Sie sind auf Seite 1von 9

Sprache in der Politik

Einflussfaktoren politischer Kommunikation


Öffentlichkeit und Massenmedialität:
- Aussagen der Politik sind mehrfach adressiert, sie richten sich nicht nur an
den direkten Gesprächspartner, sondern indirekt auch an die breite
Öffentlichkeit, wodurch sie zudem meist inszeniert sind

Gruppenbezogenheit und Repräsentanz


- Sprache in der Politik steht im Wettbewerb mit dem politischen Gegner,
wodurch es immer eine positiv bewertete, eigene Gruppe und eine
abgewertete ,,Fremdgruppe" gibt
- die Maxime der Wahrheit steht oft in Konflikt mit strategischen
Überlegungen (z.B. Wahlversprechen)
Diskursvernetzung:
- politische Sprache ist immer eingebettet in vorangegangene Diskussionen
bzw. mögliche, folgende politische Handlungen
Konflikte um die Wortbedeutung:

- politische Sprache nutzt oft ideologisch aufgeladene


Schlagwörter, um deren Bedeutungshoheit gestritten wird,
- Dabei entstehen Bedeutungs- und Bezeichnungskonkurrenz
Bezeichnungskonkurrenz
Themen werden mit auf- oder abwertenden Begriffen bezeichnet:
• z.B. ,,Einsatz" vs. ,,Krieg„, ,,Impfpflicht" vs. ,,Zwangsimpfung"
Bedeutungskonkurrenz
• - um die Bedeutung eines Wortes wird gestritten
Quelle:
• Zur Vertiefung der vorgenannten Folien:
https://www.bpb.de/politik/grundfragen/sprache-und-
politik/42678/einstieg
Merkmale des Populismus (gemäß ZDF Info Doku, 2018)
• Selbstdarstellung der Redner als „Stimme des Volkes“
• Wiederholung von einfachen Botschaften
• Hervorrufen von Angst; Abwertung von „Fremdem“
• Aufmerksamkeit generieren durch Provokationen und Tabubrüche
• Wissenschaftsfeindlichkeit und Offenheit gegenüber
Verschwörungstheorien
• Gezielte Verbreitung und Wiederholung von Falschinformationen
• Inszenierung von Führerfiguren und Feindbildern
Merkmale populistisch geprägter Sprache:
Emotionalität
Vermehrte Nutzung von Adjektiven und Verben im Allgemeinen und die Bildhaftigkeit der
verwendeten Adjektive und Verben im Besonderen; häufige Verwendung von Übertreibungen
und Dramatisierungen

Stark plakative Sprache


Oft Überfrachtung mit rhetorischen Mitteln, Verwendung von Phraseologien, Umgangssprache,
kurzen Sätzen und nur wenig komplexer Sprache, Schlüsselwörtern und Übertreibungen

Direkte Ansprache und starke Einbindung des Publikums

Vermehrte Nutzung negativer Frames


ZIEL: bestimmte Inhalte sollen als ausschlaggebend hervorgehoben werden

Tendenz zum informellen Sprachgebrauch


Erzeugung von Publikumsnähe
Frames (der oder das Frame)
= ausgewählte Eigenschaften
oder Perspektiven eines Themas,
das ins Auge springt
Populismus: Ansätze zur Begriffsbestimmung
… als abwertende Fremdbeschreibung des politischen Gegners und polemisches
Instrument im Meinungskampf (Veith SELK)

… als rhetorische Taktik zur Täuschung der Öffentlichkeit (Paul SCHREYER)

… als hypertropher Sprachgebrauch, der einen antipluralistischen Alleinvertretungsanspruch


sowie sprachliche Distanzmarkierungen deutlich macht (Thomas HOFFMANN)

… als Strömung, der oberflächlich ein radikal demokratisches Selbstverständnis zugrunde


liegt: das Volk als der absolute Souverän (Anton PELINKA)

polemisch:scharf, unsachlich
die Taktik: planmäßiges Vorgehen oder Verhalten
hypertroph: übersteigert, überzogen, übermäßig
antipluralistisch: andere/ differenzierte Meinungen ignorierend
der Souverän: Inhaber einer Staatsgewalt

Das könnte Ihnen auch gefallen