Dokumentation: Der Struwwelpeter Theatercamp 2018

T H E AT E RC A M P
Lustige Geschichten und drollige Bilder

nach Dr. Heinrich Hoffmann
D O K U M E N TAT I O N
August 2018
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Fünf Jahre Wandelbühne.

Fünf Jahre Theatercamp.
Fünf Jahre Erfolgsgeschichte.
Gall Pharma
2014 – 2017
Was im Frühjahr 2014 mit einer einfachen Idee begann, Kuchenbäckerinnen und allen, die ihren Teil dazu beige-
ist innerhalb kürzester Zeit zu einem unentbehrlichen tragen haben, dass die Wandelbühne in ihrem fünften
Fixpunkt geworden: die Theatercamps der Wandelbühne Jahr floriert wie nie zuvor.
im obersteirischen St. Lambrecht. Den Anfang machten
»DIE ST. LAMBRECHTER STADTMUSIKANTEN«, frei Nicht zuletzt auch ein Dank an sämtliche Unterstützer
nach den Brüdern Grimm, die mit 25 Akteuren zwischen und Sponsoren, allen voran dem Benediktinerstift St.
7 und 14 Jahren im idyllischen Stiftsgarten aufgeführt Lambrecht, der Marktgemeinde St. Lambrecht sowie
wurden. Murelli Limonaden. Ein besonderes Dankeschön an un-
2015 wurde mit »ALICE IM WUNDERLAND« – aufgrund seren Mobilitätspartner KFZ Gerold.
der Begeisterung im Publikum diesmal mit 60 Akteuren Ohne Sponsorings wäre die Realisierung freier Theater-
zwischen 7 und 97 Jahren – der Erfolg des ersten Jah- produktionen eigentlich kaum möglich, daher wissen wir
res fortgeführt. es auch sehr zu schätzen, dass unsere Sponsoren am
Bei der Uraufführung von »ES WAR EINMAL DREIMAL« Fortbestand und der Weiterentwicklung der Wandelbüh-
2016 wurde mit über 1400 Zuseher*innen an drei Vor- ne großes Interesse zeigen.
stellungstagen erneut ein Rekord gebrochen.
2017 standen im Zuge von »IN 80 TAGEN UM DIE WELT« 2019
insgesamt 75 Darsteller*innen jeden Alters auf der Büh- Für die kommende Saison heißt es einmal mehr: Koffer
ne – und somit darf sich die Wandelbühne stolz als packen! Denn wir treten wieder eine gemeinsame Reise
größtes generationenverbindendes Theaterfestival Ös- an. Nach den Abenteuern im Wunderland und der Welt-
terreichs bezeichnen. reise im vergangenen Jahr wird 2019 das Zauberland
Oz besichtigt. In »DER ZAUBERER VON OZ« sucht das
2018 junge Mädchen Dorothy – von einem Wirbelsturm in das
Dieses Jahr wurde das Theatercamp aufgrund des enor- ferne Land hinter dem Regenbogen verweht – ihren Weg
men Erfolgs erstmals auf 2 Wochen verlängert, um ins- zurück in die Heimat und trifft dabei auf treue Begleiter:
gesamt 100 Personen die Möglichkeit zu bieten, Theater die Vogelscheuche, die gerne Verstand hätte, der Blech-
selbst zu erleben und andererseits für über 2000 Zuse- mann, dem sein Herz fehlt und der Löwe, der vor allem
her*innen erlebbar zu machen. Umgesetzt wurde »DER Angst hat. Die Freunde treffen auf ihrem Weg auch auf
STRUWWELPETER« in einer schaurig-düsteren Version einige Gegenspieler wie der Bösen Hexe des Westens.
mit viel Musik, zum Besten gegeben von der heimischen
Band GROOVE AID. Als frechen Protagonisten erlebte Somit sind die Grundzutaten für ein weiteres zauber-
man die energiegeladene Virginia V. Hartmann, als ver- haftes Theatercamp vorhanden – wir begeben uns jetzt
meintlich beruhigenenden Gegenpol Christoph Hirschler an die sorgfältige Vor- und Zubereitung! Und wer selbst
als stocksteife Moral. mit dabei sein möchte, kann sich ab MO 19 NOV 2018 auf
unserer Homepage dazu anmelden.
Doch eine vordergründig erfolgreiche Produktion wäre
nicht in die Tat umzusetzen, wenn nicht auch im Hinter- Ich verbleibe mit großer Vorfreude auf die nächsten fünf
grund alles rund laufen würde. Dafür sei an dieser Stelle Jahre!
ein herzliches Danke an ein fabelhaftes künstlerisches
Leading Team ausgesprochen!
Darüber hinaus gilt ein ebenso großer Dank allen Hel-

fer*innen beim Catering, beim Auf- und Abbau des Büh- Lukas Wachernig
nenbilds, der Probenbetreuung, den fleißigen Brot- und Künstlerische Leitung der Wandelbühne St. Lambrecht
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e
DANIEL SOMMERGRUBER BÜHNE + KOSTÜME MARIA KANKELFITZ CHOREOGRAFIE
HAUPTDarStELL r
Studium der Szenografie an der Aka- Maria Kankelfitz wurde 1990 in Er-
demie der Bildenden Künste Wien. furt (D) geboren. 2012 beendete Ma-
Von 2003-2011 regelmäßig bei den ria erfolgreich die Europäische The-
Sommerspielen Melk als Bühnen- aterschule Bruneck und arbeitete
bildassistent und Bühnenbauer. seitdem als Schauspielerin, Regieas-
2009-2011 als Assistent von Erich sistentin und Regisseurin in Südtirol,
Wonder am Burgtheater, 2012 Büh- Österreich und Deutschland. 2014
VIRGINIA V. HARTMANN STRUWWELPETER CHRISTOPH HIRSCHLER MORAL nenbild für »Ein ungleiches Paar« bei bestand sie die Bühnenreifeprüfung
den Berndorfer Sommerfestspielen, vor der Paritätischen Prüfungskom-
Virginia V. Hartmann ist in England Christoph Hirschler wurde 1990 in
2012 und 2015 Bühnenbildassistenz mission der österreichischen The-
und Frankreich aufgewachsen. Sie be- Niederösterreich geboren und ab-
am Gärtnerplatztheater München für aterunternehmerverbände in Wien.
gann ihre Schauspielkarriere als Irina solvierte seine Schauspielausbildung
die Produktion »Das Dschungelbuch« sowie »Cinderella«. Seit 2016 ist sie durch die ZAV vertreten. Derzeit arbeitet
in Tschechows “Drei Schwestern” am an der “Schauspielakademie Elfriede
2015 Bühnenbildassistenz bei den Wiener Festwochen für Maria als Regieassistentin am Theater Baden-Baden.
York Theatre Royal. Arbeiten in Lon- Ott” in Wien. Danach war er unter
die Oper »Herzog Blaubarts Burg/Geistervariationen« – In-
don, beim Edinburgh International & anderem bei den Schloss-Spielen
szenierung Andrea Breth. 2016 Bühnenbild für »Die Odys-
Fringe Festival sowie in den Gärten Kobersdorf, bei Shakespeare in Sty-
see« bei den Sommerspielen Melk. 2017 Bühnenbild für die
der Royal Shakespeare Company folg- ria, im Gloria Theater (Wien), im The-
»Bartholomäusnacht« ebendort. Weiters Bühne und Kostüme
ten. Ihr Schauspielstudium absolvierte ater im Bunker (Bruno Max) und im
für »Zirkus Furioso« am Gärtnerplatztheater. Darüber hinaus ANDREAS PARTILLA MUSIK-SUPERVISION
sie 2016 an der Kunstuniversität Graz Theater in der List (Hannover) zu se-
als bildender Künstler in Wien tätig.
& dem Royal Conservatoire of Scot- hen. Seit seinem 12. Lebensjahr tritt
land. Während des Studiums spielte sie bereits am Schauspiel- er als Kinderzauberer bei Geburtstagen, in Kindergärten und Andreas Partilla studierte Orches-
haus Graz (“Katzelmacher”, “Der Widerspenstigen Zähmung”) Volksschulen auf und ist seit 2016 mit seiner Eventagentur terdirigieren bei Bruno Weil an der
und beim Shakespeare in Styria-Festival in Murau (Desdemona “Tambalina” im professionellen Kinderentertainment tätig. Die Hochschule für Musik und Theater
- “Othello”). Anschließend führte es sie wieder über den Är- Kinder lieben ihn auch als Außenreporter für das Magazin WILLI FORWICK PANTOMIME München. 2010 und 2011 erhielt er
melkanal um als Rosenkrantz in “Hamlet” die Theater des Verei- “hallo okidoki” im österreichischen Fernsehen, wo er immer vom Bayerischen Rundfunk ein Sti-
nigten Königreichs zu bereisen (Nationaltheater Dublin, Theatre wieder auch als Sprecher von Beiträgen im Hintergrund zu Pantomime-Studium an der Folk- pendium im Rahmen der Andechser
Royal Portsmouth, ...). Seit 2017 lebt sie in Berlin, spielt Theater hören ist. Mit seiner Band Missing Link rockt sich Christoph wang-Hochschule in Essen, Ab- Orff-Akademie des Münchner Rund-
in Frankfurt am Main, dreht und singt in der Jazz-Band „Bakk- als Sänger durch Austropop- und internationale Klassiker schluss 1981. Clown-Seminare bei funkorchesters. Er war Korrepetitor
hos Puns“. Ab Oktober wird Virginia in der Produktion „Oliver und wenn es seine knappe Freizeit zulässt, reist er mit seiner Pierre Byland. Engagements als und Assistent bei der Kammeroper
Twist“ am Theater der Jugend in Wien zu sehen sein. Freundin Melanie durch die Welt. Pantomime und Schauspieler unter München und musikalischer Leiter
anderem an der Oper Frankfurt, den des English Speaking Music Ensem-
LEadiNG TEAM
Bayreuther Festspielen, der Styriarte bles e. V. Orchestra und ist seit der Spielzeit 2014/2015 als
und dem Steirischen Herbst et cete- Solorepetitor am Staatstheater am Gärtnerplatz engagiert.
ra. Seit 2008 im Ensemble der Büch- Hier übernahm er u. a. die musikalische Leitung von »Ein
ner Bühne Riedstadt, dem Ensemble Schaf fürs Leben«, »Gold!« sowie dem Theaterjugendclub
»9. November« sowie in der Thea- und dirigierte Produktionen wie »Cinderella«, »Hair«, »Jesus
terrunde Murau tätig. Haupt- und Nebenrollen bei Dinnerkri- Christ Superstar« und »Zirkus Furioso« (Regie: Lukas Wa-
mi-Tourneen in Deutschland. Darüber hinaus als Regisseur chernig). Als Dirigent leitete er darüber hinaus u. a. das Ge-
(u. A. »Das Hahnengiggerl« in St. Lambrecht) und Seminar- orgische Kammerorchester Ingolstadt, die Bad Reichenhaller
leiter (»Körpersprache für jede Bühne«) tätig. Des weiteren Philharmonie und die Münchner Symphoniker. Meisterkurse
LUKAS WACHERNIG REGIE + TEXT GROOVE AID BÖSE BUBEN BAND Theaterlehrer an der Clownsschule in Hofheim bei Frankfurt besuchte er bei Konstantia Gourzi (München) und Mark Gib-
für Stimme, Clowning und Commedia dell‘arte. son (Cincinnati, USA).
Lukas Wachernig ist im obersteiri-
schen Bezirk Murau aufgewachsen
und konnte dort schon früh erste
Theatererfahrungen sammeln. Nach LISA ANNA SOPHIE ANNALENA
mehreren Hospitanzen und Assisten-
zen (u. a. am Schauspielhaus Graz)
HASELBAUER FORSTNER STOCKER STOCKER
war er für zwei Jahre Regieassistent MITARBEIT MASKE REGIEASSISTENZ AUSSTATTUNGS-
bei Philipp und Nikolaus Harnoncourt KOSTÜM ASSISTENZ
im Zuge der Opernproduktionen der
Styriarte Graz. Seit Juli 2014 ist Lu-
kas Wachernig als Regieassistent am
Staatstheater am Gärtnerplatz engagiert, wo er u. a. mit Re- Acht junge Musiker aus dem Bezirk Murau, die ihre Studien-
gisseuren wie Josef E. Köpplinger, Nicole Claudia Weber, Tho- gebühren an der Kunstuniversität Graz und dem Johann-Jo-
mas Hermanns, Peter Konwitschny, Torsten Fischer und Brigit- sef-Fux-Konservatorium entrichten, vereinen Pop, Funk und
te Fassbaender zusammengearbeitet hat. Im Juli 2017 hat er Jazz, Blasinstrumente und jugendliche Naivität mit einer Pri-
sich mit der Inszenierung von Peter Schindlers Familienmusical se Charme und Schmäh, gepaart mit musikalischer Qualität.
»Zirkus Furioso« erstmals als Regisseur am Gärtnerplatzthe- Bei zahlreichen Auftritten in der Steiermark und im Burgen-
ater vorgestellt. In der Spielzeit 2017/2018 hat er Udo Zim- land, ob mit rein instrumentalem Programm oder mit Sän-
mermanns Oper »Weiße Rose« in Szene gesetzt, 2019 wird er ger*in: Im Mittelpunkt stehen die Live-Experience und nicht
ebendort Maurice Ravels »L‘heure espagnole« auf die Bühne zuletzt das Shaken und der Groove. Eight heißt acht. Aid
bringen. Darüber hinaus entwickelt er für die Wandelbühne der- heißt Hilfe, also ergibt sich… Groove als musikalischer Fach-
zeit das Theaterdinner-Format »DINNER for everyONE«, das im terminus für eine für ein Musikstück typische Rhythmusfigur
Für den Inhalt verantwortlich: Verein Wandelbühne. Fotografie: tricky.pics, Wandelbühne.
Dezember im Naturparkhotel Lambrechterhof Premiere feiert. und Aid für Hilfe. Noch Fragen?
Illustrationen: Daniel Sommergruber. Gestaltung: Peter M. Schaffer. Alle Rechte liegen beim Verein Wandelbühne,
bzw. die Autorenrechte bei Lukas Wachernig.
Schutzgebühr: 10 Euro
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BesetZUNG
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WOCHE 1 WOCHE 2
Virginia V. Hartmann als Der Struwwelpeter Virginia V. Hartmann als Der Struwwelpeter
Christoph Hirschler als Die Moral Christoph Hirschler als Die Moral
Groove Aid als Böse Buben Band Groove Aid als Böse Buben Band
DIE GESCHICHTE VOM STRUWWELPETER DIE GESCHICHTE VOM STRUWWELPETER

Alle als Chor Alle als Chor
DIE GESCHICHTE VOM BÖSEN FRIEDERICH DIE GESCHICHTE VOM BÖSEN FRIEDERICH
Elina Moser als Der böse Friederich • Romina Allmer + Elara Mattweber als Der böse Friederich • Anna +
Amelie Auer als Fliegen • Susanne Sperl als Gretchen • Lea Leitner als Fliegen • Lucia Matzer als Gretchen •
Julia Trattner als Hund • Fritz Sperl als Herr Doktor Valentin Steiner als Hund • Samantha Gruber als Herr
Doktor
DIE GESCHICHTE MIT DEM FEUERZEUG
Maximiliane Setznagel als Paulinchen • Josef Koletnik DIE GESCHICHTE MIT DEM FEUERZEUG
als Minz • Johann Sabin als Maunz Anna-Lena Sturb als Paulinchen • Brigitte Hilberger als
Minz • Laura Sabin als Maunz
DIE GESCHICHTE VON DEN BÖSEN BUBEN
Ines Koletnik als Mohr • Jakob Trattner als Ludwig • DIE GESCHICHTE VON DEN BÖSEN BUBEN
Sophie Fiala als Kaspar • David Fiala als Wilhelm • Sophie Wallner als Mohr • Lena Moser als Ludwig • Mia
Elena Wuitz als Der schwarze Ludwig • Jonas Sperl Feichter als Kaspar • Rebecca Köck als Wilhelm • Emma
als Der schwarze Kaspar • Clemens Kainbacher als Der Wutte als Der schwarze Ludwig • Lilian Steiner als Der
schwarze Wilhelm • Elvira Kuttner als Björn • Hannah schwarze Kaspar • Anna Liebminger als Der schwarze
Pichler als Der blonde Ludwig • Sophie Fiala als Der Wilhelm • Fabian Zitz als Björn • Raphael Gruber als Der
blonde Kaspar • Judith Sengeis als Der blonde Wilhelm • blonde Ludwig • Philipp Sabin als Der blonde Kaspar •
Viktor Pichler als Der große Nikolas Ida Pronebner als Der blonde Wilhelm • Alexander
Rinner als Der große Nikolas
DIE GESCHICHTE VOM WILDEN JÄGER
Sara Gaupmann als Der wilde Jäger • Philippa DIE GESCHICHTE VOM WILDEN JÄGER
Hohenauer + Nora Denk als Hasen • Angelika Koletnik Diana Maierhofer als Der wilde Jäger • Samantha
als Sonne • Anna Ressler als Jägers Frau Gruber + Alexander Paulitsch als Hasen • Angelika
Koletnik als Sonne • Brigitte Hilberger als Jägers Frau
DIE GESCHICHTE VOM DAUMENLUTSCHER
Max Kalcher als Konrad • Marie-Christine Romirer als DIE GESCHICHTE VOM DAUMENLUTSCHER
Konrads Mutter • Lydia Sengeis als Schneider Tibi Paulitsch als Konrad • Sarah Obermayer als Konrads
Mutter • Julia Liebminger als Schneider
DIE GESCHICHTE VOM SUPPEN-KASPAR
Johanna Steiner als Suppen-Kaspar DIE GESCHICHTE VOM SUPPEN-KASPAR
Tabea Haas als Suppen-Kaspar
DIE GESCHICHTE VOM ZAPPEL-PHILIPP
David Deutschmann als Zappel-Philipp • Manuela Sabin DIE GESCHICHTE VOM ZAPPEL-PHILIPP
als Zappel-Mutter • Michaela Koletnik als Zappel-Vater Paul Zöhrer als Zappel-Philipp • Bernadette Zitz als
Zappel-Mutter • Alexander Rinner als Zappel-Vater
DIE GESCHICHTE VOM HANS
Hannah Trattner als Hans Guck-in-die-Luft • Isabel DIE GESCHICHTE VOM HANS
Frisch als Wolken • Maria Allmer als Schwalben • Julia Isabell Wallner als Hans Guck-in-die-Luft • Anna + Lea
Trattner als Hund • Lilian Kuttner als Wellen • Antonia Leitner als Wolken • Marina Seidl + Marie Liebminger
Kalcher + Leonie Wuitz als Fischlein • Magdalena + als Schwalben • Valentin Steiner als Hund • Nicolas
Johanna Reiter als starke Männer Brinckmann als Wellen • Amelie Hölbl + Lana Mattweber
als Fischlein • Lorenz Mitteregger + Raphael Gruber als
DIE GESCHICHTE VOM FLIEGENDEN ROBERT starke Männer
Elina Moser als Robert
DIE GESCHICHTE VOM FLIEGENDEN ROBERT
Raphael Kesselbacher als Robert
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DeR
Tex t BUCH
PETER
Lustige Geschichten und drollige Bilder

nach Dr. Heinrich Hoffmann
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ProloG
(Die Moral betritt die Bühne. Seine Haltung erinnert an einen Universitätsprofessor. Er liest in einem Buch – auf dem
Cover: »Der Struwwelpeter«.)
Moral Das menschliche Bewusstsein ist voller Ungeheuer. Denn in der

nachtschwarzgrabesdunklen Gruft unseres Geistes – was für Ungeheuer
liegen unter unseren Gedanken verborgen, bereit, in mondscheinbeschienenen
Nächten emporzusteigen, ihre heidnischen Kräfte zu üben?
(Der Struwwelpeter erscheint auf seinem Sockel hinter der Moral, die ihn nicht wahrnimmt. Der Moral fährt lediglich
ein kalter Schauer über den Rücken, weshalb sie für kurze Zeit nicht fähig ist, zu sprechen. Der Struwwelpeter gesti-
kuliert groß. Sämtliche Darsteller*innen erscheinen. Im Folgenden werden sie als »Chor« bezeichnet. Sie agieren als
Gruppe, die kommentierend in den Geschichten mitwirkt und diese großteils auch szenisch sowie choreografisch umset-
zen wird. Alle versammeln sich um den Sockel des Struwwelpeters.)
Struwwelpeter Auf jener ach so vergnügt bunt wirkenden Bühne öffnen sich die
dunkelsten Nischen des menschlichen Vorstellungsvermögens, in denen
Ungeheuer eurer harren, wie eure irrsten Alpträume sie nicht erahnen.
Denn was wäre ungeheurer als die kindliche Pyromanin. Seht! Seht!
Moral Wie Paulinchen ihr Schicksal besiegelt, indem sie auf tragische Art und
Weise lernt – und das heißt: zu spät lernt – worin der Unterschied besteht
zwischen einer Spielware und einem Feuerzeug.
Struwwelpeter Wie sie sich hier vor Ihren Augen in eine wunderschön leuchtende
menschliche Fackel verwandelt und gleich darauf in ein kleines
rauchendes Häuflein Asche – bevor man noch einwerfen könnte:
Moral Wickelt sie in eine Decke und schmiert die verbrannten Stellen mit Butter ein!
Struwwelpeter Was wäre ungeheurer als der Knabe, der sich aus Übermut zum Skelett
herabhungert. Und warum? Um Sargholz zu sparen? Ich denke, nein.
Moral Warum, Kaspar, warum? Du mochtest doch Suppe.
Struwwelpeter Was wäre ungeheurer als der Junge, der das Gesetz der Schwerkraft
bricht, dieser Natur-Gesetzesbrecher!
Moral Und damit Schande über die gesamte Familie bringt.
Struwwelpeter Und sich unter Zuhilfenahme eines grünen Regenschirms in einen

menschlichen Flugdrachen verwandelt.
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Moral All diese Ungeheuer – und mehr noch – harren eurer durstigen Ohren,
eurer ausgehungert schmachtenden Augen.
Struwwelpeter Die mit schwachen Nerven mögen bitte gleich wieder gehen. Echt.
Diese Dinge sind nichts für Leute, die ihre Flüssigkeiten nicht halten können.
Ich habe euch gewarnt! Denn hier schüttet ein Ungeheuer ganz anderen
Schlages das Füllhorn seiner schaurigen Geschichten aus.
(Der Struwwelpeter erhebt sich und wird immer größer, präsentiert dabei seine prägenden Attribute.)
Kopf eines starken Mannes, Stimme einer verführerischen Meerjungfrau,

Verstand eines agilen Krokodils, Lungen eines frei lebenden
Elefantenbullen und Beine – oh! diese Beine!
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D IE G ESCH ICHTE VO M
StruWWeLpeteR
Moral Sieh einmal, hier steht er.
Chor Pfui! Der Struwwelpeter!

An den Händen beiden
ließ er sich nicht schneiden
seine Nägel fast ein Jahr.
Kämmen ließ er nicht sein Haar.
Pfui!
Struwwelpeter Ruft da ein jeder.
Chor Garst’ger Struwwelpeter!
(Der Chor bejubelt den Struwwelpeter. Nach kurzer Zeit brüllt er, die Gruppe verstummt. Er singt zum Chor.)
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N O. 1 • STRU W W E LPETE R O U VE RTÜ R E

Struwwelpeter Wenn die Kinder artig sind
kommt zu ihnen das Christkind.
Wenn sie ihre Suppe essen
und das Brot auch nicht vergessen,
hält die schöne Sommerzeit
manch Geschenk für sie bereit.
Aber wenn sie immer schrein,
sich nur schlagen und bespein,
wenn sie die Geschwister beißen,
Hemd und Hose sich zerreißen:
Dann sind sie nicht gut genug
für dies schöne Bilderbuch.
Dann sind sie nicht gut genug
für dies schöne Bilderbuch.
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Bösen FriedericH
Moral Die Kinder schlagen Fenster ein, wenn ihre Lehrer nicht zugegen sind; die
Soldaten legen Feuer an das Lager, das sie verlassen, allen Befehlen des
Feldherrn zum Trotz; ohne Hemmung zerstampfen sie das
hoffnungsvollste Ährenfeld und reißen stolze Bauwerke nieder. Was
zwingt sie, überall tiefe Spuren der Barbarei zu hinterlassen? Ist es allein
die Lust am Zerstören? Oder sollten die schwachen Seelen in der
Zerstörung sich zu Kühnheit und Kraft erheben wollen?
Struwwelpeter Was ist Gewalt anderes als Vernunft, die verzweifelt?
Moral Wo Gewalt Recht hat, hat das Recht keine Gewalt.
Struwwelpeter Wo es einen unrechtmäßigen Aggressor gibt, ist es berechtigt, ihn zu

stoppen.
Moral Der alte Grundsatz "Auge um Auge" macht aber schlussendlich alle blind.
Struwwelpeter Manchmal müssen wir grausam sein, um gut sein zu können. Und
manchmal müssen wir grausam sein, um – wissen Sie – ...einfach so zur
Entspannung.
(Der Struwwelpeter holt den bösen Friederich zu sich auf seinen Sockel und präsentiert ihn stolz.)
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N O. 2 • DE R BÖSE FR IE DE R ICH
(Die Musik gilt größtenteils als Underscore. Der Struwwelpeter und der Chor brechen nur teilweise
in schreienden Gesang aus.)
Friederich Der Friederich, der Friederich

das war ein arger Wüterich!
Fliegen Er fing die Fliegen in dem Haus,

riss die zarten Flügel aus.
Chor Er schlug die Stühl und Vögel tot.

Die Katzen litten große Not.
Gretchen Und höre nur, wie bös er war:

Er peitschte, ach, sein Gretchen gar!
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Chor Am Brunnen stand ein großer Hund,

trank Wasser dort mit seinem Mund.
Da mit der Peitsch herzu sich schlich
der bitterböse Friederich.
Hund Er schlug den Hund, schlug ihn noch mehr

und schlug ihn immer heftiger.
Chor Da kriegt der Hund die große Wut

und beißt den Fritz –
und beißt den Fritz –
bis aufs Blut.
Struwwelpeter Der bitterböse Friederich

der schrie und weinte bitterlich.
Chor Er muss ins Bett in seiner Not.

Sein Bein liegt offen da und rot.
Doktor Herr Doktor kommt und sagt: O Gott!

Fritz, Fritz, Fritz –
Struwwelpeter Er war tot.

Er war tot.
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Chor Der Hund an Friedrichs Tischchen saß,

wo er den großen Kuchen aß.
Aß auch die gute Leberwurst
und trank den Wein für seinen Durst.
Moral Die Peitsche hat er mitgebracht

und nimmt sie sorglich sehr in Acht.
Struwwelpeter Ich mochte ihn. Leute, so ein junger Mensch muss sich mit etwas
beschäftigen. Auch, wenn die Beschäftigung rohe Gewalt ist. Oder das
Spiel mit dem Feuer.
Moral Aber mit dem Feuer spielt man ebenso wenig wie mit der Wahrheit.
Struwwelpeter Papperlapapp. Frauen wissen, wie man mit dem Feuer spielt. Auch wenn
die Männer glauben, es entdeckt zu haben.
Moral Doch wer nicht sorgsam mit Feuer umgeht, verbrennt sich die Finger.
Struwwelpeter Solange man sich nicht hin und wieder verbrennt, hat man nicht gelebt.
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D IE G A R TR AU R IG E G ESCH ICHTE M IT DE M
FeuerzeuG
(Das Paulinchen erscheint. Ein Teil des Chores agiert zu Beginn der Geschichte als Streichhölzer mit kleinen Flammen,
die aus einer überdimensionalen Streichholzschachtel erscheinen. Der zweite Teil des Chores wird im weiteren Verlauf
zu großen, qualmenden Flammen. Vorne auf der Spielfläche sitzen die beiden Katzen und schlecken ihr Fell sauber.)
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N O. 3 • PAU LINCHE N
(In dieser Nummer wird immer nur der »Refrain« – das Wehklagen der Katzen – gesungen, zu dem später auch der
gesamte Chor mit einsteigt.)
Katzen (gesungen) Miau!

Mio!
Miau!
Mio!
Miau!
Mio!
Paulinchen Paulinchen war allein zu Haus,

die Eltern waren beide aus.
Chor Als sie nun durchs Zimmer sprang

mit leichtem Mut und Sing und Sang,
da sah sie plötzlich vor sich stehn
ein Feuerzeug, nett anzusehn.
Paulinchen Ei!
Chor Sprach sie.
Paulinchen Wie schön und fein!

Das muss ein trefflich Spielzeug sein.
Ich zünde mir ein Hölzchen an,
wie’s oft die Mutter hat getan.
Moral Und Minz und Maunz, die Katzen,

erheben ihre Tatzen.
Sie drohen mit den Pfoten:
Katzen Die Mutter hat’s verboten!
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Mio!
Miau!
Mio!

Katzen + Chor (gesungen) Lass stehn!
Sonst brennst du lichterloh!
Chor Paulinchen hört die Katzen nicht!

Die Hölzchen brennen hell und licht,
sie flackern lustig, knistern laut.

Struwwelpeter Grad wie’s ihr auf dem Bilde schaut.
Paulinchen Paulinchen aber freut sich sehr

und springt im Zimmer hin und her.
Moral Doch Minz und Maunz, die Katzen,

erheben ihre Tatzen.
Sie drohen mit den Pfoten:

Mio!
Miau!
Mio!

Katzen + Chor (gesungen) Wirf’s weg!
Sonst brennst du lichterloh!
Moral Doch weh! Die Flamme fasst das Kleid,

die Schürze brennt; es leuchtet weit.
Struwwelpeter Es brennt die Hand, es brennt das Haar,

es brennt das ganze Kind sogar! Haha!
Chor Und Minz und Maunz, die schreien

gar jämmerlich zu zweien:
Katzen Herbei! Herbei! Wer hilft geschwind?

Im Feuer steht das ganze Kind!

Mio!
Miau!
Mio!
Katzen + Chor (gesungen) Zu Hilf!

Das Kind brennt lichterloh!
Moral Verbrannt ist alles ganz und gar,

das arme Kind mit Haut und Haar.
Struwwelpeter Ein Häuflein Asche bleibt allein

und beide Schuh, so hübsch und fein.
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Chor Und Minz und Maunz, die kleinen,

die sitzen da und weinen:

Mio!
Miau!
Mio!

Katzen + Chor (gesungen) Wo sind die armen Eltern?
Wo?
Moral Und ihre Tränen fließen,

wie’s Bächlein auf den Wiesen.
Katzen (heulend gesungen) Miau!

Mio!
Miau!
Mio!
Nie mehr wieder
sind wir froh.
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Moral Der Weise sieht, wo sein Weg in die Irre führt.

Der Narr geht weiter – und verdirbt.
(Die Moral beseitigt das von Paulinchen übrig gebliebene Häufchen Asche, während der
Struwwelpeter das Wort ergreift.)
Struwwelpeter Ein schwarzes Häufchen blieb von dem weißen Kind. Dass die Farbigen
auch alles für sich beanspruchen müssen.
Moral Rassismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen! Und die
ausgeprägteste Form von Farbenblindheit.
Struwwelpeter Farbenblindheit? Die Unterschiede sind doch wirklich nicht zu übersehen.

Größer könnte der Kontrast nicht sein.
Moral Aber wir bluten doch alle die gleiche Farbe.
Struwwelpeter Meinst du?
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Bösen Buben
(Der Mohr erscheint spazierend auf der Spielfläche. Kurz danach tauchen die bösen Buben Ludwig, Kaspar und Wilhelm
auf. Der Chor beobachtet das Geschehen vorerst noch im Hintergrund.)
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N O. 4 • BÖSE B U B E N • VE RS ION SCHWA R Z
Struwwelpeter Es ging spazieren vor dem Tor

ein kohlpechrabenschwarzer Mohr.

Mohr Die Sonne scheint ihm aufs Gehirn,
da nahm er seinen Sonnenschirm.
Ludwig Schon kam der Ludwig angerannt

und trug sein Fähnchen in der Hand.
Kaspar Der Kaspar kam mit schnellem Schritt

und brachte seine Brezel mit.
Wilhelm Und auch der Wilhelm war nicht steif

und brachte seinen runden Reif.
Chor Die schrien und lachten alle drei,

als dort das Mohrchen ging vorbei,
Struwwelpeter weil es so schwarz wie Tinte sei!
Chor (singt) Ihr bösen, bösen, bösen Buben.

Ihr bösen, bösen, bösen Buben.
Nikolas Da kam der große Nikolas

mit seinem großen Tintenfass.
Moral Der sprach:
Nikolas Ihr Kinder, hört mir zu

und lasst den Mohren hübsch in Ruh!
Ludwig Die Buben aber folgten nicht

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Kaspar und lachten ihm ins Angesicht

Wilhelm und lachten ärger als zuvor

Ludwig + Kaspar + Wilhelm über den armen schwarzen Mohr.

Moral Der Niklas wurde bös und wild,

ihr seht es hier auf diesem Bild!

Nikolas Er packte gleich die Buben fest
beim Arm, beim Kopf, bei Rock und West’:
Chor den Wilhelm und den Ludewig,

den Kaspar auch, der wehrte sich.
Moral Er tunkt’ sie in die Tinte tief,

wie auch der Kaspar
Kaspar Feuer!
Moral rief.

Nikolas Bis übern Kopf ins Tintenfass

tunkt’ sie der große Nikolas.
Moral Ihr seht sie hier, wie schwarz sie sind,

viel schwärzer als das Mohrenkind!
Mohr Der Mohr voraus im Sonnenschein,

die bösen Buben hintendrein.
Moral Und hätten sie nicht so gelacht,

hätt’ Niklas sie nicht schwarz gemacht.

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
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Struwwelpeter Pah! Das hat noch lange nichts zu bedeuten. N O. 5 • BÖSE B U B E N • VE RS ION B LOND
Moral Es geht auch anders. Zurück auf Anfang. Schließlich sind wir alle
Menschen. Moral Es ging spazieren auf dem Wege
ein gut gebauter, blonder Schwede.

(Die Szene spult sich auf ihren Ursprung zurück. Jedoch bleiben Ludwig, Kaspar und Wilhelm schwarz gefärbt. Björn Die Sonne scheint ihm aufs Gehirn,
Anstatt des früheren Mohren erscheint eine hellhäutige Figur namens Björn.) da nahm er seinen Sonnenschirm.
Ludwig schwarz Schon kam der Ludwig angerannt

••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••• und trug sein Fähnchen in der Hand.
Kaspar schwarz Der Kaspar kam mit schnellem Schritt

und brachte seine Brezel mit.
Wilhelm schwarz Und auch der Wilhelm war nicht steif

und brachte seinen runden Reif.
Chor Die schrien und lachten alle drei,

als dort der Schwede ging vorbei,
Struwwelpeter weil er so blond wie Semmeln sei!

Nikolas Da kam der große Nikolas

mit seinem großen Butterfass.
Moral Der sprach:
Nikolas Ihr Kinder, hört mir zu

und lasst den Schweden hübsch in Ruh!
Schwarzer Ludwig Die Buben aber folgten nicht

Schwarzer Kaspar und lachten ihm ins Angesicht

Schwarzer Wilhelm und lachten bis nach Göteborg

Schwarzer Ludwig +
Kaspar + Wilhelm über den armen Björn von Borg.

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T H E AT E R C A M P 2 0 1 8
Moral Der Niklas wurde bös und wild,

ihr seht es hier auf diesem Bild!

Nikolas Er packte gleich die Buben fest
beim Arm, beim Kopf, bei Rock und West’:
Chor den Wilhelm und den Ludewig,

den Kaspar auch, der wehrte sich.
Moral Er tunkt’ sie in die Butter tief,

wie auch der Kaspar
Schwarzer Kaspar Sahne!
Moral rief.

Nikolas Bis übern Kopf ins Butterfass

tunkt’ sie der große Nikolas.
Moral Ihr seht sie hier, wie blond sie sind,

viel blonder als das Schwedenkind!
Björn Björn Borg voraus im Sonnenschein,

die bösen Buben hintendrein.
Moral Und hätten sie nicht so gelacht,

hätt’ Niklas sie nicht blond gemacht.

•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Moral Oder so. Wie gesagt: wir sind alle nur Menschen.
Struwwelpeter Aber auch wenn wir alle in der gleichen Farbe bluten, so gibt es doch
solche und solche Menschen, unabhängig von der Farbe der Schale.
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T H E AT E R C A M P 2 0 1 8
Wilden Jäger
(Der wilde Jäger betritt die Szene, zwei große Gewehre im Arm. Er macht einen zielsicheren Eindruck.
Der Struwwelpeter und die Moral betrachten ihn wie ein Ausstellungsobjekt in einem Museum.)
Moral Seit dem Augenblick, als der Schöpfer diesem dürren Planeten, den wir
Heimat nennen, seinen Odem einhauchte, seit diesem Augenblick kritzelt
Mutter Natur auf ihrem Skizzenblock herum und bringt eine Vielzahl so
unterschiedlicher Gestalten hervor wie den Wurm und den Wal, den Tiger
und den Tintenfisch, die Mücke und…
Struwwelpeter …den Menschen. Aber manchmal hat Mama Natur sich an ihrer Macht
besoffen und schafft, von einer grellen Eingebung durchzuckt, eine
einzigartige Abweichung, einen Solitär: ihr Meisterstück, nie wieder
erreicht, nie wieder gesehen, für ewig unangefochten auf seinem Thron.
Moral Also bitte, gebt uns die Weisheit, wenn schon nicht zu verstehen, so doch
zu bewundern und zu staunen. Denn wer sind wir, ein Urteil zu fällen
über die Werke der Natur.
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
N O. 6 • DE R W ILDE JÄG E R
Jäger Es zog der wilde Jägersmann

sein grasgrün neues Röcklein an;
nahm Ranzen, Pulverhorn und Flint
und lief hinaus ins Feld geschwind.
Chor Er trug die Brille auf der Nas

und wollte schießen tot den Has.
Hasen Das Häschen sitzt im Blätterhaus

und lacht den wilden Jäger aus.

Sonne Jetzt schien die Sonne gar zu sehr,
da ward ihm sein Gewehr zu schwer.

Chor Er legt sich in das grüne Feld
und zielt, wohin es ihm gefällt.
Struwwelpeter Und als der Jäger gut gezielt,

der Has das gar nicht mitgekriegt.

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T H E AT E R C A M P 2 0 1 8
Jäger Ich sehe hier mit Korn und Kimme,

dem Hasen geht’s gleich schlimme!
Chor + Jäger Peng! Peng! Peng!

Peng! Peng! Peng!
Peng! Peng! Peng!
Jäger Die Flinte nun schnell wieder füllen,

gibt’s noch viele Häschen abzuknüllen.
Sonne Die Sonne scheint gar immer mehr,

das Häschen aber fürcht’ sich sehr!

Peng! Peng! Peng!
Peng! Peng! Peng!
Struwwelpeter Es läuft davon und springt und schreit:

Hasen Zu Hilf, ihr Leut, zu Hilf, ihr Leut!
Da kommt das arme Häschen dann
zuletzt beim tiefen Brunnen an.

Moral Es springt hinein, die Not war groß!
Jäger Und wieder geht die Flinte los.

Peng! Peng! Peng!
Peng! Peng! Peng!
Jägers Frau Des Jägers Frau am Fenster saß

und trank aus ihrer Kaffeetass.

Moral Sie sah den Mann und schrie:
Jägers Frau O wei!
Struwwelpeter Da schoss er sie gleich auch entzwei.

Peng! Peng! Peng!
Peng! Peng! Peng!
(Die Moral überrascht den Jäger und steckt ihm eine Rose in den Lauf des Gewehrs.)
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• PAUSE •
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DaumenLutscher
Moral Schlafen, bei Gelegenheit träumen, denn was für Träume mögen in
unserem Todesschlaf wohl empor sich drängen – wenn diese sterbliche
Hülle abgestreift.
Struwwelpeter Ha. Wieder die Geschichte mit dem Pudel und mit dem Kern.
Ich bin ein Teil von jener Kraft,
die stets das Böse will, und stets das Gute schafft.
Moral Was ist mit diesem Rätselwort gemeint?
Struwwelpeter Ich bin der Geist, der stets verneint.

Und das mit Recht; denn alles, was entsteht,
ist wert, dass es zugrunde geht.
Drum besser wär’s, dass nichts entstünde.
So ist denn alles, was ihr Sünde,
Zerstörung, kurz, das Böse nennt.,
mein eigentliches Element.
Moral Bei euch kann man das Wesen

gewöhnlich aus dem Namen lesen,
wo es sich allzu deutlich weist,
wenn man euch Fliegengott, Verderber, Lügner heißt.
Du nennst dich einen Teil und stehst doch ganz vor mir?
Struwwelpeter Ich bin ein Teil des Teils, der anfangs alles war,
ein Teil der Finsternis, die sich das Licht gebar,
das stolze Licht, das nun der Mutter Nacht
den alten Rang, den Raum ihr streitig macht.
Und doch gelingt’s ihm nicht, da es, so viel es strebt,
verhaftet an den Körpern klebt.
Von Körpern strömt’s, die Körper macht es schön,
ein Körper hemmt’s auf seinem Gange.
So hoff ich, dauert es nicht lange
und mit den Körpern wird’s zugrunde gehen.
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N O. 7 • DAU M E NLUTSCHE R KONR A D
Konrads Mutter Konrad!
Chor Sprach die Frau Mama!
SEITE 63
Konrads Mutter Ich geh aus und du bleibst da. Konrads Mutter Du sollst doch nicht am Daumen saugen!
Vor allem Konrad aber, hör:
lutsch nicht an deinen Daumen mehr. Chor + Schneider + Mutter Schnipp, schnapp, die Schere geht
Denn der Schneider mit der Scher und Konrad schreit:
kommt sonst ganz geschwind daher. O weh!
Und die Daumen schneidet er
ab, als ob Papier es wär.
(Konrad kann aufgrund des Blutverlustes keinen Kommentar mehr von sich geben.)
Chor + Mutter Schnipp, schnapp, die Schere geht
und Konrad schreit: O weh!
Und ohne Daumen liegt er dort,
Konrad Au! denn die sind alle beide fort.
Chor + Mutter Schnipp, schnipp, so rasch schnapp, schnapp,

Und Konrads Daumen sind schon ab. •••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Konrad Fort geht nun die Mutter, und

wupp! den Daumen in den Mund.
Schneider Bauz! Da geht die Türe auf,

herein der Schneider in schnellem Lauf.

Chor + Schneider Schnipp, schnapp, die Schere geht
Konrad Au!
Chor + Schneider Schnipp, schnipp, so rasch schnapp, schnapp,

Und Konrads Daumen sind schon ab.
Konrads Mutter Als die Mutter kommt nach Haus,

sieht der Konrad traurig aus.
Chor Ohne Daumen steht er dort,

die sind alle beide fort.
Chor + Schneider + Mutter Schnipp, schnapp, die Schere geht

Konrad Au!
Chor + Schneider + Mutter Schnipp, schnipp, so rasch schnapp, schnapp,

Konrads Mutter Ha! Ha!
Chor Sagt Mama mit bösen Augen.
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T H E AT E R C A M P 2 0 1 8
Suppen-Kaspar
(Die Moral beseitigt die Blutflecken Konrads vom Boden und spricht dabei.)
Moral Was wird aus dem Kind, dem es an Zuneigung gebricht?
Struwwelpeter Na das hast du doch gerade gesehen.
Moral Wächst und gedeiht es, oder kümmert und schrumpft es vor sich hin?
Struwwelpeter Natürlich wächst und gedeiht es! Bevormundung schränken die Entfaltung
der individuellen Freiheit ein, also müssen wir sie überwinden. Denn umso
aggressiver und abscheulicher, desto besser.
Moral So wie das Recht auf Dummheit eine freie Entfaltung der Persönlichkeit
garantiert?
Struwwelpeter Wie eine Pflanze Licht zum Wachsen braucht, so benötigt ein Kind
uneingeschränkte Freiheit zur Entfaltung. Es ist doch wohl nicht zu viel
verlangt, ungezogen sein zu dürfen und sein Leben komplett nach seinen
eigenen Vorstellungen zu gestalten.
Moral Wie der Junge, der seine Suppe nicht isst.
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N O. 8 • SU PPE N - K ASPA R
Moral Der Kaspar, der war kerngesund.
Suppen-Kaspar Ein dicker Bub und kugelrund.

Er hatte Backen rot und frisch.
Moral Die Suppe aß er hübsch bei Tisch.
Struwwelpeter Doch einmal fing er an zu schrein:
Suppen-Kaspar Ich esse keine Suppe! Nein!
Chor Ich esse meine Suppe nicht!

Suppe nicht!
Suppe nicht!
Suppen-Kaspar + Chor Nein, meine Suppe ess ich nicht!
SEITE 71
Struwwelpeter Wenn noch einmal jemand zu mir sagt, dass die Zeit alle Wunden heilt,
Moral Am nächsten Tag – ja sieh nur her! dann schlag ich ihm ins Gesicht und sage: Macht ja nichts, ist ja bald
wieder weg.
Suppen-Kaspar Da war er schon viel magerer.
Moral Doch auch geheilte Wunden hinterlassen oft tiefe Narben. Davon kann dir
Struwwelpeter Da fing er wieder an zu schrein: Philipp so einiges erzählen. Der wurde unter einem riesigen Haufen
Scherben begraben.

Suppe nicht!
Suppe nicht!
Moral Am dritten Tag, o weh und ach!
Suppen-Kaspar Wie ist der Kaspar dünn und schwach.
Struwwelpeter Doch als die Suppe kam herein,

gleich fing er wieder an zu schrein:

Suppe nicht!
Suppe nicht!
Moral Am vierten Tage endlich gar
Suppen-Kaspar der Kaspar wie ein Fädchen war.
Moral Er wog vielleicht ein halbes Lot

und war am fünften Tage tot.

Suppe nicht!
Suppe nicht!

Ess ich nicht!
Ess ich nicht!
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Moral Weihnachten kommt, und Weihnachten geht, und die alte Mutter Zeit heilt
alle Wunden. Etwa nicht?
SEITE 72 SEITE 73
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Zappel-PhiliPP
(Der Sockel verwandelt sich in einen Esstisch, drumherum Zappel-Philipp und seine Eltern.)
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N O. 9 • Z A PPE L- PH ILIPP
Zappel-Vater Ob der Philipp heute still

wohl bei Tische sitzen will?
Moral Also sprach in ernstem Ton

der Papa zu seinem Sohn.
Zappel-Vater und die Mutter blickte stumm

auf dem ganzen Tisch herum.
Zappel-Philipp Doch der Philipp hörte nicht,

was zu ihm der Vater spricht.
Chor Er gaukelt und schaukelt,

er trappelt und zappelt.
Er gaukelt und schaukelt,
Gaukelt, schaukelt,
trappelt, zappelt.
Gaukelt, schaukelt,
trappelt, zappelt.
Moral Seht, ihr lieben Kinder, seht,

wie’s dem Philipp weiter geht!
Wie er mit dem Stuhl verfährt.
Grad als wär’s ein Schaukelpferd!
Schaut genau auf dieses Bild!
Seht! Er schaukelt gar zu wild,
bis der Stuhl nach hinten fällt.
Zappel-Philipp Da ist nichts mehr, was ihn hält!

Gaukelt, schaukelt,
trappelt, zappelt.
Gaukelt, schaukelt,
trappelt, zappelt.
SEITE 77
T H E AT E R C A M P 2 0 1 8
Zappel-Vater Nach dem Tischtuch greift er, schreit.

Moral Doch, was hilft’s?
Zappel-Vater Zu gleicher Zeit

fallen Teller, Flaschen, Brot.
Struwwelpeter Vater ist in großer Not.
Zappel-Vater Und die Mutter blickte stumm

auf dem ganzen Tisch herum.

Gaukelt, schaukelt,
trappelt, zappelt.
Gaukelt, schaukelt,
trappelt, zappelt.
Zappel-Mutter Wo ist Philipp, unser Sohn?
Zappel-Vater Mutter, da! Ich seh’ ihn schon.
Moral Was der Vater essen wollt,

unten auf der Erde rollt.
Zappel-Vater Suppe, Brot und alle Bissen,

alles ist herabgerissen!
Zappel-Mutter Suppenschüssel ist entzwei.
Moral Und die Eltern stehn dabei.

Gaukelt, schaukelt,
trappelt, zappelt.
Gaukelt, schaukelt,
trappelt, zappelt.
Zappel-Eltern Beide sind gar zornig sehr,

haben nichts zu essen mehr.
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SEITE 78
T H E AT E R C A M P 2 0 1 8
Hans Guck-in-die-LufT
Moral Ein, vielleicht zwei Mal im Leben stehen wir vor einem so unvermuteten
Anblick, dass es unsere ureigene Anschauung des Lebens erschüttert,
durcheinander wirbelt, in Trümmer legt. Auf dieser Fläche eröffnet sich
gleich ein weiteres Fenster zu einer anderen Welt, so dass die
Wissensundurstigen unter Ihnen gut beraten sind, ihre Augen zu
bedecken.
Struwwelpeter Die von eher stählerner Verfassung sollen Zeugen werden eines wahr
gewordenen Alptraums, ihn bestaunen oder auch beklagen.
(Die Szenerie verwandelt sich. Es erscheint Hans, der eigentlich blind ist.)
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
N O. 10 • H A NS
Hans Wenn der Hans zur Schule ging,

stets sein Blick am Himmel hing.
Wolken + Schwalben Nach den Dächern, Wolken, Schwalben

schaut er aufwärts allenthalben.
Moral Vor die eignen Füße dicht,

ja, da sah der Bursche nicht.
Aber was da vor ihm war:
Die Gefahr, die Gefahr.
Chor Da geht Hans – wo? Ein jeder ruft.

Seht den Hans Guck-in-die-Luft!
Seht den Hans! Ein jeder ruft.
Da geht Hans Guck-in-die-Luft.
Hund Kam ein Hund daher gerannt,

Hänslein blickte unverwandt

Hans Ganz nach oben in die Luft.
In den Himmel, riecht den Duft.

Moral Und er sieht nichts, das ist klar.
Chor Hans, gib Acht! Der Hund ist nah!
SEITE 83
Struwwelpeter Bauz! Padauz! - Da liegen zwei. Chor Da geht Hans – wo? Ein jeder ruft.
Hund und Hänschen nebenbei. Seht den Hans Guck-in-die-Luft!
Seht den Hans! Ein jeder ruft.
Chor Da geht Hans – wo? Ein jeder ruft. Da geht Hans Guck-in-die-Luft.
Seht den Hans Guck-in-die-Luft! Da geht Hans – wo? Ein jeder ruft.
Seht den Hans! Ein jeder ruft. Seht den Hans Guck-in-die-Luft!
Da geht Hans Guck-in-die-Luft. Seht den Hans! Ein jeder ruft.
Da geht Hans Guck-in-die-Luft.
Hans Einst ging er an Ufers Rand
mit der Mappe in der Hand.
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Wolken + Schwalben Sah den blauen Himmel hoch
sah, wie hoch die Schwalbe flog.
Hans Ist das schön, eine Wonne!
Sonne Hans schaut in die helle Sonne.

Wie sie scheint und wie sie lacht,
sonst hat Hans sich nichts gedacht.
Moral Sodass er kerzengrad

immer mehr zum Flusse trat.
Hans Schaute hoch und lief und lief.
Wellen Und das Wasser war so tief.
Fische Und die Fischlein in der Reih

sind erstaunt sehr, alle drei.
Chor Noch ein Schritt! Und plumps! Der Hans

stürzt hinab kopfüber ganz! -
Fische Die drei Fischlein, sehr erschreckt,

haben sich sogleich versteckt.
Starke Männer Doch zum Glück, da kommen zwei

Männer aus der Näh herbei.
Und die haben ihn mit Stangen
aus dem Wasser aufgefangen.
Struwwelpeter Seht! Da steht er, triefend nass!

Ei, das ist ein guter Spaß!
Wasser läuft dem armen Wicht
aus den Haaren ins Gesicht,
aus den Kleidern, von den Armen,
und es friert ihn zum Erbarmen.
Fische Und die Fischlein eins, zwei, drei,

schwimmen hurtig gleich herbei.
Strecken’s Köpflein aus der Flut,
lachen, dass man’s hören tut.
Lachen fort noch lange Zeit.
Und die Mappe schwimmt schon weit.
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FlieGenden RoberT
(Ein Sturm zieht auf, der immer heftiger wird. Der Chor agiert als dieser.)
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N O. 11 • FLIEG E R ROB E RT
Moral Wenn der Regen niedersaust

und das Land die Stadt zerzaust
bleiben Mädchen oder Buben
hübsch daheim in ihren Stuben.

Struwwelpeter Robert aber dachte:
Robert Nein!
Das muss draußen herrlich sein!
Und im Felde patschet er
mit dem Regenschirm umher.
Chor Flieger Robert.

Flieger Robert.
Struwwelpeter Hui!
Robert Wie pfeift der Wind und keucht,

dass der Baum sich niederbeugt.
Struwwelpeter Seht! Den Schirm erfasst der Wind

und der Robert fliegt geschwind!

Flieger Robert.
Robert Durch die Luft so hoch, so weit,

niemand hört ihn, wenn er schreit.
(schreit) Aaaaaaaaah!
Struwwelpeter An die Wolken stößt er schon

und sein Hut fliegt auch davon!
Robert Schirm und Robert fliegen dort

durch die Wolken immerfort.
Und der Hut fliegt weit voran,
stößt zuletzt am Himmel an.
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Moral Wo der Wind sie hingetragen,

ja, das weiß kein Mensch zu sagen.

Flieger Robert.
Flieger Robert.
Flieger Robert.
Robert, Robert, Robert, fliege oh Robert, Robert.

Moral Robert, Robert, mein Robert.
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EpiloG
(Die Spielfläche ist im Laufe der vorangegangenen Geschichten immer voller und chaotischer geworden.)
Struwwelpeter Das kommt Ihnen vollkommen bedeutungslos vor, was? Dacht ich’s mir.
Dumm von mir. Wirklich. Mein Fehler – würde ich sagen. Die Sache ist
doch die: Man versucht, irgendetwas nur ein winziges bisschen anders zu
machen – und was hat man davon: Hohn und Spott. Haha. Ha. Hoho. Ho.
Moral Passen Sie auf, ich verrate Ihnen was. Hinter all dem steckt eine
Botschaft. O ja. Dass es vielleicht, nur vielleicht, nicht völlig falsch wäre,
mal zu fragen, was für ein Dreck vor der eigenen Tür liegt.
(Die Moral und der Struwwelpeter wechseln ihr Kostüm und tauschen somit die Rollen. Inklusive den dazu gehörigen
Eigenschaften und Anschauungen.)
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N O. 12 • FIN A LE
(Die folgende Nummer beginnt als Arie des Struwwelpeter, wird schließlich zu einem Medley aller bisherigen Nummern.)
Struwwelpeter Sieh einmal, hier steht er.
Moral Pfui! Der Struwwelpeter.


Chor Pfui!
Moral Ruft da ein jeder.
Chor Garst’ger Struwwelpeter!

Sieh einmal, hier steht er.
Pfui! Der Struwwelpeter.

Moral Pfui!
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Chor Ruft da ein jeder. Chor Sagt Mama mit bösen Augen.
Garst’ger Struwwelpeter!
Konrads Mutter Du sollst doch nicht am Daumen saugen!
Moral Der bitterböse Friederich
Der schrie und weinte bitterlich. Chor Schnipp, schnapp, die Schere geht
und Konrad schreit:
Chor Er muss ins Bett in seiner Not. O weh!
Sein Bein liegt offen da und rot
Doktor Herr Doktor kommt und sagt: O Gott! (Konrad kann aufgrund des Blutverlustes keinen Kommentar mehr von sich geben.)
Fritz, Fritz, Fritz -
Struwwelpeter Er war tot. Und ohne Daumen liegt er dort,

Er war tot. denn die sind alle beide fort.
Katzen Miau! Moral Doch einmal fing er an zu schrein:

Mio!
Miau! Chor Ich esse meine Suppe nicht!
Mio! Suppe nicht!
Suppe nicht!
Katzen + Chor Wo sind die armen Eltern?
Wo? Suppen-Kaspar + Chor Nein, meine Suppe ess ich nicht!
Ess ich nicht!
Struwwelpeter Und ihre Tränen fließen, Ess ich nicht!
wie’s Bächlein auf den Wiesen.
Zappel-Philipp Und auch Philipp hörte nicht,
Katzen Miau! was zu ihm der Vater spricht.
Mio!
Miau! Chor Er gaukelt und schaukelt,
Mio! er trappelt und zappelt.
Nie mehr wieder Er gaukelt und schaukelt,
sind wir froh. er trappelt und zappelt.
Gaukelt, schaukelt,
Chor Ihr bösen, bösen, bösen Buben. trappelt, zappelt.
Ihr bösen, bösen, bösen Buben. Gaukelt, schaukelt,
Ihr bösen, bösen, bösen Buben. trappelt, zappelt.
Struwwelpeter Da geht Hans – wo? Ein jeder ruft.
Jäger Und wieder geht die Flinte los.
Chor Seht den Hans Guck-in-die-Luft!
Chor Peng! Peng! Peng! Seht den Hans! Ein jeder ruft.
Peng! Peng! Peng! Da geht Hans Guck-in-die-Luft.
Peng! Peng! Peng! Da geht Hans – wo? Ein jeder ruft.
Seht den Hans Guck-in-die-Luft!
Chor Schnipp, schnapp, die Schere geht Seht den Hans! Ein jeder ruft.
und Konrad schreit: O weh! Da geht Hans Guck-in-die-Luft.
Konrad Au!
Chor Schnipp, schnipp, so rasch schnapp, schnapp,

Konrads Mutter Ha! Ha!
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Flieger Robert.
Flieger Robert.
Flieger Robert.
Robert, Robert, Robert, fliege oh Robert, Robert.

Struwwelpeter Robert, Robert, mein Robert.
•••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••••
Struwwelpeter Das menschliche Bewusstsein ist voller Ungeheuer. Denn in der

nachtschwarzgrabesdunklen Gruft unseres Geistes – was für Ungeheuer
liegen unter unseren Gedanken verborgen?
• ENDE •
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P R I VAT E S P O N S O R E N :
Brauerei Murau eGen • KFZ Gerold ADEG Durigon • Franz Moser GmbH • Gasthof Torwirt
Gernot Horn Versicherungsagentur • Glas Allmer • Koletnik verfliest
Benediktinerstift St. Lambrecht • Porr Bau GmbH Landforst Lagerhaus Murau • Mayer Mgmt.-Group • Marktcafé Pristovnik
A. Moder Transport GmbH • Molto Luce GmbH • Pension Hinterhofer
Pension Paulitsch • Vinzenz Sabin • Schauenburg Service GmbH
1A Druck • AAPO-SPA natürliche Heilmittel GmbH
Steiermärkische Sparkasse • Wirtshaus Stifterl
Autohaus Radauer • DPB GmbH • Ebner Hohenauer HC Consult Zeiler Innen- und Außenputze GmbH • Zimmerei Franz Galler GmbH
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FÖRDERGELDER:
Naturparkhotel Lambrechterhof • PI Wlattnig GmbH
Raiffeisenbank Murau • Ski Grebenzen Land Steiermark Bildung und Gesellschaft • Land Steiermark Kultur
Alfred Schachner Gedächtnisfonds • Holari • Marktgemeinde St. Lambrecht
Wachernig Public Relations
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ora et labora et lege

Aus alten Quellen Neues schöpfen KLOSTER AUF ZEIT
DEN SCHALTER UMLEGEN
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DIE GESCHICHTE DURCHWANDERN T
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SPAZIEREND ZU SICH FINDEN
Das Benediktinerstift St. Lambrecht

Begegnungsraum, um den Geist zu erhellen und die Seele zu heilen
Zur Ruhe kommen und sich finden …
Kulinarisches Theater der etwas anderen Art
Besuchen Sie das Kloster der Benediktiner von St. Lambrecht. Kehren Sie ein, um hier
„Kloster auf Zeit“ zu genießen, um mit den Mönchen zu leben, mit ihnen zu sprechen,
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um in kurzer Zeit ein lebendiges Gefühl für möglicherweise neue Werte zu finden.
Oder kommen Sie als Gast in dieses Kloster am Fuße der Grebenzen, um in wenigen DO 13 DEZ 2018 – 19.30
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benediktinischen Glaubens inmitten der Wälder des Naturparks Zirbitzkogel-Grebenzen.
Im Benediktinerstift St. Lambrecht gibt es aber auch die Schule des Daseins. Ein
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Dokumentation: Der Struwwelpeter Theatercamp 2018

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Lustige Geschichten und drollige Bilder

Fünf Jahre Wandelbühne.

Darüber hinaus gilt ein ebenso großer Dank allen Hel-

DIE GESCHICHTE VOM STRUWWELPETER DIE GESCHICHTE VOM STRUWWELPETER

Lustige Geschichten und drollige Bilder

Moral Das menschliche Bewusstsein ist voller Ungeheuer. Denn in der

Moral Warum, Kaspar, warum? Du mochtest doch Suppe.

Moral Und damit Schande über die gesamte Familie bringt.

Struwwelpeter Und sich unter Zuhilfenahme eines grünen Regenschirms in einen

Kopf eines starken Mannes, Stimme einer verführerischen Meerjungfrau,

Chor Pfui! Der Struwwelpeter!

Struwwelpeter Ruft da ein jeder.

Chor Garst’ger Struwwelpeter!

N O. 1 • STRU W W E LPETE R O U VE RTÜ R E

Struwwelpeter Was ist Gewalt anderes als Vernunft, die verzweifelt?

Moral Wo Gewalt Recht hat, hat das Recht keine Gewalt.

Struwwelpeter Wo es einen unrechtmäßigen Aggressor gibt, ist es berechtigt, ihn zu

Friederich Der Friederich, der Friederich

Fliegen Er fing die Fliegen in dem Haus,

Chor Er schlug die Stühl und Vögel tot.

Gretchen Und höre nur, wie bös er war:

Chor Am Brunnen stand ein großer Hund,

Hund Er schlug den Hund, schlug ihn noch mehr

Chor Da kriegt der Hund die große Wut

Struwwelpeter Der bitterböse Friederich

Chor Er muss ins Bett in seiner Not.

Doktor Herr Doktor kommt und sagt: O Gott!

Struwwelpeter Er war tot.

Chor Der Hund an Friedrichs Tischchen saß,

Moral Die Peitsche hat er mitgebracht

Katzen (gesungen) Miau!

Paulinchen Paulinchen war allein zu Haus,

Chor Als sie nun durchs Zimmer sprang

Chor Sprach sie.

Paulinchen Wie schön und fein!

Moral Und Minz und Maunz, die Katzen,

Katzen Die Mutter hat’s verboten!

Katzen (gesungen) Miau!

Chor Paulinchen hört die Katzen nicht!

Paulinchen Paulinchen aber freut sich sehr

Moral Doch Minz und Maunz, die Katzen,

Katzen Die Mutter hat’s verboten!

Katzen (gesungen) Miau!

Moral Doch weh! Die Flamme fasst das Kleid,

Struwwelpeter Es brennt die Hand, es brennt das Haar,

Chor Und Minz und Maunz, die schreien

Katzen Herbei! Herbei! Wer hilft geschwind?

Katzen (gesungen) Miau!

Katzen + Chor (gesungen) Zu Hilf!

Moral Verbrannt ist alles ganz und gar,

Struwwelpeter Ein Häuflein Asche bleibt allein

Chor Und Minz und Maunz, die kleinen,

Katzen Die Mutter hat’s verboten!

Katzen (gesungen) Miau!

Moral Und ihre Tränen fließen,

Katzen (heulend gesungen) Miau!

Moral Der Weise sieht, wo sein Weg in die Irre führt.

Struwwelpeter Farbenblindheit? Die Unterschiede sind doch wirklich nicht zu übersehen.

Moral Aber wir bluten doch alle die gleiche Farbe.

Struwwelpeter Meinst du?

D IE G ESCH ICHTE VON DE N

N O. 4 • BÖSE B U B E N • VE RS ION SCHWA R Z

Struwwelpeter Es ging spazieren vor dem Tor

Ludwig Schon kam der Ludwig angerannt

Kaspar Der Kaspar kam mit schnellem Schritt