnlichen Abgaben auf den
höchsten Grad empor geschraubt wurden, ist, unter solchen Umständen, eine ganz
gewöhnliche Sache, [53]. Daneben wurden gezwungene Anlehn gemacht; man nahm die
Geldvorräthe in den Gemeindskassen, die Deposita bey den Aemtern, die Pupillen- und
Stiftungsgelder mit Gewalt hinweg; man erhub mitten im Frieden enorme
Militärbeyträge, man führte, auf Montmartins Vorschlag, das Toback- und Salzmonopol,
und das schändliche Lotto ein; man verkaufte Privilegien aller Art, ohne Rücksicht auf
die Ungerechtigkeiten, welche man damit an andern begieng; die Stadt- und
Amtsschreiber mußten in einer Eile, als wäre es eine feindliche Kontribution, 50,000
Gulden bezahlen, weil, wie Rieger behauptete, die Stärke ihrer Einkünfte, eine solche
Abgabe sehr leicht und sehr billig machte; alle Staatsdienste waren dem Meistbietenden
[54] feil, und jeder schlechte Kerl konnte für baare Zahlung einen Dienst haben.

Die steuerliche Krone


Als endlich alles erschöpft und der Wuchergeist auf den höchsten Grad gestiegen war,
so kam ein Hauptplan zum Vorschein, der allen bisherigen Finanzoperationen die Krone
aufsetzte. Er zweckte auf nichts geringeres, als auf die Abschaffung des bisherigen
Steuersystems, und auf die Einführung einer Vermögenssteuer ab, wodurch die
landesherrlichen Einkünfte jährlich um die Summe von 400,000 Gulden vermehrt
werden sollten.

Der Asperg als Züchtigungsanstalt für die Ehrlichen und Würdigen


Aber mit Kraft und Entschlossenheit widersetzten sich die meisten Magistrate der
herzoglichen Zumuthung, und die Hauptstädte Stuttgard und Tübingen, leuchteten ihnen
durch das schönste Beyspiel von patriotischem Widerstande vor. Karl, der es nicht
gewohnt war, sich seine Plane so vereiteln zu sehen, gerieth in Wuth. Er legte den
widerspenstigen Exekutionen ein; er ließ den edlen und würdigen Huber mit dem
ehrlichen Kaufmann Lenz beyde von Tübingen auf den Asperg setzen; er verpflanzte
sogar, um seinen Unwillen recht faktisch zu erklären, [58] seine Residenz von
Stuttgardt nach Ludwigsburg.

Verhöhnung der Gesetze


Es war keines der heiligen Gesetze, auf denen die Freyheit der Nation beruht, das er
nicht faktisch verhöhnt hätte: [59]

• Er hatte die Söhne des Landes in den Dienst auswärtiger Mächte verkauft.

• Er hatte ein Heer von Ausländern in den Staatsämtern angestellt, und die
Eingebohrnen brodlos gelassen.

• Er hatte mit diesen Staatsämtern einen offenen Handel getrieben.

• Er hatte manchen Beamten, ohne den mindesten Schein von Recht, Abgaben von dem
Ertrage ihrer Dienste aufgebürdet.
• Er hatte den Adel emporgehoben, und den Bürgerstand unterdrückt.

• Er hatte das Wild in so großer Zahl anwachsen lassen, daß die Güter des Landmannes
täglichen Verheerungen ausgesetzt waren.

• Er hatte mehrere Bürger, ohne Urtheil und Recht verhaftet und an Leib und Gut
gestraft, und auf dieselbe Weise selbst Mosern, den Konsulenten des repräsentativen
Korps, in einer langen Gefangenschaft hingehalten.

• Er hatte eine Schuldenlast von 12 Millionen Gulden gehäuft, die am Ende doch
wenigstens zum Theile den Unterthanen und der ständischen Kasse [60] zur Last
fallen mußte.

• Und nun maaßte er sich gar das Besteuerungsrecht, und zwar nach einem neuen Fusse
an, um seine Forderungen an das Land vollends bis in das Unendliche spannen zu
können.

Einen entschiedenen Einfluß auf den Charakter des Herzogs[WS 5] hatte dagegen die
Gräfinn von Hohenheim. Diese Dame hat im Ganzen sehr große Verdienste um
Wirtemberg...

Der Herzog stellte das Bild eines Menschen dar, der der sinnlichen Wollüste und des
Pompes der Welt satt geworden ist, und nun im Genusse eines stillen Lebens den so
lange unbefriedigten Ansprüchen der Vernunft Genüge leistet.

Unter allen wissenschaftlichen Instituten des Herzogs ist die Bibliothek das einzige, das
seinen Namen auf die Nachwelt bringen wird. Sie ist 120,000 Bände stark und hat einen
großen Reichthum an Manuscripten und Inkunabeln.

In diese Periode fiel auch die Gefangenschaft des armen Schubarts, welche einer der
empörendsten Züge in den Annalen der deutschen Fürstentyranney ist. Aus dem
Schoose seiner Familie hinweggestohlen, ward dieser genievolle Kopf auf den Asperg
geführt, und 10 Jahre lang eingekerkert, ohne daß man ihm auch nur das Verbrechen
angezeigt hätte, das er sollte begangen haben.

Ludwig
Thomas Payne hat von dem letzten Könige von Frankreich behauptet, daß er, wenn ihn
der Zufall zu einem Pächter gemacht hätte, der ehrlichste Mann seines Kirchspiels
gewesen wäre. Dieß gilt genau von Ludwig von Wirtenberg.

Ludwig ein sehr mittelmässiger Kopf, ohne Energie und Festigkeit, lenksam für den
Schmeichler und Betrüger, unthatig und indolent. Seine Religiosität wurde oft fanatisch
und intolerant. In den Freuden der Tafel fand er seine größte Seligkeit. Oft überlud er
sich in ihrem Genusse.

Der Hof erhielt eine Menge Besuche von ausländischen Duodezfürstlein, Rittern und
Pfaffen. Was in Karls letzter Periode nur an Festen geschah, geschah jetzt tagtäglich.

Es wurde bey Hofe in einem Tage mehr gebetet, als in der ganzen Regierungsperiode
des Herzogs Karl. Der Fürst war ehemals so starkglaubig gewesen, daß er, durch
priesterliche Benediktion, seiner Gemahlinn männlichen Saamen erwecken wollte.

Die Hörsäle in dem akademischen Gebäude sollten in Pferdeställe verwandelt werden;


als aber ein lustiger Vogel die Thüren derselben mit der Ueberschrift bezeichnete: olim
Musis, nunc mulis! – so machte man sie zu Remisen und Materialkammern.

Genau so wie die Selbstanzeige bei Steuerbetrug...


Irgendwie erinnerte ich mich an die Selbstanzeige bei Steuerbetrug beim Geständnis dass man sein
Amt nicht käuflich erworben habe:
Es wurde allen Beamten ein offenes Geständniß von der Art und Weise, wie sie ihre
Dienste erhalten haben, abgefordert, und ihnen dabey zu erkennen gegeben, daß man im
Voraus schon alles wisse, und daß sie sich die gerechte Ahndung des Landesherrn,
durch die aufrichtige Entdeckung der Wahrheit um sehr viel erträglicher machen
würden.

Da unter den sammtlichen Staatsdienern, deren Anstellung dem Herzoge zukam, nur
sehr wenige waren, die ihre Versorgung auf eine rechtmässige Weise erhalten hatten, so
waren beynahe alle Familien des Herzogthums bey diesem Handel interessirt, und es
verbreitete sich über die höhern Klassen der Landesbewohner ein Unwillen, der an
manchen Orten bitter genug ausbrach. … Demungeachtet wurden die Untersuchungen
fortgesetzt, und die durch dieselben erforschten Thatsachen stellten ein scheußliches
Gemählde von Trug, Raub und Niederträchtigkeit dar.

Zusammenfassung
Die Zusammenfassung stellt eigenartigerweise wieder den Bezug zur heutigen Finanzkrise dar – Es
sei denn, man identifiziert die neuen Krise als der Beweis, dass man nichts aus der vergangenen
Beschichte gelernt hat und die hemmungslose Ausplünderung der Weltbevölkerung einfach mit
anderen Mitteln fortgesetzt wird.
Ja, wir haben große Summen verloren und werden nicht mehr gestatten von irgendeiner Willkür
abzuhängen, … - es sei denn, die Finanzmächte sind zu gewaltig für unsere Justiz - :
Doch es ist selten etwas Böses unter der Sonne, in dem nicht der Keim von irgend etwas
Gutem läge. Ich bin überzeugt, daß die unglückliche Politik, die uns so vielen Schaden
gebracht hat, am Ende doch wieder nützlich für uns werden wird. Wir haben große
Summen verlohren; aber unser Verlust wird die ökonomische Spekulation und
Betriebsamkeit wecken, wir werden unser Interesse für die Zukunft sorgfältiger
bewahren lernen, und wir werden es nicht mehr gestatten, in Dingen, wo von dem Wohl
und Weh der Nation die Rede ist, von irgend einer Willkühr abzuhängen. Zudem sind
durch die französische Revolution viele politische Ideen in Umlauf gekommen, die
einen zu großen [106] Werth haben, als daß wir sie ganz umsonst hätten verlangen
können.

Es ist ja auch klar, warum das so ist, denn...


Wenn ihr bedenkt daß alle Menschen nicht vollkommen sind, so seyd eben so billig, daß
auch die Regierungen nicht völlig fehlerfrey seyn können.
7 Aelteste Geschichte der Deutschen - von J. C. Adelung (1806)
• Von Johann Christoph Adelung
• Veröffentlicht von , 1806
• Original von Oxford University
• Digitalisiert am 1. Aug. 2006
• Umfang: 402 Seiten
• Eintrag: 4 Feb. 2009 von JWR

Inhalt
• Das Buch enthält in Abschnitt 8 alle alten Bezeichnungen für Pferde (Seite 311).
• Außerdem ein kleines Wörterbuch der vornehmsten uns aus diesem ersten Zeiträume
behaltenen Stamm- und Wurzelworter, "so viel davon durch Griechische und Römische
Lippen nicht ganz verunstaltet worden" (Seite 322).
• Das Buch enthält außerdem eine Sammlung der über 800 Nahmen des Donners aus allen
Sprachen... (Seite 353).

Notizen zum Thema Bernsteinnamen


• Schecheleth das Hebräische Wort für Bernstein
• Sacal, dem Aegyptischen Nahmen des Bernsteins
• Das Syrische Gchachal, wovon das Hebräische Wort abgeleitet wird, bedeutet heraus
tröpfeln, welche« die Erklärung von einer Art Harzes begünstigt.

Notizen zum Buchtext (Anfangspassagen)


Der Bernstein wird freylich nicht an der Preußischen Küste allein gefunden. Man grabt ihn
zuweilen in mehrern Ländern aus der Erde. Noch häufiger findet man ihn an den Küsten, besonders
von Schonen, Norwegen, Iütland und Holstein;aber überall nur sparsam, und nirgends in einer
solchen Menge, daß er einen Handelszweig abgeben könnte.
Zwar gedenkt Ctesias des Elektri, welches in Indien bey dem Flusse Hyparchus in großer Menge
aus den Bäumen geflossen seyn soll. Allein der Bernstein stießt nicht aus Bäumen. Sein Elektrum
war vermuthlich Koval15, welchen, man jetzt von der Küste von Guinea erhalt. Dieser kommt im
äußern dem Bernstein am nächsten, und wird daher auch Indischer Bernstein genannt.

Fußnoten: (Seite 5)
(1) Der Fluß Giavetta, ehedem Simaethus auf ber Insel Sicilien wirft bey seiner Mündung
eine beträchtliche Menge Bernsteines aus, welcher aber den Alten unbekannt gewesen zu
seyn scheint.
G. Domin. Scstini Briefe aus Vicilien, Th. 1, S. 97; Brydone Reise, Th. 1, S. 209 f.
Auch in der Spanischen Provinz Asturien wird viel Bernstein und Gagat aus der Erde
gegraben.
S. Townsen, Reise nach Spanien, Tb. 1, S. Z71.

15 Kopal oder Kopal ist eine Sammelbezeichnung für Baumharze verschiedener botanischer Herkunft, die als
Räucherwerk und für hochwertige Farben und Lacke Verwendung finden.
Von dem Bernsteinfalle an den westlichen Küsten von Dithmarsen und Schleßwig stehen
einige gute Aufsätze in den Schleßwig-Holsteinschen Provinzialberichten von den Jahren
1788, 1789 und 179«;
in den Schleßwig-Holsteinschen Anzeigen von 1784, und in dem neuen Kielischen Magazine,
B. 1 und 2.
Aber die Ausbeute ist zu unbedeutend, als daß man des Pytheäs und Plinius Bernsteinküste
hier suchen könnte, anderer Gründe, die im Folgenden sich entwickeln werden, hier zu
geschweige.
(2) Ctesias in Indices nach dem Photius, das für Griechisch gehaltene Elector ist nach
einigen der Phönizische Nähme des Bernsteines denn IlK, Elek, bebeutet im Arab. Harz

Wie er nach Asien gebracht worden. (Seite 6)


Da der ganze Erdstrich zwischen Klein-Asien und der Ostsee in diesem frühen Zeitalter noch mit
lauter ungebildeten Völkern besetzt war, welche so roh und wild waren, als der Boden, welchen sie
bewohnten: so ist die Frage nicht unwichtig, wie, der Bernstein aus einer so großen Ferne den
südlichen gesittetern Völkern bekannt geworden, und auf welchem Wege sie ihn erhalten haben.
Durch welches Ungefär, denn ein Ungefär mußte es doch wohl seyn, sie ihn und seinen Werth
kennen gelernt, wird wohl auf immer unbeantwortet bleiben, weil es über den Anfang der
Geschichte, selbst der Dichtung, hinaus reicht.
Etwas mehr läßt sich von dem Wege sagen, auf welchem er den Klein- und Groß-Asiaten
zugeführet worden. Homer gibt nicht undeutlich zu verstehen, daß man ihn, wo nicht zur Zeit des
Trojanischen Krieges, doch wenigstens zu seiner Zeit von Phönicischen Kaufleuten erhalten habe.
Daß diese ganz Europa sollten umschifft, und ihn unmittelbar aus der Ostsee gehöhlt haben, ist
nicht sehr wahrscheinlich, wenigstens mit nichts erweislich. Höhlten sie doch, wenigstens in den
frühern Zeiten, das weit nähere Zinn nicht unmittelbar aus Britannien, sondern sie bekamen es auf
dem Landwege von den Iberiern in dem heutigen Spanien.
Man hat Spuren, daß auch der Bernstein in den frühesten Zeiten aus einem solchen Landwege
vermittelst großer schiffbarer Flüsse aus der Ostsee in das Schwarze Meer gebracht worden. In
dieses ergießt sich der Dnieder, ehedem Borysthenes, ein großer und schiffbarer Fluß, welcher
gerade aus Norden kommt, und bey seiner Quelle nicht weit von der Quelle der Düna entfernt ist,
welche westwärts strömt, und sich nicht weit von der Bernsteinküste in die Ostsee ergießet.
Nach dem Herodot beschifften die Scythen den Borysthenes vierzig Tagereisen weit, und der alte
Verfasser von den dem Orpheus zugeschriebenen Argonauticis läßt die Argonauten von dem
Pontischen Meere den Tanais (Don) bis zur Quelle hinauf segeln, worauf sie ihr Schiff in einen
andern Fluß (vermuthlich die Düna) bringen, und vermittelst desselben in das nordliche Meer (die
Ostsee) und von nach Cadir segeln.
Das ist zwar nur Dichtung; allein sie zeigt doch, daß man einen solchen Handelsweg kannte.
Vielleicht saß an der Mündung . Düna ein betriebsames Völkchen, welches den Bernstein von den
unwissenden Bewohnern der Küste, wie in der Folge die Teutonen, erhandelte, und ihn vermittelst
der Düna und des Dniepers in das schwarze Meer brachte.
Selbst die uralte Dichtung von dem Phaeton laßt so etwas vermuthen, wenn anders historische
Wahrheit darin zum Grunde liegt. Phaeton, welcher auch Eridanus hieß, wollte den Sonnenwagcn
regieren, benahm sich aber dabey so ungeschickt, daß Jupiter ihn mit einem Donnerkeile herunter
schleuderte, und er halb gebraten in einen Fluß stürzte, welcher von ihm den Nahmen Eridanus
bekam. Seine Schwestern, welche sein Schicksal beweinten, wurden dafür in Pappelbäume, und
ihre Thränen in Bernstein verwandelt. Dan, Don, Dun, Tanais, u. s. f. bedeutet Wasser überhaupt,
und war bey machern übrigens ganz verschiedenen alten Völkern ein gemeinschaftlicher Nähme
mehrerer großen Flüsse. Des Marcians Rudon, welcher bey dem Ptolemäus durch einen
Schreibfehler Nübon heißt, kann wohl kein anderer Fluß, als die heutige Düna seyn, und daraus
konnten die Griechen gar leicht Eridanus machen; entweder von <<unlesbar>>, Osten, östlich, der
östliche Fluß, oder auch von <<unlesbar>>, ein Fluß, fließen, der Fluß Dan, daher auch der
Rhodanus.
Vielleicht war Phaeton ein solcher Kaufmann, welcher bey dem Bernsteinhandel auf einem dieser
Flüsse verunglückte, und dafür durch die Dichtung verewigt ward. Zwar gibt es in Preußen noch ein
Flüßchen, welches die Radaune heißt, und von mehrern für den Eridanus der Griechen gehalten
wird. Allein das ist ein bloßer unbedeutender Mühlgraben, welcher...
Ich übergehe den Norischen Stahl, welchen einige aus Mißverstand schon in dem Homer finden
wollten, und gedenke nur noch des Brittischen Zinnes; nicht um die Germanen damit zu
beschenken, sondern aus Ursachen, welche sich sogleich entwickeln werden. Dasjenige Zinn,
dessen Moses gedenkt, und welches die Midianiten, eine handelnde Völkerschaft in Arabien, nach
West-Asien brachten, kam unstreitig aus Ost-Indien und besonders aus der Halbinsel Malacca.
Allein es ist doch auch gewiß, daß die Phönicier dieses Metall sehr frühe aus Britannien eingeführet
haben; ob solches mittelbar, oder unmittelbar geschehen, kann hier gleich viel seyn.
Dieses Metall wird in der ganzen jetzt bekannten Welt nur in vier Ländern in solcher Menge
gefunden, daß es eine Handelswaare abgeben könnte, nehmlich in Malacca, Britannien, Peru und
Sachsen. Die beyden letzten Länder fallen für den gegenwärtigen Zeitpunct weg; folglich konnte
das Zinn, welches die Phönicier einführten, kein anderes als Brittisches seyn, wie über dieß auch
aus den deutlichsten Zeugnissen der Geschichte erhellet.
Würde es, so wie andere Metalle, gediegen gefunden, so würde dessen Entdeckung und Gebrauch
sehr begreiflich seyn. Allein, da es nie anders als vererzt angetroffen wird, es auch in dieser Gestalt
einem Metalle sehr wenig ähnlich siehet, so setzt dessen Entdeckung und Ausschmelzung schon
viele Kenntnisse und eine lange Erfahrung voraus, zu welchen ein so rohes Volk, als alle Europäer
in ihrem Anfangewaren, nicht eher, als nach einer Reihe von Jahrhunderten gelangen kann. Und
nicht viel weniger Zeit wird erfordert, ehe sich eine solche Waare, wenn sie nun auch endlich da ist,
durch viele dazwischen liegende wilde Stämme den Weg zu einem so entfernten gesittetem Volke
als die West-Asiaten waren, bahnen kann. Nimmt man alles, was bisher gesagt worden, zusammen,
so kann man sich des Schlusses nicht erwehren, daß Europa und folglich auch Germaniens Wälder
und Sümpfe, weit früher bevölkert worden, als man gemeiniglich anzunehmen pflegt, und zwar weit
vor dem Anfange aller Geschichte, indem wir bey ihrem ersten Morgenroth hier schon alles in
Leben und Thätigkeit, und hin und wieder schon Kunst- sieiß, Handlung und Gewerbe erblicken, so
kümmerlich auch alles nech seyn mag.

Anmerkungen.
(1) Homer erwähnt mehrmals das <Griechisch> "Nooropa Chalkon". Das übersetzte
Epaphrodit. unter dem Nero durch Norisches Eisen, und verführte dadurch manche Neuere.
Indessen bedeutet <Griechisch> "Noorops" weiter nichts als glänzend, wie schon Apollonius
in seinem Homerischen Wörterbuch sagt.
Nicht desto weniger ist der Norische Stahl sehr alt, weil schon Horaz, Quid, Martial u. a.
seiner gedenken. Allein er gehört nicht den Germanen, sondern den Celten zu, denn die
damahligen Noriker waren eine Celtische Völkerschaft.
(2) Homer läßt den Vulcan das Zinn mit Erz, Gold und Silber zusammen schmelzen, um den
Schild des Achill daraus zu verfertigen. Wie daraus eine haltbare Masse werden können, mag
er selbst sehen; denn Zinn macht alle Metalle, besonders Gold und Silber brüchig. Doch
Homer mochte leicht ein besserer Dichter als Metallarbeiter seyn.
Woher die Germanen gekommen. (Seite 12)
Sehr verzeihlich ist nunmehr die Frage, woher sie denn gekommen, diese alten und ersten
Bewohner Deutschlandes.
Taciti German leitete sich in seinen Dichtungen von einem Gotte Tuisco ab, der aus der Erde
geboren sey, und seinen Nachkommen feinen Nahmen hinterlassen habe; Ein sicherer Beweis, daß
er von seinem Ursprünge nichts wußte.
Auch die auswärtige Geschichte schweigt; aber Ueberlieferung und Geschichtsähnlichkeit weisen
uns auf Asien hin.
Dieses hat sich von je her seiner Fülle in Europa entledigt, und wir können daher mit Gewißheit
annehmen, daß auch die Germanen einmahl ein Theil dieser Fülle waren. Die erste Bevölkerung
von diesem Welttheile aus geschähe vermuthlich nach und nach, so wie die vermehrte Wolksmenge
sie nothwendig machte, daher gewiß eine lange Reihe von Jahrhunderten erfordert wurde, ehe
Europa von dem Don an bis zu den Säulen des Herkules seine nothdürftigen Einwohner erhalten
konnte.
Es würde Thorheit seyn, gerade den Punct in Asien bestimmen zu wollen, aus welchem dieses oder
jenes Volk herstammt. Einen solchen Punct gibt es eigentlich gar nicht, wenn man anders den
gehörigen Begriff mit der Verbreitung der ersten Wölkerschäften verbindet. Aber, wenn wir die
verschiedenen Volksstämme, mit welchen wir Europa in der ersten Dämmerung der Geschichte
besetzt finden, und die Gegenden, wo sie wohnen, erwägen, so läßt sich doch etwas mehr als gar
nichts davon sagen, wenigstens muthmaßen.
Wir finden vornehmlich sechs der Sprache und Abstammung nach ganz verschiedene Hauptvölker
in dem heutigen Europa, welche von Westen nach Osten in folgender Ordnung auf einander folgen:
Iberier, Celten, Germanier, Thracier, Finnen und Slaven .
Die Iberier wohnen am westlichsten, sind also auch wohl am frühesten eingewandert. Ob es vor
ihnen noch ältere Völker gegeben, welche von ihnen und ihren, Nachfolgern verschlungen worden,
wissen wir nicht. Sie selbst machen zu der Zeit, da wir sie kennen lernen, nur noch ein kleines
Häufchen aus, weilder größte Kheil von ihnen bereits von den Gelten unterdrückt und diesen
einverleibet ist, (Celt-Iberier.)
Desto zahlreicher ist die Celtische Völkermasse, welche einen Theil von Spanien, ganz Gallien,
und die Brittischen Inseln besitzt und sich von hier aus nachmahls über ganz Ober-Italien und den
südlichen Theil von Germanien bis nach Pannonien und Thracien verbreitet.
An diese schließen sich in Norden die Germanen und in Süden die Thracier an, und die Slaven, die
Spatlinge der ausgewanderten Asiaten, machen in Norden den Beschluß. Welches Glied in dieser
großen Völkerkette die Finnen ausmachen, wird sich wohl nicht leicht bestimmen lassen. Sie
werden uns erst spät als ein eigner Volksstamm benannt, und da finden wir sie in den nördlichsten
Theilen Europens in Norden der Germanen und Slaven. Nahmen sie ihre Stelle anfänglich zwischen
den Celten und Germanen, oder zwischen den Germanen und Slaven ein, so daß sie von diesen nur
nordwärts gedrängt wurden? Oder folgten sie auf die Slaven, und drängten sich neben diesen
nordwärts fort? Zum Glück kommt auf die Beantwortung dieser Fragen nichts an. Genug, sie sind
da, und machen einen eigenen großen Stamm aus. Gehen wir dieser Lage nach, so ergeben sich
zwey große Zuglinien für die eingewanderten Volksstämme, die eine in Süden, die andere in
Norden der Donau. Auf welchem Wege die Iberier gekommen sind, bleibe immer unbeantwortet;
aber der Celtische, und in dessen Rücken der Thracische Stamm kamen vermuthlich auf dem
südlichen, so wie die Germanen, Slaven und Finnen auf dem nordlichen Wege.
Was besonders die Germanen betrifft, so finden wir sie bereits in dm frühesten Zeiten an der Nord-
und Ostsee, und in Osten bis tief in dem heutigen Pohlen hinein. Südwärts erstreckten sie sich in
Germanien bis aü die Donau, vielleicht gar nur bis an den Hercynischen Wald. Wie weit sie in dem
heutigen Preußen und Pohlen gewohnt, wissen wir nicht, wahrscheinlich ein wenig weiter südwärts,
als in Germanien. Spater hin treffen wir sie auch in Scandinavien. Ob dieses ihr Hauptsitz gewesen,
aus welchem sie Germanien bevölkert, oder ob sie erst aus diesem in Scandinavien eingewandert,
weiß die Geschichte nicht. Zwar weiß es die nordische Dichtung; aber Dichtung ist denn doch keine
Geschichte.

Anmerkungen.
(1) Als die Griechen noch nicht gelernt hatten, weiter als wenige Schritte über ihr Ländchen
hinaus zu sehen, theilten sie die ganze ihnen bekannte Welt in vier Theile, und nannten den
südlichen Aethiopien, den östlichen Indien, den nördlichen Scythien und den westlichen
Celtica. Als sie in der Folge nach und nach lernten, daß in diesen ungeheuren Bezirken sehr
viele ganz verschiedene Völker wohnten, so gingen ihnen zwar die Augen ein wenig auf,
allein sie waren in diese unkritische Nahmen bereits so gewöhnt, daß sie sich aus der
Verwirrung nicht wieder herausfinden konnten.

Man könnte hoffen, neuere Geschichtschreiber, welche hier überall unendlich mehr licht
haben, als jene haben konnten, würden sich nie mehr so sehr an der Kritik versündigen, und
sich durch solche schwankende allgemeine Nahmen verführen lassen. Allein das ist leider
nicht der Fall. Besonders rühret daher das Vorurtheil, daß, wo nicht das ganze Europa, doch
wenigstens der größere westliche Theil desselben von einem einzigen Volke bewohnet
gewesen, welches die Celten geheißen, daß alle Völkerschaften Europens in den frühern
Zeiten eine und eben dieselbe Sprache geredet, welche sich nur in mehrere Mundarten
getheilet, daß daher Iberisch, Celtisch, Germanisch, Thracisch u. s. f. nur sehr wenig von
einander verschieden gewesen, und was solcher Behauptungen mehr sind.

Die große Verwirrung, welche dadurch in der ganzen Geschichte verursacht wird, hat mich
bewogen, die noch vorhandenen Ueberreste dieser Sprachen mühsam zu sammeln, und
dadurch auf die überzeugendste Art darzuthun, daß alle diese Völker völlig von einander
verschieden gewesen, und daß ihre Sprachen nichts mehr mit einander gemein gehabt, als
was alle Sprachen ganz natürlich mit einander gemein haben müssen. Von der Thracischen
Sprache werde ich es in dem Folgenden beweisen.

Von der Lettischen und Gallischen bemerke ich nur, daß sehr viele Wörter in des du Fresne
Glossario Keltischen Ursprunges sind, daher die Vergleichung leicht anzustellen ist. Nur lasse
man sich von den Griechischen und Römischen Schriftstellern nicht irre machen, welche
mehrmahls Belgische Wörter für Gallisch ausgeben: z. B. Sapo, Seife, Ambactus, Soldurii u.
f. f. Daß diese und manche andere aus dem Germanischen herstammen, wird aus dem
Folgenden erhellen.

kleines Wörterbuch der behaltenen Stamm- und Wurzelworter (Seite 322)


Hier ist ein kleines Wörterbuch der vornehmsten uns aus diesem ersten Zeiträume auf behaltenen
Stamm- und Wurzelworter, so viel davon durch Griechische und Römische Lippen nicht ganz
verunstaltet worden. Um nicht zu weitlaufig zu werden, werde ich sie mehr andeuten, als ausführen.
Man bemerke noch, daß die Deutschen, so wie alle ungebildete Völker, den Stolz auch in ihren
Nahmen äußern, und sich daher gern prächtige und hochtönende Nahmen geben. Beispiele:
Amal, unbefleckt, von dem verneinenden a und Mahl, Makel. So erkläret man wenigstens den
Nahmen des bekannten Gothischen Geschlechtes Amala. Aber das Wort kommt auch in andern
eigenen Rahmen vor, Amalafrida, schön ohne Makel, bey dem Procopius, Amaloberga, ihre
Tochter, unbefleckte Beschützerin, Amalasuntha, unbefleckte Tochter.
Ango, eine Art Fränkischer Wurfspieße, welche Agathias beschreibt, ohne Zweifel das Stammwort
von Angel, weil sie zu beyden Seiten krumme Widerhaken hatten.
Ar, Herr, in den Nahmen des Cheruscischen Fürsten Arminius, Hermann, und des Quadischen
Fürsten Ariogaisus, von Gais, Gast, mächtig. Wäre Ariovist ein Deutscher und nicht vielmehr ein
Gallischer Nähme, so könnte er auch hierher gerechnet werden und als ein Amtsnahme Heerführer
bedeuten.
Asch, Esch, hat sehr frühe sowohl Wasser, als eine Art Schiffe ingleichen eine Feldflur bedeutet.
Letzteres bedeutet das Holland. Esch, Essen, und das Oberb. Esch, Desch noch jetzt. S. mein
Wörterb. v. Esch.
In ber Bedeutung eines Schiffes kommt es im Salischen Gesetze vor. Tacitus erwähnt einer Stadt
Asciburgium am linken Nieder-Rhein, und Ptolemäus einer am rechten. In Bremen gibt es noch
jetzt einen Ort Askevorg an der Weser. G. Brem. Nieders. Wörterbuch, Th. i, S.30.
Aestier, das äußerste Germanisch Volk an der Bernsteinküste, ohne Zweifel von Ost, wegen seiner
östlichen läge. Dahin auch Plinii Austra-via, in Norden noch spät Austurweg. Ob die Vandalischen
Astingi auch daher den Nahmen haben, weiß ich nicht.
Athal, Adel, in Athalaricui. Vermuthlich auch in dem Nahmen des Marcomannischen Königes
Attalus. Aber der Cheruscische König Italus und der Suevische Italicus hießen so, weil sie zu Rom
waren erzogen worden.
Bert, berühmt, in vielen Nähmen Sigcbert, Childebert, Cunibert, u. s. f. eben st wie brand und
brecht.
Brand, berühmt, wie dert, in Ansbrandus, Gi- gibrandus-. ingleichen Brun, in Brunechild. Die
Nahmen Brennus und Brindio scheinen Gallischen Ursprunges zu seyn.
Bruch, Niederd. Brook, sumpfige Gegend, daher der Rahme der B r u c t e r e r. Daher vielleicht
auch Bucterus Mons, der Brocken, Blocksberg, weil er viele Torfbrüche auf seinem Gipfel
enthält, oder auch von Breken brechen, weil der Brocken ein bloßer Überrest zertrümmerter Felsen
ist.
Burg, in Quabriburgium, Asciburgium. In Burgunder gehöret das zur zweyten Hälfte, G. Gund.
Burgunder sind einerley mit Taciti Buriis. Ob dieß zu Born, «der zu Bauer, Einwohner, oder zudem
Slavischen Lui, Wald, gehöret, wage ich nicht zu bestimmen.
Car, Char, Ger, Krieg, ein altes Wort, Angels. War, Franz. Guerre, daher die Nahmen Cariowald,
mächtig im Kriege, Cararik, Charibertus, Gerbert, Chariomer, Cariovistus.
Cat, Cad, Krieg, noch in dem Wallisischen Cad. Daher die Nahmen Catualba, Catumer,
Bellocatus, Godigiscius, belli potens; giscius ist so viel als gaisus, gast. Daß die Catten von ihrem
kriegerischen Charakter den Nahmen haben, ist wenigstens eher wahrscheinlich, als daß sie von
Katzen benannt worden.
Cateja, eine Art Wurfspieße, welche Birgit den Deutschen, Serums und andere aber den Galliern
zuschreiben. Der Nähme wenigstens scheint eher Gallisch als Deutsch zu seyn.
Ehamaver, vielleicht vom alten Ham, ein Wald, ingleichen eine Wiese, Aue, auch ein Gehege.
Char, S. Car. Aber in Charudes ist es das durch einen Vocal nach Römischer Sitte getheilte Hart.
Gam, ein Mann, Mannsperson, wie noch in Bräutigam. Daher sollen die Gambriui«r den Nahmen
ha» den, von dem Gallische» Briua, eine Brücke, weil ihr Land sumpfig war. Aber es kann auch zu
Cham, Ham, Wald, schören.
Glessum, der Deutsche Nähme des Bernsteins, bey dem Plinius, augenscheinlich verwandt mit
Glas, und diest von gleißen
Goth, Gaut, ein Mann, Mensch« S. den Nahmen der Gothen.
Gund« i. Gin Mann, noch Island. 0»n. Daher Nur: gunder. 2. Eine männliche Hrau, Heldinn.
Adel» gunda, Fredegunda, Gundoberga, Hunil«. 3» Krieg. Gunderik, Günther, Gundobaldus.
Hart, tapfer, kühn, Hartomundus, Ardabu? rius, Gerhard. Vielleicht auch Hortarius.
Hart, Harz, waldiges Gebirge. Daher Hercyni», Sylva, Cherusci, Haruder.
Hen, Geschlecht, wie Cun, daher Henricus, reich an Ahnen, Hunnerik, Gensericus, eben
dasselbe, Hengistus, der Anführer der Sachsen, gewiß nicht von einem Hengste, sondern von Hen,
und gilt, gast, mächtig von Ahnen.
Her, Heer, ingleichen Krieg, wie Ger, Hariobau» des, dello potcu«, Arminius, Hermann,
Hermanarik.
Hertha, die Erde, als die Gottheit der sieben verbundenen Suevischen Völkerschaften bey dem
Tacitus.
Hild, Cyild. 1. Kind, wie Engl. cki!<l. Hildebrand, berühmter Knabe, aber auch berühmter
Krieger - Brunechild, berühmtes Mädchen. 2. Krieger, tapferer Mann, Held. Childerik,
Ehilbebert, Hildebrand
Lud, Laut, berühmt, daher Lut«, ein vornehmer Franke im Marcellin, Ehlodowig, Ludowig,
berühmter Krieger, Held, Chlobeswinda, berühmte Heldin, Liutprand, sehr berühmt.
Nigellüs ä« ß«!>ti« Lullu^. li» 33. i, erklärt Uluto ausdrücklich durch pi»««l»iu«.
Mal. i. Makel, Flecken, Amala, ohne Makel. 2. Gericht, Sprache, Grenze, Gebieth u. s. f. Malorich,
Mar. i. Meer, Marsaten. Margarita, nach dem Plinius der barbarische Nähme der Perle, ölerißrick
in Qlc>«5. rior. zl«l>ßlNll im llatian. 2. Pferd, Mäh«, Marpahis, Marschall, bey den Longobarden.
3. Mar, mer, mir, berühmt, Maroboduus, Marbod, bc: lühmter Feldherr, Segimer, Inguiomar,
Chario- «er, Marcomir, Visumar u> f. f. 4. Vcrmebrcr. Muhimer, Hheudomer, Marlomer.
Mark, Mari. 1». Sumpfiges kand. ^l,«,»»» »?l- ,», der Schwarzwald, Markomannen, Marsi, Mau»
rusii, Marsin gi. 2. Grenze. Marcomir, der Nah- me eines Fränkischen Fürsten, Vermehr« der
Grenzen.
Ner, Norden. Nerigon, im Plinius, Norwegen.
Quad, Cuat, Wald, daher die Qu «den.
Reno, Renntyier, von rennen, Schweb. ««„, Island, lli«,».
Rhein, eigentlich ein allgemeiner Nähme eines jeden Flusses, von rinnen.
Vtunen, wissen, in Alraun.
Sachs, Messer, daher gemeiniglich der Nahm« der Sachsen,
Sal, ein allgemeiner Nähme vieler Flüsse.
Sapo, Seife, Riedels. Sepe, von Sapp, Saft, eine Erfindung der Belgischen Gallier, d. i. Cimbern.

Sat, Saß, vom Niebers. sitten, sitzen. Marßten, Anwohner des Meeres. Ptolemai Phurgisatis.
Scutilo, ein Alemanne, vielleicht von schützen, oder Schütz.
Seg, Sieg, Sieg. Daher Segestes, Sigimer, Sigibrand, Sigibert, Sigimund.
Sieg, ein Fluß, noch jetzt die Siege, daher die Sieg-ambern.
Späth, ein kurzes Schwert der Deutschen nach Diodor. Jetzt ist Spaden im Niederdeutschen ein
Gradscheit.
Taunus, ein Gebirge im Hessischen, jetzt die Höhe Taun. Dun ist ein mehrern Sprachen eigenes
Wort, wellches einen Berg bezeichnet.
Teut, Theud, Diet, Volk, Menschen. Daher die Teutonen, Theudorix, Theudimund, Theed.
Aber der Teutoburger, besser Teutoberger Wald hat den Nahmen von der D ü t e, der D ü te b e r g e
r Wald.
Hhor. i. Der Nähme einer Germanischen Gottheit, der Donnergott, von thoren, bonncrn. 2. Ein
Berg, S.Dur.
Üb, Ob, ein Fluß, in mehrern alten Sprachen. Daher vielleicht die Ubier, weil sie am Rheine
wohnten.
Ur, der Nahme der Auerochsen schon bey dem Caesar.
Vald, Walt, mächtig, von walten, herrschen, in manchen Eigennahmen, Cariovald, Catuaald;
verwandt mit balo.
Vand, Wand, Meer, daher Vandali, Veneti, Küstenbewohner.
Vang, Wang, eine fruchtbare Ebene, noch jetzt in einigen Oberdeutschen Gegenden. Daher die
Vangiones, ein ursprünglich Deutsches Volk am linken Rheinufer.
Var 1. Ein Mann in mehrern Mundarten. 2. Ein Bewohner, Anwohner, Amsivarier, Bewohner der
Ems, Angrivarier.
Daher noch büren in manchen Niederdeutschen Ortsnahmen, z. B. Emsbüren. 3. Ein Nachfolger,
Nachkomme. Attuarii, Chassuarii, Boructuarier, Bojoarier.

Fußnoten (Seite 338)


(1) Die Deutsche Sprache, eine der reichsten, hat deren nicht mehr, als zwischen 3(00) und
400 Wurzelwörter
Fourmont der Ältere fand in der Griechischen Sprache nur 300 Wurzelwörter, welche theils
aus Thracien und von den benachbarten Völkern, theils aus dem Morgenlande herstammten.
Wilh. Aven fand in der Wallisischen (einer jetzt freylich sehr armen) Sprache nur 220
Wurzeln.
Court de Gebelin zählt in der Französischen, einer sehr vermischten Sprache, die
Onomatopdien abgerechnet (wie unphilosophisch!) keine 400, und auch hier ist er sehr
freygebig. Die Chinesische Sprache hat nur 333, und da es ihr bey ihrer Einsylbigkeit an der
Ableitung und Zusammensetzung fehlt, so hilft sie sich, freylich kümmerlich genug, mit dem
Ton der Aussprache, wodurch aus den 333 Wurzeln 1665 der Bedeutung nach ganz
verschiedene Wörter entstehen.
Seite 367-(1) Ich habe im vorigen bemerkt, daß mehrere Europäische und Asiatische
Sprachen in so vielen Wörtern unverdächtige Beweise einer geschehenen Vermischung mit
Germanischen Völkern und Sprachen aufzuweisen haben. Manches davon kann wohl noch
Überrest der ersten Sprachbildung sein, aber vieles schreibt sich auch von spätern Einflüssen
her. Merkwürdig ist dabey, daß die Wörter, welche auf diese Art in andere Sprachen
übergegangen sind, aus beyden Hauptmundarten herrühren, und eine frühe Einwirkung bey-
der Hauptstämme zu beweisen scheinen. Ich will hier einige Wörter und Formen aus der
niedere Mundart anführen. Solcher, welche beyden gemein sind, folglich auch aus der höhere
seyn können, sind freylich weit mehr; allein ich will hier blos bey denenjenigen stehen
bleiben, welche unlügbar aus der niedere Sprache sind.
Seite 384: Die Genealogie wird dabey nicht vergessen, denn die rohesten Volker sind immer
die stärksten Genealogisten, welche ihre Geschlechtsregister durch eine Menge von Gliedern
bis auf ein einziges Paar zurück zu fuhren wissen, welches sich denn immer an einen Gott
anschließt. Die Probe, welche uns Tacitus gleich zu Anfange seines Werks von einer ihrer
vornehmsten Dichtungen gibt, beweiset beydes. Gott Tuisco, von der Erde geboren, und sein
Sohn Mann waren die Stifter und Stammväter der Deutschen. Mann hatte drey Söhne
Ingävon, Hermion und Istävon, die Stammväter der Völker dieses Nahmens, u. f. f. Ist es
doch als wenn man den Griechen von seinem Gott Pelasguno dessen Söhnen Actäüs, Argos,
Thessalus u. f. f. dichten hörte. Solche Dichtungen sind der thätigste Beweis des Mangels
aller Geschichte, selbst aus Überlieferung, daher man dergleichen Nothbehelfe eines rohen
Volkes nach 2000 Jahren nicht in die ernsthafte Geschichte verpflanzen sollte, welche Ehre
dem Tuisco selbst noch in unsern Tagen wiederfähret.
8 Dichtung und Wahrheit – Johann Wolfgang von Goethe (1809-1831)
• Untertitel: Aus meinem Leben (Auswahl)
• Verlag: Hamburger Lesehefte Verlag
• Umfang: (Auszug) 135 Seiten
• Struktur: 20 Bücher (1749 - 1775)
• Kurzfassung (Wikipedia): Aus meinem Leben. Dichtung und Wahrheit

Notizen
• Das Erdbeben in 1755 von Lissabon wird in (heilsamen) Quellen durch „Innehalten“
wahrgenommen (14)
• Ober-Yssel: viel Morast, macht das gute Land verhasst (15)
• Die vier Haimonskinder (16)
• Eisnascherei (29)
• Jeder Finger hat einen Spitznamen (Däumerling, Deuterling, Goldfinger (37)
• Seidenzucht als Kinderarbeit (39)
• Englisch in 4 Wochen (39)
• Die Lesemütter in Hebräisch (41)
• Publizität durch Bücherverbrennung (43)
• Gretchen (46)
• Weinbrunnen (52)
• Purpur (Ornat, Kaiserkrönung) (10,55)
• Messzeit in Leipzig (64)
• Kleider (66)
• Herders Augenleiden (78)
• Über den Ursprung der Sprachen (Herder) (79)
• Die Sprache wurde mit den Menschen erschaffen (Goethe) (79)
• Friedrikens Ruhe (88)
• Schreiben ist ein Missbrauch der Sprache (90)
9 Deutsche Grammatik - von Jacob Grimm (1818)
• Quelle Deutsche Grammatik ab Seite 5

Notizen zur Vokalbeschreibung in Deutsche Grammatik Jakob Grimm


Die Vokale sind entweder einfache oder doppelte womit die Einteilung in kurze oder lange gänzlich
zusammenfällt (vergl. unten die Bemerkungen über die Prosodie).
Der einfachen (kurzen) gibt es in den deutschen Sprachen achte: a, e, i, o, u, ë, ö, ü (= y), von
welchen wiederum a, i, o, u als die reinen, e, ö, ü aber als getrübte (umlaute) betrachtet werden
müssen ;
mit dem e hat es eine eigne Bewandtnis, die sich hier noch nicht sondern erst in der
althochdeutschen Buchstabenlehre entwickeln lässt.
Die Aussprache des a, i, u (finden, fand, funden) gleicht sich in allen (oder den meisten) deutschen
Zungen; schon schwankender ist die des o.
Es wird zumal auffallen , dass ich dem e die Natur eines reinen Vokals nicht beilege ; auf gründe die
man hiergegen aus ganz abstrakten Untersuchungen der Sprachlaute oder aus der Betrachtung
fremder Sprachen vorbringen wollte, lasse ich mich jetzt nicht ein; in der deutschen Sprache steht es
historisch zu erweisen , dass das e als Umlaut, das ë als Ersatz für frühere andere Laute zu
betrachten sei, wie denn auch die ältesten Runen gar kein Zeichen zu beiden besitzen.
Ein anderer Grund liegt mir in dem späteren Entspringen und steigenden Umgreifen der Umlaute,
welches auf frühere Seltenheit und selbst Abhandensein des einfachen e schließen lässt. Hierfür
spricht endlich auch die in den neueren Sprachen immer wachsende Auslösung fast aller Vokale der
Endungen in ein tonloses e, so dass das erlangte entschiedene Übergewicht dieses Lauts seinen
anfänglich geringeren Umfang gleichsam zurück bedeutet.
Die uralte Sprache braucht überhaupt weder alle Vokale, noch alle Konsonanten entwickelt zu
haben ; manche fremde Sprachen entbehren bekanntlich einzelner einfacher Konsonanten.
Noch viel mehr aber gilt das von den gemischten oder zusammengesetzten Lauten, Vokalen und
Konsonanten, in deren Entfaltung und vielfältigen Bestimmung meiner Ansicht nach etwas
Unursprüngliches zu suchen ist.
Merkwürdig besitzen die Griechen für a, i, u nur ein, für e und o jedes mal zwei Zeichen {ε, η
beziehungsweise ο, ω) , welches die Ungewissheit beider Laute bestätigt, obgleich sie prosodisch
eben dadurch bestimmt worden sind und η und ω für doppelte Laute geachtet werden müssen.

3) Ein doppelter Vokal setzt den Zusammenfluss zweier einfacher in einer Silbe voraus;
Einsilbigkeit ift das wesentliche Erfordernis jedes Diphthongen. Man kann zwei arten der
Doppelvokale angeben :

a) Gedehnte Vokale: â, ê, î, ô, û, wo die ursprüngliche Doppelung desselben Vokals äußerlich in


einem Körper zusammengetreten ist. Den Beweis, dass â, ô etc. aus aa, oo etc. entspringen, liefert
teils die verschiedentlich vorkommende Schreibung aa, oo etc. teils die Umlautung der gedehnten
Vokale in Diphthongen der zweiten Art (z. b. des â in æ, das heißt ae, des û in iu) ; endlich die
Vergleichung der verschiedenen Mundarten, das goth. ô entspricht etymologisch und prosodisch
dem alth. uo , das hochd. â dem niederdeutschen ae oder niederrheinischen ai etc. Die neuhochd.
Sprache bedient sich statt des Dehnzeichens da, wo sie die gedehnten Vokale nicht in Diphthongen
zweiter Art umwandelt, zwar noch zuweilen der äußeren Doppelung, gewöhnlich aber und daneben
der Schreibung ah, eh, ih (und ie) oh, uh. Die Lateiner schrieben ihre lange Vokale früher durch
zwei kurze (Schneider p. 96.), den Griechen entsprang η und ω aus der Schreibung εε , oo ; bei den
übrigen Vokalen pflegten sie wie die Lateiner später bei allen, Länge u. Kürze durch gar kein
Zeichen zu unterscheiden.
b) Eigentliche Diphthongen, in denen sich zwei verschiedene Vokale verbinden. Hier wären vorerst
und ohne selbst die trüben Vokale ö, ü mit anzuschlagen, folgende Fälle denkbar,
• ae, ai, ao, au;
• ea, ei, eo, eu;
• ia, ie, io, iu;
• oa, oe, oi, ou;
• ua, ue, ui, uo ;
allein keine, Sprache in der Welt hat ihrer soviel auf einmal entwickelt, sondern die reichsten kaum
die Hälfte, andere noch weit weniger.
Die Eigentümlichkeit der Mundarten setzt sich großenteils nach den vorhandenen oder mangelnden
Diphthongen; welche den deutschen Sprachen zustehen, ist keiner allgemeinen angäbe fähig.
Allmählich dürften sich in ihnen so ziemlich Beispiele aller Fälle darbieten, wie z. b. das den alten
Mundarten gänzlich fremde ui im Neuniederländischen aufgetreten ist.
10 Deutsche Mythologie - von Jacob Grimm (1835)
• Verlag: Fourierverlag
• Autor: Jacob Grimm (* 1785, Hanau, gestorben 1863 in Berlin)
• Widmung: Dahlmann dem Freunde
• Bänder: 2 Stück
• Umfang: Teil I 1045 Seiten, Teil II 536 Seiten
• Veröffentlicht: 1835
• Nachdruck Fourierverlag: unveränderter Nachdruck der 4. Auflage 1875-1878
• Datum Notizen: 27.12.2004
• Eintrag: 20 Jul. 2008 von JWR

• Struktur / Themenliste / Inhaltsverzeichnis Band I


• Grimm hat die Substantive in seinem Werk (wie im Englischen) immer mit Kleinbuchstaben
geschrieben.

• Vorrede • elemente
• einleitung • bäume und thiere
• gott • himmel und gestirne
• gottesdienst und feste • tag und nacht
• tempel und altar • sommer und winter
• priester • zeit und welt
• götter • seelen
• Wuotan • tod
• Donar • schicksal und heil
• Zio • personificationen
• Fro • dichtkunst
• Paltar • gespenster
• andere götter • entrückung
• göttinnen • teufel
• götterverhältnisse • zauber
• helden • aberglaube
• weise frauen • krankheiten
• wichte und elbe • kräuter und steine
• riesen • sprüche und segen
• schöpfung

• Zusätzlicher Anhang (in Band II)


• Angelsächsische stammtafeln
• Aberglaube (auszüge)

• Zusammenfassung
• Im letzten Moment gelingt Jacob Grimm (zusammen mit seinem Bruder) die Dokumentation
der deutschen Identität, der Mythologie, einschließlich Grammatik, Märchen, Sprichwörter,
Volksbräuche, usw.
• Das Buch ist für Fachleute und Interessenten gut lesbar, verständlich und typografisch
ausgezeichnet geschrieben und gedruckt. Für Unbedarfte enthält das Buch aber sehr viele
Details. Der Unwissende wird gewissermaßen von der Vielzahl der Details erschlagen.
• Im ausgezeichneten Gesamtregister (im Teil II) kann man leicht nach Stichwörter suchen.
Die Schreibweise ist sehr modern, d.h. Grimm schreibt Substantive ohne Großschrift, sodass
die Schreibweise dem Englisch entspricht. Auch ist das Buch nicht in Sütterlinschrift
geschrieben, aber in den normalen römischen Buchstaben.

• Notizen Band I
• Mahlstätte (71)
• Drie godenbeelden bij Bregenz aan de Bodensee (90)
• Woensel, Eersel, Roysel (127, 167)
• Woedenspanne, duim (132)
• Djaus (Zio), pag. 160 (175)
• Rune Tis, Tir (165)
• Zistag (167)
• Zui (168)
• Brond, Brand = Sohn von Baldar (p. 183, unten)
• Helium und Hellevoetssluis stammen von der Göttin Nehalennia (Seite 213).
• Carrus Navalis (214, Athene → 220)
• Ziu war den Christen ein Wirbelwind (236)
• Hellevoetssluis, Römisch Helium (262)
• Ambrosia bevat goud en edelstenen (264)
• Ahnenreihe Tuisco (287)
• Esche (290)
• Die Milchstraße16 wurde als Sonnenbahn (der Weg des Sonnenwagens) betrachtet (296).
• De Iuuåringes17 uueg (→ weg) wordt later de Euringsstrasse (297)
• Von der Irmensûl teilten sich vier Wege durch das Land, Eriksgata wurde nach 4
Richtungen gezogen. Solche vier Straßen kennt auch die Englische Überlieferung... (p. 300)
• Min = weiblich, zu Man = homo (Mensch), vgl. Meermin (p. 360)
• Das Wicht (neutrum), bald männlich: der Bösewicht; Wichtel (diminutiv), (p. 364)
• Das Ding wird auch für Kind (→ Wicht) verwendet (p. 365)
• Edda (476)
• Lilith (476)
• So heißt in den Niederlanden der Wirbelwind barende frouw (526)
• Sieben Pompebledden (im friesischen Schild) (545)
• Yggdrasil = Esche (542)
• Tag / Nacht (614)
• Halja, Hel ist die Todesgöttin (700) – Helgoland = heilig
• Dürst / Duris (431/767)
• Duivel (824)
• Salz / Halle (875)
• Zuilinde (998)

16 Bennenung der Milchstraße in vielen Sprachen


17 Iuwaring
• Notizen Band II
• Fronwald (heiliger Wald), Bannwald (34)
• Wie Saxo die nordischen Götter ansah (Pluto oder Dis = Othinus, Prosperina = Hel) (45)
• Wochentage (46)
• St.Bernhard = Montjoux (um 1132) (63)
• Tuisco (71, 398) – Duisburg (72)
• Noch heute nennen die Schweizerinnen ihr Gürtelband „die Freude“ (92)
• Vischnu = schwarzer Gott (97)
• Mannus (400), Mennon – Mannitu – Manitu (105)
• Wenn Sigune sich Schionatulander nackt zeigt, sichert sie ihn in Gefahren und läßt ihn im
Kampf gewinnen (S. 114).
• Nikolaus & Ruprecht (149)
• Den Grönländern wurde der erste Mann geschaffen, aus seinem Daumen (Nl. „duim“) die
erste Frau (162)
• Das notfeuer oder wilde feuer heißt skr. reibfeuer, wobei ein männliches und ein weibliches
holz aneinander gerieben werden (175).
• Zum Notfeuer (skr. Reibfeuer): in Arab. heißen die altertümlichen Feuerreibhölzer Zend
(das männliche, obere), und Zendet das weibliche, unterlegte, gehölte (175)
• Hellekessel ist ein Eigenname zu Bonn (240)
• Gestorbenen sollen nach Helgafell kommen (244)
• Ein sagenhafter Milchweg, der nun Mühlenweg genannt wird (280)
• Das Salz (hal, sal) war heilig (307)
11 Das Runen-Wörterbuch - von Udo Waldemar Dieterich (1844)
• Untertitel: Abstammung und Begriffsbildung der ältesten Sprachdenkmäler Skandinaviens
• Autor: Dr. Udo Waldemar Dieterich
• Ausgabe: Stockholm 1844
• Verleger: Marix, 2004
• ISBN 3937715134, 9783937715131Umfang: 387 Seiten
• 27 Jan. 2009 von JWR
Inhalt

Die Wörter sind nicht nach der modernen Alphabetsortierung geordnet.


Ich habe deshalb selbst eine Inhaltsliste aufgebaut:
F-U-Th(-> Þ)-O-R-K-H-N-I-A-S-T-B-L-M-R

Notizen
• Tyr is en Runensymbol (aufwärts gerichteter Pfeil) und ein Göttersymbol.
→ Die Darstellung des Pfeils könnte den Stierkopf mit 2 Hörnern symbolisieren) (Seite IX)
• Der Name Haithabu (Eintrag 1548, Seite 185) bedeutet "Heidendorf" und stammt nicht von
"aiten" = brennen.
• Þu (Eintrag 1307, Seite 62, -> Du, engl. Thou)
Ik:biÞ :Þ ik:, d.h. "Ich bitte dich"
• Tu (Eintrag 552, Seite 314) -> sterben, (Engl. to dy) , ggf. von two -> in 2 Teilen zerlegen,
trennen
• IKI (Eintrag 1695, Seite 207) dat. dualis von Thu, du.
nom. Thid, gen. yckar, dat. und ac.. yckr, vgl. R. Gr. S- 118 - Vergl. Firilati.
Iki wird somit als zugehörige "Hälfte" von Thu betrachtet.
• Þiod = Volk (Seite 72)
• JAK bzw. Ik (Eintrag 1780, 1985, bzw. 1869 und 1971, Seite 216) -> Ich
(isl. ek, schw. jag, dän. jeg, goth. ik, ahd. ih, ags. ic, engl. i, nhd. ich), die Ableitung ist
ungewiss.
• BRAN (Eintrag 1911, Seite 349) von Brinna = brennen, bezeichnet eigentlich das
Aufwallen, Brausen, Prasseln des Feuers.
• Tuai (Eintrag 265, Seite 318) zwei. Der Urbegriff ist getrennt, bzw. aus einander sein.
• Tutir (Eintrag 1455, Seite 319) Tochter
• Trutin (Eintrag 28, 259, 714, Seite 322) Herr (Gott), ggf. auch für ->> Druide
• Þur (Eintrag 1482, Seite 62) Mannsname: der Kühne
• Þing (Seite 74) Beratung, Gemeinde
• Die Rune Þ (Th) bezieht sich auf Thorn (Seite VI),
->> kann aber ggf. auch zusmmengesetzt sein aus I und U (??) -
• Die Urvokale sind U, I und A (Seite VI); das O und E sind später hinzugekommen
12 Arthur Schopenhauers Werke in Fünf Bändern (1859)
• Autor: Arthur Schopenhauer (1859)
• Verlag: Haffmans (1988 / 1991)
• Umfang: 6 Taschenbücher
• Eintrag: 24 Nov. 2008 von JWR

Inhalt
1. Die Welt als Wille und Vorstellung I
2. Die Welt als Wille und Vorstellung II
3. Kleinere Schriften
4. Parerga und Paralipomena I
5. Parerga und Paralipomena II
6. Beibuch zur Schopenhauerausgabe

Notizen

Parerga und Paralipomena II


(Untertitel: Kleine Philosophische Schriften von Arthur Schopenhauer)
• §37: Gedächtnis versus Schriftliches Archiv (Seite 55, P&P II)
• §92: Adam und folglich auch Jehovah hatten eine schwarze Hautfarbe (138, P&P II)
Die weiße Gesichtsfarbe ist krankhaft. Die ältesten Madonnenbilder (im Orient und auch
noch in einigen alten italienischen Kirchen) mit samt dem Christkinde haben eine schwarze
Gesichtsfarbe. (139)
Hinweis: Auch zur Zeiten Schopenhauers noch wurden die Albinos in Afrika getötet.
Hellhäuter haben im Kampf mit dem rauen, nördlichen Klima ihr Intellekt am höchsten
entwickelt (139).
-> Der Mensch wurde weiß und Karnivor (140)
• §237: Die Schriftsteller kann man einteilen in Sternschnuppen, Planeten und Fixsterne.
(399, P&P II).
• §239: Es ist nun das Geschick der Großen hier auf Erden,
Erst wann sie nicht mehr sind, von uns erkannt zu werden. (Seite 400, P&P II)
• §245: Studierende und Studierte aller Art und jedes Alters gehn in der Regel nur auf Kunde
aus; nicht auf Einsicht. (Seite 424, P&P II)
• §249: In Wahrheit ist dem Dilettanten die Sache Zweck, dem Fachman bloß Mittel. Von
Dilettanten und nicht von den Lohndienern ist stets das Größte ausgegangen (427, P&P II).
• §260: Lesen ist bloßes Surrogat des eigenen Denkens. Man läßt dabei seine Gedanken von
einem Andern am Gängelbande führen.
Zudem taugen viele Bücher bloß, zu zeigen, wie viele Irrwege es giebt. (436, P&P II).
Von der Schöpfungslegende nach Arthur Schopenhauer (1851)
In dem 1851 veröffentlichten Werk Parerga und Paralipomena untersucht Arthur Schopenhauer
die biblischen Schöpfungslegende und kommt zum Ergebnis, dass der erste Mensch Adam
aufgrund der Sonneneinstrahlung wohl nur mit einer schwarzen Hautfarbe überleben konnte.
Folglich musste auch Jehovah mit einer schwarzen Hautfarbe abgebildet werden. Tatsächlich
werden die ältesten Madonnenbilder (im Orient und auch noch in einigen alten italiänischen
Kirchen) mit samt dem Christkinde mit einer schwarzen Gesichtsfarbe abgebildet.
Nach der These des Schopenhauers ist die weiße Gesichtsfarbe zunächst eine krankhafte
Ausprägung. Die Hellhäuter hatten damals jedoch genetische Vorteile im hohen Norden und im
Kampf mit dem rauhen, nördlichen Klima haben sie laut Schopenhauer ihr Intellekt am höchsten
entwickelt. In der Folge wurde der nördliche Mensch weiß und carnivoor (§92, Parerga und
Paralipomena II, Seite 140).
13 Heimathskunde von Thüringen – J.C. Kronfeld 18(1861)
• Gesamttitel: Heimathskunde von Thüringen und dessen nächster Umgebung
• Neuausgabe Verlag Donhof, Arnstadt (1990)
• Umfang 496 Seiten mit 35 Abbildungen

Notizen
• Übersicht der thüringschen Geschichte und Übersicht des Landes (13-50)
• Die Thüringer Eisenbahn (50)
• Die Werra-Eisenbahn (206)
• Perlenfischerei in der Elster (386)
• Gölzschtalbrücke (387)
• Ureinwohner der Rhön waren die Chatten (436)

18 Lehrer an der Bürgerschule zu Apolda


14 Das Hauptwerk - von Friedrich Nietzsche (1871..1889)
• Friedrich Nietzsche (1844-1900)
• Verlag: Nymphenburger (1990)
• Umfang, Ausführung: Gebunden, 4 Bänder zu je etwa 600 - 700 Seiten
• ISBN: 3-485-00621-1
• Untertitel: Ein Buch für freie Geister
• Eintrag: 25 Nov. 2008 von JWR
Struktur (4 Bände)
1. Menschliches, Allzumenschliches (1878)
2. Morgenröte (1881) -
Die fröhliche Wissenschaft (1881)
3. Also sprach Zarathustra (4 Teile, 1883...1885) -
Die Geburt der Trgödie (1871) -
Jenseits von Gut und Böse
4. Zur Genealogie der Moral (1887) -
Der Fall Wagner (1888)-
Götzendämmeruing (1888)-
Der Antichrist (1888) -
Nietzsche contra Wagner (1889)-
Ecce Homo, Wie man wird, was man ist (1889 -> 1908) -
Dionysos-Dithyramben (1888)

Notizen

Band I, Menschliches, Allzumenschliches Teil I & II,


• IO19 = Ego (§223, Teil I, Seite 467)
• Sozialismus (§304, Teil II, Seite 491)
• Gefahr im Reichtum: Nur wer Geist hat, sollte Besitz haben: sonst ist ihr Besitz
gemeingefährlich (§310, Teil II, Seite 493)
• Stufen der Moral (§44, Teil II, Seite 559)
• Verkehr mit den Tieren (§57, Teil II, Seite 563)
• Baum der Menschheit und die Vernunft (§189, Teil II, Seite 620)
• Zum Thema Besitz (§285, Teil II, Seite 665)
• Auszeichnen von Personen (§288, Teil II, Seite 668)
• Nietzsche schlägt vor: kein Stimmrecht für Besitzlosen und für Reiche (§293, Teil II, Seite
670)

Band II, Morgenröte


• Vorschlag für eine alternative Eidformel: Wenn ich jetzt lüge, so bin ich kein anständiger
Mensch mehr, und jeder soll es mir ins Gesicht sagen dürfen (§152, Seite 137)

Band III, Also sprach Zarathustra

19 Io ist auch im Italienischen Ego


15 Die Gesänge des Maldoror - Comte de Lautréamont (1874)
• Verlag: Heyne
• Comte de Lautréamont ist ein Pseudonym für Isidore Lucien Ducasse

Notizen
• Ozean (20)
• In meiner letzten Stunde (24)

Briefe (199)

Über den Autor und sein Werk (206-238) – von Ré Soupault (1975)
• Sadismus und Grauen zur Zeit der Belagerung von Montevideo (210)
• Isodore Ducasse wuchs dreisprachig auf (Französisch, Spanisch, Englisch) (212)
• Internat in Tarbes (bis 1812), Gymnasium in Pau (bis 1865) (213)
• Isodore schrieb nachts, am Klavier sitzend und deklamierte seine Sätze beim Klang der
Akkorde, was doe Hotelbewohner zur Verzweiflung brachte (1890) (219)
• Starenflug kopiert (219, 235)
• Auch die Initiale (George Dazets) sind noch zu viel (220-221)
• Kein Vogel singt (in 1870) mehr im (belagerten) Paris (225).
• Ratten werden zu 2,50 Goldfranken das Stück verkauft (225).
• Isidore Lucien Ducasse stirbt 1871 (226)
• Lautréamont schrieb automatisch, unbewusst, „an der Schwelle des Traumes“ (230)
• Wie der Philosoph Philo (230)
• Schnelligkeit: die Gesänge wurden 1868-1869 geschrieben (232)
• Tiergeschlechter: 185 Tierarten (234)
• Der Mensch als Tötungsmaschine am Schlachtaltar (234)
• Ob Tier oder Gott, gemeint ist immer der Mensch (235)
• Gesänge des Guten (238)

Anhang: Der Traum als Konstruktionsprinzip bei Lautréamont und Carroll 20


(244-263)
• von Elisabeth Lenk

20 (abgelehnter) Habilitationsvortrag 7.2.1975


16 Gesammelte Werke – Eduard Mörike (1875)
• Untertitel Sonderausgabe in einem Band
• Verlag: Müller und Kiepenheuer Verlag (undatiert)
• Umfang: 456 Seiten

Notizen
• Eduard Mörikes Lebenund Werk (415-441)
17 Huckleberry Finn – von Mark Twain (1876-1885)
• Untertitel: Huckleberry Finns Abenteuer und Fahrten
• Verlag: Goldmann, Band 844
• Umfang: 243 Seiten

Notizen
Mark Twain = „Zwei Faden Tiefe markieren“ (Rückseite)
18 Der Sohar - nach dem Urtext von Ernst Müller
• Ursprünglicher Titel "Sefer ha-Sohar", das "Buch des Glanzes"
• Kompilator/Übersetzer: Ernst Müller (1880 - 1945)
• Untertitel: das Heilige Buch der Kabbala
• Sprache: Deutsch
• Verlag: Weltbild
• Abbildungen: 12

Inhalt / Struktur
• Kabbala und Sohar
• Preis der Thora
• Schöpfungslehre, Weltenplan
• Das Menschenreich
• Kult und Ritus

Hinweise und Notizen


• Das vorliegende Buch enthält nur Auszüge des Sohars.
• Der Sohar (offensichtlich im 13. Jahrhundert als schriftliches Zeugnis einer mündlichen
Kabbala-Lehre entstanden) dokumentiert eindeutig die Erschaffung eines androgynen
Adams, der erst später in Mann und Frau aufgeteilt wird.

Zitatstellen in Deutsch
Diese Bibelstelle wird im kabbalistischen Hauptwerk Sohar näher erläutert. Der Sohar, „das Buch
des Glanzes”, das bedeutendste Werk der jüdischen Kabbala, erscheint in schriftlicher Form erst
gegen Ende des 13. Jahrhunderts in Spanien. Das Buch umfasst die Überlieferung und die Lehre der
mystischen Seite der jüdischen Religion. Der Sohar beschreibt darin eine Vielzahl an Details zum
androgynen Charakter des Götternamens IHVH und die aus diesem Wort hervorgegangene
Schöpfung. Die nachfolgenden Zitate[1] verweisen auf eine merkwürdige Parallele zwischen den
Schöpfungsmythen in der Bibel und im Gastmahl Platons. Der Unterschied besteht hauptsächlich
darin, dass die jüdische Gottheit Jahwe ihre Schöpfung Adam aus Mitleid, Zeus nach Meinung
Platons eher aus Furcht die Menschen in Mann und Frau aufgetrennt hat.

Die Trennung von Mann und Frau[2]


Es begann Rabbi Acha mit dem Schriftsatz: Und es sprach IHVH Elohim: „Nicht gut ist es, dass
der Mensch allein sei“ (1. Moses 2,18). Warum beginnt der Satz mit diesen Worten?
Es wurde gelehrt, dass aus dem Grunde vom zweiten Tage nicht gesagt wird: dass es gut ist, weil
der Mensch vereinsamen sollte. War er denn aber einsam, wo doch gesagt wird: Männlich und
weiblich erschuf Er sie?
Auch haben wir gelernt, dass der Mensch zweigesichtig erschaffen wurde, und du sagst: Nicht
gut, dass der Mensch allein sei? Vielmehr bemühte er sich nicht um seine weibliche Hälfte und
hatte keine Stütze an ihm, da dieser nur eine Seite bildete und sie rückwärts wie eines waren – so
war doch der Mensch allein.
Ich will ihm einen Gehilfen verschaffen ihm gegenüber (1. Moses 2, 16). Das heißt: seinem
Antlitz gegenüber, dass eines am andern hafte, Angesicht zu Angesicht. Was tat der Allheilige?
Er sägte an ihm und nahm das Weibliche von ihm. Wie es heißt: Und Er nahm eine seiner Rippen
(1. Moses 2,21). Was bedeutet: eine: das ist seine weibliche Seite, in gleichem Sinne wie in den
Worten: Eine ist sie, meine Taube, meine Reine (Hohelied 6,9). Und er brachte sie zu Adam (1.
Moses 2,22). Er rüstete sie wie eine Braut und ließ sie vor sein leuchtend Angesicht kommen:
Angesicht zu Angesicht.

Männlich und weiblich[3]


Rabbi Schim’on sprach: „Männlich und weiblich hat Er sie erschaffen.” Darum ist ein Geistbild,
in dem nicht Männlich und Weiblich vereinigt sind, nicht himmlischer Art. Und in der geheimen
Überlieferung fanden wir dieses bestätigt. So merke denn auch: An einem Orte, wo sich nicht ein
Männliches und ein Weibliches vereinigt finden, schlägt der Allheilige nicht Seinen Wohnsitz auf
und auch der Segen findet sich nur an einem Orte, der Männlich und Weiblich vereinigt. So heißt
es denn auch: „Und Er segnete sie und nannte ihren Namen Adam[4], am Tage da sie geschaffen
wurden” (1. Moses 5,2), und nicht: „Er segnete ihn und nannte seinen Namen Adam”. Denn
sogar der Name „Mensch” wurde nur dem Männlichen und Weiblichen zusammen gegeben.

Vom Urzusammenhang der Geschlechter[5]


„...Wenn sie sich dann verbinden, erscheinen sie als ein Körper wahrhaftig. Daraus folgt, dass
das Männliche allein nur als ein halber Körper erscheint ... und ebenso das Weibliche. Erst wenn
sie sich verbinden, werden sie zur Einheit. Und wenn sie sich zur Einheit verbunden, freuen sich
alle Welten, weil von einem vollkommenen Körper alle Menschen Segen empfangen.
Was darum nicht Männlich und Weiblich enthält, wird ein halber Körper genannt. Und es kann
kein Segen walten an einem makeligen, mangelhaften Dinge, sondern nur an einem
vollkommenen Orte und nicht an einem halben, denn halbe Dinge können in Ewigkeit nicht
bestehen und in Ewigkeit keinen Segen aufnehmen ...”

Vom ersten Menschen[6]


Rabbi Jizchak sagte: „Der Mensch wurde zweigesichtig erschaffen. Darauf verweist die Stelle,
wo Gott eine seiner Rippen nahm, sie ihm absägte, und zwei Wesen entstanden, von Osten und
von Westen, was in dem Satze ausgesprochen ist: Rückwärts und vorne hast Du mich gebildet
(Psalm 139,5). Rückwärts – das ist die Seite des Niedergangs, vorne – jene des Aufgangs.”
Und Rabbi Chija sagte: „Was tat der Allheilige? Er gestaltete jenes Weibliche, vollendete ihre
Schönheit über alles und brachte sie dem Menschen. Wie geschrieben ist: Und es baute JHWH
Elohim die Rippe, die er vom Menschen genommen, zum Weibe (1. Moses 2,22). Und wenn es
vorher heißt: Und er nahm eine von seinen Rippen, so ist dies im gleichen Sinne gemeint wie in
den Worten: Eine ist sie, meine Taube, meine Reine, eine ihrer Mutter (Hohelied 6,9). Und Rippe
bedeutet einfach Seite, wie in den Worten: An der Seite des Stiftzeltes” (2. Moses 26,20).
Der Allheilige gab eine höhere Seele in den Menschen und legte in sie Weisheit und Vernunft –
alles zu wissen. Aus welcher Region nahm er diese Seele?
Und Rabbi Jehuda setzte hinzu, dass dies gemeint sei in dem Satze: „Es bringe die Erde hervor
lebende Seele!” (1. Moses 1,24). Die Erde – das ist die Stätte, darin das Heiligtum sich befand.
Lebende Seele – das heißt: lebende Seele schlechthin – es ist die Seele des Urmenschen.
Rabbi Abba sagte: „Der erste Mensch bestand aus Männlichem und Weiblichem, wie es heißt:
Und es sprach Gott: Lasset uns einen Menschen machen in unserem Abbild, nach unserem
Gleichnis. Hiernach wurden also Männliches und Weibliches in einem geschaffen und trennten
sich erst später.”
Der Sohar beschreibt den ersten jüdischen Menschen als zweigesichtig, nach Seinem Abbild,
mannweiblich in einem. Erst später wird er aufgetrennt, genauso, wie es auch Platon beschrieben
hat.
In unmissverständlicher Weise sind der Name „Elohim“ und die Verben in diesem biblischen
Kontext im Plural geschrieben, denn dem biblischen Autor stand selbstverständlich noch die
androgyne Dualität klar vor Augen, obwohl doch das androgyne Ehepaar als monotheistischer Gott
bekannt war.
Doch nicht nur die Geschichte, auch die Kernbuchstaben (I und U) der jüdischen und keltischen
Religion stimmen überein, denn hierzu sagt der Sohar:
Der Urglanz, aus dem alle Worte geschaffen[7]
„Dies ist Sohar, der Urglanz, aus dem alle Worte geschaffen wurden im Geheimnis der
Ausbreitung jenes verborgenen Punktes. Und wenn hier das Wort schaffen (Bara) steht, so ist es
nicht zu verwundern, dass dann wieder folgt: Es schuf (bara) Elohim den Menschen in Seinem
Ebenbild. Dieses Geheimnis ist das des Uranfangs, da alles in Seinem Namen enthalten war. Erst
nachher, als es zum Namen Elohim entwickelt war, brachte es die Geschlechterfolgen hervor aus
jenem Samen, den es empfangen hatte.
Welches ist aber der Same selbst? Die Lautzeichen, geprägt im Geheimnis der Thora, die in
jenem Punkte ihren Ursprung haben. Denn es ging von jenem Punkte als der Same in die
Palasteshülle das Geheimnis der drei Vokalpunkte: Cholem (O), Schurek (U), Chirik (I), sich
vollendend aneinander und ein Geheimnis bildend.“
Schurek (U) und Chirik (I) sind jedoch genau die androgynen Symbole in den Namen der
wichtigsten Götter, des römischen Diu-piter, des Kelten- und Germanengottes Tuisco.
Der Sohar betont in erhabenen, klaren Worten die Bedeutung der Ehe als ein unzerbrechlicher, von
Gott geheiligter Verbund zwischen Ehemann und Ehefrau. Die Beschreibung dokumentiert eine
auffällige Übereinstimmung mit der androgynen Schöpfung im Symposion.
Der erste Mensch wurde zweigesichtig in androgyner Gestalt erschaffen. Dessen zwei Gesichter
waren rücklings verbunden und konnten sich nicht in die Augen sehen. Sie waren einsam, obwohl
sie doch miteinander verbunden waren. Erst einige Zeit nach der Erschaffung wurden sie von
göttlicher Hand getrennt und Gott führte sie zueinander, von Angesicht zu Angesicht, wie ein
Brautpaar.
Der Sohar fügt dem noch hinzu, dass der erste Mensch weder männlich noch weiblich gewesen sei,
sondern mannweiblich. Da jedoch Gott diesen mannweiblichen Menschen nach seinem Abbild
geschaffen hatte, muss aber auch der biblische Schöpfer zur Zeit der Schöpfung eine androgyne
Gestalt gewesen sein.
Irgendwann hat der Schöpfergott seinen dualen Charakter ablegen müssen. Die Androgynität ist
jedoch in den Hieroglyphen seines Namens erhalten geblieben. In der jüdischen Religion sind es die
Symbole Jod und He, die beiden ersten Buchstaben des Tetragrammaton. In den Namen Tuisco und
d’Iu-piter sind es die Buchstaben I und U. Jetzt aber, nachdem wir gelernt haben die Hieroglyphen
zu lesen, werden wir diese androgynen Symbole noch in vielen anderen Namen wiederfinden: in
den Namen der Städte, Länder und Völker in ganz Europa.
[1] Der Sohar – Das heilige Buch der Kabbala, Übersetzung 1932 von Ernst Müller, 13. JH. n.C.
[2] Sohar III. fol. 44b.
[3] Sohar I. fol. 55b
[4] Die Wörter „Adam“ und „Mensch“ enthalten in der hebräischen Sprache die gleichen Konsonanten und sind damit
austauschbar. Quelle: Fußnote in Genesis 5, der World English Bible im Internet
[5] Sohar, III. fol. 296a
[6] Sohar II. fol. 54b-55a
[7] Sohar I. fol. 15b-16a
19 Der goldene Zweig - von James George Frazer (1890)
Der goldene Zweig - von James George Frazer (1890)
• Originaltitel The Golden Bough (1890-1900-1911/1915)
• Untertitel: Eine Studie über Magie und Religion
• Von James George Frazer
• Veröffentlicht von Ullstein, 1977
• Teil 1: ISBN 3548033733, 9783548033730 (Seiten 1-556)
• Teil 2: ISBN 3548033741, 9783548033747 (Seiten 557-1088)
• 10 Mrz. 2009 von JWR

Notizen
• Die alten Germanen glaubten in den Frauen wohnte etwas Heiliges und befragten sie als
Orakel. Unter der Regierung Vespasians wurde eine gewisse Weleda vom Stamm der
Brukterer allgemein als Gottheit angesehen. und herrschte in dieser Eigenschaft über das
Volk. Sie lebte in einem Turm an der Lippe. (Seite 141).
• Der Maipfahl wird voller Ehrfurcht aus dem Wald ins Dorf getragen. Dazu haben die junge
Männer 20 oder 40 Joch Ochsen, die den Maipfahl ("ein stinkendes Götzenbild") über und
über mit Blumen und Gräsern bedeckt nach Hause ziehen. Nach der Aufrichtung beginnen
sie zu tanzen wie die Heiden bei der Einweihung eines Götzenbildes. Von den 40, 60 oder
Hundert Mädchen, die über Nacht in den Wald gehen, kehrt kaum ein Drittel makellos
heim... (Seite 174).
• Der römische König verkörperte Jupiter selbst. Die siegreiche Feldherren feierten den
Triumph in den Kleidern Jupiters, die man aus dem Tempel auf dem Kapitol lieh. Sie trugen
Purpur-farbenen Gewänder. Ihr Gesicht war mit Scharlach-Röte gefärbt. (Seite 216).
• Als lebendiges Abbild Jupiters und Ersatzvertreter Jupiters auf Erden galt der "Flamen
Dialis" und seiner Gattin Flaminia (Seite 254).
• Die Götterpaare Jupiter & Juno, Dianus & Diana, Zeus & Dione sind im Wesen und
Ursprung identisch. Juno und Diana wurden als Mond identifiziert. Die Abstammung wird
auf den Indo-Germanischen Stamm "Di" mit der Bedeutung "Hell" zurückgeführt.
Varro erwähnt, dass Janus mit einem Stock in der einen und einem Schlüssel in der anderen
Hand der Himmelsgott war (Seite 241).
Janus soll in den ältesten Tagen der römischen Geschichte in den Eichenwäldern des
Janiculum geherrscht haben, jenes Gebirge am rechten Ufer des Tibers.
• Buschneger in Surinam haben stets einen Wächter am Dorfseingang aufgestellt. Das
Götzenbild besteht aus einem Holzklotz mit einem grob geschnitzten menschlichen Gesicht
auf beiden Seiten (Seite 244).
• Bei den Juden wurde beim Tempelbau kein eisernes Werkzeug verwendet. Ebenso bei der
alten Holzbrücke (Pons Sublicius ) zu Rom, die für heilig galt. Als Begründung wird
angegeben, dass Götter und Geister alle Eisenteile meiden. Eisen gilt deshalb auch als
Schutz gegen unliebsamen Geister. (Seite 327).
• Byblos an der Küste Syriens war (mit Paphos auf Zypern) ein Hochburg der Aphroditen-
bzw. Astarte-Verehrung. Byblos war die älteste Stadt Phöniziens und vom großen Gott "El"
gegründet, den Griechen und Römer mit Chronos, bzw. Saturn identifizierten. Im Altertum
war es ein heiliger Ort an der Mittelmeerküste, in dem die Riten des Adonis abgehalten
wurden. Der Fluss Nahr Ibrahim, der etwas südlich von Byblos ins Meer mündet, hatte im
Altertum den Namen Adonis.
Der letzte König von Byblos hieß Cinyras und wurde von Pompeis der Große enthauptet. In
Aphaca, etwa eine Tagesreise von Byblos entfernt) liegt die Quelle des Adonis-Fluss. Dort
befand sich ein heiliger Hain und ein Heiligtum der Astarte, da Konstantin zerstörte. Der
Tempel liegt bei einem Dorf Afka, inmitten von Hainen mit Walnussbäumen. Der Fluss
entspringt in einer hochgelegenen Höhle und folgt dann seinen Weg über riesigen
Wasserfällen. An dieser Stelle soll Adonis zum ersten und letzten Mal Aphrodite begegnet
sein und hier wurde sein von einem Eber verstümmelten Körper beerdigt. Jedes Jahr wurde
Adonis in den Bergen zu Ostern tödlich verwundet und färbt sich das Antlitz der Natur mit
seinem heiligen Blut. Während der Blütezeit der roten Anemonen und Rosen strömte das
rote Wasser des Adonis-Flusses in das blaue Mittelmeer und färbte das Meer im Frühling bei
landeinwärts wehender Wind wie mit einem schlängelnden Purpurband (Seite 477).
• Das Bild der Aphroditen- bzw. Astarte war ein weißer Kegel oder Pyramide (Seite 481).
• Der Name der Anemone stammt vermutlich von Naaman ("Liebling"), der Beiname für
Adonis. (Seite 481).
• Zum Beltane-Feuer (Notfeuer) in den Hochländern Schottlands gibt es Spuren von
Menschenopfern. Lt. Beschreibung von John Ramsay, ein Gutsherr des Ochtertyre bei
Grieff, galt der erste, zweite oder dritte Maitag als Beltane-Tag. Dabei wurde auf
Bergzipfeln ein Holzsztoß, "tein-eigin" genannt, aufgerichtet. Dieses Notfeuer oder
Zwangsfeuer wurde oft mit einem passenden Eichenbohrer in einer Eichenbohle gerieben.
Ein Funkenregen entzündete dabei einen trockenen Blätterpilz, der auf Birken wächst. Zum
Feuer wurde der Beltane-Kuchen verteilt, mit einem Sonderstück "Cailleach beal-tine" für
denjenigen, der Baal geopfert werden sollte. (Seite 896).
• Das Sommerfest (am Johannestag 24 Juni) der mohammedanischen Völkern ist unabhängig
vom Mondkalender und orientiert sich am Sonnenjahr. Es ist daher ein Überrest einer weit
älteren Heidenkults (Seite 917).
• Walpurgisnacht ist der Vorabend zum 1 Mai. Dieser Termin ist wichtig für Viehzüchter als
Eintritt der Sommerwärmephase. Halloween (Allerheiligen) dagegen markiert den
Wintereinbruch und war der Jahresanfang auf der Insel Man, wo die Druiden zuletzt
standhielten. Am "Samhain" wurde das neue Jahres-Feuer angezündet (Seite 918)
20 Briefe und Tagebücher - von Franz Kafka (1902-1924)
Briefe an Felice - von Frank Kafka
• Briefe an Felice (1912-1917) - von Frank Kafka
• Verlag: Fischer (1976)
• Umfang: Taschenbuch, 784 Seiten
• ISBN: 3 436 02231 4
Briefe 1902-1924 - von Frank Kafka
• Briefe (1902-1924) - von Frank Kafka
• Verlag: Fischer (1975)
• Umfang: Taschenbuch, 528 Seiten
• ISBN: 3 436 02048 6
Tagebücher 1910-1923 - von Frank Kafka
• Tagebücher 1910-1923 - von Frank Kafka
• Herausgegeben von Max Brod (1948)
• Verlag: Fischer (1973)
• Umfang: Taschenbuch, 470 Seiten
• ISBN: 3 436 01637 3
21 Die Kabbala - von Papus (1903)
• Ursprünglicher Titel: La Cabbale, Papus, Paris (1903)
• Verlag: Fourier (1993)
• Autorisierte Übersetzung von Julius Nestler
• Umfang: 366 Seiten, mit zahlreichen S/W-Illustrationen
• ISBN: 3-921695-43-0
• 4 Feb. 2009 von JWR
• Web-Dokument: Die Kabbala / von Papus - Digitale Sammlungen (1910)

Struktur
1. Die Einteilung der Kabbala
2. Die Lehren der Kabbala
Methodische Darstellung der Kabbala
3. Die Texte
4. Bibliographie der Kabbala

Notizen
• Ehieh, der erste göttliche Name, oft ausgedrückt durch „Iod“ bedeutet „ich“ (78).
• Lacour hat in seinem Buch „Aeloim oder Götter des Moses“ dargetan, dass Ehieh im
Griechischen zu άέί (d.h. „immer“) geworden ist. Bei dieser Bedeutung wird es verständlich
dass Ehieh („Das Immer“ durch den Buchstaben „Iod“ ausgedrückt wird, der Anfang und
Ende von Allem bedeutet (Seite 78 in Die Kabbala).
• Das Jod, das eigentlich nur durch einen Punkt dargestellt wird, bedeutet das Prinzip, d.h. der
Uranfang und das letzte Wesen der Dinge. (Seite 81).
• Alle Buchstaben des hebräischen Alphabets sind nur durch Gruppierungen des Jods
entstanden. (Seite 81).
• Der Haken Vau in IHVH ist die dritte Komponente der mystischen Trinität und das
Mittelglied in der Beziehung zwischen Ich und Nicht-Ich. So bilden in Wahrheit nur drei
Buchstaben den großen heiligen Namen. Der vierte Buchstabe He ist nur eine Wiederholung
des zweiten. (83).
• Das Jod - das aktive Prinzip - das Ich = 10
Das He - das passive Prinzip - das Nicht-Ich = 5
Das Vau - Das Mittelglied, der Haken, der das Aktive an das Passive befestigt. Die
Beziehung zwischen Ich und Nicht-Ich = 6.
Diese drei Begriffe bringen das Trinitätsgesetz des Absoluten zum Ausdruck. (84).
• Nach dem Ebenbilde Gottes inbezug auf geistige Kraft und Intelligenz (Chocma und Binah)
d.h. als Positives und Negatives geschaffen, ist er auch zugleich männlich und weiblich,
Adam-Eva, obwohl er doch ursprünglich ein einziges Wesen bildet. (141).
Der anerkannte Kabbalist Papus beschreibt um 1900 in seinem Werk „Kabbala“ die Buchstaben des
heiligen Tetragrammaton (‫הוהי‬, von rechts nach links gelesen: Jod-He-Vau-He) folgendermaßen[1]:
„Das Jod (‫)י‬, das eigentlich nur als Punkt dargestellt wird, bedeutet das Prinzip, d.h. der
Uranfang, aber auch das letzte Wesen der Dinge. Alle Buchstaben des hebräischen Alphabets
sind nur durch verschiedene Gruppierungen des Jods entstanden. Das synthetische Studium der
Natur brachte die Alten auf den Gedanken, dass es nur ein einziges Gesetz gebe, das alle
Produktion der Natur beherrsche. Das Jod symbolisiert darin die Urquelle der Schöpfung.
Der Angang aller Dinge ist jedoch gleichzeitig der Urzweck am Ende aller Dinge. An diesen
Anfang aller Dinge stellt die Kabbala die absolute Bejahung des Seins durch sich selbst, das Ur-
Ich, die das Jod symbolisch zum Ausdruck bringt.
Aber das Ich kann sich nur begreifen durch Gegenüberstellung des Nicht-Ichs. Kaum ist die
Bejahung des Ichs vollzogen, so tritt sofort die Gegenwirkung des absoluten Ichs auf sich selbst
ein, wodurch in einer Art Teilung der Einheit die Erkenntnis der eigenen Identität folgt. Dieses
Prinzip ist der Ursprung der Dualität, der Gegenüberstellung, der Zweiheit, das Sinnbild des
weiblichen Wesens, wie die Einheit das Sinnbild des männlichen Wesens ist. Der Buchstabe He (
‫ )ה‬ist der zweite Buchstabe des großen, heiligen Namens. Das He stellt das Passive dar, so wie
Jod das Symbol des Aktiven ist, und ebenso das Nicht-Ich oder Du in Beziehung zum Ich, das
Weib in Beziehung zum Mann.
Die Gegenüberstellung des Ich und des Nicht-Ich lässt sofort einen weiteren Faktor entstehen,
eben die Beziehung zwischen diesem Nicht-Ich und Ich. Das Vau (‫)ו‬, der sechste Buchstabe des
hebräischen Alphabets, bedeutet auch Beziehung, ursprünglich einen Haken und Bindeglied in
der Natur.
Außerhalb dieser Trinität ‫( והי‬IHV), die als Gesetz betrachtet wird, existiert nichts. Die Trinität
ist die synthetische und absolute Formel, auf der alle Wissenschaften beruhen, und diese Formel
wurde, nachdem ihr wissenschaftlicher Wert vergessen war, durch alle Religionen unversehrt bis
auf uns überliefert, da diese unbewusst die Trägerinnen der Weisheit der ursprünglichsten
Zivilisation waren. So bilden in Wahrheit nur drei Buchstaben den großen heiligen Namen. Der
vierte Buchstabe, das He, ist nur eine Wiederholung des zweiten.”
„Diese Wiederholung bedeutet den Übergang von der metaphysischen Welt zur physischen, oder
im Allgemeinen von irgendeiner Welt zur nächstfolgenden. Die Kenntnis dieser Eigenschaft des
zweiten He ist der Schlüssel zu dem ganzen göttlichen Namen in allen seinen Anwendungen.
Das zweite He ist gewissermaßen die Keimzelle für das heranwachsende, nachfolgende Jod und
symbolisiert den Übergang und das Werden. Dieses Symbol wird in der Kabbala verglichen mit
dem Verhältnis, das zwischen einem Getreidekorn und seiner mütterlichen Ähre besteht. Die
Ähre, als manifestierte Dreiheit im Jod-He-Vau, investiert ihr ganzes Wirken in die Erzeugung
des Getreidekerns: der Schlussbuchstabe He. Dieses Getreidekorn bildet der Übergang von der
gebärenden Mutterähre zur nächsten Generation, die dieser (weiblichen) Kraftanstrengung seine
Entstehung verdankt. Die abschließende, weibliche Hieroglyphe He symbolisiert somit den
ewigen Generationswechsel, der in der einzigartigen Komplexität, die wir Leben nennen, die
göttliche Unsterblichkeit aller Lebewesen sicherstellt. ”
Zusammenfassend können wir aus diesen Ausführungen schließen, dass in den wichtigsten
Götternamen einiger bedeutenden Völker im Mittelmeerraum und Europa die Antithesen Mann -
Frau, Du - Ich, Tageslicht - Zwielicht (Düsternis) codiert worden sind. Das Männliche Ich wird in
den androgynen Namen als Gegenpol zum weiblichen Nicht-Ich (Du) gestellt.
Diese Gegenüberstellung des Ich und Nicht-Ich (Du) wird uns wieder begegnen bei der Analyse der
Pronomina und ihrer Beziehung zum Gottesnamen Thuih in den germanischen und romanischen
Sprachen.

Nachtrag 4.2.2009: Der IU-Kern im Tetragrammaton


Die Einsicht in die lange Zeit verhüllten Codierung des Tetragrammatons wurde mir erst verliehen
nach dem Verständnis der Matres lectionis (lateinisch: Mütter des Lesens). Diese "Mütter" sind
Hilfszeichen, um die Vokale in den semitischen Konsonantenschriften lesen zu können. Zu diesem
Zweck werden meistens Konsonantenzeichen wie z. B. das Waw ("w" für "o" oder "u") und das Jod
("j" für "i") verwendet.
Dadurch wurde mir klar, wie man das Tetragrammaton lesen soll. Nachdem der dritte Buchstabe
infolge der Matres lectionis ein "U" oder "O" ist, liest man tatsächlich: JehOVah oder JahWeh.
Die Schlüsselbuchstaben sind analog an Ju-Piter und Tuisco das männliche "J" bzw. "I" und das
weibliche Symbol "OV" beziehungsweise "W". Ungeklärt ist noch die Verdoppelung der
Buchstaben, denn "W" ist eine Darstellung der Kombination "UU". Dabei heißt es im Sohar:
Schurek (U) und Chirik (I) sind die androgyne Symbole in den Götternamen.
Mit dieser Entschlüsselung ist die Deutung des zweiten Buchstabens "H" als weibliches Symbol
hinfällig. Alle Bücher und Manuskripte, die das He in zweiten und vierten Buchstaben als
weibliches Symbol deuten, haben die Schlüssel wohl bereits verloren. Dieses gilt insbesondere für
die Bücher "Sohar" in der englischen Übersetzung und für die Kabbala von Papus in der
Übersetzung von Julius Nestler, die beide den zweiten Buchstaben He als weibliches Symbol
definieren.
Blavatsky hat die Codierung der androgynen Symbolik korrekt dokumentiert, denn sie schreibt:
Yet identical with the sacred name Jehovah . . . which written in unpointed Hebrew with
four letters, is J-E-V-E or JHVH (the H being merely an aspirate and the same as E).
This process leaves us the two letters I and V (in another form U);

Es müssen nun selbstverständlich alle Manuskripte (aus der Zeit vor Februar 2009) bezüglich dieser
Fehldeutung korrigiert werden...

[1] Die Kabbala (Papus, Übersetzung Julius Nestler), 1900


22 Die Verwirrungen des Zöglings Törleß von Robert Musil (1906)
• Untertitel: und andere Erzählungen
• Verlag: Rowohlt
• Umfang: 320 Seiten
• Film Der junge Törless (Young Torless) (Volker Schlöndorff, 1966 (sehenswert, weil der
Film das Wesentliche betont, das beim Lesen vielleicht unter die Räder gerät...)

Notizen

Die Verwirrungen des Zöglings Törleß (Seite 5-136)


• Es schien damals, dass er überhaupt keinen Charakter habe21 (11), weil er zwar alle Bücher
der Internatsbücherei (langweilige Klassiker und sentimentale Novellen sowie witzlose
Militärhumoresken) gelesen habe, die gelegentlich etwas nachwirkten, aber keinen wirklich
spürbaren Einfluss auf seinen Charakter hatten...
• Der Mensch, der seine Weltseele verloren hat... (so unbedeutend wie ein Stein am
Straßenrand) (53)
• Wahre Menschen sind nur die, welche in sich selbst eindringen können, kosmische
Menschen, welche imstande sind, sich bis zu ihrem Zusammenhange mit dem großen
Weltprozesse zu versenken (56)
• Das Unendliche (I∞U) (60)
• Die Kindsheitserinnerung, das Bäume so schweigend und ernst standen wie verzauberte
Menschen (60)
• Der Mathematikunterricht (70)
• Der Besuch beim Mathematikprofessor (72)
• Billiger Knaster (72)
• Bis man nicht 10 Jahren studiert hat hilft nur: Glauben! (74)
„Lieber Freund, du musst einfach glauben; wenn du einmal zehnmal soviel Mathematik
können wirst wie jetzt, so wirst du verstehen, aber einstweilen: glauben!“
• Beim Aufschlagen des „Renommierbandes Kant“:
Ich wollte ihnen nur ein Beispiel geben, an dem Sie sich später einmal erinnern können;
vorläufig durfte es wohl noch zu schwer für Sie sein. (75)
• Reclamausgabe Kant (77)
• Traumbeschreibungen (Kant) (82)
• Das leere Internat an Feiertagen (91)
• Schlusssatz: Und er prüfte den leise parfümierten Geruch, der aus der Taille seiner Mutter
aufstieg (136)

• „Nur in ihren Herbstfarben leuchten die Bäume wie die jungen Mädchen“22

21 → Der Mann ohne Eigenschaften (1921 -1942, unvollendet)


22 datiert 2.10.2010 - gefunden auf einem Notizzettel, vermutlich basierend auf einer Herbstwanderung in Bad
Hindelang, als ich wieder mal den Törleß gelesen habe. Zusätzliche Notizen halten eine Wanderung zu einer Hütte
fest, in dem 12 in Lederhosen gekleidete Mädels, „bewaffnet“ und mit einem Schlachtruf, den kompletten
Schankraum ausfüllen.
Drei Frauen (Grigia, Die Portugiesin, Tonka)
• Fersenatal - Das Fersental, Val dei Mócheni oder Bernstol, ist eine der unzähligen
Sprachinseln in den südlichen Alpen. In diesen „vergessenen Tal“, wie Musil es nennt wird
heute noch ein altertümlicher bayerischer Dialekt gesprochen, den Bergleute zur Zeit der
tridentinischen Bischofsmacht (Zeit Martin Luthers) aus Bayern und Böhmen aus Heimat
mitgebracht hatten. Lange Zeit konnten sie wegen der Abgelegenheit des Tales ihre Sprache
und Gebräuche ebenso wie ihren protestantischen Glauben bewahren23.
Bernstol ist wegen der Gleichheit F = V = B ggf. gleichzusetzen mit Ferntal. Schließlich ist
Verona ja auch Bern, und Fersena ~ Bern.
• Tridentische24 Bischofsmacht (222)
• So waren diese Weiber. Ihre Beine staken in braunen Wollkitteln mt handbreiten roten,
blauen oder orangenen Borten, und die Tücher, die sie am Kopf und gekreuzt über die
Brust trugen, waren billiger Kattundruck moderner Fabrikmuster, aber auch irgend etwas in
den Farben oder deren Verteilung wiesen sie weit in die Jahrhunderte der Altvorderen
zurück. Das war viel älter als Bauerntrachten sonst, … (Grigia, 223)

23 Geschichte - Home
24 Tridentinische Messe
23 Das Land der Blinden – auserwählte Erzälungen – H.G. Wells (1911)
• Originaltitel "The Country of the Blind and other stories“
• Umfang: 142 Seiten
• Verlag: Diogenes

Inhalt
1. Das Land der Blinden
2. Die seltsame Orchidee
3. Der Zauberladen
4. Der gestohlene Bazillus
5. Durch ein Fenster
6. Die Seeräuber
7. Herrscher der Generatoren
8. Der Stern
9. Der schöne Anzug

Notizen
24 Der Ursprung der Gottesidee: Von Wilhelm Schmidt (1912)
• Untertitel: Eine historisch-kritische und positive Studie.
• Teil I. Historisch-kritischer Teil
• Von Wilhelm Schmidt, Paul Wilhelm Schmidt
• Veröffentlicht: von Aschendorffsche Verlagsbuchhandlung, 1912 (bzw. 1912–1955)
• 510 Seiten
• Widmung: Memoriae in Christo defuncti reverendissimi domini P. Arnoldi Janssen
• Fernleihe v. Landesbiblothek Stgt
• Gelesen von 17.1. → 24.1.2009

Inhalt
1. Die Erforschung der Religionen der Geschichtsvölker
2. Die Erforschung der Religionen der Naturvölker
3. Die Stellungnahme der theologischen Kreise
4. Der monotheistische Präanismus Andrew Lang's
5. Die Kritik der Theorie Lang's
6. Die Präanimistischen Zaubertheorien

Notizen
• Wilhelm Schmidt hat die Thesen bereits zuvor in seiner internationalen Zeitschrift
"Anthropos" veröffentlicht und plädiert - basierend auf Studien der Naturvölker - dafür als
initiale Religion einen Monotheismus anzunehmen. Von der Existenz eines „ursprünglichen
Monotheismus“ überzeugt, machte er sich auf die Suche nach dem „Ursprung der
Gottesidee“. Die wesentliche Argumente werden bereits in Band I genannt. Allerdings
wurde diese These später offensichtlich entkräftet. Schmidts These eines Urmonotheismus
wurde nicht von allen Wissenschaftlern geteilt, weil sie dem Paradigma einer
Höherentwicklung widerspricht.
• Die Studie basiert auf Darwin, auf Sprachentschlüsselung z.B. der Keilschrift, auf
Entdeckungsreisen, prähistorische Funde (Artefakte im Tal der Somme, Boucher de Perthes,
1839, Seite 11)
• Die Polynesier sind verbunden mit den Völkern in Vorindien am Fuße des Himalaya (P.W.
Schmidt, 1906, Seite 14).
->> Hauptgöttername ist IO.
• Die These, dass Monotheismus überall nur aus den niederen animistischen Formen
hervorgeht stimmt nicht (Andrew Lang, The Making of Religion, 1898, Seite 106)
• Monotheistische Götternamen in Australien: Nurrundere, Martummere, Nurelli, Pirmeheeal
(= unser Vater, Südwest Victoria), Bunjil, Mami ngorak (= unser Vater), Mami ngata (=
unser Vater), Mungan ngaua (= unser Vater), Daramulun, Thathapuli, Tulong, Baiame, ...
Bei den Ititiationsriten werden Schwirrhölzer verwendet (Seite 119).
• Monotheistische Götternamen bei den Andamanen-Insulanern: Puluga (Seite 131).
• Monotheistische Götternamen bei den Pygmäenvölker: Kage (Seite 132).
• Monotheistische Götternamen bei den Hottentotten: Cü koab.
• Namen der höchsten Wesen (Götter) in Westafrika (von süden beginnend): Nyambe,
Nzambi, Anayambi, Anzambi, Anzam, Nzame, Nzam, Nyam (Seite 136)
• An der Goldküste: Onyame (dieses bedeutet Himmel, vergleichbar mit Dyaeus-pitar,
Juppiter, Zeus und Tyr) (Seite 137)
• Namen der höchsten Wesen (Götter) in Ostafrika: Mulungu, Morimo, .. (Seite 140)
• Nordamerikansche Götternamen: Ahone (in Virginia), Kiehtan (Massachusetts), Po'shai-
ank'ia (Zuñi, New Mexico), Tira-wá (Geist-Vater bei den Pawnee-Indianer), Napi (Sioux =
Schwarzfußindianer). (Seite 144).
Bemerkenswert ist die Bezeichnung Tira-wá der Pawnee, die dem norwegischen Tyr-Vater,
bzw. Ti-vater stark ähnelt. Es ist denkbar, dass Erich der Normann den Indianern die
Religion des skandinavischen Schöpfergottes Tyr-Vater übermittelt hat?
• Naturvölker leben überwiegend monogam und Untreue wird manchmal schwer (->> mit
der Todesstrafe) bestraft (186).
• Die Quellen der Götternamen stammen vor der Ankunft der Missionare, siehe Seite 203):
1558 (Thevet) : Ondouagni bei den Kanadiern ("Agni" ist aber auch indisch!).
1586 (Heriot : Montoac bei den Virginiern.
1612 (Kapitän Smith): Oki bei den Virginiern.
1611-1612 (Strachey): Ahone und Oki bei den Virginiern.
1622 (Winslow) : Kiehtan bei den Einwohnern von Massuchusetts.
• Tasmanien: es gibt einen gute Tageslicht-Geist und einen bösen Nachtgeist (Leigh 1822,
Seite 212).
Der böse Geist heißt Manna oder Riggaropa und wird den Frauen und Kindern beschrieben.
Über den guten Geist (Tiggana Marra Boona = der Allerhöchste, Eine, Erhabene) wird
außerhalb der Männerzeremonien geschwiegen (Seite 215 & 219).
• Stämme im Südosten (Maryborough): Der Kindername darf nach den Mannbarkeitsriten nie
mehr genannt werden (Hartland, Seite 238).
• Beschreibung der Mannbarkeitsriten (z.B. in Südostaustralien, Seite 240): Zirkumzision,
Subinzision der Jugendlichen, Ausschlagen der Vorderzähne...
• In Südostaustralien werden für die Initiationsriten manchmal 2 Schwirrhölzer als
Geschlechtstotems verwendet: ein großes für die Männer als Symbol des Stammvaters und
ein kleines als Symbol des Stamm-Mutters für die Frauen (262).
• In Neu-Guinea und Nordaustralien werden für die Initiationsriten statt Schwirrhölzern als
Geschlechtstotems zwei große Flöten (Didgeridoos ?) verwendet: ein großes für die Männer
als Symbol des Stammvaters und ein kleines als Symbol des Stamm-Mutters für die Frauen
(262).
• Fußnote Seite 281: Der Terminus Immaculata Conceptio im katholischen Sinne bezieht sich
gar nicht auf die Empfängnis Christi durch Maria, sondern auf die Empfängnis Mariä selbst
seitens ihrer Mutter. Über die Conceptio activa (den physiologischen Vorgang seitens den
Eltern) will diese Lehre nichts aussagen. Die Berichte apokrypher Legenden darüber hat die
Kirche nie anerkannt. Die Lehre spricht nur aus, dass Maria vom ersten Augenblicks ihres
Daseins an ohne Erbsünde gewesen sei.Das weiß jeder unterrichtete Katholik (!!!).
• Der erste Mensch war in Südostaustralien eine Fledermausgestalt als
neutralgeschlechtlicher Mensch, Ngunung-ngunut, der das Verlangen nach einer Frau hatte
und sich und einen anderen Menschen in einen Mann bzw. eine Frau verwandelte.
Alsdann wird hier die erste Entstehung des Feuers angeschlossen: mit einem Stab gegen
einen Baumstamm reibend erzeugte Ngunung-ngunut das Feuer (289).
• Nachdem alle Menschen an einem Strick zum Himmel geklettert waren bis auf einen (der
"Fledermaus" mit Namen Eun-newt), der zurückblieb und von dem jetzt alle Menschen
abstammen...(289)
• Legende bei den Stämmen des Murray Rivers, wo dem Menschen geboten war an einem
gewissen Baum nicht heranzutrteten, den die Fledermaus bewohnte. Die Frau übertrat
aber dieses Gebot und die Fledermaus entfloh. Von da an kam der Tod in die Welt. (Fußnote
-> Brough-Smyth I, S. 428 = Van Gennep, S. 182) (289)
• Die Fledermaus war bei einigen Stämmen das Geschlechtstotem der Männer (289)
• Bei den Yiun (analog an den Südweststämmen von Victoria): Es wird erzählt, dass vor den
jetzigen Menschen menschliche Wesen ohne Glieder auf Erden gelebt haben. Da machte
Muraurai, der Emu-Zaunkönig (ein Vogel), Männer und Frauen, indem er ihre Beine
auseinanderspaltete, die Arme vom Körper trennte und die Finger der Hand voneinander
schied (Seite 291).
• Geschlechtstotems sind sämtlich kleinere Vögel bzw. Fledermäuse (291)
• Vögel sind Totems, die den ungeborenen Kindern eine Seele geben. Der Mann einer Frau,
bei der eine Empfängnis stattgefunden hat, tötet einen dieser Vögel. Die Frau ist das Fleisch
und verschafft dadurch dem Foetus die Seele. Das Geschlechtstotem wird als "älterer
Bruder" bzw. "ältere Schwester" bezeichnet (Seite 293).
• Zwei-Phasen-Schöpfung: Paliyan als Ngunung-ngunut "Fledermaus" ist der erste Mensch
und Stammesvater aller menschen (-> vgl. Tuisto). ebenso ist Karwien als erster
Geschaffener der erste wirkliche Mensch. Paliyan schuf nicht die Menschen, sondern
bewirkte den Unterschied zwischen Mann und Frau, wobei er selbst Mann wurde, ähnlich
wie in der anderen Mythe er es war, der die Frauen aus dem Wasser hervorzieht und sie den
beiden schon geschaffenen Männern zuführte. (->> Am Anfang gibt es zwei Männer und
zwei Frauen) (Seite 301).
• Die Mythe des Kampfes zwischen Krähe (der Mond) und Falke (die Sonne) in
Südostaustralien läßt sich aus der Verfolgung und Zerstörung des Mondes in den
Sonnenphasen ableiten (Seite 303). Die Sonne geht nach dem Vollmond nach dem Mond auf
und "folgt" ihn gewissermaßen. Je näher die Sonne kommt desto mehr schrumpft der
Mond...Bei Neumond fallen die Aufgangszeiten zusammen.
• Daramulun als höchstes Wesen und Himmelgott (Seite 345)
Eine Emu ist seine Mutter (Ngalalbal) und er hat 2 Frauen
Daramulun als Falke (-> Sonnengott) und als Einbeinige Gottheit (-> Mondsichel) (346)
Daramulun als Schwirrholzgeist (348)
• Bildliche Darstellungen für die Initationsfeier (362)
• Die Zahnausschlagungen der Yuin: Daramulun verbrenne oder verspeise die Knaben und
speie sie dann wie neue Menschen wieder aus, die 1 Zahn weniger haben. Bei der
Wiederaufstehung steigt ein zuvor beerdigter Mann aus dem Grab (383).

Weitere Teiltitel aus diesem Gesamtwerk


Wilhelm Schmidt: Der Ursprung der Gottesidee.
Eine historisch-kritische und positive Studie. 1–12, Aschendorff, Münster 1912–1955.
• 1. Historisch-kritischer Teil (1912)
• 2.Die religionen der urvölker amerikas (Die religionen der urvölker I);
• 3. Die religionen der urvölker II; Bd 3, Die Religionen der Urvölker Asiens und Australiens
• 4. Die religionen der urvölker III; Bd 4, Die Religionen der Urvölker Afrikas
• Die Religionen der Urvölker Amerikas (1929)
• 6. Endsynthese der religionen der urvölker Amerikas ... (1926)
• Endsynthese der Religionen der Urvölker Amerikas, Asiens, Australiens, Afrikas (1935)
• VIII.: Die afrikanischen Hirtenvölker. Niloten und Synthese mit Hamiten und Hamitoiden
(1949)
• Band 10, Die Asiatischen Hirtenvölker : die sekundären Hirtenvölker der Mongolen, der
Burjaten, der Yuguren, sowie der Tungusen und der Yukagiren
• X.: Die asiatischen Hirtenvölker (1952)
• XI.: Die asiatischen Hirtenvölker (1954)
• XII.: Synthese der Religionen der asiatischen und der afrikanischen Hirtenvölker (1955)
25 Money - von Gustavus Myers (1916)
• Titel des Originals: The History of Great American Fortunes
• Autor: Gustavus Myers
• Sprache: Deutsch
• Umfang: Taschenbuch, 800 Seiten, 11 x 18 cm, keine ISBN-Nummer
• Veröffentlicht als Erstausgabe in 1916. Nachdruck S. Fischer-Verlag (1969), Verlag
"Zweitausendeins"

Gliederung / Inhalt
• Die Verhältnisse in der Niederlassungs- und Kolonialzeit
• Die großen Landvermögen (Astor, Field)
• Die großen Vermögen aus Eisenbahnen (Vanderbilt, Gould)
• Große Vermögen der Industrie (Sage, Gould, Blair, Garrett, Morgan, Elkin, Hill, Carnegie)

Kurzbeschreibung
Mit einem Gemisch von Staunen und Abscheu lesen wir die endlos sich wiederholenden Berichte
über die erschreckende Gewissenlosigkeit der Geschäftlichen Machenschaften unserer Zeit.
Im Einzelnen ist das Buch sehr modern. Man liest über bekannten Namen, über die schonungslosen,
bis zum überraschend modernen, verbrecherischen rohen Kämpfe der Spekulantenringe
untereinander und gegen die Massen der Schwächeren...
Myers beschreibt die unerträglichen Ausschreitungen der Truste, die schamlose Vergiftung der
Wahlen, der Gesetzgebung und Verwaltung, im Bunde wie in den Einzelstaaten und Gemeinden,
durch den zersetzenden Einfluss der "großen" Interessen.
Das Buch dokumentiert die ebenfalls in Europa anstehenden Ausplünderung der übermächtigen
Bahnsystemen und städtischen Verkehrs- und Versorgunggesellschaften, von liebesgabenhungrigen
Industrien und Großindustriellen, von Beutelüsternen Finanzhäuptlingen und einzelnen
überragenden Finanzkönigen.
Das weitangelegte Werk von Gustavus Myers, The History of Great American Fortunes, das sich
ganz nüchtern ausschließlich auf US-Gerichtsprotokolle basiert, liefert die hervorragende
publizistische Aufklärung der Arbeitsmethode im Finanzjungle, der gerade heute wieder von
Betrugsverdacht in der Finanzkrise geschüttelt wird.
Es ist wohl eine einzigartige Verkettung von Betrug, Korruption, Bestechung, welche die
Amerikanische Kapitalbeschaffung ermöglicht hat.
Alle, das heißt von Kapitalisten bis zu den Bewohnern der Armenquartiere, Sträflinge und
Multimillionäre sind Geschöpfe des Systems, das auf diese Weise Habgier, Laster, Armut und
Verbrechen erzeugt. Myers dokumentiert erschreckende Tatsachen, die durch keinen eigentlichen
Fehler in der menschlichen Natur hervorgerufen werden, sondern durch die Triebkraft, die Anreize
und die Resultaten jenes Systems.
Wer dieses großartige Buch gelesen hat, wundert sich, dass der Betrugsverdacht der momentanen25
Finanzkrise erst jetzt auf die Bankmanager fällt....
Notizen
• Siehe das deutsche Äquivalent: Schwarzbuch - von Bernt Engelmann (1994)

25 Zuletzt sehr aktuell 9. August 2011!!


Weitere Notizen
zur Idee zur Verstaatlichung aller Schlüsselindustrien Europas...

Ist Verstaatlichung der richtige Weg?


→ Nein: es ist der neue Kommunismus durch die Hintertür!
Nach einer beispiellosen Zockeraktion der Banken will Frankreichs Staatspräsident Nicolas Sarkozy
zumindest Europas Schlüsselindustrien verstaatlichen. Angefangen hatt die Krise bekanntlich mit
dem guten Willen den US-Wählern anstatt einer ordentlichen Krankenversicherung und bezahlbare
Studienplätze politikerseits kostengünstige Kredite für ihre Häuschen anzubieten. Dieses von
Politiker ausgelöste Experiment ist fast schlimmer ausgegangen als der Erzfeind "Kommunismus".
Nun erproben inkompetente Politiker nach einer beispiellosen Verscherbelung fast aller zum
Verkauf geeigneten Staatseigentümer die Einführung des neuen Kommunismus (d.h. die
Verstaatlichung der Schlüsselindustrien) durch die Hintertür.

In einigen Ländern gibt es fast Nichts mehr zur Verstaatlichung. Die letzten britischen Industrien
sind bereits ausgemustert. Die jetzt arbeitslose, britische Banker sollten eigenstlich 20% des
britischen Staatshaushaltes erwirtschaften. Daraus wird wohl nichts werden. Die Reste der
britischen und amerikanischen Finanzindustrie sind aber jetzt preiswert zu haben. Wahrscheinlich
wird es sich demnächst ein Milliardär krallen um Billiardär zu werden. Im Buch "Money" von
Gustavus Myer aus dem Jahr 1916 kann man nachlesen, wie das funktioniert...
26 Der Untergang des Abendlandes – Oswald Spengler (1923)
• ISBN: 978-3-86539-117-9
• Umfang: 1300 Seiten
• Datum: 1.3.2011
• Englische Quellen:
1. Decline of the West: Volume I, Form and Actuality by Oswald Spengler
2. Decline-of-the-West-Volume-II-Perspectives-of-World-by-Oswald-Spengler

Das Buch ist mit 1300 Seiten umfangreich und wirkt chaotisch strukturiert. Es gibt (abgesehen von
der 100-seitigen ebenso chaotischen Einführung) keine Zusammenfassung. Ursprünglich wollte
Spengler wohl einen Evolutionsvergleich der Indischen, Klassischen, Arabischen und westlichen
Abendlandkultur entwerfen. Faktisch ist daraus eine Untergangsbeschreibung des Abendlandkultur
aus der Sicht der Klassischen Kultur entstanden. Die Analogien Spenglers überzeugen mich nicht,
aber seine Detailfülle ist beeindruckend. Eine vollständige Analyse wurde im englischen
Manuskript A Redesign of Spengler's "The Decline of the West" dokumentiert.

Notizen Teil I
• Die Römer haben die Welt nicht erobert – Sie haben nur in Besitz genommen was für
jedermann dar lag... (48)
• die Indische Null (232)
• Teufel (240)
• Ich & Du, Wir (246, 235, 394)
• Griechisches Ich = Soma (235)
• Das Ich als „Sünde“ (394)
• Purpurwand in Ägypten (261)
• Antike Palette der Farben: Gelb, Rot, Schwarz & Weiß (316)
• Rot, Blau & Violett26 (317)
• Regenbogen ohne Braun (Braun ist die Farbe der Seele, Seite 325) (324, 368)
• Teufel – Iblis (398)
• In den antiken Fresken sind die Köpfe einander zugewandt – in den Mosaiken von Ravenna
und in der Reliefs der alt-christlichen Sarkophagen sind sie dem Betrachter zugewandt (422)
• Die Ethik bezieht sich auf den individuellen Menschen (440)
• Das dritte Reich (461)
• Atome (492)
• Rot = Terracotta (519)

Notizen Teil II
• Du & Ich: „Ich ist das Sprechende, Du ist das was die Sprache des Ich verstehen soll“ (135)
• Religion (16)
• „Negerhafte“ Kämpfe (61)
• Kanonischer text (86)
• Untergang der Antike (125)
• Pflanzensprache: „Pflanzen besitzen keine Sprache“27 (134)
• Urworte: Totem („pflanzenhaft“) und Tabu („tierhaft“) (136)
• Maria – Teufel (352-353)

26 Ein Rot (reines männliches Symbol), das vom Blau (der Madonna) überwunden wird.
27 Das stimmt natürlich nicht. Pflanzen geben sich gegenseitig Duftsignale.
27 Die Falschmünzer - von André Gide (1925)
• Originaltitel: (frz. Les Faux-Monnayeurs) von André Gide
• Widmung: Dieses Buch, meinen ersten Roman, widme ich Roger Martin du Gard, im Geiste
einer tiefen Freundschaft (A.G.)
• Verlag: Rowohlt (RoRoRo Taschenbuch 208, 1957)
• Umfang: 270 Seiten
• Zeitraum: um 1900

Struktur28
1. Teil 1 – Paris
2. Teil 2 – Saas-Fee
3. Teil 3 – Paris

Notizen
• Zu diesem Buch: Der Romanschriftsteller Edouard schreibt ein Buch über die
Falschmünzerei aller Art in der modernen Welt.
• Meine Reisetasche verloren. Gut So! Von allem, was sie enthielt war mir nur mein Tagebuch
wertvoll. Allzu wertvoll. (106)
• Das innere Thema des Romans ist der Gegensatz der realen Welt und unser Weltbild (139)
„Ich beginne allmählich zu erkennen, was das 'innere Thema' meines Romans sein wird:
offenbar die Rivalität der wirklichen Welt und der Vorstellung, die wir uns vor ihr machen.
Die Art, in der die Erscheinungswelt sich uns darstellt und in der wir versuchen, der äußeren
Welt unsere private Deutung aufzuerlegen, macht das Drama unseres Lebens aus.“
• Boris hatte als Talisman ein Stück Pergament getragen, das mit sorgfältiger Kinderhand
folgende Worte geschrieben waren: „Gas – Telephon – Hunderttausend Rubel“. „Das
bedeutet gar nichts; das ist Magie“ antwortete er jedesmal … Es soll aber von einem
Großmeister der Magie stammen, Baptistin Kraft... (140)
• zugespitzte, „gebrannte“ Charaktere (150)
• Die Romanschreiber missbrauchen unser Vertrauen indem sie Individuen darstellen, deren
Einengung sie außer acht lassen. Der Wald gestaltet den Baum (186)

Zentrales Motiv 29
Zentrales Motiv des Romans ist die Problematik der Unterscheidung von Echtem und
Falschem, von Aufrichtigkeit und – ethischer oder intellektueller - „Falschmünzerei“. Der
Romantitel bezieht sich auf den Falschmünzer-Vergleich des Thomas von Aquins:
„Denn es ist viel schwerwiegender, den Glauben zu zersetzen, der der Seele
Leben spendet, als Geld zu fälschen, das vergängliches Leben unterhält.“30

28 "Four Reflections on 'The Counterfeiters'" by Robert Wexelblatt :


The Counterfeiters is also divided into three carefully balanced sections, and it is easy to see
1. the first as an exposition of characters and themes,
2. the second comprising a development section as Olivier and Bernard go off for the summer to be improved or
spoiled,
3. the third furnishing the novel's conclusion or dénouement.
29 Die Falschmünzer
30 Falschmünzer-Vergleich des Thomas von Aquins. Der Anspruch, die Diskrepanz zwischen hohen Strafen hüben und
niedrigen drüben wettzumachen, wurde dann alsbald zu einer der theoretischen Begründungen der Inquisition
herangezogen.
Nahezu alle Personen des Romans sind von der „Falschmünzerei“ betroffen: der Graf
Passavant, Profitendieu, Vincent und Azais. Aber auch Bernard und Olivier, Georges,
Großvater La Pérouse, Laura und sogar Edouard werden hin und wieder zu Falschmünzern
der Moral, der Gerechtigkeit oder der Gefühle.
Auf einer realen Ebene wird das Motiv in den Pensionatszöglingen um Oliviers Bruder
Georges reflektiert, die tatsächlich Falschgeld in Umlauf bringen.

Aktualität der Falschmünzer


Die Falschmünzer sind hochaktuell. Insbesondere die Zentralbanker haben sich in der Phase der
Geldliquidation als Falschmünzer erwiesen. Nicht nur die Banker, aber auch die Ökonomen habe
sich keiner Wissenschaft, sondern der Wissenschaftsfälschung gewidmet. Auch die Nuklearphysiker
und Politiker sind wie die Ökonomen nicht dem Wohl der Menschheit, sondern dem Wohl der
Kapitallobby zugewandt. Ihnen gesellt sich der Tross der Journalisten und Lobbyisten. Moral,
Gerechtigkeit und Gefühle hatten wir schon lange als fälschbar und gefälscht identifiziert.
Diese neue Dynamik einer Generation der Fälscher hat André Gide 1925 äußerst treffend in Die
Falschmünzer dokumentiert.
28 Stirb und Werde – von André Gide (1926)
• Autor: André Gide
• Kategorie: Autobiografie
• Originaltitel: Si le grain ne meurt
• Übersetzer: Ferdinand Hardekopf
• Verlag: Tübinger Verlagshaus
• Umfang: 468 Seiten

Notizen Teil I
• Die Rechtschreibung dieses Buches enthält bewußte Eigenheiten des Übersetzers, die bei
diesem Nachdruck übernommen wurden.
• Stechapfel heisst auch Tormpete von Jericho (45)
• Saturn-Bäumchen und Jupiter-Bäumchen waren Zink und Kupferkristtformen (47)
• Glückwunschbrief an die Großmutter (57)
• Geschlechter die zu Gott „Du“ sagten (54)
• „Fou de biau“ (bei Mistral: „Ochsenborn“, d.h. „Ochsenbrunnen“) (66)
• „Prega-diou“ („Trauermäntel“) (67)
• Stello (Französische Quelle, 1832) – von Alfred de Vigny (68)
• Die Leidenschaft zwischen Marie und Delphine (73)
• Ein Marienaltar in einem Schrank (127)
• Katholiken glauben an die Jungfrau Maria; ein Atheist ist ein Dummkopf (138)
• Bei manchem Menschen ist der Mitteilungstrieb unüberwindlich31
• Rue Denfert (Rue d'Enfer?) (301)
• Wie Narziss sollte man jeden Gedanken in einem Spiegel überprüfen (307)
• Täglich wird 1 Buch verschlungen (317)
• Begegnungen mit Paul Gauguin, Paul Sérusier, Charles Filiger, James McNeill Whistler
(320, 343)
• Roman „Die enge Pforte“ → der Versuch „gut zu sterben“ (323)
• Anvertraute Geheimnisse (334)
• Richard Wagner war ihr Abgott (339)
• Undurchdringbare Rauchschwaden aus dem Raucherzimmer, wo man aus dem Tabaktopf
von Mallarmé Zigaretten drehte (344)
• Mallarmé hatte einen kleinen Haushalt ohne Dienstboten (344)
• Vergissmeinnichtfarbenen Augen (348)
• Les Cahiers d'André Walter (Die Hefte des André Walter) erscheint anonym (349)
• Lebensformel in einem einzigen Satz: Wir müssen alle repräsentieren (358)
• Lebensformel in Latein (359)
• „Guten Tag“ = „Merde“ (362)
• Marcel Proust (363)

Notizen Teil II (1919 geschrieben) (ab Seite 371)


• Nach Algerien (1893) (373)
• Abschied von Christus (376)
• Karthagos Brackwasserteich (Sebkra) (381)
• Tunis – Sousse (Tunis → Zaghouan – Kairouan – Sousse) (381)
31 das stimmt nicht: der Mitteilungstrieb ist nicht „unüberwindlich“, sondern eher „hemmungslos“
• Wüstenabenteuer mit Ali (390)
• Thesaurierung der Freuden (392)
• Heilige Straßen (395)
• Jeder Schweizer trägt seine Gletscher in sich (396)
• Die Unendlichkeit der mütterlichen Trauer (403)
29 Die Cabala – Thornton Wilder (1926)
• Widmung: Meinen Freunden an der amerikanischen Akademie in Rom, 1920-1921
• Verlag: Deutscher Bücherbund Stuttgart (3 Romane, einschl. Die Brücke von San Luiz Rey
& Die Iden des März)
• Umfang des Romans Die Cabala: 143 Seiten

Notizen
• Paulinisches Privileg32 (15)
• Er ist adjektivisch (30)
• Schwindsuchtopfer (30)
• Alle meine Wörter sollen sterben (33)
• Hier liegt einer, dessen Name aufs Wasser geschrieben war (34)
• Und sein Name hatte begonnen sich über die gesamte Welt zu verbreiten (34)
• Pelikan der Ewigkeit (45)
• IHS (109)
• Die Götter der Antike sind nicht gestorben (136)
• Ein Holländer der in 1912 Merkur wurde (1885 auf einem Pfarrhof geboren33) (137)
• Nur ein gebrochener Wille kann ins Himmelreich gehen (140)

32 Als Paulinisches Privileg (lateinisch Privilegium Paulinum) bezeichnet man eine auf den Apostel Paulus
zurückgehende Sonderregelung innerhalb des Christentums zur Auflösung einer Ehe zwischen Christen und
Nichtchristen
33 Die Cabala
30 Ein Pyrenäenbuch von Kurt Tucholsky (1927)
• Verlag: rororo
• Umfach: 147 Seiten
• Widmung: Dem Andenken Siegfried Jacobsohns34
• Reisebuch mit 25 Einzeltexten
• Rezension: Kurt Tucholsky : Ein Pyrenäenbuch

Notizen
• Die Jesuitenschulung (26)
• [Gehirnwäsche] Die verblüffende Ähnlichkeit seiner geistlichen Übungen mit denen der
Yogis ist längst aufgedeckt – es ist in der Sache wohl kaum ein Unterschied. (26)
• Menschen ergreifen, umformen, in den Zustand der Halblähmung bringen, um dann aus den
Geschwächten die größte Stärke herauszuholen. (26)
• [Nach der achten Wiederholung schaltet das Hirn ab:]
Es kehrt immer wieder, und da die Wiederholung die einzig wirklich künstlerische Form ist,
die es überhaupt gib, was Buddha und sein genialer Übersetzer Neumann gewusst haben,
weil das Ohr nach dem achten Mal nichts mehr zum Gehirn leitet, sondern eine feine
Erschlaffung die Nerven befällt, so dringt das Gift in allen Poren ein. Durch die
Wiederholung wird das Wort fremd und kehrt verwandelt wieder (27)
• Oskar Panizza35 (* 1853 - †1921): (gestorben, verdorben; die Bücher verboten, in alle Welt
verstreut, vergriffen, das Wichtigste nie wieder aufgelegt... Es war die Seite über das Gebet.
Hier ist sie:“ die Gebetsbeschreibung (in einer wundersamen Gegend, in Tirol, ein eine
Dorfkirche...):
...Aber bald fiel mir auf, dass in den schnurrenden Geräuschen regelmäßig wiederkehrende
Perioden zu unterscheiden waren, und dass, vergleichbar den auf jeden Webstühlen
Gewobenen, bestimmte Dessins und Farbeinschüsse in maschinensicherer Abwechslung
kamen und gingen. Und hier waren die Dessins Sprachperioden und Satzkomplexe. „Maria,
Gebenedeite“ und „jetzt und in der Stunde des Absterbens“ waren die stets wie auf Stramina
gewobenen, vorüber rauschenden Figuren und Lautnuancen. Und nun merkte ich wohl, dass
es die im Kirchenschiff kauernde Menge Menschen war, von deren Lippen und Zähnen
dieses Schnurren und Brausen kam.
„...und ich erwachte; und nun wohl erkannte: das was ich gehört hatte, waren die
Gebetgeräusche der katholischen Kirche; und das Webestück, die Arbeit, dies sie vollbracht
hatten, nannten sie -: Gebet.“ (27)
• Das Kloster des heiligen Ignatius von Loyola (28)
• Wir Basken stammen nicht ab... (30)
• Baskisch (Beispiel) (30)
• Fideikommiß (32)
• La Pelote (34)
• Die Schlucht von Cacaoueta (47)
• Cagots (55)
• Lourdes (60)

34 Siegfried Jacobsohn 1881-1926 - Herausgeber und Autor (1905–1926): Die Schaubühne – Die Weltbühne
Wochenschrift für Politik, Kunst, Wirtschaft
35 Von 1917/18 stammt ein großformatiges Ölgemälde von George Grosz (Widmung an Oskar Panizza), das heute in
der Staatsgalerie Stuttgart hängt. (Oskar Panizza) - Kurt Tucholsky schrieb 1920 über Panizza, dass er, „als er noch
bei Verstande war, der frechste und kühnste, der geistvollste und revolutionärste Prophet seines Landes gewesen ist.
Einer, gegen den Heine eine matte Zitronenlimonade genannt werden kann und einer, der in seinem Kampf gegen
Kirche und Staat (…) bis zu Ende gegangen ist.
• Bernadette (70)
• Conception Immaculata (1871) (71, 73, 74)
• Lourdes ist ein Massenphänomen (93)
• Im Winter gibt es in Lourdes keine Wunder (93)
• Von den Einwohnern in Lourdes ist noch nie einer durch Wundern geheilt (94)
• Die magische Handlung ist das Bad (94)
• Kriegstheologen (95)
• Ein Busunfall mit 22 Toten (aus der Niederlande) (98)
• Der Franzose wandert nicht (99)
• Kapotthütchen (105)
• Unterbettler (106)
• Traditionen wie Wäsche, die sie zu weben beginnen, wenn ein Kind geboren wird (114)
• Der Menschenfresser (119)
• Garotte (123)
• Pfandbriefwerbung (135)
• Lärm (136)
31 Die Brücke von San Luis Rey von Thornton Wilder (1927)
• Widmung: Meiner Mutter
• Verlag: Fischer
• Umfang: 171 Seiten
• Nachwort: Helmut Viebrock

Notizen
• Helmut Viebrock beschreibt die Verwendung des Schlüsselworts „Surprise“, welche in
jedem Kapitel zur Steuerung der Sinndeutung angewandt werden (165)36.
• Den 5 Opfern des Brückensturzes sind 3 Kapitel gewidmet. Doña María und ihre Tochter
Klara kommunizieren in Kapitel 2 mit Briefen.
• In Kapitel 3 konzentrieren sich die Zwillingsbrüder Esteban und Manuel auf das Kopieren
von Manuskripten, usw. Einer von den Zwillingsbrüdern, die nur Camila Perichole
auseinander halten kann (Esteban ist der Jüngere von beiden), stirbt an einer Blutvergiftung.
Der Überlebende (Esteban) sagt, dass er Manuel heisst.
• In Kapitel 4 beschreibt Wilder die Kommunikation der Theaterwelt, die von den Opfern
Onkel Pio und seiner Schutzbefohlenen Camila Perichole und ihrem Sohn Jaime
repräsentiert werden.

36 Nachdem ich diese These überprüft und in einem Dokument 'The Keyword „Surprise“ in Thornton Wilder's “The
Bridge of San Luis Rey”'dokumentiert hatte, wurde das Scribd-Dokument wg. Copyright leider gesperrt.
32 Borgia – von Klabund (1928)
• Untertitel: Roman einer Familie
• Verlag: Fischer
• Struktur: Prolog und Epilog, 48 Kapitel, durchnummeriert 1...48
• Umfang: 111 Seiten
• → Von Der Erlösung Des Letzten Borgia-Erbens

Stil
Klabunds Schreibstil ist atemlos. Der Satzbau wirkt hastend und eilig. Die Wortwahl ist prägnant,
gelegentlich aber auch befremdend. Ausdrücke wirken manchmal mittelalterlich: Fallit gehen37(49),
Die Ehe nur in effigie vollziehen (75), Falbe (89), Mir träumte von einem Wald (94), Sie genas
einen toten Sohnes (107). Es ist ein deprimierende, aber imposantes Werk, das großartige,
kriminelle Größe andeutet.
Die Satzstrukturen enthalten gelegentlich beunruhigende Neuanfänge, zum Beispiel38:
„Die Stute erschrak und floh vor dem brünstigen Gott. Die Nüstern schnoben, sie stürmte
scheu durch Wälder und Felder,
sie kam an einen Berg,
sie kletterte wie eine Gemse die Felsen empor, durch Schlünde und Schluchten, dicht hinter
ihr der schnaubende Hengst. So galoppierte sie geradewegs auf den Olymp. Auf der Spitze
des Berges übermannte sie der Gott.
Ixion lief wehklagend vom frühen Morgen bis in die späte Nacht durch die Haine und Auen.
Er wurde seiner geliebten Stute nicht ansichtig.“

Notizen
• wer einen Namen trägt, der besitzt schon ein Eigentum, das zur Gaff- und Raffgier reizt. (7)
• Zwei bis drei Briefe diktieren und davon nur einen abschicken (32)
• Niemand sagt mehr die Wahrheit (44)
• Fallit gehen39(49)
• Das Kennzeichen der Franzosenkrankheit auf der Stirn von Cesare Borgia (75)
• Die Ehe nur in effigie vollziehen (75)
• Kapitel 39: Nicolo Machiavelli (80)
• Gute Gesetze (83)
• Wer nur den Löwen spielt versteht seine Sache nicht (86)
• Falbe (89)
• Mir träumte von einem Wald (94)
• Sie genas einen toten Sohnes (107)
• Schlusssatz: Der letzte Borgia (111)

37 Deutsches Fremdwörterbuch
38 Borgia von Klabund - Text im Projekt Gutenberg
39 Deutsches Fremdwörterbuch
33 Liber Novus (Das rote Buch) - von C.G. Jung (1930)
• Original: erschaffen 1914-1930
• C.G. Jung - The Red Book (deutsche Originaltexte mit englischer Übersetzung)
• Umfang 404 Seiten

Notizen
C.G. Jung schrieb das Buch Liber Novus (Das Rote Buch) zwischen 1914 und 1930. In diesem
Manuskript beschrieb er seine eigenen Erfahrungen mit Einbildungen, dem Un- und
Unterbewussten, aus dem alle andere Erfahrungen hervorgehen.
Die kalligraphische Elemente und Abbildungen, Archetypen, das kollektive Unterbewusstsein
wurden alle wie aus seinem Gedächtnis festgehalten und wiedergegeben.
Die Bipolarität, die Zwitternatur, die Einfärbung der Initialen, die Farben Rot und Blau in Jungs
Meisterwerk stimmen überein mit einer Vielzahl vergleichbarer mittelalterlichen Manuskripten.
Jung hat sein geistiges Vermächtnis als sein persönliches Tagebuch angelegt und darin eigene
Erfahrungen registriert. Die Symbolik entspricht jedoch einer Vielzahl ähnlicher geschichtlicher
Symbolen. Ich konnte nur eine Ausnahme identifizieren, in dem Jung abgewichen ist von der
mittelalterlichen Symbolik, in dem er Rot als weibliches und Blau als männliches Symbol
deklarierte obwohl es in Mittelalter genau umgekehrt definiert worden ist: Rot ist männlich, Blau ist
weiblich.
Auf Seite 221 fügte Jung eine kurze Ergänzung aus dem Jahr 1959 ein. Danach beginnt auf Seite
224 die englische Übersetzung des Liber Novus.

Bipolare Symbolik in Jungs Werk „Das Rote Buch“


Das Manuskript wurde geschrieben als mittelalterliches, religiöses Konzept mit (meistens)
abwechselnd rot und blauen Initialen. Illustrationen sind ebenfalls rot und blau. In einem anderen
Fall wurden Rot und Blau, männlich und weiblich, als in einem alchemistischen Hermaphrodit
integriert.
Initialen in Dialogen wurden abwechselnd rot und blau gestaltet, was in den mittelalterlichen
Kodizes üblich gewesen ist. Jung hat die Farbcodes benutzt um das Ich “I” männlich blau und den
Gegenpol S weiblich rot zu gestalten. Die Antipode wird immer als schlecht betrachtet. Das weiße
Element ist dagegen die Seele. In Jungs Werk „Das Rote Buch“ ist Rot das weibliche und Blau das
männliche Symbol.
Ein Ehepaar wird dargestellt als weißhaariger Mann in blauem Gewand und eine schwarzhaarige
Frau in rotem Kleid. Der Mann grüßt einen in Weiß gekleideten Menschen am Straßenrand. In
dieser Farbgebung benutzt Jung genau die gegensätzliche Codierung der mittelalterlichen Norm.
Philemon wird abgebildet in den Farben Rot & Blau des Eisvogels, die auch in der Umrandung
benutzt werden. Es sind die gleichen Symbole die Wilhelm I, Prinz von Oranien benutzte, der den
Eisvogel als Leitfigur wählte. Die Farben der ersten niederländischen Flagge waren die Farben des
Eisvogels Oranje-Weiß-Blau40.
Abraxas wird als zweispaltige Zwittergestalt beschrieben, als Hermaphrodit, als wahrhaftig und
Lügner, gut und schlecht, Licht und Dunkelheit in Einem und in einem Wort.

40 The Kingfisher - The etymology of kingfisher (Alcedo atthis)


34 Goethe – von Emil Ludwig (1931)
• Untertitel: Geschichte eines Menschen
• Umfang:
• Verlag: Paul Zsolnay Verlag

Struktur
1. Erstes Buch Genius und Dämon (6 Kapitel 1-6)
2. Zweites Buch: Erdgeist (3 Kapitel 7-9)
3. Drittes Buch: Tragischer Sieg (3 Kapitel 10-12)

Notizen

Erstes Buch Genius und Dämon


• J.W. Goethe und seine Schwester Cornelia als „Zwillinge“ (31)
• Herder's Schrift über die Ursprüng der Sprache (44)
• Kestner beschreibt Goethe (74)
• Werther's Leiden als Briefroman (93)
• Urfaust (108)
• „Du bist kein Christ“ (110)
• „Goethe nenne sie 'Du'“ (v. Stein) (159)
• Goethe entdeckt 1784 das „os intermaxillare“ (217)
“Jena, 27. März nachts … Ich habe gefunden – weder Gold noch Silber, aber was mir eine
unsägliche Freude macht – das os intermaxillare am Menschen! Ich verglich mit Lodern
Menschen und Tierschädel, kam auf die Spur und siehe, da ist es!Nur bitt ich dich, lass dich
nichts merken, denn es ist wie der Schlusstein zum Menschen, fehlt nicht, ist auch da! Aber
wie!”
“Welch eine Kluft – heißt es dann im Aufsatz über de Knochen – zwischen dem os
intermaxillare der Schildkröte und des Elefanten! Und doch läßt sich eine Reihe Formen
dazwischenstellen, die beide verbindet. Das was am ganzen Körper niemand leugnet, könnte
man hier am kleinen Teile zeigen. Man mag die lebendigen Wirkungen der Natur im ganzen
und großen übersehen oder man mag die Überbleibsel ihrer entflohenen Geister zergliedern:
sie bleibt immer gleich, immer mehr bewundernswürdig.”
„Vielmehr ist der Mensch – schreibt er zugleich privatim – aufs nächste mit den Tieren
verwandt. Die Übereinstimmung des ganzen macht ein jedes Geschöpf zu dem was er ist,
und der Mensch ist Mensch so gut durch die Gestalt und Natur seiner oberen Kinnlade, als
durch Gestalt und Natur des letzten Gliedes seiner kleinen Zehe Mensch. Und so ist wieder
jede Kreatur nur ein Ton, eine Schattierung einer großen Harmonie, die man auch im
Ganzen und Großen studieren muss, sonst ist jedes Einzelne ein toter Buchstabe.“
• Hymnus auf die Natur (218)
• Leidenschaftlicher Kampf gegen die Studentenbewegungen in Jena (Revolte) (247)

Zweites Buch: Erdgeist


• Goethes Farben-Theorie (324)

Drittes Buch: Tragischer Sieg (3 Kapitel 10-12)


35 Fabian - von Erich Kästner (1931)
• Untertitel: Die Geschichte eines Moralisten
• Typ: Roman
• Umfang 264 Seiten

Notizen
• Vierzehn Tote in Kalkutta (30)
• Sinologe (54)
• Der Morphinist (103)
• Internat (118)
• Diebstahl eines Aschenbechers (144)
• Der Arzt der seine eigene Krankheit übersieht (202)
• Abschiedsrede an Labuda (203)
• Das Seifengeschäft (223)
• Schade ums Geld fürs Studium (228)
• Das Internat (230)
• Die Bestrafung im Internat (231)
36 Die Morgenlandfahrt – Hermann Hesse (1932)
• Untertitel: eine Erzählung
• Widmung: Den Freunden Hans C. Bodmer und seiner Frau Elsy gewidmet
• Verlag: Band I der Bibliothek Suhrkamp
• Umfang 124 Seiten
• Die Morgenlandfahrt

Notizen
• Vergessene Denkmale (19)
• In Schwaben unterwegs (20)
• Durch Räumen und Zeiten wandern (31)
• Leo sagte << Bei den Müttern ist es auch so. Wenn sie die Kinder geboren und ihnen ihre
Milch und ihre Schönheit und Kraft mitgegeben haben, dann werden sie selbst unscheinbar
und es fragt niemand mehr nach ihnen >> (39)
• „Es ist das Gesetz vom Dienen. Was lange leben will, muss dienen. Was aber herrschen will
das lebt nicht lange.“ (40)
• Wer sich bloß durch Streben zum Herren gemacht hat, der endet im Nichts, zum Beispiel in
den Sanatorien.“ (40)
• Verloren geglaubte Gegenstände (46)
• Mitbegründer des Bundes: Zoroaster, Lao Tse, Platon, Xenophon, Pythagoras, Albertus
Magnus, Don Quixote, Tristram Shandy, Novalis, Baudelaire (59)
• Geschichte des Bundes (59)
• Geschichte einer Reise (59)
• Götze als Doppelgestalt, die mich und Leo andeutete.... (123)
37 Du und die Erde - von Hendrik Willem van Loon (1932)
• Ursprünglicher Titel (USA): Geography
• Deutscher Titel: Du und die Erde
• Herausgabe: Im Verlag Ullstein - Berlin, 1932
• Umfang: 445 Seiten

Umschreibung
In dieser Geographie steht der Mensch an erster Stelle. Seine natürliche Umwelt steht an zweiter.
Der Rest erhält so viele Zeilen, wie noch übrigbleiben.
Selbstverständlich ist das Buch betagt, aber sehr humorvoll und detailliert in Bereichen,
die man sonst nirgendwo mehr dokumentiert hat, z.B. siehe u.g. Notizen.

Notizen

Griechenland
• Athen hatte 1829, als es seine Freiheit wiedererlangte, gerade 2000 Einwohnern.
• Larissa in Griechenland hatte ein eigenes Sudanesenviertel, weil die Türkische Besatzung
Hilfstruppen aus dem Sudan nach dem Abzug schlichtweg vergessen hatte (Seite 77).
• Der winzige Ort Sparta wurde erst 1839 erbaut.
• Die blau-weiße Fahne Griechenlands stammt vom ersten griechischen König aus Bayern.

Italien
• Alle norditalienischen Seen sind Moränen-Seen.
• Der Name Lombardei stammt von den Langbärten (ein germanischer Stamm
"Langobarden" aus dem Gebiet der Elbe-Mündung).
• Die Engländer nennen Livorno Leghorn.
• Ravenna war im 5. JH. die bedeutendste Stadt des Römerreiches.

Holland
• Ein rätselhafter Wechsel in der Wassertemperatur oder im Salzgehalt der Ostsee vertrieb den
Hering eines Tages von der Ostsee zur Nordsee und verlagerte die reiche
Einkommensquellen der Fischerei von der Ostsee zur Nordsee.
• Da die Niederländer Flüchtlinge kurzerhand aufnahmen und diese Einwanderer erheblich
zur kaufmännischen und geistigen Entwicklung beitrugen, wuchs der Wohlstand erheblich
an...

Groß-Britannien
• Ein Kaufman galt in den Augen der Feudalherren als unwürdig. Die Briten überließen den
Handel zunächst den Leuten aus dem Osten, den Deutschen.d.h. den "Easterlings", den
"Östlichen". Deshalb hieß das Geld "Easterling's Pound", später Pfund Sterling (Seite
199).
• In Schottland pflanzen sich die Menschen (wie in Israel) über die Mutter und nicht über den
Vater fort.

Jugoslawien / Serbien
• Ragusa (Dubrovnik) fuhr mit den weltberühmten Argosinen (ragusische Schiffe von
besonderer Bauart, von Argo ?) nach Kalkutta und Kuba...
Bulgarien
• Bulgarien ist vielleicht die Heimat der Bulgaren ( Wlachen ), die einst über ganz Europa
verbreitet gewesen sind (Wales, Welsche, Wallonen...) .

China
• Die Chinesen werden gelb genannt nachdem sich die Kaiser von China den Namen Huangti
gaben, was Herr der gelben Erde bedeutet. Der gelbe Lößschlamm, welchen der Huangho
meerwärts trägt, überzieht alle Dinge in Nordchina mit einem gelben Staub - die Straßen, die
Häuser, die Kleider das Wasser, alles ist gelb... Ansonsten ist aber die Hautfarbe ist nicht viel
gelber als die der Bewohner der Städte des Westens,

Japan
• Kioto ist die alte Hauptstadt des Reichs. Kioto ist dasselbe Wort wir Tokio, nur mit
vertauschten Silben. Das Wort Yedo ist ein alter Name der Stadt Tokio.

St. Brandon bei Teneriffa


• In der Nähe von Teneriffa liegt der Legende nach die Insel St. Brandon, aber niemand fand
heraus wo eigentlich. Denn St. Brandon versank auf den Boden des Meeres, wenn sich ein
Schiff näherte und stieg wieder auf, wenn der Besucher verschwunden war. Nur auf diese
Weise konnte sie dem Schicksal entgehen, von einer europäischen Macht okkupiert zu
werden.
38 Gastmahl - von Platon (1934)
• Originaltitel: Symposion (409/416 vor Christus)
• Verlag: Felix Meiner in Leipzig (MCMXXXIV)
• Umfang 186 Seiten
• Eintrag: 7 Aug. 2008 von JWR

Struktur
• Rede Phaidros
• Rede Pausania
• Rede Eryximachos
• Rede Aristophanes
• Rede Agathon
• Rede Sokrates (und Diotima)

Beschreibung
Eine zauberhafte Beschreibung der alten Mythen in Dialogform.
39 Ich Claudius - von Robert von Ranke Graves (1934)
• Titel der zweibändigen (1100-seitigen) Originalausgabe: "I Claudius" und "Claudius the
God"
• Verlag: Deutsche Buch-Gesellschaft (1947)
• Umfang: Verkürzte Ausgabe des Originals (1934) auf 336 Seiten
• Sprache: Deutsch
• Originalsprache: Englisch

Beurteilung
Das Vorwort dieses Romans beginnt mit der Feststellung: "Obwohl der nachmalige Kaiser Claudius
zehn Jahre vor Beginn der christlichen Zeitrechnung geboren wurde, so weist sein Zeitalter mehr
Gemeinsamkeiten mit der Gegenwart auf als irgendeine andere dazwischenliegende Epoche".
Die Atmosphäre dieses Buches wird geprägt von Mord (hauptsächlich Vergiftungen und
Hinrichtungen), Komplotts, Intrigen, Heuchelei, Bestechung und Verrat, die man wie Claudius nur
überleben kann durch Klugheit und Verstand in Kombination mit einem gebrechlichen Körper.
Claudius ist in diesem Buch ein halbwegs sympathischer Mann inmitten einer geisteskranken
Gesellschaft, die ihm auch die letzten seiner wenigen, geliebten Mitmenschen und Freunden
beraubt.
Das Buch ist gut lesbar, fesselnd und aktuell, solange einige Methoden "wie im alten Rom" immer
noch in der Praxis angewandt werden.

Notizen
• Robert von Ranke Graves entnimmt die geschichtliche Details der altrömischen Historien,
u.a. aus den Annalen von Tacitus.
• Es war durchaus nicht ungewöhnlich einem Herrscher früher den Titel Gott zu verleihen.
Widerwillig akzeptiert auch Claudius den Titel Gott, den er von den eroberten Briten erhält.
Der Tempel ist jedoch spärlich und mit Grasssoden überdacht - und damit vergleichbar mit
den allerersten römischen Heiligtümern.
• Sehr vielen Details aus dem Buch hat Robert von Ranke Graves aus Suetonius (Buch: De
Vita Caesarum, Römische Kaiser) entnommen, welches die Biographie der Kaiser Julius
Caesar, Augustus, Tiberius, Caligula, Claudius, Nero, Galba, Otho, Vitellius, Vespasianus,
Titus Dominitianus dokumentiert. In diesem Manuskript ist Claudius bedeutend weniger
sympatisch: er ist ein neurotischer, vergesslicher und brutaler Angsthase.
• Zu seiner Grausamkeit sagt Suetonius: Claudius hat 35 Senatoren und mehr als 300 Ritter
töten lassen.
• Um eine alte Sitte neu zu beleben hat der Sieger Claudius nach der Schlacht in
Großbritannien auf seinem Triumphzug Gesicht, Hals, Arme und Beine - soviel eben von
seinem Körper zu sehen war, mit einem leuchtendem Rot bemalt.
40 Das Schloss - Roman von Frank Kafka (1935)
• Das Schloss - Roman von Frank Kafka (1935)
• Verlag: Fischer (1968)
• Umfang: Taschenbuch, 308 Seiten
• ISBN: 3-596-20900-5

Inhalt
• 20 Kapiteln (jedoch unvollendet)
41 Gilles' Frau – Madeleine Bourdouxhe (1937)
• Originaltitel: La femme de Gilles
• Verlag: Piper(2605)
• Umfang: 166 Seiten
• Struktur: 18 Kapitel, Titel: Eins …. Achtzehn auf 150 Seiten, der Rest ist ein Nachwort
• Ort der Handlung: Lüttich

Notizen
• Intensives Prosa, sehr gut beobachtet.
• Die Auslöschung der eigenen Person im Namen der Liebe – Schicksal der Frauen...
• Gilles' Geruch (Seite 6)
• Elisa, Gilles' Frau hat „spanische Züge“ wie die Autorin Madeleine Bourdouxhe (7)
• Es war als würde etwas geboren oder als stürbe etwas (146)
• Die letzten Worte die sie hörte waren: „Elisas Mann“ (150)
• Er fordert immer ein wenig mehr als sie gibt (155)
• Nicht einmal die Autorin kann Elisa zurück reißen vom Untergang (166)

Struktur der Kapitel


1. Warten auf Gilles
2. Victorine verführt Gilles
3. Verdacht (zu Dritt ins Kino)
4. Beruhigung
5. Die Verfolgung und die Erinnerung
6. Victorine billig geschminkt
7. Emigration als verpasste Chance – Der Tanzabend
8. Das Niederkunft
9. Elisa schickt Victorina nach Hause
10. Die Beichte
11. Bekänntnis und Erleichterung
12. Ein zunächst schöner Ausflugstag
13. Freudloser Alltag
14. Irrtümer
15. Gilles verprügelt Victorine nach der Ankündigung ihrer Hochzeit
16. Die Lüge und das mütterliche Unwissen
17. Der Anfang eines Vergessens
18. Die letzten Worte die sie hörte waren: „Elisas Mann“ (150)
42 Schachnovelle – Stefan Zweig (1938-1941)
• Verlag. Fischer Taschenbuch
• Umfang: 110 Seiten
• Schachnovelle (Schachnovelle. In: Projekt Gutenberg-DE)

Notizen
• Czentovic beherrscht keinen Blindschach (15)
• Gehirn schwarz und Gehirn weiß (80)
• Ich schwarz und Ich weiß (81)
• „Jedes meiner beiden Ich“ anstatt „Jedes meiner beiden Ichs“(?) - Gibt es nur ein Plurales
Ich für das singulare Ich (?) (81)
• „Schachvergiftung“ (85, 96)
• manisches Schachspielen (96)
43 Früchte des Zorns – John Steinbeck (1939)
Widmung: Carol wollte dieses Buch – Tom lebte es
Umfang: 544 Seiten-30 Kapitel
Verlag: Bertelsmann

Notizen
• Die Bank ist ein Ungeheuer (45)
• Vielleicht können wir die Banken umbringen – wie die Schlangen und Indianer (45)
• Phalli der Säer (51)
• Route 66 (148)
• Der Landraub der Traktoren (187)
• Eine halbe Million ist auf der Flucht (187)
• Der Witz von der Kuh auf dem Weg zum Decken (195)
• Ich klettere über Zäune (216)
• Okies = Dreck aus Oklahoma (253)
• „Eine Million Acker“ wird im gesamten Buch als Übersetzung von „1 Million acres“
benutzt, obwohl es eindeutig Oberflächenangaben und keine Acker betrifft.
44 Wind, Sand und Sterne – von Antoine de Saint-Exupery (1939)
• Originaltitel: Terres des Hommes
• Verlag: Karl Rauch
• Umfang 191 Seiten
• Widmung: dem Kameraden Henri Guillaumet (→ Seite 35)
• Struktur: 9 Episoden (Kapitel)

Notizen
• Das Schicksal (19)
• Henri Guillaumet (35)
• Die Oase41 (als Märchen). Die Oase existiert immer noch als Ruine (Historia de un castillo)
und wurde in einem Dokumentarfilm beschrieben: Oasis - le docu-fiction inspiré de Terre
des hommes (77)42.
• Auch die Namen und das Alter der beiden Mädchen sind bekannt: Suzanne (16) und Edda
(9) Fuchs Valon43. (Tagebuchfragmente→ Inspiratiebronnen Voor Antoine de Saint-
Exupéry).
• Männlichkeitsstufen 11-19. Der Dummkopf (im Original: Imbicile) ist ein „Neunzehner“
(82-84)
• Die besten Jahren der Jugend verbringt man in einem Steinland (85)
• Der Flügelschlag einer Libelle (94)
• Der Wüstengott ist geizig, er bereut schnell (97)
• Alle Sklaven heißen Bark (105)
• Wie man zum Sklaven wird (106)
• Man nimmt ihnen ihre Vergangenheit (108)
• Drei Tage braucht der Sklave zum Sterben (108)
• Die Schatztruhe der Mauretanier (109)
• Die blonde Sahara (134)
• Niemand hat Angst zu Sterben (144)
• Sternstunden (167)
• Der Instinkt der Bauernenten und Wildenten (175)
• Gazelleninstinkt (175)
• Mozart als kleiner Prinz – wahrgenommen auf der Bahnreise in Richtung Polen (190)

41 El castillo de Saint-Exupéry
42 Die Geschichte erinnert irgendwie an Roald Dahls „Der Besucher“ - The Visitor in Switch Bitch
43 Fotos sind verfügbar im Dokumentarfilm El Principito en Concordia? - Instituto Saint Exupéry
45 Wem die Stunde schlägt - von Ernest Hemingway (1940)
• Kategorie: Roman
• Originaltitel: For whom the Bell Tolls (1940)
• Verlag: Fischer Taschenbuch (1941, 2002)
• ISBN: 3-596-50576-3
• Umfang: Taschenbuch, 556 Seiten

Struktur: 43 Kapiteln

Notizen:
• Der Titel stammt aus einem Zitat von John Donne auf Seite 5: ....and therefore never send
to know for whom the bell tolls; it tolls for thee.
• "Und du weißt nichts besseres, als mit ihr zu joder?". (Seite 337)
Das Wort joder steht nicht in jedem Wörterbuch und bedeutet: to damage, break, to annoy,
bug, to put in a difficult situation, (vulgar) to fuck. Siehe auch "jodido".
• Verlier nicht gleich deine cojones, weil ein anderer Pech gehabt hat. (Seite 347).
Volkswagen hatte im März 2006 in einer Plakatkampagne den Golf GTI mit „Turbo-
Cojones“ beworben. Im Englischen steht der Begriff Cojones übertragen für Mut und
Kühnheit, im Spanischen bedeutet die Wortkombination aber „Turbo-Hoden“. Aufgrund
massiver Proteste wurde die Werbeaktion zurückgezogen.
• Bist du sicher, ganz sicher, dass er jodido ist? bedeutet soviel wie: Bist du sicher, ganz
sicher, daß er "hinüber" ist? (Seite 346).
Hemingway benutzt jodido als Ersatz für das vulgäre Wort "fucked". Die Erklärung findet
man in: jodido = Spanish slang for "fucked," from the verb joder (to fuck).
46 Sternstunden der Menschheit – Stefan Zweig (1943)
• Untertitel Zwölf historische Miniaturen
• Struktur: 12 (in der späteren Ausgabe 14) Novellen
• Verlag: Fischer
• Umfang: 180 Seiten
• Sternstunden der Menschheit

Themen
1. Sie Entdeckung des pazifischen Ozeans (1513)
2. De Untergang von Byzanz (1453)
3. Der Messiah von Händel (1741)
4. Die Entstehung der Marseillaise (1792)
5. Napoleons Waterloo (1815)
6. Goethes Marienbader Elegie (1823)
7. Suter und die Entdeckung Eldorados (1848)
8. Dostojewksis Begnadigung (1849)
9. Das Ozeankabel und das erste Telefonat (1858)
10. Tolsois Ende (1910)
11. Kapitän Scott am Südpol (1912)
12. Lenins Rückkehr (1917)

Notizen
• Byzanz ist verloren gegangen durch einer unverschlossenen Kirchentür
• Kapitän Scott am Südpol: „Schickt dies Tagebuch meiner Frau meiner Witwe“ (170).
47 Die Romane und die großen Erzählungen – H. Hesse (1943)
• Verlag: Suhrkamp
• Ausgabe: Jubiläumsausgabe zum 100ten Geburtstag Hermann Hesses
• Umfang: 8 Bände

Notizen Glasperlenspiel (609 Seiten)44


• Verfiel die Musik so war das ein sicheres Zeichen für den Niedergang der Regierung und
des Staates.... Die Ursprünge der Musik liegen weit zurück. Sie entsteht aus dem Maß und
wurzelt in dem großen Einen. Das große Eine erzeugt die zwei Pole: die zwei Pole erzeugen
die Kraft des Dunkeln und des Lichten. ….Die vollkommene Musik hat ihre Ursache. Sie
entsteht aus dem Gleichgewicht. … Die Musik beruht auf die Harmonie zwischen Himmel
und Erde, und auf die Übereinstimmung des Trüben und des Lichten. (Seite 27)
• Das Glasperlenspiel sei eben kein verantwortungsloses Spielen mit Buchstaben. ...Es
bestehe aus lauter Assoziationen und spiele mit lauter Analogien...(Seite 99)
• Von Joseph Knecht sind drei solche Lebensläufe erhalten geblieben und wir halten sie für
den vielleicht wertvollsten Teil dieses Buches... (Seite 119)
• Wir sahen gewissermaßen dem Höhepunkt und der Glanzzeit einer Sprache aus der Nähe
zu, gingen in Minuten einen Weg mit ihr, zu dem sie einige Jahrhunderte gebraucht hatte,
und mich packte das Schauspiel der Vergänglichheit gewaltig an: das Aufblühen einer Blüte,
die bereits den Keim der Zerfalls enthält, die Entartung und der Zusammenbruch... Dass ihre
Jugend, ihre Blüte aber auch in unserem Gedächtnis unserer Jugend – in den finstersten
Ecken – aufbewahrt bleibt......dass sie in den Zeichen und Formeln der Wissenschaft
aufgezeichnet bleibt sowie in den geheimen Formulierungen des Glasperlenspiels fortlebe
und jederzeit wieder aufgelebt werden könne … Und ich begriff plötzlich dass in der
Sprache oder im Geist des Glasperlenspiels tatsächlich alles allbedeutend sei...(Seite 123)
• ...als eine lingua sacra, eine heilige und göttliche Sprache...(Seite 124)
• Orakelsprache (137)
• Musik als Urquelle (139)
• Es wird bald Kriege geben (144)
• Thomas von der Trave (145)
• Kants Zitat zur Theologie (148)
• Bengel (173)
• Das Glasperlenspiel als enzyklopädisches Werk (175)
• Alchemie als Geheimsprache (209)
• Yin & Yang (296)
• Der Gelehrte, der als Redner, als Autor, als Lehrer wissentlich das Falsche sagt, wissentlich
Lügen und Fälschungen unterstützt, handelt nicht nur gegen organisatorische Grundgesetze,
er tut außerdem, jedem aktuellen Anschein zum Trotz, seinem Volke keinen Nutzen, sondern
schweren Schaden, er verdirbt ihm Luft und Erde, Speise und Trank, er vergiftet das Denken
und das Recht und hilft allem Bösen und Feindlichen, das dem Volke Vernichtung droht.
(Teil II, 393).
• Magister Ludi bedeutet ursprünglich ganz einfach Schulmeister (396).
• Das Erwachen (405)
• Denn jedem Anfang ist ein Zauber eigen.... (406)
• Und jedem Anfang wohnt ein Zauber inne,
Der uns beschützt und der uns hilft, zu leben (406)
• Wohlan denn, Herz, nimm Abschied und gesunde! (406)

44 Das „Glasperlenspiel“ als eine Metapher für das monetäre Fiatgeldsystem


Die drei Lebensläufe
Die drei Lebensläufe (Seite 482)
1. Der Regenmacher (482)45
2. Der Beichtvater (529)
3. Indischer Lebenslauf (566)
• Die drei Lebensläufe bilden gewissermaßen der Schlüssel für den eigentlichen Roman46.
• Im Glasperlenspiel steckt eine Anmaßung, die Welt auf rationale Begriffe bringen zu
können, ja gar mit ihr spielen zu können, die gewisse kosmische oder göttliche Gesetze
verletzt.47
• Das Opfern des Regenmachers Der Alte schlug zu mit der Axt, er sank zusammen. (529)
• Das Ritual des Feuerbohrens (529)
• … er (Josef) war keineswegs gesonnen Beichten anzuhören, sondern begehrte selber zu
beichten und seine Not in eine fremde Hand zu legen (564).
• Der Protagonist Dasa hatte weder eine Schlacht noch einen Sohn verloren, er war weder
Fürst noch Vater gewesen; wohl aber hatte der Yogin seinen Wunsch erfüllt und ihn über
Maya belehrt: Palast und Garten, Bücherei und Vogelzucht, Liebe zu Pravati und heftiges
Misstrauen gegen sie, alles war Nichts – nicht Nichts, es war Maya gewesen! (606)
• Mehr ist von Dasas Leben nicht zu erzählen, das übrige vollzog sich jenseits der Bilder und
Geschichten. Er hat den Wald nicht mehr verlassen (609)48.

45 Bei John Grisham ist der Regenmacher der Anwalt, der einer Kanzlei das große Geld einbringt (Umschlag)
46 Eine Wiederbegegnung mit Hermann Hesses Glasperlenspiel – (Ein Blog-Beitrag von Freitag-Community-Mitglied
Thomas.W70, datiert 04.05.2011)
47 Eine Wiederbegegnung mit Hermann Hesses Glasperlenspiel – (Ein Blog-Beitrag von Freitag-Community-Mitglied
Thomas.W70, datiert 04.05.2011)
48 Schlusssatz des indischen Lebenslaufs (und des Glasperlenspiels)
48 Philosophie des Abendlandes – Bertrand Russell (1945)
• Originaltitel: „A History of Western Philosophy“
• Russell was awarded the Nobel Prize for Literature in 1950, the book was cited as one of
those that won him the award.
• Verlag: Europa Verlag
• Untertitel: Ihr Zusammenhang mit der politischen und der sozialen Entwicklung
• Umfang: 855 Seiten

Struktur (3 Bücher)
1. Die Philosophie der Antike (Vorsokratiker, Sokrates, Plato und Aristoteles & nach
Aristoteles)
2. Die katholische Philosophie (Kirchenväter & Scholastiker)
3. Die Philosophie der Neuzeit (Renaissance –> Hume & Rousseau -> Gegenwart)

Notizen
• Friedrich II. (HRR) (†1250), der eine neue Religion schaffen wollte, war extrem anti-
päpstlich (aus der Vorrede – Seite 16, 456)
• Orgie = Sakrament (Orphisch) (44, 55)
• Thales: Die Ursubstanz ist Wasser (46)
• Die Aristokratie feiert ihren Sieg mit lebenden Fackeln (46)
• Anaximander: Feuer, Erde, Wasser (48)
• Anaximenes: Luft (48)
• Theorie = leidenschaftliche Kontemplation (55)
• Hermaphroditen waren unfruchtbar (76)
• Sokrates: kein Mensch sündigt wissentlich (113)
• Lernen heißt: sich erinnern (114)
• Herodot: Kein Spartaner sei unbestechlich gewesen (120)
• Spartas Schwachstellen (122)
• Platos Utopie „Der Staat“ war die erste Utopie (126)
• Nur die Geschwisterehe ist erlaubt49 (134)
• Lügen ist ein Vorrecht der Regierung (134)
• Die von Gott erschaffene Katze ist die Idealkatze (143)
• Fürsten als Philosophen (144)
• Die Kluft zwischen Allgemeinem und Besonderem (148)
• Russell: Plato macht Fehler (148)
• Von Gott geschaffenen Modellmenschen (148)
• Platos Selbstkritik in Parmenides, in dem Antiphon (Platos Halbbruder), der sich als
einziger an eine Unterhaltung erinnert, sich nur für Pferde interessiert (148)50
• Russell: Vernichtendes Urteil über Sokrates (164)
• Platos Weltentstehungsgeschichte (165)
• De Bedeutung der Wörter und Farben variiert (ausgenommen: die Regenbogenfarben) (174,
180)
• Die Zahl als platonische Idee51 (177)
• Alexander war ein „Räuberhauptmann“ (182)

49 Vergleiche: die Geschwisterliebe für Agathe in Musils „Der Mann ohne Eigenschaften“
50 Vergleiche: die Liebe für Pferde, die Jonathan Swift (Gulliver) in Gullivers Reisen für Pferde entwickelt.
51 Gegenbeispiel: Ich habe zwei linke Hände
• Gerechtigkeit (194)
• Der Sklave ist ein beseeltes Werkzeug (196)
• Russells Versuch das korrekte Wort zu finden (198)
• Gott kann uns nicht lieben (201)
• Aristoteles: Gefühlsarmut (205)
• Gerechtigkeit in Justiz und Verwaltung (212)
• Ein Tyrann benötigt Söldner; ein König kommt mit Bürgerwachen aus (213)
• Ein freier Mensch singt und spielt nur wenn er berauscht ist (215)
• Fehler in Syllogismen (218)
• Oberhalb des Mondes ist alles ewig, darunter ist das Leben sterblich (227)
• Irdische Bewegungen sind Linien; oberhalb des Mondkreises bewegen sich Körper in
Kreisen (227)
• Ursprünglich waren Morgenstern und Abendstern verschiedene Himmelskörper (233)
• Buridans Esel in der Astronomie (233)
• Die Erde gehörte für Pythagoras zu den Planeten (233)
• Ein Zentralfeuer (aus des Zeus oder Mutter der Götter) wurde als Sonnenlicht reflektiert
(234)
• Es gab zehn Himmelskörper (234)
• Diogenes plante eine globale Münzfälschung (251)
• Epikur und Lukrez hassen die Religion (268)
• Stoiker lehren eine endlose Wiederholung (273)
• Plotins moralische Reinheit und Erhabenheit (304)
• Plotin übernimmt Platos Erörterung der Liebe aus Symposion (305)
• Enneaden „Neuner(gruppen)“ sind die Bücher Plotins (305)
• Origines: 1e Person (→ Origines: das Eine), 2e Person = Nous, 3e Person = Seele (306)
• Plotin: mit der Gottheit eins werden (308)
• Zum Schluss vergisst man Alles dieser Welt52 (310)
• Kyrillos lynchte Hypathia (380)
• Fälschung der Konstantinische Schenkung (402)
• Papst Johanna (Legende) (409)
• Asien sollte ebenbürtig sein (411)
• Simonie: Der König verkauft Bistümer, der Bischof verkauft Ämter (421)
• Gottesexistenz (Anselm) (428)
• Roscellinus: Universale „Flatus Vocis“ ein von der Stimme erzeugter Lufthauch. (447)
• Sic et non (Abelard) ( 448)
• Wycliff (489, 492, 492)
• Thomas von Aquino: zu Geschwisterliebe (469)
• Jan Hus als Lehrling von Wycliff (492)
• Die Welt ist machiavellistischer geworden als sie je zu Maciavellis Zeit gewesen ist (519)
• Morus: Utopia (1518) (526)
• Keppler erreicht sein Zeil durch Geduld – auch ohne Genialität (538)
• Bacon: Wissen ist Macht (550)
• Bacon: Der Staat bestimmt was Glaube und was dagegen Aberglaube ist53 (559)
• Nur in Holland konnte man im 17. Jahrhundert frei spekulieren (568)
• Descartes: Ein Ding welches denkt54 (574)
52 Alzheimer?
53 Das gibt es heutzutage auch beim Fiatgeld, das als Zwangsglaube akzeptiert werden muss und zwar im Gegensatz zu
Edelmetalle, die als Geld totgeschwiegen werden!!
54 I sing, therefore I am - “I am a singing thing to prove that I am a human being”.
• Man versuchte Spinoza55 zu ermorden (578)
• Spinoza: Nur aus Unwissenheit meinen wir die Zukunft ändern zu können (582)
• Goethe hat Spinoza nicht im Geringsten verstanden (584)
• Spinoza betrachtet das Ganze aus der Ferne, so dass die Emotionen abgeschwächt werden
(589)
• Leibniz veröffentlichte seine optimistische Ideen (590)
• Ratschläge für Braute: sich auch verheiratet regelmäßig zu waschen! (591)
• Robert Filmer: Monarchen erbten die königliche Macht von Adam als Geschenk Gottes
(628)
• Naturrecht (632)
• Wucher (633)
• Lord Monboddo als Darwin's Vorläufer) (634)
• Locke: Die Ursprung des Geldes ist das unvergängliche Edelmetall (646)
• In der USA das Oberste Gericht (die richterliche Gewalt) ist die Instanz neben Legislative
und Exekutive56 (649)
• Die Kalifornische Stadt Berkeley wurde nach dem Philosophen benannt (657)
• Hume: Die Impression des Ichs existiert nicht (671)
• Blake war ein Schwedenborger (688)
• Die Liebenswürdigheit des Frankensteiner Monsters (689)
• Swedenborgs57 Buch Träume eines Geistersehers (1766) wurde viermal verkauft. Eins
davon wurde an Kant verkauft58. (714)
• Kant: die Lehre von Raum und Zeit (720)
• Fichte: das Ich ist die einzige Wirklichkeit, weil es sich selbst setzt; das Nicht-Ich59 wird
vom Ich gesetzt (726)
• Condorcet war der Lehrer von Malthus' Vater (731)
• Hegel: was immer ist, ist richtig (Absolut) (739)
• Hegel: Frieden bedeutet Verknöcherung (748)
• Ist der Staat für die Bürger oder ist der Bürger für den Staat da? (751)
• Hegel: ein Imperium, hochgezogen aus Fehlern (752)
• Byron: zügelloses Geschlecht (754)
• Schopenhauer: Der Wille ist böse (762)
• Arthur Schopenhauer: Obit anus, abit onus → (Die Alte stirbt, die Last vergeht) (765)
• Der Wille besiegt die Erkenntnis (766)
• Nietzsche: Angsterfüllter Übermensch (774)
• Pavlov → Bentham (781)
• Dialektik bei Marx (791)
• Jeder Philosoph beginnt mit der Erforschung der Wahrheit (792)
• Bergson: Intellekt ist böse; Instinkt ist gut (800)

55 no corrections seem to have been transferred to the American edition (even Spinoza's birth year remains wrong - A
History of Western Philosophy“
56 Diese Idee mag 1945 bei der Veröffentlichung noch funktioniert haben. Zur Zeit (in 2014) ist die Oberste Gericht
der USA jedoch ohnmächtig gegen der modernen monetäre Maffia, die jedoch auch damals schon existiert haben
(siehe Gerichtsprotokolle in Gustav Myers " Money " die großen amerik. Vermögen)
57 Die Ehe im Himmel ist notwendig, weil Mann und Frau alleine keine vollständigen Menschen sind. Zwei Ehegatten,
die innerlich vereinigt sind, erscheinen im Himmel nicht als zwei Menschen, sondern als ein geschlechtsloser
(androgyner) Engel. → Emanuel (von) Swedenborg
58 Das Werk Arcana caelestia bezeichnete Kant als „acht Quartbände voll Unsinn“. → Emanuel (von) Swedenborg
59 Das Nichtich ist auch in der Existenzphilosophie von Karl Jaspers von Bedeutung: es gibt das Ich und das Nichtich.
49 Die Amerikaner – von Geoffrey Gorer (1948)
• Untertitel: Eine völkerpsychologische Studie
• Verlag: Rowohlt Hamburg
• Serie: Band 9 in Rowohlts deutsche Enzyklopädie
• Umfang: 217 Seiten

Notizen
• Die Bedeutung der Wörter (57)
• „Gangs“, in dem Buben sich un- oder außergesetzlicher Tätigkeit hingeben (66)
• „Dating“ (67)
• Atomisierung (100)
• Atomisierung der Bewegung → Zurückführung der Bildung → Folge von
zusammenhangloser Einzeltatsachen → Tatsachenmillionär (100)
• Atomisierung des Wissens, wodurch Mitarbeiter nicht mal das Endprodukt kennen →
intellektuelle Passivität der Bürger → Anfälligkeit für die Machenschaften einer sich als
„Elite“ konstituierenden Schicht von Sozialtechnikern, „social engineers“. (101)
• Atomisierung der Bildung → Austausch von aneinandergereihten, unzusammenhängenden
Tatsachen (104).
• Atomisierung der Medien → Umschaltung des Programms in Werbefetzen (103)
• Techniken der Massenproduktion (112)
• In der amerikanischen Ethik ist es sittlich verwerflich einen Menschen anzugreifen der
schwächer ist als man selbst. Wenn aber der Schwächere selbst angreift, ist es nicht
verwerflich alle Kraft gegen ihn einzusetzen. „Never give a sucker an even Break“ (118)
• Für seinen Erfolg ist der Mensch selbst zuständig; an seinen Misserfolg sind andere
Menschen schuld (119).
• Die sittliche Imperative ist vergleichbar mit dem Pokerspiel, bei dem jeder Spieler seinen
ganzen Verstand anzuwenden um anderen Spielern das Nachsehen zu geben(119).
• Die Metapher des Bluffs, einer Art des Betrugs gibt einen wichtigen Schlüssel zur typischen
Geschäftsethik (119).
• Da der Erfolg so wichtig ist, besteht bei der die Vorschriften einhaltenden Mehrheit
jederzeit eine Neigung sich durch die gewandtere und skrupellosere Minderheit zu immer
fragwürdigen Praktiken drängen zu lassen (120).
• Ende der freien Marktwirtschaft durch Krisenjahren (204)
50 Die Stadt in der Wüste – von Antoine de Saint-Exupéry (1948)
• Originaltitel: Citadelle
• Verlag: Karl Rauch Verlag
• Deutsche Übersetzung von Oswalt von Nostitz
• Umfang 729 Seiten

Notizen
• Vorwort des franz. Herausgebers: Dieses Werk, das die Summa Saint-Exupérys darstellt und
seine über mehrere Jahre sich erstreckenden Meditationen zusammenfaßt, wurde uns in
Gestalt von unvollständigen und größtenteils unleserlichen Konzepten und von 985
Schreibmaschinenseiten hinterlassen.

• eine große Wahrheit (§3)


• Wer je einen andern erniedrigt, sagte mein Vater, zeigt damit, daß er niedrig ist. Niemals,
sagte mein Vater, darf ein Gebieter durch seine Untergebenen gerichtet werden. (§8)
• Wenn der Glaube erlischt, stirbt Gott und erweist sich fortan als unnötig. …
Und ich gedachte der Worte meines Vaters: «Wenn du willst, daß sie Brüder sein sollen,
zwinge sie einen Turm zu bauen. Willst du aber, daß sie sich hassen, so wirf ihnen Korn vor
…»(§11)
• Denn ich liebe es, wenn der Mensch sein Licht spendet. Und es kommt mir nicht auf die
dicke Kerze an. Allein nach ihrer Flamme bemesse ich ihren Wert.(§19)
• Ich wurde bewogen, über die Dinge nachzudenken, die mehr verbrauchen, als sie
einbringen. So steht es mit der Lüge der Staatsoberhäupter, denn auf dem Glauben an ihr
Wort beruht die Wirksamkeit des Wortes und seiner Macht. Und so kann ich mit Hilfe der
Lüge bedeutende Wirkungen erzielen. Ich stumpfe meine Waffe jedoch ab, während ich sie
gebrauche. Und wenn ich zunächst auch über meinen Gegner obsiege, kommt doch die
Stunde, in der ich ihm ohne Waffe werde gegenübertreten müssen.(§24)
• Die Tänzerin: „Ich sage dir, es gibt keine göttliche Gnade, die es dir ersparte, zu werden. Du
möchtest sein. Du wirst erst in Gott zum Sein gelangen. Er wird dich in seine Scheuer
einbringen, wenn du langsam geworden bist, wenn du aus deinen Taten geformt wurdest,
denn der Mensch, siehst du, bedarf einer langen Zeit für seine Geburt.“ (§29)
• Wenn du für den Menschen schreibst, belädst du ein Schiff. Doch nur recht wenige Schiffe
erreichen den Hafen. Sie versinken im Meer. Es gibt nur wenige Worte, die im Lauf der
Geschichte nicht ihre Leuchtkraft verlieren. Denn ich habe vielleicht vieles bezeichnet, aber
nur wenig erfaßt. (§36)
• Die Tänzerinnen (§37, §70)
• Inbrunst (§52) - Einer, der alle Menschen durch Gott hindurch liebt, liebt jeden Menschen
unendlich viel mehr als der andere, der nur einen einzigen liebt und lediglich den armseligen
Umkreis seiner Person auf seinen Komplizen ausdehnt.
• Gastfreundschaft (§54)
• Freundschaft (§58)
• Die Eitelkeit (§60)
• Der gute Geschmack (§66)
• Es ist nun gewiß gut, daß die Dinge dazu geschaffen wurden, dem Menschen zu dienen; es
wäre aber wider die Natur, wenn die Menschen dazu geschaffen wären, den Dingen als
Müllkasten zu dienen. (§71)
• Und zum ersten Male ahnte ich: Die Größe des Gebets beruht vor allem darauf, daß ihm
nicht geantwortet wird und daß dieser Austausch nichts mit einem schäbigen Handel zu tun
hat. (§73)
• Schlafende Schildwache (§109)

• Ich aber untersage, daß sich diejenigen rot kleiden, die nicht vom Propheten abstammen.
Und worin habe ich die anderen verletzt? Keiner kleidete sich rot. Dem Rot fehlte es an
einer Bedeutung. Seither träumen sie alle davon, sich rot zu kleiden. Ich habe die Macht des
Rots begründet, und du bist dadurch reicher, daß es da ist, auch wenn es nicht für dich
bestimmt ist. Und der Neid, der dich überkommt, ist Zeichen einer neuen Kraftlinie. (§207)
51 Die Iden des März - von Thornton Wilder (1948)
• Originaltitel: The Ides of March (1948) von Thornton Wilder (1897-1975)
• Widmung: Lauro de Bosis und Edward Sheldon
• Methode: fingierte Dokumente (Tagebücher, Briefe, Berichte..), aber keine historische
Rekonstruktion
• Kategorie: Roman (römisches Mosaik von den letzten Tagen der Republik (45 vor Christus -
15.3.44)
• Untertitel: Julius Caesar als Mensch
• Verlag: Fischer (1959)
• Umfang: Taschenbuch, 206 Seiten

Struktur
• 4 Bücher

Notizen
• Die Iden des März sind datiert auf 15.3.44
• 982: Über die Möglichkeit einer Abschaffung aller religiösen Bräuche (37).
• Catull: Hassen und lieben (55)
• Rede der Claudia "Poesie und Dichter" (72)
• Cleopatra/ Caesar: Seite 82-86, 91-93, 98-99
• Ciceros Brief über die Ehe (101-103)
• Cleopatra in Rom (104-111)
• Caesars Brief an Cleopatra (112-114)
• bei Cleopatra (118-126)
• Cleopatra/ Caesar (149-152)
• Catullus Tod (152-156)
• Caesar - Brutus (169-176)
• Verschwörungsbeginn (178)
• 973: Über die in die Mysterien der Guten Göttin (der Name ist unbekannt) eingeführte
Reformen (Seite 129)
Die Mysterien dauern 20 Stunden, wenden Unfruchtbarkeit ab und verhüten Missgeburten
und Fehlgeburten,
Die Mysterien bestätigen das Leben, die ganze Menschheit und die Schöpfung.
Um Mitternacht ziehen sich die Vestalinnen, die verheirateten Frauen und die Schwangeren
wegen den anstehenden Obszönitäten zurück (130).
52 Moralia - von Plutarch (45-125 n.C.)
• Autor: Plutarch (45-125 n.C.)
• Verlag: Dieterich (DVB), Band 47 (1950)
• SMAD: 7235/49-8694/49
• Gebunden, 335 Seiten
• Einführung: Max Pohlenz
• Eintrag: 10 Dez. 2008 von JWR

Inhalt
• Von der Heiterkeit der Seele
• Politische Ratschläge
• Die Inschrift EI60 am Apollontempel in Delphi
• Von der Liebe zum Reichtum
• Vom Schuldenmachen
• Von der Geschwätzigkeit
• Vom Kampf gegen den Zorn
• Des Sokrates Daimonion
• Alexander als Philosoph
• Gryllos oder die Vernunft der unvernünftigen Tiere

Notizen
• Rätsel die Gott betreffen (98)
• Erkenne dich selbst (99)
• Buchstabe E mit dem Rang 5 (99)
• Die Zahl 5 symbolisiert die Ehe (99)
• EI bedeutet "ob" (101)
• EI bedeutet "Du bist" (108)
• Monotheismus (?): Du bist das Eine (111)
• Farben (112)

Das Zahlensystem der Pythagoreer


• Aus: „Die Inschrift EI am Apollontempel in Delphi“
• Die Eins gehört sowohl zu den geraden als zu den ungeraden Zahlen
• Die Zwei bildet den Anfang der geraden Zahlen und gleicht dem Weiblichen
• Die Drei bildet den Anfang der ungeraden Zahlen und gleicht dem Männlichen.
• In einer Verbindung ist die ungerade Zahl stets die Herrschende ohne je beherrscht zu
werden, denn bei einer Verbindung einer geraden und einer ungeraden Zahl entsteht immer
eine ungerade Zahl.
• Weil die Fünf aus dem Verkehr der ersten männlichen (3) mit der ersten weiblichen (2)
Zahl hervorgeht haben die Pythagoreer sie als Ehe bezeichnet (106).
• Additionen der Zahl 5 bilden abwechselnd (als Endziffer) eine "10" und sich selbst (d.h. eine
"5") (107).
• Zahlenmystik: In mystischer Weise stellt Plutarch dann den Zusammenhang zwischen der 5
und Apollon her (107).
• EI ("ei" und nicht: "el") ist die volkommene Anrede an Apollon als Grußwort nach der

60 E - of the Word Ei Engraven Over the Gate of Apollos Temple at Delphi


Anrede "Erkenne dich selbst". Wir antworten mit dem Wörtchen "EI" ("Du bist").
Denn recht betrachtet haben wir Menschenkinder an dem Sein keinen Teil. Die menschliche
Natur steht immer zwischen Werden und Vergehen. Aber der Gott hat ein Sein, zu ihm darf
man sprechen "EI" ("Du bist") (108).
• Monotheismus: Ein wahres Sein besitzt nur was ewig ist, was keinen Anfang gehabt hat und
kein Ende haben wird. So müssen wir das Wesen grüßen mit "EI" ("Du bist") oder beim
Zeus, wie einige der Alten zu tun pflegten: "Du bist das Eine", denn das Göttliche ist nicht
eine Vielheit, sondern das wirklich seiende muss eins sein, wie das Eine ein wirkliches Sein
haben muss (111).
• Gott hat drei Namen:
- Apollon (in der Vielheit polla),
- Iëios (weil der Eine und Einzige ist)61
- Phoibos (so nannten die Alten alles Reine und Heilige) (112)
• Das Mischen der Farben betrachten die Färber als "Untergang" (112)

61 Hinweis: dieser Name enthält nur Vokale!


53 Schnee auf dem Kilimandscharo: 6 Stories - von Hemingway (1950)
• Übersetzt von Annemarie Horschitz-Horst
• Autor: Ernest Hemingway
• Edition: 11
• Verlag: Rowohlt, 1989
• ISBN 349910413X, 9783499104138
• 123 Seiten

Inhalt
Dieses Buch enthält jedenfalls die zwei schönsten Kurzgeschichten des großen Autors:
Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber und Schnee auf dem Kilimandscharo, die
gewissermaßen auch autobiographische Aufzeichnungen des anderen Ichs Hemingways bilden.
Vielleicht sind sind sie nicht zuletzt deshalb so eindrucksvoll...
• Das kurze glückliche Leben des Francis Macomber
• Die Hauptstadt der Welt
• Schnee auf dem Kilimandscharo
• Alter Mann an der Brücke
• Oben in Michigan
• Auf dem Quai in Smyrna
54 Yoga-Wege der Befreiung – von I.M. Spath (1951)
• Verlag: Origo
• Untertitel: Anleitung und Lehre
• Umfang: 223 Seiten

Notizen
• Gegensatz Du, Ich (30,46)
• Ähnliche Wege lehrt im Abendland eine Rosenkreuzervorschrift. Sie empfiehlt, mit den
Buchstaben des Gottesnamens I-E-O-U-A, also den fünf Vokalen, zu arbeiten; man solle
sich diese, bei den Füßen angefangen, im Körper imaginieren. Man konzentriere sich also
zum Beispiel auf ein großes lateinisches I, das man sich auf der Spitze seines großen Zehens
balancierend vorstellt. Daraufhin wird man nach kurzer Zeit in diesem Glied ein Gefühlt von
Durchblütung oder Wärme wahrnehmen. (60)

I-E-O-U-A
• Das Wort Jehova, das hier mit Christus identifiziert wird, bedeutet die Buchstabenübung
(IEOUA) , wie sie Kerning vorschreibet62.
• Das Wort Johannes löst sich in die fünf Vokale auf: IEOUA - IEOUAN (Johannes)63.
• Nach der Kabbalah gibt es 72 Gottesnamen. Viele bestehen nur aus Vokalen; andere sind auf
Zahlengesetzen aufgebaut. Es ist durchaus nicht gleichgültig, wie man diese Namen
ausspricht. Man sage in der Übung mehrere Male den Namen IEOUA. Man achte dabei auf
die Klangwirkung im Innern. Danach mache man denselben Versuch mit IAEOU64.
• IAO ist unter anderem ein gnostischer Name des Vokal-Gottes Jehova (IEOUA) oder Jahwe
(IAUE)65.

62 Der Berg der Philosophen


63 Gaio - Samael Aun Weor
64 Die magische Erweckung der Chakra im Ätherkörper des ...
65 Mystik - Das letzte Geheimnis der Welt: Der Weg zum unsterblichen Selbst ~ Waltharius
55 Baumeister der Welt - von Stefan Zweig (1951)
• Verlag: Deutsche Buch-Gemeinschaft (1951/1958)
• Umfang: Gebunden, 604 Seiten

Inhalt

Drei Meister:
• Balzac
• Charles Dickens
• Fedor Michhailowitsch Dostojewski

Der Kampf mit dem Dämon:


• Hölderlin
• Heinrich von Kleist
• Friedrich Nietzsche

Drei Dichter ihres Lebens:


• Casanova
• Stendhal
• Tolstoi

Notizen

Notizen zu Tolstoi:
• Der künstliche Christ (aus dem Tagebuch November 1900)
• Die Lehre und ihr Widersinn (Jugendtagebuch, 3 März 1855)
• Der Kampf um Verwirklichung (Tagebuch 1847, Seite 569)
• Ein Tag aus dem Leben Tolstois (Tagebuch, Seite 581)
• Entscheidung und Verklärung (Tagebuch, 6. März 1896, Seite 592)
• Die Flucht zu Gott (Sterben Tolstois in Astapowo, Tagebuch, 598)
• Ausklang (Brief, 602)
56 Das Mysterium der Zahl - von Franz Carl Endres (1951)
• Untertitel: Zahlensymbolik im Kulturvergleich
• Autoren: Franz Carl Endres (...-1951 ?) und Annemarie Schimmel (Lizenzausgabe)
• Verlag: Weltbild
• Umfang: gebunden, 344 Seiten

Inhalt
• Zahl und Zahlsysteme
• Das Erbe der Pythagoräer
• Gnosis und Kabbala
• Islamische Mystik
• Mittelalterliche und barocke Zahlensymbolik
• Zahlenaberglaube
• Zahlenspielereien und magische Quadrate
• Kleines Lexikon der Zahlen: 1-2-3-4-5-6-7-8-9-10-11-12-13-14-15-16-17-18-19-20-21-22-
40-42-66-70-72-10.000

Notizen
• Englisch: "To be at six and sevens" = "ganz konfus" (11)
• Arabische Ziffern sind eigentlich indische Ziffern.
-> Herkunftsnachweis ist die Schreibweise von Links nach Rechts in arabischen
Dokumenten (18)
• Etymologie für Algebra, Algorithmus (19)
• Null = Nulla figura (19)
• Symbolik bei Dante: 3 x 33 + 1 = 100 (35)
• Jupiter-Amulette mit der Jupiter-Summe 34 (Umschlag, 46)
• Die Eins wurde von den Pythagoräern u. Nachfolgern nicht als Zahl angesehen:
Köbel (1537: die 1 ist eine Geberin, ein Anfang und ein Fundament aller anderen Zahlen.
Deshalb galt die Eins, obschon eine ungerade Zahl doch als androgyn, d.h. gleichzeitig
männlich und weiblich (wenn auch - nach mittelalterlicher Auffassung - dem Männlichen
näherstehend). Die Eins wurde zum Symbol des Ur-Einen, nicht-polaren (androgynen)
Göttlichen (55)
• Die Zwei ist Zweifel, Zwist, Zwietracht, Zwiespalt, Zwitter
aber ebenfalls die Gegenüberstellung Ich und Du
Der Zweite in skandinavischen Sprachen heißt "andra" = (der Mensch ist) der andere Gott
(61)
• Doku zum Dual wurde von Von Humboldt (1828) erstellt (61)
• Dualformen in Personalpronomen (persönliche Fürwörter): ich, du, er, sie, es, wir, ihr, sie"
(61)
• Das Arabische hat den Dual vollständig bewahrt (62)
• Der perzische Dichter-Mystiker Dschelaluddin Rumi vergleicht Gottes schöpferische Wort
"kun" ("Sei!" (geschrieben "kn") mit einer Schnur aus zwei Fäden (also im wahrsten Sinne
einem Zwirn) (64)
Man beachte dabei die Vorschrift zur Zwirn-verwendung (in Kombination mit roten und
blauen Fäden) bei der Herstellung des Offenbarungszeltes und beim Tempelbau (Salomons)
in der Bibel, sowie auch die Verwendung der extrem feinen rot/blauen-Zwirn-Fäden im
Grab des Keltenfürsten in Hochdorf bei Stuttgart!!
• Yin/Yang: weiblich ist dunkel, männlich hell (65)
• Zehn (der zehnte Buchstabe i) und Eins sind mystisch das gleiche (androgyn, nicht
polarisiert) (197)
• Zehnmal heißt es "Und Gott sprach" (198)
• Das Farbsystem der Kabbala: 4e Sefira chesed/gedulla = blau; 5e Sefira gebura = rot; 9e =
4+5 = yessod, violett (201)
• Ein Bäckerdutzend = 13 (220)
57 Yoga, Wege zur Selbstbefreiung - von I.M. Spath (1951)
• Untertitel: Anleitung und Lehre
• Verlag: Origo-Verlag, Zürich, 1951
• Umfang, gebunden, 223 Seiten
Diese Yoga-Anleitung ist zwar betagt aber auch zeitlos.

Struktur / Inhalt
1. Einführung in die indische Gedankenwelt
2. Der Hatha-Yoga, eine Anleitung zur Bewusstmachung der Körperkräfte
3. Karma-Yoga, der faustische Weg der Tat
4. Bhakti-Yoga, der Weg des Mystikers
5. Jnana-Yoga, der Weg der Erkenntnis
6. Raja-Yoga, der königliche Weg. Eine Anleitung zur Konzentration,Meditation,
Kontemplation und Ekstase.

Gedankengang und Notizen


• Seit der Zeit der Aufklärung geriet der europäische Mensch in Konflikt mit seinem Glauben
(Anfangssatz).
• Für den Christen ist diese Welt das Reich der Sünde, für den Buddhaist das Reich des
Leiden, für den Vedantisten das Reich des Irrtums. Begreife den Irrtum und du bist frei!
(Seite 29).
• Wir verstrickten uns in diesen Irrtum nach dem Aufleuchten des Selbstbewusstseins, die
erste Unterscheidung zwischen Ich und Nicht-Ich. Dabei haben sich ichhafte Punkte in uns
gebildet, deren Gesamtheit der Inder den Ahamkara, den Ichmacher, nennt. Dieser
Ichmacher bezieht alles, was wir erleben, auf sich selbst und reagiert mit Lust oder mit
Unlust darauf (Seite 30).
• Indem der Mensch gelernt hat, in Begriffen zu denken, musste er zwangsläufig bei
Abgrenzung eines Begriffes auf den Gegenbegriff stoßen, der den absoluten Gegensatz zum
ersten Begriff enthielt. Der erste erfasste Gegensatz ist Ich <-> Nicht-Ich, oder Du. Indem
sich der Mensch den Begriff Ich bewusst machte, geschah das erste Aufflammen des
Selbsbewusstseins und des Egoismus. Ein Tier ist auch egoistisch, aber noch nicht bewusst
egoistisch, wie es der Mensch ist. Der bewusste Wille blockiert den kosmischen Willen und
das Selbstbewusstsein blockiert das kosmische Bewusstsein. Jnana-Yoga und Raja-Yoga
überschreiten das Selbstbewusstsein. Man kann auch den gefährlichen Weg gehen, das
bewusste System einfach anzuschalten. Hatha-Yoga entthront das bewusste System und
nimmt den Weg über das Unbewusste(Seite 46).

Weitere Hinweise und Verweise


• Eine Rosenkreuzervorschrift arbeitet mit den Buchstaben des Gottesnamens I-E-O-U-A
(Seite 60).
• Die Pronomina für die wichtigsten Begriffe Ich und Du in der Basissprache wurden
(merkwürdigerweise) bisher nicht als religiöse Symbole betrachtet. In Anbetracht der og.
Ausgangsbasis sind Ich und Du jedoch geradezu prädestiniert als Ausgangsbasis für die
Zusammensetzung der Schöpfergottesnamen.
58 Ernst Haeckel - von Georg Uschmann (1954)
• Kategorie: Briefe von Ernst Haeckel, (gestorben 1919), ausgewählt und erläutert von Dr.
Georg Uschmann
• Verlag: Urania-Verlag, Leipzig / Jena (DDR, 1954/1958)
• Bilder: 30 S/W-Fotos und 10 Farbtafel (hauptsächlich Aquarelle Haeckels)
• Umfang: 276 Seiten

Struktur
• Studienjahre (1.11.1852 - ...)
• Italienfahrt
• Die Entscheidung
• Das Lehramt in Jena
• Reise nach den Kanarischen Inseln
• Erfolge und Angriffe
• Dalmatinische Reise
• Arabische Korallen
• Reise nach Sardinien und Korsika
• Der Kampf um den Entwicklungsgedanken
• Das Erlebnis der Tropen
• Auf der Höhe des Lebens
• Insulinde
• Wirken im Alter (... - 7.3.1919)

Notizen (Agenda, 8. Januar 2008)


• Das Seeleuchten nach einem Ruderschlag (Seite 28)
• Atheismus (Scheinreligion, Götzendienst) (Seite 30, 38)
• Blaue Grotte (45, 46)
• Mikroskop von F.W. Schiek (Normaler Mikroskop erreicht 300- max. 500x,
Eintauchmikroskop mit Wasser erreicht linear 1000x). Zutretendes Licht muss durch
sphärischem Prisma, nicht durch Konkavspiegel gesammelt werden (47)
• Prozession in Messina am 15.8.1860, wobei ca. 25 Kinder geopfert werden (57)
• Besteigung der Teide in 1866 (86)
• Djebel Mosa / Mosesberg (117)
• Der Koran verbietet nur Wein! (118)
• Schöpfungslegende Adams-Pik (Wächerberg Ceylons, Erstbesteigung durch Arabaer Ibn
Batuta in 1340) (168 & 171)
• Adamiten auf Ceylon. Adamsbrücke, Adamsgarten, Adamsbad, usw. (Die Adamsfrucht ist
die Banane, Die Edelsteine Ceylons sind die Adamstränen, das Adamshaus ist eine
Felsenhöhle, Adamsrosen sind Rhododendron) (173)
• Der Baba-weg und Mama-Weg zum Gipfel des Mamanala (174)
• Iskander-Grotte zu Ehren des Alexanders des Großen (174)
• Urwald in Ceylon (179)
• Farbenspiel Java (212)
• Folgen des 24 m hoher Tsunamis nach einigen Jahren. Bimssteinbänke (Ausbruch der
Krakatau in 1883) (233)
• Matriarchat auf Sumatra (wilde Bevölkerung, robuster Körperbau im Vergleich zu Java)
(242)
• Nachteile des Matriarchats -> niederer, barbarischen Zustand der menschlichen
Gesellschaft (243)
• Aberglaube (Spiritismus und Okkultismus) (250)
• Hochzeitsfest Wilhelmina von Holland in Padang (251)
• Religiöse Gelehrtenkaste (253)
• Haeckel der Freidenker (253)
Das Buch enthält z.B. auch:
• eines Aquarell der Scheibenqualle/Meduse "Desmonema Annasethe (Haeckel)", die Haeckel
seiner Frau gewidmet hat. Dieses Exemplar stammt von der südafrikanischen Küste.
• Die Radiolarien (1862), nach einer Zeichnung Haeckels, gestochen vonWagenschieber

Das Marienfest Vaga in Messina (Sizilien)


Die Sitten waren bereits vor 150 Jahren auch in Europa schon ziemlich abartig. So beschreibt auf
seiner Italienfahrt Ernst Haeckel, in Messina, am 16. 2. 1860, in Brief Nr. 6566:

Das non plus ultra allerchristlichsten Unsinns findet hier in Messina übrigens am 15.
August statt, wo ein anderes großes Marienfest, die sogenannte Vaga, gefeiert wird. Da
wird von einem Ende der Stadt zum andern, bis zum Dom hin, von vielen hundert
Menschen, an Stricken, auf Schlittenkufen ruhend, ein ungeheures turmähnliches
Gerüst geschleift, welches bis in den zweiten Stock der Häuser reicht und an dessen
Balken gegen 50 kleine Kinder, frei in der Luft schwebend, angebunden hängen. Die
Hälfte derselben stirbt gewöhnlich infolge dieses Martyriums, viele unmittelbar nach
der Prozession; diese werden dann beneidet und von allen selig gepriesen, da sie nach
dem allgemeinen Volksglauben einen der ersten Plätze im Himmel erhalten. Namentlich
gilt dies von dem kleinen Mädchen, das auf der Spitze des Turmes steht und die heilige
Jungfrau selbst vorstellt. Dies geht fast immer dabei zugrunde. Aber alle Eltern
wetteifern, für ihre Kleinen dieses höchsten Ehrenplatz zu erlangen. Als ich diese
Geschichte zum erstenmal erzählen hörte und eine Abbildung davon sah, hielt ich alles
für Erfindung oder mindestens Übertreibung. Allein jetzt haben mir alle Deutschen, die
die Sache selbst jedes Jahr mit ansehen, ganz dasselbe mitgeteilt, und die Sache hat
ihre vollkommene Richtigkeit! O 19. Jahrhundert! Zeitalter der Naturwissenschaft!!

Man kann diese Methode "Engelchen zu machen" vielleicht auch als damals akzeptable Methode
zur Geburtenkontrolle verstehen, denn es war immerhin eine wohl religiös motiviertes und
hochangesehenes "Opfer", in dem die arme Schichten eine vielleicht überflüssige und unerwünschte
Kinderschar - insbesondere wohl die Mädchen - loswerden konnten. Es wäre die einzige,
verständliche Erklärung für die Vaga, die damals in Messina stattgefunden hat.

66 Quelle: Italienfahrt - Ernst Haeckel Brief 65 (1860):


http://caliban.mpiz--koeln.mpg.de/~stueber/haeckel/italienfahrt/kapitel/brief_65.html
59 Briefe an Rinette - Antoine de Saint-Exupéry (1955)
• Originaltitel: Lettres de Jeunesse
• Inhalt: Briefe des Verfassers an seine Freundin Renee de Saussine aus 1923 - 1931.
• Mit einem Vorwort von Renee de Saussine.
• Aus dem Französischen von Oswald von Nostitz.
• Verlag: Düsseldorf, Karl Rauch Verlag,, 1955
• Umfang 25 Kapitel; 84 Seiten

Notizen
• In Saint-Maurice besitze ich eine große Truhe. Seit ich sieben Jahre bin, versenke ich darin
meine Entwürfe fünfaktiger Tragödien, die Briefe, die ich bekomme, meine Photos. Alles,
was ich liebe, denke, und alles, woran ich mich erinnern möchte. Manchmal breite ich alles
bunt durcheinander auf dem Parkett aus. Auf dem Bauche herumrutschend, feiere ich dann
ein Wiedersehen mit so vielen Dingen. Diese große Truhe ist das einzig Wichtige in meinem
Leben.

• Der Vorwort von Renee de Saussine bildet den biographischen Rahmen, in dem die Briefe
über Links direkt angesprungen werden können.
60 Cézanne, Manet und Toulouse Lautrec - von Henri Perruchet (1956)
• Ursprüngliche Titel: La Vie de Cézanne, La Vie de Manet und La Vie de Toulouse Lautrec
(1956-1959)
• Kategorie: (drei) Biographien
• Umfang: gebunden, jeweils etwa 390 - 520 Seiten
• Veröffentlichung: Bechtle Verlag (1960-1962)

Der Autor
Henri Perruchet hat seine Biographien sorgfältig recherchiert und die Quellen ausgiebig
dokumentiert. Nebst den drei Biographien zu Cézanne, Manet (1832-1883) und Toulouse Lautrec
gibt es noch eine Biographie über van Gogh. Die zentrale Gestalt der Umgestaltung der
französischen Malerei ist Manet.Cézanne ist bis kurz vor seinem Tod ein scheinbar gescheiterter
Künstler. Nur in letzter Minute erfährt er noch eine Anerkennung. Toulouse Lautrec ist ein
anerkannt guter Künstler aber seine Werke werden als unmoralisch abgelehnt.

Struktur "La Vie de Manet" (1959)


• Ein junger Mann aus gutem Hause (1832-1853)
• Der Salon des Kaisers (1854-1863)
• Der Künstlerkreis um Manet (1864-1871)
• Der Nachmittag eines Fauns (1871-1883)

Notizen zu "La Vie de Manet" (1959)


• Rio ist schmutzig, noch ohne Kanalisation (1848), Seite 37.
• Sklaven dürfen keine Schuhe tragen
• Holländischer Käse (als Handelsware) wurde mit bleihaltiger Farbe bemalt und verursacht
einen Krankheitsausbruch in Rio (Seite 39)
• Karnaval in Rio (41)
• Suzanne Leenhoff (geboren in Zaltbommel, später Frau Manet, Bild Seite 65), Seite 53
• Baudelaire (87)
• Plagiate (?) von Manet (97)
• Das Sujet bei Manet (96/99)
• Modelle (aus Italien: aus dem Dorf Piccinisco, und aus Neapel), Seite 102
• Manet benötigt nur 2 Stunden für ein Bild (105)
• Manet bildet Christus seitenverkehrt ab (157)
• Baudelaire in Belgien (162)
• Die Plagiate (?) Manets (Motive entstammen ggf. von Velasquez, Goya, Greco) (163)
• Emile Zola prophezeit Manets Erfold (189)
• Zitat Rilke: "Künstlerisches Erleben == Sex" in Briefe an einen jungen Dichter (Seite 205)
• Der Name "Impressionisten" (268)
• (Köstliche) Geschichte eines der drei Versionen des Manet-Gemäldes "Erschießung
Maximilians" (346)
Struktur "La Vie de Cézanne"
1. Eine Berufung (1839-1862)
2. Ungeduld (1862-1872)
3. Der Maler am Pranger (1872-1882)
4. Im Schatten der St.-Victoire (1882-1895)
5. Abendlied (1895-1906)

Notizen zu "La Vie de Cézanne"


• Das Buch beschreibt die Freundschaft der Unzertrennlichen (Paul Cézanne, Emile Zola und
Baptistin Baille), Seite 34
• Die Sueben verlieren bei Aix eine Schlacht gegen Marius (Seite 44)
• Pisarro: die lebendige Malerei wird nicht aus der Lehre hervorgehen (124)
• Das Dorf Bennecourt an der Seine (169)
• Point Lumineux von Corot (hellster Akzent), Seite 176
• Manet
• Der Krieg Frankreich-Preußen (1870), Seite 200
• Dr. Gachet (221)
• Der Farbenhändler Julien Tanguy (228)
• Ein Frühling der Malerei (265)
• Paul Gauguin (275)
• Zola veröffentlicht einen Schlüsselroman mit der Entwicklung der Unzertrennlichen in
L'Œvre,in dem Claude Lantier Cézanne als Versager darstellt.
• Tanguy lädt Van Gogh und Cézanne zum Mittagsessen ein (354)
• Vater Tanguy hinterläßt nur Bilder (378)
• Vollard präsentiert Cézanne als "Wahrheitssucher" (1895), Seite 404
• Die 3 Phasen der Malerei Cézannes (auf Seite 479):
130 aus der Beginnperiode,
160 in der impressionistische Periode,
250 in der sythetische Periode.

Struktur "La Vie de Toulouse Lautrec"


• Prolog (1864-1879)
• Treclau (1880-1886)
• Den Teufel im Leib (1886-1893)
• "Elles" (1893-1897)
• Der Hund mit dem Kneifer (1897-1901)

Notizen zu "La Vie de Toulouse Lautrec"


• Toulouse Lautrec signiert (zunächst) mit Tréclau oder gar nicht (80)
• Montmartre wurde erst 1860 zu Paris zugeschlagen. Es gab zunächst 30 Mühlen (82)
• Le Chat Noir (100)
• Groß geschreibene Hausnummern bezeichnen in Frankreich Bordelle (108)
• Aristide Bruant (reizt das Publikum) (114)
• Vincent van Gogh (131)
• Anquetin inspiriert van Gogh zum Mäher, wobei der Maler gefärbte Gläser als Brille
benutzt (149)
• Die Syphilis (160)
• Der Eiffelturm wurde zunächst blau angestrichen. Es gab Stierkämpfe im Bois de Boulogne
(162)
• Moulin Rouge (167)
• Vincent van Gogh verkauft den "Roten Weinberg". Es war sein einziges verkauftes Bild
(171)
• Wer bei den Händen pfuscht, taugt nichts (172)
• Theo van Gogh erkrankt und stirbt 189 (kurz nach Vincent)
• Joyant übernimmt den Nachlass des Theo van Goghs (179)
• Plakate (186)
• Der Chirurg Péan (192)
• Jane Avril (198)
• Lithographie (212)
• Kurzes Haar deutet auf Liederlichkeit (218)
• Das Modell für die Olympia von Manet (224)
• Anarchisten in Paris (253)
• Vollständiges Rezept für die Oliventäubchen (262)
• Die deutsche Zeitschrift PAN bestellt eine Lithiographie bei Toulouse Lautrec (269)
• Oscar Wilde (277)
• Der Niedergang der Goulue. Sie stirbt am 30.1.1929 etwa 60-jährig (280)
• Toulouse Lautrec: Es gibt nur die Figur allein! (310)
• Weitere Lebensgeschichten, z.B. von Jane Avril, Yvette Guilbert, Bruant, Valentin,
Anquetin, Emile Bernard .... (385-386)
61 Sigmund Freud – von Ludwig Marcuse (1956)
• Untertitel: Sein Bild vom Menschen
• Sachgebiet: Psychologie
• Verlag: Rowohlt
• Umfang 148 Seiten

Notizen
• Zitat Fontane (aus Effie Briest): „Es geht nicht ohne Hilfskonstruktionen“. Es wird
Fontane's zentralster Satz genannt (86).
• Börne, Ludwig67 ist der erste Schriftsteller gewesen, den er nahe gekommen war. Als 14-
Jähriger hatte er einen Band seiner Werke erhalten, das einzige Buch, das er aus seiner
Jugendzeit bewahrte (87).
• Börne, Ludwig's Skizze „Die Kunst in drei Tagen ein Original-Schriftsteller zu werden,
endet mit den Sätzen:
„Nehmt einige Bogen Papier und schreibt drei Tage hintereinander ohne Falsch und
Heuchelei alles nieder, was euch durch den Kopf geht. Schreibt, was ihr denkt von
euch selbst, von euern Weibern, von dem Türkenkrieg, von Goethe, von Fonks
Kriminalprozeß, vom Jüngsten Gerichte, von euern Vorgesetzten – und nach Verlauf
der drei Tage werdet ihr vor Verwunderung, was ihr für neue, unerhörte Gedanken
gehabt, ganz außer euch kommen. Das ist die Kunst, in drei Tagen ein
Originalschriftsteller zu werden! “. 68

Dies könnte zur freien Assoziation geführt haben...(87)

• Die Welt ist (vor dem Trieb-Verzicht) ein Paradies für Männchen (92): - nur der Despot ist
frei. Die Geführten wurden vergewaltigt...
• Du sollst dein Brot im Schweiße deines Angesichts essen (93)
• Geschichten der Menschheit können nur auf- oder abwärts gehen (bzw. als ewiger Remis
gelten, falls der Teufel und Gott ebenbürtig sind) (94).
• Der Staat monopolisiert das Unrechts (96)
• Es gibt eine Theorie, dass Moses umgebracht worden ist (98)
• (aus der enzyklopädischen Biographie:) Freud und Jung (132)

67 eigentlich: Juda Löw Baruch (1786–1837)


68 Die Kunst, in drei Tagen ein Originalschriftsteller zu werden
Quelle: Ludwig Börne: Sämtliche Schriften. Band 1, Düsseldorf 1964, S. 708-709,740-743.
Permalink: http://www.zeno.org/nid/20004635191
Lizenz:Gemeinfrei
62 Die Kunst des Liebens - Erich Fromm (1956)
• Originaltitel: The Art of Loving
• Erich Fromm (1900-1980)
• Veröffentlichung: 1956
• ISBN: 978-3-548-36784-2

Struktur / Inhalt
• Ist Lieben eine Kunst?
• Die Theorie der Liebe
• Liebe als Antwort auf das Problem der menschlichen Existenz
Liebe zwischen Eltern und Kind
Objekte der Liebe (Nächstenliebe, mütterliche Liebe, Erotische Liebe, Selbstliebe, Liebe zu
Gott)
• Die Liebe und ihr Verfall in der heutigen westlichen Welt
• Die Praxis der Liebe

Kurzbeschreibung
Der Psychoanalytiker Fromm beschreibt zunächst die Liebe als Überwindung des menschlichen
Getrenntseins, als der Erfüllung der Sehnsucht nach Einheit. Aber über das existentielle Bedürfnis
nach Einheit hinaus gibt es ein spezifisch biologisches Bedürfnis: das Verlangen nach Vereinigung
des männlichen und des weiblichen Pols (nach dem Muster aus Platons Symposium). Die Polarität
ist die Grundlage jeder Kreativität.
Der Psychoanalytiker Fromm behauptet: Das Kind braucht einen Vater UND eine Mutter.
Die Mutterliebe lernt das Kind akzeptieren als bedingungslose Liebe, die man zwar nach Fehlern
nicht verliert, aber nicht verdienen kann.
Die Vaterliebe lernt das Kind später verdienen. Nur die austarierte Vater- und Mutterliebe
zusammen können dem Kind die gesunde Stabilität vermitteln.
Das ideale Gottesbild war ursprünglich die Erd-Mutter. Später wurde dieses Elternpaar durch einen
patriarchalen, himmlischen Gott ersetzt.
Lt. Psychoanalyse entspricht das Idealbild eines Elterngottes jedoch nicht dem einzelnen Pol Vater
oder Mutter, sondern dem (androgynen) Elternpaar.
Die Praxis der Liebe ist übrigens das schwierigste und (mit etwa 25 Seiten) das kürzeste Kapitel.
Das Buch ist keine Anleitung zur Kunst des Liebens.
Die Hauptvoraussetzung für die Fähigkeit, lieben zu können, ist wohl die Fähigkeit seinen
Narzissmus zu überwinden.
In dieser Kurzbeschreibung bezieht sich Fromm auf seine Praxiserfahrung, die er bereits in früheren
Werken (z.B. Leben zwischen Haben und Sein) dokumentiert hat.

Beurteilung
Zurecht ein Weltbestseller - über 5 Millionen verkaufte Exemplare
Notizen

Die androgynen Religion aus der Sicht der Psychoanalyse


In seinem vielleicht wichtigsten Buch aus dem Jahr 1956 diskutiert der Psychoanalytiker Erich
Fromm die Liebe in all ihren Aspekten: Die Mutterliebe, die Vaterliebe, die Nächstenliebe, Erotik,
Eigenliebe und die Liebe zu Gott.
Der Psychoanalytiker beschreibt die gesunde Mutterliebe als eine bedingungslose Bejahung des
Lebens und der Bedürfnisse des Kindes. Die Mutter vermittelt dem Kind die Liebe zum Leben.
Charakteristisch für die Mutterliebe ist die Tatsache, dass ein Kind die Mutterliebe nicht erwerben
kann. Andererseits verkörpert der Vater die Welt des Denkens, die Welt der von Menschen
geschaffenen Gesetzen, Ordnung und Disziplin. Der Vater soll dem Kind den Weg ins Leben zeigen.
Im Gegensatz zur Mutterliebe muß sich das Kind die Vaterliebe verdienen, indem es sie zum
Gehorsamkeit bekennt. Beides, die Liebe zum Leben und eine gewisse Disziplin, sind die
Voraussetzungen für ein gesundes Leben. Schließlich hat der reife Mensch dann den Punkt erreicht,
an dem er seine eigene Mutter und seinen eigenen Vater ist. Er besitzt dann sozusagen ein
mütterliches und ein väterliches Gewissen. Der reife Mensch hat sich von der äußeren Mutter- und
Vaterfigur freigemacht und sie in seinem Inneren aufgebaut. Die Entwicklung von der Mutter- zur
Vaterbindung und ihre schließliche Synthese bildet die Grundlage für seelisch-geistige Gesundheit
und Reife. Eine Fehlentwicklung in dieser Synthese bildet ein Grund für Neurosen.
Fromm beschreibt auch die Analogie der sich evoluierenden Religionen zur Entwicklung des
reifenden Menschen. Parallel zur Mutterliebe entwickelt sich zunächst ein Matriarchat mit einer
Muttergöttin. In einer nachfolgenden Phase folgt eine Entwicklungsstufe parallel zur Vaterliebe und
dem zugehörigen Patriarchat mit einem männlichen Gott. Zuletzt wird die Reife des Menschen mit
der Synthese des Elternpaares abgeschlossen. Das im Innern eines reifen Menschen synthetisierte
Elternpaar wird in der Religionsgeschichte im idealen Fall von einer androgynen Gottheit
repräsentiert. Matriarchale und patriarchale Religionen entsprechen demnach Entwicklungsphasen
einer unausgereiften Gesellschaft, während die androgyne Religion einer abgeschlossenen
menschlichen Reife entspricht. Die revolutionäre Verdrängung einer existierenden, androgynen
Religion durch einer patriarchalen Religion ist aus dieser Sicht jedoch unverständlich.
63 Wir Wunderkinder – Hugo Hartung (1957)
• Untertitel: der dennoch heitere Roman unseres Lebens
• Gewidmet der Heimat vieler glückliche Jahre, der Stadt München und unserem lieben
Dänemark
• Gebranntes Wunderkind scheut das Wunder (Deutscher Volksmund)
• Verlag: Ullstein Bücher, Nr. 287
• Umfang: 218 Seiten
• Video Wir Wunderkinder - BRD 1958, Regie: Kurt Hoffmann Darsteller: H.J. Felmy, J.
v.Koczian, R.Graf, W.Frydtberg, E.Flickenschild (mit der kabarettistische Rahmenhandlung
der beiden Erzähler Wolfgang Neuss und Wolfgang Müller).

• Dieses Buch des Tagebüches vom Opportunisten Bruno Tiches & Kommentaren des Dr. der
Philosophie Hans Boeckel habe ich im Deutschunterricht 1965 gelesen. Notizen habe ich
notiert zu den Kapitel „Der Fall Evelyn Meisegeier“ und der Datumseintrag 17 Oktober
1913.

Notizen
• A, ab, abs sowie auch de,
Coram, clam, cum, ex und e,
Sine, denus, pro und prae,
Cum ablativo sunt junctae. (Seite 13 und als Grabgebet am Grabe des Lehrers Gorgo, 36)
• Der Treueschwur von Bruno Tiches wurde später überklebt. Ich konnte jedoch den
Papierstreifen ablösen. (28)
• „Gold gab ich für Eisen“, und bekam dafür eine hässliche schwarze Kette, aber sie hatten
gar nicht bemerkt, dass die abgegebene Kette bloß vergoldet gewesen war. (Wahrscheinlich
war auch das Eisen nicht echt.) (34)
• „Du“ wird in Briefen großgeschrieben (86)
• Bruno's Rechtschreibfehler werden kommentiert (105)

Wortspielereien
Das Buch verwendet einige innovative Wortspiele, wie zum Beispiel:
Buch I
• bramarbasieren (83) - aufschneiden, prahlen
• Melusine (96) - Abgründige Melusinenaugen (87)
• lubbrig (88) – labbrig (?)
Buch II
• Julkerze (105) – Y-formige Kerze
• arios (118) - liedhaft, gesanglich, melodiös
• Lazerte (Goethes Eidechsen) (125)
• Struwwelkopf (Strubbelkopf) (150)
• Dänisch)„Ligkiste“ (Sarg) (164)
• Bratenrock – Gehrock (171)
• Selbzweit (174)69 - zu zweit
Gab es auch als selbdritt, selbviert usw. Sehr bedroht! Daher ein sehr guter
Vorschlag! "Selbzweit" (auch "selbander" genannt) bedeutet nichts anderes als "zu
zweit", ebenso bedeutet "selbdritt" "zu dritt" usw. Meist gingen diese Wörter von
einer bestimmten Person aus, so sagte man früher z.B. "Er ging selbzweit dorthin."
69 2637 - Lexikon der bedrohten Wörter / Leserforum
Das bedeutete, er ging mit einer anderen Person dorthin, er selbst war der zweite.
Heute sagt man: "Sie gingen zu zweit dorthin."
Buch III
• Konterbande - Schmuggelware (178)
• Ofenknie (196)

Zur einstimmenden Blättereinfärbung eines Buches


Merkwürdigerweise wurde das Buch Wir Wunderkinder70 in der Nachkriegszeit auf säurehaltigem
Papier gedruckt und zerfällt allmählich.
Ausgerechnet die entsetzlichste Hungerperiode der Nachkriegszeit wird ab dem Kapitel „Bal glacé“
auf Seite 194 treffend auf braun geflecktem Papier beschrieben, das jedoch seitenweise an den
schlimmsten Stellen stark gebräunt und gefleckt ist. Dann jedoch wechselt der Text auf der nächsten
Seite zum fröhlichen Tag, an dem gelacht wird. Und es ist als ob die Druckertinte ab dem Kapitel
„Die große Illusion“ bereits ab Seite 200 bezaubernd hell wirkt. So viel mehr an heiterem Spaß wird
auf den unbefleckten Seiten in den lesenden Augen abgestrahlt. Hat der Drucker die Seiten etwa
eigens mit einem chemischen Mittel behandelt?
Am Tage der Währungsreform auf Seite 203 wiederum wechselt das Buch wieder auf braun
-Nomen est Omen- geflecktes Papier und der Autor beschreibt wie er die Kopfquote von 70 Mark
am Postamt abheben kann. Den traurige Kapitalüberhang, wie es amtlich genannt wurde, konnte
man in den Mülleimer stecken, „sofern man einen gehabt hätte“.
Eigentlich wäre es aber auch ein Feiertag gewesen, „denn es gab nun weder Arme noch Reiche
mehr. Alle Deutsche sind gleich. Wir sind – wie Adam und Eva – im Stande der finanziellen
Unschuld“. So stand es noch auf braun geflecktem Hintergrund, eingerahmt in einem bräunlich gelb
gespickten Trauerrand.
Und dann, ausgerechnet nach dem Wechsel zum unbeflecktem nächsten Blatt folgte Brunos
Tagebucheintrag mit der Beschreibung seines goldenen Geldschnitts:
Die Ottmar hat die lumpigen 140 M. abgeholt und er habe sie dann eingesteckt. Am Leibe.
Für das ganze Kapital hat er dann zum alten Preis Fahrkarten gekauft und diese um ein
Drittel billiger verkauft als die Reichsbahn.
So hat der Bruno sich also doch noch unbefleckt saniert. Danach wird es nochmal braun –
gewissermaßen zum Kontrast.
Zu guter Letzt wechselt die Seitenfarbe aber zum Schlusskapitel „Das Ende im Wunderland“ auf
Seite 212 nochmals in strahlend weiß, die Farbe eines Neubeginns. Es ist die Zauberkraft der
Wunderkinder, welche die Stimmung des zu lesenden Textes bereits vorab erahnen lässt: die
Erfindung, die gleich nach der Entdeckung der Buchdruckkunst eine neue Revolutionsphase
einläutet. Denn wie sonst könnte man in den Jahren des Aufbaus einen „dennoch heiteren Roman
unseres Lebens“ so inspirierend farbig hervorzaubern. Es ist die Steuerung des Aufschwungs, die
sich hier erhellt.
Die Erfindung der stimmungsaufhellenden bzw. -trübenden Blättereinfärbung mag man nun
glauben oder nicht. Deshalb habe ich das Büchlein als Beweisstück wieder in meinen
Bücherschrank zurückgeschoben, obwohl es bereits reichlich zerfleddert und eigentlich zum
Altpapier geworden sei.
Und falls Sie es prüfen wollen, steht es Ihnen natürlich zur Verfügung, vorerst...

70 Hugo Hartung (1957) - Ullstein Bücher, Nr. 287


64 Marcel – Eine Kindheit in der Provence – von Marcel Pagnol (1957)
• Originaltitel: Souvenirs d’enfance
• Übersetzerin: Pamela Wedekind
• Verlag: dtv
• Umfang: 267 Seiten
• Widmung: Dem Andenken meiner Lieben

Struktur
1. Der Ruhm meines Vaters (7) (Alter: Geburt bis etwa 8 Jahre)
2. Das Schloß meiner Mutter (137) (Alter: 9 Jahre)

Notizen
• Päpstin Johanna (27)
• Wortsammlung(71)
• Das längste Wort der französischen Sprache (25 Buchstaben) : anticonstitutionnellement
(antikonstitutionell) (71)
• Die Geschichte einer Traube (72)
• Eine Erziehung ohne Gott (72)
• Es ist erlaubt Kinder anzulügen wenn es zu ihrem Besten ist (101)
• Magische Formel (122)
• Schönster Satz in Französisch (122)
• Vögelleim ist zum Vögel-fangen - (Fischleim wird aus Fisch gemacht) (130)
• Wenn man keinen Hund hat, muss man Kinder haben (130)
• Clematisstengel als Rauchware (149)
• Der singende Stein (150)
• Lakritze von Hasen (152)
• Der Versuch den Monat Oktober wegzuleugnen (155)
65 Germania / die Annalen - von Tacitus (1957)

Germania / die Annalen - von Tacitus


• Autor: Publius Cornelius Tacitus (55 n.C. - 116 n.C.
• Verlag: Wilhelm Goldmann Verlag (1957)
• Serie: Goldmanns gelbe Taschenbücher Band 437/38
• Inhalt: Tacitus, Germania / Die Annalen
• Umfang: für die Germania ca. 40 Seiten, Annalen ca. 260 Seiten

Struktur Germania
• Kap. 1-29 Allgemeine Beschreibung
• Kap. 30-46 Beschreibung der Einzelvölker

Struktur der Annalen


• Erstes Buch (14 und 15 n.C.), Augustus und Tiberius
• Zweites Buch (16-19 n.C.), Feldzug Germanicus
• Drittes Buch (20-22 n.C.), Beisetzung des Germanicus
• ...
• Sechstes Buch (32-37 n.C.)
• ....
• Elftes Buch (47 und 48 n.C.)
• ...
• Vierzehntes Buch (59-62 n.C.) Ermordung Aggripinas
• Fünfzehntes Buch (62-65 n.C.) Brand Roms und Christenverfolgung
• Sechzehntes Buch (65-66 n.C.) Nero

Beurteilung Germania
Eine gut lesbare, sehr präzise und lebendige Dokumentation aus der Frühzeit der Kelten und
Germanen.

Beurteilung der Annalen


Die Atmosphäre dieses fesselnden Buches wird geprägt von Mord (hauptsächlich Vergiftungen und
Hinrichtungen), Komplotts, Intrigen, Heuchelei, Bestechung und Verrat.

Notizen Germania
• In den alten Liedern, der einzigen Art geschichtlicher Überlieferung, die es dort gibt, feiern
die Germanen einen erdentsprossenen Gott Tuisto. Ihm schreiben die einen Sohn Mannus
zu, den sie als den Stammvater und Begründer ihres Volkes preisen. Dieser soll drei Söhne
gehabt haben, nach deren Namen die an der Nordsee wohnenden Germanen Ingävonen, die
im Binnenlande Herminonen, die Anwohner des Rheines Istävonen genannt würden.
• Nach Ansicht mancher ist übrigens Odysseus auf seiner langen , sagenumwobenen Irrfahrt
in die Nordsee verschlagen worden und hat dort germanischen Boden betreten; das am
Rhein gelegene und noch heute Asciburgium soll er gegründet und ihm auch den Namen
gegeben haben. Ja es soll dort vor langer Zeit sogar ein Altar entdeckt worden sein, den
Odysseus gestiftet und auch mit dem Namen seines Vaters Laërtes versehen habe. (Kap. 3).
66 Irisches Tagebuch – Heinrich Böll (1957)
• Verlag: dtv
• Umfang: 138 Seiten
• Struktur: 18 Kapitel, die nicht zu datierten Tagen passen.

Notizen
• Einzelsäuferkoje (caisson) (23)
• Manna (57)
• Vom Vorschlag Neugeborenen als Speise an reichen Engländern anzubieten (60)
• Purpurherz Jesu (61)
67 Das Versprechen von Friedrich Dürrenmatt (1958)
• Untertitel: Requiem auf den Kriminalroman
• Verlag: Bertelsmann Lesering
• Umfang: 158 Seiten
• Widmung: An Lazar Wechsler den Chef und Ladislao Vajda den Regisseur
• Vorlage: Entstanden aus seiner Drehbuchvorlage zum Film Es geschah am hellichten Tag
• Gelesen: 6.8.2015
• Nachwort: dass der Roman einen anderen Weg gegangen ist stellt keine Kritik an der
hervorragenden Arbeit des Regisseurs dar.

Notizen
• Ich habe nie viel von Kriminalromanen gehalten (13)
• Hoffentlich geben Sie nie ein Versprechen das Sie nicht halten können (38)
• Es wurden sonst keine unerlaubte Methoden angewandt (60)
68 Anne Frank: Spur eines Kindes (1958)
• Untertitel: ein Bericht von Ernst Schnabel
• Verlag: veröffentlicht von Fischer Bücherei (1958)
• Umfang: Taschenbuch, 158 Seiten mit ca. 10 S/W-Aufnahmen
• Widmung: Für meine Kinder, dass sie es wissen

Inhalt
Dieser empfindsam geschriebener Bericht bildet eine hervorragenden Ergänzung zum Tagebuch der
Anne Frank.

Notizen
• Die 2 Hausgeister: die gute und die böse Paula (Seite 18)
• Eigenwillige Übersetzung "Es war alles gewaltig" sollte übersetzt werden als "Es war alles
großartig" (26)
• ... Sie alle sind umgekommen (28)
• Man sieht in weniger als 30 Meter Entfernung das Haus, wo Descartes gelebt hat (70)
• Der Satz über Descartes' Haustür (den Descartes seinem Freund Jean Louis de Balzac in
Frankreich schrieb) : "Gibt es ein anderes Land, in dem man die Freiheit so mächtig genießt
wie hier?". Der Satz steht über der Haustür. Aber an dem Haus in der Prinsengracht ist außer
der Hausnummer keine weitere Inschrift angebracht. Trotzdem schrieb ein Mädchen aus
Japan an Otto Frank, ihr Herz sei darin... (70)
• Fragwürdig: Eigenwillige Übersetzung der "Pferdeblumen" für "Paardenbloemen". Die
korrekte Übersetzung wäre "Löwenzahn" (76)
• Anne sieht Frau Kraler lange schweigend in die Augen und sagt: "Jetzt haben Fr. Kraler
und ich miteinander gesprochen und keiner hat es gehört..." (78)
69 Leonardo – Abendmahl – von Ludwig H. Heydenreich (1958)
• Einführung: Ludwig H. Heydenreich
• Verlag: Reclam #B 9034
• Umfang: 32 Seiten

Notizen
• Die Farben vom Gewande Christi – rot das Kleid, blau der Mantel – spiegeln sich, beide!, in
dem vor Christus stehenden Zinnteller. (13)
• Die Abstufung und Abstimmung des Apostelgewänder ist abgestuft über das Gesamtbild.
(13)
• Die Isolierung des Verräters wird farblich als „unbestimmt“ und in Graublau akzentuiert.
(13)
• Die Farben gehen von den reinen Lokaltönen im Gewand Christi nach beiden Seiten zu in
zunehmend subtilere Mischungen. (14)
70 Picasso, Leben und Werk von Roland Penrose (1958)
• Originaltitel: Picasso: His Life and Work (1958)
• Deutsche Buch-Gemeinschaft (1961)
• Umfang: 452 Seiten mit 208 S/W-Abbildungen

Struktur
1. Herkunft und Jugend (1881-1895)
2. Barcelona (1895-1901)
3. Die blaue Periode (1901-1904)
4. Au rendez-vous des Poetes (1904-1906)
5. Les demoiselles d'Avignon (1906-1909)
6. Kubismus ((1909-1914)
7. Der erste Weltkrieg (1914-1918)
8. Schönheit muß konvulsisch sein (1918-1930)
9. Boisgeloup (1930-1936)
10.Guernica (1936-1939)
11.Der 2e Weltkrieg (1939-1945)
12.Antibes und Vallauris (1945-1954)
13.La Califirnie (1954-1958)
14.Jüngste Werke (1958-1961)

Beurteilung
Roland Penrose hat das Buch Picasso, Leben und Werk (von 1881 bis 1958) veröffentlicht
mit einer gut lesbaren Gesamtbiographie bis 1961.

Notizen
• Picasso malt Porträts in Abwesenheit seiner Modellen (Seite 75)
• Leo und Gertrude Stein, der Fauvismus (103)
• Blau ist die Farbe aller Farben... (104)
• Der Schauspieler in Blau und Rosa... (108)
• Androgyn (110)
• Akrobat auf Ball (111)
• Rilke; Duineser Elegie (113)
• Holland (115)
• Picasso erfindet selbst keine Titel für seine Schöpfungen (130)
• Die Huldigungsfeier für "den Zöllner" Rousseau (138)
• Ceret am Fuße der Pyrenäen als Hauptstadt des Kubismus (162)
• Diebstahl aus dem Louvre (166)
• Die Nachfolge Christi (186)
• Picasso: "Andere nachzuahmen ist notwendig; Sich selbst zu kopieren ist Pathos" (190)
• Van Gogh: "Übertreibe das Wesentliche" (218)
• Picassos Vater: "An den Händen erkennt man die Meisterhand". (222)
• Picasso hatte nie einen persönlichen Schüler (225)
• "Der intellektuelle Künstler" Picasso (225)
• Als Palette benutzte Picasso hölzerne Stuhlsitze (301)
• Haben Sie das gemacht? - Nein, ... das haben Sie gemacht! (306)
• Picasso raucht ständig (1944) (319)
• Der Titel "Blutbad in Korea stammt (ausnahmsweise) von Picasso (340)
• Picasso: "Jedes Bild ist eine Phiole, die mit meinem Blut gefüllt ist" (362)
• Matisse schenkt Picasso eine Göttin mit rosarot-blau-weißen-Streifen aus den Neuen
Hebriden (378)
• Picassos Interpretation des "Las Meninas" von Velasquez (380)
• Nachtrag der Werke von 1958 bis 1960 (bis Seite 398)

Zum Thema: die 20 große Themen der Malerei:

Androgyne Symbolik und der Kubismus


Der Kubismus erlaubt namentlich Pablo Picasso Ansichten eines Objekts, z.B. Flächen, Körperteile,
aber insbes. Gesichter in einem flachen Ölbild räumlich abzubilden. Die Gesichter sind oft zwei
Ansichten eines weiblichen Antlitzes. Da Picasso seine Bilder lt. Biographie (von Penrose) in der
Regel nicht selbst benennt, ist es nicht immer klar, ob es in einem kubistischen Bild Ansichten
schlichtweg um zwei Ansichten einer gleichen Person, bzw. zweier Freundinnen oder eines Paares
dargestellt werden.
In einigen Fällen sind es klar weibliche Personen, in anderen Fällen eindeutig männlich/weibliche
Kombinationen, aber in vielen Fällen einfach unbestimmte Kombinationen. Es bleibt dann dem
Betrachter überlassen, wie das Bild zu verstehen ist.
Auch über Picassos Motivation oder sogar Absichten, ggf. unbewusst einen religiösen Symbolismus
in der kubistischen Darstellung zweier Gesichter ab zu bilden, ist mir nichts bekannt. Da der Maler
ggf. als Atheist betrachtet werden muss und in seinem Werk kaum religiöse Themen darstellt, wäre
man geneigt, einen religiösen Symbolismus in der kubistischen Darstellung ab zu lehnen. Da sich
jedoch jeder Künstler, ob atheistisch oder religiös, immer grundlegende, menschliche
Empfindungen verarbeitet, muss Picasso auch die Option einer unbewusst pantheistischen
Darstellung erlaubt sein.
Die kubistische Darstellung der androgynen Gesichtern erschien mir die geeignete Methode zur
Abbildung des androgynen, religiösen Konzepts. Oft sind die Bilder jedoch nicht unbedingt als
reine, kubistische Bilder erkennbar. Vielleicht sollte man sie eher in eine neue Kategorie Androgyn
einordnen.
71 Thomas Mann – von Erich Heller (1959-1976)
• Untertitel: der ironische Deutsche
• Verlag: Suhrkamp
• Umfang: 363 Seiten
• Gelesen: 1.8.2014

Notizen
• In Erich Hellers Buch „Thomas Mann“ werden einige Autoren gleich am Anfang
philosophischen Grundlagen zugewiesen71: (9)
Autor Roman Gedankliche Prägung
Thomas Mann Buddenbrooks Schopenhauer, Wagner
Tonio Kröger Nietzsche
Dante Göttliche Komödie Thomas von Aquino
Lukrez De rerum natura Epikur

• Liebe ist verschwistert mit Krankheit (56)


• Liebestod eines Diabetikers (60)
• Der Tod in Venedig (112)
• Blauer Anzug mit gelber Schärpe (113)
• Gleichgeschlechtliche Liebe und Geschwisterliebe (119)
Das Motiv des Doppelgängers und dessen erotischen Zubehör, die gleichgeschlechtliche
Liebe und Geschwisterliebe, erscheint in Tonio Kröger und Hans Hansen, Aschenbach und
Tadzio, Hans Castorp und Pribislav Hippe, Wälsungenblut und Der Erwählte, Adrian
Leverkühn und Rudi Schwerdtfeger72.
• Narzissmus (120)
• Tanz um obszönem Symbol unter gezogenen u-Ruf am Ende (oder ZIU in „Tadziu“ ?) (122)
• Für Thomas Mann ist es natürlich nicht zu glauben (166)
• Ein Roman um alle Romanen ein Ende zu machen (199)
• Abraham und Gott waren Zwei, ein Ich und ein Du, das ebenfalls „Ich“ sagte und zum
anderen „Du“. (Abrahams Gottesentdeckung - Fußnote) (273)
• Theologie der Ironie (275)
• Ich bin der ich bin (302)

71 Seite 9
72 Seite 119 in Thomas Mann – Der ironische Deutsche (1959) - Suhrkamp
72 Brecht – von Marianne Kesting (1959)
• Verlag: Rowohlt
• Umfang: 190 Seiten

Notizen
• Gestische Musik ist Misuk (54)
• Die Marxsche These der Selbstentfremdung (72)
• Wäre es da nicht einfacher, die Regierung löste das Volk auf und wählte ein anderes?73 (141)
• Brecht hat zweimal (kleine, kümmerliche) Bäume besungen – Pflaumenbaum74 (144)
• Zeugnisse: u.a. Christen verhalten sich zum Jenseits, Brecht zum Diesseits (Tagebuch 1948),
(163).
• In Brechts Drama Im Dickicht der Städte sagt Shlink:
„Ich habe die Tiere beobachtet. Die Liebe,Wärme aus Körpernähe, ist unsere einzige Gnade
in der Finsternis! Aber die Vereinigung de Organe ist die einzige, sie überbrückt nicht die
Entzweiung der Sprache.Dennoch vereinigen sie sich,Wesen zu erzeugen, die ihnen in ihrer
trostlosen Vereinzelung beistehen möchten. Und die Generationen blicken sich kalt in die
Augen. Wenn ihr ein Schiff vollstopft mit Menschenleibern, dass es birst, es wird eine
solche Einsamkeit in ihm sein, dass sie alle gefrieren“.75

73 Die Lösung
74 Und was ist mit dem Pflaumenbaum im Erinnerung an Marie A.?
75 Pag. 29.
73 Johann Gottfried Herder - von Ernst Baur (1960)
• Verlag: Kohlhammer
• Umfang 167 Seiten

Notizen
• Im Bückeburger Exil (1771-1776) wurden die Vorgesetzten der Geistlichen als Gelehrter
gesehen, der – gekleidet wie ein französischer Abbé – im himmelblauen Mantel unter ihnen
auftauchte (38).
• Der Römische Triumphator, mit Götteröte gefärbt, ist unsichtbar auch mit Blut getüncht: vor
ihm her Unterdrückung; Elend und Armut folgen ihn (48).
• Die urälteste Offenbarung ist das Bild des werdenden Tages, die Morgenröte... zu dem das
menschliche Geschlecht noch ein „Kind“ war. (51)
• Die Siebenzahl aus einem Keim – „Eins in All und All in Eins“ (52)
• Christus: erstmaliger Auftritt „mit sieben Leuchten und Sternen“ (57)
74 Aura – Carlos Fuentes (1961)
• Verlag: Fischer
• Umfang: 94 Seiten
• Struktur: 5 Kapitel, ergänzt um einem Essay (Seite 63), mit einer auf der Schöpfungslegende
basierender Nummerierung 1...7
• Übersetzung: Barbara von Bechtolsheim

Notizen
• Thema: der unwiderstehliche Drang sie von neuem anzusehen: Du möchtest dir noch immer
die Züge des Mädchens einprägen, aber jedes mal, wenn du wegsiehst, sind sie dir wieder
entschwunden und ein unwiderstehlicher Drang wird dich zwingen, sie von neuem
anzusehen (Seite 25)
• In Paris vergrößert man die Wohnungen mit Spiegeln
• Eine Wiederkehr nach 17 Jahren (Seite 77) - wie bei Saidjah und Adinda
• Mizoguchis Film ( Mizoguchi Kenji )
• Angelsächsische Bibliotheken sind offen (80)
• Wir werden im erzählen, dass ich dir meine Inkunabeln gezeigt habe … (80)
• Die 20-jährige Maria Callas mimt in einer Rolle in La Traviata eine alten Greisin (90)
75 Irisches Tagebuch - von Heinrich Böll (1961)
• Verlag: dtv (1961)
• Erstausgabe: 1957
• Umfang: Taschenbuch, 138 Seiten
• ISBN: 3-423-00001-5

Beurteilung
In wenigen Seiten gelingt es Böll die melancholische Atmosphäre des alten Irlands der 50-er Jahre
des letzten Jahrhunderts treffend einzufangen.
Jedes der 17 Kapiteln behandelt liebevoll eines der irländischen Duftmarken: die Stimmung an
Bord eines Dampfers, in der Eisenbahn,das Thema Wetter und der harte Regen, die Entvölkerung,
die Pubs, usw.
Für vielen deutschsprechenden Reisenden ist dieses Buch die Urlaubsliteratur auf einer Irlandreise
schlechthin.
Allerdings hat sich in wenigen Jahrzehnten vieles geändert: man reist nicht mehr mit der Fähre oder
mit der Bahn, sondern mit dem Flugzeug.
Irland hat sich am Subventionstropf der EU inzwischen auch mächtig geändert und der
Kinderexport wurde vermutlich eher in einen Import verwandelt. Der sympathische, irische
Volkscharakter bleibt davon jedoch unberührt. Noch kann man in den irischen Kneipen erleben,
dass die Irinnen und Iren nach dem dritten Guiness ihre Stimme zum Solo erheben und auch als
Gast darf man sogar bei brüchiger Stimme einen eigenen Auftritt riskieren.
Auch der Zauber der Sprache Bölls, die Gastfreundschaft und die Landschaft haben nicht gelitten.
Heinrich Böll hat den Iren und sich selbst ein würdiges Denkmal in seiner unverwechselbaren
Sprache gesetzt.
76 Versunkene Kulturen - von Edward Bacon (1963)
• Untertitel: Geheimnis und Rätsel früher Welten
• von Edward Bacon, Emi Ehm
• Veröffentlicht von Droemersche Verlagsanstalt, 1963 / 1970
• Umfang 216 Seiten

Inhalt
1. Einleitung
2. Fruchtbare Sahara (von Henri Lhote)
3. Stadt des schwarzen Goldes (Das Geheimnis von Simbabwe von Roger Summers)
4. Rätselhafte Gruppe X (Volk am Nubischen Nil von L.P. Kirwan)
5. Ainu und Jōmon (Japan / Neolithikum von William Watson)
6. Angkor und das Reich der Khmer (von Christopher Pym)
7. Pyramiden im Urwald (Maya-Kultur von J. Eric. S. Thompson)
8. Die Welt der Etrusker (von Donald Strong)
9. Mysterien der Sabier (Die Sternanbeter von Harran von J.B. Segal)
10. Völker des Hochlands (Luristan, Mannai und Urartu vonE.D. Phillips)
11. Brücke zum Osten (das alte Afghanistan von Edward Bacon)
12. Reiter der Steppe (Die Sarmaten von T. Surimirski)
13. Wanderung der Megalithen (Großsteinkulturen Europas von Gale Sieveking)
14. Die Großen Steine der Osterinsel (von Thor Heyerdahl)

Notizen
• Etrustisches Alphabet auf einer wachsüberzogenen Elfenbeinschreibtafel, um 650 v.C. (Seite
123).
• Eine silberne Tafel aus Luristan zeigt den hermaphroditischen, alt-iranischen Gott Zervan,
aus dessen Schultern die Zwillinge Ahura Mazda, der Herr der Weisheit, und Ahriman, der
Geist der Finsternis und des Bösen, entspringen (Seite 149, Abb. 10). Die silberne Tafel aus
Luristan befindet sich zur Zeit im Cincinnati Art Museom in Ohio, USA.
• Handelsbeziehungen in der Megalithzeit Europas 3500-1000 v.C. spiegeln sich deutlich in
zwei Halsketten, aus sehr ähnlichen Perlen, die eine aus Alapraia in Portugal, die andere aus
Odoorn (bei Assen und Emmen, Drente) in der Niederland. Beide bestehen aus Bernstein
von der Ostseeküste , aus Zinperlen englischer Herkunft (Cornwall) und Fayanceperlen aus
Ägypten (Seite 196). Die Perlenkette aus Odoorn wird ausgestellt im Provinciaalmuseum
van Drenthe, Assen (Abb. 24 auf Seite 195).
77 Leben mit Picasso - von Françoise Gilot und Carlton Lake (1964)
• Originaltitel: Life with Picasso (1964, McGraw-Hill)
• Verlag: Diogenes Taschenbuch 21584 (1980)
• Widmung: für Pablo
• Autoren: Françoise Gilot war von 1943 bis 1953 mit Picasso liiert; Carlton Lake ist ein
Journalist
• Sprache: Deutsch
• Umfang: Taschenbuch, 318 Seiten Miniaturbuchstaben, vermutlich kleiner als 10Pt.
• ISBN: 3 257 21584 3

Struktur
Françoise Gilot beschreibt in dieser Beziehungbiographie in 7 Teilen wie sie Picasso erstmalig im
Mai 1943 begegnet. Sie war damals 21. Die Beziehung währt 10 Jahre, von 1943 bis 1953.
Das hervorragende Buch wurde aus dem photographischen Gedächtnis der Françoise Gilot in USA-
Englisch geschrieben.

Notizen
• Die Gitarren, Mandolinen und andere Musikinstrumente im Atelier habe Picasso erst nach
den Bildern der kubistischen Periode gekauft und nicht vorher (Seite 13).
• Die Chinesen lehren, dass man für ein Aquarell oder Tuschezeichnung nur einen Pinsel
nehmen soll. Auf diese Weise nimmt alles, was man malt, die gleiche Proportion an Durch
diese Proportion erhält das Werk seine Harmonie und zwar auf eine viel augenfälligere
Weise, als wen du Pinsel verschiedener Größe benutzen würdest. Die selbst auferlegte
Beschränkung der Mitteln setzt auch deine Erfindungkraft frei... (Seite 42).
• Ungegenständliche Malerei wirkt niemals revolutionär... (Seite 56).
• Wie Hegel sagt: "sie können nur kennenlernen, was sie bereits kennen (Seite 58).
• Der Entstehungort der Harlekinen und Zirkusbilder ... (Seite 62).
• Die Lithographie & das Gedächtnis des Litho-Steines (seite 77)
• Die Schattenseite des Schöpferischen: "Alles, was großen Wert besitzt, - das Schöpferische
oder jede neue Idee - hat seine Schattenseite". (Seite 84).
• Françoise Gilot wird zunächst (La Femme-fleur, Mai 1946) immer wie eine Blume gemalt
(Seite 96)
• Picassos Arbeitsweise beim Malen (Seite 97)
• Picassos Bilder SIND die Seiten eines Tagebuchs... (Seite 104)
• Sachbeschädigung Picassos Gemälden im Museum in Antibes (Seite 115)
• Gemälde werden erst signiert, wenn sie verkauft werden (126)
• Picasso konnte nichts wegwerfen (130); das galt auch für seine Liebschaften (200)
• Beschreibung des Schlafzimmers und des Tagesablaufs (133)
• Ines und Sabartes (144)
• Tonarbeiten (153), Tonqualität (157)
• Radierungen (159)
• Matisse (162 und 216)
• Picasso ist der erste Maler, der seine Bilder zu Lebzeiten im Louvre ausstellen kann (171)
• Renoir (223)
• Das Unbewusste ist stark in uns... (224)
• Schaffenstrieb (225)
• Chagall (235)
• Es gibt höchstens 20 große Themen in der Malerei (247)
• Nacktheit und das prüde Personal (252)
• Paul Eluard (255)
• Roland Penrose, der ebenfalls eine Biographie Picassos geschrieben hat (256)
• Marcel (274)
• Moliere las seine Komödien zuerst einem Stubenmädchen vor (274)
• Der Riss (294)
• Charlie Chaplin (295)
• Sylvette David (298)
• Jacqueline (304)

Die Biographie von Roland Penrose


Roland Penrose hat das Buch Picasso, Leben und Werk (von 1881 bis 1958, mit 208 Abbildungen)
veröffentlicht, das eine gute Ergänzung zum og. Buch liefert:
• Originaltitel: Picasso: His Life and Work (1958)
• Deutsche Buch-Gemeinschaft (1961)
• Umfang: 452 Seiten
Zum Thema: die 20 große Themen der Malerei.
78 Die Wörter – Jean-Paul Sartre (1965)
• Widmung: für Madame Z
• Verlag/Reihe: Rowohlt, Autobiographische Schriften
• Originaltitel: Les Mots
• Umfang: 153 Seiten

Struktur
• Lesen
• Schreiben (ab Seite 79)
• Nachbemerkung (des Übersetzers Hans Mayer) (146)

Notizen
Worte sind zusammenhängende Texte. Wörter sind Einzelwörter. Der Plural Einzelworte existiert
wohl nicht76.
Im Anfang standen für Sartre die Wörter. Es war nicht das Wort im Sinne des Logos, was für
Sarte am Anfang stand. Sein Weg führte von den Wörtern zu den Worten, dann von den
Worten zu den Sachen77. Im Deutschen hatte als der Titel von „Les Mots“ zu lauten „Die
Wörter“.
• Worte und Wörter (147) - Wurzel (?)
• Im Anfang waren die Wörter (147)
• Die Kindheid eines Chefs (149)
• Literarische Ersatzreligion (150, 151)

76 Ein·zel·wort, → Plural: Ein·zel·wör·ter


77 Nachbemerkung des Übersetzters Hans Mayer auf Seite 146 in Jean-Paul Sartre, Die Wörter
79 Die Ordnung der Dinge von Michel Foucault (1966)
• Originaltitel: Les Mots et les choses
• Untertitel: Eine Archäologie der Humanwissenschaften
• Verlag: Suhrkamp (Wissenschaft 96)
• Umfang: 469 Seiten
• Notizen Zur „Ordnung Der Dinge“ ("Les Mots et les choses") von...
• De Geheime Klinkers in de Oertaal Van Adam

Notizen Teil I
• Die Hoffräulein von Diego Velázquez (Analyse) (30)
• Des Gesicht der Welt sei mit Wappen, Charaktere, Chiffren, dunklen Worten oder wie
Turner sagte mit „Hieroglyphen“ überdeckt. (57)

Die Schrift der Dinge (Erster Teil – Kapitel 2, Punkt IV) (66)

• Petrus Ramus78 teilte seine Grammatik79 in zwei Teile (Etymologie: Eigentümlichkeiten der
Buchstaben, Silben und Wörter. Der zweite Teil handelte von der Syntax (66).
• In der gottgegebenen Sprache war die Sprache durch die Form der Ähnlichkeit noch ein
wahres Zeichen der Dinge (67).
• Nach der Katastrophe von Babel verloren alle Sprachen außer der hebräischen Sprache die
Markierungen der ursprünglichen Bedeutung. Das Hebräisch war einst die Gott, Adam und
den Tieren gemeinsame Sprache. Als Ersatz wurde später Latein als Sprache der Kirche
weltweit verbreitet (68).
• So heißt der Storch wegen seiner Liebe zu seinen Eltern auf hebräisch „Chasida“, das heißt
„gütig“ (68)
• Das Pferd „Sus“, stammt von dem Verb „Hasas“ („sich erheben“) (68)
• Claude Duret (*1570 - †1611) bemerkt80:
◦ dass Hebräer, Kanaaniter,.. Perser und Tataren von rechts nach links schreiben (69)
◦ dass Griechen, Lateiner, …. Europäer von links nach rechts schreiben (69)
◦ dass Inder, … Chinesen und Japaner von oben nach unten schreiben (69)
◦ dass Mexikaner von unten nach oben schreiben oder in Spirallinien (69)
• Nach der Erfindung der Druckerkunst wurde die Hauptnatur der Sprache das Schreiben. Was
Gott in der Welt niedergelegt hat sind geschriebene Worte. Das Gesetz Gottes ist den Tafeln
anvertraut worden (70).
• Kabbala (71)
• Auf jedem Fall ist das Sprechen seiner Kräfte beraubt. Nach Vigenère81 und Duret ist es nur
der weibliche Teil der Sprache. Die Schrift ist der handelnde Intellekt, das männliche
Prinzip. Sie allein enthält die Wahrheit (71).
• Legenda = die Dinge die zu lesen sind (72)
• Sachen (das sehende Auge) und Wörter (das hörende Ohr) werden getrennt (76)
• Don Quichotte: die Suche nach Ähnlichkeiten (79)
• Geldtheorie und Werttheorie (109)
• Gleichzeitig Grammatik, Naturgeschichte und Ökonomie analysieren (112)

78 Pierre de la Ramée (* 1515 - † 1572)


79 Grammaire (1572) Seite 3 & 125 f. ; Full text of "Die Encyclopaedie des Petrus Ramus ein Reformversuch
80 Thresor de l'histoire des langues
81 Blaise de Vigenère (1523–1596) – Traité des Chiffres (1587)
• Turgot: erste systematische Parallele zwischen dem Geld und den Wörtern (112)
• Die Sprache repräsentiert das Denken (114)
• Die Sprache soll die Kraft aufbringen sich selbst zu analysieren (114)
• Kritik gegenüber Kommentar (116)
• Der Entwurf einer völlig analytischen Sprache (117)
• Hobbes: die Sprache ist ein System von Merkzeichen (118)
• Sprache ist die Schaffung der Ordnung im Raum (120)
• Wissen = Sprechen wie man muss beziehungsweise kann (124)
• Das Vokabular eines Volkes ist eine genaue Bibel aller Erkenntnisse des Volkes (125)
• Das Esoterische ist nicht die ursprüngliche Form des Wissens sondern nur seine
Pervertierung (127)
• Theorie des Ursprungs und der Wurzel (131)
• Wie die Maschinen werden auch die Sprachen immer perfekter (141)
• Romulus = Roma + moliri; Roma = Ro (Robur) + ma (magnus - Größe) (143)
• Erklärung der Vokale – erklärt von Antoine Court de Gébelin in „Histoire naturelle de la
parole ou grammaire universelle“ (1816), S. 98-124) (144)
• Die Vokale können isoliert ihrerseits das Geheimnis der Jahrtausende alten Namen
freigeben, worin sie der Gebrauch eingeschlossen hat82:
◦ A für den Besitz (haben)
◦ E für Existenz,
◦ I für die Stärke
◦ O für das Erstaunen (die sich rundenden Augen)
◦ U für die Feuchtigkeit , also den Humor (143)
• Ursprung der Sprache (145)
• Gebärdensprache (146)
• Zeichnende Völker und singende Völker (153)
• Die Symbolschrift verhindert Fortschritte (154)
• Völlig transparente Sprache (161)
• Botanische Klassifizierung (Carl von Linné, Carl von Linné (Sohn)) (183)
• Differenzmerkmale (185)
• Je schlechter das Geld ist, desto schneller zirkuliert es. Große Stücke werden zurück und
werden aufbewahrt (Seite 216)
• Gold und Silber haben eine geringe Nützlichkeit (Seite 222)
• Beim Sparen reduziert die Umlaufszeit zu Null
• Geldprobleme um 1700-1715 (Seite 228)
• Pfand für ein Darlehen (Seite 229)
• Gold ist ein aufgeschobener Tausch (Seite 230)
• Geld ist ein unvollendeter Handel (Seite 230)
• Deckung durch Grundbesitz (Law), (Seite 231)
• Geldvernichtung ist bei Metallgeld unmöglich (Seite 234)
• Arme Staaten werden entvölkert (Seite 237)
• Die Geldmenge muss leicht steigen (Seite 237)

82 In Wirklichkeit ist die Reihe der Klängen länger. Es fehlen HÉ (H AI Æ) und OU :


1. Der Ton A → das Haben.
2. Der Ton HÉ (H AI Æ) → das Leben.
3. Der Ton E → das Sein.
4. Der Ton I → der Tastsinn (die Hand)
5. Der Ton O → das Sehen (das Auge)
6. Der Ton U → das Wasser
7. Der Ton OU → das Hören (das Ohr)
• Das spanische Desaster: Minenbesitz (Seite 238)
• Preise werden für einen vollständigen Warentausch festgelegt (Seite 240)
• Die Sicht des Käufers und Verkäufers (Seite 241)
• Bodenzins (245)
• De Sade (260)

Notizen Teil II (Seite 269)


• Weil die Reproduktion der wichtigste Teil der Pflanze ist, erfüllt der Same die
Hauptfunktion der Pflanze (281) – Frage: gilt das nicht auch für die Tierwelt u. Den
Menschen?
• 3 Klassen: Nacktkeimende, Einsamenlappige und Zweisamenlappige (281)
• Für die Tiere sind Nahrungsfunktionen die wichtigsten (Félix Vicq d'Azyr, 1792) (282)
• Das Vokaldreieck (Christoph Friedrich Hellwag, der erste, der Vokale in einem Vokaldreieck
darstellte, 1781) (291)

1: Vokaldreieck - Zungenlage
(gemeinfrei) - (MiBü)

Die Basis des Dreiecks bildet der (was die Zungenlage betrifft) „tiefe“ Vokal a; die
Spitzen bilden die „hohen“ Vokale i bzw. ü (mit Lippenrundung) an der vorderen
Artikulationsstelle und der „hohe“ Vokal u an der hinteren Artikulationsstelle. Einen
mittleren Öffnungsgrad weisen e bzw. ö (mit Lippenrundung) an der vorderen
Artikulationsstelle und o an der hinteren Artikulationsstelle auf. 83

• Pronomina der 1e und 3e Person (347)


• Die Vokale gelten als flüssig und instabil, die Konsonanten dagegen als die stabile
Architektur der Sprache (das Hebräische zum Beispiel verzichtet doch sogar auf die
Schreibung der Vokale) (348)
• Die Klassifizierung der Vokale nach (Jakob Grimm) (349):
Für die Vokale gibt es die Opposition von einfachen und doppelten (gelängten wie a, o; oder
diphtongierten wie in æ und ei); und bei den einfachen Vokalen besteht Opposition zwischen
den reinen (a,i,o,u) und den getrübten (e, ö, ü). Unter den reinen gibt es die, welche
verschiedene Aussprachen haben können (etwa das o) und die, die nur eine haben (a, i, u).
Schließlich unterliegen von den letzteren die einen Schwankungen und können den Umlaut
erhalten (a und u); das i dagegen bleibt immer fest84. (350)
• Wurzel i = gehen; u = widerhallen (352)
• Das göttliche Wort, das sich in der Welt (Dinge und Texte zugleich) entzifferte (363)
• Wörter die im Glanz des Seins glitzern (366)

83 Vokaldreieck
84 Quellenangabe: Jakob Grimm – Deutsche Grammatik 4 Bde. (1822-1837) Band I, Seite 5. Diese Analysen fehlen
jedoch in der ersten Ausgabe (1818)
Anlage: Analyse der Vokalreihe a, hé, e, i, o, u, ou
• In „Histoire naturelle de la parole ou grammaire universelle“ (1816) beschreibt Antoine
Court de Gébelin die 7-stellige Vokalreihe a, hé, e, i, o, u, ou wie folgt .
• Der Ton A → das Haben.85
• Der Ton HÉ (H AI Æ) → das Leben.
• Der Ton E → das Sein.
• Der Ton I → der Tastsinn (die Hand)
• Der Ton O → das Sehen (das Auge)
• Der Ton U → das Wasser
• Der Ton OU → das Hören (das Ohr)
• Le son A , le plus haut de tous , désigne l'état dont on est affecté , ce qui nous est propre , par
conséquent ce qu'on possède , ce dont on jouit , de même que la domination et la priorité. De
là ces expressions françaises :
II A une grosse fièvre , où A désigne l'état dont on est affecté.
Il A de grands biens , où A désigne ce qu'on possède.
Cet équipage est a la reine, où A désigne la propriété.
Il A écrit , où A désigne qu'on est parvenu à l'état auquel on aspirait , relativement à
l'écriture.
Il en est de même de la plupart des autres langues.
• Le son HÉ extrêmement ouvert, qui s'écrit aussi H , AI , Æ , et dont l'aspiration s'adoucit en
khè , ghé , que , etc., signifie la vie, et tout ce qui sert à l'entretien de la vie, comme les
champs, la terre , les plantes, etc.
• Le son E désigne tout ce qui est relatif à l'existence, à la qualité d'être. De là, le verbe E ,
d'où le François, il est , être , etc.
• Le son I, prononcé souvent EI, AI, signifie la main , le toucher , et toutes les idées
qu'emporte celle de main, puissance , protection , aide , poignée , aile , etc.
• Le son O , cri de l'admiration , devint le nom de la lumière , une des sensations les plus
flatteuses : il devint également le nom de tout ce qui cause cette sensation , du feu , du
soleil , des yeux , et du sens de la vue.
• Le son U , qui peint l'action d'attirer les liquides , de humer , servit à désigner l'eau,
l'humidité , les humeurs , l'action même de humer. Ce son s'est changé tantôt en hy, tantôt en
o (i86) ; de là hydre et hydropisie , dont l'un désigne un serpent des eaux, et l'autre une
maladie causée par les eaux.
• Le son OU, qui peint le bruit des vents, tout ce qui agite l'oreille, désigne l'oreille, le sens de
l'ouïe, les vents, les vagues, etc. (187).
• Ainsi les sons deviennent la base d'un vocabulaire très-étendu qui renferme les premières
connaissances de l'homme, ces connaissances physiques et naturelles qui tiennent à son
bien-être et à sa conservation , et sans lesquelles il ne serait rien , il ne pourrait acquérir
aucune perfection.

85 Der Ton A soll von allen Tönen die höchste sein, was nicht dem physikalischen Verhalten entspricht.
86 (i) Voyez page 98 , à la fia de la note.
87 (i) Obligés de nous resserrer ici sur tous ces objets , on trouvera les plus grands - détails à ce sujet dans notre volume
sur l'Origine du Langage et de l'Écriture. (Note de l'auteur.)
80 Die philosophische Hintertreppe - von Wilhelm Weischedel (1966)
• Untertitel: 34 große Philosophen in Alltag und Denken
• Verlag: dtv
• Veröffentlicht: 1966
• ISBN: 3-485-01833-3
• Umfang: Taschenbuch, 300 Seiten

Kurzbeschreibung
Wilhelm Weischedel präsentiert eine gelungenen übersicht der Philisopie in 34 Beschreibungen zu
großen Philosophen.

Struktur
Prolog oder die zwei Aufgänge zur Philosophie
Thales oder die Geburt der Philosophie
Parmenides und Heraklit oder die gegensätzlichen Zwillinge
Sokrates oder das Ärgernis des Fragens
Platon oder die philosophische Liebe
Aristotels oder der Philisoph als Mann von Welt
Epikur und Zenon oder pflichtloses Glück und glücklose Pflicht
Plotin oder die Geschichte des Entrückten
Augustinus oder die Dienlichkeit der Sünde
Anselm oder der bewiesene Gott
Thomas oder der getaufte Verstand
Eckhart oder Gott als Nichtgott
Nicolaus oder der Nomenklatur Gottes
Descartes oder der Philosoph hinter der Maske
Pascal oder die gekreuzigte Vernunft
Leibniz oder das Puzzlespiel der Monaden
Voltaire oder die Vernunft in der Klemme
Rousseau oder der unglückliche Gefühlsdenker
Hume oder der skeptische Schiffbruch
Kant oder die Pünktlichkeit des Denkens
Fichte oder die Rebellion der Freiheit
Schelling oder die Verliebtheit in das Absolute
Hegel oder der Weltgeist in Person
Schopenhauer oder der böse Blick
Kierkegaard oder der Spion Gottes
Feuerbach oder der Mensch ls Schöpfer Gottes
Marx oder die Revolte der Wirklichkeit
Nietzsche oder Macht und Ohnmacht des Nihilismus
Jaspers oder das fruchtbare Scheitern
Heidegger oder die Sage vom Sein
Russell oder die Philosophie als Protest
Wittgenstein oder der Untergang der Philosophie
Epilog oder Aufstieg und Abstieg
81 Van Gogh – von Rene Huyghe (1967)
• Verlag: Südwest Verlag München [1967]
• Der Autor Huyghe, Rene war damals Chefkonservator im Louvre
• Umfang 95 Seiten (ca. A4-Format)
• Skizzen werden stark vergrößert dargestellt, wobei viele Personen „gesichtlos“ dargestellt
werden.

Notizen
• Er liebt das erste Mädchen, mit der er in Berührung kommt (22)
• Ein Künstler wählt nur Dinge, die in einer geheimnisvollen Wechselbeziehung zum eigenen
Wesen stehen (39)
• Vincent versucht die Heirat (Verheiratung) durch Vermischung zweier Komplementärfarben
zu symbolisieren. (zum Beispiel Rot und Grün) – aus einem Brief an Theo in 1888.
• Menschen ohne Gesichter (hauptsächlich in den Skizzen, z.b. auf Seite 62-63)
• Aus Geldmangel zum Hungerkünstler – Ernährt vom Absinth (80)
• Im Weizenfeld unter einem Gewitterhimmel (Arles, 1890) reicht eine Wolke den Finger an
eine anderen Wolke (91)
82 Literatur als Herausforderung – Ludovic Janvier (1967)
• Untertitel: Die neue Welt des Nouveau roman
• Verlag: C.H. Beck (München)
• Originaltitel: „Une prole exigeante“ (Les Editions de Minuit, Paris)
• Umfang: 174 Seiten

Notizen
• Analyse des Werkes von vier Autoren: Alain Robbe-Grillet, Nathalie Sarraute, Michel Butor,
Claude Simon (Vorwort)
• Die Suche nach dem verlorenen Ort (wie „der verlorenen Zeit“) (Vorwort, Seite 7)
• Tropismen: gewisse Regungen, die unsere Worte und Taten vorbereiten (Sarraute, 18)
• Kunst gibt nicht das Sichtbare wieder, sondern macht sichtbar (Sarraute zitiert Paul Klee in
Le Monde, 21 September 1963) (Seiten 20, 53)
• Fassen wir zusammen: der Nouveau Roman ist ein ernstgenommener Kriminalroman (42)
• Mit dem niederschreiben verschaffen sich beide Erwachen; indem sie das Buch erstellen,
enthüllen sie ihr eigenes Gesicht in einem bis dahin blinden Spiegel. Wir finden hier im
Buch selbst ein erstaunliches Beispiel für jene „Rück“-“Wirkung“, von der Gide spricht, ja
man kann geradezu von einer wahren Offenbarung, einer Selbstschöpfung durch das
schreibende Ich reden (45)
• Die Entblößung meines unterschwelligen Ichs, der Weg, den es bis hin zur Aussage
durchläuft, bedeutet Preisgabe meiner Intimwelt (55).
• Der Mensch wird zum sichtbaren Ding reduziert (60)
• Die wahre Erinnerung ist die treueste Vermittlerin von Welt, vom Eindruck der Welt auf uns
(77)
• Das Verfahren Nathalie Sarrautes erklärte sich aus dem Gefühl einer unerträglichen
Trennung zwischen Ich und Anderem, ja durch das morbide Schuldbewusstsein das diese
Trennung beim isolierten Ich erweckt (Kapitel III, Geschichte oder Sprache, 161)
• Inhalt des Nouveau Roman ist die Sprache. Sprache auf der Suche nach sich selbst und nach
der Welt (162)
83 Deutschland deine Schwaben – Thaddäus Troll (1967)
• Untertitel: vordergründig und hinterrücks betrachtet
• Verlag: rororo
• Umfang: 150 Seiten

Notizen
• Alamannen (12)
• Noi eta (35)
• Mikrofonkabel bei der Hitler-Rede (40)
• Mögetse (94)
• Aschtma (94)

84 Preisend mit viel schönen Reden – Thaddäus Troll (1972)


• Untertitel: Deutschland deine Schwaben für Fortgeschrittene
• Verlag: rororo
• Umfang: 234 Seiten

Notizen
• Schmecken (80)
• Lohkäs (83)
• Badenka (86)
• Wan = one (87)
• Fisimatente (87)
85 Falsch programmiert von Karl Steinbuch (1968)
• Untertitel: Über das Versagen unserer Gesellschaft in der Gegenwart und vor der Zukunft
und was eigentlich geschehen müsste.
• Verlag: dtv
• Umfang: 177 Seiten

Notizen
• Das deutsche Problem ist die falsch programmierte Intelligenz (17)
• Anklage gegen die Hinterwelt und Steckbrief der Hinterwelt: Lange Zeit Dienerin von
Thron und Altar. Lange Zeit hoch angesehen, kann sie sich gegenwärtig außerhalb der
Grenzen kaum mehr sehen lassen (20).
• Zur Lehre gehört zur Zeit: Gegenvernunft, Unlogik, Maßlosigkeit, schließlich
Kritikverzicht88 (21).
• „Harmlose Familienväter unterschrieben Deportationsbefehle ebenso korrekt und unbeteiligt
wie sie vorher Lieferscheine für Kindermilch und Kirchenfenster ausgefertigt hatten“ (22).
• Es wird behauptet: Wem Gott ein Amt gibt, dem gibt er auch Verstand. Man merkt aber gar
nicht, dass oft das Gegenteil gilt (23).
• Praktischer Sachverstand ist bei uns keine Voraussetzung für politische Verantwortung (23).
• Propaganda-Armee von B. Russell in seinen „Unpopulären Betrachtungen“ (28)
• Tendenziöse Indoktrination unserer Kinder (30)
• Als Humanist gilt in unserer Gesellschaft wer Homer im Urtext liest (36)
• Rationales Denken ist ein Kraftakt (44)
• Im Jahre 1967 hat der Naturkundelehrer Gary Scott entgegen der gültigen Gesetzen in
Tennessee in der Schule die Richtigkeit der Darwinschen Lehre bestätigt und wurde vor
Gericht angeklagt (79).
• Teilhard de Chardin versuchte die Konsequenzen der Darwinschen Lehre zu überspielen.
Kirche und Kollegen sind damit nicht einverstanden. Insbesondere P.B. Medawar äußert sich
kritisch und kommt zu dem Schluss dass die Menschen betrogen werden wollen (79).
• Unmöglichkeits-Postulate: Fliegen mit Apparaten schwerer als Luft sei ausgeschlossen (80)
• Schlechte Philosophie erzeugt falsches Verhalten (98)
• Unglück stammt von mangelhaften Berechnungen (Brecht) (99)
• Informationsüberflutung ist eine Informationswechselkrankheit (oder ein
Verdauungsproblem) (101)
• Verfügung über Information89 ist ein wesentlicher Machtfaktor (103)
• Es gibt gegenwärtig90 40.000 Computer auf der Erde davon in der Bundesrepublik 4.000
(Seite 103).
• Installierte Computer in Deutschland (jeweils zum Jahresanfang): In 1959: 94, in 1961: 308,
in 1965: 1657, Prognose für 1968: 3900, für 1971: 5200 und für 1974: 6200. (Seite 131)
• Bergung von verunglückten Alpinisten in der Süddeutschen Zeitung: 25.8.1966:
„Ursprünglich sei der Abtransport vom Fuß der Wand für fünf Uhr morgens geplant
gewesen. Die Techniker des Fernsehers hätten aber Einspruch erhoben, weil das Licht um
diese Zeit nicht ausreiche. Aus diesem Grunde sei der Abtransport auch acht Uhr verschoben
worden“ (116).
• Verfehlte Postulate: (136)

88 Deutschlands falsche Träume – oder Die verführte Nation (Hans Heigert, 1967)
89 Hier müsste stehen: über die richtigen Information. Die falsche Information richtet bei Einigen mehr Schaden an als
bei Anderen.
90 1968
• Atome sind unteilbar
• Die Sonne dreht sich um die Erde
• Organische Stoffe können nicht aus anorganische zusammengefügt werden
• Pferdelose Wagen sind nicht realisierbar
• Fahren mit der Eisenbahn erzeugt Hirnkrankheiten
• Flug mit Maschinen schwerer als Luft ist unmöglich
• Transatlantikflug ist unmöglich
• Interkontinentale Raketen sind nicht realisierbar
• Überwindung der Erdanziehung ist unmöglich, usw.
• Die Menschheit im Jahre 2000 (141)
• Im Jahre 2000 werden etwa 6 Milliarden Menschen leben (141)
• Die thermonukleare Fusionsenergie wird etwa im Jahr 2003 konkurrenzfähig sein (144)
• Honor-Code an den US-Universitäten (schriftliche Prüfungen ohne Aufsicht) (169)
• Sigmund Freud, der als „Lustlümmel aus der Berggasse“ beschimpft und aus der Heimat
vertrieben wurde (176)
• Konrad Zuse der als Dank für den Bau des ersten funktionsfähigen Computer einen
Einberufungsbefehl vom Militär empfing und als a prior erkennbarer Schwindler verdächtigt
wurde (176).
86 Ssonja Tolstoj - von Alexandra Rachmanowa (1968)
• Untertitel: Tragödie einer Liebe
• Verlag: Europäischer Buchklub (1968)
• Umfang: gebunden, 496 Seiten

Struktur
• Tagebuchstruktur der Periode August 1862-6 November 1910 (489)

Notizen
• Er hat sich mir erklärt (37)
• Vor der Hochzeit gibt Tolstoj Ssonja die Tagebücher mit der Beschreibung seiner
Liebschaften (51)
• Das Schicksal der Frauen: Alles geben und fast nichts dafür erhalten (52)
• Tolstoj: Auch an Gott glaube ich nicht (58)
• Fleur=d'Orange=Zweige am Brautkleid (68)
• Warum sagst du niemals "Du" (77)
• Rubaschku (82)
• Verheiratete Frauen tragen eine Haube mit himbeerfarbenen Bändern (82)
87 Spuren – Ernst Bloch (1969)
• Verlag: Suhrkamp (Taschenbuch Wissenschaft 550)
• Leitspruch: ZUVOR – Wie nun? Ich bin. Aber ich habe mich nicht. Darum werden wir erst.
• Widmung: Für Siegfried Unseld
• Umfang: 220 Seiten
• Entstehungszeitraum der Spuren: 1910-1929
• Bloch Spuren (TExt) - Scribd

Struktur
• Lage
• Geschick
• Dasein
• Dinge

Notizen
• Der Schüttler - „pour sucrer les fraises“ (28)
• Das Gesicht im Spiegel gehört dem Gegenüber (35)
• Tiefe zeigt sich durch ein Zeichen, das nicht Purpur ist (53)
• Wo ein Porzellanladen ist, gibt es auch ein Elefant (56)
• Biografisches (8J: Seite 63; 12J: 65; 15J: 66; 16J: 68; 17J: 71)
• Einsame Madonna → gezeichnet über dem Leichenzug (74)
• Die Liebe in dem langen Blick (84-85)
• Der Zwischenmensch (zwischen Ich und Du) (86)
• Langeweile (101)
• Schaffe, spare, Hüsli bauen … (101)
• Jägerlatein im Herrenzimmer (Klabund) (106)
• Fürst Potemkins Unterschrift (118)
• Der vom Blitz erwählte, gerechte Bauer Li (122)
• Die Befreiung eines Spions (124)
• „Er nannte sich selber geschlechtskrank“91 (144)
• Gesichter wie die Rückseite eines Grabsteins (148)
• Bild in Bild – rekursive Bilder (150-151)
• Von einem Baum zum nächsten … (159)
• Die Leidner Flasche (von Siemens) (160)

91 Geschlechtskrank ist wohl nicht der Geschlechtsteilkranke, der an einem erkrankten Geschlechtsteil leidet, sondern
ein Mensch der ein Geschlecht mit einer seiner Meinung nach falschen Bezeichnung (als männlich oder weiblich)
führen muss. Der Geschlechtsteilkranke ist ja, wohl wie der Name bestätigt, erkrankt an einem Teil des Ganzen, Pars
pro Toto.
88 Thomas Mann – von Roman Karst (1970)
• Untertitel: oder der deutsche Zwiespalt
• Verlag: Heyne
• Umfang: 373 Seiten

Notizen
• Intensives Lesen einer Brockhaus Ausgabe (30).
• Simplicissimus (39).
• Bücher haben ihren eigenen Willen (44).
• Aufstieg & Fall einer Familie (46).
• Kunst & Tod sind Zwillinge (48).
• Je schwächer der „Lebenwille“ der letzten Nachkommen der Familie wird, umso größer
werden ihre geistigen und künstlerischen Möglichkeiten (49).
• Briefe an Katja (63).
• Wie die Großkapitalisten ihre Schulden loswerden (96).
• Wie die literarische Werke sich dehnen.... (98).
• Die Handlung des Zauberbergs (99).
• Grenzland zwischen Realität und Irrealität (100).
• Die Beherrschung der Sünde als Bedingung der Erlösung (102).
• Das zweideutige Wort „Rausch“ (121).
• Hendrik Willem van Loon (144).
• Ossietzky (146).
• Radiovorträge (190)
• Beharrlicher Villenbesitzer (195)
• Menno ter Braak (202)
• Druckreif schreiben (227)
• Papierart von Prantl (229)
...
89 Das Peter-Prinzip - von Laurence J. Peter & Raymond Hull (1970)
• Originaltitel: The Peter Principle (1969/1970)
• Untertitel: Das Peter-Prinzip oder Die Hierarchie der Unfähigen
• Verlag: Rowohlt (1972)
• Umfang: Taschenbuch 124 Seiten
• Widmung: Das Buch ist all denen gewidmet, die auf ihrer Stufe der Unfähigkeit arbeiten,
spielen, lieben, leben und sterben und damit das Forschungsmaterial für die Entstehung und
Entwicklung der Hierarchologie, der rettenden Wissenschaft, bereitstellten. (Sie retteten
andere, sich selbst konnten sie nicht helfen).

Struktur / Inhalt
1. Das Peter-Prinzip
2. Das angewandte Prinzip
3. Scheinbare Abweichungen
4. Protektion & Beförderung
5. Ehrgeiz & Beförderung
6. Gefolgsleute & Führer
7. Hierarchologie & Politik
8. Hinweise & Vorhersagen (u.a. von Parkinson, der seine Entdeckung ber der Armee gemacht
hat.. (Seite 63))
9. Die Psychologie der Hierarchologie
10.Peters Spirale
11.Die Pathologie des Erfolgs
12.Nicht-medizinische Merkmale der Endplatzierung
13.Gesundheit & Glück bei Null BQ - Möglichkeit oder Wunschtraum
14.Schöpferische Unfähigkeit - Wie vermeidet man die letzte Beförderung?
15.Erweiterung der Darwinschen Lehre
• Erklärendes Wörterverzeichnis

Notizen
• Krasser Fall, der in der Finanzpleite bei der fehlerhaften Überweisung von Geldern
nachgewiesen wird:
Auch wenn ein Computer selber fähig ist, vervielfältigt er die Fehler,
die infolge der Unfähigkeit seines Eigentümers oder der Bedienermannschaft gemacht
werden. (Seite 110)
90 Ausländische Dichter und Schriftsteller – F. Lennartz (1971)
• Verlag: Kröner, Band 217
• Umfang: 861 Seiten

Notizen
91 Ein Schwarm Regenbrachvögel – Maarten 't Hart (1971)
• Originaltitel: „Een vlucht Regenwulpen“
• Verlag: suhrkamp 2927
• Umfang: 217 Seiten
• Mit einem Nachwort „Eine Jugend in Holland“ von Carel ter Haar

Notizen
• „Ich habe die Sünde wider den Heiligen Geist begangen“ (85)
→ wer aber den Heiligen Geist lästert, der hat keine Vergebung in Ewigkeit, sondern ist
ewiger Sünde schuldig. (Mk 3,29; LUT)
• Der Vater schweigt immer (118)
• Der Milan (149)
• Der Mensch als Zelle (166, 198)

92 Tagebuch 1966-1971 – von Max Frisch (1972)
• Verlag Suhrkamp
• Widmung: Für Marianne
• Umfang 432 Seiter

Notizen
• Uwe Johnson (23)
• Brecht war kein Bayer: er war eher Schwabe (25)
• Erstes Auftreten von Brecht in Zürich (1948) (26)
• Brechts Villa in Ostberlin (40)
• Brecht verordnete sichselbst einen Stahlsarg (44)
• Ein nichtssagender Mann (54)
• Militärputch in Griechenland (1967) (86)
• Trinkhalle in München (weicht von der Trinkhalle in Baden-Baden ab) (91)
• Das gleiche gilt für den Sonderzug (93)
• Totenmaske von Brecht (103)
• Chaplin war groß solange er stumm blieb (113)
• Gedichte schreiben die man nicht veröffentlicht (113)
• Wenn man jung ist langweilt man sich; später langweilt man auch die Mitmenschen (117)
• Macht ein Alter Geschenke werden sie oft umgetauscht. Nur mit Barem Geld sind die
Geschenke der Alten oft großzügig (122)
• Verbrechen und Fehler (124)
• Politik durch Mord (King, Kennedy) (125)
• Justizmord: Joe Hill, Bill Moore (128, 129)
• We shall overcome (130)
• Senilität bei (erwachsenen) Wunderkinder (134)
• Hotel Rossija (148)
• Es gibt keine Kneipen in Moskou (149)
• Die Lüge beginnt im Verschweigen (152)
• Kafkas Tagebuch vom 2 August 1914: Deutschland erklärt Rußland en Krieg. Nachmittags
Schwimmstunde (179)
• Il Dottore (204)
93 Sprache des Möglichen – von Dietrich Hochstätter (1972)
• Untertitel: Stilistischer Perspektivismus in Robert Musils „Mann ohne Eigenschaften“
• Verlag: Athenäum
• Umfang: 276 Seiten

Notizen
• Austriazismen (1)
• Der sich dumm stellende Erzähler (15)
• Das ironische Zitat (15)
• Grundzüge der „anderen“ Sprache (119)
• In der anderen Sprache ist Ironie unangemessen (122)
• Identitätsverhältnis zwischen Erzähler und Erzähltem (122)
• Androgyn (153)
• Ein Ort wo man sein Leben zubringen möchte (200)
• Theologie eines Ungläubigen (203)
• „Der Erlöser“ sollte der Roman ursprüngliche heißen (203)
• „Anders“ wollte Musil seinen Protagonisten nennen (203)
• De Namen „Anders“ kann man gut als negativ theologischen Ausdruck für Gott verstehen
(204) Negativ (Nemo-ähnlich) ist auch der geniale Name „Mann ohne Eigenschaften“ als
Gottespräfiguration (204).
• Gott als Wesen ohne Eigenschaften (204)
• Ulrich macht die Erfahrung dass er „ebensogut jede Erfahrung an sich hat wie keine“ (204).
• Spinoza: “omnis determinatio est negatio“ (204)
• Isis und Osiris, als „Gleichnisse“ für Ulrich und Agathe, sind die göttlichen
Menschengestalten, das Göttliche in zweierlei Wesen, zusammengeschlossen in einem
Verhältnis des „Ungetrennten und Nichtvereinten“ (205).
• Man kann überhaupt nur lieben, wenn man religiös ist (205).
• Liebe ist Suche nach Gott und nach der Einheit der Welt (205).
• Conjunctivis Potentialis (208)
94 Materialien zu Hermann Hesses “Das Glasperlenspiel” (1973)
• Verlag: Suhrkamp (taschenbuch 80)
• Herausgegeben von Volker Michels
• Umfang: ca. 390 Seiten
• Erstanden: für 1€ auf dem Bücherflohmarkt in Freudenstadt (am 18.9.2015)

Notizen
• Im Tierischen ist der Mensch viel wilder und böser als jedes Tier (87)
• Wir werden bald wieder Krieg haben (1934) (91)
• Die Musik eines verfallenden Staates ist sentimental und traurig (95)
• Luther, Erasmus, Thomas Moore, Machiavelli (125)
• Erinnerung an Hans (Entstehung) (160)
• Toscanini wurde erst mit 65 ein guter Dirigent (170)
• Hätte ich beizeiten eines der Fächer gelernt, vor denen ich besonderen Respekt habe, Musik,
oder Sanskrit oder Chinesisch oder Astronomie, dann hätte ich es nicht nötig gehabt, ein
Glasperlenspiel zu erfinden. (Brief an Carlo Isenberg, 1938) (191)
• Glasperlenspiel : 12 Jahre Arbeit (240)
• Das Fehlen der Frauen im Glasperlenspiel (254)
• Der Ernst des Spielens: das Spiel des Kindes wird mit größtem Ernst gespielt (315)

Erinnerung an Hans (datiert: 1936) (341-382)92


• Hans war ein Kind, ich aber wusste plötzlich, dass ich keines mehr sei und nie mehr sein
würde! (345)
• Ich war kein Kind mehr, ich war älter und klüger als Hans und ich war auch böser und
kälter. (345)
• Ich hatte das Glück und die Unschuld verloren, und hatte es nur daran gemerkt, dass ich es
mit Augen, außerhalb meiner, auf dem Gesicht eines andern gesehen hatte. (345)
• Was man besitzt, das sieht man nicht und davon weiß man kaum. Jetzt hatte ich Augen
bekommen und sah. (347)
• Hans war nicht auf den Namen Hans getauft. Niemals hätte ein Mensch den Einfall haben
können, unseren Vater Hans zu nennen; für ihn war Johannes genau der richtige Name,
welcher Autorität und Würde hat und dennoch nicht einer großen Zärtlichkeit
entbehrt:Johannes hieß der “gnostische” Evangelist, und der Lieblingsjünger des Herrn. Der
Name war zugleich vornehm, zart und geistig. Hingegen kam niemand auf den Einfall,
unsern Hans Johannes zu nennen. (349-350)
• Man hatte sich, als wir Kinder waren, viele Mühe damit gegeben, uns »den Willen zu
brechen«, wie die fromme Pädagogik das damals nannte, und man hatte in der Tat allerlei in
uns gebrochen und zerstört, aber gerade nicht den Willen, gerade nicht das Einmalige und
mit uns Geborene, nicht jenen Funken, der uns zu Outsiders und Sonderlingen machte (365).

92 Der Titel der Erzählung „Unterm Rad“ galt vorwiegend seinem um 5 J. jüngeren Bruder Hans, der zum Vorbild des
Hans Giebenrath wurde. Diesen habe man „weil er ehrlich war, fast umgebracht. Der ist auch, seit sie ihm in der
Schule das Rückrat gebrochen haben, immer unterm Rad geblieben“ [1], so berichtete Hesse kurz nach Fertigstellung
seiner Erzählung „Unterm Rad“ im Jahre 1904. (→ Eine kurze Werkanalyse von Hermann Hesses ... - GRIN)
95 Die Ordnung des Diskurses – Michel Foucault (1977)
• Autor Michel Foucault
• Verlag: Fischer
• Zusatz: mit einem Essay „Der Philosoph mit der Maske Michel Foucaults (L'ordre du
discours)“ von Ralf Konersmann
• Umfang: 93 Seiten

Notizen

Die Ordnung des Diskurses


• Die Elite ignoriert die Wahrheit, die Mendel verkündet (24)
• Der Zimmermann Will Adams unterrichtet den japanischen Kaiser in Mathematik (26)
• Über Sexualthemen war jegliches Gespräch verboten, außer während der Beichte (39)

Der Philosoph mit der Maske Michel Foucaults (L'ordre du discours) (51)
• Das Ich (57)
• Das Maskenspiel der Hoffräulein von Velazquez (71)
• Biografie von Michel Foucault (71)
• Jean Hyppolite (* 1907 - † 1968) (71)
96 Robert Musil von Robert L. Roseberry (1974)
• Verlag: Fischer Athenäum Taschenbücher
• Untertitel: Ein Forschungsbericht
• Umfang 168 Seiten

Notizen
• Robert Musil war das einzige überlebende Kind Alfred Musils und seiner Frau
Hermine.Seine Schwester Elsa starb als Kleinkind (11).
• Am 28. Juni 1914 werden der Thronfolger und seine Frau in Serajewo ermordet. Musil
schreibt in sein Tagebuch: „Eine Fliege stirbt: Weltkrieg“ (13)
• Musils Bücher wurden in Deutschland und Österreich verboten (14).
• Isis & Osiris (Gedicht, Hermaphroditisches Thema (64)
• Gebrauch des Konjunktivs (93)
• Österreich ist der Staat ohne Eigenschaften – Zuflucht des Konjunktivs (93)
• Die Rolle des Konjunktivs – Conjunctivus Potentialis (122)
• Clarissa: Neigung zu Hermaphroditismus (106)
• Agathe & Ulrich verschmelzen zu Hermaphroditen (113)
• In The concept of the hermaphrodite. Agathe ad Ulrich in Musil's novel „Der Mann ohne
Eigenschaften“ zitiert Leon Titche dass Ulrich und Agathe im Hermaphroditen
verschmelzen und dass dieses Verschmelzen Teil des mystischen Verschmelzens der
Gegenteile im Roman ist. Titche zitiert keine der zahlreichen Tagebucheintragungen zu
Hermaphroditismus, Inzest, usw. (113)
97 Schwabenreport. 1900-1914 von Hermann Freudenberger (1975)
Umfang: 205 Seiten mit 27 Abb.
Hermann Freudenbergers „Schwabenreport 1900-1914“ dokumentiert vielfältige Volksbräuche der
vergangenen Jahrhunderten.
Vieles habe ich gleich verstanden und abgehakt, aber einiges blieb mir rätselhaft, sodass es den
Unwissenden zur Allgemeinbildung und den Wissenden zur Erinnerung erwähnenswert bleibt93.
Zur Orientierung wird vor jedem Kapitel die relevante Jahreszahl angegeben. So beginnt der
Bericht genau genommen bereits 1492 und nicht etwa um 1900.

1492: Das Sprechhaus94


Im Kapitel „400 Jahre Kehrwoche“ wird im Stuttgarter Stadtrecht von 1492 – als Columbus
Amerika entdeckte - wie ein Donnerschlag plötzlich das Sprechhaus erwähnt:
"Damit die Stadt rein erhalten wird, soll jeder seinen Mist alle Wochen hinausführen,
sonst darf der Spital ihn für sich holen lassen; jeder seinen Winkel alle vierzehn Tage,
doch nur bei Nacht, sauber ausräumen lassen und an der Straße nie einen anlegen. Wer
kein eigenes Sprechhaus hat, muss den Unrath jede Nacht an den Bach tragen".

Zum Sprechhaus wird im Schwabenreport lediglich erklärt, dass es sich dabei um ein Klosett
handelt. Hilflos musste ich erfahren wie sich meine Phantasie mit dem Wort „Sprechhaus“
versuchte mit den dort landläufig üblichen und unüblichen Beschäftigungen Verknüpfungen zu
bilden. In einer dichtbevölkerten Stadt wie Stuttgart war in 1492 ein Klosett vermutlich der einzige
Ort wo man sich privat zurückziehen konnte. Dort könnte ja auch das Wort „Privat“ für „Klosett“
entstanden sein. Wo aber kommt jetzt „Sprechhaus“ her?
Nach einigem Googeln findet man zur Etymologie einen Fußnoteneintrag, der beweist dass das
Stuttgarter Wortgebrauch „Sprechhaus“ für Klosett aus dem mittelalterlichen Straßburger Dialekt
stammt, wo das Klosett euphemistisch-ironisch als „Rathaus“, „Parlament“ bezeichnet hat:
^^) Kättel braucht von der Barbara Schneider den höchst verächtlichen ausdruck die
wieschd geläjeheit (die wüste oder hässliche gelegenheit), für dessen erklärung ich mir
hier, von den sittigen leserinnen, mit der erlaubniss zugleich auch die entschuldigung
dafür, ausbitte. — Gelajeheit ist die dorisch bäurische form für das feinere, städtische
gelajeheit. Gelegenheit (günstiger, bequemer ort, veranlassung) bezeichnete auch
allgemein den ort (lat. locus) zum abtreten, den abort, den abtritt, oder das, was man, im
mittelalterlichen Sirassburg, euphemistisch, ironisch das spröchhüs (sprechhaus,
rathhaus, Parlament) nannte. Später nahm man wahrscheinlich auch öfters den ausdruck
gelegenheit im sinn von veranlassung oder bequeralichkeit zum abtreten (fr.
commodite).95

1903: Gartenstadt
In den Fotos aus 1903 kann man zum Beispiel als Stadtrand die Sonnenbergstraße ablesen. Weiter
oben befinden sich einige Häuser im Bau.. (Seite 64).

1900: Lobbyismus
„Der Direktor der Allgemeinen Baugesellschaft war auch damals96 schon außerdem
Landtagsabgeordneter.“ (Seite 15)
93 Hermann Freudenbergers Schwabenreport : 1900-1914 ist 1975 erschienen bei Konrad Theiss Verlag – Stuttgart und
Aalen
94 Seite 23 (und als Internetzitat in: Meinungen über die schwäbische Kehrwoche - Teil 1)
95 Strassburger Volksgespräche in ihrer Mundart (1873)
96 in 1900
In der Politik gilt diese vorteilhafte Kombination eines Doppelberufs bei vielen auch heute noch als
Idealkombination, weil sie einen Lobbyisten als Mittelsmann zwischen Unternehmer und
Abgeordneten überflüssig macht.
Ich verstehe auch beim besten Willen nicht, warum man diese Idealkombinationen eines
unternehmenden Abgeordneten nicht mehr so fördert wie damals in 1900...

1901: Graffiti
Die Unsitte der Graffiti-Schmiererei ist bereits älter als wir denken:
„Gemeinderatsmitglied Stübler wies auf einen Unfug hin, der wohl kaum irgendwo
größer sei als hier in Stuttgart, nämlich die Besudelung der Häuser. Man finde kaum
mehr ein Haus, das nicht verschmiert sei. Werde ein Haus gereinigt, werde es auch
sofort wieder verschmiert. Die Schüler wurden verwarnt.“ (Seite 36)

1901: Biogasanlage
„Im Gemeinderat wurde debattiert, Chemiker hätten in Aussicht gestellt, dass es
möglich sei, Fäkalien zu vergasen und mit dem Gas die Gasherde zu beheizen und die
Gaslaternen zu beleuchten. Es waren, wenn man so will, die ersten Gespräche über
Erdgas.“ (Seite 36)

Natürlich ist hier nicht Erdgas, sondern Biogas gemeint. Aber zur Zeit der Drucklegung (1975) gab
es das Wort Biogas noch nicht. Und genaugenommen ist Erdgas ja auch wie Erdöl ein Bioprodukt.
Im Zitat wird nicht beschrieben woher die Fäkalien stammen: von Menschen oder von Tieren.
Genau genommen wollte ich aber auch nur meine Bewunderung für die Fortschrittlichkeit der
Vergasung einer Biomasse in 1901 aussprechen.

1901: Das Mammut


Zum Mammut in Nills Museum fiel mir ein für ein solches gewaltiges, erwachsenes Tier das
merkwürdige Neutrum auf. Auch der wissenschaftliche Name Mammuthus ist wie der verwandte
Elefant eindeutig männlich. (Seite 29)
Ist der Name etwa sachlich gewählt worden, weil es sich um einer ausgestorbenen Tierart handelt?...

1901: Die Bärin Mascha und der Eisbär


„In 1901 wurde die Bärin Mascha in Nills Tiergarten mit einem Eisbären verkuppelt. …
Es kam ein Eisbärbaby zur Welt, aber ein braunes.“ (Seite 31)

Leider ist nun nicht bekannt wie die wohl überwiegend vegetarische Eisbärin ihr Baby auf das für
Eisbären so wichtige Fleischfutter ausgerichtet hat.

1903: Berichte aus der Automobilbranche


Die elektrotechnische Industrie stellte Zündapparate für Autos und Motorräder her und konnte die
Aufträge kaum bewältigen. Die Löhne war hoch.
Es war Bosch, der einmal meinte, er bezahlte nicht hohe Löhne, weil es ihm gutgehe,
sondern damit es ihm gutgehe.... (Seite 54)

Probleme hatte ich bei folgendem Passus des „besuchsfähigen Zustands“:


„Ein Wagen von 20 Kilometer in der Stunde, von größter Betriebssicherheit und sehr
billig im Preis, so eingerichtet dass seine Insassen auch nach längerer Fahrt auch noch
in besuchsfähigem Zustand ankommen, könnte sicher auf Verbreitung in weiten Kreisen
rechnen.97“ (Seite 85)

Wie ist den der Reisende früher nach einer Bahnfahrt angekommen? Etwa in einem besuchs-
unfähigem Zustand?

1903: Von Grobstaub zu Feinstaub


Als Nachteil des Automobils galt allerdings der Staub, der offensichtlich schon bei 20km/St. (!)
„erblindend“ wirkt:
„... die ungeheure Staubwolke, welche ein dahin sausendes Automobil hinter sich
zurücklässt. Hunderte von Fußgängern, Fuhrleute und Radfahrern, die gezwungen sind
sich mit dem Automobil die Landstraße zu teilen, müssen stehen bleiben da sie
zeitweilig die Augen zu schließen gezwungen sind. ...Oft spritzen zu Seiten und hinter
dem Automobil Kaskaden schmutziger Brühe auf.“ (Seite 86)

Es geht dabei nicht um den heute störenden Feinstaub oder gar nervtötenden Stickoxiden, aber eher
um kaskadenartig aufspritzenden Schmutzfontänen und aufgewirbeltem Grobstaub:
„Ein nicht seltener Anblick ist es, dass sämtliche Passanten des Gehwegs, zum
mindesten sämtliche weiblichen Geschlechts, plötzlich wie von unsichtbarer Hand
berührt, mit kühnem Sprung über den Straßengraben querfeldein rennen....“ (Seite 86)

Zwischenzeitlich hatten die Autos den nach hinten geschleuderten Grobschmutz auch schon mal mit
Gummischmutzlappen bekämpft, die aber offensichtlich der Mode geopfert worden sind.

1903: Der Kaiser redet zu viel


Ganz schön frech war die Presse damals im Umgang mit der Obrigkeit:
Extrablatt: „Seine Majestät der Kaiser hat sich heute der Operation eines
Stimmlippenpolypen unterzogen. Die Operation verlief glatt.“
Das Schwäbische Volksblatt: „Das kommt davon. Der Kaiser redet zu viel.“ (Seite 61)

1905: Degerloch
Degerloch sollte umgetauft werden in Hohenwaldau, weil es Degerlocher Bürger gab,
die die Silbe „Loch“ nicht mochten. (Seite 84)

Daraus ist wohl nichts geworden.... In 1908 wurde Degerloch eingemeindet...(Seite 121)

1905: Gebisse, ganze und halbe


Gebisse, ganze und halbe, kaufte Frau G. Horn aus Köln: „Donnerstag persönlich in
Stuttgart, Hotel Dierlamm, erster Stock, Zimmer 4.“ (Seite 89)

Es bleibt schleierhaft, ob man auch ganze und halbe Kunstgebisse einreichen kann...

1905: Asthma-Zigarillos
Es gab Asthma-Zigarillos („dünn im Rauch“). (Seite 91)

Es bleibt ungewiss ob die Zigarillos die Krankheit Asthma bekämpfen sollten oder von den
Asthmatikern lediglich als schonend erfahren werden sollten.

97 Zitat datiert auf 1905


1907: Entzerrung der Turmuhrschlägen
Die Schläge verschiedener Turmuhren wurden entzerrt, damit das eindeutige
Nachzählen bis 12 gesichert wird. (Seite 117)

1908: Export eines Daimlers nach Korfu


„Es wurde exportiert: fünf Mercedes-Wagen mit je 45PS von Untertürkheim nach
Korfu, in Kisten verpackt, drei Wagen für den Kaiser, zwei für sein Gefolge.“ (Seite
128)

1908: Geschwindigkeitsbegrenzungen
Folgende Verkehrsberuhigung ist durchaus fußgängerfreundlich. Bei einer
Maximalgeschwindigkeit von 15km gehören die Fußgänger eher zum Schnellverkehr:
Für die Automobile standen Geschwindigkeitsbegrenzungen zur Debatte: im
Stadtverkehr von bisher 18 Kilometern auf 15 Kilometer....

Und: Geschwindigkeitsbegrenzungen für Lastwagen, deren Räder keine Gummireifen


hatten. (Seite 129)

1910: Erfinderausstellung
Leider fehlt an dieser Stelle die Patentnummer. Es ist mir nicht gelungen die Patentnummer der
Stachelsicherungen zu ermitteln...
„Hier konnte man alles sehen, was in letzter Zeit erfunden wurde: zum Beispiel
Stachelsicherungen am Fahrrad gegen Fahrraddiebe“ (Seite 151).

1911: Hungersteine
Beispiele für Hungersteine findet man im Internet, wo man Fundorte an der Elbe, Mosel und Rhein,
aber nicht am Neckar dokumentiert:
Im Bett einiger Flüsse treten heuer die sogenannten Hungersteine wieder hervor. Die
Jahre der Sichtbarkeit pflegt man in diese Steine einzumeißeln. (Seite 173)

1913: Eigentumsrecht der Kugel in einer Wunde


Womit man sich im Jurastudium beschäftigen kann wird aus folgender Überlegung ersichtlich:
Der Feind gibt durch das Abschießen den Besitz der Kugeln auf. Er verzichtet deshalb
auf das Eigentumsrecht der Kugel in einer Wunde. Dadurch wird die Kugel eine
herrenlose Sache.

Der Verwundete wird nicht automatisch der Eigentümer der in der Wunde
verbleibenden Kugel. Sobald der Verwundete jedoch den Willen an den Tag legt, die in
der Wunde gebliebene Kugel für sich zu behalten, ist er Eigentümer der Kugel
geworden. (Seite 196)

1914: Über die Plötzlichkeit eines Kriegsausbruchs


Vom ersten Weltkrieg wird immer die Plötzlichkeit erwähnt:
„Und plötzlich, Ende Juli, war Krieg zwischen Österreich-Ungarn und Serbien.“ (Seite
202)
98 Materialien zu Hermann Hesses „Der Steppenwolf“ (1975)
• Suhrkamps Taschenbuch 53
• Umfang 418 Seiten
• 1972

Notizen
• Wenn ich male habe die Bäume Gesichter (2198)
• Aufgabe des reifen Menschen ist das „Entwerden“ (149)
• Das Gilgamesch-Epos beschreibt die Gesittung oder vielmehr Zähmung des Waldmenschen
Engidu durch einer Dirne aus Uruk (151)
• Steppenwolf ist die Geschichte einer Krankheit und Krisis aber nicht eine die zum Tode
führt, nicht einen Untergang sondern das Gegenteil: eine Heilung (160)
• Ich saufe und fresse, Heiße nicht mehr Hesse, Liege bei den jungen Weibern, Reibe meinen
Leib an ihren Leibern (163)
• Der Idiot zerbricht die Gesetzestafeln nicht, er dreht sie nur um und zeigt dass auf der
Rückseite das Gegenteil geschrieben steht (222).

Humor
• Tucholsky: „Hesse hat keinen Humor“99 (290)
• "Hesse besitzt alle Eigenschaften, die ich aufs höchste schätze: jene seltene und kostbare
Verbindung von Eleganz und Tiefe, von künstlerischer Disziplin und schöpferischer Kraft.
Er besitzt außerdem einen ausgesprochenen Sinn für Humor, was für einen deutschen
Schriftsteller eine Ausnahme darstellt. Er ist fähig, über sich selbst zu lachen, doch ohne
Bitterkeit oder Zynismus, sondern mit heiter-ironischer Distanz ..." - André Gide 100

98 Kurzgefasster Lebenslauf
99 Hermann Hesses Humor (oder dessen Abwesenheit...)
100Buchrückseite Gesammelte Erzählungen: Band 4. Innen und Außen. 1919–1955
99 Van Gogh - von Pierre Cabanne (1975)
• Kategorie: Biographie
• Ursprüngliche Sprache: Französisch
• Verlag: Galerie Somogy, Paris 1975
• Umfang: 288 Seiten (mit vielen S/W- und Farbfotos)

Inhalt
1. Zundert (1853)
2. Den Haag
3. London
4. Paris
5. Ramsgate-Isleworth
6. Etten-Dordrecht
7. Amsterdam-Etten-Brüssel
8. Borinage
9. Brüssel
10.Hollande
11.Antwerpen
12.Paris
13.Arles
14.Saint-Remy
15.Paris
16.Auvers-sur-Oise (1890)

Notizen
• Vincent beginnt erst im Alter von 25 J mit der Malerei (31)
• Die Bewegung von 1880 (43)
• Sien (44)
• Geniales Bild: Hütte bei Abendlicht, Nuenen, Mai 1885 (auf Seite 60)
• Bild aus 1884: Straße in Eindhoven (63)
• In Vincents Augen bilden Theo und er ein und dieselbe Person .... Die Identifizierung Theo-
Vincent wird mehr und mehr das Verhalten des Malers bestimmen. Sie erfolgt in der
Hauptsache hinsichtlich der Misserfolge, auf dem Gebiet des Gefühlslebens Frauen
gegenüber. (83)
• Toulouse-Lautrec (91)
• Ich möchte Männer und Frauen malen mit diesem Etwas an Ewigkeit, dessen Symbol früher
der Heiligenschein war und dem wir gerade durch die Leuchtkraft, durch das Funkeln
unserer Farben nachspüren.... (94)
• Gauguin (101)
• Der Farbenhändler und Anarchist Tanguy (103)
• Cezanne: Ihr malt wie ein Besessener... (104)
• Bild mit Stäbchendarstellung (115)
• Signac (178)
• Diagnosen der Krankheiten für Vincent und sein Bruder (192)
• Die rührende und zärtliche Zwiesprache in den Briefen der van Goghs, die ihre gegenseitige
Abhängkeit doukmentiern ((208)
• Die Kontrastfarben (zB. Blau und Gelb)
• Die Werke Shakespeares (mit den Todesthemen) beängstigen Vincent (214)
• Vincent: wenn er nochmals anfangen könnte, würde er nicht mehr in den Süden gehen...
( 218)
• Wohlwollende Kritik zu Vincents Schaffen von Albert Aurier in Mercure de France (226)
• Vincent verkauft 1 Bild für 400 Francs in Brüssel (230)
• D. Varbanesco: "Vincent malt nicht die grün-flammenden Zypressen, aber grüne Flammen
wie Zypressen" (232)
• Vincent weiß, dass er mit seinen Gemälden den Krankheitsprozeß nicht stoppen, sondern nur
hinauszögern kann (241)
• Die zerstörende Zusammenbrüche von Rembrandt, die Besessenheit Goyas, Delacroixs
Delirium, Lautrecs Verkommen heit, Pascins Fluch, Utrillos Martyrium, der ungeklärte Tod
Nicolas de Staels: wieviele dieser Zusammenbrüche sind wie bei Vincent und seines
Bruders eine Folge der ablehnenden Haltung des Publikums? (Ein Künstler sollte die
Ablehnung seiner Kunst sicherlich psychisch verkraften können. Diese Fähigkeit ist jedoch
nicht vereinbar mit dem oft neurotischen Zwangsgefühl, die einsame Spitze der Kunst
erreichen zu müssen...) (243)
• von Hofmannsthal: "Die Farben sind die Schwestern des Schmerzens" (243)
• Das künstlerische Testament Vincents in einem Brief an Isaäcson (247)
• Dr. Cachet ist Flame aus Lille. Deshalb signiert er seine Kupferstiche mit P. van Ryssel oder
eher P. van Rijssel (250)
• Die letzte Nacht eines 37-jährigen Lebens (274)
• Jo hat die Gräber für Vincent und Theo in Auvers letztendlich zusammengelegt (wohl auch
als Symbol für die Einheit, die sie gebildet haben?) (276)
Diese faszinierende Biographie Van Gogh von Pierre Cabanne aus 1975 beschreibt den
Werdegang der Gebrüder van Gogh hauptsächlich anhand der Zitaten aus dem Briefwechsel der
Beteiligten. Das Buch ist auf 288 Seiten illustriert mit vielen S/W- und Farbfotos.
Vincent van Gogh hat in seiner kurzen Schaffensperiode (10 Jahre von 1880-1890) mehr als 2000
Bilder gezeichnet oder gemalt. Diese Zahl wurde auch von anderen Künstler benötigt um eine
flüssige Arbeitsweise zu erreichen. Oft erreicht der Künstler eine sog. Flow-Phase, die wie im
Rausch zum ununterbrochenen Arbeiten führt. Wer als Künstler jedoch keinen wirtschaftlichen
Erfolg erreicht, ernährt sich in der Regel schlecht, betäubt villeicht seinen Hunger mit
Drogen/Alkohol und sucht seine Modelle evt. in riskanter Umgebung. Diese Arbeitsweise ist riskant
und führt dazu, dass die Künstler jung sterben, d.h. an den Folgen der Drogensucht, an
Geschlechtskrankheiten oder schlichtweg an einer Lungenentzündung bzw. TBC.
Die Gebrüder van Gogh sind offensichtlich mit einem psychischen Band als ein Siamesischer
Zwilling zusammengewachsen, deren Trennung die Zerstörung beider Hälften auslöst.
Merkwürdigerweise verbinden sich nur die Brüder und zur Schwester gibt es offensichtlich keinen
so intensiven Band.
Vincent verdeutlicht diese Verbundenheit, indem er in seinen Briefen an Theo fast immer das
Pronomen "wir", anstatt dem simplen "Ich" verwendet. Er verwendet das "wir" gewissermaßen als
androgynes "Pluralis Majestaticus" zur Festigung der religiöse Idee, welche die individuelle Person
immer nur als "halben Menschen" betrachtet.

Es ist klar, dass Vincent en Theo sich den Risiken ihrer seelischen Verfassung bewußt waren. Die
Berufung endete wegen der gegenseitigen Abhängigkeit für die Brüder tödlich. So löste das
Selbstmordopfer Vincents (zum Schutz der Stabilität von Theos Gesundheit, für Jo und ihren
kleinen Sohn) letztendlich auch den Tod des Bruders aus.
100 Ungeteilte Erinnerungen – von Simone Signoret (1976)
• Originaltitel: La nostalgie n'est plus ce qu'elle était.
• Verlag: Kiepenheuer & Witsch
• Umfang: 462 Seiter

Notizen
• Lohn der Angst wurde vollständig in der Camargue gedreht (136)
• Schild „Achtung Kinderlähmung“ (136)
• Picasso in 1951 (150)
• Julius & Ether Rosenberg (165)
• Budapest in 1956 (184)
• Joris Ivens (205)
• Velociped (anstatt velo) zur Identifikation der im Ausland lebenden Franzosen (219)
• Pasternak als Übersetzer von Shakespeare (220)
• Der Wald der Seelen (226)
• Der Angeklagte im Reichstagsbrandprozeß (246)
• Room at the Top (John Braine) (267)
101 Die Bajuwaren – von Hans F. Nöhbauer (1976)
• Untertitel: Die legendäre Herkunft und der fabelhafte Weg eines deutschen Stammes aus der
Urzeit in die Gegenwart
• Umfang: 352 Seiten
• Verlag: Weltbild
• Widmung: gewidmet m. p. m.

Notizen
• Pioniergeschöpfe (27)
• Jungsteinzeit → Lößgebiete (48)
• Lößböden in Bayern is so fruchtbar dass er 12-16-fältigen Samen liefert (51)
• Wehranlage bei Landshut (50)
• Iovisure (→ an der Isar) (53)
• Dr. Faustus ( 56)
• Keltische Fluß- und Ortsnamen (60, 67)
• Befestigte Keltenstädte (68)
• Beschreibung des Murus Gallicus (81)
• Hamburg-Nürnberg-Manching-München als Hauptachse (85)
• Bäuböden (Burgweinting, bei Regensburg) (119)
• Haderfleck = Hadriansfleck (131)
• Durchbruch der Alamannen (131)
• Passau (= Batava) Söldner aus Utrecht & Arnheim bauen Passau auf, das von den
Thüringern zerstört wird (145)
• In 488AD verlassen die Römer Bayern (146)
• Inschrift des Gregorius-Kreuzes (Geschenk der Papstes Gregor I an Theudelinde (Dom zu
Monza): IAEOUCCƔ --- IAƔIMPCƔ – erst im 13e. Jahrhundert wiedergefunden (238)
102 Wege der deutschen Literatur – ein Lesebuch (1976)
• Zusammengestellt von: Hermann Glaser, Jakob Lehmann, Arno Lubos
• Untertitel: ein Lesebuch
• Verlag: Ullstein
• Umfang 566 Seiten

Notizen

Humanismus
• Martin Luther – Sendbrief vom Dolmetschen (69)

Moderne
• Erich Kästner – Kennst du das Land (478)
• Kurt Tucholsky – Das Ideal (479)
• Karl Zuckmayer – Der Hauptmann von Köpenick (Nachwort)101 (485)
„Wilhelm Voigt, ein Schustergeselle in der großen Stadt Berlin, in die er mit siebzehn Jahren
geraten war, bekam von seiner Mutter drei Taler geschickt. Er brauchte aber mehr als drei
Taler, denn er war sehr jung, und bei seinem Meister hatte er nur schmale Kost und
Schlafstatt. Damals wurden die Postanweisungen nur in Ziffern ausgeschrieben. Eine Drei
war mit Tinte aufs Formular gemalt, dann kam ein weißer Zwischenraum, dann das
vorgedruckte Wort ‘Thaler‘. Da nahm er Feder und Tinte und malte hinter die Drei eine
Null.

• Rainer Maria Rilke – Der Panther (518)


• Peter Handke – Selbstbezichtigung (526)

101Die Entdeckung der wundersamen Talervermehrung von einem köpenicker Schustergeselle


103 C.G. Jung - Prophet des Unbewussten - von Paul J. Stern (1976)
• Untertitel: Prophet des Unbewussten
• Kategorie: Biographie
• Verlag: Piper
• Umfang: 280 Seiten (mit einigen S/W- Fotos)
• ISBN 3-492-02271-5

Notizen
• Legende: der Großvater sei ein unehelicher Sohn Goethes gewesen (12)
• Erklärung okkulter Vorgänge (53)
• Assoziationstest → Gedankenlesen (62)
• Lieblingszitat: Nur der Verwundete heilt (69)
• Joyce (70)
• Aus dem Briefwechsel erwächst die Beziehung zu Freud (83)
• Das rote Buch:
- im vierzigsten Jahr habe er alles erreicht. (130)
- Philemon102, der alte Mann mit den Stierhörnern und den Flügeln eines Eisvogels
- an einem Fuße lahm (131)
- der Archetyp des weisen alten Mannes (132)
• „Philemon Sacrum – Fausti poenitentia103“ am Turm in Bollingen104 (132)
• Die geheime Tragik der Ehe (148)
• (Der Endzweck der) Erdölmillionen der Rockefellers (164)
• Psychologische Typen (170)
• Die Religion der Pueblo-Indianer (188)
• Die Verschleierung schützt das Kollektivwissen (188)
• Schizophrenie ist behandelbar, aber der Erfolg „kostet dem Arzt beinahe das Leben“ (195)
• Paracelsus als Faust & Übermensch (202)
• Alchemie als Leitfaden der Fälschung – zur Irreführung der Nicht-Eingeweihten. Zum
Verständnis legt Jung Stichwörter-Lexika und Exzerpten-Bände an (204)
• Verwandlung von „Blei“ in „Gold“ 105(205)
• Synthese der Ost- und Westphilosophie (211)
• Anbetung der Zwittergestalt Abraxas (214)
• Animus & Anima (216)
• Einsturz des Karnaktempels nach Erdbeben 26 BCE (242)
• Mysterium Coniunctionis → Synthese (267)
• Antwort auf Hiob (270)
• Diagnose: misslungene Selbstheilung (273)

102In Goethes Faust wird Philemon den Bau- und Sanierungsplänen geopfert (Seite 132), deshalb: Philemon Sacrum –
Fausti poenitentia
103Jungs Einstellung spricht aus der Inschrift, die er ursprünglich über das Eingangstor zu seinem Haus in Bollingen
geschrieben hatte: «Philemonis Sacrum — Fausti Poenitentia» (Der Schrein des Philemon — Faustens Sühne). Als
die Stelle vermauert wurde, setzte er die Worte über den Eingang des zweiten Turmes. A. J.
104(german) Jung, C.G. - Erinnerungen Träume Gedanken
105Die Alchemie als Leitfäden der Fälschung verweist auf die moderne Fälschung: die Verwandlung von „Fiat-
Papiergeld“ in „Gold“. Der Wissende ist in der Lage mit wertlosem Papiergeld Gold zu machen. Dazu nutzt er das
Unwissen des Pöbels (d.h. der großen Masse).
104 Brecht in Augsburg - von W. Frisch und K.W. Obermeier (1976)
• Kategorie: Dokumentation
• Untertitel: Erinnerungen, Texte, Fotos
• Verlag: Suhrkamp (Taschenbuch Nr. 297, 1976)
• Umfang: Taschenbuch, ca. 300 Seiten, 95 S/W-Fotos

Inhalt
Die Autoren beschreiben interessante Details zur Augsburger Jugendzeit (von 1898 bis etwa 1924),
die Zeitzeugen sich über Brecht in Interviews erinnert haben.
Die 95 S/W-Fotos und der Anhang "Texte aus Brechts Jugendjahren" füllen fast die Hälfte des
Manuskripts.

Notizen
• Brecht entdeckte (beim Lesen Rimbauds ?) "die Farben der Vokale" (Seite 109).
• Die Klassenarbeit zum Thema "Dulce et decorum est pro patria mori" wurde nicht in der
Secunda, sondern in der Unterprima geschrieben (85). Brecht schrieb damals, dass es
keineswegs süß und ehrenvoll sei, fürs Vaterland zu sterben, nur Hohlköpfe könnten so
denken (88).
• Brecht erhält eine bessere Note, indem er in einer Klassenarbeit eine korrekte Antwort mit
Rot anstreicht und dem Lehrer fragt, was denn hier falsch sei... (86).

Notizen zum Gedicht "Erinnerung an die Marie A."


Nach der Erarbeitung eines Ölgemäldes "Erinnerung an die Marie A." interessierte ich mich
insbes. für die Entstehungsgeschichte dieses Gedichts von Bertolt Brecht, oder vielmehr
Eugen Berthold Friedrich Brecht.
Die erste Version dieses Gemäldes besteht aus der Abbildung einer Frau hinter einer
riesigen, weißen Wolke, wobei das Gesicht und der Körper jedoch an einigen Stellen
durchschimmern. Rechts unten auf dem Gemälde (50 x 70 cm) wird auch der Text dieses
Gedichts etwa 2 mm über der Oberfläche hervorgehoben.
Das Gemälde wurde nach einer Ausstellung in der Klinik in Winnenden verkauft.

In dieser Dokumentation befinden sich auf Seite 91 Hinweise zum Gedicht "Erinnerung an die
Marie A.", dass an einem Liebeserlebnis erinnert.
In 1916 befreundete sich Brecht mit 18J. mit der Schülerin Marie Rose Aman (Bild 45 in diesem
Buch), die er unerwartet küsst. Marie A beschreibt es folgendermaßen:
In der Nähe der Kahnfahrt, am Stadtgraben, erhielt ich damals von Eugen ganz plötzlich meinen
ersten Kuss.
Einmal sagte ihr Brecht, er werde ihr später nur noch einen Hut jährlich genehmigen, ihr dafür
aber im Laufe der Zeit mit sieben Kindern überraschen.
Diese Aussage bezieht sich wohl auch auf die Zeile: Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte
Kind. (Seite 93).
Marie Rose hatte ein Album, in das Brecht einige Verse schrieb. Das Album und einige Briefe an sie
sind während der Luftangriffe auf Augsburg im 2. Weltkrieg verbrannt.
Zusammen mit Kumpanen brachte ihr Brecht, als sie im Thäle wohnte, ein nächtliches Ständchen
(Seite 106).
Am 21.2.1920 fuhr Brecht erstmals nach Berlin. Auf dieser Fahrt entstand das Gedicht "Erinnerung
an die Marie A.", damals noch unter dem Titel "Sentimentales Lied Nr. 1004" (Seite 202).

Erinnerungen an Marie A.
1
An jenem Tag im blauen Mond September
Still unter einem jungen Pflaumenbaum
Da hielt ich sie, die stille bleiche Liebe
In meinem Arm wie einen holden Traum.
Und über uns im schönen Sommerhimmel
War eine Wolke, die ich lange sah
Sie war sehr weiß und ungeheuer oben
Und als ich aufsah, war sie nimmer da.
2
Seit jenem Tag sind viele, viele Monde
Geschwommen still hinunter und vorbei
Die Pflaumenbäume sind wohl abgehauen
Und fragst du mich, was mit der Liebe sei?
So sag ich dir: Ich kann mich nicht erinnern.
Und doch, gewiß, ich weiß schon, was du meinst
Doch ihr Gesicht, das weiß ich wirklich nimmer
Ich weiß nur mehr: Ich küsste es dereinst.
3
Und auch den Kuss, ich hätt' ihn längst vergessen
Wenn nicht die Wolke da gewesen wär
Die weiß ich noch und werd ich immer wissen
Sie war sehr weiß und kam von oben her.
Die Pflaumenbäume blühn vielleicht noch immer
Und jene Frau hat jetzt vielleicht das siebte Kind
Doch jene Wolke blühte nur Minuten
Und als ich aufsah, schwand sie schon im Wind.
(Bertolt Brecht)
105 Die Erzählungen – Gabriel García Márquez (1947-1976)
• Verlag: Kiepenheure & Witsch
• Umfang: 328 Seiten

Notizen
Die 16 Erzählungen entstanden zwischen 1947 und 1972, u.a.:
• 1978: Das Meer der verlorenen Zeit (El mar del tiempo perdido)
• 1979: Die Witwe des Montiel (La viuda de Montiel)
• 1982: Die unglaubliche und traurige Geschichte von der unschuldigen Eréndira und ihrer
herzlosen Großmutter106 (La increíble y triste historia de la cándida Eréndira y de su abuela
desalmada) (auch Drehbuch)
• 1988: Ein sehr alter Mann mit großen Flügeln (Un señor muy viejo con unas alas enormes)

106„Sie rannte gegen den Wind, sie rannte schneller als eine Antilope. Und kein Rufen dieser Welt konnte sie aufhalten.
Und nie mehr hat man etwas von ihr gehört. Noch fand sich irgendwo auch nur die geringste Spur ihrer
unglücklichen Geschichte.“
106 Der Theoretiker Goethe – von Heinz Hamm (1976)
Untertitel: Grundpositionen seiner Weltanschauung, Philosophie und Kunsttheorie
• Verlag: Skriptor Kronberg
• Umfang: 267 Seiten

Notizen
• Spinozismus (61)
• Farbenlehre (80)
• Geeintes entzweien und Entzweites einigen (154)
• Gegensatz Goethe-Schelling (163)
107 Jubiläumsausgabe zum 100sten Geburtstag von H. Hesse (1977)
• Herausgeber: Suhrkamp (1977)
• Umfang: 8 Bänder

Band 3: Demian, Wanderung


• Androgyn (81)
• Demians Bild (82 & 114)

Band 4: Klingsors letzter Sommer, Siddhartha

Klingsors letzter Sommer


• Blumen blau und rot107 (119)
• Unsre schöne Vernunft ist Irrsinn geworden, unser Geld ist Papier ... (133)
• Alle Gegensätze sind Täuschungen, auch gut und böse (133)

Siddhartha
• Der Atman im Ich (159)
• Das Baumbesteigen (193)

Band 6: Narziss und Goldmond


• Wie eine Wolke ... (58)
• Bleicher Mondhimmel (87)
• Maria (149)
• … schon verwelkt oder tot (159)
• Mann-Weibliche (173)
• … starrte in das bleiche Nachtgewölk (217)

107Siehe: Hesses fünfzigster Todestag und Ideen in Rot & Blau - die latente Ursymbolik in unserem Unterbewusstsein
108 Hermann Hesse – Gesammelte Erzählungen (1977)
• Vier Teile in einer Kassette
• Erster Band (1900-1905) – Aus Kinderzeiten
• Zweiter Band (1906-1908) – Die Verlobung
• Dritter Band (1909-1918) – Der Europäer
• Vierter Band (1919-1955) – Innen und Außen (430 Seiten)
• Suhrkamp Taschenbücher

Erster Band (1900-1905) – Aus Kinderzeiten

Zweiter Band (1906-1908) – Die Verlobung

Dritter Band (1909-1918) – Der Europäer

Vierter Band (1919-1955) – Innen und Außen

Klingsors letzter Sommer (1919)


• Klingsor, geboren 1877 (93), soll 42-jährig sterben (Seite 82)
• Wo wohnt Fatme? Das Haus schien ohne Tor zu sein, … am Verputz des Gieberls eine alte
Malerei: Blumen blau und rot und ein Papagei (101)
• Sterne wie seid ihr blau und rot, wie im Volkslied: „Deine roten Augen und dein blauer
Mund“ (106)
• „Unser Geld ist Papier“ (113)

Das Selbstbildnis
• Das Selbstbildnis ist wie alle späteren Werke Klingsors ein Farbenkonzert (128)
• Während der Tage die er an diesem Bild malte ging Klingsor nicht aus, außer des Nachts
zum Wein, aß nur Brot und Obst, das ihm die Hauswirtin brachte, blieb unrasiert und sah mit
den unter der verbrannten Stirn tief eingesunkenen Augen in dieser Verwahrlosung in der Tat
erschreckend aus. (128)
• Den Kopf baute er majestätisch und brutal, …, einen Jehova,... Die waren einige seiner
Gesichter. ...(129)
• Der sterbende, sterbenwollende Europamensch (129)
• Er fand die Bilder seiner Eltern, Photographien von Jugendgeliebten (131).
• Er war irrsinnig, wie jeder Schöpfer irrsinnig ist (132)
• Der Flooz (186)
• Ein Meterlanger Fluch (187)
• Die Knörzel (195)
• „E Hex bisch net, aber a dreckats Säule“108 (197)
• Kindserinnerungen, Bild der Mutter (348)
• Sprachwitz der Mutter (zur Religiosität): „du bist wie einer, der während des Frühstücks
aufs Mittagessen verzichten kann“109 (351)
• Der Erfinder (der Waschmaschine) (374)

108Seite 197 Suhrkamps TB 413: Hermann Hesses „Sämtliche Erzählungen“ (4)


109Erinnerungen eines Neunzigjährigen - Seite 351 Suhrkamps TB 413: Hermann Hesses „Sämtliche Erzählungen“ (4)
109 Mozart – von Wolfgang Hildesheimer (1977)
• Kategorie: Biografie
• Verlag: Suhrkamp taschenbuch 598
• Umfang: 416 Seiten

Notizen 1
• Info & Quellen: Die Bäsle-Briefe - Neun Briefe, die Wolfgang Amadeus Mozart zwischen
1777 und 1781 an seine Cousine Maria Anna Thekla Mozart (1758 – 1841) schrieb.

Notizen 2
• Schmutz in Paris (98)
• „Habe ich nicht Hose ausgezogen“ (116)
• Koprolalie (118)
• skatologisch (118)
• Fäkalsprache (120)
• den Grind110 haben (121)
• Spunicunifait111 (122)
• Ratz (Ratte?) (126)
• Frauenzimmer (126)
• Absichtlicher Sprachdefizit (137)
• teütsch (138)
• Willkürliche Groß- und Kleinschreibung in Mozarts Briefen (166)
1. flauta, oboe, Horn und Fagott (166)
2. fenster und Thürm waren off (96)
3. kälte, kopfweh und langeweile (97)
4. sessel, tisch und mäüern (97)
• Popularitätschwund (193)
• Morgengabe für Nannerl (208)
• Stille Nacht, heilige Nacht (213)
• Vogel Star (216)
• Leporello als Selbstverkörperung (230)
• Cosi fan Tutte (230)
• Fugen (256)
• Telegramm „Leg nicht auf – Brief folgt“ (257)
• Spitzbube112 (265)
• Erotische Geheimsprache (267)
• Mozart ist ein Leben lang – außer in der Musik – ein Kind geblieben (285)
• Darmentleerung (291)
• Widmung der Mozartwerken (Haydn) (307)
• Haydn komplimentiert Mozart (307)
• Zauberflöte (ab 319)
• Shakespeare o-o Prospero (Tempest) (321)

110(2) gemeint ist die Krätze - Wolfgang Amadeus Mozart als freier Komponist 1777 - 1780
111 "spuni cuni fait" gemeint sein könnte: „cunus" ist die lateinische Bezeichnung für das weibliche Geschlechtsorgan,
„cuni fait" könnt - Wolfgang Amadeus Mozart als freier Komponist 1777 - 1780
112 ursprünglich = Falschspieler, zu spitz in der veralteten Bedeutung »überklug, scharfsinnig«
• Beitritt Freimaurerloge „Zur Wohltätigkeit“ (324)113
• Freimaurerische Trauermusik (325)
• Gieseke als „Schöpfer des Sarastro“ und „Erfinder Paminas“ (335)
• Prosodie (337)
• Überschätzung der Zauberflöte (338)
• Die Zauberflöte war nicht Mozarts Testament (339)
• Anspielungen (343)
• Manipulation in Mozarts Briefen (345)
• „du“ wird plötzlich kleingeschrieben (349)
• Lotterleben (350)
• Verkauf des Reitpferdes (355)
• Reisen (357)
• Todesursache 8Frieselfieber) (358)
• Goethes letzte Worte (370)
• Zeittafel (379)

113 Freimaurer - Mozartbiographie


In Mozarts eigenhändigem Werkverzeichnis lautet die Bezeichnung: "Eine kleine Freymaurer-Kantate".
110 Kleist – Klaus Birkenhauer (1977)
• Verlag: Wunderlich
• Umfang: 288 Seiten
• ISBN 380520289x
• veröffentlicht im Kleistjahr (1977114),

Notizen
• Spießrutenlauf: „Ab durch die Mitte“ (52)
• Orlefix & Minkepinke (56)
• Feuerlose Bücherverbrennung (66)
• Industriespionage (99) zum Bau der ersten Dampfmaschine (100)
• Kant-Krise (109)
• Fixierung des Erlebten: Menschen in Worten fassen (120)
• Durch ein Gedicht vom Tode errettet (126)
• (In Guiscard:) gesamte Dramatik aus der Sprache holen (143)
• Schriftstellerei als elendes Handwerk (150)
• Asynchrones Verhalten (163)
• Holland als Handelspartner von Königsberg (168)
• Aktenstück (Aktennotiz?) (170)
• Die Rückkopplung des Gegenübers / Befeuernde Kraft der Kommunikation (174/175)
• Wörterqualm (180): Wörter verhüllen (im zerbrochenen Krug) (178)
• Zur Abendfüllung nicht mehr als 2000 Verse (180)
• Frauen als Heldinnen (189)
• Schweigend lügen (im zerbrochenen Krug) (191)
• Konstruktion von Wörterwellen (206)
• Berufsverkrüppelung von Schriftstellern (206)
• Realitätsbewältigung durch Schreiben (207)
• Verlagskostenkalkulation der Zeitschrift Phöbus (213)
• Somnambulen fühlen Metalle (227)
• Publikumswirksames Schreiben (231)
• Dramatik als Ergebnis des Satzbaus (233)
• Kriteria für Selbstmordbriefe (256)
• Nichtsnutziges Glied der Gesellschaft (258)
• Dreh- und Wendepunkte (263)
• Generalbass (263)

114Seine Geburt wurde auf 10 Oktober 1776 vordatiert.


111 Rätselhaftes Wissen - Gerd von Haßler (1977)
• Verlag: Bastei Lübbe
• Umfang: 300 Seiten

Notizen
• Purpur gab es nur bis 1453 (12)
• Die Sumerische Mathematik beherrschte Zahlen bis 1015, die Griechen konnten dezimal nur
10.000, die Römer konnten nur umständlich mit den Zahlen I, V, X, K, C, D, M arbeiten.
(137)
• Die Sumerer kannten das Elektron als Legierung von Mg (90%) und etwa 10% Aluminium
(187)
• Die Metallbearbeitung der Etrusker (201)
• Die Schrift (205)
• Der Berg der Götter, Monte Bego, einige Autostunden nördlich von Nizza, enthält mehr als
40.000 Gravierungen, in erster Linie Stiersymbole (Aleph), weiter Waffen,
Menschensymbole, Jochsymbole, Pflüge, uws... (208)
• Roter Ocker für Beerdigungen (58, 150, 151)
• Rote & blaue Farben für Decken (96)
• Hesekiel über Tyrus (Kap. 27) (96)
• Einzelgott („Hochgott“) (154)
• Steinkugellager (Malta) (187)
• Byssus (federleichtes Linnen) (193)
• Herstellung der Purpur-Farben (Violett -> Malve) (194)
• Rot bemalte Kieselsteine in den Pyrenäen (Mas d'Azil) (206)
• Der Alfa-Buchstabe stammt vom Stierkopf-Symbol (208)
112 Hohe Schule der Verführung - von Martin Morlock (1977)115
• Untertitel “Ein Handbuch der Demagogie”
• Martin Morlock (1918-1983): eigentlich Günther Goercke) war ein deutscher Journalist und
Kabarett-Autor.
• Verlag: Buchklub Ex Libris – Zürich
• Widmung: Gewidmet den stimmberechtigten Bürgern einer föderativen Republik, in der
nach statistischer Berechnung 2343 mal im Jahr gewählt wird. M.M.)
• Umfang: 308 Seiten

Notizen
• Natürliche Toleranz verwandelt im Zoo in Machtgier (12)
• Demagogie war einst ein Ehrentitel (13)
• Agitation ↔ Propaganda (→ Agitprop) (15)
• Demagogen und Manipulatoren sind immer die Anderen (20)
• Zur Demagogie gehört auch das Bezeichnen von Dingen als Alternativlos (24)
• Der politische Mensch ist konservativ (41)
• Ellenbogen oder Ellbogen? (42)
• Bei Schwarmfischen kann man durch Entfernen der Vorderhirnhälfte jedes (oder ein)
Einzeltier zum Führer machen (61)
• Eigenschaften der Masse (→ Kritiklosigkeit, Religionssucht, Gutgläubigkeit, usw.) (64)
• Der Wille der Toten beeinflusst die Taten der Lebenden (65)
• Wer den großen Haufen täuscht, kommt auf das Ehrenpodest, wer aber die Wahrheit
verkündet kommt aufs Schafott (→ Religionssucht) (66)
• Die Masse ist per Definition weiblich (67)
• Mit verbundenen Augen kann man keinen von den Hautfarben abhängigen Körpergeruch
wahrnehmen (73)
• Bresthaft = mit Gebrechen behaftet (75)
• Judenstern als gelbes Warnzeichen nach dem lateranischen Konzil von 1179 (78)
• Mann-Frau (77)
• Intellektuelle (94)
• Elektroschocks bis 450V (97)
• Parlamente (99)
• (Parlamentarische) Wahlen sind ritualisierte Bürgerkriege (100)
• Warum die Deutschen Hunnen genannt wurden (121)
• Der Weltkommunismus ist zunächst eine gebührende Antwort auf den ungebührlichen
Weltkapitalismus (127)
• Glaubenslehren sind oft endzeitlich orientiert (128)
• Kultur herrschte in Meyers Konversationslexikon (1875) nur „von der Maas bis an die
Memel“. Die Vorstufe der Kultur wurde Zivilisation genannt. Im („barbarischen“)
Französisch unterscheidet man Zivilisation und Kultur nicht (134)
• Die Entspannung der Uhr bringt das Uhrwerk zum Stillstand (137)
• links = schlecht (139)
• Die alte Demokratie war eine Oligarchie (147)
• Die sich ändernde Bedeutung der Wörter (Fanatismus, Militarismus, Kosmolitismus,
Preußen) (152-152)

115Mit einer Vielzahl an handgeschriebenen Notizen von PHMR


• Eine Partei kann kann nicht gleichzeitig demokratisch und, im katholischen Sinne, christlich
sein, weil Demokratie und Autokratie Gegensätze sind und die römische Kirche eine streng
autokratische Einrichtung ist (154)116.
• Die Begriffe Arbeitgeber und Arbeitnehmer sind in der feudalen Zeit entstanden. Die gleiche
Begriffsverwechslung gibt es bei der Verleihung von Hypotheken (162).
• Eine Wirtschaftskrise wird immer vorübergehend (als Tal) beschrieben und nie als Abgrund
während eine Hochkonjunktur immer als Wunder bezeichnet wird (162)
• Das zu Vertuschende ist in den Augen der Massen immer schlimm (166)
• Die Sünde wurde früher als Krankheitserreger betrachtet. Am Versöhnungstag wurden zwei
Böcke mit der Gesamtschuld beladen: der eine musste geopfert werden; der zweite wurde in
die Wüste geschickt. Bei den Altgriechen wurden zur Sühne Kriminelle geopfert... (169)
• In vielen Kulturen sind Lügen, Bestechen, Stehlen erlaubt (182)
• Klippschule117 (minderwertige Schule) (184)
• Mogens Glistrup: Steuerschwindler sind Freiheitskämpfer (189)
• Das Godesberger Programm: du bist frei, aber was frei ist, bestimmen wir (196)
• Der Citatenschatz des deutschen Volkes. Haude und Spener, Berlin 1864 (Georg Büchmann,
1846) (198)
• Die Wahl zwischen runden oder spitzen Blitzableitern (203)
• Reizwörter (245)
• Herbert Marcuse als Aufwiegler (246)
• Weinende Offiziere nach dem Atombombenabwurf im Planspiel (256)
• Musik (259)
• Masse o-o Religion (271)
• Die Gottähnlichkeit Caesars (271)
• Die Abschaffung des Kirchenlateins war ein Fehler (275)
• Papieren Fetische: Das Kapital, Mein Kampf, usw... (276)
• Priesterpolitiker (zum Beispiel die Präsidenten De Gaulle und Carter) (284-285)

116Diese Behauptung ist inkorrekt, da auch die Demokratie im Altertum als Oligarchie der freien Bürger über der
versklavten Masse verstanden wurde. - Die alte Demokratie war eine Oligarchie (Seite 147)
117[1] Klippschulen waren behördlich nicht anerkannte, privat organisierte Schulen, die seit dem frühen 16.
Jahrhundert zuerst in den Niederlanden, später auch in Deutschland aufkamen
[2] abwertend: Schule minderer Qualität
113 Tagebücher 1920-1922, Autobiographische Aufz. - Brecht (1978)
• Verlag: Suhrkamp
• Umfang: 270 Seiten

Notizen
• Meine gewachsenen Werke unterscheiden sich von den gemachten durch ihren tierischen
Ernst (27.8.1920, p. 36)
• Die Kirche ist ein Zirkus für die Masse, mit Plakaten außen, auf denen Dinge sind, die es
innen nicht gibt. (42)
• Die Mehrheit verreckt in Vereinen. Stirbt wie eine Ratte, funktioniert nur immer. (44)
• zurücktoggenbürgern (79): Anspielung auf Schiller's „Ritter Toggenburg“ (252)
• Wenn man Gedanken hat wie ein Hund Würmer (April 1921, p.112)
• Ich könnte das Mensch erwürgen! (Mai 1921, p. 117)
• Nachmittags liest mir H. Die widerstreitenden Ansichten der Jesuiten über die erlaubten
Formen der Sexualität vor (120)
• Die Kunst des Schreibens ist die vulgärste und gewöhnlichste aller Künste (121)
• Wo es kein Geheimnis gibt, gibt es keine Wahrheit (Mai 1921, 121).
• Brecht singt am 25.5.1921 das sentimentale Lied (129)
• Zwei Prozesse (?) (19 September 1921, p. 147)
• Beschreibung des erschütternden Einakters mit Charlie Chaplin „Alkohol & Liebe“ 118 (170)
Am 29. Oktober 1921 hält Brecht in seinen Notizbüchern fest: "Dann sehe ich einen kleinen
Einakter mit Charlie Chaplin. Er heißt ALKOHOL UND LIEBE [THE FACE ON THE BAR
ROOM FLOOR], ist das Erschütterndste, was ich je im Kino sah, und ganz einfach. Es
handelt sich um einen Maler, der in eine Schenke kommt, trinkt und den Leuten, ,weil ihr so
freundlich zu mir wart', die Geschichte seines Ruins erzählt, die die Geschichte eines
Mädchens ist, das mit einem reichen Fettwanst abrückte. Er sieht sie wieder, schon
vertrunken und recht abgerissen, und ,das Ideal ist beschmutzt', sie ist dick und hat Kinder,
und da setzt er den Hut schief auf und geht nach hinten ab, ins Dunkle, schwankend wie ein
auf den Kopf Geschlagener, ganz schief, großer Gott, ganz schief, wie vom Wind
umgeblasen, ganz windschief, wie kein Mensch geht. Und dann wird der Erzählende immer
betrunkener und sein Mitteilungsbedürfnis immer stärker und verzehrender, und er bittet
um ,ein stück Kreide, mit der ihr die Queues eurer Billards einreibt', und malt auf den
Fußboden das Bild seiner Geliebten, aber es werden nur Kreise. Er rutscht so darauf herum,
er gerät in Streit mit allen, er wird hinausgeworfen und zeichnet auf dem Asphalt weiter,
immer Kreise [...] und das letzte ist: da mit einem Male, mit einem schrecklichen Schrei, als
er gerade seiner Geliebten eine kunstvolle Locke andrehen wollte, fiel er hin über sein Bild,
betrunken ... tot ..."

118The Face on the Bar Room Floor. Video: Charlie Chaplin's "Face On The Barroom Floor" (1914)
Autobiographische Aufzeichnungen (1920-1954)
• Tod meiner Mutter (1.5.1920, 195, 243)
• Schreiben (1926, 207)
• Mein Schlafzimmer (um 1931, 215)
• Moskauer Reise (1932, 217)
• Stückeschreiber (36 Jahre alt, 1934, 219)
• Wie Brecht zum Studium der Politik gekommen ist (1935, 221)
• Fortschritte (1938, 225)
• Kindsheitserinnerungen (1943, 233): Geschütze (patentiert!)
• Kriminalromane (1952, 236)
• Das erste untrügliche Zeichen des Alterns geben uns die Augen, denke ich. Es ist nichts
weiter als das Gefühl, dass die Augen eben nicht mehr jung sind. (1953-1954, 238).

Anhang
• Papiermangel, Textgestaltung (243)
• Beschreibung der „Päpstin Johanna“ (168, 259)
114 Lügen – Sissela Bok (1978)
• Untertitel: Vom täglichen Zwang zur Unaufrichtigkeit
• Verlag: Rowohlt
• Web-Link: Lying: Moral choice in public and private life – by Sissela Bok
• Referenz: Truth II (Lying - Moral Choice)
• Umfang: 318 Seiten

Notizen
• Täuschung ist Gewalt (36).
• Lügen benötigen eine Rechtfertigung, Wahrheit in der Regel nicht (51).
• Gegenüber Kinder sind Lügen erlaubt (69)
• Kants Kategorische Prinzip ist zweideutig (74)
• De Geburtspille als Placebo (90)
• Lügen mit Lügen beantworten (112)
• Totale Ehrlichkeit kann zu Gefahr werden (139)
• Lüge zur Musterung um den Militärdienst zu entgehen (146)
• Watergate (151)
• Die Auslösung von Paranoia schadet alle Beteiligten (171)
• Gehirnwäsche führt zum Zynismus (174)
• Staaten bauen einen riesigen Apparat auf, um Gegner zu täuschen. Und wenn eine
Regierung dafür bekannt wird, dass sie mit Täuschungen arbeitet, dann hat das zersetzende
Folgen (174).
• In der Frage, was die Pflicht eines Anwalt ist, wenn er weiß dass sein Mandant lügt, gibt es
einfach keinen Konsensus (196)119
• Edle Lügen basieren auf die (vermeintlich) tadellose Erziehung der „Wohlerzogenen“ (203)
• Damit die Staatsdiener effektiv arbeiten ist ein gewisses Maß an Illusion vonnöten (205).
• Falls Täuschung in Ausnahmefällen zugelassen werden soll, dann sollten die Kriterien für
diese Ausnahmen in aller Öffentlichkeit debattiert und öffentlich bestimmt werden. Sonst
gibt man den Regierungsführern freie Bahn um die Tatsachen zu manipulieren (206-207).
• Es lässt sich schwer absehen, wie das Belügen der Öffentlichkeit über Probleme wie
Geldabwertung oder Änderung der Besteuerung im voraus Zustimmung und damit eine
Rechtfertigung finden kann (216).
• Nur solche Täuschungspraktiken, die offen diskutiert werden können und denen man im
voraus zustimmen kann, sind in einer Demokratie rechtfertigbar. (219)
• Professoren lehren die Täuschung (236)
• Ärzte betrügen Patienten (240)
• Blödsinnige dürfen wie Kinder belogen werden (244)

119Das habe ich selbst erlebt, als die Anwältin einer Londoner Airline lügte wie gedruckt und sie diese Airline
verteidigen musste. (→ "Heathrow-Hassle" herrscht nur "Höhere Gewalt")
115 Die Geschichten John Cheevers (1978/1995)
• Veröffentlicht (1995) als „Im Schatten der Ginflasche“, beziehungsweise „O Jugend, O
Schönheit“ in Rowohlt Taschenbuch Verlag
• Serie: 50 Jahre Rowohlt Rotations Romane, Nr. 200120, Band 22013 & 22058
• Umfang: 124 bzw. 123 Seiten
Die Geschichten sind fesselnd genug mich fast ununterbrochen zum Weiterlesen zu zwingen. Ja, ich
erinnere mich auch solche Empfindungen gespürt zu haben. Der Autor ist unheimlich entlarvend,
beobachtet jede Geste, obwohl er die Ginflasche nicht nur als Schatten, sondern tatsächlich auch als
Braut umarmt haben soll.
In fast allen Geschichten zieht ein Gewitter auf, in deren Folge es regnet. Die Beschreibungen sind
sehr detailliert, so dass man sich wie im Film als beteiligter Beobachter empfindet.
Es ist eine abgewirtschaftete Menschheit, die John Cheevers bereits 1978 beschreibt, die ihren
Zustand nur mit der Ginflasche und Feierlaune noch einige Jahrzehnten übertünchen kann. Es ist
die Entlarvung des falschen Amerikanischen Traum in dem man als unwissender Bürger gegen
einer allmächtigen, monetären Vernichtungsmaschinerie Fed anzocken muss. Obwohl die Skizzen
zu einer Zeit geschrieben wurden, als die US-Haushalte noch gutes Geld verdienten liegt die Spur
des Untergangs im Nachhinein bereits in den Lebensgeschichten festgeschrieben. Es sind diese
Generationen, die damals mit dreißig in der Aktienhausse verdient, daraufhin am Schwarzen
Montag am 19. Oktober 1987 oder in der Dotcom-Blase 2000121 alles verloren hatten, dann ihr
Glück im Häuschen versuchten und dann in der Hypothekenkrise (2007) nochmals geprügelt
wurden. Nun aber in der Anleiheblase! haben sie ihre letzten Pensionsersparnisse in den
inflationsgesicherten US-Anleihen angelegt, die unmöglich pleitegehen können.
Unheimlich präzise sind die Schusssätze, welche die Geschichte ihre Wucht verleihen: „Als er
durch die Fenster hineinblickte, sah er auf einmal dass das Haus leer war“.

Das grauenvolle Radio


Im Störungsgeräusch des alten Dampfradios hört man über Straßen hinweg die Nachbarn streiten,
wobei sich Mann und Frau prügeln. Und gewiss, ich weiß noch wie jedes vorbeirauschende Mofa
seine Knatterspur in den braun getönten Mittelwellensendern hinterlassen konnte. In der Großstadt
sicherlich auch noch die Stadtbahn, Schweißgeräte, Aufzüge – kurzum alles was nur funken kann.
Manche Autoren verstehen es den Lesern ungefragt Fragen zu stellen und ungeniert zu beantworten.
Das mag ich an guter Literatur. Warum heißt es eigentlich Lautsprecher und Kopfhörer? Warum
nicht Lauthörer und Kopfsprecher?
Letztendlich wird das Radio repariert und gibt nur noch saubere Töne von sich. Der Geist wurde
ruhig gestellt. Es gibt keinen Alkohol, prügelnde Nachbarn und Kindergeschrei mehr. Ein
repariertes Radio verbreitet Sachlichkeit und Ruhe: „Bei einem Eisenbahnunglück in Tokio kamen
heute am frühen Morgen 29 Menschen ums Leben. Ein Feuer in einem Heim für blinde Kinder
wurde heute früh von Nonnen gelöscht. Die Temperatur beträgt 8°, die Feuchtigkeit 98%“.

120 Insgesamt 8 Bänder: 22013, 22057, 22058, 22065, 22083, 22084, 22087, 22098
121Börsencrashs
Der Schwimmer
Wie kommt man auf die Idee auf dem Heimweg eine Schwimmtour von Schwimmbad zu
Schwimmbad in den Nachbargärten zu beginnen. Es stellt sich jedoch heraus, dass der Autor
ständig Hochprozentiges braucht, seinen Mitmenschen bereits bis zum Anschlag angepumpt und
verärgert hat. Beim Ankunft am eigenen Haus ist der Schwimmer ausgelaugt, sein Heim ist jedoch
bereits seit Jahren verlassen und leer. Das Heim ist buchstäblich unheimlich geworden.

Der Einbrecher von Shady Hill


In der Reihenfolge des Lesens kommt es einem vor als ob der Schwimmer bei den Warburtons
versehentlich das Schlafzimmer betritt und eine Handvoll Dollarscheine mitgehen lässt. Da der
Diebstahl jedoch zum Alltag gehört und sich Einbrecher als Allerweltsknaben bewegen, geht es dem
Einbrecher auch schon wieder besser. In einer Gaststätte beobachtet er jedoch wie ein Fremder 35
Cents bereitliegendes Trinkgeld stiehlt und regt sich auf: „So ein Gauner“. Es war auch nicht des
Einbrechers erster Übeltat. Er hatte ja schon mal seinen Vater bestohlen, wie jeder mal jemanden
bestiehlt und wir alle von der Inflation bestohlen werden.
Zum Geburtstag schenken ihm die Kinder einen Aluleiter, den er als Fehlkauf einschätzt. Es gibt
Tränen und Scheidungspläne. Er darf jedoch wieder arbeiten und erhält einen Gehaltsvorschuss, den
er in einen Umschlag steckt und den Warburtons auf den Küchentisch legt. So wird das Gewissen
gereinigt. Der Schlusssatz lautet: „und pfiff im Dunkeln fröhlich vor mich hin“.

Im Schatten der Ginflasche


Auch in der letzten Geschichte, der dem Band seinen Titel verleiht spielt die Ginflasche eine
Hauptrolle. Die Würdigung des Alkohols, den der „Tschechow der US-Vorstädte“ als Hauptthema
gewählt hat, charakterisiert vielleicht auch die Verlorenheit der US-Gesellschaft und deren
Hauptmedizin. In jedem beschriebenen Haushalt gibt es Personal, sodass der Hausherr sich immer
beschweren kann, dass sein Alkoholvorrat von den anderen leergetrunken wird. Vater's Euphorie
bessert sich jedoch von Glas zu Glas. Das Leben ist nur ab einer gewissen Promillezahl ertragbar.
Der Alkoholiker ist einer, der sich in der Euphorie gar besonders sicher bewegt: „und obwohl er
sehr gerade ging, schienen die Schuhe am Teppich zu kleben“. Wie viel Martinis muss ein
Schriftsteller geschrieben haben um diesen Satz am eigenen alkoholisierten Körper zu beobachten?
Und gibt es wirklich Cocktailparties in dem der Hausherr gegen eine Tür läuft, in die klirrenden
Gläsern hinfällt und die Gäste so tun, als sei gar nichts geschehen...
Da hilft es nur wenn Töchterchen Amy immer wieder die halbvollen Ginflaschen in den
Küchenabfluss leert. Als Teenager ahnt sie nun den jämmerlichen Zustand der Erwachsenenwelt –
wie grob und fadenscheinig sie war. Da beschließt Amy ein Pappkoffer mit Habseligkeiten zu füllen
und aus zu wandern. Ihr Vater wird vom Stationsvorsteher angerufen, dass seine Tochter mit einer
Einfachkarte verreisen möchte. Er eilt zum Bahnhof und wundert sich: „wie konnte er ihr nur
beibringen, dass es zuhause, im gemütlichen Heim, am schönsten war?“.
Auch hier identifiziert der Leser im Schlusssatz die Quintessenz des Gesellschaft, in dem der
Mensch am wenigsten alleine ist in der Gesellschaft, und wenn es so sein sollte, in der Gesellschaft
einer Ginflasche.
O Jugend, O Schönheit
Der Albtraum eines Hürdenläufers in Shady Hills122 beim Startschuss einer Unerfahrenen
Zuschauers: „Der Schuss ging los, und Louise traf ihn mitten im Sprung. Er war sofort tot.“

Der Hausverwalter
Tagebuchseite aus dem Leben eines New Yorker Hausverwalters und Wohnungskapitän den man in
seinem Hochhaus zweimal am Tag Hausmeister nennt und der sich über das Nullsummenspiel beim
Umzug zum Monatsende wundert. Das liegt jedoch an der fehlenden Bereitschaft sich gegenseitig
zu helfen bei den Umziehenden und bei der Taubenpflegerin - das alte Dienstmädchen Katie - die
zusieht, dass es den Tieren an nichts fehlt und kontrolliert, dass ihre Vögel nicht von Fremden
gefüttert werden.

Der Brigadekommandeur und die Golf-Witwe


Im Zentrum der Geschichte steht die Episode eines Ehebruchs, in deren Folge der Liebhaber seiner
Geliebten den Schlüssel zum privaten Atomschutzbunker bereitstellt. Der Bunker enthielt u.a. auch
eine Standardbibliothek mit vom Staat selektierten Bücherbestand, der auf die psychische
Stabilisierung der zu schützenden Bevölkerung abgestimmt wurde. Zur Gartenverschönerung wurde
der Bunker von einigen Gipsenten, Vogelbad und Gartenzwergen abgeschirmt.
Ich kann mich die Paranoia des kalten Krieges mit dem Bau der Atomschutzbunker noch genau
erinnern. Der B au solcher Anlagen wurde im kalten Krieg von der Regierung subventioniert und
koordiniert.Damals um 1963 diskutierte ich mit meinen Eltern die Idee in unserem Garten einen
privaten Atomschutzbunker zu bauen. Als Platz käme einige Quadratmeter in Frage, wo sich damals
ein altes, nicht mehr sonderlich ertragreiches Pflaumenbäumchen gestanden hat.
Ich schlug vor persönlich ein etwa 1m tiefes und 3x3m großes Loch zu graben, das mit Betonplatten
ausgelegt werden soll. In diesem halb vergrabenen Gebäude könnte man dann auch Gartengeräte
unterbringen.
Die finanzielle Unterstützung für diesen Plan wurde vom Familienrat abgelehnt und die Idee blieb
vergessen bis zum Lesen von John Cheevers Geschichte.

Der Sommerfarmer
Die Geschichte illustriert, wie man als Hobbyfarmer bereits an der Kaninchenaufzucht scheitern
kann

122John Cheever's Shady Hill


116 Gesammelte Werke von Robert Musil (1978)
• Anzahl Bände: 9
• Verlag: Rowohlt

Notizen
Diese 9-bändige Ausgabe wurde meinem Vater als Abschiedsgeschenk nach 45-jähriger
Betriebszugehörigkeit verliehen. Einer der Kollegen sagte dazu: „Ja, ja, das ist ein
interessanter Autor, dieser Mulish“. Er kannte Musil offensichtlich rein gar nicht.

Band 1-5, Der Mann ohne Eigenschaften

Teil 1 – Eine Art Einleitung (1-19)


• Im Roman stammt die Bezeichnung „Der Mann ohne Eigenschaften“ von seinem
Jugendfreund Walter, womit er Ulrich beschimpfen will. (Band 1, Seite 64). „Das gibt es
heute in Millionen“ behauptete Walter. „Das ist der Menschenschlag, den die Gegenwart
hervorgebracht hat!“. „Sie ihn dir an! Wofür würdest du ihn halten? Sieht er aus wie ein
Arzt, wie ein Kaufmann, ein Maler oder ein Diplomat?“.

Teil 2 – Seinesgleichen Geschieht (20-80)


• „Mein Vater ist gestorben“ (Umkehrung, 655)

Teil 3 – Ins tausendjährige Reich (Die Verbrecher) (81-123)


• Die vergessene Schwester (Agathe)
• Plato – Mythos des Androgynen Menschen (903) –> Ulrich und Agathe verschmelzen zum
androgynen Menschen, was auch in den Tagebucheintragungen dokumentiert wird123.
• Wir können uns ja auch gerade entgegengesetzt kleiden, entgegnete Agathe belustigt. Gelb
der eine, wenn der andere blau ist, oder rot neben grün, und das Haar können wir violett
oder purpurn färben. (904-905)124
• Was jeder von uns empfindet ist die schattenhafte Verdopplung seiner selbst in der
entgegengesetzten Natur. Ich bin Mann, du bist Frau; man sagt, dass der Mensch zu jeder
Eigenschaft auch die schattenhaft angelegte oder unterdrückte Gegeneigenschaft in sich
trägt: jedenfalls besitzt er die Sehnsucht nach ihr, wenn er nicht heillos mit sich selbst
zufrieden ist (942).
• Minus 5 ist nicht schlechter als plus fünf (960)

Band 4 – Aus dem Nachlass


• Die Sprache der Tiere besteht aus Affektäußerungen (Ulrichs Tagebuch125, 1416)
• Motivation: tiefster Zwang und höchste Freiheit (verwandt mit „Motiv“ der Malersprache -
Wir wollen nur noch sprechen, was den ganzen Menschen bewegt (Eine Eintragung, 1421)
• Wie soll ich leben? (1423)
• So ungewiss das bleibt, hat mir immer ein Leben vorgeschwebt, dessen Hauptstück es wäre
– Nun konnte ich auch sagen was „Motiv“ ist. Motiv ist was mich von Bedeutung zu
Bedeutung führt. Es geschieht etwas oder es wird etwas gesagt, und das vermehrt den Sinn
zweier Menschenleben und verbindet sie durch den Sinn → „Wesentlich leben“ → Kein

123Robert Musil von Robert L. Roseberry (1974)


124Diese Formel lässt sich von einem 4-Farbensystem ableiten → Musil's vs. Goethe's Color Symbolism
125Etwa 1932 datiert
Geschehen ohne Bedeutung zulassen – selbst eine gemeinsame Idee genügt... (Das Ende der
Eintragung,1424-1427)
• „Beginnende Überwirklichkeit“ (Ende des Kapitels „Das Ende der Eintragung“ 1429)
• Gespräche, die statthaft waren und solche, die man nicht führen konnte (1433)
• Damals galt eine Frau mit einer Brille noch als komisch (1435)
• Sarajewo war nur das Ofenloch zum Herd des Weltkriegs, durch das der Wind fuhr. Der
eigentliche Herd stand an mehreren Orten gleichzeitig... (Zu Kakanien, 1436)
• Frauen betrachten heute den Manneskörper meistens nur als ein Gestell zur Anbringung des
Kopfes (1466).

Band 5 Die frühen Entwürfe – Versuch eines Aufbaus


• Anders bis Ulrich (1813)
• Warum ich ihn A ( = Anders) nenne: Auch deshalb weil er sich später so nannte (1819)
• Der Erlöser (1817, 1944)
• A sagt Erlöser. D sagt: Sie müssen erlöst werden; durch Anti Rationalismus u Güte. (1817)
A: Ich könnte eine andre Art Erlöser sein; aber weiß Gott, welche.
• Erlösen heißt: die Sünden anderer auf sich nehmen (1823) – Anfangs nur wie eine
Redewendung angedeutet: sie belastet sich mit den Sünden W's, die ihn am Aufstieg
hindern.
• Zum Träger der Erlöseridee gemacht (1823)
• Erlösen = Gedanken und Handlungen, welche, sobald sie geschehen, das Leben pfeilgleich
leicht machen.
• Erlösen: eine Form des Ehrgeizes. Gleich Genie, Führer, Singulärer.
Via Nachfolge; d.h. weiblicher Erlösungsphantasie, als Gefährtin des Erlösers (1823).
• Wir haben unsren Vater nicht geliebt! Sagte Agathe.
Warum hätten wir es tun sollen?! antwortet Anders. (1825)
• Nacht: Die Welt des Weibes fremd in dieser Welt (1826)
Er will nicht allein schlafen. Nicht Sex, sondern Sehnsucht nach diesen andren Welt. (1826)
• Sex. Kommt zuletzt. (1826)
• Mütter. A hatte keine besessen. Die Welt meine Mutter (1828).
• Schule schafft für gute Schüler Scheinbefriedigungen, für schlechte Knechtung (1828).
• Die ekelhafte Zentrierung und das Sex., den sexuellen Trinkzwang. (1829)
• Der junge Mensch ist asozial (1829).
• Geschwisterliebe = Ichliebe. Man findet den zweiten Menschen so selten. Er fühlt sich
einsam (1829).
• Reichsgründer haben keine Ahnen (1829).
• Das nebelhafte Ich, die Schale, das Scheinich … (1832)
• Seele beschreiben als ein Fehlendes – ein Loch (1832).
• Vereinigung. Wie zwei Einzeller (1835). Sex. Es muss dieses Eindringen geben. Wie
Mehlstaub in menschlicher Form auf dem Boden liegen (1835).
• Man kann nur seine Siamesische Zwillingsschwester lieben (1845).
• Die Geschwisterbeziehung ist zunächst rein geistig (1845).
• Mystiker lachen nicht (1859)
• Religion ist eine Einrichtung für Menschen und nicht für Heilige (1866)
• Einfache Leute sollen nicht zu viel lernen (1867)
• Der Möglichtkeitsmensch. Er denkt alles was ebensogut sein könnte, und nimmt das, was
ist, nicht wichtiger als das, was nicht ist. Gilt für Phantast, Besserwisser,... (1881).
• Gott spricht im Konjunktiv Potentialis. Gott meint die Welt nicht wörtlich, sondern nur als
Bild, Redewendung, Analogie. Man darf ihn nicht beim Wort nehmen. (1881).
• Von Anfang an ist die Beziehung auf Gott also einfach da. Es liegt also in U. eine religiöse
Tendenz (1881).
• Nationen haben keine Absichten. Gute Menschen können eine grausame Nation bilden
(1903).
• Wir sind dem Leben gegenüber wie jene Wespen, die eine Raupe durch einen Stich lähmen,
um ihre Brut abzulegen (1919).
• U wollte ein großer Mensch werden. Dann statt seiner Sekretariat. (Aus: „zerrissenen
Blättern“, 1936).
• Die Geschichte dieses Romans kommt darauf hinaus, dass die Geschichte, die in ihm erzählt
werden sollte, nicht erzählt wird. (Vorrede 1te Fortsetzung, 1937)
• Dieses Buch ist religiös unter den Voraussetzungen der Ungläubigen (Vermächtnis, Notizen,
1940).
• Das handelnde Ich ist ein andres als das normale. … Vom Ich her betrachtet, ist man immer
unzurechnungsfähig. (Die frühen Entwürfe, 1945).
• Anders schämte sich des Samens, der ihn gezeugt hatte (1956).

Band 6 – Prosa
• Törless (1906): und er prüfte den leise parfümierten Geruch, der aus der Taille seiner Mutter
aufstieg (140)
• Grigia (1924): Geologe wird in einem Stollen eingeschlossen (234)
• Tunka: Handel und Wandel ruhen darauf, dass man nicht mit allen Möglichkeiten zu
rechnen braucht, weil die äußersten praktisch nicht vorkommen (288)

Band 7-9 - Prosa, Autobiographisches, Essays und Reden, Kritik

Band 7 – Prosa, Autobiographisches


• Blech Reden126 (692)
• Schieferl (vielleicht auch als Kurzfassung für den „Mann ohne Eigenschaften“?) (783)
Schlüsselelemente in „Was arbeiten Sie? - Gespräch mit Robert Musil [30 April 1936] (Seite 936):
• Die Zwillingsschwester ist biologisch etwas sehr seltenes, aber sie lebt in uns allen als
geistige Utopie, als manifestierte Idee unser selbst. Was den meisten nur Sehnsucht bleibt,
wird meiner Figur Erfüllung. Und bald leben die beiden ein Leben, das der guten
Gemeinschaft einer alten Ehe entspricht.
• Aber Bruder und Zwillingsschwester: das Ich und das Nicht-Ich fühlen den inneren
Zwiespalt ihrer Gemeinsamkeit, sie zerfallen mit der Welt, fliehen. Aber dieser Versuch, das
Erlebnis zu halten, schlägt fehl (940).
Schlüsselelemente in „Ich kann nicht weiter [1932?] (Seite 958)
• „Was heißt: Ich kann nicht weiter? Das heißt: Ich-zwei Personen, Man und Frau, scheinbar
der guten Gesellschaft angehörend, besitzen in diesem Augenblick M... in bar...“ (958)

126Blech reden (umg. abwert.) Unsinn reden


117 Der Diamant des Salomon – Noah Gordon (1979)
• Originaltitel: The Jerusalem Diamond
• Dieses Buch ist für Lise, Jamie und Michael und für Lorraine
• Umfang 419 Seiten

Notizen
• Das eherne Meer (13)
• Diamantkartell (250 Mitglieder) (39)
• Gott als Erfindung der Menschen (60)
• Buch Josua, Kap 7: die Stelle wo Juda bestraft wurde.... (67)
• Masada – die Rampe der Römer (179)
• Limpieza – die Reinheit des Blutes der Christen (211)
• Rosenwasser anstatt Seife (214)
• die 3 Inquisitionsmethoden (→ Garrucha, Toca, Potro) (223)
• Sanbenitos (Büßerkleider) (227)
• Dopp – Diamanthalter (229)
• Das Katharinakloster im Sinaigebirge (263)
• Scheidung (281)
• Hyazinth (als – gelber ? - Edelstein!) (298)
• Kainsmal – gelber Hut (300)
• St. Peters-Fische (370)
118 Gödel, Escher, Bach - von Douglas R. Hofstadter (1979)
• Originaltitel (1979): Gödel, Escher, Bach: an Eternal Golden Braid
• Untertitel: ein Endloses Geflochtenes Band
• Verlag: Klett-Cotta
• Umfang: 844 Seiten
• ISBN: 3-608-93037-X, 1985

Referenzen
Referenz auf dieses Buch (Kurzfassung, Verknüpfungen in der Beats Biblionetz: Bücher )

Inhalt

Teil I: GEB = Gödel, Escher, Bach.


• Kapitel 1-9

Teil II: EGB = Escher, Gödel, Bach.


• Kapitel 10-20

Beurteilung
Das brillante und umfangreiche Buch illuminiert eines der größten Geheimnisse der modernen
Wissenschaft: unsere Unfähigkeit, die Natur des Denkens zu verstehen.
Hofstädter beschreibt die Grenzgänge durch den menschlichen Geist, die Gödel erst vor wenigen
Jahrzehnten (einigermaßen ?) verstanden und bewiesen hat.
119 Über Friedrich Dürrenmatt (1980)127
• Verlag: Diogenes
• Untertitel: Essays und Zeugnisse von Gottfried Benn bis Saul Bellow
• Inhaltsverzeichnis
• Umfang 382 Seiten (zusätzlich ca. 50 Seiten Anhang)
• Daniel Keel (Hrsg.): Über Friedrich Dürrenmatt. Essays, Zeugnisse und Rezensionen von
Gottfried Benn bis Saul Bellow. Diogenes, Zürich 1980; 6. erw. A. ebd. 1998, ISBN 3-257-
20861-8.

Notizen

Dürrenmatt - Über uns und unsere Zeit


• Bankzusammenbrüche, bei denen die Eltern ihr Vermögen verloren (27)

Elisabeth Brock-Sulzer – Handlung werden lassen - und nichts weiter


• Erstlingswerk: „Es steht geschrieben“ (Wiedertäuferdrama) (31)
• Ausgewählte Personae als Schauspieler(innen): zum Beispiel Therese Giese als alte Dame
(33)
• Die Dramatik der ersten Phase ist am eindrucksvollsten (und ermüdet später) (35)
• Hic Rhodos, hic salta (36)

Werner Oberle – Der unbequeme Dürrenmatt


• Von Konservatismus müsste man bei denen reden, die Banknoten ohne Deckung verwenden
(49)

Arnold – Theater als Abbild der labyrinthischen Welt


• Die Dialektik von Glauben und Zweifel konstituiert die Dialektik der Dramaturgie Friedrich
Dürrenmatts (86)
• Der Zufall verhindert die Reproduzierbarkeit der Dialektik (93)

Karl G. Schmid – Es steht geschrieben


• Jan Bockelson (Jan Beuckelszoon) als religiös umwehter Hochstapler … (104)
• in der Kammer der Rhetoryke (105)

Werner Weber – Der Blinde


• Sich in solche Blindheit ergeben ist Glauben(110)
• Der Blinde sieht; der Sehende ist blind (110)

Max Frisch – Romulus der Große


• Gegacker zum Untergang des Imperiums (113-114)

127Das Buch bisher wurde abschnittsweise gelesen zur Studie Dürrenmatts Bild der Bankenkrise - Von Gottes
Wasserflut zur Bernakes Geldflut.
Erich Kästner – Die Ehe des Herrn Mississippi
• Wir können unsere Konflikte nicht länger durch Tragödien darstellen (Schiller) (118)

Trudis Elisabeth Reber – König Johann


• Indem König Johann dem Bastard gehorcht, wird er zum Reformpolitiker. Doch jede
Reform ruft den Widerstand des ganzen Systems hervor, so dass jeder vernünftige
durchgeführte Zug durch die Reaktion des Systems eine noch schlimmere Lage schafft, die
ihnen zu tiefer greifenden Reformen zwingt, bis sie die Magna Charta vorschlagen. (171)

Elisabeth Brock-Sulzer – Portät eines Planeten


• Dessiner, c'est omettre (182) – Design = de-sign (weg-zeichnen = ausradieren) (182)

Anni Carlsson – Der Mitmacher – ein Komplex


• „Das schlimmstmögliche Ende“ (185)
• Die Welt als ein einziges Watergate (185)
• Die letzte Konsequenz: die Welt in die Luft sprengen (189)

Peter André Bloch – Die Panne


• Zorn trug seine gigantische Briefmarkensammlung mit Bestechungsgeldern zusammen (201)
• Die schändlichsten Verbrechen nennt er unvermeidbar, weil sie unvermeidbar oder
notwendig sind... Es ist das moderne „alternativlos“ der Neuzeit. (203)
• Das Zeitalter der Katastrophen besteht aus undichte Virenkulturen, gigantische
Fehlspekulationen, explodierende Chemieanlagen, unermessliche Schiebungen,
durchschmelzende Atomreaktoren, zerberstende Öltanker, zusammenkrachende Jumbojets,
Stromausfälle in Riesenstädten, Hekatomben von Unfalltoten in zerquetschten
Karosserien128 (203)

Elisabeth Brock-Sulzer – Die Hörspiele


• Das Ich trifft mit dem Sich, dem Doppelgänger (224)

Armin Arnold – Grieche sucht Griechin


• Archilochos = Arschloch (249)
• Gütliches „Ende für Leihbibliotheken (250)

Reich -Ranicki – Verbeugung vor einem Raubtier


• Reich-Ranicki identifiziert in seinem Charakter etwas Raubtierhaftes (279)

128Peter André Bloch – Die Panne (Hörspiel (1956), Fernsehspiel (1957) Komödie (1979) von Friedrich Dürrenmatt )
Manuel Gasse – Eine Doppelbegabung129
• So etwas (wie zusammenstoßende Personenzüge) sollte ein erwachsener Mensch nicht
malen – so sagt ihm sein Freund Varin (305)
• Die Mutter erzählt der Sonntagsschule den Sintflut als gewaltiges und gewalttätiges Epos, in
dem Rosse aufgeschlitzt und Menschen zerhackt wurden (309)
• Die biblische Geschichten werden von der Mutter, die Griechische Sagen vom Vater erzählt
(312)

Friedrich Luft - Zeugnis


• Die Physiker sind natürlich Kernphysiker (363)

Rolf R. Bigler -Zeugnis


• Die hohe Moral des Banküberfallens (379)

Anhang (ab 383)

Notizen zu den Grotesken von Friedrich Dürrenmatt


Nun, da wir wieder mal in einer Achsenzeit130 leben, brauchen wir zur Prägung der Grundkategorie
Fiatgeld einen Groteskenbildner und so ergriff ich nochmals meine detebe 250/30131.

Dürrenmatt als Achsendrechsler


Eine „Achse der Weltgeschichte“ kann eine bewegende Zeit sein. Zur Zeit ist eben dieselbe
revolutionär. Zum Drehen aber benötigt man eine Achse.
Dürrenmatt ist aus eigener Erfahrung zum Achsendrechsler geworden. Es geschah infolge der
Bankenzusammenbrüchen, bei denen die Eltern im Dorf Konolfingen ihr Vermögen verloren 132, was
ihnen wohl als Schwemme des Geldbeutels passierte.
Papier allerdings ist hineingeschwommen, obwohl der Wert ihnen davon geschwommen ist. So ist
die Groteske immer ein scheinbarer Papiergewinn, obwohl der materielle Wert dabei vernichtet
wird.

Die Sintflut als Schlüsselereignis


Der Mensch wird am meisten beeindruckt von einem Früherlebnis. Die Phantasie jedes Menschen
ist aus dem Stoff gemacht, den er in frühester Jugend in sich aufgenommen hat133.
Bei Dürrenmatt ist es die Sintflut, welche die Mutter als stellvertretende Leiterin der
Sonntagsschule so plastisch beschrieben hat134, dass es sich in das Gedächtnis einbrannte „wie
Gottes Zorn den ganzen Ozean über die Menschheit auskippte“.

129Dürrenmatt als Maler und Zeichner


130Achsenzeit: Nach Jaspers erfolgte in der Achsenzeit die geistige Grundlegung der gegenwärtigen Menschheit. Sie
brachte die Grundkategorien hervor, in denen der Mensch noch heute denkt, und damit den modernen Menschen
überhaupt.
131Über Friedrich Dürrenmatt – Essays und Zeugnisse von Gottfried Benn bis Saul Bellow – Diogenes 1980
132Seite 27 – Die Geschichte meiner Stoffe (von Friedrich Dürrenmatt)
133Seite 307 – Eine Doppelbegabung (von Manuel Gasser)
134Seite 309 – Eine Doppelbegabung (von Manuel Gasser)
Sicherlich hätte der Achsendrechsler Dürrenmatt das Thema der Rotationspresse für Banknoten
aufgegriffen um die global gewordene Geldschwemme zu Sintflut-Groteske zu erheben. Zu früh ist
er gestorben.
Das Dorf ist größer als die Welt und was im Dorf als Katastrophe begonnen ist, mag weltweit zum
Sintflut entarten. War's damals ein lokales Emmentaler Ereignis so ist es heute ein globales.
Fiatgeld als biblische Schöpfung
Die Geldschöpfung des Fiatgeldes ist bereits im Namen als biblische Fiat Lux-Schöpfung definiert.
So passt sie auch zur Schöpfungslegende und Sintflut-groteske.
Im Helden der Wiedertäufer ist ein Narr verborgen, in manchem Narren ein Held 135, der vom
Kardinal mit dreifacher Spitzengage136 angestellt wird137. Der Redner hat sich bereits zum Schöpfer
erhoben. Nichts wird mehr als kriminell gesehen – alles ist zur Routine geworden:
"He's free to offer his own views either historical or forward-looking," said Baran. "Nothing
sounds illegal or unethical and in fact it sounds fairly routine."
Das Stück wendet sich anschließend im Denkspiel dem schlimmst-möglichen Ende entgegen138.

Prophezeiende Gedankenspiele wie Banknoten ohne Deckung


Der Mensch ist ein Raubtier mit manchmal humanen Ansätzen139.
Bei Dürrenmatt sind Bürger eigentlich Gangster140, aber da sie so gewöhnlich wirken, stehen sie
über den Gesetzen. Man wird ihnen nichts anhaben können. Nur mit einem goldenen Handdruck
kann man sie loswerden („ent“-lassen ist für sie das Beenden des Lassens).
Nicht von ungefähr sind bereits eigenartige prophezeiende Gedankenspiele in den Texten
vorhanden:
„Von Konservatismus müsste man bei denen reden, die alte Begriffe wie Banknoten
ohne Deckung verwenden.“141

Gewiss hat Dürrenmatt die gigantische Fehlspekulationen bereits eingereiht zwischen undichten
Virenkulturen und explodierenden Chemieanlagen, unermessliche Schiebungen nebst durch-
schmelzenden Atomreaktoren platziert...142.

Die Komödie als Waffe


Dürrenmatt hat die Geschichten wohl als kleiner Bub zunächst eher als bedrohlich erfahren, zum
Beispiel die Sonntagsgeschichten zur Sintflut:
„In Dürrenmatts Werken steckt etwas Raubtierhaftes, eine drohende und gefährlich, eine
unberechenbare Kraft. Er ist ein Schriftsteller, der auf der Lauer liegt“143.

Durch Übertreibung wird die Welt komisch 144. Die Komödie ist die einzige Waffe gegen Tyrannen.
In seiner Anmerkung zur Komödie schreibt Dürrenmatt zur Komödie:

135Seite 156 – Die Wiedertäufer (von Elisabeth Brock-Sulzer)


136Ben Bernanke kassiert $250.000 für seine erste post-Fed Rede
137Seite 160 – Die Wiedertäufer (von Elisabeth Brock-Sulzer)
138Seite 185 – Der Mitmacher – Ein Komplex (von Anni Carlsson)
139Seite 26 – Die Geschichte meiner Stoffe (von Friedrich Dürrenmatt)
140Seite 70 – Dürrenmatt und Brecht oder Die Zurücknahme (von Hans Mayer)
141Seite 49 – Der unbequeme Dürrenmatt (von Werner Oberle)
142Seite 203 – Die Panne (Peter André Bloch)
143Seite 279 – Essays und Reden – (von Marcel Reich-Ranicki)
144Seite 185 – Der Mitmacher – Ein Komplex (von Anni Carlsson)
„Sie ist unbequem, aber nötig. Die Tyrannen dieses Planeten werden durch die Werke
der Dichter nicht gerührt, bei ihren Klageliedern gähnen sie, ihre Heldengesänge
halten sie für alberne Märchen, bei ihren religiösen Dichtungen schlafen sie ein, nur
eines fürchten sie: ihren Spott“145.

Die Gewalt des Humors wird auch von Brecht formuliert:


Unglücklich das Land, wo man Humor braucht um weiterleben zu können, wo
Heldentum gefordert wird weil sonst das Alltagsleben nicht weitergehen kann146.

Prophezeiung des „Too Big To Fail“-Prinzips


Der Zufall will, dass Dürrenmatt auch bereits die „Too Big To Fail“-Falle der Gesellschaft
prophezeit hat:
Die Privatbank Franks V. überlebt im Staatsinteresse, weil die von ihr betriebene
Korruption ins Monströse angewachsen ist147.

„Das Geld abziehen und spurlos verschwinden. «So übernimmt der Staat notgedrungen
die Schulden, und es kommt alles in Ordnung», meint die Hauptfigur in Friedrich
Dürrenmatts Komödie «Frank der Fünfte». Das Stück kam 1959 im Zürcher
Schauspielhaus zur Uraufführung – und floppte. Bis heute wird das Stück selten
gespielt“148.

„Dennoch bezeichnete es Dürrenmatt immer als eines seiner Lieblingswerke. Jetzt weiss
man auch warum. Wenn man es in diesen Tagen liest, so tönt es wie eine überzeichnete
Abhandlung der Börsenkrise“149.

Prophezeiung des „Alternativlos“-Prinzips150


„In einer Welt, in der niemand mehr schuldig sein will, in der die schändlichsten Verbrechen
begangen werden, weil sie angeblich:
1. entweder unvermeidbar sind, um das Weltgetriebe in Gang zu halten oder
2. notwendig um die Veränderung des Weltgetriebes herbeizuführen,
in dieser ungeheuren Verfilzung aller menschlichen Bestrebungen, in der sich jeder mit der
allgemeinen Ungerechtigkeit freispricht, verdient einer, der sich schuldig spricht, belohnt
und gefeiert zu werden.“151
In Dürrenmatt's Grotesken kann man den Kern der Alternativlosigkeit ablesen, die bereits lange Zeit
vor dem politischen Konzept der monetären Alternativlosigkeit brillant formuliert worden ist.
Ja ein Regierungsentscheid ist natürlich immer alternativlos, das heißt „unvermeidbar sind, um das
Weltgetriebe in Gang zu halten“, weil die Alternative gewiss trostlos ist: menschliches Elend bis
zum Horizont, Armut, Verzweiflung.

145Vor 55 Jahren: Anmerkung zur Komödie | Die Weltwoche … (Zitat auf Seite 67)
146Seite 60 – Dürrenmatt und Brecht oder Die Zurücknahme (von Hans Mayer)
147Seite 90 – Theater als Abbild der labyrinthischen Welt (von Heinz Ludwig Arnold)
148«Die Staatsbank hilft, zahlt deine Gaunereien» Erstellt: 20.10.2008 Von Rico Bandle.
149«Die Staatsbank hilft, zahlt deine Gaunereien» Erstellt: 20.10.2008 Von Rico Bandle.
150Die monetäre Katastrophe (42) - Das monetäre Nachtbuch
151Wucht's Richterspruch in Dürrenmatt's „Die Panne“, zitiert auf Seite 203 in „Über Friedrich Dürrenmatt“
Das Unvermeidbare führt aber genauso ins Elend bis zum Horizont, Armut, Verzweiflung, nur
dauert es etwas länger. Vielleicht eine Regierungsperiode Unterschied wird es ausmachen. Eine
Periode, die man sogar nach einem Neuanfang länger warten muss, weil die alternative Tsunami
lediglich einige Monate später über uns kommt.
Das, so scheint es mir sind die Alternativen.

Literatur darf nur beunruhigen


Die Grotesken hat Dürrenmatt nicht zum Lachen geschrieben. Die Komödie wurde genau
genommen als Skalpell angesetzt: „Literatur, glaube ich, darf nur beunruhigen“152.
Die Zuschauer sollen es durch Übertreibung einsehen, denn der Blinde sieht und der Sehende ist
blind153.
„Entweder bleiben wir im Irrenhaus oder die Welt wird eins. Entweder löschen wir uns
im Gedächtnis der Menschheit aus, oder die Menschheit erlischt."154

Nun, wir haben das Irrenhaus verlassen und die Welt ist eins geworden. Die Tücke des Irrenhauses
ist, dass die Irren draußen davon keine Ahnung haben. Nur die Gesunde im Irrenhaus werden das
groteske Theaterstück verstehen.

Mit Dank an Dürrenmatt


Trost der Groteske ist jedoch dass mit Dank an Dürrenmatt alles übertrieben ist. Es wird alles nicht
so schlimm kommen, vielleicht aber auch schlimmer...

152Seite 99 – Theater als Abbild der labyrinthischen Welt (von Heinz Ludwig Arnold)
153Seite 110 – Der Blinde (Werner Weber)
154Die Physiker - Wissenschaft und Ethik in der Kunst (Seite 141)
120 Zeit-Bibliothek der 100 Bücher (1980)
• Suhrkamp Taschenbuch 645
• Umfang: 450 Seiten
• Herausgegeben von Fritz J. Raddatz

Notizen
• Lesen als die große Wanderung durch das Unwirkliche, gerade in unserer Zeit der optischen
Inflation, ist die Chance zur Besinnung (Vorbemerkung, Seite 5).
• Toskanische Mundart wurde in Italien zur Nationalsprache (Dante, 59)
• Thomas Morus: Mitschöpfer der englischen Schriftsprache (66)
• In (Jonathan Swifts) Gullivers Reizen fehlt der Hinweis, dass mit Yahoo Gott gemeint ist. Es
wird jedoch die Ebenbildlichkeit des Menschen mit den Yahoos erwähnt (93)
• Noch in 1825 war es in Leipzig gesetzlich verboten in Werther-Kleidung herumzulaufen: in
blauem Frack mit Messingknöpfen, gelber Weste und braunen Stulpenstiefel) (109)
• Buffon: Flöhe sind zweckmäßigerweise schwarz, damit wir sie auf weißen Bettlaken besser
ausmachen können (Kant, 127)
• Salome Bräker: In 1761 wurde man am Allerseelentag kopuliert (Bräker, 130)
• Brecht : Scheißvolk (weil die Wahlverwandtschaften schlecht aufgenommen wurden)
(Goethe, Seite 153)
• Kannitverstan (Hebel, 166)
• Schlussanfängen: „Es kam eine Ente aus Portugal an, Einige sagten aus Spanien, doch das
bleibt sich gleich; genug sie wurde die Portugiesin genannt, legte Eier, wurde geschlachtet
und angerichtet – das war ihr Lebenslauf. “ (Im Entenhof, Andersen, 247).155
• Die Frau von Fürst André: „Zu kurze Oberlippe“ (Tolstoi, 283)
• Teilhard de Chardin: die „amorisation“ unserer Erde (Dostojewski, 294)
• Das Schloß von Kafka ähnelt Heathrow (London) und British Airways' Taktik im
Abwimmeln der gestrandeten Passagieren (→ Die Heathrow Tagebücher).
• André Gides Tagebücher (390)

155THE PORTUGUESE DUCK: A duck once arrived from Portugal, but there were some who said she came from
Spain, which is almost the same thing. At all events, she was called the “Portuguese,” and she laid eggs, was killed,
and cooked, and there was an end of her. → A Man Summarizes His Life in One Sentence
121 Klassiker Heute – Teil 1 (1980)
• Teil 1: Klassik – Romantik, Teil 2: Realismus – Naturalismus, Teil 3: Expressionismus
• Verlag: Fischer (#1280, 3024)
• Herausgegeben von Hans-Christian Kirsch
• Untertitel: Erste Begegnung mit Jean Paul, Clemens Brentano, Achim von Arnim, Heinrich
von Kleist, E.T.A. Hoffmann, Joseph von Eichendorff, Heinrich Heine, Georg Büchner

Notizen

Jean Paul (Johann Paul Friedrich Richter, 1763-1825) 156


• Die Frau Pfarrerin hat den Konfirmationsunterricht im Bett des Herrn Grafen bekommen.
• Jean Paul in Anlehnung an J.J. Rousseau, der oft Jean Jacques genannt wurde (20).
• Satire als Lösung gegen Ungerechtigkeit Beispiele: die Satiriker Pope, Swift und Sterne (22)
• Lob der Dummheit – orientiert an Lob der Torheit von Erasmus (24)
• Satirenkette (25)
• ...gemeingefährlich im Sinne der herrschenden Obrigkeit (26)
• Häufung von Material für die Satiren (27)
• Selbstmord des Bruders (27)
• jugendliche Subkultur (29)
• Groteske und Verfremdungseffekt in Fälbel (1790), (31)
• Ende der Satirenphase und Übergang zum Roman („Liebesgeschichte“ Dorfschulmeisterlein
Wutz157) (32)
• Berühmtes Buch – aber unverständlich (33)
• Zeitgenössischer Zeitroman mit Sozialkritik als utopischer Entwurf (34)
• Revolutionäres Gedankengut – so gut der König das Volk abdanken kann, so gut kann dieses
ihn - Hesperus oder 45 Hundposttage. Eine Biographie. (Roman), 1795. (35)
• Jean Paul seziert die Selbstbezogenheit der „Dichterfürsten“ (39)
• Erotische Akademie (40)
• Bürger werden vom Adel bei Konzerten geschieden (44)
• Umschmelzung aller satirischen Gipsabgüsse aus der Jugend“ - Leben des Quintus Fixlein,
aus funfzehn Zettelkästen gezogen; nebst einem Mustheil158 und einigen Jus de tablette.
Erzählung, 1796. (45)
Es gibt übrigens einige Parallelen zwischen den Titeln der Zettelkastenfächern (z.B. „Über die natürliche
Magie der Einbildungskraft“) und die in Sjaalman's „Zettelkasten“ (Pak van Sjaalman), die im
Kapitel Hoofdstuk 4 van Max Havelaar in Niederländischer Sprache aufgeführt werden.
• Siebenkäs. Blumen-, Frucht- und Dornenstücke oder Ehestand, Tod und Hochzeit des
Armenadvokaten F. St. Siebenkäs im Reichsmarktflecken Kuhschnappel. Roman, 1796. (45)
– mit lt. österreichischer Zensur „politisch und religiös anstößigen Witzeleien“ (47)
• Kuhschnappel = Hof (48)
• Erziehungs- und Bildungsromane (50)
• Levana ist die römische Göttin, die dem Vater helfen sollte ein guter Vater zu werden (51)
• In Deutschland „fehle der mittlere Bürerstand“ (51)
• der Arzt als Kesselflicker der kapitalistischen Gesellschaft (53)
• Alkohol als Zerstörer, aber auch als Rauschgift zum Schreiben (54)
• Verwirrung durch Vermischung von Schein und Wirklichkeit (56)

156Über die Blumen-, Frucht- und Dornenstücke des Jean Paul – von Ulrich Konitzer
157Leben des vergnügten Schulmeisterlein Maria Wutz in Auenthal. Eine Art Idylle. (Erzählung), 1793.
158Die Witwe erhält die Hälfte der Lebensmittelvorräte und einige Fleischbrühwürfel.
• Was hat uns Jean Paul heute noch zu sagen? (56)
• Leseproben aus Wutz & Siebenkäs (57-65) mit einem reichen, phantasievollen Wortschatz
(Reißkohle, Regeldetri in Brüchen, Dorfkoketten, Steitkolb, Welkboden, Darrofen,
Kanikularferien, doppelselig, Ripienist, Adjudikationtermin...., Rußhütte, Ephemeriden,
Gehenna, Pönitentzpfarre, Kreuzschule, gähling, Hatzhaus), darunter auch
Fremdsprachliches (course de morale, collegium pietatis, , Silhouettier-Abende)
• Beschreibung des Ehebettes als Schlummerkäfig als Kanarienkäfig... (64)

Des Knaben Wunderhorn - Clemens Brentano, Achim von Arnim (1806)


• Alte deutsche Lieder (Volkspoesie) als Impuls für die Befreiungskriege (97)
• Leseprobe (99)

Heinrich von Kleist 159


• Mir möchte es nicht schwer erden einen anderen König zu finden, ihm aber sich andere
Untertanen aufzusuchen (107)
• Über den Doppelselbstmord darf nicht berichtet werden (108)
• Schwierigkeiten beim Sprechen, Stottern (109)
• Penthesilea darf Achill als Siegerin nicht für sich behalten (111)
• Gesellschaftskritik an das Widernatürliche der Gesellschaft (116)
• Reportagestil im Marquise d'O,
• Unaussprechlichkeit durch Versagen & Verstummen der Sprache (131)
• Kleist hat die Trennung zwischen Dichtung und Leben nie anerkannt. Seine Tragödien
waren das Leben wie er es zu ertragen hatte (143).
• Leseprobe (144).

Alltag und Traum bei E.T.A. Hoffmann 160


• Realitätsflucht entstellt das Leben zur Groteske (170).
• Der Wunschtraum der Verliebtheit in die 16-jährige Schülerin Ktch (=Julia), mit der
Auflösung des Sphinx-Rätsels, das Julia mit einem Kaufmann verheiratet wird – das Julia-
Erlebnis (175-177)
• Poetische Bedeutung (→ Giulietta, Cäcilia, Aurelie, Julie) hat diese Liebesbeziehung in den
späteren Werken nur, weil und solange diese Sehnsucht real unerfüllbar bleibt (178).
• Die Musiksatire: (179)
• Kapellmeister Johannes Kreisler ist ein Produkt der Selbstreflexion (179)
• Das Motiv des Wahnsinns ist zentrales Moment der Selbsterfahrung. Krankheit ist der
Wahnsinn erst wenn Realität und Traum unumkehrbar vertauscht werden (180).
• Heine beschreibt die Ähnlichkeit zwischen Hoffmann und Novalis, dass „ihre Poesie eine
Krankheit sei“, deren Beurteilung Arztsache und keine Kritikeraufgabe sei. Die Poesie wäre
dann die Perle als Krankheitsstoff, woran das arme Austertier leidet (184)
• „Der Contrast einer inneren Gemütsstimmung nit den Situationen des Lebens ist eine
Grundbasis des Komischen“ (191)
• (Versteckte) aufklärerische Zeitkritik (196)
• Die Lebensansichten des Katers Murr (1819-1821) (199). Murr und Kreisler sind
wechselseitige Parodisten. (200)
• Vollkommenes Exemplar eines Philisters (199), der zerbricht an de Dressurakt der
Weltbildung.
• Lebenselixier: Alkohol (202)

159Heinrich von Kleist – Ein Dichter aus dem Geist des Widerspruchs (Peter Scheiner)
160Kein Talent, glücklich zu sein – von Andreas und Christiane Sieverth
• Leseprobe Meister Floh (1822) (204)
161
Aus dem Leben eines Taugenichts - Joseph von Eichendorff
• Geschichte eines Verlustes (217)
• Die Karikierung des philisterhaften Beambtenlebens in scharfem Gegensatz zur Welt des
Taugenichts (236)
• Leseprobe „Aus dem Leben eines Taugenichts“ (252)
162
Heinrich Heine: ein deutscher Dichter in Paris
• Jüdisch geboren, protestantisch getauft, katholisch verehelicht 266)
• die braune Tür, worauf mir Mutter mich die Buchstaben mit Kreide schreiben lehrte (267)
• Napoleon führte die Code civile ein (267)
• Unterwürfig: „Ich küsse die heilige Hand... (271)
• Reisebilder (1827) (271)
• Progressive anti-Restaurationspolitik zur Emanzipation der Bürger unter der Führung von
Heine führt zu Heines Exil nach Paris → Deutschland, ein Wintermärchen mit politischem
Sprengstoff (Veröffentlichung von Karl Marx in „Vorwärts“)(275-276)
• Gesundheitsprobleme → 8 Jahre Matratzengruft (277)
• Ironie und die Heinesche Technik der Desillusionierung als Ironie-Signal (282)
• Ironie (wörtlich „Verstellung, Vortäuschung“) als Verschlüsselung gegen die Zensur (283)
• Kritik an der repressiven Gesellschaft (286)
• Das deutsche Volk ist selber jener gelehrte Doktor Faust (287)
• Liebeswahnsinn! Pleonasmus! Liebe ist ja schon ein Wahnsinn! (287)
• Heine dachte das Deutsch europäisch (288)
• Testamentsformulierung (290)
• Leseprobe (Reise von München nach Genua – politisches Kernkapitel) (292)
• Unter jedem Grabe liegt eine Weltgeschichte (296)
• Ich war ein braver Soldat im Befreiungskriege der Menschheit (297)
163
Georg Büchner – Ich schreibe im Fieber (Brigittte Dörrlamm)
• Der Vater ist ein Fortschrittsgläubiger Freidenker (303)
• Rede an die deutsche Nation (304)
• Biografie aus 1878: zu viel Einsicht ist der Gewissenhaftigkeit der Gymnasiasten nicht
förderlich und den Lehrern unangenehm und lästig … (305)
• Bon jour, citoyen (305)
• Radikale Erkenntnisse und Forderungen in 1968/69 (306)
• Georg Büchner: ein Radikaler (309)
• Berliner Salon von Rahel Varnhagen wird als Anachronismus empfunden (310)
• Flugschrift (312)
• Ein schreibender Revolutionär (316)
• Der dramatische Dichter ist ein Geschichtsschreiber (318)
• Rautenform als Komplementärsymbol zum Herzen (320)
• Für Büchner ist das Volk der einzige Souverän (325)
• Ferkeldramen wie (das Fragment!) „Woyzek“ (330)
• Versuchsobjekt: „ein Vierteljahr nichts essen als Erbsen“ (Woyzek) (331)

161Aus dem Leben eines Taugenichts (Joseph von Eichendorff) von Karl Hotz
162Heinrich Heine: ein deutscher Dichter in Paris (Ursula Lehmann)
163Georg Büchner – Ich schreibe im Fieber (Brigittte Dörrlamm)
• Normale Menschen nehmen weniger wahr von der schlimmen Realität (333)
• Woyzek hält die Leere hinter der biedermeierlichen Welt nicht aus (333)
• Aberratio mentalis (334)
• Typhus (334)
• Leseprobe: Dantons Tod, Woyzeck (337)
122 Die Bibel - Einheitsübersetzung (1980)
• Untertitel: Einheitsübersetzung der Heiligen Schrift - Gesamtausgabe
• Psalmen und Neues Testament / Ökomenischer Text
• Herausgeber: Verlag Katholisches Bibelwerk GmbH
• ISBN: 3-460-33008-2
• Umfang: 1456 Seiten

Inhalt / Struktur
• Die fünf Bücher des Mose
• Die Bücher der Geschichte des Volkes Gottes
• Die Bücher der Lehrweisheit und die Psalmen
• Die Bücher der Propheten
• Die Evangelien
• Die Apostelgeschichte
• Die Paulinischen Briefe
• Die Katholischen Briefe
• Die Offenbarung des Johannes

Notizen

Die Übersetzungsprobleme im Farbenbereich


Die spätmittelalterlichen Übersetzungsfehler der Farben Blau/Gelb im Exodus 25-4 werden
ausführlich beschrieben in:

• Analysis of the Translation Errors in Exodus 25-4 (The Yellow – Blue Misinterpretion)
• Over de Vertaalfouten in Exodus 25-4 (Het Geel-Blauw-probleem)

Die Timshel-Übersetzungsprobleme
Auf einen Übersetzungsfehler in Genesis 4,7 macht John Steinbeck in seinem Schlüsselroman "East
of Eden" aufmerksam. Das Schlüsselwort ist: Timshel und es wurde laut Steinbeck sowohl in der
King James Bibel wie auch in der American Standard Bibel falsch übersetzt.
• Der King James Bibel übersetzt timshel als ein Versprechen: Du wirst (die Sünde sicherlich
überwinden).
• Der Amerikanische Standard Bibel übersetzt es als Kommando: Du sollst (die Sünde
überwinden).
• Die korrekte Übersetzung für "timsel" ist jedoch lt. Steinbeck: Du könntest (die Sünde
überwinden).
Da Steinbeck die übrigen Bibelübersetzungen nicht überprüft, versuche ich die deutsche und
niederländische Bibel zu analysieren:
• Die englische Übersetzung "Thou shalt" ist tatsächlich ebenfalls als Kommando zu
verstehen: "Du sollst.."
• Die deutsche Einheitsübersetzung übersetzt die Stelle in Genesis 4,7 offensichtlich ebenfalls
als Kommando mit "Doch Du werde Herr über ihn".
• Die Übersetzung in der Niederländischen Bibel für Genesis 4,7 "en ge zult ze moeten
overwinnen" (-> "und Du wirst sie überwinden müssen") deutet wohl auf eine
unabänderliche Zwangslage und muß als Kommando verstanden werden.
Übersetzungsprobleme beim Gottesname "EL"
Der Gottesname "EL" wird in der US-Bibel nicht übersetzt, dagegen in der Deutschen /
Lutherübersetzung übersetzt in "Gott ist der Gott Israels". Liegt hier ein Übersetzungsproblem vor?
Frage: gibt es ggf. einen Zusammenhang zur Tempelüberschrift "EI" in Delphi (siehe "Moralia",
Plutarch)164

Der Spiegel in einem dunklen Wort


Der Bibelvers 1. Kor. 13,12 wird im Lutherbibel abweichend übersetzt im Vergleich zur
Einheitsbibel:

Im Lutherbibel, der von Jostein Gaarder in seinem Buch Durch einen Spiegel, in einem dunklen
Wort ("I et speil, i en gåte") wörtlich zitiert wird, steht:
„Wir sehen jetzt durch einen Spiegel,
in einem dunklen Wort;
dann aber von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich stückweise;
dann aber werde ich erkennen
gleichwie ich erkannt bin.“
[erster Brief des Paulus an die Korinther, 13. Kapitel, Vers 12]

In der Einheitsbibel wird die Stelle wie folgt erklärt:


"Jetzt schauen wir in einen Spiegel
und sehen nur rätselhafte Umrisse,
dann aber schauen wir von Angesicht zu Angesicht.
Jetzt erkenne ich unvollkommen,
dann aber werde ich durch und durch erkennen,
so wie ich auch durch und durch erkannt worden bin".

Von einem (vielleicht symbolischen ?) dunklen Wort ist hier keine Rede mehr.

Zur weiblichen Komponente in der Bibel


Die mir vorliegende Einheitsübersetzung wurde noch in der patriarchalen Fassung veröffentlicht.
Vor einigen Jahren wurde die Übersetzung der Bibel im Projekt „Bibel in gerechter Sprache“
jedoch neu überarbeitet und zwar mit der Maßgabe, sie sprachliche Diskriminierungen zu beenden.
Die Bücher entstammen einer patriarchalen Welt und seien antijüdisch verzerrt gelesen worden. Die
neue Übersetzung soll den Frauen, Juden und sozial Entrechteten sprachlich "Gerechtigkeit"
erfahren lassen. Darum werden durchweg Jüngerinnen Jesu und Apostolinnen im Text ergänzt.
Auch wird der Leser sich an das Personalpronomen "sie" gewöhnen müssen und nicht mehr überall
"Herr" lesen. Die Übersetzung wechselt auf jeder Seite auf Gottesnamen in beiderlei Geschlecht:
die Lebendige, der Eine, die Ewige, usw. Das Projekt werde aus Spendengelder in Höhe von
400.000 Euro finanziert.

164 Gefunden in Das Lächeln der Medusa (Peter watson, 2000) (auf Seite 364)
Diskutabel sind m.E. in der gängigen, patriarchalen Bibelübersetzung zwei wesentliche Stellen, die
wenigstens eine Gleichberechtigung in der Schöpferphase wiederherstellen:
• Nach der kabbalistischen Lehre des Sohars und der Gnosis ist der erste Mensch Adam als
androgyne, zweigesichtige Gestalt geschaffen worden. Erst später wurde Adam in die zwei
Hälften Mann und Frau aufgeteilt und nur in der Hochzeit werden sie wieder zum
vollständigen Menschen: ein Fleisch.
• In der Hebräischen Sprache bedeutet das Wort Rippe auch Seite. ggf. sogar die halbe Seite
des androgynen Menschen Adam. Demnach ist die Frau aus dem androgynen Menschen und
nicht aus dem Mann entstanden.

Zur androgynen Schöpfung


• Genesis 1-26: Dann sprach Gott: Lasst uns Menschen machen als unser Abbild, uns
ähnlich. (17).
• Genesis 2-18: Dann sprach Gott, der Herr: Es ist nicht gut, das der Mensch allein bleibt. Ich
will ihm eine Hilfe machen, die ihm entspricht. Gott, der Herr, formte aus dem Ackerboden
alle Tiere des Feldes und alle Vögel des Himmels und führte sie dem Menschen zu, um zu
sehen, wie er sie benennen würde... (18).
• Genesis 2-20: Aber eine Hilfe, die dem Menschen entsprach, fand er nicht (18).
• Genesis 2-21->24: Da ließ Gott, der Herr, einen tiefen Schlaf auf den Menschen fallen,
sodass er einschlief, nahm eine seiner Rippen (-> Seiten) und verschloß die Stelle mit
Fleisch. Gott, der Herr, baute aus der Rippe (-> Seite), die er vom Menschen genommen
hatte, eine Frau und führte sie dem Menschen zu. Und der Mensch sprach: Das endlich ist
Bein von meinem Bein und Fleisch von meinem Fleisch. Frau soll sie heißen, den vom
Mann ist sie genommen. Darum verläßt der Mann Vater und Mutter verlassen und bindet
sich an seine Frau und sie werden ein Fleisch sein. Beide, Adam und seine Frau waren
nackt, aber sie schämten sich nicht voreinander. (19)
• Genesis 5-1: Am Tag, da Gott den Menschen erschuf, machte er ihn Gott ähnlich (21)
• Genesis 5-2: Als Mann und Frau (-> männlich und weiblich) erschuf er sie, er segnete sie
und nannte sie Mensch (Adam) an dem Tag, da sie erschaffen wurden (21)

Zu den Gotteskindern
• Genesis 6-1: Die Gottessöhne nahmen sich von den Menschentöchter Frauen, wie es ihnen
gefiel (22)

Zu den Kontakten zu den Hetitern


• Genesis 10-15: Kanaan zeugte Sidon, seinen Erstgeborenen, und Het.(Seite 25).
• Genesis 23-3: Danach stand Abraham auf, ging von seiner Toten weg und redete mit den
Hetitern. (35)
• Genesis 23-16: Abraham bezahlte den Hetitern vierhundert Silberstücke (36)

Zur Farbcodierung Rot, Blau und Purpur und zur Symbolik des Zwirnens (Byssus)
Die Farbcodierungen in Blau/Rot bzw. Purper und die feinste Webtechnologie mit gezwirnten
Fäden wurden bereits im Fürstengrab in Hochdorf bei Asperg (Württemberg) nachgewiesen .
• Exodus 25-3,4,5: Das ist die Abgabe, die ihr von ihnen erheben sollt: Gold Silber, Kupfer,
violetten und roten Purpur, Karmesin, Byssus, Ziehenhaare, rötliche Widderfelle,
Tahaschhäute und Akazienholz.
• Exodus 26-1: Die Wohnstätte sollst du aus zehn Zelttüchern herstellen: aus gezwirtem
Byssus, violettem und rotem Purpur und Karmesin mit Kerubim sollst du sie machen, wie
es ein Kunstweber macht.
• Exodus 26-4,31,36: Byssus, violetter und roter Purpur (90)
• Exodus 27-6: Byssus, violetter und roter Purpur (90)
• Exodus 28-5,6,8,15,28,31,33,37,39: Byssus, violetter und roter Purpur (91)
• 1 Könige 8- : Übertragung der Bundeslade in den Tempel (346)
• 2. Chronik 2-6: Schick mir nun einen fähigen Mann, der Arbeiten in Gold, Silber, Bronze,
Eisen, rotem Purpur, Karmesin und blauem Purpur ausführen kann und sich aufs
Gravieren versteht (431).
• 2. Chronik 2-13: Hiram-Abi aus Tyrus, Sohn einer danitischen Frau, versteht es, Arbeiten in
Gold, Silber, Bronze, Eisen, Stein, Holz, rotem und blauem Purpur, Byssus und Karmesin
auszuführen, alle Gravieren zu besorgen und jeden Plan zu entwerfen (431).
• 2. Chronik 3-14:Er fertigte auch den Vorhang aus blauem und rotem Purpur, aus Karmesin
und Byssus und brachte daruaf Kerubim an. (432).

Zur Hochzeit und zur Heiratssymbolik


• Matthias 19-5: Darum wird der Mann Vater und Mutter verlassen und sich an seine Frau
binden und die zwei werden ein Fleisch sein. (1106).
• Matthias 19-6: Sie sind also nicht mehr zwei sondern eins. Was aber Gott verbunden hat, das
darf der Mensch nicht trennen (1106).
• Matthias 19-8: Nur weil ihr so hartherzig seid, hat Mose euch erlaubt, eure Frauen aus der
Ehe zu entlassen (1106).

Jahwe und seine Aschera


Nachdem Barack Hussein Obama als erster Präsident mit einer nichtweißen Hautfarbe als Präsident
der USA erwählt wurde, darf man sich vielleicht doch noch Gedanken über eine Abschaffung der
letzten Instanz der großen Intoleranzen machen. Gemeint ist natürlich die Debatte zur
Geschlechtertrennung, die uns einen patriarchalen Gott und Schöpfung beschert hat.
Zu dieser revolutionären Stunde sollten wir diese unselige Akte schließen, indem wir die
verschollenen Hälfte unseres Schöpfers und seine ihm ähnelnden Schöpfung von einer
gleichwertigen weiblichen Hälfte versehen.
Der jüdische Gott Jahwe war ja bereits verheiratet. Im Sand des gelobten Landes findet man
gelegentlich immer wieder Aufschriften mit dem Text "An Jahwe und seine Aschera"...
Siehe: A History of God by Karen Armstrong (1993). Aschera = Astarte.
Und in der Bibel hat Jaweh auch Söhne, die sich mit den schönen Menschentöchtern vermählten...
Genesis 6-1: Die Gottessöhne nahmen sich von den Menschentöchter Frauen, wie es ihnen gefiel
(22) .
Dieser Jahwe ist offensichtlich im Altertum ein ganz normaler Ehegatte und Vater gewesen: ein
Patriarch, der dann von Patriarchen gänzlich isoliert in einen einsamen und argwöhnisch-
eifersüchtigen Steppenwolf mutiert worden ist. Er wurde so einsam, dass er einen androgynen,
einsamen Menschen nach seinem Abbild geschaffen hat, dem er auch noch -in der Not-eine
Gehilfin wie eine Braut geschmückt und vor den leuchtenden Augen geführt hat - von Angesicht zu
Angesicht. Dieser Steppenwolf-Jahwe bildete aber einst ein glückliches Ehepaar, dass sich bei allen
zivilisierten Völkern als Stammesvater gebildet hatte.
Was hindert uns daran, die Erinnerung an dieser Evolution, als alle Menschen unabhängig von der
Geschlechterzuordnung oder Hautfarbe noch gleichwertig und gleichberechtigt gewesen sind. Sind
wir jetzt reif für die Rückkehr zur androgynen Schöpfung oder müssen wir noch warten, bis die
erste weiblich-braunen US-Präsidentin gewählt worden ist?
Die Zahl der Schritten auf dem Weg zu dieser Berechtigung sind ja nicht einmal sehr groß. Es
reicht, wenn man einige wenige Zeilen der Genesis mit den korrekten Fußnoten ausstattet, deren
Textinhalt man im kabbalistischen Buch Sohar finden kann.
123 Ideen zur Kunstgeschichte – Gottfried Richter (1982)
• Verlag: Urachhaus
• ISBN 3878382022
• Auflage: 8 (1995)
• Umfang 8 Kapitel, 282 Seiten

Inhalt

1. Vom Sinn der Geschichte


2. Das Sonnenwort
3. Der Tod des Osiris
4. Die Botschaft vom Menschen
5. Der Triumphbogen
6. Der Dom
7. Der Aufgang der Sonne
8. Das Mysterium der Erde

Notizen
• Einer der Hauptnamen des Sonnengottes ist „Rê“. Als Iʘ-Hieroglyphe heißt es auch
„Mund“ und zugleich „das Wort“. „Rê“ als Verb heißt „Dasein schaffen“. Die Sonne erleben
heißt „das WORT“ erleben, das Dasein schaffend als Sphärenharmonie die ganze Welt
durchwaltet. Das ist das Gewaltige, was die ägyptischen Statuen verschweigen. (38)
• Heliopolis ist in Sonnen-Heiligtum (40).
• Die großen Neunheit von Heliopolis ist gewissermaßen ein Stammbaum mit Ptah (der
Sonnengott, dessen andere Name „Re“ ist) an der Spitze. Im Urbeginne war das Wort und
das Wort war bei Gott. Und ein Gott war das Wort. Dieses war im Urbeginne bei Gott. (40)
• Der oberster Priester ist der Pharao (41) und der durch die Einweihungen gegangene Pharao
erlebt: „Nun klingt das Wort, das ich bin, klingt mein innerstes Wesen mit im Rauschen des
Weltenbaumes und ist durchströmt von den göttlichen Lebenskräften, wie es im Urbeginn
gemeint war.“ (41).
• Dass ein Zusammenhang zwischen der zeugenden Kraft und Sprachkraft existiert bestätigt
der „Stimmbruch“ zur Zeit der Geschlechtsreife. Im WORT ruht die Schöpferkraft, aus der
Alles geworden ist. Ägypten ist ein kosmisches Ereignis (42).
• Die vier Y-Zeichen unter dem Leib der Himmelsgöttin bedeuten die vier „Stützen des
Himmels“. (43)

Notizen (speziell zur Entwicklung der Symbolfarben)


• Re ließ eine große Flut eines roten berauschenden Getränkes über die Erde ausschütten (44)
• Segmets Antlitz spiegelte sich in der roten Flut und sie meinte es sei Blut (44)
• Das rote Meer (44)
• Die rote Pyramide bei Daschur (59)
• Das Wort „Ich“ (73)
• Das „Weben“ der elementaren Kräften (zB in den Mysterien der Druiden) (149)
• Hieronymus Bosch (203)
• Des zerfetzte Lendentuch des Gekreuzigten mit dem grünlichen Schatten der Verwesung
wird als Windeltuch gezeichnet - Isenheimer Altar - Matthias Grünewald (203)
• Van Gogh als Enterbter (237)
• Gepflügte Menschen, wie die dunkle Erde (bei Van Gogh) (239)
Malerei
1. Im Mittelalter wird in der Flächenkunst ein Goldhintergrund benutzt auf dem die Gestalten
stehen (188)
2. Von Generation zu Generation läßt sich verfolgen wie auf den Bildern langsam der
Goldhintergrund verschwindet und von unten her die Erde aufzutauchen beginnt. Es gibt
Bilder auf dem sich die gemalte Erde zeigt, aber der Himmel noch golden am Horizont
aufsteigt, womöglich noch ornamentiert.(189)
3. Den nächsten Schritt stellen Bilder dar, die über der Erde einen blauen Himmel wölben und
darüber – oder dahinter – noch einen goldenen. (189)
4. Bis schließlich auch der verschwindet und der Erdenraum und der blaue Himmel den wir
mit unseren Augen sehen, den ganzen Bildraum ausfüllen. (191)
5. Und die Gestalten die bisher in der Raumlosigkeit des Goldhintergrundes geschwebt haben,
betreten nun die Erde (191).
6. Im Barock werden alle Farben durchglüht von einem goldenen Leuchten, das u.a. von
Rembrandt angewandt wird (222)

Der Dom
• Der St. Michaelsdom in Hildesheim ist das erste Zeugnis des romanischen Stils (134)

124 Orwells 1984 – Robert Plank (1983)
• Titel: “Orwells >1984<” – Eine psychologische Studie
• Umfang: 153 Seiten
• Verlag: suhrkamp (Phantastische Bibliothek)
• Gut geschriebene psychologische Studie zu Einzelthemen aus 1984 und deren
Zusammenhang zu den Werken Kafkas, zum Film "Citizen Kane", zu einer Gaststätte, zur
Sprachbildung, usw.

Inhaltsverzeichnis
1. Vorbereitung zum Abstieg in die Hölle
2. Wer ist Winston Smith?
3. Die geisterhaften Glocken von London
4. Das Cafe "Zum Kastanienbaum"
5. Die Welt in der Glaskugel
6. Der Inquisitor
7. Vertrauen und Verrat
8. Die Heiligkeit des Worts
9. Julia und die Ratten
10. Macht und Wahn
11. Das Ende der Reise durch die Hölle

Notizen
• Die Erklärung des Wortes „Rosebud“ (der Name auf dem Schlitten am Ende des Films) in
Citizen Kane (pag. 51)
• Die Bedeutung des Glaskugels in Citizen Kane und in 1984 (pag. 52)
• Degeneration der Sprache führt zu Degeneration des Denkens (107)
• Neusprache : Übersetzung von Newspeak (108)
• Whorf-Hypothese: „Falls diese Hypothese stimmt können sie in dein Innerstes
durchdringen. Nicht direkt, aber durch die Kontrolle der Sprache... (106)
• Karl Kraus (schrieb genauso infernalisch als Orwell (112)
• Zwiedenken: gleichzeitig zwei einander widersprechenden Ansichten gelten zu lassen (116)
125 Zwiesprache – Octavio Paz (1984)
• Untertitel: Essays zu Kunst und Literatur
• Verlag: Edition Suhrkamp (es 1290, neue Folge Band 290)
• Umfang 239 Seiten

Notizen
• Coatlicue wurde zunächst (nach der Ausgrabung, 1790) zwischen Gipskopien der römisch-
griechischen Statuen aufgestellt, später aber wieder am Fundort begraben (7)
• Das Kunstwerk sagt was anderes als das, was der Künstler sagen wollte. Die Kunst sagt
mehr. (41)
• Es gibt (1) schreibende Malerei und (2) malende Worte (72)
• Ein Werk soll sich sein Geheimnis aufbewahren (98)
• Die Deutung Finnigans Wake (Ixion) (99)
• Erfahrung der Andersheit (101)
• Sich Lösen vom Ich (101)
• Halluzinogene Pflanzen (100, 102)
• Die Welt und Ich (109)
• Gold (von den Dämonen und als Exkrement der Erde) (113)
• Vielleicht ist das letzte Kapitel der „Traurigen Tropen165“ das letzte. Auf diesen wenigen
Seite erreicht das Denken Dichte und Transparenz (131).
• Taxila (132)
• Sprache ist Dialektik, …. & Kommunikation (136)
• Nach dem Wissen kommt die Weisheit (136)
• Deutung Dantes Commedia (138)
• Deutung der Don Quijote (140)
• Worte haben aufgehört die wahre Wirklichkeit der Dinge darzustellen, und die Dinge sind
opak geworden, stumm. (141)
• Der Urknall als wiederkehrendes Phänomen (152)
• Panspermie (154)

165 Claude Lévi-Strauss


126 Die Türen öffnen sich langsam – Raissa Olrlowa-Kopelew (1984)
• Untertitel: Eine Moskauerin erlebt den Westen
• Verlag: CW Niemeyer, Edition Richarz – Bücher in Großdruck
• Umfang: 222 Seiten Großdruck

Struktur
• Die Türen öffnen sich anders
• Öffnen sich Türen von selbst?
• Türen, die verschlossen bleiben
• Zur neuen durchgesehenen Ausgabe (1986)
• Namensregister

Notizen
• Türen (18)166
• Erich Maria Remarque (20)
• Preisvergleich (26)
• Banco del Spiritu Sancto (27)
• Karnavalsstudie von Michail Bachtin (41)
• Russische Literatur (45)
• Samisdat (Eigenverlag, wird im Buch nicht erklärt) (48)
• Noosphäre – definiert von Wladimir Wernadskij. Er prägte den Begriff der Noosphäre in
seiner enttheologisierten Form, übernommen von Teilhard de Chardin (57)
• Die Sperren in einer offenen Gesellschaft (76)
• Morsezeichen (zweimal kurz und einmal lang klingeln) in der Kommunalwohnungen (84)
• Zur Beruhigung der Gästen wird Rotwein auf das blütenweiße, saubere Tischtuch gegossen
(88)
• PEN-Club (90)
• Das Gedicht „Marburg“ (Boris Pasternak) (92):

Hier wohnte der Luther. Die Brüder Grimm - dort.


Die Gräber. Die Bäume. Die Klauen der Ziegel.
Sie streben dahin. Sich erinnert der Ort.
Und alles - lebendig. Und alles - gespiegelt.

Oh, Stricke der Liebe, verfangen im All.


Und wie ungeheuer der Lauf der Geschichte,
wenn plötzlich am riesigen Himmelsportal
die Inschrift des eigenen Lebens wird sichtbar. ….

• Wallstreet als Zentrum des Übels (98)


• Watergate (99)

166Auf der Newski Prospekt in St. Petersburg und in Zarendorf (Pushkin) habe ich vollflächigen, zerbeulten Staltüren
als Wohnungstüren gesehen. Sie sahen recht alt aus.
127 Rätselhaftes Wissen von Gerd von Haßler (1984)
• Untertitel: Die Geheimnisvolllen Kenntnisse alter Völker
• Verlag: Batei Lübbe
• Umfang 304 Seiten
• Das Buch enthält viele Verweise auf „Die Hethither“ von Johannes Lehmann (Ausgabe:
1975)

Notizen
• Roter Ocker als Bestandteil der Grablegung (Seite 58, 150, 151)
• Rot & Blaue Decken (Ezekiel 27:7)167: Dein Segel war von gestickter, köstlicher Leinwand
aus Ägypten, dass es dein Panier wäre, und deine Decken von blauem und rotem Purpur aus
den Inseln Elisa. (Seite 96)
• Der Hochgott steht ganz am Anfang der Menschwerdung (S. 154)
• Steinkugellager auf Malta (187)
• Byssus, als Linnen - so fein wie gesponnene Luft (193)
• Die Herstellung der Purpurfarbe (zwischen Violett und Malvenblau) (194)
• Rot bemalte Kieselsteine (206)
• Der Aleph-Buchstabe ist das Abbild eines Stierskopfes mit den zwei Hörnern als A-Beine
(208)

167 In der Lutherbibel wird auch diese Stelle falsch übersetzt: Luther1545 (i) 7 Dein Segel war von gestickter Seide aus
Ägypten, daß es dein Panier wäre, und deine Decken von gelber Seide und Purpur aus den Inseln Elisa.
128 Ein strahlendes Ende - von François Bucher (1984)
• Verlag Bertelsmann
• ISBN: 3570040011
• Gebunden, 412 Seiten

Inhalt
28 Kapiteln

Rezension
François Bucher warnt in diesem aufrüttelnden Roman vor den Risiken einer Nuklearen
Kriegsführung.
Auf gekonnter Weise kompensiert der Autor mit traumhaften Liebesszenen die grauenhaften Bilder
der verstrahlten Überlebenden.
Man sollte jedem Präsidenten bzw. General (oder wer auch immer einen Nuklearkrieg auslösen
könnte, dieses Buch schnellstmöglich unter dem Weihnachtsbaum legen...
129 Die Klassiker der englischen Literatur – (1985)
• Untertitel: Von Geoffrey Chaucer bis Samuel Becket
• Verlag: ETB – ECON Taschenbuch Verlag
• Serie: Hermes Handlexikon
• Autoren: Uwe Böker, Horst Breuer und Rolf Breuer
• Umfang: 256 Seiten

Notizen
• William Shakespeare: geradezu monumentale Schlampigkeit. (171)
Vier Schaffensphasen (172)
• Jonathan Swift: Priesterweihe in Irland (1695) (Zeittafel, Seite 205)
(30 Jahre nach der Priesterweihe, d.h. in 1726): Insbesondere die Yahoos im vierten Buch
von Gullivers Reisen stellen nach Ansicht vieler viktorianischen Kommentaren eine
„Verleumdung Gottes und der Menschen“ dar (Bulwer-Lytton), welche diesen Werkteil „aus
jedem anständigen Haushalt verbannen“ muss. (E. Gosse). (206)
• Dylan Thomas: Seine Gedichte machen zwar gelegentlich den Eindruck unreflektierter
Unmittelbarkeit. Sie sind jedoch ein Produkt monate-, oft jahrelanger Überarbeitung und
Suche nach dem „richtigen Wort“. (217)
• Virginia Woolf: Biografie des vierhundertjährigen Zwitterfigur „Orlando“, der im 18. JH
zum Mann wird (1928) (230).
130 Der Nil - von Gerhard Konzelmann (1985)
• Untertitel: Heiliger Strom unter Sonnenbarke, Kreuz und Halbmond
• Verlag: dtv Sachbuch (1982/ erweitert: 1985)
• ISBN: 3-423-10432-5
• Umfang: 518 Seiten
• Preis: DM 14,80

Notizen
• Die dritte (von drei Erklärungen) Erklärung des jährlichen Nilhochwassers verdiene laut
Herodot (460 v.C.) überhaupt keine Beachtung und sei deutlicher als die zwei anderen von
Ignoranz geprägt. "Sie behauptet, der Nil fließe aus schmelzendem Schnee heraus". (Seite
201).
• Auf der Landkarte von Ptolemäus wird der Nil gespeist aus einem Wassersystem einer
langgestreckten Gebirgskette "Mondgebirge" und umschließt später eine (nicht existierende)
Insel Meröe. (202/203)
131 Das Lied des Lebens – von Hermann Hesse (1986)
• Untertitel: Die schönsten Gedichte von Hermann Hesse
• zusammengestellt von Volker Michels
• Verlag: Suhrkamp
• Umfang: 240 Seiten

Notizen
• Der alte Garten (9): Mit blauen Fräcken und roten Westen die Herren
• Elisabeth (14): Wie ein weiße Wolke am hohen Himmel... (wie Brechts Erinnerung an Marie
A.)
• Im Nebel (45): Jeder ist allein
• Einsam (46): als dass man alles Schwere alleine tut...
• Nelke (113): Erinnerung an Nelly
• Der Liebende (128): „Noch liegt dein Freund wach in der milden Nacht, Noch warm von
dir, noch voll von deinem Duft...
• Brief von einer Redaktion (142)
• Sprache (146): In einer Blume Rot & Blau, In eines Dichters Worte wendet Nach innen sich
der Schöpfung Bau, der stets beginnt und niemals endet.
• Roter Pavillon (188): So wird uns zu Sinn beim Wiedergrüßen Einer Jugendliebe, deren
Haar Weiß geworden, deren einst so süßen Mädchenzügen still und wunderbar Sich die
Todeslinien eingeschrieben, Daß wir sie, bewegt, noch einmal lieben, Die und das
Unsägliche, das einst war.
• Stufen (197): Und jeder Anfang wohnt ein Zauber inne...
132 Edgar Allan Poe – Frank T. Zumbach (1986)
• Untertitel: Eine Biographie
• Verlag: Patmos
• Umfang: 733 Seiten
• ca. 20 Fotos

Notizen

2
• Jefferson besaß selbst Sklaven! (36)
• Voodoo & Friedhöfe (48)

3
• „Burn's Country“ in Schottland (55)

4
• Zartheit und Grausamkeit (Auge ausstechen in „The black Cat“) (78)
• Beschreibung „Verse Angeln“ (79)
• Poe & Byron (83)

5
• Die Universität von Charlotteville (113)
• 2500$ Schulden fürs Studium (132)
...

12
• Crash (1837) wg. Wild Cat Money (344)
• Kannibalismus (347)
• Lücke in Poes Biographie (354)
• Eine Erzählung sollte dauern (359)

14
• Madeline Usher ist Roderich's Zwillingsschwester (385-686)
• Gemach (385)
• Goethezitat (394)

15
• Auf dem Zenit mit Autorenhonorar 0 Cent (400)
• Geheimschrift (404)
• Printer's Devil (418)
• Detektive (423)

16
• Diabetes – Erinnerungslücken (430)
• TBC (439)
• Pseudonym „Boz“ für Dickens (447)
• Farbsymbolik bei Poe, Rimbaud, Huysmann (454)

17

18
• Autobiografie (506)
• Das Ich und die Welt (512)
• Aus als Pantheist war Poe damals in der USA ein Anarchist (514)
• Die Entstehung und Komposition des Gedichts „Der Rabe“ (533)

19
• Plagiat (543)
• Daguerreotype als Zerfallstudie (547)
133 Die Berliner Antigone von Rolf Hochhuth (1986)
• Untertitel: Erzählungen und Gedichte
• Herausgeber: Reclam
• Bestandteil von Autoren der Zeit (ISBN 3-15-030007-X
• Umfang: 86 Seiten
• Großartiges Prosa und großartige Geschichte in Dichtform

Inhalt
• Die Berliner Antigone
• Anekdote
• Mutterliebe
• Geschichtsatlas
• Johann Georg Elser
• Churchill
• und weitere Blätter aus einem Geschichtsatlas

Notizen
• Von Dichtern über siebzig druckt und rezensiert man in Deutschland Bücher erst dann
wieder, wenn die Verfasser tot sind (21)
• Von Ardenne als Enkel von Effi Briest (Else von Ardenne) (22)
• Von Ardenne als (einziger) deutscher Experte für den Atombombenbau (22)
• Die Abkommandierung der Sechsten Armee zum Alleingang nach Stalingrad kam aus
Poltawa (29)
• Auf der Bismarck wurden 700 Menschen mehr als auf der Hood hinauskommandiert (38)
• Die Bismarck wurde gefunden, weil eine geheime Nachricht auf dem Landweg Berlin-
Athen nicht mit der sicheren Marine-Funkverschlüsselung sondern mit der bereits
geknackten Luftwaffen-Chiffrier-Schlüssel versandt wurde. (43)
• Nach 3 Jahrzehnten nennt sein Heimatdorf nach Johann Georg Elser eine Straße (49)
• Whisky mäßig, aber stündlich (51)
• Diese Welt! Kein Mensch, der sie kennt, würde sie jemals freiwillig betreten (51)
• Nur was dem Schwarm nutzt – nutzt auch der Biene (59)
134 Anatomie der Macht – John Kenneth Galbraith (1987)
• Originaltitel: The Anatomy of Power
• Autor: John Kenneth Galbraith
• Verlag: Bertelsmann
• Widmung: Für Marcia Legru und Austin Olney, deren konditionierter und kompensatorische
Macht ich all die vielen Jahren glücklich unterworfen war
• Umfang: 256 Seiten
• Wer herrscht über wen? - Die Zeit

Notizen168
In Anatomie der Macht unterscheidet John Kenneth Galbraith zwischen:
1. kompensatorischer Macht mit Belohnung von Wohlverhalten (Gehalt, Versorgung).
2. konditionierter Macht mit der Veränderung des Bewusstseins, der Überzeugungen und des
Glaubens (Werbung, Erziehung, Religion)
3. repressiver Macht mit unangenehmen Konsequenzen (Angst, Strafe, Folter, Krieg).
Repressive Machtausübung wird mit selbst repressivem Widerstand beantwortet.
Galbraith hat jedoch m.E. nicht die Sequenz der historischen Machtphasen identifiziert. Die gängige
Reihenfolge aller Zivilisationen scheint nach einem festen Muster zu verlaufen, der immer wieder
an unterschiedlicher Stelle wiederholt wird:
Phase Galbraiths Phasen Merkmale/Mechanismen Randbedingungen
1 kompensatorische Macht Wohlverhalten, Kooperation, Ehrlichkeit , Wenig
Gehalt, Versorgung, Frieden Bestechung, kaum
Lobbyismus, freie Presse
2 konditionierte Macht Werbung, Erziehung, Religion Bestechung, Manipulation,
gegängelte Presse
3 repressive Macht Angst, Strafe, Folter, Krieg Offene Gewalt, Zensur
Tabelle 1 Muster der Phasen einer Zivilisation

Phase #1 – die Anfangsphase der kompensatorischen Macht


Am Anfang, oft nach der Staatsgründung oder einer Währungsreform startet ein Staat in einer Phase
kompensatorischer Macht, die gekennzeichnet wird durch Ehrlichkeit, Kooperation und Frieden.
Nur wenig Bestechung wird registriert. Die Bestechung und Manipulation wachsen mit der Zeit
heran, bis die Ära der konditionierten Macht erreicht wird. Die Presse ist frei und unbestechlich.

Phase #2 – die konditionierte Macht


In den vergangenen Jahren hat die konditionierte Macht offensichtlich beständig an Bedeutung
gewonnen. Sie entwickelt sich zu Vorphase der repressiven Macht, sobald die Konditionierung sich
erschöpft hat und die Werkzeuge zur Konditionierung sich als unwirksam zeigen.
Zur konditionierten Macht gehören insbesondere die Manipulation und Steuerung der Medien.
Früher haben Journalisten noch den Mumm gehabt, die Spiegel-Affäre oder Watergate-Affär
aufzudecken. Zur Zeit werden die Medien gegängelt am Futtertrog und dürfen nur das harmlose
Spektrum der Einschlafmitteln streuen.
Politiker sind eher Schauspieler, die hoffentlich kaum wissen was sie repräsentieren, denn nur
unwissend kann man sie später von der Teilnahme an der Gestaltung der konditionierten Macht

168Die Anatomie Des Machtmissbrauchs


freisprechen. Galbraith spricht von der „synthetischen Persönlichkeit“.
Erst später entwickelt sich die Zensur, die Spionage der Kommunikationseinrichtungen, die
geheimgehaltene Manipulation aller Statistiken und Zahlen, die Aufbau und Einrichtung der
Konzentrationslagern. Es sind die Vorboten der repressiven Macht, die wir bereits wahrnehmen.

Phase #3 – die repressive Macht


Merkwürdigerweise verwendet Galbraith für die repressive Macht ein ganz und gar unübliches
Wort „Condign Power“, das bezeichnend ist für die Wortwahl eines Oberklassenrepräsentanten.
Condign bedeutet „angemessen“, was sicherlich im Sinne des Machthabers, aber von den Opfer
eher als Hohn empfunden wird. Für die Opfer der repressiven Macht sollte man die Bezeichnung
repressiv der deutschen Übersetzung verwenden, obwohl es logisch korrekt, aber eben keine
Übersetzung ist. Man kann die Verwendung der Bezeichnung „Condign Power“ aber sofort als
Beispiel einer konditionierten Macht verstehen.

Macht der Manipulation


Beim Lesen des Buches Anatomie der Macht von John Kenneth Galbraith (1987) fällt mir auf, dass
Galbraith nirgendwo die Macht der Manipulation konkret anspricht, obwohl bereits damals alle
Ökonomen von der Auswirkung der Überschuldungsgefahr und das Risiko einer kollabierenden
Leitwährung gewusst haben.
Ich erinnere mich, dass sogar ein ehemaliger Steuerbeamter und Steuerberater Konz in seinen
Büchern169 um 1980 vor dem Kollaps der Staatsfinanzen gewarnt hatte und empfahl als Notwährung
vorsorglich Travelers Cheques zu kaufen. Dass es sich auch bei Travelers Cheques um Fiat-
Papierwährung handelt, wurde damals noch nicht als Risiko identifiziert.
Unbekannt war die Überschuldung der Staaten nicht. Sie wurde nicht einmal von Ökonomen und
Historikern ernst genommen. Auch heute nicht. Und von den drei Phasen einer Zivilisation scheint
man erst nach Ablauf der dritten Phase etwas wahrnehmen zu wollen.

169Konz 2014, 1000 ganz legale Steuertricks


135 Sturmhöhen – von Jeanne Champion (1987)
• Originaltitel: La Hurlevent
• Übersetzung: Helmut Kossodo
• Widmung: Für Francis Feillet
• Untertitel: das einsame Leben der Emily Brontë
• Verlag: Goldman
• Umfang: 393 Seiten
• Rekonstruktion des Lebens und Todes der Brontë-Kinder aus Charlottes Geschriften.

Notizen
• Während Papa schlief und der geniale Bruder Branwell im Black Bull sein vertanes Leben
niedertrank, gingen Emily, Anne und Charlotte rastlos durchs Zimmer und dichteten drei
Romane während der Sturm wütete und an den Fenstern rüttelte. (2)
• Tochter des Windes René Crevel:
Der Wind, der Wind hat keinen Vater,
Denn am Anfang war der Wind,
Der Wind und nicht das Wort (17)
• I wish to be as God made me (19, 93)
• Die Kreativität des Mannes entspricht der Gebärfähigkeit der Frauen (26)
• Hawarth (Sturmhöhen) (38)
• Die Selbstauslöschung des Malers aus einem Porträt (44)
• Wer sich hinter einer Maske verbirgt, darf alles sagen, was er denkt (52)
• Die Holzsoldaten (78)
• Chronik von Glasstown (86)
• Eine 14-Jährige schreibt in 4 Stunden eine vollkommene Novelle (88)
• Mikroskopische Schrift um sie von der neugierigen Tante und schwachsichtigen Vater zu
verbergen (91)
• Heathcliff (93)
• Die Mädchen verarbeiten in ihren Rollenspielen die lokale Geschichten (Saufereien,
Schlägereien, Vergewaltigungen der Dienstmädchen, Hahnenkämpfe, Inzest, Straßenraub
und Ausbeutung) (105)
• Zeichnen und Malen (Familienporträt vom 17-jährigen Branwell) (127)
• Freimaurer (146)
• Alter Ego (188)
• Gleichzeitig Mann und Frau (200)
• Das ungesunde Klima der Niederlanden und Belgien (Charlotte Brontë, der Professor) (245)
• Als Übung in Fremdsprachen Autoren parodieren (248)
• Sie haben wie eine Nonne gelebt (325)
• Jane Eyre (327)
• Veröffentlichung auf Autorenkosten (333)
• Altjungfernhaftes Hirngespinst (350)
• Trunksucht und TBC: Branwell † (368)
• Trotz allem war Branwell das Genie der Familie (370)
• Emily † (381)
• Anne † (386)
• Charlotte † (389)
136 Die Klassiker der amerikanischen Literatur Allié & Nagler (1987)
• Untertitel: Von der frühen Nationalliteratur bis zur Gegenwart
• Verlag: ETB – Econ Taschenbuch

Notizen
• Sämtliche Arbeiten Ralph Waldo Emersons erwuchsen seinem Tagebuch aus dem er die
Vortragsmanuskripte destillierte, die dann wiederum zu Essays wurden. (76)
• Wichtig ist Emersons Theorie von der Sprache als eines Symbolsystems, das das Göttliche
in der Natur erfassen hilft. Ein Kapitel dieses Buches „Nature“ wurde in Black Traces in
White Noise (analyzing Emerson's work "Nature" analysiert. (76)
• Die Ich-Entwicklung bei Emerson (76)
• The Iron Heel – von Jack London – als Vorbild für Orwell's 1984 (144)
• Plagiate in Fleurs du Mal als Anklänge zu Longfellow-Gedichte (151)
137 Ich bin eine Frau aus Ägypten - von Jehan Sadat (1987)
• Untertitel: Die Autobiographie einer außergewöhnlichen Frau unserer Zeit
• Kategorie: Autobiographie
• ISBN: 3-453-04599-8
• Umfang: 427 Seiten
• Verlag: Heyne (1480)
• Fotos: ca. 20 S/W-Bilder

Notizen
• Moslembrüder (74)
• Das Wort Liebe wird nicht ausgesprochen (76)
• „Ruhm sei Ihm, der Seine Geschöpfe männlich und weiblich schuf“ - Sure Ya Sin des
Korans (89)
138 Der Unbeirrbare von Howard Fast (1988)
• Kategorie: Roman
• Autor: Howard Fast (1988)
• Originaltitel: The Pledge
• Übersetzung: Alfred Hans
• Veröffentlicht von Rowohlt, 1991
• ISBN 3499127148, 9783499127144
• Umfang: 375 Seiten
• Widmung: Für Daniel Fast, geboren am 11. Dezember 1987. Willkommen und
Segenswünsche.

Struktur / Inhalt
1. Kalkutta
2. New York - Uptown
3. New York - Downtown
4. Die Vorladung
5. Ein Anwalt aus der Wall-Street
6. Die Sternkammer
7. Wie das so geht
8. Ein sonderbares Tribunal
9. Treten Sie ein
10. Mill Bog
11. Heimkehr
12. Die Nacht, die mich umfing

Kurzbeschreibung und Beurteilung


Die Engländer lassen um 1950 etwa 5 bis 6 Millionen Bengalen verhungern. Es gibt zwar genügend
Reis, aber die Besitzer horten die Lebensmittel als Spekulationsware.
Bruce Bacon berichtet über diese Situation, wird dann aber in der USA vom McCarthy's Hexenjagd
erfasst, als subversiver "Kommunist" verurteilt, landet im Gefängnis und versucht eine Flucht,
wobei seine Frau Molly letztendlich in einer Verkehrssperre stirbt...
Das Buch beginnt gut, wirkt aber irgendwann etwas langweilig.

Notizen
• Der Mensch "hatte einen guten Krieg" (Seite 67)
• McCarthy's Hexenjagd in der USA (105)
• "Im Anfang war das Wort" (155)
• Wobblies (225)
139 Geheimkulte: Das Standardwerk - von Will-Erich Peuckert (1988)
• Verlag: Nikol (2003)
• Gebunden, 664 Seiten

Inhalt

Erster Band
• Einleitung
• Grundhaltungen (Knabenhaftes, Die Jugend, Initiation, Hamatsa, Berserker, Der Werwolf,
Die Hexe)
• Das Geheimnis (Jagdglück, Mana erwerben, Der Rapa-Kult, Anthrophagie, Masken, Die
Verwandlung durch Masken, Geheimes Wissen, Das Schweigegebot)
• Weiberbünde (Canta Bovi, Maenadisches, Die Mutter vom Berge, Die Brechelhütte,
Hexensabbath, Die Perchten, der soldatische Kult, Zwei Geltungen, Heroisch)

Zweiter band

Abb. 2: göttliches Paar mit "einem bärtigen Gott" und "einer bartlosen Göttin"

• Tod und Wiederkehr (Rinde und Stein, Der Kaiemunu, Jona, Afrikanische Wiedergeburt)
• Vorspiel der Mysterien (Intichiuma, Hainuwele, Mutter Erde, Vorgeschlechtlicher Zauber,
Phalloi, Die große Mutter und ihr Schwarm, Das Lager auf dem Ackerfeld)
• Die Mysterien (Tamuz, Adonis, Attis, Das babylonische Neujahrsfest, Eleusis, Osiris, Die
Isismysterien, Der Hirt, Jesus Christus)
• Geheime Kulte in der bürgerlichen Welt (Gilden, Der Steinmetzen Recht und Gewohnheit,
R.C., die Freimaurerei, Die Arbeit der Loge, Geometrie)
• Schlussbetrachtungen
Notizen
• - Das Matriarchat und die Muttergöttin war bereits vor der homerischen Religion vorhanden
(seite 479).
- Anschließend gibt es sexuelle Fruchtbarkeitsriten. In Samothrake ist es der Phallos, in
Eleusis die Maetra, die in der mystischen Kiste verborgen war. Dieser Phallos- und
Cunnuskult ist über die ganze Erde verbreitet. Sie haben den Akt der Zeugung geheiligt.
- Danach folgen die göttlichen Paare mit "einem bärtigen Gott" und "einer bartlosen
Göttin". Doch jede Bezeichnung dieses Paares mit irgendwelchen Namen (z.B. Pluto oder
Persephone) ist falsch. Dass sie -wie heute- auch zu den griechischen Zeiten ohne Namen
waren, erhöhte das Geheimnis und den Schauer um die beiden. Es waren wirksame Mächte
der Erde, aus uralter Zeit, von einem heiligen Schleier umwoben, den kein Mensch zu heben
wagte. Die alten vorgriechischen Namen sind aber für alle Zeiten verschwunden, wenn nicht
doch eines Tages die kretische Schrift entziffert werden kann. Man wird heute ebensowenig
ihre Namen kennen können, wie den der großen kretischen Göttin, deren Bild wir haben, mit
der sie wahrscheinlich irgendwie zusammenhingen (480).
• Dokumentation der Eleusis-Mysterien: es gibt zwei vorgriechische Mythen und eine Mythe
der griechischen Einwanderern (Seite 481-496)
• Dokumentation der Osiris-Mysterien mit einer Abbildung einer Opferung vor einer
Dedsäule (501) auf Seite 496-505.
• Dokumentation der Isis-Mysterien einschl. Apulejus-doku in dem Roman "Goldener Esel"
(Seite 505-520)
• Doku zum Freimaurertum, Tempel, Meisterstuhl und Freimaurerriten (-> Freimaurerfarben
Weiß (Schürze) und Blau (Bänder) auf Seite 601) auf Seite 600-604
140 Salz auf unserer Haut - Roman von Benoîte Groult (1988)
• Autorin: Benoîte Groult (geb. 1920)
• Originaltitel: Les Vaisseaux du Cœur (1988, Paris)
• ISBN: 3-426-03113-2
• Sprache: Deutsch
• Umfang: Taschenbuch, 319 Seiten

Struktur
1. Gauvain
2. Yvonnes Hochzeit
3. Paris
4. Die zehn folgenden Jahre
5. Die fernen Inseln der Seychellen
6. Vorsicht: Gefahr!
7. Disneyland
8. Vézelay
9. Auf, auf, ihr freie Menschen!
10.The roaring fifties
11.Montreal sehen und sterben
12.Die Flügel des Kormorans

Beurteilung
Der durch und durch erotische Besteller-Roman beschreibt in sehr locker-offener Sprache die sehr
sinnliche Liebe zwischen einer intellektuellen Pariserin (George) und einem bretonischen Fischer
(Gauvain). Die Beziehung der 18-jährigen George-Ohne-S und dem etwa 6-7 J. älteren Bretonen
beginnt als die platonische Erinnerung an den ursprünglichen Partner eines androgynen,
zusammengesetzten Adam-Menschen (Seite 29), der bereits vor der Geburt getrennt wurde und
deren Partner sich wiederfinden. Nach der ersten Liebe vereinigen sie sich immer wieder, bis
Gauvain an den Komplikationen einer Herzoperation stirbt.
Die Autorin und die Übersetzerin wählen die Bilder und Wörter sorgfältig. Der Roman beschränkt
sich im Wesentlichen auf die sexuelle Beziehung der Hauptpersonen.

Notizen
• Dieser Roman einer überschwänglichen Liebe stand über 2 Jahre auf Platz 1 der deutschen
Bestsellerlisten.
• Das Salz ist im Leben der leidenschaftlich Liebenden die Beziehung (Seite 183).
• Disneyland ist der Wundergarten zwischen den Beinen (Seite 190).
• Irgendwann hört George auf ihrem Partner Sydney "Ich liebe dich" zu sagen... (Seite 225)
• "In meiner Jugend habe ich lange Zeit gedacht sich lieben bedeute, eins zu werden....
Ich denke es nicht mehr. Heute glaube ich, dass sich lieben bedeutet, zwei zu bleiben, bis
zur Zerrissenheit". (Seite 302)
141 Tschernobyl - von Frederik Pohl (1988)
• Originaltitel: Chernobyl
• Verlag: Bastei-Lübbe (1988)
• Umfang: 400 Seiten, Taschenbuch
• ISBN: 3-404-13147-9

Struktur
Roman in Tagebuchform von Freitag, 25. April 1986 bis Freitag, 23. Mai 1986

Beurteilung
Der SF-Autor Frederik Pohl folgt in diesem Roman genau den ehrlichen und genauen Bericht, den
die Sowjets der Internationalen Atomenergiebehörde in September 1986 vorgelegt haben. Demnach
haben die Techniker keinen "gravierenden" Fehler gemacht.
Der Roman beschreibt genau das Dahinsiechen der Erste-Hilfe-Mannschaft, die geopfert werden
musste um den Reaktor halbwegs zu stabilisieren. Inzwischen ist der Sarkophag jedoch wieder so
baufällig, dass eine neue Notreparatur fällig wäre, falls die EU dafür bezahlt...
Diese Havarie zeigt, dass die menschliche Psyche offensichtlich ungeeignet ist mit derart
gefährlichen Technologien um zu gehen.
Der Roman ist nicht zuletzt deshalb aktuell, weil die Nuklearlobby die Nukleartechnologie wieder
salonfähig macht und inzwischen auch wieder ein unbedarfter Wählerstamm und eine unbelastete,
neue Techniker-Generation ohne Vorwissen herangewachsen ist...
Stand August 2011: Inzwischen wurde der ungeplante und übereilte Ausstieg vom bereits zuvor
ungeplanten und übereilten Ausstieg beschlossen – bis wir den Wiedereinstieg beschließen...
142 Die großen Erfindungen – von Roland Gööck
• Untertitel: Radio – Fernsehen – Computer
• Band aus der Enzyklopädie in 13 Bänden auf etwa 4250 Seiten
• Verlag : Sigloch Edition
• Umfang: 320 Seiten A4-Format mit gigantischen Bildern

Notizen
• Basteln (62)
• Otto von Bronck – Patentabteilung Telefunken (63)
• Richtfunk (99)
• Tefifon (101)
• Transistor als Kristalltriode (Crystal Triode) (102)
• Primitivität der Erstlingsversuchen (132)
• Schminckeffekte für das S/W-Fernsehen (147)
• Eidophor (189)
• Trinitron (189)
• Logarithmen (Napier) (214)
• Wilhelm Schickard (219)
• Zuse (250)
• Schwebende Verdrahtung im Eniac (257)
• Schläfrige Computer (262)
• Serienfertigung der Transistoren (ab 1955). Ein Jahr später gab es schon 164
Transistortypen. (269)
• DEC (269)
• TR 4 (1962) (270)
• Chips (1962) (271)
• DIP (Dual in Line Packages) (271)
• DTL - Diode-Transistor-Logik (1962 von Signetics) (271)
• TTL - Transistor-Transistor-Logik (1963)
• Cray (1872 !??) (272)
• PDP-8 (272)
• Data General (272)
• LSI (1970) (273)
• Mikroprozessoren (275)
• 8080 (1974) (276)
143 Gauguin – von Rene Huyghe (1989)
• Verlag: Gondron (1993)
• Umfang: 96 Seiten Din A4

Notizen
• Er schuf sein Testament als Maler, das Bild mit dem Pascal-Zitat als Untertitel: „Wohin
kommen wir? Was sind wir? Wohin gehen wir? (1898) (Seite 62)
144 Die Bibel – mit Bildern von Salvador Dali (1989)
• #02646 in der Auflage: 20.000 Exemplaren
• Gewicht: 4,1 kg
• Verlag: Weltbild
• mit 40 Bildern von Salvador Dali, verteilt in Abständen von 32 Druckseiten
• Das Alte Testament 1070 Seiten
• Das Alte Testament 300 Seiten
• Anhang 30 Seitem

Notizen
In den Abbildungen werden überwiegend Rot (Blut) & Blau (Neuschöpfung) als Symbolfarben
verwendet.
• In Bild #1 (Erschaffung der Welt) ist der Himmelsgott blau
• In Bild #2 (Erschaffung des Menschen) ist Rot die Farbe des Blutes
• In Bild #6 ist der Engel braun & grün
• Bild #8 zeigt den in Rot leuchtenden Moses
• In Bild #9 ist Rot die Farbe des Lebens; Gott strahlt in goldener Farbe.
• In Bild #10 ist Ruth gelb.
• In Bild #12 ist der Bergkegel orange.
• Bild #13 ist farbenprächtig
• Bild #14: Hohelied
• Bild #15 grau-rötlich – Vorankündigung Christi
• Bild #18: Um Jona ist das Meer rot.
• Bild #19: schwarz-rote Wolke
• Bild #21: Verkündigung an Maria (in blau)
• Bild #22: Maria in Blau symbolisiert die Neuschöpfung
• Bild #25: ein roter Engel
• Bild #27: Jesus in Blau symbolisiert die Neuschöpfung in der Bergpredigt
• Bild #31: die Ehebrecherin wird dargestellt in Rot, Blau, Orange
• Bild #33: Das Bild beschreibt Judas in einer Rötelstiftzeichnung
• Bild #34: Die Hostie ist goldfarben
• Bild #35: Die Geisel-Säule ist violett
• Bild #36: die Totenmaske ist Rot
• Bild #37: Seitenwunde
• Bild #38: Der Tod Jesu (in blauem Gewand) symbolisiert die Neuschöpfung
• Bild #39: Das Blut Jesu ist rot.
145 “Autoren der Zeit
• Verlag: Reclam
• ISBN: ISBN 3-15-030007-X
• 9 Bände
• Biographische Notizen für alle Autoren

Inhalt
1. “Landeinwärts” (#8037) van Guntram Vesper
- mit einer Dorfbeschreibung über den 500-Seelenort Steinheim (Das Dorf, Seite 36)
- Enthaltsamkeit in den 3 Tobiasnächten (Liebesbrief vom Lande, Seite 5)
2. „Der Puck“ (#8580) von Hermann Burger
- mit „Der Mann der nur aus Wörtern besteht“.
- Skeleton (Skelett) aus Knochen (32)
- „Der Schriftsteller hat außer seinem Text nichts preiszugeben“ (88)
3. „Die Berliner Antigone“ (#8346) von Rolf Hochhuth
- Von Ardenne als Enkel von Effi Briest (Else von Ardenne170) & als Experte für
Atombomben (Seite 22)
- Poltawa: Der Untergang der 6ten Armee stammt aus Poltawa171. Von hier wurde die 6e
Armee 1942 nach Stalingrad abkommandiert (29)
4. „Fünf Kapitel für sich“ (#7983) – von Walter Kempowski
- Bernstein & Bernsteinstraße (11)
5. „Franz und ich“ (#8099) von Peter Rosei
6. „Gedichte“ (#8380) - von Günter Kunert
7. „Waldläufer und Brückensteher“ (#8426) - Max von der Grün
8. „Selbstredend und selbstreimend“ (#8390 [2]) – von Peter Rühmkorf
- Haltbar bis 1999 (Seite 128)
9. Ernst Jandl (→ fehlt)

170 "Effi Briest"-Vorbild Ardenne


171 Wendepunkt: Es begann in Poltawa
146 Geschichten der Eva Luna – Isabel Allende (1990)
• Originaltitel:Cuentos de Eva Luna
• Widmung: Für William Gordon, für die Zeit, die wir miteinander teilen. (I.A.)
• Verlag: Suhrkamp Taschenbuch (2193)
• Umfang: 23 Geschichten, 364 Seiten

Notizen
• Worte sind herrenlos und ungebunden („Zwei Worte“, 16).
Er dachte sie bevor er seine berühmte Rede hielt... (24)
• Die winzigen Erdbeeren ihrer Brustwarzen.. (35)
• Die Verweigerung der ehelichen Verpflichtungen (60)
• Achtsam mit den Namen umgehen (144)
• Das Sprechen ist auch Sein … (145)
• Ein Ton, den die Jäger gebrauchen um ihre Beute zu beruhigen (146)
• Ich hielt mein Ohr an ihren Mund, und sie flüsterte ihren Namen (152)
• Er ahnte die Schönheit die heimlich im Werden ist .. (157)
147 Der Jordan – Gerhard Konzelmann (1990)
• Untertitel: Ur-Strom zwischen Heil und Hass
• Umfang: 504 Seiten
• Struktur: 5 Teile

Notizen
• Grundsätze Moses (96)
• Verbundzelt (98)
• Baal (99)
• Schibboleth (120)
• Masada (139)
• Hiram, Salamo (165)
• Eherne Säulen (165)
• Ehernes Meer (166)
• Mesha Stele (174)
• Petra (193)
• Begräbnis Herodes (Purpurdecke und Purpurgewand) (253)
• Qumram (261)
• Der Name Joannes (IΩA) ist „neuartig“ (Lk, 1:57-66) (267)
• Petrsfische (279)
• Jordan (289)
• Pharisäer (292)
• Masada (301,320)
• Josephus (301, 306)
• Eleazars Rede auf Masada (324)
• Männlich und weiblich erschuf er sie (342)
• Friedrich II (1227) (396)
• Das Paradies der Assassinen (399)
• Nimrod (400)
• Die Pilgerfahrt nach Mekka (412)
• Napolean Bonaparte (416)
• Aarons Thron in Petra (424)
• Arafat (472)
• Siedlungspolitik (482)
148 Die Hethiter - von Johannes Lehmann (1991)
• Die Hethiter: Volk der tausend Götter
• Untertitel: Volk der tausend Götter
• Verlag: Bertelsmann GmbH, Buch Nr. 2610
• Umfang: 336 Seiten, ca. 50 fotos

Rezension
Vor einigen Jahrzehnten wusste man über die Hethiter nicht all zu viel mehr als die Bibelstellen
verraten. Johannes Lehmann dokumentiert in seinem fesselnden Buch den Aufstieg, die Blüte und
den Untergangs eines Volkes, dass merkwürdigerweise auch Deutsche Texte auf seinen
Keilschrifttafeln gelesen und geschrieben hat...
Das faszinierendste an den Hethitern und an diesem Buch ist m.E. die merkwürdige Korrelation
zwischen der sog. "Hühnersprache" und der Hethitersprache, die Johannes Lehmann in diesem
Buch Die Hethither beschreibt. Johannes Lehmann nennt die Hühnersprache dort die Ilefich-
Sprache.
Er beschreibt zuerst, wie Bedrich Hrozný (Professor für Assyriologie; er nannte sich ebenfalls:
Friedrich Hrozný) in 1915 die "althochdeutschen" Wortstämme in den Keilschiften der Hethither
entdeckte. (Seite 61). Bedrich Hrozný erkannte das Wort NINDA für Brot und übersetzte den Satz:
"nu NINDA-an e-iz-za-at-te-ni wa-a-dar-ma e-ku-ut-te-n(i)" als
"Jetzt wirst Du Brot essen und Wasser trinken". (Seite 63).
Johannes Lehmann weist nun darauf hin, dass das Wort "nu" auch heute noch im Sächsischen wie
im Hethitischen zur Einleitung eines Satzes benutzt wird!
Natürlich ist die "Arzawa"-Sprache der Hethiter nur eine von mehreren Sprachen, die auf den
Keilschriften gefunden wurde, aber sie ist mit der heutigen deutschen Sprache eindeutig verwandt.
Nun könnte man natürlich mutmaßen, daß die Kinder analog zur Sachsenbevölkerung bestimmte
Sprachtraditionen seit Tausenden von Jahren mehr oder weniger erhalten haben. Vielleicht gelingt
es einem Etymologen, den Zusammenhang zwischen der Hühnersprache und der Hethitersprache
auf professioneller Weise nachzuweisen!
Auf Seite 76 beschreibt Lehmann, dass Tacitus in der "Germania" die (mögliche) Völkerwanderung
Hethiter nach Nordeuropa. Zwischen Rhein und Weser sollten die Chatti (Katten) sich angesiedelt
haben, sich dann später die "Hassi" oder "Hessen" nennen. Auch weiter westlich findet man noch
Katten, u.a. in Katwijk in der Niederlande.

Notizen
• Bedrich Hrozný (Professor für Assyriologie; er nannte sich ebenfalls: Friedrich Hrozný)
entdeckt die "althochdeutschen" Wortstämme in den Keilschiften der Hethither (1915).
(Seite 61). Er erkannte das Wort NINDA für Brot und übersetzte
"Jetzt wirst Du Brot essen und Wasser trinken". (Seite 63).
• Die Hethither sagen "uga" für "ich" ("ego") (64)
• Parallelen zwischen Deutsch und Sanskrit entdeckt durch William Jones (1786) (65)
• Alaksandu / Paris aus Wilusa; =>> Wilusa = (W)ilion = Ilion = Taruisa = Troi(s)a = Troja
(Seite 83)
• "Frauengestalten und Göttinen wurden in leuchtend gemusterten, roten Gewändern
dargestellt"....
• "Noch heute sind in der Umgebung Tschatal Hüjüks einige der am meisten verbreiteten
Wildpflanzen: rotes Krapp (Färberröte), blaues Färberwaid und gelber Färberwau,
die ein tiefes Rot, bzw. ein sattes Blau und ein intensives Gelb erzeugen" (Seite 125).
Es sind genau die Farben, welche die androgyne Religion symbolisieren.
• Gescholzenes Kupfer in Steinzeitschichten (130)
• Die vier Urerleben: (Seite 141)
1: Der Tod -
2: Ein Weiterleben der Seele bei Gott im Hummel -
3: Das diesseitige Leben als Bewährungsprobe für das Leben nach dem Tod -
4: die Ekstase der (androgynen) Sexualität, in dem es dem Menschen gegeben ist, wie Gott
Leben zu schaffen.
• Alaksandu von Wilusa (243)
• "Alter Bund" im Alten Testament wurde formuliert wie ein Staatsvertrag in jener Zeit (253)
• Die Zerstörung Hattuschas (317)

• Inzwischen hat man übrigens auch den Namen des obersten Schöpfergottes der Hethither
gefunden: Sius . Ggf. ist dann auch eine Beziehung zwischen Tuisco und Sius denkbar (?)
149 Schöpfungsmythen der östlichen Welt – v. Barbara C. Sproul (1991)
• Originaltitel: Primal Myths. Creation Myths around the World (1991)
• Veröffentlicht von Diederichs, 1993
• ISBN: 3424011576, 9783424011579
• Umfang: 362 Seiten

Inhalt
• Mythen des nahen Ostens
• Mythen aus Indien
• Mythen aus China und Japan
• Mythen aus Australien und dem Pazifischen Raum

Notizen
• Maori Neuseeland: der Mythos von IO (Seite 319): Mitte des 19. JH. gaben die Maori-
Priester der Ostküste, besonders Te Matorohanga und Nepie Pohuhu, einen weiteren
Schöpfungsritus preis, der IO (das "verborgene Angesicht") feierte. (Seite 319)
• In der Überlieferung der "Whare Wananga" (in der die Ältesten der Maori die Lehrer in
Gesängen weiterreichen) war der Gott IO den Priestern schon immer bekannt, aber der
Öffentlichkeit verborgen geblieben. (Seite 319)
• Der Schöpfergott der Maori lebte im Chaos bis er spricht und damit Licht und Finsternis
erschafft (einander entgegengesetzt wie das Taoistische Yin und Yang), dan Wasser und
Himmel scheidet. (Seite 319)
150 Sofies Welt - von Jostein Gaarder (1991)
• Ursprünglicher Titel (norwegisch): Sofies verden (1991)
• Übersetzung: aus dem Norwegischen von Gabriele Haefs
• Kategorie: Roman
• Untertitel: Roman über die Geschichte der Philosophie
• Verlag: Carl Hanser
• ISBN: 3-446-17347-1
• Umfang: gebunden, 612 Seiten

Struktur
• Der Garten Eden
• Der Zylinderhut
• Die Mythen
• Die Naturphilosophen
• Demokrit
• Das Schicksal
• Sokrates
• Athen
• Platon
• Die Majorshütte
• Aristoteles
• Der Hellenismus
• Die Postkarten
• Zwei Kulturkreise
• Das Mittelalter
• Die Renaissance
• Das Barock
• Descartes
• Spinoza
• Locke
• Hume
• Berkeley
• Bjerkely
• Die Aufklärung
• Kant
• Die Romatik
• Hegel
• Kierkegaard
• Marx
• Darwin
• Freud
• Unsere eigene Welt
• Das Gartenfest
• Kontrapunkt (zwei oder mehr Melodien erklingen gleichzeitig)
• Der große Knall
Notizen
• Wer nicht von Dreitausend Jahren
Sich weiß Rechenschaft zu geben,
Bleib im Dunkeln unerfahren,
Mag von Tag zu Tag leben.

(Johann Wolfgang Goethe).


151 Der Umweg nach Santiago – Cees Nooteboom (1992)
• Verlag: Suhrkamp
• Umfang 426 Seiten
• Inhalt Reiseberichte 1979-1992
• D: Der Umweg nach Santiago
• NL: De omweg naar Santiago

Notizen
• Prado (82)
• Zurbaran (96)
• Das alte Spanish benutzt Y noch als „I“ (La Pytharogica Littera172 – Der Buchstabe des
Pythagoras, der in 2 Richtungen zeigt (107)

Endlich finde ich die Y-Erläuterung für das Y von Albertus Magnus:

In alchemy the letter Y represents the Rebis (Two-thing), that is, the unification of male
and female principles in the androgyne. In general it is the unification of all opposites.
It is also associated with Janus, as the god present at the fork in the road.

The Y (like a similarly shaped hieroglyph) is also a feminine sign, thereby reflecting the
apparently female sex of the dancer. (Cooper s.v. Y; Liungman 109) Of course, Y is
derived from the Greek upsilon (U), the meanings of which have already been listed:
Hugies (Wholesome, Authentic), Hustatos (Utmost) and Hupsos (Height), all attributes
of 21.World. In an engraving from Michael Maier's Symbola Aureae Mensae (1617) we
see Albertus Magnus pointing to an alchemical androgyne holding the letter Y.

Zola (42) explains, "The Y is, as Philo taught, the symbol of the Word which pierces the
essence of being. The Nassine Gnostics taught that it represented the intimate nature of
being, which is male and female and, as such, eternal."

• Cervantes (112)
• Die Inzucht der Habsburger (137)
• Aberglaube – Talismane (138-139)
• Atahualpa und Pizarro (178)
• Achelse Kluis (194)
• Walter Muir Whitehall (1905-1978) (201)
• Yahweh YHWH = Mensch / Löwe /Stier / Adler (223)
• Beatus' Buch (Santo Toribio, 730-785) (226)
• Lateinlehrer (245)
• El Rocío, Coto de Doñana (305)

172XXI. Mundus - Kosmos - Cosmos (21)


152 Irren ist männlich -von Christiane Tramitz (1993)
• Untertitel: Weibliche Körpersprache und ihre Wirkung auf Männer
• Verlag: Bertelsmann
• Umfang: 288 Seiten

Struktur
• Körpersprache (13)
• Die Ergebnisse unseres Experiments (65)
• Schlusswort (183)
• Anhang (187)

Notizen
• Blickkontakte (28)
• Lächeln und Lachen (31)
• Täuschung (39)
• Augenbrauen : Muscle of Difficulty (44)
• Asymmetrisches Lächeln (44)
• Einfrieren (50)
• Gesichtsverlust (66)
• Aufforderungssignale (69)
153 Leben zwischen Haben und Sein von Erich Fromm (1993)
• Autor: Erich Fromm (1900-1980)
• Herausgeber: Rainer Funk
• Verlag: Herder, 1993
• ISBN: 3-451-04208-8
• Taschenbuch, 156 Seiten

Inhalt / Struktur
1. Von der Kunst des Lebens
2. Die Entfremdung des heutigen Menschen
3. Ursprünge der Orientierung am Haben
4. Haben oder Sein
5. Merkmale eines Lebens zwischen Haben und Sein
6. Schritte zum Sein

Themen
Erich Fromm: "Alle spüren, dass ein Leben, dass dem Erfolg, der Konkurrenz, der Ausbeutung
dient, in Wirklichkeit ein Leben ist, das die Menschen unglücklich macht".
Es kommt darauf an, bewusster zu leben, aufmerksam zu werden für das, was wirklich wesentlich
und wichtig ist: für den Unterschied zwischen Haben und Sein.

Beurteilung
Ein großartiges Buch!
154 Voltaire (1993)
• Sämtliche Romane und Erzählungen
• Verlag: Artemis und Winkler
• Umfang: 798 Seiten

Notizen
• Der globale Schöpfergott (46)
• Langue d'Oc & langue d'oil (608)
• Syphilis (669)
• Der Atheist ist ein Ungetüm (685)
155 Versuch über die Liebe – Alain de Botton (1993)
• Typ: Roman
• Verlag: Fischer Taschenbuch
• Einteilung: 24 Kapitel
• Umfang: 296 Seiten

Notizen
• Schweigen (50)
• Logik ist der Leibe fremd (50)
• Liebeshaken (59)
• Küssen oder nicht küssen (60)
• Denken im Schlafzimmer (67)
• Verrücktheit in der Hochzeitsnacht (69)
• Plateauphase (69)
• Körper teilen (indem man sie verschmilzt)
(Dylan: Don't Fall Apart On Me Tonight - 1983) (86)
• Andere Hälfte nach Aristophanes (90)
• Fehler: „Alle waren Hermaphroditen“ stimmt nicht: es gab auch Mann-Mann und Weib-
Weib-Kombinationen (90)
• Gehirnspülmaschinen (158)
• Man kann alles in Einsamkeit erwerben außer Charakter (Stendhal) (167)
• Die Entführung einer Tochter als Wohltat (232)
156 Gnosis - Das Buch der verborgenen Evangelien (1994)
• Herausgeber: Werner Hörmann (1994)
• Verlag: Pattloch Verlag
• ISBN: 3-629-00643-4
• Umfang: Paperback 384 Seiten

Inhalt
• Gnosis
• Zwei gnostische Lebensbilder (Valentinos und Markion)
• Gnostische Texte (Poimandres, Monoimos, Adam, Mandaica, Naasener, Ophiten, Ophianer,
Valentianer, Basilidianer...)

Notizen

Zur gnostischen Begrifflichkeit gehört die Syzigie: (Seite 35)


• "Alles Göttliche kann ausschließlich, wenn überhaupt, und nur weiblich und männlich
zugleich gedacht werden. Das Göttliche auch in seiner höchsten Gottheit, 'Gottheit Gottes',
ist mannweiblich zu denken oder nicht einmal das.
• Syzigie kommt vom syzygos und heißt wortwörtlich der Ehepartner als Mann und als Frau.
Syzigie heißt danach wörtlich: das Paar, die mannweibliche Partnerschaft, die
Paargenossenschaft, die Zeugungszwillinge. Alles Göttliche stellt sich so und nicht anders
dar".
Zu Poimandres (die Verzückung, Hermetische Schriften, I, 1-23): (Seite 61)
• Der Nous, der der mannweibliche Gott war, war das Leben und das Licht. (Seite 61)
• Der Nous aber, der der Vater des Universums ist, der Nous, der das Licht und das Leben ist,
brachte einen Anthropos (den Menschen) hervor. Dieser ist ihm gleich, und er liebt ihn als
sein eigenes Kind. Des Vaters (?) Bild war der Anthropos, wie er schön. (62).
• "Der Mensch, abstammend von einem Vater, der mannweiblich ist und keines Schlafes
bedarf, bedarf des Schlafes, wird bedrängt vom Eros, obwohl er doch selbst mannweiblich
ist!" (63)
Zu Monoimos (Hippolyt, Refutatio, VIII, 12,2-15,2): (Seite 71)
• "Betrachte als gorßes Bild des endgültigen Menschen ein Jota."
Das Jota ist der kleinste Buchstabe im griechischen Alphabeth und gleichzeitig das
Zahlzeichen für 10. (71).
• Das Fragment stammt vom Araber Monoimos (74).
• Gott ist Vater und Mutter zugleich (75).
Zur Großen Erklärung / Megale Apophasis
(aus Hippolyt, Buch V und VI, Rekonstruktionsversuch bei Hilgenfeld).
• Epinoia bedeutet: "der Gedanke" (107)
• Und so ist die Epinoia eine mannweibliche Kraft. Daher ergänzen sie sich gegenseitig,
daher sind sie eins.
• Der Mannweibliche hat das Weibmännliche in sich und umgekehrt. So ist der Nous in der
Epinoia. So sind sie voneinander getrennt, obwohl eins, werden sie als zwei gefunden. (107).
• Alles (die Wurzeln des Weltenbaumes) besteht aus 6 Kräften / drei Syzigien (109).
Zum Baruchbuch der Justin (aus Hippolyt, Buch V, 26,1-27,5)
• Die Namen der väterlichen Engel sind: Michael, Amen, Baruch, ...
• Die Namen der mütterlichen Engel sind: Babel, Achamoth, Naas,...
• In beiden Fällen kommt es lediglich auf das Mannweibliche der Namen an. (Fußnote auf
Seite 111).
Zur Geheimschrift des Johannes (Text aus Nag Hammadi)
• Denn wesentlich ist dies: Alles göttliche ist nur syzigisch vorstellbar. Gott ist "Mann und
Frau", "Vater und Mutter".
Alle anderen Äonen, Fünfheiten, Zwölfheiten, usw. verhalten sich genau nach diesem
Muster. Sie sind Syzigien und sie zeugen sich als solche fort. Bis herab zum männlichen und
weiblichen Menschen? Nein: Dessen Unheil besteht gerade darin, daß er gespalten ist:
männlich und weiblich vorkommt. (128)
Zur Schlangengnosis / zur Naasenerpredigt (Hippolyt V, 7, 3 ff.) (131)
• Es existiert nämlich, so heißt es bei ihnen, der Mensch als mannweiblicher. Und nach
diesem Gedanken ist (freilich) in ihrer Lehre der Geschlechtsverkehr zwischen Mann und
Frau böse und verboten (134).
• "Nicht weil hier etwas an sich böse sei, sondern eben weil die Psyche selber schon
männlich und weiblich ist" (Kommentar auf Seite 137).
• ->> Schicksal der Sophia und ihrer niedrigen Doppelgängerin, der Prunikos (das Restlicht)
(144).
Zum System der Valentianer (Irenäus I, 1-7,1) (Seite 154)
• Folgende Äonen, hervorgebracht aus dem "Wort" und der "Leben", sind paarweise
mannweiblich (155):
Der Bythios und die Mixis
Der Ageratos und die Henosis
Der Autophyes und die Hedone
Der Akinetos und die Synkrasis
Der Monogenes und die Makaria
• Auch der Mensch brachte mit der Gemeinde zwölf Äonen hervor, u.a. die Agape und die
Sophia (156).
• Alles Göttliche ist von vorneherein und gerade darin göttlich, daß es nur männlich und
weiblich zugleich gedacht werden kann. Diese Einsicht (d.h. Gnosis) werde vom Riß durch
Aufspaltung des Menschen in Frau und Mann ausgelöst (172).
Zum System der Basilidianer (Hippolyt VII, 20,1-27,13) (Seite 175)
• Das Senfkorn gilt in der Antike als kleinste Samenart (176)
Zum Brief an Flora (Epiphanius, Panarion XXXIII 3,1-7,10) (Seite 192)
• Moses erlaubt die Scheidung - wegen der Herzensverfettung. Es hat also Moses ein Gesetz
erlassen, das im Widerspruch zum Gesetze Gottes steht (Seite 194).
157 Schwarzbuch - von Bernt Engelmann (1994)
• Verlag: Steidl
• Author: Bernt Engelmann, unter Mitarbeit von Eckart Spoo
• Untertitel: Schwarzbuch oder: wie man einen Staat ruiniert
• ISBN: 3-882443-278-0
• Umfang: Taschenbuch, 144 Seiten, damals DM 10,-

Struktur
Das Buch dokumentiert die standard Methoden zur Umverteilung von vielen Armen an wenige
Reichen und ist ein erstaunliches und mutiges Äquivalent des Buches Money - von Gustavus Myers
(1916)
• Um was es geht
• Was ist "Großes Geld"?
• Die Weichenstellung für den Aufstieg Helmut Kohls
• Kurzer Ausflug in die deutsche Geschichte
• Mittelfristige Planung eines Kanzlerwechsels
• Flick - Musterbeispiel für den Missbrauch wirtschaftlicher Macht
• Die seltsamen Vorspiele der "geistig-moralischen Wende"
• Warum das Großkapital Helmut Kohl finanziert und was es dafür gleich von ihm bekommen
hat
• Wie mit Kohls Hilfe die Reiche immer reicher und die Armen immer ärmer werden
• "Der Kanzler der nationalen Einheit" - Der Kanzler der sozialen Spaltung
• Was wir von Kohl noch ales zu erwarten haben - und wie wir es verhindern können

Notizen
• Konrad Adenauer, in 1929 Köllner Oberbürgermeister, telegrafiert: "Der Name Mussolini
wird in goldenen Buchstaben in die Geschichte der katholischen Kirche eingetragen!" (Seite
52)
• Zitat: Preußen ist der Anfang Asiens (52)
• Grundsätzliches (überall und für alle Zeiten gültig): "Wenn ein Superreicher einem Politiker
viel Geld "für Wahlkampfzwecke" spendet, dann ist es - so auch die Absicht des Spenders -
dem Empfänger überlassen, was er damit macht: Er kann alles seiner Partei zukommen
lassen, sich damit beliebt machen, Wahlplakate drucken und kleben lassen, Handgelder an
Wahlhelfern verteilen - doch er kann auch die Summe für sich behalten und sein Gewissen -
falls vorhanden - damit beruhigen, dass sein des Spitzenkandidaten, persönliches Wohl
letztendlich dem Wahlkampf dient". (68).
• Flick kannte die Lage in 1943 bereits durch seinen eigenen Nachrichtendienst. Er kannte die
Pläne zur Aufteilung Deutschlands und verlagerte Teile seines Imperiums von Ost nach
West: in die sicherste, Amerikanische Zone (70).
• Geldwaschanlagen, Nikolausspenden ... (79)
• Ein Regierungschef mit gelegentlichen Ausfallserscheinungen (80)
• Miguin-Kondome: jetzt arisiert (81)
• Grundidee Kohl: Die Industriellen wollten eine ihnen genehme Politik und Gesetzgebung,
die dazu bereiten Politiker wollten dafür Geld (82).
• "Schaden abzuwenden und den Nutzen zu mehren" bezieht sich auf einen minimalen Teil des
Volkes (82)
• Der Kaviar-Service für Fam. Kohl (88)
• Fr. Weber: "Der Kanzler wünscht..." (91)
• Sagenhafte Gewinne aus Rüstungsgeschäfte (93)
• Vergeudung durch Rüstungsausgaben (94)
• Dr. Blüm als Minister für Arbeitgeberinteressen (95)
• Der Juwelenräuber Dr. Scholl (86-97)
• Statistische Bereinigung der Arbeitslosenstatistik (98)
• 700.000 Arbeitslose sollten als Alkoholiker, Drogensüchtige, soziale Aussteiger, freiwillig
Arbeitslose in Abzug gebracht werden... (99)
158 Lao-Tse (Lau Dse) von Tao-te-king (Dau-De-Dsching) (1995)

• Umfang 304 Seiten


• ISBN: 3-466-20394-5 (→ Lb m2 Lao)173
• Ernst Schwarz Kössel

Notizen
• „Ein Yin, ein Yang, das nennt man Dau“ - Buch der Wandlungen (Seite 10)
• Yin und Yang vereinigen sich in „De“ (Wesen)
• Dau ist bisexuell (→ Ometeotl174, bei den Azteken, Voltumna bei den Etrusken und Atum in
Ägypten) (Seite 10)
• personare = „durch einer Maske hindurch klingen“ (Seite 13)
• Ptah hat die Welt durch mit einem Wort erschaffen (Seite 14)175
• Schuld am Sündenfall hat „der Weise“. Es gab 2 Weisen:
(-) den selbstherrlichen, Gewalt dienenden und
(+) den dem Einklang, Dau & De gehorchenden) (Seite. 21)
• Als man aber mit dem Namen begann zu trennen die Dinge, wurden selbstherrlich die
Namen (Kap. 32, Seite. 31).
• Soziallehre der frühen Duaisten /Taoisten:
antihierarchisch, antiritualistisch, antidogmatisch, antistädtisch.
Die Stadt ist eine Anhäufung materieller und geistigen Schätze und fordert Ungleichheit
(→ Kaufmänner, Wucherer, Handwerker, Gelehrte …)
Im Überfluss tut der Mensch Überflüssiges
Der Fürst ist der Gipfel der Ungleichheit (Roi Caiser)
• Trinität = Yin – Yang – Tschi (harmonisch einigende Krafthauch) (203)
• Der Weise praktiziert die spannungsgeladene Stille und vermeidet Überflüssiges (222)

173Laudse: Daudedsching. übers. u. hrsg. von Ernst Schwarz. Philipp Reclam jun., Leipzig 1978, 1990. ISBN 3-379-
00522-3
174d.w.z. Ometecutli & Omecihuatl
175Dem „Schöpfungsmythos von Memphis“ zufolge sprach er die mit dem Herzen gebildeten Gedanken laut aus und
erschuf so das Universum, den Kosmos, die Welt.[3]
159 Der Regemacher – von John Grisham (1995)
• Verlag: Hoffmann und Campe
• Übersetzung: Christel Wiemken
• Gewidmet: den Prozessanwälten in Amerika
• Umfang: 575 Seiten
• Der Autor hat als Anwalt Erfahrung gesammelt und hat gewissermaßen aus seiner
Lebenserfahrung geschöpft....

Notizen
Querschnittbeschreibung der US-Anwalts- und Versicherungskultur
• Wenn die Zinsen sinken und ihr Einkommen aus Investitionen abstürzt, dann rennen sie zum
Kongress und verlangen einen Gesetzesreform (40)
• Achselhöhle der Branche (41)
• 7 Jahre College und Studium und dann arbeitslos (48)
160 Das Buch der Tugenden - von Ulrich Wickert (1995)

• Untertitel: Ausgewählte Texte aus Philosophie, Literatur, Recht, Soziologie und Politik
• Herausgeber: Ulrich Wickert (1995)
• Verlag: Wilhelm Heyne
• ISBN: 3-453-141123-7
• Umfang: Taschenbuch, 592 Seiten

Inhalt
1. Tugend und Sitten, Ethik und Moral
2. Wahrheit, Warmhaftigkeit und Ehrlichkeit
3. Vernunft, Weisheit und Klugheit
4. Gerechtigkeit
5. Pflicht, Selbstverpflichtung und Verantwortung
6. Solidarität, Brüderlichkeit und Güte
7. Mut, Tapferkeit und Zivilcourage
8. Toleranz
9. Zuverlässigkeit und Treue
10.Demut und Bescheidenheit, Fleiß und Geduld

Notizen
• Ich habe lange die Wahrheit gesucht176 - von Bertolt Brecht (Seite 127)

Li-Shus langer Weg


→ Legenden von einem anderen Stern (1): Li-Shus langer Weg
konzipiert als Variante zum Thema "Ich habe lange die Wahrheit gesucht" - von Bertolt Brecht
Ursprünglich wurde die Geschichte vierstufig (mit einer Steigerung) konzipiert:
• Ehefrau - Ausrufer
• Rechter Fuß - Ortsvorsteher
• Rechtes Bein - Minister
• Wahrheit - Kaiser
Über den Namen Li-Shu ist nichts bekannt. Es soll ein Männername sein.
Böswillige Freunde meinen jedoch, dass Li-Shu für "Linker Schuh" steht.

176 mit → English-Übersetzung


161 Der Vorleser - von Bernhard Schlink (1995)
• Kategorie: Roman
• Verlag: Diogenes (1995)
• Umfang: Pocket, 208 Seiten, DM 14,90
• ISBN: 3 257 22953 4

Inhalt / Struktur

Drei Teile (jeweils unterteilt in etwa 12-17 Kapiteln):


• Im ersten Teil beginnt eine reife Frau Hanna Schmitz mit dem unerfahrenen Schüler Michael
Berg eine Liebesbeziehung, die unerwartet abbricht.
• Im zweiten Teil erlebt der Student Michael Berg den wochenlangen Gerichtsprozeß gegen
Hanna.
• Der kürzere, dritte Teil bildet ein Abschluß.

Notizen
Internationaler Bestseller in 22 Sprachen.

Du und Ich
Auf Seite 57 befindet sich ein schönen Gedicht, das die androgyne Verschmelzung der polären
Elementen Du und Ich einmalig gut symbolisiert:

Wenn wir uns öffnen


du dich mir und ich dir mich,
wenn wir versinken
in mich du und ich in dich,
wenn wir vergehen
du mir in und dir in ich.

Dann
bin ich ich
und bist du du.
162 Die Unsterblichkeit der Zeit - von Paul Davies (1995)
• Originaltitel: About Time. Einstein's Unfinished Revolution (1995)
• Untertitel: Die moderne Physik zwischen Rationalität und Gott
• Verlag: Scherz (1997)
• Umfang: 350 Seiten
• ISBN: 3-502-19143-3

Inhalt / Struktur
1. Eine ganz kurze Geschichte der Zeit
2. Zeit für einen Wechsel
3. Zeitmaschinen
4. Schwarze Löcher: Tore zum Ende der Zeit
5. Der Anfang der Zeit: Wann genau war das?
6. Einsteins größter Triumph?
7. Quantentzeit
8. Imaginäre Zeit
9. Der Zeitpfeil
10.Rückwärts in der Zeit
11.Zeitreisen: Fakt oder Phantasie?
12.Aber welche Zeit haben wir denn nun?
13.Experimente mit der Zeit
14.Die unvollendete Revolution

Notizen
• Die Entwicklung / Erfindung des Chronometers (Seite 30)
• Teilhard de Chardin, Whitehead (37)
• Nietzsches Nihilismus basiert auf die Sinnlosigkeit der ewigen Zyklen (40)
• Einsteins Jugend (49-50)
• Herbert Dingle als Gegner der Theorie von Einstein (60,62)
• Müonen (mit Halbwertszeiten um 2 uS) (61)
• Experiment mit Atomuhren in Flugzeugen (64)
• Das Zwillingsparadoxon (66)
• Warum sind Teilchenbeschleuniger groß? Verluste durch Synchotronstrahlung
Die Synchotronstrahlung beweist die Zeitdilation(76)
• Cerenkov-Strahlung (88)
• Überlichtschnelle Teilchen (Tachyonen) (89)
• Neutronen (93)
• Zeitkrümmung durch Erdrotation entspricht/kompensiert Schwerkraft (94)
• Perpetuum Mobile (96)
• Jocelyn Bell entdeckt die Pulsare177 (1967) (120)
• Schwarzschild-Radius (etwa 3 km) (122)
• entspricht John Michells-Radius (1784)
• Kollabierende Sterne (Oppenheimer, 1939) (128)
• Supernova (1960) (142)
• Beginn der Zeit (145)
• Kosmische Hintergrundstrahlung (1965) (147)
• Edwin Hubble (1924) (149)
• Das kosmische Glied in den Gleichungen Einsteins (157-159)
• Alexander Friedmann / George Lemaître (160)
• Willem de Sitter (1932) (162)
• Die Zeitmaßstäbe (Milne und Dirac) (166)
• Einstein-Ring (176)
• Einstein-de-Sitter-Modell (181)
• Bummelphase (187)
• Geborgte Energie imTunneleffekt (194)
• Das EPR-Experiment (206)
• Stephen Hawking (215)
• Hartle-Hawking-Theorie (220)
• Avancierte und retardierte Wellen (234)
• Richard Feynman und John Wheeler (ab 1941) (235)
• Neutrinos (238)
• Nach Wheeler besteht die Welt aus einem Elektron, einem Proton und einem Neutron (242)
• Kaonen und Pionen (Mesonen) (244)
• Quarks (245)
• Umkehrbarkeit der Zeit (Strangenesss) (246)
• Neutronen (252)
• Quantenstrahlung in schwarzen Löchern (256)
• Die Zeitmaschine (von H.G. Wells) (274)
• Rotierende schwarzes Loch (Kerr) (287)
• Wurmloch (Wheeler) (288)
• Kosmische Strings (292)
• Bevölkerungsentwicklung / - Rückgang (308)
• Bis heute haben 40 Milliarden Menschen gelebt / heute leben 5,5 Milliarden (309)
• Unbeantwortete Fragen (331)

177Dame Susan Jocelyn Bell Burnell (* 1943 in Belfast, Nordirland) ist eine britische Radioastronomin. 1974 entdeckte
sie zusammen mit Antony Hewish und Martin Ryle (1918–1984) als erste einen Neutronenstern, wofür die beiden
Männer 1974 den Nobelpreis bekamen.
163 Marcel Reich-Ranicki- Volker Hage & Mathias Schreiber (1995)
• Untertitel: Ein biographisches Porträt
• Verlag: dtv
• Umfang: 265 Seiten

Notizen

Biographischer Essay
• Zitate (118, 122)
• Wehe dem Langweiler (129)
• Anfangssätze als Angelhaken (137)
• Kritiken über 200 Autoren und 26 Autorinnen (136)
• Er schreibt über mich, also bin ich (146)
• Die Literatur als (transportables) Vaterland (160)

Interviews mit Marcel Reich-Ranicki


• Nobelpreis für Cees Nooteboom (183)

Autobiographische Geschichte aus 1958


• Eine sehr sentimentale Geschichte (207-224)
164 Bernstein, Tränen der Götter – von Slotta und Ganzelewski (1996)
• Kategorie: Ausstellungskatalog für das deutsche Bergbau-Museum Bochum (1996)
• ISBN: 3-7739-0665-X
• Umfang: A4, 585 Seiten

Inhalt / Struktur
• Bernstein, Tränen der Götter
• Bernstein als Material / Werkstoff und seine Vorkommen
• Bernstein in der Deutschen Bucht und in Jütland
• Bernstein im Helmstedter Revier
• Bernstein in Mitteldeutschland
• Bernstein in der Lausitz
• Bernstein in Mecklenburg-Vorpommern
• Bernstein im skandinavischen Ostseeraum (Südschweden, Samland)
• Bernstein im Weichselmündungsgebiet und im Samland (Jantarnyi / Palmnicken)
• Bernstein in Polen (Kurpie-Region)
• Bernstein in der Ukraine und in Weißrußland
• Bernstein in den Alpen
• Bernstein in Rumänien (Colti)
• Bernstein in Italien (der Simetit)
• Bernstein in der Dominikanischen Republik
• Bernstein in Geschichte und Kunst
• Erdwachs - Das Beispiel der Romonta
• Ausstellungskatalog: Verzeichnis der Exponate

Notizen
Das hervorragende Standardwerk zum Thema Bernstein erhält nahezu alle geschichtlich relevante
Literaturstellen zu den Fundorten des Bernsteins im Altertum, u.a.:
• Metamorphosen, Buch II, 304-306 von Publius Ovidius Naso, 43 v.C. - 17 n.C.)
• Lucian, Göttergespräche (120 - 180)
• C. Plinius Secundus d. Ä., Naturalis Historia, Naturkunde, Buch 37, 30-53
• Publius (?) Cornelius Tacitus, Germania, Kap. 45
• Artemidor von Daldis Traumbuch Daldis (2,5)
• Cosmographey, Sebastian Münster (1588)
• De natura fossilium libri X, 1546, Buch IV: Über den Bernstein, Georgius Agricola
• Vor- und frühgeschichtlicher Nutzung des Bernsteins

Zitate
• Früher hat man geglaubt, dass der Bernstein aus Luchsharn entstanden sei und ihn deshalb
Luchsstein (Lynkurion) genannt. (Seite 403)
(Zitat aus: C. Plinius Secundus d. Ä., Naturalis Historia, Naturkunde, Buch 37, 30-53).
• In der Cosmographey - Oder Beschreibung aller Länder Herrschaftem und fürnemesten
Stetten des gantzen Erdbodens, sampt ihren Gelegenheiten, Eygenschafften, Religion,
Gebreuchen, Geschichten unnd Handthierungen - Basel (1588) S. 1110 f. von Sebastian
Münster:
Das dritte Buch, Kapitel 481 erwähnt vom Augstein oder Bornstein, der in Latein Succinum
(Saftstein), bzw. Lyncurium nach dem gestandenen Harn des Lynx genannt wird. Als
Fundorte werden die Glessaria, aber auch Liguria, Pado (Po) und Spanien genannt (Seite
405).
• Georgius Agricola (1494-1555) beschreibt die bergmännische Gewinnung des Bernsteins in
De natura fossilium libri X, 1546, Buch IV, S. 237-246, "Über den Bernstein": Andere
Namen für Bernstein sind:
in Griechisch: Harpax (Raffer), die Mauren mit einem persischen Wort, das dasselbe
bedeutet: Carabes, wenn es deutscher war, wenn arabischer oder indischer, dagegen mit
einem arabischen Ambra. Gleichwohl scheint Serapion auch den deutschen Ambra zu
nennen. Die alten Griechen bezeichneten das in Stein umgewandelte Bitumen jeder
beliebigen Farbe, mit Ausnahme des Schwarzen mit Elektron, das schwarze aber mit den
obengenannten Wörtern. Die Germanen nannten es Glessum (Glas), die Griechen nannten
den durchsichtigen Stein "hüalos". Die Landsleute verwenden zwei Namen: Gagatstein =
Agtstein und Bernstein (Brennstein).

Bernsteinvorkommen im Altertum
Einige Orte mit Bernsteinvorkommen, namentlich die Pyrenäen, Nordspanien, die Rhonemündung,
die Adriaküste, die Flüsse Po und Rhone, Ligurien (nahe Genua und Piemont), Skythien (Ukraine,
Krim, Russland), Britannien, das Baltikum und die nordfriesische Inseln werden bereits im
Altertum abgebaut. Ggf. ist ein Küstenabschnitt Karmanien mit einem Zedernwald (Libanon)
korrekt erwähnt worden. Auch der Bernstein Siziliens wurde möglicherweise bereits von
Theophrastos von Eresos (373-288 v.C.) beschrieben.
Der römische Schriftsteller C. Plinius Secundus d. Ältere 178 dokumentiert nachfolgenden
geschichtlich dokumentierten Bernsteinvorkommen in seinem Werk "Naturalis Historia" Buch 37
(30-53). Die Fundstellen stimmen erstaunlich gut überein mit den Bernsteinvorkommen im o.g.
Standardwerk. Auch heute werden an diesen Fundstellen noch geringe Mengen Bernstein gefunden.
Die Bernsteinquellen an den Flüssen Po und Rhone werden auch in der Argonautensaga erwähnt.

Zitate aus "Naturalis Historia" von Plinius


• Viele Dichter (Aischylos, Philoxenos, Euripides, Nikandros, Satyros) erwähnen die
Bernsteinquellen an den Ufern des Eridanos, den wir lt. Plinius als Po (Lat. Padus) in
Norditalien identifizieren können. Manche Autoren erwähnen Bernsteinvorkommen auf den
Elektriden-Inseln im Adriatischen Meer vor der Po-Mündung.
• Aischylos beschreibt die Lage der Bernsteinvorkommen am Eridanos und Rhodanos
(Rhone) in Iberia (Spanien), aber Euripides und Appolonios verlagern die Flüsse Padus
(Po) und Rhodanos (Rhone) an die Adriaküste. Einige Autoren vermuten Bernsteinquellen
an den Felsenküstenlinie der Adria.
• Theophrastos beschreibt wie Bernsteinfunde in Ligurien ausgegraben werden.
• Chares dagegen beschreibt die Fundstelle auf der Insel Ammon in Ethyopien.
• Philemon dokumentiert, dass Bernstein an zwei Stellen in Skythien ausgegraben wird.
• Zenothemis vermutet, dass Bernstein als Harn der Lynxen in der Nähe des Padus entsteht.
• Sudines und Metrodoros dagegen erwähnen einen Baum, der Lynx genannt wird, in
Ligurien wächst und Bernstein trägt.
• Sotacos dokumentiert, dass Bernstein aus Felsen fließt, die Elektriden genannt werden und
sich in Britannien befinden.
• Pytheas beschreibt eine Insel Abalus in Germanien, wo Bernstein aus dem Meer angelandet
wird. Dem Pytheas schenkt Timaios Glauben, nennt aber diese Insel "Basilea".
• Nicias schreibt, dass Bernstein angelandet wird an den Küsten Germaniens, aber auf
ähnlicher Weise auch in Ägypten und Indien.
• Theochrestos und Xenocratos behaupten, dass Bernstein von der Brandung des Ozeans an

178 geboren 23 n.C., gestorben 79 beim Ausbruch des Vesuvs


die Vorgebirge der Pyrenäen geworfen wird.
• Asarubas beschreibt einen See Cephisis in der Nähe des Atlantischen Ozeans.
• Die Mauren nennen diesen See "Electron" und durch Sonneneinstraglung bringt das Wasser
den Bernstein hervor. Mnaseas erwähnt die Afrikanische Siedlung Sicyon und einen
nahegelegenen Fluß Crathis, wo der Bernstein auf ähnlicher Weise entstehe.
• Themenes beschreibt den Garten der Hesperiden in der Nähe der Großen Syrte und den See
Elektron, an dessen Ufern der Bernstein von den Bäumen fließt.
• Ctesias erwähnt den Fluß Hypobaros in Indien, der von Norden her in den östlichen Ozean
mündet, wo an den Ufern Bernsteinproduzierende Bäume mit dem Namen "psitthachores"
wachsen.
• Mithridates dokumentiert Bernsteinvorkommen auf der Insel Serita an der Küste
Karmaniens, wo die Zederbäume wachsen.
• Plinius Secundus bestätigt nochmals die Bernsteinvorkommen an den Inseln der Nordsee,
welche Germanicus Caesar als Glaesaria identifiziert hat und von den Barbaren Austeravia
genannt werden.
165 Das Kartell der Kassierer – Günter Ogger (1996)
• Untertitel: Die Finanzbranche macht Jagd auf unser Geld
• Umfang: 304 Seiten
• Verlag: Knaur
• ISBN: 3-426-77206-X
Ogger beschreibt das finanzielle Haifischbecken unserer modernen Welt, sowie er es 1996
vorgefunden hat. Seitdem hat sich technisch gesehen einiges geändert, aber systematisch ist doch
alles gleich geblieben. Die Abzocke hat sich gar in einem ganz anderen Maßstab intensiviert.
Jetzt werden nicht nur einzelne Kunden, sondern gleich ganze Länder und Organisationen von der
Abzocke bedroht. Früher hat sich die Finanzbranche damit begnügt einen gutverdienenden
Ingenieur oder Zahnarzt systematisch auszunehmen. Jetzt wird ein ganzes Volk oder eine komplette
EU auseinandergenommen. Rührend sind die geringe Millionenbeträge der von Oggers
dokumentierten Betrugspraktiken gegenüber den Milliarden, die einem jeden Tag in der Zeitung
entgegenwabern.
Die Details sind altbekannt: Halsabschneider, Strukis und Telefonverkäufer, Abzocker – jeder ist
schon mal mit dieser Branche in Kontakt gekommen. Wer noch zu jung war, wird bald mit diesem
Abschaum in Berührung kommen, und zwar im Bauherrenmodell, Terminspekulation, Aktien oder
Steuersparenden Investitionen.
Auch der Zusammenbruch einer Dominoreihe in der „Ansammlung der Spielkasinos“ wurde schon
prophezeit. Die deutsche Banker wiegelten (damals in 1996) ab. „Die Kunst des Bankers besteht im
Managen der Risiken“. Gemeint sind damit die Risiken der Kunden. Die Gier war auch damals
schon Tradition.
Immer noch sehr lesenswert, weil man gerade an der Zementierung schlimmster Verfehlungen
ablesen kann, dass sich in der Finanzbranche (abgesehen vom bevorstehenden Zusammenbruch)
seit Jahrzehnten überhaupt nichts ändert...
166 Paul Gauguin – von Assja Kantor-Gukowskaja, u.a. (1996)
• Webseite: Paul Gauguin, Geheimnisvolle Verwandtschaften von Assja Kantor-Gukowskaja,
Anna Barskaja, Marina Bessonowa
• Untertitel: Geheimnisvolle Verwandtschaften
• Dieses Werk dokumentiert hauptsächlich Werke aus russischem Besitz.
• Verlag Tandem
• Umfang: 160 Seiten A4-Format

Notizen
• In der Bretagne malt Gauguin Bilder in denen die gelbe Farbe dominiert. Ihr ordnen sich die
andere Farben unter – Rot, Blau, Violett -, breit und großzügig aufgetragen. Die gelbe Farbe
ist es auch, die in verschiedenen Kombinationen den emotionalen Klang des einen oder
anderen Bildes bestimmt. (38-39).
• Die hohe Kommission der Schönen Künste … hat einen sanitären Kordon um die staatlichen
Museen errichtet … und achtet darauf, dass sich kein Talent einschmuggelt; das ist ein
Zollamt der Ästhetik (39)
• Das erste was Gauguin nach seiner Ankunft in Ozeanien beeindruckte war die statuenhafte
Unbeweglichkeit der Polynesier, die stundenlang regungslos sitzen oder stehen konnten,
ohne ihre Haltung zu verändern (49).
• Bekanntschaft mit den Legenden und Riten der Maori in einem Buch von Jacques-Antoine
Moerenhout: Voyages aux îles du Grand Océan. Bertrand, Paris 1837. (Online Bd. 1),
(Online Bd. 2). (erwähnt Seiten 50 und 84) und aus den Erzählungen seiner tahitischen
Geliebten Tehura (84).
• Um auf einer Leinwand von 1m den Eindruck der ungezügelten Natur wiederzugeben
genügen dem Künstler drei Farben: Rot, Gelb und Blau und dazu ein reines Veroneser Grün.
(54)
• Die Gesamtharmonie des Bildes Bé Bé wird hergestellt durch ein düsteres Violett, ein
düsteres Blau sowie ein Chromgelb (57)
• Der gemeinsame Ursprung aller Religionen (60)
• Vaïraumati trägt eine rauchende Zigarette in der Hand (84, 85)
• Die Vahinė179 hält in ihrer Hand einen roten Fächer, nach tahitischer Überlieferung das
Zeichen des königlichen Geschlechts, gleichzeitig aber auch ein Objekt der Verführung
(110)
• (zu „Das Idol“ - Rave te Hiti Aamu): M. Bodelsen180 fand heraus dass der Name Seraphita
aus einem Roman von Balzac stammt, in dem die Hauptfigur als Geschöpf dargestellt ist,
das die gegensätzlichen Eigenschaften beider Geschlechter, des männlichen und des
weiblichen,harmonisch in sich vereint (128-131).
• Oviri ist das Ungeheuer, das die Vernichtung und Tod in sich trägt und gleichzeitig
Seraphitus (männlich) und Seraphita (weiblich) gebiert. (131). Eine Oviri-Skulptur sollte
sein Grab schmücken.

179 Die Frau des Königs (die Königin)


180 M. Bodelsen: Gauguin's Ceramics (1964, S. 149).
167 Landkarten in Prosa - Truman Capote (1996)

Titel Landkarten in Prosa


Autoren Truman Capote, Hansi Bochow-Blüthgen, Marguerite Schlüter
Herausgeber Hansi Bochow-Blüthgen
Verlag Rowohlt, 1996
ISBN 3499220571, 9783499220579
Länge 123 Seiten

Diese kurze, liebeswerte Reiseberichte in attraktivem Prosa eines alten Meisters bilden eine
ausgezeichnete Bett-oder Reiselektüre.
Die Geschichten berichten über die Nachkriegsjahre in Spanien, Italien, Griechenland, Brooklyn,
New Orleans und New York.

Inhalt:
• Fontana Vecchia (Sizilien, 1950)
• Griechische Skizzen (1968)
• Haus auf den Höhen (Brooklyn, 1950)
• New Orleans (1946)
• New York (1946)
• Brooklyn (1946)
• Fahrt durch Spanien (1950)
Notizen:

Auf Seite 20 findet man eine typisch amerikanische Ungenauigkeit in der Reisebeschreibung
Siziliens. Darin heißt es:
"Mit Sonnenuntergang drehte sich der Wind, blies meerwärts, gen Süden, nach
Griechenland, Afrika."

Griechenland liegt gewiss nicht südlich von Sizilien... Da Amerikaner ohnehin nicht wissen, dass
Prag die Hauptstadt Deutschlands, hinter dem Eisernen Vorhang liegt, spielt dieser Lapsus kaum
eine Rolle...
168 Die Päpstin - von Donna Woolfolk Cross (1996)
• Originaltitel: Pope Joan (1996)
• Kategorie: historischer Roman
• Verlag: Aufbau Taschenbuch Verlag (1996)
• ISBN: 3-7466-1400-7

Inhalt
Der historische Roman dokumentiert die Legende einer fränkischen Frau, die zwei Jahre (von 853
bis 855) als Päpstin ("Johannes Anglicus") regiert hat.
Die Regierungszeit dieser Päpstin war bis ins 17. Jahrhundert allgemein bekannt und wurde erst
dann aus den Manuskripten des Vatikan getilgt.
169 Heimatbuch Spiegelberg (1996)
• Redaktion: Elisabeth Klaper M.A. (Historikerin)
• Herausgeber:Gemeinde Spiegelberg (1996)
• Umfang: 444 Seiten mit 26 Farbfotos und S/W-Fotos

Inhalt
1. Geologie des Lautertals
2. Erste Siedlungsspuren (Steinzeitfunde (z.B. Greutfeld bei Vorderbüchelberg)
3. Geschichte der älteren Orsteile von Spiegelberg
4. Die Geschichte der Glas- und Spiegelhütte
5. Bergbauversuche im Lautertal
6. Geschichte Spiegelbergs vom Ende der Spiegelfabrik bis heute
7. Natur, Klima, usw...
8. Holznutzung und Waldwirtschaft
9. Die Geschichte der Kirche in Spiegelberg
10.Die Geschichte der Schulen in Spiegelberg...
11.Verwaltung und Einrichtungen der Gemeinde Spiegelberg
12.Vereine
13.Feuerwehre
14.Sagen und Geschichten,
15.Lieder ....
16.Namen und Familien
17.Fremdenverkehr

Gagat im Silberstollen bei Wüstenrot


Ein zweiter alter "Silberstollen" im 4. Stubensandstein findet sich bei Wüstenrot (Naturdenkmal).
Am Eingang des Stollens "Soldatenglück" (es ist offensichtlich der Stollen, wobei Schillers Vater
viel investiertes Geld verloren hatte) kann man Gagatbrocken (= harte Kohlensubstanz) und
verkiezeltes (versteinertes Holz) sehen. (Seite 20).

Flußrichtungen
Bis zum Einbruch des Oberrheingrabens im Eozän (ca. 54-38 Mio Jahre) entwässerten alle
oberirdischen Wasserläufe des Keuperberglands und des nördlichen Albvorlandes konsequent zur
Donau hin. Sie floß in östlicher Richtung der Urbrenz zu. Dieser Fluß bildete einen Zubringer des
Molsassebeckens (Voralpengebiet) der Donau. Die Lauter und Winterlauter zeigen noch ihre alte
danubische Entwässerungsrichtung zur Donau (Seite 24).

Die Ruine Warthof


Im die Mitte des 15. JH. war ein Bergwerk für Glanzkohle (Gagat, Augstein) am Warthof in
Betrieb. Graf Ulrich von Württemberg belehnte damit am 27.1.1444 Heinz Decker und Michiel den
Augsteindreher zu Gmünd gegen Abgaben des Zehnten und ähnlich am 7. Juli 1456 Heinz Decker,
Claus Ebner und Heinrich Kitzig, Bürger zu Gmünd. Bemerkenswert für diese Anlage sind die
unmittelbare Nähe zur Burganlage jenseits des Winterlautertals (Entfernung < 500 Meter). (Seite
57).
Bergbauversuche im Lautertal, Silber- und Kohlensuche
Quelle: Heimatbuch Weinsberger Tal, Mainhardter Wald (Seite 136).
Hrsg. Carl Schönleber, Öhringen (1931), S. 170-183: Bergbauversuche im Lauter tal.
• Im Sandstein trifft man stellenweise ganze Gänge reines Quarzes, außerdem aber auch Lager
von Roteisenerz und Schwefelkiesknollen...
• Im Gestein fanden sich da und dort größere und kleinere Nester schwarzer Glanzkohle
(Gagat, früher Agstein oder Augstein genannt), die durch Härte und die Eigenschaft, nicht
zu rußen, sich zur Herstellung von Schmucksachen, insbesondere Perlen und Knöpfen
besonders eignete und von Juwelieren geschätzt und gesucht wurde. Namentlich die
Gmünder Augsteindreher kamen viel in die Gegend und handelten den Leuten die
Fundstücke ab.
• Die frühesten Nachrichten über diesen Bergbau stammen aus 1425. Damals erhielt Heinz
von Rudelsberg von Graf Albrecht von Hohenlohe "das Bergwerk von dem schwarzen
Agstein gelegen enhalb Beringswyler uff dem Walde in seiner Herrschaft im Büchelbach" zu
einem Erbbestand gegen Abgabe des 40. Teils von dem erbeuteten "schwarzen Agstein oder
andern Erz". Als im Jahr 1471 Böhringsweiler und Wüstenrot zur Kurpfalz kamen, wurde
festgesetzt, dass es zu gleichen Teilen zwischen Pfalz und Hohenlohe zu verbleiben habe.
• Im Jahr 1456 wurde "einigen Bürgern zu Gmünd von Graf Ulrich zu Württemberg solche
Bergwerk zu Wart (nicht weit von Jux) verliehen, ob und unter der Erd darein zu schlagen
und nach Gold, Silber, Edelstein un Erz zu graben". Beide Bergwerke scheinen aber bald
wieder verlassen worden zu sein.
• 1755 berichtete der Leiter der Spiegelfabrik in Spiegelberg, Direktor Hummel, über einen
Kohlenfund. (Seite 136).
• Versuche auf Stein- bzw. Pechkohlen bei Spiegelberg (Denteltal), Nassach, Neulautern,
Stocksberg und anderen Orten wurden fortgesetzt. (Seite 136).
• Am 7. Juli 1768 berichtete der Bergman Brückner von Murrhardt dem gräflich
löwensteinischen Amtmann Kienzlen im Schlößchen Lautereck bei Sulzbach, daß er bei
Erlach -in der Nähe der Erlacher Glashütten) Kohlenspuren (ausgezeichnete Pechkohlen)
und beim Graben eines Brunnens einen Silbermarkasiten gefunden habe (-> Erschließung
der "Silber"-Bergwerken bei Neulautern und Wüstenrot, sowie des 200 m tiefen
Wetzsteinstollens bei Jux). (Seite 141 und 142).
• Bei Teusserbad stieß man auf Steinkohlen (Seite 138).

Steinkohlenunternehmen bei Spiegelberg (1820-1822)


Quelle: Heimatbuch Weinsberger Tal, Mainhardter Wald (Seite 136).
Hrsg. Carl Schönleber, Öhringen (1931), S. 170-183: Bergbauversuche im Lauter tal.
und Greiner, Karl: Die kirchenrätliche Spiegelhütte in Spiegelberg. (Seite 141)
• Am 4. Juni 1755 übersandte Fabrikdirektor Hummel Muster von Steinkohlen, die man bei
einer Kellergrabung in Jux gefunden habe. Weitere Proben stammen aus dem Heßberg.
• Drei Jahre (1758) später sandte der Pfleger Rapp von Westheim Muster von Kohlen ein. Ein
Berg nächst Gaildorf sei schichtenweise mit 1000 Klaftern von dergleichen Kohlen (-
>>Schieferkohlen) angefüllt.
• 1785 sandte Oberamtmann Landerer von Lichtenstern eine neue Probe aus dem Bergwerk zu
Löwenstein ein.
• 1816 meldete Bergmann Löffelhardt aus Neulautern dem königlichen Oberbergamt
Alpirsbach die Erschürfung von Steinkohlen in einer Gebirgsschlucht (1,5 bis 3 Zoll
mächtig).
• 1817 wurden bei Arbeiten der Straße von Gaildorf nach Hall (bei Ödendorf,d.h. Ottendorf)
vom Berginspektor und Vitriolfabrikant Glötzge Schwefelkies und Schwefelkohhle
geschürft.
• Am 8 August 1820 bittet Jakob Schick um Erlaubnis zur Schürfung nach Steinkohlen am
Büchelberg, 350 Schritt vom Schmidgall'schen Platz, aber in anderer Richtung (Seite 142).
• Bruckmann und Co. sind tätig zwischen Neulautern und Eisenhammer auf dem rechten Ufer
der Lauter. "Ihr Bett bildet dort ein fester, grauer in Mergelschiefer übergehender
bituminöser Tonschiefer". (Seite 145).
• Weitere Grabungen von Kaufmann Schmidgall aus Löwenstein bei Büchelberg und von
Hammerwerksbesitzer Bruckmann aus Heilbronn bei Glaslautern. (146).
• Die Arbeiten bei Denteltal/Spiegelberg wuren um 1824 eingestellt und nicht wieder
aufgenommen (Seite 146).

Kohlenfunde bei Nassach


aus: Tröster,Immanuel: Heimatkunde von Nassach. Jahresarbeit 1948/49, Seite 76-80).
• Um die Mitte des 15. JH. war bei Nassach ein Kohlenbergwerk in Betrieb. Die gewonnene
Pechkohle wurde in Schwäbisch Gmünd zu Schmuck verarbeitet (Augstein). Der Abbau (bis
1840) wurde jedoch wegen der schlechten Wegverhältnisse bald aufgegeben. Aus späterer
Zeit ist darüber nur noch bekannt, dass der Nassacher Schmied einen Teil seiner Kohlen
dort holte. Bei Bau der Winterlauterstrasse 1875/1876 wurden die Stolleneingänge
zugeschüttet. (Seite 146).
• Schon vor etwa 200 Jahren habe ein Bernsteindreher namens Heinz Decker aus Gmünd den
oberhalb des Stollens gelegenen Warthof vom Herzog in Pacht oder Lehen mit der Befugnis
in der Gegend den sogenannten Gagat (schwarzen Bernstein) abzubauen. Heute noch sind
außerhalb des zugeworfenen Stollens Kohlenstücke zu finden und es ist noch nicht lange
her, dass der Schmied von Nassach zum Teil seinen Bedarf an Kohle von dort deckte. Das
Werk war wegen der schlechten Wegverhältnisse und des Holzreichtums wieder aufgegeben
worden.
• Der Schultheiß von Nassach schickte nun an Prof. Sauer in Stuttgart eine Probe. Dieser
beurteilte die Kohle als Pechkohle mit 2000-3000 Kalorien Heizkraft und sehr
schwefelhaltig.
• Der Stollen befand sich an der Strasse nach Oberstenfeld, kurz vor der Abzweigung nach
Nassach, rechts am Berghang. Der Hauptstollen war 406 Fuß lang und endete in einem
ovalen Raum. Die Nebenstollen waren 40-90 Fuß lang. Der Eingang des Stollens war
zwischen dem Bett der Winterlauter und der Strasse und führte unter dieser Weg waagrecht
in den Berg.
• Staatspräsident Hieber (27.9.1920) zitiert folgende Expertise von Prof. Dr. Sauer, Vorstand
der geologischen Abteilung des Stat. Landesamt): Der Fundort Nassach liegt im mittleren
Teil der Löwensteiner Berge, deren Höhen sich vorwiegend aus den weißen
Keupersandsteinen aufbauen, während an den Rändern und den tiefer eingeschnittenen
Tälern die sogenannten Bunten Mergel hervortreten, In diesen Sandsteinen und besonders in
deren unteren Teilennahe der Grenze gegen den Bunten Mergel sind Kohlenspuren weit
verbreitet, nicht nur im vorliegenden Gebiet, sondern überhaupt im ganzen Lande, wo diese
Formationen auftreten. Genau um siesen geologischen Horizont handelt es sich ganz sicher
bei Nassach.
• Bereits um 1860 habe der Altmeister der Schwäbischen Geologie F. A. Quenstedt die
Bedeutung der Kohlenfunde im Mittleren Keuper Württembergs folgendermaßen
beschrieben: "Der gemeine Mann wird durch solche Funde von Kohelspuren zu leicht zu
Hoffnungen angeregt, die bei uns nicht zu erfüllen sind".
• In den Löwensteiner Bergen sind solche Kohlespuren nicht selten und außer bei Nassach an
2 anderen Stellen (nordwestlich Wüstenbrand, -d.h. wohl Wüstenrot?? und bei Liemersbach)
durch Grabungen ausgiebig untersucht worden. Dort wurde ein 70 Meter tiefer Schacht
abgeteuft und ein etwa 200 Meter langer Stollen vorgestreckt, wo man auf ein 2 Zoll dickes
Flözchen stieß (Seite 147).
• Das Kohlenvorkommen bei Nassach erreichte Nestergrößen von 25-30 cm, und haben sich
Steinkohlenlager nie als rentabel erwiesen (147).

Kartenmaterial
• Plan von dem Lauter-Fluß um 1750 mit dem Hamerschmiden nördlich von Spiegelberg
(Foto Nr. 6).

Die Glasherstellung
Kalium verringert die Schmelztemperatur von 1700 Grad bei reiner Kieselsäure auf etwa 1300
Grad. Deshalb wird Pottasche zugefügt. Zuviel Kalium verhindert jedoch die Erstarrung der
Glasschmelze und führt zu flüssiges Wasserglas. Besser als Holzasche eignet sich für die
Kaliumzufuhr Spanischer Soda (Natriumcarbonat). Mit Soda hergestelltes Glas heißt Natronglas ->
Venizianisches Glas (Seite 121).

Zentralantennenanschluß
Spiegelberg wurde wg. erschwerten Empfangsbedingungen der drei Fernsehenprogrammen 1963-
1965 von AEG-Telefunken Backnang als Testgebiet für das Zentralantennenanschluß-System
ausgewählt. (Seite 247).
170 In die Wildnis - von Jon Krakauer (1996)
• Kategorie: biographisches Abenteuerbuch
• Originaltitel: Into the Wild (1995/1996)
• ISBN: 3-492-22708-2
• Umfang: Taschenbuch, 302 Seiten
• Verlag: Piper
Inhalt:

Das Buch dokumentiert das Abenteuer des jungen Christopher Johnson (Chris) McCandless,
der letztendlich am Stampede Trail in Alaska im Sommer 1992 vor Hunger umgekommen ist.

Notizen
• McCandless hatte drei Wochen lang Dutzende von Wilden Kartoffelwurzeln (Trichterwinde,
Hedysarum Alpinum, S. 283) gestochen und gegessen, ohne krank zu werden. Nachdem er
(vor Hunger ?) nachl?ssiger wurde, hat er von der Wilden Kartoffel, die in seinem
Pflanzenbuch als ungiftig ausgewiesen wurde, auch die Samentriebe gegessen, die ihn
letztendlich chronisch vergiftet haben. (286).
• Das Buch informiert (auf Seite 126/127 im Buch Tanaina-Pflanzenkunde von Priscila Russel
Kari) zwar, dass die Wurzeln essbar sind aber nicht, ob auch die Samen essbar sind oder
aber dass sie toxisch wirken. Die Hülsenfrüchtlern reichern im Spätsommer ihre
Samenschalen mit Alkaloiden an, z.B. mit Swainsonin, das als toxische Agens im
Narrenkraut bekannt ist. Swainsonin verursacht im chronischen Fall Niedergeschlagenheit,
einen starken Gewichtsverlust und Bewegungsstörungen. Es hemmt ein Enzym, das für den
Stoffwechsel von Glykoproteiden unentbehrlich ist und verhindert, dass Nährstoffe in
brauchbare Energie umgewandelt wird. (287).
171 Wie Proust Ihr Leben verändern kann – Alain de Botton (1997)
• Untertitel: eine Anleitung
• Umfang: 235 Seiten
• Verlag: Fischer Taschenbuch

Zusammenfassung
Ein aufschlussreiches und inspirierendes Buch, in dem ein Wissender insbesondere uns Gesunden
über den Wert des Leidens und Behinderungen aufklärt.
Die ergiebigste Quellen der Lebenserfahrung werden gebildet aus einem Leiden. Aus diesem Grund
stammt die zuversichtlichste Berichterstattung aus den Analysen der Gebrechlichen wie Marcel
Proust, der nicht nur aus erster Hand, aber auch meisterhaft zu analysieren und beschreiben weiß.
Als Einzeiler könnte man die Suche nach der verlorenen Zeit definieren als „Wir leiden, also
denken wir“.
Unsere Wahrnehmung wird von den vorgefertigten Klischees übertönt, die uns wie in einem
Götzendienst eine andere, oberflächlicheres Weltbild vorgaukeln. Man kann die Wahrheit jedoch
nicht fertig übernehmen und muss sie selbst aus dem Leiden entdecken. Am besten sucht man
deshalb einen Arzt der selbst an der zu heilenden Krankheit leidet.
In Freundschaften wird zur Stabilisation Unaufrichtigkeit praktiziert. Die Wahrheit wird deshalb
eher in den nicht versandten Briefen und nicht in der verschickten Korrespondenz übermittelt.
Genau genommen ist A la recherche du temps perdu eine solche (aus Höflichkeit) nicht versandte
Briefsammlung...

Notizen
• Thema: Ursachenforschung für die Zeitverschwendung und den Zeitverlust (14)
• Biografien von Marcel und (sein Vater) Adrien Proust (18)
• Ein Leser ist ein Leser seiner Selbst (34)
• Seitenlange Bandwurmkonstruktionen181 (42)
• Beispiel für Zusammenfassungen der „Recherche“ (in 15 Sekunden) (46)
• Zeitungslektüre (48)
• Nur die Bücher und nicht das Leben eines Autors sind interessant (65)
• Proust's Mutterliebe (66)
• Proust's Gebrechen (6 Seiten!: 73-79)
• Wir lernen nur aus der Schmerzempfindlichkeit (83) → Wir leiden, also denken wir (84)
• Schmerzlose (aus dem Lesen) und schmerzhafte (aus dem Leben) Gedanken (84)
• Man kann die Wahrheit nicht fertig übernehmen und muss sie selbst entdecken (85)
• Am besten sucht man einen Arzt der selbst an der zu heilenden Krankheit leidet (88)
• Aussagen über den Sinn des Lebens stammen von den Ausgestoßenen (89)
• Ideen sind Ersatz für Leiden (90)
• Eifersucht (101)
• Unsere Wahrnehmung wird von Klischees übertönt (bzw. manipuliert) (123)
• Meinungen über Proust aus seinem Freundeskreis (123)
• Ein Übermaß an Menschenkenntnis (140)
• Proustifizieren182 (146)
181Obwohl die Länge des berühmten Molly-Dialogs über vielen Seiten in Ulysses wohl nicht übertroffen wird (?)
182Proust war sehr aufmerksam seinen Freunden gegenüber, überschüttete sie mit Geschenken und versuchte, den
Menschen im persönlichen Kontakt zu gefallen. Er hatte Angst, einen schlechten Eindruck zu erwecken, taktlos oder
• Unaufrichtigkeit in der Freundschaft (151)
• Briefe die nie verschickt werden sollten (153)
• „Man kann A la recherche du temps perdu als einen überlangen, nicht abgeschickten Brief
betrachten, als Gegengift gegen ein Leben der Proustifikation...“ (154)
• „A la recherche du temps perdu183“ sei ein Schlüsselroman (roman-à-clef) (155)
→ Liste der Schlüssel (155)
• Der wahre Wert (der Dinger) (165)
• Wert der Erinnerung (169)
• Proust's Lieblingsbilder (171)
• Die 30.000 Telefone im Paris um 1900 (191)
• Die Durststrecke zwischen Wunsch und Erfüllung ist bei den Reichen verkümmert (198)
• Sex und Prostitution (198)
• Der Kuss (202)
• John Ruskins – Der Wert eines Buches (210)
• Nachempfinden = Nachahmend Empfinden (213)
• Die Unfähigkeit nach dem Lesen eines guten Buches ein ebensolches zu schreiben (220)
• Virginia Woolf (221)
• Idolatrie (224)
• Rezepte aus Proust's Werk (226)
• Illiers-Combray184 (229)

unhöflich zu sein (darin ist er seinem Erzähler aus der "Suche..." sehr ähnlich) und entwickelte dabei eine Art
Überhöflichkeit. Seine Freunde erfanden dafür ein Wort: proustifizieren!
183Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
184die einzige französische Kommune, die einen aus einem literarischen Werk hervorgegangenen Namen trägt
172 Ein neues Weltbild - von Joachim Gartz (1998)
• Veröffentlicht von “R. G.” Fischer, 1998
• ISBN 3895016853, 9783895016851
• Umfang: 188 Seiten
• Kurzbeschreibung: Kluger, ausgewogener und philosophischer Selbstdialog zwischen den
Antipoden unseres Lebens, insbesondere zwischen monistischen und dualistischen
Varianten.

Inhalt
1. Einführung
2. Monismus - Dualismus
3. Geist-Materie
4. Ursprung-Ewigkeit
5. Ordnung-Zufall
6. Wahrheit-Wirklichkeit
7. Tradition-Fortschritt
8. Schlussbemerkungen
9. Literaturverzeichnis

Notizen
• Laotse sagt schon vor mehr als 2500 Jahren, dass er ein Suchen nach einem persönliche
Göttlichen für eine Krankheit halte (Seite 20).
• Ethnologen und Mediziner befürchten, dass, durch vielfältige Faktoren bedingt, zunehmend
mehr androgynes Verhalten sich ausbreiten wird (53).
• Eigenartig mutet es an, dass sich die meisten mit einem ewigen Gott und einem ewigen
Leben vertraut machen können, mit der Vorstellung von einem ewig bestehenden
Universum sich jedoch äußerst schwertun (61).
• Cusanus, Ekkehart und Teilhard de Chardin: ein Anfang bedürfe einer Ursache (Gott), der
ebenfalls geschöpft werden müsse... (63).
• L. Feuerbach, als ausgewiesener Atheist, bemerkte richtig, dass der Mensch sich Götter
ausdenken muss, weil er den Trieb hat, glücklich zu sein. Sogar Nietzsche, der
vielgeschmähte Pessimist, baute sich und der Nachwelt mit seinem Übermenschen eine
religiöse Gläubigkeit auf. Dm neuen Menschen gebot er, trotz aller vordergründigen
Sinnlosigkeiten, dennoch zum Leben ja zu sagen (86).
• Darwin definierte die Evolution als ein Prinzip vom Überleben des Stabilen (90).
• Sogar Darwin bezeichnete den Menschen als Krone der Schöpfung, als Wunder und Ruhm
des Universums (105).
• Auch Menschen mit hoher Intelligenz verfallen in Selbsttäuschungen, weil ihnen das relativ
kurze Leben nicht genug ist (131).
• Le Bon sagte: "Die große Triebkraft der Völker ist niemals die Wahrheit, sondern der
Irrtum. Soziale Täuschung herrscht auf allen Ruinen, die die Vergangenheit aufgetürmt hat,
ihr gehört die Zukunft. Nie haben die Massen nach Wahrheit gedurstet ... wer sie zu täuschen
versteht, wird leicht ihr Herr, wer sie aufzuklären versucht, stets ihr Opfer" (137).
• Im Grunde genommen hat jedes Wissen, genauso wie die Wahrheit, einen Glaubensanteil
(152).
• Augustinus betrachtete sogar die Zeugung als Sünde, die erst durch die Taufe getilgt werden
könne (161).
• Voltaire war der Ansicht, dass wir unwissend dumm in die Welt hineingeboren werden und
sie genauso wieder verlassen....(164).
• „Ich meine ebenso, dass nur mit einer gehörigen Portion Dummheit das Leben zu ertragen
ist“ (164).
• Einstein sagte zu seinem Gottesglauben: "Ich glaube an den Gott Spinozas, der sich in der
Harmonie allen Seins erweist, nicht an einen Gott, der sich mit den Schicksalen und
Handlungen von Menschen befasst". (173).
• Die weitaus meisten Beiträge zur Lebenserhaltung sind in Wirklichkeit Spenden für noch
mehr Hungertote (176).
• Die meisten, auch naturwissenschaftlich gebildete Menschen, erkennen sich heute noch als
übergeistige, nicht ganz und gar natürliche Wesen (182).
173 Sternstunden der Philosophie – Otto A. Böhmer (1998)
• Erste Ausgabe (?) 1993/1994
• Untertitel: Schlüsselerlebnisse großer Denker von Augustinus bis Popper
• Verlag: Verlag C.H. Beck (BsR - Becksche Reihe BsR 4015)
• Widmung: Für Christel und Mareike
• Umfang: 15 Philosophen, 16 Kapitel in 214 Seiten

Notizen (5.12.2016)
• Die Lehre von Schopenhauer basiert auf das Bekannte und Vertraute, was wir Im Innern
unseres eigenen Selbst als „Willen“ finden (92).
◦ Das Finden jedoch ist ein Glauben und der Kern basiert auf eben diesem Glauben, das
ein guter Jesuit bei jedem Kind beliebig manipulieren kann.
◦ Die Welt ist wie wir sie glauben zu kennen ist nicht glaubhaft, sondern aberglaubhaft –
geprüft nach dem Willen eines Anderen.
• Der Mensch, das Wunder der Schöpfung – ihr Schmuck – ist das einzig Entstehende (104)
• Das Prinzip Hoffnung (Bloch) (143)
◦ → Das Prinzip Betrug (Richter)
174 Was soll das alles? - von Richard P. Feynman (1998)
• Originaltitel: The Meaning of It All (1998)
• Untertitel: Gedanken eines Physikers
• Verlag: Piper (2001)
• ISBN: 3-492-23316-3
• Umfang: Taschenbuch, 152 Seiten
• Autor: Richard P. Feynman (1918-1988)

Struktur
1. Die Ungewissheit in der Wissenschaft
2. Die Ungewissheit der Werte
3. Unser unwissenschaftliches Zeitalter
• Zu Richard Feynman

Beurteilung
→ Reines Gold, reine Poesie, reiner Feynman
stimmt!
175 Knaurs Historischer Weltatlas (1978-1999)
• Herausgegeben von Geoffrey Barraclough, 6e Auflage
• Verlag Knaur
• Umfang 376 Seiten, 600 Karten und Illustrationen, Register mir 20.000 Einträgen

Notizen

Chronologie der Weltgeschichte (Seite 15-27)


• Erster Ackerbau um 7000 v. C. In Griechenland/Ägäis, breitet sich die Donau aufwärts bis
nach Ungarn (5500 v. C.) Deutschland und die Niederlands (um 4500), bis Frankreich (um
5000) und um 4000 auf die Britischen Inseln. (Seite 16)
• Bernstein-Anhänger (Schwänen) in Russland vor 30.000 bis 10.000 J. (34)
• Exloo185 (→ Eichenwald) (40-41)

Die Anfänge der Hochkulturen in der alten Welt (52)


• Die früheste Formen der Schrift (53)
• Wege des Bernsteinhandels nach 1500 v.C. ([1] von Dänemark über Rhein und Donau, bzw.
[2] über die Oder nach Süden) (52)
• Haupthandelswege um Mesopotamien (späten 3. Jahrtausend v.C.)
• Ausbreitung vedische Kultur , 1000-500 v.C., Rig-Veda (65)
• Bronzezeitalter mit der Ägäis (2500-1200 v.C.) mit Bernsteinhandel aus der Ostsee (über
Adria) (66),
• Handelsroute über Ambrakischer Golf (67)

Die Völker Nordeuropas (2300 v.C. - 50 v.C.)


• Bernstein in der Bronzezeit um 2300-800 v.C. von der Westküste Dänemarks und von der
Ostsee – Handelsrouten für Bernstein ([1] von Dänemark → England, [2] von Dänemark →
Schweden, [3] von Dänemark → Elbe in den Süden, z.B. Rhone, usw., [4] von Dänemark
und Ostsee → Adria, [5] von der Ostsee über Landweg → Mykene, [6] von der Ostsee zum
Schwarzen Meer. (85)
• Römisches Hauptstraßennetz (87) mit Bernsteinquellen in Dänemark und an der Ostsee (89)

Die Ausbreitung des Christentums


• Grenze des fränkisch-katholischen Christentums um 700 am Rhein bis nach Italien (101)
• Irische und angelsächsischen Missionen (um 700) (101)
• Fahrten der Wikinger (107)
• Haithabu (109)
• Kreuzzüge (111)
• Wirtschaftswachstum in Westeuropa um 1000 n.C. (Handelsrouten, u.a. auch die
Hellwege186 von Brügge über Duisburg nach Magdeburg) und von Köln zum Hellweg).

Die Anfänge der Weltwirtschaft (1700-1800)


….

185 First, a composite necklace found in a bog at Exloo in the Netherlands contained beads made out of tin, together
with others of faience and amber and one made of old, recycled tubular sheet bronze. Some of the tin beads are
shaped like segmented faience beads. British Archaeology magazine, May 2003
186 Der Hellweg nach Holland
176 Bildung - von Dietrich Schwanitz (1999)
• Untertitel: Alles. was man wissen muss
• Herausgeber: Goldmann (1999)
• Umfang: 700 Seiten
• ISBN: 3-442-15147-3

Inhalt/Struktur
• Wissen
(Einleitung über den Zustand der Schulen und des Bildungssystems),
die Geschichte Europas,
die europäische Literatur,
die Geschichte der Kunst,
die Geschichte der Musik,
Große Philosophen, Ideologien, Theorien und wissenschaftliche Weltbilder
zur Geschichte der Geschlechterdebatte
• Können
(Einleitung über die Regeln, nach denen man unter Gebildeten kommuniziert)
Das Haus der Sprache,
Die Welt des Buches und der Schrift,
Länderkunde für die Frau und den Mann von Welt
Intelligenz, Begabung und Kreativität
Was man nicht wissen sollte
Das reflexive Wissen
• Anhang (Zeittafel, Bücherlisten, Chronologie, Namensregister)
Die Übersicht aus dem Inhaltsverzeichnis ist selbsterklärend.
Interessant sind z.B. auch die Themen:
• Länderkunde für die Frau und den Mann von Welt
• Was man nicht wissen sollte...

Beurteilung
Tatsächlich ein Buch mit dem gesamten Marschgepäck, das man Bildung nennt.
Nach dem Lesen ist man zwar nicht unbedingt gebildet, aber der gescheite Leser hat sicherlich
etwas dazugelernt.
177 Der Tempel und die Loge - Von M. Baigent und R. Leigh (1999)
• Untertitel: Das geheime Erbe der Templer in der Freimaurerei
• Übersetzt: von Bernd Rullkötter
• Veröffentlicht: von Bechtermünz-Verl, 1999
• ISBN 3828903495, 9783828903494
• Umfang: 482 Seiten
Inhalt
• Robert Bruce: der Erbe des keltischen Schottland
• Schottland und eine verborgene Tradition
• Die Ursprünge der Freimaurerei
• Freimaurerei und amerikanische Unabhängigkeit
Notizen
• Am 18.5.1291 fällt Akko als letzte Bastion der Kreuzritter. Das heilige Land bleibt bis
Napoleon gesperrt für die Christen (Seite 41).
• Deutschherren und Maltezer Ritter (41).
• Verhaftung aller Templer am 13.10.1307; Der Papst löst den Templerorden in 1312 auf (42).
• Portugiesische Ritter (42)
• Götzenbild Baphomet (80)
• Gründung der Templerorden von Salomon (1114-1118); geopolitische Ziele (81)
• In London verfügen die Templer über einen eigenen Landungssteg (85).
• Assasinen = Handelspartner auf der Islam-Seite (85)
• Besitztümer werden verheimlicht (88)
• Christusorden (102)
• Katharen (107)
• Die Templer transportieren pro Jahr 16.000 Pilger nach Palästina (121)
• Zwölf Templerstationen befinden sich zwischen Le Havre und Paris (122)
• Nichts wurde dokumentiert (122)
• Abgetrenntes Haupt ; Götzenbilder als Köpfe (140)
• König Bran (140)
• Hospitaliter verlegen den Hauptsitz vonVenedig nach marienburg (163)
• Köpfe der Kelten im Esk-Tal südlich von Edinburg (189)
• Maybaum - Robin Hood - Robinson = "Kinder von Robin Wood" (203)
• Die abgetrennten Köpfe der Kelten (204)
• Hiram Abiff (206)
• Die Ermodrung Hiram Abiffs (213)
• Heilige Geometrie (225)
• Jefferson und Washington planen die Stadt Washington (Bild vor Seite 259)
• Erste Freemasons in der USA ab 1682;
Erster Maurer ab 1670; erste autorisierte Loge (Boston) ab 1733 (329)
• US-Präsidenten als Fraumaurer: Washington, Monroe, Andrew Jackson, Polk, Buchanan,
Andrew Johnson, Garfield, Theodore Roosevelt, Taft, harding, Franklin D. Roosevelt,
Truman and Ford (Seite 431).
Die Bernsteinrouten
Die Bernsteinrouten mussten seit dem Altertum gegen räuberischen Ausplünderung geschützt
werden. Dazu wurde immer die leistungsfähigste Schutzmannschaft aktiviert. Dazu gehörten
zunächst die Kelten, später dann die Kreuzritter, die Templerorden und die Hanse. Die
geschichtliche Entwicklung lässt sich m.E. von 1100 bis zur Mitte des 17e Jahrhunderts nahtlos
rekonstruieren, zunächst als „bewaffnete Pilgerfahrt“ und später als Händlerverbund.

Der Begriff „Kreuzzug“ wurde erst im 13. Jahrhundert geprägt, davor finden sich lediglich die
Begriffe „bewaffnete Pilgerfahrt“ und „bewaffnete Wallfahrt“. Auch Kriege gegen machtpolitische
Gegner wurden von mittelalterlichen Herrschern mitunter als Kreuzzug propagiert, um eine
Infragestellung der Notwendigkeit des Kriegs zu verhindern, um Verbündete zu gewinnen und um
Plünderungen und Übergriffe auf Zivilisten zu legitimieren.

Der Templerorden
Im Mittelalter waren es wohl von 1118 bis 1307 insbesondere die Tempelritter, die den
Bernsteinhandel kontrolliert haben.
"Der Templerorden wurde um 1114-1118 gegründet als "Arme Ritterschaft Christi vom
Salomonischen Tempel".
Ihre vorgebliche Zielsetzung war der Schutz der Pilger im Heiligen Land, aber es gibt Belege, dass
dieser erklärte Zweck eine Fassade war und dass die Ritter weit ehrgeizigere, geopolitische Pläne
schmiedeten". (Quelle: Der Tempel und die Loge: - Von Michael Baigent (1999), Seite 41-42). In
London verfügten die Templer 1161 über eine eigene Anlandungsstelle.
Richard Löwenherz unterhielt intensive Geschäftsverbindungen mit den Haschischim
beziehungsweise Assasinen
Am 18.5.1291 fiel Akko, die letzte Bastion der Kreuzritter im Kampf gegen den Islam. Das heilige
Land wurde für 500 Jahre (bis zur Befreiung durch Napoleon) zum Sperrgebiet für die Christen-
Pilger. Am 13.10.1307 wurden die Templer verhaftet und 1312 löste der Papst den Templerorden
auf.

Die mit den Kreuzrittern verwandte militärisch-religiösen Orden hatten anderswo Stützpunkte und
konnten andere Kreuzzüge weiterführen.
"Die Ritter des heiligen Johannes vom Spital zu Jerusalem etablierten sich auf Rhodos und
später auf Malta, wo sie für die Händler des Mittelmeerbereichs die Kontrolle über das Mittelmeer
festigten.
Die Deutschherren hatten bereits die Berufung an der Ostsee gefunden, wo sie heidnische Stämme
ausrotteten und den christlichen Ordensstaat am Baltikum (Preussen, Lettland, Litauen, Estalnd)
schufen.
Die spanische Orden von Santiago, Calatrava und Alcantera vertrieben die Mauren aus Europa,
während die portugiesische Christusritter sich der seemännischer Forschung widmeten". (Quelle:
Der Tempel und die Loge: - Von Michael Baigent (1999), Seite 42).
Die Deutschherren kontrollierten zur Ordenszeit sämtliche Bernsteingewinnung und -Bearbeitung.
Alle Rohbernsteine wurden zur Veredelung der Ware aus dem Ostseegebiet nach Brügge verfrachtet
und von dort weiter verkauft. Diese Veredelung bildete den Grundstein für den frühen Reichtum
Belgiens (Brügge und Antwerpen). Der spanische Name "Amberes" = Bernstein für Antwerpen
stammt vermutlich aus dieser mittelalterlichen Handelsperiode.
Der spanische Orden von Santiago de Compostela
Santiago de Compostela im Nordwesten Spaniens war im Mittelalter ein bedeutender Handelsort
für den gelben und für den schwarzen Bernstein. Noch heute heißt die wichtigste Strasse in
Santiago de Compostela Rua Azabachería bzw. die "Gagatstrasse" -Rua da Acibecheria , die am
Nordeingang der Kathedrale, am Azabachería Platz mündet. Zahlreiche Geschäfte bieten Souvenirs
aus Gagat und Succinum, das einst von den Pilgern hierher getragen wurde. Direkt unterhalb der
Kathedrale befindet sich noch ein alteingesessener Bernstein-Juwelier mit einem deutschen Namen.
Die traditonell vor dem Nordtor der Kathedrale angesiedelten Verkäufer von Gagat-Schmuck gaben
dem Platz, "Azabachería", seinen Namen.
Der Gagat stammt zum Teil aus Baden-Württemberg, zum Teil aber auch aus Whitby, an der
Ostküste Englands. In der Nähe Whitbys liegt die Hafenstadt Ravenscar, die nach Westen eine
Anzahl "Rav"-Siedlungen aufweist. "Rav" ist die dänische Bezeichnung von Bernstein.
In Baden-Württemberg wurde Bernstein "Augstein, Agstein, Aigtstein" genannt nach dem
althochdeutschen Wort "Aiten" = "brennen".
Die ahd. Stämme Agistein, mhd. Agestein, Agetstein, nhd. Agtstein führten ggf. zu Ortsnamen, z.B.
Aitra, Aitrach, Aichen, Aichelberg, Haithabu (Hedeby bei Schleswig), ggf. auch Aken, Aachen, usw.
Vergleiche: Griechisch: aithoo = "brennen", Lat. aestuo = „glühen".
Santiago de Compostela hat wohl die Rolle als Bernsteinzentrum übernommen, nachdem die
Islamisten den Handel in den Kriegszügen erheblich erschwert hatten. Die Kreuzzüge hatten
sicherlich auch das Ziel, die Handelsstrecken zum Osten hin wieder zu eröffnen.
Viele Pilger waren nicht nur aus religiösen, aber auch aus kommerziellen Gründen unterwegs. Mit
dem Erlös der Bernstein- und Gagatverkäufen konnte man notfalls auch die Unterkunft und das
Essen bezahlen.
Weil der Bernsteinhandel im Mittelalter überwiegend entlang dem Jakobsweg nach Santiago
transportiert wurde, sollte der Jakobsweg als Bernsteinstrasse eingestuft werden. Die Pilgerstrecke
wurde allerdings zum Ende des Mittelalters in der Reformationszeit erheblich gestört.
Wirtschaftlich profitierten auch die italienischen Seerepubliken (Genua, Pisa, Venedig und andere)
vom Handel mit dem Orient. So wurde kurzzeitig überlegt, einen Kreuzzug zur Sicherung der
Gewürzstraße durchzuführen. Die Idee wurde allerdings recht bald wieder fallen gelassen.

Die Hanse
Die Hanse ist die natürliche Nachfolge des deutschen Ordens und die Bezeichnung für die
zwischen Mitte des 12. Jahrhunderts bis Mitte des 17. Jahrhunderts bestehenden Vereinigungen
niederdeutscher Kaufleute, deren Ziel die Sicherheit der Überfahrt und die Vertretung gemeinsamer
wirtschaftlicher Interessen besonders im Ausland war. Zu den bedeutsamen Exportartikel des
Baltikums gehörte sicherlich der Bernstein.
Der Handel benutzte hauptsächlich die Häfen in Küstennähe und die Binnenhäfen an den Flüssen.
Aus dieser Zeit stammen wohl auch die Zollstationen im Rheindelta, z.B. Ammerstol (Theloneum
de Ambers).

Im niederländischen Rheindelta liegt ein Städtchen Ammerstol am Nordufer der Lek. Dort hat sich
offensichtlich eine Maut- oder Zollstation für den Bernsteinhandel befunden. Das Dorf Ammerstol
wurde 1221 dokumentiert als „Theloneum de Ambers“ , in 1233 als „Theloneum suum de
Ambers“ und in 1299 als „In thelonio nostro Ambers“. Graf Wilhelm III von Holland verlieh
diesem Ort in 1322 sogar Stadtrechte, aber diese Rechte waren so kostspielig, dass die Einwohner
darauf verzichteten und Ammerstol immer ein Dorf geblieben ist. Offensichtlich waren die
Einnahmen aus dem Zollbereich zu dieser Zeit bereits rückläufig. In 1401 ordnete Albrecht von
Bayern den Umzug der Zollstation von Ammerstol nach Schoonhoven an. Diese Zoll-Rechte
wurden nie mehr zurückgegeben. Gegenüber Ammerstol liegt am anderen Flussufer eine zugehörige
Station: Groot-Ammers. Beide Ortschaften wurden lt. Namensvergabe offensichtlich dem
Bernsteinhandel zugeordnet, der vor 1401 existiert hat. Offiziell weiß jedoch niemand, wie diese
Namen zustande gekommen sind. Es ist anzunehmen, dass der Bernstein, der auf dem Rhein-Weg
exportiert wurde, dort verzollt werden mußte. Nebst Ammerstol und Groot-Ammers an der Rhein-
und Maas-Mündung deuten andere Ortsnamen auf den Bernsteinhandel der Hanse, zum Beispiel
Barndrecht bei Rotterdam, Berndrecht bei Antwerpen und Ammerzoden an der Maas.

Siehe die Landkarten in der Dokumentation Von „bewaffneter Pilgerfahrt“ zur Hanse
178 Die Apokalypsen - von Rosel Termolen (1999)
• Untertitel: Das Buch der geheimen Offenbarungen.
• Mitwirkende Person: Rosel Termolen
• Verlag: Pattloch, 1999
• ISBN: 3629008607, 9783629008602Umfang: 328 Seiten

Inhalt

A.T.:
• Apokalypse Abrahams
• Apokalypse des Sophonias
• Apokalypse des Elias
• Apokalypse des Baruchs
• Apokalypse des Esra
• Apokalypse des Moses
• Apokalypse des Sedrach
• das 4. Buch Esra
• das Buch Henoch
• Die Himmelfahrt Moses
• Das Testament Abrahams
• Das Testament Isaaks

N.T.:
• Die Offenbarung Adams
• Evangelium nach Maria (Magdalena)
• Das Apokryphon des Johannes
• Die Offenbarung des Paulus
• Die Offenbarung des Thomas

Notizen
Manasse (Sohn des Hiskia, König von Juda) machte eine Statue mit fünf Gesichtern: Vier davon
schauten nach den vier Windrichtungen, und das fünfte war auf dem Scheitel der Statue, wie um
den Eifer des Allmächtigen zu reizen. (Seite 94).
179 Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki (1999)
• Widmung: Für Teofila Reich-Ranicki und Andrew Alexander Reich-Ranicki
• Verlag: DVA
• Umfang 566 Seiten

Structuur 5 delen
1. 1920-1938
2. 1938-1944
3. 1944-1958
4. 1958-1973
5. 1973-1999

Notizen
• E.T.A. Hoffmann, strafversetzt nach Plozk (12)
• Prügelstrafe in Berlin (30)
• Kästner (36-46)
• Themen eines Klassentreffens (77)
• Niederländische Redewendung: beinahe (93)
• Kafka war 1937 ein Geheimtipp (95)
• Heine's mangelhafte Deutsch (97)
• „Zuerst leben, dann erst philosophieren“ (99)
• Faust-Zitat: ein Kerl, der spekuliert (99)

Ein Kerl, der spekuliert,


ist wie ein Tier, auf dürrer Heide
von einem bösen Geist im Kreis herumgeführt,
und ringsumher liegt schöne, grüne Weide.187

• Geben Sie Gedankenfreiheit (112)


• Liebe (Definition in einem Satz) (139)
• Jiddisch → Mittelhochdeutsch (178)
• Untergrundarchiv (wovon ein Drittel verschollen blieb) (216)
• Musik (217)
• Mila 18 (263)
• Geheimschrift in Feldpost: Es ging immer um die ausbleibende Periode (310)
• Geheimdienst (316)
• Schriftsteller verstehen von Literatur nicht mehr als Vögel von Ornithologie (343)
• Das siebente Kreuz – Anna Seghers (1937) (340)
• Brecht: unheimlicher Wille (349)
• Wo es kein Geheimnis gibt, gibt es keine Wahrheit (349)
• Gruppe 47 (404)
• Ingeborg Bachmann (417)
• Anwälte der Literatur: 23 Essays / 25 Jahre (1994) (436)
• Reich-Ranicki schweigt über Ernst Jünger und Nelly Sachs (440)
• Ulrike Meinhoff (460)
• Nennst du mich Schiller, nenne ich dich Goether (485)

187 Quelle: Faust 1, Studierzimmer. (Mephistopheles)


• In unferner Vergangenheit (506)
• Lebensziel: Jemand der glücklicher ist als ich (Golo Mann) (513)
• Mozarts Violinkonzert G-Dur (Mehunin)188 (528)

188 Yehudi Menuhin, Mozart Violin Concerto n°3 in G Major


180 Es ist so einfach? - von Richard P. Feynman (1999)
• Originaltitel: The Pleasure of Finding Things Out (1999)
• Untertitel: Vom Vergnügen, Dinge zu entdecken
• Verlag: Piper (2003)
• ISBN: 3-492-23773-8
• Umfang: Taschenbuch, 280 Seiten

Struktur

1. Vom Vergnügen, etwas herauszufinden


2. Die Computer der Zukunft
3. Los Alamos aus der Froschperspektive
4. Die Bedeutung der Wissenschaftskultur für die Gesellschaft - Anspruch und Wirklichkeit
5. Da unten ist jede Menge Platz
6. Was ist Wissenschaft?
7. Der klügste Mensch der Welt
8. Cargo-Kult-Wissenschaft (Pseudo-Wissenschaften)
9. Richard Feynman erschafft ein Universum
10.Wissenschaft und Religion

Beurteilung
Richard Feynman (1918-1988) ist ein genialer, aufrichtiger, humorvoller und sympathischer
Wissenschaftler.
Genauso sind seine Bücher...
181 Geheime Botschaften - von Simon Singh (1999)
• Untertitel: Die Kunst der Verschlüsselung von der Antike bis in die Zeiten des Internet
• Originaltitel: The Code Book (1999)
• Verlag: dtv (2001)
• ISBN: 3-446-19873-3
• Umfang: 460 Seiten
• Preis: Corine Internationaler Buchpreis 2001

Struktur / Inhalt
1. Die Geheimschrift der Maria Stuart
2. Le Chiffre indechiffrable
3. Die Mechanisierung der Verschlüsselung (Die Entwicklung des Enigmas)
4. Die Entschlüsselung der Enigma (Die Entschlüsselung des Enigmas)
5. Die Sprachbarriere (--> Geheimnis des Linear B's)
6. Alice und Bob gehen an die Öffentlichkeit (->> Public Keys)
7. Pretty Good Privacy
8. Ein Quantensprung in die Zukunft

Beurteilung
Eine reizvolle und aufschlussreiche Dokumentation über Verschlüsselung und Entschlüsselung.
Das Buch dokumentiert die Methoden aller Zeiten, von Julius Caesar bis zum PGP...
Das Buch enthält u.a. die genaue und fesselnde Beschreibung der Entwicklungsphase und
Entschlüsselungphase des Enigmas.

Notizen
• Atbash (43)
• Große Chiffre (76)
• Jules Verne (107)
• Beale Papers (109)
• Strategie v. Marian Rejewski zur Entschlüsselung des Enigma-Codes (188)
• Turing's strategie zur Entschlüsselung des Enigma-Codes (212)
• Enigma nach dem Krieg (231)
• Vers der bösen Hexe (→ Turings Tod) (233)
• Navajo-Code (247)
• Linear-B Alphabet (294) → Inschrift im gefundenen Bernstein (Bernsdorf)189
• DES wurde 1976 auf 56 Bit begrenzt (304)
• Internet (308)
• Diffie hat die gute Idee (fast) vergessen (325)
• James Ellis (339)
• Rauschen als Versteck für die Information (341)
• Clifford Cocks (344)
• Entscheidend wird sein, wen die Öffentlichkeit am meisten fürchtet: die Kriminellen oder
die Regierung (378)

• Quantenkryptographie (400)
• das Quanten-Dilemma für Photonen – das Streichholzmodell (401)

189Zu lesen sind die Zeichen „pa nwa ti“.


Anhänge
• Häufigkeitsanalyse (424)
• Buchstaben p, v, j, y, x, q haben in Deutsch eine Häufigkeit < 1%; das e > 17% (424)
• Zweibuchstabenkombinationen (424)
• Bibelcode (426)
• Freimaurerchiffre (427)
• Playfair - Verschlüsselung (428)
• ADFGVX - Verschlüsselung (431)
• Die Mathematik von RSA (436)

Fehlende Themen
Es fehlen in diesem Buch:
• das Voynich-Manuskript
• die Shakespeare-Urheberschaftsfrage (Baconian theory) in dem Edward de Vere, Francis
Bacon, William Stanley und Christopher Marlowe als Autoren der Werke von William
Shakespeare vorgeschlagen wurden. (→ Francis Bacon is William Shakespeare)
• und Bacon-Chiffre (Bacon's cipher) - Bacons Chiffre ist eine der ersten Anwendungen des
Dualsystems in Europa.

Sicherheit im Internet
• Es schon erstaunlich, dass das RSA-Verschlüsselungsverfahren bereits zuvor beim britischen
Geheimdienst (von James Ellis, Clifford Cocks und Malcolm Williamson in 1975) erfunden
war, ehe es in der USA (von Diffie, Hellman, Merkle erfunden, von Rivest, Shamir und
Adleman umgesetzt und) um 1977 patentiert wurde.
• Interessant ist auch, das die Primfaktorzerlegung die Sicherheit im Internet völlig zu Fall
bringen würde. Diese Zerlegung der Primzahl-Produkten in einzelne Primzahlen ist ggf.
leicht möglich. Man hat es vermutlich nur noch nicht intensiv genug analysiert... Siehe dazu
auch:
Man beachte insbesondere den letzten Satz:
Es empfiehlt sich außerdem die Verwendung der neuen Option "probabilistischen
Primzahltest und rho-Methode" (siehe eigener Abschnitt). Diese sind vor allem zum
Feststellen, ob ein Zahl eine Primzahl ist,
oder zum Zerlegen in Primfaktoren sehr, sehr schnell. Im Grunde genommen ist es
unverantwortlich einen Wirtschaftszweig auf einem so ungesicherten Basis aufzubauen und
es sollte schnellstens eine sicherere Ausweichslösung gesucht und gefunden werden.

Kryptologie in der Bibel


In der Bibel wird auch eine Verschlüsselung (nach dem sog. Atbasch-Verfahren) angedeutet.
Jeremia 25,26 und 51,41 sind Beispiele für Atbasch, wo Babel durch das Wort Scheschach ersetzt
wird.
Der erste Buchstabe von Babel ist Bet, der zweite Buchstabe des hebräischen Alphabets und er wird
durch Schin (der zweitletzte) ersetzt.
Der zweite Buchstabe von Babel ist ebenfalls Bet, er wird ebenfalls durch Schin (der zweitletzte)
ersetzt.
Der letzte Buchstabe von Babel ist der Buchstabe 12: Lamed und dieser wird ersetzt durch Kaf, der
zwölftletzte Buchstabe.

Zitat Jeremia 25,26: Auch alle Könige des Nordens, die in der Nähe und in der Ferne, einen nach
dem andern, ja alle Reiche (der Welt, die es auf der Erde gibt. Und zuletzt soll der König von
Scheschach trinken.

Diese Verschlüsselung wird auch in der offiziellen Bibelübersetzung erwähnt als Fußnote, aber
diese Note erwähnt nicht, dass der Autor eine Verschlüsselung angewendet hat. Die Fußnote lautet:
"Scheschach ist ein anderer Name für Babel".
Wenn man nun nachweist, dass die Bibel bereits harmlose Namen "Babel" verschlüsselt, wieso
überlegt man dann nicht, welche Bedeutung die Farbcodes für Rot, Blau und Purpur, die für Gott
immerhin eine ungeheure Bedeutung gehabt haben:
In der englischsprachigen Bibel, die als Satz Word-Dateien unter dem Titel "World English
Bible" im Internet abrufbar ist, kann man eine Vielzahl der Farbkombinationen Purpur, Rot
und Blau finden.
Im Buch Exodus (Kap. 25->27 und 35->39) erhält Mose sage und schreibe 25 Mal die
Anweisung Gottes Tücher und Gewänder mit den Farbangaben "Blau, Purpur und Scharlach-
Rot" zu erstellen als Bestandteile des Offenbarungszeltes. Im Buch 2. Chronik (Kap. 2 & 3)
erhält Salomon zudem dreimal eine ähnliche Anweisung Gottes für die Ausstattung des
Tempels in Jerusalem. Die Farbkombinationen Salomons sind jedoch: "Blau, Purpur und
Karmesin-Rot". Andere Farbanweisungen in z.B. Gelb oder Grün werden nicht erwähnt.
Die Farben Scharlach-Rot (E.: Scarlet) und Karmesin-Rot (E.: Crimson) sind jedoch gleich
und beide stammen von der og. Schildlaus. Laut Wikipedia stammt der Name Karmin von
dem Arabisch-Persischen Wort Kermes für die "Scharlachbeere".
Die deutsche Einheitsübersetzung der Bibel (ISBN 3-460-33007-4) dokumentiert die Farben
an den entsprechenden Stellen etwas genauer, zum Beispiel in Exodus 26-31):
"Mach einen Vorhang aus violettem und rotem Purpur, Karmesin und gezwirtem Byssus; wie
Kunstweberarbeit soll er gemacht werden, mit Kerubim".
Anstatt "Blau" erwähnt die deutsche Einheitsübersetzung in den diskutierten Bibelstellen im
Exodus "Violett". Falls damit die Randfarbe des Regenbogens angedeutet werden soll, ist die
Farbe "Violett" genauer als das "Blau" der "World English Bible", denn Violett ist tatsächlich
die Randfarbe des Regenbogens.
Diese Bibelzitate beweisen m.E., dass die Farben Rot, Blauviolett und Purpur im Altertum
(oder genauer: zumindest zwischen dem Zeitalter Moses, 12 JH. bis zur Niederschrift des
Hohenliedes im 6. JH. vor Christus) bedeutende, religiöse Symbole darstellen, die insbes. in
den Tüchern und Kultgewändern zum Ausdruck kommen.
Nicht nur die Farben der Hochdorfer Tücher, sondern auch die Webtechnologie jedoch
stimmen mit der biblischen Vorschrift überein. Zwirn war in beiden Fällen das bevorzugte
Verfahren für die Fäden-Herstellung und garantiert einen sehr haltbaren, aus mehreren
gedrehten Fäden bestehenden, reißfesten Webfaden. Der biblische Byssus ist offensichtlich
ein Leinentuch. Leinen wurde nebst Hanfbast, Schafwolle und Dachswolle auch in der
Hochdorfer Tuchkollektion registriert. Aus dieser auffälligen Übereinkunft könnte man
meinen, dass die biblische Fertigungsvorschrift für die Tücher des Offenbarungszeltes und
des Tempels auch für einige der Hochdorfer Tücher gelten...

182 Edvard Munch (1863-1944) – von Ulrich Bischoff (1999)


• Untertitel: Bilder vom Leben und vom Tod
• Verlag: Taschen
• Umfang: 96 Seiten
• vermutlich gekauft während der Norwegenreise (etwa 2000)
• Umschlagzitat Munch: „Ich habe die Linien und Farben gemalt, die mein inneres Auge
berühren. Ich malte aus dem Gedächtnis, ohne etwas hinzuzufügen, ohne die Details, die ich
nicht mehr vor Augen hatte. Daher die Einfachheit der Gemälde – die offenkundige Leere.
Ich habe die Eindrucke meiner Kindheit gemalt. Die Trüben Farben eines vergangenen
Tages.“

Struktur
1. Künstlerische Herkunft
2. Der Lebensfries
3. Späte Anerkennung
4. Biographischer Überblick (Seite 93)

Notizen
Im Wesentlichen hat Munch sein gesamtes Arbeitsleben ein Lebensfries entwickelt, in dem die
Farben Rot und Blau die Gegensätze (Leben & Tod, beziehungsweise Mann & Frau) symbolisieren.
In Anlehnung an Munch habe ich 1999 den Kuss (nach Munch), den „Kosmischen Tanz“ (->
Munchs Lebenstanz) und Maria (Munchs Madonna) gemalt, die im Picasa-Album Jahre voller
Farben dokumentiert sind.
• In Inger am Strand (1889) wird der Gegensatz von Rot und Blau angewandt (18)
• In „Frühling auf der Karl-Johann-Straße“ (1890) wir der Rot-Blau Kontrast angewandt (22)
• Die Mondsäule in „Mondschein“ (1895) symbolisiert das männliche & weibliche Prinzip
(32)
• Die Zwickel – die oberen Bildecken – in Munchs Madonna basieren auf den Gegensatz
Braun-Rot und Blau-Schwarz (42)
• Die Mondsichel der Astarte (42)
• Der Tanz des Lebens (42)
• Die drei Lebensphasen der Frau (1) Weiß, (2) Rot und (3) Schwarz (48, 49)
• Die Mondsäule als Sexualsymbol des Lebens: als Pendant zum Paar schwebt die
„Mondsäule“, ein Zeichen der Kraft → Tanz des Lebens, Lebensfries.... (50)
• Der Schrei in Blutrot und Blauschwarz: bis in den blutig-roten Himmel „Ich ging mit zwei
Freunden den Weg entlang – dann ging die Sonne unter – der Himmel wurde plötzlich
blutrot – ich hielt an, lehnte mich todmüde an einem Zaun – über dem blauschwarzen Fjord
und der Stadt lagen Blut und Feuerzungen (53)
• Doppelbelichtungen zur Transparenz des sich umarmenden Paares → das „durchsichtige
Paar“ (in Kuß, 1897?) (60)190
• Am Lebensfries hat Munch 30 bis 40 Jahre gearbeitet: „An diesem Fries habe ich mit
großen Unterbrechungen etwa dreißig Jahre gearbeitet“ - daran könnte man noch zehn Jahre
hinzufügen bis 1922. Der letzte Entwurf wurde jedoch nicht mehr umgesetzt. (63)
• In „Vier Lebensalter“ aus 1902 sind die Frauen (einsame) Einzelgänger (67)
• Deutlich trennt die rote und blaue Umfassungslinie den Bereich der am Betrachter
vorbeischauenden älteren, dunkel gekleideten Frau von dem vielfarbig schimmernden Weiß
von Ingers Kleid (in Mutter und Tochter, 1897) (68)
• Das Rot der Mädchen und Blauschwarz der Jungengruppe (im „Junge Leute und Enten“,
1905-1908) (72)
• Das Leben in Rot steht im Gegensatz zum Tod (in Blau) (Selbstbildnis am Fenster, 1940)
(93)

190 Ich habe das transparente Paar als androgyne Gestalt gemalt
183 Friedrich der Große, – von Paul F. Bockius (1999)
• Untertitel: Mann des Jahres 1757
• „Es war die Persönlichkeit des großen Königs, die auf alle Gemüter wirkte“ (Goethe,
Dichtung und Wahrheit)
• Verlag R.G. Fischer
• Umfang: 254 Seiten

Notizen Kap. I – Der steinige Weg zum Thron (9)


• Kadavergehorsam – definiert von den Jesuiten (38)
• Hauptsprache: Französisch (40)
• Die Personalpronomina werden in Großschrift geschrieben zum Beispiel: Ich, Er, Ihnen,
Sich, ER (Seite 74), sonst Seite 43, 70
• Büchersammlung mit 3775 Bänden. Die Bücherei wurde versteckt gehalten. Studie der
Sprache Latein war ihm verboten worden (46)
• Die einzige erlaubte Lektüre was das NT (47)
• Fehlendes Interesse an das Soldatenwerk und Religion (49)
• Öffentliches Auspeitschen einer 16-Jährigen (65)
• Ärztliche Kunst in 1712 (96)
• Rheinsberg (Remusberg → Sanssouci) (104)
• Physikalische Experimente (Luftdruck) (106)
• Rehabilitierung des Frühaufklärers Christian Wolff (107)
• Purpurmantel (112)

Notizen Kap. II – Der Weg in den siebenjährigen Krieg (119)


• Der Mollwitzer Schimmel (zur Flucht) (135)
• Maximal 6 Schüsse /Minute (136)
• Krach mit Voltaire (148)

Notizen Kap. III – Das Jahr 1757 (151)


• Informationsquellen für Friedrich II (153)
• Feldsegen (209)
• Das Kantonieren erlaubt eine Spitzenmarschleistung von 35km/Tag /218)
• Brotration für Soldaten: 2 Pfund/Tag (218)
• Innere Führung und Motivation (219)
• Sperrkommandos (227)
184 Bach und Ich - Von Maarten 't Hart (2000)
• Von Maarten 't Hart, Maria Csollány
• Übersetzt von Maria Csollány (2000)
• Mitwirkende Personen Maarten 't Hart, Maria Csollány
• Veröffentlicht von Piper, 2002
• ISBN 3492232965, 9783492232968
• 257 Seiten
• einschließlich CD mit Bach-Aufnahmen

Inhalt
• Der große Unbekannte
• Bach - der Organist und Komponist, der Vater und Lehrer
• Der Bach der Kantaten und des Wohltemperierten Klaviers. Der Bauch der Suiten und
Sonaten. Der Bach der Violinkonzerte und der Matthäus-Passion.

Notizen
• Maarten 't Hart beginnt mit einer Kurzbiografie des großen Komponisten (ab Seite 7).
• Er beklagt sich wie wenig wir von Bach wissen und beginnt mit dem Vorfall in Arnstadt, die
in vielerlei Varianten beschrieben wurde. Der Autor versucht die Wahrheit aus den
Beschreibungen zu destillieren (ab Seite 21).
• Danach beschreibt Maarten 't Hart wie stark Bach vom Sterben und Tod beeinflusst wurde
und wie wenig ihm die Wiederaufstehung (das Osterfest) inspiriert hat. Der Tod war in der
Familie Bach immer anwesend (ab Seite 40).
• Die Beschreibung "grober Mann" trifft nach Aussagen von Maarten 't Hart kaum zu und
wurde übertrieben (ab Seite 53).
• Als Briefschreiber ist Bach sehr unterwürfig, ungeschickt. Bach schreibt seine Briefe wie
seine Musik: sehr komplex (ab Seite 64).
• Bach ist in der Lage das Kanalwasser, eine Kaskade, eine Schlange, das Grab, usw. nicht nur
musikalisch (eine Grablegung in tiefster Tonart), sondern auch grafisch in Notenschrift (eine
Schlange als Schlangenlinie auf der Tonleiter) darzustellen (ab Seite 77).
185 Das Lächeln der Medusa - von Peter Watson (2000)
• Eine Beschreibung des 20. Jahrhunderts
• Untertitel: Die Geschichte der Ideen und Menschen, die das moderne Denken geprägt haben
• Verlag: Geo / C. Bertelsmann
• Gewidmet: Dem unbekannten Lektor
• Umfang: gebunden, 1184 Seiten
• Originaltitel: A Terrible Beauty (2000)
• ISBN 3-570-00503-8

Inhalt 4 Teile / 42 Kapiteln


1. Von Freud bis Wittgenstein
2. Von Spengler bis zum Farm der Tiere
3. Von Sartre bis zum Meer der Stille
4. Von der Gegenkultur zum Kosovo

Notizen
• Der Titel bezieht sich auf: "All changed, changed utterly: A Terrible Beauty is Born" (W.B.
Yeats)
• J.J. Thomson: Das Elektron (1897 entdeckt) wurde ursprünglich "Korpuskel" genannt (49)
• Friedrich Nietzsche litt unter Syphilis dritten Grades: Selbsttäuschung, unkontrollierte
Wutanfälle...
Nietzsche Kampf zwischen 2 Gruppen: Machtsunwilligen gegen Machtswilligen (74)
• Picasso: Demoiselles ist sein erstes Exorzismus-Bild (magische Dinge) (102)
• Bergson starb 1941 an einer Lungenentzündung, die er sich zugezogen hatte in einer
Warteschlange .. (112)
• Übersicht der Universitäten Stand 1900 (Seite 120)
• Seit Eliot Zeiten versuchen amerikanische Universitäten das deutsche Modell nachzuahmen
-> zunächst mal ein totaler Bruch mit dem britischen College-System (122)
• Leo Hendrik Baekeland (152)
• Russell (Ahnen: Spinoza und Leibniz) erfindet Spezialsymbole für die Mathematik (155)
• Whitehead: cherub (155)
• "Wrangler" ist ein Student der in Cambridge Summa cum Laude abschließt (157)
• Russell & Whitehead: Großväter der Software (160)
• Ungezähmte Dreieinigkeit um 1900: Tuberkulose, Alkoholismus, Syphilis (161)
• Paul Ehrlich: Entwicklung Salvarsan (Zauberkugel) gegen Syphilis (165)
• Entwicklung der Tiefenpsychologie basiert um 1900 auf die chronische Angst vor Syphilis
(165)
• USA um 1910: durchschnittlich 92 x Lynch-"Justiz" pro Jahr (173)
• Franz Boas: Weiße Rassen ähneln den Affen mehr, weil sie behaarter sind (181)
Eskimos verfügen über wesentlich mehr Wörter für Schnee (181)
Franz Boas: Der Begriff Rasse ist irrelevant (182)
• Cuzco (185)
• Alfred Wegener (187)
• In 2000 m Tiefe ist die Untergrundtemmperatur 100 Grad C (189)
• James Ussher (1650, Irland): Erschaffung der Erde genau um 9:00 Uhr am 26.10-4004 vor
Christus (190)
• Älteste Substanz auf Erden: Zirkonkristalle, Australien, 4,2 Miljarden Jahre (190)
• Kubismus (196)
• Einstein (1913) (200)
• Edmund Wilson: Marginalität schärft Beobachtungsgabe (207)
• Proust korrespondierte mit Hunderten von Freunden (207)
• Proust: unwillkürliches Erinnern (Gerüche und Alles drumherum) (207)
• §9 Der Ausbruch des 1. Weltkriegs kam überraschend (216)
• Alfred Binet: IQ-Test (221)
• Rupert Brooke: The Soldier (Gedicht) (229)
• Wittgenstein: Hierarchische Nummerierung der Thesen und Gedanken (238)
• Wittgenstein: Grenzen der Sprache: Logik und Ethik können nicht durch Sprache vermittelt
werden (239)
• Dada (240)
• Spenglers erste Dissertation wurde abgelehnt (254)
• Hugo Grotius (262)
• Das Adelsprädikat "von" im Namen wurde 1919 in Österreich verboten (266)
• Beim Besuch eines Mannes 1x, bei Besuch einer Frau 2x und bei Besuch eines Kardinals 3x
klingeln! (266)
• De Sitter - Einstein (1915) (271)
• Bestätigung der Relativitätstheorie (273)
• Kurzfassung Ulysses auf 10 Zeilen (286)
• Proust - James Joyce (293)
• Virginia Woolf: Jacob's Zimmer -> stream of consciousness (296)
• Evolution stellt die Bibel in Frage (1919) (303)
• Babbattry: In Babbitts Welt dienen Kunst und Religion nur dem Business (307)
• Boosterismus (308)
• Radio (308)
• Reader's Digest (309)
• Middletown = Muncie (Indiana) (311)
• Radioreklame wurde in England als vulgär und aufdringlich abgelehnt (-> Sterwurger191)
(319)
• Brecht (336)
• Musil: Der Mann ohne Eigenschaften (344)
• Kafka (346)
• Hitler war Autodidakt (353)
• Stierkult in Ugarit (364)
• Fußnote zum Gottesname "EL" in der US-Bibel → dagegen in der Deutschen /
Lutherübersetzung: "Gott ist der Gott Israels".
Liegt hier ein Übersetzungsproblem vor ?
(Gibt es ggf. einen Zusammenhang zur Tempelüberschrift "EI" (-> "ei") in Delphi) (siehe
"Moralia", Plutarch) (364)
• Protuberanzen lösen Sturm und Regen aus (366)
• Niels Bohr (372)
• Einstein: Der Alte würfelt nicht (377)
• Kurt Gödel widerlegt die Zielthese von Russell und Whitehead, dass die gesamte
Mathematik aus einem einzigen logischen System ableitbar sei (390).

191Eine Schaltung zur Eliminierung der aufdringlichen Werbung wurde 1970 veröffentlicht (mit der Aufforderung an
die Politik die Werbesendungen mittels codierten Signalen zu kennzeichen, damit die Kunden sich dagegen
schützen konnten. Diese Forderung wurde (selbstverständlich) nie erfüllt. (Das Schaltbild befindetsich im RB
Archief JWR 1970 - 1993 – schema's )
• Virginia Woolf: geistige Freiheit bedeutet auch materielle Freiheit (Seite 398)
Coleridge: androgyne Geister -> harmonisch koexistierende männliche und weibliche
Eigenschaften (398)
• Mead: die menschliche Natur ist beliebig formbar (Seite 403)
• Ruth Benedict in Patterns of Culture -
Die Dobu in Neu-Guinea: Beim Handel wurde Betrug als höchstes Gut betrachtet (403)
• Kapitel 42:
Die Entwicklung des Internets (seit 1945 mit Vannevar Bush, der sich eine Maschine
vorstellt, die das gesamte Wissen der Menschheit zugänglich machen würde (1044).
• Stephen Hawking: Die Weltformel (1054)
186 Frau Sartoris – Elke Schmitter (2000)
• Verlag: Berliner Taschenbuch
• Umfang: 159 Seiten

Notizen:
• Ich mußte auf ihn warten wie ein Tier auf Nahrung
• Frau Sartoris (Wikipedia)
187 Der entzauberte Regenbogen – Richard Dawkins (2000)
• Titel Der entzauberte Regenbogen
• Originaltitel: Unweaving the Rainbow
• ISBN: ISBN 0-395-88382-2
• übersetzt von Sebastian Vogel

Notizen
• Das Ohr (98)
• Vogelgesang als Droge (113)
• Licht (115)
• Blutzellen haben ihre DNA komplett verloren (124)
• Die Geschlechtszellen enthalten nur eine zufällig ausgewählte Hälfte meiner Gene (125)
• Kinder sind Informationsraupen (189)
• Bei Erwachsenen machen die Raupeneigenschaften uns zu leichten Beute (191)
• Religion als Skinner-Box (216)
• Unser Verstand befindet sich noch in der Steinzeit (237)
• Der Goldene Zweig (239)
• Verriss des Buches „Der Mensch im Kosmos“ des Teilhard de Chardins (243)
• Verriss der Astrologie (244)
• Benzolring Kekulé (246)
• Verriss der New-Age-Bewegung (247)
• Das egoistische Gen (248)
• Die Mytochondrien (Margulis) (294)
• Kuckuke (319)
• Wirtsrasse (320)
• Wiedererkennung der Gesichtern (345)
• Prosopagnosie – Schrank mit Gesichtern (348)
• Halluzinationen (364)
• Das Rätsel des menschlichen Gehirns (368)
• Das Moore-Gesetz und das Nathan-Gesetz (377)
• Fliegende Milchdiebe (391)
• Internet als das Vehikel für Meme (392)
• Englische Slangwörter (398), z.B.:
• Idiot Box = Fernseher
• nixon = betrügerisches Geschäft

188 Fermats letzter Satz - von Simon Singh (2000)


• Untertitel: Die abenteuerliche Geschichte eines mathematischen Rätsels
• Originaltitel: Fermat's last Theorem.
The Story of a Riddle that Confounded the World's Greatest Minds for 358 Years (1997)
• Verlag: dtv (2000)
• ISBN: 3-446-19313-8
• Umfang: 360 Seiten
• Zweite Analyse: 16.12.2013
Struktur / Inhalt
1. Ich denke, das genügt! (Präsentation der Lösung in Cambridge 23. Juni 1993)
2. Das Rätsel
3. Eine Schande für die Mathematik
4. Der Weg in die Abstraktion
5. Beweis durch Widerspruch
6. Die geheime Berechnung
7. Ein kleines Problem
8. Große Vereinheitlichung der Mathematik

Beurteilung
Eine reizvolle und spannende Dokumentation über die Geschichte einiger Phasen der Mathematik,
beginnend mit den Thesen des Pythagoras und abschließend mit dem letzten Fermatsatz.

Notizen
• Pythagoräer waren eine religiöse Gemeinschaft. Eine der Gottheiten war die Zahl ((34)
• 6 (ΓI, bzw. VI) und 28 sind vollkommene Zahlen (35)
• Harmonien gehören zu einfachen Zahlenverhältnissen (40)
• Mäandern: Flusslänge = π * Luftlinie (40)
• Tripels van Pythagoras → Pythagorean triples finder (52)
• Freundschaftssymbole (220 & 284) (83)
• Dreikörperproblem (101)
• Spaziergang über die sieben Brücken von Königsberg192 (Euler) (103)
• Eulers Lösung für den Fermatsatz für n = 3 und 4 (114)
• Hypatia (Edward Gibbon193) (126)
• Sophie Germain bereitet die Lösung für den Fermatsatz für n = 5 und 7 vor (114) (136)
• Komplexe Zahlen (Kummer)(141)
• Knoteninvarianten (158)
• 23 ungelöste mathematische Probleme (Hilbert, 1900) (165)
• Unvollständigkeitssätze (Gödel, 1931) (173)
• Heisenbergs Unschärferelation kommt nur in atomaren Dimensionen zur Geltung, dort, wo
die Hochpräzisionsmessungen entscheidend sind. Ein Großteil der Physik konnte daher,
während die Quantenphysiker sich mit tiefgreifenden Fragen über die Grenzen des Wissens
befassten, ungerührt weiterbetrieben werden. Dasselbe geschah in der Welt der Mathematik.
(177)
• Das Triell-Problem (Duell zu dritt) (182)
• Alan Turing (190)
• Die Zahl 26 liegt zwischen einer Quadratzahl 25 und einer Kubikzahl 27 (5 2 < 26 < 33) und
ist die einzige ganzzahlige Lösung der elliptischen Gleichung y2 = x3 -2 = 52 - 33 – 2 (Seite
84, 198)
• E-Reihe einer elliptischen Gleichung (202)
• Modulformen und elliptische Gleichungen (216)
• Wissensinseln im Meer der Unwissenheit (224)
• Gleichungen 5ten Grades (Galois, 1846) (260)
• Fehlerprüfungen (290)
• Gegenbeispiel für den Fermatsatz als Aprilscherz (303)
192Über sieben Brücken musst du gehn
193In 1788 Edward Gibbon included a vivid account of Hypatia's death in a section of The History of the Decline and
Fall of the Roman Empire
• Freigabe des Beweises (mit der Hecke-Algebra als Lösung) am 25.10.1994 (307)
• Rätsel: Vollkommene Zahlen (315)
• Primzahlen, Primzahlzwillinge (316)
• Kugelpackungsproblem (320)
• Siliziumbeweise – das 4 Farbenproblem (326)
189 Flügelrauschen – K. Haraldsdottir und H. Seelow (HG.) (2000)
• Untertitel: Erzählungen zeitgenössischer isländischer Autoren
• Verlag: Steidl (2000)
• taschenbuch 157
• Herausgegeben von Hubert Seelow
• aus dem Isländischen übersetzt von Studenten der Uni Erlangen-Nürnberg
• ISBN 3-88243-744-8
• Preis: 7,50 Euro

Inhalt
Sieben isländische Autorinnen und Autoren erzählen von ihrem Land:
• Andri Snaer Magnason
• Alfrun Gunnlaugsdottir
• Frida A. Sigurdardottir
• Gudbergur Bergsson
• Olafur Gunnarsson
• Vigdis Grimsdottir
• Thorarinn Eldjarn
Am meisten hat mich die Kurzgeschichte Schlaf, meine Liebe von Andri Snaer Magnason
imponiert, die auf genialer Weise von Viola Lensch übersetzt wurde.
Ich habe die Geschichte im Islandurlaub sicherlich zehnmal gelesen!

Schlaf, meine Liebe von Andri Snaer Magnason


Der Autor Andri Snaer Magnason versteht es auf ungemein fesselnder Art auf 15 Seiten von einer
schiefgelaufenen Beziehung und deren Reparatur oder vielmehr Reparaturversuch zu berichten. Die
Gründe für den Krach sind ebenso vielschichtig und kompliziert wie die Welt in der wir leben.
Die Kurzgeschichte ist im Grunde genommen eine philosophisches Traktat in der Nussschale.
Am besten versuche ich mal den Stil und den Gedankengang in losen Einzelphrasen zu
dokumentieren:
• Du warst schön, als ich hinausging, und ich küsste dich sanft auf die Wange und strich dir
eine Locke aus dem Gesicht...
• In letzter Zeit lief es zwischen uns nicht gerade schlecht, aber auch nicht besonders gut...
• Der Schlaf ist mittlerweile eigentlich das einzige, was uns beiden gemeinsam gehört.
Trotzdem ist es lange her, dass ich von dir träumte...
• Könnte ich wählen aus einer Million Geliebten, ich wählte dich. Ich sehne mich danach, die
besser kennen zu lernen.
• Kann es in de Liebe Ungewissheit geben?Kann man vielleicht sagen?
• Sätze wie ich liebe dich verlieren ihren Wert ...
• I love you bedeutet nicht viel mehr als ich kann dich einigermaßen gut leiden...
• Wenn Worte ihren Wert verlieren, dann wird das Gehirn müde, alles, was eine Rolle spielt,
wird irgendwie lau und schlaff. Aber wer soll auf die Worte aufpassen?
• Es war ein großer Entschluss zum ersten Mal ich liebe dich zu sagen...
• Es war so gut, dieses Wort in den Mund zu führen, lieben, es ist glatt und zappelt wie ein
Fisch...
• Trotzdem war es am schönsten, wenn du das Wort in deinen Augen verwahrstet. Dann wäre
es blau...
• Ich war es, der das Wort entwertete, ich schaltete es am Herzen vorbei...
• Immer wenn ich lieben sagte, dann waren die heuchlerischen Male mit dabei...
• Ich hatte das Wort kaputtgemacht...
• Im Anfang war das Verb: lieben, es war vor mir da, ...
• In dem neuen Wort müssen jede Menge schlafende Goldregenpfeifer enthalten sein...
• Aber vor allen Dingen musst du einen Platz in diesem Wort haben...
• Ich lausche dem Knirschen im Uhrwerk, das meinen Körper antreibt, und da höre ich das
Wort...
• Dieses Wort ist so einfach und so schön, dass es scheint, als sei es schon immer im Herzen
gewesen...
• Und ich spüre, dass ich das Wort sagen muss. Ich muss es dir sagen, wenn ich heimkomme...
Erstaunlicherweise stammt diese phantastische Kurzgeschichte aus einem unpublizierten
Manuskript. Dabei wäre auch nur diese eine Geschichte mir den Kauf dieses Buches wert...

Andri Snaer Magnason sagt zwar, dass er das Schöpfungswort gefunden habe, verrät uns aber
nicht, welches Wort er seiner Liebsten ins Ohr flüstern will. Diese Geschichte hat mich dann
inspiriert, eine Variante dieser Kurzgeschichte zu erzählen. Siehe(in der Englischen, bzw. deutschen
Version):
• The inflationary use of the verb "love"
• Ich liebe Dich
190 Stuttgart – von Irene Ferchl (2000)
• Untertitel: Literarische Wegmarken in der Bücherstadt
• Verlag: Klett-Cotta
• Umfang: 240 Seiten

Notizen
• Goethe (zu Besuch) soll von der fünfjährigen Tochter Rapps begeistert beim Vorlesen aus
Hermann und Dorothea in Schwäbisch erfahren haben: „Der Ma soll noch meh läse“ (51)
• „Das Bergwerk“ als Künstlergesellschaft gegründet von Hackländer (84)
• „Der Roman meines Lebens“ (Autobiografie von Hackländer, 1878) (144)
• „Strahlendes Bergwerk“ als Künstlergesellschaft gegründet von Hackländer (144)
• „Et saxa cava194“ wird in diesem Werk nicht erwähnt.

194 Inschrift an Hackländers Wohnhaus, Schoderstraße 7, Stuttgart-Nord (Das frühhistoristische Haus wurde 1859 von
Christian Friedrich Leins an der Urbanstraße errichtet und 1910 an seinen heutigen Standort versetzt.)
191 Die Kelten von Alexander Demandt (2001)
• Verlag: C.H. Beck
• Umfang: 128 Seiten

Notizen
• Aventinus (Zitat) (8)
• Dis-pater (10)
• Drei-Göttersteine (Jupiter-Gigantensteine (mit Viktoria-Merkur!-Mars) (42)
• Mondkalender von Coligny (Alt-Keltisches Manuskript auf Bronzeblech) (44)
• Druide von Drys = Eiche (43)
• Israel verehrte die Bundeslade zu Silo (45)
• (Bei Griechen und Römern:) Investitur mit dem Purpurmantel (62)
• De bello Gallico (87)
• Hannibalpaß (90)
• Brenni → Brenner (91)
• Die frühmittelalterliche Buchmalerei ist eine Kalligraphie der Iren (100)
• Als irische Neuerung gilt die Auszierung der Initialen der Bibelmanuskripten (100)
• Kyffhäusermotiv → Mahdi-Symbolik (108)
• Artussage (108)
• Ossian (→ Ossiander ?) (114)
• Keltische Dialekte (117)
• Keltischsprechende Bevölkerung (117)
192 ABAP Objects von Horst Keller und Sascha Krüger (2001)
• Auflage: zweite Auflage (es gibt inzwischen bereits neuere Auflagen dieses Handbuchs)
• Untertitel: Einführung in die SAP-Programmierung
• Verlag: Galileo Press GmbH, Bonn - SAP Press (2001)
• ISBN 3-89842-147-3
• Kategorie: Lehrbuch
• Umfang: 660 Seiten

Struktur
1. Einleitung
2. Eine praktische Einführung
3. Grundlagen der ABAP-Programmierung
4. Grundlegende ABAP-Sprachelemente
5. Die ABAP-Programmiermodelle
6. Weiterführende Konzepte der objektorienterten Programmierung mit ABAP Objects
7. Programmierung von Bildschirmbildern
8. Arbeiten mit externen Daten

Beurteilung
Selten habe ich in meinem langen Berufsleben (1972-2008) eine so ausgezeichnete
Programmierumgebung wie die ABAP-Schnittstelle im SAP-System erfahren. Das zugehörige
Handbuch ist (wie alle Bücher der zugehörigen Bücherreihe) genau so ausgezeichnet wie die
ABAP-Arbeitsumgebung und das gesamte SAP-Konzept (in dem Die eingebaute Werkzeuge und
Kontrollen Flüchtigkeitsfehler verhindern, während die Entwicklungsumgebung und die eingebaute
Sofortkontrolle ausgezeichnete Testdatenbestände zur Verfügung stellen).
193 Denken, Lernen, Vergessen von Frederic Vester (2001)
• Umfang: 261 Seiten
• Verlag: dtv

Notizen
• Das Gehirnwachstum stoppt – bis auf verzweigende Neuronenbereiche in der Pubertät – in
den ersten Wochen und Monaten nach der Geburt (38)
• Nur die Informationsart die ein Tier in frühen Lebensphasen erfährt kann später verarbeitet
werden (42)
• Zu viel Sauerstoff kann die Teilungsrate der Gehirnzellen bei Frühgeburten verlangsamen
(43)
194 Stupid White Men - von Michael Moore (2002)
• Originaltitel: Stupid White Men ... and Other Sorry Excuses for the State of the Nation
(2002)
• Untertitel: Eine Abrechnung mit dem Amerika unter George W. Bush
• Verlag: Piper
• Abschluss: vor dem 11. September 2001
• ISBN: 3-492-04517-0
• Umfang: Taschenbuch, 330 Seiten
• Widmung: Für Al Hirvela

Inhalt
Michael Moore ist offensichtlich der einzige Amerikaner, der weitsichtig genug ist, bereits in 2001
die Kurzsichtigkeit der US-Administration zu bemängeln...
1. Ein sehr amerikanischer Coup
2. Lieber George
3. Ab zum Abschwung
4. Los, killt die Weißen!
5. Nation der Dummköpfe
6. Netter Planet, aber keiner da
7. Das Ende des Mannes
8. Wir sind die Nummer Eins!
9. Ein großes glückliches Gefängnis
10.Demokraten - ein hoffnungsloser Fall
11.Das Gebet für die Menschheit
• Epilog: Tallahassee Hi-Hoo

Notizen
• Michael Moore hat die auf Zockerpraktiken basierende und ab 2008 (monatlich bis 2011)
hereinbrechende Serie Banken- und Staatspleiten schon in 2000 vorausgeahnt (Seite 15).
• Der Reichtum der Millionären beruht hauptsächlich auf Raffgier und Gaunereien (Seite 15)
• Frei nach Darwin: Survival of the Richest (Seite 20)
• "Früher warteten Politiker bis sie im Amt waren, bevor sie zu Gaunern wurden" (22).
• Buch nennt sein liebstes Buch: Die Raupe Nimmersatt (62).
• Der Alkohol (64).
• Lass dich nie von jemand durch die Luft fliegen, der weniger verdient als der Kellner bei
McDonald's. (74).
• ...
Lange Zeit war Michael Moore der einzige Amerikaner, der die Nation und die Welt aufgerüttelt
hat. Als Dank wurde er als unpatriotisch eingestuft und gemobbt.
Mittlerweile sind andere, gewichtigere Personen aufgewacht. Vincent Bugliosi geht einen Schritt
weiter als alle anderen Analytiker der Bush-Regierung. Er, der renommierte Strafverteidiger, will
George W. Bush vor Gericht stellen: wegen Mordes....

Wer all die Bücher lesen will, die in den Vereinigten Staaten inzwischen über den unseligen Krieg
im Irak erschienen sind, dürfte für Monate ausgelastet sein. Sie füllen mehrere Regale.
Zusammengenommen lesen sie sich wie die
Enzyklopädie der Inkompetenz der Administration des George W. Bush.
Quelle: http://www.dradio.de/dlf/sendungen/andruck/847096/
195 Die Entdeckung des Unendlichen – David Foster Wallace (2003)
• Untertitel: Georg Cantor und die Welt der Mathematik
• Verlag: Piper
• Umfang: 408 Seiten und 25 Abbildungen
• Die Entdeckung des Unendlichen

Notizen
• „Was siehst du auf der Straße?“. „Nichts“. „Wie sieht nichts denn aus?“ (18)
• Bremermann-Grenze - maximale Verarbeitungsgeschwindigkeit von
Datenverarbeitungssystemen (27)
• Paradoxon: Ich bin der ich bin195 (77)
• Die Griechen rechnen nur geometrisch (113)
• Die Randbedingungen der Fourier-Reihen (209)
• Gödels und Cantors letzte Lebensjahre waren von Gemütskrankheiten überschattet und sie
hinterließen eine Welt, die keinen endlichen Umfang hat. Eine Welt, die sich heute in einer
neuen Art von formaler Leere dreht. Die Mathematik stecht immer noch in den
Kinderschuhen. (388)

195 Die Übersetzung ist bedeutungslos, weil der Name Gottes einfach einer Vokalreihe repräsentiert - The Hermetic
Codex II
196 Deutschlands Frühgeschichte – von Friedrich Prinz (2003)
• Untertitel: Kelten, Römer und Germanen
• Verlag: Klett-Cotta
• Umfang: 448 Seiten

Notizen
• Jastorf-Kultur (54)
• Bernstein (56)
• Meeresgott in Tiergestalt (118)
• Silva Carbonaria – Kohlenwald (120)
• Umsiedlung der Sueben aus dem Havelgebiet in den Schwabengau zwischen Wipper und
Bode (193)
• Urwald im Bereich des siedlungsfreien Höhenzugs Fläming (197)
• Irisches Kloster in Péronne an der Somme (248/249)
• Pariser Becken (250, 287)
• Salzgewinnung in Dieuze (353)
• Saint-Denis als Königspfalz (355)
• Im neunten Jahrhundert gab es zwischen Rhein und Loire etwa 100 Märkte, auf denen auch
die Großgrundherrschaften ihre Produkte absetzten. Was das gesellschaftliche Ansehen der
Händler anbetrifft, so wissen wir darüber hauptsächlich aus kirchlichen Quellen, und deren
Urteil ist entschieden negativ.
• Augustinus nennt ihre Tätigkeit sündhaft, weil sie notwendigerweise mit Betrug verbunden
sei196. Salvian von Marseille erwähnt sie in einem Atemzug mit Kurialen sowie Zivil- und
Militärbeamten und wirft ihnen insgesamt Betrug und Meineid vor; später warnen Cassiodor
und Isidor von Sevilla vor der Unredlichkeit der Kaufleute (359)
• Residenzen der Merowingerkönigen sind Tournai, Metz, Reims, Soissons, Paris, Orleans
(Karte)

196 Belege bei Claude, Handel, Seite 201 – auch die spätantike Kaisergesetzgebung äußert sich negativ
Handbuch der deutschen Geschichte - Perspektiven deutscher Geschichte während des Mittelalters - Klett-Cotta, 2001
Augustinus, Enarrationes in Psalmos LXX, 17f, 954 ff.
197 Die Lieblingsgedichte der Deutschen (2003)
• Verlag: Piper
• ISBN: 978-3-492-23830-4
• Umfang: 174 Seiten mit 100 Gedichten und 20 Federzeichnungen
• zusammengestellt nach einer Hörerumfrage (Vox Populi) des WDR in Zusammenarbeit mit
dem Patmos Verlag

Notizen
Die Gedichte sind als Standardkanon bekannt. Am besten gefallen mir aber:
• Nr. 14: Der Panther von Rainer Maria Rilke (14)
• Nr. 15: Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe (34)
• Nr. 23: Das Lied von der Glocke von Friedrich Schiller (46)
• Nr. 40: Erinnerung an die Marie A. von Bertolt Brecht (Seite 82)

Notizen
• Zum Vaters Tod als Variante des Erlkönigs
Dieses Gedicht basiert auf dem Gedicht "Erlkönig" von Johann Wolfgang Goethe.
• Zum Dunkel war's, der Mond schien helle auf Seite 130 gibt es m.E. eine Korrelation zu
Erinnerung an die Marie A. von Bertolt Brecht. Siehe dazu den Blog-Eintrag.
198 Religion als Risiko - von Detlef B. Linke (2003)
• Untertitel: Geist, Glaube und Gehirn
• Verlag: Rororo (2003)
• Widmung: Für Ingeborg, Cosima, Maja, Christian, Anita, Joschua, Micha und meine Mutter
in Liebe
• ISBN: 3 449 61488 x
• Umfang: Taschenbuch, 320 Seiten

Inhalt
• Religion und Mord
• Gibt es ein Maß?
• Ein seltsamer Diamant: das Gehirn
• Das Krampfleiden des Fakirs
• Das Unbenennbare: Musik und Religion
• Kommunikationsstörung bei den Engeln
• Das Bersten des Liebesapfels und der Diebstahl der Früchte
• Antlitz und Tier - ein gemeinsames Hirnzentrum
• Ein oder zwei Quellen für die Religion
• Evolution und Risiko
• Arjuna meditiert auf dem Schlachtfeld
• Ekstase
• Ein freies Zusammenleben
• Nachtrag: Ästhetik des Respekts

Notizen
• In Krisenzeiten suchen Menschen Sicherheit (11)
• Religion hat einen maschinenhaften Aspekt (14)
• Bin Laden ist Linkshänder (15)
• Die ungewöhnlichste Religion ist das Christentum, in dem ein sterbender Gott gezeigt wird
(34)
• Der Hund im Schlafzimmer (37)
• Das ethische Loren-Dilemma (38)
• Das Tötungsverbot im Koran (40)
• Liebe ist gefährlich (61)
• Die Tabula Rasa von Rimbaud (72)
• Geheimrat Schreber (von den Schrebergärten) (73)
• Zusammenhang von Religion und Gehirn (80)
• In der USA sind 90% der Menschen religiös, in Deutschland 10-40% (86)
• Das Kaiman-Syndrom (Hormonmangel) (106)
• Nahtodeserfahrungen (108)
• Fleisch (Griechisch: sarx → Sarcophag) = "Ich" (119)
• Faust: Am Anfang war die Tat (Fichte) (120)
• Die Ich-Du-Beziehung: (165)
"Wünscht, ich hätt mehr Leute gekannt. Hätt sie alle geliebt.
Hätt ich mehr gekannt, hätt ich mehr geliebt".
Toni Morrison, "Solomons Lied".
• Granatapfel (166)
• Im Hebräischen wird gebetet, dass der Herr sein Angesicht uns zuwenden möge (178)
• Abbildung der Trinitätslehre in 3 Antlitzen (wurde im 17. JH. verboten) (178)
• In der Hebräischen Schrift fehlen die Vokale, so dass man die Texte nicht ohne
Hintergrundwissen (Geist) entziffern kann. Erst die griechische Schrift isoliert die
Buchstaben vom Geist (Seite 261) -> tötliche Trennung von Geist und Buchstaben (262).
• Nicht die Religion, sondern die Schriftsysteme legen die Identität fest (263).
• Die Japanische Bildschrift und die Silbenschrift Kanji bzw. Kana sind bei einem
Schlaganfall isoliert treffbar (264).
• Vokallose Schriften werden von Rechts nach Links geschrieben (Ausnahme: die äthiopische
Schrift mit Bildschriftcharakter) (264).
• In Ortschaften mit einer nicht entzifferbarem Ortsschild ist man auf alles gefasst (265)
• Der Frontverlauf zwischen Serben und Kroaten folgte der Schrift zwischen kyrillischer und
lateinischer Schrift (265)
• Politische Entscheidungen über Schriftsysteme (z.B. von der kyrillischen zur lateinischen
Schrift in Rumänien und von der arabischen zur Lateinischen Schrift in der Türkei durch
Kemal Atatürk) sind Entscheidungen zur Völkerverständigung als auch zur eigenen Identität
(267).
• Eine (z.B. deutsche) Rechtschreibreform ist ein Anschlag auf die eigene Identität. Die
Schrift ist eine Gestalt des Geistigen. (Meine Notiz: Dabei wurde nicht einmal die Herkunft
der Pronomina aus der religiösen Legenden berücksichtigt...) (267)
• Analyse der Bhagavadgita (268)
• 10 Thesen zu einer Ästetik des Respekts, die im Programmheft zum Theaterstück Respekt
von Renan Demirkan nach Texten von Khalil Gibran und anderen Autoren in 1997
uraufgeführt wurde (286):
1. Schaue dem anderen in die Augen! Eine reinen Blick bekommst du, wenn du nicht lügst.
2. Senke deine Lider! Auch so zeigst du Schönheit.
3. Blinzle nicht, sondern zwinkere.
4. Lächle auch allein auf der Strasse...
5. Respekt heiß zurückblicken
6. ..
• Da die Taube in China als schmutziges Tier gilt, wurde der Heilige Geist als Person
dargestellt (299)
• Man wollte die Zinsgeschäfte nicht übernehmen, sondern nur von ihnen profitieren (301)
• Kasino-Kapitalismus = Wirtschaftswachstum in den Kasinos der ehemaligen S.U., das von
Mafia-Organisationen beherrscht wird (302).
199 Bernstorf - von Manfred Moosauer und Traudl Bachmaier (2005)
• Untertitel: Das Geheimnis der Bronzezeit
• Verlag: Theiss (2000 / 2005)
• ISBN: 3-8062-1968-0
• Umfang: 144 Seiten
• Kurzfassung
• Eintrag: 12 Dez. 2008 von JWR

Struktur
• Teil 1 Bernstorf - Die versunkene Stadt aus der Bronzezeit
• Teil 2 Bernstorf - Das Geheimnis der Bronzezeit
Das Buch wurde in 2 Phasen (offensichtlich in Eile) geschrieben, denn es gibt doppelte Passagen.
Die Fundbeschreibungen, das Kartenmaterial und die Fotos sind jedoch ausgezeichnet.

Notizen
• Merkmale der Bernstorfer Siedlung:
knapp 2 km lange, 4,5 m hohe Stadtmauer aus 40.000 lehmverputzten Eichenstämmen
25 Jahre nach der Errichtung (etwa 1375 v.C.) ging die Stadt in Flammen auf.
• Die Bernstorfer Siedlung war vielleicht eine Trappersiedlung und Handelstation für die
Griechen und/oder Trojaner. Über die möglichen Routen nach Norden oder nach Süden sind
keine genaue Details verfügbar. Als Goldfunde dokumentieren die Autoren Goldbleche,
Ziernadel, ein Golddiadem als Goldzubehör eines Kultbildes. Das gefundene Gold hat einen
Gesamtgewicht von 110 Gramm. Lt. Analysebericht stammt das Gold aus Ägypten. Die
Teile stammen aus dem 16. -15. JH. (Seite 67).
• Der Fundort heißt vielleicht Bernstorf, weil einige Landwirte ggf. beim Pflügen dort vor
einigen Jahrhunderten einige Bernsteine gefunden haben.
• Es geht die Sage einer alten Stadt zwischen Bernstorf, Kranzberg und Tünzhausen" (Josef
Wenzl, 1904). (Seite 1).→ Nun hat man in Bernstein tatsächlich über 30 Bernsteine
gefunden und keiner wundert sich, warum man diesen Ort bereist vor dem Fund "Bernstorf"
und der erste Baierische Geschichtsschreiber Aventinus um 1500 den Fluß "Amber" genannt
hat!
• Bernstein wurde im Nahost außerordentlich selten als Material für Perlen verwendet.
Die in Troja gefundenen Perlen gehören zu den ältesten in Kleinasien bekannten
Bernsteinerzeugnissen.
Auch in Ägypten ist Bernstein selten. Die älteste Stücke stammen aus 1600 v.C.
Fünf Bernsteinperlen sind aus dem Wrack der Uluburun bekannt, die auf 13. JH.v.C. datiert
werden. (Seite 59).
• Es wurden 34 unbearbeitete ca. 1 cm große Bernsteinstücke gefunden und zwei gravierte
Bernsteinstücke, das »Bernsteingesicht« und ein Siegel mit Ritzungen in mykenischer
Schrift. Zudem 6 durchbohrte, größere, angesengte Bernsteinstücke und ein 5cm großes
durchbohrtes Bernsteinstück (aus dem Bereich Usedom) (57).
• Verschollene Begleitfunde: bronzene Brustpanzer, Pfeil- und Speerspitzen, Irdene Töpfe mit
Knochen.
• Bernstorf liegt genau auf dem Weg vom Brennerpass über den Bernpass (heute Fernpass),
übers Ambertal, München nach Manching. Auch auf der Amper die Donau ist von Bernstorf
aus leicht erreichbar. Manching war um 200 vor Christus eine befestigte Großstadt mit 2 km
Durchmesser. So erscheint mir Bernstorf als eine frühe griechische Handelsstation zur Zeit
des Trojanischen Kriegs, wo die Griechen und/oder Trojaner die Kontakte zum nördlichen
Fernhandel gepflegt haben.
200 805: Liudger wird Bischof (2008)
• Ausstellungskatalog
• Herausgeber: Gabriele Isenberg und Barbara Rommé
• Untertitel: Spuren eines Hiligen zwischen York, Rom und Münster
• Umfang: 301 Seiten

Notizen
• Vituskapelle, 9tes Jahrhundert (60)
• Vituskapelle Fredenhorst (61)
• Am Hellweg (Karte) (65, 169)
• Schriftlose Kultur (66)
• Donar, Wodan, Saxnot197 (67)
• Irminsäule (68)
• Externsteine (69)
• Bonifatius (70)
• Werdener Glossar (75)
• St. Vitus Reliquie (104)
• Maria = blau; heilige Männer (Bischöfe) werden in Rot abgebildet (112)
• Bibelübersetzung von Ulfila (149)
• Geologie des Münsterlandes (165)
• (Nördlich von Münster:) Bockhalter Berge (mit Parabraunerde ?) (165)
• Sümpfe (166)
• Lössablagerungen (Karte auf Seite 168) (166-167)
• Südergau = Sauerland (?) (177)

197 „[…] end ec forsacho […] „Thunaer“ ende „Uuoden“ ende „Saxnote“ ende allum them unholdum“ - In der
angelsächsischen Genealogie wird Saxneat als Wodens Sohn bezeichnet. Die Festland-Sachsen und die Sachsen auf
der britischen Insel, die den Wodanskult übernahmen, ordneten Tiuz dem Wodan unter, wie auch Tyr im Norden als
Sohn Odins genannt wird oder Ares als Sohn des Zeus.[14] (Quelle: Tyr)
201 Kollaps - von Jared Diamond (2005)
• Untertitel: Warum Gesellschaften überlegen oder unterlegen
• Herausgeber: Fischer Taschenbuch Verlag
• Umfang: 685 Seiten

Inhalt / Struktur
1. Montana heute (Bergbau, Forstwirtschaft, Boden, Wasser, usw.)
2. Gesellschaften früherer Zeiten (Osterinsel, Pitcairn, die Anasazi, Maya, die Wikinger,
Normannisch-Grönland)
3. Gesellschaften von heute (Völkermord in Ruanda, die Dominikanische Republik & Haiti,
China, "Abbau" in Australien)
4. Praktische Lehren (katastrophale Entscheidungen, Großkonzerne und Umwelt)

Thesen
• Es gibt Gesellschaften, die ihren eigenen Untergang herbeiführen (z.B. die Osterinsel, die
Maya, die Wikinger in Grönland).
• Es gibt andere Gesellschaften, die gelernt haben, sich mit einer nachhaltigen Umweltpolitik
auch mit begrenzten Ressourcen zu stabilisieren, z.B. die Japaner und die Eskimos in
Grönland).

Beurteilung
• Ein fesselndes, überzeugendes, bestechendes und sehr detailliertes Buch!
• Die Menschen, welche die Argumente dieses Buches nicht berücksichtigen, führen
irgendwann ihren eigenen Untergang herbei.

Notizen
• Die Baumarten auf der Osterinsel (133)
Die Osterinselpalme (Durchmesser > 2 Mtr., Höhe ) war größer als die Chilenische
Honigpalme (Durchmesser > 1 Mtr., Höhe 20 Mtr., heute die größte Palme der Welt) (133)
• Nachweis des Kannibalismus auf den Osterinseln: "Das Fleisch deiner Mutter hängt
zwischen meinen Zähnen" ist die schlimmste Beschimpfung der Osterinsulanern (Seite
140)
• Palmen spendeten Schatten (140)
• Die Plantagen im Hochland wurden zwischen 1600 und 1680 aufgegeben (141).
• Ein Tahitianer konnte die polynesische Sprache der Osterinsulanern verstehen (142)
• Es gibt 25 beschriftete Gegenstände mit der Rongorongo-Schrift (145)
• Was sagte der Osterinsulaner, der gerade dabei war, die letzte Palme zu fällen? (Seite 147)
→ Dazu: die Legenden von einem anderen Stern: Die letzte Palme der Orongo-Insel
202 Herzöge, Bürger, Könige von Hermann Missenharter (2005)
• Untertitel: Stuttgarts Geschichte, wie sie nicht im Schulbuch steht.
• Verlag:Betulius
• Umfang 354 Seiten

„Et Saxa Cava“


Was in Herzöge - Bürger - Könige - Stuttgarts Geschichte, wie sie nicht im Schulbuch steht fehlt ist
die Inschrift Et Saxa Cava am Hackländerhaus198. Stuttgarts Geschichte von Hermann Missenharter
enthält jedoch zu diesem Thema zusätzliche Informationen, die vielleicht ein neues Licht auf die
Inschrift werfen.
Das Haus des Schriftstellers F. W. Hackländer mit der Inschrift Et Saxa Cava befindet sich zur Zeit
an der Schoderstraße 7, Stuttgart-Nord und wurde 1859 von Christian Friedrich Leins erbaut 199. Zur
Überprüfung der Situation zur Bauzeit muss der Bau in die Biographie und die
Gründungsgeschichte der Künstlergesellschaft eingeordnet werden.
Der König ernannte Hackländer 1843 gegen vielen Widerspruch mit dem Titel Hofrat zum
Sekretär und Reisebegleiter des Kronprinzen Karl. Hackländer gründete unter Protektorat
des Kronprinzen den Klub „Die Glocke“ und dann 1850 (nach seiner Ungnade und Sturz
1849 auf Olgas Anordnung) die Künstlergesellschaft „(Das Strahlende200) Bergwerk“, deren
Mitglieder sich Knappen nannten201. Mit silbernen Hämmerchen wurde Beifall oder
Ablehnung geklopft.
Hackländer wurde 1849 mit vollem Gehalt aus seinem Amt entlassen. Da er sich vor 1849
beim Bau eines Landschlosses (Villa Berg) bewährt hatte, ernannte ihn König Wilhelm 1859
(bis zum Thronwechsel 1864) zum Bau- und Gartendirektor in Stuttgart.
Seit 1865 lebte Hackländer teils in Stuttgart, teils in Leoni (Starnberger See) als freier
Schriftsteller202.
Das Wort „Cava“ („Stein“) kann vielleicht auch mit der bereits 9 Jahre zuvor gegründeten
Gesellschaft „Das strahlende Bergwerk“ zusammenhängen. „Auch die Felsen können hohl sein“
wäre (auch) in diesem Zusammenhang ein Bericht an die befreundeten Bergwerksknappen.

Notizen
• Dreimal sind Hungersnöte und Dürren aufgetreten (S. 11)
• Dackel (11)
• Skt. Gallen wurde abgeleitet vom irischen Mönch Gallus (21)
• Godefrid (31)
• Rotebühl stammt vom „rotes Bild“ (43-69)
• „Beschlagung der Decke“ in Gegenwart vieler Fürsten und Fürstinnen (47)
• Sinnlose Prasserei (47)
• Bankrott (47)
• Tübinger Vertrag (um 1500) (50)
• Geheimpolizei (53)
• Erasmus und Reuchlin (55)
• Dunkelmännerbriefe (60)
• Ratgebs Vierteilung (72)
198Et saxa cava (Von der Inschrift am "Hackländer-Haus" in Stuttgart)
199 Das Haus befand sich ursprünglich an der Urbanstraße (bis 1910), und wurde von den Architekten Bihl & Woltz
unter Verwendung der alten Materialien wieder in seiner alten Form an der Schoderstraße aufgebaut.
200literatur - Hackländer, Friedrich Wilhelm Ritter von
201Leben & Werk - Wilhelm Hackländer
202Hackländer, Friedrich Wilhelm Ritter von - Deutsche Biographie
• Der Brunnen wie die Predigt fließen auch ohne Zuhörer (92)
• Ein kühl Erdreich wird mein Doktor sein (102)
• Diskantisten (Kastraten) (107)
• Backnang (114-131)
• Zwilchkittel (122)
• Schwindelgeld, Kipper & Wipper (125)
• Haudegen Wiederhold (138)
• Dank für die schöne Räusche (141)
• Berlin zählt 1648 nur 300 Bürger! (142)
• Der Krieg als ein Geschäftsmodell (144)
• Sieur (147)
• Der Prinz von Oranien (147)
• Die Weiber von Schorndorf (151)
• Von 3200 schwäbischen Soldaten überleben nur 100 (204)
• Goethe's Wanzenabenteuer (211)
• Goethe: „Der Ma soll no meh lesa!“ (211)
• Verlogene Kriegsbulletins (224)
• Wilhelma (254)
• Jean Paul (heruntergekommen) (264)
• Kunstsammlungen (268)
• Hackländer (284)
• Robert Bosch (287)
• An was hent jetzt Sie dees gmerkt? (291)
• Tübingen: kotige Gassen, Misthaufen, verbauerte Menschen (Gogen) (Vischer, 1867) (293)
• Löwengebrüll (295)
• Grundrechte des Mannes, bärtige Kaschierung gewisser Unschönheiten des Profils
(zurückgeschobenes Kinn oder sehr vorgeschobenen Unterkiefer) (296)
• Bukoliker (Hirtenlieddichter) (298)
• Völkerwiese (309)
• Ein ausgestopfter Oberbürgermeister tut's auch ( 310)
• Schwarzer Freitag (9.5.1873) (319)
• Steinbeis (323)
• Daimler (325)
• Robert Bosch (326-331)
• Lieber Geld verlieren als Vertrauen (332)
• Karges Land (333)
• Acht-Stunden-Tag (333)
• Schlägle nach einem Lachkrampf (337)
203 Der Brenner & Tuisc Codex - von Joannes Richter (2006)
• Untertitel: Über die Bernsteinrouten und die teutsche Religion
• Verlag: R. G. Fischer Verlag (2006)
• ISBN: 3-8301-0965-2 bzw. 978-3-8301-0965-5 (ab 2007)203
• Umfang: Paperback, 128 Seiten, 16 landkarten
• Kategorie: Geschichte / Vor- und Frügeschichte.

Inhalt
• Prolog
1. Bernstein
2. Die Brennerstraßen der Kelten
3. Ambur-Siedlungen
4. Die Suche nach den ältesten Routen
5. Argonautenrouten
6. Wartburgen
7. Die Rheinkreuzungen
8. Adelsgeschlechter
9. Die Tuiscoburgen
10.Der Name Tuisco
11.Die Offenlegung der androgynen Religion
12.Androgyne Hieroglyphen
13.Deutsche Mythologie
14.Archäologie
15.Die Pronomina
16.Die Hieroglyphen in unseren Sprachen
17.Rekonstruktion der Bernsteingeschichte
18.Die Etymologie der Siedlungsnamen in Westeuropa
19.Die Merkmale Tuiscos

Notizen zu den Bernsterinrouten


• Die Etymologie des Wortes Amber bezieht sich offiziell auf Anbar = Ambergris. Alternative
Etymologie ist: vom Lateinverb amburo-ambussi-ambustum = brennen, anbrennen (Seite
15)
• Ardennen (ardent, ardientes) stammt ggf. von Lat. ardeo = brennen, glühen (Seite 15)
• Sowohl im Jahre 387 v.C. als in 278 v.C. überqueren eine Keltenarmeen jeweils u.l.v. einem
General Brenner die Alpen. Der Brennerpaß wurde nach diesen Generälen und nach dem
Bernsteinhandel benannt (Seite 17).
• Der Fernpaß hieß ursprünglich Bernpaß = Bernsteinpaß.
Verona hieß ursprünglich Berona/Bern und
die bayerische Amper und Ammer hießen ursprünglich "Amber".
Innsbrück hieß zunächst Amberas (18).
• Cortina d'Ampezzo = Cortina de Amber = Bernsteineck (Dreisprung) (19 und 43)
• Antwerpen hieß am Anfang und auch heute in Spanisch noch Amberes (23)
• Der Name Hamburg (Span. "Amburgo") stammt ggf. von "Ambur" (23)
• Ambracia = Arta in de Griekse Sinus Ambracicus ist ggf. ein Handelshafen für den
Bernsteinhandel (23)
• De bergen Parnasos (Barnasos), Parnis (Barnis) in Griekenland stammen ggf. von

203Der Brenner & Tuisc Codex (2006) - Über die Bernsteinrouten und die teutsche Religion...
"Bernstein" (24)
• Handelsstationen für Bernstein sind ggf.: Brennau = Braunau am Inn und Brandenburg (25)
• Bern = Brenodurum (29)
• Römische Namen für Braine-le-Comte = Brennia, Brain-l'Alleud = Brenna (29)
• Sieben Ortschaften Burnham bei Brancaster Bay werden im Domesday Book von 1086
erwähnt, alle reichlich mit Kirchen ausgestattet (31)
• Northumberland ist ggf. das "nördliche" Amberland bezogen auf Umbrien in Italien (31)
• Der Südliche Teil Northumberlands hieß zur Römerzeit Bernicia Brit. Bryneich (31)
• Brent bei London stammt ggf. von "Brennen" (31)
• Glasgow = glas-cove = Bernsteinbucht (?) (33)
• Glastonbury war ursprünglich eine Insel mit dem keltischen Namen Yinis Witrin (engl. the
Glassy Isle, die Glasinsel oder die Bernsteininsel) (33)
• Birmingham = Beornaham stammt vom Stamm der Beorner (d.h. Burner = Brenner) (35)
• Route 23b verkettet eine Reihe von Ravenstone-Siedlungen (Rav = Dän. Bernstein):
Ravensdale (Insel Man), Ravenglass, Ravenstonedale, Ravenseat, Ravensworth,
Ravenscar (Nordseeküste) (Seite 123)
• Am Rheindelta liegen Pernis (Bernis), Barndrecht (Barendrecht) und an der Schelde
Berndrecht (35)
• Ammerstol am Nordufer der Lek in Holland wurde 1221 als Bernstein-Mautstation
Theloneum de Ambers, in 1233 als "Theloneum suum de Ambers" und in 1299 als "In
Thelonio nostro Ambers" dokumentiert. Graf Wilhelm III von Holland verlieh dem Dorf in
1322 sogar Stadtrechte. (36)
• In der Niederlande liegen an den Moränen der Eiszeit: Barneveld, Amersfoort (Ambersfurt),
Baarn, Amerongen, Emmerich (Amberich ?)(36)
• Die Pyrenäen sind die Brennerberge mit der französischen Provinz Bearn (38)
• An der Ostroute der Bernsteinstrasse liegen Brenslau, Pernstejn, Brno, usw. (40)
• In Dänemark: Himmerland = Ammerland (40)
• In Schweden: Hammerodde und Hammershus auf Bornholm (41)
• Brennerpässe sind: Brenner, Bernhard, Bernina, Bernardino, Umbrail, Pyhrn (41)
Der Lukemanierpass führt einen Fluß Brenno (41).
• Die Preußen waren Bernsteinhändler (42)
• Bernstorf (an der Mündung der Glon in die Amper) war ein Bernsteinort (43)
• In der Argonautika (Appolonius Rhodios, 295-215 v.C.) finden die Griechen den Bernstein
an der Po (45)
• Über "Landbrücken zwischen Flüssen" (ggf. am Pripyat) reisen die Argonauten in den hohen
Norden (46)
• Bei Vilnius befindet sich eine Stadt Elektrenai (48)
• Borysthenes (Bernstein) war im Altertum der Name für den Fluß Dnjepr (48).
• Phryges = Bruges stammt vom Griech. Verb phrygo = brennen. Im land der Phrygier liegt
die Handelstadt Troja (49)
• In der Nähe von Backnang liegt ein Warthof bei den Bernsteinfundstellen (Gagat) bei
Bernhalden und Hammer (51).
• Rheinkreuzungen liegen bei Xanten und und bei Biedensand (Lampertsheim bei Worms),
und bilden die Zentren der Nibelungensaga (54).
• In den Anglo-Sachsischen und in den Sächsischen Adelsgeschlechtern finden wir die Namen
Brandr, Brand, Brandius, Beornus, Beorno, Wegbrandus, Ingebrandus. Bei den Griechen
sind die Namen Pyrrhus, Pyrrheum bekannt. Der Sohn des Helden Achilles hieß zunächst:
Pyrrhus, später Neoprolemos = Jungkrieger (56)
Notizen zu Tuisco und den Tuiscoburgen
• Tuiscoburgen sind lt. Grimm (Deutsche Mythologie): Duisburg, Deutz (mit dem
Reichsheiligtum Ara Ubiorum), Doesburg (NL), Tiisvad (Jütland), usw... (60) .
• Die zweite (Benrather) Lautverschiebung hat die Namensänderung Thui(s) -> Zui(s)
ausgelöst (59).
Deshalb heißt Tuisreich jetzt Zürich und Tuitserland wurde zu Zuitserland (Schweiz) (60)
• Dokumentation Tuiscos in Germania (Tacitus) und bei Caesar als Gott der Finsternis
(Duis) in De Bello Gallico (Dis-pater) (65)
• Dienstag = Tweisdaie (Tuiscos-Tag) (68)
• Veröffentlichung der androgynen Schöpfung und androgynen Religion um 380 v.C. im
Symposion v. Plato (69)
• Helena Petrovna Blavatsky (1831-1891) veröffentlicht in der Geheimlehre die Liste der
androgynen Götter: Teut, Alla, Sire, Orsi, Abdi, Theos, Esar, Deus, Gott, Bouh, usw. (75)
• Zitate aus dem Sohar (Kabbala) dokumentieren die androgynen Schöpfung im Buch
Genesis und die mannweiblichen Codierung des androgynen Namens IHVH. Demnach
wurde der erste Mensch Adam zweigesichtig geschaffen und erst später in die zwei Hälften
Mann und Frau aufgeteilt (76)
• Schurek (U) und Chirik (I) sind die androgyne Symbole in den Götternamen (81)
• "Der erste Mensch wurde zweigesichtig in androgyner Gestalt geschaffen. Dessen zwei
Gesichter waren rücklings verbunden und konnten sich nicht in die Augen sehen. Sie waren
einsam und wurden deshalb von göttlicher Hand getrennt. Gott führte sie zueinander, von
Angesicht zu Angesicht, wie ein Brautpaar" (82).
• In der Deutschen Mythologie dokumentiert Jakob Grimm die androgyne Zwitternatur
Tuiscos. Die mutmaßliche Götterriege lautet: Thuih -> Tuisco -> Mannus -> Ingvio ->
Nerthus -> Fravio (83).
• Der Name Deutsch (Duitsch) stammt (auch gemäß Aventinus) von Tuisco (84).
• Die (keltische) Skulptur von Roquepertuse (bei Marseille) dokumentiert eine androgyne
Gestalt (85)
• Der Keltenfürst von Hochdorf trug ein sehr rot/blau-feingewebtes Gewand in den
androgynen Symbolfarben Rot und Blau, das jedoch nur als die Herrscherfarbe Purpur
wahrgenommen wird. Die Webtechnik entspricht dem biblischen Byssos-Verfahren (88).
• Rot und Blau sind die Randfarben des Regenbogens und gehören auch zu den Basisfarben
der Flaggen in den Ländern Niederlande, England und Frankreich.Im Buch Exodus (25x)
und in 2Chron (Buch 2 und 3, Salomon, 3x) schreibt Gott die Farben Rot und Blau und die
Webtechnik "Byssos" zum Zelt- beziehungsweise zum Tempelbau von Gott mehrmals
nachdrücklich vor, zB. in Exodus 25, 26,27,35,36,38,39 (89).
• Die Pronomina Ich (Ih) und Du (Thu) sind religiöse, androgyne Symbole, die aus dem
Götternamen Tuisco abgeleitet worden sind (beziehungsweise damit zusammenhangen)
(91).
• Das niederländische Wort Huwen ("Heiraten") bedeutet: jemandem das androgyne Symbol
"U" ("Sie") anbieten (97).
• Die Pronomina "Je" sind in den Götternamen "Dieu" (Franz.), bzw. "io" in "Dios" (Sp.)
eingebettet (99).
Korrekturen und Ergänzungen
Es gibt eine Vielzahl an Ergänzungen im Bereich der Bernsteinrouten. Viele Ortsnamen basieren
auf lokalen Fundstellen, die auf Europa flächendeckend verbreitet sind, nicht nur Fundstellen des
gelben Succinums, sondern auch Fundstellen des schwarzen Gagats.
Viele Ortsnamen stammen auch aus den Handelsrouten der Hanse, die hauptsächlich auf
Küstenschifffahrt beruhte und deshalb keine direkte Landrouten hervorruft. Da sich die Hanse
jedoch auch flussaufwärts auswirkt, sind auch Handelswege über Flussstrecken denkbar. Beispiele
für solche Handelsstationen sind Amberes (Antwerpen) und Ammerstol (Thelonium de Ambers).
Diese Funde bilden jedoch eher eine Ergänzung als eine Korrektur der Thesen.
Im Bereich der androgynen Religion wurden eine große Zahl androgyner Skulpturen geortet. In der
Bibel wurden die Farbcodierungen und Zwirn-Codierung entdeckt. Diese Funde bilden jedoch eher
eine Ergänzung als eine Korrektur der Thesen.
Die Auslegung des Tetragrammatons wurde korrigiert (siehe unten).

Der IU-Kern im Tetragrammaton


Die Einsicht in die lange Zeit verhüllten Codierung des Tetragrammatons wurde mir erst verliehen
nach dem Verständnis der Matres lectionis (lateinisch: Mütter des Lesens). Diese "Mütter" sind
Hilfszeichen, um die Vokale in den semitischen Konsonantenschriften lesen zu können. Zu diesem
Zweck werden meistens Konsonantenzeichen wie z. B. das Waw ("w" für "o" oder "u") und das Jod
("j" für "i") verwendet.
Dadurch wurde mir klar, wie man das Tetragrammaton lesen soll. Nachdem der dritte Buchstabe
infolge der Matres lectionis ein "U" oder "O" ist, liest man tatsächlich: JehOVah oder JahWeh.
Die Schlüsselbuchstaben sind analog an Ju-Piter und Tuisco das männliche "J" bzw. "I" und das
weibliche Symbol "OV" beziehungsweise "W". Ungeklärt ist noch die Verdoppelung der
Buchstaben, denn "W" ist eine Darstellung der Kombination "UU".
Dabei heißt es im Sohar: Schurek (U) und Chirik (I) sind die androgyne Symbole in den
Götternamen.
Mit dieser Entschlüsselung ist die Deutung des zweiten Buchstabens "H" als weibliches Symbol
hinfällig. Alle Bücher und Manuskripte, die das He in zweiten und vierten Buchstaben als
weibliches Symbol deuten, haben die Schlüssel wohl bereits verloren. Dieses gilt insbesondere für
die Bücher "Sohar" in der englischen Übersetzung und für die Kabbala von Papus in der
Übersetzung von Julius Nestler, die beide den zweiten Buchstaben He als weibliches Symbol
definieren.
Blavatsky hat die Codierung der androgynen Symbolik korrekt dokumentiert, denn sie schreibt:
Yet identical with the sacred name Jehovah . . . which written in unpointed Hebrew with
four letters, is J-E-V-E or JHVH (the H being merely an aspirate and the same as E).
This process leaves us the two letters I and V (in another form U);

Es müssen nun selbstverständlich alle Manuskripte (aus der Zeit vor Februar 2009) bezüglich dieser
Fehldeutung korrigiert werden...
Rezension
Referring to the English web-version of this book Harry Bourne says:
"Joannes Richter (Spelling Thee, U and I 2006 & online204) is probably the most
comprehensive and up-to-date-study of the ancient European trading in amber. It is very
likely that it will remain the standard work on the subject for a while to come. He
demonstrates that on distributional grounds, amber and tin in west Europe can be coupled.
Even if Richter's lists are a little too full, this serves to illustrate that what Herodotus says on
amber plus tin coming together from Atlantic-west Europe".

204Zur Zeit aufgeteilt in The Sky-God Dyaeus (Der Himmelsgott Dyaeus) und The Amber Road (Der Brenner Codex -
die Bernsteinstraße)
204 Rheinsberg / Schloss Gripsholm von Kurt Tucholsky (2006)
• Erzählungen: Rheinsberg (1912) und Schloß Gripsholm (1932)
• Verlag: Insel Taschenbücher (it3165)
• Umfang 212 Seiten
• Nachwort von Marcel Reich-Ranicki

Notizen Rheinsberg
• Claires Deutsch (16)

Notizen Schloss Gripsholm


• Der (fiktive) Briefwechsel Rowohlt - Kurt Tucholsky (57-60)
• Missingsch205 (Mischsprache - Norddeutsches Platt - Rostocker Dialekt?) (62, 65)
• denkeln (64)
• Sprache des Meeres (65)
• Plüschaugen (66)
• Polysandrion (73)
• ...einen gebildeten Genitiv spazieren führen ...(78)
• Schloss Gripsholm (84)
• Tattoo an der Stelle wo man am liebsten geküsst werden will (87)
• Mit der Seele baumeln (87)
• Morbok (für die Schnapskäufe) (112)
• Rote Gedanken (113)
• 16°C oder 20 Remius (122)
• Gespräche in Cable-Code (122)
• Eine Männerfreundschaft ist wie ein Eisberg (132)
• Herr Petkoff pflegte Geschichten zu erzählen, die sich durch besondere Pointenlosigkeit
auszeichneten, aber sie endeten alle im Puff. (133)
• Schnelle Männer (133)
• Uhrinschrift in Lübeck: „Lasset die Jahre reden“ (134)
• „In ius sein“ (Die Frau war im ius.) mit Kleinbuchstaben (147)
• Auskunftshirsch (159)
• Huddan206 / Ladi (rechts/links) (160)
• Die Gleichgültigkeit vieler Menschen beruht auf ein Mangel an Phantasie (168)
• Billie hatte kein Herz (168)
• Der Friedhof (- von Mariefred!) (170)
• Aus den Haaren der Frauen stieg ein Duft auf (181)
• Das Gör – das Mädchen ist noch ein Neutrum (184)
• Martje Flors Trinkspruch (10 J.) : „Up dat es uns wohl goh up unsre ohlen Tage“ 207 (201)

205 „messing(i)sch, missingsch“ - Kluge. Etymologisches Wörterbuch der deutschen Sprache :


Eine andere Theorie der Worterklärung leitet den Namen von Messing her, einer Legierung aus Zink und Kupfer, da im
Missingsch Hochdeutsch und niederdeutsche Dialekte gemischt werden
206 hülen, behüten, huddan» - Full text of "Ansichten über die keltischen Alterthümer, die ...
207 »Auf daß es im Alter, ich trink euch das, Im Alter uns wohlergehe«.
Nachwort (205) von Marcel Reich-Ranicki
• Und folgt ihr dieses Büchleins Lehren
und küsst ihr euch, ihr Wölfchen und ihr Clairen -:
dann denkt an mich. (209)
• Am Friedhof von Mariefred wurde Kurt Tucholsky bestattet. Der Ort der Beisetzung wurde
noch jahrelang geheimgehalten. (211)
205 Der Gotteswahn - von Richard Dawkins (2006)
• Originaltitel: The God Delusion
• Ausgabe: 2006
• ISBN: 978-3-550-08688-5
• Umfang: 565 Seiten

Inhalt / Struktur
1. Ein tief religiöser Ungläubiger
2. Die Gotteshypothese
3. Argumente für die Existenz Gottes
4. Warum es mit ziemlicher Sicherheit keinen Gott gibt
5. Die Wurzeln der Religion
6. Die Wurzeln der Moral: Warum sind wir gut?
7. Das "gute" Buch und der wandelbare ethische Zeitgeist
8. Was ist denn so schlimm an der Religion?
9. Kindheit, Kindesmisshandlung
10.Eine notwendige Lücke?

Zusammenfassung
Das Buch unternimmt den ersten ernsthaften Versuch, die Existenz Gottes zu beweisen, bzw. zu
verneinen, indem man die Existenzbeweise überprüft. Der Autor Richard Dawkins lebt und lehrt in
GB an der Universität von Oxford.

Argumente
• Die Komplexität der Schöpfung entsteht durch natürlicher Selektion. Eine Intelligenz oder
Zufall wird dazu nicht benötigt.
• Die gezielte Gestaltung ist eine Illusion (Seite 222). Religion ist Kadavergehorsamkeit (Seite
246).
• Kinder sind geborene Theisten und manche bleiben lebenslang Theisten (Seite 252).
• Wir brauchen Gott nicht um gut zu sein (Seite 314).
• 50% der US-Bürger nehmen die Bibel wörtlich (Seite 329).
• Nur 7% der US-Wissenschaftlern glaubt an einen persönlichen Gott (Seite 142).
• Dawkins Thesen: Es gibt keinen Gott und wir brauchen keine Religion um moralisch zu sein
(Seite 390). Wir können die Wurzeln der Religion und Moral auch mit nicht-religiösen
Begriffen erklären (Seite 390).

Bei den Physikern und Biologen gibt es kaum religiös überzeugten Gläubige.
Gläubige sind vielmehr in vielen Ländern durch sozialer Kontrolle gezwungen sich als "religiös" zu
bekennen. Beeindruckend sind die Argumente, womit die Kindesmisshandlung durch sozialer,
religiöser Druck (insbes. in der USA) beschrieben werden (Kap. 9).
Meine Meinung
Das Buch ist ein ernsthafter Versuch die Existenz Gottes auf wissenschaftlichem Wege zu prüfen.
Im größten Experiment zum Test dieser Theorie ("es gibt keinen Gott") wurde die alte Religion
ersetzt durch einer neuen Religion ("Kommunismus").
Dieses Experiment endete jedoch in einem Desaster. Das liegt vielleicht daran, dass 95% der
Menschen religiös sein will...
206 Donau, Fürsten und Druiden - Kelten entlang der Donau (2006)
• Autoren: (Hrsg.) (2006)
Eva Bayer-Niemeier,
Sabine Hagmann,
Ernst Lauermann
• ISBN: Nr. 3-85460-231-6
• Katalog: Neue Folge 464
• Umfang: Heft, 126 Seiten mit vielen, sehr schönen Farbfotos

Struktur
• Der Osthallstattkreis und seine Chronologie
• Fürstengräber der Hallstattkultur im Osten Österreichs
• Gab es Hallsattzeitliche "Fürstensitze" im Weinviertel?
• Die Situla von Kuffran (Situla von Kuffern), ein Beispiel der Situlenkunst
• Die Heuneburg an der oberen Donau - ein frühkeltischer Fürstensitz des 6. und 5.
Jahrhundert v.Chr.
• Wall und Graben, Haus und Tor
• Fernkontakte und Handel seit der Hallstattzeit
• Hallstattzeitliche Herrenhöfe
• Die Latenekultur (450-15 v.Chr.)
• Götterglauben der Kelten
• Keltische Heiligtümer
• Die Keltischen Viereckschanzen
• Manching - Keltische Großsiedlung an der Donau
• Kelten in der Region Deggendorf
• Straubing zur Zeit der Kelten
• Boiodurum - Die Kelten in Passau

Notizen
• Ortsnamen mit "lewer" deuten auf "Grabhügel". (Seite 12).
• Fürstensitze weisen folgende Merkmale auf: Nahegelegene Großgrabhügel, Funde aus
internationalem Handelsverkehr, Handwerker met fortschrittlicher Technik, eine große
Außensiedlung in der Umgebung. (seiet 24).
• Mauer aus luftgetrockneten Lehmziegeln (mindestens etwa 3m hoch) mit einer 3m breiten
Sockel aus Kalksteinen (0,3m - 1,1 m hoch) auf der Nordwestseite der Heuneburg, etwa 600
v.C. (24).
• Lehmziegel (Quadratisch: Gr. Tetradoron) mit Standardmaß 40 x 40 cm, bzw.
Rechteckziegel 60 x 40 cm (27)
• Die Heuneburg (erst ausgegraben zwischen 1950 und 1970) könnte Pyrene sein. Bei
Herodot (II, 32,2) heißt es im Kapitel über Ägypten:
Denn der Istros (d.h. die Donau) der von den Kelten und der Stadt Pyrene herkommt, nimmt
seinen Lauf mitten druch Europa. Die Kelten wohnen aber jenseits der Säulen des Herakles
(d.h. Gibraltar) als Grenznachbarn der Kynesier, die am weitesten gen Sonnenuntergang von
allen Bewohnern Europas sitzen. (Seite 27). Die Identifizierung Pyrenes wird kontrovers
diskutiert. Die Alternative wäre eine Siedlung Pyrene in den Pyrenäen, wo man die
Donauquellen lt. Weltkarte des Herdots um 450 v.C. vermutet hat. Vielleicht betrifft es aber
auch einen Namensverwechslung in der Legende der Geliebte des Herakles (Pyrene) und
Tochter der Bebryx, die im Gebirge der Pyrenäen beerdigt wurde. Daraus leite sich der
Name Pyrenäen aus Pyrene ab.
• Zahlreiche Fundstücke der Heuneburg belegen Übernahme der Techniken aus dem
Mittelmeerraum und Handelskontakte zu Griechenland. Bernsteinperlen und Zierknöpfe aus
Bernstein belegen die Handelsverbindungen nach Norden (Seite 28).
• Um 550 v.C. wurden die Lehmziegelmauerreste der Heuneburg nach einer Feuerbrunst
geschleift und eine Holz-Erde-mauer errichtet. Es sind Kontakte nach Massalia (Haus der
Salier, Marseille) nachweisbar. (30).
• Frühkeltische Befestigte Siedlungen (nach Rieckhoff/Biel 2001) befinden sich: 208
in Frankreick: Bourges, Mont Lassois, Chassey-le-Champ, Camp-du-Chateau bei Salins-les-
Bains, Britzyberg bei Illfurth, Hexenberg bei Lentenheim
in der Schweiz: Chatillon-sur-Glane bei Posieux, Mont Vully, Baarburg bei Baar, Üetlilberg
bei Stallikon
in Deutschland: Münsterberg bei Breisach, Kapf bei Villingen, Hohenasperg, Heuneburg,
Goldberg, Marienberg von Würzburg, Schlossberg von Nagold.
• Für den Transport wurden in der frühen Keltenzeit Wasserstrassen benutzt. Flachbodige
Boote mit einer Länge von ca. 10 m. Ziel- und Ausgangspunkte sind das Salzbergwerk in
Hallstatt, die Zinnvorkommen an der bretonischen Küste bzw. Cornwall (Cassiteriden) Um
aus dem Süden kommend diese Lagerstätten zu erreichen, gründeten die Estrusker die
Handelsstationen im Rhonedelta für die Strecke Rhone/Saone. (Seite 42).
In der 2. Hälfte des 6. JH. verloren die Etrusker nach der Gründung Marseilles die
Vormachtsstellung and die Griechen. Bei der Seeschlacht bei Alalia vor Korsika verloren die
Griechen die Option der Atlantikroute per Schiff an die Phöniker.
• Die Aussage auf Seite 43: "Eine besonders günstige Verkehrslage läßt sich für den keltischen
Sitz am Ipf im Nördlinger Ries wie auch am Hohenasperg in Süddeutschland nicht
feststellen" ist nicht richtig. Die Landverbindung zwischen Rhein und Donau verlauft
entweder (für kleine Schiffe) übers Neckartal (mit dem Hohenasperg) bis zur Heuneburg
oder aber übers Remstal mit dem Hohenasperg) zum Ipf und von dort (für größere Schiffe)
zur Donau.
Ab der Heuneburg ist die Donau schiffbar. Die Heuneburg blühte um 600 v.C. bereits vor
vor der Absperrung der Seehandelsstrassen (Seite 44).
• Ab dem beginnenden 5. JH. verliert die Rohne-Route nach einem Niedergang der Siedlung
Marseille ihre Bedeutung (Seite 45).
• Um 480 v.C. fällt die Heuneburg einem Feuer zum Opfer (Seite 45). Der Handelsweg
verlagert sich nach Norden (Rhein & Moselbereich) (46).

208 siehe Google-Maps-Karte der frühkeltischen Herrensitze und Handelsrouten


207 Teutates & Konsorten – Johannes Lehmann (2006)
• Untertitel: Reise zu den Kelten in Südwestdeutschland
• Verlag: Silberburg-Verlag
• Umfang: 180 Seiten, gebunden mit vielen schönen Bildern.

Notizen
• Hochdorf IV – Textilfunde (292 Seiten, veröffentlicht 1999): Rot aus Krapp, Gelb aus
Färberginster, Blau aus Färberwaid (Seite 35-36)
• Barbarenstoffe waren bunt (37)
• Das Verzehren von Hühnern, Gänsen und Hasen galt bei den Kelten als Sünde (41)
• Keltische Mähmaschine (2e JH. nach C.) (43-44)
• Webkeller mit gleich bleibender Feuchtigkeit (46)
• Viereckschanzen hatten auf der Nordseite nie ein Tor209 (51-52)
• Keltenmauer (55)
• Doppelkopf mit einem Menschenmasken- und rückwärts ein Widdergesicht (Donnersberg,
56)
• Griechische Scherben auf dem Heuneburg gefunden (63)
• Luftziegel sind nur für trockenes Klime geeignet (64)
• Pyrene („Feuer“?) als Oppidum → mit Zangentor (65-68)
• Dunum = „Mauer“ („Town“) - Cambodunum (Kempten) liegt an einer Flusskrümmung (71)
• Wer als letzter (bewaffnet) zum Volksentscheid eintraf wurde gefoltert und getötet (76)
• Von den Grabbeigaben in Hochdorf wurde der Halsreif absichtlich gebrochen (86)
• Der Fürst war in einem roten Mantel gehüllt- Rot = die Farbe des Todes (86)
• Ilia: das goldene Kästchen mit den Gebeinen Hektors war mit roten Gewändern umhüllt (86)
• Antike Grabkammern waren rot ausgemalt.
• Rot & Blau waren die Farben, die in der Grabkammer in Hochdorf vorherrschten (86)
• Der Leichnam wurde mit Salz oder Honig konserviert (87)
• „Gw“ wird als „B“ ausgesprochen. Aus einem langen „E“ wird ein langes „I“ (90)
• Der König (Latein: Rex) wird in Irisch „Ri“ → Vercingetorix (90)
• Eisen = Isarno210 (90)
• Kalender von Coligny (91)
• 12 Rennöfen – Neuenbürg-Waldrennach im Schwarzwald (92)
• Bohnerz (93)
• Schwertklingen mit Damaszener-Technik herstellen (94)
• Glas ersetzte Saprolit211- und Gagatringe (Gagatfunde auf der schwäbischen Alb) (97)
• Die 400 Namen der Götter (102)
• Der Name des keltischen Sonnengottes sei Bel gewesen (103)
• Lucanus (1e JH. AD) erwähnt: Teutates, Esus212, Taranis (→ Mars, Merkur, Jupiter) (103)
• Taranis (Donnergott, stilisiertes Auge, Hauptgott der Festlandkelten) (104,105)
• Teutates (→ Mars oder Merkur), menschliche Figur mit Widdermaske (105)
• Esus (janusköpfige213 Gott der Erde, die Menschenopfer wurden zwischen zwei gewaltsam
niedergebogenen Bäumen festgebunden und beim Emporschnellen zerrissen (106)
• Cernunnos (Fruchtbarkeitsgott), Lug (Lugus)(→ Apollo), Belenus (→ Apollo) (106)
209 Die Schanzen haben nur einen Zugang, der offenbar nie im Norden lag.
210 Zusammenhang mit dem Fluss „Isar“?
211 Versteinerter Faulschlamm aus Nordböhmen
212 Vergleichbar mit Sius (?)
213 Wie der Hermes (Merkurgestalt) von Roquepertuse (??)...
• Der einstürzende Himmel (Strabon) (107)
• Weiterleben nach dem Tod (Diodor) (107)
• Hügelgrab = „Side“ ((Wohn-?)„Sitz“) (108)
• Übeltäter werden 5 Jahre214 lang gefangen gehalten (110)
• Roquepertuse (111)
• Weidenmann (111)
• Drys = Eiche (112)
• Viereckschanzen dienen landwirtschaftlichen Zwecken (120)
• Bernsteinfund au dem Hohmichele (157)
• „Heiden“-Bühl (158)

214 Genau so lange wie der Kalender von Coligny reicht...


208 dtv-Atlas Weltgeschichte – Von Anfäng bis zur Gegenwart (2006)
• Autoren: Hermann Kinder / Werner Hilgemann / Manfred Hergt
• Umfang: 668 Seiten mit 267 Abbildungsseiten in Farbe
• Verlag: Deutscher Taschenbuch Verlag (2006)
• ISBN:978-3-423-08598-3

Struktur
• Ur- und Frühgeschichte
• Hochkulturen
• Antike-Griechenland
• Antike-Hellenismus
• Antike-Rom
• Frühes Mittelalter
• Hohes Mittelalter
• Spätmittelalter
• Zeitwende
• Zeitalter der Glaubensspaltung
• Zeitalter der Vernunft
• Zeit der großen Revolutionen
• Zeitalter Napoleons
• Zeitalter der Restauration und Revolution
• Zeitalter der Nationalstaaten
• Zeitalter des Imperialismus
• Erster Weltkrieg
• Zeit zwischen den Weltkriegen
• Zweiter Weltkrieg
• Zeitgeschichte ab 1945

Notizen
• Indogermanen können nicht archäologisch zugeordnet werden. (Seite 41)
Zuordnung der Indogermanen über vorhandenen Gerätschaften (Wagen, Rad, usw.)
Pferd gehört z.B. nicht zum ältesten Bestand.
Grundbestand: Vater, Mutter, ...
Nur zwei Götter gehören zum Grundbestand: der Himmels-Vater (-> Zeus) und eine Göttin
der Morgenröte (Eos oder eigentlich "Haeoos" / Aurora ?). Aurora wird abgeleitet aus Gr.:
"ausosa" von Eos, vgl. ->> Niederländisch Ooster-, Deutsch: Oster-
->> Es scheint sich dabei einfach um die im Osten aufsteigende Sonne zu handeln.
• Auch ein allgemeines Wort für Gott ist vorhanden. (Seite 41)
Bronze kam erst auf als die Trennung in Einzellinien bereits weit fortgeschritten war (2000
vor C.).
Wg. Formierteit des Griechischen und Hethitischen muss der Ansatz der urindoeuropäischen
Sprache vor dem 3. Jahrtausend v.C. suchen.
• Handel und Depotfunde für Bernstein im Baltikum und an der Westküste Dänemarks (Seite
18)
• Der Fluchtweg der Ambrones, Harudes Teutonen und Cimbren (Seite 88)
Der Fluchtweg der Ambrones, Harudes, Teutonen und Cimbren wurde kartographisch dokumentiert
auf Seite 88 dtv-Atlas Weltgeschichte (2006). Daraus ist ersichtlich, dass die Germanen/Kelten auf
ihren Expeditionen "mit Kind und Ochsenkarren" ziemlich unbehelligt von den Nachbarvölkern
sehr lange Strecken zurücklegen konnten.
Um 120 vor Christus beginnen die Cimbern und Teutonen, zusammen mit den Ambronen aus
Jütland einen Krieg gegen die Römer. Der Germanenstamm Ambronen (oder Amburonen) aus
Jütland ist zu dieser Zeit wohl der Organisator für den Amber- oder Bernsteinhandel aus dem
Bereich der Bernsteininseln (Glaesaria). Der Name Amburonen bezieht sich vielleicht
auf den Namen Hamburg.
Die gemeinsame Kriegsmacht der Germanen zieht im Gebiet zwischen der Elbe und Oder gen
Süden. Die zugehörige Route folgt dabei wohl eine Bernsteinstrasse (vom Norden Jütlands bis
Hamburg, dann von Hamburg nach Berlin, Prag bis zum Mündungsgebiet der Drawa in die Donau
nahe Belgrad. Dort gründen die Teutonen die Stadt Teutoburgium.
Anschließend zieht die Kriegsmacht entlang der Sava nach Norden. In der Schlacht von Noreia
(Zagreb, Kärnten, 113 v.C) besiegt die Germanenarmee die Römer. Die Germanen ziehen weiter
nach Norden bis zur Mainmündung in den Rhein, wenden sich dann nach Süden in das Rhonetal.
Dort besiegen sie es 109 und 105 v.C. bei Arausio die Römerarmee. In Rom bricht Panik aus (2.
Keltensturm). Der zum Konsul gewählte Marius (104 v.C.) führt eine Heeresreform durch und
bildet aus Proletariern eine Berufsarmee.
Die Teutonen und Ambronen ziehen durch Gallien nach Paris. Von Paris folgt die Armee die
Bernsteinstrasse nach Bern, überquert die Alpen am Bernhardpass und erreicht Aquae Sextiae bei
Marseille um 102 v.C. Es kommt nun zur Schlacht mit den Römern. Mit der reformierten Armee
besiegt Marius die Teutonen und Ambronen in der Schlacht bei Aquae Sextiae (102 v.C.).
Die Cimbern ziehen dagegen weiter südlich durch Spanien und wenden sich bei Barcelona nach
Norden, überqueren die Pyrenäen und ziehen 104 v.C. durch Gallien nach Paris. Von Paris folgt die
Armee die Bernsteinstrasse nach Bern, wendet sich ostwärts und überquert den Brennerpass und
zieht nach Mailand, wo die Kriegsmacht auf die Römerlegionen stösst. Dort besiegen die Römer die
Cimbren in der Schlacht bei Vercellae (101 v.C.).
Es fällt auf, dass fast alle Armeebewegungen Bernsteinrouten folgen, die zugleich die
Flußüberquerungen soviel wie möglich meiden. Der 2. Keltensturm ist offensichtlich ein letzter
Versuch der Germanen, den Bernsteinhandel von den friesischen Bernsteininseln (Glaesaria) und
Dänemark in den Süden zu sichern. Der Feldzug quer durch Europa streift alle zu dieser Zeit
wichtigen Bernsteinrouten nördlich der Alpen. Nach den Niederlagen bei Aquae Sextiae und
Vercellae geben die Ambronen den norddeutschen Bernsteinhandel auf.
209 Mehr bedarfs nicht - ausgewählt von Jörg Amann
• Untertitel: 12 mal 12 beste deutsche Gedichte
• Verlag: Piper
• ISBN: 978-3-492-04914-6
• ausgewählt und mit einem Vorwort von Jürg Amann

Inhalt
die 144 besten Gedichte von 12 Dichtern als Kanon der deutschsprachigen Lyrik von der Klassik
bis heute.
• Johann Wolfgang von Goethe
• Friedrich Hölderlin
• Eduard Mörike
• C.F. Meyer
• Georg Trakl
• Rainer Maria Rilke
• Hugo von Hofmannsthal
• Else Lasker-Schüler
• Gottfried Benn
• Bertolt Brecht
• Paul Celan
• Ingeborg Bachmann

Beurteilung
Das Hardcoverbuch ist sehr schöne gestaltet. Die Gedichte sind als Standardkanon bekannt.
Am besten gefällt mir aber:
• Erlkönig von Johann Wolfgang von Goethe (Seite 33)
• Herbsttag von Rainer Maria Rilke (118)
• Der Panther von Rainer Maria Rilke (120)
• Erinnerung an die Marie A. von Bertolt Brecht (183)
• An die Nachgeborenen von Bertolt Brecht (195)
• Psalm von Paul Celan (1920-1970) (211)

Notizen
• Zum Vaters Tod als Variante des Erlkönigs
Dieses Gedicht basiert auf dem Gedicht "Erlkönig" von Johann Wolfgang Goethe.
• Niemand hat den Menschen erschaffen
dem Psalm des Dichters Paul Celan (1920-1970) gewidmet.
Gewiß war es Homer, der das Wortspiel Nemo als Erster dokumentiert hat.
Im Psalm hat dieses Wortspiel mich zu eine weitere Variante geführt.
210 Mein Leben ohne Gestern – von Lisa Genova (2007)
• Originaltitel: Still Alice
• Verlag. Luebbe
• Umfang: 317 Seiten

Notizen
• Periode: September 2003-September 2005
• Der intakte Zustand eines Neurons hängt von seiner Fähigkeit ab, mit anderen Neuronen zu
kommunizieren. Neuronen, die außerstande sind zu anderen Neuronen erfolgreich
Verbindung aufzunehmen, verkümmern. Sobald es nutzlos geworden ist, stirbt ein
aufgegebenes Neuron ab.
211 Wer bin ich - von Richard David Precht (2007)
• Untertitel: Eine philosophische Reise
• Verlag: Goldmann (2007)
• ISBN: 978-3-442-31143-9
• Umfang: 400 Seiten
• Kategorie: Einführung in die großen philosophischen Fragen des Lebens
• 27 Jan. 2010 von JWR

Struktur
• Was kann ich wissen?
• Was soll ich tun?
• Was darf ich hoffen ?

Notizen
• Nietzsche: Der Mensch ist nur ein kluges Tier (21)
• Nietzsche: Wahrheit und Lüge (Seite 24)
• Nietzsche: Biologische Daseinslehre ohne Gott (24)
• Die Geschichte von Lucy (Ableitung von The Beatles: Lucy in the Sky with Diamonds) (30)
• Primaten können nur eine Bewustseinszustand auf einmal wahrnehmen (34)
• (Der Gehirnforscher) Santiago Ramon y Cajus (40)
• Die 3-teilige Gehirnstruktur (44)
• Die Struktur des Ich: "I" & sein Partner "me" (68)
• Zu Freud: Bereits Nietzsche kannte das Es, Ich und Über-Ich (89)
• Savants: Kim Peek kann 12.000 Bücher Wort für Wort auswendig215 (103)
• Alles was wir wissen ist an Sprache gebunden (107)
• Menschen kommen mit einem angeborenen Sinn für Sprache und Grammatik zur Welt.
Kleinkinder lernen die erste Sprache automatisch Sie wächst ihnen wie die körperlichen
Gliedmaßen (115)
• Die Missionarsstellung oder Bonobo-Stellung (136)
• Schopenhauer: Nicht die Vernunft, sondern der Wille ist der Herr (149)
• Benjamin Libet → Schlussfolgerungen über die Freiheit des menschlichen Willens (151)
• Von der Absicht bis zur Handbewegung: 1 Sek. (151)
• Die Entscheidung kommt vor dem Wissen (152)
• Der freie Unwille (154)
• Phineas Gage (157)
• Die unbeabsichtigte Schwangerschaft (186)
• Kindsmord (187)
• Dürfen wir Tiere essen ? (210)
• Sollen Menschenaffen Menschenrechte haben ? (221)
• Das geklonte Schaf Dolly war ungesund (243)
• Anselm von Canterbury: Gibt es Gott ? (277)
• Der Satz "Ich liebe Dich" entspricht einem ganzen System von Versprechungen und
Erwartungen (305)
• Sartre (313)
• Sartre: Der Mensch ist das einzige Tier, das sich beschäftigen kann mit dem was nicht
existiert (318)
215In seinem Gehirn waren beide Gehirnhälften waren nur minimal miteinander verbunden
• Robinsoninsel : Mas a Tierra liegt vor der chilenischen Küste (328)
• Im Grundgesetz steht: "Eigentum verpflichtet" (330)
• Plato: Höhlengleichnis (369)

Details zu Lucy und Lucy in the Sky with Diamonds


Am 28.2.1967 schlossen sich die Beatles in den Abbey Road Studios in London ein und nahmen für
das berühmte Album Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band den Titel Lucy in the Sky with
Diamonds auf. Lucy ist aber eine Klassenkamaradin von Lennons Sohn Julian, die er seinem Vater
zuvor auf einer selbst gezeichneten Zeichnung als "Lucy in the Sky with Diamonds" gezeigt hatte.
Als dann einigen Jahre später eine Anthropologengruppe im Hochland Äthiopiens den bisher
ältesten Knochen eines aufrecht gehenden, weiblichen, menschenähnlichen Primaten entdeckte,
spielte der Kassettenrecorder gerade ununterbrochen den Titel Lucy in the Sky with Diamonds.
Deshalb wurde die gefundene Dame nach dem Lied oder vielmehr nach der Klassenkameradin von
Julian Lennon kurzerhand Lucy genannt.

Details zum Thema Missionarsstellung


Ein Geschlechtsakt in Missionarsstellung ist nach einer Studie von Alfred Kinsey im Westen mit
91% die häufigste Haltung. Ihren Namen hat diese Stellung nach landläufiger Meinung daher, dass
christliche Missionare bei der Christianisierung anderer Völker diese Stellung als die einzig
zulässige beim Geschlechtsverkehr zwischen Eheleuten durchzusetzen versuchten. In der
Kamasutra fehlt merkwürdigerweise die Missionarsstellung.
Ein Geschlechtsakt in Missionarsstellung muß im Altertum eine einzigartiges Merkmal des
Menschen gewesen sein. Diese Auffassung könnte man damals ggf. als Unterschiedsmerkmal zur
Tierwelt herangezogen haben. Menschen und Menschenaffen sind die einzigen Lebewesen auf der
Erde, die den Geschlechtsakt auch in nennenswertem Ausmaß von Angesicht zu Angesicht
praktizieren – und damit wesentlich direkter auf den im Gesicht ablesbaren Gefühlszustand des
Partners reagieren können. Die Missionarsstellung wird u.a. auch von der Primatenart Bonobo in
etwa zu 30% der Sexkontakten praktiziert– Frans de Waal[2]. Die Bonobos und Gorillas waren
jedoch bis vor wenigen Jahrzehnten praktisch unbekannt. Siehe:

Ungeklärt ist die Idee, dass die Missionarsstellung eine Rolle spielt bei der Entwicklung der
androgynen Schöpfungslegende im Sohar, in der letztendlich beschreiben wird, wie der Schöpfer
die Frau wie eine Braut schmückt und sie zur Wiedervereinigung zur androgynen Einheit vor ihrem
Bräutigam führt: von Angesicht zu Angesicht.
Für die Katholische Kirche ist der Geschlechtsakt nur in einer normalen androgynen Ehe erlaubt.
Vergleiche dazu Genesis (2:24): "Darum verlässt der Mann Vater und Mutter und bindet sich an
seine Frau und sie werden ein Fleisch". Zur Begründung dieser Vorschrift ist die
Schöpfungslegende der androgynen Schöpfung selbstverständlich hervorragend geeignet, denn
darin wird der erste Mensch Adam in Mann und Frau aufgeteilt um wiederum die ursprünglich
ideale androgyne Gestalt zu erreichen.
Im Mittelalter haben Thomas von Aquino und andere Kirchenväter die Missionarsstellung
empfohlen. Homosexualität wurde als abartig betrachtet. Vielleicht hat die mittelalterliche Kirche
nach einer Studie des Sohars die Missionarsstellung auf der Basis der androgynen Schöpfungslehre
befohlen.
Weitere Zitate mit Bezug auf dieses Themas sind:
• Im Alten Testament (Lev 18:19 und Lev 20:13-14, Leviticus)
• Im Neuen Testament (Rom 1:26-27 von Paulus)
212 Jahres-Chronik - Der Spiegel (2008)
• Verlag: Spiegel-Verlag
• Umfang: 242 Seiten A4

Notizen
• Themen des Jahres:
1. Finanzkrise (Furcht vor der Kernschmelze, Seite 13-21),
2. Konjunktur („Der Markt braucht Regeln“, Seite 22-24),
3. Spekulanten (Könige der Geldhäuser, Seite 26-27),
mit einer hervorragenden Analyse der Finanzkrise (Stand 2008).
• Erfinder des Raubtierkapitalismus ist das angelsächsische Investmentbanking (20)
• „Es wird behauptet die Investmentbanken untergegangen seien“ (20)
• Investmentbanker & Commercial Banker (26)
• Eigenhandel (26)
• Anshu Jain (27)
• „Tot ist das Investmentbanking damit nicht“ (Seite 27)
213 Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – von Bastian Sick (2008)
• Folge 1-3 in einem Band
• KiWi-Paperback
• Umfang 762 Seiten
• gutes Register

Notizen
• Der Wagen – der Fiesta, Das Auto – das Fiesta, Die Limousine – die Fiesta (27)
• Die Zigarette – die Camel, der Qualmstengel – der Camel
• Paars = violett (33)
• Chaosse als Mehrzahl von Chaos (60)
• Muehlenberg-Legende: Deutsch als Amtssprache der USA. Wahrer Kern: die Petition (1794)
auf Seite 137
• Farben (170)
• Vorprogrammiert ist falsch – programmiert ist richtig (233)
• In Köllner Dialekt ist „Dat Mensch“ ein Neutrum216 (378).
• Das fehlende Wort für Undurstig (402)
• Was vom Apfel übrig bleibt – Niederländisch: Klokhuis (404)
• Die Kartoffel ist weiblich und (laut Bastian Sick) somit auch sein Name. Das stimmt aber
nicht, weil jeder Name im diminutiv ein Neutrum sein muss. Das Bintje ist deshalb nicht
weiblich, sonder Neutrum. (642)

216In Niederlandisch ist das Mensch eine verabscheuungswürdige weibliche Person – Dat Mensch wäre jedoch eine
wunderbare androgyne Bezeichnung für den ersten mannweiblichen Menschen Adam.
214 Das Weltgeheimnis – von Thomas de Padova (2009)
• Untertitel: Kepler, Galilei und die Vermessung des Himmels
• Verlag: Piper
• Umfang: 352 Seiten

Notizen
• Die Kühlschränke von Professor Ketterle (16)
• Die Verwendung einer Blende ist Galileo's Schlüssel zum Erfolg (30, 276)
• Europa auf einer Landkarte als Mädchen mit einem langen Kleid (53)
• Im Teleskop nimmt Galileo für normale Menschen unsichtbare Sterne wahr (58) – genauso wie
die Verschwörungstheoretiker die Realität
• Planeten sind kreisförmig, Sterne sind punktförmig (59)
• Robert Hooke sieht den Mikrokosmos mit dem Mikroskop (1665) (62)
• In der Astronomie gibt es eine Ära vor und eine Ära nach dem Fernrohr (68) – genauso gibt es eine
Ära vor und eine Ära nach 9/11
• Die Ringe des Saturns werden als „Planeten“ entdeckt (108)
• Die Quintenzirkel passt nicht zur Theorie der einfachen Zahlenbrücken (127)
• Weil der Stadt ist die Keplerstadt (133)
• Antikhera (214)
• Martianus Capella (aus Carthago, 500) vermittelt dass die Planeten Merkur & Venus beide
um die Sonne laufen (244) - das wusste Plato auch bereits: die uneheliche Kinder des Zeus!
• Der Beweis der allgemeinen Relativitätstheorie stammt von Eddington (251)
• Venus ahmt die Mondphasen nach (259)
• Die Zentralposition der Welt im Weltall und die Kreisbahnen sind Illusionen (304)
• Der Dialog van Galileo Galilei (307)
• Eine neue Einsicht wirkt überzeugend weil die Gegner nach und nach aussterben (310)
• Galileo akzeptiert Linienbewegungen und Kreise, aber keine Ellipse (311)
• Galileo krempelt die aristotelische Physik um (315)
• Wallenstein wurde ermordet (321)
• Der Papst als Simplicio im Dialog war keine gute Idee (321)
• Ebbe und Flut (325)
215 So regiert die Kanzlerin - von Margaret Heckel (2009) 217
• Untertitel: Eine Reportage
• Verlag: Piper
• Umfang: 256 Seiten

Notizen
Genaue Dokumentation von der schrittweisen Ablaufstufen der Finanzkrise:
• Der Tag, an dem die Banken gerettet werden: Freitag, 10 Oktober 2008 (9). Es ist die größte
Staatsintervention der Geschichte.

Oft frage ich mich, was denn geschehen wäre, wenn man die Banken aus irgendeinem
verrückten Grund nicht gerettet hätte. Das wäre wahrscheinlich unsere Rettung gewesen, denn
dann wäre der Schaden begrenzt gewesen. Nun aber ist er unbegrenzt, grenzenlos,
unermesslich, gigantisch....

• Wie der 480-Milliarden Bankenschirm aufgespannt wird


• Die Garantie aller Spargelder (5 Oktober, 2008, 65)
• Verstaatlichung der US-Hypothekenbanken: 7 September 2008 (39)
• Lehmann-Pleiter: 15 September 2008 (42)

217So regiert die Kanzlerin: Eine Reportage von Margaret Heckel von Piper Taschenbuch (1. Januar 2011)
216 Euroland - wo unser Geld verbrennt–von Thomas Wieczorek (2010)
• Untertitel: Wer an dem Schlamassel schuld ist und warum wir immer zahlen müssen
• veröffentlicht als Knaur Taschenbuch
• ISBN 978-3-426-78446-4

Thema: Eurokrise
Ist €uer €uroland am Ende? Droht uns die Pleite?
„Der Autor deckt die Hintergründe der Wirtschafts- und Finanzkrise auf und zeigt, wie
dubiose Ratingagenturen, Investorenkartelle und neoliberale Politiker die Europäische
Währungsunion systematisch ausplündern. Den Profit machen die Reichen und Mächtigen –
zu Lasten der Bürger, die auf jedem Fall die Zeche zahlen werden.“
Das hochaktuelle Buch zeichnet in reißerischer Sprache die unverantwortliche Finanzpolitik südlich
und nördlich der Alpen auf.

Beurteilung
Ein unangenehmes Buch, das zwar früh erschienen ist, aber erst nach Einbruch der Katastrophe
gelesen wird. Von den fünf Weisen (oder waren es sieben?), die angeblich jedes Jahr unsere
Wirtschaftsdaten prophezeien hat keiner gewusst, was in diesem Buch angekündigt und jetzt
durchgeführt wird. Als Weihnachtsgeschenk an die Weisen hätte das Buch „Euroland - wo unser
Geld verbrennt“ da gewiss zur Aha-Erleuchtung beigetragen.

Notizen
Nun werden jedoch löchrige Schutzschirme mit noch löchrigeren und noch kostspieligeren
Schutzschirmen abgeschirmt. Tatsächlich rauben die Rettungsaktionen auch dem reichsten Staat die
Finanzkraft für Sozialpolitik. Dass es dann für die schwachen erst recht nicht reicht, ist sonnenklar.
Während dem Normalbürger das Schneeballsystem gesetzlich vorenthalten wird, darf in der
Finanzbranche jeder Investmentbanker mitspielen, aber bereits Bertolt Brecht sagte zurecht:
„Was ist ein Einbruch in eine Bank gegen die Gründung einer Bank?“
Nun wird zur Tilgung der Staatsschulden Volkseigentum in der Regel begleitet von Skandalen an
Private verkauft. Inzwischen sind die ehemalige Staatsbetriebe (Post, Telekom, Bahn,
Stromkonzerne, Banken) bereits ziemlich tief heruntergewirtschaftet. Zur weiteren Finanzierung
muss die Inflation auf einige Prozent angehoben werden.
Um die Maastricht-Kriterien zu erfüllen müssen die Milliarden zur Bankenrettung nicht mehr
bilanziert werden. Die Geldschleuse wird nicht von der EZB, sondern von der Politik gesteuert.
Damit wird die EZB zum Handlanger der Politik.
Mit vielen Details dokumentiert €uroland die Missstände von Finanzpolitik über Lobbyismus,
Gesundheitssystem, Familienpolitik bis zu den deregulierten Arbeitsmarktbedingungen.
Das Buch liefert harter Tobak. Vieles scheint zu stimmen. Immer mehr trifft zu. Man traut sich gar
nicht das Buch zu Ende zu lesen aus Angst, dort stehe, wie es wirklich ausgeht...
217 Eine kurze Geschichte der Menschheit – Yuval Harari (2011)
• Widmung: Im Andenken an meinen Vater Shlomo Harari
• Verlag : Pantheon
• Umfang: 526 Seiten

Notizen Teil 1 – Die kognitieve Revolution


• Sapiens = (1) weise, (2) wissend (13)218
• Schafherde mit Panzern und Atombomben (21)
• Überleben dank einer einmaligen Sprache (31)
• Kognitive Revolution (34)
• Die Obergrenze für eine Organisation = 150 (40)
• Gemeinsame Mythen (41)
• Juristische Funktion (der Firma XXX) (43)
• Zölibats-Gen (50)
• Fiktive Sprache für Dinger die nicht existieren (53)
• Drei Ausrottungswellen

Notizen Teil 2 – Die Vereinigung der Menschheit


• Homo insapiens (101)
• Göbekli Tepe (116)
• Grausamkeit und Liebe (124)
• Zusammenarbeit durch gemeinsame Mythen219 (132)
• Voltaire: mein Anwalt, mein Schneider und … sollen an Gott glauben (141)
• Mit einem Bajonett kann man viel machen, aber darauf sitzen kann man nicht (142)
• Erfundene Ordnung: Christentum, Demokratie … (143)
• Die Ordnung wird durch Sprache unterstützt (145)
• Konsumismus – Abenteuerlicher Konsumismus (148)
• Mme. Curie starb an aplastischer Anämie (149)
• Alle Gesellschaften haben Kasten / Hierarchien (174)
• Überall werden Männer gegenüber Frauen bevorzugt (181)

Notizen Teil 3 – Die Vereinigung der Menschheit


• Der Erfolg des Geldes (213)
• Silber ist nicht nur ein Luxusgut sondern auch Rohstoff (221)
• Gold ist toleranter als alles andere (228)
• Imperien funktionieren nicht (235)
• Das globale Imperium (252)
• Übermenschliche Ordnung (254)

Notizen Teil 4 – Die wissenschaftliche Revolution


• Die Altersversicherung der Presbyterianischer Kirche (313)
• Auch unwahres Wissen ist Macht (317)
• Der Tod ist nur ein technisches Problem (326)
• Die Behistun-Inschrift von Darius I (365)
218 Homo sapiens = Der wissende Dummkopf (?)
219 Geschrieben oder vermittelt ?
• Die Religion des Kapitalismus (374)
• Vertrauen in der niederländischen Handel und Justiz (389)
• Zuckerhandel (402)
• Glockenton verrät das Wetter (432)
• Die Zerstörung der Familienstruktur und Gemeinschaft (438)
• Das Gehirn wird von Hormonen (Serotin,...) gesteuert (474)
• Wir sind Self-made-Götter (507)
218 Schulden – Die ersten 5000 Jahren - von David Graeber (2011)
• Originaltitel: Debt, the first 5,000 Years
• Umfang: 536 Seiten
• Verlag: Klett-Cotta

Rückblick
Nach dem Lesen von „Schulden“ betrachtet man die anstehende Währungsreform als ganz normale
Entwicklungsstufe.
Unvorstellbar und unglaublich sind die Methoden, womit die US-Privatbanken alle während einer
Rezession durch einem Taschenspielertrick „erwirtschafteten“, verfügbaren Gelder (1000
Milliarden) in US-Staatsanleihen angelegt haben (Seite 388-389).
Die in Kap. 3 beschriebene Staatslogik, dass wir (auch heute noch) alle mit einer Schuld beginnen,
ist fragwürdig, denn wer heute auswandert, darf sich abgesehen von skurrilen Einzelfällen 220 frei
bewegen und irgendwo niederlassen ohne seine „alten“ Jugendschuld aus der Erziehung und
Ausbildung zu tilgen.

Notizen
• Kerbhölzer (Haselzweige) waren Schuldscheine. Der Gläubiger behielt die eine Hälfte
(Stock → Stockholder) (55)
• Das Banknotengeld der ersten erfolgreichen Zentralbank (1694) bestand aus Schuldscheinen
(55).
• Märkte entstanden in der Antike zur Finanzierung der Militärausgaben (56).
• Der Zauberer von Oz221 (1900) - Bimetallismus (59)
• Die Urschuld ist die Schuld aller Lebenden. Das Wort Geld ist mit dem englischen Wort
„guilt“-Schuld im moralischen Sinn, ursprünglich „Entschädigung, Opfer“ verwandt (65)
• „To pay“ ist verwandt mit „pais“-befrieden (67)
• Nietzsche (82)
• Mit Geschenken macht man Sklaven; mit der Peitsche Hunde (85)
• Jubeljahr zur Schuldentilgung (88)
• Thank you – Please – Merci (Have Mercy) (130)
• Rabelais (134)
• Dienstmädchen als Währung (136)
• Kupferdraht als Währung (157)
• Der Hahnenkampf auf Bali (165)222
• Sex zum Vergnügen ist göttlich (190)
• Schleierverbot und Schleierpflicht (194)
• Schlussfolgerung (für Teil 1) (218)
• In Zeiten von Gewaltausbrüchen können Edelmetalle geraubt werden223 (225).
• Wer verschuldet ist, muss notwendigerweise lügen (228)
• Achsenzeit (und Münzprägung) (235)224
• Tempel waren die Aufbewahrungsorte für die Beute (241).

220Zum Beispiel in der ehemaligen DDR


221von L. Frank Baum (1856 - 1919) zur Einführung eines Silberstandards geschrieben.
222Wobei auch 2005 noch die Anwesenheit von Frauen ausgeschlossen wurde.
223Eher scheint mir die schiere Anhäufung von genügend Geld die Gewalt zu provozieren..
224Die Achsenzeit (bei Jaspers: 800 BCE bis 200 BCE, bei David Graeber 800 BCE bis 600 AD) ist eher eine Zeit der
Dokumentation. Das Schreiben jedoch wurde zunächst erfunden um Vermögensverzeichnisse zu dokumentieren.
Alle andere Schriftstücke sind erst später auf der Basis dieser Option aufgebaut worden.
• Um den Perserkrieg zu finanzieren benötigte Alexander für seine Armee (120.000 Soldaten)
etwa eine halbe Tonne Silber pro Tag. Die Sklaven in den Minen waren überwiegend
Kriegsgefangene (242).
• Gier und Großzügigkeit sind komplementär (263)225.
• Stadtstaaten sind Schuldenzentren und werden ausgelöscht (264) oder wie im Mittelalter
aufgegeben (266).
• Kapitalismus und Marktwirtschaft sind paradoxe Paradigmen (Gegensätze) (274)
• Kapitalisten versuchen Monopole zu errichten. Der Moderne Kapitalist errichtet das
Monopol des Gelddruckens (274)
• Spirituelle Schulden (277)
• (Uneinlösbare) Muttermilchschuld: 1580 Liter (278)
• Misslungenes Fiatgeld-System in China (285)
• Bernsteinhandel (287)
• Der Islam verbietet Zinswucher. Im Islam hängen Preise vom Willen Gottes ab. (290-294)
• Virtuelles Geld (297)
• Für den Schuldner ist die Zeit eine Feindin (300)
• Sieben Zähne geopfert für 10,000 Silbermark Steuer (304)
• In Italien übernahmen die Bankiers die Regierung, Gesetzgebung und Armee (307)
• Tauschen und Täuschen sind verwandt (307)
• Der Tempelorden wurde vom Schuldner (König Philipp der Schöne) vernichtet (307)
• Der heilige Gral ist der Blankoscheck, das Fiat-Geld (312)
• Die Beziehung zwischen einem Wort und einer Idee ist arbiträr. Es gibt keinen Grund dafür,
das Englischsprachige das Wort Dog für ein vierbeiniges Tier und God für ein höheres
Wesen verwenden sollen und nicht umgekehrt (316) 226.
• Yin & Yang (318)
• Zitat aus Traven: der Karren (323)
• Der moderne Kapitalismus zwingt uns über soziale Regelungen eine Denkweise auf (336).
• Luther startete die Reformation als Kampf gegen den Zinswucher (1520) (338)
• Überschulden führen zu Aufstand und Revolution (Kasimir – Hohenzollern) (341)
• Wer den Kredit verloren hat ist tot für die Welt (343)
• Die ersten Banknoten als Papiergeld (1694) basieren auf Kriegsschulden (357)
• Locke: Geldmanipulation ist Betrug und Verrat (358)
• In GB wurde der Goldstandard 1717 eingeführt (359)
• Finanzspekulation (Tulpenmanie) in den Niederlanden (359)
• Frankreich schuf das auf Staatsschulden basierende Papiergeld ab (359)
• In Goethes Faust überzeugen Faust & Mephisto den Kaiser dass er mit einem
Taschenspielertrick (mit ungehobenen Bodenschätzen abgesichertes Papiergeld) seine
Schulden bezahlen kann (361)
• Das moderne Bankensystem mach Geld aus dem Nichts (361)
• Ein 5%-Wachstum ist der objektive Maßstab für die Vitalität einer Gesellschaft (363)
• Papiergeld war (ist?) Schuldengeld und Schuldengeld war (ist?) Kriegsgeld (364)

225In Wirklichkeit sind Gier und Großzügigkeit fast nie komplementär, da die Gier die Großzügigkeit in seinem
Umfang immer tausendmal oder noch mehr übersteigt. Hat nicht Carnegie höchstens ein Bruchteil seines
Vermögens für den Bau des Friedenspalast gespendet (und die Spende auch noch vom steuerpflichtigen Vermögen
abgezogen)? - Castra Doloris – auf den Punkt gebracht. Gier und Großzügigkeit sind nur kurz nach dem
Währungsreform wirklich komplementär.
226 Das stimmt natürlich nur falls es sich um einer konzeptlosen Sprache mit willkürlich gewählten Wortgebilden
handelt. Selbstverständlich gibt es zumindest für die bedeutsame Wörter wie „God“ einen genauen Entwurfsplan, das
zum Beispiel für den Begriff „Gott“ im Wesentlichen vokalreiche Klänge vorschreibt. → Die Entstehung der West-
Europäischen Pronomina (Übersicht)
• Bubbles (366)
• Schuldknechtschaft (368)
• Stibitzen am Arbeitsplatz wg. Lohnverzug (371)
• 15 August 1971: Abschaffung Goldstandard wg. Vietnamkrieg-Schulden (379)
• Goldlager in Manhattan (381)
• Fed (383)
• Dollarscheine sind Schuldscheine (383)
• Henry Ford: Eine Revolution würde ausbrechen wenn... (383)
• Ausländische Zentralbanken können mit Dollars gewissermaßen nur US-Staatsanleihen
kaufen (384)
• US-Staatsschulden sind so hoch wie der Verteidigungshaushalt (900 Milliarden US$) (384).
• Ausmaß der Finanzkrise und Staatsschulden (3600 Milliarden), die aber nie zurückgezahlt
werden (387)
• Die US-Privatbanken haben alle während einer Rezession durch einem Taschenspielertrick
„erwirtschafteten“ verfügbaren Gelder (1000 Milliarden) in US-Staatsanleihen angelegt
(388-389)
• Keynianische Ära (392)
• Lobbyismus = lizenzierte Korruption (395)
• Neoliberalismus (395)
• Repo Man (397)
• US-Haushalte haben Schulden in Höhe von 130% des Einkommens227 (398)
• Ablassjahr (410)
• Steuerschuld, die eine Überschulding auslöst (Fußnote 4 zu Kapitel 1) (411)

227 Unklar ist: Monats- oder Jahres- oder Lebenseinkommens...


219 Der größte Raubzug der Geschichte - Weik & Friedrich (2012)
• Verlag: Tectum Sachbuch - Der größte Raubzug der Geschichte
• Umfang: 382 Seiten

Zusammenfassung
Sehr gute Übersicht der destruktiven Finanzkrise mit vielen Details, fachkundigen Definitionen und
historischen Fakten. Unfassbar, unglaublich und überzeugend. Tatsächlich eine Schauergeschichte
und Muss-Literatur für jeden (armen oder reichen) Staatsbürger, oder wer es werden möchte.

Quintessenz
Die nächste Finanzkrise ist eine Staatenkrise. Nur 1 % der Bürger ist vorbereitet. Die USA ist
bereits jetzt bankrott. Die Auszahlung des Buchgeldes der Banken ist unmöglich. In den nächsten 50
Jahren darf keine ähnliche Krise stattfinden. Der nächste Crash kommt aus dem
Schattenbanksystem, womöglich ausgelöst von der Chinesischen Immobilienblase.

Notizen
• Die Auszahlung des Buchgeldes der Banken ist unmöglich (35)
• Stufen der Deregulierung (39): Thatchers Deregulierung in 1986, Abschaffung der
Börsenumsatzsteuer in 1990/1991, Aufhebung der Trennung zwischen Geschäfts- und
Investmentbanken (39), Gründung der ersten Bad Bank (HRE) (1993), Warren Buffets
Warnung (Derivate sind Massenvernichtungswaffen (2003), der „Verbriefungskartell228 mit
den ABS (2004), US-Ramschhypotheken mit AAA-Wertung (2004) ...
• Jimmys Kneipe als Modell (41)
• Conduit-deals zur Verschleierung und Umgehung der Kontrollen (43,48)
• Krediethebel (47)
• Verbriefungspapst (54)
• Der Verursacher darf in der EZB auch den Retter spielen (55) !!!
• Schiffs Warnung (in 2006) (47)
• Überregulierung (69)
• Bankrun in 2007 (69)
• Dummköpfe pro Qm auf der Börse (76)
• Dinner for Joe (83)
• Änderung des Bilanzrechts (2008) (87)
• Bilanztricks (91)
• AIG ist die gefährlichste Firma der Welt (95)
• Rettungspakete, Absicherungen (2208) (101)
• Auf einer Bank darf nur jeder 50. €uro abgehoben werden (102)
• Betonschrott (115)
• Bankrotte (117)
• Die Verursacherbank muss für die Badbank HRE nur 5 Jahre aufkommen, für den Rest
haftet der Staat (126)
• Existenzvernichtung ganzer Gesellschaften (130)
• Die Schuldigen in de USA (Hall of Shame) (130)
• In den nächsten 50 Jahren darf keine ähnliche Krise stattfinden (144)
• Eine Steuer, die mit der Größe der Bank anwächst (160)
• Optionen und Futures (187)
228Verbriefungspapst (54)
• Shadow Banks (191)
• Der nächste Crash kommt aus dem Schattenbanksystem (192)
• Die Chinesische Immobilienblase (203)
• Nur 1 % der Bürger ist vorbereitet (216)
• Die USA ist bereits bankrott (228)
• Griechische Folklore (243)
• Euro = Irrsinn (254)
• Bankrott der EZB (Hebel zur Zeit 23) (261)
• Investments in Krisenzeiten (311)
• Demand Media (basierend auf Google-Fehler (315)
• Lastenausgleichsgesetz (324)
• Immobilienfonds (324)
• Täterprofil (333)
• „Das Spiel ist aus“ (333)
220 Wirtschaft am Abgrund – Paul Craig Roberts (2012)
• Englischer Titel: Economies in Collapse (muß noch veröffentlicht werden)
• Untertitel: Der Zusammenbruch der Volkswirtschaften und das Scheitern der Globalisierung
• Verlag: Weltbuch
• Umfang: 228 Seiten

Auffällig
Es wird nicht erklärt warum die Wirtschaft in Dld so gut abschneidet und zum Beispiel nicht darauf
hingewiesen, dass:
• die Agenda 2010 (zusammen mit der Hartz4-Regelungen und die Praxis der kostengünstigen
Leiharbeit) in Dld die Effektivlöhne stark herabgesetzt hat.
• Die Englische Sprache für die USA das Risiko der Offshoring der Arbeitsplätzen erheblich
begünstigt gegenüber zum Beispiel Dld.
• Über die Jobs bei erfolgreichen Firmen wie Monsanto, Halliburton, Frackingfirmen, usw.
wird nichts erwähnt.

Notizen
• Zum Anfang: das Ende der Geschichte229 von Fukuyama (37)
• Export von Arbeitsplätzen statt Produkten (65)
• Ökonomen berücksichtigen nie die Externe Kosten (Umweltbelastung) (73)
• Wirtschaftswissenschaften berücksichtigen kein ökologischen Schaden (83)
• Die USA ist nicht so gut auf einen Kollaps vorbereitet wie die Sowjet Union (93)
• Die TBTF-Einschätzung basiert auf die Hebelung der Schulden und ist für die Banken ein
wirtschaftlicher Vorteil (100-104)
• Derivate bedrohen das Finanzsystem (102)
• Sobald Wall Street neue Finanzinstrumente ersonnen und neue Trottel für sie gefunden hat,
wird sich das Debakel (d.h. die Finanzkrise) wiederholen (104)
• Die Antithese wirtschaftlicher Effizienz (104)
• Im Kriegszustand ist der Krieg gegen den Terror selbst ein Akt des Terrors (109-120)
• Die Arbeitslosigkeit in der USA wird auf 20-25% ansteigen (121)
• Mehr als die Hälfte der Uni-Absolventen findet keinen Job (124)
• Das Offshoring der Arbeitsplätzen gibt dem USA den Anstrich einer Dritte-Welt-Landes, in
dem Arbeitsplätze nur beim Staat oder im Bereich nicht handelbarer Dienstleistungen für
den heimischen Markt verfügbar sind (140).
• Der Zuwachs an benötigter Arbeitsplätzen beträgt in der USA mindestens 130.000/Monat
(143)
• Andere Ökonomen, die vor den Gefahren der Globalisierung warnen, zum Beispiel Sir
James Goldsmith230 (The Trap231, The Response) (164)
• Dayton Ohio, einst Heimat etlicher amerikanischen Ingenieure, sieht aus wie eine Kolonie
Indiens (176), die als H-1B-Arbeitskräfte importiert worden sind.
• Leerstände in den ehemaligen Kraftzentren der US-Wirtschaft (Detroit, Gary, Flint,
Cleveland, Pittsburgh, South Bend, Rochester, St. Louis. → Fotoserie: „Ruinen von
Detroit232“ (184).
• Richistan (ein fiktives Land, im dem die Mega-Reiche leben) (185).

229Francis Fukuyama. The end of history?. In: The National Interest. Summer 1989.
230A prophetic interview with Sir James Goldsmith in 1994
231"How is it that humanity's greatest leap forward in material prosperity has resulted in extreme social breakdown?"
232just as devastating as something like Chernobyl
• Die US-Regierung setzte die Krise 1999 in Gang mit der Abschaffung der Glass-Steagall-
Act Regelung, die seit 1933 Geschäftsbanken und Investmentbanken trennte (187).
• Untergang der AIG (190).
• Brooksley Born gibt auf (195).
• Der Spruch „Dann sollen sie Kuchen essen“ wird Königin Marie Antoinette (1755-1893)
zugeschrieben als sie hörte, dass die Armen sich kein Brot leisten konnten (Fußnote, 199).
• Die „Abschreibung“ von Menschen (200).
• Kürzung der Militärausgaben (201).
• Statistiken (203-
• Inflation ~10% (207)
• Ende der Souveränität (211)
• Bilanzfälschungen (Enron-Stil) (211)
• Alternativen(221)
• Die politische Autorität der EU-Einzelstaaten soll ausgelöscht werden (222).
• Eine Umschuldung Griechenlands hätte Auszahlungen aus Kreditausfallversicherungen zur
Folge (223).
• Der Premierminister Italiens und Griechenlands Ministerpräsident wurden ernannt, nicht
gewählt (224-225).
• Gottesgnadentum des Geldes (225).
• Die USA sind eine gescheiterte Demokratie (227).

221 Die Bernsteinstrasse – v. Gisela Graichen, Alexander Hesse (2012)
• Untertitel: Verborgene Handelswege zwischen Ostsee und Nil
• Verlag: RoRoRo
• Aufkleber: Spiegel Bestseller
• Umfang: 364 Seiten
• Wer nicht von 3000 Jahren sich weiß Rechenschaft zu geben, bleib im Dunkel unerfahren,
mag von Tag zu Tage leben – J.W. Von Goether, West-östlicher Divan.

Notizen
• Als archäologische Fundstücke so wertvoll wie Gold (16)
• Sage der versunkenen Stadt bei Bernstorf (16, 109)
• Virchow (24)
• Eisenschwert Hattuscha (1400 vC) (44)
• Bernsteinregal, deutsche Hanse (73-75)
• Hildebrandt Veckinchusen (75)
• Nafplio – südlich von Korinth, Beziehung zu Ägypten (81)
• Uluburun (87)
• Qatna (89)
• Skr (SakAl), Sumerisch ŠAG.KAL = Bernstein (?) (94, 145)
• Mykene (99)
• Brenner = Bernstein (102)
• Padnal bei Savognin – Bernsteinfunde → Fernhandel (Graubünden) (102)
• Bernstorfer Inschrift pa-nwa-ti (122)
• Das Ampertal (→ Ambertal) war damals ein wichtiger Verkehrsweg (128)
• Die rot-grün-blaue Kette der Nofretete (148)
• Das Pektoral des Hatiai aus Theben mit Bernstein ist umrahmt mit Rot-Weiß-Blau. Die
Djed-Saule ist ebenfalls in Rot-Weiß-Blau-Muster koloriert (151)
• Der baltische Schulter im Succinum (163)
• Der Raubzug bei Nebra (1999) (175)
• Kyffhäuser (178)
• Funde aus dem Karpatenbecken (2000 v.C.) (191)
• Textilfunde → Krimmer-Kappen im „Eisenbehälter“ (273)
• Herren über den Bernstein - Marienburg (293)
• Literaturstelle Kap. 12: Richter, Joannes: Der Brenner-Codex-Die Bernsteinstraße. BoD
2009 (353)
222 1913 – von Florian Illies (2012)
• Untertitel: Der Sommer des Jahrhunderts
• Verlag: S. Fischer
• Umfang: 318 Seiten

Notizen
• Kirchner: Meine Zeichnungen duze ich; meine Bilder sieze ich (20)
• Franz Marc: der blaue Reiter (23)
• Ecstasy wird erfunden (27)
• Rilke liest den Koran (28)
• Spengler (29)
• Lasker-Schüler: Dichten auf geklauten Telegrammformularen (60)
• Kokoschka & Alma Mahler (70)
• Gründung der Fed – Aktienbesitzer Lehman! (80)
• Einkommensteuer wird eingeführt
• Klimt: de Mann im Maler (84)
• Brecht: Erinnerung an Marie A. (141)
• Jung: das rote Buch (161)
• Scott: ich gehe nur mal raus und könnte etwas länger brauchen (166)
• Kafka (167)
• Kollwitz: der Sommer geht hin, ohne dass ich ihn fühle (187)
• Kokoschka: Die Windsbraut kann man nicht heiraten, nur malen (189)
• Das Tränentüchlein für die Hochzeitsnacht (208)
• Bertolt Brecht: Marie Rose Amann (221)
• Virginia Woolf (226)
• Die Entjungferung Rilkes (227)
• Tucholsky (231)
• Woyzeck (276)
• Mona Lisa (294)
• Emil Nolde: die Kokosnuss als göttliche Frucht (weil sie so hoch hängt (300)
• Kokoschka & Alma (304)
223 Die Witwe der Brüder van Gogh – Camilo Sánchez (2012)
• Originaltitel: La viuda de los Van Gogh
• Verlag: Unionsverlag
• Typ: Roman
• Umfang: 180 Seiten

Notizen
• Kritiker sind wie Eunuchen: sie wissen genau wie es geht, sie können aber nicht (130)
• Jan Toorop (144)
• 8 Stile in 10 Jahren (147)
• Henriette Roland Holst (168)

224 Das Spinoza-Problem von Irvin D. Yalom (2012)
• Autor: Irvin D. Yalom (ein Amerikanischer Psychoanalytiker)
• Originaltitel: The Spinoza Problem233
• Übersetzt von Liselotte Prugger.
• Widmung: Für Marilyn
• Verlag : Btb, München 2012, ISBN 978-3-442-75285-0.
• Umfang: 476 Seiten
• Typ: Roman
• Rezension: kritisch-lesen.de - Rezension: Im Therapiegespräch mit Spinoza

Notizen
• Protagonisten (Baruch de Spinoza234 und Alfred Rosenberg) (461)
• Spinozas Bibliothek wird 9 Monaten nach seinem Tod verkauft um die Beerdigungskosten
zu begleichen. (9)
• Gelb als Farbe einer Prostituierten in Bei der Kupplerin von Vermeer (16)
• Alle sind in Bewegung. Sie hasten hin und her. Den ganzen Tag, ihr ganzes Leben lang. Mit
welchem Ziel? Jedes Male wenn ein Ziel erreicht ist, brüten sie nur weitere Bedürfnisse aus.
Der wahre Weg zum Glück muss anderswo liegen.... (34)
• Goethe über Spinoza (62)
• Goethe hat das Buch „Ethik“ ein Jahr lang ständig herumgetragen (65)
• In Portugal ist Hebräisch um 1656 nicht erlaubt (72)
• Gott als Ebenbild für Ochsen, Löwen und Pferde (Xenophanes) (78)
• Epikur (120) lehrte die Ataraxia (Seelenruhe) (271)
• Verschwiegenheit ist vonnöten um gesellschaftlich zu überleben (125)
• Auflagen von Hugo Grotius für die Juden: Verboten war zum Beispiel Atheismus (170)
• Das Theologisch-Politisches Traktat (1670) (197)
• Rassentuberkulose (204)
• Uriel das Costa (212)
• Die Verfluchungsformel (214)
• Alfred liefert die Saatkörner für Hitlers Kopf (217)
• unverrückbar (218) → alternativlos
• Holland ist Spinoza-Land (222)
• Herausforderung der religiösen Autoritäten (223), aber eher für die Regenten (?).
• Religiöse Indoktrinierung (224)
• Spinozahaus, wo Spinoza 1660-1663 lebte (226) mit der 151-bändigen Bibliothek.
• Einstein hat das Spinozahaus 2 November 1920 besucht und ein 4-zeiliges Gedicht („Wie
lieb ich diesen edlen Mann Mehr als ich mit Worten sagen kann…) geschrieben (228)
• In 1656 hat Spinoza erst eine 14-bändige Bibliothek (232)
• Tefillin (232) muss genau 7-mal um dem Arm gewickelt werden (234)
• Götzen aus Papier und Tinte (239)
• Der freie Mensch handelt nie arglistig, sondern nur aufrichtig (241)
• Kriegsneurosen (246)
• Der Stil der „Ethik“ erinnert an Euklid (253)
• Wenn Dreiecke denken könnten würden sie einen dreieckigen Gott erschaffen (255)
• Die Ethik wird nur in Teil 4 & 5 behandelt (255)

233Das Spinoza-Problem | ZEIT ONLINE - Die Zeit


234Portugiesisch: Bento de Espinosa
• Letzter Satz im Kapitel 22 als stilistischer Trick: „Ja, es gibt tatsächlich noch ein wichtiges
Thema, das ich noch nicht angeschnitten habe...“ (257)
• Baruch Spinoza gibt es nicht mehr, nur noch Bento (schriftlich Benedictus) Spinoza (261,
284)
• Kollegianten235 als Katholiken, die ohne Priester oder Kirchen selbstständig denken (265)
• Bewahren sollte man Dinge, weil sie wahr sind, nicht weil sie alt sind (265)
• Machtpersonen können durch Bekanntwerden ihrer Geheimnissen ruiniert werden (277)
• Der Sphinx (→ der verklemmte, der Schließmuskel, der Würger) vertraut sich niemandem
an und würgt jeden, der das Rätsel nicht Lösen kann (279).
• Die Unfähigkeit Menschen zu zeichnen bei Hitler und Rosenberg (280)
• Menschen mögen Menschen, die an ihnen interessiert sind (283)
• Messerangriff „Herege!“ (Portugiesisch für Ketzer!) auf Spinoza (286)
• Verschwende keine Energie an die Vergangenheit. Du kannst die Vergangenheit nicht
beeinflussen (288)
• Seneca: wer die Todesfurcht besiegt hat, überwindet auch jede andere Furcht (297)
• Houston Stewart Chamberlain (311)
• Rijnsburg, 40 km von Amsterdam entfernt – Sitz der Kollegiantenbewegung (321)
• Alle hassten Alfred Rosenburg. Keiner hat seinen „Mythus des 20. Jahrhunderts“ gelesen
(371)
• Ich werde der Huishouder sagen, dass sie Kaffee macht“ enthält einen Schreibfehler. Da es
sich bei „Huishouder“ um einer weiblichen Person handelt, muss das Substantiv auch als
weibliche Variante „Huishoudster“ (→ Haushälterin) geschrieben werden. Der gleiche
Fehler ist in Kapitel 33 vorhanden (400, 430).
• Emigration der Juden nach Curacao (1666) (409)
• Rosenberg gehörte nie zum inneren Zirkel um Hitler (415)
• Für die geplante NS-Eliteuniversität soll Rosenberg eine Universitätsbibliothek
zusammensetzen aus geraubten jüdischen und freimaurerischen Bibliotheken
zusammensetzen. (417)
• Einstein: Das Geheimnis der Kreativität ist es, seine Quellen verstecken zu wissen (419).
• Rosenberg zur Lösung des Spinoza-Problem: Die wahre Quellen von Spinozas Gedankengut
lag womöglich in der 151-bändigen Bibliothek (419)
• Museum einer ausgestorbenen Rasse (421)
• Bei der Plünderung sind zunächst nur 68 Bücher vorhanden. (421) Der Rest wird gefunden,
bis auf eine einzige (niederländischen) Version der Ethik (425)
• Traktat über den Regenbogen236 (noch zu prüfen: handelt es sich dabei etwa um die
Bedeutung der Exodus-Farben Rot, Blau und Purpur?) (447)
• Als Gesamtzahl der versteigerten Bücher aus Spinozas wird 159 angegeben, deren
Wiederbeschaffung im Jahre 1900 durchgeführt wurde (447)
• Yaloms Buch enthält zum Schluss eine Beschreibung der Nürnberger Prozesses, in dem die
Rolle Rosenbergs als Chefideologe dargestellt wird. (455)
• Rosenberg hat als Erzähler in Riefenstahls Film „Der Triumph des Willens“ mitgewirkt.
(455)
• Rosenberg hatte nur eine Verteidigung – dass er nie ernst genommen wurde... (457).
• Rosenberg wurde zu Tode verurteilt (458).
• Spinoza wurde als Ketzer betrachtet (461)

235Collegiants - Collegiant (Dutch sect) -- Encyclopedia Britannica


236Der genaue Titel lautet: Algebraische Berechnung des Regenbogens – zusammengelegt mit: Berechnung von
Wahrscheinlichkeiten - Die Frage, ob die beiden in dieser Ausgabe zweisprachig vorgelegten Texte tatsächlich von
Spinoza stammen, ist in der Forschung heftig umstritten. Die in der Einleitung der Herausgeber vorgetragenen
Argumente lassen es jedoch als sehr begründet erscheinen, dass beide Texte Spinoza zuzuschreiben sind.
• Spinoza hat sich entschieden „unsichtbar“ zu bleiben. (461).
• Spinozas Lehrer war Franciscus van den Enden (462)
• André Gide: Geschichte ist Dichtung, die stattgefunden hat. Dichtung ist Geschichte, die
hätte stattfinden können (463).
• Rosenberg sah sich gern als Philosophen (463).

Konzeptanalyse des Spinoza-Problems


In Yaloms Buch Das Spinoza-Problem widmet der Autor abwechselnd die Kapitel den beiden
Hauptprotagonisten Bento Spinoza beziehungsweise Alfred Rosenberg. Rosenberg ist der Nazi-
Chefideologe, dessen Einsatzstab Spinozas 151-bändigen Bibliothek nach dem Blitzkrieg abgeholt
habe (10).
Der Psychoanalytiker Yalom versucht nun Rosenbergs auf 1941 datierten Raubzug im Rijnsburger
Museum in seinem Buch Das Spinoza-Problem zu analysieren, was jedoch das Buch ziemlich
weltkriegslastig macht. Trotzdem liefert mir der Roman eine neue Einsicht.
Spinozas ablehnende Haltung zur jüdischen Gemeinschaft wurde demnach zunächst ausgelöst von
einer Bürgschaft, welche die Familie bedrohte. Auch die Auflagen von Hugo Grotius für die
Jüdische Gemeinschaft, wie das Verbot zur Verbreitung aufrührerischer religiösen Schriften und
atheistisches Gedankengut, zwangen den zuständigen Rabbi zur Aktion, die letztendlich zur
Exkommunikation Spinozas führte.
Es war wohl Spinozas Ablehnung der jüdischen Religionspflichten, die zur Exkommunikation
führten, in dem der Abtrünnige auch in den toleranten Niederlanden gezwungen wird getrennt von
seiner vertrauten Familie zu leben. Spinozas Entscheidung ähnelt in gewisser Weise der Situation
des Philosophen Sokrates, der für seine Überzeugung eher den Schierlingsbecher trinken wollte als
dem Schlichtungsangebot des Gerichts nachzugeben.
Spinoza will alle Religionen beseitigen und entwirft dazu eine Universalreligion, deren Konzept
von der anerkannten deutschen Autorität Goethe so sehr bewundert wurde, dass er sich ein Jahr lang
unablässig von dessen Buch „Ethik“ begleiten lässt. Alfred Rosenberg bewundert Goethe und
dessen Idol Spinoza. Im Roman will Yalom den Protagonisten Rosenberg zum Beweis führen, dass
die wahre Quellen von Spinozas Gedankengut sich in dessen 151-bändigen Bibliothek befinden.
Dort werden sie jedoch nicht einmal in den Marginalien gefunden, weil die von Rosenberg
gestohlene Bände nicht Spinozas Originalwerke betreffen, sondern die erst 1900 angekaufte
Ersatzexemplare. Spinozas Bibliothek wurde 9 Monaten nach seinem Tod verkauft um die
Beerdigungskosten zu begleichen.
Der Verbindungsversuch des Autors zweier Aktionen wie Spinozas Veröffentlichungen und
Rosenbergs Hoffnung auf einer Entschlüsselung der Quellen in der 151-bändigen Bibliothek ist
gewagt, aber nicht abwegig. Spinoza rüttelte an der gefestigten Weltordnung, die in der damaligen
globalen Struktur vom Holländischen Weltreich angeführt wird.
Spinozas Antagonist war Hugo Grotius, der für die Stabilisierung der Weltordnung die von Yalom
beschriebenen Auflagen für die jüdische Bevölkerungsteile festgelegt hatte. Grotius war in diesem
goldenen Zeitalter somit Spinozas Gegenspieler, wird aber im Roman kaum erwähnt.
Im dritten Reich wird dagegen Rosenberg als der Chefideologe beschrieben, der in Spinozas
Zeitraum vielleicht am ehesten dem damaligen Ordnungsexperten und Rechtsgelehrten Hugo
Grotius entspricht. In der Rolle als Protagonist wirkt Rosenberg gegenüber Spinoza als fehl-besetzt.
Jeder Versuch, die Mechanismen der Weltordnung zu entlarven, nachzuweisen und/oder zu
dokumentieren, wird aufs Schärfste bestraft. Dabei spielt es keine Rolle ob der Entlarver Recht hat
oder nicht. Jegliches Rütteln an der Staatsgewalt ist immer eine Todsünde. Im Altertum war es
Sokrates, der die Staatsmacht herausforderte. Im goldenen Zeitalter Hollands war es Spinoza, der
das abergläubische, religiöse Ordnungsgesetz mit seinen Wundern, Ablasshandel, und Reliquien
zurecht in Frage stellte. Auch Luther gehörte natürlich zu dieser Kategorie. Sie alle müssen
gewusst haben, dass sie als Ketzer die Staatsmacht gefährdeten. Spinoza hat sich wohl auch deshalb
dafür entschieden „unsichtbar“ zu bleiben. (461)
Auch in der heutigen Zeit werden sämtliche, dem von Spinoza nachgewiesenen Aberglaube
entsprechenden Mechanismen geheim gehalten. Deren Geheimhaltung wird ständig von
Whistleblowern wie Edward Snowden, Julian Assange, usw. gefährdet. Whistleblower sind wie die
Wachsoldaten der Murmeltierkolonie, die mit einem Pfeifton warnen, sobald ein Prädator gesichtet
wird.
Geheim zu halten sind zur Zeit insbesondere Manipulationen, wie das auf Fiatgeld beruhende
monetäre System und die Spionageverfahren wie die von der NSA angewandte Abhör- und
Ablesemechanismen.
Interessant ist die Beobachtung dass Whistleblower zuvor in der Regel als Spezialist Mitgestalter
der von ihnen verratenen Mechanismen gewesen sind. Snowden hatte zum Beispiel zunächst für
den Geheimdienst gearbeitet und hat deren Mechanismen anschließend entlarvt. Als
hochgepriesener Rabbi-Anwärter war auch Spinoza zuvor Teil der religiösen Staatsmachtstruktur.
Er wollte das Konzept lediglich verbessern und erwartete dafür vielleicht zunächst auch eine
Belohnung. Rosenberg gehörte zur Staatsmacht und wollte (allerdings nur als Romangestalt)
vergeblich Spinozas Unvermögen zur eigenen Kreativität und das Plagiat aus älteren quellen
nachweisen. Genau genommen gehört auch die Gruppe der Psychoanalytiker zur Kaste der
Wissenden, die versuchen die Manipulationsmechanismen zu verstehen.
Das Spinoza-Komplex gehört zu den zahlreichen Manipulationsmechanismen und deren
Aufklärung der Gesellschaft. Beispiele kann man eigentlich nur gefahrlos für die längst
abgeschlossenen Fälle dokumentieren.
Spinoza und Sokrates sind deshalb nicht nur als geniale Philosophen, sondern auch als Gefährder
der jeweils gültigen öffentlichen Ordnung zu betrachten. Das Leben der Aufklärer steht immer auf
dem Spiel, denn für den Staat ist das Leben eines Einzelnen gegenüber dem Gesamtkonzept
grundsätzlich kaum der Rede wert.
„Geschichte ist Dichtung, die stattgefunden hat. Dichtung ist Geschichte, die hätte stattfinden
können“237, manchmal aber wird auch Geschichte genannt, was hätte stattfinden können...

237André Gide, zitiert auf Seite 463 in Das Spinoza-Problem von Irvin D. Yalom (2012)
225 Amerikas Kriege(r) – von Paul Craig Roberts238 (2013)
• Verlag: Weltbuch
• übersetzt von Klaus Madersbacher
• Web-Quelle: Paul Craig Roberts auf antikrieg.com239, in dem auch aktuellere Informationen
aufgeführt werden.
• Umfang: 589 Seiten
• ISBN: 978-3-906212-01-2

Notizen
Das informative und aggressiv formulierte Buch besteht aus einer Reihe Kolumnen der Zeit
28.5.2009-8.10.2013. Nichts für Fans und Bewunderer der US-Administration. Häufige
Wiederholungen von Formulierungen und Sätzen irritieren beim Lesen. Das robuste Wortgebrauch
weicht in den Kolumnen ab von den Videos, in dem Roberts wesentlich zurückhaltender und
diplomatischer formuliert.
• Luftangriff auf Öltankfahrzeug, wobei Zivilisten getötet wurden (51)
• Blankovollmacht für US-Regierung (5.1.2010) (70)
• Kopfprämie füllt Gefängnisse (71)
• Polizeistaatmerkmale (74)
• Die Wahrheit über 9/11 (76)
• 183 x Waterboarding überstanden (79)
• Waco Texas (81)
• Operation Northwoods – Body of Secrets (82)
• Fortschritt und Frauenrechte in Afghanistan, während die eigene Bürger zugrunde gerichtet
werden (88)
• Oklahoma City: SCAD – State Crimes Against Democracy (91)
• Volk aus Naivlinge (93)
• In der allgemeinen Täuschung wird das Aussprechen der Wahrheit zu Revolution (Orwell)
(97)
• Finanzwissenschaft an Ivy-League Unis (98)
• Wahrheit gegen Geld eingetauscht (99)
• Intelligenz und Integrität mit Geld gekauft (100)
• Paul Craig Roberts als Kolumnist seit 2004 totgeschwiegen (101)240
• 21% Arbeitslosigkeit (102)
• Wikileaks (27.7.2010) (113)
• Kriegsgeschäfte (114)
• US-Mordprogramm (116)
• Vergleich mit Hitlers Militärtribunalen (118)
• Kanada als Marionettenstaat der US (118)
• Truppen starben für eine Lüge (119)
• Festung-ähnliche Botschaft (119)
• Befürwortung der Folter (124)
• Bradley Manning verhaftet: dem Gesetz gehorchen ist „Verrat an Amerika“ (124, 192)
• Kriegsverbrechen gibt es für manche Staaten nicht (125)
• Zusammenbruch der Moral (126)
238Paul Craig Roberts war stellvertretender Finanzminister in der Regierung Reagan
239 Die Weiterverbreitung der Texte auf dieser Website ist durchaus erwünscht. In diesem Fall bitte die Angabe der
Webadresse www.antikrieg.com nicht zu vergessen! (In Englisch ist die Seite www.antiwar.com )
240 26.03.2010 Paul Craig Roberts - Die Wahrheit ist gefallen und hat die Freiheit mit sich gerissen
• Filmen von Polizeiübergriffen ist ein schweres Verbrechen (128)
• Niemand vermutete einen Anschlag wie 9/11 (142)241
• Patriot Act (144)
• Verachtung der Rechtsstaatlichkeit (153)
• Außergerichtlicher Mord (155)
• Dringend benötigte Revolution (186)
• Orwell 2011: „Krieg ist Frieden“, „Abweichende Meinung = Subversion“, „Armut =
Reichtum“ (189, 190)
• Neokapitalismus (Libyen) (195)
• Militärpräsenz in Europa 242
• Eroberung der US-Südstaaten durch Hispano-Mehrheit in den Geburtenraten (199)
• Africom - United States Africa Command (200)
• Der syrische Hafen Tartus ist ein strategisches russisches Stützpunkt (201, 377)
• Osama bin Ladens gezeigter Leichnam war eine Fälschung (205)
• Propagandaministerium definiert was Verschwörungstheorien sind (237)
• IWF und ECB (242), Internationaler Gerichtshof (245)
• Zusammensetzung der US-Zahlungsbilanz (250)
• Polizeigewalt (262)
• Cheney (262)
• Krieg ist der Lebensnerv des Profits (267)
• Kriege verursachen ein Drittel der Staatsschulden (268)
• Die ersten beiden Amerikaner, die ohne Prozess oder Beweis hingerichtet wurden (278)
• EU als Verschwörung gegen Deutschland (296)
• Embargo / Blockade (Iran) (306)
• Geld verwandelt alles in Waren (Karl Marx)243 (310)
• The Rule of Empires244 (T. H. Parsons) (311)
• Demokratie → Plutokratie → Bankokratie (314)
• Das göttliche Recht des Geldes (315)
• Stummschaltung der Kritiker (20.2.2013) (318)
• Wahrheitsministerium (320)
• Westliche Medien lügen ununterbrochen (322)
• Bei Assad hat der Economic Hitman versagt (323)
• Kein Schreibfehler: Presstituierte245 (Medienhure) = Presse-Prostituierte (?) (325)
• Säkulare Regierungen (326)
• US-forcierte Demokratie zerstört die Länder (327)
• Große Weltreiche wie Rom und GB waren parasitär (The Rule of Empires) (329)
• Ressourcen werden aus der Amerikanischen Bevölkerung gewonnen. Der Kriegserfolg spielt
keine Rolle mehr (330)
• Obamacare (332)
• Lügenhafte Übersetzungen (339)
• Ron Unz (342)
• In der USA (und nicht in China) ist das Leben keinen Pfifferling wert (345)
241 Stimmt nicht. Siehe Bob Woordward: VEIL, the secret wars of the CIA 1981-1987, in dem William J. Casey bereits
zuvor auf das Risiko eines Anschlags durch Selbstmordpiloten hingewiesen hat. (gefunden in der Niederländischen
Übersetzung “Dekmantel - De geheime oorlogen van de CIA (1987)” auf Seite 274).
242 Notwendig zur Aufbewahrungspflicht der Goldreserven in den US-Tresoren
243 Da dem Geld nicht anzusehn, was in es verwandelt ist, verwandelt sich alles, Ware oder nicht, in Geld. Alles wird
verkäuflich und kaufbar. - Marx, Karl, Das Kapital, I. Band: Der Produktionsprozeß des
244 Timothy Parsons: The Rule of Empires. Those Who Built Them
245 Freie Presse - nicht frei, sondern presstituiert
• Einkommenssteuer als abgemildeter Form einer Leibeigenschaft (346)
• Oklahoma-Gebäude wurde von innen Gesprengt (350)
• 6 oder 7 angebliche Entführer auf der FBI-Liste sind noch am Leben, es geht ihnen gut und
sie waren nie an einem terroristischen Anschlag beteiligt (???) (357)246
• Washington zwingt einen Vasallenstaat – die Philippinen - zu gemeinsamen Seemanövern
(359)
• Aufbau der „muslimischen Bedrohung“ um den Fluss der Profiten und Macht zu gestalten
(362)
• Problem mit den Kriegen (Korea, Vietnam, Irak, Afghanistan) ist die Notwendigkeit ihn
nicht gewinnen zu dürfen (362).
• In Irak und Afghanistan sind mehr Soldaten an Demoralisierung und Selbsttötungen
gestorben als im Kampf (362)
• Der Folterer und sein Gutachter (370)
• Terrorkonzepte der FBI und CIA (372)
• Die Ermordung ausländischer Gegner (zum Beispiel Nasser) ist die bevorzugte Diplomatie
des Westens (377), - The Decline und Fall of the British Empire)
• Kriegsverbrechertribunal in Malaysia befand Amerikaner schuldig (378)
• 9/11: Explosive Evidence - Experts Speak Out (1 Stunde Video) (388)
• USA als „Gestapo-Polizeistaat“ (389)
• Endloses Chaos & Tod in Irak anstatt Freiheit & Demokratie (399)
• US-Angriffskriege gegen Afghanistan, Irak, Libyen, Somalia, Pakistan, Jemen (401)
• Nur Lügen, nirgendwo Wahrheit (404)
• Der dritte Weltkrieg droht (405)
• Demokratie kommt aus Gewehrläufen (423)
• Heimatschutzbehörde bestellt 750 Million Patronen (424)
• GB reduziert sich auf das Londoner Bankenviertel (450)
• Mens rea (→ Latin for "guilty mind": one of the necessary elements of some crimes. (455)
• Diktatur ist eine gesetzlich uneingeschränkte Regierung (460)...
• Obamas killing-Liste (460)
• Lyssenkoïsme (Korruption der Wissenschaft) (467)
• Hugo Chávez – Feind der Ungerechtigkeit (471)
• Correa (Ecuador), Morales (Bolivien) (474)
• Er nennt uns Extremisten, aber sie sind die Extremisten (475)
• Internierungslager (477)
• Ted Cruz und Ron Paul (477)
• Arbeitsmarktstatistik mit 3e Welt Profil (484)
• Obamas (scheinheiligste) Rede in Berlin (488)
• The untold History of the US (552)
• Lieferung chemischer Waffen (aus Saudi-Arabien?) (554)
• Lügen im NIST-Bericht zu 9/11 (567)
• Die Nato (577)

246 27.04.2012 Paul Craig Roberts - Zuerst verrottet der Fisch am Kopf
226 Wem gehört die Zukunft – von Jaron Lanier (2013)
• Originaltitel: Who owns the Future?
• Verlag: Hoffmann und Campe
• Umfang: 480 Seiten

Analyse
Unser Bankguthaben und unser Papiergeld gehört uns längst nicht mehr. Die Banken versichern
sich gegenseitig gegen Ausfälle, ohne sich zu vergewissern, dass diese Versicherungen im
Katastrophenfall gar nicht für die Gesamtsumme gerade stehen kann.

Notizen
• Je größer die Heuchelei desto unsichtbarer wird sie normalerweise (38)
• Die Überwachung der Ahnungslosen Masse durch einiger Auserwählten (38)
• Die Mittelschicht der Musiker, Journalisten und Fotografen wird verschwinden (40)
• In der vernetzten Finanzwelt haben Korruption und Wahn massiv zugenommen und das
Internet ht mehr Arbeitsplätze zerstört als geschaffen. (45).
• Mit Rechnerleistung faule Wertpapiere verstecken (60).
• Geldschöpfen durch Versprechen (62)
• Große Vermögen werden durch das Schrumpfen der Wirtschaft, nicht mit ihrem Wachstum
(95)
• Manche Bücher kosten bei Amazon nichts, weil sie andernorts zu Werbezwecken verschenkt
wurden (96)
• Nutzer teurer Computer sind zum Beispiel bereit für Reisen auch mehr zu bezahlen (97)
• Berater für die Lemminge (102)
• Wallmarkt hat China zum Supermacht aufsteigen lassen (und muss deshalb jetzt in den
verarmten US-Regionen Filiale schließen) (104)
• Der Autor hat keinen richtigen Studienabschluss gemacht (132)
• Wikipedia als Monokultur (133)
• Gedankenlesen mit fMRI247 (153)

247 Die funktionelle Magnetresonanztomographie, abgekürzt fMRT oder fMRI (für englisch functional magnetic
resonance imaging), ist ein bildgebendes Verfahren, um physiologische Funktionen im Inneren des Körpers mit den
Methoden der Magnetresonanztomographie darzustellen.
227 Die Welt aus den Fugen – Peter Scholl-Latour (2013)
• Untertitel: Betrachtungen zu den Wirren der Gegenwart
• Verlag: Ullstein
• Umfang: 388 Seiten

Notizen
• „Runen“ in der archaischen Schrift der Berber (95) → Tifinagh-Schrift

228 Lists of Note – von Shaun Usher (2014)
Untertitel: Aufzeichnungen, die die Welt bedeuten
Widmung: Dieses Buch ist meinen drei liebsten Menschen gewidmet: Karina, Billy, Danny
Umfang: 123 Listen, 344 Seiten (A4)

Notizen

Metaphern und Vergleiche (Raymond Chandler) (Seite 272)


So selten wie ein dicker Postbote

Die Zehn Gebote eines Liberalen (von Bertrand Russell, 1951) (Seite 294)
Versuche niemals, Tatsachen zu verschleiern, denn die kommen immer ans Licht.
229 Der Crash ist die Lösung – Matthias Weik & Marc Friedrich (2014)
• Untertitel: Warum der finale Kollaps kommt und wie sie ihr Vermögen retten
• Umfang: 381 Seiten
• Verlag: Eichborn

Am Rande
Wer dieses Buch gelesen hat, weiß, dass der Kollaps unvermeidlich und daher willkommen ist.
Selten habe ich ein so wahrhaftes, gediegen recherchiertes und prophezeiendes Buch gelesen. Es ist
irgendwie unheimlich...

Notizen
• Anfangszitat Ayn Rand – aus Atlas Shrugged (Seite 5)
"Geld ist das Barometer der Moral einer Gesellschaft. Wenn Sie sehen, daß Geschäfte nicht
mehr freiwillig abgeschlossen werden, sondern unter Zwang, daß man, um produzieren zu
können, die Genehmigung von Leuten braucht, die nichts produzieren, daß das Geld denen
zufließt, die nicht mit Gütern, sondern mit Vergünstigungen handeln, daß Menschen durch
Bestechung und Beziehungen reich werden, nicht durch Arbeit, daß die Gesetze Sie nicht vor
diesen Leuten schützen, sondern diese Leute vor Ihnen, daß Korruption belohnt und Ehrlichkeit
bestraft wird, dann wissen Sie, daß Ihre Gesellschaft vor dem Untergang steht." - 248“

• Bankrott sind: Griechenland, Irland, Portugal, Spanien, USA (13)


• Pleitekandidaten sind: Italien, Frankreich, Niederlande (13)
• 5,1 Billionen € (soviel wie alles Gold der Erde) haben die Europäischen Geldinstitute zur
Rettung erhalten. 50 Miljarden € verlieren Kunden durch faulen Bankberatungen. (26)
• Dexia im Stresstest sicherste Bank Europas und drei Monaten später verstaatlicht (29).
• Wal von London (33)
• Aluminium (Manipulation von GS) (35)
• Libor-Kriminalität (42)
• Goldene Handschläge (45)
• Rabo-Bank (774 Mio € Strafe) (47)
• Jeglicher Parameter wird manipuliert (47)
• Der Betrug mit den CO2-Zertifikaten (50)
• Systemrelevante Systeme müssen nichts mehr dazulernen – sie sind bereits allmächtig (53)
• Bilanzsummer Commerzbank: 550 Milliarden!! (56)
• Kriminelle Energie (59)
• Volksbanken (60)
• Warum Schlichter bei Bankproblemen nichts taugen (72)
• Die kriminelle Machenschaften von Banken (→ Postbank!) (76)
• Wie man Kunden unbeliebte Aktien unterjubeln kann (→ Dresdner!) (76)
• Nach der Inflation kommt ein Schuldenschnitt oder ein Krieg (92)
• Der Rückstand im deutschen Straßenbau (102)
• Verlorene Target2.Kontengelder (115)
• Zocker-Banker beim HRE und WestLB (122)
• Korruption im bankrotten Frankreich (978% vom BIP) (142)
• Schuldenjunkie GB (148)
• In Subprime Hypotheken beträgt die Eigenkapitalquote <5% (145)
• Draghi's Machenschaften (→ kriminell?) (150)
248 Atlas Shrugged Kap. ENTWEDER - ODER, II. Die Aristokratie der Beziehungen, S. 464―Ayn Rand (1905-1982)
• Implodierende Banken (152)
• Korruption & Selbstbedienung (→ La Casta) (154)
• Das bankrotte Spanien (157)
• der exponentielle Untergang (157)
• Plünderung der Bauernhöfe und Landgüter in Spanien (160)
• Die Zerstörung Spaniens durch den Euro (163)
• 250% Verschuldung in den Niederlanden (165)
• SNS bankrott (168)
• Konkursverschleppung (Griechenland) (170)
• Korruption (171)
• Selbstinfektion mit HIV als letzte Rettung (175)
• Goldman Sachs (176)
• Europa abschaffen (182)
• USA (185)
• Margin debts (192)
• Schulden in China (197)
• Japans Kamikaze (199)
• Tepco bankrott (201)
• IWF: Schuldensteuer → 10% auf alle Vermögen (204)
• CAC-Klausel (206)
• Konfiszierung 33% (209)
• Hyperinflation (225)
• Mindestreserve nur 1%!! (255)
• Hausbesitz wird zu 50% konfisziert (263)
• Commerzbank (304)
• Mindestsatzreserve (307)
• Trennbankensystem (308)
• Eigenhandel und Leerverkäufe (309)
• Lobbyismus (310)
• Inflationsgeschichte (322)
• Vollgeld (326)
• Seigniorage (330)
• Moral und Werte (336)
230 Darm mit Charme – von Giulia Enders (2014)
• Untertitel: Alles über ein unterschätztes Organ
• Verlag: Ullstein
• Umfang: 285 Seiten

Notizen
• Geniales Kompendium des Wissensbereichs der wichtigsten, menschlichen
Körperfunktionen, das man wohl in jeder weiterführenden Schule zum Biologiezyklus
heranziehen könnte.
• Einmal überdosierte ich mehrere Wochen lang mit Zink und hatte danach monatelang einen
erheblich gesteigerten Geruchssinn (12)249
• Wie der Darm das Gehirn beeinflusst (133)
• Im Thalamus informiert der Darm das Gehirn über wichtigen Ereignissen der Bauchgegend.
Zur Kommunikation wird der Vagus-Nerv benutzt. (138)
• Die Insula (Zentrum des Ichs) (148)
• Riechen ist einer der fundamentalsten Sinne. Geruchseindrücke werden auf dem Weg zum
Hirn nicht kontrolliert. Geruch kann man auch nicht träumen. (227).

249 Erinnerungen an The Opening Scent of a Lotus Flower (NL: De Betoverende Geur van een Ontluikende Lotus ...)
231 Shakespeare in 30 Sekunden – von Ros Barber (2014)
• Originaltitel: 20-Second Shakespeare
• Untertitel: Die wichtigsten Aspekte zu Leben, Werk und Vermächtnis
• Verlag: Librero
• Umfang: 160 Seiten

Notizen
• Shakespeares Testament (16)
232 Goethes Freunde in Gotha und Weimar – von Sigrid Damm (2014)
• Autorin: Sigrid Damm (2014)
• Verlag: Insel
• Umfang: 239 Seiten

• Notizen
• 1768: Goethe besucht Gotha zum ersten Mal (Seite 15)
• 1785: In einem Brief werden die “phisikalischen Instrumente“ des Herzogs von Gotha
erwähnt, die Goethe fesseln (91).
• Gotha der 14ten November 1785: Ich habe Conradin noch nicht bey Tage gesehen, der
Herzog hat einige phisikalische Instrumente aufstellen lassen und so w. (65).
• 1789: Die Kraft („Refraktion“) Farben hervorzubringen – möglicherweise der früheste
Bezugstext zur Farbenlehre (86)
• 1789: Goethe (40) wird Vater (88)
• 1791: Beiträge zur Optik. Notizen zur Farbenlehre (91)
• 1809/1810: Die Farbenlehre wird veröffentlicht (91)
• 1792: Beiträge zur Optik (93)
• Goethe verabscheut jegliches Rechnen und Messen (94)
• Wanzen im Gasthaus (97)
• 1793: Optische Sätze (101)
• 1795: Im Gothaer Palais des Prinzen August sind die Tapeten der einzelnen Räumen in den
Farben Blau, Rot und Gelb gehalten. (112)
• Xenien (115)
• 1798: MKGS-Standardisierung (128)
• 1798: Farbenlehre (131)
• Inflation in Frankreich (139)
• 1812: Beethoven Begegnung (168)
• „Äugelchen“ in Karlsbad (173)
• Napoleon (177)
• Zensur: „Meine Briefe gibt ihr nicht aus Händen“ (196)
• 1813: Rückzug in den Orient (→ Divan) (201)

Das Gespräch Mirandas mit Goethe in Weimar (1785)250


In einem 1792 datierten Brief an Graf Simon Romanovich Woronzoff251 beschreibt Francisco de
Miranda, dass die Farben Gelb, Blau und Rot der Flagge Großkolumbiens auf Goethes Farblehre
basieren, die ihm Goethe spätabends im Winter 1785 in Weimar erklärt haben soll.
Obwohl Mirandas Begründung genau Goethes Farbverständnis entspricht gibt es ein Problem mit
der Datierung des besagten Gesprächs: in 1785 hat Goethe noch keine Studie der Optik verzeichnet.
Als früheste Bezugsangabe zur Farblehre wird das Jahr 1789 mit „Die Kraft ('Refraktion') Farben
hervorzubringen“ genannt252. In einem Brief 1785 werden jedoch die “phisikalischen Instrumente“
des Herzogs von Gotha erwähnt, die Goethe fesseln. In einem auf den 14 ten November 1785
datierten Brief werden die Instrumente in diesem Buch253 auch erwähnt.
Merkwürdig ist dass Goethe jegliches Rechnen und Messen verabscheut haben soll. Goethes

250 Flag of Colombia


251 Vorontsov
252Quelle: „Goethes Freunde in Gotha und Weimar“ – von Sigrid Damm (2014) – (siehe Appendix „Notizen zu
Goethes Freunde in Gotha und Weimar“)
253„Goethes Freunde in Gotha und Weimar“ – von Sigrid Damm (2014)
Farbverständnis der Primären Farben kann ggf. auf früheren Erfahrungen und Beobachtungen
basieren. Auffällig ist, dass die primäre Farben Gelb und Blau zum Beispiel bereits im Werther
(1774) eine große Rolle spielen.
In Goethes späteren Farblehre (1909/1910) repräsentiert Gelb das Licht, Blau den Schatten und Rot
den Übergang zwischen Licht und Schatten. Gelb und Blau sind somit die Antipoden und Rot
entspricht der Synthese von Licht und Schatten.

Goethes Farbensystem
Konträr zu Newtons physikalischen Analysen basiert Goethes Farbensystem auf zwei Basis Farben
Gelb und Blau, die bereits in Die Leiden des jungen Werthers (1774) die Hauptrolle bei der
Bekleidung bilden254:
Er lag gegen das Fenster entkräftet auf dem Rücken, war in völliger Kleidung,
gestiefelt, im blauen Frack mit gelber Weste.

Die Tapetenfarben im Gothaer Palais


Im Gothaer Palais des Prinzen August sind die Tapeten der einzelnen Räumen in den Farben Blau,
Rot und Gelb gehalten.
Auch diese Farbkombination wurde im „Leiden des jungen Werthers“ als Blütenkombination
erwähnt:
….Da haußen sind auch immer Blumen, gelbe und blaue und rote, und das
Tausendgüldenkraut hat ein schönes Blümchen.

Zitate aus „Die Leiden des jungen Werthers“ (1774)


Am 6. September

Es hat schwer gehalten, bis ich mich entschloß, meinen blauen einfachen Frack, in dem
ich mit Lotten zum erstenmale tanzte, abzulegen, er ward aber zuletzt gar unscheinbar.
Auch habe ich mir einen machen lassen ganz wie den vorigen, Kragen und Aufschlag,
und auch wieder so gelbe Weste und Beinkleider dazu. Ganz will es doch die Wirkung
nicht tun. Ich weiß nicht – ich denke, mit der Zeit soll mir der auch lieber werden.

Am 30. November

….Da haußen sind auch immer Blumen, gelbe und blaue und rote, und das
Tausendgüldenkraut hat ein schönes Blümchen. Keines kann ich finden«

Am 20. Dezember

Nach Eilfe

Aus dem Blut auf der Lehne des Sessels konnte man schließen, er habe sitzend vor dem
Schreibtische die Tat vollbracht, dann ist er heruntergesunken, hat sich konvulsivisch
um den Stuhl herumgewälzt. Er lag gegen das Fenster entkräftet auf dem Rücken, war
in völliger Kleidung, gestiefelt, im blauen Frack mit gelber Weste.

254 Quelle (Gutenberger Projekt): Die Leiden des jungen Werthers (1774)
Goethes Farbtheorie (1809/1810)
Goethes Farbtheorie baut auf einem elementaren, polaren Gegensatz von Hell und Dunkel
auf. Er erklärt Farben als Grenzphänomene zwischen Licht und Finsternis. Gelb liegt an der
Grenze zur Helligkeit ("zunächst am Licht") und Blau an der Grenze zum Dunkeln
("zunächst an der Finsternis"). 255
Goethes Farbenlehre geht also nur von zwei reinen Farben aus. Goethe betont jedoch, dass
Purpur nicht aus anderen Farben mischbar ist. Daher nimmt er als reine Malfarben Gelb,
Blau und Rot. Unser Auge bildet nach der Betrachtung einer Farbe selbst die
Komplementärfarbe (Sukzessivkontrast), was Goethe dazu anregt diese Farbpaare in einem
Kreis diametral gegenüberstehend darzustellen. Ferner geht er von einer Steigerung der
Farben zum Purpur hin aus, weshalb er Purpur oben am Kreis anordnet. Folglich liegt Grün
als Komplementärfarbe und somit Gegenpol unten am Kreis. Links vom Grün liegt Blau und
rechts Gelb, welche zusammengemischt das Grün ergeben. Zwischen Gelb und Purpur liegt
dann Gelbrot, zwischen Blau und Purpur Blaurot.

Die Flagge Großkolumbiens

1785: Gespräch Mirandas mit Goethe in Weimar


Gelb, Blau und Rot wurden spätestens 1792 von Miranda bereits vor den Studien zur Goethes
Farbtheorie genau nach dessen Symbolik für die Entwürfe der Flaggen beschrieben. Das erklärende
Gespräch soll jedoch wesentlich früher im Winter 1785 in Weimar stattgefunden haben:
Die Flagge Großkolumbiens basiert auf einem Entwurf aus Gelb, Blau und Rot von
Francisco de Miranda, das mit geringen Änderungen für die Nationalbanner Kolumbiens,
Ecuadors und Venezuelas zugrunde liegt. Miranda hat mindestens zwei Inspirationsquellen
für seinen Entwurf genannt. In einem Brief an Graf Simon Romanovich Woronzoff
(Vorontsov) in 1792 beschreibt er dass die Farben auf Goethes Farblehre basieren, die ihm
Goethe spätabends im Winter 1785 in Weimar erklärt hat. Goethe war begeistert von seiner
Berichterstattung zum revolutionären Krieg in den USA (United States Revolutionary War)
und habe ihm gesagt das sein Lebensziel darin bestehe „in seinem Land ein Ort zu gründen
in dem die Grundfarben unverfälscht bleiben.“ Er detaillierte diese Aussage mit den Worten:
„Zuerst erklärte er mir wie die Iris das Licht in den drei Grundfarben umsetzt.
[…] Danach, wie Gelb die wärmste Farbe bildet und dem [weißen] Licht als
nächstes steht; warum Blau eine Mischung aus Aufregung und Gleichmütigkeit
darstellt, ein Abstand der Schatten wirft; und warum Rot den Gipfel von Gelb
und Blau bildet, die Synthese, und der Übergang des Lichts in die Schatten.

Es ist nicht, dass die Welt aus den Elementen Gelb, Blau und Rot besteht,
sondern dass wir Menschen sie in einer unendlichen Kombinationsvielfalt
sehen. […] Ein Land, so sagte Goethe beginnt mit einem Namen und einer
Flagge und entwickelt sich dann daraus, sowie ein Mensch sein Lebensziel
erreicht.“

Später entwirft Miranda die Flagge basierend auf diesem Gespräch und erinnert sich ein
Fresko von Lazzaro Tavarone im Palazzo Belimbau in Genua in dem Christopher Columbus
während seiner vierten Reise256 (→ Veragua) eine ähnliche Flagge entfaltet.

255 Goethes Farbenlehre Landesakademie für Fortbildung und Personalentwicklung an Schulen (Esslingen) -
© Copyright : Creative Commons 3.0 Lizenz Deutschland
256 Fourth voyage (Vierte Reise von Columbus).[1]
Mirandas Tagebuch
In seinem militärischen Tagebuch erwähnt Miranda eine weitere Inspirationsquelle: das
Gelb, Blau und Rot in der Standarte der Hamburger Bürgerwache die er auf seiner Reise
durch Deutschland gesehen hat [2][3].

Planungsunterlagen zur Befreiung der Spanischen Staaten in Südamerika


In den Planungsunterlagen zur Befreiung der Spanischen Staaten in Südamerika verlangt
Miranda 1801 Materialien für zehn Flaggen, die auf Rot, Gelb und Blau in drei Zonen
basieren soll"[4]. Die erste Flagge wurde dort jedoch erst am 12 März 1806 in Jacmel, Haiti,
auf seiner missglückten Expedition nach Venezuela gehisst257.

Zusammenfassung
In einem 1792 datierten Brief an Graf Simon Romanovich Woronzoff258 beschreibt Francisco de
Miranda, dass die Farben Gelb, Blau und Rot der Flagge Großkolumbiens auf Goethes Farblehre
basieren, die ihm Goethe spätabends im Winter 1785 in Weimar erklärt haben soll. Zu diesem
Gesprächstermin hat Goethe in seinen Aufzeichnungen noch keine Studie zur Farblehre erwähnt.
In einem Brief 1785 werden jedoch die “phisikalischen Instrumente“ des Herzogs von Gotha
erwähnt, die Goethe fesseln. In einem auf den 14 ten November 1785 datierten Brief werden die
Instrumente in diesem Buch259 auch erwähnt. Auffällig ist dagegen, dass die primäre Farben Gelb
und Blau zum Beispiel bereits im Werther (1774) und vielleicht auch in den Tapetenfarben des
Gothaer Palastes eine Rolle gespielt haben.
Falls Miranda tatsächlich im Winter 1785 in Weimar Goethes Erklärung zur Farblehre erfahren
haben soll, muss die Symbolik dieser Farben bereits sehr früh, vielleicht sogar schon zur
Veröffentlichung des Werthers in Statu Nascendi vorhanden gewesen sein.

257 Flag of Colombia


258 Vorontsov
259„Goethes Freunde in Gotha und Weimar“ – von Sigrid Damm (2014)
233 Wem gehört Deutschland? - Jens Berger (2015)
• Untertitel: Die wahren Machthaber und das Märchen vom Volksvermögen
• Verlag: Piper
• Umfang: 216 Seiten

Notizen
• Spermalotto (12)
• Reichtum bleibt (im Gegensatz zu Armut) unerforscht (13)
• Lukrative Finanzprodukte (13)
• Kapitalmarktbasierte Altersvorsorge ist nicht krisenfest (51)
• Tarife der PKV basieren auf unrealistischen Zinserlösen (52)
• Kapitalbasierte Sozialsysteme sind Wetten auf Konjunktur (52)
• Totalausfälle der Versicherungen (53)
• PKV als Ponzi-System (59)
• Riester als Geschenk an die Versicherungen (60)
• Die 3-6-3 Regel (67)

234 Otto von Guericke – Klaus Liebers (2015)
• Gesamttitel: Otto von Guericke und das Abenteuer Vakuum
• Verlag: epubli
• Umfang: 184 Seiten mit mehreren Stichen

Notizen
• Bei einem Durchmesser der Halbkugeln von 36 cm würde der Luftdruck (bei 1000
Quadratzentimeter) beidseitig mit einer Kraft drücken, die einem Gewicht von 1000 kg
entspricht (99)
• In den unteren Bereichen der Erdkugel lässt sich überhaupt kein von jeglicher Luft leerer
Raum finden, in dem rein gar nichts mehr vorhanden ist.“ (106)
235 Das geheime Leben der Bäume von Peter Wohlleben (2015)
• Untertitel: Was sie fühlen, wie sie kommunizieren - die Entdeckung einer verborgenen Welt
• Titel: Das geheime Leben der Bäume
• Verlag: Ludwig Verlag
• Umfang: 219 Seiten

Notizen
• Die geheime Duftsprache (14)
• Das Warngas Ethylen (15)
• Wurzelsprache (17)
• Pilzgeflecht als Kommunikationsmedium (18)
• Aromen und Farben (19)
• Sozialer Ausgleich (22)
• Mastjahre sind Samenjahre (nur für Laubbäume) (26)
• Windbestäubung (26)
• Gelbe (männliche → 1) und grüne (weibliche → 2) Kätzchen (29)
• Die Elternbäume bremsen durch Lichtdrosselung die Kinderbäume (36)
• Baumbabys werden gestillt (37)
• Zwiesel (41)
• Drunken Trees (43)
• Ultraschall Durstschreie (49)
• Pilze als Cäsium-Sammler (52)
• Kapillarkraft bis 1m Höhe und Saugkraft durch Verdampfung (56)
• Moosbewuchs produziert Stickstoff (63)
• Buchen und Eichen (68-69)
• Fichten, Eiben und Erlen (73-74)
• Das Schwitzen eines Baumes (93)
• Wasserpumpe Wald (96)
• Trennschicht zum Abtrennen des Laubes (129)
{Ein abgebrochener Zweig bildet keine Trennschicht und kann die Blätter somit auch nicht
abwerfen}
• Der Moosbewuchs markiert keine Himmelsrichtungen, sondern Wasserabläufe (151)
• Warum Mammutbäume in Europa nur 50m hoch werden (154)
• Schwarzdorn (164)
• Betulin (165)
• Die Birke hetzt durchs Leben (165)
• Die Espe zittert um Unter- und Oberseite für die Fotosynthese zu benutzen (166)
• Pioniere schreiben mit der Schattenbildung das eigene Todesurteil (167)
• Reisende Bäume (400m /Jahr) (172)
• Herkulesstaude und Indisches Springkraut als Immigranten (195)
• Schreiende Wälder (199)
• Das Eichensterben durch Stadtbeleuchtung (202)
• Chlorophyll hat eine Grünlücke (205)
• Blutbuche (rot)
• Die Geburt eines Urwalds (211)
236 Das Seelenleben der Tiere – Peter Wohlleben (2016)
• Untertitel: Liebe, Trauer, Mitgefühl – Erstaunliche Einblicke in eine verborgene Welt
• Verlag: Ludwig
• Umfang : 240 Seiten

Notizen
• Was die Wildschweine ausbuddeln: Mäusekolonien mit Vorratskammern (56)
• Bienentemperatur (33-36°C) (70-78)
• Beim Träumen verbracht das Gehirn viel Energie (72)
• Durch Füttern verhungert das Rotwild (73)
• Rudelführer verbrauchen viel Energie (74)
• Ameisen (77)
• Napoleon zu Josephine: Komme morgen Abend nach Paris zurück: wasche dich nicht (142)
• Raubsüchtige Bienen (178)
• Frühwarnung der Ziegen/Ameisen beim Erdbeben (187)
• Kurzsichtigkeit (189)
• Das Altern der Tiere (194)
• Tauben nehmen die Polarisation des Lichtes wahr (201)
• Tiersprache (220)
237 Die Macht der Geographie – Tim Marshall (Ausgabe 2017)
• Untertitel: Wie sich Weltpolitik anhand von 10 Karten erklären lässt
• Verlag: dtv
• Umfang: 318 Seiten

Notizen
• Das Buch wurde von einem Engländer geschrieben.
• Es fehlt, dass die Amerikaner Kuba als Bordell, Saubude und Zockerpalast benutzt haben
(89).
• Das Abkommen „Zerstörer gegen Stützpunkte“. Die Stützpunkte sind auch im Unterhalt
sehr teuer. Die Chinesen brachen nur warten bis die US sie nicht mehr finanzieren können
(91).
• „Die Prophezeihung des Niedergangs der USA“ ist überheblich (102)
• Das Schicksal schützt die Idioten und Kinder (einschließlich der Amerikaner) (102)
• Die Fruchtbarkeit Frankreichs verschweigt die Lößdepots. (110)
• Mittelmeerländer haben einen schlechten Boden (110)
• Griechische Steuerzahler sind selten (113)
• Kongo (140)
• Pearl Harbor war eine Antwort auf ein Ölembargo (243)
• Es gibt noch immer 30.000 Soldaten in Japan (244)
• Der Name „Arktis“ basiert auf den Großen Bären (280)
Inhaltsverzeichnis
1Baierische Chronik - Johannes Aventinus (1523)..........................................................................2
2Auswahl der besten Essais von Michel de Montaigne (1533-1592).............................................3
3Der abenteuerliche Simplicissimus - C. v. Grimmelshausen (1669) ............................................4
4Evangelische Deutsche Original-Bibel von 1741..........................................................................5
5Bekenntnisse von Rousseau (1762)...............................................................................................6
6Vermächtnis von Johann Gottfried Pahl (1799).............................................................................7
7Aelteste Geschichte der Deutschen - von J. C. Adelung (1806)..................................................14
8Dichtung und Wahrheit – Johann Wolfgang von Goethe (1809-1831)........................................23
9Deutsche Grammatik - von Jacob Grimm (1818).......................................................................24
10Deutsche Mythologie - von Jacob Grimm (1835).....................................................................26
11Das Runen-Wörterbuch - von Udo Waldemar Dieterich (1844)...............................................29
12Arthur Schopenhauers Werke in Fünf Bändern (1859).............................................................30
13Heimathskunde von Thüringen – J.C. Kronfeld (1861)............................................................32
14Das Hauptwerk - von Friedrich Nietzsche (1871..1889)...........................................................33
15Die Gesänge des Maldoror - Comte de Lautréamont (1874)....................................................34
16Gesammelte Werke – Eduard Mörike (1875)............................................................................35
17Huckleberry Finn – von Mark Twain (1876-1885)....................................................................36
18Der Sohar - nach dem Urtext von Ernst Müller.........................................................................37
19Der goldene Zweig - von James George Frazer (1890).............................................................40
20Briefe und Tagebücher - von Franz Kafka (1902-1924)............................................................42
21Die Kabbala - von Papus (1903)................................................................................................43
22Die Verwirrungen des Zöglings Törleß von Robert Musil (1906).............................................46
23Das Land der Blinden – auserwählte Erzälungen – H.G. Wells (1911).....................................48
24Der Ursprung der Gottesidee: Von Wilhelm Schmidt (1912)....................................................49
25Money - von Gustavus Myers (1916)........................................................................................52
26Der Untergang des Abendlandes – Oswald Spengler (1923).....................................................54
27Die Falschmünzer - von André Gide (1925)..............................................................................55
28Stirb und Werde – von André Gide (1926) ...............................................................................57
29Die Cabala – Thornton Wilder (1926).......................................................................................59
30Ein Pyrenäenbuch von Kurt Tucholsky (1927)..........................................................................60
31Die Brücke von San Luis Rey von Thornton Wilder (1927).....................................................62
32Borgia – von Klabund (1928)....................................................................................................63
33Liber Novus (Das rote Buch) - von C.G. Jung (1930)...............................................................64
34Goethe – von Emil Ludwig (1931)............................................................................................65
35Fabian - von Erich Kästner (1931)...........................................................................................66
36Die Morgenlandfahrt – Hermann Hesse (1932).........................................................................67
37Du und die Erde - von Hendrik Willem van Loon (1932).........................................................68
38Gastmahl - von Platon (1934)....................................................................................................70
39Ich Claudius - von Robert von Ranke Graves (1934)................................................................71
40Das Schloss - Roman von Frank Kafka (1935).........................................................................72
41Gilles' Frau – Madeleine Bourdouxhe (1937)...........................................................................73
42Schachnovelle – Stefan Zweig (1938-1941)..............................................................................74
43Früchte des Zorns – John Steinbeck (1939)...............................................................................75
44Wind, Sand und Sterne – von Antoine de Saint-Exupery (1939)..............................................76
45Wem die Stunde schlägt - von Ernest Hemingway (1940)........................................................77
46Sternstunden der Menschheit – Stefan Zweig (1943)................................................................78
47Die Romane und die großen Erzählungen – H. Hesse (1943)...................................................79
48Philosophie des Abendlandes – Bertrand Russell (1945)..........................................................81
49Die Amerikaner – von Geoffrey Gorer (1948)..........................................................................84
50Die Stadt in der Wüste – von Antoine de Saint-Exupéry (1948)...............................................85
51Die Iden des März - von Thornton Wilder (1948).....................................................................87
52Moralia - von Plutarch (45-125 n.C.)........................................................................................88
53Schnee auf dem Kilimandscharo: 6 Stories - von Hemingway (1950)......................................90
54Yoga-Wege der Befreiung – von I.M. Spath (1951)..................................................................91
55Baumeister der Welt - von Stefan Zweig (1951).......................................................................92
56Das Mysterium der Zahl - von Franz Carl Endres (1951).........................................................93
57Yoga, Wege zur Selbstbefreiung - von I.M. Spath (1951).........................................................95
58Ernst Haeckel - von Georg Uschmann (1954)...........................................................................96
59Briefe an Rinette - Antoine de Saint-Exupéry (1955)................................................................98
60Cézanne, Manet und Toulouse Lautrec - von Henri Perruchet (1956)......................................99
61Sigmund Freud – von Ludwig Marcuse (1956).......................................................................102
62Die Kunst des Liebens - Erich Fromm (1956).........................................................................103
63Wir Wunderkinder – Hugo Hartung (1957).............................................................................105
64Marcel – Eine Kindheit in der Provence – von Marcel Pagnol (1957)....................................107
65Germania / die Annalen - von Tacitus (1957)..........................................................................108
66Irisches Tagebuch – Heinrich Böll (1957)...............................................................................109
67Das Versprechen von Friedrich Dürrenmatt (1958) ................................................................110
68Anne Frank: Spur eines Kindes (1958)....................................................................................111
69Leonardo – Abendmahl – von Ludwig H. Heydenreich (1958)..............................................112
70Picasso, Leben und Werk von Roland Penrose (1958)............................................................113
71Thomas Mann – von Erich Heller (1959-1976).......................................................................115
72Brecht – von Marianne Kesting (1959)...................................................................................116
73Johann Gottfried Herder - von Ernst Baur (1960)...................................................................117
74Aura – Carlos Fuentes (1961)..................................................................................................118
75Irisches Tagebuch - von Heinrich Böll (1961).........................................................................119
76Versunkene Kulturen - von Edward Bacon (1963)..................................................................120
77Leben mit Picasso - von Françoise Gilot und Carlton Lake (1964)........................................121
78Die Wörter – Jean-Paul Sartre (1965)......................................................................................123
79Die Ordnung der Dinge von Michel Foucault (1966)..............................................................124
80Die philosophische Hintertreppe - von Wilhelm Weischedel (1966)......................................128
81Van Gogh – von Rene Huyghe (1967).....................................................................................130
82Literatur als Herausforderung – Ludovic Janvier (1967)........................................................131
83Deutschland deine Schwaben – Thaddäus Troll (1967)..........................................................132
84Preisend mit viel schönen Reden – Thaddäus Troll (1972).....................................................132
85Falsch programmiert von Karl Steinbuch (1968)....................................................................133
86Ssonja Tolstoj - von Alexandra Rachmanowa (1968)..............................................................135
87Spuren – Ernst Bloch (1969)...................................................................................................136
88Thomas Mann – von Roman Karst (1970)..............................................................................137
89Das Peter-Prinzip - von Laurence J. Peter & Raymond Hull (1970).......................................138
90Ausländische Dichter und Schriftsteller – F. Lennartz (1971)................................................139
91Ein Schwarm Regenbrachvögel – Maarten 't Hart (1971).......................................................140
92Tagebuch 1966-1971 – von Max Frisch (1972).......................................................................141
93Sprache des Möglichen – von Dietrich Hochstätter (1972).....................................................142
94Materialien zu Hermann Hesses “Das Glasperlenspiel” (1973)..............................................143
95Die Ordnung des Diskurses – Michel Foucault (1977)...........................................................144
96Robert Musil von Robert L. Roseberry (1974).......................................................................145
97Schwabenreport. 1900-1914 von Hermann Freudenberger (1975).........................................146
98Materialien zu Hermann Hesses „Der Steppenwolf“ (1975)...................................................151
99Van Gogh - von Pierre Cabanne (1975)...................................................................................152
100Ungeteilte Erinnerungen – von Simone Signoret (1976).......................................................154
101Die Bajuwaren – von Hans F. Nöhbauer (1976)....................................................................155
102Wege der deutschen Literatur – ein Lesebuch (1976).........................................................156
103C.G. Jung - Prophet des Unbewussten - von Paul J. Stern (1976).........................................157
104Brecht in Augsburg - von W. Frisch und K.W. Obermeier (1976)........................................158
105Die Erzählungen – Gabriel García Márquez (1947-1976).....................................................160
106Der Theoretiker Goethe – von Heinz Hamm (1976).............................................................161
107Jubiläumsausgabe zum 100sten Geburtstag von H. Hesse (1977)........................................162
108Hermann Hesse – Gesammelte Erzählungen (1977).............................................................163
109Mozart – von Wolfgang Hildesheimer (1977).......................................................................164
110Kleist – Klaus Birkenhauer (1977)........................................................................................166
111Rätselhaftes Wissen - Gerd von Haßler (1977)......................................................................167
112Hohe Schule der Verführung - von Martin Morlock (1977)..................................................168
113Tagebücher 1920-1922, Autobiographische Aufz. - Brecht (1978).......................................170
114Lügen – Sissela Bok (1978)...................................................................................................172
115Die Geschichten John Cheevers (1978/1995)........................................................................173
116Gesammelte Werke von Robert Musil (1978).......................................................................176
117Der Diamant des Salomon – Noah Gordon (1979)................................................................179
118Gödel, Escher, Bach - von Douglas R. Hofstadter (1979).....................................................180
119Über Friedrich Dürrenmatt (1980).........................................................................................181
120Zeit-Bibliothek der 100 Bücher (1980).................................................................................187
121Klassiker Heute – Teil 1 (1980).............................................................................................188
122Die Bibel - Einheitsübersetzung (1980).................................................................................192
123Ideen zur Kunstgeschichte – Gottfried Richter (1982)..........................................................196
124Orwells 1984 – Robert Plank (1983).....................................................................................198
125Zwiesprache – Octavio Paz (1984)........................................................................................199
126Die Türen öffnen sich langsam – Raissa Olrlowa-Kopelew (1984)......................................200
127Rätselhaftes Wissen von Gerd von Haßler (1984).................................................................201
128Ein strahlendes Ende - von François Bucher (1984).............................................................202
129Die Klassiker der englischen Literatur – (1985)....................................................................203
130Der Nil - von Gerhard Konzelmann (1985)...........................................................................204
131Das Lied des Lebens – von Hermann Hesse (1986)..............................................................205
132Edgar Allan Poe – Frank T. Zumbach (1986)........................................................................206
133Die Berliner Antigone von Rolf Hochhuth (1986)................................................................208
134Anatomie der Macht – John Kenneth Galbraith (1987)........................................................209
135Sturmhöhen – von Jeanne Champion (1987).........................................................................211
136Die Klassiker der amerikanischen Literatur Allié & Nagler (1987)......................................212
137Ich bin eine Frau aus Ägypten - von Jehan Sadat (1987)......................................................213
138Der Unbeirrbare von Howard Fast (1988).............................................................................214
139Geheimkulte: Das Standardwerk - von Will-Erich Peuckert (1988).....................................215
140Salz auf unserer Haut - Roman von Benoîte Groult (1988)..................................................217
141Tschernobyl - von Frederik Pohl (1988)................................................................................218
142Die großen Erfindungen – von Roland Gööck......................................................................219
143Gauguin – von Rene Huyghe (1989).....................................................................................220
144Die Bibel – mit Bildern von Salvador Dali (1989)................................................................221
145“Autoren der Zeit...................................................................................................................222
146Geschichten der Eva Luna – Isabel Allende (1990)..............................................................223
147Der Jordan – Gerhard Konzelmann (1990)............................................................................224
148Die Hethiter - von Johannes Lehmann (1991).......................................................................225
149Schöpfungsmythen der östlichen Welt – v. Barbara C. Sproul (1991)..................................227
150Sofies Welt - von Jostein Gaarder (1991)..............................................................................228
151Der Umweg nach Santiago – Cees Nooteboom (1992).........................................................230
152Irren ist männlich -von Christiane Tramitz (1993)................................................................231
153Leben zwischen Haben und Sein von Erich Fromm (1993)..................................................232
154Voltaire (1993).......................................................................................................................233
155Versuch über die Liebe – Alain de Botton (1993).................................................................234
156Gnosis - Das Buch der verborgenen Evangelien (1994)........................................................235
157Schwarzbuch - von Bernt Engelmann (1994)........................................................................237
158Lao-Tse (Lau Dse) von Tao-te-king (Dau-De-Dsching) (1995)............................................239
159Der Regemacher – von John Grisham (1995).......................................................................240
160Das Buch der Tugenden - von Ulrich Wickert (1995)...........................................................241
161Der Vorleser - von Bernhard Schlink (1995).........................................................................242
162Die Unsterblichkeit der Zeit - von Paul Davies (1995).........................................................243
163Marcel Reich-Ranicki- Volker Hage & Mathias Schreiber (1995)........................................245
164Bernstein, Tränen der Götter – von Slotta und Ganzelewski (1996).....................................246
165Das Kartell der Kassierer – Günter Ogger (1996).................................................................249
166Paul Gauguin – von Assja Kantor-Gukowskaja, u.a. (1996).................................................250
167Landkarten in Prosa - Truman Capote (1996) ......................................................................251
168Die Päpstin - von Donna Woolfolk Cross (1996)..................................................................252
169Heimatbuch Spiegelberg (1996)............................................................................................253
170In die Wildnis - von Jon Krakauer (1996).............................................................................257
171Wie Proust Ihr Leben verändern kann – Alain de Botton (1997)..........................................258
172Ein neues Weltbild - von Joachim Gartz (1998)....................................................................260
173Sternstunden der Philosophie – Otto A. Böhmer (1998).......................................................262
174Was soll das alles? - von Richard P. Feynman (1998)...........................................................263
175Knaurs Historischer Weltatlas (1978-1999)...........................................................................264
176Bildung - von Dietrich Schwanitz (1999)..............................................................................265
177Der Tempel und die Loge - Von M. Baigent und R. Leigh (1999)........................................266
178Die Apokalypsen - von Rosel Termolen (1999)....................................................................270
179Mein Leben – Marcel Reich-Ranicki (1999).........................................................................271
180Es ist so einfach? - von Richard P. Feynman (1999).............................................................273
181Geheime Botschaften - von Simon Singh (1999)..................................................................274
182Edvard Munch (1863-1944) – von Ulrich Bischoff (1999)...................................................276
183Friedrich der Große, – von Paul F. Bockius (1999)...............................................................278
184Bach und Ich - Von Maarten 't Hart (2000)............................................................................279
185Das Lächeln der Medusa - von Peter Watson (2000).............................................................280
186Frau Sartoris – Elke Schmitter (2000)...................................................................................283
187Der entzauberte Regenbogen – Richard Dawkins (2000).....................................................284
188Fermats letzter Satz - von Simon Singh (2000).....................................................................284
189Flügelrauschen – K. Haraldsdottir und H. Seelow (HG.) (2000)..........................................287
190Stuttgart – von Irene Ferchl (2000)........................................................................................289
191Die Kelten von Alexander Demandt (2001)..........................................................................290
192ABAP Objects von Horst Keller und Sascha Krüger (2001).................................................291
193Denken, Lernen, Vergessen von Frederic Vester (2001)........................................................292
194Stupid White Men - von Michael Moore (2002)...................................................................293
195Die Entdeckung des Unendlichen – David Foster Wallace (2003)........................................294
196Deutschlands Frühgeschichte – von Friedrich Prinz (2003)..................................................295
197Die Lieblingsgedichte der Deutschen (2003)........................................................................296
198Religion als Risiko - von Detlef B. Linke (2003)..................................................................297
199Bernstorf - von Manfred Moosauer und Traudl Bachmaier (2005).......................................299
200805: Liudger wird Bischof (2008).........................................................................................300
201Kollaps - von Jared Diamond (2005).....................................................................................301
202Herzöge, Bürger, Könige von Hermann Missenharter (2005)...............................................302
203Der Brenner & Tuisc Codex - von Joannes Richter (2006)...................................................304
204Rheinsberg / Schloss Gripsholm von Kurt Tucholsky (2006)...............................................309
205Der Gotteswahn - von Richard Dawkins (2006)....................................................................311
206Donau, Fürsten und Druiden - Kelten entlang der Donau (2006).........................................313
207Teutates & Konsorten – Johannes Lehmann (2006).............................................................315
208dtv-Atlas Weltgeschichte – Von Anfäng bis zur Gegenwart (2006)......................................317
209Mehr bedarfs nicht - ausgewählt von Jörg Amann................................................................319
210Mein Leben ohne Gestern – von Lisa Genova (2007)...........................................................320
211Wer bin ich - von Richard David Precht (2007)....................................................................321
212Jahres-Chronik - Der Spiegel (2008).....................................................................................324
213Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod – von Bastian Sick (2008).............................................325
214Das Weltgeheimnis – von Thomas de Padova (2009)...........................................................326
215So regiert die Kanzlerin - von Margaret Heckel (2009).......................................................327
216Euroland - wo unser Geld verbrennt–von Thomas Wieczorek (2010)..................................328
217Eine kurze Geschichte der Menschheit – Yuval Harari (2011)..............................................329
218Schulden – Die ersten 5000 Jahren - von David Graeber (2011)..........................................331
219Der größte Raubzug der Geschichte - Weik & Friedrich (2012)...........................................334
220Wirtschaft am Abgrund – Paul Craig Roberts (2012)............................................................336
221Die Bernsteinstrasse – v. Gisela Graichen, Alexander Hesse (2012)....................................338
2221913 – von Florian Illies (2012)............................................................................................339
223Die Witwe der Brüder van Gogh – Camilo Sánchez (2012)..................................................340
224Das Spinoza-Problem von Irvin D. Yalom (2012).................................................................341
225Amerikas Kriege(r) – von Paul Craig Roberts (2013)...........................................................345
226Wem gehört die Zukunft – von Jaron Lanier (2013).............................................................348
227Die Welt aus den Fugen – Peter Scholl-Latour (2013)..........................................................349
228Lists of Note – von Shaun Usher (2014)...............................................................................350
229Der Crash ist die Lösung – Matthias Weik & Marc Friedrich (2014)...................................351
230Darm mit Charme – von Giulia Enders (2014)......................................................................353
231Shakespeare in 30 Sekunden – von Ros Barber (2014).........................................................354
232Goethes Freunde in Gotha und Weimar – von Sigrid Damm (2014).....................................355
233Wem gehört Deutschland? - Jens Berger (2015)...................................................................359
234Otto von Guericke – Klaus Liebers (2015)............................................................................360
235Das geheime Leben der Bäume von Peter Wohlleben (2015)...............................................361
236Das Seelenleben der Tiere – Peter Wohlleben (2016)............................................................362
237Die Macht der Geographie – Tim Marshall (Ausgabe 2017)................................................363
Inhalt der niederländischen Texte260
Nederlands............................................................................................................................................2
1.Lof der Zotheid - door Desiderius Erasmus (1511)......................................................................2
2.Ethica - van Spinoza (1632 - 1677)..............................................................................................4
3.Rood en Zwart – door Stendhal (1830)........................................................................................7
4.Eerste liefde / als lentestromen – door Iwan. S. Toergenjew (1860)............................................8
5.Max Havelaar - door Multatuli (1860).........................................................................................9
6.Almanak met Adresboek van het arrondissement Roermond 1874 ...........................................15
7.Kunst voor Allen - door Cornelis Veth (1916) ...........................................................................27
8.Kleine Inez – Reinier van Genderen Stort (1925)......................................................................28
9.Hedendaags Fetisjisme – Carry van Bruggen (1925).................................................................29
10.Reis naar het einde van de nacht – L.F. Céline (1932).............................................................30
11.De Herberg met het Hoefijzer - door A. den Doolaard (1933).................................................31
12.Bint van F. Bordewijk (1934)...................................................................................................32
13.Trilogie Vrouwenschool van André Gide (1929-1936)............................................................33
14.Dierenleven in ARTIS door A.F.J. Portielje (1938)..................................................................35
15.Georg Friedrich Händel's Opstanding door Stefan Zweig (1939)............................................36
16.Geschiedenis der Nederlandse Letterkunde - van Schothorst (1940).......................................37
17.Uittreksel van de Katholieke moraaltheologie (1940)..............................................................38
18.Snippers op der rivier door A. Marja (1941)............................................................................45
19.Terra Promissa – Henri de Greeve Pr. (1941)...........................................................................46
20.Het Achterhuis - van Anne Frank (1942-1944)........................................................................47
21.In zoeklicht en afweervuur – door Guy Gibson (1943)............................................................48
22.De vliegen (e.a.) – Jean-Paul Sartre (1943)..............................................................................49
23.Le petit Prince - door Antoine de Saint-Exupéry (1943)..........................................................50
24.Vier Moralisten - door Dr. C.J. Wijnaendts Francken (1944)...................................................51
25.“Een tweede jaar in Thijsse's hof” van Dr. Jac. P. Thijsse (1946)............................................53
26.Achtentwintig eeuwen bloembestuiving – Dr. A. Schierbeek (1947).......................................55
27.De Avonden - door Simon van het Reve (1947).......................................................................56
28.Klerk en beul: Himmler van nabij - van Felix Kersten (1948).................................................57
29.Tijd van Delirium - door Hermann Rauschning (1949)............................................................59
30.De koperen tuin - door Simon Vestdijk (1950).........................................................................63
31.1984 – George Orwell (1950)...................................................................................................64
32.In de hof der historie“ door Jan Romein – 1951.......................................................................65
33.Het trieste der tropen van Claude Lévi-Straus (1955)..............................................................67
34.Venezuela - door Mr. W.J. van Balen (1955)............................................................................69
35.Continent in groei – De Gids (1956).......................................................................................78
36.Onderweg Genoteerd door Hans A. de Boer (1956).................................................................79
37.Het laatste jaar van Thomas Mann - door Erika Mann (1956).................................................80
38.Gedoemde dichters (les poètes maudits) – Paul Rodenko (1957)............................................81
39.Het rijk van Venus – Morus (1957)..........................................................................................84
40.Alissa en Adrienne - door Adriaan Morrien (1957)..................................................................85
41.Uitnodiging tot ergernis – J. Greshoff (1957)...........................................................................86
42."Het drieluik van het kwaad" - door Anthonie Donker (1958).................................................88
43.Het einde van de antieke wereld – Santo Mazzarino (1959)....................................................89
44.Herinneringen aan de oude tijd – Annie Salomons (1960).......................................................90
45.Het Gevaar - door Jos Vandeloo (1960)....................................................................................92
46.Saint-Exupéry - door J.C. Ibert (1961).....................................................................................93
47. Een Rotterdams Kind en andere ontmoetingen (1962)............................................................94
48.Bert Brecht - door Willy Haas (1963).......................................................................................95
260In Uitverkoren Voetnoten - Het Concentrated Reading Project
49.De godsdienst der primitieve volken van William Howells (1963)..........................................96
50.Leer Uzelf Archeologie – Hans Kayser (1963)........................................................................98
51.Hermann Hesse in woord en beeld – Bernhard Zeller (1963)................................................100
52.Opmerkingen over de chaos – H.J.A. Hofland (1963)...........................................................101
53.Picasso - door Pierre Daix (1964)...........................................................................................102
54.Mens en Engel – Adriaan Morriën..........................................................................................103
55.Uit de Europese prehistorie - door Friedrich Behn (1964).....................................................104
56.Sex in History – g. rattray taylor (1965).................................................................................106
57.De geverfde vogel – Jerzy Kosinski (1965)............................................................................107
58.Geschiedenis van Engeland - Ernest Llewellyn Woodward (1965).......................................108
59.Het verborgen leven – Steven Marcus (1967)........................................................................109
60.Honderd jaar eenzaamheid – Gabriel Garcia Marquez (1967)...............................................110
61.Het boek van de denkbeeldige wezens – Borges (1967).........................................................111
62.De laatste drie pausen en de Joden – Pinchas E. Lapide (1967).............................................112
63.De naakte aap – Desmond Morris (1967)...............................................................................113
64.De dood van Jezus – Joel Carmichael (1967).........................................................................114
65.De ontwrichting van de Duitse literatuur, Muschg Walter (1968)..........................................115
66.Zeggen en Schrijven (1968)....................................................................................................118
67.Symboliek van man en vrouw – dr. G.A. De Wit (1968)........................................................119
68.Roermond in oude ansichten (1969).......................................................................................120
69.Turks Fruit - door Jan Wolkers (1969)....................................................................................121
70.Q.B. VII – Leon Uris (1970)...................................................................................................122
71.De vrouw als eunuch – Germaine Greer (1970).....................................................................123
72.De werelden van M.C. Escher - redactie van J.L. Locher (1971)..........................................124
73.Kredietverlening aan afnemers – P.H.M. Richter (1971).......................................................125
74.Stijn Streuvels - door André Demedts (1971).........................................................................128
75.Invloeden op de literatuur (1972)...........................................................................................130
76.Solzjenitsyn (1973).................................................................................................................133
77.Onachterhaalbare tijd – Gerard Knuvelder (1974).................................................................134
78.De kinderen van het slijk – Octavio Paz (1974).....................................................................136
79.Zen en de Kunst van het Motoronderhoud - Robert M. Pirsig (1974)...................................138
80.Karl Marx – door Fritz J. Raddatz..........................................................................................143
81.Beleving van grenssituaties (1975).........................................................................................144
82.Had ik maar beter geluisterd – Marten Toonder (1973, 1976)...............................................145
83.Het boek als wereld – Marilyn French (1976)........................................................................146
84.Van Gogh en zijn weg – door Jan Hulsker (1977)..................................................................150
85.Franz Kafka - Verzameld Werk (1977)...................................................................................151
86.Erotica – Anais Nin (1977).....................................................................................................152
87.De naïeve wereld van Haddelsey – door Caroline Singer (1978)...........................................153
88.Acht over Gorter - onder redactie van Garmt Stuiveling (1978) ...........................................154
89.De geheime oorlog - door Brian Johnson (1978)...................................................................158
90.De Renner - van Tim Krabbé (1978)......................................................................................161
91.Uitvindingen en Ontdekkingen - door W. Sanderman (1978)................................................162
92.Ethica – Spinoza (1979)..........................................................................................................164
93.Tekens van Taal en Tijd - door E. Ottevaere (1979)...............................................................165
94.Broeder ezel – door Dr. A. J. Dunning (1981)........................................................................169
95.Alle verhalen van Jan Wolkers (1981) ...................................................................................170
96.Het weerbarstige Woord – Anton Constandse (Essays)..........................................................171
97.Vergeten en gebleven – G.H. 's-Gravensande (1982)............................................................172
98.Axels Burcht – Edmund Wilson (1982)..................................................................................173
99.Het raadsel B. Traven (1983)..................................................................................................174
100.Pontifex – Gordon Thomas & Max Morgan Witts (1983)....................................................176
101.Het leven van Franz Kafka - door Ernst Pawel (1984).........................................................177
102.Hoe ik om het leven kwam – Jacques Kruithof (1985) .......................................................181
103.Geschiedenis van de Russische Literatuur (1985) – Karel van het Reve.............................183
104.Failliet op Krediet – Lakeman, van de Ven (1985)...............................................................184
105.'Heel geestig, meneer Feynman!' - door Richard P. Feynman (1985)..................................186
106.Het leven in Lake Wobegon – Garrison Keillor (1985)........................................................187
107.De elite zwijgt – Lex Runderkamp en Feike Salverda (1986)..............................................188
108.Dekmantel - De geheime oorlogen van de CIA (1987)........................................................189
109.Anna Freud - een biografie door Elisabeth Young-Bruehl (1988)........................................190
110.Het Heelal - door Stephen Hawking (1988, 1997)...............................................................192
111.De slinger van Foucault - door Umberto Eco (1989)............................................................193
112.Domweg gelukkig, in de Dapperstraat (1990)......................................................................194
113.Uitersten - door A.J. Dunning (1990)...................................................................................195
114.Het leven van Moravia - door Alberto Moravia en Alain Elkann (1991).............................196
115.Nieuwe schatten uit het verleden (1992)..............................................................................198
116.Oorlog lost nooit iets op – H.L. Wesseling (1993)...............................................................199
117.Een Geschiedenis van God - door Karen Armstrong (1993)................................................200
118.Het verborgen leven van Albert Einstein (1993)..................................................................203
119.Verleden tijd - Memoires van Adriaan Venema (1994).........................................................205
120.Het ontstaan en het einde van alles - door Graham Hancock (1995)...................................207
121.Maerlant's Wereld – Frits van Oostrom (1996).....................................................................210
122. Hoe God verdween uit Jorwerd – Geert Mak (1996)..........................................................211
123.Stof van dromen – door A.J. Dunning (1997).......................................................................212
124.De kwestie Heine – Marcel Reich-Ranicki (1997)...............................................................213
125.De heilige Antonio door Arnon Grunberg (1998).................................................................214
126.Nederlandse literatuur - een geschiedenis (1998).................................................................215
127.Sferen – Peter Sloterdijk (1998)...........................................................................................216
128.De troost van de filosofie - van Alain de Botton (2000).......................................................218
129.De kunst van het reizen – door Alain de Botton (2002).......................................................219
130.De Vliegeraar – Khaled Hosseini (2003)..............................................................................221
131.De boekendief – Markus Zusak (2005)................................................................................222
132.Oorlog in Gallië? - van Gaius Julius Caesar (2006).............................................................223
133.De architectuur van het geluk – Alain de Botton (2006)......................................................224
134.Het raadsel der herkenning – door Rudy Kousbroek (2007)................................................225
135.De kunst van het ouder worden – Joep Dohmen & Jan Baars (2010)..................................226
136.Notities bij „Wij zijn ons Brein“ - door Dick Swaab (2010)................................................227
137.Vaslav door Arthur Japin (2010)...........................................................................................232
138.Steve Jobs – door Walter Isaacson (2011)............................................................................233
139.Reizen zonder John – Geert Mak (2012)..............................................................................238
140.Oorlog en terpentijn – Stefan Hertmans (2013)....................................................................242
141.Erfgoed van de Brabanders – Jan van Oudheusden (2014)..................................................243
Inhalt der Englischen Werke261
English..................................................................................................................................................2
1.Zohar, Bereshith to Lekh Lekha (1300)........................................................................................2
2.A History of the Conquest of Peru – William H. Prescott (1847) ...............................................5
3.Roget's Thesaurus of English Words and Phrases - by P.M. Roget (1852)...................................6
4.Phallic Worship - by Hodder M. Westropp (1870).......................................................................8
5.The Secret Doctrine - by Helena Petrovna Blavatsky (1888).......................................................9
6.A Portrait of the Artist as a Young Man – by James Joyce (1916).............................................12
7.Ulysses - by James Joyce (1922)................................................................................................13
8.Jacob's Room - by Virginia Woolf (1922)..................................................................................16
9.Zeus by Arthur Bernard Cook (1925).........................................................................................18
10.The Bridge of Saint Louis the King (T. Wilder, 1927).............................................................19
11.Cities of the Plain - by Marcel Proust (1928) ..........................................................................22
12.The Classic Works - by Virginia Woolf (1929).........................................................................25
13.Brave New World - by Aldous Huxley (1932).........................................................................26
14.Essays in Literary Critisism – Herbert Read (1938).................................................................29
15.Thomas More - by Daniel Sargent (1938)................................................................................31
16.Bound for Glory by Woody Guthrie (1943).............................................................................32
17.The Natural History of Nonsense by Bergen Evans (1946).....................................................33
18.All the Kings's Men – Robert Penn Warren (1946)..................................................................34
19.Over to You - ten stories by Roald Dahl (1946).......................................................................35
20.The Heart of the Matter - by Graham Greene (1948)...............................................................36
21.American literature in the 20th century - Heinrich Straumann (1951) ....................................37
22.The Catcher in the Rye - by J.D. Salinger (1951).....................................................................38
23.East of Eden - by John Steinbeck (1952)..................................................................................39
24.Story of O – by Pauline Reage (1954)......................................................................................42
25.The Federal Reserve System - by the Board of Governors of the Fed (1954).........................43
26.Patterns in comparative religion - Mircea Eliade (1958)..........................................................54
27.(Outline of) Human Relationships - by Dr. Eustace Chesser (1959)........................................56
28.The Jewel in the Lotus - by Allen Edwardes (1959).................................................................62
29.To kill a Mockingbird – by Harper Lee (1960)........................................................................64
30.The Country Girls Trilogy – by Edna O'Brien (1960)..............................................................65
31.Truth, Myth, and Symbol–Thomas J.J. Altizer and others (1962)............................................69
32.Silent Spring - by Rachel Carson (1962)..................................................................................72
33. America's Great Depression by Murray Rothbard (1963).......................................................73
34.The Feynman Lectures on Physics (1964)................................................................................75
35.In Cold Blood - by Truman Capote (1965)...............................................................................77
36.Rembrandt - by Joseph-Emile Muller (1968)...........................................................................78
37.Picasso - the blue and rose periods - by Denys Chevalier (1969)............................................79
38.The Functions of Money in Equilibrium and Disequilibrium (1969).......................................80
39.The Camera and I - by Joris Ivens (1969)................................................................................81
40.Solomon - Critique of Modern Art by Frederick Solomon (1970)...........................................82
41.Hans Fallada – by H.J. Schueler (1970)...................................................................................83
42.Brecht heute / Brecht today – The Brecht Yearbook #1 (1971)................................................84
43.The Story of a Non-Marrying Man & other Stories – D. Lessing ('72)....................................85
44.German Romantics – Roger Cardinal (1975)...........................................................................86
45.Cockpit – by Jerzy Kosinski (1975).........................................................................................87
46.Dylan Thomas - by Paul Ferris (1977).....................................................................................88
47.Beckett - by Deirdre Bair (1978).............................................................................................90
48.Discovering Egyptian Hieroglyphs (1980)...............................................................................92
261 in Selected Footnotes-The Concentrated Reading Project
49.The Case for Gold by Ron Paul (1982)....................................................................................93
50.Mailer - a biography by Hilary Mills (1982)............................................................................96
51.In God's Name by David Yallop (1984)....................................................................................98
52.Tao Te Tjing - by Lao Tse.......................................................................................................100
53.Paradigms Lost - by John L. Casti (1989)..............................................................................102
54.Céline - A biography by Frédéric Vitoux (1992)....................................................................105
55.The Wisdom of the Great Chiefs (1805-1853-1879, 1994)....................................................106
56.House of Splendid Isolation – Edna O'Brien (1994)..............................................................107
57.Fingerprints of the Gods - by Graham Hancock (1995).........................................................108
58.The Story of Writing by Andrew Robinson (1995)................................................................109
59.Programming Pearls, Second Edition by Jon Bentley (2000).................................................110
60.Chronicles - by Bob Dylan (2004)..........................................................................................113
61. Rich Dad, Poor Dad – by Robert T. Kiyosaki (2006)............................................................115
62.The First Word – Christine Kenneally (2007).........................................................................116
63.How to create Beauty – by Lyckle de Vries (2011)................................................................117
64.Currency Wars - by James Rickards (2011)............................................................................119
65.Hillbilly Elegy – by J.D. Vance (2016)...................................................................................120

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