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Ordnung SIA 104

2003 si a

Ordnung für Leistungen und Honorare


der Forstingenieure und Forstingenieurinnen

schweizerischer
ingenieur- und
architektenverein

société suisse
des ingénieurs
et des architectes

società svizzera
degli ingegneri
e degli architetti

swiss society
of engineers
and architects
104
selnaustrasse 16
ch 8039 zürich
www.sia.ch
Schweizer Norm
Ordnung SIA 104 Norme suisse
2003 Norma svizzera

508 104

Ordnung für Leistungen und Honorare


der Forstingenieure und Forstingenieurinnen

2003-06 1. Auflage 1000 / Schwabe, Muttenz

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Inhaltsverzeichnis

Seite
Einleitung 5

Art. 1 Allgemeine Vertragsbedingungen 6


1.1 Anwendbares Recht und Rangordnung 6
1.2 Abschluss des Vertrages 6
1.3 Pflichten des Ingenieurs 6
1.4 Rechte des Ingenieurs 7
1.5 Pflichten des Auftraggebers 7
1.6 Rechte des Auftraggebers 7
1.7 Gesamtleitung 7
1.8 Fristverlängerungen und Terminverschiebungen 8
1.9 Haftung 8
1.10 Mehrwertsteuer 8
1.11 Verjährung 9
1.12 Vorzeitige Beendigung des Vertrages 9
1.13 Mediation 9
1.14 Gerichtsbarkeit 9

Art. 2 Aufgaben und Stellung des Ingenieurs 10


2.1 Tätigkeit des Ingenieurs 10
2.2 Stellung gegenüber dem Auftraggeber 10
2.3 Aufgaben als Gesamtleiter 10
2.4 Aufgaben als Spezialist und Berater 10

Art. 3 Leistungen des Ingenieurs 11


3.0 Grundsätzliches 11
3.1 Leistungsvereinbarung 11
3.2 Gliederung der Leistungen 11
3.3 Grundleistungen und besonders zu vereinbarende Leistungen für Bauprojekte 12
3.4 Gesamtleitung 13
3.5 Zusammenarbeit zwischen Gesamtleitung und anderen an der Planung beteiligten Fachleuten 13
3.6 Fachkoordination 13

Art. 4 Leistungsbeschrieb 14
4.1 Bauten und Anlagen 16
4.1.1 Ganze Bauwerke – Ingenieur als Gesamtleiter 17
4.1.2 Teile von Bauwerken – Ingenieur als Spezialist 34
4.2 Forstliche Planung 46
4.2.1 Waldentwicklungsplan 46
4.2.2 Betriebsplan und Betriebsführung 60
4.2.3 Naturschutz im Wald 76

Art. 5 Grundsätze der Vergütung von Ingenieurleistungen 89


5.1 Planungskosten 89
5.2 Honorierungsarten 89
5.3 Zusätzliche Kostenelemente 90
5.4 Vergütung von Reisezeiten 90

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Art. 6 Honorarberechnung nach dem effektiven Zeitaufwand 91
6.1 Grundsätze 91
6.2 Honorarberechnung nach Qualifikationskategorien 91
6.3 Honorarberechnung nach Gehältern 92
6.4 Honorarberechnung nach mittleren Ansätzen 93
6.5 Richtpreis 94

Anhang A Bearbeitung räumlicher Daten 95


Anhang B Naturgefahren 100
Anhang C Kalkulationsblätter Nr. 1–10 128

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Einleitung

Im vorliegenden Text ist der Übersichtlichkeit halber für Funktionsbezeichnungen immer die männliche Form gewählt.
Die Aussagen gelten in gleicher Form auch für Funktionsträgerinnen.

Inhalt der Ordnung .1 Die vorliegende Ordnung


- umschreibt die Rechte und Pflichten der Parteien beim Abschluss und der Abwicklung
von Verträgen über Leistungen von Ingenieuren (Art.1),
- erläutert Aufgaben und Stellung des Ingenieurs (Art. 2),
- beschreibt die Leistungen (Art. 3 und 4)
- und enthält die Grundlagen zur Ermittlung einer angemessenen Honorierung (Art. 5 und 6).

.2 Waldbauprojekte werden in der vorliegenden Ordnung nicht als eigene Projektkategorie aufgeführt.

.3 Der Aufbau der Leistungsbeschriebe ist abgestimmt auf die SIA-Ordnungen 111 und 112 (Leistungs-
modell). Die Leistungen sind aufgabenneutral formuliert. Sie müssen im Einzelfall überprüft und
allenfalls besonderen Anforderungen angepasst werden.

.4 Bei den Grundlagen zur Vereinbarung der Honorierung und der anderen Vergütungen handelt
es sich um Richtlinien für die Festlegung im Einzelvertrag.

.5 Für die Regelung der Beziehungen zwischen dem Auftraggeber und dem Ingenieur steht
das SIA-Vertragsformular 1004 zur Verfügung.

Anwendungs- .1 Die Anwendung der vorliegenden Ordnung wird empfohlen bei Einzelbeauftragung des Ingenieurs
bereich und der verschiedenen Spezialisten.

.2 Bei spartenüberschreitenden Aufgaben mit grossem Koordinationsbedarf, die aufgrund einer Verein-
barung nach den SIA-Ordnungen 111 und/oder 112 abgewickelt werden, dient die vorliegende
Ordnung dazu, innerhalb des Planerteams die Leistungen und Honorare des Ingenieurs zu regeln.

Auslegung .1 Meinungsverschiedenheiten über Leistungsumfang und Honorierung können der SIA-Kommission 104
der Ordnung für die Leistungen und Honorare der Forstingenieure unterbreitet werden.

.2 Die in dieser Ordnung enthaltenen Leistungsbeschriebe und Kalkulationshilfen haben den Charakter
von Empfehlungen und sind für die Vertragsparteien verbindlich, wenn sie im Vertrag vereinbart sind.

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Art. 1 Allgemeine Vertragsbedingungen

1.1 .10 Für das Rechtsverhältnis zwischen den Vertragsparteien sind massgebend:
Anwendbares - der abgeschlossene Vertrag,
Recht und - die vorliegende Ordnung, soweit sie von den Parteien als anwendbar erklärt wird,
Rangordnung - das schweizerische Recht.

.20 Vorbehältlich der zwingenden Bestimmungen des schweizerischen Rechts ist diese Reihenfolge
auch massgebend für den Fall, dass sich einzelne Bestimmungen widersprechen sollten.

1.2 .10 Der Vertrag wird schriftlich, mündlich oder durch entsprechendes Handeln abgeschlossen.
Abschluss des
Vertrages .20 Die Ausfertigung einer Vertragsurkunde und die Schriftlichkeit von Vertragsänderungen werden
empfohlen.

1.3 .10 Sorgfaltspflicht


Pflichten des Der Ingenieur wahrt die Interessen des Auftraggebers, insbesondere die Erreichung seiner Ziele,
Ingenieurs nach bestem Wissen und Können und erbringt die vertraglich vereinbarten Leistungen unter
Beachtung der allgemein anerkannten Regeln seines Fachgebietes.

.20 Treuepflicht
Der Ingenieur nimmt von Dritten, wie Unternehmern und Lieferanten, keine persönlichen Ver-
günstigungen entgegen. Kenntnisse aus der Auftragsbearbeitung behandelt er vertraulich und
verwendet sie nicht zum Nachteil des Auftraggebers.

.30 Vertretung des Auftraggebers

.31 Inhalt und Umfang der Vertretungsbefugnisse des Ingenieurs richten sich nach dem Vertrag.

.32 Im Zweifelsfall hat der Ingenieur die Weisungen des Auftraggebers einzuholen für alle rechtsgeschäft-
lichen Vorkehren sowie für Anordnungen, die terminlich, qualitativ oder finanziell wesentlich sind.

.33 Gegenüber Dritten, wie Behörden, Unternehmern, Lieferanten und weiteren Beauftragten, vertritt der
Ingenieur den Auftraggeber rechtsverbindlich, soweit es sich um Tätigkeiten handelt, die mit der
Auftragserledigung üblicherweise direkt zusammenhängen. Sämtliche mündlichen und schriftlichen
Abmahnungen sind umgehend in schriftlicher Form an den Auftraggeber weiterzuleiten.

.34 Zur Abwehr von Schaden und Gefahr ist der Ingenieur, in dringlichen Fällen auch ohne Einholung
des Einverständnisses des Auftraggebers, befugt und verpflichtet, sämtliche angemessenen Mass-
nahmen zu ergreifen bzw. anzuordnen.

.40 Behördliche Verfügungen


Behördliche Verfügungen, die negative Entscheide oder einschränkende Auflagen und Bedingungen
enthalten, sind dem Auftraggeber sofort zur Kenntnis zu bringen, so dass die Möglichkeit zur Ergrei-
fung von Rechtsmitteln gewahrt bleibt.

.50 Abmahnungspflicht

.51 Der Ingenieur hat den Auftraggeber auf Folgen seiner Weisungen, insbesondere hinsichtlich
Terminen, Qualität und Kosten, aufmerksam zu machen und unzweckmässige Anordnungen und
Begehren abzumahnen. Beharrt der Auftraggeber trotz Abmahnung auf seiner Weisung, ist der
Ingenieur für deren Folgen nicht verantwortlich.
Für die Abmahnung wird die Schriftform empfohlen.

.52 Beharrt der Auftraggeber trotz Abmahnung darauf, Sicherheitsregeln nicht einzuhalten, kann der
Ingenieur, um seine Haftung auch gegenüber Dritten auszuschliessen, sein Mandat niederlegen.
Eine Schadenersatzpflicht gegenüber dem Auftraggeber wegen Kündigung zur Unzeit ist diesfalls
ausgeschlossen.

.60 Rechenschaftsablegung
Auf Verlangen legt der Ingenieur jederzeit über seine Geschäftsführung Rechenschaft ab und gibt
alle Unterlagen heraus, zu deren Erstellung er sich im Rahmen der vereinbarten Honorierung ver-
traglich verpflichtet hat.

.70 Aufbewahrung von Dokumenten


Die Arbeitsergebnisse bleiben Eigentum des Ingenieurs. Sie sind als Originale oder in geeigneter
anderer, gebrauchsfähiger Form während zehn Jahren ab Beendigung des Auftrages aufzubewahren.

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1.4 .1 Urheberrecht1
Rechte des Das Urheberrecht an seinem Werk verbleibt beim Ingenieur. Als Werke gelten insbesondere auch
Ingenieurs Entwürfe und Teile von Werken, sofern es sich um geistige Schöpfungen mit individuellem Charakter
handelt.

.2 Veröffentlichungen
Der Ingenieur kann sein Werk unter Wahrung der Interessen des Auftraggebers veröffentlichen. Es
steht ihm auch das Recht zu, in entsprechenden Veröffentlichungen des Auftraggebers oder Dritter
als Urheber genannt zu werden.

.3 Beizug von Dritten zur Vertragserfüllung


Der Ingenieur ist befugt, für die Erfüllung seiner vertraglichen Pflichten, auf eigene Kosten Dritte
beizuziehen.

.4 Abschlagszahlungen, Sicherstellung, Vorauszahlung


Der Ingenieur hat Anspruch auf Abschlagszahlungen von mindestens 90% der vertragsgemäss
erbrachten Leistungen. Mit Eintreffen der Schlussabrechnung beim Auftraggeber wird das restliche
Honorar für die erbrachten Leistungen zur Zahlung fällig. Die Zahlung des Honorars für die Leitung,
Organisation und Überwachung der Mängelbehebung wird nach Ablauf der Garantiefrist (Rügefrist)
gemäss SIA Norm 118 fällig, wenn der Ingenieur die ihm obliegenden Leistungen erbracht hat.
Der Ingenieur kann Sicherstellung seines Honorars oder angemessene Vorauszahlung verlangen.

1.5 .1 Bezahlung des Honorars


Pflichten des Die Rechnungen sind innerhalb von dreissig Tagen nach Erhalt zu begleichen. Das Honorar soll der
Auftraggebers erbrachten Leistung entsprechen. Das volle vereinbarte Honorar ist nur für die vertragsgemäss
erbrachte Leistung geschuldet.

.2 Weisungen
Dritten erteilt der Auftraggeber keine direkten Weisungen. Andernfalls hat er den Ingenieur recht-
zeitig schriftlich zu orientieren.

.3 Zahlungen an beigezogene Dritte


Der Auftraggeber gibt dem Ingenieur rechtzeitig schriftlich Kenntnis von allenfalls direkt an Dritte
geleisteten Zahlungen.

.4 Schadenverhütung und -minderung


Der Auftraggeber ergreift rechtzeitig alle zumutbaren Massnahmen, die geeignet sind, der Ent-
stehung oder Vergrösserung eines Schadens entgegenzuwirken. Erhebt er gegenüber einem oder
mehreren Unternehmern oder Lieferanten ausnahmsweise direkt Mängelrügen, so teilt er dies dem
Ingenieur unverzüglich schriftlich mit.

1.6 .1 Weisungen
Rechte des Der Auftraggeber ist gegenüber dem Ingenieur weisungsberechtigt. Beharrt der Auftraggeber trotz
Auftraggebers Abmahnung auf einer Weisung, so trägt er allein die Folgen.

.2 Zahlungen an beigezogene Dritte


Bei Zahlungsschwierigkeiten des Ingenieurs sowie bei Vorliegen wichtiger Gründe ist der Auftrag-
geber berechtigt, einen durch den Ingenieur beigezogenen Dritten (Ziff. 1.4.3) mit befreiender Wirkung
gegenüber dem Ingenieur direkt zu bezahlen. Er hört jedoch hierzu vorgängig die Beteiligten an.

.3 Kopien von Arbeitsergebnissen


Der Auftraggeber ist berechtigt, von den Arbeitsergebnissen, zu deren Herstellung sich der Ingenieur
verpflichtet hat, Kopien erstellen zu lassen. Er hat dem Ingenieur die entsprechenden Auslagen zu
ersetzen.

.4 Nutzung von Arbeitsergebnissen des Ingenieurs


Mit Bezahlung des Honorars steht dem Auftraggeber das Recht zu, die Arbeitsergebnisse des
Ingenieurs für den vereinbarten Zweck zu verwenden.

1.7 Die Aufgaben der Gesamtleitung sind in Art. 3.4.1 dieser Ordnung umschrieben.
Gesamtleitung

1
Entspricht der Regelung des Urheberrechtsgesetzes (SR 231.1), insbesondere Art. 2, 6, 9.

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1.8 Erbringt eine Partei eine vereinbarte Leistung nicht fristgemäss, kann sie von der anderen Partei
Fristverlängerungen durch schriftliche Mahnung in Verzug gesetzt werden. Für die mahnende Partei verschieben sich die
und Fristen und Termine, zu deren Einhaltung sie sich verpflichtet hat, angemessen. Weitere Ansprüche
Terminverschiebungen aus Verzug bleiben vorbehalten.

1.9 .1 Haftung des Ingenieurs


Haftung
.11 Bei verschuldet fehlerhafter Auftragserfüllung hat der Ingenieur dem Auftraggeber den dadurch
entstandenen Schaden zu ersetzen. Dies gilt insbesondere bei Verletzung seiner Sorgfalts- und
Treuepflicht, bei Nichtbeachtung oder Verletzung anerkannter Regeln seines Fachgebiets, bei
mangelnder Koordination oder Beaufsichtigung, bei ungenügender Kostenerfassung sowie bei
Nichteinhaltung von verbindlich vereinbarten Fristen oder Terminen.

.12 Wo die Erreichung der Ziele des Auftraggebers von Umständen abhängt, die nicht der Ingenieur zu
vertreten hat, kann ihm das Nicht-Erreichen eines Ziels des Auftraggebers infolge dieser Umstände
nicht zur Last gelegt werden. Dies gilt insbesondere auch für die nicht sicher voraussehbaren Ent-
scheide von Dritten, etwa betreffend die Erteilung von Bewilligungen oder Krediten.

.13 Für die Leistungen von beigezogenen selbständigen Dritten, die im direkten Vertragsverhältnis
zum Auftraggeber stehen, haftet der Ingenieur nicht.

.14 Für die Tätigkeiten von Dritten, die er selber beigezogen hat, haftet der Ingenieur gemäss Art. 101
Obligationenrecht2.

.15 Verlangt der Auftraggeber entgegen der Abmahnung des Ingenieurs den Beizug eines bestimmten
Dritten, haftet der Ingenieur lediglich für gehörige Instruktion und Überwachung des Dritten.

.2 Haftung des Auftraggebers bei Nichteinhaltung von Fristen und Terminen


Soweit es am Auftraggeber liegt, dass Fristen und Termine nicht eingehalten werden, hat er dem
Ingenieur allfällige Mehraufwendungen zu vergüten. Darüber hinausgehende Schadenersatz-
ansprüche des Ingenieurs bleiben vorbehalten.

.3 Arbeitsunterbruch

.31 Bei nicht vorausgesehenem oder in seiner Länge ungewissem Unterbruch oder bei erheblicher
Verzögerung der Auftragserledigung hat der Ingenieur Anspruch auf Ersatz des ihm erwachsenen
Schadens, falls der Auftraggeber den Unterbruch bzw. die Verzögerung verschuldet hat.

.32 Verlangt jedoch der Auftraggeber nach Abschluss einer Planungsphase, mit der Inangriffnahme der
nächsten Phase zuzuwarten, so schuldet er deswegen dem Ingenieur keinen Schadenersatz.

.33 Bedingt die Verzögerung bei Wiederaufnahme der Arbeiten zusätzliche Leistungen, ist deren
Honorierung vor der Wiederaufnahme der Arbeiten schriftlich zu vereinbaren.

1.10 Die Mehrwertsteuer ist im Vertrag und in allen Abrechnungen offen auszuweisen. Sie ist zu dem im
Mehrwertsteuer Zeitpunkt der Leistungserbringung aktuellen Satz zusätzlich zu den Honoraren, Nebenkosten und
vereinbarten Vergütungen von Drittleistungen durch den Auftraggeber zu bezahlen.

2 1 Wer die Erfüllung einer Schuldpflicht oder die Ausübung eines Rechtes aus einem Schuldverhältnis, wenn auch befug-
Art. 101 OR Haftung
für Hilfspersonen terweise, durch eine Hilfsperson, wie Hausgenossen oder Arbeitnehmer, vornehmen lässt, hat dem andern den Schaden
zu ersetzen, den die Hilfsperson in Ausübung ihrer Verrichtungen verursacht.
2 Diese Haftung kann durch eine zum Voraus getroffene Verabredung beschränkt oder aufgehoben werden.
3 Steht aber der Verzichtende im Dienst des andern oder folgt die Verantwortlichkeit aus dem Betriebe eines obrigkeitlich
konzessionierten Gewerbes, so darf die Haftung höchstens für leichtes Verschulden wegbedungen werden.

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1.11 .10 Generelle Verjährung
Verjährung Ansprüche aus dem Vertrag verjähren innert zehn Jahren ab dem Zeitpunkt der schädigenden
Handlung.

.20 Bei Werkmängeln

.21 Ansprüche aus Mängeln eines Bauwerkes verjähren innert fünf Jahren. Die Frist beginnt mit der
Abnahme des betreffenden Werkes beziehungsweise des Werkteils zu laufen. Solche Mängel
können während den ersten zwei Jahren nach der Abnahme jederzeit gerügt werden. Nach Ablauf
dieser Frist sind die Mängel sofort nach der Entdeckung zu rügen. Den aus der verzögerten Rüge
entstehenden Schaden trägt der Auftraggeber selber.

.22 Bei Gutachten bemisst sich die Verjährungsfrist nach Massgabe des Schweizerischen Obligationen-
rechts.

1.12 .10 Die Rechtsfolgen einer vorzeitigen Beendigung des Vertrages richten sich nach den Bestimmungen
Vorzeitige des Schweizerischen Obligationenrechts.
Beendigung des
Vertrages .20 Erfolgt die Kündigung durch den Auftraggeber zur Unzeit, so ist der Ingenieur berechtigt, nebst
seinem Honorar für die vertragsgemäss geleistete Arbeit, einen Zuschlag zu fordern. Der Zuschlag
beträgt 10% des Honorars für den entzogenen Auftragsteil oder mehr, wenn der nachgewiesene
Schaden grösser ist. Eine Kündigung zur Unzeit durch den Auftraggeber liegt insbesondere vor,
wenn der Ingenieur keinen begründeten Anlass zur Kündigung gegeben hat und die Kündigung
hinsichtlich des Zeitpunktes und der von ihm getroffenen Dispositionen für ihn nachteilig ist.

.30 Erfolgt die Kündigung durch den Ingenieur zur Unzeit, hat der Auftraggeber Anspruch auf Ersatz
des nachgewiesenen Schadens.

1.13 Sofern schriftlich vereinbart, ist über allfällige sich aus dem vorliegenden Vertrag ergebende Streitig-
Mediation keiten (einschliesslich solche über das gültige Zustandekommen des Vertrages, dessen Rechtswirk-
samkeit, Abänderung oder Aufhebung) ein Mediationsverfahren durchzuführen.

1.14 .10 Zuständig für die Beurteilung von Streitigkeiten unter den Vertragsparteien sind die ordentlichen
Gerichtsbarkeit Gerichte.

.20 Sofern aber schriftlich vereinbart, werden solche Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht gemäss
SIA Richtlinie 150 (Richtlinie für das Verfahren vor einem Schiedsgericht) entschieden.

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Art. 2 Aufgaben und Stellung des Ingenieurs

2.1 .1 Der Ingenieur erfüllt Aufgaben der Beratung, Planung, Projektierung, Koordination und Bauleitung
Tätigkeit des sowie der Forschung in den Bereichen Wald, Natur, Landschaft und Naturgefahren.
Ingenieurs
.2 Mit der Erarbeitung und Erhebung der Grundlagen übernimmt er die Verantwortung für ein den
Gesetzgebungen entsprechendes zielgerichtetes Handeln.

2.2 .1 Der Ingenieur übt seine Arbeit als Vertrauensperson des Auftraggebers aus und handelt dabei
Stellung gegenüber verantwortungsvoll gegenüber der Mitwelt. Er ist in allen seinen Handlungen unabhängig von
dem Auftraggeber Unternehmern, Systemen und Lieferanten und arbeitet eng mit dem Auftraggeber zusammen.

.2 Die Bearbeitung von Problemstellungen in seinen Tätigkeitsbereichen erfordert ein vertieftes natur-
wissenschaftliches Fachwissen und ein erhöhtes Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur.

2.3 Als Verantwortlicher übt der Ingenieur die Gesamtleitung bei der Planung und Ausführung von
Aufgaben als Massnahmen, Erarbeitung von Konzepten, Forschungsprojekten, Untersuchungen, Gutachten etc.
Gesamtleiter aus.

2.4 Als Spezialist übernimmt der Ingenieur die Beratung und Bearbeitung von Einzelaufgaben in seinen
Aufgaben als Tätigkeitsbereichen.
Spezialist
und Berater

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Art. 3 Leistungen des Ingenieurs

3.0 Die vorliegende Ordnung deckt die Leistungen des Ingenieurs ab, die er im Zusammenhang mit den
Grundsätzliches unter Art. 2.1 beschriebenen Tätigkeiten erbringt.

Für die Projektierung und Planung bilden neben den gültigen Gesetzen und Verordnungen des
Bundes und der Kantone die Weisungen des Bundes (z.B. Kreisschreiben) und der Kantone wichtige
Rahmenbedingungen.

3.1 .1 Die zu erbringenden Leistungen sind im Voraus so weit wie möglich zu beschreiben und mit dem
Leistungs- Auftraggeber zu vereinbaren.
vereinbarung
.2 Um die Leistungen zweckmässig und gezielt erbringen zu können, muss die Aufgabe definiert
werden und müssen die Grundlagen vorhanden sein.

.3 Wichtige Ergebnisse sind dem Auftraggeber vorzulegen, damit er seine Entscheide in Kenntnis
der Sachlage treffen kann.

.4 Der Ingenieur hat Vorschläge für die Projektorganisation sowie für den erforderlichen Umfang
des Beizugs von Spezialisten und Beratern zu unterbreiten und zu begründen.

.5 Vorbehaltlich anderer Vereinbarung umfasst der Auftrag des Ingenieurs bei Bauprojekten in der
Regel die Phasen 2 Vorstudien, 3 Projektierung, 4 Ausschreibung und 5 Realisierung (Grund-
leistungen).

.6 Bei Planungen, deren Produkt nicht ein bauliches Werk ist, und bei weiteren nicht baubezogenen
Vorhaben können wegen dem breiten Aufgabenspektrum keine allgemeingültigen Grundleistungen
definiert werden.

3.2 Der Aufbau der Leistungsbeschriebe ist abgestimmt auf die speziellen forstlichen Verhältnisse und
Gliederung der die SIA-Ordnungen 111 und 112 (Leistungsmodell). Die Leistungen sind aufgabenneutral formuliert.
Leistungen Sie müssen im Einzelfall überprüft und allenfalls besonderen Anforderungen angepasst werden.

3.2.1 .1 Für einen umfassenden Planungs- und Bauablauf sowie für die Bewirtschaftung ist die übliche
Bauprojekte Gliederung der gesamten Leistung in der folgenden Tabelle aufgezeigt:

Phasen Teilphasen

1 Strategische Planung 11 Bedürfnisformulierung,


Lösungsstrategien

2 Vorstudien1 21 Projektdefinition Machbarkeitsstudie


22 Auswahlverfahren

3 Projektierung 31 Vorprojekt2
32 Bauprojekt
33 Bewilligungsverfahren/Auflageprojekt

4 Ausschreibung 41 Ausschreibung, Offertvergleich;


Vergabeantrag

5 Realisierung 51 Ausführungsprojekt
52 Ausführung
53 Inbetriebnahme, Abschluss

6 Bewirtschaftung 61 Betrieb
62 Erhaltung

.2 Für besondere Aufträge wie Studien, Beratungen, Koordination, Kontroll- und Überwachungs-
aufgaben sind die Leistungen speziell zu vereinbaren.

1
Das Kreisschreiben Nr. 6 der Eidgenössischen Forstdirektion fasst Bestimmungen, Empfehlungen und Definitionen für alle Förderungsbereiche zusammen.
Darin wird festgehalten, dass die Vorstudie als eine reine, rechtlich unverbindliche Sachplanung gilt. Eine Vorstudie ist in der Regel Voraussetzung für die
Einreichung eines Vorprojektes.
2
Das Vorprojekt ist die rechtlich verbindliche Grundlage für den Subventionsentscheid und die Planabstimmung.

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3.2.2 .1 Für einen umfassenden Planungsablauf ist die übliche Gliederung der gesamten Leistung in der
Planungen, Bera- folgenden Tabelle aufgezeigt:
tungen und weitere
nicht baubezogene Phasen Teilphasen
Vorhaben
1 Vorbereitung 11 Bedürfnisformulierung,
Auftragsdefinition

2 Strategische Disposition 21 Erfassung des Ist-Zustandes,


Situationsanalyse
22 Formulierung Ziele und
Randbedingungen
23 Strategischer Ansatz

3 Konzeption 31 Lösungsmöglichkeiten
32 Auswahl der Lösung
33 Ausarbeitung

4 Bewilligung 41 Umsetzungsentscheid
42 Genehmigungs- und
Rechtsmittelverfahren

5 Realisierung 51 Umsetzung

6 Begleitung 61 Erfolgskontrolle
62 Anpassungen

F frei einsetzbare Teilphasen F1 Auswahlverfahren


F2 Mitwirkungsverfahren
F3 Betreuung und Unterstützung
von Arbeits- und Leitgruppen

.2 Für besondere Aufträge wie Studien, Beratungen, Koordination, Kontroll- und Überwachungs-
aufgaben sind die Leistungen speziell zu vereinbaren.

3.3 .1 Die Leistungen, die normalerweise in den einzelnen Phasen erbracht werden müssen, sind in
Grundleistungen Art. 4.1 (Bauten und Anlagen) und Art. 4.2 (Forstliche Planung) detailliert dargestellt.
und besonders
zu vereinbarende .2 Die Leistungen der Phasen können sich in Grundleistungen und besonders zu vereinbarende
Leistungen für Leistungen gliedern.
Bauprojekte
.3 Grundleistungen umfassen jene Leistungen, die zur ordnungsgemässen Erfüllung eines Auftrages im
Allgemeinen erforderlich und ausreichend sind. Je nach Aufgabe können Grundleistungen wegfallen
oder in ihrer Bedeutung variieren, ohne dass dadurch die Qualität der Ergebnisse vermindert wird.

.4 Besonders zu vereinbarende Leistungen können zu den Grundleistungen hinzutreten, wenn die Art
der Aufgabe dies erfordert oder wenn sie der Auftraggeber wünscht. Die Ausführung von besonders
zu vereinbarenden Leistungen ist vorgängig gemeinsam festzulegen.

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3.4 .1 Die Gesamtleitung eines Auftrages umfasst:
Gesamtleitung - die Beratung des Auftraggebers,
- die Kommunikation mit dem Auftraggeber und Dritten,
- die Vertretung des Auftraggebers gegenüber Dritten im vereinbarten Rahmen,
- die rechtzeitige Bereitstellung von Entscheidungsgrundlagen für den Auftraggeber,
- die rechtzeitige Formulierung von Anträgen an den Auftraggeber,
- die Einholung von Entscheiden und die Abmahnung von nachteiligem Verhalten des Auftraggebers,
- die Erstellung der Aufbau- und Ablauforganisation,
- die Protokollierung der Sitzungen mit dem Auftraggeber,
- die Erstellung von periodischen Standberichten,
- die Sicherstellung des Submissions-, Bestell- und Rechnungswesens,
- die Erfüllung ihrer Leistungs- und Sorgfaltspflichten in Bezug auf die Einhaltung der vom
Auftraggeber formulierten Ziele hinsichtlich Qualität, Kosten und Terminen,
- die Organisation und Leitung einer koordinierten projekt- und/oder vorhabensbezogenen
Qualitätssicherung,
- die Koordination der Leistungen aller Beteiligten,
- die fachliche und administrative Leitung des Planerteams,
- die Zuteilung von Aufgaben im Planerteam,
- die Sicherstellung des Informationsflusses und der Dokumentation, einschliesslich der Organisation
des technischen und administrativen Datenaustausches.

.2 In Art. 4 sind weitere phasenspezifische Leistungen der Gesamtleitung aufgeführt.

3.5 .1 Die Leistungen des Planerteams werden in Einzelbereichen in Zusammenarbeit des Gesamtleiters
Zusammenarbeit mit Fachleuten anderer Fachrichtungen erbracht, die als Spezialisten bezeichnet werden.
zwischen
Gesamtleitung .2 Das Planerteam wird gebildet entweder:
und anderen an der - durch Einzelbeauftragung des Gesamtleiters und der verschiedenen Spezialisten
Planung beteiligten oder
Fachleuten - durch Gesamtbeauftragung einer Planergemeinschaft oder eines Planers, der die entsprechenden
Leistungen selber erbringt oder teilweise an Spezialisten weiter vergibt.

.3 Die Leistungen der Spezialisten umfassen unter anderem den fachtechnischen Beitrag zu den
Leistungen des Gesamtleiters sowie die Mitwirkung an der Gesamt- und Fachkoordination.

.4 Zusätzlich zu den Spezialisten, die notwendigerweise an der Planung und an der Begleitung eines
Bauwerkes teilnehmen, können in besonderen Bereichen Berater eingesetzt werden, wenn die Art
der Aufgabe es verlangt.

3.6 .1 Die Fachkoordination ist eine den Einzelfachgebieten übergeordnete Tätigkeit, die unter Führung
Fachkoordination des Gesamtleiters erbracht wird.

.2 Bei komplexen Vorhaben mit hohen Koordinationsanforderungen ist es von Vorteil, die Funktion
einer besonderen Fachkoordination einzuführen.

.3 Die Leistungen der besonderen Fachkoordination sowie deren Abgrenzung zu den Leistungen
des Gesamtleiters und der einzelnen Spezialisten sind aufgabenbezogen festzulegen.

.4 Die Leistungen der besonderen Fachkoordination sind besonders zu vereinbaren und zusätzlich
zu honorieren.

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Art. 4 Leistungsbeschrieb

Der vorliegende Leistungsbeschrieb ist keine Checkliste, sondern die Umschreibung der in der Regel
zu erbringenden Grundleistungen und besonders zu vereinbarenden Leistungen. Der Umfang und
die Art der zu erbringenden Leistungen sind immer im Einzelfall festzulegen. Insbesondere sind die
aufgeführten «besonders zu vereinbarenden Leistungen» nicht abschliessend beschrieben.

Die Gliederung der Leistungen in Leistungsbereiche innerhalb der Teilphasen entspricht (mit einzel-
nen fachspezifischen Anpassungen) derjenigen in den SIA-Ordnungen 111 oder 112 (Leistungs-
modell).

Die Zuordnung der Einzelleistungen zu den Teilphasen entspricht dem üblichen Planungsablauf.
Je nach Aufgabenstellung kann es zweckmässig sein, einzelne Leistungen in andere Teilphasen
zu verschieben.

Die für jede Teilphase definierten Ziele sind Ziele des Auftraggebers. Gemäss Art. 1.3.1 wahrt der
Ingenieur die Interessen des Auftraggebers, insbesondere die Erreichung seiner Ziele, nach bestem
Wissen und Können. Wo die Erreichung der Ziele des Auftraggebers von Umständen abhängt, die
nicht der Ingenieur zu vertreten hat, kann ihm das Nicht-Erreichen eines Zieles des Auftraggebers
infolge dieser Umstände nicht zur Last gelegt werden. Dies gilt insbesondere auch für die nicht
sicher voraussehbaren Entscheide Dritter, etwa betreffend die Erteilung von Bewilligungen und
Krediten.

Seite
Art. 4.1 Bauten und Anlagen 16
4.1.1 Ganze Bauwerke – Ingenieur als Gesamtleiter 17
4.1.2 Teile von Bauwerken – Ingenieur als Spezialist 34

Art. 4.2 Forstliche Planung 46


4.2.1 Waldentwicklungsplan 46
4.2.2 Betriebsplan und Betriebsführung 60
4.2.3 Naturschutz im Wald 76

Anhang A Bearbeitung räumlicher Daten 95


Anhang B Naturgefahren 100

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Seite
Art. 4.1 Bauten und Anlagen 16
4.1.1 Ganze Bauwerke – Ingenieur als Gesamtleiter 17
4.1.1.1 Strategische Planung 17
4.1.1.11 Bedürfnisformulierung, Lösungsstrategien 17
4.1.1.2 Vorstudien 18
4.1.1.21 Projektdefinition, Machbarkeitsstudie 18
4.1.1.22 Auswahlverfahren 20
4.1.1.3 Projektierung 21
4.1.1.31/32 Vorprojekt/Bauprojekt 21
4.1.1.33 Bewilligungsverfahren/Auflageprojekt 24
4.1.1.4 Ausschreibung 25
4.1.1.41 Ausschreibung, Offertvergleich, Vergabeantrag 25
4.1.1.5 Realisierung 27
4.1.1.51 Ausführungsprojekt 27
4.1.1.52 Ausführung 28
4.1.1.53 Inbetriebnahme, Abschluss 31
4.1.1.6 Bewirtschaftung 33
4.1.1.61/62 Betrieb/Erhaltung 33

4.1.2 Teile von Bauwerken – Ingenieur als Spezialist 34


4.1.2.1 Strategische Planung 34
4.1.2.11 Bedürfnisformulierung, Lösungsstrategien 34
4.1.2.2 Vorstudien 35
4.1.2.21 Machbarkeitsstudie, Projektdefinition 35
4.1.2.22 Auswahlverfahren 36
4.1.2.3 Projektierung 37
4.1.2.31/32 Vorprojekt/Bauprojekt 37
4.1.2.33 Bewilligungsverfahren/Auflageprojekt 39
4.1.2.4 Ausschreibung 40
4.1.2.41 Ausschreibung, Offertvergleich, Vergabeantrag 40
4.1.2.5 Realisierung 41
4.1.2.51 Ausführungsprojekt 41
4.1.2.52 Ausführung 42
4.1.2.53 Inbetriebnahme, Abschluss 43
4.1.2.6 Bewirtschaftung 44
4.1.2.61/62 Betrieb/Erhaltung 44

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Art. 4.1 Bauten und Anlagen

Die Projekte umfassen die Projektierung und Ausführung in den Bereichen Erschliessungsanlagen
und Strukturverbesserungen sowie Schutzbauten und -anlagen:
- Waldstrassen und Maschinenwege
- Güter- und Alpwege
- feste Seilanlagen
- Rundholzlagerplätze
- Forstwerkhöfe
- Lawinen- und Gleitschneeverbau
- Bachverbau
- Rutschverbau inkl. Entwässerung
- Massnahmen gegen Steinschlag und Felssturz
- usw.

Bei Erschliessungsanlagen können für eine Honorarschätzung die Kalkulationsblätter Nr. 1 (Vor-
studie Erschliessungsplanung), Nr. 2 (Vorprojekt Erschliessungsplanung), Nr. 3 (Detailprojektierung
Wald-, Güter- und Alpwege) und Nr. 4 (Bauleitung Wald-, Güter- und Alpwege) verwendet werden.
Für alle übrigen Massnahmen im Bereich Erschliessungsanlagen und Strukturverbesserungen
existieren keine Kalkulationsblätter.

Für Schutzbauten und -anlagen dienen für eine Honorarschätzung die Kalkulationsblätter Nr. 5 (Vor-
studie und Vorprojekt Lawinen und Steinschlagverbau), Nr. 6 (Detailprojektierung Lawinen-, Stein-
schlag- und Verwehungsverbau, Auffang- und Ablenkdämme), Nr. 7 (Vorstudie und Vorprojekt Bach-
und Rutschverbau), Nr. 8 (Detailprojektierung Bach- und Rutschverbau) und Nr. 9 (Bauleitung
Schutzbauten: Lawinen-, Steinschlag-, Bach- und Rutschverbau). Für alle übrigen Massnahmen im
Bereich Schutzbauten und -anlagen existieren keine Kalkulationsblätter.

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4.1.1 Ganze Bauwerke – Ingenieur als Gesamtleiter
4.1.1.1 Strategische Planung
4.1.1.11 Bedürfnisformulierung, Lösungsstrategien
Grundlage: - Problemstellung
Ziele: - Bedürfnisse, Ziele und Rahmenbedingungen definiert
- Lösungsstrategie festgelegt

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation

Beschrieb und Analyse


Visualisierung
- Überprüfen der übergeordneten projekt-
relevanten Ziele und Rahmenbedingungen
- Mithilfe bei der Aufstellung des Anforderungs-
kataloges
- Mithilfe bei der Vorabklärung bei Behörden
und Dritten
- Beschaffen aller notwendigen Daten und
Unterlagen
- Erstellen eines Analyseberichtes

Lösungsalternativen
- Darstellen von möglichen Lösungsstrategien
- Aufzeigen der vorhandenen Spielräume und
der Auswirkungen von Veränderungen in den
Randbedingungen
- Aufstellen von Bewertungsverfahren und
-kriterien
- Bewerten der Lösungsstrategien nach allen
relevanten Aspekten innerhalb der vorgege-
benen Zielsetzungen und Randbedingungen

Kosten/ Kosten
Finanzierung
- Grobe Schätzung der finanziellen Auswirkun-
gen der verschiedenen Lösungsstrategien
aufgrund von Erfahrungswerten
- Aufzeigen der Einflüsse von Veränderungen
in den Vorgaben

Termine Termine
- Darstellen der Grobabläufe und der möglichen
Termine
- Aufzeigen der Einflüsse von Veränderungen
in den Vorgaben

Administration Dokumentation
- Zusammenstellung eines Berichtes über die
Arbeiten und Resultate der Teilphase 11

Leistungen und - Klären der übergeordneten Ziele und Rahmenbedingungen


Entscheide - Aufarbeiten und Zurverfügungstellen von Unterlagen
des Auftraggebers - Formulieren der Bedürfnisse sowie der Ziele und Rahmenbedingungen
- Genehmigen des Analyseberichtes
- Entscheid über die Bewertungskriterien und deren Gewichtung
- Teilphasenabschluss: Festlegen der Lösungsstrategie

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4.1.1.2 Vorstudien
4.1.1.21 Projektdefinition, Machbarkeitsstudie

Grundlagen: - Bedürfnisse, Ziele, Rahmenbedingungen, Lösungsstrategie


Ziele: - Vorgehen und Organisation festgelegt
- Projektierungsgrundlagen definiert
- Machbarkeit nachgewiesen

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung
- Darstellen möglicher Zusammenarbeitsformen
- Vorschlagen von Organisation und Aufgaben-
verteilung
- Abklären der Notwendigkeit des Beizuges
von Spezialisten

Beschrieb und Ziele und Rahmenbedingungen Ziele und Rahmenbedingungen


Visualisierung des Auftraggebers des Auftraggebers
- Analyse der Aufgabe - Mithilfe bei der Erarbeitung eines Anforde-
rungskataloges und des Projektpflichtenheftes
- Überprüfen der Ziele und Randbedingungen
- Aufzeigen möglicher Konfliktsituationen und
Handlungsalternativen

Rahmenbedingungen des Standortes Rahmenbedingungen des Standortes


- Beschaffen und Aufarbeiten der notwendigen - Winterbeobachtungen
Daten und Arbeitsunterlagen
- Langfristbeobachtungen
- Messungen

Machbarkeitsstudie Machbarkeitsstudie
- Abklären von technischen und wirtschaftlichen - Koordination mit andern betroffenen Amts-
Möglichkeiten stellen
- Bearbeiten von möglichen Lösungsansätzen
- Überprüfen der Machbarkeit unter den ge-
gebenen Bedingungen
- Abklären der Notwendigkeit und Verfahren UVP
- Koordination aller betroffenen Amtsstellen in
Form von informellen Mitberichten zur
Abklärung von möglichen Konflikten mit
schützenswerten Objekten und Inventaren
- Aufstellen von Bewertungskriterien
- Bewerten der Lösungsansätze

Projektierungsgrundlagen
- Dokumentation des Projektes aufgrund
des gewählten Lösungsansatzes
(Technischer Bericht)
- Übersichtskarte 1:25’000
- Situation 1:5’000 oder 10’000
- Normalprofile

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4.1.1.2 Vorstudien
4.1.1.21 Projektdefinition, Machbarkeitsstudie (2)

Kosten/ Kosten Kosten


Finanzierung
- Ermitteln der voraussichtlichen Investitions- (Umfang, Methode und Genauigkeit sind zu
kosten (Kostenschätzung mit ± 25% Genauig- vereinbaren)
keit)
- Ermitteln der voraussichtlichen Betriebs- und
Unterhaltskosten
- Erstellen von Wirtschaftlichkeitsberechnungen

Termine Termine
- Erarbeiten eines Ablauf- und Terminplanes

Administration Dokumentation
- Zusammenstellen der Unterlagen über die
Arbeiten und Resultate der Teilphase 21

Leistungen und - Entscheid betreffend Projektorganisation, Vorgehen und Fachspezialisten


Entscheide - Aufzeigen der Schnittstellen zur Auftraggeberorganisation
des Auftraggebers - Genehmigen des Pflichtenheftes
- Bestimmen des Lösungsansatzes
- Genehmigen der Projektierungsgrundlagen
- Festlegen des Kostenrahmens oder des Kostendaches
- Genehmigen des Ablauf- und Terminplanes
- Grundsatzentscheid: Eintreten auf das Projekt

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4.1.1.2 Vorstudien
4.1.1.22 Auswahlverfahren

Grundlagen: - Projektpflichtenheft, Machbarkeitsstudie


Ziel: - Anbieter/Projekt ausgewählt, welche den Anforderungen am besten entsprechen

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung
- Darstellen und Bewerten der im konkreten Fall
möglichen Auswahlverfahren
- Erarbeiten von Vorschlägen für die Konkur-
renzteilnehmer und für das Beurteilungs-
gremium

Beschrieb und Durchführung des Auwahlverfahrens


Visualisierung
- Bereitstellen der Unterlagen für das Auswahl-
verfahren (Wettbewerbs-, Ausschreibungs-
oder Offertanfrage-Unterlagen)
- Durchführen der notwendigen Ausschreibungen
- Im Falle von Wettbewerben:
- Ausarbeiten des Wettbewerbsprogrammes
- Vorschläge für die Festlegung der Preis-
summen und Entschädigungen
- Mithilfe im Preisgericht
- Im Falle von Dienstleistungskonkurrenzen:
- Vorschlagen der Eignungs- und Zuschlags-
kriterien
- Vorschlagen der Elemente der Bewertung
- Mithilfe bei der Fragebeantwortung
- Durchführen der Vorprüfung, Vorprüfungsbericht

Kosten/ Kosten des Auswahlverfahrens


Finanzierung
- Zusammenstellen der im Zusammenhang mit
dem Auswahlverfahren anfallenden Kosten

Termine Termine
- Erarbeiten eines Terminprogrammes für die
Abwicklung des Auswahlverfahrens

Administration Administration des Auswahlverfahrens


- Administrative Unterstützung, insbesondere
für die Durchführung von Preisgerichtsit-
zungen und Wettbewerbsaustellungen

Leistungen und - Festlegen des Auswahlverfahrens


Entscheide - Einladen des Beurteilungsgremiums und Bestimmen des Teilnehmerfeldes
des Auftraggebers - Genehmigen des Programms und der Beilagen
- Genehmigen der Kosten und Kreditfreigabe
- Genehmigen der Termine
- Teilphasenabschluss: Festlegen des weiteren Vorgehens

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4.1.1.3 Projektierung
4.1.1.31/32 Vorprojekt/Bauprojekt
(Im forstlichen Projektablauf fallen die beiden Phasen Vorprojekt und Bauprojekt meist zusammen.)
Grundlagen: - Projektpflichtenheft
- Machbarkeitsstudie
- Projektierungsgrundlagen
- Resultat eines Auswahlverfahrens
Ziel: - Projekt bezüglich Konzeption und Wirtschaftlichkeit optimiert

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung Gesamtleitung


- Aufbau der Projektorganisation - Mithilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit
- Beantragen von Spezialabklärungen

Beschrieb und Projektgrundlagen Projektgrundlagen


Visualisierung
- Überprüfen/Hinterfragen der bisherigen Unterla- - Durchführen spezieller Untersuchungen zur
gen und Vorgaben (insbesondere auch Kosten- Ergänzung der Grundlagen, insbesondere
vorgaben) und Ziele Zustandsanalysen, anspruchsvollere Ver-
messungsaufgaben usw.
- Beschaffen und Zusammenstellen ergänzender
Unterlagen, insbesondere rechtlicher Grund- - Beschaffen von topografischen Projektgrund-
lagen (Bauvorschriften usw.), Bestandesauf- lagen (Durchführen von topografischen Auf-
nahmen, Zustandsanalysen nahmen für Grundlagepläne, Erstellen der
entsprechenden Pläne)
- Veranlassen von notwendigen Ergänzungen
der Grundlagen - Spezialuntersuchungen
- Bestandesaufnahmen und Zustandsanalysen, - Erarbeiten der Grundlagen für den Nutzungs-
soweit sie im primären Aufgabengebiet des und Sicherheitsplan
Ingenieurs liegen

Projektkonzepte
- Erstellen der Unterlagen zur Festlegung der
aufgabenspezifischen Konzepte wie:
- Raumprogramm
- Nutzungs- und Betriebskonzepte
- Statische und konstruktive Konzepte
- Konzepte für Erschliessung, Ver- und
Entsorgung

Lösungsmöglichkeiten Lösungsmöglichkeiten
- (Vor-)Dimensionieren von Anlageteilen - Bearbeiten spezieller Bewertungs- und Be-
urteilungsverfahren (Kosten-Nutzen-Analyse,
- Darstellen der Auswirkungen auf Kosten,
Kostenwirksamkeit usw.)
Termine, Sicherheit und Umwelt
- Durchführen von Orientierungs- und
- Koordination aller betroffenen Amtsstellen in
Entscheidfindungsanlässen
Form von formellen Mitberichten zur Abklärung
von möglichen Konflikten mit schützenswerten - Durchführen von Spezialisten-Untersuchun-
Objekten und Inventaren gen, soweit sie nicht zur eigentlichen Auf-
gabenstellung gehören
- Beurteilen und Bewerten, Überprüfen der Ziel-
erreichung
- Formulieren von Vorschlägen für allfällige
Anpassungen der Randbedingungen

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4.1.1.3 Projektierung
4.1.1.31/32 Vorprojekt/Bauprojekt (2)

Ausführungsvarianten und deren Bewertung Ausführungsvarianten und deren Bewertung


- Konkretisieren der Projektidee durch Festlegen - Durchführen von ausserordentlichen Unter-
der gestalterischen und konstruktiven Lösungs- suchungen (z.B. Modellversuche)
varianten
- Erstellen eines Vorberichtes über die Umwelt-
- Erarbeiten von entsprechenden Konstruktions- verträglichkeit
und Materialkonzepten
- Erarbeiten eines Konzeptes bezüglich der
notwendigen Umweltschutzmassnahmen
- Überschlagsmässiges Berechnen und Dimen-
sionieren der Konstruktion und Festlegen der
massgebenden Abmessungen und Durchführen
aller dazu notwendigen Nachweise bezüglich
Tragsicherheit, Gebrauchstauglichkeit und
Dauerhaftigkeit
- Ermitteln von Vorausmassen
- Erbringen der notwendigen Nachweise betr.
Sicherheit und Veranlassen von ausserordent-
lichen Untersuchungen
- Beurteilen und Bewerten der möglichen
Varianten
- Bereinigen der Konzepte nach den Entscheiden
des Auftraggebers
- Aufnahme der notwendigen Profile in Lage und
Höhe, soweit sie für die Dokumentation des
Bauwerkes (typische Schnitte) und das Voraus-
mass für den Kostenvoranschlag notwendig
sind

Vorprojekt/Bauprojekt Vorprojekt/Bauprojekt
Darstellen der Lösung in Plänen und Berichten: - Erstellen des Berichtes über die Umwelt-
- Technischer Bericht verträglichkeit
- Übersichtskarte 1:25’000
- Situation
- Normalprofile
- Querprofile/Detailpläne
- Längenprofil

Vorentscheide Vorentscheide
- Überprüfen der Bewilligungstauglichkeit - Begleiten der behördlichen Vorentscheid-
Verfahren
- Zusammenstellen der für behördliche Vor-
entscheide notwendigen Unterlagen

Kosten/ Kosten Kosten


Finanzierung
- Ermitteln der voraussichtlichen Investitions- - Mitwirkung oder selbständige Erarbeitung
kosten (Kostenschätzung mit ± 20% Genauig- von Finanzierungslösungen
keit)
- Ermitteln der voraussichtlichen Betriebs- und
Unterhaltskosten
- Erstellen von Wirtschaftlichkeitsberechnungen

Termine Termine
- Erarbeiten eines generellen entscheidungs-
orientierten Ablauf- und Terminprogrammes
- Aufstellen eines möglichen generellen Reali-
sierungsprogrammes

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4.1.1.3 Projektierung
4.1.1.31/32 Vorprojekt/Bauprojekt (3)

Administration Dokumentation
- Zusammenstellen der Grundlagen, Ergebnisse
und Entscheide
- Archivieren der wichtigsten Projektakten

Leistungen und - Aufarbeiten und Zurverfügungstellen von Daten und Unterlagen


Entscheide - Genehmigen der Projektorganisation sowie des PQM- und Informationskonzeptes
des Auftraggebers - Analysieren der Projektrisiken und Festlegen der QS-Schwerpunkte
- Entscheide über die Bewertungskriterien und deren Gewichtung
- Beurteilen der formalen, funktionalen und qualitativen Aspekte
- Genehmigen des Vorprojektes/Bauprojektes
- Verfeinern der Ziele
- Vorgeben der Genauigkeit der Kostenermittlung
- Genehmigen der Kosten, Verfeinern der Kostenziele
- Genehmigen der Termine, Verfeinern der Terminziele
- Teilphasenabschluss: Entscheid über die weiterzuverfolgenden Projektvariante unter
Einbezug der Kriterien Klarheit, Tauglichkeit und Akzeptanz

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4.1.1.3 Projektierung
4.1.1.33 Bewilligungsverfahren/Auflageprojekt

Grundlage: - Vorprojekt/Bauprojekt
Ziele: - Projekt bewilligt
- Kosten und Termine verifiziert
- Baukredit genehmigt

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung Gesamtleitung


- Sicherstellen der Bewilligungsfähigkeit des - Mithilfe bei Informationsanlässen
Projektes
- Mitarbeit bei Einspracheverhandlungen
- Abklärung des Umfangs aller erforderlichen
Bewilligungsunterlagen
- Einreichen des Bewilligungsgesuches

Beschrieb und Baugesuch Baugesuch


Visualisierung
- Erstellen der notwendigen Unterlagen - Darstellen des Projektes im Gelände (Profile)
- Abstecken der notwendigen Hauptpunkte
im Gelände

Gesuche für Spezialbewilligungen und Gesuche für Spezialbewilligungen und


Landerwerb Landerwerb
- Erstellen der Unterlagen für den Landerwerb - Mithilfe bei Verhandlungen mit Behörden
- Erstellen der Unterlagen für Spezialbewilli-
gungen und andere Gesuche

Bereinigung des Bauprojekts Bereinigung des Bauprojekts


- Anpassen des Bauprojektes an die Auflagen - Grundlegendes Überarbeiten des Projektes
im Bewilligungsverfahren aufgrund des Bewilligungsverfahrens

Kosten/ Bereinigung der Kosten


Finanzierung
- Anpassen der Kostenangaben an die Auflagen
im Bewilligungsverfahren

Termine Bereinigung der Termine


- Anpassen der Terminplanungen an die Auflagen
im Bewilligungsverfahren

Administration Dokumentation
- Zusammenstellen der Grundlagen, Ergebnisse
und Entscheide

Leistungen und - Genehmigen der Unterlagen und Mittel für die Baueingabe/Auflage
Entscheide - Genehmigen der Unterlagen für Gesuche
des Auftraggebers - Teilphasenabschluss: Festlegen des weiteren Vorgehens
- Beschaffen des Baukredites

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4.1.1.4 Ausschreibung
4.1.1.41 Ausschreibung, Offertvergleich, Vergabeantrag

Grundlagen: - Bauprojekt und Detailpläne


Ziel: - Vergabereife erreicht

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung Gesamtleitung


- Darlegen der möglichen Ausschreibungsver- - Beraten des Auftraggebers bei der Erstellung
fahren inkl. der erforderlichen Ablauf- und von Unternehmerverzeichnissen
Terminplanung
- Führen von Unternehmerverhandlungen
- Leiten und Koordinieren der Ausschreibungs-
arbeiten
- Organisieren von allfällig notwendigen Ver-
öffentlichungen
- Vorschlagen der Eignungs- und Zuschlags-
kriterien
- Entwurf für die Vertragstexte

Beschrieb und Erstellen der Ausschreibungsunterlagen


Visualisierung
- Beschaffen der notwendigen Unterlagen Dritter
(z.B. Werkleitungspläne)
- Abklären von Randbedingungen für Baustellen-
einrichtungen sowie für die Ver- und Entsor-
gung der Baustelle
- Festlegen von Bauablauf-, Bauverfahrens-,
Material- und Konstruktionskonzepten, soweit
sie für das Erstellen der Ausschreibungspläne
massgebend sind
- Ergänzen der Baupläne soweit für die Aus-
schreibung erforderlich (Umfang abhängig vom
Ausschreibungsverfahren)
- Formulieren der allgemeinen und besonderen
Ausführungsbestimmungen
- Erstellen des Leistungsverzeichnisses mit
Vorausmassen bzw. des Baubeschriebs

Vergleich der Angebote Vergleich der Angebote


- Materielle und rechnerische Kontrolle der - Fachliches Überprüfen von Unternehmer-
Angebote varianten
- Bereinigen der Angebote - Ergänzendes Erarbeiten von Plänen für
genehmigte Ausführungsvarianten
- Vergleich der Angebote hinsichtlich Qualität und
Quantität, der Einheitspreise, der Wirtschaftlich- - Mitwirkung bei Rechtsmittelverfahren
keit, der Ausführungsarten sowie hinsichtlich
Arbeitsorganisation und Fristen
- Erstellen eines Berichtes mit einem Vergleich
aller Angebote
- Vorschlag für die Vergabe

Kosten/ Kosten Kosten


Finanzierung
- Ermitteln und Begründen von Abweichungen - Aufstellen eines Zahlungsplanes
gegenüber dem Kostenvoranschlag
- Revision des Kostenvoranschlages

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4.1.1.4 Ausschreibung
4.1.1.41 Ausschreibung, Offertvergleich, Vergabeantrag (2)

Termine Termine
- Erstellen eines bereinigten Ablauf- und Termin-
planes gemeinsam mit den Unternehmern

Administration Administration der Ausschreibung Administration der Ausschreibung


- Zusammenstellen und Versenden der Unter- - Erfassen und Ablegen der eingegangenen
lagen Offerten
- Beantwortung technischer Fragen von - Sicherstellen von finanziellen Sicherheiten
Bewerbern
- Erstellen von Protokollen, Pendenzenlisten usw.

Leistungen und - Festlegen des Verfahrens und der Organisation für die Ausschreibung
Entscheide - Bestimmen der einzuladenden Unternehmer
des Auftraggebers - Festlegen der Kriterien zur Beurteilung der Angebote
- Genehmigen der Ausschreibungsunterlagen
- Vorgaben betreffend Provisorien, Etappierungen
- Verhaltensregeln bei Umbauten
- Wartungsverträge
- Genehmigen der revidierten Kostenermittlung
- Teilphasenabschluss: Definitiver Entscheid über die Realisierung,
Genehmigung der Vergabeanträge und Vergaben

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4.1.1.5 Realisierung
4.1.1.51 Ausführungsprojekt

Grundlagen: - Ausschreibungsunterlagen
- Bereinigte Angebote
Ziel: - Ausführungsreife erreicht

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung Gesamtleitung


- Sicherstellen der Verträglichkeit von zur - Planen und Durchführen von Bemusterungen
Ausführung vorgesehenen Varianten mit den
- Mithilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit
Projektanforderungen
- Erstellen eines Kontrollplanes
- Bereitstellen von Unterlagen für spezielle
Bewilligungen

Beschrieb und Projektgrundlagen


Visualisierung
- Beschaffen und Zusammenstellen ergänzender
und aktualisierter Unterlagen

Ausführungsunterlagen Ausführungsunterlagen
(Bei der Detailplanung und der planerischen - Bearbeiten von Varianten der Bauausführung
Bearbeitung von Unternehmervarianten ist die bzw. des Bauvorganges
Abgrenzung zwischen Ingenieur- und Unter-
- Anpassen des Ausführungsprojektes aufgrund
nehmerleistung gegebenenfalls im Detail fest-
von Fakten, die vor Beginn der Ausführung
zulegen.)
nicht oder nur mit unverhältnismässigem
- Definitives Berechnen und Dimensionieren aller Aufwand geklärt werden können
tragenden und nicht tragenden Elemente
- Nachweis der Tragsicherheit und Gebrauchs-
tauglichkeit
- Ausarbeiten aller konstruktiven Details
- Definitive Auswahl von Materialien, Ausrüs-
tungen usw. zusammen mit dem Auftraggeber Dokumente für Bauwerksbewirtschaftung
- Erstellen der Konstruktions- und Detailpläne - Erstellen von provisorischen Überwachungs-
und der zugehörigen Stück- und Materiallisten und Massnahmeplänen
als Grundlage für die Ausführung
- Erstellen von Absteckungsplänen
Landerwerb
- Übernehmen von Elementen aus Planungen
Dritter - Mitwirken beim Abschluss von Verträgen

Kosten/ Kosten
Finanzierung
- Erstellen eines definitiven Zahlungsplanes

Termine Termine
- Erstellen des definitiven Ausführungstermin-
planes

Administration Verträge und Dokumentation Dokumentation


- Zusammenstellen der Grundlagen, Ergebnisse - Mithilfe bei der Formulierung und beim
und Entscheide Abschluss von Verträgen mit Dritten

Leistungen und - Bewerten der Projektrisiken und Festlegen der QS-Schwerpunkte


Entscheide - Genehmigen der Projektorganisation und des PQM-Konzeptes
des Auftraggebers - Aufarbeiten und Zurverfügungstellen von Daten und Unterlagen
- Genehmigen der Ausführungs- und Detailpläne und der Projektänderungen
- Abschluss des Erwerbs von Grund und Rechten
- Genehmigen der Zahlungspläne; Freigabe des Baukredites
- Genehmigen des Ablauf- und Terminplanes
- Abschliessen der Werk- und Kaufverträge

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4.1.1.5 Realisierung
4.1.1.52 Ausführung

Grundlagen: - Definitive Ausführungs- und Detailpläne


- Werk- und Kaufverträge
Ziel: - Bauwerk gemäss Pflichtenheft und Vertrag erstellt

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung Gesamtleitung


- Umsetzen des projektbezogenen QM-Konzep- - Mithilfe bei der Öffentlichkeitsarbeit
tes bez. Ausführung und Änderungswesen
- Beantragen von Spezialabklärungen
- Einreichen der Gesuche um offizielle Kontrollen
- Erlassen von Ausführungsweisungen

Oberbauleitung Oberbauleitung
- Oberste allgemeine Leitung der Bauausführung - Spezielle Berichterstattung im zu verein-
barenden Umfang
- Verkehr mit Behörden, Ämtern und Dritten
- Abwickeln des Zahlungsverkehrs
- Ausfertigen der Werkverträge
- Herbeiführen grundsätzlicher Entscheide
- Periodisches Kontrollieren der Bauarbeiten auf
dem Platze
- Anordnen von Massnahmen bei technischen,
finanziellen oder terminlichen Abweichungen in
Absprache mit der örtlichen Bauleitung und der
Bauherrschaft
- Einholen von Garantieverpflichtungen
- Festlegen der Massnahmen zur Mängel-
behebung in Absprache mit der örtlichen
Bauleitung und der Bauherrschaft

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4.1.1.5 Realisierung
4.1.1.52 Ausführung (2)
Beschrieb und Bauleitung Bauleitung
Visualisierung
- Allgemeine Leitung und Überwachung der - Kontrolle der Absteckung des Unternehmers
Arbeiten auf der Baustelle (Qualität, Termine
und Kosten) im Rahmen der erteilten Kom-
petenzen und Verantwortungen
- Kontrollieren der Materialien und Lieferungen
- Kontrollieren der vorschriftsgemässen Ver-
wendung und Verarbeitung der Baumaterialien
- Veranlassen von Baukontrollen durch den
Projektverfasser, durch die beauftragten
Spezialisten und durch die Behörden
- Veranlassen von und Mitwirken bei Sicherheits-
kontrollen
- Beantragen und Überwachen der nötigen
Materialuntersuchungen
- Kontrollieren und Beurteilen des Baugrundes
im Einvernehmen mit den Spezialisten
- Übertragen der projektdefinierenden Haupt-
punkte und der Höhenfixpunkte ins Gelände
sowie gegebenenfalls die Veranlassung ihrer
Versicherung
- Anordnen und Kontrollieren von Regiearbeiten
und der entsprechenden Rapporte
- Prüfen der Unternehmerrechnungen
- Vorbereiten von Massnahmen bei technischen,
finanziellen oder terminlichen Abweichungen
- Anordnen und Durchführen von Korrekturmass-
nahmen
- Ausmassarbeiten
- Prüfen und Beurteilen von Nachträgen im
üblichen Rahmen
- Organisieren von Bemusterungen
- Durchführen und Auswerten der notwendigen
Messungen am Bauwerk und in der beein-
flussten Umgebung
- Durchführen und Auswerten von Funktions-
versuchen
- Laufendes Kontrollieren und Protokollieren von
eingetretenen Änderungen und von nachträglich
nicht mehr kontrollierbaren Arbeiten
- Planen und Durchführen von Abnahmen
- Feststellen von Mängeln, Anordnen von Mass-
nahmen und Fristen zu deren Behebung

Änderungswesen und Dokumentation über


das Bauwerk
- Überprüfen der Notwendigkeit von Projektände-
rungen aufgrund der laufenden Ausführung
- Sicherstellen der Nachführung der Ausführungs-
unterlagen

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4.1.1.5 Realisierung
4.1.1.52 Ausführung (3)

Kosten/ Kosten Kosten


Finanzierung
- Laufendes Überwachen der Baukosten- - Führen des Zahlungswesens
entwicklung - Führen der Baubuchhaltung
- Beschaffen von finanziellen Sicherheiten

Termine Termine
- Periodisches Nachführen des Ablauf- und
Terminplanes und der Terminprognose

Administration Dokumentation
- Aufstellen der Verträge mit den Unternehmern
und Lieferanten
- Erstellen der Protokolle der Bausitzungen
- Führen von Pendenzenlisten
- Führen des Baujournals
- Erstellen der Prüfprotokolle
- Führen von Mängellisten

Leistungen und - Genehmigen der Organisation, des Änderungswesens und des QS-Planes
Entscheide - Genehmigen der Standberichte
des Auftraggebers - Abnahme von Teilen von Bauwerken
- Genehmigen von Projekt- und Ausführungsänderungen
- Genehmigen von Mehr- und Minderkosten
- Genehmigen von Terminänderungen

30 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.1.1.5 Realisierung
4.1.1.53 Inbetriebnahme, Abschluss

Grundlage: - Gemäss Pflichtenheft und Vertrag erstelltes Bauwerk


Ziele: - Bauwerk übernommen und in Betrieb genommen
- Schlussabrechnung abgenommen
- Mängel behoben

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung Gesamtleitung


- Beiziehen und Koordinieren von Planern, Unter- - Mithilfe bei Informations- und Öffentlichkeits-
nehmern und Lieferanten, soweit dies für die arbeiten
gemeinsame Prüfung von Bauwerksteilen
erforderlich ist
- Überprüfen der Erbringung der im projekt-
bezogenen QM-Plan festgelegten Leistungen
- Einholen von erforderlichen definitiven
Bewilligungen

Beschrieb und Inbetriebnahme Inbetriebnahme


Visualisierung
- Planen, Organisieren und Begleiten der In- - Mitwirkung bei der Instruktion des Betriebs-
betriebsetzung des Bauwerkes oder von personals
Bauwerksteilen
- Vorbereiten und Durchführen der erforderlichen
Tests
- Vorbereiten und Durchführen der Abnahme
- Übergabe des Bauwerkes oder einzelner Bau-
werksteile an den Auftraggeber

Bauwerksakten Bauwerksakten
- Erstellen der Pläne des ausgeführten Bau- - Erstellen von Unterhaltsplänen
werkes durch Nachführung der Baupläne
- Erstellen von Betriebsinstruktionen
- Einholen der notwendigen Unterlagen von
Spezialisten: nachgeführte Pläne, Schema-
pläne, Gebrauchs- und Wartungsanweisungen
- Erstellen der Revisionspläne und des revidier-
ten Baubeschriebes
- Zusammenstellen von Unternehmerlisten

Mängelbehebung Mängelbehebung
- Feststellen von Mängeln, Erstellen und Nach- - Erbringen von Leistungen nach Ablauf
führen von Mängellisten der zweijährigen Rügefrist
- Rügen von Mängeln in Absprache mit dem - Beraten des Auftraggebers im Falle von
Auftraggeber Prozessen mit Dritten, Konkursen usw.
- Anordnen von Massnahmen und Fristen für
die Mängelbehebung
- Aufbieten der Unternehmer und Lieferanten
zur Mängelbehebung
- Überwachen der Arbeiten der Mängelbehebung

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4.1.1.5 Realisierung
4.1.1.53 Inbetriebnahme, Abschluss (2)

Kosten/ Kosten Kosten


Finanzierung
- Aufstellen, Nachprüfen und Bereinigen der - Aufstellen der Schlussabrechnung in anderer
Schlussabrechnung gemäss vereinbarter als der vereinbarten Art
Darstellungsart und Gliederung
- Bestimmen von Kostenkennwerten und
- Gegenüberstellen mit dem Kostenvoranschlag Zusammenstellung von Vergleichswerten
anderer Bauten
- Veranlassen von Freigaben, Verlängerung oder
Beanspruchung von Garantien - Erstellen von Subventionsabrechnungen
- Beschaffen von finanziellen Sicherheiten

Termine Termine
- Erstellen eines Terminplanes für die
Inbetriebsetzung
- Erstellen eines Terminprogrammes für die
Mängelbehebung
- Erstellen eines Übersichtsplanes über den
Ablauf der Garantien

Administration Dokumentation Dokumentation


- Zusammenstellen der für den Betrieb, für die - Nachführen der auf Datenträger gespeicherten
Überwachung und den Unterhalt erforderlichen Daten an Veränderungen der Betriebssoftware
Dokumente
- Archivieren der vom Ingenieur erstellten Bau-
werksakten in gebrauchsfähiger Form während
zehn Jahren ab Beendigung des Auftrages

Leistungen und - Festlegen der Organisation für die Inbetriebnahme


Entscheide - Übergabe und Bewirtschaftung
des Auftraggebers - Genehmigen der Betriebsbereitschaft
- Abnahme des Bauwerks
- Genehmigen und Übernehmen der Bauwerksakten
- Genehmigen der Mängelbehebung
- Genehmigen der Schlussabrechnung
- Genehmigen des Inbetriebnahmeprogramms
- Teilphasenabschluss: Inbetriebnahme des gebrauchstauglichen und mängelfreien Bauwerks

32 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.1.1.6 Bewirtschaftung
4.1.1.61/62 Betrieb/Erhaltung
(Bei grösseren Vorhaben ist die Projektierung und Realisierung der Erhaltungsmassnahmen
als eigenständiges Projekt zu behandeln.)

Grundlage: - Bauwerksakten mit vollständiger Dokumentation für die Bauwerksbewirtschaftung


Ziel: - Gebrauchstauglichkeit für definierten Zeitraum aufrechterhalten

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung
- Erarbeiten von Vorschlägen für die Formulie-
rung von Vorgaben und Zielen
- Erarbeiten eines Überwachungsplanes
- Abklären des Erhaltungswertes
- Koordination der Erhaltungs- und Mass-
nahmenplanung
- Erarbeiten von Vorschlägen für die Projekt-
organisation
- Erarbeiten von Pflichtenheften

Beschrieb und Massnahmen für die Erhaltung


Visualisierung
- Durchführen und Auswerten von
Überwachungstätigkeiten (Inspektionen,
Kontrollen und Prüfungen)
- Ausarbeiten der Erhaltungs- und Massnahme-
planung (Unterhalt und/oder Veränderung)
- Durchführen der vorgesehenen Massnahmen
- Nachführen der Bauwerksakten

Kosten/ Kosten
Finanzierung
- Erstellen von Finanzplanungen und Budgets
- Erstellen der Abrechnungen der Einzelmass-
nahmen
- Sicherstellen der Kosten- und Budgetkontrolle

Termine Termine
- Erstellen und Nachführen von Ablauf- und
Terminplänen

Administration Dokumentation
- Zusammenstellen aller Grundlagen,
Ergebnisse und Entscheide

Leistungen und - Genehmigen der Organisation und des Überwachungsplanes


Entscheide - Genehmigen der Prüfkriterien und Massnahmen
des Auftraggebers - Genehmigen der Budgets und der Abrechnung
- Finanzvorgaben, Controlling
- Genehmigen der Termine

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4.1.2 Teile von Bauwerken – Ingenieur als Spezialist
4.1.2.1 Strategische Planung
4.1.2.11 Bedürfnisformulierung, Lösungsstrategien
Grundlage: - Problemstellung
Ziele: - Bedürfnisse, Ziele und Rahmenbedingungen definiert
- Lösungsstrategie festgelegt

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Beschrieb und Analyse


Visualisierung
- Mithilfe bei der Aufstellung des Anforderungs-
kataloges
- Mithilfe bei der Beschaffung der notwendigen
Daten und Unterlagen im Fachbereich

Lösungsalternativen
- Darstellen von möglichen Lösungsstrategien
auf dem speziellen Fachgebiet
- Aufzeigen von Auswirkungen bei verschiede-
nen Handlungsalternativen

Kosten/ Kosten
Finanzierung
- Grobe Schätzung der finanziellen Auswirkun-
gen der verschiedenen Lösungsstrategien
aufgrund von Erfahrungswerten
- Aufzeigen der Einflüsse von Veränderungen
in den Vorgaben

Leistungen und - Klären der übergeordneten Ziele und Rahmenbedingungen


Entscheide - Aufarbeiten und Zurverfügungstellen von Unterlagen
des Auftraggebers - Formulieren der Bedürfnisse sowie der Ziele und Rahmenbedingungen
- Genehmigen des Analyseberichtes
- Entscheid über die Bewertungskriterien und deren Gewichtung
- Teilphasenabschluss: Festlegen der Lösungsstrategie

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4.1.2.2 Vorstudien
4.1.2.21 Machbarkeitsstudie, Projektdefinition

Grundlagen: - Bedürfnisse, Ziele, Rahmenbedingungen, Lösungsstrategie


Ziele: - Vorgehen und Organisation festgelegt
- Projektierungsgrundlagen definiert
- Machbarkeit nachgewiesen

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Beschrieb und Ziele und Rahmenbedingungen des Auftrag-


Visualisierung gebers
- Fachspezifische Teilanalyse der Aufgabe
- Mithilfe bei der Erarbeitung eines Anforde-
rungskataloges
- Aufzeigen möglicher fachspezifischer Konflikt-
situationen und Handlungsalternativen

Rahmenbedingungen des Standortes


- Mithilfe bei der Beschaffung und Aufarbeitung
der notwendigen Daten und Arbeitsunterlagen
- Durchführen von Bestandesaufnahmen

Machbarkeitsstudie
- Abklären von fachtechnischen Möglichkeiten
- Bearbeiten von möglichen Lösungsansätzen
- Skizzenhaftes Darstellen von Projektideen
- Mithilfe bei der Überprüfung der Machbarkeit
unter den gegebenen Bedingungen

Projektdefinition
- Dokumentation des fachtechnischen Teils des
Projektes aufgrund des gewählten Lösungs-
ansatzes

Kosten/ Kosten
Finanzierung
(Umfang, Methode und Genauigkeit sind zu
vereinbaren)
- Ermitteln der voraussichtlichen Investitions-
kosten (Kostenschätzung mit ± 25% Genauig-
keit)
- Mithilfe bei der Erstellung von Wirtschaftlich-
keitsberechnungen

Termine Termine
- Mithilfe bei der Erarbeitung eines Ablauf- und
Terminplanes

Leistungen und - Entscheid betreffend Projektorganisation, Vorgehen und Fachspezialisten


Entscheide - Aufzeigen der Schnittstellen zur Auftraggeberorganisation
des Auftraggebers - Genehmigen des Pflichtenheftes
- Bestimmen des Lösungsansatzes
- Genehmigen der Projektierungsgrundlagen
- Festlegen des Kostenrahmens oder des Kostendaches
- Genehmigen des Ablauf- und Terminplanes
- Grundsatzentscheid: Eintreten auf das Projekt

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4.1.2.2 Vorstudien
4.1.2.22 Auswahlverfahren

Grundlagen: - Projektpflichtenheft, Machbarkeitsstudie


Ziel: - Anbieter/Projekt ausgewählt, welche den Anforderungen am besten entsprechen

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Beschrieb und Durchführung des Auswahlverfahrens


Visualisierung
- Bereitstellen von fachspezifischen Unterlagen
für das Auswahlverfahren (Wettbewerbs-,
Ausschreibungs- oder Offertanfrage-Unter-
lagen)
- Mithilfe bei der Fragebeantwortung

Leistungen und - Festlegen des Auswahlverfahrens


Entscheide - Einladen des Beurteilungsgremiums und Bestimmen des Teilnehmerfeldes
des Auftraggebers - Genehmigen des Programmes und der Beilagen
- Genehmigen der Kosten und Kreditfreigabe
- Genehmigen der Termine
- Teilphasenabschluss: Festlegen des weiteren Vorgehens

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4.1.2.3 Projektierung
4.1.2.31/32 Vorprojekt / Bauprojekt
(Im forstlichen Projektablauf fallen die beiden Phasen Vorprojekt und Bauprojekt meist zusammen.)
Grundlagen: - Projektpflichtenheft
- Machbarkeitsstudie
- evtl. Vorentscheide der Bewilligungsbehören
- Projektierungsgrundlagen
- evtl. Resultat eines Auswahlverfahrens
Ziel: - Projekt bezüglich Konzeption, Wirtschaftlichkeit und Kosten optimiert

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung
- Mithilfe bei der Festlegung des projekt-
bezogenen QM
- Beantragen von Spezialabklärungen

Beschrieb und Projektgrundlagen Projektgrundlagen


Visualisierung
- Überprüfen/Hinterfragen der bisherigen - Durchführen spezieller Untersuchungen zur
Unterlagen und Vorgaben in fachspezifischen Ergänzung der Grundlagen, insbesondere
Belangen Zustandsanalysen, anspruchsvollere Ver-
messungsaufgaben usw.
- Beschaffen und Zusammenstellen ergänzender
Unterlagen - Mitwirken bei der Erarbeitung des Nutzungs-
und Sicherheitsplan
- Veranlassen von notwendigen Ergänzungen
der fachspezifischen Grundlagen
- Bestandesaufnahmen und Zustandsanalysen,
soweit sie im primären Aufgabengebiet des
Ingenieurs liegen
Projektkonzepte
- Erstellen der Unterlagen zu Festlegung
der Fachkonzepte wie:
- statische und konstruktive Konzepte
- Konzepte für Erschliessung, Ver- und
Entsorgung
- Konzepte für die bauliche Erhaltung

Ausführungsvarianten und deren Bewertung Ausführungsvarianten und deren Bewertung


- Konkretisieren der Projektidee durch Festlegen - Durchführen von ausserordentlichen Unter-
der gestalterischen und konstruktiven Lösungs- suchungen (z.B. Modellversuche)
varianten
- Mithilfe bei der Erstellung eines Umwelt-
- Erarbeiten von entsprechenden Konstruktions- verträglichkeitsberichtes
und Materialkonzepten
- Bearbeiten spezieller Bewertungs- und Beur-
- Überschlagsmässiges Berechnen und Dimen- teilungsverfahren (Nutzwertanalysen usw.)
sionieren der Konstruktion und Festlegen der
massgebenden Abmessungen sowie Durch-
führen aller dazu notwendigen Nachweise
bezüglich Tragsicherheit, Gebrauchstauglichkeit
und Dauerhaftigkeit
- Ermitteln von Vorausmassen
- Erbringen der notwendigen Nachweise betr.
Sicherheit usw. und Beantragen von ausser-
ordentlichen Untersuchungen
- Bereitstellen der fachspezifischen Beiträge zu
Konzepten betr. Umweltschutzmassnahmen
- Überprüfen der Betriebstauglichkeit
- Beurteilen und Bewerten der möglichen
Varianten im eigenen Fachgebiet

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4.1.2.3 Projektierung
4.1.2.31/32 Vorprojekt / Bauprojekt (2)

Vorprojekt/Bauprojekt
- Bereinigen der Konzepte nach den Entschieden
des Auftraggebers
- Erstellen aller notwendigen Pläne, Nachweise
und Berichte für die ausgewählte Variante

Kosten/ Kosten
Finanzierung
(Umfang, Methode und Genauigkeitsgrad sind
jeweils speziell zu vereinbaren. Üblicherweise
wird im Vorprojekt mit einer Genauigkeit von
20% gerechnet)
- Schätzen der Baukosten aufgrund von
Erfahrungen

Termine Termine
- Mithilfe bei der Erarbeitung eines generellen
Ablauf- und Termin- und Realisierungspro-
grammes

Leistungen und - Aufarbeiten und Zurverfügungstellen von Daten und Unterlagen


Entscheide - Genehmigen der Projektorganisation sowie des PQM- und Informationskonzeptes
des Auftraggebers - Analysieren der Projektrisiken und Festlegen der QS-Schwerpunkte
- Entscheide über die Bewertungskriterien und deren Gewichtung
- Beurteilen der formalen, funktionalen und qualitativen Aspekte
- Genehmigen des Vorprojektes/Bauprojektes
- Verfeinern der Ziele
- Vorgeben der Genauigkeit der Kostenermittlung
- Genehmigen der Kosten, Verfeinern der Kostenziele
- Genehmigen der Termine, Verfeinern der Terminziele
- Teilphasenabschluss: Entscheid über die weiterzuverfolgenden Projektvariante
unter Einbezug der Kriterien Klarheit, Tauglichkeit und Akzeptanz

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4.1.2.3 Projektierung
4.1.2.33 Bewilligungsverfahren/Auflageprojekt

Grundlage: - Vorprojekt/Bauprojekt
Ziele: - Projekt bewilligt
- Kosten und Termine verifiziert
- Baukredit genehmigt

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Beschrieb und Baugesuch


Visualisierung
- Erstellen der fachspezifischen notwendigen
Unterlagen

Bereinigen des Bauprojekts


- Fachspezifisches Anpassen des Bauprojektes
an die Auflagen im Bewilligungsverfahren

Leistungen und - Genehmigen der Unterlagen und Mittel für die Baueingabe/Auflage
Entscheide - Genehmigen der Unterlagen für Gesuche
des Auftraggebers - Teilphasenabschluss: Festlegen des weiteren Vorgehens

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4.1.2.4 Ausschreibung
4.1.2.41 Ausschreibung, Offertvergleich, Vergabeantrag

Grundlagen: - Bauprojekt und Detailpläne


Ziel: - Vergabereife erreicht

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Beschrieb und Erstellen der Ausschreibungsunterlagen


Visualisierung
- Festlegen von fachspezifischen Bauablauf-,
Bauverfahrens-, Material und Konstruktions-
konzepten, soweit sie für das Erstellen der
Ausschreibungspläne massgebend sind
- Ergänzen der fachspezifischen Baupläne, soweit
für die Ausschreibung erforderlich (Umfang
abhängig vom Ausschreibungsverfahren)
- Mithilfe bei der Formulierung der allgemeinen
und besonderen Ausführungsbestimmungen
- Erstellen des Leistungsverzeichnisses im
Fachbereich
- Bestimmen der entsprechenden Vorausmasse

Vergleich der Angebote Vergleich der Angebote


- Mithilfe beim Angebotsvergleich im Fachgebiet - Fachliches und rechnerisches Überprüfen von
Unternehmervarianten
- Empfehlung für die Vergabe im Fachgebiet
- Allfälliges ergänzendes Erarbeiten von Plänen
für genehmigte Ausführungsvarianten
- Mitwirken bei Rechtsmittelverfahren

Leistungen und - Festlegen des Verfahrens und der Organisation für die Ausschreibung
Entscheide - Bestimmen der einzuladenden Unternehmer
des Auftraggebers - Festlegen der Kriterien zur Beurteilung der Angebote
- Genehmigen der Ausschreibungsunterlagen
- Vorgaben betreffend Provisorien, Etappierungen
- Verhaltensregeln bei Umbauten
- Wartungsverträge
- Genehmigen der revidierten Kostenermittlung
- Teilphasenabschluss: Definitiver Entscheid über die Realisierung,
Genehmigung der Vergabeanträge und Vergaben

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4.1.2.5 Realisierung
4.1.2.51 Ausführungsprojekt

Grundlagen: - Ausschreibungsunterlagen
- Bereinigte Angebote
Ziel: - Ausführungsreife erreicht

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung
- Mithilfe beim Planen und Durchführen von
Bemusterungen

Beschrieb und Ausführungsunterlagen Ausführungsunterlagen


Visualisierung
Bei der Detailplanung und der planerischen - Bearbeiten von Varianten der Bauausführung
Bearbeitung von Unternehmervarianten ist die bzw. des Bauvorganges
Abgrenzung zwischen Ingenieur- und Unterneh-
- Fachliches und rechnerisches Überprüfen und
merleistung gegebenenfalls im Detail festzulegen
Beurteilen von Vorschlägen des Unternehmers
- Definitives Berechnen und Dimensionieren aller zu alternativen Ausführungsvarianten und
vom Spezialisten zu bearbeitenden Elemente -details
- Nachweis der Tragsicherheit und Gebrauchs- - Erstellen von Absteckungsplänen
tauglichkeit
- Abgabe von Ausführungsunterlagen nach
- Ausarbeiten aller konstruktiven Details besonderen Vorgaben des Auftraggebers
- Definitive Auswahl von Materialien, Ausrüstun-
gen usw. zusammen mit dem Projektleiter
- Erstellen der Konstruktions- und Detailpläne
und der zugehörigen Stück- und Materiallisten
als Grundlage für die Ausführung
- Übernehmen von Elementen aus Planungen
Dritter
- Kontrollieren der von Dritten angefertigten
Fabrikations- und Werkstattpläne im Hinblick
auf die Übereinstimmung mit den Ingenieur-
plänen

Leistungen und - Bewerten der Projektrisiken und Festlegen der QS-Schwerpunkte


Entscheide - Genehmigen der Projektorganisation und des PQM-Konzeptes
des Auftraggebers - Aufarbeiten und Zurverfügungstellen von Daten und Unterlagen
- Genehmigen der Ausführungs- und Detailpläne und der Projektänderungen
- Abschluss des Erwerbs von Grund und Rechten
- Genehmigen der Zahlungspläne; Freigabe des Baukredites
- Genehmigen des Ablauf- und Terminplanes
- Abschliessen der Werk- und Kaufverträge

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4.1.2.5 Realisierung
4.1.2.52 Ausführung

Grundlagen: - Definitive Ausführungs- und Detailpläne


- Werk- und Kaufverträge
Ziel: - Bauwerk gemäss Pflichtenheft und Vertrag erstellt

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Beschrieb und Baukontrolle


Visualisierung
(über die vom Ingenieur bearbeiteten Bauteile)
- Kontrolle der Ausführung
- Kontrolle der vorschriftsgemässen Verwendung
und Verarbeitung der Baumaterialien
- Periodisches Überwachen der Bauausführung,
soweit sie Einfluss auf die vom Ingenieur be-
arbeiteten Bereich hat
- Beraten der Bauleitung und Mitwirken bei der
Festlegung des Bauvorganges
- Beantragen der nötigen Materialunter-
suchungen
- Teilnahme an Bausitzungen, soweit sie die vom
Ingenieur bearbeiteten Bauteile betreffen

Änderungswesen und Dokumentation über


das Bauwerk
- Überprüfen der Notwendigkeit von Projektände-
rungen aufgrund der laufenden Ausführung
- Sicherstellen der Nachführung der Ausführungs-
unterlagen

Kosten
- Beihilfe bei der Abrechnung

Leistungen und - Genehmigen der Organisation, des Änderungswesens und des QS-Planes
Entscheide - Genehmigen der Standberichte
des Auftraggebers - Abnahme von Teilen von Bauwerken
- Genehmigen von Projekt- und Ausführungsänderungen
- Genehmigen von Mehr- und Minderkosten
- Genehmigen von Terminänderungen

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4.1.2.5 Realisierung
4.1.2.53 Inbetriebnahme, Abschluss

Grundlage: - Gemäss Pflichtenheft und Vertrag erstelltes Bauwerk


Ziele: - Bauwerk übernommen und in Betrieb genommen
- Schlussabrechnung abgenommen
- Mängel behoben

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Beschrieb und Inbetriebnahme


Visualisierung
- Mithilfe bei der Vorbereitung und Durchführung
von erforderlichen Tests

Bauwerksakten Bauwerksakten
- Liefern der Unterlagen für die Erstellung der - Mithilfe bei der Erstellung von Unterhaltsplänen
Pläne des ausgeführten Bauwerkes

Mängelbehebung
- Mithilfe bei der Erstellung von Mängellisten

Dokumentation Dokumentation
- Archivieren der vom Ingenieur erstellten Bau- - Nachführen der auf Datenträger gespeicherten
werksakten in gebrauchsfähiger Form während Daten an Veränderungen der Betriebssoftware
zehn Jahren ab Beendigung des Auftrages

Leistungen und - Festlegen der Organisation für die Inbetriebnahme


Entscheide - Übergabe und Bewirtschaftung
des Auftraggebers - Genehmigen der Betriebsbereitschaft
- Abnahme des Bauwerks
- Genehmigen und Übernehmen der Bauwerksakten
- Genehmigen der Mängelbehebung
- Genehmigen der Schlussabrechnung
- Genehmigen des Inbetriebnahmeprogramms
- Teilphasenabschluss: Inbetriebnahme des gebrauchstauglichen und mängelfreien Bauwerks

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4.1.2.6 Bewirtschaftung
4.1.2.61/62 Betrieb/Erhaltung

Grundlage: - Bauwerksakten mit vollständiger Dokumentation für die Bauwerksbewirtschaffung


Ziel: - Gebrauchstauglichkeit für definierten Zeitraum aufrechterhalten

Leistungsbereiche Grundleistungen Besonders zu vereinbarende Leistungen

Organisation Gesamtleitung
- Mithilfe bei der Erarbeitung eines Über-
wachungsplanes
- Mithilfe bei der Abklärung des Erhaltungs-
wertes

Beschrieb und Massnahmen für die Erhaltung


Visualisierung
- Erarbeiten von Vorschlägen für die Durch-
führung und Auswertung von Prüfungen
- Durchführen und Auswerten von
Überwachungstätigkeiten (Inspektionen,
Kontrollen und Prüfungen)
- Mithilfe bei der Ausarbeitung der Erhaltungs-
und Massnahmeplanung (Unterhalt und/oder
Veränderung)
- Durchführen der vorgesehenen Massnahmen
- Liefern der Unterlagen für die Nachführung
der Bauwerksakten

Kosten/ Kosten der Massnahmen


Finanzierung
- Mithilfe bei der Abrechnungen der Einzel-
massnahmen

Termine Termine der Massnahmen


- Mithilfe bei der Erstellung und Nachführung
von Ablauf- und Terminplänen

Leistungen und - Genehmigen der Organisation und des Überwachungsplanes


Entscheide - Genehmigen der Prüfkriterien und Massnahmen
des Auftraggebers - Genehmigen der Budgets und der Abrechnung
- Finanzvorgaben, Controlling
- Genehmigen der Termine

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Seite
Art. 4.2 Forstliche Planung 46
4.2.1 Waldentwicklungsplan 46
4.2.1.1 Vorbereitung 46
4.2.1.11 Bedürfnisformulierung, Auftragsdefinition 46
4.2.1.2 Strategische Disposition 47
4.2.1.21 Erfassung Ist-Zustand, Situationsanalyse 47
4.2.1.22/23 Formulierung Ziele und Rahmenbedingungen/strategischer Ansatz 49
4.2.1.3 Konzeption 50
4.2.1.31 Lösungsmöglichkeiten 50
4.2.1.32 Auswahl der Lösung 51
4.2.1.33 Ausarbeitung 52
4.2.1.4 Bewilligung 53
4.2.1.41 Umsetzungsentscheid 53
4.2.1.42 Genehmigungs- und Rechtsmittelverfahren 54
4.2.1.5 Realisierung 55
4.2.1.51 Umsetzung 55
4.2.1.6 Begleitung 56
4.2.1.61/62 Erfolgskontrolle/Anpassungen 56
4.2.1.7 Frei einsetzbare Teilphase 57
4.2.1.F 3 Betreuung und Unterstützung von Arbeits- und Leitgruppen 57

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4.2 Forstliche Planung
4.2.1 Waldentwicklungsplan
4.2.1.1 Vorbereitung
4.2.1.11 Bedürfnisformulierung, Auftragsdefinition
Grundlage: - Wahrnehmung des Bestehens eines Problems oder eines Handlungsbedarfs
Ziele: - Problem/Handlungsbedarf erkannt, Bedürfnisse formuliert, Auftrag erteilt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

111 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Vorschlag Projektorganisation

112 Karte mit Perimeter Provisorischer Grundlagen


Beschrieb und Perimeterentscheid  Definition und Abgrenzung des
Visualisierung Schema Datenorganisation Perimeters
 Ausgangslage analysieren
 Planungsinhalte und -ergebnisse
festlegen
 Klärung der Datenverwaltung
(Quellen, Datenherren, Datenflüsse)
 Koordination mit anderen Planungen
sicherstellen

Grundzüge Gutheissung Informationskonzept


Informationskonzept Informationskonzept  Vorschlag Grundstrategie Information
und Öffentlichkeitsarbeit

113 Offerte für Leistungen Offerte


Kosten/ Beauftragter  Erstellung einer Offerte
Finanzierung  Erstellung einer groben Kosten-
Kostenperspektive für perspektive
das gesamte Vorhaben

114 Ablaufplan mit Meilen- Absegnung Meilensteine Terminplanung


Termine steinen  Ablaufplan ausarbeiten
Grundsatzentscheid über  Einbindung Arbeitsgruppen planen
Art und Weise der Ein- Art der Einbindung der
bindung der Arbeitsgruppen Arbeitsgruppen

115 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Ergebnisse
und Entscheide

116 Auftrag erteilt


Phasenabschluss

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4.2.1.2 Strategische Disposition
4.2.1.21 Erfassung Ist-Zustand, Situationsanalyse

Grundlagen: - Berichterstattung über Problemstellung, Auftrag


Ziele: - Ist-Zustand hinreichend erfasst, relevante Gegebenheiten und Handlungsspielräume erkannt,
Information vorbereitet

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

211 Entscheid über Leitgruppe Gesamtleitung


Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Vorschlag Leitgruppe

Pflichtenhefte der Arbeits- Entscheid über Arbeits- Organisation und Betreuung


gruppen gruppen  Vorschlag Arbeitsgruppen
 Vorbereitung der Pflichtenhefte der
Moderationskonzept Genehmigen des Arbeitsgruppen
Moderationskonzeptes  Vorbereitung eines Moderations-
konzeptes

212 Konzept Information und Absegnung Informations- Information


Beschrieb und Öffentlichkeitsarbeit konzept  Konzept für Information (Beteiligte und
Visualisierung Betroffene) und Öffentlichkeitsarbeit
Medieninformationen ausarbeiten
 Medieninformationen verfassen
Rundschreiben  Information regionaler Organisationen
 Vorbereitung und Versand von Orientie-
rungen und Befragungen an Beteiligte
und Betroffene

Konzept Mitwirkung mit Absegnung Mitwirkungs- Mitwirkung3


Pflichtenheft und konzept  Erarbeitung Konzept Mitwirkung, mit
Moderationskonzept Pflichtenheft für die Beteiligten und
Moderationskonzept

Vorhandene Daten sind Verschaffung des Zugangs Vorhandene Daten auflisten


identifiziert, qualifiziert, zu den Grundlagen  Identifizierung
lokalisiert, zugänglich  Lokalisierung
 Sammlung

Rohdaten Entscheid über zu Fehlende Daten erheben


erhebende Daten  Inventuren
Beschreibung der Methode  Erhebungen (auch Interessengruppen)
Entscheid über Einbindung  Studien
Arbeitsgruppen  Untersuchungen, Stichproben, Be-
fragungen (z.B. auch in Arbeitsgruppen)
 Methodenentwicklung

Dokumentierte Grundlagen- Daten organisieren


daten  Aufbau der Grundlagendaten
 Sortieren
Verzeichnisse  Klassifizieren

Liste mit Schlüsselwörtern

3
Die Leistungen für ein umfassendes Mitwirkungsverfahren sind als frei einsetztbare Teilphase 4.2.3.7.F2 ausführlich beschrieben.

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4.2.1.2 Strategische Disposition
4.2.1.21 Erfassung Ist-Zustand, Situationsanalyse (2)

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

Inventur-/ Daten auswerten


Untersuchungsergebnisse  Analyse und Synthese der Daten
 Kartographische Darstellung
Karten  Statistische Auswertung

Grafiken

Tabellen

Bericht Entscheid über zu ver- Daten interpretieren


wendende Grundlagen  Modellierung
 Simulation
 Vergleich
 Übersicht

Analysebericht Darstellung der Ergebnisse


 Anspruchserfassung an den Wald
Kartographische  Waldfunktionenanalyse
Darstellung der Grundlagen

213 Kostenplan für Dritte Kosten


Kosten/  Erarbeiten Kostenaufwand für Finan-
Finanzierung zierung Dritter für Information

214 Terminplan Öffentlichkeits- Absegnung Terminplan Termine


Termine arbeit und Information Öffentlichkeitsarbeit  Planung Ablauf und Meilensteine
Öffentlichkeitsarbeit

215 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Ergebnisse
und Entscheide

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4.2.1.2 Strategische Disposition
4.2.1.22/23 Formulierung Ziele und Rahmenbedingungen/strategischer Ansatz

Grundlagen: - Bericht über Ist-Zustand, Gesamtsituation und Handlungsspielräume


Ziele: - Ziele, Systemabgrenzung und Randbedingungen definiert, Lösungsfeld erkannt, Lösungsansätze
ausgewählt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

231 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Organisation Mitwirkung

232 Richtlinien für die weitere Entscheid Richtlinien Richtlinien


Beschrieb und Bearbeitung  Erarbeiten von Richtlinien zur weiteren
Visualisierung Ausarbeitung des WEP aufgrund der
Gesamtsituation, inklusive Pflichtenheft
für die Moderation

Leitbild Entscheid Strategien und Leitbild


Waldfunktionen  Überlegungen zum Leitbild
Definition Waldfunktionen zur allgemeinen Zielsetzung
 Entwicklung des Leitbildes
Übersicht Waldfunktionen  Grundlegende Analyse der Wald-
und deren Bedeutung im funktionen im Gebiet
Gebiet  Erarbeiten von Richtlinien für die
Sicherstellung der Erfüllung der
Richtlinien für die Umset- Waldfunktionen
zung der Waldfunktionen

Karte mit definitivem Pro- Definitiven Perimeter fest-Perimeter und Festlegungen


jektperimeter legen  Aufarbeiten
der Grundlagen und
Zusatzinformationen für den Karten-
Karte der Objekte mit nicht Festlegung der berücksich- entscheid
verhandelbaren (Vorrang-) tigten Genauigkeit der  Vorrangfunktionen ohne Spielraum
Funktionen Grundlagen festlegen (z.B. Schutzfunktion)
 Ausscheiden von Objekten mit
Entscheid über Vorrang- bestimmten (Vorrang-)Funktionen
funktionen ohne Spielraum (Kartengrundlage)

233
Kosten/
Finanzierung

234 Terminplan WEP Absegnung Terminplan Termine


Termine  Überprüfung Terminplanung für
Terminplan Arbeitsgruppen WEP-Erarbeitung
 Terminplanung für Arbeitsgruppen

235 Dokumentation Dokumentation


Administration  Dokumentationder Entscheide
und Festlegungen

236 Leitbild WEP


Phasenabschluss
Randbedingungen für
weitere Bearbeitung

Perimeter

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4.2.1.3 Konzeption
4.2.1.31 Lösungsmöglichkeiten

Grundlagen: - Szenarien, Lösungsfeld, Lösungsstrategie


Ziel: - Mögliche Lösungen und/oder Varianten erarbeitet

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

311 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Betreuung und Organisation Arbeits-
gruppen

312 Objekte mit Vorrang- Entscheid über Objekte Vorrangfunktionen


Beschrieb und funktionen festgelegt mit Vorrangfunktion  Objekte mit Vorrangfunktionen
Visualisierung erarbeiten
Karte der Objekte mit  Begehung einzelner Objekte zur
(Vorrang-)Funktion Abklärung von Detailfragen

Übersicht Konfliktfälle Zurkenntnisnahme Konfliktblätter


Konfliktblätter  Übersicht über die Konfliktfälle erstellen
Generelle Lösungsstrate-  Entwicklung von Lösungsstrategien
gien für die wichtigsten Entscheid über generelle für die wichtigsten Konflikttypen
Konfliktfälle Lösungsstrategien

313
Kosten/
Finanzierung

314 Terminplan Behandlung Absegnung Terminplan Termine


Termine Konfliktfälle  Erarbeiten Terminplan für die Behand-
lung der Konfliktfälle in den Arbeits-
gruppen

315 Protokolle der Begehungen Dokumente


Administration  Dokumentation der Begehungen
Protokolle der moderierten
Workshops

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4.2.1.3 Konzeption
4.2.1.32 Auswahl der Lösung

Grundlagen: - Lösungsmöglichkeiten und Varianten


Ziele: - Lösung evaluiert, Vorprüfung durchgeführt und weiterzuverfolgende Varianten ausgewählt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

321 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

322 Kosten-Nutzen-Analyse Lösungen prüfen


Beschrieb und bezüglich der Waldentwick-  Beurteilungder Konsequenzen für
Visualisierung lung und der Waldbewirt- die Waldentwicklung
schaftung in einzelnen  Begehung einzelner Objekte zur
Objekten Abklärung von Detailfragen

Lösungsmöglichkeiten Mitarbeit in der Bearbeitung Konfliktfälle bearbeiten


bezüglich Konfliktfällen der Konfliktfälle  Präzisierung der Konfliktinhalte mit den
Interessenparteien (beruhend auf der
Lösungsvarianten Verhandlungen mit Parteien vorgängigen Anspruchserfassung)
 Ausarbeitung von Lösungsvarianten
Lösungsentscheide Entscheid über Lösungen  Begehung und Bereinigung von Kon-
(Beschlussprotokoll) flikten soweit möglich

Protokolle der moderierten


Workshops

Konfliktblätter Entscheid über Einzel- Beurteilung Stand Konfliktfälle


Bereinigte Übersicht objekte  Herleitung der ungelösten Fälle im
Konfliktblätter Hinblick auf die Konfliktblätter
 Vorschläge über Weiterbearbeitung
oder Stehenlassen von Konfliktfällen

Ergänzte Karte mit Entscheid über zusätzliche Vorrangfunktion


Objekten mit Vorrang- Objekte mit Vorrangfunktion  Ergänzung der Objekte mit Vorrang-
funktion funktion

Grobkonzept Kontrolle/ Kontrolle


Zielüberprüfung  Entwurf Grobstruktur Kontrollkonzept
für die Umsetzung

323 Kostenschätzung einzelner Kosten


Kosten/ Massnahmen  Erarbeitung
Kostenschätzungen für
Finanzierung Massnahmen und Umsetzung typischer
Objekte

324
Termine

325 Protokolle der Konflikt- Dokumentation


Administration gespräche  Dokumentation der Bearbeitung
der Konfliktfälle

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4.2.1.3 Konzeption
4.2.1.33 Ausarbeitung

Grundlage: - Vorschlag für Lösung und weiterzuverfolgende Varianten


Ziel: - Ausgewählte Lösung ausgearbeitet und bereinigt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

331 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

332 Definitive Liste Konflikt- Entscheid über Bestehen- Weiterverfolgung Konfliktfälle


Beschrieb und blätter lassen von Konflikten  Lösungsvarianten und Vorgehens-
Visualisierung konzeption in Konfliktfällen erarbeiten
Lösungsstrategien für Kon-
flikte über Genehmigungs-
zeitpunkt des WEP hinaus

Plan mit Text und Karte Prüfen Planinhalte Erarbeitung Teilelemente WEP
 Formulierung des Leitbildes (Ziele und
Objektblätter Strategien)
 Redaktion und Überarbeitung des
Konfliktblätter (mit un- Plantextes
gelösten Konflikten)  Darstellung der Hauptergebnisse auf
Kartengrundlagen
Umsetzungskonzept  Ausarbeitung von Objekt- und Konflikt-
blättern
 Ausarbeitung eines Umsetzungs-
konzeptes mit Zuständigkeiten und
Zeitplan

Kontrollkonzept Bestimmen der Methoden, Kontrolle


Kriterien und Indikatoren  Ausarbeitung eines Kontrollkonzeptes
Indikatorenliste mit Verantwortlichkeiten, Methoden
und Kontrollkriterien
Schwellenwerte  Herleitung der Zielgrössen für die
(für Reaktion) Evaluation der Wirkung

333
Kosten/
Finanzierung

334
Termine

335 Dokumentation (Anhang) Dokumentation


Administration  Ausarbeitung
von verschiedenen
Dokumenten (Anhang)

336 Einzelelemente des


Phasenabschluss WEP-Produktes:

Leitbild

Vorrangfunktionen

Objektblätter

Konfliktblätter

52 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.1.4 Bewilligung
4.2.1.41 Umsetzungsentscheid

Grundlagen: - Darstellung der Lösung und ihrer Auswirkungen, Kosten, Wirtschaftlichkeit, Termine
Ziele: - Projekt bewilligt, Kosten und Termine verifiziert, Kredit erteilt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

411 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen
gemäss Art. 3.4.1

412 Über Inhalt und offene Entscheid über noch Lösung ausarbeiten
Beschrieb und Fragen WEP entschieden bestehende Varianten  Ausarbeitung des Berichts
Visualisierung  Aufzeigen der Konsequenzen und
Massnahmen gestützt auf die erfolgte
Planung

Unterlagen Kontrolltätigkeit Entscheid über Kontroll- Kontrolle


konzept  Kontrollkonzept fertigstellen

WEP-Dokument Entscheid über «Einrei- Unterlagen


chung» des Projektes zur  Fertigstellung WEP zum Entscheid
Auflage und Genehmigung Auftraggeber

Konzept Information und Information


Öffentlichkeitsarbeit für  Erarbeitung Konzept Information und
Auflage Öffentlichkeitsarbeit für die Auflage

413 Kostenschätzung Entscheid über groben Kosten


Kosten/ Umsetzung WEP Kostenplan  Herleitung
der Umsetzungskosten
Finanzierung der geplanten Massnahmen und der
Weiterbearbeitung von Konfliktblättern

414 Grober Terminplan Terminplanung


Termine Umsetzung WEP  Erarbeitung Terminplan Umsetzung
WEP und Bearbeitung Konfliktblätter
Grober Terminplan
Bearbeitung Konfliktblätter

415
Administration

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4.2.1.4 Bewilligung
4.2.1.42 Genehmigungs- und Rechtsmittelverfahren

Grundlagen: - Bewilligtes Projekt, erteilter Kredit


Ziele: - Genehmigung erteilt, Rechtsstreite entschieden

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

421 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

422 Auflageexemplare erstellt Entscheid über Dokumente Planauflage


Beschrieb und  Planauflage vorbereiten
Visualisierung Auflageinformationen  Organisation des Versandes und der
erstellt Information (Ausschreibung)
 Organisation von Pressekonferenzen
Schreiben zur Ankündigung  Medieninformationen verfassen
der Planauflage  Vorbereitung und Durchführung von
Exkursionen und Ausstellungen
Dokumentation Presse-
konferenzen

Medieninformationen

Bericht Auswertung Auflage Entscheid Änderungen Planauflage auswerten


 Auswertung der Auflage
Antwortschreiben an die Entscheid Antwortschreiben  Vorbereitung der Beantwortung von
Verfasser von Eingaben Eingaben
 Ausarbeitung des Berichts zur Auflage

Entscheid Genehmigungs- Überarbeitung Plan


exemplar  Anpassung des Plans und der
Dokumente aufgrund der relevanten
Eingaben und Anregungen

Überarbeiteter Plan für Abnahme Genehmigungs- Genehmigung


Genehmigung plan  Plan für Genehmigung ausarbeiten
 Genehmigung begleiten
Genehmigungsverfahren
einleiten und begleiten

423 Kostenplan für Dritte Kosten


Kosten/  Erarbeitung Kostenaufwand für
Finanzierung Finanzierung Dritter (Umsetzung,
Information)

424 Terminplan Umsetzung Termine


Termine WEP  Verfeinerung
Planung der zeitlichen
Umsetzung WEP

425 Dokumentation Projekt- Dokumentation


Administration abschluss  Abschluss der Planung

426 Genehmigter Wald-


Phasenabschluss entwicklungsplan

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4.2.1.5 Realisierung
4.2.1.51 Umsetzung

Grundlagen: - Bewilligtes und genehmigtes Projekt, erteilter Kredit, Termine


Ziele: - Projekt umgesetzt, Anleitungen für Begleitung erstellt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

511 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

512 Versand Entscheid über Information


Beschrieb und Orientierungsaktivitäten  Organisation des Verteilers und
Visualisierung Orientierungsveranstaltung Versand der definitiven Fassung
 Orientierung der Öffentlichkeit über
Pressemitteilung die Genehmigung und Umsetzung
 Vorbereitung und Durchführung von
Exkursion etc. Exkursionen oder Ausstellungen

Objektblätter Entscheid über Konflikt- Bearbeitung von Konfliktblättern


(aus bereinigten Konflikten) lösungen  Konfliktfälle
gemäss Konfliktblätter
bearbeiten und bereinigen

Nachführungsdokumente Entscheid über Nachführung Genehmigung


Nachführungsdokumente  Nachführung der Genehmigung
vorbereiten und durchführen

513 Kostenschätzung Umset- Kosten


Kosten/ zung bereinigte Konflikt-  Kostenherleitung Umsetzung bereinigte
Finanzierung blätter Konfliktblätter

514 Terminplan Umsetzung der Termine


Termine Lösungen für die Konflikt-  Umsetzung gelöste Konfliktblätter
blätter planen

515 Dokumentation
Administration  Dokumentieren Konfliktlösungen

516 Konfliktfälle gemäss


Phasenabschluss WEP behandelt

Massnahmen aus dem


WEP umgesetzt

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4.2.1.6 Begleitung
4.2.1.61/62 Erfolgskontrolle/Anpassungen

Grundlage: - Umgesetztes Projekt


Ziele: - Erfolg kontrolliert, Anpassungsbedarf festgestellt/Projekt angepasst, Anpassungen ausgeführt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

621 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Konzipieren der Erfolgskontrolle und
der Revision

622 Erfolgsstand in bestimmten Zurkenntnisnahme der Kontrolltätigkeit


Beschrieb und Zeitpunkten, Erfolgs- Ergebnisse der Kontrolle  Evaluation der Wirkungen des WEP
Visualisierung entwicklungen im «Feld»
Entscheid über Korrektur-  Erarbeitung Korrekturmassnahmen
Korrekturmassnahmen massnahmen

Revisionsvorgehen Entscheid über Revisions- Revision


vorgehen  Erarbeiten des Revisionsvorgehens1

623 Revisionskosten Kosten


Kosten/  Kostenermittlung für Revision
Finanzierung

624 Terminplan Kontrolle und Entscheid über Termine Termine


Termine Revision  Ermitteln der Termine für die Kontrolle
und die Revision

625 Dokumentation
Administration  Dokumentieren der Kontrolltätigkeit

626 Kontrollbericht
Phasenabschluss
Revisionsplan

1
Revision vorbereiten; eine echte Revision erfolgt nicht mehr im Rahmen des gleichen Projektes!

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4.2.1.7 Frei einsetzbare Teilphase
4.2.1.F3 Betreuung und Unterstützung von Arbeits- und Leitgruppen
Wiederkehrend einsetzbare Teilphase

Grundlagen: - Ergebnisse und Entscheide der vorangehenden Teilphasen


Ziel: - Die Arbeits- und Leitgruppen können effizient und optimal die an sie gestellten Aufgaben erledigen

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

F31 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Organisation, Moderation und
Betreuung der Gruppen

F32 Organigramm Leitgruppe


Beschrieb und  Aufstellung der Leitgruppe, Aufgaben-
Visualisierung Pflichtenheft verteilung
 Vorbereitung, Betreuung und Mode-
Sitzungsprotokolle ration der Sitzungen der Leitgruppe
 Pflichtenheft für die begleitenden
Arbeitsgruppen erstellen
 Führung und Koordination des
Planungsprozesses

Adresslisten Arbeitsgruppen
 Beurteilung der relevanten Anspruchs-
Pflichtenheft gruppen
 Führen/Aktualisieren von Adresslisten
Sitzungsprotokolle  Pflichtenheft für die Mitwirkung erstellen
 Vorbereitung und Durchführung der
Sitzungen
 Betreuung und Moderation der Arbeits-
gruppen

F33 Budget für Arbeitsgruppen- Entscheid über Budget Kosten


Kosten/ sitzungen Arbeitsgruppen  Erarbeiten Kostenplanung Arbeits-
Finanzierung gruppensitzungen

F34 Ablauf und Meilensteine Entscheid Meilensteine Termine


Termine  Ablauf und Meilensteine des Planungs-
und Mitwirkungsprozesses festlegen

F35 Protokolle Dokumentation


Administration  Administration Arbeitsgruppen
 Administration Leitgruppe

Anmerkung: Grundsätzlich in den normalen Teilphasen zu integrieren.

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58 Copyright © 2003 by SIA Zurich
Seite
Art. 4.2 Forstliche Planung 60
4.2.2 Betriebsplan und Betriebsführung 60
4.2.2.1 Vorbereitung zur Betriebsplanerarbeitung 60
4.2.2.11 Bedürfnisformulierung, Auftragsdefinition 60
4.2.2.2 Strategische Grundlagen des Betriebsplans 61
4.2.2.21 Erfassung Ist-Zustand, Situationsanalyse 61
4.2.2.22 Bestimmung der Ziele und Rahmenbedingungen 62
4.2.2.23 Wahl der Strategie 63
4.2.2.3 Konzeption des Betriebsplans 64
4.2.2.31 Suche nach Lösungen 64
4.2.2.32 Wahl einer Lösung 65
4.2.2.33 Ausarbeitung des Betriebsplans 66
4.2.2.4 Bewilligung 67
4.2.2.41 Entscheid für die Umsetzung des Betriebsplans 67
4.2.2.42 Verfahren zur Genehmigung des Betriebsplans durch die Behörde 68
4.2.2.5 Realisierung 69
4.2.2.51 Umsetzung des Betriebsplans: Bewirtschaftung 69
4.2.2.6 Nachführung des Betriebsplans 71
4.2.2.61 Erfolgskontrolle 71
4.2.2.62 Anpassungen 72
4.2.2.7 Frei einsetzbare Teilphase 73
4.2.2.F1 Auswahlverfahren 73

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4.2 Forstliche Planung
4.2.2 Betriebsplan und Betriebsführung
4.2.2.1 Vorbereitung zur Betriebsplanerarbeitung
4.2.2.11 Bedürfnisformulierung, Auftragsdefinition
Grundlage: - Problemdefinition
Ziele: - Problem respektive Handlungsbedarf bestimmt, Bedürfnisse ermittelt, Auftrag erteilt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

111 Richtlinien zum Planungs- Vorgängige Klärung Gesamtleitung


Organisation ablauf der Hauptziele und der  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Rahmenbedingungen  Im Falle eines Auswahlverfahrens für
die Auftragsvergabe: Vorschlag des
Eventuell Vorgaben im Zurverfügungstellung von Vorgehens, Liste der kompetenten
Zusammenhang mit der kantonalen Richtlinien Fachpersonen, Hilfestellung für die
Auftragsvergabe Abwicklung der Auftragsvergabe
Aufteilung der Aufgaben
(Waldeigentümer, Betriebs-
leiter, Kantonaler Forst-
dienst, Beauftragter,
andere Interessierte)

Eventuell Entscheide
bezüglich allfälliger
Rekursverfahren im
Zusammenhang mit der
Auftragsvergabe

112 Grundlagenkarte Vorbereitung und Bereit- Analyse


Beschrieb und (Planungsperimeter) stellung der Dokumente  Analyse der Ausgangslage und der
Visualisierung Rahmenbedingungen, welche durch die
Genehmigung des Waldentwicklungsplanung vorgegeben
Planungsperimeters sind
 Definition und Festlegung des
Planungsperimeters

Inhaltsverzeichnis des Festhalten der Bedürfnisse Planinhalt


Betriebsplans sowie der Ziele und  Bestimmung der Planinhalte
Rahmenbedingungen

Genehmigung des Inhalts-


verzeichnisses

113 Kostenvoranschlag für die Kosten


Kosten/ Arbeiten des Beauftragten  Kostenschätzung
Finanzierung

114 Ablauf, Verantwortlichkeiten Termine


Termine und Rahmenbedingungen  Schätzung des Zeitbedarfs
für die Erarbeitung des
Plans

115 Dokumentation
Administration  Zusammenstellung der Planungsgrund-
lagen, der erwarteten Resultate und
der Entscheide

116 Auftrag erteilt, mit Pflichten-


Phasenabschluss heft für den Beauftragten

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4.2.2.2 Strategische Grundlagen des Betriebsplans
4.2.2.21 Erfassung des Ist-Zustandes, Situationsanalyse

Grundlagen: - Probleme, Bedürfnisse, Pflichtenheft des Beauftragten


Ziele: - Zweckmässige Beschreibung des Ist-Zustandes, Kernelemente bestimmt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

211 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

212 Bestehende Grundlagen Vorbereitung und Zurver- Datenbeschaffung


Beschrieb und sind erfasst, qualifiziert, fügungstellung der Doku-  Erfasssung, Lokalisierung und Zu-
Visualisierung lokalisiert und zugänglich mente sammenstellung bestehender Daten
(insbesondere topographische Karten,
Inventardaten und natürliche Grundlagen und bisherige
-erhebungen Betriebspläne)
 Durchführung eines dendrometrischen
Beschreibungen der Inventars, Erarbeiten einer Mass-
Methoden nahmenkarte und einer Erhebung der
Infrastruktureinrichtungen sowie der
ökonomischen Daten

Grundlagendaten Genehmigung der Analysen Umsetzung und Interpretation


und Interpretationen  Analyse der Inventurdaten und der
Ergebnisse der Inventare, Erhebungen
Zuwachs, Entwicklungen Erstellung der forstlichen  Vergleich mit früheren Inventaren und
Chronik Herleitung des Zuwachses
Forstliche Chronik  Interpretation
 Analyse der ökonomischen Situation,
Karten, Grafiken, Tabellen Analyse von Stärken, Schwächen,
Chancen und Gefahren
Ökonomische Situation,
Stärken und Schwächen,
Chancen und Gefahren des
Betriebes

213
Kosten/
Finanzierung

214
Termine

215 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Dokumente
und Resultate

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4.2.2.2 Strategische Grundlagen des Betriebsplans
4.2.2.22 Bestimmung der Ziele und der Rahmenbedingungen

Grundlagen: - Ist-Zustand, Situationsanalyse, Kernelemente


Ziel: - Ziele der künftigen Bewirtschaftung, Problemstellung und Rahmenbedingungen bestimmt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

221 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen
gemäss Art. 3.4.1

222 Strategie des Betriebes Festlegung der mittel- Ziele und Strategien
Beschrieb und fristigen Strategien und  Vorschlagen von mittelfristigen Strate-
Visualisierung Mittelfristziele Ziele gien und Zielen für die Bewirtschaftung
unter Berücksichtigung der Grund-
Prioritäten Bestimmung der Prioritäten lagenanalyse und der Rahmenbe-
dingungen
 Erarbeiten von Vorschlägen zur
Prioritätensetzung

223 Allgemeiner Finanzrahmen Bestimmung der allgemei- Finanzrahmen


Kosten/ nen finanziellen Ziele und  Allgemeine Prüfung der Finanzsituation
Finanzierung Rahmenbedingungen und der finanziellen Möglichkeiten zur
Umsetzung der festgelegten Ziele

224 Allgemeiner Zeitrahmen Bestimmung der Ziele in Zeitrahmen


Termine bezug auf die Termine  Prüfung des allgemeinen Ablaufes zur
Umsetzung der Ziele

225 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Resultate und
Entscheide

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4.2.2.2 Strategische Grundlagen des Betriebsplans
4.2.2.23 Wahl der Strategie

Grundlagen: - Ist-Zustand, Situationsanalyse, Kernelemente


Ziel: - Ziele der künftigen Bewirtschaftung, Problemstellung und Rahmenbedingungen bestimmt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

231 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

232 Realistische Szenarien der Evaluation der Modelle und Szenarien


Beschrieb und Waldentwicklung unter Konzepte  Modellierung und Simulation der
Visualisierung Berücksichtigung der Waldentwicklung
Rahmenbedingungen Wahl der Lösungsansätze  Untersuchung und Evaluation
der betrieblichen Entwicklung
Mögliche Szenarien der
Entwicklung des Forst-
betriebes unter Berück-
sichtigung der Rahmen-
bedingungen

233
Kosten/
Finanzierung

234
Termine

235 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Ergebnisse
und Entscheide

236 Gesamtheit der metho-


Phasenabschluss dischen Grundlagen zur
Planausarbeitung

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4.2.2.3 Konzeption des Betriebsplans
4.2.2.31 Suche nach Lösungen

Grundlagen: - Ausgangslage und Situationsanalyse, Rahmenbedingungen, Lösungsansätze


Ziel: - Mögliche Lösungen und/oder Lösungsvarianten erarbeitet

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

311 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen
gemäss Art. 3.4.1

312 Modelle der Wald- Genehmigung der Modelle Variantenstudium


Beschrieb und entwicklung und der Varianten  Verfeinerung der Modelle der Wald-
Visualisierung entwicklung
Varianten für die Organi- Mitwirkung bei der Identifi-  Varianten studieren bezüglich der
sation und Entwicklung kation der Risiken und der Organisation und der künftigen
des Forstbetriebes Risikoanalyse Entwicklung des Forstbetriebes
(Holznutzungskonzept, Infrastruktur,
Risikoanalyse Mitwirkung bei der Identifi- Investitionen, Personalpolitik,
kation und bei der Fest- Holzernte, Nebenbetriebe)
Intensitätsstufen der legung der verschiedenen
Bewirtschaftung Bewirtschaftungszonen

Vorschlag für den Hiebsatz Genehmigung der quanti- Quantitative Aspekte


tativen Aspekte des Vor-  Herleitung des Hiebsatzes (Szenarien
Darstellung der wichtigsten schlages der Entwicklung)
Konsequenzen für den  Herleitung der wichtigsten
Forstbetrieb Konsequenzen für den Forstbetrieb

Allgemeine Richtlinien Genehmigung der Richt- Führungssystem


für die Kontrolle und linien für die Führung des  Vorbereitungder Richtlinien für die
Nachführung Betriebes Betriebsführung (Erfolgskontrolle und
Massnahmenkontrolle, Monitoring)

313 Beurteilung der Rentabilität Festlegung der Genauigkeit Kosten


Kosten/ der verschiedenen der Kostenschätzung und  Beurteilung der möglichen Aus-
Finanzierung Varianten der erwarteten Erträge wirkungen der verschiedenen Varianten

Genehmigung von Kosten


und Erträgen

314 Grober Terminplan für Genehmigung des groben Termine


Termine die Realisierung der Terminplans  Erstellung eines groben Terminplans
verschiedenen Varianten für den Ablauf der Umsetzung der
verschiedenen Varianten

315 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Dokumente,
Resultate und Entscheide

64 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.2.3 Konzeption des Betriebsplans
4.2.2.32 Wahl einer Lösung

Grundlagen: - Mögliche Lösungen und Varianten


Ziele: - Lösung evaluiert, Vorprüfung durchgeführt und zu vertiefende Varianten festgelegt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse/ Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

321 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

322 Evaluationssystem Mitwirkung bei der Wahl der Varianten


Beschrieb und Evaluation  Beschreibung der Evaluationskriterien
Visualisierung  Durchführung der Evaluation der
Variantenwahl Varianten mit den betroffenen Akteuren
(Eigentümer, Betriebsleiter)

Hiebsatz Bestimmung des Empfehlungen


Hiebsatzes  Lösungsvorschlag
 Kosten-Nutzen-Analyse
Zu berücksichtigende
Faktoren bei der Ausarbei-
tung des Betriebsplans

Kontrollkonzept und Wahl der Methoden für Führungssystem


Nachführung die Kontrolle und die  Entwurf des Führungssystems
Nachführung

323
Kosten/
Finanzierung

324
Termine

325 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Dokumente,
Resultate und Entscheide

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4.2.2.3 Konzeption des Betriebsplans
4.2.2.33 Ausarbeitung des Betriebsplans

Grundlage: - Vorprüfung der Lösung und ihrer Varianten


Ziel: - Ausgewählte Lösung ausgearbeitet und bereinigt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

331 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

332 Waldbauliche Planung Genehmigung der Ausarbeitung


Beschrieb und definitiven Dokumente  Waldbauliche Planung unter Berück-
Visualisierung Programme (Massnahmen, sichtigung der gewählten Strategie,
Termine, Verantwortlich- der Ziele und Prioritäten des Betriebes
keiten) und des Eigentümers
 Planung der Arbeiten und der
Text des Betriebsplans Investitionen
(Entwurfsversion und  Redaktion des Textes
definitive Version)  Darstellung der wichtigsten karto-
graphischen Informationen
Karten  Aufbereitung der Anhänge
 Präsentation der Ergebnisse (Wald-
Anhänge eigentümer, Betriebsleiter), Diskussion

Überarbeitete Fassung Korrektur


des Betriebsplans  Anpassungder Dokumente in
Abhängigkeit der Diskussion

Liste der Kriterien und Wahl der Kriterien und Kontrolle und Nachführung
Indikatoren für die Kontrolle Indikatoren  Wahl der Kriterien und Indikatoren für
und Nachführung die Kontrolle und die Nachführung

333 Arbeitsumfang und finan- Kosten


Kosten/ zielle Auswirkungen  Bestimmung der Produktionskosten
Finanzierung  Bestimmung der Finanzierung
Finanzierungsplan

334 Zeitplan für die Umsetzung Genehmigung des Termine


Termine Zeitplans  Ausarbeiten eines Ablaufplans für
die Umsetzung

335 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Dokumente,
Resultate und Entscheide

336 Vollständiger Betriebsplan


Phasenabschluss

66 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.2.4 Bewilligung
4.2.2.41 Entscheid für die Umsetzung des Betriebsplans

Grundlage: - Ausgearbeitete Lösung


Ziele: - Durch den Waldbesitzer genehmigter Betriebsplan, Kosten und Termine überprüft

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

411 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen
gemäss Art. 3.4.1

412 Dokumente zur Unter- Unterzeichnung des Dokumente


Beschrieb und zeichnung Betriebsplans  Vorbereitung
der Dokumente zur Unter-
Visualisierung zeichung durch den Eigentümer

413
Kosten/
Finanzierung

414
Termine

415 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Dokumente,
Resultate und Entscheide

416 Betriebsplan durch Eigen-


Phasenabschluss tümer unterzeichnet

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4.2.2.4 Bewilligung
4.2.2.42 Verfahren zur Genehmigung des Betriebsplans durch die Behörde

Grundlage: - Betriebsplan mit Kosten und Terminen


Ziel: - Betriebsplan durch die Behörde genehmigt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

421 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen
gemäss Art. 3.4.1

422 Genehmigungsdossier Zustellen des Dossiers Dokumente


Beschrieb und zuhanden der Genehmi-  Vorbereitungder Dokumente für die
Visualisierung gungsinstanz Einreichung bei der zuständigen
Behörde

Betriebsplan angepasst Anpassung


auf die Bedürfnisse der  Anpassung der Dokumente ent-
Behörden sprechend den Anforderungen
der Behörde

423
Kosten/
Finanzierung

424
Termine

425 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellung der Dokumente,
Resultate und Entscheide

426 Genehmigung des Plans


Phasenabschluss durch die Behörde

68 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.2.5 Realisierung
4.2.2.51 Umsetzung des Betriebsplans: Bewirtschaftung

Grundlagen: - Genehmigter Betriebsplan, Termine, Kredite


Ziel: - Betriebsplan umgesetzt, mit Instruktionen für die Nachführung

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

511 Liste der Aufgaben und Vorbereitung der Umset- Gesamtleitung


Organisation Verantwortlichkeiten zung, Zuordnung der Auf-  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
gaben und Festlegung der
Einschränkungen

Bestimmung der Kompe-


tenzen, der Verantwortlich-
keiten und der Repräsen-
tationskompetenzen

512 Anzeichnungsprotokolle Bewirtschaftung


Beschrieb und  Organisation der technischen Mass-
Visualisierung Holzschläge nahmen (Organisation, Submissionen,
Vergabe, Leitung, Überwachung):
Jungwaldpflege - Anzeichnung
- Organisation der Holznutzung und
Unterhaltsarbeiten der Kontrolle
(Erschliessung, Werke, - Organisation der Pflegearbeiten und
Einrichtungen, Maschinen) der Kontrolle
- Prüfung der bestehenden Erschlies-
Subventionsgesuche sung, Unterhaltsarbeiten, Arbeits-
organisation und Kontrolle
Holzlisten  Produkteverkauf: Einschätzung und
Klassifizierung des Holzes, Offerten
Holzverkauf einholen, Verkaufsverhandlungen
 Marketing, Marktstudien, Kundensuche
Holzmarktinformationen  Personalführung: Arbeitsverträge,
Arbeitsrapportierung, Bildung, Arbeits-
Kundenlisten sicherheit
 Unterhalt des Maschinenparks und
Zahlungsaufträge der Einrichtungen

Abrechnungen
Sozialbeiträge, MWSt etc.

Unfallstatistik

Optimierung des
Maschineneinsatzes

Forststatistik

Holznutzung

Chronik

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4.2.2.5 Realisierung
4.2.2.51 Umsetzung des Betriebsplans: Bewirtschaftung (2)

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

513 Budget Festlegung der Finanz- Budget und Buchhaltung


Kosten/ kompetenzen  Jahresbudget: Schätzung der Aus-
Finanzierung Jährliche Abrechnung gaben und der Einnahmen
Budgetgenehmigung  Buchhaltung: Abrechnung, Nachführen
Buchhaltung der Ausgaben- und Einnahmenkonti
Genehmigung der Jahres-
Periodische finanzielle rechnung
Ergebnisse

514 Jahresprogramm Genehmigung des Jahres- Jahresprogramm


Termine programm  Jährliche Planung der Arbeiten
 Periodische Anpassung

515 Dokumentation der Dokumentation


Administration Bewirtschaftung  Zusammenstellung der Dokumente,
Ergebnisse und Entscheide

516 Jährlicher Abschluss


Phasenabschluss

70 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.2.6 Nachführung des Betriebsplans
4.2.2.61 Erfolgskontrolle

Grundlagen: - Daten des genehmigten Betriebsplans, Richtlinien für die Nachführung


Ziele: - Erfolg der Massnahmen evaluiert, Bedarf an Korrekturmassnahmen ermittelt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

611 Organisation von Kontrolle Gesamtleitung


Organisation und Nachführung  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Organisation von Kontrolle und
Nachführung

612 Richtlinien für die Durch- Genehmigung der Richtli- Führungssystem


Beschrieb und führung von Kontrolle und nien zur Durchführung von  Vorbereitung der Richtlinien und
Visualisierung Nachführung Kontrolle und Nachführung Dokumente für die Durchführung der
Kontrolle und der Nachführung

Laufende Massnahmen- Kenntnisnahme der Mass- Kontrolle und Nachführung


kontrolle nahmen- und der Erfolgs-  Leitung und/oder Durchführung von
kontrolle Kontrolle und Nachführung
Periodische Erfolgs-  Vergleich mit den festgelegten Zielen
kontrolle Prüfung der aktuellen aus Betriebsplan und Jahresprogramm
Situation und Vergleich mit  Evaluation des Bedarfs an Korrektur-
Vergleich mit den fest- den festgelegten Zielen in massnahmen
gelegten Zielen Betriebsplan und Jahres-
programm

613 Periodische Finanzlage Evaluation der Finanzlage Kosten


Kosten/  Kontrolle der Veränderungen
Finanzierung der Finanzindikatoren

614 Zeitprogramm der Fristen Termine


Termine und Termine auf dem  Fristen- und Terminkontrolle,
neuesten Stand Anpassung des Zeitprogramms

615 Dokumentation von Dokumentation


Administration Kontrolle und Nachführung  Zusammenstellung von Dokumenten,
Resultaten und Entscheiden

616 Ende der Periode, für Entscheid bezüglich


Phasenabschluss welche der Betriebsplan Totalrevision des Plans
gültig ist

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4.2.2.6 Nachführung des Betriebsplans
4.2.2.62 Anpassungen

Grundlagen: - Daten aus dem genehmigten Betriebsplan, Erfolgskontrolle


Ziele: - Angepasster Betriebsplan, ausgeführte Korrekturmassnahmen

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

621 Organisation der Korrektur- Gesamtleitung


Organisation massnahmen  Leistungengemäss Art. 3.4.1
 Planung und Organisation der
Korrekturmassnahmen

622 Bericht über die Kenntnisnahme des Bilanz der Situation


Beschrieb und Veränderungen Berichts  Analyse der Erfolgskontrolle in Relation
Visualisierung zu den mittelfristigen Zielen und den
Vorschlag über die Entscheid betreffend die Jahreszielen sowie den Rahmen-
Korrekturmassnahmen Korrekturmassnahmen bedingungen. Bericht über die Ver-
änderungen
 Vorschlag betreffend die Korrektur-
massnahmen

Richtlinien betreffend Korrekturmassnahmen


die Durchführung von  Planung der Korrekturmassnahmen
Korrekturmassnahmen  Leitung und/oder Durchführung der
Korrekturmassnahmen
Ausgeführte Korrektur-
massnahmen

623 Kostenschätzung Entscheide betreffend Kosten


Kosten/ die Finanzierung von  Kostenschätzung der Korrektur-
Finanzierung Kostenkontrolle Korrekturmassnahmen massnahmen
 Kostenkontrolle

624 Zeitplan für die Durch- Termine


Termine führung der Korrektur-  Erstellen eines Zeitplans zur Durch-
massnahmen führung der Korrekturmassnahmen
 Kontrolle der Verzögerungen und
Kontrolle der Verzögerun- Abweichungen
gen und Abweichungen

625 Dokumentation der Bewirt- Dokumentation


Administration schaftung im Zusammen-  Zusammenstellung der Dokumente,
hang mit den Korrektur- Resultate und Entscheide
massnahmen

626 Ende der Perdiode, für Entscheid bezüglich der


Phasenabschluss welche der Betriebsplan Totalrevision des Plans
gültig ist

72 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.2.7 Frei einsetzbare Teilphase
4.2.2.F1 Auswahlverfahren

Grundlagen: - Ergebnisse und Entscheide der vorangehenden Teilphasen


Ziel: - Anbieter/Lösung ausgewählt, welche den Anforderungen am besten entsprechen

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

F11 Vorschlag für die Aus- Festlegen des Auswahl- Gesamtleitung


Organisation gestaltung des Auswahl- verfahrens  Erarbeiten von Vorschlägen und
verfahrens Evaluation des bestgeeigneten oder
Einladen des Beurteilungs- vorgeschriebenen Auswahlverfahrens
Verzeichnis von geeigneten gremiums und Bestimmen  Erstellen eines Verzeichnisses mit
Personen im Beurteilungs- des Teilnehmerfeldes kompetenten Fachleuten, die als
gremium und von geeigne- Konkurrenzteilnehmer oder Mitglieder
ten Teilnehmern des Beurteilungsgremiums Gewähr
bieten für ein optimales Resultat
 Mithelfen bei der Auswahl vom
kompetenten Fachleuten

F12 Ausschreibung mit allen Genehmigen der Aus- Durchführung


Beschrieb und benötigten Beilagen schreibung und der Bei-  Erstellen der Ausschreibungsunterlagen
Visualisierung lagen und der dazugehörigen Beilagen wie
Pläne, Modellunterlagen etc.
Festsetzen der Vergabe-  Erarbeiten der Vergabekriterien mit
kriterien mit Gewichtung Gewichtung
 Durchführen der Ausschreibung
 Durchführen der Vorprüfung inklusive
Vorprüfungsbericht
 Mitwirkung im Beurteilungsgremium

F13 Kostenberechnung für Genehmigen der Kosten Kosten


Kosten/ die Durchführung des und Kreditfreigabe  Berechnen der Kosten für die Ab-
Finanzierung Auswahlverfahrens wicklung des Auswahlverfahrens,
beinhaltend Vergütungen und admi-
nistrative Kosten

F14 Terminplan für die Durch- Genehmigen der Termine Termine


Termine führung des Auswahl-  Erstellenund optimieren eines Termin-
verfahrens plans für die Abwicklung des Auswahl-
verfahrens

F15 Sitzungsprotokolle, Vorprü- Veröffentlichung der Dokumentation


Administration fungsbericht, Bericht des Resultate des Auswahl-  Administrative Unterstützung des
Beurteilungsgremiums, verfahrens Veranstalters
Pendenzenliste

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74 Copyright © 2003 by SIA Zurich
Seite
Art. 4.2 Forstliche Planung 76
4.2.3 Naturschutz im Wald 76
4.2.3.1 Vorbereitung 76
4.2.3.11 Bedürfnisformulierung, Auftragsdefinition 76
4.2.3.2 Strategische Disposition 77
4.2.3.21 Erfassung Ist-Zustand, Situationsanalyse 77
4.2.3.22 Formulierung Ziele und Rahmenbedingungen 78
4.2.3.23 Strategischer Ansatz 79
4.2.3.3 Konzeption 80
4.2.3.31 Lösungsmöglichkeiten 80
4.2.3.32 Auswahl der Lösung 81
4.2.3.33 Ausarbeitung 82
4.2.3.4 Bewilligung 83
4.2.3.41 Umsetzungsentscheid 83
4.2.3.42 Genehmigungs- und Rechtsmittelverfahren 84
4.2.3.5 Realisierung 85
4.2.3.51 Umsetzung 85
4.2.3.6 Begleitung 86
4.2.3.61 Erfolgskontrolle 86
4.2.3.62 Anpassungen 87
4.2.3.7 Frei einsetzbare Teilphase 88
4.2.3.F2 Mitwirkungsverfahren 88

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4.2 Forstliche Planung
4.2.3 Naturschutz im Wald
4.2.3.1 Vorbereitung
4.2.3.11 Bedürfnisformulierung, Auftragsdefinition
Grundlage: - Wahrnehmung des möglichen Bestandes eines Problems oder eines Handlungsbedarfs
Ziele: - Problem/Handlungsbedarf erkannt, Bedürfnisse formuliert, Auftrag erteilt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

111 Organisations- und Klären der übergeordneten Gesamtleitung


Organisation Vorgehensvarianten Ziele und Rahmenbe-  Leistungen
gemäss Art. 3.4.1
dingungen

112 Übersicht über Problem- Erste Formulierung des Grundlagen


Beschrieb und stellung (Ausgangssituation Problems bzw. des Aus-  Beschaffen der greifbaren Daten und
Visualisierung und Bedürfnis) und ihre lösers für einen Handlungs- Unterlagen
Abgrenzung bedarf  Überprüfen der übergeordneten Ziele
und Rahmenbedingungen
Übersichtsichtskarte Aufarbeiten und Zurver-  Mitwirken bei der Formulierung der
fügung stellen von Unter- Bedürfnisse, des Handlungsbedarfs
lagen sowie des Auftrags
 Abschätzen der Machbarkeit
Genehmigen der Bericht-  Berichterstattung
erstattung  Koordination mit andern Projekten

Formulieren der Bedürf-


nisse und des Handlungs-
bedarfs sowie des Auftrags

113 Offerte für die Leistungen Offerte


Kosten/ der Beauftragten, Kosten-  Erstellen einer Offerte
Finanzierung perspektive für das  Erstellen einer groben Kosten-
gesamte Vorhaben perspektive

114 Übersicht Zeitbedarf für die Absegnung Meilensteine Termine


Termine Leistungen der Beauftrag-  Ablaufplan mit Meilensteinen-
ten sowie für das gesamte ausarbeiten
Vorhaben

115 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

116 Auftrag erteilt


Phasenabschluss

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4.2.3.2 Strategische Disposition
4.2.3.21 Erfassung Ist-Zustand, Situationsanalyse

Grundlagen: - Berichterstattung über Problemstellung, Auftrag


Ziele: - Ist-Zustand hinreichend erfasst, relevante Gegebenheiten erkannt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

211 Organisations- und Entscheid über Beizug und Gesamtleitung


Organisation Vorgehensvarianten Stellung von Spezialisten  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Vorschläge bezüglich Beizug von
Spezialisten

212 Zurverfügungstellen von Beschaffung von Grundlagen


Beschrieb und vorhandenen Unterlagen  Sichten der vorhandenen Unterlagen
Visualisierung  Daten auf Eignung überprüfen
Verschaffen des Zuganges  Ermitteln und Beschaffen von fehlen-
zu Orten und Stellen den Grundlagen und Vorschläge für die
Begrenzung der einzubeziehenden
Grundlagen
 Erhebungen, Aufnahmen und
Messungen im Feld
 Interviews mit informierten Stellen

Auswertung
 Markt-Analysen
 Bestimmen und Priorisieren äusserer
und innerer Einflüsse
 Erstellen von Stärken/Schwächen-
Profilen sowie Chancen/Risiken-
Profilen

Bericht über Ist-Zustand, Genehmigen des Berichts Darstellung


Gesamtsituation und Hand-  Erstellen eines Berichts
lungsspielräume, auch als
Grundlage für spätere
Erfolgskontrolle

Anlässe und Mitwirkung bei der Er- Öffentlichkeitsarbeit


Veröffentlichungen arbeitung des Konzepts  Erstellen eines Konzeptes für die
Öffentlichkeitsarbeit
Genehmigen des Konzepts  Erarbeiten von Darstellungen in
Modellen, Bild und Ton
Entscheide über die  Platzieren der Darstellungen in
einzelnen Aktionen geeigneten Medien
 Vorbereitung und Durchführung
Mitwirkung bei Informa- von Informationsanlässen
tionsanlässen

213
Kosten/
Finanzierung

214
Termine

215 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

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4.2.3.2 Strategische Disposition
4.2.3.22 Formulierung Ziele und Randbedingungen

Grundlage: - Bericht über Ist-Zustand, Gesamtsituation und Handlungsspielräume


Ziele: - Ziele, Systemabgrenzung und Randbedingungen definiert

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

221 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

222 Formulierte Ziele und Formulieren der Ziele und Beitrag zur Zielformulierung
Beschrieb und Randbedingungen Randbedingungen  Ausarbeiten von Vorschlägen für die
Visualisierung Formulierung der Ziele und Rand-
Kriterienkatalog bedingungen mit Priorisierungen
 Begründen der Vorschläge, der
Priorisierung und von Alternativen
 Überprüfbare Kriterien formulieren

223 Übersicht über Kosten Formulieren der Kosten-


Kosten/ und Finanzierungsmöglich- ziele für die Leistungen der
Finanzierung keiten Beauftragten sowie für das
gesamte Vorhaben

Feststellen und Priorisieren


der Finanzierungsmöglich-
keiten

224 Terminplan Formulieren der termin- Zeitrahmen


Termine lichen Ziele für die Leistun-  Erarbeiten der terminlichen Möglich-
gen der Beauftragten sowie keiten
für das gesamte Vorhaben

225 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

78 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.3.2 Strategische Disposition
4.2.3.23 Strategischer Ansatz

Grundlagen: - Formulierte Ziele und Randbedingungen


Ziele: - Lösungsfeld erkannt, Lösungsansätze ausgewählt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

231 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

232 Realistische Szenarien im Szenarien


Beschrieb und Entwicklungsmodell unter  Erstellenvon Prognosen über die
Visualisierung Einbezug von allen rele- Auswirkung von äusseren und inneren
vanten Einflüssen und Einflüssen
Aspekten  Ausarbeiten von Zukunfts-Szenarien

Abgestecktes Lösungsfeld Wahl der Lösungsstrategie Lösungsstrategien


anhand realistischer  Darstellen verschiedener Lösungs-
konzeptioneller Bausteine strategien als konzeptionelle Bausteine
im Lösungsfeld
 Bewerten der verschiedenen Lösungs-
strategien

233 Kostenschätzung für die Kosten


Kosten/ weiteren Phasen des  Schätzen der Kosten
Finanzierung Vorhabens

234 Terminplan des Vorhabens Termine


Termine  Bestimmen der hauptsächlichen
Abläufe und Ermitteln der voraussicht-
lichen Termine

235 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

236 Lösungsstrategie
Phasenabschluss

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4.2.3.3 Konzeption
4.2.3.31 Lösungsmöglichkeiten

Grundlagen: - Szenarien, Lösungsfeld, Lösungsstrategie


Ziele: - Mögliche Lösungen und/oder Varianten erarbeitet

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

311 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

312 Darstellung von Lösungs- Lösungsmöglichkeiten und Varianten


Beschrieb und möglichkeiten und Varian-  Ausarbeiten von Lösungsmöglichkeiten
Visualisierung ten und Varianten
 Prioritäten aufgrund der übergeord-
neten Zielsetzung

Übersicht Konflikte Genehmigen der Bericht- Quantitative und qualitative


erstattung Kennwerte
 Zusammenstellen quantitativer und
qualitativer Kennwerte der Lösungs-
möglichkeiten und Varianten in den
wichtigen Aspekten
 Abschätzen der Abhängigkeiten und
Auswirkungen

313 Aufstellung von Kosten, Kosten


Kosten/ Kennzahlen aller Varianten  Ermitteln der voraussichtlichen Kosten
Finanzierung

314 Provisorische Ablauf- und Termine


Termine Terminpläne aller Varianten  Erstellen von provisorischen Ablauf-
und Terminplänen

315 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

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4.2.3.3 Konzeption
4.2.3.32 Auswahl der Lösung

Grundlagen: - Lösungsmöglichkeiten und Varianten


Ziele: - Lösung evaluiert, Vorprüfung durchgeführt und weiterzuverfolgende Varianten ausgewählt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

321 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen
gemäss Art. 3.4.1

322 Bewertungssystem Mitwirkung bei der Evaluation


Beschrieb und Bewertung  Erarbeiten von Bewertungsmethode
Visualisierung und -kriterien nach übergeordneter
Entscheid über eine all- Zielsetzung
fällige Revision der Be-  Bewerten der Lösungsmöglichkeiten
wertungskriterien und ihrer und Varianten mit massgeblichen
Gewichtung Entscheidungsträgern und Betroffenen

Entscheid über Lösung


und weiterzubearbeitende
Varianten

Vorschlag einer Lösung Verfeinerung der Vorgaben Empfehlung


und von weiterzuverfolgen- für die Ausarbeitung  Vorschlageiner Lösung und von weiter-
den Varianten mit Be- zuverfolgenden Varianten mit allen
gründung Vor- und Nachteilen sowie Nutzen und
Kosten

Anlässe und Veröffent- Mitwirkung bei der Öffentlichkeitsarbeit


lichungen Erarbeitung des Konzepts Erstellen eines Konzeptes für die
Öffentlichkeitsarbeit
Genehmigen des Konzepts  Platzieren der Darstellungen in
geeigneten Medien
Entscheide über die  Vorbereitung und Durchführung von
einzelnen Aktionen Informationsanlässen

Mitwirkung bei
Informationsanlässen

323 Kostenschätzung einzelner


Kosten/ Massnahmen
Finanzierung

324
Termine

325 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

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4.2.3.3 Konzeption
4.2.3.33 Ausarbeitung

Grundlage: - Vorschlag für Lösung und weiterzuverfolgenden Varianten


Ziele: - Ausgewählte Lösung ausgearbeitet udn bereinigt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

331 Gesamtleitung
Organisation  Leistungen gemäss Art. 3.4.1

332 Darstellung der Lösung und Zustimmung zu den Ausarbeitung der Lösung
Beschrieb und ihrer Auswirkungen definitiven Varianten  Konkretisieren der Lösung, Festlegen
Visualisierung der definitiven Varianten
Bericht und Pläne  Ermitteln und Beurteilen aller Abhängig-
keiten und Auswirkungen
 Definitive Ausarbeitung und ökolo-
gische Bewertung

Bereinigte Lösung Bereinigung


 Überarbeiten der Lösung aufgrund von
zu berücksichtigenden Stellungnahmen

333 Überarbeitete Aufstellung Kosten


Kosten/ von Kosten und Wirtschaft-  Kosten getrennt nach Nutzungs-
Finanzierung lichkeit, Kennzahlen verzicht, Eingriffe, Pflegeplanung

334 Überarbeiteter Ablauf- und Termine


Termine Terminplan  Ablauf- und Terminplan

335 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

336 Lösung
Phasenabschluss

82 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.3.4 Bewilligung
4.2.3.41 Umsetzungsentscheid

Grundlagen: - Darstellung der Lösung und ihrer Auswirkungen, Kosten, Wirtschaftlichkeit, Termine
Ziele: - Projekt bewilligt, Kosten und Termine verifiziert, Kredit erteilt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

411 An Bewilligungserforder- Formelle Regelung der Gesamtleitung


Organisation nisse angepasste Projekt- Vertretung gegenüber den  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
organisation Bewilligungsbehörden  Einreichen des Bewilligungsgesuchs
 Mitwirken bei der Behandlung von
Behandlung von Ein- Einsprachen, Verhandlungen mit
sprachen, Verhandlungen Behörden
mit Behörden

412 Unterlagen für Gesuch und Entscheid über Form und Unterlagen
Beschrieb und Auflage gemäss gesetz- Inhalt der Unterlagen  Erstellen der Unterlagen für das
Visualisierung lichen und behördlichen Bewilligungsgesuch
Anforderungen  Erstellen der Unterlagen für öffentliche
Auflagen

An Bedingungen und Entscheide über die Er- Bereinigung


Auflagen angepasste füllung von Bedingungen  Anpassen der Lösung an behördliche
Unterlagen und Auflagen Auflagen (keine grundsätzliche Über-
arbeitung)
Evtl. Entscheid über die  Erstellen der Unterlagen für öffentliche
Ergreifung von Rechts- Auflagen
mitteln

Entscheid über die


Umsetzung

Anlässe und Veröffent- Mitwirkung bei der Er- Öffentlichkeitsarbeit


lichungen arbeitung des Konzepts  Erstelleneines Konzeptes für die
Öffentlichkeitsarbeit für die Auflage
Genehmigen des Konzepts

Entscheide über die


einzelnen Aktionen

Mitwirkung bei Informa-


tionsanlässen

413 Bereinigte Kosten Bewilligung der veränder- Kosten


Kosten/ ten Kosten der Realisierung  Überarbeitung der Kosten
Finanzierung (z.B. als Folge von Auflagen)
Erteilen des Kredits

414 Bereinigter Ablauf- und Termine


Termine Terminplan  Anpassen der Termine an behördliche
Bedingungen und Auflagen

415 Projektdokumentation für Dokumentation


Administration das Kreditgesuch  Zusammenstellen der Projekt-
dokumentation für das Kreditgesuch
Dokumentation  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

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4.2.3.4 Bewilligung
4.2.3.42 Genehmigungs- und Rechtsmittelverfahren

Grundlagen: - Bewilligtes Projekt, erteilter Kredit


Ziele: - Genehmigung erteilt, Rechtsstreite entschieden

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

421 An Rechtsmittelverfahren Formelle Regelung der Gesamtleitung


Organisation angepasste Projekt- Vertretung gegenüber den  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
organisation Rechtsmittelbehörden  Einreichen des Genehmigungsgesuchs
 Mitwirken bei der inhaltlichen Behand-
Verhandlungen mit lung von Rechtsmitteln, Verhandlungen
Behörden mit Behörden

422 An Bedingungen und Auf- Teilnahme an Rechts- Bereinigung


Beschrieb und lagen angepasste Unter- mittelverfahren  Anpassen der Lösung an behördliche
Visualisierung lagen Auflagen (keine grundsätzliche Über-
arbeitung)

423 Bereinigte Kosten Bewilligung der definitiven Kosten


Kosten/ Kosten der Realisierung  Anpassen der Kosten als Folge
Finanzierung behördlicher Auflagen

424 Bereinigter Ablauf- und Termine


Termine Terminplan  Anpassen der Termine an behördliche
Bedingungen und Auflagen

425 Dokumentation Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

426 Rechtskräftige Bewilligung


Phasenabschluss
Rechtskräftiger Kredit-
entscheid

84 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.3.5 Realisierung
4.2.3.51 Umsetzung

Grundlagen: - Bewilligtes und genehmigtes Projekt, erteilter Kredit, Termine


Ziele: - Projekt umgesetzt, Anleitungen für Begleitung erstellt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

511 Organisation der Regeln der Kompetenzen Gesamtleitung


Organisation Umsetzung und Zuständigkeiten  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Konzipieren und Durchführen der
Schaffung der Vorausset- Öffentlichkeits- und Überzeugungs-
zungen zur Erreichung der arbeit
Realisierungsbedingungen

512 Massnahmenlisten Leitung der Umsetzung


Beschrieb und  Erstellen von ergänzenden Unterlagen
Visualisierung Adressatengerechte für die Umsetzung
Umsetzungs- und Betriebs-  Leiten von Ausführungsarbeiten
anleitungen  Schulen und Begleiten von
Funktionsträgern
 Nachführen der Unterlagen

Test- und Pilotumsetzungen Umsetzungsarbeiten


 Erbringen
von Umsetzungsleistungen
Gesamthafte Umsetzung

Anleitungen für Begleitung Überführen der Tätigkeiten Anleitung für Begleitung


in Daueraufgaben  Erstellen der Anleitungen für die
Begleitung

513 Laufend angepasste Festlegen von finanziellen Kosten


Kosten/ Kostenpläne, Kosten- Handlungsspielräumen  Aufteilen des Kredites auf Umsetzungs-
Finanzierung kontrolle massnahmen
 Steuern der Kosten

514 Laufend angepasste und Termine


Termine optimierte Terminpläne,  Steuern der Termine
Terminkontrolle

515 Nachführbare Dokumen- Dokumentation


Administration tation über Umsetzung  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

516 Realisiertes Projekt


Phasenabschluss

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4.2.3.6 Begleitung
4.2.3.61 Erfolgskontrolle

Grundlage: - Umgesetztes Projekt


Ziele: - Erfolg kontrolliert, Anpassungsbedarf festgestellt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

611 Organisation der Erfolgs- Gesamtleitung


Organisation kontrolle und der Über-  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
arbeitung  Konzipieren der Erfolgskontrolle und
der Überarbeitung

612 Erfolgsstand in Bestimmen der Methoden, Erfolgskontrolle


Beschrieb und bestimmten Zeitpunkten Kriterien und Indikatoren  Leiten oder Durchführen der Erfolgs-
Visualisierung kontrolle anhand der festgelegten Ziele
Erfolgsentwicklungen Kenntnisnahme der  Erstellen eines Berichtes über die
Erfolgskontrolle, Entscheid Erfolgskontrolle mit Vorschlägen für
Korrekturmöglichkeiten über Vorschläge für eine eine Überarbeitung
Überarbeitung

613 Kostenplan und Kosten- Einholung des Kredites Kosten


Kosten/ kontrolle für die Überarbeitung  Ermitteln der Kosten für die Über-
Finanzierung arbeitung
 Kontrolle der Kosten

614 Terminkontrolle Termine


Termine  Ermitteln der Termine für Erfolgs-
kontrollen und die Überarbeitung

615 Kontrollbericht Dokumentation


Administration  Zusammenstellen der Ergebnisse
und Entscheide

86 Copyright © 2003 by SIA Zurich


4.2.3.6 Begleitung
4.2.3.62 Anpassungen

Grundlagen: - Umgesetztes Projekt, Erfolgskontrolle


Ziele: - Projekt angepasst, Anpassungen ausgeführt

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

621 Projektorganisation der Gesamtleitung


Organisation Anpassungen  Leistungen gemäss Art. 3.4.1
 Organisieren der Planung und
Ausführen von Anpassungen

622 Bericht über Veränderun- Kenntnisnahme des Erfassung von Veränderungen,


Beschrieb und gen und Anpassungs- Berichts Vorschlagen von Anpassungen
Visualisierung möglichkeiten  Erheben und Darstellen von ver-
Wahl von Anpassung, Revi- änderten Bedürfnissen, Zielen und
sion oder neuem Projekt Randbedingungen
 Erarbeiten von Vorschlägen für
Entscheid über Vorschläge Anpassungen
für Anpassungen  Erstellen eines Berichts

Entscheid über Art und


Ausführung von Anpas-
sungen

Unterlagen für die Aus- Planung und Leitung der


führung von Anpassungen Anpassungen
 Planen der Anpassungen
 Leiten der Anpassungsarbeiten

Festhalten der ausge- Anpassungsarbeiten


führten Anpassungen  Leisten von planerischen und
administrativen Anpassungsarbeiten

623 Kostenplan und Kosten- Einholung des Kredites Kosten


Kosten/ kontrolle für die Anpassungen  Ermitteln der Kosten für die
Finanzierung Anpassungen
 Kontrolle der Kosten

624 Terminkontrolle Termine


Termine  Ermitteln der Termine für die
Anpassungen
 Kontrolle der Termine

625 Nachgeführte Dokumenta- Dokumentation


Administration tion über die ausgeführten  Zusammenstellen der Ergebnisse
Anpassungen und Entscheide

626 Projektabschluss
Phasenabschluss

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4.2.3.7 Frei einsetzbare Teilphase
4.2.3.F2 Mitwirkungsverfahren

Grundlagen: - Ergebnisse und Entscheide der vorangehenden Teilphasen


Ziele: - Externe Stellen/Öffentlichkeit informiert, Stellungnahmen gemäss den gesetzten Anforderungen
eingeholt und einbezogen

Leistungsbereiche Erwartete Ergebnisse / Leistungen und Leistungen der Beauftragten:


Dokumente Entscheide Modulinhalte
des Auftraggebers

F21 Konzept für die Mitwirkung Gesamtleitung


Organisation unter Berücksichtigung der  Unterstützungdes Auftraggebers bei
rechtlichen Anforderungen der Konzipierung und Organisation der
Mitwirkung

F22 Material für Dokumentatio- Material für Aktionen


Beschrieb und nen zum Versand und  Darstellen des erreichten Bearbeitungs-
Visualisierung für die Medien sowie für standes für Mitwirkungsaktionen
Präsentationen, Hearings
und Ausstellungen

Zusammenstellung der
Ergebnisse nach Gegen-
ständen und Absendern

Bericht über die Mitwirkung


und Anträge

Aktionen
 Durchführen von Mitwirkungsaktionen

Entscheid über Anträge zur Verarbeitung der Ergebnisse


Berücksichtigung der  Zusammenstellung, Analyse und
Meinungen und Vorschläge Zusammenfassung der Ergebnisse der
Meinungen und Vorschläge
 Stellen von Anträgen mit Begründung
zur Berücksichtigung der Meinungen
und Vorschläge

F23 Kostenberechnung für Vorkehren für unerwartet Kosten


Kosten/ die Durchführung des zahlreiche Eingaben  Berechnen und Optimieren der Kosten
Finanzierung Mitwirkungsverfahrens für die Abwicklung des Mitwirkungs-
Genehmigen der Kosten verfahrens
und Kreditfreigabe

F24 Terminplan für die Durch- Genehmigen der Termine Termine


Termine führung des Mitwirkungs-  Erstellen und Optimieren eines Termin-
verfahrens plans für die Abwicklung des Mit-
wirkungsverfahrens

F25 Dokumentation der Dokumentation


Administration Mitwirkung  Administrative Unterstützung des
Auftraggebers

88 Copyright © 2003 by SIA Zurich


Art. 5 Grundsätze der Vergütung von Ingenieurleistungen

5.1 .1 Die Kosten für die Planungsarbeiten bestehen aus


Planungskosten - dem Ingenieurhonorar,
- den zusätzlichen Kostenelementen und
- den Kosten für den Einsatz von Spezialisten und Beratern (diese sind zusätzlich zu vergüten).

Die MWSt wird offen abgerechnet. Sie ist in den Honoraren und den zusätzlichen Kostenelementen
nicht inbegriffen.

.2 Der Ingenieur ist verpflichtet, dem Auftraggeber einen Vorschlag über die geeignete Honorierungsart
zu machen und ihn über die voraussichtliche Höhe seines Honorars sowie der anfallenden zusätz-
lichen Kostenelemente und der Kosten der beizuziehenden Spezialisten und Berater zu orientieren.
Die Berechnungsart und Höhe des Ingenieurhonorars und der zusätzlichen Kostenelemente sind
vor Arbeitsbeginn zwischen dem Auftraggeber und dem Ingenieur zu vereinbaren, sei es als unver-
bindliche Schätzung, als Richtwert oder als Pauschale/Globale.

.3 Zeigt sich im Laufe der Auftragserledigung, dass der in Aussicht gestellte Kostenrahmen nicht aus-
reicht, so ist der Ingenieur verpflichtet, den Auftraggeber hierüber rechtzeitig zu informieren und ihm
allenfalls Vorschläge für die weitere Auftragsabwicklung zu machen.

5.2 .1 Die Honorierung des Ingenieurs erfolgt nach dem effektiven Zeitaufwand (nach Qualifikations-
Honorierungs- kategorien, nach Gehältern oder nach mittleren Ansätzen) oder als Pauschale (ohne Berück-
arten sichtigung der Teuerung) resp. Globale (mit Berücksichtigung der Teuerung).

.2 Die Honorierung nach dem effektiven Zeitaufwand (vgl. Art. 6) empfiehlt sich v.a. für Studien und
für Aufträge, deren Aufwand im Voraus nicht oder nur schwer abschätzbar ist.

.3 Die Honorierung in Form von Pauschalen/Globalen und nach mittleren Ansätzen setzt eine klare
gegenseitige Abstimmung über die Ziele, die erwarteten Ergebnisse und damit die zu erbringenden
Leistungen voraus. Bei nachträglicher Änderung der Ziele, Ergebnisse oder Leistungen ist die
Anpassung des Honorars vorgängig zu vereinbaren.

.4 Die 10 Kalkulationsblätter im Anhang C können als Hilfe für die Aufwandschätzung von entsprechen-
den Projekten gebraucht werden.

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5.3 .1 Als zusätzliche Kostenelemente gelten:
Zusätzliche - Nebenkosten,
Kostenelemente - Drittleistungen.

.2 Die zusätzlichen Kostenelemente sind in den Honoraren nicht inbegriffen und daher gesondert zu
vergüten. Die Art der Vergütung ist vorgängig zu vereinbaren.

.3 Ohne besondere Vereinbarungen werden die effektiven Aufwendungen verrechnet. Es kann aber
auch eine pauschale Abgeltung vereinbart werden.

.4 Zu den Nebenkosten gehören:


- Reisespesen, ausgenommen Fahrten innerhalb eines Lokalrayons von 10 km
- Auswärtige Unterkunft und Verpflegung
- Dokumentationskosten (Kopien, Plotterausdrücke, Druck- und Buchbindearbeiten, Fotoarbeiten,
Inserate und Publikationen, Präsentationsmodelle, Erwerb von Plan- und weiteren Unterlagen,
Lieferung, Archivierung und à-jour-Haltung von Datenträgern)
- Einsatz von Spezialgeräten
- Gebühren und spezielle Versicherungen
- Kosten für Baustellenbüros (Miete, Einrichtung, Beleuchtung, Heizung, Telefonanschluss und
Reinigung)

.5 In speziellen Fällen kann eine Vergütung von EDV-Aufwendungen vereinbart werden, insbesondere
das Anpassen von CAD und EDV an Auftraggebervorgaben und die Koordination von Datenformaten
ausserhalb der SIA-standardisierten Schnittstellen.

.6 Zu den Drittleistungen gehören Kosten für Leistungen, die der Ingenieur im Einverständnis mit dem
Auftraggeber ausführen lässt, wie
- Untersuchungen durch Prüfanstalten
- Bodenuntersuchungen
- Expertisen, Gutachten
- Spezielle Vermessungsarbeiten
- Übersetzungsarbeiten
- usw.

5.4 .1 Der Zeitaufwand für Reisen ist angemessen zu entschädigen. Die Art der Vergütung ist vorgängig
Vergütung von zu vereinbaren.
Reisezeiten
.2 Bei Honorarberechnung nach dem effektiven Zeitaufwand ist in der Regel die Reisezeit als Arbeits-
zeit zu vergüten.

.3 Bei Pauschal-/Globalhonorierung ist klar festzuhalten, welche Reisen im vereinbarten Honorar inbe-
griffen sind und wie allenfalls zusätzlich notwendig werdende Reisen vergütet werden.

90 Copyright © 2003 by SIA Zurich


Art. 6 Honorarberechnung nach dem effektiven Zeitaufwand

6.1 .1 Die Honorarberechnung nach dem effektiven Zeitaufwand kann vereinbart werden
Grundsätze - nach Qualifikationskategorien,
- nach Gehältern oder
- nach mittleren Ansätzen.

.2 Grundlagen für die Honorarberechnung nach dem effektiven Zeitaufwand bilden der Zeitaufwand
aller direkt am Auftrag eingesetzten Mitarbeiter und die entsprechenden angebotenen
Stundenansätze.

.3 Zuschläge für mit dem Auftraggeber vereinbarte Überstunden können in Rechnung gestellt werden.

.4 Nach effektivem Zeitaufwand honorierte Leistungen sind in Arbeitsrapporten festzuhalten, die vom
Auftraggeber eingesehen werden können. Sie sind periodisch abzurechnen.

.5 Zusätzliche Kostenelemente gemäss Artikel 5.3 sind separat zu vergüten.

.6 Die Anpassung laufender Verträge an die Teuerung muss vertraglich vereinbart werden.

6.2 .1 Die Honorierung nach Qualifikationskategorien eignet sich insbesondere für:


Honorar- - Leistungen bei Aufgaben, deren Art und Umfang schwer abzuschätzen sind und die durch
berechnung nach andere Honorierungsarten nicht erfasst werden können,
Qualifikations- - besonders zu vereinbarende Leistungen,
kategorien - Leistungen für die strategische Planung (Phase 1), Vorstudien (Phase 2) und Bewirtschaftung
(Phase 6),
- zusätzliche Variantenstudien,
- besondere Aufträge wie Gutachten, Mitwirken bei Schieds- und Preisgerichten, Schätzungen und
Inventaraufnahmen, Beratungen und Augenscheine, Untersuchungen, Grundlagenbeschaffungen,
Vorerhebungen, Auskünfte, theoretische Abklärungen etc.,
- Leistungen im Bereich der Raumplanung,
- besondere Fachkoordination.

.2 Grundlagen für die Honorarberechnung nach Qualifikationskategorien bilden


- die der Funktion zugeordneten Qualifikationskategorien
- die angebotenen Stundenansätze der Qualifikationskategorien
- der effektive Zeitaufwand (inkl. Reisezeit)

.3 Für die Einstufung in die Qualifikationskategorien ist die Funktion des Ingenieurs und der eingesetz-
ten Mitarbeiter im Rahmen des Auftrages massgebend, nicht aber ihre Stellung in der Firma. Die
Beschreibung der Anforderungen ist ein Hilfskriterium.

.4 Umschreibung der Stufen:


Stufe 1: Wenig Erfahrung, abgeschlossene Grundausbildung bzw. Anlernzeit.
Stufe 2: Kenntnisse und Erfahrung, welche die selbständige Bearbeitung von Aufgaben ermöglichen.
Stufe 3: Kenntnisse und praktische Erfahrungen, welche die selbständige Bearbeitung schwieriger
Aufgaben ermöglichen, in der Regel mit Ingenieurausbildung.

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.5 Zuordnung der Qualifikationskategorien

Funktion Anforderung Stufen


(Umschreibung der Funktion) 1 2 3

Projekt Chefingenieur Gesamtleitung und -koordination - B A


Experte Löst Probleme mit hohen
Prüfingenieur Anforderungen

Leitender Verantwortlich für den Auftrag - C B


Ingenieur Löst anspruchsvolle Einzel-
probleme

Ingenieur Bearbeitet Teilaufträge bzw. D D C


Einzelprobleme

Techniker Löst konstruktive Aufgaben F E D


Zeichner-Konstrukteur Fähig zu devisieren
GIS-Sachbearbeiter Plan- und Sachbearbeitung

Zeichner Planbearbeitung nach Vorlage G F E

Bauleitung Chefbauleiter Gesamtleitung und -koordination - C B


einer umfangreichen Baustelle

Bauleiter Leiter einer Baustelle E D C


Für Ausmass und Abrechnung
verantwortlich

Hilfsbauleiter Mitarbeiter des Bauleiters G F E


Bauaufseher

Administration Leitendes Administ- F E D


rationspersonal

Sekretariatspersonal G F E

Hilfsfunktion Hilfspersonal G F F

Lehrling 1. und 2. Lehrjahr 0.5 G


3. und 4. Lehrjahr 0.75 G

6.3 .1 Die Honorarberechnung nach Gehältern kann vereinbart werden, wenn für Ingenieur-Aufgaben,
Honorar- wie sie in Art. 6.2.1 aufgeführt sind, aus speziellen Gründen einzelne persönlich genannte
berechnung nach Mitarbeiter zum Einsatz kommen sollen.
Gehältern
.2 Grundlage für die Berechnung des Stundenansatzes bildet die AHV-pflichtige Jahreslohnsumme mit
einem bürospezifischen Zuschlag in Prozenten für Gemeinkosten, Risiko und Gewinn, dividiert durch
die bürointerne Präsenzzeit in Stunden.

.3 Die anrechenbaren Gehälter der eingesetzten Mitarbeiter sind vorgängig zu vereinbaren, ebenso die
Entschädigung des Betriebsinhabers entsprechend der von ihm ausgeübten Funktion.

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6.4 .1 Die Honorierung nach mittleren Ansätzen eignet sich unter folgenden Voraussetzungen:
Honorar- - der Auftraggeber kann Ziel und Zweck der zu bearbeitenden Etappe, Phase oder des Gesamt-
berechnung nach auftrages und damit die zu erwartenden Ergebnisse sowie die Art deren Präsentation weitgehend
mittleren Ansätzen definieren und
- zwischen Auftraggeber und Ingenieur besteht Einigkeit über die Aufgabenstellung und die Anforde-
rungen.

Für eine Honorierung nach mittleren Ansätzen nicht geeignet sind Aufträge, bei denen
- nur eine schrittweise Annäherung an eine Aufgabenformulierung möglich ist, da weder Ziel, Umfang
noch Komplexität überblickbar sind,
- nur einzelne speziell bestimmte Mitarbeiter für die Auftragsabwicklung eingesetzt werden.

In der Regel eignen sich Aufträge, die sich nach mittleren Ansätzen abrechnen lassen infolge der
guten Abschätzbarkeit des Aufwandes auch speziell für die Vereinbarung eines Richtpreises gemäss
Artikel 6.5.

.2 Grundlage für die Ermittlung des Honorars nach mittleren Ansätzen bilden:
- der Zeitaufwand aller am Auftrag direkt eingesetzten Mitarbeiter,
- der vereinbarte einheitliche Stundenansatz,
- der Anforderungsfaktor, welcher die Art des Auftrages berücksichtigt.

.3 Das Honorar wird wie folgt berechnet:

H=T  h  a

H= Gesamthonorar in Franken
T= Summe der Arbeitsstunden aller Mitarbeiter, die direkt am Auftrag eingesetzt werden
h = angebotener Stundenansatz (vgl. Art. 6.1.2)
a = Anforderungsfaktor gemäss 6.4.4

.4 Der Anforderungsfaktor <a> ist Ausdruck der für die Bearbeitung der gestellten Aufgabe erforder-
lichen Qualifikation der einzusetzenden Mitarbeiter.

.5 Für Planungsstudien und andere Studienaufgaben, die charakterisiert sind durch


- offene Aufgabenbeschreibung mit erkennbaren wichtigen Randbedingungen,
- Erarbeitung von Grundlagen für weiterführende Tätigkeiten, z.B. Bauaufgabe; als Arbeitsziel
kann von folgenden Richtwerten für den Anforderungsfaktor ausgegangen werden:

Studien

Aufgabenbeschreibung Faktor <a>


multidisziplinäre Expertisen 1.3
multidisziplinäre und konzeptionelle Studienaufgabe 1.2
mit einem hohen Grad an Vernetzung
komplexe Studienaufgabe 1.1
anspruchsvolle Studienaufgabe 1.0
einfache Studienaufgabe 0.9

.6 Für präzis umschreibbare Projektierungsaufgaben mit weitgehend bekannten Grundlagen gelten


folgende Richtwerte für den Anforderungsfaktor:

Projektierungsaufgaben

Aufgabenbeschreibung Faktor <a>


aussergewöhnlich anspruchsvolle Bauaufgabe 1.1
anspruchsvolle Bauaufgabe 1.0
Bauaufgabe mit geringem Anteil an Routinetätigkeiten (z.B. Bauen 0.9
unter Aufrechterhaltung des Betriebes innerhalb der Baustelle)
übliche Bauaufgabe mit durchschnittlichem Anteil 0.8
an Routinetätigkeiten
einfache Bauaufgabe mit hohem Anteil an Routinetätigkeiten 0.7
unterstützende Arbeitsleistungen (z.B. Routine-Zeichnerarbeiten) 0.6

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.7 Für präzis umschreibbare Bauleitungsaufgaben mit weitgehend bekannten Grundlagen gelten
folgende Richtwerte für den Anforderungsfaktor:

Bauleitungsaufgaben

Aufgabenbeschreibung Faktor <a>


aussergewöhnlich anspruchsvolle Überwachungs- 1.1
und Kontrollaufgaben
Bauleitung/Montageleitung/Baukontrolle 1.0
mit erhöhten Anforderungen
Bauleitung/Montageleitung/Baukontrolle 0.9
von üblichen Bauvorhaben
Bauleitung/Montageleitung/Baukontrolle 0.8
von einfachen Bauvorhaben
einfache Bauüberwachung 0.7
unterstützende Arbeitsleistungen (Routine-Feldaufnahmen) 0.6

.8 Der Anforderungsfaktor kann für die einzelnen Etappen oder Phasen einer Gesamtaufgabe unter-
schiedlich festgesetzt werden.

Die Festlegung von Zwischenstufen der Anforderungsfaktoren ist möglich.

.9 Der Anforderungsfaktor <a> berücksichtigt die normale Büroausrüstung. Spezieller Geräte- und/oder
spezieller Programm-Einsatz, welcher über die normale Arbeitsplatzausrüstung hinausgeht und
effizienzsteigernd wirkt, wird wie folgt berücksichtigt:
- durch Erhöhung des Anforderungsfaktors <a> um 0.05–0.30, wenn der Einsatz von Geräten und
Programmen zeitgleich mit den Stundenleistungen erfolgt, andernfalls
- durch einen Mengenpreis oder eine Pauschale.

6.5 .1 Bei Aufträgen mit Honorierung nach effektivem Zeitaufwand wird empfohlen, vor Beginn der Arbeiten
Richtpreis einen Richtpreis und das Vorgehen bei einer Veränderung dieses Preises im Laufe der Auftrags-
abwicklung zu vereinbaren. Dies betrifft vor allem Aufgaben mit einer Honorierung nach mittleren
Ansätzen.

.2 Der Richtpreis beinhaltet sowohl die Honorare für Arbeitsleistungen als auch die zusätzlichen
Kostenelemente.

.3 Umfangreiche und/oder schwierige Arbeiten sind in einzelne überblickbare Etappen aufzuteilen


(Vereinbarung von Zwischenzielen und Teilrichtpreisen).

.4 Der Ingenieur hat den Auftraggeber so rasch als möglich zu informieren, wenn infolge Auftragserwei-
terungen oder Änderung der Randbedingungen absehbar wird, dass der vereinbarte Richtpreis um
mehr als 10% überschritten wird.

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Anhang A Bearbeitung räumlicher Daten

Hilfsmittel für Ausschreibungen und Offertstellungen

Arbeitsgruppe Stephan Walther, dipl. Forsting. ETH/SIA, Glenz & Walther AG, Brig-Glis (Vorsitz)
Patrick Chevrier, dipl. Forsting. ETH/SIA, Grimisuat
Alexandre Guhl, dipl. Forsting. ETH/SIA, Büro Philipona & Brügger, Plaffeien
Miklos Irmay, dipl. Forsting. ETH/SIA, Panex
Bruno Käufeler, dipl. Geograph, Impuls, Thun
Jürg Zinggeler, dipl. Forsting. ETH/SIA, WSL Birmensdorf

Seite

Zielsetzung 96
Der Umgang mit den Bausteinen 96
Datenerfassung/Datenaufbereitung 97
GIS-Arbeiten 99

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Zielsetzung

Im vorliegenden Dokument werden Bausteine als Hilfe für die Ausschreibung und Offertstellung von
Aufträgen zur Verfügung gestellt. Es handelt sich weder um ausformulierte Leistungsverzeichnisse
noch um Honorarberechnungsmethoden, sondern um eine Auflistung von Stichworten im Sinne einer
Checkliste, die bei einer Arbeitsausschreibung bzw. Offerte wichtig erscheinen. Vergabeverfahren
sind in den einschlägigen kantonalen und eidgenössischen Gesetzesgrundlagen geregelt und
werden hier nicht behandelt.

Der Umgang mit den Bausteinen

Jedes Produkt wurde in Bausteine aufgegliedert, bei denen die möglichen Aufgaben, die wichtigsten
Einflussgrössen und die möglichen Ergebnisse stichwortartig beschrieben sind. Die Aufzählung
erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch die Reihenfolge der einzelnen Bausteine kann je
nach Auftrag variieren.

Für die Erstellung der detaillierten Leistungsverzeichnisse können einzelne Bausteine entnommen
und auftragsbezogen ausformuliert werden. In der Praxis zeigt sich vielfach, dass bei der Erstellung
der Leistungsverzeichnisse am falschen Ort gespart wird. Wir empfehlen, die Auftragsumschreibung
möglichst genau zu formulieren. Dazu gehören zum Beispiel Punkte wie erwartete Zwischenresul-
tate, Termine, Anzahl und Form der abzugebenden Unterlagen, Spesenregelung, Vergabekriterien
etc.

Der Bereich «Bearbeitung räumlicher Daten» umfasst u.a. die Geographischen Informationssysteme
(GIS). Der Bereich wurde in zwei Blöcke geteilt. Der erste Block umschreibt die Vorbereitungsarbei-
ten, die Datenerfassung und die Datenaufbereitung. Im zweiten Block werden Arbeiten aufgelistet,
die bei der räumlichen Datenbearbeitung (z.B. beim Einsatz eines GIS) notwendig sein können.

Der erste Schritt bei der räumlichen Datenbearbeitung sollte die Ausarbeitung eines Konzeptes sein.
Das Konzept enthält die wichtigsten Angaben für die Datenerfassung, Datenbearbeitung, Daten-
analysen und Datenverwaltung. Die Ausarbeitung eines Konzeptes für die räumliche Datenbe-
arbeitung wurde als ein Baustein in den folgenden Tabellen aufgeführt.

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Datenerfassung/Datenaufbereitung

Baustein Aufgaben Einflussgrössen Ergebnisse

Datenbeschrieb  Benennung und Strukturieren => Datenebenen  Definitionen


der Dateien
 Kartenmassstab
 Plotgrösse

Vorbereitung  Grundlagen beschaffen  Inventarliste


Grundlagen

 Grundlagen prüfen auf Vollständigkeit, => Datengrundlage  Bewertung der Grund-


Qualität, Verwendbarkeit (Papier, Diskette etc.) lagen, Mängelliste
=> Anzahl verschiedener
Datenformate

EDV-Grundlagendaten  Daten auf einheitliches Format => Anzahlverschiedener  Einheitliches Datenformat


bearbeiten transformieren Datenformate

Datenerfassung  Digitalisieren manuell => Anzahl Punkte  Vektordaten


=> Länge der Linien
=> Anzahl Flächen
=> Qualität Grundlagen
=> Anzahl Karten
=> Genauigkeits-
anforderungen

 Tachymetrische Aufnahmen => Anzahl Punkte  Vektordaten


(Felddaten, GPS) => Länge der Linien
=> Anzahl Flächen
=> Genauigkeits-
anforderungen

 Scannen von Karten/Bildern => Anzahl Karten  Rasterdaten


=> Massstab
=> Genauigkeitsanforde-
rungen, Auflösung (dpi)

 Vektorisieren, Georeferenzieren => Anzahl Karten  Raster-, Vektordaten


=> Massstab
=> Genauigkeits-
anforderungen

 Attributieren => Anzahl Attribute  Datentabelle; Sachdaten

1. Kontrolle  Kontrolle Geometrie, Attribute, => Anzahl Karten  Vollständige Geometrie,


Plausibilität der Daten; inkl. Kontroll- => Genauigkeits- inkl. Attribute, Sachdaten
plot anforderungen etc.
=> Anzahl Attribute

 Kohärenz der Daten (Zusammen- => Anzahl Karten  Kontrollplots


passen der Geometrie, bei Verwendung => Genauigkeits-
unterschiedlicher Programme/Systeme anforderungen
für das Digitalisieren; z.B. Erkennen => Anzahl Attribute
von gemeinsamen Linien bei einer
Umwandlung von geschlossenen
Linien in Flächen)

Korrekturen  Korrektur der Geometrie und der => Anzahl Karten  Vollständige Geometrie,
Attribute in Abstimmung mit Erfassen => Genauigkeits- inkl. Attribute, Sachdaten
der Grund-/Felddaten anforderungen etc.
=> Anzahl Attribute

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Baustein Aufgaben Einflussgrössen Ergebnisse

2. Kontrolle  Kontrolle Geometrie, Attribute, => Anzahl Karten  Endplots


Plausibilität der Daten; inkl. Kontroll- => Genauigkeits-
plot anforderungen
=> Anzahl Attribute

Validierung der Daten  Vorstellen,Erklären der Daten gegen-  Abnahme durch den
über Auftraggeber Auftraggeber

Datensicherung/  Datensicherung/Transfer/Archivierung => Datenmenge (Bytes)  Numerische Daten in


Transfer/Archivierung der Daten einheitlicher Form
der Daten  Datenformat für Weiterverwendung
auf GIS
 Austauschformat

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GIS-Arbeiten

Baustein Aufgaben Einflussgrössen Ergebnisse

Datenbeschrieb  Benennung und Strukturieren => Datenebenen  Definitionen


der Dateien
 Kartenmassstab
 Plotgrösse

Eingangskontrolle  Kontrolle
der vereinheitlichten, => Datenformat  Einheitliches, verwend-
numerischen Daten => Datenmenge (Bytes) bares Datenformat

Konzept Datenbank und  DefinitionDatenstruktur, Geometrien, => Komplexität, Frage-  Konzept


GIS-Bearbeitung Genauigkeiten, Datentransfer, Schnitt- stellungen …  Vorgaben für Grunddaten
stellen, Dateinamen, Kartenmassstäbe,
Plotgrössen etc.

Datenbank  Erstellen der Datenbank => Komplexität,Frage-  Relationale Datenbank


stellungen …
=> Anzahl Objekte, Objekt-
typen
=> Beziehungen zw. den
Objekten

Analyseprogramm  Programmierung von Analyse- => Komplexität der Analysen  Programm für Analyse
(Programme als Hilfsmittel programmen
für die Kontrolle; nur für
interne auftragsbezogene
Verwendung)

Datenanalyse  Grundlagenkarte => Anzahl Karten 


Karten
 Datenabfragen => Anzahl Analysen 
Neue Datenebenen
 Zonengenerierung => Komplexität der Analysen  Neue Datentabellen
 Verschneidung Raster–Raster;
Punkt–Flächen; Linien–Flächen;
Flächen–Flächen
 Messen, Zählen, Berechnen

Modellierungen  Ausführung von Modellierungen => Fragestellung  Karte

Kartendarstellung  Thematische Karte => Formulierung Auftrag  Karten auf PC


(1 Exemplar)  Grundlagenkarte => Layout (Legende,  Flächenlisten, Tabellen
 Tabellen/Auswertung Datenbank Rahmen etc.)
=> Kartenformat
=> Anzahl Kartenausschnitte

Plot  Plot/Druck => Farbig/schwarzweiss  Karten auf Papier


=> Linien/Flächen  Flächenlisten, Tabellen
=> Mit/ohne Raster
=> Papierqualität
=> m2

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Anhang B Naturgefahren

Hilfsmittel für Ausschreibungen und Offertstellungen

Naturgefahrengrundlagen/Schutzbauten und Anlagen

Arbeitsgruppe Rolf Bart, dipl. Forsting. ETH, Ingenieurbüro Bart, St.Gallen (Vorsitz)
Sepp Berwert, dipl. Forsting. ETH, Ingenieurbüro Berwert, Stalden
Manuel Epprecht, Kult./Verm.-Ing. ETH/SIA, BWW, Biel
Willi Eyer, dipl. Forsting. ETH/SIA, Kantonsforstamt, Freiburg
Felix Hengartner, dipl. Forsting. ETH, Ingenieurbüro Nüesch & Ammann, Bolligen
Hans-Rudolf Keusen, Geologe SIA, Geotest, Zollikofen
Olivier Lateltin, Geologe, LHG, Ittigen
Beat Philipona, dipl. Forsting. ETH/SIA, Büro Philipona & Brügger, Plaffeien
Dominique Schönbächler, dipl. Forsting. ETH/SIA, Selkingen
Bernardo Teufen, dipl. Forsting. ETH/SIA, Davos Dorf

Seite

1 Vorwort 101

2 Übersicht 102
2.1 Definitionen 102
2.2 Zusammenwirken verschiedener Produkte 103
2.3 Wichtige Merkmale zur Abgrenzung der Produkte 104
2.4 Umgang mit den «Bausteinen» 105

3 Allgemeine Komponenten 108


3.1 Allgemeine Bedingungen 108
3.2 Systemabgrenzung 108
3.3 Darstellung und Bericht 109

4 Produkte bei Projekten zu Naturgefahren 110


4.1 Ereigniskataster 110
4.1.1 Produktebeschrieb 110
4.1.2 Tabellarische Übersicht 111
4.2 Karte der Phänomene 111
4.2.1 Produktebeschrieb 111
4.2.2 Tabellarische Übersicht 112
4.3 Gefahrenhinweiskarte 112
4.3.1 Produktebeschrieb 112
4.3.2 Tabellarische Übersicht 113
4.4 Gefahrenkarte 115
4.4.1 Produktebeschrieb 115
4.4.2 Tabellarische Übersicht 115
4.5 Risikoermittlung 118
4.5.1 Produktebeschrieb 118
4.5.2 Tabellarische Übersicht 119
4.6 Massnahmenkonzept 120
4.6.1 Produktebeschrieb 120
4.6.2 Tabellarische Übersicht 121
4.7 Punktuelle Gefahrenabklärung 123
4.7.1 Produktebeschrieb 123
4.7.2 Tabellarische Übersicht 124
4.8 Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation 125
4.8.1 Produktebeschrieb 125
4.8.2 Tabellarische Übersicht 125

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1 Vorwort

Das vorliegende Hilfsmittel richtet sich an Auftraggeber und Auftragnehmer und bezweckt im
Wesentlichen:
- Hilfe bei der Erstellung von Pflichtenheften und Ausschreibungen,
- Nachschlagewerk für ausführende Fachleute.

Diese Zielsetzung soll erreicht werden, indem verschiedene Produkte definiert und beschrieben
werden. Zu den Beschreibungen zählen auch die Erläuterungen des Kontextes, in welchem die
einzelnen Produkte stehen. Die einzelnen Produkte sind in Bausteine gegliedert, welche ihrerseits
durch die Nennung möglicher Spezifikationen weiter konkretisiert werden.

Unter Produkten werden hier Ergebnisse von Aufträgen im Bereich der Grundlagen zu Naturge-
fahren verstanden. Vorläufig sind acht mögliche Produkte ausgewählt worden, welche bereits zum
heutigen Zeitpunkt beschrieben werden können. Bei allen handelt es sich um solche, die als Begriffe
unter den Naturgefahrenfachleuten geläufig sind und ihren festen Stellenwert besitzen. Jedoch
besitzt nicht jedes der behandelten Produkte für sich selbst einen hohen Stellenwert. Die Karte der
Phänomene ist beispielsweise eine typische Grundlage für andere Produkte, wurde hier aber den-
noch als Produkt aufgenommen, weil der Begriff sehr oft fällt und das Ergebnis effektiv als Produkt
erscheint (Karte mit Erläuterungstext, Fotobericht).

Unter Bausteinen werden die wesentlichen Elemente eines Produktes verstanden. Sie fassen oft
einen bestimmten Fachbereich zusammen (z.B. «Hydrologie», «erdwissenschaftliche Untersuchun-
gen» etc.) oder bezeichnen einen wichtigen Schritt im methodischen Vorgehen (z.B. «Schwach-
stellenanalyse», «Szenarien» etc.). Den einzelnen Produkten sind sämtliche Bausteine zugewiesen,
welche von Bedeutung sein könnten, hingegen ist es nicht unbedingt der Fall, dass in einem kon-
kreten Auftrag sämtliche Bausteine zur Umschreibung benötigt werden.

Zu jedem Baustein sind mögliche Spezifikationen aufgeführt, die angeben, was in diesem Baustein
verlangt wird. Die Liste der Spezifikationen ist nie abschliessend gemeint. Sie dient im Sinne einer
Checkliste namentlich dazu, dem Benutzer wichtige Stichworte in Erinnerung zu rufen.

Die vierte Ebene, welche an die Spezifikationen anschliesst, ist hier nicht behandelt. Sie hat zur
Aufgabe, die Spezifikationen auf den Einzelfall hin zu konkretisieren, und liegt in der Verantwortung
des jeweiligen Benutzers dieser Arbeitshilfe.

Der Aufbau soll Wiederholungen soweit möglich vermeiden. Deshalb sind allgemeine Bedingungen
bei einem Auftrag und die Anforderungen an die abzugebenden Unterlagen in einem separaten
Kapitel behandelt. Der Systemabgrenzung wurde jedoch so hohe Bedeutung zugemessen, dass
sie bei jedem einzelnen Produkt behandelt wird.

Mit dieser Arbeitshilfe und den Arbeiten der PLANAT kann ein wesentlicher Beitrag im Qualitäts-
management geleistet werden. Die Arbeiten auf den völlig unterschiedlichen Ebenen PLANAT und
SIA wurden koordiniert.

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2 Übersicht

2.1 Definitionen

Ereigniskataster Gemäss neuer Nomenklatur entspricht der Ereigniskataster dem, was im Gesetz als Gefahrenkatas-
ter bezeichnet wird. Der Ereigniskataster gibt Auskunft über vergangene Ereignisse. Der Ereigniska-
taster ist ein Verzeichnis, welches bezüglich Erhebung und Führung der Daten eine Systematik vor-
aussetzt. Je nach Detaillierungsgrad gibt der Kataster Auskunft zu: Prozessart, Datum des
Ereignisses, Schäden, Ausbreitung und verschiedenen Beobachtungen im Gefahrenstrich.

Karte der Phänomene Die Karte der Phänomene stellt stumme Zeugen früherer Naturereignisse und wichtige geomorpho-
logische, geologische und hydrologische Erscheinungen dar. Daneben werden auch künstliche Ein-
griffe des Menschen erfasst, sofern diese einen Einfluss auf den Ablauf von Naturgefahrenprozessen
haben können – was insbesondere für Schutzbauwerke gilt. Die Karte der Phänomene ist eine
Zusammenstellung von Fakten und trägt wesentlich dazu bei, das Verständnis für Abläufe und
Zusammenhänge zu fördern, Schlussfolgerungen zu belegen und deren Nachvollziehbarkeit sicher-
zustellen.

Gefahrenhinweiskarte Die Gefahrenhinweiskarte zeigt den möglichen Wirkungsraum von gravitativen Naturgefahren in
flächenhafter Form auf. Sie zeigt die gefährdeten Gebiete nach Prozessart auf, gibt jedoch in der
Regel keine Gefahrenstufen an.

Gefahrenkarte Die Gefahrenkarte zeigt die Einwirkungen gravitativer Naturgefahren in fünf Gefahrenstufen flächen-
haft auf. Sie berücksichtigt Intensitäten und Eintretenswahrscheinlichkeiten der gefährlichen Pro-
zesse, wobei Intensitäten und Wahrscheinlichkeiten nicht direkt aus den Gefahrenstufen ersichtlich
sind. Die fünf Gefahrenstufen sind:
- weiss: nach menschlichem Ermessen keine Gefährdung
- gelb: geringe Gefährdung
- blau: mittlere Gefährdung
- rot: hohe Gefährdung
- gelb-weiss gestreift: Restgefährdung

Risikoermittlung Allgemein wird unter Risikoanalyse die Gesamtheit der notwendigen Abklärungen zur Erfassung
von Risiken verstanden:
- Ereignisanalyse, Wirkungsanalyse (zusammen Gefahrenanalyse),
- Expositionsanalyse, Folgeanalyse und Risikobestimmung.

Diese Begriffsdefinition stammt von den technischen Risiken. Bei den gravitativen Naturgefahren
haben die Gefahrenanalyse und die Darstellung der Gefahren (Gefahrenhinweiskarten, Gefahren-
karten) einen ungleich höheren Stellenwert als bei den technischen Risiken. Daher soll nachfolgend
der Begriff «Risikoermittlung» verwendet werden, der nur die drei Schritte Expositions-, Folge-
analyse und Risikobestimmung bezeichnet, um klar zur Gefahrenanalyse abzugrenzen.

Massnahmenkonzept Das Massnahmenkonzept zeigt auf, welche einzelnen Massnahmen in gegenseitiger Abstimmung
aufeinander geeignet sind, die gewünschte Wirkung zu erreichen. Hier werden unter Massnahmen
verstanden:
- Unterhalt
- Raumplanung
- Objektschutz
- Warnsysteme und Notfallplanung
- Verbau
- Landbewirtschaftung (forstlich, landwirtschaftlich)

In der Regel gehören zu einem Massnahmenkonzept nachstehende Bestandteile:


- Beschreibung der Art der einzelnen Massnahmen
- Zielsetzung und Wirkung der einzelnen Massnahmen
- planliche Darstellung der Massnahmen in einfacher Form (symbolhaft, schematisch)
- Variantenvergleich verschiedener Lösungen (inkl. Nullvariante)
- grobe Kostenschätzung

Kosten- Als quantitative Methode wird sie hier noch nicht weiter behandelt, obwohl sie als beschreibende
Wirksamkeitsanalyse oder semiquantitative Methode in der Massnahmenplanung bereits angewandt wird. Die Kosten-
Wirksamkeitsanalyse setzt Risikobetrachtungen und Massnahmenplanungen in iterativer Form
voraus.

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Ursachenanalyse Eine Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation ist eine massgeschneiderte Spezialuntersuchung
und Ereignis- im Nachgang eines bedeutenden Ereignisses. Sie wird insbesondere dann durchgeführt, wenn:
dokumentation - besonders hohe Schäden auftraten,
- Schutzbauwerke stark in Mitleidenschaft genommen oder zerstört wurden,
- die Untersuchung des Ereignisses wichtige Erkenntnisse zu liefern verspricht,
- mögliche Folgen des Ereignisses von besonderem Interesse sind
oder
- das Ereignis von überregionaler Bedeutung ist.

Punktuelle Wenn keine Gefahrenkarten vorliegen und sich deren Erstellung aufgrund der örtlichen Verhältnisse
Gefahrenabklärungen nicht rechtfertigt, erlauben punktuelle Gefahrenabklärungen in massgeschneiderter Form jene
Erkenntnisse zu gewinnen, welche für ein geplantes Vorhaben von Bedeutung sind. Die punktuelle
Gefahrenabklärung kann Bausteine aus verschiedensten Produkten enthalten.

2.2 Zusammenwirken verschiedener Produkte

In der Grafik wurde der Begriff «Massnahmen» verwendet, weil für das Aufzeigen der wechsel-
seitigen Beziehungen nicht nur das hier behandelte Massnahmenkonzept, sondern auch die
weiterführenden Planungen und die Ausführung von Bedeutung sind.

Ereigniskataster Karte der Phänomene

Gefahrenkarte

Risikoermittlung Gefahrenhinweiskarte

Kosten-Wirksamkeitsanalyse

Massnahmen

Aus der graphischen Darstellung gehen einige wichtige Aspekte des Zusammenwirkens der
verschiedenen Produkte hervor:
- Der Ereigniskataster und die Karte der Phänomene sind typischerweise Grundlagen anderer
Produkte.
- Aufgrund der wechselseitigen Beziehungen dürfen die Gefahrenkarte und die Massnahmen als
die zentralen Produkte bezeichnet werden. Von ebenfalls grosser Bedeutung ist die Kenntnis der
Risiken.
- Diverse Beziehungen sind fakultativ:
– Der Ereigniskataster und die Karte der Phänomene können der Gefahrenhinweiskarte als Grund-
lage dienen, müssen es aber nicht (voll computergestützte Erstellung).
– Die Gefahrenhinweiskarte kann als Grundlage für die Gefahrenkarte verwendet werden, sei es,
um die zu bearbeitenden Gebiete festzulegen, sei es zur Beschaffung gewisser Grundlagen. Ein
Bezug zwischen Gefahrenhinweis- und Gefahrenkarte muss jedoch nicht bestehen.
- Die Grafik zeigt verschiedene mögliche Wege auf, um letztlich zu den Massnahmen zu gelangen:
– Von der Gefahrenhinweiskarte direkt zu Massnahmen: Damit sind in erster Linie raumplanerische
Massnahmen auf Stufe Richtplanung gemeint.
– Von der Gefahrenkarte direkt zu Massnahmen: Der direkte Schritt ist sicher bei der Umsetzung in
die Nutzungsplanung notwendig. Möglich ist er oft auch bei Unterhaltsmassnahmen, Massnah-
men der Landbewirtschaftung, Warnsystemen, organisatorischen Massnahmen und teilweise
Verbaumassnahmen.

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– Von der Gefahrenkarte über die Risikoermittlung zu Massnahmen: Sofern der Schritt von der
Gefahrenabwehr zur Risikokultur vollzogen werden soll, wird dieser Weg zu Massnahmen zuneh-
mend an Bedeutung gewinnen. Er gewährleistet in weit höherem Mass die Effizienz von Mas-
snahmen.
– Von der Gefahrenkarte über die Risikoermittlung und Kosten-Wirksamkeitsanalyse zu Massnah-
men: Neben der Berücksichtigung der Risiken kommt dabei als wesentliches Element die Opti-
mierung der Kosten hinzu. Es ist der konsequenteste Weg, der alle relevanten Aspekte
angemessen berücksichtigt.

2.3 Wichtige Merkmale zur Abgrenzung der Produkte

Nachfolgende Darstellung zeigt, in welcher Phase des Risikomanagements die einzelnen Produkte
ihr Schwergewicht haben.

Massnahmen-
konzept

Risikoermittlung
Produkte

Gefahrenkarte
Gefahrenhinweiskarte

Phänomene
Ereigniskataster

Ereignis- Wirkungs- Expositions- Folge- Risikobe-


Massnahmen
analyse analyse analyse analyse stimmung
Phasen

Gefahrenanalyse

Risikoanalyse
Risikomanagement

Bezüglich der Flächendeckung der Produkte lassen sich ebenfalls einige typische Unterschiede
schematisch darstellen. Während die Darstellung des Ereigniskatasters, der Gefahrenhinweiskarte,
der Gefahrenkarte, der Risikoermittlung und der Massnahmen weitgehend einheitlich aufgefasst
werden dürfte, hängt dies bei der Karte der Phänomene stark davon ab, ob die Gefahrenhinweis-
karte darauf aufgebaut wird oder nicht. Die zunehmende Grauschattierung widerspiegelt in etwa
die Zunahme der Abklärungstiefe und mit Ausnahme der Felder «Massnahmen» und «Ereignisdoku-
mentation & Ursachenanalyse» auch zunehmendes Schadenpotential.

flächendeckend
Ereigniskataster & Gefahrenhinweiskarte

Phänomene
Gefahrenkarte & Risiko
Ereignisdok. & Ursachenanalyse

Massnahmen
Risiko

vertieft

punktuelle Gefahrenabklärung

Verschiedene Produkte sind deutlich gegeneinander abzugrenzen, indem dargestellt wird, in


welchen Anteilen das Resultat aus reinen Fakten resp. unterschiedlich anspruchsvollen Rechen-
modellen hergeleitet wird. Die Massnahmen sind in der Darstellung weggelassen, da sie sich
bezüglich der Abklärungen schlecht mit den übrigen Produkten vergleichen lassen.

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Fakten sammeln Interpretationen/Modellanforderungen

Ereigniskataster

Phänomene

Gefahrenhinweiskarte

Gefahrenkarte

Risikoermittlung

punktuelle Gefahrenabklärung

Ereignisdokumentation & Ursachenanalyse

Bei der Risikoermittlung sind die Anforderungen an die Modellierung nur deshalb geringer als bei der
Gefahrenkarte, weil die Resultate der Gefahrenanalyse aus der Gefahrenkarte übernommen werden.

Interessant sind auch die Unterschiede bezüglich der Lebensdauer einzelner Produkte. Wobei in der
folgenden Darstellung die Lebensdauer in doppelter Hinsicht verstanden wird:
- Die Dauer, in welcher das Produkt brauchbar bleibt.
- Die Dauer, während welcher die Daten aufbewahrt werden müssen.

Die angegebene Lebensdauer ist nicht eine scharfe Grenze, sondern eine Richtgrösse.

ode eriod
e ung
nperi nutz
tzungspla chtplanp
ebäude
Nu Ri G Zeit

Ereigniskataster

Phänomene

Gefahrenhinweiskarte

Gefahrenkarte

Risiko

punktuelle Gefahrenabklärung

Ereignisdokumentation & Ursachenanalyse

Mit den verschieden dunklen Pfeilen bei den Produkten «Ereigniskataster» und «Karte der
Phänomene» wird ein wesentlicher Unterschied angedeutet:
- Die im Ereigniskataster gesammelten Daten sind oft endgültig verloren, wenn sie nicht sofort
erhoben werden.
- Die im Gelände abgebildeten Phänomene bleiben grösstenteils viel länger erhalten und können
daher auch zu einem späteren Zeitpunkt noch erhoben werden.

2.4 Umgang mit den «Bausteinen»

Betrachtet man die Beschreibung der einzelnen Produkte, kann der Eindruck entstehen, es wären in
jedem Falle umfassendste und sehr breit angelegte Abklärungen vorzunehmen. Dies ist jedoch ein-
deutig nicht die Meinung. Im Wesentlichen wird hier eine Checkliste vorgelegt, die mithelfen soll,
Pflichtenhefte und Ausschreibungen zu erstellen sowie den ausführenden Ingenieuren aufzuzeigen,
woran zu denken und was allenfalls zu berücksichtigen ist.

Ausgehend von diesem vorliegenden Hilfsmittel kann der Weg zu einem konkreten Anforderungs-
profil für ein bestimmtes Projekt in drei Phasen gegliedert werden:

1. Auswahl der Produkte


Es ist zu entscheiden, ob die Projektierung ein einziges oder mehrere der beschriebenen Produkte
erfordert.

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2. Auswahl der Bausteine
Bei jedem der gewählten Produkte ist zu prüfen, welche der Bausteine für den konkreten Fall not-
wendig oder erwünscht sind. Dies hängt von verschiedenen Faktoren ab: Art der Prozesse, örtlichen
Verhältnissen, Abklärungstiefe, Verwendungszweck des Resultates und verschiedene Rahmenbedin-
gungen.

3. Bausteine anpassen
Jeder Baustein ist einerseits möglichst genau zu spezifizieren, andererseits auf jene Inhalte zu
beschränken, welche die Aufgabenstellung verlangt. Dabei ist der Einfluss der Art der Prozesse, der
örtlichen Verhältnisse, der Abklärungstiefe und der Verwendungszwecke der Resultate noch grösser
als bei der Wahl der Bausteine.

Der Vorgang ist in nachstehender Grafik anhand eines Produkts dargestellt.

Gefahrenkarte Gefahrenkarte
Hypothetisches Beispiel:
Topographie Topographie
Gefahrenkarte für eine einzige
Steinschlaggefahrenquelle.
Ereignis- Ereignis-
dokumentation dokumentation
Karten der
Phänomene
Erdwissenschaftl.
Auswahl der Untersuchungen Bausteine
Bausteine anpassen
Klima und
Vegetation
Szenarien
Hydrologie
Berechnungen &
Erdwissenschaftl. Modellierungen
Untersuchungen

Bauwerke und Intensitätskarten


Verbauungen
Schwachstellen-
analyse
Gefahrenkarte
Szenarien
Topographie
Berechnungen &
Modellierungen

Intensitätskarten
Berechnungen &
Modellierungen
Gefahrenkarte

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An den beiden Beispielen «Topographie» sowie «Berechnungen und Modellierungen» ist die An-
passung der Bausteine noch genauer erläutert. Die beiden Bausteine gemäss tabellarischer Über-
sicht werden auf jene Inhalte zurechtgestutzt, die für den hypothetischen Fall notwendig sind (sein
könnten).

Topographie • Genauigkeiten
• Profile
 ungefähre Anzahl
 Massstäbe, Überhöhungen
• Situation
 Verlangte Inhalte, Massstab
• Digitales Terrainmodell (DTM):
 Kommerzielles DTM, z.B.: DHM10 Swissairphoto, DHM25 Landestopographie,
DHM50 Satellitenvermessung etc.:
– ohne / mit Verbesserungen, Ergänzungen, Art der Verbesserungen und
Ergänzungen
 Art der Erhebung, offen / vorgegeben: photogrammetrisch, Laser scanning,
Radaring, geodätisch; bei photogrammetrischen Aufnahmen zusätzlich z.B.:
– Aerotriangulation vorgegeben ja/nein
 Detaillierungsgrad der Aufnahmen:
– entsprechend den Anforderungen der weiteren Verwendung (offen gelassen)
– konkret beschrieben (beispielhaft oder als Vorgabe)
• DTM-Analysen:
 Neigungskarten
 Expositionen
 Höhenlagen, -verteilungen

Berechnungen und • Standard Kanton


Modellierungen • Modelle, allenfalls bestimmte verlangt:
 2D-Modelle, evtl. mit bestimmten Eigenschaften
– berücksichtigte Parameter
– gewünschte Resultatausgaben
 1-D-Modelle, unterschiedliche Darstellungsformen:
– flächenhafte Ausbreitung
– Profilberechnungen
 Punktbetrachtung, übrige Berechnungen

• Darstellung der Resultate verlangt oder nicht in Form von:


 Gefahrenausbreitung in der Fläche (Ereigniskarten)
 in Profilen
 als Grafiken, Tabellen

Einzelne Bausteine können je nach Prozessart, konkreten Anforderungen etc. gegenüber der um-
fassenden Beschreibung sehr stark vereinfacht werden, ohne dass deswegen zwingend Verluste
in der Qualität hinzunehmen sind.

Die verbleibenden Inhalte der Bausteine müssen je nach Anforderung mehr oder weniger ausführlich
spezifiziert werden. So ist beispielsweise anzugeben, welche Genauigkeit topographische Grund-
lagen aufzuweisen haben, welche Massstäbe und Überhöhungen verlangt sind etc.

In komplizierten Fällen kann es notwendig oder hilfreich sein, bereits für die Erstellung von Pflichten-
heften oder Ausschreibungsgrundlagen entsprechende Fachspezialisten beizuziehen.

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3 Allgemeine Komponenten

3.1 Allgemeine Bedingungen

Bei jeder Ausschreibung sind die Bedingungen zu nennen, welche sich aus den gesetzlichen
Grundlagen zur Submission ergeben. Diese sind nachfolgend nicht Inhalt der Aufzählung.

administrative - Bezeichnung des Auftrages


Angaben - Termine, Fristen
- Kontaktpersonen

rechtliche - Submissionsgesetz u.Ä.


Grundlagen - Bund: Richtlinien, Empfehlungen, Kreisschreiben u.Ä.
- Kanton: Richtlinien, Empfehlungen, Leitfaden u.Ä.

Grundlagen - zwingend zu verwendende


(vorhandene) - vorhandene und zur Verfügung gestellte
Es ist anzugeben, um was für Grundlagen es sich handelt,
in welcher Form sie verfügbar sind und welcher Qualität sie sind.

Grundlagen (weitere) Grundlagen, die der Auftragnehmer zu spezifizieren hat.

3.2 Systemabgrenzung

Bei Projekten zu Naturgefahren ist so gut wie nie von vorneherein klar, wie das Untersuchungs-
system räumlich, inhaltlich und zeitlich abzugrenzen ist. Soll beispielsweise eine Gefahrenkarte für
ein kleines Dorf erstellt werden, stellen sich unmittelbar eine Reihe von Fragen, die sich auf die
Systemabgrenzung auswirken:
- Innerhalb welcher Fläche genau soll die Gefahrenkarte erstellt werden?
– Nur für die Bauzonen?
– Inkl. potentiellem Bauerwartungsland?
– Arrondierte Fläche?
– etc.
- Innerhalb welcher Flächen sollen die Prozesse selbst untersucht werden?
– Im gesamten Gefahrenstrich aller beteiligten Prozesse in derselben Abklärungstiefe?
– In gewissen Teilgebieten nur mit verringerter Abklärungstiefe?
– etc.

Diese erst wenigen möglichen Fragen zeigen die Schwierigkeit der Systemabgrenzung auf. Oft
genug trifft der Fall ein, dass erst die Resultate aufzeigen, ob die Systemabgrenzung optimal gelang
oder nicht. Generell hat die Systemabgrenzung zum Ziel, eine konkrete Aufgabe klar zu umreissen.
Die engeren Ziele sind:
- Der Auftraggeber soll möglichst genau das erhalten, was er will.
- Offerten sollen möglichst gut vergleichbar sein.
- Dem Auftragnehmer hilft die Systemabgrenzung
– zu beurteilen, ob er in der Lage ist, zu offerieren und den Auftrag auch auszuführen
– den Auftrag kundengerecht erledigen zu können
– die Kosten gemessen an den Anforderungen zu optimieren

Die räumliche Abgrenzung beschreibt im weiteren Sinne die verschiedenen Perimeter, welche
in einem Auftrag von Belang sind.

Die inhaltliche Abgrenzung beschreibt indirekt oft die Abklärungstiefe und die generellen Anforde-
rungen. Neben allgemeinen Vorgaben umschreibt die inhaltliche Abgrenzung auch, welche der
Bausteine Bestandteil sein sollen und in welcher Ausführung (Spezifikation) sie verlangt werden.

Die zeitliche Abgrenzung sagt einmal aus, welcher Systemzustand zu untersuchen ist: ein ver-
gangener, der aktuelle, ein künftiger (Klimaänderung). In gewissen Fällen muss auch ein Betrach-
tungszeitraum abgesteckt werden (historische Ereignisse) oder die Behandlung zeitlich stark
variabler Einflussgrössen umschrieben werden (temporäre Terrainveränderungen bei Gefahren-
karten, Schadenpotential bei Risikoanalysen).

Nachfolgend sind bei allen Produkten wichtige Merkmale der Systemabgrenzung aufgeführt. Eine
sorgfältige und korrekte Systemabgrenzung trägt wesentlich zur Qualität eines Produktes bei, indem
sie zwingt, sich Rechenschaft darüber abzulegen, was man in welcher Form will.

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3.3 Darstellung und Bericht

Immer erforderlich ist die Angabe der Mengen (Anzahl der einzelnen Teile eines Dossiers).
Allenfalls werden mehrere unterschiedliche Dossiers in verschiedener Anzahl erstellt, was
entsprechend zu beschreiben wäre.

Bausteine Spezifikationen (nicht abschliessend)

Technischer Bericht  Inhalte


 ca. Umfang
 Papier/EDV/Internet
- Datenformat
- Layout
 Vorabzug zur Vernehmlassung, Stellungnahme

Fotobericht  Form: nur Bilder, Bilder mit Bildlegende


 Inhalte
 ca. Umfang
 Papier/EDV/Internet
- Datenformat
- Auflösung

Zwischenberichte  Anzahl
 Zielsetzung/Adressat(en)
 Papier/EDV/Internet
 Vorabzug zur Vernehmlassung, Stellungnahme

Karten und Pläne  Themen, Inhalte


 Papierform
- Anzahl Kartenblätter pro Thema
- Massstab
- Medium (Papier, Transparent, Folie, Mediumqualität)
- Plangrössen (min./max.)
- Gerollt/gefaltet
 Digitale Daten
- CAD-Plan (-Karte)
– Datenformat
– 2D/3D
– Ebenentrennung nach Inhalt
– Legende (Symbole, Symbollinien)
– Grundeinrichtung von Dateien (Einheiten, Georeferenzierung, Koordinatensystem)
 GIS-Karte (-Plan)
- Datenformat
- Single/Double-Precision
- Datenmodell (ERM)
- Normlegende/Farbpalette
- Projektion
- Geometrie nach Sachinformation
- Legende (Symbole, Symbollinien)
 Numerische Daten
- Datenformat
- Datenmodell (ERM)
Für alle Formen digitaler Daten:
 Genauigkeiten
 Datenträger

Daten  Papier (Formulare)


 EDV
- Datenmodell (ERM)
- Datenformat
- Datenträger

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4 Produkte bei Projekten zu Naturgefahren

4.1 Ereigniskataster

4.1.1 Der Ereigniskataster gibt Auskunft über vergangene Ereignisse. Dazu gehören einerseits jene Ereig-
Produktebeschrieb nisse, die seit Einführung des Ereigniskatasters systematisch und fortlaufend erhoben werden, ande-
rerseits auch jene, welche retrospektiv erfasst werden. Die rückblickend erfassten Ereignisse werden
hier als historische bezeichnet. Alle Daten werden systematisch verwaltet, damit gezielte Abfragen
möglich sind. Von einfachen Karteikasten-Lösungen bis zu Datenbanken oder GIS-Lösungen ist
alles dankbar. Mit «Storme» steht einerseits ein Datenmodell und andererseits eine Software zur
Erfassung von Sachdaten zur Verfügung. «Storme» wurde im Auftrag des BUWAL entwickelt und soll
mithelfen, die in den Kantonen aufgenommenen Ereignisse einheitlich zu erfassen und die Nutzung
der Daten über die Kantonsgrenzen hinweg grundsätzlich zu ermöglichen. Die Daten des Ereignis-
katasters werden teilweise aber auch anders erfasst.

Während sich die fortlaufende Erfassung neuer Ereignisse nach einer klar definierten Vorgehens-
weise richtet, ist dies bei der Aufarbeitung der historischen Ereignisse nicht in derselben strengen
Systematik möglich. Die Erfassung historischer Ereignisse kann sich auf einfache Untersuchungen
verfügbarer schriftlicher Quellen beschränken, aber auch umfassende Nachforschungen bis hin zu
Überprüfungen im Feld beinhalten.

Der Ereigniskataster ist eine der zentralen Grundlagen zur Erstellung von Gefahrenkarten. Er trägt
dazu bei, die sachliche Richtigkeit von Schlussfolgerungen zu bele-
Ereigniskataster
gen.
Quellen-
Projekte zum Produkt «Ereigniskataster» können grundsätzlich verzeichnis
verschiedener Art sein:
1. Erstellung eines kantonalen Konzeptes zur Erfassung von Ereig-
Sachdaten zu
nissen, inkl. des Aufbaus einer Organisation, evtl. von Software Ereignissen
etc.
2. Fortlaufende Erfassung aktueller Ereignisse, Aufnahme der Spu-
ren und Merkmale, Erfassung der Daten. Ereigniskarten
3. Erfassung historischer Ereignisse und deren Aufnahme im
Ereigniskataster.

Die unter 1 und 2 genannten Aufträge werden hier nicht behandelt, da beide eine ganz spezielle,
nicht allgemein beschreibbare Art der Auftragserteilung erfordern. Projekte gemäss 3 können hin-
gegen gut allgemein umrissen werden und werden im Rahmen von Naturgefahrenprojekten auch oft
anfallen.

Resultate des Ereigniskatasters können in verschiedenen weiteren Produkten als wichtige Grund-
lage dienen. Auch einzelne Bausteine können in anderen Produkten integriert werden.

Der Ereigniskataster ist typischerweise eine Grundlage für andere Produkte.

Was unter den einzelnen Bausteinen verstanden wird, geht aus der tabellarischen Zusammen-
stellung hervor.

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4.1.2
Tabellarische Übersicht

Systemabgrenzung Merkmale, Kriterien (nicht abschliessend)

räumlich  Perimeter der zu erfassenden Ereignisse nach Prozessen


 Gebietseinteilungen (inkl. Bezug zu übergeordneten Systemen wie GEWISS)

inhaltlich  Datenmodell (ERM)


 Minimalkriterien erhebungswürdiger Ereignisse
 Legende für kartographische Erfassung
 Begrenzung auf bestimmte Quellen (Zeitungen, Staatsarchiv etc.)
 Aufarbeitung historischer Ereignisse
 fortlaufende Erfassung neuer Ereignisse

zeitlich  zu betrachtender Zeitraum rückwärts gerichteter Erfassung

Bausteine Spezifikationen (nicht abschliessend)

Quellenverzeichnis  Begrenzung auf bestimmte Quellen


 Standorte, Art
und Zugänglichkeit der Quellen
 Bewertung der Quellen
 Querverweise auf weitere Quellen

Sachdaten zu  Standard StorMe (allenfalls präzisiert)


Ereignissen  Standard Kanton
 konkrete Aufzählung verlangter Kenndaten

Ereigniskarten  Standard Kanton


 symbolhafte Darstellung
 umhüllende Analyse des Wirkungsraumes
 Darstellung von Schäden
 Zusatzangaben zu Ereignissen (Ablagerungshöhen, Fliesstiefen, max. Korngrössen etc.)

Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.

4.2 Karte der Phänomene

4.2.1 Die Karte der Phänomene stellt Spuren vergangener Naturereignisse


Produktebeschrieb und diverse Erscheinungen geologischer, geomorphologischer oder
hydrologischer Art dar. Seit 1995 steht eine Empfehlung zur Verfügung,
welche die Legende zu diesem Produkt beschreibt (Symbolbau- Karte der Phänomene
kasten zur Kartierung der Phänomene, BWW und BUWAL).
Noch 1998 werden die Abklärungen beginnen, ob die Legende Karte der
auch in digitaler Form zur Verfügung gestellt werden soll und Phänomene
welche Art die vorteilhafteste ist.

Die Karte der Phänomene ist typischerweise eine Grundlage für andere Produkte und als eigen-
ständiges Produkt eng definiert. Deshalb ist die Karte der Phänomene nicht in weitere Bausteine
unterteilt.

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4.2.2
Tabellarische Übersicht

Systemabgrenzung Merkmale, Kriterien (nicht abschliessend)

räumlich  Perimeter der zu erfassenden Spuren nach Prozessen


 Perimeter unterschiedlicher Abklärungstiefen

inhaltlich  Eingrenzung zu erfassender Merkmale


 Legende für kartographische Erfassung (Symbolbaukasten zur Kartierung der Phänomene),
Ergänzungen, Einschränkungen
 Minimal-Legende resp. erweiterte Legende

Bausteine Spezifikationen (nicht abschliessend)

Karte der Phänomene  Art der Erstellung, z.B.:


- reine Luftbildinterpretation
- ausschliesslich Feldkartierung
- Feldkartierung und Luftbildinterpretation
- photogrammetrische Kartierung
- photogrammetrische Kartierung plus Feldverifikation
 Umfang der Karte der Phänomene:
- Karte
- erläuternder Bericht
- Fotobericht

Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.

4.3 Gefahrenhinweiskarte

4.3.1 Wie in der Übersicht definiert, gibt die Gefahrenhinweiskarte Auskunft über den möglichen Wirkungs-
Produktebeschrieb raum gravitativer Naturgefahren. Entsprechend der sehr allgemein gehaltenen Definition ist die
Gefahrenhinweiskarte ein weitgehend offenes Produkt, wobei dies für vielerlei Aspekte gilt:
Gefahrenhinweiskarte
- Ab ca. 1:5000 weitgehend massstabunabhängig.
- In der Regel ohne Gefahrenstufen, aber auch mit Gefahrenstufen
möglich, wobei diese nicht den Gefahrenstufen der Gefahrenkarte Topographie
entsprechen.
Ereignis-
- Es können die bekannten Ereignisse dargestelt werden, die sehr dokumentation
wahrscheinlichen oder auch alle potentiell möglichen. Karte der
- Die Abklärungstiefe kann sehr gering sein oder auch relativ hoch, Phänomene
sollte jedoch immer deutlich unter der Abklärungstiefe von Ge-
fahrenkarten liegen. natürliche
- Der Detaillierungsgrad kann je nach Art der Erstellung hoch oder Grundlagen
gering sein.
- Je nach Art der Erstellung können die vorhandenen Schutzbauten Prozessszenarien
vollständig, teilweise oder gar nicht berücksichtigt werden.
Gefahren-
hinweiskarte

Sie kann weitgehend ohne Bezug zu wirklichen und bekannten Ereignissen, basierend auf Karten-
und Luftbildanalysen, durch Modellierung erstellt werden (computergestützte Erstellung). Dabei
spielen weder der Ereigniskataster noch die Karte der Phänomene eine relevante Rolle. Oder die
Gefahrenhinweiskarte wird auf dem Ereigniskataster evtl. kombiniert mit der Karte der Phänomene
oder anderen Felderhebungen erstellt (konventionelle Erstellung). In diesem Fall bilden der Ereignis-
kataster und die Karte der Phänomene wichtige Grundlagen. Hinsichtlich der Massnahmenplanung
im weiteren Sinne kann sie in die Richtplanung aufgenommen werden oder dort in einer anderen
zweckdienlichen Form Berücksichtigung finden.

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Die Bausteine sind in der folgenden tabellarischen Zusammenstellung erklärt. Die Ereignisdoku-
mentation unterscheidet sich in verschiedenen Hinsichten von einem Ereigniskataster:
- Bezüglich der Art der Erhebung und Führung der Daten ist keine strenge Systematik notwendig.
- Die zeitliche Abgrenzung zu berücksichtigender Ereignisse kann enger oder weiter gefasst sein als
beim Ereigniskataster.
- Die Beschreibung von Ereignissen geht in der Regel mindestens in einzelnen Punkten wesentlich
weiter als der Ereigniskataster.

Unter natürlichen Grundlagen werden in vereinfachter Form «Klima und Vegetation», «Hydrologie»
und «erdwissenschaftliche Untersuchungen» zusammengefasst. Dabei soll umschrieben werden,
welche dieser Grundlagen in welcher Form berücksichtigt werden. Die Vereinfachung gegenüber der
Gefahrenkarte rechtfertigt sich wegen der wesentlich geringeren Abklärungstiefe bei Gefahrenhin-
weiskarten.

Im Baustein Prozessszenarien wird angegeben, welche Grundannahmen für die einzelnen Pro-
zesse getroffen wurden, um den möglichen Wirkungsraum abzugrenzen. Nur so wird es möglich
abzuschätzen, für welche Verwendungen und Aussagen die Gefahrenhinweiskarte benutzt werden
darf.

4.3.2
Tabellarische Übersicht

Systemabgrenzung Merkmale, Kriterien (nicht abschliessend)

räumlich  Perimeter für die Erstellung der Gefahrenhinweiskarte


 Bezeichnung zu bearbeitender Prozesse

inhaltlich  StandardKanton
 verlangte
Zwischenprodukte, Teilresultate
 Vorgaben bez. Methoden

zeitlich  Zustand heute/historisch/künftig

Baustein Spezifikationen (nicht abschliessend)

Topographie  Genauigkeiten
 Profile
 digitales Terrainmodell (DTM):
- kommerzielles DTM, z.B. DHM10 Swissairphoto, DHM25 Landestopographie,
DHM50 Satellitenvermessung etc.:
– ohne/mit Verbesserungen, Ergänzungen
 DTM-Analysen:
- Neigungskarten
- Expositionen
- Höhenlagen, -verteilungen
- potentielle Lawinenanrissgebiete
- Bestimmung von Einzugsgebieten
 Kartenanalysen
- potentielle Auslösezonen Sturzprozesse
- Gewässernetz
- Geschiebequellen
- Wald

Ereignisdokumentation  Übernahme der Resultate des Ereigniskatasters oder Erstellung für historische Ereignisse
(vgl. 4.1 «Ereigniskataster»)

Karte der Phänomene  Übernahme der Karte der Phänomene oder Erstellung
(Vorgehen vgl. 4.2 «Karte der Phänomene»)

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natürliche Grundlagen  Klima und Vegetation
- Art der Berücksichtigung von Klimafaktoren
- Art der Berücksichtigung der Vegetation, beispielsweise des Waldes
 Hydrologie
- Grundlagen zur Berücksichtigung von Niederschlägen (Schnee und Regen)
- Berücksichtigung von Abflussdaten
 Erdwissenschaftlich
- Kartengrundlagen
- Luftbildinterpretationen
- Feldbeurteilungen

Prozessszenarien  prozessweise Angaben zu den Annahmen, welche für die Erstellung der Gefahrenhinweiskarte
zugrunde gelegt werden:
- Ereignisdisposition, beispielsweise:
– massgebende Parameter zur Annahme potentieller Rutschungen oder Sturzprozesse
– massgebende Parameter für die Murfähigkeit
- Ereignisgrössen, beispielsweise:
– massgebende Schneemengen
– massgebende Niederschlags- resp. Abflussmengen
– Berücksichtigung von Fels- und Bergstürzen
- Bauwerke und Verbauungen:
– grundsätzlich berücksichtigt ja/nein
– bei welchen Prozessen
– in welcher Art
- Schwachstellenanalyse
– bei welchen Prozessen
– in welcher Art

Berechnungen  Modelle,allenfalls bestimmte verlangt:


und Modellierungen - 1-D- oder 2-D-Modelle, evtl. mit bestimmten Eigenschaften:
– verwendete Parameter
– gewünschte Resultate
- Punktbetrachtung, übrige Berechnungen

Gefahrenhinweiskarte  Erstellung der Gefahrenhinweiskarte, jeweils mit Angabe, für welche Prozesse das Vorgehen gilt:
- mit oder ohne Feldbeurteilungen
- Übernahme von Kenntnissen zu bekannten Ereignissen
- Modellierung
 Separate Gefahrenhinweiskarten nach:
- Prozessart, Prozessartengruppe
 Synoptische Gefahrenhinweiskarte

Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.

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4.4 Gefahrenkarte

4.4.1 Die Gefahrenkarte ist das zentrale Produkt bei den Grundlagen zu gravitativen Naturgefahren. Für
Produktebeschrieb die Umsetzung in die Nutzungsplanung ist sie die einzige heute akzeptierte Grundlage. Der Bund
hat zu den Gefahrenkarten bereits einen Rahmen gesetzt:
Gefahrenkarte
- Richtlinie zur Berücksichtigung der Lawinengefahr bei raumwirk-
samen Tätigkeiten, Bundesamt für Forstwesen und Eidg. Institut
für Schnee- und Lawinenforschung, 1984, Topographie
- Berücksichtigung der Hochwassergefahren bei raumwirksamen
Tätigkeiten, BWW, BRP und BUWAL 1997, Ereignis-
- Empfehlungen, Berücksichtigung der Massenbewegungsgefahren dokumentation
bei raumwirksamen Tätigkeiten, BRP, BWW und BUWAL, 1997. Karten der
Phänomene
Die Gefahrenkarte stellt bezüglich der Abklärungstiefe wesentlich
höhere Anforderungen als die Gefahrenhinweiskarte. Die auszu- Klima und
scheidenden Gefahrenstufen leiten sich aus den prozessweise Vegetation
definierten Intensitäten der einwirkenden Prozesse und deren Ein-
Hydrologie
tretenswahrscheinlichkeit ab.
Erdwissenschaftl.
Entweder werden Gefahrenkarten nach Prozessen getrennt erstellt Untersuchungen
und letztlich zu einer synoptischen Gefahrenkarte überlagert, wel-
che die Gefährdungen aller untersuchten Prozesse aufzeigt. Oder Bauwerke und
die synoptische Gefahrenkarte zeigt für jede Teilfläche auf, welcher Verbauungen
Prozess mit welcher Gefahrenstufe einwirkt. Unabhängig von der Schwachstellen-
Art der Darstellung der Gefahrenkarten sind für jeden untersuchten analyse
Ort minimal die Prozessart und Gefahrenstufe anzugeben. Je nach
Szenarien
Abklärungsverfahren, Darstellungsform und Verwendungszwecken
der Gefahrenkarte kann sie als weitere Informationen zu jedem Berechnungen &
untersuchten Ort die Intensitätsstufe und Wahrscheinlichkeitsklasse Modellierungen
angeben.
Intensitätskarten
Im Baustein Szenarien wird beschrieben, welche Grundvorausset-
zungen und Annahmen der Erstellung der Gefahrenkarte zugrunde
gelegt werden. Gefahrenkarte

Der Baustein Intensitätskarten ist notwendig für bestimmte metho-


dische Vorgehen zur Erstellung von Gefahrenkarten oder wenn
Schutzdefizitkarten resp. Risikoanalysen auf Stufe 2 nach «Methoden
zur Analyse und Bewertung von Naturgefahren. Eine risikoorientierte
Betrachtungsweise» (BUWAL 1998) erstellt werden.

4.4.2
Tabellarische Übersicht

Systemabgrenzung Merkmale, Kriterien (nicht abschliessend)

räumlich  Perimeter für die Erstellung der Gefahrenkarte


 Bezeichnung zu bearbeitender Prozesse und Gefahrenquellen
 Perimeter für spezielle Erhebungen, z.B.: Profile, Geländemodell, Aufnahmen zu Bauwerken etc.

inhaltlich  Standard Richtlinie/Empfehlungen Bund


 Standard Kanton
 verlangte Zwischenprodukte, Teilresultate
 Vorgaben bez. Methoden

zeitlich  Art der Behandlung temporärer Terrainveränderungen

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Bausteine Spezifikationen (nicht abschliessend)

Topographie  Genauigkeiten
 Profile
- ungefähre Anzahl
- Massstäbe, Überhöhungen
 Situation
- verlangte Inhalte, Massstab
 digitales Terrainmodell (DTM):
- kommerzielles DTM, z.B. DHM10 Swissairphoto, DHM25 Landestopographie, DHM50 Satelliten-
vermessung etc.:
– ohne/mit Verbesserungen, Ergänzungen, Art der Verbesserungen und Ergänzungen
- Art der Erhebung, offen/vorgegeben: photogrammetrisch, Laserscanning, Radaring, geodätisch;
bei photogrammetrischen Aufnahmen zusätzlich z.B.:
– Aerotriangulation vorgegeben ja/nein
- Detaillierungsgrad der Aufnahmen:
– entsprechend den Anforderungen der weiteren Verwendung (offen gelassen)
– konkret beschrieben (beispielhaft oder als Vorgabe)
 DTM-Analysen:
- Neigungskarten
- Expositionen
- Höhenlagen, -verteilungen

Ereignisdokumentation  Übernahme der Resultate des Ereigniskatasters oder Erstellung für historische Ereignisse
(vgl. 4.1 «Ereigniskataster»)

Karte der Phänomene  Übernahme der Karte der Phänomene oder Erstellung (Vorgehen vgl. 4.2 «Karte der Phänomene»)

Klima und Vegetation  Angaben zu Niederschlägen, Temperaturen, Windverteilungen, Ausaperung je nach Prozess(en)
 Vegetationskartierungen:
- Vegetationskarten generell
- Waldfunktionenkarte
- Waldentwicklungsplan (WEP)

Hydrologie  statistische Analysen zu Abflüssen oder Niederschlägen


 Abflüsse nach Jährlichkeiten
- Methoden/Modelle
- Spezielles:
– Einflüsse Seeretentionen
– Einflüsse Stauanlagen
– Einflüsse Seeausbrüche
 Schneemengen nach Jährlichkeiten
 Geschiebe:
- Geschiebeentstehung, -quellen
- Geschiebepotentiale
- Murfähigkeit
 Treibholz:
- Treibholzquellen
- Treibholzmengen

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erdwissenschaftliche  Geologie/Geotechnik/Geomorphologie:
Untersuchungen - Interpretation bestehender Karten, Spezialkartierungen oder Sondierungen
- Spezialkartierung(en)
– Beschreibung der genauen Zielsetzung(en)
– Detaillierungsgrad, Massstab
 Sondierungen, mit Angaben:
- ungefähre Tiefe
- ungefähre Anzahl
- Methoden:
– Baggerschlitze u.Ä.
– Rammung
– Kernrammung
– Kernbohrung
– Seismik
– Geoelektrik
 Spezialuntersuchungen:
- Bohrlochuntersuchungen (Deformationsmessungen, hydrogeologische Abklärungen etc.)
- Laboruntersuchungen (Kornverteilungen, Wassergehalt, mineralogische Zusammensetzung,
innerer Reibungswinkel etc.)
 tektonische Abklärungen (Überschiebungen, Bruchsysteme etc.)

Bauwerke und  Standard Kanton


Verbauungen,  Art der Erhebung:
Erhebungen - Vermessungstechnisch/symbolhaft
- Wirkung der Bauwerke bei Ereignissen
- bautechnischer Zustand
 Erfassung in einem Schutzbautenkataster
- Standard Bund
- Standard Kanton
- konkrete Aufzählung verlangter Kenndaten

Schwachstellenanalyse  Hydraulik jeweils mit Angabe der Modelle (vgl. Baustein «Berechnungen und Modellierungen»):
- Kapazitäten von Brücken, Wehren und Engpässen
- Geschiebetransportkapazitäten und -frachten
- Auflandungen/Erosionen
 Verhalten von Bauwerken und Schutzbauten bei Extremereignissen

Szenarien  Beschreibung der Szenarien, die den Berechnungen und Modellierungen zugrunde gelegt werden

Berechnungen  Standard Kanton


und Modellierungen  Modelle, allenfalls bestimmte verlangt:
- 2-D-Modelle, evtl. mit bestimmten Eigenschaften
– berücksichtigte Parameter
– gewünschte Resultatausgaben
- 1-D-Modelle, unterschiedliche Darstellungsformen:
– flächenhafte Ausbreitung
– Profildarstellungen
- Punktbetrachtung, übrige Berechnungen
 Darstellung der Resultate verlangt oder nicht in Form von:
- Gefahrenausbreitung in der Fläche (Ereigniskarten)
- in Profilen
- als Grafiken, Tabellen

Intensitätskarten  Standard Kanton


 Darstellung der Intensitäten nach Wahrscheinlichkeitsklassen:
- Abstufung der Intensitäten
- Intensitätskarten pro Prozessart oder Gefahrenquelle

Gefahrenkarte  separate Gefahrenkarten nach:


- Prozessart
- Gefahrenquelle
 synoptische Gefahrenkarte mit Angaben:
- der massgebenden Prozessart und Gefahrenstufe pro Teilfläche
- aller Prozessarten und der massgebenden Gefahrenstufe pro Teilfläche
- aller Prozessarten und aller Gefahrenstufen pro Teilfläche

Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.

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4.5 Risikoermittlung
Risikoermittlung
4.5.1 Der Einbezug der Risiken wird zur Planung von Massnahmen
Produktebeschrieb verschiedenster Art künftig zunehmend Bedeutung erhalten. Das Risiko
ist ein Mass für die Gefährdung. Qualitative Methoden zeigen risikorele- Szenarien
vante Ereignisketten innerhalb eines Systems auf und beschreiben das
Risiko in Worten. Semiquantitative Methoden beschreiben das Risiko
Erfassung
anhand einer festgelegten Skala (z.B. Schutzdefizite). Quantitative Schadenpotential
Methoden beschreiben das Risiko als Funktion der Schaden-
wahrscheinlichkeit und des Erwartungswertes des Schadens. Der Scha-
den kann beispielsweise die Anzahl Todesopfer oder der Schaden in Schadenausmasse
Franken sein. Von entsprechender Dimension ist dann auch das quanti-
tativ angegebene Risiko.
Schutzdefizite
Mit dem Begriff Risikoermittlung werden die Arbeitsschritte Exposi-
tionsanalyse, Folgeanalyse und Risikobestimmung zusammengefasst.
Der besser bekannte Begriff Risikoanalyse umfasst die Gefahrenana- Risikobestimmung
lyse und die Risikoermittlung. Hier wird nur noch der der Gefahrenana-
lyse anschliessende Teil behandelt, da die Gefahrenanalyse selbst mit
bereits beschriebenen Produkten ausführlich genug abgehandelt ist.
Insbesondere das Produkt Gefahrenkarte eignet sich bei entsprechender
Bearbeitung ausgezeichnet als Grundlage für die Risikoermittlung.

Bei den gravitativen Naturgefahren werden voraussichtlich meistens die Ergebnisse der Gefahrenkarte
als Gefahrenanalyse der Risikoermittlung zugrunde gelegt werden. Dabei kann es notwendig sein, ent-
weder die Resultate der Gefahrenkartierung in eine für die Risikoermittlung geeignete Form überzuführen
oder die Gefahrenkarte so zu erstellen, dass Zwischenprodukte resp. das Endprodukt Gefahrenkarte
direkt für die Risikoermittlung verwendet oder in eine passende Form überführt werden können.

Die Szenarien stellen die Untersuchungseinheit auf der Gefahrenseite dar. Die Darstellung erfolgt mit
Intensitäts- oder Ereigniskarten. Ein Szenario enthält die Angaben zur Gefahrenquelle, die Eintretens-
wahrscheinlichkeit, die räumliche Ausbreitung der Intensitäten und die räumliche Auftretenswahrschein-
lichkeit.

Die Schutzdefizite sind eine spezielle Form für das Mass einer Gefährdung. Dabei wird die zulässige
Gefährdung mit der tatsächlichen verglichen. Ist die tatsächliche Gefährdung höher als die zulässige, so
besteht ein Schutzdefizit.

In «Methoden zur Analyse und Bewertung von Naturgefahren. Eine risikoorientierte Betrachtungsweise»
(BUWAL 1998) wird beschrieben, wie eine Risikoanalyse erarbeitet werden kann. Behandelt werden
in dieser Publikation nur die semiquantitative (Schutzdefizite) und die quantitative Methode der Risiko-
analyse. Die Bausteine und ihre Spezifikationen sind hier so gewählt, dass Risikoanalysen gemäss
Publikation BUWAL, aber auch auf anderen Wegen möglich sind.

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4.5.2
Tabellarische Übersicht

Systemabgrenzung Merkmale, Kriterien (nicht abschliessend)

räumlich  Perimeterdes zu erfassenden Schadenpotentials


 Perimeterunterschiedlicher Abklärungstiefen
 Bezeichnung zu betrachtender Gefahrenquellen oder Prozessarten

inhaltlich  Gefahren:
- Prozessarten und/oder Gefahrenquellen
 Schadenpotential, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- zu berücksichtigende Objekte des Schadenpotentials
- Gliederung in Objektkategorien oder -arten
- Bezeichnung aller Sonderobjekte
 Schadenarten, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- ökonomische Schäden:
– Strukturschäden
– Inhaltsschäden
– Betriebsunterbrüche
– Folgeschäden (z.B. Grundwasserverschmutzung)
- Personenschäden, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
– Todesopfer
– Verletzte
– tote/verletzte Nutztiere
- andere Schäden wie z.B. ökologische, sozioökonomische etc.
 Risiko, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- qualitativ, Legende und Beschrieb
- semiquantitativ, Masseinheit(en), Legende und Beschrieb
- quantitativ, Masseinheit(en), Legende und Beschrieb
 Risikoarten, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- Individualrisiken
- Objektrisiken
- Kollektivrisiken (Angabe der Kollektiveinheit)
 Risikodarstellung, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- beschreibend
- tabellarisch
- kartographisch

zeitlich  Angabe des betrachteten Zustandes (v.a. des Schadenpotentials, aber auch der Gefährdung)

Bausteine Spezifikationen (nicht abschliessend)

Szenarien  Übernahme von Resultaten der Gefahrenkartierung mit allen notwendigen Informationen:
(Gefahrenanalyse) - Gefahrenkarte als GIS-Layer
- Intensitätskarten als GIS-Layer
- Ereigniskarten als GIS-Layer
 Umsetzung der Resultate der Gefahrenkartierung in eine geeignete Form:
- reine Übernahme aus der analogen in die digitale Form
- Verfeinerung der Informationen durch Ergänzungen der Gefahrenkarte

Erfassung  Bez. Darstellung vgl. 3.3 «Darstellung und Bericht», Darstellungsformen:


Schadenpotential - beschreibend
- tabellarisch
- kartographisch
 Art der Aufnahme
- aus vorhandenen Grundlagen (Nutzungsplan, Übersichtsplan, Spezialpläne)
- messtechnische Aufnahmen (Genauigkeiten)

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Schadenausmasse  Werte für das Schadenausmass, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- getrennt nach Prozessarten
- in Abhängigkeit von der Intensität (oder evtl. Gefahrenstufe)
- getrennt für Letalität, Strukturschäden, Inhaltsschäden ...
- pauschal für Objektkategorien resp. Objektarten oder für Einzelobjekte

Schutzdefizite  Festlegung der Schutzziele nach Objektkategorien, Verweis auf einen Standard oder konkret
bezeichnet:
- zulässige Gefahreneinwirkung für jede Kategorie und für jede Wahrscheinlichkeitsklasse:
– für alle Prozesse einheitlich
– getrennt nach Prozessart
 Festlegung der Bewertung der Schutzdefizite, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- Bewertungsskala einzelner Schutzdefizite
- Definition der Legende:
– Anzahl Risikostufen
– Festlegung der Grenzwerte für jede Stufe

Risikobestimmung  Ermittlung des Risikos aus den Grundlagen der Gefahrenanalyse und des Schadenpotentials:
- rechnerische Verknüpfung gemäss einem Standard oder unter konkreten Angaben zu:
– verwendeten Formeln
– Herkunft von Grundlagenwerten
– Art der verwendeten Werte: klassiert/graduell

Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.

4.6 Massnahmenkonzept

4.6.1 Wie im Kapitel «Übersicht» definiert, soll das Massnahmenkonzept unter Berücksichtigung aller Mass-
Produktebeschrieb nahmen verstanden werden, die grundsätzlich in Frage kommen: Unterhalt, Raumplanung, Objekt-
schutz, Warnsysteme und Notfallplanung, Verbau, Landbewirtschaftung (forstlich, landwirtschaftlich).
Das Massnahmenkonzept wird auf die Stufe Vorstudie beschränkt. So ist es noch möglich, die
gesamte Massnahmenpalette zu behandeln. Die Bearbeitung auf den Stufen Vorprojekt oder Detail-
projekt wird sich je nach Art der Massnahmen auf völlig unterschiedliche Fachgebiete aufteilen. Die
Stufen Vorprojekt und Detailprojekt sind zudem in vielen Belangen schon ausreichend geregelt.
Wichtigstes Ziel des Massnahmenkonzeptes im Bereich Naturgefahren ist die integrale, umfassende
Problemlösung. Einerseits wird damit den gesetzlichen Forderungen entsprochen, andererseits
entspricht dies auch einem sachgerechten Vorgehen.

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Vorhandene Lücken müssen geschlossen werden, sofern keine oder unvollständige Grundlagen
bestehen zu:
Massnahmenkonzept
- Zustand von Bauwerken und Verbauungen
- Gefahrenanalyse
- Schadenpotential Gefahrenanalyse
- Risikoermittlung
Erfassung
Schadenpotential
Dazu können einzelne Bausteine der vorgängig beschriebenen
Produkte dienen. Da grundsätzlich sämtliche Bausteine von ge- Risiko
wisser Bedeutung sein können, ist eine zweckmässige System-
abgrenzung besonders anforderungsreich.
Massnahmenziele
Entsprechend der Vielfalt möglicher Massnahmen können auch
die im Baustein Massnahmenziele genannten, konkreten Ziele Kostenschätzung
breit gefächert sein. Je nach Art der Massnahme sind die Ziele Bewertung der
entsprechend zu umschreiben. In der tabellarischen Übersicht ist Varianten
lediglich eine Auswahl möglicher Ziele in allgemeiner Form auf-
geführt. Die Präzisierung der Ziele ist nur am konkreten Beispiel
möglich. Interessenlage

Der Baustein Bewertung der Massnahmen enthält mindestens


Massnahmen-
eine vereinfachte Kosten-Wirksamkeitsanalyse. Dies etwas im konzept
Widerspruch zur eingangs erwähnten Weglassung des Produktes
Kosten-Wirksamkeitsanalyse. Mit dem Produkt Kosten-Wirksam-
keitsanalyse ist jedoch auch eine quantitative Methode gemeint, bei welcher auch die Wirksamkeit
quantitativ erfasst wird. Voraussetzung für ein eigentliches Produkt Kosten-Wirksamkeitsanalyse ist
entsprechende Erfahrung in der Risikoanalyse, und zwar auch in methodischer Hinsicht. Da erst
jetzt zunehmend Risikoanalysen zum Einsatz kommen, ist es noch zu früh, die Kosten-Wirksamkeits-
analyse als Produkt zu beschreiben.

4.6.2
Tabellarische Übersicht

Systemabgrenzung Merkmale, Kriterien (nicht abschliessend)

räumlich  Perimeter
für Bestandesaufnahmen, Prozessabklärung, Gefahrenabklärungen, Risikoermittlung,
Massnahmenkonzept

inhaltlich  Prozessarten und Gefahrenquellen


 Schutzziele/Massnahmenziele
 Nennen bevorzugter Massnahmen
 Nennen wichtiger Randbedingungen, welche die Massnahmenplanung beeinflussen
(z.B. weitere geplante Vorhaben im Projektperimeter)

Bausteine Spezifikationen (nicht abschliessend)

Bauwerke und  Zustandserfassung wie 4.4 «Gefahrenkarte» beschrieben


Verbauungen,
Erhebungen

Gefahrenanalyse  Schliessen vorhandener Lücken gemäss:


- 4.1 «Ereigniskataster»
- 4.3 «Gefahrenhinweiskarte»
- 4.7 «Punktuelle Gefahrenabklärung»
- 4.4 «Gefahrenkarte»

Schadenpotential-  Schliessen vorhandener Lücken, wie 4.5 «Risikoermittlung» beschrieben


Erfassung

Risikoermittlung  Definition einer geeigneten Form gemäss Beschreibung bei 4.5 «Risikoermittlung»

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Massnahmenziele  allgemeine Ziele
- wichtigste Haupt- und Nebenziele einzelner Massnahmen
- günstige und ungünstige Nebenwirkungen von Massnahmen
 Angaben zur Verminderung der Gefährdung resp. des Risikos
- beschreibend
- semiquantitativ oder quantitativ
 ökonomische Zielsetzungen
- Vorgabe eines Toleranzbereiches der Kostenwirksamkeit
- Vorgaben zur Ermittlung der Kostenwirksamkeit
 ökologische Randbedingungen
- Einhaltung bestimmter, zu nennender Bedingungen (BLN, KLN, div. Schutzgebiete und
Inventare etc.)
- konkrete Förderung ökologischer Ziele (z.B. Auenrevitalisierung)
 bautechnisch, konstruktiv
- Beschreibung der Lastfälle
- Grenzlast für Zerstörung
- wichtige konstruktive Details beschreibend, Skizzen
 Ziele der Landbewirtschaftung
- verschiedene Ziele der Waldbewirtschaftung
– Erosionsschutz/Bodenbefestigung
– Steigerung/Nachhaltigkeit der Evapotranspiration
– Lawinenanrissschutz
– vorrangige Waldfunktionen hinsichtlich Naturgefahren
– etc.
- div. Ziele landwirtschaftlicher Nutzung
– Erosionsschutz/Bodenbefestigung
– Niederschlagsinfiltration beeinflussen
– Schutz gegen Schneegleiten, -kriechen und Lawinenanriss
– Anpassung an wichtige Nebennutzung, z.B. gelegentliche Überflutung
– etc.
 organisatorische Zielsetzungen
- minimal einzuhaltende Reaktionszeit (Sperrungen, Evakuationen)
- Vorgaben bez. eines Alarmdispositives, Krisenstaborganisation etc.
- Controlling (Feststellung von Mängeln und deren Behebung, Unterhaltsorganisation)

Kostenschätzung  Angabe der gewünschten Genauigkeit der Schätzung


 evtl. Vorgabe eines Referenzbeispiels als Schätzungsgrundlage

Bewertung der  sicherheitstechnische Bewertung:


Varianten - einzelner Massnahmenteile
– Wirkung und Bedeutung
– bautechnische/konstruktive Vorzüge oder Nachteile
– Versagenswahrscheinlichkeit
– Zerstörungswahrscheinlichkeit
- des gesamten Schutzkonzeptes
– Schwachstelle(n) des Konzeptes
– gegenseitige Absicherungen verschiedener Massnahmen
– Schutzleistung des Gesamtsystems
 ökonomische Bewertung:
- Nutzen der Massnahmen ermitteln
– Schutzleistung (Risikoverminderung)
– Nebennutzen (z.B. verbesserte Erschliessung, Bodenverbesserung ...)
– Nutzniesser eruieren
- Kosten der Massnahmen ermitteln
– Baukosten
– Unterhaltskosten
– Landbedarf
– Nebenkosten (z.B. erschwerte Bewirtschaftung, Bodendegradation ...)
– Benachteiligte eruieren
- Gesamtbetrachtung Nutzen und Kosten

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Bewertung der  ökologische und landschaftliche Bewertung
Varianten - Einbettung in die Landschaft
(Fortsetzung) - Auswirkungen auf Fauna und Flora

Interessenlage  Nutzniesser und Benachteiligte eruieren


 Vorschlag eines Perimeters für Perimeterverfahren
 Vorschlag eines Kostenteilers

Massnahmenkonzept  umfassender Massnahmenkatalog (Unterhalt, planerische Massnahmen, Objektschutz, Verbau …)


 ca. Anzahl zu untersuchender Varianten, mit Angaben:
- zum Zusammenwirken verschiedener Massnahmenteile
- der Dringlichkeitsliste einzelner Massnahmen
- zu den Folgen einer zeitlichen Staffelung

Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.

4.7 Punktuelle Gefahrenabklärung

4.7.1 Die punktuelle Gefahrenab- Ereigniskataster punktuelle Gefahrenabklärung


Produktebeschrieb klärung wird zur Untersuchung
eines sehr engräumigen Gebie-
EK y
tes, meist eines bestehenden
oder geplanten Objektes, ausge- EK z EK y
führt, wenn keine Gefahrenkarte
vorliegt oder erstellt werden Karte der Phänomene
muss. Die punktuelle Gefahren-
abklärung kann sich über sämt-
Phäno Phäno
liche Phasen von der Ereignis-
analyse bis hin zur Mass-
nahmenplanung erstrecken und Gefahrenhinweiskarte
erfordert wegen der hohen
Abklärungstiefe und engen GHK x
räumlichen Begrenzung eine
präzise Auftragsumschreibung.
GHK y
GHK z
Minimal ist für den interessieren-
den Raum eine Aussagen-
schärfe verlangt, welche der Gefahrenkarte
einer Gefahrenkarte entspricht.
Je nach Verhältnissen kann
GK v
angebracht sein: GK v
- Risiken zu ermitteln
GK w
- Schutzmassnahmen zu planen GK w
(Vorstudie bis Detailprojekt je
GK x
nach Situation)
- ein umfassendes Risiko-
management einzuführen GK y
GK z GK z
Das Spezielle an der punktuel-
len Gefahrenabklärung ist einer- Risikoermittlung
seits die Engräumigkeit der
Untersuchung und andererseits
Ri x
der weniger genau definierte
Inhalt im Vergleich zu Produkten
wie beispielsweise der Gefah- Ri y Ri y
renhinweiskarte oder Gefahren- Ri z
karte. In aller Regel sind
punktuelle Gefahrenabklärungen Massnahmenkonzept
massgeschneiderte Produkte,
welche hohe Anforderungen an
die Systemabgrenzung stellen. MK x

Die punktuelle Gefahrenab-


MK y MK y
klärung kann Bausteine jedes MK z MK z
Produktes enthalten, es können
auch alle Elemente eines ein-
zelnen Produktes vollständig
weggelassen werden.
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4.7.2
Tabellarische Übersicht

Systemabgrenzung Merkmale, Kriterien (nicht abschliessend)

räumlich  Perimeter für die Beuteilung des gefährdeten Raumes


 Bezeichnung zu bearbeitender Prozesse und Gefahrenquellen
 Perimeter für die Untersuchung der Prozessabläufe
 Perimeter für spezielle Erhebungen, z.B. Profile, Geländemodell, Aufnahmen zu Bauwerken etc.

inhaltlich  Standard Kanton


 Resultate der Gefahrenbeurteilung:
- beschreibend
- kartographisch
 verlangte Zwischenprodukte, Teilresultate
 Vorgaben bez. Methoden
 zusätzliche Abklärungen, welche über eine reine Gefahrenabklärung hinausgehen:
- Risikoermittlung
- Massnahmenplanung (Vorstudie bis Detailprojekt)
- umfassendes Risikomanagement

zeitlich  Art der Behandlung temporärer Terrainveränderungen

Die punktuelle Gefahrenabklärung weist keine eigenen Bausteine auf. Je nach konkreter Frage-
stellung werden die passenden Bausteine aus anderen Produkten zusammengestellt und so spezi-
fiziert, dass die verlangten Resultate in optimaler Weise erreicht werden. Da grundsätzlich aus
sämtlichen Produkten Bausteine verwendet werden können, stellen sich an die Erstellung eines
Pflichtenheftes resp. einer Ausschreibung noch höhere Anforderungen als bei den übrigen Produkten.

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4.8 Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation

4.8.1 Eine Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation wird insbesondere bei Ereignissen durchgeführt,
Produktebeschrieb wenn:
Ursachenanalyse und
- besonders hohe Schäden entstanden Ereignisdokumentation
- Schutzbauwerke stark in Mitleidenschaft genommen oder
zerstört wurden
Sofort-
- die Untersuchung des Ereignisses wichtige Erkenntnisse zu massnahmen
liefern verspricht
- mögliche Folgen des Ereignisses von besonderem Interesse Bildflug
sind
- oder das Ereignis von überregionaler Bedeutung ist. Topographie

Die genauen Inhalte eines Projektes dieser Art können nicht zum
Ereignis-
Voraus festgelegt werden, sondern erfordern immer die Kenntnis dokumentation
der genauen Situation und Formulierung exakter Untersuchungs-
ziele. An einer Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation Schadenausmass
können unter Umständen sehr viele verschiedene Teams aus
Praxis und Forschung beteiligt sein.
Klima und
Vegetation
Ähnlich wie bei der punktuellen Gefahrenabklärung werden auch Erdwissenschaftl.
bei Ursachenanalysen und Ereignisdokumentationen Elemente Untersuchungen
aus verschiedensten Produkten selektiv ausgewählt. Diesbezüg-
Hydrologie
lich ist die Darstellung der punktuellen Gefahrenabklärung auch
für die Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation gültig. Die
Spezifikation der Bausteine kann aber wesentliche Unterschiede Bauwerke und
aufweisen, indem Teilaspekte entweder wesentlich umfassender Verbauungen
oder stark in die Tiefe untersucht werden. Dies gilt beispielsweise Berechnungen &
für Bausteine wie Topographie, Ereignisdokumentation, Schaden- Modellierungen
ausmass, Klima und Vegetation, erdwissenschaftliche Unter-
suchungen, Hydrologie sowie Bauwerke und Verbauungen.
Frühwarnung und
Notfallplanung
Daneben existieren auch Bausteine, welche nur hier aufgeführt
werden, aber bei anderen Produkten ebenfalls vorkommen
können, dort jedoch nicht als Bausteine aufgefasst werden, z.B.
Sofortmassnahmen, Bildflug und Frühwarnung/Notfallplanung.

4.8.2
Tabellarische Übersicht

Systemabgrenzung Merkmale, Kriterien (nicht abschliessend)

räumlich  Perimeter für die Beurteilung des gefährdeten Raumes


 Bezeichnung zu bearbeitender Prozesse und Gefahrenquellen
 Perimeter für die einzelnen Teiluntersuchungen
 Perimeter für spezielle Erhebungen, z.B. Profile, Geländemodell, Aufnahmen zu Bauwerken etc.

inhaltlich  Festlegung der Projektleitung und Koordination


 verlangteZwischenprodukte, Teilresultate
 kantonale Vorgaben resp. Beschreibung des Gesamtauftrages
 genaue Beschreibung der einzelnen Teilaufträge

zeitlich  Art der Behandlung temporärer Terrainveränderungen

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Bausteine Spezifikationen (nicht abschliessend)

Sofortmassnahmen  Abklärung des Bedarfes von Sofortmassnahmen:


- Sperrungen, Information der Bevölkerung
- Sicherungsmassnahmen und Überwachungen
- bauliche Sofortmassnahmen

Bildflug  Festlegung der Zielsetzung(en):


- photogrammetrische Auswertung und/oder
- Interpretation
 Ansprüche an den Bildflug
- Perimeter der stereoskopischen Abdeckung
- Bildmassstab
- Signalisation
- Längs- und Querüberdeckung
- Filmtyp, Objektiv
- Anzahl Sätze Papierabzüge, Erstellung von Duplikaten

Topographische  vgl. Beschreibung 4.4 «Gefahrenkarte»


Erhebungen

Ereignisdokumentation  Aufnahmen für den ordentlichen Ereigniskataster (vgl. 4.1 «Ereigniskataster»),


ergänzende Abklärungen:
- auslösende Ursachen:
– meteorologische, hydrologische
– geologische, hydrogeologische
– anthropogene
- Ereignisablauf:
– Darstellung von Ereignisketten
– Eruieren der Bedeutung einzelner Aspekte (Verhalten von Schutzbauten, Bauwerken,
Waldwirkungen, Ablagerungen, Treibholz etc.)
- Aufnahme der Ereignisspuren (Vorgehen vgl. 4.2 «Karte der Phänomene»)
- Zeugenberichte:
– Sammeln und Erfassen von Augenzeugenberichten, Auswertung
– Sammeln, Katalogisieren von Fotos, Filmaufnahmen, Auswertung

Frühwarnung/  Überprüfung der Funktion der Frühwarnung:


Notfallplanung - technische Funktion
- organisatorische Funktion
 Überprüfung der Funktion der Notfallplanung:
- technische Überprüfung
– Funktion der Informationssysteme
– Überprüfung der Eignung der Ausrüstung
– Überprüfung des sachgerechten Einsatzes der verfügbaren Mittel
– Auflistung aller Pannen und Eruieren der Gründe
- organisatorische Überprüfung
– Aufbietung von Hilfsequipen
– Zuständigkeiten, Zusammenarbeit
– Information der Bevölkerung
– Setzen der Prioritäten, Gründe
– Auflistung aller Pannen und Eruieren der Gründe
- Darstellung von Abläufen:
– Informationsflüsse
– Zeitabläufe
– Evakuationen
– Auflistung aller Pannen und Eruieren der Gründe

Schadenerhebung  Aufnahmen für den ordentlichen Ereigniskataster (vgl. 4.1 «Ereigniskataster»),


ergänzende Abklärungen:
- detaillierte Schadenerhebungen, z.B. zur Verbesserung der Grundlagen für Risikoanalysen:
– Strukturschäden (abhängig von Prozessart und Intensitäten)
– Inhaltsschäden (abhängig von Prozessart und Intensitäten)
– Untersuchungen an Sonderobjekten (Betriebsunterbrüche, Schäden an Lagerhaltungen,
technische Einrichtung, Folgeschäden)
– Abklärungen zu Faktoren, welche die Schadenempfindlichkeit beeinflussen
(in Abhängigkeit von Prozess und Intensität)

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Klima und Vegetation  Spezialuntersuchungen je nach Situation

Hydrologie  Spezialuntersuchungen je nach Situation

erdwissenschaftliche  Spezialuntersuchungen je nach Situation


Untersuchungen

Bauwerke und  vgl.


Beschreibung 4.4 «Gefahrenkarte» und «Sofortmassnahmen» weiter oben, zusätzlich:
Verbauungen - Eruieren der Schwachstellen, Gründe für gänzliches oder teilweises Versagen
- spezielle Ereignisketten zur Wirkung von Schutzmassnahmen

Berechnungen und  Nachrechnung auslösender Faktoren


Modellierungen  Nachrechnung von Ereignisabläufen
 Nachrechnung Risiko

Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.

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Anhang C Kalkulationsblätter

1. Erklärungen zu den Kalkulationsblättern

Das Hauptziel der vorliegenden Kalkulationsgrundlagen ist es, die Transparenz zu gewährleisten.
Es soll aufgezeigt werden, welche Leistungen zur Erfüllung eines Auftrages erbracht werden
müssen, wie viel diese kosten und wie es zur Abschätzung des Aufwandes kommt. Die Kalkula-
tionsblätter sind zugunsten der Transparenz auf die wesentlichsten Einflussgrössen reduziert.

Die Kalkulationsblätter dienen dem Ingenieur:


- als Grundlage für eine Honorarschätzung, Taxation oder Abrechnung aufgrund der Taxation oder
die Ermittlung eines Kostendaches. Es ist dem Ingenieur überlassen, ob und wie er die vorliegen-
den Grundlagen verwendet,
- als Ausweis gegenüber der Auftraggeberschaft, zur Erklärung der Leistungen, die erbracht werden
müssen.

Die Kalkulationsblätter dienen dem Auftraggeber:


- die Vergleichbarkeit von verschiedenen Offerten zu verbessern,
- den Planungsaufwand zu verstehen.

Die Einflussgrössen (mit Bewertung), die Teilleistungen sowie spezielle Bemerkungen sind direkt auf
den Kalkulationsblättern erläutert.

Die Teilarbeiten und -leistungen sowie die Herleitung des jeweiligen Aufwandes mit den Berechnungs-
formeln basieren auf dem Anforderungsprofil an die verschiedenen Projektbereiche und -phasen.
Treten in der Zukunft bezüglich dieser Anforderungen grössere Änderungen ein, drängt sich eine
Anpassung der Kalkulationsgrundlagen an die neuen Verhältnisse auf.
Aufgeführte Teilleistungen, die nicht erbracht werden müssen, sollen gestrichen bzw. deren Aufwand
mit Null überschrieben werden. Solche, deren Vorschlag des Aufwandes aufgrund der Berechnungs-
formel offensichtlich nicht mit den zu erwartenden Aufwänden übereinstimmt, können angepasst
werden. Leistungen, die notwendig, aber nicht aufgeführt sind, können z.B. unter «Spezielles» an-
gefügt werden.
Die Verwendung der vorliegenden Kalkulationsgrundlagen führt also auf keinen Fall zu einer Verein-
heitlichung der Honorare oder zu einer Ausschaltung der Konkurrenz.

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2. Übersicht über die Kalkulationsblätter Nr. 1 bis 10 Seite

Blatt Nr. 1 Vorstudie Erschliessungsplanung 130


Blatt Nr. 2 Vorprojekt Erschliessungsplanung 132
Blatt Nr. 3 Detailprojektierung Wald-, Güter- und Alpwege 134
Blatt Nr. 4 Bauleitung Wald-, Güter- und Alpwege 136
Blatt Nr. 5 Vorstudie und Vorprojekt Lawinen- und Steinschlagverbau 138
Blatt Nr. 6 Detailprojektierung Lawinen-, Steinschlag-, Verwehungsverbau,
Auffang- und Ablenkdämme 140
Blatt Nr. 7 Vorstudie und Vorprojekt Bach- und Rutschungsverbau 142
Blatt Nr. 8 Detailprojektierung Bach- und Rutschungsverbau 144
Blatt Nr. 9 Bauleitung Schutzbauten: Lawinen-, Steinschlag-, Bach- und Rutschungsverbau 146
Blatt Nr. 10 Forstliche Planung: Luftbildkartierung 148

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Blatt Nr. 1 Beschreibung der Einflussgrössen

Perimeterfläche PF Gesamte Fläche in 100 ha, z.B. 270 ha ergibt also den Wert 2.7

Anteil Wald WA Gesamte Waldfläche im Perimeter in 100 ha, z.B. 150 ha ergibt also den Wert 1.5

Spezielle Probleme P Gesamte Anzahl von speziellen Problemen (z.B. Bachläufe, Rutschgebiete, Felsbänder, Bahntrasses
usw.), die voraussichtlich von Bedeutung sind

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour,
in Std.

Strassenlänge L L entspricht dem grob abschätzbaren Total aller Varianten, die in der Vorstudie diskutiert werden.
1 <1 km
2 1 bis 3 km
3 3 bis 7 km
4 >7 km

Hangneigung H 1 0 bis 35%


2 35 bis 55%
3 55 bis 70%
4 über 70%

Variantenstudium VS 1 nur eine Variante


2 eine Hauptvariante, jedoch kleinere Untervarianten enthaltend
3 zwei verschiedene Varianten mit wenigen Untervarianten
4 mind. zwei grundsätzlich verschiedene Varianten mit zahlreichen Untervarianten

Eigentum E 1 ein Eigentümer


2 wenige grössere Eigentümer
3 viele grössere Eigentümer
4 viele kleinere Eigentümer

Drittinteressen D 1 keine Drittinteressen


2 Normalfall, nur Naturschutz- und Jagdinteressen im üblichen Rahmen
3 viele und/oder im Vergleich zum Wald gewichtige Drittinteressen bzgl. Naturschutz, Alperschlies-
sung, Militär, Tourismus, Wasserversorgung usw., die jedoch nicht im Vordergrund stehen
4 Drittinteressen stehen im Vordergrund (z.B. in Bundes- oder kantonalen Inventaren erfasste
schützenswerte Objekte/Gebiete)

Bemerkungen, Teilleistungen

Dieses Kalkulationsblatt ist vorderhand nur für eine Honorarschätzung verwendbar, da insbesondere
der Einbezug von dominierenden Drittinteressen Schwierigkeiten bereitet.

Die zurzeit eingesetzten Formeln ergeben Werte, die für die Festlegung eines Kostendaches ver-
wendet werden könnten.

Die stichwortartig definierten Teilarbeiten und -leistungen umfassen im Wesentlichen die Ansprüche,
die in den zurzeit geltenden Weisungen des Bundes gestellt werden. Sie werden hier deshalb nicht
weiter erläutert.

Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/
können.

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Vorstudie Erschliessungsplanung Honorarschätzung SIA LHO 104
BLATT Nr. 1 Gemeinde:
Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 1)
Aufwand SIA in Fr. Perimeter- Anteil Anzahl Anfahrts- Strassen- Hang- Varianten- Eigentums- Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 fläche Wald spez. weg länge neigung studium verhält- interessen
(gerundet) mal Kol. 4, in 100 ha in 100 ha Probleme in Std. nisse
gerundet)
1–4 1–4 1–4 1–4 1–4
PF WA P T L H VS E D
1

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Perimeter festlegen C 2+(D+E)/2

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2. Rechtliche Grundlagen C 2+2*D
3. Nutzungsbezogene Interessen C PF+WA+E+(5–H)*D+L+T
4. Raumbezogene Interessen C D/2*(PF*D+T)+L
5. Technische Grundlagen C PF+H+L+P+T
6. Grobes Holzerntekonzept C 3*WA+E+T+VS/2+L
7. Erschliessungsvarianten D VS*(L+H/2)+2*D+P+2*T
8. Begehungen/Besprechungen C 3*D+2*E+2*T
9. Grobkosten und Kostenwirksamkeit C VS/3*(L+H+D)+(P+E)/2
10. Überlegungen zu UVP-Pflicht C PF+D–1
11. Redaktion Technischer Bericht C 6+2*D+PF+P/2
12. Pläne, Karten E 5+VS+E+D
13. Sekretariat, Dossiers F 5+2*D+L
14. Informelle Stellungnahmen C D
15. Spezielles In 1–14 nicht berücksichtigt

Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Perimeterfläche:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:

131
Blatt Nr. 2 Beschreibung der Einflussgrössen

Perimeterfläche PF Gesamte Fläche in 100 ha, z.B. 270 ha ergibt also den Wert 2.7

Anteil Wald WA Gesamte Waldfläche im Perimeter in 100 ha, 150 ha ergibt also z.B. den Wert 1.5

Strassenlänge L L entspricht der Weglänge in km.

Spezielle Probleme P Gesamte Anzahl von speziellen Problemen (z.B. Bachläufe, Rutschgebiet, Felsbänder, Bahntrassen
usw.), die für das Vorprojekt voraussichtlich von Bedeutung sind.

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.

Hangneigung H 0 0 bis 35%


1 35 bis 55%
2 55 bis 70%
3 über 70%

Bestockung B 0 keine
1 wenig
2 Wald, zumeist älter als Entwicklungsstufe BH1
3 viele Flächen Jungwuchs bis Stangenholz oder Plenterwald

Eigentum E 1 ein Eigentümer


2 wenige grössere Eigentümer
3 viele grössere Eigentümer
4 viele kleinere Eigentümer

Drittinteressen D 1 keine Drittinteressen


2 Normalfall, nur Naturschutz- und Jagdinteressen im üblichen Rahmen
3 viele und/oder im Vergleich zum Wald gewichtige Drittinteressen bzgl. Naturschutz, Alp-
erschliessung, Militär, Tourismus, Wasserversorgung usw., die jedoch nicht im Vordergrund
stehen
4 Drittinteressen stehen im Vordergrund

Bemerkungen, Teilleistungen

Dieses Kalkulationsblatt ist vorderhand nur für eine Honorarschätzung verwendbar, da insbesondere
der Einbezug von dominierenden Drittinteressen Schwierigkeiten bereitet.

Die zurzeit eingesetzten Formeln ergeben Werte, die für die Festlegung eines Kostendaches
verwendet werden könnten.

Die Honorarschätzung für das Vorprojekt setzt voraus, dass die Vorstudie vom gleichen Ingenieur
erarbeitet wurde.

Die stichwortartig definierten Teilarbeiten und -leistungen umfassen im Wesentlichen die Ansprüche,
die in den zurzeit geltenden Weisungen des Bundes gestellt werden. Sie werden hier deshalb nicht
weiter erläutert.

Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.

132 Copyright © 2003 by SIA Zurich


Vorprojekt Erschliessungsplanung Honorarschätzung SIA LHO 104
BLATT Nr. 2 Gemeinde:
Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 2)
Aufwand SIA in Fr. Perimeter- Anteil Strassen- Anzahl Anfahrts- Hang- Besto- Eigentum Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 fläche Wald länge spez. weg neigung ckung interessen
(gerundet) mal Kol. 4, in 100 ha in 100 ha in km Probleme in Std.
gerundet)
0–3 0–3 1–4 1–4
PF WA L P T H B E D

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Perimeter festlegen C (D+E)/2

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2. Grundlagen C (PF+WA)/2+E+D
3. Optimierung Lösungsvariante C L*H+D+T+(P+E)/2
4. Interessen/-konflikte C WA+PF+2*D
5. Nulllinien im Gelände D L/2*(1+H+B)+P+T
6. Baustoffbeschaffung D 2*L
7. Kostenvoranschlag D H+5+P
8. Holzerntekonzept D WA*(H+1)+E+L/2
9. Kosten-Nutzen-Analyse C 5+D+E
10. Redaktion Technischer Bericht C 6+2*D+PF+P/2
11. Pläne, Karten E 5+E+D
12. Sekretariat, Dossiers F 5+2*D+L/2
13. Begehnungen/Besprechungen C D+E+2*T
14. Spezielles In 1–13 nicht berücksichtigt

Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Perimeterfläche:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:

133
Blatt Nr. 3 Beschreibung der Einflussgrössen

Strassenlänge L Entspricht der für die Offerte geschätzten, für die Abrechnung effektiv abgesteckten Weglänge in km.
L (wie auch PP) ist für die Offertstellung möglichst genau abzuschätzen. Die Abrechnung erfolgt
aufgrund des effektiven Wertes.

Anzahl Profilpunkte PP Für Offerte geschätzt, für Abrechnung effektiv verpflockte und erfasste Profilpunkte pro km. Die Oro-
graphie ist damit berücksichtigt. PP sollte immer >40/km sein, da sonst die Formeln schlecht werden.

Anzahl Wendeplatten WP Normalerweise ist diese Zahl bei der Offertstellung bekannt.

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.

Hangneigung H 1 0 bis 30%


2 30 bis 55%
3 55 bis 70%
4 über 70%
Gewichtung empfehlenswert, da starker Einfluss

Bestockung B 0 keine
1 wenig
2 Wald, zumeist älter als Entwicklungsstufe BH1
3 viele Flächen Jungwuchs bis Stangenholz oder Plenterwald

Baugrund, Geotechnik G 0 ganze Weglänge tragfähiger Untergrund, standfestes Material, keine Vernässungen
1 tragfähiger Untergrund, standfestes Material, örtliche Vernässungen
2 stellenweise wenig tragfähiger Untergrund, zerklüfteter, schiefriger, ungünstig geschichteter Fels,
Vernässungen
3 allgemein wenig tragfähiger Untergrund, zerklüfteter, schiefriger, ungünstig geschichteter Fels,
starke Vernässungen, tiefgründige Gleitschichten vermutet

Vermessung V 0 keine Vermessungsdetails


1 wenige Vermessungsdetails
2 viele Vermessungsdetails, keine hohe Genauigkeit erforderlich
3 viele Details, punktuell hohe Genauigkeit erforderlich. Beispiele: Häuser am Wegtrasse,
Parzellengrenzen, Leitungen

Genauigkeit GN 0 Winkel mit Bussole, Distanzen, Messband, Höhen-Nivelliergerät


1 Theodolit, Messband, Nivelliergerät, alle Messungen doppelt, allgemein sehr hohe Genauigkeits-
anforderungen, viele Anschlüsse an Grundbuchvermessung

Bemerkungen, Teilleistungen

Dieses Blatt ist zur Berechnung eines Pauschalhonorares geeignet. Die vorgesehene Absteckungs-
methode basiert auf den noch gültigen Projektvorschriften des Bundes und den SAFS-Merkblättern.
Die Einflussgrössen T, WP, H, B, G und V sollten in der Regel für die Rechnungstellung nicht geän-
dert werden, da sie bereits bei der Taxation bekannt sind. Das Kalkulationsblatt ist für Weglängen ab
ca. 300 m anwendbar.

Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«2. Anfahrt» Der Aufwand entspricht etwa dem Total des Aufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 3 bis 8)
dividiert durch 7 bis 8, d.h. etwa einer Retourfahrt pro Arbeitstag.

«3. Rekonstruktion Nulllinie» Nur falls notwendig

Teilarbeiten «9 bis 11» Es wird vorausgesetzt, dass die Ausarbeitung des Projektes mit EDV erfolgt. Der CAD-Aufwand ist
auf Stunden der Kategorie F (Zeichner) umgerechnet, um die Tarifanpassung zu gewährleisten.

«12. Anpassung Pläne» Ergänzungen auf die CAD-Heliographien (Waldränder, Bachläufe, Häuser und Hütten,
Weganschlüsse, bauliche Details, Felsverlauf etc.)

«18. Gehilfen» Ist nur auszufüllen, falls diese vom projektierenden Büro gestellt werden müssen. Der Aufwand
errechnet sich aufgrund des Gesamtaufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 3, 5, 6 und 7),
wobei für Absteckung und Querprofilaufnahme 2 Gehilfen, für Nulllinie und Nivellement 1 Gehilfe
vorgesehen sind. Der Anfahrtsweg ist im Aufwand einkalkuliert. Der Ansatz dieser Stunden ist im
Kalkulationsblatt nicht festgelegt.

«19. Spezielles» Ist vorgesehen für nicht über die Einflussgrössen erfasste Leistungen, wie z.B. Kletterfelspartien,
notwendiges Anseilen, andere wichtige Hindernisse, Probleme oder notwendige Besprechungen mit
Grundeigentümern, Landerwerbsplan, spezielle Bemessungen.
134 Copyright © 2003 by SIA Zurich
Detailprojektierung Wald-, Güter- und Alpwege Taxation SIA LHO 104
BLATT Nr. 3 Honorarschätzung Gemeinde:
Abrechnung Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 3)
Aufwand SIA in Fr. Länge Anzahl Anzahl Anfahrt/ Hang- Besto- Baugrund Vermes- Genauig-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 in km Profil- Wende- Anmarsch neigung ckung Geo- sungs- keit
(gerundet) mal Kol. 4, punkte platten in Std. technik details
gerundet) pro km
0–3 0–3 0–3 0–3 0–1
L PP WP T H B G V GN

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Vorbereitung C L*5

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2. Anfahrt C L*T/2*(2*H+PP/20+B+G+V+GN*(3+V/2))+T
3. Rekonstruktion der Nulllinie C L*(1+B+2*H+PP/30)
4. Baugrundbeurteilung C L*(1+2*G+H)
5. Absteckung/Einmessung D L*(PP/10+1.5*(H+B+V)+GN*(8+2*V))+2*WP
6. Nivellement F L*(PP/40+H+B+V)*(1+GN/4)
7. Querprofilaufnahme E L*(PP/40+2*H+B/2+V/2)*(1+GN/8)
8. Geländeprotokoll C L*(1+G+V/2+GN/2)
9. Dateneingabe E L*(PP/10+H+2*GN+1)
10. Gradiente, Profile etc. D L*(PP/20+2*H)
11. Pläne CAD, Massen etc. F 24*L
12. Anpassung Pläne F L*(V+PP/100+GN*V+1)+V+H+3
13. Massendisposition D L*(PP/80+2*H)+WP/2+1
14. Normalprofil E 3
15. Kostenvorschlag, Div. C 2*G+H+6
16. Technischer Bericht C L+2*G+H+6
17. Dossiers/Sekretariat F 6+L
18. Gehilfen L*(2+5*(B+2*H+V+T)+PP/4+25*GN)+3*WP
19. Spezielles In 1–18 nicht berücksichtigt
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Projektlänge m’:
Honorar pro m’: Datum: Ingenieurbüro:

135
Blatt Nr. 4 Beschreibung der Einflussgrössen

Projektlänge L Entspricht der Weglänge in km

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro zur Baustelle und retour in Std.

Kunstbauten K 0 keine Kunstbauten


1 wenige kleine Kunstbauten
2 einfache grössere Kunstbauten wie Blockmauern, Holzkästen, Rollierungen etc.
3 viele einfache grössere Kunstbauten wie Blockmauern, Holzkästen, Rollierungen etc.

Baugrund, Geotechnik G 0 ganze Weglänge tragfähiger Untergrund, standfestes Material, keine Vernässungen
1 tragfähiger Untergrund, standfestes Material, örtliche Vernässungen
2 stellenweise wenig tragfähiger Untergrund, zerklüfteter, schiefriger, ungünstig geschichteter Fels,
Vernässungen
3 allgemein wenig tragfähiger Untergrund, zerklüfteter, schiefriger, ungünstig geschichteter Fels,
starke Vernässungen, tiefgründige Gleitschichten vermutet

Hangneigung H 0 0 bis 30%


1 30 bis 55%
2 55 bis 70%
3 über 70%

Anzahl Unternehmer U 1 ein ausführender Unternehmer. Unterakkordanten (Begrüner u.Ä.) zählen nicht als separate
Unternehmer
2 zwei bis drei ausführende Unternehmer
3 drei bis vier ausführende Unternehmer

Regiearbeiten R 0 keine Regiearbeiten


1 wenige Regiearbeiten
2 viele oder umfangreiche Regiearbeiten
3 sehr viele und schwierige Regiearbeiten

Drittinteressen D 1 keine, Waldeigentümer = Bauherrschaft


2 wenige, private Parzellen oder Anliegen sind tangiert (z.B. Wasserfassungen, offenes Land u.Ä.)
3 wie 2, jedoch viele Drittinteressen
4 viele und mit speziellen Begehungen verbundene Drittinteressen wie Naturschutz, Alpbewirtschaf-
tung, Tourismus (Wanderwege), schwierige Grundeigentümer usw.

Bemerkungen, Teilleistungen

In diesem Kalkulationsblatt mitenthalten ist die Submission, die Arbeitsvergabe und der
Bauabschluss. Alle Einflussgrössen sind bei der Offertstellung bekannt (Detailprojekt, KV etc.).
Falls ein Pauschalhonorar vereinbart wird, sind in der Regel die Einflussgrössen für Taxation und
Abrechnung gleich zu lassen.

Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:

«3. Offertprüfung, Vergabe» Inklusive Bereitstellung der Entscheidungsunterlagen (Offertvergleiche), Vergabe

«7. Allgemeine Bauaufsicht» Überwachung von Terminen, Kosten, Krediten und Qualität

«8. Baustellenaufsicht» Umfasst sämtliche notwendigen Baustellenbesuche (Anweisungen, Absteckungen, Aufsicht, Kon-
trolle, Zwischenausmasse, Besprechungen etc.) mit Unternehmern, Bauherrschaft und Dritten. Der
Anfahrtsweg ist auf der Basis einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer auf der Baustelle von 2 Std.
einkalkuliert (1 Retourfahrt pro Besuch).

«9. Material- und Prüfungen während dem Bau


Werkprüfung»

«13. Subventions- Eingabe von Kostenschätzungen und Belegsabrechnungen entsprechend dem Baufortschritt und
abrechnungen» den Vorschriften. Das Einholen von Original- und Zahlungsbelegen ist inbegriffen.

«15. Ausführungsplan» Normalerweise nur Situation mit eingezeichneten Kunstbauten, Entwässerungen, Schächten,
Leitungen etc.
Querprofile nur falls von speziellem Interesse (z.B. Kunstbauten auf Fels u.Ä.)

Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.

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Bauleitung (inkl. Submission) Taxation SIA LHO 104
Wald-, Güter- und Alpwege Honorarschätzung Gemeinde:
BLATT Nr. 4 Abrechnung Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 4)
Aufwand SIA in Fr. Projekt- Anfahrts- Kunst- Baugrund Hang- Anzahl Regie- Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 länge in km weg in Std. bauten Geotechnik neigung Unter- arbeiten interessen
(gerundet) mal Kol. 4, nehmer
gerundet)
0–3 0–3 0–3 1–3 0–3 1–4
L T K G H U R D

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Offertunterlagen D 6+K+2*G+H

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2. Ausschreibung, Begehung C 5+L+T+K+2*(G+H)
3. Offertprüfung, Vergabe B 3+L+2*(K+U)+T
4. Werkvertrag C U*(3+K/2)
5. Bauplanung B 2*L+3*U+1.5*K+2*G+D
6. Achsrekonstruktion E L*(4+T+H)
7. Allg. Bauaufsicht C L/2*(5+2*U+R+D)
8. Baustellenaufsicht C L*(1+T/2)*(10+2*(K+H)+4*G+R/2+D/2)
9. Material-/Werkprüfung C K+U+H+R/2+T
10. Ausmasse D L*(2*K+G+H+R/2+T)+U*T+6
11. Protokolle, Zwischenberichte C 4*L+K+U+2*D+2
12. Rechnungsprüfungen C 2*(L+U+R)
13. Subventionsabrechnungen C 4*L+6
14. Abnahme nach SIA B 2*U+T+L+1
15. Ausführungsplan E L*(2*K+G+D+3)+T+4
16. Kontrolle Garantiearbeiten C 5+T
17. Schlussprüfung C 2*L+K+U+T+1
18. Sekretariat F L*(4+D)+5
19. Spezielles In 1–18 nicht berücksichtigt
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Projektlänge m’:
Honorar pro m’: Datum: Ingenieurbüro:

137
Blatt Nr. 5 Beschreibung der Einflussgrössen

Perimeterfläche PF Gesamte Fläche des relevanten Einzugsgebietes, der Problemzone sowie des potentiell gefährdeten
Gebietes in 10 ha, z.B. 90 ha ergibt also den Wert 9.
Die Kostenschätzung geht davon aus, dass auf dieser Fläche Abklärungen vorgenommen werden
müssen.

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.

Anteil Gefahrengebiet 1 <10%


an der Perimeterfläche A 2 10–20%
3 20–35%
4 >35%
Das Gefahrengebiet umfasst die Fläche, für die Abklärungen betreffend einer allfälligen Verbauung
getroffen werden müssen.

Orographie O 0 einfaches, regelmässiges Gelände, ohne wesentliche Unebenheiten


1 wenig coupiert, wenige Runsen, Gefälle regelmässig
2 unregelmässiges Profil, Neigungswechsel bis 15%, coupiert, Runsen
3 stark coupiert, Runsen, Felsköpfe, Neigungswechsel >15%

Geologie/Baugrund G 0 regelmässiger, anstehender und kompakter Fels, stabiles Gelände


1 regelmässiger, untiefer Fels mit durchlässiger Lockermaterialüberdeckung
2 zerklüfteter Fels, wechselnder Baugrund, rutschgefärdete Zonen, untiefe Gleithorizonte
3 stark zerklüfteter Fels, stark wechselnder Baugrund, erosionsempfindliches, rutschgefärdetes
Gelände, tiefe Gleithorizonte, Flysch

Eigentum E 1 1 Eigentümer
2 2–3 Eigentümer
3 mehr als 3 Eigentümer

Variantenstudium VS 1 nur eine Variante


2 eine Hauptvariante mit Untervarianten
3 zwei verschiedene Hauptvarianten
4 mehr als zwei Hauptvarianten

Drittinteressen D 1 keine Drittinteressen


2 Normalfall, wenige im üblichen Rahmen
3 viele Drittinteressen
4 Drittinteressen stehen im Vordergrund mit speziellen Begehungen verbunden wie Naturschutz,
Alpbewirtschaftung, Tourismus, schwierige Grundeigentümer usw.

Bemerkungen, Teilleistungen

Hier liegen zurzeit nur wenige direkte und auftragsbezogene Erfahrungen vor. Deshalb wird im
Moment eine Honorarschätzung für den Gesamtaufwand der beiden Projektphasen vorgelegt. Sie
decken die beiden wichtigsten Bereiche ab, die infolge des ähnlichen Anforderungs- und Leistungs-
profiles in je einem Kalkulationsblatt vereint werden können.
Die Einflussgrössen und Teilleistungen für Vorstudie und Vorprojekt sind vermischt.

Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:

«2. Grundlagen» Aufsuchen und Zusammenstellen der notwendigen Grundlagen (Anlass des Projektes, Klima, Gefah-
renkataster, Schneehöhen, Hydrologie, Archive usw.).
Die eingesetzte Formel ergibt einen Pauschalaufwand für einen «Normalfall», in dem weitgehend mit
bereits vorliegenden Grundlagen oder gutachtlichen Annahmen operiert werden kann. Er muss aber
unbedingt anhand des konkreten Projektes überprüft werden.

«8. Optimierung der Weiterbearbeitung des Variantenentscheides im Anschluss an die Vorstudie und Weiterbearbeitung
Lösungsvarianten» auf das Anforderungsniveau des Vorprojektes. Ist neu sehr schwierig abzugrenzen von der Detail-
projektierung, da der Kostenvoranschlag aus subventionstechnischen Gründen (Kreditentscheid
Bund auf Stufe Vorprojekt, entsprechend neuen Weisungen) bereits sehr genau sein muss.
In schwierigen Fällen ist der hier eingesetzte Aufwand wahrscheinlich ungenügend.

«9. Technische Grundlagen» Erarbeiten aller Grössen, die für die technische Seite der Realisierung des Projektes wesentlich und
für den Kostenvoranschlag ausschlaggebend sind (Werktypen, Ankertypen, Betoneinbau, Transport-
probleme u.a.m.).
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.

138 Copyright © 2003 by SIA Zurich


Vorstudie und Vorprojekt (Gesamtaufwand) Honorarschätzung SIA LHO 104
Lawinen- und Steinschlagverbau Gemeinde:
BLATT Nr. 5 Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 5)
Aufwand SIA in Fr. Perimeter- Anfahrts- Anteil Orographie Geologie/ Eigentum Varianten- Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 fläche weg in Std. Gefahren- Baugrund studium interessen
(gerundet) mal Kol. 4, in 10 ha geb. an der
gerundet) Perimeter-Fl.
1–4 0–3 0–3 1–3 1–4 1–4
PF T A O G E VS D

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Perimeter festlegen C D+E+A

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2. Grundlagen C PF/2+E+2*D+2*G
3. Winterbeobachtung (1) C (PF+A+T)*3
4. Interessendarstellung C D*D+E+PF/4+A+5
5. Risikoanalyse C PF*A/4+4*O+D
6. Varianten mit Lösungsvorschlägen C VS*(A+D+T)+PF/10*(O+G+1)+T
7. Konflikte aufzeigen C VS*(E+D)
8. Optimierung, Lösungsvariante C PF*A/20*(O+G+T)+D+E+3
9. Technische Grundlagen C (PF*A)/4+G+5
10. Begehungen/Besprechungen C 15+VS/2*(A+D+E+T)
11. Technischer Bericht/KS C 10+PF/4+A+D+2*VS
12. Pläne, Karten E 10+PF/4+2*VS+E
13. Sekretariat F 10+2*(D+E)
14. Spezielles In 1–13 nicht berücksichtigt

Total * = Multiplikaton (1) = Winterbeobachtung nur bei Einbezug von Lawinengefahr.


Informative Kennzahlen: Perimeterfläche:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:

139
Blatt Nr. 6 Beschreibung der Einflussgrössen

Werklänge L Summe der Länge aller abzusteckenden Werke in 100 m (Lawineneverbauungen, Steinschlagnetzte,
Ablenkdämme etc.). Z.B. total 1500 m’ ergibt also 15.

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour,
in Std.

Verbauungsperimeter P 1 1–5 ha
2 6–20 ha
3 21–50 ha
4 >50 ha
Bezieht sich nur auf die Fläche, in der Massnahmen vorgesehen sind.

Orographie O 0 einfaches, regelmässiges Gelände, ohne wesentliche Unebenheiten


1 wenig coupiert, wenige Runsen, Gefälle regelmässig
2 unregelmässiges Profil, Neigungswechsel bis 15%, coupiert, Runsen
3 stark coupiert, Runsen, Felsköpfe, Neigungswechsel >15%

Geologie/Baugrund G 0 gleichmässiger Fels oder gut abgestuftes Lockermaterial


1 gleichmässig, mit nur stellenweise schwierigem Baugrund
2 zerklüfteter Fels, wechselnder Baugrund
3 stark zerklüfteter Fels, Schutthalden, stark wechselnder Baugrund, Ankerprobleme

Hangneigung H 0 <70%
1 70–100%
2 >100%

Bestockung B 0 kein Wald


(im Verbauungs- 1 lichter Wald, Einzelbäume
perimeter) 2 normaler Hochwald mit Lücken
3 Gebüschwald (Erlen, Legföhren)
Der Wald muss für die Absteckung ein Hindernis darstellen, um hier bewertet zu werden.

Anzahl der 1 nur 1 Verbauungsart


Verbauungsarten V 2 2 Verbauungsarten
3 3 Verbauungsarten
4 4 und mehr Verbauungsarten

Bestehende Ver- 0 keine


bauungen BV 1 vorhanden und relevant für Projekt

Bemerkungen, Teilleistungen
Das Kalkulationsblatt bezieht sich auf verschiedene Bereiche innerhalb der Kategorie Schutzbauten,
die bezüglich des Anforderungs- und Leistungsprofiles so ähnlich sind, dass sie zusammengefasst
werden können.
Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«1. Vorbereitung» Beschaffung und Auswertung von Akten, Dokumenten, Literatur etc.
«2. Anfahrt/Anmarsch» Der Aufwand entspricht etwa dem Total des Aufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 3, 4, 6, 7, 8)
dividiert durch 7, d.h. etwa einem Retourweg pro Arbeitstag.
«4. Geländeaufnahme» Aufnahme von typischen Längen- und Querprofilen und Situationen
«5. Bemessung» Geht davon aus, dass hier keine sehr umfangreichen Abklärungen und Berechnungen notwendig
sind (Werkhöhen, Mauerstärken, Ankertiefen etc. pauschal festgelegt).
Beim Lawinenverbau speziell zu beachten sind die bestehenden Vorschriften und Richtlinien des
Bundes (Richtlinien BUWAL/EISLF 1990, Wahl des Ankermörtles, genehmigte Werktypen).
Sind spezielle, unübliche oder Einzelwerksweise-Berechnungen notwendig, ist der eingesetzte Auf-
wand ungenügend.
«6. Planung der Ausscheidung der Aufforstungsgebiete, Baumarten- und Standortwahl, Planung der Gleitschnee-
Aufforstungen» schutzmassnahmen, Begrünung etc.
«8. Begehungen/ Mit Auftraggeber, Behörden, zugezogenen Fachleuten. Ein unerwartetes Auftauchen von Dritt-
Besprechungen» interessen ist nicht vorgesehen.
«10. Karten und Pläne» Erstellung eines Karten- und Plansatzes gemäss kantonalen Anforderungen (evtl. Projektvorschriften
des Bundes)
«12. Gehilfen» Der Aufwand errechnet sich aufgrund des Gesamtaufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeit 4 und
7). Der Anfahrtsweg ab Büro ist im Aufwand einkalkuliert. Der Ansatz dieser Stunden ist nicht fest-
gelegt.
140 Copyright © 2003 by SIA Zurich
Detailprojektierung Lawinen-, Steinschlag-, Taxation SIA LHO 104
Verwehungsverbau, Auffang- und Ablenkdämme Honorarschätzung Gemeinde:
BLATT Nr. 6 Abrechnung Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 6)
Aufwand SIA in Fr. Werklänge Anfahrts- Verbau- Orographie Geologie/ Hang- Besto- Anzahl Bestehen-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 in 100 m weg in Std. ungs- Baugrund/ neigung ckung Verbau- de Ver-
(gerundet) mal Kol. 4, perimeter Boden ungs- bauungen
gerundet) arbeiten
1–4 0–3 0–3 0–2 0–3 1–4 0–1
L T P O G H B V BV

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Vorbereitung C 5+G+P

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2. Anfahrt/Anmarsch C T*(1+P/7*(2*O+2*G+1)+L/7*(O/2+H/2+1))
3. Baugrundbeurteilung C P*(O+2*G)+H+2
4. Geländeaufnahmen D 2+P**2+O+G
5. Bemessung C G+2*(H+V)
6. Planung Auffforstung D P*(O+H+B/3+5)+4*BV
7. Absteckung D L*(O/2+H/2+B/3+1)+3*BV
8. Begehungen/Besprechungen C 10+3*P+G+2*V+2*BV
9. Technischer Bericht/KV C 8+3*P+2*G+3*BV+4*V+B
10. Pläne, Karten E 15+2*P*P+G+5*BV+2*O
11. Sekretariat F 5+3*P
12. Gehilfen ((O+H+W)*(P+L/2)+5*P+L)*(1+T/7)
13. Spezielles In 1–12 nicht berücksichtigt

Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Werklänge in m’:
Honorar pro m’: Datum: Ingenieurbüro:

141
Blatt Nr. 7 Beschreibung der Einflussgrössen

Perimeterfläche PF Gesamte Fläche des relevanten Einzugsgebietes, der Problemzone sowie des potentiell gefährdeten
Gebietes in 10 ha.

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.

Anteil Gefahrengebiet 1 <10%


an der Perimeterfläche A 2 10–20%
3 20–35%
4 >35%
Das Gefahrengebiet umfasst die Fläche, für die Abklärungen betreffend eine allfällige Verbauung
getroffen werden müssen.

Orographie O 0 einfaches, regelmässiges Gelände, ohne wesentliche Unebenheiten


1 wenig coupiert, wenige Runsen, Gefälle regelmässig
2 unregelmässiges Profil, Neigungswechsel bis 15%, coupiert, Runsen
3 stark coupiert, Runsen, Neigungswechsel >15%

Geologie/Baugrund G 0 regelmässiger, anstehender und kompakter Fels, stabiles Gelände


1 regelmässiger, untiefer Fels mit durchlässiger Lockermaterialüberdeckung
2 zerklüfteter Fels, wechselnder Baugrund, rutschgefärdete Zonen, untiefe Gleithorizonte
3 wechselnder Baugrund, rutsch- und erosionsgefährdetes Gelände, tiefe Gleithorizonte, Flysch

Hydrologie HY 0 klare Abflussverhältnisse, einfach zu beurteilendes Einzugsgebiet


1 unklare Abflussverhältnisse, einfach zu beurteilendes Einzugsgebiet
2 unklare Abflussverhältnisse, schwierig zu beurteilendes Einzugsgebiet
3 unklare Abfl’verh., sehr schwierig zu beurt. Einzugsgebiet, bekannt für heftige Niederschläge

Variantenstudium VS 1 nur eine Variante


2 eine Hauptvariante mit Untervarianten
3 zwei verschiedene Hauptvarianten
4 mehr als zwei Hauptvarianten

Eigentum E 1 1 Eigentümer
2 2–3 Eigentümer
3 mehr als 3 Eigentümer

Drittinteressen D 1 keine Drittinteressen


2 Normalfall, wenige im üblichen Rahmen
3 viele Drittinteressen
4 Drittinteressen stehen im Vordergrund, mit speziellen Begehungen verbunden

Bemerkungen, Teilleistungen

Hier liegen zurzeit nur wenige direkte und auftragsbezogene Erfahrungen vor. Deshalb wird im
Moment eine Honorarschätzung für den Gesamtaufwand der beiden Projektphasen vorgelegt. Sie
decken die beiden wichtigsten Bereiche ab, die infolge des ähnlichen Anforderungs- und Leistungs-
profiles in je einem Kalkulationsblatt vereint werden können.
Die Einflussgrössen und Teilleistungen für Vorstudie und Vorprojekt sind vermischt.

Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«2. Grundlagen» Aufsuchen und Zusammenstellen der notwendigen Grundlagen (Anlass des Projektes, Klima, Gefah-
renkataster, Hydrologie, Hochwasserabflüsse, Archive).
Die eingesetzte Formel ergibt einen Pauschalaufwand für einen «Normalfall», in dem weitgehend mit
bereits vorliegenden Grundlagen oder gutachtlichen Annahmen operiert werden kann. Er muss aber
unbedingt anhand des konkreten Projektes überprüft werden.

«7. Optimierung der Weiterbearbeitung des Variantenentscheides im Anschluss an die Vorstudie und Weiterbearbeitung
Lösungsvariante» auf das Anforderungsniveau des Vorprojektes. Ist neu sehr schwierig abzugrenzen von der Detailpro-
jektierung, da der Kostenvoranschlag aus subventionstechnischen Gründen (Kreditentscheid Bund
auf Stufe Vorprojekt) bereits sehr genau sein muss.
In schwierigen Fällen ist der hier eingesetzte Aufwand wahrscheinlich ungenügend.

«8. Technische Grundlagen» Erarbeiten aller Grössen, die für die technische Seite der Realisierung des Projektes wesentlich und
für den Kostenvoranschlag ausschlaggebend sind (Werktypen, Ankertypen, Betoneinbau, Transport-
probleme u.a.m.)

Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.

142 Copyright © 2003 by SIA Zurich


Vorstudie und Vorprojekt (Gesamtaufwand) Honorarschätzung SIA LHO 104
Bach- und Rutschungsverbau Gemeinde:
BLATT Nr. 7 Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 7)
Aufwand SIA in Fr. Perimeter- Anfahrts- Anteil Orographie Geologie/ Hydrologie Eigentum Varianten- Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 fläche weg in Std. Gefahren- Baugrund/ studium interessen
(gerundet) mal Kol. 4, in 10 ha geb. an der
gerundet) Perim.-Fl.
1–4 0–3 0–3 0–3 1–3 1–4 1–4
PF T A O G HY E VS D

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Perimeter festlegen C D+E+A

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2. Grundlagen C PF/2+G*G+HY*HY+E+2*D+3
3. Interessendarstellung C 2*D*D+E+PF/4+A+5
4. Risikoanalyse C PF*A/4+4*G+2*HY+D
5. Varianten mit Lösungsvorschlägen C VS*(A+D+T)+PF/10*(G+HY)+T
6. Konflikte aufzeigen C VS*(E+D)
7. Optimierung Lösungsvariante C PF*A/20*(O+G+T)+D+E+3
8. Technische Grundlagen C (PF*A)/4+3*G+5
9. Begehungen/Besprechungen C 15+VS/2*(A+D+E+T)
10. Technischer Bericht/KV C 10+PF/4+A+D+2*VS
11. Pläne, Karten E 10+PF/4+2*VS+E
12. Sekretariat F 10+2*(D+E)
13. Spezielles In 1–12 nicht berücksichtigt

Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Perimeterfläche ha:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:

143
Blatt Nr. 8 Beschreibung der Einflussgrössen

Werklänge oder -fläche L Summe der Länge aller abzusteckenden Werke in 10 m (Schwergewichtsmauern, Holzkästen etc.)
plus Summe der Flächen von flächenbezogenen Werken in Aren (Hangroste etc.). Z.B. total 150 m
Sperren und 5 Aren Hangrost ergeben also den Wert 20.

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.

Verbauungsperimeter P 1 1–5 ha
2 6–20 ha
3 21–50 ha
4 >50 ha
Bezieht sich nur auf die Fläche, in der Massnahmen vorgesehen sind.

Orographie O 0 einfaches, regelmässiges Gelände, ohne wesentliche Unebenheiten


1 wenig coupiert, wenige Runsen, Gefälle regelmässig
2 unregelmässiges Profil, Neigungswechsel bis 15%, coupiert, Runsen
3 stark coupiert, viele Runsen, Neigungswechsel >15%

Geologie/Baugrund G 0 regelmässiger, anstehender und kompakter Fels, stabiles Gelände


1 regelmässiger, untiefer Fels mit durchlässiger Lockermaterialüberdeckung
2 zerklüfteter Fels, wechselnder Baugrund, rutschgefärdete Zonen, untiefe Gleithorizonte
3 wechselnder Baugrund, rutsch- und erosionsgefährdetes Gelände, tiefe Gleithorizonte, Flysch

Hangneigung H 0 <60%
1 60–85%
2 85–100%
3 >100%

Anzahl der 1 nur 1 Verbauungsart


Verbauungsarten V 2 2 Verbauungsarten
3 3 Verbauungsarten
4 4 und mehr Verbauungsarten

Bestehende Verbauungen 0 keine


BV 1 vorhanden und relevant für Projekt

Bemerkungen, Teilleistungen

Das Kalkulationsblatt bezieht sich auf zwei Bereiche innerhalb der Kategorie Schutzbauten, die
bezüglich des Anforderungs- und Leistungsprofiles so ähnlich sind, dass sie zusammengefasst wer-
den können (einfacher Bachverbau).

Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«1. Vorbereitung» Beschaffung und Auswertung von Akten, Dokumenten, Literatur etc.

«2. Anfahrt/Anmarsch» Der Aufwand entspricht etwa dem Total des Aufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 3, 4, 6, 7, 8)
dividiert durch 7, d.h. etwa einem Retourweg pro Arbeitstag.

«4. Geländeaufnahmen» Aufnahme von typischen Längen- und Querprofilen und Situationen

«5. Bemessung» Geht davon aus, dass hier keine sehr umfangreichen Abklärungen und Berechnungen notwendig
sind (Werkhöhen, Mauerstärken, Ankertiefen etc. pauschal festgelegt).
Der Aufwand für die Planung von armierten Betonkonstruktionen, für die individuelle Pläne (Armie-
rungs-, Schalungspläne etc.) ausgearbeitet werden müssen, ist in dieser Teilleistung nicht berück-
sichtigt. Er ist aufgrund anderer Grundlagen (z.B. Zeittarif oder LHO 103) zu berechnen und z.B.
unter «Spezielles» anzufügen.

«6. Planung der Aufforstung» Ausscheidung der Aufforstungsgebiete, Baumarten- und Standortwahl, Planung der Gleitschnee-
schutzmassnahmen, Begrünung etc.

«8. Begehungen/ Mit Auftraggeber, Behörden, zugezogenen Fachleuten. Ein unerwartetes Auftauchen von Dritt-
Besprechungen» interessenten ist nicht vorgesehen.

«10. Karten und Pläne» Erstellen eines Karten- und Plansatzes gemäss kantonalen Anforderungen (evtl. Projektvorschriften
des Bundes)

«12. Gehilfen» Der Aufwand errechnet sich aufgrund des Gesamtaufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 4 und
7). Der Anfahrtsweg ab Büro ist im Aufwand einkalkuliert. Der Ansatz dieser Stunden ist im Kalkula-
tionsblatt nicht festgelegt.
144 Copyright © 2003 by SIA Zurich
Detailprojektierung Bach- und Rutschungssverbau Taxation SIA LHO 104
BLATT Nr. 8 Honorarschätzung Gemeinde:
Abrechnung Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 8)
Aufwand SIA in Fr. Werklänge Anfahrts- Verbau- Orographie Geologie/ Hang- Anzahl Bestehen-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 in 10 m weg in Std. ungsperi- Baugrund/ neigung Verbau- de Verbau-
(gerundet) mal Kol. 4, oder Aren meter ungsarten ungen
gerundet)
1–4 0–3 0–3 0–2 1–4 0–1
L T P O G H V BV

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Vorbereitung C 5+2*G+P

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2. Anfahrt/Anmarsch C T*(1+P/7*(2*G+O+H+1)+L/70*(O/2+H/2+1))
3. Baugrundbeurteilung C P*(G*G/2+1)+H+2
4. Geländeaufnahmen D P*(O+H+5)+L/20+4*BV
5. Bemessung C 2*(G+H+V)
6. Planung, Aufforstung C 2+P*P+O+G
7. Absteckung D L/10*(O/2+H/2+1)+3*BV
8. Begehungen/Besprechungen C 10+3*P+G+2*V+2*BV
9. Technischer Bericht/KV C 8+3*P+3*G+3*BV+4*V
10. Pläne, Karten E 15+2*P*P+G+5*BV+2*O
11. Sekretariat F 5+3*P
12. Gehilfen (1+T/7)*((O+H+1)*(P+L/20)+5*P+L/20)
13. Spezielles In 1–12 nicht berücksichtigt

Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Ausmass Werke: (m’ Aren):
Honorar pro m’ Aren: Datum: Ingenieurbüro:

145
Blatt Nr. 9 Beschreibung der Einflussgrössen

Werklänge oder -fläche L Summe der Länge aller abzusteckenden Werke in 10 m (Mauern, Sperren, Holzkästen etc.) plus
Summe der flächenbezogenen Werke in Aren (Hangroste etc.). Z.B. total 150 m Sperren und 5 Aren
Hangroste ergeben also den Wert 20.

Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.

Baugrund, 0 regelmässiger, anstehender und kompakter Fels, stabiles Gelände


Geotechnik G 1 regelmässiger, untiefer Fels mit durchlässiger Lockermaterialüberdeckung
2 zerklüfteter Fels, wechselnder Baugrund, rutschgefärdete Zonen, untiefe Gleithorizonte
3 stark zerklüfteter Fels, stark wechselnder Baugrund, rutsch- und erosionsgefährdetes Gelände,
tiefe Gleithorizonte, Flysch

Anzahl der 1 nur 1 Verbauungsart


Verbauungsarten V 2 2 Verbauungsarten
3 3 Verbauungsarten
4 4 und mehr Verbauungsarten

Anzahl Unternehmer U 1 ein ausführender Unternehmer. Unterakkordanten zählen nicht als separate Unternehmer
2 zwei bis drei ausführende Unternehmer
3 drei bis vier ausführende Unternehmer

Regiearbeiten R 0 keine Regiearbeiten


1 wenige Regiearbeiten
2 viele oder umfangreiche Regiearbeiten
3 sehr viele und schwierige Regiearbeiten
Es ist mittels guter Offertunterlagen anzustreben, Regiearbeiten zu vermeiden. Insbesondere
bei Rutschverbauungen ist dies aber häufig kaum möglich.

Drittinteressen D 1 keine
2 wenige Drittinteressen
3 viele Drittinteressen
4 viele und mit speziellen Begehnungen verbundene Drittinteressen wie Naturschutz, Alpbewirt-
schaftung, Tourismus, schwierige Grundeigentümer usw.

Bemerkungen, Teilleistungen

In diesem Kalkulationsblatt mitenthalten ist die Submission, die Arbeitsvergabe und der
Bauabschluss. Die Definition der einzelnen Teilarbeiten und -leistungen ist analog zum Blatt 4, Bau-
leitung Wegprojekte. Die Einflussgrössen und Formeln für die Berechnung des Aufwandes weichen
jedoch stark von jenem Kalkulationsblatt ab.

Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:

«3. Offertprüfung, Vergabe» Inklusive Bereitstellung der Entscheidungsunterlagen (Offertvergleich), Vergabesitzung und Benach-
richtigung aller Unternehmer.

«6. Allgemeine Bauaufsicht»Überwachung von Terminen, Kosten, Krediten und Qualität.

«7. Baustellenaufsicht» Umfasst sämtliche notwendigen Baustellenbesuche (Anweisungen, Absteckungen, Aufsicht, Kon-
trolle, Zwischenausmasse, Besprechungen etc.) mit Unternehmern, Bauherrschaft und Dritten. Der
Anfahrts-/Anmarschweg ist auf der Basis einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer auf der Baustelle
von 2 Std. einkalkuliert (1 Retourweg pro Besuch). Verminderungen dieses Aufwandes sind möglich
durch kombinierte Besuche von gleichzeitig laufenden Baustellen.

«8. Materieal- und Prüfungen während dem Bau


Werkprüfung»

«12. Subventions- Eingabe von Kostenschätzungen und Belegsabrechnungen entsprechend dem Baufortschritt und
abrechnungen» den Vorschriften. Das Einholen von Original- und Zahlungsbelegen ist inbegriffen.

«14. Ausführungsplan» Normalerweise nur Situation mit eingezeichneten Werken und wichtigen Detailinformationen.
Querschnitte nur falls von speziellem Interesse (z.B. Felsverlauf u.Ä.)

Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.

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Bauleitung (inkl. Submission), Schutzbauten Honorarschätzung SIA LHO 104
(Lawinen-, Steinschlag-, Bach- und Rutschungsverbau) Gemeinde:
BLATT Nr. 9 Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 9)
Aufwand SIA in Fr. Werklänge Anfahrtsweg Baugrund Anzahl Anzahl Regiearbeiten Drittinteressen
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 oder Fläche in Std. Geotechnik Verbauarten Unternehmer
(gerundet) mal Kol. 4, in 10 m
gerundet) oder Aren
0–3 1–4 1–3 0–3 1–4
L T G V U R D

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Offertunterlagen D 5+2*G

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2. Ausschreibung, Begehung C 5+L/20+(G+V)/2+2*U+T
3. Offertprüfung, Vergabe B 2+L/40+G+2*V+U+T
4. Werkvertrag C 4*U
5. Bauplanung B L/10+2*G+3*U+D–3
6. Allg. Bauaufsicht C L/50*(U+R/2+V/2+2)+5
7. Baustellenaufsicht C L/10*(T/2+1)*(3+2*G+2*(V–1)+R/2+D/3)
8. Material-/Werkprüfung C T+V+G+U
9. Ausmasse D L/5+T+V+U+R/2
10. Protokolle, Zwischenberichte C L/10+2*(V+D)+2
11. Rechnungsprüfungen C L/10+U+R+3
12. Subventionsabrechnungen C L/10+U+R+3
13. Abnahme nach SIA B 2*U+T+L/20+1
14. Ausführungsplan E L/10+2*(V+G+T)+2
15. Kontrolle Garantiearbeiten C T+5
16. Schlussprüfung C (L/10+U+2*V)*(1+T/7)
17. Sekretariat F L/20+2*(U+D)+7
18. Spezielles In 1–17 nicht berücksichtigt

Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Projektlänge m’:
Honorar pro m’: Datum: Ingenieurbüro:

147
Blatt Nr. 10 Beschreibung der Einflussgrössen

Fläche F Gesamte zu behandelnde Fläche in 100 ha, z.B. 270 ha ergibt also den Wert 2.7

Kartierungsart KA 0 Bestandeskartierung 1 Schadenkartierung

Topographie T 0 Hangneigung <50%, regelmässiges Relief


1 Hangneigung <50%, mit Schluchten, Tobeln
2 Hangneigung >50%, ohne Schluchten, Tobel
3 Hangneigung >50%, mit Schluchten, Tobeln, Rüfen u.Ä.

Lage der Luftlinien LL 0 einfache, parallele Anordnung 1 gekreuzte Linien

Bildmaterial B 0 gleicher Jahrgang, Massstab*, Filmart und einheitliche Bildqualität


1 einer der obigen Faktoren erschwerend
2 mehr als einer der obigen Faktoren erschwerend
* Falls der Massstab vom Normwert 1:9000–1:15’000 abweicht, ist eine spezielle Honorierung
zu vereinbaren.

Forstliche Verhältnisse 0 Bonitätsunterschiede gering, wenige Baumarten, klare Bestandesgrenzen


FV 1 einer der obigen Faktoren erschwerend
2 zwei der obigen Faktoren erschwerend
3 alle der obigen Faktoren erschwerend

Waldverteilung WV 0 stark gegliedert mit klaren Waldrändern, Bewaldung >50%


1 einer der beiden Faktoren nicht zutreffend
2 beide Faktoren nicht zutreffend
3 zusätzlich Walddefinitionsprobleme

Durchschnittliche 0 >1.8 ha 1 1.5 bis 1.8 ha


Bestandesgrösse DB 2 1.2 bis 1.5 ha 3 <1.2 ha

Pläne P 0 normierte Pläne 1 Planausschnitte, Zusammensetzungen

Massstab der Karte MS 0 1:10’000 1 1:5000

Zusätzliche Merkmale 0 Standardprojekt: Entwicklungsstufen, Deckungsgrad, Ndh/Lbh-Anteile


ZM 1 ein zusätzliches Merkmal
2 zwei zusätzliche Merkmale
3 drei zusätzliche Merkmale

Bemerkungen, Teilleistungen
Bei der Verwendung des Kalkulationsblattes ist besonders zu beachten, welche der Teilleistungen
Gegenstand des Auftrages sind.
Nicht enthalten ist der Aufwand für die photogrammetrische Auswertung. Kalkulationsgrundlagen
hierzu existieren in der Honorarordnung für photogrammetrische Arbeiten, Gruppe der Freierwer-
benden des Schweizerischen Vereines für Vermessung und Kulturtechnik.
Die aufgeführten Teilarbeiten und -leistungen sind wie folgt zu definieren:
«1. Vorarbeiten» Beschaffung von Grundlagen wie Luftbilder, Kartengrundlagen, Perimeterabgrenzungen etc., die
Erstellung der Flugübersicht sowie Absprachen mit Projektpartnern.
«2. Bestandes- Ritzen der Bestandesgrenzen nach den Kriterien Entwicklungsstufe, Deckungsgrad, Nadel-Laub-
ausscheidung» holz-Mischung. Schadenmuster (Schadenkartierung).
«4. Interpretationsschlüssel»Vergleich zwischen Luftbild- und Feldbeurteilung. Der Anfahrtsweg (wie auch für Teilleistung «6.
Verifikation») ist in der Aufwandberechnung nicht berücksichtigt. Da dieser z.T. sehr lange sein kann,
muss eine Regelung separat mit dem Auftraggeber ausgehandelt werden.
«5. Interpretation» Entwicklungsstufe, Deckungsgrad, Nadel- und Laubholzanteil, Schadenkategorie.
«6. Verifikation» Auf ca. 10% der Fläche im Feld, inkl. Nachinterpretation und Bereinigung der Pläne.
Der Anfahrtsweg ist in der Aufwandberechnung nicht berücksichtigt.
«7. Flächenermittlung» Einmaliges Umfahren der Flächen mit Planimeter
«9. Dateneingabe» Erfasste Merkmale: Bestandesnummer, Entwicklungsstufe, Deckungsgrad, Nadel- und Laubholz-
anteil, Schadenkategorie, Flächenmass, Bemerkungen
«10. Datenauswertung» Anfertigen der Bestandeslisten und gesamthafte Auswertung der erfassten Merkmale
«11. Bericht» Standardbericht, Zusammenstellung der verwendeten Grundlagen und Ergebnisse, inkl. kurze Inter-
pretation bei Schadenkartierung
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.
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Luftbildkartierung (ohne GIS) Taxation SIA LHO 104
BLATT Nr. 10 Honorarschätzung Gemeinde:
Abrechnung Projekt:

Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 10)
Aufwand SIA in Fr. Fläche in Kartie- Topo- Lage der Bild- Forst- Wald- Durch- Pläne Mass- Zusätzl.
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 100 ha rungs- graphie Luft- material liche vertei- schnittl. stab Merkm.
(gerundet) mal Kol. 4, art linien Verhält- lung Best.-Gr.
gerundet) nisse
0–1 0–3 0–1 0–2 0–3 0–3 0–3 0–1 0–1 0–3
F KA T LL B FV WV DB P MS ZM

Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Vorarbeiten C 5+F/2

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2. Bestandesausscheidung D F/2*(5+(T+FV+WV)/3+LL/2+B/4+DB+ZM/6)
3. Nummerierung F F/2*(4+DB/3+P/2)
4. Interpretationsschlüssel C 2+3*KA+ZM+F
5. Interpretation C F*(4+4*KA+T/4+LL/4+B/4+FV/6+WV/12+DB/2+ZM/2)
6. Verifikation D F*(2+KA+(T+WV)/3+FV/12+(DB+ZM)/6+P/2)
7. Flächenermittlung F F*(4+DB/6+P/4+MS+ZM/3)
8. Kolorieren F F/2*(4+DB/6+P/2+4*MS)
9. Dateneingabe F F/6*(9*(1+KA)+DB/2+ZM)
10. Datenauswertung B F/2*(1+KA+ZM/3)
11. Bericht pro Operat C 10+5*KA
12. Spezielles In 1–11 nicht berücksichtigt

Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Perimeterfläche in ha:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:

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Mitglieder der Kommission SIA 104 für die Leistungen
und Honorare der Forstingenieure und Forstingenieurinnen:
Präsident Stefan Walther, Dipl. Forst. Ing. ETH/SIA Brig-Glis

Mitglieder Walter Abderhalden, Dipl. Forst. Ing. ETH/SIA Zernez


Thomas Brandes, Dipl. Forst. Ing. ETH St.Gallen
Walter Huber, Dr. oec./SIA, SIA Generalsekretariat Zürich
Olivier Schneider, ing. for. dipl. EPF/SIA Corcelles NE
Hansjürg Wüthrich, Dipl. Forst. Ing. ETH Bern

Genehmigung der Ordnung und Ersatz bisheriger SIA-Dokumente


Die Delegiertenversammlung hat am 21. Juni 2003 in Basel die vorliegende Ordnung SIA 104
für Leistungen und Honorare der Forstingenieure und Forstingenieurinnen genehmigt.

Sie ersetzt die Empfehlung SIA 104 vom Dezember 1994 sowie die Empfehlung SIA V104/2-5
vom Juni 1999.

Der Präsident Der Generalsekretär

Daniel Kündig Eric Mosimann

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