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a) Agadische Schriftauslegung.

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fast samtliche ) Gelehrte stimmen darin iibnrein,
dass bei Tobia, wenn auch seine Erklarungen zum grossen
Teil ein agadisches Geprage tragen, schon ein Bestreben
nach dem einfachen Wort- und Sinnverstandnis (Peschat)
sichtbar ist. So spricht er auch selbst an mehreren Stellen
spines Kommentars iiber den Wert und die Bedeutung der
agadischen und einfachen Schriftauslegung. Inbetreff der
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ersteren sagt er ): ‫״‬Wisse, obwohl die Verserklarung nicht
iiber den einfachen Wortsinn hinausgehen kann, so ist doch
die agadische Auslegung eine schone Kunst, durch die man
einen Gegenstand aus dem andern schliesst und die Er-
klarung auf den tiefern Inhalt der Worte anwendet."
Ebenso heisst es an einer anderen Stelle*): ‫״‬Wir
miissen uns mit den agadischen Auffassungsweisen be-
schaftigen, die unsero Vorfahren begriindet haben, weil sio
schon sind und zum Herzen des Menschen sprechen, indem
sie das Herz des Menschen locken durch Worte, die auch
den Geist befriedigen."

‫ )י‬Eine kurze Charakteristik fiber den Pentateuchkommentar gibt


Zunz ‫״‬zur Geschichte und Literatur" I p. 61, 195, 108 und 566;
Geiger, Beitrage p. 9, Bacher, die jfidische Bibelexegese p. 32—36.
‫ )י־‬Zu Exod. 2, 6 ‫ מדרש‬,‫דע והבן שאע״פ שאין מקרא יוצא מידי ששוטו‬
!‫חכמה נאה הוא להשכיל בו דבר מתוך דבר לדבר דבר על אוגון העני‬.
*) Zu Esther 5, 14 ‫וצריכים אנו לעסוק בדברי אגדה שייסדו הראשונים‬
‫מפני שחם נאים ומיישבים דעת האדם ומושכין לכו של אדם בדברים שהדעת מקבלן‬.

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