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• "Illustrirte geschichte der schrift; populär-wissenschaftliche darstellung der entstehung der
schrift, der sprache und der zahlen sowie der schriftsysteme aller völker der erde, von Karl
Faulmann" (1880)
• Autor: Faulmann, Karl, 1835-1894
• Umfang:
◦ Teil I - Runa oder das Geheimnis der Entstehung der Lautzeichen (Seiten 25...187)
◦ Teil II – Die Schriftsysteme der Völker des Erdkreises (Seite 188...632)
Struktur
• Teil I – Runa oder das Geheimnis der Entstehung der Lautzeichen (Seiten 25...187)
Runen, Futhork, Dreiheit, Vier, 8-teilig, 16-teilig, Runenlied, Zeichennamen, deutsche
Runen, Gotische und angelsächsische Runen
• Teil II – Die Schriftsysteme der Völker des Erdkreises
1. Amerikanische Schriften
2. Afrikanische Schriften
3. Asiatische Schriften
4. Europäische Schriften
5. Zusätzliche Tafeln
Einführung
• Das „Buch der Schrift“ verzeichnet 266 verschiedene Schriften (2).
• Einige Schriften können bis zu ihrem Ursprung zurück verfolgt werden (3)
• Die Knoten und Quasten des Militärs beschützen gegen den Tod (8).
• Aberglaube ist alter Glaube, den die herrschende Klasse verwirft, aber im Volke weiterlebt
(9).
• Ursprünglich waren Schriftzeichen Lose und heilige Zeichen (10).
• Die Polyphonie (Mehrdeutigkeit eines Zeichens): (1) γ symbolisiert k und s. (2) Das „B“-
Symbol symbolisiert in Halikarnassos ein „b“ und in Korinth ein „e“. Ein „Σ“-Symbol ist in
Korinth ein i und in Athen ein s, bis sich in Griechenland ein einheitliches System
einbürgerte (10).
• Nicht die Gestalt, sondern die Symbole machten die Götter. Symbole sind aber Zeichen &
Hieroglyphen (11).
• Zwischen Lautzeichen und religiösen Symbolen gibt es Korrelationen (11).
• In Ägypten sind Tiere und Tierköpfe Fetische – Hieroglyphen für Götternamen (11)
• Gott schuf den Menschen nach seinem Bilde (12)
• Die neue Schrift wurde wie eine Religion eingeführt (12):
◦ Die Neskhischrift in den Ländern des Islam (12)
◦ Die römische Evangelienschrift in West-Europa
◦ Devanagari in Vorderindien
◦ Pali in Hinterindien
◦ das griechisch-koptische Evangelium in Ägypten als Ersatz für die Hieroglyphen
• Die Geschichte der Schrift ist eine religiös-politische Geschichte (13)
• Tabelle der Religionen und Sprachen:
Die Tradition
• Die Sagen über die Entstehung der Schrift (Seite 28)
• Die Namen IAΩ oder auch AEIOY mit dem A = Anfang und Ω= Ende (31)
• Der unbegreifliche Gott Fimbultyr war nicht nur der Untergang. Sondern wie es sehr
wahrscheinlich ist, auch der Anfang. So liegt die Vermutung nahe dass er die drei ersten
Buchstaben der Runenordnung ᚠ (fe), ᚢ (ur),ᚦ (thurs) darstellt, denn ur ist so viel wie bul,
baulie der Stier, ja selbst wie Tyr, denn tiur ist ebenfalls der Stier, die erst geschaffene
Stierseele der Perser, … (31-32)
2 £in Thürs schneid ich dir, die drei Stäbe; ... Skirnir ist in der nordischen Mythologie Freyrs Freund und Diener.
Auffällig ist, dass dieses Maledivenalphabet nicht einmal über „i“ und „u“ verfügt. Dafür ist das „a“
zweimal verfügbar.
• Der Autor Karl Faulmann unterscheidet vier Lautklassen (Seite 43):
◦ Lippenlaute: u-f-o
◦ Zungenlaute: d-th-s
◦ Schmelzlaute: l-r-n
◦ Kehllaute: k-h-i
• Faulmann beschreibt die Polyphonie und Vieldeutigkeit der Zeichen und sieht darin ein
Grund für die Wortreichtum und Biegsamkeit der Sprache (44-47).
• Die In- und Auslaute müssen in die Bedeutung einfließen. Die Rune „Fe“ kann dann sowohl
„F“ als „e“, und die Rune „Ur“ sowohl das „U“ als „r“ symbolisieren (44).
So ist ᚠ im iberischen Alphabet ein „e“. In den Tironische Noten3 symbolisiert l sowohl ein f
als i (Beispiel in → „it, it“).
• Auf diese Weise dokumentiert Faulmann z.B. für Futh folgende Tabelle (45):
▪ Die Rune ᚠ (fe) repräsentiert die Lautwerte f, e, æ, i.
▪ Die Rune ᚢ (ur) repräsentiert die Lautwerte u, p, r
▪ Die Rune ᚦ (thurs) repräsentiert die Lautwerte th, d, m, r, s
Die Dreiheit
• Der Thurs: der „Steinriese“ (Kapitel 5, „die Dreiheit“) (55)
• „Dü“ = „Volk“ (56)
• Der Mann stammt aus hartem Eschenholz, die Frau aus weichem Ulmenholz (57)
• Die erste 3 Runen ᚠ (Sonne), ᚢ (Mond), ᚦ (Erde) repräsentieren Goldenes, Silbernes,
Eisernes Zeitalter (60)
• In Ägyptisch repräsentiert „a“ den Singular, „i“ den Dual und „u“ den Plural (63).
• Die ursprüngliche Form von ᚠ war ᛉ, der Atlas der das Himmelgewölbe trägt (64). Es ist
die Weltesche Yggdrasil, der Zeitbaum der Perser, die Fichte des Attys.
• Der Mensch ist das aufgerichtete Wesen, das Abbild des zeugenden Gottes (64).
• Aleph → Alaph → „zahm werden (durch einen durch die Nase durchbohrenden Pflock) (65)
• ᚢ ist der Himmelsbogen (65, 111). ᚢ ist soviel wie ᚠ, nur die weibliche Form.
• ᚦ ist das Kind, geschlechtslos, und vereinigt die Eigenschaften männlich ᚠ und weiblich ᚢ
(66).
• Alle Metallgötter sind gelähmt, wie Horus, Hephaistos, Vulkan (66).
• Odhin (Geist und Seele) → ᚠ, Wile (Bewegung) → ᚢ, We (Antlitz) → ᚦ (67).
• Als drei-einiger Gott heißt Odhin auch Tridi (67).
• Gouverner = Steuermann (71)
3 Die Tironische Noten bilden ein römisches Kurzschriftsystem → Karl Eberhard Henke: Über Tironische Noten
Die Vierheit (68)
• Vier ist lautverwandt mit „viel) (71)
• Ägyptische Hieroglyphen ↔ Runen (77)
• Tyr ist die jüngere Form des Thorr (79)
• Hebräisches Alphabet ↔ Runen (81)
Kalendergeschichten (149)
• Schöpfung: das Weib konnte sich als Gebärerin durch ihr innewohnende Geist befruchten
(150)
• Die Schöpfungslegende hängt mit der Schöpfungswoche zusammen. Sonntag: Mann;
Montag: Weib; Dienstag: Kind, geschlechtslos; Mittwoch: Zwitter; Donnerstag: Mann;
Freitag: Weib; Sonnabend: geschlechtslos (150)
• Die Juden kannten keinen Mittwoch. Die Reihenfolge der Schöpfungslegende lautet: (1)
Sonntag, Mann; (2) Montag: Weib; (3) Dienstag: Kind; (4) Erschaffung der Lichter; (5)
Leben der Luft & Wasser; (6) Leben auf Erde; (7) Zeugungslos. (150)
• Die deutsche Geschichte ist älter. Der Mittwoch war der Schöpfungstag der Teilung: der Tag
des Merkurs. (150)
• → Der Himmel ist männlich; die Erde ist weiblich (151).
• El(oh) = Gott (151)
• Laut persischer Sage stammt der Mensch (wie vom 15-lettriger Alphabet) von einer 15-
blättriger Reivaspflanze. → Zend-Avesta, Zoroaster's lebendiges Wort (151)
• Der Sohn von Adam (Qain, „die Lanze“) = Saturn (154)
• Gott schuf Mann und Frau gleichzeitig, während die Schöpfung von Eva aus Adam auf
einem Wortspiel beruht (154)
• Schöpfungssagen (156)
7 Whore. Die Frage ist warum „Huren“ nicht von „vermieten“ stammt. (Deutsch: Hure = „Frau, die ihren Körper
vermietet“; Niederländisch: hoer = “vrouw, die haar lichaam verhuurt“; in Englisch: whore = „A woman, whos body
is hired“). Among other languages, Greek porne "prostitute" is related to pernemi "sell," with an original notion
probably of a female slave sold for prostitution; Latin meretrix is literally "one who earns wages" (source of Irish
mertrech, Old English miltestre "whore, prostitute").
Die gotischen und angelsächsischen Runen (177)
• Übersicht der Futhark-Strukturen für ein Bracteat, St. Gallen Codex, Codex Isodori, und
Hickes' Futhorcs (178)
• Geheimschrift und Oghamschrift (179)
• Übersetzung des Runenliedes (v. Grimm) (181)
Rückblick (187)
• (Laute und) Zeichen lassen sich auf 3 zurückführen: Strich, Winkel und Kreis (188)
• Ursprünglich waren die Zeichen vieldeutig und polyphon (189)
• Bild und Lautzeichen trennten sich frühzeitig (189)
• Geste unterstützten wie Bilder die wortarme Sprache (189)
• Ein mächtiger König muss schriftlich befehlen können (190)
• Die Schrift führt zu Offenbarung; die Rune zum Geheimnis (190)
Teil II - Die Schriftsysteme
Amerikanische Schriften
• Amerikanische Schriften konservieren die Kulturformen (→ Schrift) der Flüchtlingen (195)
1. Knotenschrift (195)
• Muschelschnüre (197)
• Richtschnur (199)
• Felsinschrift am Erie-See (208)
6. Die Aynara-Schrift
8 Runen-Sprach-Schatz, oder Wörterbuch über die ältesten Sprachdenkmale(1844) ... Udo Waldemar Dieterich
Asiatische Schriften
I. Chinesisch (279)
• Der Stifter des Reiches der Mitte ist Fohi (280)
• Die alte chinesische Schrift ist Pakwa oder 8 Teilungen (280)
4 Symbole sind günstig; die übrigen 4 sind ungünstig.
• Die neue chinesische (Bilder-)Schrift ist Ku-wen
• Im dritten JH BCE ließ ein Alleinherrscher nahezu alle alten Bücher verbrennen um Spuren
zu vernichten und nur das I-king als seine Erfindung übrig zu lassen (282).
• Vergleich chinesischer und ägyptischer Zeichen (284)
• Yaṅ symbolisiert den Himmel, in die Erde (286)
• Die Yü-Inschrift (289)
• Sibirische Inschriften bei Jenisey, Tom, Jrbyth, Pyschma und der alten Stadt Tzerdyn
(Permien → Groß-Perm)9 (290)
• Ausnahmen bei der Bücherverbrennung (297).
• Erfindung des Bücherdrucks (303)
• Wörterbücher (304)
• In chinesischer Schrift fehlen b, d, g, r (304)
9. Weiberdeutsch (372)
Eigentlich ist es Volkssprache, die von den Frauen benutzt wurden weil nur die Männer die
hebräische Form lesen konnten. Warum die Juden Deutsch als Volkssprache bevorzugten ist nicht
bekannt. Fremde Wörter werden germanisiert.
Alphabet (ohne Gewähr: schlecht ablesbar !): a-b-g-d-h-v/u-z-χ-t-y/i-k-l-m-n-s-e-p-f-ts-q-r-š-t
2 Weiberdeutsch Alphabet
2. Estrangelo (379)
• Estrangelo ähnelt der hebräische Quadratschrift (379).
• Das vulgäre „schiffen“ (379).
• In alter Zeit mussten unverheiratete Mädchen jedem Fremden frei zugänglich sein. Erst mit
der Brautschleier schlossen sie sich der Umwelt ab. (383)
• 'Ain, pe, sade entsprechen der Runenfolge „Futh“: ᚠ,ᚢ,ᚦ : (1) ᚠ (f) = die Leerheit, der Wind,
ᚢ (ur) = die Öffnung des Himmels ,ᚦ (Thorr) = die Zeit des Ackerbaus.
• Die Estrangelo10 wurde noch ohne Vokalzeichen geschrieben. Nur in Zweifelsfällen wurden
Punkte über oder unter Wörtern gesetzt um anzudeuten, dass Vokale abgelesen werden
sollen. Derselbe Punkt über Konsonanten bezeichnet dass e nicht aspiriert sei, unterhalb dem
Konsonanten die Aspiration. Ein Doppelpunkt (Ribui) deutete den Plural an, wenn dieser
nicht aus dem Wortlaute hervorging. (384)
◦ In The Elements of Syriac Grammar11 wird der Ribui als Markierung definiert.
Ribui. , → Many nouns and verbs have the same form in both numbers. In such cases it
was found necessary to employ some mark of distinction.
10 Syrisches Alphabet
11 George Phillips - 1845 - Syriac language
VIII. Die persische Schriften (387)
• Nach Oppert's Ansicht ist die persische Keilschrift unter Kyrus aus der assyrisch-
babylonischen Keilschrift gebildet und bis zur Zerstörung des persischen Reiches durch
Alexander ib Betrieb geblieben. Man findet diese persische Keilschriftsymbole nur in den
königlichen Inschriften. Nach dem Sturz der Achämeniden ist die spurlos verschwunden.
Diese Schrift ist deshalb vermutlich nie zur Volksschrift geworden. (387)
• Die Nationalschrift der Perser soll sogar auf sieben Schriften (jeweils für spezielle
Anwendungsbereiche) basieren. (388-389)
• Die Zendschrift hat 51 Zeichen, mit Zahlzeichen 60. Die allgemeine Schrift verwendet 160
Symbole; mit Ligaturen basiert die Pehlewi auf 168 Zeichen (390).
• In der neueren Zeit hatten die Perser 5 Sprachen (390).
1. Die Sasanidenschrift
3. Kufisch (409)
• Der Name kufisch stammt von der Stadt Kufa (das alte Babel) in Irak. (410)
• Die kufische Schrift war die Vorzugschrift für den Qoran. (410).
• Der Autor betrachtet die Schrift als „unvollkommen“. Man sagt, dass die Schrift von Adam
(oder andere Schöpfer) erfunden worden ist und in Ton gebrannt wurde um die Sintflut zu
überstehen (409).
• Die Araber nannten ihre Schrift Sury (syrisch), gleichwie die Juden ihre Quadratschrift den
Namen Aššurit beilegten (410).
• Die Chinesen nennen die weißen Zeichen auf schwarzem Untergrund „weibliche
Charaktere“ (412)
• Haartracht-Traditionen (414)
• Ursprünglich besaß die arabische Schrift keine 28 Zeichen wie die jetzige, auch keine 22
Zeichen, sondern nur 15. Durch Gleichsetzung kann die Zahl reduziert werden auf 9 (wie
bei der koreanischen Schrift). Die 9 Zeichen wurden später erhöht zu 15. (414)
3 Alphabete für die arabische und tatarische Schrift (Quelle auf: Seite 414)
Die zweite Phase der arabischen Schrift entsteht durch einer Adaption der 22-stelligen Windrose.
Mit der Zuordnung zu den 22 Zahlenwerte (von 1 bis 400) (416).
4. Die karmatische Schrift (418)
2. Multan (454)
• Vokallose Schrift (454)
3. Sindh (456)
4 Gudžarat (457)
5. Magadha
• Geburtsort Siddharta und Ursprung der ältesten Urkunde in indischer Sprache (460).
6. Nepal (464)
7. Sikh (465)
8. Marathi (466)
9. Kašmir
• Die Schrift verzeichnet 14 Vokale (468).
5 Kašmir
15. Karnatisch
16. Tamulish
19. Maledivisch
Armenisch (499)
Georgisch (501)
Europa (503)
• Die Runen werden als uralt eingestuft (Seite 503).
• In den alten ägyptischen Verträgen gab es Bündnisse mit den Ionier (henabu) und Sardinier
(sardana) (Seite 503).
• Kadmos war eine Religion (503).
• In Italien hatte jeder Staat eine eigene Schrift, welche später von der römischen Schrift
verdrängt wurden (504). Im Schnitt findet man für jeden Buchstaben etwa 20
Symbolvarianten (504).
• Wahrscheinlich verfügten auch die Magyaren, Hunnen & Skythen, Armenier & Georgier,
Slawen und Goten über einer eigenen Schriftkultur.
•
12 Then Bölwerker (Evildoer), as the traveller called himself, offered to do nine men's work if his host would get him a
draught of Suttung's mead. Asgard and the Gods the Tales and Traditions of Our Northern
• In der griechische Tachygraphie wurden die Vokale a, e, i zu Strichen reduziert. Die Vokale
sind mit den Konsonanten verbunden, sodass optisch gesehen eine Silbenschrift „wie eine
Geheimschrift“ entsteht (518).
1. Glagolitisch (532).
• Die glagolitische Schrift wird nur noch in den Kirchenbücher verwendet (532).
2. Cyrillisch (533).
3. Russisch
4. Serbisch (535)
5. Rumänisch
3. Griechische Lettern
• Das alphabetische Lied der Albanezen (539)
V. Alt-italische Schriften (542)
• Altitalische Alphabete haben weniger Zeichen als die Altgriechische (543).
• Das faliskische hat nur 18 Zeichen. Das etruskische, oskische und messapische jedes 20.
Möglicherweise hatte auch das faliskische ursprünglich 20 Zeichen, wovon 2 nie in
Inschriften benutzt worden sind. Auch die Zeichen haben einige Abweichungen von den
griechischen.
• Die Italiener schrieben von rechts nach links, die Slawen aber von links nach rechts.
1. Umbrisch (543)
2. Oskisch (544)
VI. Die Lateinische Schrift (545)
• Die Latiner leiteten die Entstehung Roms ab von der Ursprung der kleinasiatischen Stadt
Troja, welches in einem Religionskrieg zerstört wurde. (545)
• Das römische Alphabet hatte zunächst 21 Zeichen. Z stand an der Stelle wo jetzt G steht.
Das Z führte im mösogotischen Alphabet die Namen iuya und ius, somit für Y (unser J) und
S (= Z) stehen könnte. Nachdem das Zeichen G aufgenommen war, rückte Z an die letzte
Stelle des Alphabets.
• Vorher was Y zum Alphabet hinzugewachsen, obgleich V ursprünglich dasselbe war.
• Als Grund für diesen Angleichung deutet der Autor an, dass das römisch mit dem
markomannischen Abece in der Zahl und Reihenfolge der Zeichen abgeglichen werden
konnte. Die Namen und Zeichen sind verschieden, sodass eine Entlehnung nicht in Frage
kommt.
1. Kapitalschrift (546)
• Das römische Rechensystem (546)
• L = 50, C = 100, D = 500, M = 1000 (M = Multum = sehr viel, unendlich)
• I, V, X bedeutet vielleicht : ein, zwei, alles (547). K ist das zehnte Zeichen, danach folgt L =
20, M = 30,... Dann ist das As mit 12 Elementen gefüllt. Dann ist es wahrscheinlich, dass
man analog an V = 5 das nach K = 10 folgende Element L=50 festlegt
3. Kursiv
• Für Notizen
4. Tachygraphie (549)
• Tironische Noten (550) – in Betrieb bis zum 10ten JH.
• Römer und Juden waren Weltmeister in Abkürzungen (550)
• Liste der Abkürzungen (551)
5. Merowingisch (554)
• Die Details der Schrift sind genau datierbar (554)
X. Telegraphie (586)
• Morsezeichen
Anmerkungen (625-632)
Appendix - Die Eilfzahl
Das Zahlwort elf, noch bis ins 19. Jahrhundert eilf, stammt vom althochdeutschen Wort
einlif ab, gebildet aus den Wurzeln ein (eins) und lif (übrig) (vgl. englisch "left"). Es
bedeutet also ungefähr „Rest eins“. Es beschreibt den Rest, der bleibt, wenn man von elf
(mit den Fingern) zehn abgezählt hat. Eine ähnliche Bildung gibt es im Litauischen: Die
Zahlen elf bis neunzehn werden dort mit der Endung -lika gebildet, die zur Familie des
Wortes leihen - (über)lassen gehört13.
Die Zahlen Elf und Zwölf werden aus Einlif und Zweilif abgeleitet. Nur das alt- preußische ainliwe
und litauische wienolika deuten an, dass jenseits der Fingerzahl (10) nur eins für Elf übrig bleibt.
Die Hebräer betrachteten Elf als Zusatz zu zehn, während die Deutschen die Überzahl (jenseits 10)
bis Zwölf und die Litauer bis Zwanzig zählten14.
Aristoteles beurteilt den Unterschied zwischen der 10- und 11-Zahl als ungereimt15:
• Ungereimt ist es auch dass der Zehnzahl eine Idee entsprechen soll, aber der Eilfzahl und
den folgenden Zahlen keine *).
Aus philosophischer Sicht sind die Zahlen Zehn und Zwölf als gerade Zahlen weniger perfekt als
die ungerade Zahlen. Folgende These stammt von Pythagoras:
• Gerade Zahlen sind nach Pythagoras unbegrenzt und unvollkommen, stellen weibliche
Begriffe dar die fortwährend auf Vielheit deuten aber die genaue Unterscheidung
verhindern. Ungerade Zahlen sind begrenzt und vollkommen, enthalten männliche begriffe
und individualisierten. Erst mit der Zweiteilung in Einheiten war die „Ein“-sicht möglich
(123).
Diese Unterschiede spielen wohl auch einer Rolle im Entwurf des Alphabets. Die Einführung eines
Zählsystems unterstützt die Einführung einer Buchstabenschrift. Ein Zählsystem ist am wertvollsten
in Händlerkreisen, sodass die Phöniker sowohl die Motivation zur Einführung und Verteilung
vorantrieben. Die Griechen gehörten ebenfalls zu den Händlerkreisen.
Die Rechenkunst blieb jedoch bis zum Mittelalter schwerfällig, solange man die römische
Codierung mit den Buchstaben I, V, X, … praktizierte. Erst Adam Riese war in der Lage der
Bevölkerung das moderne Ziffernsystem bei zu bringen.