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ISBN 978-3-06-006766-4
VI. Weitere Ableitungsregeln
250 VI. Weitere Ableitungsregeln

1. Zusammensetzung von Funktionen


In den vorhergehenden Kapiteln wurden mehrere Funktions­klassen untersucht, z. B. lineare und
quadratische Funktionen, Polynome, einige nicht-ganzrationale Funktionen wie Hyperbel und
Wurzelfunktion, die trigonometrischen Funktionen sin x und cos x, elementare Exponentialfunk-
tionen der Form c · ax, die Eulersche Exponentialfunktion ex und die natürliche Logarithmusfunk-
tion ln x. Im Folgenden sollen Zusammensetzungen solcher Funktionen untersucht werden, ins-
besondere geht es auch um weitere Ableitungsregeln.

Arten der Zusammensetzung


Die einfachsten Zusammensetzungen be- Additive Zusammensetzungen
stehen aus Summen und Differenzen bzw.
Polynome: f (x) = x2 + 2 x
aus Produkten und Quotienten elementa-
Exponentialfunktionen: f (x) = ex + 2 e− x
rer Funktionen. Rechts sind einige Beispie-
Trigonom. Funktionen: f (x) = sin x + cos x
le für solch einfache Zusammensetzungen
aufgeführt.
Zur Untersuchung solcher Funktionen benö- Multiplikative Zusammensetzungen
tigt man weitere Regeln der Differential- Polynom/Polynom: f (x) = (x − 1) (x2 + 1)
rechnung, die in den folgenden Abschnitten Polynom/Expo-Fkt: f (x) = (x + 1) · ex
entwickelt werden. Expo-Fkt/Expo-Fkt: f (x) = (ex − 2) · ex

Eine weitere Zusammensetzung wird durch Verkettung von Funktionen


die sogenannte Verkettung von Funktionen
Beispiel 1: h (x) = e0,5 x
erreicht. Hierbei wird im Funktionsterm
Äußere Funktion: f (x) = ex
einer Funktion f die Variable x durch einen
Innere Funktion: g (x) = 0,5 x
Funktionsterm g (x) ersetzt. Man erhält so
Verkettung:  h (x) = f (g (x)) = eg (x) = e0,5 x
eine neue Funktion h mit der Funktionsglei-
chung h (x)  =  f (g (x)).
Beispiel 2: h (x) = (ex)2
h heißt Verkettung von f und g.
Äußere Funktion: f ( x) = x2
f wird als äußere Funktion und g als inne-
Innere Funktion: g (x) = ex
re Funktion der Verkettung bezeichnet.
Verkettung:  h (x)  =  f (g (x))  =  (g (x))2 = (ex)2
Durch Kombination aller Zusammenset- Komplexere Zusammensetzungen
zungsarten kann man beliebig komplexe __
h (x) = x · e− 0.5 x – ​√ x ​ 
Funktionen aufbauen, mit denen man viele
h (x) = 0,5 · sin (2 x + 1) + 1
Anwendungsprozesse modellieren kann.

Übung 1  Verkettete Funktion Übung 2  Äußere und innere Funktion


Verketten Sie die Funktionen f und g auf Gegeben ist die verkettete Funktion h.
zwei Arten: f (g (x)) und g (f (x)) Wie lauten äußere und innere Funktion?
a) f (x) = e−_____
 x, g (x) = − 2 x + 1 a) h (x)  =  3 e2 x  + 1
b) f (x) = ​√ x + 1 ​ , g (x) = x2 b) h (x)  =  (sin x)2 − 2
2. Die Produktregel251

2. Die Produktregel
Die Summenregel der Differentialrech-
nung lautet: Ist f (x) = u (x) + v (x), so gilt
für die Ableitung f' (x) = u' (x) + v' (x).
Summen können gliedweise differenziert
werden.
Es stellt sich die Frage, ob in Analogie hier-
zu ein Produkt faktorweise differenziert
werden kann, ob also f (x) = u (x) · v (x) die
Ableitung f' (x) = u' (x) · v' (x) besitzt.

Beispiel: Untersuchen Sie anhand der Gegebene Funktion f:


Funktion f (x) = ​x​ 2​ · ​x​ 3​ = u (x) · v (x), ob f  (x)  = ​x​ 2​ · ​x​ 3​  =  u (x) · v (x)
die Ableitung von Produkten durch fak-
torweises Differenzieren gewonnen wer- Vermutete Regel:
den kann. f' (x) = u' (x) · v' (x)
f' (x)  =  2 x · 3 ​x​ 2​  =  6 ​x​ 3​
Lösung:
Kontrollrechnung mit der Potenzregel:
Faktorweises Differenzieren führt auf das
f  (x)  = ​x​ 2​ · ​x​ 3​  = ​x​ 5​ ⇒ f'  (x)  =  5 ​x​ 4​
Ergebnis f' (x)  =  2 x · 3 ​x​ 2​  =  6 ​x​ 3​.
Dieses Resultat kann nicht richtig sein,
Folgerung:
denn f  (x)  = ​x​ 2​  ·  ​x​ 3​  = ​x​ 5​besitzt nach der
f' (x) ≠ u' (x) · v' (x)
­Potenzregel die Ableitung f'  (x)  =  5 ​x​ 4​.

Beispiel: Gegeben sei wiederum die Zielterm:


Funktion f (x) = ​x​ 2​ · ​x​ 3​  =  u (x) · v (x). f  (x)  = ​x​ 2​ · ​x​ 3​  = ​x​ 5​ ⇒ f'  (x)  =  5 ​x​ 4​
Versuchen Sie nun, das richtige Ablei-
tungsergebnis f'  (x)  =  5 ​x​ 4​aus den Ter- Faktoren und ihre Ableitungen:
men u, u', v und v' zu kombinieren. Stel- u = ​x​ 2​ v = ​x​ 3​
len Sie eine Regel für das Ableiten von u' =  2 x v' =  3 ​x​ 2​
Produkten auf.

Lösung:
f  (x)  = ​x​ 2​ · ​x​ 3​  = ​x​ 5​hat nach der Potenzregel Kombination zu Potenzen 4. Grades:
die Ableitung f'  (x)  =  5 ​x​ 4​. Aus den Termen
u' · v = 2 x · ​x​ 3​  =  2 ​x​ 4​
u, u', v und v' lassen sich Potenzen vierten
u · v'  = ​x​ 2​ · 3 ​x​ 2​  =  3 ​x​ 4​
Grades, die wir benötigen, nur durch Mul-
tiplikation erzielen. Die Produkte u' v und u' · v + u · v'  =  5 ​x​ 4​
u v' führen auf solche Potenzen. Man er-
kennt, dass die Addition dieser Terme den Regel:
Zielterm 5 ​x​ 4​liefert. Dies legt die Regel
(u · v)' = u' · v + u · v'
(u · v)' = u' · v + u · v' nahe.
252 VI. Weitere Ableitungsregeln

Wir formulieren nun die oben vermutete Produktregel in mathematisch exakter Form:

Satz VI.1: Die Produktregel


Die Funktion f sei das Produkt der beiden
differenzierbaren Faktoren u und v.
f (x) = u (x) · v (x) Produktregel
(u · v)' = u' · v + u · v'
Dann ist auch die Funktion f differenzierbar
und für ihre Ableitung f' gilt die Formel:
f' (x) = u' (x) · v (x) + u (x) · v' (x).

Beweis der Produktregel:


Wir versuchen, im Differenzenquotienten von f die Differenzenquotienten von u und v durch
Umformungen zu erzeugen. Das gelingt durch die künstliche Hinzufügung geeigneter Terme, was
aber im Gegenzug durch deren Gegenterme wieder ausgeglichen werden muss.

f (x  +  h) − f (x) u (x  +  h) · v (x  +  h) − u (x) · v (x) Definition der


lim ​ __________
f'  (x) = ​     ​  h
     lim ​ ____________________
​  = ​     ​ 
  
h
  ​  Ableitung f'
h → 0 h → 0
u (x + h) · v (x + h) − u (x) · v (x + h) + u (x) · v (x + h) − u (x) · v (x)
__________________________________________ Ergänzung von
= ​    
lim ​  ​        
h
  ​ Term und Gegenterm
h → 0
[u (x + h) − u (x)] · v (x + h) + u (x) · [v (x + h) − v (x)] Ausklammern,
lim ​  ​ _________________________________
= ​           
  
h
​ Grenzwertsätze
h → 0
für Funktionen
u (x  +  h) − u (x) v (x + h) −v (x)
lim ​  ​  __________
= ​     h
   ​  
· ​    
lim ​ v  (x + h) + ​     lim ​ ​  _________
lim ​ u  (x) · ​     h
  ​ 
  Definitionen von
h → 0 h → 0 h → 0 h → 0 u' und v'
{
{
{
{
u' (x) v (x) u (x) v' (x)

= u' (x) · v (x)  +  u (x) · v' (x)
Hinweis: Die hier aufgeführten Beispiele und Übungen könnten durch Termzusammenfassungen
auch ohne die Produktregel gelöst werden. Die Regel wird erst beim Auftreten von trigonome­
trischen Termen und Exponentialtermen unverzichtbar.

Übung 1
Berechnen Sie f' mithilfe der Produktregel. Berechnen Sie anschließend f' auf eine zweite Art
ohne Anwendung der Produktregel. Formen Sie hierzu den Funktionsterm jeweils um.
a) f  (x)  = ​x​ 4​ · ​x​ 5​ b) f  (x)  =  (2 ​x​ 2​) · (3 ​x​ 4​) c) f  (x)  =  (​x​ 3​  + ​x​ 2​) · (​x​ 2​ + x)
__ __
1 1
d) f  (x)  = ​x​ 3​ · ​ _x ​, x  ≠ 0 e) f (x) = (a ​x​ 3​  +  b ​x​ 2​) · ​ __2  ​, x  ≠ 0 f) f (x) = ​√ x ​  · ​√ x ​,  x > 0
​x​  ​

Übung 2
Erklären Sie den Unterschied zwischen der Produktregel und der Faktorregel. Leiten Sie die
Faktorregel durch Anwendung der Produktregel her.

Übung 3
Die Produktregel lässt sich auch auf Produkte aus drei und mehr Faktoren ausweiten.
Beispielsweise gilt bei drei Faktoren: (u · v · w)' = u' · v · w + u · v' · w + u · v · w'
Überprüfen Sie dies an der Funktion f (x) = ​x​ 2​ · ​x​ 3​ · ​x​ 4​.
2. Die Produktregel253

Wir wenden nun die Produktregel auf die bereits bekannten Funktionsklassen an.

Beispiel:  Produktregel
Differenzieren Sie die Funktion f. a) f (x) = (x − 2) · ex b) f (x) = x · sin x

Lösung zu a): Lösung zu b):


f' (x) = (x − 2)' ex + (x − 2) (ex)' f' (x) = (x)' · sin x + x · (sin x)'
= 1 · ex + (x − 2) · ex = 1 · sin x + x · cos x
= (x − 1) · ex = sin x + x · cos x

Übung 4  Produktregel
Differenzieren Sie die Funktion f mit Hilfe der Produktregel.*
a) f (x) = x · ex b) f (x) = x · cos x c) f (x) = x2 · ex d) f (x) = ex · sin x
__
1
_ 1
e) f (x) = (x + 3) · ​ x ​ 2
f) f (x) = sin  x g) f (x) = ​ __
2  ​· (x + 1) h) f (x) = x2 · ​√ x ​ 
x

Übung 5  Paare bilden


Bilden Sie Paare aus Funktionsterm (A – F) und zugehörigem Ableitungsterm (I – VI).

I II
A B
cos2x − sin2x −2sin x cos x
(x3 + 2) · x3 (x + 3) · 1x

III IV
D 6x2 · (x3 + 1)
C sin x · cos x (2x + 3) · ex
(2x + 1) · ex
V VI
F − x32
E ex · ( 1x
− x12 )
ex · 1x
cos2x

Übung 6  Steigung und Tangente


Welche Steigung hat die Funktion f (x) = x · sin x an der Stelle x0 = p? Wie lautet die Gleichung
der Tangente an den Graphen von f an dieser Stelle?

Übung 7  Achtung, Fehler


Welcher Fehler wurde beim Differenzieren der Funktion f gemacht?*
a) f (x) = sin x · cos x b) f (x) = x2 · ex c) f (x) = ex · ex
f' (x) = cos x · cos x + sin x · sin x f' (x) = 2 x e + x  e f' (x) = (ex)' · (ex)' = ex · ex
x 2

= cos2 x + sin2 x

Knobelaufgabe
Die beiden Zeiger einer Turmuhr stehen um 12 : 00 Uhr genau übereinander.
Wie viel Zeit muss verstreichen, bis die Zeiger erneut genau übereinander
­stehen?

* Hinweis zur Schreibweise: sin2 x = (sin x)2 = sin x · sin x


254 VI. Weitere Ableitungsregeln

3. Die Kettenregel
Das Problem auf der Tafel scheint eine ein-
fache Lösung zu haben. Die Ableitung von
k (x) = (2 x + 1​)​ 40​dürfte doch nach Potenz-
regel k' (x) = 40 (2 x + 1​)​ 39​sein, oder?
Darf man die Potenzregel wirklich auf eine
Klammer anwenden? Um dies überprüfen
zu können, betrachten wir zunächst die ein-
facheren Funktionen k (x) = (2 x + 1​)​ 3​ und
k (x) = (5 x + 1​)​ 3​.

Hier liegen verkettete Funktionen vor. Bei-


spielsweise lässt sich die betrachtete Funk- Die Verkettung von f und g
tion k (x) = (2 x + 1​)​ 3​als Verkettung der
3​ f  (x)  = ​x​ 3​ äußere Funktion
beiden einfacheren Funktionen f (x) = ​ x​ 
g (x) = 2 x + 1 innere Funktion
und g (x) = 2 x + 1 darstellen.
Mit diesen Bezeichnungen gilt nämlich k (x) =  f (g (x))
k (x)  =  f (g (x)). f heißt äußere Funktion und = f (2 x + 1)
g innere Funktion der Verkettung k. = (2 x + 1​)​ 3​ Verkettung

Beispiel:  Die Funktion k (x) = (2 x + 1​)​ 3​ist die Verkettung von f (x) = ​x​ 3​und g (x) = 2 x + 1.


Gesucht ist die Ableitung von k. Versuchen Sie, k auf zwei unterschiedliche Arten zu differen-
zieren. Wiederholen Sie anschließend das Vorgehen am Beispiel k (x) = (5 x + 1​)​ 3​.

Lösung für (2 x + 1​)​ 3​:


Weg 1: Weg 2:
Wir wenden die Potenzregel direkt an, denn Wir gehen strikt nach bereits bekannten
der Funktionsterm ist die dritte Potenz einer Regeln vor. Da wir keine Regel für das Dif-
Klammer. ferenzieren einer Klammerpotenz kennen,
lösen wir zunächst die Klammer auf.
k (x) = (2 x + 1​)​ 3​
k' (x) = 3 · (2 x + 1​)​ 2​ k (x) = (2 x + 1​)​ 3​
=  (2  x​)​ 3​  +  3 · (2  x​)​ 2​ + 3 · (2 x) + 13
Um den Vergleich zum Resultat von Weg 2
=  8 ​x​ 3​  +  12 ​x​ 2​ + 6 x + 1
ziehen zu können, lösen wir die Klammern
auf. Nun differenzieren wir das Polynom und
erhalten
3 · (4 ​x​ 2​ + 4 x + 1)
k'  (x)  = 
k'  (x)  =  12 ​x​ 2​ + 12 x + 3 k'  (x)  =  24 ​x​ 2​ + 24 x + 6.

Lösung für (5 x + 1​)​ 3​:


Weg 1: Weg 2:
k'  (x)  =  75 ​x​ 2​ + 30 x + 3 k'  (x)  =  375 ​x​ 2​ + 150 x + 15
3. Die Kettenregel255

Für k (x) = (2 x + 1​)​ 3​erhalten wir zwei unterschiedliche Ergebnisse. Eines der beiden Ergebnisse
muss falsch sein. Da wir uns bei Weg 2 strikt an bekannte Regeln gehalten haben, muss Weg 1
falsch sein. Er ist aber nicht völlig falsch, da das Ergebnis ja nur mit dem Faktor 2 multipliziert
werden muss, um das korrekte Resultat zu ergeben.

Wiederholt man das Experiment mit k (x) = (5 x + 1​)​ 3​, so fehlt der Faktor 5. Offenbar stellt der
fehlende Faktor in beiden Fällen die Ableitung der linearen inneren Funktion g dar.
Die richtigen Ergebnisse liefert also das k (x) = (2  x  +  1​)​ 3​ ⇒ k' (x) = 3 · (2 x + 1​)​ 2​ · 2
rechts dargestellte korrigierte Vorgehen: k (x) = (5  x  +  1​)​ 3​ ⇒ k' (x) = 3 · (5 x + 1​)​ 2​ · 5

Wir können also wie vermutet mit der Potenzregel vorgehen, müssen allerdings zusätzlich im
Nachgang mit der Ableitung der inneren Funktion multiplizieren. Man bezeichnet das auch als
Nachdifferenzieren.

Nun können wir auch unser Einstiegspro-


blem lösen. Ohne die neue Regel − also
mit Hilfe von Weg 2 − wäre dies wahrlich
ein mühseliger Prozess geworden, denn
wer möchte schon (2 x + 1​)​ 40​freiwillig aus-
multiplizieren?

A. Die lineare Kettenregel


Wir fassen nun die gefundene Regel in einem Satz zusammen:

Satz VI.2: Die lineare Kettenregel


Ist f eine differenzierbare Funktion, so
Lineare Kettenregel
hat die Funktion k (x) = f (a x + b) die
[f (a x + b)]' = f ' (a x + b) · a
Ableitung k' (x) = f' (a x + b) · a

Beispiel:  Lineare Kettenregel


1
Differenzieren Sie die Funktion f.   a)  f (x) = e−2 x + 1 b)  f (x) = ​ _____
   ​ 
2 x − 4

Lösung zu a): Lösung zu b):


1
f' (x) =  e−2 x + 1 · (− 2) f' (x) =  − ​ ______   ​  
(2 x − 4)2
·  2
2
= −2 e−2 x + 1 =  − ​ ______   ​ 
(2 x − 4)2

Übung 1  Lineare Verkettung


Differenzieren Sie die verkettete Funktion f.
4
a) f (x) = (3 x + 1)2 b) f (x) = 4 · e1 − 0,5 x c) f (x) = sin (p x) d) f (x) = ​ ______
   ​ 
1 − 0,5 x
______
e) f(x) = (a x + b)2 f) f (x) = ea x + b g) f (x) = a cos (b x) h) f (x) = √
​  2 x − 1 ​ 
256 VI. Weitere Ableitungsregeln

B. Die allgemeine Kettenregel


Die lineare Kettenregel lässt sich verallgemeinern, wenn man für die innere Funktion der Verket-
tung nicht nur lineare Terme, sondern beliebige Terme zulässt. Auf diese Weise erhält man die
allgemeine Kettenregel, die in der Mathematik eine sehr wirkungsvolle Regel darstellt. Auf ihren
exakten Beweis mit den Methoden der Differentialrechung müssen wir hier aber verzichten.

Satz VI.3: Die Kettenregel


f und g seien differenzierbare Funktionen.
Kettenregel
Dann ist auch ihre Verkettung k (x) = f (g (x))
differenzierbar.
[f (g (x))]' = f ' (g (x)) · g' (x)
Die Ableitung von k lautet:
k' (x) = f' (g (x)) · g' (x)

Ableitung Ableitung Ableitung


der Verkettung k = der äußeren Funktion f · der inneren Funktion g
an der Stelle x an der Stelle g (x) an der Stelle x

Beispiel:  Kettenregel
Differenzieren Sie die Funktion f:   a)  f (x) = e​x​ 2​+ 1   b)  f (x)  =  (sin x)2

Lösung zu a): Lösung zu b):


f' (x)  =  (e​x​ 2​+ 1) · 2 x  = 2 x · (e​x​ 2​+ 1) f' (x) =   2 sin x  ·  cos x
äußere innere äußere innere
Ableitung Ableitung Ableitung Ableitung

Übung 2  Ableitungsübungen
Bestimmen Sie die Ableitung der Funktion f mit Hilfe der allgemeinen Kettenregel.
2 ​ _1 ​
a) f  (x)  =  (1 − 3 ​x​ 4​​)​ 2​ b) f (x) = e​x​ ​ c) f (x)  =  (cos x)2 d) f  (x)  = ​e​  x​
______ 2 x
1
e) f (x) = ​√ x2 + x ​   f) f (x) = ​ ____
2    ​   g) f  (x)  = ​e​ 2 ​x​  ​+ 3 x​ h) f  (x)  = ​e​ ​e​  ​​
x +1

Übung 3  Innermathematische Anwendungen


2
a) Welche Steigung hat die Funktion f (x) = e​ ​ − 0,5 ​x​  ​​an der Stelle x0 = 1?
______
b) Wie lautet die Gleichung der Tangente von f (x) = √
​  2 x + 2 ​ 
an der Stelle x0 = 1?
c) Wie lautet die Gleichung der Normalen von f (x) = sin (2 x) an der Stelle x0 = ​ _p2 ​?
​ 2 x1+  1 ​ die Steigung − 2?
d) An welchen beiden Stellen hat die Funktion f (x) = _____
3. Die Kettenregel257

Übungen
4. Produktregel
Differenzieren Sie die Funktion f durch Anwendung der Produktregel.
a) f (x) = x2 · ex b) f (x) = ​ _1x ​· ex c) f (x) = (2 x + 1) · ex
__
1
_ 2
d) f (x) = cos x · sin x e) f (x) = ​ x ​· x ​  x ​ · ex
f) f (x) = √

5. Kettenregel
Differenzieren Sie die Funktion f unter Verwendung der Kettenregel.
2
​x​  ​
− ​ __   ​
a) f (x) = e21 − 3 x b) f  (x) = ​e​  2 ​ c) f (x) = sin (2 x − 1)
_
​   ​
d) f  (x) = ​e​  x​ e) f (x) = (ex + 1)2 ​ ex 1+ 1 ​ 
f) f (x) = ____

6. Produkt- und Kettenregel


Ermitteln Sie die Ableitung von f mit Hilfe von Produkt- und Kettenregel.
2 x − 1
a) f (x) = x · e− 4 x ​ e x   
b) f (x) = ____  ​ c) f (x) = sin (2 x + 1) · e−x
2 ​  1x ​
_
d) f (x) = x2 − ​e​ ​x​  ​​ e) f (x) = x2 · e−2 x f) f (x) = x · ​e​  ​

7. Fehlersuche
Suchen Sie den Fehler in den folgenden Rechnungen. Wie lauten die richtigen Resultate?
a) [(x2 + 2) · e4 x]' = 2 x · e4 x  + (x2 + 2) · e4 x = (x2 + 2 x + 2) · e4 x
b) [(ex −  1)2]' = [(ex)2 −  2 ex + 1]' = 2 ex −  2 ex = 0
c) [(2 ​e​ x​  +  4​)​ 2​]'  =  2  (2 ​e​ 2 x​ + 4) = 4 ​e​ 2 x​ + 8

8. Maximaler Inhalt
Ein Reststück Spiegelglas hat auf einer
Seite eine krumme Berandung, die ange­
nähert durch den Graphen der Funktion
f (x) = 2 · e− x erfasst werden kann.
Aus der Spiegelscherbe soll wie abgebil-
f
det ein rechteckiges Teil A ausgeschnit-
ten werden.
Welche Breite x und welche Länge y
muss dieses Teil erhalten, damit seine y A
Fläche maximal wird?
x

9. Zwei Lösungswege
Berechnen Sie die Ableitung der Funktion f auf zwei verschiedene Weisen.
a) f (x) = (x + 2) · (x2 − x) b) f (x) = (2 x + 1)2 + x
258 VI. Weitere Ableitungsregeln

10. Zuordnung
Die Funktion F hat die Ableitung f, d. h. F' = f. Ordnen Sie jeder Funktion F die zugehörige
Funktion f zu.
a) f (x) = x · ex +  6 e2 x III  F (x) = (0,5 − x) · ​e​ 2 x​
I  F  (x)  = ​x​ 3​  + ​ _12 ​ ​e​ 2 x​ + 1
b) f (x)  =  3 x2 + e2 x
c) f (x) = x2 · e2 x IV  F (x) = (x − 1 + 3 · ​e​ x​)  · ​e​ x​

d) f (x) = − 2 x · e2 x
II  ( 
F (x) = ​ _​  12 ​ ​x​ 2​  − ​ _12 ​  x  )
+ ​ _14 ​  ​  · ​e​ 2 x​ + 2

11. Steigung und Steigungswinkel


Welche Steigung hat die Funktion f an der Stelle x0? Wie groß ist der Steigungswinkel?
a) f (x) = (x + 2) · e−x, x0 = 0 b) f (x) = x · sin ​( _​ x2 ​  )​, x0 = p

12. Tangente
Die Tangente von f (x) = 4 x · e−x an der Stelle x0 = 2 schneidet die x-Achse in P und die
y-Achse in Q. Welchen Flächeninhalt hat das Dreieck PQR, wenn R der Ursprung ist?

13. Überprüfung
Prüfen Sie, ob die Ableitung f' (x) korrekt berechnet wurde. Beschreiben Sie die auftretenden
Fehler und korrigieren Sie diese.
a) f (x) = (x + 2) ex b) f (x) = x ∙ e2 x c) f (x) = x2 e− x
f' (x) = (x + 3) e f' (x) = (x + 1) e f' (x) = (x − x2) e− x
x 2 x

d) f(x) = − 2 e− x e) f (x) = 2 e0,5 x f) f (x) = − 2 e− 0,5 x


f' (x) = 2 e f' (x) = e f' (x) = − e− 0,5 x
−  x 0,5 x

g) f(x) = (− x − 2) e− x h) f (x) = 2 e2 x − 2 i) f  (x) = _​ ba ​  eb x


−  x
f' (x) = (− x − 3) e f' (x) = 4 ∙ e 2 x − 2 f' (x) = a ∙ eb x

14. Kurvenuntersuchung
Untersuchen Sie die Funktion f (x) = (2 x + 2) e− 0,25 x bezüglich folgender Merkmale.
a) Nullstellen b) Extrema c) Wendepunkte

15. Pulsmessung
Während des Trainings absolviert eine Sport­
lerin ein festes Laufprogramm. Dabei wird
die Pulsfrequenz gemessen. Sie kann durch
p (t) = 80 + 120 t · e− 0,5 t beschrieben werden,
wobei t die Zeit in Minuten ist.
a)  Welchen Puls hat der Läufer nach einer
Minute?
b) Berechnen Sie die Ableitung von p.
Kontrollergebnis: p' (t) = (120 − 60 t) e− 0,5 t
c) Wann erreicht der Puls seinen höchsten Wert?
Wie hoch ist der maximale Puls?
d) Wie groß ist die Änderungsrate des Pulses
zum Zeitpunkt t = 3?
e) Wann verringert sich der Puls am stärksten?
3. Die Kettenregel259

Übung 16  Lineare Kettenregel


Bestimmen Sie mit der linearen Kettenregel die Ableitung von h.
a) h (x) = ea x + b b) h (x) = sin (a x + b) c) h (x) = cos (a x + b)
______
1
_____
d) h (x) = ​ a x + b  
​ e) h (x) = ​√ a x + b ​ 

Übung 17  Spezialfälle der Kettenregel


In den folgenden Fällen ist die äußere Funktion jeweils eine der Grundfunktionen ex, sin x, cos x,
__
​ 1x ​bzw. √
_ ​  x ​ , während die innere Funktion g nicht weiter festgelegt ist.
Berechnen Sie jeweils die Ableitung der verketteten Funktion h.
a) h (x) = eg (x) b) h (x) = sin (g (x)) c) h (x) = cos (g (x))
____
1
___
d) h (x) = ​ g (x)    ​ e) h (x) = ​√ g (x) ​ 

Übung 18  Exponentialfunktionen


Aus Übung 17 a) ist bekannt, dass (​ eg (x) )'​ = eg (x) · g' (x) gilt.
Wenden Sie diese Formel an, um die folgenden Funktionen zu differenzieren.1
2 _
​ 2 ​ x + 1
a) h  (x) = ​e​ ​x​  ​​ b) h (x) = esin x 1
c) h  (x) = e
​ ​  ​
_
​   ​ x
d) h (x) = ecos x e) h  (x) = ​e​  x​ f) h  (x) = ​e​ ​e​  ​​

Übung 19  Rationale Terme


Aus Übung 17 d) ist bekannt, dass ​ ___ (  )
1 ' g' (x)
   ​  ​ = − ​ _____ 
​  g (x)
(g (x))2
 ​ 
gilt.
Wenden Sie diese Formel an, um die folgenden Funktionen zu differenzieren.
​ 12  ​
a) h (x) = __ b) h  (x) = ​ __ 1
ex
  ​ ​ 3 x1+  1 ​ 
c) h  (x) = _____
x
1
d) h (x) = ___
​ sin x ​
     ​  2 1   ​  
e) h (x) = ____ ​  1  2 ​ 
f) h  (x) = _____
x +x (x + 2)

Übung 20  Pilz im Waldboden


Das Wachstum einer Pilzkolonie wird
durch die Funktion N (t) = 200 · 1,05t be-
schrieben.
Dabei ist t die Zeit in Jahren und N (t) die
Masse des unter der Erde befindlichen Fadengeflechts (Myzel) der Kolonie in kg. Das Myzel
bildet den eigentlichen Pilz.
a) Bestimmen Sie die Ableitung N'. Stellen Sie dazu 1,05 in der Form ek dar und wenden Sie
anschließend die Kettenregel an.
b) Nach welcher Zeit hat sich die Pilzmasse verdoppelt?
c) Berechnen Sie die Wachstumsrate der Masse zu Beobachtungsbeginn und nach 15 Jahren.
d) Wann erreicht die Wachstumsrate einen Wert von ca. 33 kg/Jahr?

Knobelaufgabe
Zwei zweistellige natürliche Zahlen wurden multipliziert.
Alle Ziffern des Produkts sind Fünfen.
Wie heißen die beiden Zahlen?
Zeigen Sie, dass es nur eine Lösung gibt.
260 VI. Weitere Ableitungsregeln

4. Funktionsuntersuchungen
In diesem Abschnitt werden unterschiedliche Problemstellungen aus der Differentialrechnung
der Exponentialfunktionen exemplarisch angesprochen, um Lösungsprinzipien zu wiederholen
und zu sammeln, die später im Rahmen umfassender Kurvenuntersuchungen gezielt angewendet
werden können.

A. Funktionswerte und Graphen


Beispiel: Funktionswerte/Graph
Gegeben sei die Funktion f (x) = 2 ∙ e− 0,5 x + 1.
a) Skizzieren Sie den Graphen von f für − 1 ≤ x ≤ 4 mit Hilfe einer Wertetabelle.
b) Berechnen Sie, an welcher Stelle die Funktion den Wert 2 annimmt.
c) Untersuchen Sie das Verhalten der Funktion f für x → ∞.

Lösung zu a:
Mit dem Taschenrechner erstellen wir eine Wertetabelle:
Wertetabelle. x − 1 0 1 2 3 4
Durch Einzeichnen und kurviges Verbinden
y 4,30 3,00 2,21 1,74 1,45 1,27
der so gewonnenen Punkte ergibt sich der
rechts dargestellte Graph von f.
Graph:
Lösung zu b: y
Der Funktionswert y = 2 wird etwa bei 3
x = 1,3 angenommen, was wir der Zeich- f
2
nung entnehmen können. Genauer ist das 1
rechnerische Resultat, das sich aus dem
Ansatz f (x) = 2 durch Logarithmieren er- −1 0 1 2 3 4 x
gibt: x ≈ 1,39.
Berechnung des x-Wertes zu f (x) = 2:
f (x) = 2
Lösung zu c:
2 · e− 0,5 x + 1 = 2
Mit zunehmendem x-Wert verläuft der
e− 0,5 x = 0,5
Graph von f zusehends flacher.
− 0,5 x = ln 0,5
Er schmiegt sich der horizontalen Geraden ln 0,5
y = 1 von oben immer dichter an. Dies x = ​ ____
− 0,5 
  ​ ≈ 1,39
liegt daran, dass sich der Exponentialterm
Berechnung des Grenzwertes für x → ∞:
­e− 0,5 x mit wachsendem x dem Grenzwert 0
lim ​  (2  · ​e​ − 0,5 x​ + 1) = 1
​    
asymptotisch nähert. x → ∞

Übung 1
Gegeben ist die Funktion f (x) = ​e​ 2 x​ + 1.
a) Skizzieren Sie den Graphen von f für − 3 ≤ x ≤ 0,5.
b) Welche Wertemenge hat f ? Untersuchen Sie das Verhalten der Funktion für x →  − ∞.
c) In welchem Bereich sind die Funktionswerte von f kleiner als 1,1?
d) Für welches x gilt f (x) ≈ 1000?
4. Funktionsuntersuchungen261

B. Schnittpunkte von Graphen


Beispiel:  Schnittpunkte von Graphen
Gegeben seien die Funktionen f (x) = ex und g (x) = 3 ∙ e− x.
Berechnen Sie, in welchem Punkt sich die Graphen von f und g schneiden.

Zeichnerische Lösung (genähert): Graph:


Wir zeichnen die Funktionsgraphen und y
lesen den Schnittpunkt S ab. Er liegt etwa
1
bei S (0,5 | 1,7). f g

0 1 x
Rechnerische Lösung (exakt):
Wir verwenden die Bestimmungsgleichung
f (x) = g (x) für die Schnittstelle x. Rechnung:
Durch Umformung und Logarithmieren f (x)  =  g (x)
können wir die Gleichung nach x auflösen. ​e​ x​ = 3 · ​e​ − x​
Die Schnittstelle liegt bei x ≈ 0,55. ​e​ 2 x​ = 3
Der zugehörige y-Wert beträgt y ≈ 1,73. 2 x  =  ln 3
ln 3 ____ 1,099
x = ​ ___
2
   ​  ≈ ​     
2
​  ≈ 0,55
y = f (0,55) ≈ 1,73

Mit dem Rechner kann der Schnittpunkt zweier Funktionen im Gegensatz zum manuellen Vor-
gehen unabhängig von der Art der Funktionen stets leicht errechnet werden.

Beispiel:  Schnittpunktbestimmung mit dem Rechner


Ermitteln Sie den Schnittpunkt der Funktionen f (x) = ex und g (x) = 4 − x.

Lösung: Lösung mittels Rechnergraphik


Die beiden Funktionen werden eingegeben
und im Graphikfenster dargestellt.
Nun kann der Schnittpunkt näherungs­weise
mit Hilfe der entsprechenden Rechner­
option bestimmt werden.

Resultat: Die Funktionen schneiden sich


angenähert im Punkt S (1,07 | 2,93).

Übung 2 Übung 4
Gesucht ist der Schnittpunkt der Funktio- Der Bestand zweier Ameisenkolonien wird
nen f (x) = 2,5 · ex und g (x) = e2 x. erfasst durch a (x) = 1 + e0,1 x
und b (x) = 1 + 0,3 x.
a) Zeichnen Sie die Graphen von f und g.
Übung 3
b) Bestimmen Sie mit dem Rechner, wann
Bestimmen Sie die kleinste positive Schnitt-
Bestand a größer ist als Bestand b.
stelle von f (x) = ex und g (x) = 2 · x2.
262 VI. Weitere Ableitungsregeln

C. Tangenten
In diesem Abschnitt werden Tangentenprobleme bei Exponentialfunktionen untersucht.

Beispiel:  Holzproduktion
Der abgebildete Graph der Funktion h(t)
__ 1 h g
1 ​   ​ 
  t
h (t) = ​ __
10
  ​ (50 − t) · ​e​ 20 ​zeigt die Planung
des monatlichen Holzeinschlags in einem
Urwaldgebiet, 0 ≤ t ≤ 50.
t: Zeit in Monaten; h (t): Holzeinschlag in 35 t
Kubikmeter pro Hektar.
Nach 35 Monaten wird der Plan geändert: Der Holzeinschlag soll von nun an linear als Tan-
gente von h zurückgeführt werden (Funktion g). Wie lange wird die Zeitdauer des Holzein-
schlags durch diese Maßnahme verlängert?

Lösung:
Wir bestimmen durch Anwendung der Ableitung der Funktion h:
Produktregel die Ableitung von h. h (t) = (5 − 0,1 t) · e0,05 t
h' (t) = (− 0,1) · e0,05 t + (5 − 0,1 t) · (0,05 · e0,05 t)
= (0,15 − 0,005 t) · e0,05 t

Anschließend ermitteln wir die Gleichung Gleichung der Tangente g bei t0 = 35:
der Tangente g bei t0 = 35. g (t) = h' (t0) · (t − t0) + h (t0) (Ansatz)
Dazu wenden wir die allgemeine Formel g (t) = h' (35) · (t − 35) + h (35)
für die Tangente an. Sie lautet:
g (t) ≈ − 0,144 · (t − 35) + 8,632
g (t) = h' (t0) · (t − t0) + h (t0).
g (t) ≈ − 0,144 t + 13,672
Wir erhalten angenähert das Resultat:
g (t)  ≈ − 0,144 t + 13,672

Nun bestimmen wir die Nullstelle dieser Nullstelle der Tangente g:


Tangente. Sie liegt angenähert an der Stelle g (t) = 0
t = 95. − 0,144 t + 13,672 = 0
t ≈ 95
Insgesamt wird also die Dauer des Holzein-
schlags von 50 auf 95 Monate ausgeweitet,
d. h. um 45 Monate verlängert.

Übung 5  Tangente y
B
Bei einem Motorradrennen stürzt ein Fah-
rer unglücklich im Wendepunkt W der Kur-
ve. Das Motorrad rutscht tangential weiter.
Landet er in der Auffangbarriere aus Stroh, W
f A
die zwischen den Positionen A (2 | 1) und
B (2 | 2) aufgebaut ist?
Der Kurvenverlauf wird durch die Funktion
x
f (x) = (1 − x) · ex beschrieben.
4. Funktionsuntersuchungen263

D. Extrema und Wendepunkte


Mit Hilfe der bekannten notwendigen und hinreichenden Bedingungen untersuchen wir nun ex-
emplarisch einfache Exponentialfunktionen auf Extrema und Wendepunkte.

Beispiel:  Skizzieren Sie den Graphen Beispiel:  Skizzieren Sie den Graphen
der Funktion f (x) = ex − 2 x und errech- der Funktion f (x) = x · ex für −3 ≤ x ≤ 1.
nen Sie anschließend die genaue Lage Berechnen Sie die genaue Lage des Wen-
des Extremums der Funktion. depunktes der Funktion.

Lösung: Lösung:
Der mit einer Wertetabelle oder durch Mit einer Wertetabelle erhalten wir den
Überlagerung von ex und −  2 x erstellte Graphen, der im 3. Quadranten einen
Graph zeigt ein Minimum bei x ≈ 0,5. Rechts-Links-Wendepunkt aufweist.
y y
2 x · ex
−2x ex − 2x
T 1
ex W
x 1 x
1

Notwendige Bedingung: Notwendige Bedingung:


f' (x) = 0 f'' (x) = 0
​e​ x​ − 2 = 0 (x + 2) · ​e​ x​ = 0
​e​ x​ = 2 (x + 2) = 0, da ​e​ x​ > 0
x = ln 2 ≈ 0,69 x = − 2

Zugehöriger Funktionswert: Zugehöriger Funktionswert:


y  = ​e​ ln 2​ − 2 · ln 2 ≈ 0,61 y = − 2 · ​e​ − 2​  ≈  − 0,27

Überprüfung mit f '': Überprüfung mit f ''':


f'' (ln  2)  = ​e​ ln 2​ = 2 > 0  ⇒ Minimum f''' (− 2) = 1 · ​e​ − 2​ > 0  ⇒ Rechts-Links-WP

Resultat: Resultat:
Tiefpunkt bei T (0,69 | 0,61) Wendepunkt bei W​( − 2  | − 0,27)​

Übung 6 Übung 7
Untersuchen Sie die Funktion f auf lokale Untersuchen Sie die Funktion f auf Wende-
Extrempunkte und stellen Sie mit dem TR/ punkte und stellen Sie mit dem TR/Compu-
Computer den Graphen dar. ter den Graphen dar.
a) f (x) = x − 2 + ​e​ −x​ a) f (x) = 2 · ​e​ x​  − ​e​ −x​
b) f  (x)  = ​x​ 2​  · ​e​ x + 1​ b) f  (x)  =  (​x​ 2​ − 1) · ​e​ − 0,5 x​
264 VI. Weitere Ableitungsregeln

E. Ein Extremalproblem – Rechnereinsatz


Bestimmte exponentielle Gleichungen können nur angenähert gelöst werden, z. B. mit einem
Rechner.

Beispiel:  Wachstum von Obstbäumen


Die Höhe eines Kirschbaumes wird durch
f1 (t) = 200 − 160 · e− 0,2 t erfasst, die eines Apfelbaumes
durch f2 (t) = 60 + 10 t.
t: Zeit in Jahren; f1, f2: Höhe in cm
a) Ermitteln Sie mit der Rechnergraphik, zu welchen bei-
den Zeitpunkten die Bäume die gleiche Höhe besitzen.
b) Errechnen Sie manuell den Zwischenzeitpunkt, zu
dem der Höhenunterschied der Bäume maximal ist.

Lösung zu a: Lösung von a) und b) mittels Rechner:


Die Graphen von f1 und f2 werden mit der
Graphikroutine des Rechners gezeichnet.

Die Option zur Berechnung der Schnitt-


punkte ergibt die Resultate S1 (1,06 | 70,6)
sowie S2 (12,8 | 188).

Lösung zu b:
Wir bilden zunächst die Differenzfunktion
Manuelle Lösung zu b:
f3 (t) = f1 (t) − f2 (t) und errechnen ihr Maxi-
Differenzfunktion:
mum manuell durch Nullsetzen ihrer ersten
f3 (t) = f1 (t) − f2 (t) = 140 − 160 · e− 0,2 t − 10 t
Ableitungsfunktion f3'.
Ableitungen von f3:
Dies führt auf eine Exponentialgleichung,
f3' (t) = 32 · e− 0,2 t − 10
die durch Logarithmieren gelöst wird.
f3'' (t) = − 6,4 · e− 0,2 t
Das Maximum liegt bei x ≈ 5,82 Jahren.
Berechnung des Maximums von f3:
Der maximale Höhenunterschied beträgt
f3' (t) = 32 · e− 0,2 t − 10 = 0
f3 (5,82)  ≈  31,8 cm.
e− 0,2 t = 0,3125
Hinweis: Das Maximum von f3 kann auch t = − 5 · ln 0,3125 ≈ 5,82
mittels Rechner ermittelt werden, wie dies y ≈ f3 (5,82) ≈ 31,8
in der Graphik unter a) angedeutet ist. f3'' (5,82) ≈ − 2 < 0 ⇒ Max.

Übung 8  Extremalproblem
a) Für welchen Wert von x wird die Diffe- y
renz der Funktionswerte von f (x) = e− x
2,5
und g (x) = − ex − 1 minimal? y = 0,5x +
b) Im Berghang liegt eine Eislinse, die
senkrecht durchbohrt werden soll. An f(x) = ex
2

welcher Stelle ist der Bohrweg durch die x


Linse am längsten?
4. Funktionsuntersuchungen265

F. Exkurs: Kurvenuntersuchungen
Im Folgenden werden zusammengesetzte Kurven untersucht, deren Funktionsgleichungen Expo-
nentialterme oder trigonometrische Terme enthalten. Es geht um Nullstellen, Extrema, Wende-
punkte, Verhalten für x → ± ∞, aber auch um einfache Anwendungsprobleme.

Beispiel:  Kurvendiskussion
Gegeben ist die Funktion f (x) = x · ​e​ 2 − x​. Untersuchen Sie f auf Nullstellen, Extrema und
­Wendepunkte. Prüfen Sie, wie sich die Funktionswerte für x → ∞ bzw. x → − ∞ verhalten.
Zeichnen Sie den Graphen von f für − 0,5 ≤ x ≤ 4.

Lösung:
1. Ableitungen: Ableitungen:
Wir bestimmen die ersten drei Ableitungen, f (x) = x · ​e​ 2 − x​
die wir zur Untersuchung auf Nullstellen, f' (x) = 1 · ​e​ 2 − x​ − x · ​e​ 2 − x​ = (1 − x) · ​e​ 2 − x​
Extrema und Wendepunkte benötigen. f'' (x) = − 1 · ​e​ 2 − x​ + (1 − x) · (− ​e​ 2 − x​)
Dabei wenden wir die Produktregel und die = (x − 2) · ​e​ 2 − x​
Kettenregel an. f''' (x) = 1 · ​e​ 2 − x​ + (x − 2) · (− ​e​ 2 − x​)
= (3 − x) · ​e​ 2 − x​

2. Nullstellen: Nullstellen:
Die notwendige und hinreichende Bedin- f (x) = 0
gung für Nullstellen lautet f (x) = 0. x  · ​e​ 2 − x​ = 0
Wir finden die Nullstelle bei x = 0. x = 0, da e​ ​ 2 − x​ > 0

3. Extrema: Extrema:
Die notwendige Bedingung lautet f' (x) = 0. f' (x) = 0
Dies führt auf ein mögliches Extremum bei (1 − x) · ​e​ 2 − x​ = 0
x = 1 mit dem y-Wert y = e. 1 − x = 0, da ​e​ 2 − x​ > 0
Die Überprüfung mit Hilfe der zweiten Ab- x = 1, y = e
leitung zeigt, dass es sich um ein Maximum Überprüfung mit f'':
handelt: Hochpunkt H (1 | e). f'' (1) = − e < 0 ⇒ Maximum

4. Wendepunkte: Wendepunkte:
Die notwendige Bedingung lautet f'' (x) = 0. f'' (x) = 0
Damit ergibt sich ein möglicher Wende- (x − 2) · ​e​ 2 − x​ = 0
punkt bei x = 2, y = 2. x − 2 = 0, da ​e​ 2 − x​ > 0
Die Überprüfung mit Hilfe der dritten Ab- x = 2, y = 2
leitung ergibt, dass es sich um einen Rechts-
f''' (2) = 1 > 0 ⇒ Rechts-Links-WP
Links-Wendepunkt handelt: W (2 | 2).
266 VI. Weitere Ableitungsregeln

5. Verhalten für x → ± ∞: Verhalten für x → ± ∞:


Wir verwenden Wertetabellen, um das Ver- x 1 5 10 →∞
halten von f für x → ∞ bzw. x →  − ∞ zu
y 2,72 0,25 0,003 →0
untersuchen. Wir erhalten folgende Resul-
tate: x − 1 − 5 − 10 → − ∞
lim ​ x · e2 − x = 0
​ x → ∞
    y − 20,09 − 5 · 103 − 2 · 106 → − ∞
​ x → 
   
lim − ∞
​ x · e2 − x = − ∞

6. Graph von f: Graph: y


Der Graph von f verläuft rechtsgekrümmt H W
durch den Ursprung bis zum Hochpunkt
H (1 | e). Dann fällt er weiterhin rechtsge- 1
krümmt bis zum Wendepunkt W (2 | 2).
Anschließend fällt er linksgekrümmt weiter N
und schmiegt sich dabei von oben an die 1 x
x-Achse, der er beliebig nahe kommt.

Übung 9  Kurvenuntersuchung
Gegeben ist die Funktion f (x) = (1 − x) · e− x.
a) Untersuchen Sie f auf Nullstellen, Extrema und Wendepunkte.
b) Wie verhält sich f für x → ± ∞? Verwenden Sie hierzu Wertetabellen.
c) Zeichnen Sie den Graphen von f für − 4 ≤ x ≤ 2.
d) Bestimmen Sie die Gleichung der Wendetangente von f.

Übung 10  Dachgaube 2


Die Funktion f (x) = 3 · ​e​ − 0,25 x ​beschreibt für − 2 ≤ x ≤ 2 die Unterkante des gebogenen Ab-
schlussbalkens einer Dachgaube.
y
Die Oberkante liegt stets 0,2 m über der
Unterkante. f
a) Wie hoch ist das Haus insgesamt? 1
b) Welche Stelle des Gaubenrandes f ist am
1 x
steilsten? Wie groß ist dort der Nei-
gungswinkel?
c) In die Gaube soll ein achsenparalleles,
rechteckiges Glasfenster eingelassen 8m
werden, das den Gaubenrand f berühren
darf.
Wie groß ist die Fensterfläche maximal?

Übung 11  Abkühlung von Tee


Ein Glas Tee kühlt ab. Die Temperatur wird durch die Funktion f (t) = 20 + 75 · e− 0,1 t beschrieben.
(t: Zeit in min; T: Temperatur in °C)
a) Skizzieren Sie die Temperaturkurve.
b) Welche Temperatur hat der Tee zu Beginn, welche Temperatur hat er nach 5 Minuten?
c) Wann ist der Tee auf 50 °C abgekühlt? Welche Temperatur wird nicht unterschritten?
d) Ein weiteres Glas Tee ist besser isoliert, wurde aber nicht ganz so heiß gefüllt.
Die Temperatur wird durch g (t) = 20 + 65 · e− 0,08 · t beschrieben.
Wann hat der Tee in beiden Gläsern die gleiche Temperatur?
4. Funktionsuntersuchungen267

Übungen

12. Schnittpunkte/Tangenten
​  1 ​  x
_ 2 − ​ _1 ​  x
Gegeben sind die Funktionen f (x) = ​e​ 2 ​und g (x) = ​e​  4 ​.
a) Skizzieren Sie den Graphen von f für − 1 ≤ x ≤ 6.
b) Bestimmen Sie die Stelle, an welcher g den Funktionswert 2 annimmt.
c) Berechnen Sie den Schnittpunkt S von f und g.
d) Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente von f im Schnittpunkt S.
e) Unter welchem Winkel schneidet der Graph von f die y-Achse?
f) Wie verhält sich der Graph von g für x → ∞?
13. Extrema
Zeichnen Sie den Graphen von f mit Hilfe eines Rechners. Untersuchen Sie f anschließend
rechnerisch auf lokale Extrema.
a) f (x) = 2 x − 3 + e− x b) f (x) = (x + 1) · e− 0,5 x c) f (x) = (x2 − 1) · e− x
14. Wendepunkte
Untersuchen Sie die Funktion f auf Wendepunkte.
a) f (x)  =  0,5 ex − e− x b) f (x) = (x2 − x) · e− 0,5 x c) f (x) = ex − x2 − 2
15. Eingesperrtes Rechteck
Zwischen den beiden Straßen und dem
Fluss soll eine achsenparallele recht-
eckige Sandfläche so angeordnet wer-
den, dass eine ihrer Ecken im Ursprung
und die diagonal gegenüberliegende f(x) = 4 · e−x
Ecke P auf dem südlichen Flussufer
f (x) = 4 · e− x liegt. Wo muss der Punkt
P liegen, damit der Inhalt A des Recht- P(x|y)
ecks maximal wird?
16. Eingesperrtes Rechteck A
Das in der vorigen Übung beschriebene
Rechteck soll einen minimalen Umfang
erhalten. Wo muss der Punkt P nun
liegen?
17. Anwendungsproblem
Ein Waldgebiet wird im Norden durch y
die Randkurve f (x) = x · e− 0,5 x be- W
grenzt.
a)  Welche Koordinaten hat der am x
weitesten nördlich liegende Ort des
Waldes?
b) 
Ein Wanderweg trifft im Wende-
punkt W orthogonal auf die nördli-
che Randkurve des Waldes. Wie
lautet die Geradengleichung des
Wanderweges?
268 VI. Weitere Ableitungsregeln

Im Folgenden werden exemplarisch trigonometrische Funktionen untersucht. Dabei ist es sinnvoll,


manuelle Verfahren und rechnergestützte Verfahren dosiert zu kombinieren.

Beispiel: Sinusfunktion
Gegeben ist die Funktion f (x) = 2 · sin ​( _​ p2 ​  x  )​ + 1,  0 ≤ x ≤ 4.
a) Bestimmen Sie die Periodelänge, die Amplitude, die x- und die y-Verschiebung von f und
zeichnen Sie den Graphen von f.
b) Bestimmen Sie die Lage der Nullstellen von f durch eine manuelle Rechnung.
c) Bestimmen Sie die Hoch- und Tiefpunkte von f mit einem Rechner.

Lösung zu a: Graph von f:


Der Funktionsgleichung kann man folgen- y
de Daten direkt entnehmen.
Amplitude: 2
Periode: 4
x-Verschiebung: 0 1
y-Verschiebung: 1
Damit ergibt sich der abgebildete Graph. 1 x

Lösung zu b:
Der Ansatz für die Nullstellen ist f (x) = 0.
Er führt nach der Substitution ​ _p2 ​ x = u auf Manuelle Nullstellenberechnung:
f (x) = 2 · sin ​( _​ p2 ​  x  )​+ 1 = 0
die Gleichung sin u = − 0,5, welche die Ba-
sislösungen u ≈ − 0,52 und u' = p − u ≈ 3,66 sin ​( _​ p2 ​  x  )​= − 0,5 Substitution:
​ p2 ​  x = u
__
besitzt. sin u = − 0,5
Die Resubstitution u = ​ _p2 ​ x führt auf die u = arcsin (− 0,52) ≈ − 0,52
u' = p − u ≈ 3,66 Resubstitution:
zugehörigen x-Werte x  ≈  − 0,33 und ​ p2 ​  x
u = __
x' ≈ 2,33.
​ _p2 ​  x ≈ − 0,52 ⇒ x ≈ − 0,33
Da x ≈ − 0,33 nicht im Zielintervall [0; 4]
liegt, muss dieser Wert durch Addition einer ​ _p2 ​  x' ≈ 3,66 ⇒ x' ≈ 2,33
Periodenlänge 4 nach dort transferiert wer-
Transfer von x nach [0; 4]:
den x ≈ − 0,33 + 4 = 3,67.
x ≈ − 0,33 + 4 = 3,67
Resultat: Nullstellen bei 2,33 und 3,67.
Maximum und Minimum von f:
Lösung zu c:
Wir rufen die Graphik-Anwendung des
Rechners auf, geben dort die Funktions-
gleichung ein und zeichnen den Graphen,
z. B. im Fenster − 2 ≤ x ≤  6,  − 2  ≤ y ≤ 4.
Dann rufen wir die Optionen zur Bestim-
mung von Maximum und Minimum auf.
Resultat: H (1 | 3), T (3 | − 1)

Übung 18
Gegeben ist die Funktion
(  )
f (x) = 3 · cos ​ _​ 12 ​  x  ​ − 1,  0 ≤ x ≤ 4 p. ⇒ MAX: x = 1, y = 3
MIN: x = 3, y = − 1
Skizzieren Sie den Graphen von f. Untersu-
chen Sie f auf Nullstellen und Extrema.
4. Funktionsuntersuchungen269

Beispiel: Sinusfunktion/Fortsetzung
Gegeben sei die Funktion f (x) = 2 · sin ​( _​ p2 ​  x  )​ + 1,  0 ≤ x ≤ 4 y
S
aus dem vorhergehenden Beispiel.
a) Bestimmen Sie die Ableitungen f', f'' und f'''. 1 W
b) Weisen Sie nach, dass W (2 | 1) ein Wendepunkt von f ist.
1 x
c) Bestimmen Sie die Gleichung der Wendetangente in W.
d) An welcher Stelle im Intervall [0; 1] hat f die Steigung 1?

Lösung zu a:
Mit Hilfe der (linearen) Kettenregel können Ableitungen:
wir die Ableitungen f', f'' und f''' bestimmen. f' (x) = 2 · cos ​( ​ _p2 ​  x  )​  · ​ _p2 ​  =  p · cos ​( _​ p2 ​  x  )​
f'' (x)  =  p · ​( − sin ​( _​ p2 ​  x  )​  )​  · ​ _p2 ​  =  − ​ __  ​ · sin ​( _
2
p
​ p2 ​  x  )​
Lösung zu b: 2
  ​ · cos ​( _   ​ · cos ​( _
2
​ p2 ​  x  )​  · ​ _p2 ​  =  − ​ __
3
Die hinreichende Bedingung für das Vor­ p
f''' (x)  =  − ​ __
2
p
4
​ p2 ​  x  )​
liegen einer Wendestelle bei xW lautet:
f'' (xW) = 0 und f''' (xW) ≠ `0. Nachweis des Wendepunktes W (2 | 1):
  ​ · sin ​( _
p2
Für xW = 2 sind diese Bedingungen erfüllt. f'' (2)  =  − ​ __
2
​ p2 ​ · 2 )​ = 0
Wegen f''' (2) > 0 handelt es sich um einen
  ​ · cos ​( _
3
​ p2 ​ · 2 )​  = ​ __
p p 3
f''' (2)  =  − ​ __   ​ > 0
Rechts-Links-Wendepunkt. 4 4

Lösung zu c: Gleichung der Wendetangente:


Für die Wendetangente verwenden wir den Ansatz: y (x) = m x + n
Ansatz y (x) = m x + n. m = f' (2)  =  p · cos ​( _​ p2 ​ · 2 )​ = − p
Aus m = f' (2) folgt m = − p und daher der
Revidierter Ansatz: y (x) = − p x + n
revidierte Ansatz y (x) = − p x + n.
W (2 | 1) in y ⇒ y (2) = − 2 p + n = 1
Einsetzen der Koordinaten von W (2 | 1) lie-
⇒ n = 2 p + 1
fert nun n = 2 p + 1.
Resultat: ⇒ y (x) = − p x + 2 p + 1
Resultat: y (x) = − p x + 2  p + 1 ≈ − 3,14 x + 7,28

Lösung zu d: Stelle mit der Steigung 1  (a = 45°):


Hier verwenden wir den Ansatz f' (x) = 1. Ansatz: f (x) = p · cos ​( _​ p2 ​  x  )​= 1
Wir können die Gleichung manuell lösen
oder alternativ einen Rechner verwenden,
indem wir die Funktion f' (x)  =  p · cos ​( _​ p2 ​  x  )​
zeichnen, die konstante Funktion g (x) = 1
zeichnen und dann mit der Option zur
Bestimmung von Schnittpunkten genau
­
denjenigen Schnittpunkt von f' und g be-
stimmen, der im Wunschintervall [0; 1]
liegt.
Resultat: Bei x ≈ 0,79 gilt f' (x) = 1.

⇒ x ≈ 0,79
Übung 19  Kosinusfunktion
(  )
Bestimmen Sie die Wendepunkte der Funktion f (x) = 3 · cos ​ _​  12 ​  x  ​ − 1, 0 ≤ x ≤ 4 p.
270 VI. Weitere Ableitungsregeln

Beispiel: Wasserstand
Der Wasserstand in einem Hafen wird durch die Funktion w (t) = 2 − 3 · sin ​( __p
​ 12  ​  t  )​für 0 ≤ x ≤ 24

beschrieben. Dabei ist t die Zeit in Stunden und w (t) der Wasserstand in Metern über NN.
w
a) Wann werden der maximale und der
minimale Wasserstand erreicht?
b) Zu welcher Zeit steigt der Wasser-
stand am schnellsten? 4 8 12 16 20 24 t

Lösung:
Nach der linearen Kettenregel gelten fol- Ableitungen:
gende Ableitungsregeln: w (t) = 2 – 3 · sin ​( ​ __
12 )
p
  ​  t  ​

[sin (a x  +  b)]' = a · cos (a x + b) w' (t)  =  – ​ _p4 ​ · cos ​( __p


​ 12  ​  t  )​
[cos (a x  +  b)]' = – asin (a x + b)
 ​ · sin ​( __
2
  ​  t  )​
​p​  ​ p
w'' (t) = ​ __
48
​ 12
  ​  · cos ​( __
Damit berechnen wir w', w'' und w'''. ​p​  ​
w''' (t) = ​ ___
3
p
​ 12  ​  t  )​
576

Lösung zu a:
Die Lage der Extrema von w bestimmen wir Extrema von w (manuelle Lösung):
mit Hilfe der notwendigen Bedingung w' (t) = − ​ _p4 ​ · cos ​( __ p
​ 12   ​  t  )​ = 0
w' (t) = 0.
cos ​( ​ 12  ​  t  )​ = 0
p
__ Substitution:
Dies führt auf die Gleichung cos ​( __ p
​ 12  ​  t  )​ = 0. __p
​ 12  ​  t = u
p
__
Nach der Substitution ​ 12  ​ t = u erhalten wir cos u = 0
p
_ 3
_
cos u = 0. Diese Gleichung ist im ersten u = ​ 2 ​ bzw. u = ​ 2 ​  p Resubstitution:
p
­Periodenintervall der Kosinusfunktion für ​ 12  ​  t  = ​ _p2 ​ bzw. __
p
__ p
​ 12 3
  ​  t  = ​ _ ​  p
u = ​ __ 12
  ​  t
2
u = ​ _p2  ​und für u = ​ _32 ​  p erfüllt. t = 6 bzw. t = 18
p
Nach der Resubstitution u = ​ __   ​ t ergibt sich p 2
12 w'' (6) = ​ __ ​  > 0 ⇒ Tiefpunkt T (6 | − 1)
damit t = 6 und t = 18. 48
p 2
Die Überprüfung mit w'' ergibt einen Tief- w'' (18) = − ​ __
48
 ​ < 0 ⇒ Hochpunkt H (18 | 5)
punkt bei T (6 | − 1) und einen Hochpunkt bei
H (18 | 5).
Extrema von w (Lösung mittels Rechner):
Anstelle der manuellen Lösung kann man
die Aufgabe auch mit dem Rechner lösen.
Es gibt zwei Möglichkeiten.
Entweder gibt man die Gleichung von w ein
und ruft die Option zur Berechnung des
Minimums bzw. des Maximums auf oder
man gibt die Gleichung von w' ein und ruft
die Option zur Berechnung der Nullstellen
auf.
Rechts ist die zweite Möglichkeit darge-
stellt, da sie dem manuellen Vorgehen ent-
spricht.
Nullstellen von w' im Intervall [0; 24]:
x = 6 und x = 18
Tiefpunkt T (6 | − 1), Hochpunkt H (18 | 5)
4. Funktionsuntersuchungen271

Lösung zu b:
Gesucht ist das Maximum der Änderungs- Das Maximum von w' (manuelle Lösung):
rate w'. Dieses wird an der Wendestelle von  ​  · sin ​( __
p2
  ​  t  )​ = 0
p
w'' (t) = ​ __ 48
​ 12
w angenommen, die wir als Nullstelle von
sin ​( ​ 12  ​  t  )​ = 0
p
__
w'' bestimmen können. Die manuelle Rech-
nung dazu ist rechts dargestellt. sin u = 0
Es gibt drei Nullstellen von w'', und zwar u = 0 bzw. u = p bzw. u = 2 p
bei t = 0, t = 12 und t = 24. ​ __ p p p
  ​  t  =  0 bzw. ​ __  ​  t  =  p bzw. ​ __  ​ t = 2 p
12 12 12
Nur bei t = 12 handelt es sich um ein Maxi-
t = 0 bzw. t = 12 bzw. t = 24
mum von w'.
Minimum Maximum Minimum
Die maximale Änderungsrate beträgt ca. von w' von w' von w'
w' (12)  ≈ 0,79 m/h = 79 cm/h. p m
Max. Änderungsrate: w' (12) = ​ 4 ​  ≈  0,79 ​ __
_   ​
Alternativ kann man die Lösung auch wie- h
der mit Rechnerhilfe bestimmen, indem
man entweder das Maximum von w' oder
aber die Nullstelle von w'' errechnet.

Übung 20
(  )
Gegeben ist die Funktion f (x) = 1 + 2 · cos ​ _​  12 ​  x  ​im Intervall [0; 4 p].
a) Skizzieren Sie den Graphen von f.
b) Wie groß ist die momentane Änderungsrate von f an der Stelle p?
c) An welcher Stelle besitzt f die Änderungsrate 0,5?
d) An welcher Stelle ist die Änderungsrate von f maximal?

Übung 21
Gegeben ist die Funktion f (x) = ​ _x2 ​ + sin x,  0 ≤ x ≤ 2 p.
a) Skizzieren Sie den Graphen von f. Kontrollieren Sie Ihre Skizze durch die Zeichnung des
Graphen von f mit einem Rechner.
b) Bestimmen Sie die Lage der Extrema von f.
c) Zeigen Sie, dass f an der Stelle x = p eine Wendestelle hat.
d) Stellen Sie die Gleichung der Wendetangente an der Stelle x = p auf.

Übung 22
Ein Federpendel hat eine Schwingungsdauer von _​ 83 ​ s. Dabei pendelt
eine Kugel zwischen den beiden eingezeichneten Positionen hin und
her. Die Entfernung des Pendelkörpers von der Aufhängung an der
Decke kann als Sinusfunktion dargestellt werden.
( 
a) Begründen Sie, dass die Funktion f (t) = 0,5 · sin ​ _​ 34 ​  p · t + _​ p2 ​  ​ zur) −1 m
Beschreibung geeignet ist, wobei t die Zeit in Sekunden ist.
b) Zu welchen Zeiten befindet sich die Kugel in 1,5 m Abstand vom
Aufhängungspunkt? Wie groß ist ihre Momentangeschwindig-
keit dann jeweils?
c) Zeigen Sie, dass die Momentanbeschleunigung der Kugel null
ist, wenn diese sich in 1,5 m Abstand von der Decke befindet. −2 m
Wann ist die Momentanbeschleunigung maximal?
272 VI. Weitere Ableitungsregeln

Übungen
23. Bilden Sie die f' (x).
a) f (x)  =  3 sin ​( 2 x – ​ _p2 ​  )​ b) f  (x)  = ​ _12 ​ cos ​( 4 x + ​ _p2 ​  )​ + 1 c) f (x) = 6 cos ​( _​ p3 ​ x + 1 )​
(  ) (  (  ) )
d) f (x)  =  sin (2 x) − cos ​ ​ _12 ​  x  ​ e) f (x)  =  sin ​( _​ p4 ​  x  )​ · cos (2 p x) f) f (x)  = ​​ 1 − 2 sin ​ _​ 14 ​  x  ​  ​​  ​

2

24. Diskutieren Sie die Funktion f (Periode, Nullstellen, Extrema, Wendepunkte, Graph).
a) f (x)  =  3 cos ​( 2 x – ​ _p2 ​  )​ – 1 b) f (x) = – cos (p  –  2 x) c) f (x)  =  3 sin (p x) – 1
0 ≤ x ≤ p 0  ≤ x ≤ p 0  ≤ x ≤ 2

25. Das Lungenvolumen eines Schlafenden wird gemessen. Es stellt sich heraus, dass es ange-
nähert durch die Funktion V (t)  =  3 sin ​( _​ p4 ​  t  )​ + 4 beschrieben werden kann. Dabei ist t die Zeit
in Sekunden und V (t) das Lungenvolumen zur Zeit t in Litern.
a) Skizzieren Sie den Graphen von V und interpretieren Sie ihn.
b) Wie groß ist der Zeitanteil, in welchem das Lungenvolumen über 5 Liter liegt?
c) Wann ist die Änderungsrate des Lungenvolumens maximal? Wie groß ist die maximale
Änderungsrate? Wann beträgt die Änderungsrate genau 1 Liter pro Sekunde?
d) Das Lungenvolumen V eines Tauchers beträgt maximal 10 Liter und minimal 2 Liter. Eine
Atemperiode dauert 12 Sekunden. Stellen Sie eine passende Funktion V auf. Wie groß ist
die maximale Änderungsrate des Lungenvolumens beim Taucher?

26. Das Riesenrad als Sinuskurve


Ein Riesenrad dreht sich einmal in 20 Sekunden. Sein Durchmesser beträgt 60 m. Die Ein-
stiegsplattform, d. h. der tiefste Punkt, liegt 3 m über dem Straßenniveau.
a) Stellen Sie eine Funktion h (t) auf, welche die
Höhe h einer bestimmten Gondel über dem
Straßenniveau angibt (h in m, t in s). Zum Zeit-
punkt t = 0 ist die Gondel unten.
Zur Kontrolle:  h (t) = 33 – 30 · cos ​( __p
​ 10  ​  t  )​

b) Skizzieren Sie den Graphen von h für einen


vollständigen Umlauf des Riesenrades.
c) Der Kirchturm ist 45m hoch. Wie lange befindet
sich die Gondel während eines Umlaufs über
Kirchturmhöhe?
d) Stellen Sie eine Funktion v (t) auf, welche die
momentane Steiggeschwindigkeit der Gondel
erfasst. (Hinweis: v ist die Ableitung von h)
e) Wie groß ist die Steiggeschwindigkeit 115 Se-
kunden nach Fahrtbeginn? Geht es zu diesem
Zeitpunkt aufwärts oder abwärts?
f) Wie groß ist die maximale Steiggeschwindig-
keit?
g) Wie groß ist die mittlere Steiggeschwindigkeit in den ersten 3 Fahrsekunden?
Ein Extremalproblem Mathematischer Streifzug 273

Ein Extremalproblem
Eine punktförmige Licht- oder Wärmeequelle strahlt ihre
Energie kugelförmig ab. Die Strahlungsenergie, die einen 3 cm 2 cm 1 cm a
a a
Quadratzentimeter trifft, wird mit zunehmender Entfer- 4
9
nung von der Lichtquelle immer geringer.
Verdoppelt man die Entfernung, so fällt die Energie pro​
cm​ 2​auf den vierten Teil ab, weil die Kugeloberfläche sich
vervierfacht. Verdreifacht man die Entfernung, so fällt die
Energie pro ​cm​ 2​ auf den neunten Teil ab, weil die Kugel­
oberfläche sich verneunfacht. Energie pro Sekunde und ​cm​ 2​ 
in 1 cm Entfernung: a Joule
a sei die Energie (in Joule), die pro Sekunde auf eine Energie pro Sekunde und ​cm​ 2​
a
1  ​cm​ 2​große Probefläche fällt, die 1  cm von der Quelle in x cm Entfernung: ​ __   ​Joule
2
​x​  ​
entfernt ist.
Dann ist __ ​ a2  ​die Energie, die pro Sekunde auf eine eben-
​x​  ​
falls 1 ​cm​ 2​große Probefläche in x cm Entfernung von der
Quelle trifft.
Beispiel: Ein Jäger hat zum Schutz gegen Raubtiere zwei Lagerfeuer entzündet, die in 10  m
Entfernung voneinander brennen. Das linke Feuer entfaltet auf eine 1 c​ m​ 2​großen Fläche, die 1 m
vom Feuer entfernt ist, pro Sekunde eine Wärmemenge von 1 Joule. Das rechte Feuer erzeugt auf
einer gleich großen Fläche in 1 m Entfernung pro Sekunde sogar 8 Joule. Bald wird es dem Jäger
zu warm. An welcher Stelle zwischen den Feuern sollte er daher sein Lager aufschlagen?

Lösung:
Wir idealisieren die Feuer als punktförmige Wärmequellen, die in den Punkten P (0 | 0) und
Q (10 | 0) eines Koordinatensystems platziert sind. Der Jäger befindet sich im Punkt T (x | 0).

Ein Strahlenbündel, das von P ausgeht und in P T Q


1 m Entfernung eine Fläche von 1 ​cm​ 2​ be- 0 x 10 x
strahlt, hat sich bis zum Punkt T, also nach x x Meter (10 − x) Meter
Metern so aufgeweitet, dass es dort eine Flä-
che von ​x​ 2​ ​cm​ 2​bestrahlt. Entsprechend ent- Von P abgestrahlte Wärme pro Sekunde
fällt dort auf einen ​cm​ 2​nur eine Wärmemenge 1 Joule
1  ​ Joule. in 1 m Entfernung von P: ​ _____   ​
von ​ __
2
2
1 ​cm​  ​
​x​  ​
1 Joule
in x m Entfernung von P: ​ _____ ​
  
​x​ 2​ ​cm​ 2​
274 Ein Extremalproblem

Das von Q kommende Strahlenbündel muss Von Q abgestrahlte Wärme pro Sekunde:
bis zum Punkt T eine Entfernung von 10 − x 8 Joule
in 1 m Entfernung von Q: ​ _____ 2
  ​
Metern zurücklegen. Dabei wird eine 1-​cm​ 2​- 1 ​cm​  ​
Fläche, die 1 m von Q entfernt ist, auf in (10 − x) m Entfernung von P: ​  8 Joule
__________   ​ 
​(10 − x)​ 2​ ​cm​ 2​ aufgeweitet. ​(10 − x)​ 2​​cm​ 2​
Entsprechend geht die Wärmestrahlung pro
​  8  2  
​cm​ 2​von 8 Joule auf _______ ​ Joule zurück.
​(10 − x)​  ​
Gesamtwärmeeinstrahlung bei T
Insgesamt gilt für die Wärmestrahlung am
pro ­Sekunde:
Punkt T (x | 0) pro ​cm​ 2​in der Sekunde die ne-
benstehende Formel. W (x) = __ ​  8  2  
​  12  ​ + _______ x in m              
​ ​ W in Joule/​cm​ 2​
  ​ 
​x​  ​ ​(10 − x)​  ​
Die Funktion W gibt die Verteilung der Wär-
meeinstrahlung pro Quadratzentimeter und y
Sekunde in Abhängigkeit vom Abstand x zur
linken Wärmequelle P wieder. Ihr Graph ist
rechts dargestellt.

Die Funktion hat – wie wir erkennen können


– ein zwischen den Feuerstellen liegendes Mi-
nimum.
Mi

Die genaue Extremalberechnung ergibt, dass x


0 10
dieses im Punkt Mi ​( __ | 100 )
​  103  ​    ​ ___
 27
  ​  ​ liegt.
W' (x) = − ​ __
3
​  16  3 ​ 
2  ​ + _______ =0
​x​  ​ ​(10 − x)​  ​
Der Jäger sollte also in 3,33 Meter Abstand
2 ​(10 − x)​  ​ = 16 ​x​ 3​
3
zur linken Feuerstelle lagern. Dort ist die
      10 − x = 2 x
Wärme­ einstrahlung mit einem Wert von 10
       x = ​ __   ​ ≈ 3,33 m
0,27 Joule/​cm​ 2​am geringsten. 327
___ Joule
   ​Wmin ​  ​ = ​  100 ​ = 0,27 ​ ____
    2

  
​cm​  ​

Übung
An einem Weg stehen drei Laternen A, B und
C. In 1 m Abstand strahlt A mit 27 BE pro
​cm​ 2​, während es bei B 16 BE und bei C 3 BE
(Beleuchtungseinheiten) sind.
B steht in 6 m Entfernung von A, während C
um weitere 2 m entfernt steht. Zwischen A
und C gibt es eine Stelle, an der es am dun- 2
kelsten ist. C
6
In welchem Abstand von A befindet sich diese B
Stelle? Lösen Sie das Problem näherungs­
weise mit Hilfe von Testeinsetzungen oder A
mit dem TR/Computer.
VI. Weitere Ableitungsregeln275

Überblick

Allgemeine Allgemeine Ableitungsregeln


Ableitungsregeln
Konstantenregel: c' = 0
Faktorregel: [a · f (x)]' = a · f' (x)
Summenregel: [f (x)  +  g (x)]' = f' (x) + g' (x)
Produktregel: [u (x)  ·  v (x)]' = u' (x) · v (x) + u (x) · v' (x)
Quotientenregel*: ​
u (x)
___   [  ]
​    ​  '​ = ​ ________________
u' (x) · v (x) − u (x) · v' (x)
v (x)

(v (x))2
​ 
Kettenregel: [f (g (x))]' = f' (g (x))  ·  g' (x)
lineare Kettenregel: [f (a x  +  b)]' = f' (a x + b) · a

Verkettung h (x)  =  f (g (x))


wird als Verkettung der äußeren Funktion f mit der inneren Funktion
g bezeichnet.
Lineare h (x) = f (a x + b)
Verkettung wird als lineare Verkettung der äußeren Funktion f mit der linearen
inneren Funktion g (x) = a x + b bezeichnet.
Sonderfälle der Sonderfälle der Kettenregel für spezielle Funktionsklassen
Kettenregel
[ef (x)]' = ef (x) · f' (x)
[sin (f (x))]' = cos (f (x)) · f' (x)
[cos (f (x))]' = − sin (f (x)) · f' (x)
​ [  ]
___
f (x)
f' (x)
​  1   ​  '​ = − ​ _____  ​ 
(f (x))2
____
[ ​√ f  (x) ​  ]​' = ​ _____

f' (x)
  ​ 
____
2 ​√ f (x) ​ 

Sonderfälle der Sonderfälle der linearen Kettenregel für spezielle Funktions-


linearen Kettenregel klassen

[ea x + b]' = a · ea x + b


[sin (a x + b)]' = a · cos (a x + b)
[cos (a x + b)]' = − a · sin (a x + b)
​ [ a x + b ]
1
   ​  '​ = − ​ ______
​ _____ a
(a x + b)2
   ​ 
______
[ ​√ a x + b ​  
​ ]'​ = _______a
​  ______
   ​ 
2 ​√ a x + b ​ 

* Diese Regel wird hier der Vollständigkeit halber aufgenommen.


Sie wurde in diesem Buch jedoch nicht behandelt.
276 VI. Weitere Ableitungsregeln

Test

1. Ableitungen
Bestimmen Sie die Ableitungsfunktion von f.
a) f (x) = e−2 x b) f (x) = (1 − x) · ex c) f (x) = x2 · e− 4 x
d) f (x) = sin x · cos (2 x) e) f (x) = ​ _1x ​ · cos x f) f (x) = e− x · cos x

2. Ableitung eines Quotienten


ex
Bestimmen Sie die Ableitung von f (x) = ​ __
x
  ​für x ≠ 0.
Hinweis: Stellen Sie den Quotienten als Produkt dar.

3. Ableitungen bei drei Faktoren


Bestimmen Sie die Ableitungsfunktion der Funktion f (x) = x · cos x · ex.
Hinweis: Wenden Sie die Produktregel zweimal an.

4. Funktionsuntersuchung
Gegeben ist die Funktion f (x) = 2 x · e− x.
a) Untersuchen Sie f auf Nullstellen, Extrema und Wendepunkte.
b) Zeichnen Sie den Graphen von f für − 0,5 ≤ x ≤ 3.
c) Bestimmen Sie die Gleichung der Tangente an den Graphen im Ursprung.

5. Funktionsuntersuchung
Gegeben ist die Funktion f (x) = sin x · cos x für 0 ≤ x ≤ 2 p.
a) Bestimmen Sie die Ableitungen f', f'' und f'''. Kontrollergebnis: f''' (x)  =  − 4 cos2 x  +  4 sin2 x.
b) Untersuchen Sie f auf Nullstellen.
c) Untersuchen Sie f auf Extrema.
d) Zeigen Sie, dass W (p | 0) ein Wendepunkt von f ist.
e) Zeichnen Sie mit Hilfe der Vorergebnisse den Graphen von f.
f) Bestimmen Sie die Gleichung der Normalen von f im Wendepunkt W.

6. Ein Anwendungsproblem
Ein Virus verbreitet sich in der Bevölkerung einer Stadt. Die Zahl der zur Zeit t bereits infi-
zierten Personen kann durch die Funktion N (t) = 600 · 1,08t beschrieben werden. Dabei ist t
die Zeit in Tagen und N (t) die Anzahl der zur Zeit t infizierten Personen.
a) Skizzieren Sie den Graphen von t für 0 ≤ t ≤ 20.
b) Wie viele Personen waren zu Beginn infiziert. Wann sind ca. 2000 Personen infiziert?
c) Stellen Sie N in der Form N (t) = 600 · ek t dar.
d) Berechnen Sie die Ableitung N'. Geben Sie an, welche Bedeutung N' hat.
e) Berechnen Sie die Wachstumsrate von N zu Beginn bzw. nach 5 Tagen ?
f) Wann errreicht die Wachstumsrate einen Wert von ca. 100 Personen/Tag ?

Lösungen: S. 363
366 Stichwortverzeichnis

Stichwortverzeichnis
Ableitung 126 eindeutige Zuordnung  12 Graph einer Funktion  13
Ableitung Eintauchzahl 318 graphische Bestimmung der
– der natürlichen Exponential- Euler’sche Zahl e  220 ­Ableitungsfunktion  94  f.
funktion ​e​ x​  220 explizites Bildungsgesetz  310 graphische Monotonie-
– der Wurzelfunktion  124 Exponentialfunktion 197 ff., 225 untersuchung 122
– der Sinusfunktion  241, 247 Exponentialgleichung 203 graphische Steigungs-
– einer Funktion an einer Stelle exponentielle Prozesse  196 ff., bestimmung  84 f.
86, 117 207 ff. graphisches Differenzieren  218
– von Polynomen  100 exponentielles Wachstum/expo- Grenzwert einer Folge  317 ff.,
– zusammengesetzter Funk- nentieller Zerfall  197, 225 335
tionen  97, 195, 227 Extrem(al)punkte  130 ff. Grenzwert einer Reihe  331, 335
Ableitungsfunktion  94 ff. Extremalproblem  105, 108, Grenzwert, uneigentlicher  320
Ableitungsregeln  98 ff., 117, 164 ff., 191 Grenzwertbestimmung
125, 189, 275 Extremum der Steigung  136 – durch Testeinsetzung  68, 70
achsenparallele Verschiebung – mit der h-Methode  71
der Normalparabel  32 f. Faktorregel  100, 117, 125, 189 – durch Termvereinfachung  69
Achsensymmetrie zur y-Achse fallend  48, 122, 323 Grenzwerte von Funktionen
47, 141 Folge  308 ff., 337 68 ff., 116
allgemeine Kettenregel 256, 275 Folge, arithmetische  312 f., 335 Grenzwertsätze für Folgen  326,
Amplitude  233, 247 Folge, divergente  319, 335 335
Ankathete  228, 247 Folge, geometrische  313 f., 335
Anwendung des Ableitungs- Folge, Grenzwert  317 ff., 335 Halbwertszeit  207, 225
begriffs  105 ff. Folge, konvergente  319, 335 Hauptbedingung  164, 191
Anwendungen der Differential- Frequenz 233 Heron-Verfahren 294
rechnung  163 ff. Funktion  12 f. hinreichende Kriterien für
arithmetische Folge  312 f., 335 Funktionsgleichung 13 – lokale Extrema  132, 141, 190
Arithmetische Reihen  329, 335 Funktionsgrenzwert  68 ff., 116 – Wendepunkte  137 f., 141, 190
Asymptote  51, 68 Funktionsuntersuchung  141 ff. Hochpunkt  57, 131
äußere Funktion  250, 254 Funktionswert 13 höhere Ableitungen  126
Hyperbel 50
Basislösung 237 ganzrationale Funktionen  55 ff., Hypotenuse  228, 247
Berechnung von Logarithmen 65
mit dem Taschenrechner  201 Gegenkathete  228, 247 Index 308
Beschränktheit von Folgen  324 geometrische Bestimmung von innere Funktion  250, 254
Bestimmung Extrema und Steigungen 114 f. Intervallhalbierungsverfahren
– von Funktionen aus gege- geometrische Folge  313 f., 335 286 ff., 304
benen Eigenschaften  180 ff. geometrische Neben-
– von Geradengleichungen  19 bedingungen  170 f. Kettenregel  254 ff., 275
Bestimmung von Parabel- Geometrische Reihen  330, 335 Knickstelle 88
gleichungen 43 geometrische Reihen, Divergenz konstante Änderungsrate  93
Bildungsgesetz  308 ff. 331 Konstantenregel  99, 117, 125,
Bildungsgesetz, explizites  310 geometrische Reihen, Konver- 189, 275
Bildungsgesetz, rekursives  310 genz  331, 335 Konvergenzkriterium für Folgen
biquadratische Funktion  60, 280 Geraden und Parabeln  41 325
Bisektionsverfahren  286 ff., 304 Geradengleichungen 19 Kosinus  228, 247
Bogenmaß und Gradmaß  228, Gleichung der Normalen  117 Kosinusfunktion  230, 247
247 Gleichung der Tangente109, 117 Kosinusregel 241
Gleichungssystem  19, 43 Krümmung  127 ff., 136 ff.
Definitionsmenge  13, 64 Globalverlauf einer ganz- Krümmungskriterium  128, 189
dekadischer Logarithmus  200 rationalen Funktion   56 f. Krümmungsverhalten 121
Differentialquotient  85, 117 Grad einer Potenzfunktion  46
Differenzenquotient  17, 76, 85 Gradmaß und Bogenmaß  228, Lage von Geraden  25
Differenzierbarkeit 86 247 linear approximierbar  88
Stichwortverzeichnis 367

lineare Funktionen  16 ff., 64 – Wendepunkte  136, 141, 190 Regula falsi  299 ff., 304
lineare Kettenregel  255, 275 Nullfolge 322 Reihen  328 ff.
linksgekrümmt 127 Nullstellen 141 Rekonstruktion von
Links-Rechts-Wendepunkt – ganzrationaler Funktionen  59, – Exponentialfunktionen  205
137ff, 190 65, 279 ff., 304 – Funktionen  180 ff., 19
Logarithmengesetze  202, 225 – quadratischer Funktionen  40, rekursives Bildungsgesetz  310
Logarithmengleichung 203 65 relative Lage von Geraden  25
logarithmus naturalis  222 Nullstellensatz  285, 304 Reziprokenregel  101, 125, 189
Logarithmus  200 ff.
lokale Änderungsrate  100 ff., Operation und Umkehroperation Sattelpunkt  132, 135
116 203 Scheitelpunkt 31
lokale Extremalpunkte  31, 131 orthogonale Geraden  28 Scheitelpunktsform der Parabel-
lokales Maximum/Minimum gleichung  35, 65
31, 131 Parabel 31 Schnittpunkt von Geraden  25
Lösen von Gleichungen mit Parabeln und Geraden  41 Schnittpunkt zweier Exponen-
­Hilfe von Logarithmen  203 Parameter in der Gleichung einer tialkurven 205
Lösungsprinzip für Extremal- linearen Funktion  18 Schnittwinkel von Geraden  25,
probleme 176 Partialsummen einer Reihe  328 64
Passante 41 Schnittwinkelproblem  105, 110
Maximum 131, 31 Periodenlänge  233, 247 Sekante  41, 84
Methoden zur Bestimmung von Pfeildiagramm 12 Sekantenverfahren  299 ff., 304
Funktionsgrenzwerten  68 ff., Polgerade 51 Sinus  228, 247
116 Polynomdivision  281 f., 304 sinusartige Funktionen  232
Minimum  131, 31 Polynomfunktionen  55 ff., 65 Sinusfunktion  230, 247
mittlere Änderungsrate  78 ff., potentielle Extrema  131 Sinusregel 241
116 Potenzfunktionen mit negativen Spiegelung der Normalparabel
mittlere Geschwindigkeit  78, Exponenten 50 34
116, 158 Potenzfunktionen  46 ff., 65 Spiegelung reeller Funktionen
mittlere Steigung  76 ff., 95, 116 Potenzregel  98, 101, 117, 125, 37 f., 65
Modellierungsprobleme  184 ff. 189 Sprungstelle  71, 88
Momentangeschwindigkeit 158 p-q-Formel  40, 65 Stauchung reeller Funktionen
monoton steigend/fallend  48, Produktregel  251 ff., 275 37 f., 65
122, 323 Produktsatz 278 Steckbriefaufgaben  180 ff.
Monotonie Punktprobe 204 steigend  48, 122, 323
– von Folgen  323 Punktsteigungsform der Steigung einer Kurve in einem
– von Funktionen  48, 122 ­Geradengleichung  19, 64 Punkt  84 ff.
Monotoniebereiche 123 Punktsymmetrie zum Ursprung Steigung einer linearen Funktion
Monotoniekriterium  123, 189 47, 141 17
Steigungsberechnungen  86 ff.
Nachdifferenzieren 255 quadratische Ergänzung  33 Steigungsdreieck 84
näherungsweises Differenzieren quadratische Funktionen  31 ff., Steigungsproblem  105 f.
218 65 Steigungsverhalten  48, 121
natürliche Exponentialfunktion Quadratwurzelregel 102 Steigungswinkel einer Geraden
220 ff., 225 Quotiententest  196, 225 23, 64
Nebenbedingung  164, 191 Steigungswinkel  105 f.
Newton’sche Näherungsformel Randwerte 172 Steigungswinkelproblem  105 f.
291 Rechengesetze für Logarithmen Streckung der Normal-
Newton-Verfahren  290 ff., 304 202 parabel 34
Newton-Verfahren 355 Rechnen mit Exponentialfunk- Streckungen reeller Funktionen
nicht differenzierbare Funk- tionen  204 ff. 37 f., 65
tionen 88 rechnerische Bestimmung der streng monoton steigend/fallend
Normale  147 ff. Ableitungsfunktion  96 f. 48, 122
Normalparabel 31 rechnerisches Differenzieren219 strenge Monotonie  122
Normgestalt der Sinusfunktion rechtsgekrümmt 127 Summenformel einer geometri-
234 Rechts-Links-Wendepunkt schen Reihe  330, 335
notwendiges Kriterium für 137 ff., 190 Summenformel für arithmeti-
– lokale Extrema  131, 190 reelle Funktionen  12 ff. sche Reihen  329, 335
368 Stichwortverzeichnis

Summenregel  99, 117, 125, Umkehrung des Potenzierens wechselnde Änderungsrate  93


189, 275 200 Wendepunkt  136 ff.
Summenzeichen 328 Umrechnung: Gradmaß/­ Wertemenge  13, 64
Symmetrie von Funktionen  47, Bogenmaß  228, 247 Wurzelfunktionen 53
65, 141 unbestimmter Ausdruck  85 Wurzelregel  102, 125, 189
Symmetrietest für Polynome  58 uneigentlicher Grenzwert  320
unendliche Reihen  331 Zahlenfolge  308 ff., 335
Tangens des Steigungs- Untersuchung exponentieller Zehnerlogarithmus 200
winkels 23 Prozesse  207 ff. zeichnerische Bestimmung der
Tangens  228, 247 Ableitungsfunktion  94 f.
Tangente  41, 84, 147 ff. Verdoppelungszeit  208, 225 zeichnerische Steigungs-
Tangentenproblem  105, 109 Verkettung von Funktionen  254, bestimmung  84 f.
Tangentenverfahren  290 ff., 304 275 Zerfall und Wachstum  197 ff.,
Teilsummen einer Reihe  328 Verschiebung der Normalparabel 178 ff.
Teleskopeffekt 330 32 f. Zielfunktion  165, 191
Tiefpunkt  57, 131 Verschiebung  232, 247 Zielgröße 164
trigonometrische Formeln  228 Verschiebungen reeller Funk- Zielmenge 13
trigonometrische Funktionen tionen  37 f., 65 Zinseszins  316, 335
228 ff. Vorzeichenverhalten 121 Zuordnung 12
trigonometrische Gleichungen Vorzeichenwechsel-Kriterien Zuordnungsvorschrift 13
237 ff. 133, 138, 141, 190 zusammengesetzte Funktionen
250
Umkehrfunktion des Tangens 23 Wachstum und Zerfall  197 ff., Zweipunkteform der Geraden-
178 ff. gleichung  19, 64

Bildnachweis
Titelfoto Fotolia/philipus; 11 Fotolia/cmfotoworks; 17 Glow images/imagebroker; 20 F1online; 21/22 Fotolia/dinostock;
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