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Arbeitsgemeinschaft Qualitätsmanagement Biodiesel e. V.

(AGQM)
Claire-Waldoff-Straße 7
10117 Berlin
www.agqm-biodiesel.de

Biodiesel-Analytik
Die wichtigsten Qualitätsparameter
und ihre Bedeutung

Stand November 2012

Gehalt an Fettsäuremethyl- sion der Prüfmethode lassen die Normungs- bereits zu Beginn der Normungsarbeiten in
estern („Estergehalt“) regeln keinen höheren Grenzwert zu, so dass die EN 14214 aufgenommen.
der Schutz gegen unerwünschte bzw. unge-
Prüfmethode: EN 14103 (GC) eignete Komponenten durch diesen Parameter
Grenzwert: 96,5 % (m/m) min. nur eine eingeschränkte Wirkung besitzt. Wassergehalt
Der Gehalt an Fettsäuremethylestern, meist Prüfmethode: EN 12937 (Karl-Fischer-Titra-
kurz als Estergehalt bezeichnet, ist ein Maß Schwefelgehalt tion)
für die Reinheit des FAME. Fettsäureme- Grenzwert: 500 mg/kg max. (EN 14214),
thylester, durch die Reaktion von Fetten Prüfmethode: EN ISO 20846 / EN ISO 20884
und Ölen bzw. Fettsäuren mit Methanol (UVF / XRF-WLD) / EN ISO 13032 AGQM: 300 mg/kg max. für alle Mitglieder,
hergestellt, unterscheiden sich in Bezug auf Grenzwert: 10 mg/kg max. 220 mg/kg max. für Hersteller ab Werk
die Kettenlänge der Fettsäurereste und die
Anzahl der Doppelbindungen; die Vertei- Schwefelverbindungen können von Pflan- Fast alle Biodieselprozesse verwenden zur
lung der unterschiedlichen Methylester ist zen während des Wachstums aufgenommen Entfernung von freiem Glycerin, Seifen und
dabei typisch für den jeweils verwendeten werden, während tierische Fette Schwefel in anderen Verunreinigungen eine Wasser-
Rohstoff. Der Estergehalt wird als Summe Form von Eiweißverbindungen enthalten wäsche als letzten Raffinationsschritt. Da
der Fettsäuremethylester von C6:0 bis C24:1 können. In FAME aus pflanzlichen Rohstoffen FAME, im Gegensatz zu Kraftstoffen auf Koh-
bestimmt und in Massenprozent (% m/m) an- findet man üblicherweise Schwefelgehalte lenwasserstoff basis, wegen seiner polaren
gegeben. Die Bestimmung erfolgt gaschro- zwischen 2 und 7 mg/kg. Tierische Fette mit Eigenschaften relativ große Wassermengen
matographisch gemäß EN 14103.cherheiten bis zu 30 mg/kg müssen durch geeignete physikalisch lösen kann, muss das Produkt
statt zur Verbesserung der Situation beim Verfahren (z. B. Destillation) von Schwefel- vor der endgültigen Fertigstellung getrock-
Vertrieb von FAME führen. verbindungen befreit werden. net werden.

Die Biodieselnorm EN 14214 fordert einen Der Schwefelgehalt von Dieselkraftstoffen Wegen der großen Affinität zu Wasser kann
Mindestgehalt an Methylestern von 96,5 % ist aus Emissionsgründen in Europa seit dem FAME auch unter dem Einfluss hoher Luft-
(m/m), um nur den Einsatz vollständig um- Jahre 2003 auf 10 mg Schwefel/kg begrenzt; feuchtigkeit Wasser aufnehmen; die Lager-
geesterter Produkte zuzulassen und um die diese Maßnahme führt zu einer Verringerung bedingungen müssen daher so gewählt wer-
Beimischung anderer Produkte zu verhin- der SO2- und Partikelemissionen des Stra- den, dass dies weitgehend verhindert wird.
dern. Aufgrund der unzureichenden Präzi- ßenverkehrs. Die gleiche Anforderung wurde
Unter Normalbedingungen liegt die Sätti- nannte Rancimat: bei hoher Temperatur Die Begrenzung der Säurezahl auf 0,5 g
gungskonzentration von FAME bei ca. 1.500 wird Luft durch eine Probe geleitet, und die KOH/100 g, entsprechend einem Fettsäure-
mg Wasser/kg; darüber hinaus bildet sich nach dem Verbrauch der vorhandenen An- gehalt von ca. 0,25 %, sorgt dafür, dass durch
freies Wasser. Änderungen der Temperatur tioxidantien gebildeten flüchtigen Oxidati- Biodiesel keine säurebedingte Korrosion aus-
können dazu führen, dass auch bei geringe- onsprodukte erhöhen die Leitfähigkeit in der gelöst wird. Allerdings kann die Säurezahl
ren Wassergehalten Wasser ausfällt. Freies Messzelle - die sogenannte Induktionszeit ist von FAME während der Lagerung ansteigen,
Wasser kann bei niedrigen Temperaturen ge- erreicht. wenn Alterungsprozesse zur Esterspaltung
frieren und Leitungssysteme blockieren, aber oder zur Bildung kurzkettiger Carbonsäuren
auch Korrosion verursachen und Mikroben- Fettsäuremethylester sind, bedingt durch ihre führen (siehe auch: „Oxidationsstabilität“);
wachstum begünstigen. Der Wassergehalt chemische Struktur, anfällig für Oxidations- unter normalen Lagerbedingungen ist dieser
ist in der EN 14214 auf 500 mg/kg begrenzt, prozesse. Die Doppelbindungen ungesättigter Effekt allerdings kaum zu beobachten.
da bei dieser Konzentration keine Probleme Fettsäuren reagieren mit Sauerstoff unter
zu erwarten sind. Die AGQM-Anforderungen Bildung von Peroxiden, durch Folgereakti-
sind hier deutlich schärfer mit max. 300 mg/ onen kann es zum Kettenbruch, zur Bildung Iodzahl
kg und max. 220 mg/kg für Produktionsbe- kurzkettiger Carbonsäuren und zum Aufbau
triebe, um die Einhaltung des Grenzwerts von polymerer Strukturen kommen. Mögliche Fol- Prüfmethode: EN 14111 (Titration) EN 16300
300 mg/kg beim Endverbraucher mit dem gen dieser Alterungsprozesse sind verstopfte (berechnet)
Ziel einer Qualitätsvorhaltung zu sichern. Kraftstofffilter, Korrosion und Ablagerungen Grenzwert: 120 g Iod/100g max.
an kraftstoffführenden Teilen bis hin zum Ein-
Dieselkraftstoffe können wesentlich weniger spritzsystem von Dieselmotoren. Die Iodzahl ist ein Maß für den Anteil an un-
Wasser aufnehmen, so dass die Vermutung gesättigten Fettsäuren in Fetten und Ölen
naheliegt, dass das in FAME gelöste Wasser Natürliche Antioxidantien wie Tocopherole, und damit auch in Biodiesel und variiert mit
bei der Mischung mit Dieselkraftstoffen aus- die zu erheblichen Anteilen in pflanzlichen der Art des eingesetzten Rohstoffs. Die Be-
fallen könnte. Obwohl bisher keine eindeuti- Ölen enthalten sind, verlangsamen den Alte- stimmung erfolgt titrimetrisch oder rechne-
gen Hinweise dafür vorliegen, wird auch für rungsprozess; zusätzlich werden auf breiter risch aus dem gaschromatisch nach EN 14103
die Blendkomponente FAME ein maximaler Basis synthetische Stabilisatoren eingesetzt, bestimmten Fettsäureprofil; das Ergebnis
Wassergehalt von 300 mg/kg empfohlen. die z. T. wesentlich wirksamer sind und die wird in g Iod/100 g Biodiesel angegeben.
natürliche Stabilität deutlich erhöhen können.
Da ungesättigte Fettsäuren anfälliger gegen
Gesamtverschmutzung Oxidation sind, weist Biodiesel mit einer ho-
Säurezahl hen Iodzahl eine niedrigere Oxidationsstabi-
Prüfmethode: EN 12662 lität als höher gesättigte FAMEs auf. Die Iod-
Grenzwert: 24 mg/kg max. Prüfmethode: EN 14104 (Titration) zahl von Biodiesel gilt damit als zusätzlicher
AGQM: 20 mg/kg max. Grenzwert: 0,5 mg KOH/g max. Stabilitätsparameter; basierend auf den Er-
fahrungen mit Rapsölmethylester wurde das
Die Gesamtverschmutzung ist ein Maß für Die Säurezahl ist ein Maß für den Säurege- Maximum in der EN 14214 auf 120 g Iod/100
den Gehalt an filtrierbaren festen Partikeln in halt und damit für potenziell korrosive Eigen- g festgesetzt. Durch Mischung verschiedener
Diesel oder Biodiesel; sie wird gravimetrisch schaften von Biodiesel. FAMEs kann die Iodzahl entsprechend den
durch Filtration und Auswiegen der Filter Vorgaben eingestellt werden.
ermittelt. Häufig findet man z. B. Rost und Durch Reaktion von freien Fettsäuren aus
Staub, in FAME aber auch organische Fest- den Rohstoffen mit dem Katalysator und
stoffe wie Sterylglycoside, polymere Partikel durch Verseifung der Fette selbst entstehen
oder Seifen. in einer Nebenreaktion der Umesterung Al-
Mono-, Di- und Triglyceride,
kalimetallseifen, die durch physikalische Ab- freies Glycerin
Hohe Anteile an unlöslichen Partikeln können trennung aus dem Produkt entfernt werden.
zu Filterverstopfungen, Verschleiß am Ein- Durch Wäsche mit anorganischen Säuren Prüfmethode: EN 14105 (GC)
spritzsystem und Undichtigkeiten von Ventilen werden die verbleibenden geringen Restge- Grenzwerte:
führen. halte an Seife gespalten, und die resultieren- Monoglyceride 0,7 % (m/m) max.
den freien Fettsäuren verbleiben als fettlös- Diglyceride 0,2 % (m/m) max.
liche Komponente im Biodiesel. Triglyceride 0,2 % (m/m) max.
Oxidationsstabilität Freies Glycerin 0,02 % (m/m) max.
Freie Fettsäuren sind sehr schwache Säuren Gesamtglycerin 0,25 % (m/m) max.
Prüfmethode: EN 14112 („Rancimat“) Grenz- und damit nur wenig korrosiv; ein Einfluss
wert: 8 h min. auf metallische Bauteile kann dennoch nicht Die Umesterung von Pflanzenölen mit Me-
ausgeschlossen werden. Außerdem kam es thanol ist, wie alle chemischen Reaktionen,
Die Oxidationsstabilität ist ein Maß für die in der Vergangenheit zu Pumpen- und Filter- eine Gleichgewichtsreaktion. Im Endprodukt
Resistenz gegen oxidative Prozesse; bedingt ausfällen durch die Reaktion der Fettsäuren findet man, je nach Reaktionsführung, neben
können auch Rückschlüsse auf die Lager- mit basischen Additiven, z. B. aus dem Moto- dem Hauptprodukt Methylester auch die
stabilität des Produkts gezogen werden. Als renöl. Zwischenschritte der Reaktion (Mono- und
Prüfmethode dient die EN 14112, der soge- Diglyceride) sowie nicht umgesetztes Pflan-

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zenöl (Triglyceride). Da die Umsetzung der Gesättigte Monoglyceride Durch geeignete Prozessführung lassen sich
Monoglyceride zu Fettsäuremethylestern der die Alkalimetallgehalte so weit reduzieren,
langsamste Teilschritt ist, findet man üblicher- Gesättigte Monoglyceride (SMG) sind Mo- dass sie unterhalb der Bestimmungsgrenze
weise folgende Konzentrationsverhältnisse: noglyceride von gesättigten Fettsäuren. Sie des vorgeschriebenen Messverfahrens liegen.
Monoglyceride > Diglyceride > Triglyceride sind nicht Bestandteil der Normanforderun-
Der Glyceridgehalt kann bei angemessenem gen bzw. der überprüften Parameter, sollen
Aufwand nur bis zu einem bestimmten Grad hier aber erwähnt werden, da es in letzter
durch die Reaktionsführung beeinflusst wer- Zeit in Normungsgremien intensive Versuche
Ca-/Mg-Gehalt (Erdalkali-
den, da sich in jedem Fall ein chemisches gab, sie bei der anstehenden Revision der EN metalle)
Gleichgewicht einstellt. Weitergehende Ent- 14214 mit einem Grenzwert in die Biodiesel-
fernung der Nebenprodukte ist nur durch norm aufzunehmen. Hintergrund ist, dass sie Prüfmethode: EN 14538 (ICP-OES)
Destillation möglich. in dem Verdacht stehen, insbesondere in Grenzwert: Ca + Mg 5 mg/kg max.
Diesel/FAME-Blends zu Filterverstopfungen
Freies Glycerin wird bei der Umesterung aus und ähnlichen Problemen zu führen. Erdalkalimetalle gelangen bei Verwendung
den Ölen und Fetten freigesetzt. Da Glycerin von Leitungswasser zur Wasserwäsche in den
in FAME praktisch unlöslich, in Wasser aber Der SMG-Gehalt des Biodiesels kann aber mit Biodiesel; durch Reaktion mit freien Fettsäuren
gut löslich ist, kann es praktisch vollständig der hier angeführten GC-Prüfmethode nicht bilden sich Calcium- und Magnesiumseifen.
durch Dekantieren und nachfolgende Wasser- direkt bestimmt werden. Daher wird er hilfs-
wäsche abgetrennt werden. weise rechnerisch aus dem Monoglyceridge- Seifen von Erdalkalimetallen sind volumi-
halt und dem Anteil der gesättigten Fett- nöser als Alkalimetallseifen und können zu
Die Glyceride werden gaschromatographisch säuren aus der Fettsäurezusammensetzung Filterverstopfung und zur Verklebung von
nach EN 14105 bestimmt. ermittelt. Das Ergebnis wird also aus zwei Einspritzpumpen führen. Durch Verwendung
verschiedenen Messwerten berechnet; die enthärteten Wassers (Kondensat, VE-Wasser)
Messwerte werden unabhängig voneinan- kann der Eintrag von Erdalkalimetallen in
Monoglyceride der mit der jeweiligen methodenbedingten FAME verhindert werden.
Genauigkeit bestimmt. Die Berechnung des
Ein hoher Anteil an Monoglyceriden kann zu SMG- Gehaltes aus den beiden Werten wird
Verkokung und Ablagerungen im Injektor- jedoch durch die Fehlerfortpflanzung aus Phosphorgehalt
system führen. Wegen ihrer hohen Schmelz- beiden Messmethoden bei Werten < 1.000
punkte stehen Monoglyceride, insbesondere mg/kg zu ungenau. Ein Grenzwert kann da- Prüfmethode: EN 14107 (ICP-OES)
gesättigte, auch im Verdacht, durch Ausflok- her wegen mangelnder Präzision dieses Ver- Grenzwert: 4 mg/kg max.
ken bereits bei höheren Temperaturen eine fahrens nicht eingeführt werden. Die AGQM
der Hauptursachen für schlechte Kälteeigen- empfiehlt in ihren Richtlinien für FAME als Phosphor findet sich sowohl in Pflanzenölen
schaften und Filterverstopfungen zu sein. Blendkomponente einen maximalen Anteil (Phospholipide) als auch in tierischen Fetten.
von 1.200 mg/kg.
Der Grenzwert für Monoglyceride in der EN Phosphor ist ein typisches Katalysatorgift, das
14214 liegt bei 0,7 % (m/m). die Wirkung von Abgasnachbehandlungssys-
Na-/K-Gehalt (Alkalimetalle) temen irreversibel stören kann. Im Dauerbe-
trieb können bereits geringe Phosphorgehalte
Prüfmethode: EN 14538 (ICP-OES); EN 14108 / zu Langzeiteffekten führen.
Di- und Triglyceride, freies EN 14109 (AAS)
Glycerin Grenzwert: Na + K 5 mg/kg max. In der Pflanzenölherstellung wird der P-Ge-
halt durch Entschleimung reduziert, während
Hohe Siedepunkte und unvollständige Ver- Natrium- und Kaliumhydroxide bzw. -me- bei der Herstellung von Biodiesel aus tieri-
brennung dieser Nebenprodukte können zu thylate werden als Katalysator für die Biodiesel- schen Fetten eine Destillation erfolgen muss.
Verkokungen im Einspritzsystem und im Zy- herstellung verwendet. Alkalimetalle im Bio-
linder führen. Der Höchstgehalt an Diund Tri- diesel stammen aus dem für die Biodieselher- Wenn Phosphorsäure eingesetzt wird, um
glyceriden ist daher auf 0,2 % (m/m) begrenzt, stellung verwendeten Katalysator. Natrium den Katalysator auszuwaschen, können Reste
der Gehalt an freiem Glycerin auf 0,02 % und Kalium liegen meist als Seifen vor, die in auch aus diesem Prozess stammen. In der Re-
(m/m). Triglyceride können dabei auch über der Wäsche nicht vollständig entfernt wurden. gel lässt sich die Phosphorsäure jedoch sehr
die Logistikkette in das Endprodukt gelangen: gut mit Wasser aus dem Bio diesel entfernen.
dies ist im Allgemeinen an einer untypischen Seifen können zu Filterverstopfungen und Ver- Eine weitere Verschärfung des Grenzwertes
Verteilung der Mono-, Di- und Triglyceride zu klebungen von Einspritzpumpen und Düsen- lässt die Präzision der Methode zur Zeit nicht
erkennen. nadeln führen. Ein weiterer wichtiger Aspekt zu.
ist die Aschebildung: besonders Natrium la-
gert sich auf der Oberfläche von Partikelfiltern
und Oxidationskatalysatoren ab und verringert
Wirksamkeit und Lebensdauer der Systeme.

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CFPP stoffquelle ab: die Gefrierpunkte gesättigter methylester und zur indikativen Ermittlung
Fettsäuremethylester liegen deutlich über der gesättigten Monoglyceride verwendet
Prüfmethode: EN 116 denen der ungesättigten Verbindungen, und gibt Hinweise auf den verwendeten
Grenzwerte nach DIN EN 14214: die auch bei Temperaturen weit unterhalb Rohstoff.
-00°C max. vom 15.04. bis 30.09. von 0°C noch flüssig sind. Durch Zusatz von
-10°C max. vom 01.10 bis 15.11. Fließverbesserern lassen sich die Kälteeigen- Die Kurzbezeichnung der Fettsäuren setzt
-20°C max. vom 16.11. bis 28./29.02. schaften des Biodiesels verbessern. sich aus der Anzahl der Kohlenstoffatome
-10°C max. vom 01.03. bis 14.04. und der Anzahl der Doppelbindungen zu-
Da Biodiesel heute überwiegend als Bei- sammen (z. B. C18:2 für eine Carbonsäure
Grenzwerte nach AGQM: mischkomponente zu Dieselkraftstoff ver- mit 18 Kohlenstoffatomen und zwei Doppel-
-20°C max. vom 19.10. bis 28./29.02 wendet wird, findet häufig keine Additi- bindungen). Die Verteilung der verschiede-
vierung statt. In Deutschland gilt dabei die nen Fettsäuremethylester wird in Gew. % (%
Der Cold Filter Plugging Point (CFPP) ist ein Regelung, dass zwischen dem 16.11. und m/m), bezogen auf die Gesamtmenge an
Maß für die Filtrierbarkeit von Dieselkraft- dem 28./29.02. nur ein CFPPWert von -10°C Fettsäuremethylester, angegeben.
stoff bei tiefen Temperaturen und wird auch eingehalten werden muss, die ausgelieferte
für Biodiesel als Prüfkriterium herangezo- Ware durch Einsatz geeigneter Additive aber Der Grenzwert soll einen Beitrag zur Stabi li-
gen. Eine Probe wird in 1-Grad-Schritten den in der DIN EN 14214 geforderten -20°C tät des Biodiesels leisten, da gerade dreifach
abgekühlt und durch einen Filter gesaugt; erreichen können muss. Die Erfüllung die- ungesättigte Fettsäuren extrem anfällig ge-
ist die Probe nicht mehr filtrierbar, ist der ser Anforderung ist Voraussetzung für die genüber oxidativen Angriffen sind.
Grenzwert der Filtrierbarkeit (CFPP) erreicht. Verkehrsfähigkeit des Biodiesels gemäß 36.
Die Anforderungen an den CFPP werden BImSchV (§ 5).
national je nach den klimatischen Bedin-
gungen festgelegt. In Deutschland wird
zwischen den Grenzwerten für Sommer, Fettsäureprofil
Übergangszeit (Frühjahr/Herbst) und Winter
unterschieden. Prüfmethode: EN 14103 (GC)
Grenzwert: Gehalt an Linolensäure
Unzureichende Kälteeigenschaften des (C18:3) 12 % (m/m) max.
Kraftstoffs können zu verstopften Filtern und
motorischen Problemen bis zum Ausfall der Das Fettsäureprofil gibt die Verteilung der
Einspritzpumpe führen. Fettsäuren in Ölen und Fetten und den dar-
aus resultierenden Produkten an. Es wird zur
Die Kälteeigenschaften des Biodiesels hän- Bestimmung des Estergehaltes, der Berech-
gen von der Verteilung der Fettsäuremethyl- nung der Iodzahl, zur Bestimmung des eben-
ester und damit von der verwendeten Roh- falls limitierten Gehalts an Linolensäure-

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