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2003 si a
schweizerischer
ingenieur- und
architektenverein
société suisse
des ingénieurs
et des architectes
società svizzera
degli ingegneri
e degli architetti
swiss society
of engineers
and architects
104
selnaustrasse 16
ch 8039 zürich
www.sia.ch
Schweizer Norm
Ordnung SIA 104 Norme suisse
2003 Norma svizzera
508 104
Seite
Einleitung 5
Art. 4 Leistungsbeschrieb 14
4.1 Bauten und Anlagen 16
4.1.1 Ganze Bauwerke – Ingenieur als Gesamtleiter 17
4.1.2 Teile von Bauwerken – Ingenieur als Spezialist 34
4.2 Forstliche Planung 46
4.2.1 Waldentwicklungsplan 46
4.2.2 Betriebsplan und Betriebsführung 60
4.2.3 Naturschutz im Wald 76
Im vorliegenden Text ist der Übersichtlichkeit halber für Funktionsbezeichnungen immer die männliche Form gewählt.
Die Aussagen gelten in gleicher Form auch für Funktionsträgerinnen.
.2 Waldbauprojekte werden in der vorliegenden Ordnung nicht als eigene Projektkategorie aufgeführt.
.3 Der Aufbau der Leistungsbeschriebe ist abgestimmt auf die SIA-Ordnungen 111 und 112 (Leistungs-
modell). Die Leistungen sind aufgabenneutral formuliert. Sie müssen im Einzelfall überprüft und
allenfalls besonderen Anforderungen angepasst werden.
.4 Bei den Grundlagen zur Vereinbarung der Honorierung und der anderen Vergütungen handelt
es sich um Richtlinien für die Festlegung im Einzelvertrag.
.5 Für die Regelung der Beziehungen zwischen dem Auftraggeber und dem Ingenieur steht
das SIA-Vertragsformular 1004 zur Verfügung.
Anwendungs- .1 Die Anwendung der vorliegenden Ordnung wird empfohlen bei Einzelbeauftragung des Ingenieurs
bereich und der verschiedenen Spezialisten.
.2 Bei spartenüberschreitenden Aufgaben mit grossem Koordinationsbedarf, die aufgrund einer Verein-
barung nach den SIA-Ordnungen 111 und/oder 112 abgewickelt werden, dient die vorliegende
Ordnung dazu, innerhalb des Planerteams die Leistungen und Honorare des Ingenieurs zu regeln.
Auslegung .1 Meinungsverschiedenheiten über Leistungsumfang und Honorierung können der SIA-Kommission 104
der Ordnung für die Leistungen und Honorare der Forstingenieure unterbreitet werden.
.2 Die in dieser Ordnung enthaltenen Leistungsbeschriebe und Kalkulationshilfen haben den Charakter
von Empfehlungen und sind für die Vertragsparteien verbindlich, wenn sie im Vertrag vereinbart sind.
1.1 .10 Für das Rechtsverhältnis zwischen den Vertragsparteien sind massgebend:
Anwendbares - der abgeschlossene Vertrag,
Recht und - die vorliegende Ordnung, soweit sie von den Parteien als anwendbar erklärt wird,
Rangordnung - das schweizerische Recht.
.20 Vorbehältlich der zwingenden Bestimmungen des schweizerischen Rechts ist diese Reihenfolge
auch massgebend für den Fall, dass sich einzelne Bestimmungen widersprechen sollten.
1.2 .10 Der Vertrag wird schriftlich, mündlich oder durch entsprechendes Handeln abgeschlossen.
Abschluss des
Vertrages .20 Die Ausfertigung einer Vertragsurkunde und die Schriftlichkeit von Vertragsänderungen werden
empfohlen.
.20 Treuepflicht
Der Ingenieur nimmt von Dritten, wie Unternehmern und Lieferanten, keine persönlichen Ver-
günstigungen entgegen. Kenntnisse aus der Auftragsbearbeitung behandelt er vertraulich und
verwendet sie nicht zum Nachteil des Auftraggebers.
.31 Inhalt und Umfang der Vertretungsbefugnisse des Ingenieurs richten sich nach dem Vertrag.
.32 Im Zweifelsfall hat der Ingenieur die Weisungen des Auftraggebers einzuholen für alle rechtsgeschäft-
lichen Vorkehren sowie für Anordnungen, die terminlich, qualitativ oder finanziell wesentlich sind.
.33 Gegenüber Dritten, wie Behörden, Unternehmern, Lieferanten und weiteren Beauftragten, vertritt der
Ingenieur den Auftraggeber rechtsverbindlich, soweit es sich um Tätigkeiten handelt, die mit der
Auftragserledigung üblicherweise direkt zusammenhängen. Sämtliche mündlichen und schriftlichen
Abmahnungen sind umgehend in schriftlicher Form an den Auftraggeber weiterzuleiten.
.34 Zur Abwehr von Schaden und Gefahr ist der Ingenieur, in dringlichen Fällen auch ohne Einholung
des Einverständnisses des Auftraggebers, befugt und verpflichtet, sämtliche angemessenen Mass-
nahmen zu ergreifen bzw. anzuordnen.
.50 Abmahnungspflicht
.51 Der Ingenieur hat den Auftraggeber auf Folgen seiner Weisungen, insbesondere hinsichtlich
Terminen, Qualität und Kosten, aufmerksam zu machen und unzweckmässige Anordnungen und
Begehren abzumahnen. Beharrt der Auftraggeber trotz Abmahnung auf seiner Weisung, ist der
Ingenieur für deren Folgen nicht verantwortlich.
Für die Abmahnung wird die Schriftform empfohlen.
.52 Beharrt der Auftraggeber trotz Abmahnung darauf, Sicherheitsregeln nicht einzuhalten, kann der
Ingenieur, um seine Haftung auch gegenüber Dritten auszuschliessen, sein Mandat niederlegen.
Eine Schadenersatzpflicht gegenüber dem Auftraggeber wegen Kündigung zur Unzeit ist diesfalls
ausgeschlossen.
.60 Rechenschaftsablegung
Auf Verlangen legt der Ingenieur jederzeit über seine Geschäftsführung Rechenschaft ab und gibt
alle Unterlagen heraus, zu deren Erstellung er sich im Rahmen der vereinbarten Honorierung ver-
traglich verpflichtet hat.
.2 Veröffentlichungen
Der Ingenieur kann sein Werk unter Wahrung der Interessen des Auftraggebers veröffentlichen. Es
steht ihm auch das Recht zu, in entsprechenden Veröffentlichungen des Auftraggebers oder Dritter
als Urheber genannt zu werden.
.2 Weisungen
Dritten erteilt der Auftraggeber keine direkten Weisungen. Andernfalls hat er den Ingenieur recht-
zeitig schriftlich zu orientieren.
1.6 .1 Weisungen
Rechte des Der Auftraggeber ist gegenüber dem Ingenieur weisungsberechtigt. Beharrt der Auftraggeber trotz
Auftraggebers Abmahnung auf einer Weisung, so trägt er allein die Folgen.
1.7 Die Aufgaben der Gesamtleitung sind in Art. 3.4.1 dieser Ordnung umschrieben.
Gesamtleitung
1
Entspricht der Regelung des Urheberrechtsgesetzes (SR 231.1), insbesondere Art. 2, 6, 9.
.12 Wo die Erreichung der Ziele des Auftraggebers von Umständen abhängt, die nicht der Ingenieur zu
vertreten hat, kann ihm das Nicht-Erreichen eines Ziels des Auftraggebers infolge dieser Umstände
nicht zur Last gelegt werden. Dies gilt insbesondere auch für die nicht sicher voraussehbaren Ent-
scheide von Dritten, etwa betreffend die Erteilung von Bewilligungen oder Krediten.
.13 Für die Leistungen von beigezogenen selbständigen Dritten, die im direkten Vertragsverhältnis
zum Auftraggeber stehen, haftet der Ingenieur nicht.
.14 Für die Tätigkeiten von Dritten, die er selber beigezogen hat, haftet der Ingenieur gemäss Art. 101
Obligationenrecht2.
.15 Verlangt der Auftraggeber entgegen der Abmahnung des Ingenieurs den Beizug eines bestimmten
Dritten, haftet der Ingenieur lediglich für gehörige Instruktion und Überwachung des Dritten.
.3 Arbeitsunterbruch
.31 Bei nicht vorausgesehenem oder in seiner Länge ungewissem Unterbruch oder bei erheblicher
Verzögerung der Auftragserledigung hat der Ingenieur Anspruch auf Ersatz des ihm erwachsenen
Schadens, falls der Auftraggeber den Unterbruch bzw. die Verzögerung verschuldet hat.
.32 Verlangt jedoch der Auftraggeber nach Abschluss einer Planungsphase, mit der Inangriffnahme der
nächsten Phase zuzuwarten, so schuldet er deswegen dem Ingenieur keinen Schadenersatz.
.33 Bedingt die Verzögerung bei Wiederaufnahme der Arbeiten zusätzliche Leistungen, ist deren
Honorierung vor der Wiederaufnahme der Arbeiten schriftlich zu vereinbaren.
1.10 Die Mehrwertsteuer ist im Vertrag und in allen Abrechnungen offen auszuweisen. Sie ist zu dem im
Mehrwertsteuer Zeitpunkt der Leistungserbringung aktuellen Satz zusätzlich zu den Honoraren, Nebenkosten und
vereinbarten Vergütungen von Drittleistungen durch den Auftraggeber zu bezahlen.
2 1 Wer die Erfüllung einer Schuldpflicht oder die Ausübung eines Rechtes aus einem Schuldverhältnis, wenn auch befug-
Art. 101 OR Haftung
für Hilfspersonen terweise, durch eine Hilfsperson, wie Hausgenossen oder Arbeitnehmer, vornehmen lässt, hat dem andern den Schaden
zu ersetzen, den die Hilfsperson in Ausübung ihrer Verrichtungen verursacht.
2 Diese Haftung kann durch eine zum Voraus getroffene Verabredung beschränkt oder aufgehoben werden.
3 Steht aber der Verzichtende im Dienst des andern oder folgt die Verantwortlichkeit aus dem Betriebe eines obrigkeitlich
konzessionierten Gewerbes, so darf die Haftung höchstens für leichtes Verschulden wegbedungen werden.
.21 Ansprüche aus Mängeln eines Bauwerkes verjähren innert fünf Jahren. Die Frist beginnt mit der
Abnahme des betreffenden Werkes beziehungsweise des Werkteils zu laufen. Solche Mängel
können während den ersten zwei Jahren nach der Abnahme jederzeit gerügt werden. Nach Ablauf
dieser Frist sind die Mängel sofort nach der Entdeckung zu rügen. Den aus der verzögerten Rüge
entstehenden Schaden trägt der Auftraggeber selber.
.22 Bei Gutachten bemisst sich die Verjährungsfrist nach Massgabe des Schweizerischen Obligationen-
rechts.
1.12 .10 Die Rechtsfolgen einer vorzeitigen Beendigung des Vertrages richten sich nach den Bestimmungen
Vorzeitige des Schweizerischen Obligationenrechts.
Beendigung des
Vertrages .20 Erfolgt die Kündigung durch den Auftraggeber zur Unzeit, so ist der Ingenieur berechtigt, nebst
seinem Honorar für die vertragsgemäss geleistete Arbeit, einen Zuschlag zu fordern. Der Zuschlag
beträgt 10% des Honorars für den entzogenen Auftragsteil oder mehr, wenn der nachgewiesene
Schaden grösser ist. Eine Kündigung zur Unzeit durch den Auftraggeber liegt insbesondere vor,
wenn der Ingenieur keinen begründeten Anlass zur Kündigung gegeben hat und die Kündigung
hinsichtlich des Zeitpunktes und der von ihm getroffenen Dispositionen für ihn nachteilig ist.
.30 Erfolgt die Kündigung durch den Ingenieur zur Unzeit, hat der Auftraggeber Anspruch auf Ersatz
des nachgewiesenen Schadens.
1.13 Sofern schriftlich vereinbart, ist über allfällige sich aus dem vorliegenden Vertrag ergebende Streitig-
Mediation keiten (einschliesslich solche über das gültige Zustandekommen des Vertrages, dessen Rechtswirk-
samkeit, Abänderung oder Aufhebung) ein Mediationsverfahren durchzuführen.
1.14 .10 Zuständig für die Beurteilung von Streitigkeiten unter den Vertragsparteien sind die ordentlichen
Gerichtsbarkeit Gerichte.
.20 Sofern aber schriftlich vereinbart, werden solche Streitigkeiten durch ein Schiedsgericht gemäss
SIA Richtlinie 150 (Richtlinie für das Verfahren vor einem Schiedsgericht) entschieden.
2.1 .1 Der Ingenieur erfüllt Aufgaben der Beratung, Planung, Projektierung, Koordination und Bauleitung
Tätigkeit des sowie der Forschung in den Bereichen Wald, Natur, Landschaft und Naturgefahren.
Ingenieurs
.2 Mit der Erarbeitung und Erhebung der Grundlagen übernimmt er die Verantwortung für ein den
Gesetzgebungen entsprechendes zielgerichtetes Handeln.
2.2 .1 Der Ingenieur übt seine Arbeit als Vertrauensperson des Auftraggebers aus und handelt dabei
Stellung gegenüber verantwortungsvoll gegenüber der Mitwelt. Er ist in allen seinen Handlungen unabhängig von
dem Auftraggeber Unternehmern, Systemen und Lieferanten und arbeitet eng mit dem Auftraggeber zusammen.
.2 Die Bearbeitung von Problemstellungen in seinen Tätigkeitsbereichen erfordert ein vertieftes natur-
wissenschaftliches Fachwissen und ein erhöhtes Verantwortungsbewusstsein gegenüber der Natur.
2.3 Als Verantwortlicher übt der Ingenieur die Gesamtleitung bei der Planung und Ausführung von
Aufgaben als Massnahmen, Erarbeitung von Konzepten, Forschungsprojekten, Untersuchungen, Gutachten etc.
Gesamtleiter aus.
2.4 Als Spezialist übernimmt der Ingenieur die Beratung und Bearbeitung von Einzelaufgaben in seinen
Aufgaben als Tätigkeitsbereichen.
Spezialist
und Berater
3.0 Die vorliegende Ordnung deckt die Leistungen des Ingenieurs ab, die er im Zusammenhang mit den
Grundsätzliches unter Art. 2.1 beschriebenen Tätigkeiten erbringt.
Für die Projektierung und Planung bilden neben den gültigen Gesetzen und Verordnungen des
Bundes und der Kantone die Weisungen des Bundes (z.B. Kreisschreiben) und der Kantone wichtige
Rahmenbedingungen.
3.1 .1 Die zu erbringenden Leistungen sind im Voraus so weit wie möglich zu beschreiben und mit dem
Leistungs- Auftraggeber zu vereinbaren.
vereinbarung
.2 Um die Leistungen zweckmässig und gezielt erbringen zu können, muss die Aufgabe definiert
werden und müssen die Grundlagen vorhanden sein.
.3 Wichtige Ergebnisse sind dem Auftraggeber vorzulegen, damit er seine Entscheide in Kenntnis
der Sachlage treffen kann.
.4 Der Ingenieur hat Vorschläge für die Projektorganisation sowie für den erforderlichen Umfang
des Beizugs von Spezialisten und Beratern zu unterbreiten und zu begründen.
.5 Vorbehaltlich anderer Vereinbarung umfasst der Auftrag des Ingenieurs bei Bauprojekten in der
Regel die Phasen 2 Vorstudien, 3 Projektierung, 4 Ausschreibung und 5 Realisierung (Grund-
leistungen).
.6 Bei Planungen, deren Produkt nicht ein bauliches Werk ist, und bei weiteren nicht baubezogenen
Vorhaben können wegen dem breiten Aufgabenspektrum keine allgemeingültigen Grundleistungen
definiert werden.
3.2 Der Aufbau der Leistungsbeschriebe ist abgestimmt auf die speziellen forstlichen Verhältnisse und
Gliederung der die SIA-Ordnungen 111 und 112 (Leistungsmodell). Die Leistungen sind aufgabenneutral formuliert.
Leistungen Sie müssen im Einzelfall überprüft und allenfalls besonderen Anforderungen angepasst werden.
3.2.1 .1 Für einen umfassenden Planungs- und Bauablauf sowie für die Bewirtschaftung ist die übliche
Bauprojekte Gliederung der gesamten Leistung in der folgenden Tabelle aufgezeigt:
Phasen Teilphasen
3 Projektierung 31 Vorprojekt2
32 Bauprojekt
33 Bewilligungsverfahren/Auflageprojekt
5 Realisierung 51 Ausführungsprojekt
52 Ausführung
53 Inbetriebnahme, Abschluss
6 Bewirtschaftung 61 Betrieb
62 Erhaltung
.2 Für besondere Aufträge wie Studien, Beratungen, Koordination, Kontroll- und Überwachungs-
aufgaben sind die Leistungen speziell zu vereinbaren.
1
Das Kreisschreiben Nr. 6 der Eidgenössischen Forstdirektion fasst Bestimmungen, Empfehlungen und Definitionen für alle Förderungsbereiche zusammen.
Darin wird festgehalten, dass die Vorstudie als eine reine, rechtlich unverbindliche Sachplanung gilt. Eine Vorstudie ist in der Regel Voraussetzung für die
Einreichung eines Vorprojektes.
2
Das Vorprojekt ist die rechtlich verbindliche Grundlage für den Subventionsentscheid und die Planabstimmung.
3 Konzeption 31 Lösungsmöglichkeiten
32 Auswahl der Lösung
33 Ausarbeitung
4 Bewilligung 41 Umsetzungsentscheid
42 Genehmigungs- und
Rechtsmittelverfahren
5 Realisierung 51 Umsetzung
6 Begleitung 61 Erfolgskontrolle
62 Anpassungen
.2 Für besondere Aufträge wie Studien, Beratungen, Koordination, Kontroll- und Überwachungs-
aufgaben sind die Leistungen speziell zu vereinbaren.
3.3 .1 Die Leistungen, die normalerweise in den einzelnen Phasen erbracht werden müssen, sind in
Grundleistungen Art. 4.1 (Bauten und Anlagen) und Art. 4.2 (Forstliche Planung) detailliert dargestellt.
und besonders
zu vereinbarende .2 Die Leistungen der Phasen können sich in Grundleistungen und besonders zu vereinbarende
Leistungen für Leistungen gliedern.
Bauprojekte
.3 Grundleistungen umfassen jene Leistungen, die zur ordnungsgemässen Erfüllung eines Auftrages im
Allgemeinen erforderlich und ausreichend sind. Je nach Aufgabe können Grundleistungen wegfallen
oder in ihrer Bedeutung variieren, ohne dass dadurch die Qualität der Ergebnisse vermindert wird.
.4 Besonders zu vereinbarende Leistungen können zu den Grundleistungen hinzutreten, wenn die Art
der Aufgabe dies erfordert oder wenn sie der Auftraggeber wünscht. Die Ausführung von besonders
zu vereinbarenden Leistungen ist vorgängig gemeinsam festzulegen.
3.5 .1 Die Leistungen des Planerteams werden in Einzelbereichen in Zusammenarbeit des Gesamtleiters
Zusammenarbeit mit Fachleuten anderer Fachrichtungen erbracht, die als Spezialisten bezeichnet werden.
zwischen
Gesamtleitung .2 Das Planerteam wird gebildet entweder:
und anderen an der - durch Einzelbeauftragung des Gesamtleiters und der verschiedenen Spezialisten
Planung beteiligten oder
Fachleuten - durch Gesamtbeauftragung einer Planergemeinschaft oder eines Planers, der die entsprechenden
Leistungen selber erbringt oder teilweise an Spezialisten weiter vergibt.
.3 Die Leistungen der Spezialisten umfassen unter anderem den fachtechnischen Beitrag zu den
Leistungen des Gesamtleiters sowie die Mitwirkung an der Gesamt- und Fachkoordination.
.4 Zusätzlich zu den Spezialisten, die notwendigerweise an der Planung und an der Begleitung eines
Bauwerkes teilnehmen, können in besonderen Bereichen Berater eingesetzt werden, wenn die Art
der Aufgabe es verlangt.
3.6 .1 Die Fachkoordination ist eine den Einzelfachgebieten übergeordnete Tätigkeit, die unter Führung
Fachkoordination des Gesamtleiters erbracht wird.
.2 Bei komplexen Vorhaben mit hohen Koordinationsanforderungen ist es von Vorteil, die Funktion
einer besonderen Fachkoordination einzuführen.
.3 Die Leistungen der besonderen Fachkoordination sowie deren Abgrenzung zu den Leistungen
des Gesamtleiters und der einzelnen Spezialisten sind aufgabenbezogen festzulegen.
.4 Die Leistungen der besonderen Fachkoordination sind besonders zu vereinbaren und zusätzlich
zu honorieren.
Der vorliegende Leistungsbeschrieb ist keine Checkliste, sondern die Umschreibung der in der Regel
zu erbringenden Grundleistungen und besonders zu vereinbarenden Leistungen. Der Umfang und
die Art der zu erbringenden Leistungen sind immer im Einzelfall festzulegen. Insbesondere sind die
aufgeführten «besonders zu vereinbarenden Leistungen» nicht abschliessend beschrieben.
Die Gliederung der Leistungen in Leistungsbereiche innerhalb der Teilphasen entspricht (mit einzel-
nen fachspezifischen Anpassungen) derjenigen in den SIA-Ordnungen 111 oder 112 (Leistungs-
modell).
Die Zuordnung der Einzelleistungen zu den Teilphasen entspricht dem üblichen Planungsablauf.
Je nach Aufgabenstellung kann es zweckmässig sein, einzelne Leistungen in andere Teilphasen
zu verschieben.
Die für jede Teilphase definierten Ziele sind Ziele des Auftraggebers. Gemäss Art. 1.3.1 wahrt der
Ingenieur die Interessen des Auftraggebers, insbesondere die Erreichung seiner Ziele, nach bestem
Wissen und Können. Wo die Erreichung der Ziele des Auftraggebers von Umständen abhängt, die
nicht der Ingenieur zu vertreten hat, kann ihm das Nicht-Erreichen eines Zieles des Auftraggebers
infolge dieser Umstände nicht zur Last gelegt werden. Dies gilt insbesondere auch für die nicht
sicher voraussehbaren Entscheide Dritter, etwa betreffend die Erteilung von Bewilligungen und
Krediten.
Seite
Art. 4.1 Bauten und Anlagen 16
4.1.1 Ganze Bauwerke – Ingenieur als Gesamtleiter 17
4.1.2 Teile von Bauwerken – Ingenieur als Spezialist 34
Die Projekte umfassen die Projektierung und Ausführung in den Bereichen Erschliessungsanlagen
und Strukturverbesserungen sowie Schutzbauten und -anlagen:
- Waldstrassen und Maschinenwege
- Güter- und Alpwege
- feste Seilanlagen
- Rundholzlagerplätze
- Forstwerkhöfe
- Lawinen- und Gleitschneeverbau
- Bachverbau
- Rutschverbau inkl. Entwässerung
- Massnahmen gegen Steinschlag und Felssturz
- usw.
Bei Erschliessungsanlagen können für eine Honorarschätzung die Kalkulationsblätter Nr. 1 (Vor-
studie Erschliessungsplanung), Nr. 2 (Vorprojekt Erschliessungsplanung), Nr. 3 (Detailprojektierung
Wald-, Güter- und Alpwege) und Nr. 4 (Bauleitung Wald-, Güter- und Alpwege) verwendet werden.
Für alle übrigen Massnahmen im Bereich Erschliessungsanlagen und Strukturverbesserungen
existieren keine Kalkulationsblätter.
Für Schutzbauten und -anlagen dienen für eine Honorarschätzung die Kalkulationsblätter Nr. 5 (Vor-
studie und Vorprojekt Lawinen und Steinschlagverbau), Nr. 6 (Detailprojektierung Lawinen-, Stein-
schlag- und Verwehungsverbau, Auffang- und Ablenkdämme), Nr. 7 (Vorstudie und Vorprojekt Bach-
und Rutschverbau), Nr. 8 (Detailprojektierung Bach- und Rutschverbau) und Nr. 9 (Bauleitung
Schutzbauten: Lawinen-, Steinschlag-, Bach- und Rutschverbau). Für alle übrigen Massnahmen im
Bereich Schutzbauten und -anlagen existieren keine Kalkulationsblätter.
Organisation
Lösungsalternativen
- Darstellen von möglichen Lösungsstrategien
- Aufzeigen der vorhandenen Spielräume und
der Auswirkungen von Veränderungen in den
Randbedingungen
- Aufstellen von Bewertungsverfahren und
-kriterien
- Bewerten der Lösungsstrategien nach allen
relevanten Aspekten innerhalb der vorgege-
benen Zielsetzungen und Randbedingungen
Kosten/ Kosten
Finanzierung
- Grobe Schätzung der finanziellen Auswirkun-
gen der verschiedenen Lösungsstrategien
aufgrund von Erfahrungswerten
- Aufzeigen der Einflüsse von Veränderungen
in den Vorgaben
Termine Termine
- Darstellen der Grobabläufe und der möglichen
Termine
- Aufzeigen der Einflüsse von Veränderungen
in den Vorgaben
Administration Dokumentation
- Zusammenstellung eines Berichtes über die
Arbeiten und Resultate der Teilphase 11
Organisation Gesamtleitung
- Darstellen möglicher Zusammenarbeitsformen
- Vorschlagen von Organisation und Aufgaben-
verteilung
- Abklären der Notwendigkeit des Beizuges
von Spezialisten
Machbarkeitsstudie Machbarkeitsstudie
- Abklären von technischen und wirtschaftlichen - Koordination mit andern betroffenen Amts-
Möglichkeiten stellen
- Bearbeiten von möglichen Lösungsansätzen
- Überprüfen der Machbarkeit unter den ge-
gebenen Bedingungen
- Abklären der Notwendigkeit und Verfahren UVP
- Koordination aller betroffenen Amtsstellen in
Form von informellen Mitberichten zur
Abklärung von möglichen Konflikten mit
schützenswerten Objekten und Inventaren
- Aufstellen von Bewertungskriterien
- Bewerten der Lösungsansätze
Projektierungsgrundlagen
- Dokumentation des Projektes aufgrund
des gewählten Lösungsansatzes
(Technischer Bericht)
- Übersichtskarte 1:25’000
- Situation 1:5’000 oder 10’000
- Normalprofile
Termine Termine
- Erarbeiten eines Ablauf- und Terminplanes
Administration Dokumentation
- Zusammenstellen der Unterlagen über die
Arbeiten und Resultate der Teilphase 21
Organisation Gesamtleitung
- Darstellen und Bewerten der im konkreten Fall
möglichen Auswahlverfahren
- Erarbeiten von Vorschlägen für die Konkur-
renzteilnehmer und für das Beurteilungs-
gremium
Termine Termine
- Erarbeiten eines Terminprogrammes für die
Abwicklung des Auswahlverfahrens
Projektkonzepte
- Erstellen der Unterlagen zur Festlegung der
aufgabenspezifischen Konzepte wie:
- Raumprogramm
- Nutzungs- und Betriebskonzepte
- Statische und konstruktive Konzepte
- Konzepte für Erschliessung, Ver- und
Entsorgung
Lösungsmöglichkeiten Lösungsmöglichkeiten
- (Vor-)Dimensionieren von Anlageteilen - Bearbeiten spezieller Bewertungs- und Be-
urteilungsverfahren (Kosten-Nutzen-Analyse,
- Darstellen der Auswirkungen auf Kosten,
Kostenwirksamkeit usw.)
Termine, Sicherheit und Umwelt
- Durchführen von Orientierungs- und
- Koordination aller betroffenen Amtsstellen in
Entscheidfindungsanlässen
Form von formellen Mitberichten zur Abklärung
von möglichen Konflikten mit schützenswerten - Durchführen von Spezialisten-Untersuchun-
Objekten und Inventaren gen, soweit sie nicht zur eigentlichen Auf-
gabenstellung gehören
- Beurteilen und Bewerten, Überprüfen der Ziel-
erreichung
- Formulieren von Vorschlägen für allfällige
Anpassungen der Randbedingungen
Vorprojekt/Bauprojekt Vorprojekt/Bauprojekt
Darstellen der Lösung in Plänen und Berichten: - Erstellen des Berichtes über die Umwelt-
- Technischer Bericht verträglichkeit
- Übersichtskarte 1:25’000
- Situation
- Normalprofile
- Querprofile/Detailpläne
- Längenprofil
Vorentscheide Vorentscheide
- Überprüfen der Bewilligungstauglichkeit - Begleiten der behördlichen Vorentscheid-
Verfahren
- Zusammenstellen der für behördliche Vor-
entscheide notwendigen Unterlagen
Termine Termine
- Erarbeiten eines generellen entscheidungs-
orientierten Ablauf- und Terminprogrammes
- Aufstellen eines möglichen generellen Reali-
sierungsprogrammes
Administration Dokumentation
- Zusammenstellen der Grundlagen, Ergebnisse
und Entscheide
- Archivieren der wichtigsten Projektakten
Grundlage: - Vorprojekt/Bauprojekt
Ziele: - Projekt bewilligt
- Kosten und Termine verifiziert
- Baukredit genehmigt
Administration Dokumentation
- Zusammenstellen der Grundlagen, Ergebnisse
und Entscheide
Leistungen und - Genehmigen der Unterlagen und Mittel für die Baueingabe/Auflage
Entscheide - Genehmigen der Unterlagen für Gesuche
des Auftraggebers - Teilphasenabschluss: Festlegen des weiteren Vorgehens
- Beschaffen des Baukredites
Termine Termine
- Erstellen eines bereinigten Ablauf- und Termin-
planes gemeinsam mit den Unternehmern
Leistungen und - Festlegen des Verfahrens und der Organisation für die Ausschreibung
Entscheide - Bestimmen der einzuladenden Unternehmer
des Auftraggebers - Festlegen der Kriterien zur Beurteilung der Angebote
- Genehmigen der Ausschreibungsunterlagen
- Vorgaben betreffend Provisorien, Etappierungen
- Verhaltensregeln bei Umbauten
- Wartungsverträge
- Genehmigen der revidierten Kostenermittlung
- Teilphasenabschluss: Definitiver Entscheid über die Realisierung,
Genehmigung der Vergabeanträge und Vergaben
Grundlagen: - Ausschreibungsunterlagen
- Bereinigte Angebote
Ziel: - Ausführungsreife erreicht
Ausführungsunterlagen Ausführungsunterlagen
(Bei der Detailplanung und der planerischen - Bearbeiten von Varianten der Bauausführung
Bearbeitung von Unternehmervarianten ist die bzw. des Bauvorganges
Abgrenzung zwischen Ingenieur- und Unter-
- Anpassen des Ausführungsprojektes aufgrund
nehmerleistung gegebenenfalls im Detail fest-
von Fakten, die vor Beginn der Ausführung
zulegen.)
nicht oder nur mit unverhältnismässigem
- Definitives Berechnen und Dimensionieren aller Aufwand geklärt werden können
tragenden und nicht tragenden Elemente
- Nachweis der Tragsicherheit und Gebrauchs-
tauglichkeit
- Ausarbeiten aller konstruktiven Details
- Definitive Auswahl von Materialien, Ausrüs-
tungen usw. zusammen mit dem Auftraggeber Dokumente für Bauwerksbewirtschaftung
- Erstellen der Konstruktions- und Detailpläne - Erstellen von provisorischen Überwachungs-
und der zugehörigen Stück- und Materiallisten und Massnahmeplänen
als Grundlage für die Ausführung
- Erstellen von Absteckungsplänen
Landerwerb
- Übernehmen von Elementen aus Planungen
Dritter - Mitwirken beim Abschluss von Verträgen
Kosten/ Kosten
Finanzierung
- Erstellen eines definitiven Zahlungsplanes
Termine Termine
- Erstellen des definitiven Ausführungstermin-
planes
Oberbauleitung Oberbauleitung
- Oberste allgemeine Leitung der Bauausführung - Spezielle Berichterstattung im zu verein-
barenden Umfang
- Verkehr mit Behörden, Ämtern und Dritten
- Abwickeln des Zahlungsverkehrs
- Ausfertigen der Werkverträge
- Herbeiführen grundsätzlicher Entscheide
- Periodisches Kontrollieren der Bauarbeiten auf
dem Platze
- Anordnen von Massnahmen bei technischen,
finanziellen oder terminlichen Abweichungen in
Absprache mit der örtlichen Bauleitung und der
Bauherrschaft
- Einholen von Garantieverpflichtungen
- Festlegen der Massnahmen zur Mängel-
behebung in Absprache mit der örtlichen
Bauleitung und der Bauherrschaft
Termine Termine
- Periodisches Nachführen des Ablauf- und
Terminplanes und der Terminprognose
Administration Dokumentation
- Aufstellen der Verträge mit den Unternehmern
und Lieferanten
- Erstellen der Protokolle der Bausitzungen
- Führen von Pendenzenlisten
- Führen des Baujournals
- Erstellen der Prüfprotokolle
- Führen von Mängellisten
Leistungen und - Genehmigen der Organisation, des Änderungswesens und des QS-Planes
Entscheide - Genehmigen der Standberichte
des Auftraggebers - Abnahme von Teilen von Bauwerken
- Genehmigen von Projekt- und Ausführungsänderungen
- Genehmigen von Mehr- und Minderkosten
- Genehmigen von Terminänderungen
Bauwerksakten Bauwerksakten
- Erstellen der Pläne des ausgeführten Bau- - Erstellen von Unterhaltsplänen
werkes durch Nachführung der Baupläne
- Erstellen von Betriebsinstruktionen
- Einholen der notwendigen Unterlagen von
Spezialisten: nachgeführte Pläne, Schema-
pläne, Gebrauchs- und Wartungsanweisungen
- Erstellen der Revisionspläne und des revidier-
ten Baubeschriebes
- Zusammenstellen von Unternehmerlisten
Mängelbehebung Mängelbehebung
- Feststellen von Mängeln, Erstellen und Nach- - Erbringen von Leistungen nach Ablauf
führen von Mängellisten der zweijährigen Rügefrist
- Rügen von Mängeln in Absprache mit dem - Beraten des Auftraggebers im Falle von
Auftraggeber Prozessen mit Dritten, Konkursen usw.
- Anordnen von Massnahmen und Fristen für
die Mängelbehebung
- Aufbieten der Unternehmer und Lieferanten
zur Mängelbehebung
- Überwachen der Arbeiten der Mängelbehebung
Termine Termine
- Erstellen eines Terminplanes für die
Inbetriebsetzung
- Erstellen eines Terminprogrammes für die
Mängelbehebung
- Erstellen eines Übersichtsplanes über den
Ablauf der Garantien
Organisation Gesamtleitung
- Erarbeiten von Vorschlägen für die Formulie-
rung von Vorgaben und Zielen
- Erarbeiten eines Überwachungsplanes
- Abklären des Erhaltungswertes
- Koordination der Erhaltungs- und Mass-
nahmenplanung
- Erarbeiten von Vorschlägen für die Projekt-
organisation
- Erarbeiten von Pflichtenheften
Kosten/ Kosten
Finanzierung
- Erstellen von Finanzplanungen und Budgets
- Erstellen der Abrechnungen der Einzelmass-
nahmen
- Sicherstellen der Kosten- und Budgetkontrolle
Termine Termine
- Erstellen und Nachführen von Ablauf- und
Terminplänen
Administration Dokumentation
- Zusammenstellen aller Grundlagen,
Ergebnisse und Entscheide
Lösungsalternativen
- Darstellen von möglichen Lösungsstrategien
auf dem speziellen Fachgebiet
- Aufzeigen von Auswirkungen bei verschiede-
nen Handlungsalternativen
Kosten/ Kosten
Finanzierung
- Grobe Schätzung der finanziellen Auswirkun-
gen der verschiedenen Lösungsstrategien
aufgrund von Erfahrungswerten
- Aufzeigen der Einflüsse von Veränderungen
in den Vorgaben
Machbarkeitsstudie
- Abklären von fachtechnischen Möglichkeiten
- Bearbeiten von möglichen Lösungsansätzen
- Skizzenhaftes Darstellen von Projektideen
- Mithilfe bei der Überprüfung der Machbarkeit
unter den gegebenen Bedingungen
Projektdefinition
- Dokumentation des fachtechnischen Teils des
Projektes aufgrund des gewählten Lösungs-
ansatzes
Kosten/ Kosten
Finanzierung
(Umfang, Methode und Genauigkeit sind zu
vereinbaren)
- Ermitteln der voraussichtlichen Investitions-
kosten (Kostenschätzung mit ± 25% Genauig-
keit)
- Mithilfe bei der Erstellung von Wirtschaftlich-
keitsberechnungen
Termine Termine
- Mithilfe bei der Erarbeitung eines Ablauf- und
Terminplanes
Organisation Gesamtleitung
- Mithilfe bei der Festlegung des projekt-
bezogenen QM
- Beantragen von Spezialabklärungen
Vorprojekt/Bauprojekt
- Bereinigen der Konzepte nach den Entschieden
des Auftraggebers
- Erstellen aller notwendigen Pläne, Nachweise
und Berichte für die ausgewählte Variante
Kosten/ Kosten
Finanzierung
(Umfang, Methode und Genauigkeitsgrad sind
jeweils speziell zu vereinbaren. Üblicherweise
wird im Vorprojekt mit einer Genauigkeit von
20% gerechnet)
- Schätzen der Baukosten aufgrund von
Erfahrungen
Termine Termine
- Mithilfe bei der Erarbeitung eines generellen
Ablauf- und Termin- und Realisierungspro-
grammes
Grundlage: - Vorprojekt/Bauprojekt
Ziele: - Projekt bewilligt
- Kosten und Termine verifiziert
- Baukredit genehmigt
Leistungen und - Genehmigen der Unterlagen und Mittel für die Baueingabe/Auflage
Entscheide - Genehmigen der Unterlagen für Gesuche
des Auftraggebers - Teilphasenabschluss: Festlegen des weiteren Vorgehens
Leistungen und - Festlegen des Verfahrens und der Organisation für die Ausschreibung
Entscheide - Bestimmen der einzuladenden Unternehmer
des Auftraggebers - Festlegen der Kriterien zur Beurteilung der Angebote
- Genehmigen der Ausschreibungsunterlagen
- Vorgaben betreffend Provisorien, Etappierungen
- Verhaltensregeln bei Umbauten
- Wartungsverträge
- Genehmigen der revidierten Kostenermittlung
- Teilphasenabschluss: Definitiver Entscheid über die Realisierung,
Genehmigung der Vergabeanträge und Vergaben
Grundlagen: - Ausschreibungsunterlagen
- Bereinigte Angebote
Ziel: - Ausführungsreife erreicht
Organisation Gesamtleitung
- Mithilfe beim Planen und Durchführen von
Bemusterungen
Kosten
- Beihilfe bei der Abrechnung
Leistungen und - Genehmigen der Organisation, des Änderungswesens und des QS-Planes
Entscheide - Genehmigen der Standberichte
des Auftraggebers - Abnahme von Teilen von Bauwerken
- Genehmigen von Projekt- und Ausführungsänderungen
- Genehmigen von Mehr- und Minderkosten
- Genehmigen von Terminänderungen
Bauwerksakten Bauwerksakten
- Liefern der Unterlagen für die Erstellung der - Mithilfe bei der Erstellung von Unterhaltsplänen
Pläne des ausgeführten Bauwerkes
Mängelbehebung
- Mithilfe bei der Erstellung von Mängellisten
Dokumentation Dokumentation
- Archivieren der vom Ingenieur erstellten Bau- - Nachführen der auf Datenträger gespeicherten
werksakten in gebrauchsfähiger Form während Daten an Veränderungen der Betriebssoftware
zehn Jahren ab Beendigung des Auftrages
Organisation Gesamtleitung
- Mithilfe bei der Erarbeitung eines Über-
wachungsplanes
- Mithilfe bei der Abklärung des Erhaltungs-
wertes
111 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Vorschlag Projektorganisation
3
Die Leistungen für ein umfassendes Mitwirkungsverfahren sind als frei einsetztbare Teilphase 4.2.3.7.F2 ausführlich beschrieben.
Grafiken
Tabellen
231 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Organisation Mitwirkung
233
Kosten/
Finanzierung
Perimeter
311 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Betreuung und Organisation Arbeits-
gruppen
313
Kosten/
Finanzierung
321 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
324
Termine
331 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Plan mit Text und Karte Prüfen Planinhalte Erarbeitung Teilelemente WEP
Formulierung des Leitbildes (Ziele und
Objektblätter Strategien)
Redaktion und Überarbeitung des
Konfliktblätter (mit un- Plantextes
gelösten Konflikten) Darstellung der Hauptergebnisse auf
Kartengrundlagen
Umsetzungskonzept Ausarbeitung von Objekt- und Konflikt-
blättern
Ausarbeitung eines Umsetzungs-
konzeptes mit Zuständigkeiten und
Zeitplan
333
Kosten/
Finanzierung
334
Termine
Leitbild
Vorrangfunktionen
Objektblätter
Konfliktblätter
Grundlagen: - Darstellung der Lösung und ihrer Auswirkungen, Kosten, Wirtschaftlichkeit, Termine
Ziele: - Projekt bewilligt, Kosten und Termine verifiziert, Kredit erteilt
411 Gesamtleitung
Organisation Leistungen
gemäss Art. 3.4.1
412 Über Inhalt und offene Entscheid über noch Lösung ausarbeiten
Beschrieb und Fragen WEP entschieden bestehende Varianten Ausarbeitung des Berichts
Visualisierung Aufzeigen der Konsequenzen und
Massnahmen gestützt auf die erfolgte
Planung
415
Administration
421 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Medieninformationen
511 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
515 Dokumentation
Administration Dokumentieren Konfliktlösungen
621 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Konzipieren der Erfolgskontrolle und
der Revision
625 Dokumentation
Administration Dokumentieren der Kontrolltätigkeit
626 Kontrollbericht
Phasenabschluss
Revisionsplan
1
Revision vorbereiten; eine echte Revision erfolgt nicht mehr im Rahmen des gleichen Projektes!
F31 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Organisation, Moderation und
Betreuung der Gruppen
Adresslisten Arbeitsgruppen
Beurteilung der relevanten Anspruchs-
Pflichtenheft gruppen
Führen/Aktualisieren von Adresslisten
Sitzungsprotokolle Pflichtenheft für die Mitwirkung erstellen
Vorbereitung und Durchführung der
Sitzungen
Betreuung und Moderation der Arbeits-
gruppen
Eventuell Entscheide
bezüglich allfälliger
Rekursverfahren im
Zusammenhang mit der
Auftragsvergabe
115 Dokumentation
Administration Zusammenstellung der Planungsgrund-
lagen, der erwarteten Resultate und
der Entscheide
211 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
213
Kosten/
Finanzierung
214
Termine
221 Gesamtleitung
Organisation Leistungen
gemäss Art. 3.4.1
222 Strategie des Betriebes Festlegung der mittel- Ziele und Strategien
Beschrieb und fristigen Strategien und Vorschlagen von mittelfristigen Strate-
Visualisierung Mittelfristziele Ziele gien und Zielen für die Bewirtschaftung
unter Berücksichtigung der Grund-
Prioritäten Bestimmung der Prioritäten lagenanalyse und der Rahmenbe-
dingungen
Erarbeiten von Vorschlägen zur
Prioritätensetzung
231 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
233
Kosten/
Finanzierung
234
Termine
311 Gesamtleitung
Organisation Leistungen
gemäss Art. 3.4.1
321 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
323
Kosten/
Finanzierung
324
Termine
331 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
Liste der Kriterien und Wahl der Kriterien und Kontrolle und Nachführung
Indikatoren für die Kontrolle Indikatoren Wahl der Kriterien und Indikatoren für
und Nachführung die Kontrolle und die Nachführung
411 Gesamtleitung
Organisation Leistungen
gemäss Art. 3.4.1
413
Kosten/
Finanzierung
414
Termine
421 Gesamtleitung
Organisation Leistungen
gemäss Art. 3.4.1
423
Kosten/
Finanzierung
424
Termine
Abrechnungen
Sozialbeiträge, MWSt etc.
Unfallstatistik
Optimierung des
Maschineneinsatzes
Forststatistik
Holznutzung
Chronik
Auswertung
Markt-Analysen
Bestimmen und Priorisieren äusserer
und innerer Einflüsse
Erstellen von Stärken/Schwächen-
Profilen sowie Chancen/Risiken-
Profilen
213
Kosten/
Finanzierung
214
Termine
221 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
222 Formulierte Ziele und Formulieren der Ziele und Beitrag zur Zielformulierung
Beschrieb und Randbedingungen Randbedingungen Ausarbeiten von Vorschlägen für die
Visualisierung Formulierung der Ziele und Rand-
Kriterienkatalog bedingungen mit Priorisierungen
Begründen der Vorschläge, der
Priorisierung und von Alternativen
Überprüfbare Kriterien formulieren
231 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
236 Lösungsstrategie
Phasenabschluss
311 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
321 Gesamtleitung
Organisation Leistungen
gemäss Art. 3.4.1
Mitwirkung bei
Informationsanlässen
324
Termine
331 Gesamtleitung
Organisation Leistungen gemäss Art. 3.4.1
332 Darstellung der Lösung und Zustimmung zu den Ausarbeitung der Lösung
Beschrieb und ihrer Auswirkungen definitiven Varianten Konkretisieren der Lösung, Festlegen
Visualisierung der definitiven Varianten
Bericht und Pläne Ermitteln und Beurteilen aller Abhängig-
keiten und Auswirkungen
Definitive Ausarbeitung und ökolo-
gische Bewertung
336 Lösung
Phasenabschluss
Grundlagen: - Darstellung der Lösung und ihrer Auswirkungen, Kosten, Wirtschaftlichkeit, Termine
Ziele: - Projekt bewilligt, Kosten und Termine verifiziert, Kredit erteilt
412 Unterlagen für Gesuch und Entscheid über Form und Unterlagen
Beschrieb und Auflage gemäss gesetz- Inhalt der Unterlagen Erstellen der Unterlagen für das
Visualisierung lichen und behördlichen Bewilligungsgesuch
Anforderungen Erstellen der Unterlagen für öffentliche
Auflagen
626 Projektabschluss
Phasenabschluss
Zusammenstellung der
Ergebnisse nach Gegen-
ständen und Absendern
Aktionen
Durchführen von Mitwirkungsaktionen
Die MWSt wird offen abgerechnet. Sie ist in den Honoraren und den zusätzlichen Kostenelementen
nicht inbegriffen.
.2 Der Ingenieur ist verpflichtet, dem Auftraggeber einen Vorschlag über die geeignete Honorierungsart
zu machen und ihn über die voraussichtliche Höhe seines Honorars sowie der anfallenden zusätz-
lichen Kostenelemente und der Kosten der beizuziehenden Spezialisten und Berater zu orientieren.
Die Berechnungsart und Höhe des Ingenieurhonorars und der zusätzlichen Kostenelemente sind
vor Arbeitsbeginn zwischen dem Auftraggeber und dem Ingenieur zu vereinbaren, sei es als unver-
bindliche Schätzung, als Richtwert oder als Pauschale/Globale.
.3 Zeigt sich im Laufe der Auftragserledigung, dass der in Aussicht gestellte Kostenrahmen nicht aus-
reicht, so ist der Ingenieur verpflichtet, den Auftraggeber hierüber rechtzeitig zu informieren und ihm
allenfalls Vorschläge für die weitere Auftragsabwicklung zu machen.
5.2 .1 Die Honorierung des Ingenieurs erfolgt nach dem effektiven Zeitaufwand (nach Qualifikations-
Honorierungs- kategorien, nach Gehältern oder nach mittleren Ansätzen) oder als Pauschale (ohne Berück-
arten sichtigung der Teuerung) resp. Globale (mit Berücksichtigung der Teuerung).
.2 Die Honorierung nach dem effektiven Zeitaufwand (vgl. Art. 6) empfiehlt sich v.a. für Studien und
für Aufträge, deren Aufwand im Voraus nicht oder nur schwer abschätzbar ist.
.3 Die Honorierung in Form von Pauschalen/Globalen und nach mittleren Ansätzen setzt eine klare
gegenseitige Abstimmung über die Ziele, die erwarteten Ergebnisse und damit die zu erbringenden
Leistungen voraus. Bei nachträglicher Änderung der Ziele, Ergebnisse oder Leistungen ist die
Anpassung des Honorars vorgängig zu vereinbaren.
.4 Die 10 Kalkulationsblätter im Anhang C können als Hilfe für die Aufwandschätzung von entsprechen-
den Projekten gebraucht werden.
.2 Die zusätzlichen Kostenelemente sind in den Honoraren nicht inbegriffen und daher gesondert zu
vergüten. Die Art der Vergütung ist vorgängig zu vereinbaren.
.3 Ohne besondere Vereinbarungen werden die effektiven Aufwendungen verrechnet. Es kann aber
auch eine pauschale Abgeltung vereinbart werden.
.5 In speziellen Fällen kann eine Vergütung von EDV-Aufwendungen vereinbart werden, insbesondere
das Anpassen von CAD und EDV an Auftraggebervorgaben und die Koordination von Datenformaten
ausserhalb der SIA-standardisierten Schnittstellen.
.6 Zu den Drittleistungen gehören Kosten für Leistungen, die der Ingenieur im Einverständnis mit dem
Auftraggeber ausführen lässt, wie
- Untersuchungen durch Prüfanstalten
- Bodenuntersuchungen
- Expertisen, Gutachten
- Spezielle Vermessungsarbeiten
- Übersetzungsarbeiten
- usw.
5.4 .1 Der Zeitaufwand für Reisen ist angemessen zu entschädigen. Die Art der Vergütung ist vorgängig
Vergütung von zu vereinbaren.
Reisezeiten
.2 Bei Honorarberechnung nach dem effektiven Zeitaufwand ist in der Regel die Reisezeit als Arbeits-
zeit zu vergüten.
.3 Bei Pauschal-/Globalhonorierung ist klar festzuhalten, welche Reisen im vereinbarten Honorar inbe-
griffen sind und wie allenfalls zusätzlich notwendig werdende Reisen vergütet werden.
6.1 .1 Die Honorarberechnung nach dem effektiven Zeitaufwand kann vereinbart werden
Grundsätze - nach Qualifikationskategorien,
- nach Gehältern oder
- nach mittleren Ansätzen.
.2 Grundlagen für die Honorarberechnung nach dem effektiven Zeitaufwand bilden der Zeitaufwand
aller direkt am Auftrag eingesetzten Mitarbeiter und die entsprechenden angebotenen
Stundenansätze.
.3 Zuschläge für mit dem Auftraggeber vereinbarte Überstunden können in Rechnung gestellt werden.
.4 Nach effektivem Zeitaufwand honorierte Leistungen sind in Arbeitsrapporten festzuhalten, die vom
Auftraggeber eingesehen werden können. Sie sind periodisch abzurechnen.
.6 Die Anpassung laufender Verträge an die Teuerung muss vertraglich vereinbart werden.
.3 Für die Einstufung in die Qualifikationskategorien ist die Funktion des Ingenieurs und der eingesetz-
ten Mitarbeiter im Rahmen des Auftrages massgebend, nicht aber ihre Stellung in der Firma. Die
Beschreibung der Anforderungen ist ein Hilfskriterium.
Sekretariatspersonal G F E
Hilfsfunktion Hilfspersonal G F F
6.3 .1 Die Honorarberechnung nach Gehältern kann vereinbart werden, wenn für Ingenieur-Aufgaben,
Honorar- wie sie in Art. 6.2.1 aufgeführt sind, aus speziellen Gründen einzelne persönlich genannte
berechnung nach Mitarbeiter zum Einsatz kommen sollen.
Gehältern
.2 Grundlage für die Berechnung des Stundenansatzes bildet die AHV-pflichtige Jahreslohnsumme mit
einem bürospezifischen Zuschlag in Prozenten für Gemeinkosten, Risiko und Gewinn, dividiert durch
die bürointerne Präsenzzeit in Stunden.
.3 Die anrechenbaren Gehälter der eingesetzten Mitarbeiter sind vorgängig zu vereinbaren, ebenso die
Entschädigung des Betriebsinhabers entsprechend der von ihm ausgeübten Funktion.
Für eine Honorierung nach mittleren Ansätzen nicht geeignet sind Aufträge, bei denen
- nur eine schrittweise Annäherung an eine Aufgabenformulierung möglich ist, da weder Ziel, Umfang
noch Komplexität überblickbar sind,
- nur einzelne speziell bestimmte Mitarbeiter für die Auftragsabwicklung eingesetzt werden.
In der Regel eignen sich Aufträge, die sich nach mittleren Ansätzen abrechnen lassen infolge der
guten Abschätzbarkeit des Aufwandes auch speziell für die Vereinbarung eines Richtpreises gemäss
Artikel 6.5.
.2 Grundlage für die Ermittlung des Honorars nach mittleren Ansätzen bilden:
- der Zeitaufwand aller am Auftrag direkt eingesetzten Mitarbeiter,
- der vereinbarte einheitliche Stundenansatz,
- der Anforderungsfaktor, welcher die Art des Auftrages berücksichtigt.
H=T h a
H= Gesamthonorar in Franken
T= Summe der Arbeitsstunden aller Mitarbeiter, die direkt am Auftrag eingesetzt werden
h = angebotener Stundenansatz (vgl. Art. 6.1.2)
a = Anforderungsfaktor gemäss 6.4.4
.4 Der Anforderungsfaktor <a> ist Ausdruck der für die Bearbeitung der gestellten Aufgabe erforder-
lichen Qualifikation der einzusetzenden Mitarbeiter.
Studien
Projektierungsaufgaben
Bauleitungsaufgaben
.8 Der Anforderungsfaktor kann für die einzelnen Etappen oder Phasen einer Gesamtaufgabe unter-
schiedlich festgesetzt werden.
.9 Der Anforderungsfaktor <a> berücksichtigt die normale Büroausrüstung. Spezieller Geräte- und/oder
spezieller Programm-Einsatz, welcher über die normale Arbeitsplatzausrüstung hinausgeht und
effizienzsteigernd wirkt, wird wie folgt berücksichtigt:
- durch Erhöhung des Anforderungsfaktors <a> um 0.05–0.30, wenn der Einsatz von Geräten und
Programmen zeitgleich mit den Stundenleistungen erfolgt, andernfalls
- durch einen Mengenpreis oder eine Pauschale.
6.5 .1 Bei Aufträgen mit Honorierung nach effektivem Zeitaufwand wird empfohlen, vor Beginn der Arbeiten
Richtpreis einen Richtpreis und das Vorgehen bei einer Veränderung dieses Preises im Laufe der Auftrags-
abwicklung zu vereinbaren. Dies betrifft vor allem Aufgaben mit einer Honorierung nach mittleren
Ansätzen.
.2 Der Richtpreis beinhaltet sowohl die Honorare für Arbeitsleistungen als auch die zusätzlichen
Kostenelemente.
.4 Der Ingenieur hat den Auftraggeber so rasch als möglich zu informieren, wenn infolge Auftragserwei-
terungen oder Änderung der Randbedingungen absehbar wird, dass der vereinbarte Richtpreis um
mehr als 10% überschritten wird.
Arbeitsgruppe Stephan Walther, dipl. Forsting. ETH/SIA, Glenz & Walther AG, Brig-Glis (Vorsitz)
Patrick Chevrier, dipl. Forsting. ETH/SIA, Grimisuat
Alexandre Guhl, dipl. Forsting. ETH/SIA, Büro Philipona & Brügger, Plaffeien
Miklos Irmay, dipl. Forsting. ETH/SIA, Panex
Bruno Käufeler, dipl. Geograph, Impuls, Thun
Jürg Zinggeler, dipl. Forsting. ETH/SIA, WSL Birmensdorf
Seite
Zielsetzung 96
Der Umgang mit den Bausteinen 96
Datenerfassung/Datenaufbereitung 97
GIS-Arbeiten 99
Im vorliegenden Dokument werden Bausteine als Hilfe für die Ausschreibung und Offertstellung von
Aufträgen zur Verfügung gestellt. Es handelt sich weder um ausformulierte Leistungsverzeichnisse
noch um Honorarberechnungsmethoden, sondern um eine Auflistung von Stichworten im Sinne einer
Checkliste, die bei einer Arbeitsausschreibung bzw. Offerte wichtig erscheinen. Vergabeverfahren
sind in den einschlägigen kantonalen und eidgenössischen Gesetzesgrundlagen geregelt und
werden hier nicht behandelt.
Jedes Produkt wurde in Bausteine aufgegliedert, bei denen die möglichen Aufgaben, die wichtigsten
Einflussgrössen und die möglichen Ergebnisse stichwortartig beschrieben sind. Die Aufzählung
erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, auch die Reihenfolge der einzelnen Bausteine kann je
nach Auftrag variieren.
Für die Erstellung der detaillierten Leistungsverzeichnisse können einzelne Bausteine entnommen
und auftragsbezogen ausformuliert werden. In der Praxis zeigt sich vielfach, dass bei der Erstellung
der Leistungsverzeichnisse am falschen Ort gespart wird. Wir empfehlen, die Auftragsumschreibung
möglichst genau zu formulieren. Dazu gehören zum Beispiel Punkte wie erwartete Zwischenresul-
tate, Termine, Anzahl und Form der abzugebenden Unterlagen, Spesenregelung, Vergabekriterien
etc.
Der Bereich «Bearbeitung räumlicher Daten» umfasst u.a. die Geographischen Informationssysteme
(GIS). Der Bereich wurde in zwei Blöcke geteilt. Der erste Block umschreibt die Vorbereitungsarbei-
ten, die Datenerfassung und die Datenaufbereitung. Im zweiten Block werden Arbeiten aufgelistet,
die bei der räumlichen Datenbearbeitung (z.B. beim Einsatz eines GIS) notwendig sein können.
Der erste Schritt bei der räumlichen Datenbearbeitung sollte die Ausarbeitung eines Konzeptes sein.
Das Konzept enthält die wichtigsten Angaben für die Datenerfassung, Datenbearbeitung, Daten-
analysen und Datenverwaltung. Die Ausarbeitung eines Konzeptes für die räumliche Datenbe-
arbeitung wurde als ein Baustein in den folgenden Tabellen aufgeführt.
Korrekturen Korrektur der Geometrie und der => Anzahl Karten Vollständige Geometrie,
Attribute in Abstimmung mit Erfassen => Genauigkeits- inkl. Attribute, Sachdaten
der Grund-/Felddaten anforderungen etc.
=> Anzahl Attribute
Validierung der Daten Vorstellen,Erklären der Daten gegen- Abnahme durch den
über Auftraggeber Auftraggeber
Eingangskontrolle Kontrolle
der vereinheitlichten, => Datenformat Einheitliches, verwend-
numerischen Daten => Datenmenge (Bytes) bares Datenformat
Analyseprogramm Programmierung von Analyse- => Komplexität der Analysen Programm für Analyse
(Programme als Hilfsmittel programmen
für die Kontrolle; nur für
interne auftragsbezogene
Verwendung)
Arbeitsgruppe Rolf Bart, dipl. Forsting. ETH, Ingenieurbüro Bart, St.Gallen (Vorsitz)
Sepp Berwert, dipl. Forsting. ETH, Ingenieurbüro Berwert, Stalden
Manuel Epprecht, Kult./Verm.-Ing. ETH/SIA, BWW, Biel
Willi Eyer, dipl. Forsting. ETH/SIA, Kantonsforstamt, Freiburg
Felix Hengartner, dipl. Forsting. ETH, Ingenieurbüro Nüesch & Ammann, Bolligen
Hans-Rudolf Keusen, Geologe SIA, Geotest, Zollikofen
Olivier Lateltin, Geologe, LHG, Ittigen
Beat Philipona, dipl. Forsting. ETH/SIA, Büro Philipona & Brügger, Plaffeien
Dominique Schönbächler, dipl. Forsting. ETH/SIA, Selkingen
Bernardo Teufen, dipl. Forsting. ETH/SIA, Davos Dorf
Seite
1 Vorwort 101
2 Übersicht 102
2.1 Definitionen 102
2.2 Zusammenwirken verschiedener Produkte 103
2.3 Wichtige Merkmale zur Abgrenzung der Produkte 104
2.4 Umgang mit den «Bausteinen» 105
Das vorliegende Hilfsmittel richtet sich an Auftraggeber und Auftragnehmer und bezweckt im
Wesentlichen:
- Hilfe bei der Erstellung von Pflichtenheften und Ausschreibungen,
- Nachschlagewerk für ausführende Fachleute.
Diese Zielsetzung soll erreicht werden, indem verschiedene Produkte definiert und beschrieben
werden. Zu den Beschreibungen zählen auch die Erläuterungen des Kontextes, in welchem die
einzelnen Produkte stehen. Die einzelnen Produkte sind in Bausteine gegliedert, welche ihrerseits
durch die Nennung möglicher Spezifikationen weiter konkretisiert werden.
Unter Produkten werden hier Ergebnisse von Aufträgen im Bereich der Grundlagen zu Naturge-
fahren verstanden. Vorläufig sind acht mögliche Produkte ausgewählt worden, welche bereits zum
heutigen Zeitpunkt beschrieben werden können. Bei allen handelt es sich um solche, die als Begriffe
unter den Naturgefahrenfachleuten geläufig sind und ihren festen Stellenwert besitzen. Jedoch
besitzt nicht jedes der behandelten Produkte für sich selbst einen hohen Stellenwert. Die Karte der
Phänomene ist beispielsweise eine typische Grundlage für andere Produkte, wurde hier aber den-
noch als Produkt aufgenommen, weil der Begriff sehr oft fällt und das Ergebnis effektiv als Produkt
erscheint (Karte mit Erläuterungstext, Fotobericht).
Unter Bausteinen werden die wesentlichen Elemente eines Produktes verstanden. Sie fassen oft
einen bestimmten Fachbereich zusammen (z.B. «Hydrologie», «erdwissenschaftliche Untersuchun-
gen» etc.) oder bezeichnen einen wichtigen Schritt im methodischen Vorgehen (z.B. «Schwach-
stellenanalyse», «Szenarien» etc.). Den einzelnen Produkten sind sämtliche Bausteine zugewiesen,
welche von Bedeutung sein könnten, hingegen ist es nicht unbedingt der Fall, dass in einem kon-
kreten Auftrag sämtliche Bausteine zur Umschreibung benötigt werden.
Zu jedem Baustein sind mögliche Spezifikationen aufgeführt, die angeben, was in diesem Baustein
verlangt wird. Die Liste der Spezifikationen ist nie abschliessend gemeint. Sie dient im Sinne einer
Checkliste namentlich dazu, dem Benutzer wichtige Stichworte in Erinnerung zu rufen.
Die vierte Ebene, welche an die Spezifikationen anschliesst, ist hier nicht behandelt. Sie hat zur
Aufgabe, die Spezifikationen auf den Einzelfall hin zu konkretisieren, und liegt in der Verantwortung
des jeweiligen Benutzers dieser Arbeitshilfe.
Der Aufbau soll Wiederholungen soweit möglich vermeiden. Deshalb sind allgemeine Bedingungen
bei einem Auftrag und die Anforderungen an die abzugebenden Unterlagen in einem separaten
Kapitel behandelt. Der Systemabgrenzung wurde jedoch so hohe Bedeutung zugemessen, dass
sie bei jedem einzelnen Produkt behandelt wird.
Mit dieser Arbeitshilfe und den Arbeiten der PLANAT kann ein wesentlicher Beitrag im Qualitäts-
management geleistet werden. Die Arbeiten auf den völlig unterschiedlichen Ebenen PLANAT und
SIA wurden koordiniert.
2.1 Definitionen
Ereigniskataster Gemäss neuer Nomenklatur entspricht der Ereigniskataster dem, was im Gesetz als Gefahrenkatas-
ter bezeichnet wird. Der Ereigniskataster gibt Auskunft über vergangene Ereignisse. Der Ereigniska-
taster ist ein Verzeichnis, welches bezüglich Erhebung und Führung der Daten eine Systematik vor-
aussetzt. Je nach Detaillierungsgrad gibt der Kataster Auskunft zu: Prozessart, Datum des
Ereignisses, Schäden, Ausbreitung und verschiedenen Beobachtungen im Gefahrenstrich.
Karte der Phänomene Die Karte der Phänomene stellt stumme Zeugen früherer Naturereignisse und wichtige geomorpho-
logische, geologische und hydrologische Erscheinungen dar. Daneben werden auch künstliche Ein-
griffe des Menschen erfasst, sofern diese einen Einfluss auf den Ablauf von Naturgefahrenprozessen
haben können – was insbesondere für Schutzbauwerke gilt. Die Karte der Phänomene ist eine
Zusammenstellung von Fakten und trägt wesentlich dazu bei, das Verständnis für Abläufe und
Zusammenhänge zu fördern, Schlussfolgerungen zu belegen und deren Nachvollziehbarkeit sicher-
zustellen.
Gefahrenhinweiskarte Die Gefahrenhinweiskarte zeigt den möglichen Wirkungsraum von gravitativen Naturgefahren in
flächenhafter Form auf. Sie zeigt die gefährdeten Gebiete nach Prozessart auf, gibt jedoch in der
Regel keine Gefahrenstufen an.
Gefahrenkarte Die Gefahrenkarte zeigt die Einwirkungen gravitativer Naturgefahren in fünf Gefahrenstufen flächen-
haft auf. Sie berücksichtigt Intensitäten und Eintretenswahrscheinlichkeiten der gefährlichen Pro-
zesse, wobei Intensitäten und Wahrscheinlichkeiten nicht direkt aus den Gefahrenstufen ersichtlich
sind. Die fünf Gefahrenstufen sind:
- weiss: nach menschlichem Ermessen keine Gefährdung
- gelb: geringe Gefährdung
- blau: mittlere Gefährdung
- rot: hohe Gefährdung
- gelb-weiss gestreift: Restgefährdung
Risikoermittlung Allgemein wird unter Risikoanalyse die Gesamtheit der notwendigen Abklärungen zur Erfassung
von Risiken verstanden:
- Ereignisanalyse, Wirkungsanalyse (zusammen Gefahrenanalyse),
- Expositionsanalyse, Folgeanalyse und Risikobestimmung.
Diese Begriffsdefinition stammt von den technischen Risiken. Bei den gravitativen Naturgefahren
haben die Gefahrenanalyse und die Darstellung der Gefahren (Gefahrenhinweiskarten, Gefahren-
karten) einen ungleich höheren Stellenwert als bei den technischen Risiken. Daher soll nachfolgend
der Begriff «Risikoermittlung» verwendet werden, der nur die drei Schritte Expositions-, Folge-
analyse und Risikobestimmung bezeichnet, um klar zur Gefahrenanalyse abzugrenzen.
Massnahmenkonzept Das Massnahmenkonzept zeigt auf, welche einzelnen Massnahmen in gegenseitiger Abstimmung
aufeinander geeignet sind, die gewünschte Wirkung zu erreichen. Hier werden unter Massnahmen
verstanden:
- Unterhalt
- Raumplanung
- Objektschutz
- Warnsysteme und Notfallplanung
- Verbau
- Landbewirtschaftung (forstlich, landwirtschaftlich)
Kosten- Als quantitative Methode wird sie hier noch nicht weiter behandelt, obwohl sie als beschreibende
Wirksamkeitsanalyse oder semiquantitative Methode in der Massnahmenplanung bereits angewandt wird. Die Kosten-
Wirksamkeitsanalyse setzt Risikobetrachtungen und Massnahmenplanungen in iterativer Form
voraus.
Punktuelle Wenn keine Gefahrenkarten vorliegen und sich deren Erstellung aufgrund der örtlichen Verhältnisse
Gefahrenabklärungen nicht rechtfertigt, erlauben punktuelle Gefahrenabklärungen in massgeschneiderter Form jene
Erkenntnisse zu gewinnen, welche für ein geplantes Vorhaben von Bedeutung sind. Die punktuelle
Gefahrenabklärung kann Bausteine aus verschiedensten Produkten enthalten.
In der Grafik wurde der Begriff «Massnahmen» verwendet, weil für das Aufzeigen der wechsel-
seitigen Beziehungen nicht nur das hier behandelte Massnahmenkonzept, sondern auch die
weiterführenden Planungen und die Ausführung von Bedeutung sind.
Gefahrenkarte
Risikoermittlung Gefahrenhinweiskarte
Kosten-Wirksamkeitsanalyse
Massnahmen
Aus der graphischen Darstellung gehen einige wichtige Aspekte des Zusammenwirkens der
verschiedenen Produkte hervor:
- Der Ereigniskataster und die Karte der Phänomene sind typischerweise Grundlagen anderer
Produkte.
- Aufgrund der wechselseitigen Beziehungen dürfen die Gefahrenkarte und die Massnahmen als
die zentralen Produkte bezeichnet werden. Von ebenfalls grosser Bedeutung ist die Kenntnis der
Risiken.
- Diverse Beziehungen sind fakultativ:
– Der Ereigniskataster und die Karte der Phänomene können der Gefahrenhinweiskarte als Grund-
lage dienen, müssen es aber nicht (voll computergestützte Erstellung).
– Die Gefahrenhinweiskarte kann als Grundlage für die Gefahrenkarte verwendet werden, sei es,
um die zu bearbeitenden Gebiete festzulegen, sei es zur Beschaffung gewisser Grundlagen. Ein
Bezug zwischen Gefahrenhinweis- und Gefahrenkarte muss jedoch nicht bestehen.
- Die Grafik zeigt verschiedene mögliche Wege auf, um letztlich zu den Massnahmen zu gelangen:
– Von der Gefahrenhinweiskarte direkt zu Massnahmen: Damit sind in erster Linie raumplanerische
Massnahmen auf Stufe Richtplanung gemeint.
– Von der Gefahrenkarte direkt zu Massnahmen: Der direkte Schritt ist sicher bei der Umsetzung in
die Nutzungsplanung notwendig. Möglich ist er oft auch bei Unterhaltsmassnahmen, Massnah-
men der Landbewirtschaftung, Warnsystemen, organisatorischen Massnahmen und teilweise
Verbaumassnahmen.
Nachfolgende Darstellung zeigt, in welcher Phase des Risikomanagements die einzelnen Produkte
ihr Schwergewicht haben.
Massnahmen-
konzept
Risikoermittlung
Produkte
Gefahrenkarte
Gefahrenhinweiskarte
Phänomene
Ereigniskataster
Gefahrenanalyse
Risikoanalyse
Risikomanagement
Bezüglich der Flächendeckung der Produkte lassen sich ebenfalls einige typische Unterschiede
schematisch darstellen. Während die Darstellung des Ereigniskatasters, der Gefahrenhinweiskarte,
der Gefahrenkarte, der Risikoermittlung und der Massnahmen weitgehend einheitlich aufgefasst
werden dürfte, hängt dies bei der Karte der Phänomene stark davon ab, ob die Gefahrenhinweis-
karte darauf aufgebaut wird oder nicht. Die zunehmende Grauschattierung widerspiegelt in etwa
die Zunahme der Abklärungstiefe und mit Ausnahme der Felder «Massnahmen» und «Ereignisdoku-
mentation & Ursachenanalyse» auch zunehmendes Schadenpotential.
flächendeckend
Ereigniskataster & Gefahrenhinweiskarte
Phänomene
Gefahrenkarte & Risiko
Ereignisdok. & Ursachenanalyse
Massnahmen
Risiko
vertieft
punktuelle Gefahrenabklärung
Ereigniskataster
Phänomene
Gefahrenhinweiskarte
Gefahrenkarte
Risikoermittlung
punktuelle Gefahrenabklärung
Bei der Risikoermittlung sind die Anforderungen an die Modellierung nur deshalb geringer als bei der
Gefahrenkarte, weil die Resultate der Gefahrenanalyse aus der Gefahrenkarte übernommen werden.
Interessant sind auch die Unterschiede bezüglich der Lebensdauer einzelner Produkte. Wobei in der
folgenden Darstellung die Lebensdauer in doppelter Hinsicht verstanden wird:
- Die Dauer, in welcher das Produkt brauchbar bleibt.
- Die Dauer, während welcher die Daten aufbewahrt werden müssen.
Die angegebene Lebensdauer ist nicht eine scharfe Grenze, sondern eine Richtgrösse.
ode eriod
e ung
nperi nutz
tzungspla chtplanp
ebäude
Nu Ri G Zeit
Ereigniskataster
Phänomene
Gefahrenhinweiskarte
Gefahrenkarte
Risiko
punktuelle Gefahrenabklärung
Mit den verschieden dunklen Pfeilen bei den Produkten «Ereigniskataster» und «Karte der
Phänomene» wird ein wesentlicher Unterschied angedeutet:
- Die im Ereigniskataster gesammelten Daten sind oft endgültig verloren, wenn sie nicht sofort
erhoben werden.
- Die im Gelände abgebildeten Phänomene bleiben grösstenteils viel länger erhalten und können
daher auch zu einem späteren Zeitpunkt noch erhoben werden.
Betrachtet man die Beschreibung der einzelnen Produkte, kann der Eindruck entstehen, es wären in
jedem Falle umfassendste und sehr breit angelegte Abklärungen vorzunehmen. Dies ist jedoch ein-
deutig nicht die Meinung. Im Wesentlichen wird hier eine Checkliste vorgelegt, die mithelfen soll,
Pflichtenhefte und Ausschreibungen zu erstellen sowie den ausführenden Ingenieuren aufzuzeigen,
woran zu denken und was allenfalls zu berücksichtigen ist.
Ausgehend von diesem vorliegenden Hilfsmittel kann der Weg zu einem konkreten Anforderungs-
profil für ein bestimmtes Projekt in drei Phasen gegliedert werden:
3. Bausteine anpassen
Jeder Baustein ist einerseits möglichst genau zu spezifizieren, andererseits auf jene Inhalte zu
beschränken, welche die Aufgabenstellung verlangt. Dabei ist der Einfluss der Art der Prozesse, der
örtlichen Verhältnisse, der Abklärungstiefe und der Verwendungszwecke der Resultate noch grösser
als bei der Wahl der Bausteine.
Gefahrenkarte Gefahrenkarte
Hypothetisches Beispiel:
Topographie Topographie
Gefahrenkarte für eine einzige
Steinschlaggefahrenquelle.
Ereignis- Ereignis-
dokumentation dokumentation
Karten der
Phänomene
Erdwissenschaftl.
Auswahl der Untersuchungen Bausteine
Bausteine anpassen
Klima und
Vegetation
Szenarien
Hydrologie
Berechnungen &
Erdwissenschaftl. Modellierungen
Untersuchungen
Intensitätskarten
Berechnungen &
Modellierungen
Gefahrenkarte
Topographie • Genauigkeiten
• Profile
ungefähre Anzahl
Massstäbe, Überhöhungen
• Situation
Verlangte Inhalte, Massstab
• Digitales Terrainmodell (DTM):
Kommerzielles DTM, z.B.: DHM10 Swissairphoto, DHM25 Landestopographie,
DHM50 Satellitenvermessung etc.:
– ohne / mit Verbesserungen, Ergänzungen, Art der Verbesserungen und
Ergänzungen
Art der Erhebung, offen / vorgegeben: photogrammetrisch, Laser scanning,
Radaring, geodätisch; bei photogrammetrischen Aufnahmen zusätzlich z.B.:
– Aerotriangulation vorgegeben ja/nein
Detaillierungsgrad der Aufnahmen:
– entsprechend den Anforderungen der weiteren Verwendung (offen gelassen)
– konkret beschrieben (beispielhaft oder als Vorgabe)
• DTM-Analysen:
Neigungskarten
Expositionen
Höhenlagen, -verteilungen
Einzelne Bausteine können je nach Prozessart, konkreten Anforderungen etc. gegenüber der um-
fassenden Beschreibung sehr stark vereinfacht werden, ohne dass deswegen zwingend Verluste
in der Qualität hinzunehmen sind.
Die verbleibenden Inhalte der Bausteine müssen je nach Anforderung mehr oder weniger ausführlich
spezifiziert werden. So ist beispielsweise anzugeben, welche Genauigkeit topographische Grund-
lagen aufzuweisen haben, welche Massstäbe und Überhöhungen verlangt sind etc.
In komplizierten Fällen kann es notwendig oder hilfreich sein, bereits für die Erstellung von Pflichten-
heften oder Ausschreibungsgrundlagen entsprechende Fachspezialisten beizuziehen.
Bei jeder Ausschreibung sind die Bedingungen zu nennen, welche sich aus den gesetzlichen
Grundlagen zur Submission ergeben. Diese sind nachfolgend nicht Inhalt der Aufzählung.
3.2 Systemabgrenzung
Bei Projekten zu Naturgefahren ist so gut wie nie von vorneherein klar, wie das Untersuchungs-
system räumlich, inhaltlich und zeitlich abzugrenzen ist. Soll beispielsweise eine Gefahrenkarte für
ein kleines Dorf erstellt werden, stellen sich unmittelbar eine Reihe von Fragen, die sich auf die
Systemabgrenzung auswirken:
- Innerhalb welcher Fläche genau soll die Gefahrenkarte erstellt werden?
– Nur für die Bauzonen?
– Inkl. potentiellem Bauerwartungsland?
– Arrondierte Fläche?
– etc.
- Innerhalb welcher Flächen sollen die Prozesse selbst untersucht werden?
– Im gesamten Gefahrenstrich aller beteiligten Prozesse in derselben Abklärungstiefe?
– In gewissen Teilgebieten nur mit verringerter Abklärungstiefe?
– etc.
Diese erst wenigen möglichen Fragen zeigen die Schwierigkeit der Systemabgrenzung auf. Oft
genug trifft der Fall ein, dass erst die Resultate aufzeigen, ob die Systemabgrenzung optimal gelang
oder nicht. Generell hat die Systemabgrenzung zum Ziel, eine konkrete Aufgabe klar zu umreissen.
Die engeren Ziele sind:
- Der Auftraggeber soll möglichst genau das erhalten, was er will.
- Offerten sollen möglichst gut vergleichbar sein.
- Dem Auftragnehmer hilft die Systemabgrenzung
– zu beurteilen, ob er in der Lage ist, zu offerieren und den Auftrag auch auszuführen
– den Auftrag kundengerecht erledigen zu können
– die Kosten gemessen an den Anforderungen zu optimieren
Die räumliche Abgrenzung beschreibt im weiteren Sinne die verschiedenen Perimeter, welche
in einem Auftrag von Belang sind.
Die inhaltliche Abgrenzung beschreibt indirekt oft die Abklärungstiefe und die generellen Anforde-
rungen. Neben allgemeinen Vorgaben umschreibt die inhaltliche Abgrenzung auch, welche der
Bausteine Bestandteil sein sollen und in welcher Ausführung (Spezifikation) sie verlangt werden.
Die zeitliche Abgrenzung sagt einmal aus, welcher Systemzustand zu untersuchen ist: ein ver-
gangener, der aktuelle, ein künftiger (Klimaänderung). In gewissen Fällen muss auch ein Betrach-
tungszeitraum abgesteckt werden (historische Ereignisse) oder die Behandlung zeitlich stark
variabler Einflussgrössen umschrieben werden (temporäre Terrainveränderungen bei Gefahren-
karten, Schadenpotential bei Risikoanalysen).
Nachfolgend sind bei allen Produkten wichtige Merkmale der Systemabgrenzung aufgeführt. Eine
sorgfältige und korrekte Systemabgrenzung trägt wesentlich zur Qualität eines Produktes bei, indem
sie zwingt, sich Rechenschaft darüber abzulegen, was man in welcher Form will.
Immer erforderlich ist die Angabe der Mengen (Anzahl der einzelnen Teile eines Dossiers).
Allenfalls werden mehrere unterschiedliche Dossiers in verschiedener Anzahl erstellt, was
entsprechend zu beschreiben wäre.
Zwischenberichte Anzahl
Zielsetzung/Adressat(en)
Papier/EDV/Internet
Vorabzug zur Vernehmlassung, Stellungnahme
4.1 Ereigniskataster
4.1.1 Der Ereigniskataster gibt Auskunft über vergangene Ereignisse. Dazu gehören einerseits jene Ereig-
Produktebeschrieb nisse, die seit Einführung des Ereigniskatasters systematisch und fortlaufend erhoben werden, ande-
rerseits auch jene, welche retrospektiv erfasst werden. Die rückblickend erfassten Ereignisse werden
hier als historische bezeichnet. Alle Daten werden systematisch verwaltet, damit gezielte Abfragen
möglich sind. Von einfachen Karteikasten-Lösungen bis zu Datenbanken oder GIS-Lösungen ist
alles dankbar. Mit «Storme» steht einerseits ein Datenmodell und andererseits eine Software zur
Erfassung von Sachdaten zur Verfügung. «Storme» wurde im Auftrag des BUWAL entwickelt und soll
mithelfen, die in den Kantonen aufgenommenen Ereignisse einheitlich zu erfassen und die Nutzung
der Daten über die Kantonsgrenzen hinweg grundsätzlich zu ermöglichen. Die Daten des Ereignis-
katasters werden teilweise aber auch anders erfasst.
Während sich die fortlaufende Erfassung neuer Ereignisse nach einer klar definierten Vorgehens-
weise richtet, ist dies bei der Aufarbeitung der historischen Ereignisse nicht in derselben strengen
Systematik möglich. Die Erfassung historischer Ereignisse kann sich auf einfache Untersuchungen
verfügbarer schriftlicher Quellen beschränken, aber auch umfassende Nachforschungen bis hin zu
Überprüfungen im Feld beinhalten.
Der Ereigniskataster ist eine der zentralen Grundlagen zur Erstellung von Gefahrenkarten. Er trägt
dazu bei, die sachliche Richtigkeit von Schlussfolgerungen zu bele-
Ereigniskataster
gen.
Quellen-
Projekte zum Produkt «Ereigniskataster» können grundsätzlich verzeichnis
verschiedener Art sein:
1. Erstellung eines kantonalen Konzeptes zur Erfassung von Ereig-
Sachdaten zu
nissen, inkl. des Aufbaus einer Organisation, evtl. von Software Ereignissen
etc.
2. Fortlaufende Erfassung aktueller Ereignisse, Aufnahme der Spu-
ren und Merkmale, Erfassung der Daten. Ereigniskarten
3. Erfassung historischer Ereignisse und deren Aufnahme im
Ereigniskataster.
Die unter 1 und 2 genannten Aufträge werden hier nicht behandelt, da beide eine ganz spezielle,
nicht allgemein beschreibbare Art der Auftragserteilung erfordern. Projekte gemäss 3 können hin-
gegen gut allgemein umrissen werden und werden im Rahmen von Naturgefahrenprojekten auch oft
anfallen.
Resultate des Ereigniskatasters können in verschiedenen weiteren Produkten als wichtige Grund-
lage dienen. Auch einzelne Bausteine können in anderen Produkten integriert werden.
Was unter den einzelnen Bausteinen verstanden wird, geht aus der tabellarischen Zusammen-
stellung hervor.
Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.
Die Karte der Phänomene ist typischerweise eine Grundlage für andere Produkte und als eigen-
ständiges Produkt eng definiert. Deshalb ist die Karte der Phänomene nicht in weitere Bausteine
unterteilt.
Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.
4.3 Gefahrenhinweiskarte
4.3.1 Wie in der Übersicht definiert, gibt die Gefahrenhinweiskarte Auskunft über den möglichen Wirkungs-
Produktebeschrieb raum gravitativer Naturgefahren. Entsprechend der sehr allgemein gehaltenen Definition ist die
Gefahrenhinweiskarte ein weitgehend offenes Produkt, wobei dies für vielerlei Aspekte gilt:
Gefahrenhinweiskarte
- Ab ca. 1:5000 weitgehend massstabunabhängig.
- In der Regel ohne Gefahrenstufen, aber auch mit Gefahrenstufen
möglich, wobei diese nicht den Gefahrenstufen der Gefahrenkarte Topographie
entsprechen.
Ereignis-
- Es können die bekannten Ereignisse dargestelt werden, die sehr dokumentation
wahrscheinlichen oder auch alle potentiell möglichen. Karte der
- Die Abklärungstiefe kann sehr gering sein oder auch relativ hoch, Phänomene
sollte jedoch immer deutlich unter der Abklärungstiefe von Ge-
fahrenkarten liegen. natürliche
- Der Detaillierungsgrad kann je nach Art der Erstellung hoch oder Grundlagen
gering sein.
- Je nach Art der Erstellung können die vorhandenen Schutzbauten Prozessszenarien
vollständig, teilweise oder gar nicht berücksichtigt werden.
Gefahren-
hinweiskarte
Sie kann weitgehend ohne Bezug zu wirklichen und bekannten Ereignissen, basierend auf Karten-
und Luftbildanalysen, durch Modellierung erstellt werden (computergestützte Erstellung). Dabei
spielen weder der Ereigniskataster noch die Karte der Phänomene eine relevante Rolle. Oder die
Gefahrenhinweiskarte wird auf dem Ereigniskataster evtl. kombiniert mit der Karte der Phänomene
oder anderen Felderhebungen erstellt (konventionelle Erstellung). In diesem Fall bilden der Ereignis-
kataster und die Karte der Phänomene wichtige Grundlagen. Hinsichtlich der Massnahmenplanung
im weiteren Sinne kann sie in die Richtplanung aufgenommen werden oder dort in einer anderen
zweckdienlichen Form Berücksichtigung finden.
Unter natürlichen Grundlagen werden in vereinfachter Form «Klima und Vegetation», «Hydrologie»
und «erdwissenschaftliche Untersuchungen» zusammengefasst. Dabei soll umschrieben werden,
welche dieser Grundlagen in welcher Form berücksichtigt werden. Die Vereinfachung gegenüber der
Gefahrenkarte rechtfertigt sich wegen der wesentlich geringeren Abklärungstiefe bei Gefahrenhin-
weiskarten.
Im Baustein Prozessszenarien wird angegeben, welche Grundannahmen für die einzelnen Pro-
zesse getroffen wurden, um den möglichen Wirkungsraum abzugrenzen. Nur so wird es möglich
abzuschätzen, für welche Verwendungen und Aussagen die Gefahrenhinweiskarte benutzt werden
darf.
4.3.2
Tabellarische Übersicht
inhaltlich StandardKanton
verlangte
Zwischenprodukte, Teilresultate
Vorgaben bez. Methoden
Topographie Genauigkeiten
Profile
digitales Terrainmodell (DTM):
- kommerzielles DTM, z.B. DHM10 Swissairphoto, DHM25 Landestopographie,
DHM50 Satellitenvermessung etc.:
– ohne/mit Verbesserungen, Ergänzungen
DTM-Analysen:
- Neigungskarten
- Expositionen
- Höhenlagen, -verteilungen
- potentielle Lawinenanrissgebiete
- Bestimmung von Einzugsgebieten
Kartenanalysen
- potentielle Auslösezonen Sturzprozesse
- Gewässernetz
- Geschiebequellen
- Wald
Ereignisdokumentation Übernahme der Resultate des Ereigniskatasters oder Erstellung für historische Ereignisse
(vgl. 4.1 «Ereigniskataster»)
Karte der Phänomene Übernahme der Karte der Phänomene oder Erstellung
(Vorgehen vgl. 4.2 «Karte der Phänomene»)
Prozessszenarien prozessweise Angaben zu den Annahmen, welche für die Erstellung der Gefahrenhinweiskarte
zugrunde gelegt werden:
- Ereignisdisposition, beispielsweise:
– massgebende Parameter zur Annahme potentieller Rutschungen oder Sturzprozesse
– massgebende Parameter für die Murfähigkeit
- Ereignisgrössen, beispielsweise:
– massgebende Schneemengen
– massgebende Niederschlags- resp. Abflussmengen
– Berücksichtigung von Fels- und Bergstürzen
- Bauwerke und Verbauungen:
– grundsätzlich berücksichtigt ja/nein
– bei welchen Prozessen
– in welcher Art
- Schwachstellenanalyse
– bei welchen Prozessen
– in welcher Art
Gefahrenhinweiskarte Erstellung der Gefahrenhinweiskarte, jeweils mit Angabe, für welche Prozesse das Vorgehen gilt:
- mit oder ohne Feldbeurteilungen
- Übernahme von Kenntnissen zu bekannten Ereignissen
- Modellierung
Separate Gefahrenhinweiskarten nach:
- Prozessart, Prozessartengruppe
Synoptische Gefahrenhinweiskarte
Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.
4.4.1 Die Gefahrenkarte ist das zentrale Produkt bei den Grundlagen zu gravitativen Naturgefahren. Für
Produktebeschrieb die Umsetzung in die Nutzungsplanung ist sie die einzige heute akzeptierte Grundlage. Der Bund
hat zu den Gefahrenkarten bereits einen Rahmen gesetzt:
Gefahrenkarte
- Richtlinie zur Berücksichtigung der Lawinengefahr bei raumwirk-
samen Tätigkeiten, Bundesamt für Forstwesen und Eidg. Institut
für Schnee- und Lawinenforschung, 1984, Topographie
- Berücksichtigung der Hochwassergefahren bei raumwirksamen
Tätigkeiten, BWW, BRP und BUWAL 1997, Ereignis-
- Empfehlungen, Berücksichtigung der Massenbewegungsgefahren dokumentation
bei raumwirksamen Tätigkeiten, BRP, BWW und BUWAL, 1997. Karten der
Phänomene
Die Gefahrenkarte stellt bezüglich der Abklärungstiefe wesentlich
höhere Anforderungen als die Gefahrenhinweiskarte. Die auszu- Klima und
scheidenden Gefahrenstufen leiten sich aus den prozessweise Vegetation
definierten Intensitäten der einwirkenden Prozesse und deren Ein-
Hydrologie
tretenswahrscheinlichkeit ab.
Erdwissenschaftl.
Entweder werden Gefahrenkarten nach Prozessen getrennt erstellt Untersuchungen
und letztlich zu einer synoptischen Gefahrenkarte überlagert, wel-
che die Gefährdungen aller untersuchten Prozesse aufzeigt. Oder Bauwerke und
die synoptische Gefahrenkarte zeigt für jede Teilfläche auf, welcher Verbauungen
Prozess mit welcher Gefahrenstufe einwirkt. Unabhängig von der Schwachstellen-
Art der Darstellung der Gefahrenkarten sind für jeden untersuchten analyse
Ort minimal die Prozessart und Gefahrenstufe anzugeben. Je nach
Szenarien
Abklärungsverfahren, Darstellungsform und Verwendungszwecken
der Gefahrenkarte kann sie als weitere Informationen zu jedem Berechnungen &
untersuchten Ort die Intensitätsstufe und Wahrscheinlichkeitsklasse Modellierungen
angeben.
Intensitätskarten
Im Baustein Szenarien wird beschrieben, welche Grundvorausset-
zungen und Annahmen der Erstellung der Gefahrenkarte zugrunde
gelegt werden. Gefahrenkarte
4.4.2
Tabellarische Übersicht
Topographie Genauigkeiten
Profile
- ungefähre Anzahl
- Massstäbe, Überhöhungen
Situation
- verlangte Inhalte, Massstab
digitales Terrainmodell (DTM):
- kommerzielles DTM, z.B. DHM10 Swissairphoto, DHM25 Landestopographie, DHM50 Satelliten-
vermessung etc.:
– ohne/mit Verbesserungen, Ergänzungen, Art der Verbesserungen und Ergänzungen
- Art der Erhebung, offen/vorgegeben: photogrammetrisch, Laserscanning, Radaring, geodätisch;
bei photogrammetrischen Aufnahmen zusätzlich z.B.:
– Aerotriangulation vorgegeben ja/nein
- Detaillierungsgrad der Aufnahmen:
– entsprechend den Anforderungen der weiteren Verwendung (offen gelassen)
– konkret beschrieben (beispielhaft oder als Vorgabe)
DTM-Analysen:
- Neigungskarten
- Expositionen
- Höhenlagen, -verteilungen
Ereignisdokumentation Übernahme der Resultate des Ereigniskatasters oder Erstellung für historische Ereignisse
(vgl. 4.1 «Ereigniskataster»)
Karte der Phänomene Übernahme der Karte der Phänomene oder Erstellung (Vorgehen vgl. 4.2 «Karte der Phänomene»)
Klima und Vegetation Angaben zu Niederschlägen, Temperaturen, Windverteilungen, Ausaperung je nach Prozess(en)
Vegetationskartierungen:
- Vegetationskarten generell
- Waldfunktionenkarte
- Waldentwicklungsplan (WEP)
Schwachstellenanalyse Hydraulik jeweils mit Angabe der Modelle (vgl. Baustein «Berechnungen und Modellierungen»):
- Kapazitäten von Brücken, Wehren und Engpässen
- Geschiebetransportkapazitäten und -frachten
- Auflandungen/Erosionen
Verhalten von Bauwerken und Schutzbauten bei Extremereignissen
Szenarien Beschreibung der Szenarien, die den Berechnungen und Modellierungen zugrunde gelegt werden
Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.
Bei den gravitativen Naturgefahren werden voraussichtlich meistens die Ergebnisse der Gefahrenkarte
als Gefahrenanalyse der Risikoermittlung zugrunde gelegt werden. Dabei kann es notwendig sein, ent-
weder die Resultate der Gefahrenkartierung in eine für die Risikoermittlung geeignete Form überzuführen
oder die Gefahrenkarte so zu erstellen, dass Zwischenprodukte resp. das Endprodukt Gefahrenkarte
direkt für die Risikoermittlung verwendet oder in eine passende Form überführt werden können.
Die Szenarien stellen die Untersuchungseinheit auf der Gefahrenseite dar. Die Darstellung erfolgt mit
Intensitäts- oder Ereigniskarten. Ein Szenario enthält die Angaben zur Gefahrenquelle, die Eintretens-
wahrscheinlichkeit, die räumliche Ausbreitung der Intensitäten und die räumliche Auftretenswahrschein-
lichkeit.
Die Schutzdefizite sind eine spezielle Form für das Mass einer Gefährdung. Dabei wird die zulässige
Gefährdung mit der tatsächlichen verglichen. Ist die tatsächliche Gefährdung höher als die zulässige, so
besteht ein Schutzdefizit.
In «Methoden zur Analyse und Bewertung von Naturgefahren. Eine risikoorientierte Betrachtungsweise»
(BUWAL 1998) wird beschrieben, wie eine Risikoanalyse erarbeitet werden kann. Behandelt werden
in dieser Publikation nur die semiquantitative (Schutzdefizite) und die quantitative Methode der Risiko-
analyse. Die Bausteine und ihre Spezifikationen sind hier so gewählt, dass Risikoanalysen gemäss
Publikation BUWAL, aber auch auf anderen Wegen möglich sind.
inhaltlich Gefahren:
- Prozessarten und/oder Gefahrenquellen
Schadenpotential, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- zu berücksichtigende Objekte des Schadenpotentials
- Gliederung in Objektkategorien oder -arten
- Bezeichnung aller Sonderobjekte
Schadenarten, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- ökonomische Schäden:
– Strukturschäden
– Inhaltsschäden
– Betriebsunterbrüche
– Folgeschäden (z.B. Grundwasserverschmutzung)
- Personenschäden, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
– Todesopfer
– Verletzte
– tote/verletzte Nutztiere
- andere Schäden wie z.B. ökologische, sozioökonomische etc.
Risiko, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- qualitativ, Legende und Beschrieb
- semiquantitativ, Masseinheit(en), Legende und Beschrieb
- quantitativ, Masseinheit(en), Legende und Beschrieb
Risikoarten, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- Individualrisiken
- Objektrisiken
- Kollektivrisiken (Angabe der Kollektiveinheit)
Risikodarstellung, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- beschreibend
- tabellarisch
- kartographisch
zeitlich Angabe des betrachteten Zustandes (v.a. des Schadenpotentials, aber auch der Gefährdung)
Szenarien Übernahme von Resultaten der Gefahrenkartierung mit allen notwendigen Informationen:
(Gefahrenanalyse) - Gefahrenkarte als GIS-Layer
- Intensitätskarten als GIS-Layer
- Ereigniskarten als GIS-Layer
Umsetzung der Resultate der Gefahrenkartierung in eine geeignete Form:
- reine Übernahme aus der analogen in die digitale Form
- Verfeinerung der Informationen durch Ergänzungen der Gefahrenkarte
Schutzdefizite Festlegung der Schutzziele nach Objektkategorien, Verweis auf einen Standard oder konkret
bezeichnet:
- zulässige Gefahreneinwirkung für jede Kategorie und für jede Wahrscheinlichkeitsklasse:
– für alle Prozesse einheitlich
– getrennt nach Prozessart
Festlegung der Bewertung der Schutzdefizite, Verweis auf einen Standard oder konkret bezeichnet:
- Bewertungsskala einzelner Schutzdefizite
- Definition der Legende:
– Anzahl Risikostufen
– Festlegung der Grenzwerte für jede Stufe
Risikobestimmung Ermittlung des Risikos aus den Grundlagen der Gefahrenanalyse und des Schadenpotentials:
- rechnerische Verknüpfung gemäss einem Standard oder unter konkreten Angaben zu:
– verwendeten Formeln
– Herkunft von Grundlagenwerten
– Art der verwendeten Werte: klassiert/graduell
Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.
4.6 Massnahmenkonzept
4.6.1 Wie im Kapitel «Übersicht» definiert, soll das Massnahmenkonzept unter Berücksichtigung aller Mass-
Produktebeschrieb nahmen verstanden werden, die grundsätzlich in Frage kommen: Unterhalt, Raumplanung, Objekt-
schutz, Warnsysteme und Notfallplanung, Verbau, Landbewirtschaftung (forstlich, landwirtschaftlich).
Das Massnahmenkonzept wird auf die Stufe Vorstudie beschränkt. So ist es noch möglich, die
gesamte Massnahmenpalette zu behandeln. Die Bearbeitung auf den Stufen Vorprojekt oder Detail-
projekt wird sich je nach Art der Massnahmen auf völlig unterschiedliche Fachgebiete aufteilen. Die
Stufen Vorprojekt und Detailprojekt sind zudem in vielen Belangen schon ausreichend geregelt.
Wichtigstes Ziel des Massnahmenkonzeptes im Bereich Naturgefahren ist die integrale, umfassende
Problemlösung. Einerseits wird damit den gesetzlichen Forderungen entsprochen, andererseits
entspricht dies auch einem sachgerechten Vorgehen.
4.6.2
Tabellarische Übersicht
räumlich Perimeter
für Bestandesaufnahmen, Prozessabklärung, Gefahrenabklärungen, Risikoermittlung,
Massnahmenkonzept
Risikoermittlung Definition einer geeigneten Form gemäss Beschreibung bei 4.5 «Risikoermittlung»
Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.
Die punktuelle Gefahrenabklärung weist keine eigenen Bausteine auf. Je nach konkreter Frage-
stellung werden die passenden Bausteine aus anderen Produkten zusammengestellt und so spezi-
fiziert, dass die verlangten Resultate in optimaler Weise erreicht werden. Da grundsätzlich aus
sämtlichen Produkten Bausteine verwendet werden können, stellen sich an die Erstellung eines
Pflichtenheftes resp. einer Ausschreibung noch höhere Anforderungen als bei den übrigen Produkten.
4.8.1 Eine Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation wird insbesondere bei Ereignissen durchgeführt,
Produktebeschrieb wenn:
Ursachenanalyse und
- besonders hohe Schäden entstanden Ereignisdokumentation
- Schutzbauwerke stark in Mitleidenschaft genommen oder
zerstört wurden
Sofort-
- die Untersuchung des Ereignisses wichtige Erkenntnisse zu massnahmen
liefern verspricht
- mögliche Folgen des Ereignisses von besonderem Interesse Bildflug
sind
- oder das Ereignis von überregionaler Bedeutung ist. Topographie
Die genauen Inhalte eines Projektes dieser Art können nicht zum
Ereignis-
Voraus festgelegt werden, sondern erfordern immer die Kenntnis dokumentation
der genauen Situation und Formulierung exakter Untersuchungs-
ziele. An einer Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation Schadenausmass
können unter Umständen sehr viele verschiedene Teams aus
Praxis und Forschung beteiligt sein.
Klima und
Vegetation
Ähnlich wie bei der punktuellen Gefahrenabklärung werden auch Erdwissenschaftl.
bei Ursachenanalysen und Ereignisdokumentationen Elemente Untersuchungen
aus verschiedensten Produkten selektiv ausgewählt. Diesbezüg-
Hydrologie
lich ist die Darstellung der punktuellen Gefahrenabklärung auch
für die Ursachenanalyse und Ereignisdokumentation gültig. Die
Spezifikation der Bausteine kann aber wesentliche Unterschiede Bauwerke und
aufweisen, indem Teilaspekte entweder wesentlich umfassender Verbauungen
oder stark in die Tiefe untersucht werden. Dies gilt beispielsweise Berechnungen &
für Bausteine wie Topographie, Ereignisdokumentation, Schaden- Modellierungen
ausmass, Klima und Vegetation, erdwissenschaftliche Unter-
suchungen, Hydrologie sowie Bauwerke und Verbauungen.
Frühwarnung und
Notfallplanung
Daneben existieren auch Bausteine, welche nur hier aufgeführt
werden, aber bei anderen Produkten ebenfalls vorkommen
können, dort jedoch nicht als Bausteine aufgefasst werden, z.B.
Sofortmassnahmen, Bildflug und Frühwarnung/Notfallplanung.
4.8.2
Tabellarische Übersicht
Die Darstellung der Resultate ist in allgemeiner Form unter 3.3 «Darstellung und Bericht» beschrieben.
Das Hauptziel der vorliegenden Kalkulationsgrundlagen ist es, die Transparenz zu gewährleisten.
Es soll aufgezeigt werden, welche Leistungen zur Erfüllung eines Auftrages erbracht werden
müssen, wie viel diese kosten und wie es zur Abschätzung des Aufwandes kommt. Die Kalkula-
tionsblätter sind zugunsten der Transparenz auf die wesentlichsten Einflussgrössen reduziert.
Die Einflussgrössen (mit Bewertung), die Teilleistungen sowie spezielle Bemerkungen sind direkt auf
den Kalkulationsblättern erläutert.
Die Teilarbeiten und -leistungen sowie die Herleitung des jeweiligen Aufwandes mit den Berechnungs-
formeln basieren auf dem Anforderungsprofil an die verschiedenen Projektbereiche und -phasen.
Treten in der Zukunft bezüglich dieser Anforderungen grössere Änderungen ein, drängt sich eine
Anpassung der Kalkulationsgrundlagen an die neuen Verhältnisse auf.
Aufgeführte Teilleistungen, die nicht erbracht werden müssen, sollen gestrichen bzw. deren Aufwand
mit Null überschrieben werden. Solche, deren Vorschlag des Aufwandes aufgrund der Berechnungs-
formel offensichtlich nicht mit den zu erwartenden Aufwänden übereinstimmt, können angepasst
werden. Leistungen, die notwendig, aber nicht aufgeführt sind, können z.B. unter «Spezielles» an-
gefügt werden.
Die Verwendung der vorliegenden Kalkulationsgrundlagen führt also auf keinen Fall zu einer Verein-
heitlichung der Honorare oder zu einer Ausschaltung der Konkurrenz.
Perimeterfläche PF Gesamte Fläche in 100 ha, z.B. 270 ha ergibt also den Wert 2.7
Anteil Wald WA Gesamte Waldfläche im Perimeter in 100 ha, z.B. 150 ha ergibt also den Wert 1.5
Spezielle Probleme P Gesamte Anzahl von speziellen Problemen (z.B. Bachläufe, Rutschgebiete, Felsbänder, Bahntrasses
usw.), die voraussichtlich von Bedeutung sind
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour,
in Std.
Strassenlänge L L entspricht dem grob abschätzbaren Total aller Varianten, die in der Vorstudie diskutiert werden.
1 <1 km
2 1 bis 3 km
3 3 bis 7 km
4 >7 km
Bemerkungen, Teilleistungen
Dieses Kalkulationsblatt ist vorderhand nur für eine Honorarschätzung verwendbar, da insbesondere
der Einbezug von dominierenden Drittinteressen Schwierigkeiten bereitet.
Die zurzeit eingesetzten Formeln ergeben Werte, die für die Festlegung eines Kostendaches ver-
wendet werden könnten.
Die stichwortartig definierten Teilarbeiten und -leistungen umfassen im Wesentlichen die Ansprüche,
die in den zurzeit geltenden Weisungen des Bundes gestellt werden. Sie werden hier deshalb nicht
weiter erläutert.
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/
können.
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 1)
Aufwand SIA in Fr. Perimeter- Anteil Anzahl Anfahrts- Strassen- Hang- Varianten- Eigentums- Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 fläche Wald spez. weg länge neigung studium verhält- interessen
(gerundet) mal Kol. 4, in 100 ha in 100 ha Probleme in Std. nisse
gerundet)
1–4 1–4 1–4 1–4 1–4
PF WA P T L H VS E D
1
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Perimeter festlegen C 2+(D+E)/2
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Perimeterfläche:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:
131
Blatt Nr. 2 Beschreibung der Einflussgrössen
Perimeterfläche PF Gesamte Fläche in 100 ha, z.B. 270 ha ergibt also den Wert 2.7
Anteil Wald WA Gesamte Waldfläche im Perimeter in 100 ha, 150 ha ergibt also z.B. den Wert 1.5
Spezielle Probleme P Gesamte Anzahl von speziellen Problemen (z.B. Bachläufe, Rutschgebiet, Felsbänder, Bahntrassen
usw.), die für das Vorprojekt voraussichtlich von Bedeutung sind.
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.
Bestockung B 0 keine
1 wenig
2 Wald, zumeist älter als Entwicklungsstufe BH1
3 viele Flächen Jungwuchs bis Stangenholz oder Plenterwald
Bemerkungen, Teilleistungen
Dieses Kalkulationsblatt ist vorderhand nur für eine Honorarschätzung verwendbar, da insbesondere
der Einbezug von dominierenden Drittinteressen Schwierigkeiten bereitet.
Die zurzeit eingesetzten Formeln ergeben Werte, die für die Festlegung eines Kostendaches
verwendet werden könnten.
Die Honorarschätzung für das Vorprojekt setzt voraus, dass die Vorstudie vom gleichen Ingenieur
erarbeitet wurde.
Die stichwortartig definierten Teilarbeiten und -leistungen umfassen im Wesentlichen die Ansprüche,
die in den zurzeit geltenden Weisungen des Bundes gestellt werden. Sie werden hier deshalb nicht
weiter erläutert.
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 2)
Aufwand SIA in Fr. Perimeter- Anteil Strassen- Anzahl Anfahrts- Hang- Besto- Eigentum Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 fläche Wald länge spez. weg neigung ckung interessen
(gerundet) mal Kol. 4, in 100 ha in 100 ha in km Probleme in Std.
gerundet)
0–3 0–3 1–4 1–4
PF WA L P T H B E D
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Perimeter festlegen C (D+E)/2
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Perimeterfläche:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:
133
Blatt Nr. 3 Beschreibung der Einflussgrössen
Strassenlänge L Entspricht der für die Offerte geschätzten, für die Abrechnung effektiv abgesteckten Weglänge in km.
L (wie auch PP) ist für die Offertstellung möglichst genau abzuschätzen. Die Abrechnung erfolgt
aufgrund des effektiven Wertes.
Anzahl Profilpunkte PP Für Offerte geschätzt, für Abrechnung effektiv verpflockte und erfasste Profilpunkte pro km. Die Oro-
graphie ist damit berücksichtigt. PP sollte immer >40/km sein, da sonst die Formeln schlecht werden.
Anzahl Wendeplatten WP Normalerweise ist diese Zahl bei der Offertstellung bekannt.
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.
Bestockung B 0 keine
1 wenig
2 Wald, zumeist älter als Entwicklungsstufe BH1
3 viele Flächen Jungwuchs bis Stangenholz oder Plenterwald
Baugrund, Geotechnik G 0 ganze Weglänge tragfähiger Untergrund, standfestes Material, keine Vernässungen
1 tragfähiger Untergrund, standfestes Material, örtliche Vernässungen
2 stellenweise wenig tragfähiger Untergrund, zerklüfteter, schiefriger, ungünstig geschichteter Fels,
Vernässungen
3 allgemein wenig tragfähiger Untergrund, zerklüfteter, schiefriger, ungünstig geschichteter Fels,
starke Vernässungen, tiefgründige Gleitschichten vermutet
Bemerkungen, Teilleistungen
Dieses Blatt ist zur Berechnung eines Pauschalhonorares geeignet. Die vorgesehene Absteckungs-
methode basiert auf den noch gültigen Projektvorschriften des Bundes und den SAFS-Merkblättern.
Die Einflussgrössen T, WP, H, B, G und V sollten in der Regel für die Rechnungstellung nicht geän-
dert werden, da sie bereits bei der Taxation bekannt sind. Das Kalkulationsblatt ist für Weglängen ab
ca. 300 m anwendbar.
Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«2. Anfahrt» Der Aufwand entspricht etwa dem Total des Aufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 3 bis 8)
dividiert durch 7 bis 8, d.h. etwa einer Retourfahrt pro Arbeitstag.
Teilarbeiten «9 bis 11» Es wird vorausgesetzt, dass die Ausarbeitung des Projektes mit EDV erfolgt. Der CAD-Aufwand ist
auf Stunden der Kategorie F (Zeichner) umgerechnet, um die Tarifanpassung zu gewährleisten.
«12. Anpassung Pläne» Ergänzungen auf die CAD-Heliographien (Waldränder, Bachläufe, Häuser und Hütten,
Weganschlüsse, bauliche Details, Felsverlauf etc.)
«18. Gehilfen» Ist nur auszufüllen, falls diese vom projektierenden Büro gestellt werden müssen. Der Aufwand
errechnet sich aufgrund des Gesamtaufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 3, 5, 6 und 7),
wobei für Absteckung und Querprofilaufnahme 2 Gehilfen, für Nulllinie und Nivellement 1 Gehilfe
vorgesehen sind. Der Anfahrtsweg ist im Aufwand einkalkuliert. Der Ansatz dieser Stunden ist im
Kalkulationsblatt nicht festgelegt.
«19. Spezielles» Ist vorgesehen für nicht über die Einflussgrössen erfasste Leistungen, wie z.B. Kletterfelspartien,
notwendiges Anseilen, andere wichtige Hindernisse, Probleme oder notwendige Besprechungen mit
Grundeigentümern, Landerwerbsplan, spezielle Bemessungen.
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BLATT Nr. 3 Honorarschätzung Gemeinde:
Abrechnung Projekt:
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 3)
Aufwand SIA in Fr. Länge Anzahl Anzahl Anfahrt/ Hang- Besto- Baugrund Vermes- Genauig-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 in km Profil- Wende- Anmarsch neigung ckung Geo- sungs- keit
(gerundet) mal Kol. 4, punkte platten in Std. technik details
gerundet) pro km
0–3 0–3 0–3 0–3 0–1
L PP WP T H B G V GN
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Vorbereitung C L*5
135
Blatt Nr. 4 Beschreibung der Einflussgrössen
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro zur Baustelle und retour in Std.
Baugrund, Geotechnik G 0 ganze Weglänge tragfähiger Untergrund, standfestes Material, keine Vernässungen
1 tragfähiger Untergrund, standfestes Material, örtliche Vernässungen
2 stellenweise wenig tragfähiger Untergrund, zerklüfteter, schiefriger, ungünstig geschichteter Fels,
Vernässungen
3 allgemein wenig tragfähiger Untergrund, zerklüfteter, schiefriger, ungünstig geschichteter Fels,
starke Vernässungen, tiefgründige Gleitschichten vermutet
Anzahl Unternehmer U 1 ein ausführender Unternehmer. Unterakkordanten (Begrüner u.Ä.) zählen nicht als separate
Unternehmer
2 zwei bis drei ausführende Unternehmer
3 drei bis vier ausführende Unternehmer
Bemerkungen, Teilleistungen
In diesem Kalkulationsblatt mitenthalten ist die Submission, die Arbeitsvergabe und der
Bauabschluss. Alle Einflussgrössen sind bei der Offertstellung bekannt (Detailprojekt, KV etc.).
Falls ein Pauschalhonorar vereinbart wird, sind in der Regel die Einflussgrössen für Taxation und
Abrechnung gleich zu lassen.
Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«7. Allgemeine Bauaufsicht» Überwachung von Terminen, Kosten, Krediten und Qualität
«8. Baustellenaufsicht» Umfasst sämtliche notwendigen Baustellenbesuche (Anweisungen, Absteckungen, Aufsicht, Kon-
trolle, Zwischenausmasse, Besprechungen etc.) mit Unternehmern, Bauherrschaft und Dritten. Der
Anfahrtsweg ist auf der Basis einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer auf der Baustelle von 2 Std.
einkalkuliert (1 Retourfahrt pro Besuch).
«13. Subventions- Eingabe von Kostenschätzungen und Belegsabrechnungen entsprechend dem Baufortschritt und
abrechnungen» den Vorschriften. Das Einholen von Original- und Zahlungsbelegen ist inbegriffen.
«15. Ausführungsplan» Normalerweise nur Situation mit eingezeichneten Kunstbauten, Entwässerungen, Schächten,
Leitungen etc.
Querprofile nur falls von speziellem Interesse (z.B. Kunstbauten auf Fels u.Ä.)
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 4)
Aufwand SIA in Fr. Projekt- Anfahrts- Kunst- Baugrund Hang- Anzahl Regie- Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 länge in km weg in Std. bauten Geotechnik neigung Unter- arbeiten interessen
(gerundet) mal Kol. 4, nehmer
gerundet)
0–3 0–3 0–3 1–3 0–3 1–4
L T K G H U R D
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Offertunterlagen D 6+K+2*G+H
137
Blatt Nr. 5 Beschreibung der Einflussgrössen
Perimeterfläche PF Gesamte Fläche des relevanten Einzugsgebietes, der Problemzone sowie des potentiell gefährdeten
Gebietes in 10 ha, z.B. 90 ha ergibt also den Wert 9.
Die Kostenschätzung geht davon aus, dass auf dieser Fläche Abklärungen vorgenommen werden
müssen.
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.
Eigentum E 1 1 Eigentümer
2 2–3 Eigentümer
3 mehr als 3 Eigentümer
Bemerkungen, Teilleistungen
Hier liegen zurzeit nur wenige direkte und auftragsbezogene Erfahrungen vor. Deshalb wird im
Moment eine Honorarschätzung für den Gesamtaufwand der beiden Projektphasen vorgelegt. Sie
decken die beiden wichtigsten Bereiche ab, die infolge des ähnlichen Anforderungs- und Leistungs-
profiles in je einem Kalkulationsblatt vereint werden können.
Die Einflussgrössen und Teilleistungen für Vorstudie und Vorprojekt sind vermischt.
Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«2. Grundlagen» Aufsuchen und Zusammenstellen der notwendigen Grundlagen (Anlass des Projektes, Klima, Gefah-
renkataster, Schneehöhen, Hydrologie, Archive usw.).
Die eingesetzte Formel ergibt einen Pauschalaufwand für einen «Normalfall», in dem weitgehend mit
bereits vorliegenden Grundlagen oder gutachtlichen Annahmen operiert werden kann. Er muss aber
unbedingt anhand des konkreten Projektes überprüft werden.
«8. Optimierung der Weiterbearbeitung des Variantenentscheides im Anschluss an die Vorstudie und Weiterbearbeitung
Lösungsvarianten» auf das Anforderungsniveau des Vorprojektes. Ist neu sehr schwierig abzugrenzen von der Detail-
projektierung, da der Kostenvoranschlag aus subventionstechnischen Gründen (Kreditentscheid
Bund auf Stufe Vorprojekt, entsprechend neuen Weisungen) bereits sehr genau sein muss.
In schwierigen Fällen ist der hier eingesetzte Aufwand wahrscheinlich ungenügend.
«9. Technische Grundlagen» Erarbeiten aller Grössen, die für die technische Seite der Realisierung des Projektes wesentlich und
für den Kostenvoranschlag ausschlaggebend sind (Werktypen, Ankertypen, Betoneinbau, Transport-
probleme u.a.m.).
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 5)
Aufwand SIA in Fr. Perimeter- Anfahrts- Anteil Orographie Geologie/ Eigentum Varianten- Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 fläche weg in Std. Gefahren- Baugrund studium interessen
(gerundet) mal Kol. 4, in 10 ha geb. an der
gerundet) Perimeter-Fl.
1–4 0–3 0–3 1–3 1–4 1–4
PF T A O G E VS D
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Perimeter festlegen C D+E+A
139
Blatt Nr. 6 Beschreibung der Einflussgrössen
Werklänge L Summe der Länge aller abzusteckenden Werke in 100 m (Lawineneverbauungen, Steinschlagnetzte,
Ablenkdämme etc.). Z.B. total 1500 m’ ergibt also 15.
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour,
in Std.
Verbauungsperimeter P 1 1–5 ha
2 6–20 ha
3 21–50 ha
4 >50 ha
Bezieht sich nur auf die Fläche, in der Massnahmen vorgesehen sind.
Hangneigung H 0 <70%
1 70–100%
2 >100%
Bemerkungen, Teilleistungen
Das Kalkulationsblatt bezieht sich auf verschiedene Bereiche innerhalb der Kategorie Schutzbauten,
die bezüglich des Anforderungs- und Leistungsprofiles so ähnlich sind, dass sie zusammengefasst
werden können.
Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«1. Vorbereitung» Beschaffung und Auswertung von Akten, Dokumenten, Literatur etc.
«2. Anfahrt/Anmarsch» Der Aufwand entspricht etwa dem Total des Aufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 3, 4, 6, 7, 8)
dividiert durch 7, d.h. etwa einem Retourweg pro Arbeitstag.
«4. Geländeaufnahme» Aufnahme von typischen Längen- und Querprofilen und Situationen
«5. Bemessung» Geht davon aus, dass hier keine sehr umfangreichen Abklärungen und Berechnungen notwendig
sind (Werkhöhen, Mauerstärken, Ankertiefen etc. pauschal festgelegt).
Beim Lawinenverbau speziell zu beachten sind die bestehenden Vorschriften und Richtlinien des
Bundes (Richtlinien BUWAL/EISLF 1990, Wahl des Ankermörtles, genehmigte Werktypen).
Sind spezielle, unübliche oder Einzelwerksweise-Berechnungen notwendig, ist der eingesetzte Auf-
wand ungenügend.
«6. Planung der Ausscheidung der Aufforstungsgebiete, Baumarten- und Standortwahl, Planung der Gleitschnee-
Aufforstungen» schutzmassnahmen, Begrünung etc.
«8. Begehungen/ Mit Auftraggeber, Behörden, zugezogenen Fachleuten. Ein unerwartetes Auftauchen von Dritt-
Besprechungen» interessen ist nicht vorgesehen.
«10. Karten und Pläne» Erstellung eines Karten- und Plansatzes gemäss kantonalen Anforderungen (evtl. Projektvorschriften
des Bundes)
«12. Gehilfen» Der Aufwand errechnet sich aufgrund des Gesamtaufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeit 4 und
7). Der Anfahrtsweg ab Büro ist im Aufwand einkalkuliert. Der Ansatz dieser Stunden ist nicht fest-
gelegt.
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Detailprojektierung Lawinen-, Steinschlag-, Taxation SIA LHO 104
Verwehungsverbau, Auffang- und Ablenkdämme Honorarschätzung Gemeinde:
BLATT Nr. 6 Abrechnung Projekt:
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 6)
Aufwand SIA in Fr. Werklänge Anfahrts- Verbau- Orographie Geologie/ Hang- Besto- Anzahl Bestehen-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 in 100 m weg in Std. ungs- Baugrund/ neigung ckung Verbau- de Ver-
(gerundet) mal Kol. 4, perimeter Boden ungs- bauungen
gerundet) arbeiten
1–4 0–3 0–3 0–2 0–3 1–4 0–1
L T P O G H B V BV
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Vorbereitung C 5+G+P
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Werklänge in m’:
Honorar pro m’: Datum: Ingenieurbüro:
141
Blatt Nr. 7 Beschreibung der Einflussgrössen
Perimeterfläche PF Gesamte Fläche des relevanten Einzugsgebietes, der Problemzone sowie des potentiell gefährdeten
Gebietes in 10 ha.
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.
Eigentum E 1 1 Eigentümer
2 2–3 Eigentümer
3 mehr als 3 Eigentümer
Bemerkungen, Teilleistungen
Hier liegen zurzeit nur wenige direkte und auftragsbezogene Erfahrungen vor. Deshalb wird im
Moment eine Honorarschätzung für den Gesamtaufwand der beiden Projektphasen vorgelegt. Sie
decken die beiden wichtigsten Bereiche ab, die infolge des ähnlichen Anforderungs- und Leistungs-
profiles in je einem Kalkulationsblatt vereint werden können.
Die Einflussgrössen und Teilleistungen für Vorstudie und Vorprojekt sind vermischt.
Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«2. Grundlagen» Aufsuchen und Zusammenstellen der notwendigen Grundlagen (Anlass des Projektes, Klima, Gefah-
renkataster, Hydrologie, Hochwasserabflüsse, Archive).
Die eingesetzte Formel ergibt einen Pauschalaufwand für einen «Normalfall», in dem weitgehend mit
bereits vorliegenden Grundlagen oder gutachtlichen Annahmen operiert werden kann. Er muss aber
unbedingt anhand des konkreten Projektes überprüft werden.
«7. Optimierung der Weiterbearbeitung des Variantenentscheides im Anschluss an die Vorstudie und Weiterbearbeitung
Lösungsvariante» auf das Anforderungsniveau des Vorprojektes. Ist neu sehr schwierig abzugrenzen von der Detailpro-
jektierung, da der Kostenvoranschlag aus subventionstechnischen Gründen (Kreditentscheid Bund
auf Stufe Vorprojekt) bereits sehr genau sein muss.
In schwierigen Fällen ist der hier eingesetzte Aufwand wahrscheinlich ungenügend.
«8. Technische Grundlagen» Erarbeiten aller Grössen, die für die technische Seite der Realisierung des Projektes wesentlich und
für den Kostenvoranschlag ausschlaggebend sind (Werktypen, Ankertypen, Betoneinbau, Transport-
probleme u.a.m.)
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 7)
Aufwand SIA in Fr. Perimeter- Anfahrts- Anteil Orographie Geologie/ Hydrologie Eigentum Varianten- Dritt-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 fläche weg in Std. Gefahren- Baugrund/ studium interessen
(gerundet) mal Kol. 4, in 10 ha geb. an der
gerundet) Perim.-Fl.
1–4 0–3 0–3 0–3 1–3 1–4 1–4
PF T A O G HY E VS D
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Perimeter festlegen C D+E+A
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Perimeterfläche ha:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:
143
Blatt Nr. 8 Beschreibung der Einflussgrössen
Werklänge oder -fläche L Summe der Länge aller abzusteckenden Werke in 10 m (Schwergewichtsmauern, Holzkästen etc.)
plus Summe der Flächen von flächenbezogenen Werken in Aren (Hangroste etc.). Z.B. total 150 m
Sperren und 5 Aren Hangrost ergeben also den Wert 20.
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.
Verbauungsperimeter P 1 1–5 ha
2 6–20 ha
3 21–50 ha
4 >50 ha
Bezieht sich nur auf die Fläche, in der Massnahmen vorgesehen sind.
Hangneigung H 0 <60%
1 60–85%
2 85–100%
3 >100%
Bemerkungen, Teilleistungen
Das Kalkulationsblatt bezieht sich auf zwei Bereiche innerhalb der Kategorie Schutzbauten, die
bezüglich des Anforderungs- und Leistungsprofiles so ähnlich sind, dass sie zusammengefasst wer-
den können (einfacher Bachverbau).
Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«1. Vorbereitung» Beschaffung und Auswertung von Akten, Dokumenten, Literatur etc.
«2. Anfahrt/Anmarsch» Der Aufwand entspricht etwa dem Total des Aufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 3, 4, 6, 7, 8)
dividiert durch 7, d.h. etwa einem Retourweg pro Arbeitstag.
«4. Geländeaufnahmen» Aufnahme von typischen Längen- und Querprofilen und Situationen
«5. Bemessung» Geht davon aus, dass hier keine sehr umfangreichen Abklärungen und Berechnungen notwendig
sind (Werkhöhen, Mauerstärken, Ankertiefen etc. pauschal festgelegt).
Der Aufwand für die Planung von armierten Betonkonstruktionen, für die individuelle Pläne (Armie-
rungs-, Schalungspläne etc.) ausgearbeitet werden müssen, ist in dieser Teilleistung nicht berück-
sichtigt. Er ist aufgrund anderer Grundlagen (z.B. Zeittarif oder LHO 103) zu berechnen und z.B.
unter «Spezielles» anzufügen.
«6. Planung der Aufforstung» Ausscheidung der Aufforstungsgebiete, Baumarten- und Standortwahl, Planung der Gleitschnee-
schutzmassnahmen, Begrünung etc.
«8. Begehungen/ Mit Auftraggeber, Behörden, zugezogenen Fachleuten. Ein unerwartetes Auftauchen von Dritt-
Besprechungen» interessenten ist nicht vorgesehen.
«10. Karten und Pläne» Erstellen eines Karten- und Plansatzes gemäss kantonalen Anforderungen (evtl. Projektvorschriften
des Bundes)
«12. Gehilfen» Der Aufwand errechnet sich aufgrund des Gesamtaufwandes für die Feldarbeiten (Teilarbeiten 4 und
7). Der Anfahrtsweg ab Büro ist im Aufwand einkalkuliert. Der Ansatz dieser Stunden ist im Kalkula-
tionsblatt nicht festgelegt.
144 Copyright © 2003 by SIA Zurich
Detailprojektierung Bach- und Rutschungssverbau Taxation SIA LHO 104
BLATT Nr. 8 Honorarschätzung Gemeinde:
Abrechnung Projekt:
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 8)
Aufwand SIA in Fr. Werklänge Anfahrts- Verbau- Orographie Geologie/ Hang- Anzahl Bestehen-
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 in 10 m weg in Std. ungsperi- Baugrund/ neigung Verbau- de Verbau-
(gerundet) mal Kol. 4, oder Aren meter ungsarten ungen
gerundet)
1–4 0–3 0–3 0–2 1–4 0–1
L T P O G H V BV
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Vorbereitung C 5+2*G+P
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Ausmass Werke: (m’ Aren):
Honorar pro m’ Aren: Datum: Ingenieurbüro:
145
Blatt Nr. 9 Beschreibung der Einflussgrössen
Werklänge oder -fläche L Summe der Länge aller abzusteckenden Werke in 10 m (Mauern, Sperren, Holzkästen etc.) plus
Summe der flächenbezogenen Werke in Aren (Hangroste etc.). Z.B. total 150 m Sperren und 5 Aren
Hangroste ergeben also den Wert 20.
Anfahrtsweg T Entspricht der Fahrzeit (Auto) vom Büro in das Projektgebiet plus mittlerer Anmarschweg, retour, in Std.
Anzahl Unternehmer U 1 ein ausführender Unternehmer. Unterakkordanten zählen nicht als separate Unternehmer
2 zwei bis drei ausführende Unternehmer
3 drei bis vier ausführende Unternehmer
Drittinteressen D 1 keine
2 wenige Drittinteressen
3 viele Drittinteressen
4 viele und mit speziellen Begehnungen verbundene Drittinteressen wie Naturschutz, Alpbewirt-
schaftung, Tourismus, schwierige Grundeigentümer usw.
Bemerkungen, Teilleistungen
In diesem Kalkulationsblatt mitenthalten ist die Submission, die Arbeitsvergabe und der
Bauabschluss. Die Definition der einzelnen Teilarbeiten und -leistungen ist analog zum Blatt 4, Bau-
leitung Wegprojekte. Die Einflussgrössen und Formeln für die Berechnung des Aufwandes weichen
jedoch stark von jenem Kalkulationsblatt ab.
Die folgenden Teilarbeiten und -leistungen sind durch die Stichworte nicht klar genug definiert:
«3. Offertprüfung, Vergabe» Inklusive Bereitstellung der Entscheidungsunterlagen (Offertvergleich), Vergabesitzung und Benach-
richtigung aller Unternehmer.
«7. Baustellenaufsicht» Umfasst sämtliche notwendigen Baustellenbesuche (Anweisungen, Absteckungen, Aufsicht, Kon-
trolle, Zwischenausmasse, Besprechungen etc.) mit Unternehmern, Bauherrschaft und Dritten. Der
Anfahrts-/Anmarschweg ist auf der Basis einer durchschnittlichen Aufenthaltsdauer auf der Baustelle
von 2 Std. einkalkuliert (1 Retourweg pro Besuch). Verminderungen dieses Aufwandes sind möglich
durch kombinierte Besuche von gleichzeitig laufenden Baustellen.
«12. Subventions- Eingabe von Kostenschätzungen und Belegsabrechnungen entsprechend dem Baufortschritt und
abrechnungen» den Vorschriften. Das Einholen von Original- und Zahlungsbelegen ist inbegriffen.
«14. Ausführungsplan» Normalerweise nur Situation mit eingezeichneten Werken und wichtigen Detailinformationen.
Querschnitte nur falls von speziellem Interesse (z.B. Felsverlauf u.Ä.)
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 9)
Aufwand SIA in Fr. Werklänge Anfahrtsweg Baugrund Anzahl Anzahl Regiearbeiten Drittinteressen
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 oder Fläche in Std. Geotechnik Verbauarten Unternehmer
(gerundet) mal Kol. 4, in 10 m
gerundet) oder Aren
0–3 1–4 1–3 0–3 1–4
L T G V U R D
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Offertunterlagen D 5+2*G
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Projektlänge m’:
Honorar pro m’: Datum: Ingenieurbüro:
147
Blatt Nr. 10 Beschreibung der Einflussgrössen
Fläche F Gesamte zu behandelnde Fläche in 100 ha, z.B. 270 ha ergibt also den Wert 2.7
Bemerkungen, Teilleistungen
Bei der Verwendung des Kalkulationsblattes ist besonders zu beachten, welche der Teilleistungen
Gegenstand des Auftrages sind.
Nicht enthalten ist der Aufwand für die photogrammetrische Auswertung. Kalkulationsgrundlagen
hierzu existieren in der Honorarordnung für photogrammetrische Arbeiten, Gruppe der Freierwer-
benden des Schweizerischen Vereines für Vermessung und Kulturtechnik.
Die aufgeführten Teilarbeiten und -leistungen sind wie folgt zu definieren:
«1. Vorarbeiten» Beschaffung von Grundlagen wie Luftbilder, Kartengrundlagen, Perimeterabgrenzungen etc., die
Erstellung der Flugübersicht sowie Absprachen mit Projektpartnern.
«2. Bestandes- Ritzen der Bestandesgrenzen nach den Kriterien Entwicklungsstufe, Deckungsgrad, Nadel-Laub-
ausscheidung» holz-Mischung. Schadenmuster (Schadenkartierung).
«4. Interpretationsschlüssel»Vergleich zwischen Luftbild- und Feldbeurteilung. Der Anfahrtsweg (wie auch für Teilleistung «6.
Verifikation») ist in der Aufwandberechnung nicht berücksichtigt. Da dieser z.T. sehr lange sein kann,
muss eine Regelung separat mit dem Auftraggeber ausgehandelt werden.
«5. Interpretation» Entwicklungsstufe, Deckungsgrad, Nadel- und Laubholzanteil, Schadenkategorie.
«6. Verifikation» Auf ca. 10% der Fläche im Feld, inkl. Nachinterpretation und Bereinigung der Pläne.
Der Anfahrtsweg ist in der Aufwandberechnung nicht berücksichtigt.
«7. Flächenermittlung» Einmaliges Umfahren der Flächen mit Planimeter
«9. Dateneingabe» Erfasste Merkmale: Bestandesnummer, Entwicklungsstufe, Deckungsgrad, Nadel- und Laubholz-
anteil, Schadenkategorie, Flächenmass, Bemerkungen
«10. Datenauswertung» Anfertigen der Bestandeslisten und gesamthafte Auswertung der erfassten Merkmale
«11. Bericht» Standardbericht, Zusammenstellung der verwendeten Grundlagen und Ergebnisse, inkl. kurze Inter-
pretation bei Schadenkartierung
Mit den grau unterlegten Bereichen wird angezeigt, welche Felder ausgefüllt werden müssen/können.
148 Copyright © 2003 by SIA Zurich
Luftbildkartierung (ohne GIS) Taxation SIA LHO 104
BLATT Nr. 10 Honorarschätzung Gemeinde:
Abrechnung Projekt:
Teilarbeiten, -leistungen Total Kat. Fr./ Std. Betrag Definition der Einflussgrössen (siehe Beschreibung Nr. 10)
Aufwand SIA in Fr. Fläche in Kartie- Topo- Lage der Bild- Forst- Wald- Durch- Pläne Mass- Zusätzl.
in Std. (A–G) (Kol. 5 = Kol. 2 100 ha rungs- graphie Luft- material liche vertei- schnittl. stab Merkm.
(gerundet) mal Kol. 4, art linien Verhält- lung Best.-Gr.
gerundet) nisse
0–1 0–3 0–1 0–2 0–3 0–3 0–3 0–1 0–1 0–3
F KA T LL B FV WV DB P MS ZM
Kolonne 1 Kol. 2 Kol. 3 Kol. 4 Kol. 5 Formel zur Berechnung der Kolonne 2 Bemerkungen
1. Vorarbeiten C 5+F/2
Total * = Multiplikaton
Informative Kennzahlen: Perimeterfläche in ha:
Honorar pro ha: Datum: Ingenieurbüro:
149
Mitglieder der Kommission SIA 104 für die Leistungen
und Honorare der Forstingenieure und Forstingenieurinnen:
Präsident Stefan Walther, Dipl. Forst. Ing. ETH/SIA Brig-Glis
Sie ersetzt die Empfehlung SIA 104 vom Dezember 1994 sowie die Empfehlung SIA V104/2-5
vom Juni 1999.