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DIE FARBEN IN DER DEUTSCHEN LITERATUR: NOVALIS

Novalis wurde im Jahr 1772 in Sachsen geboren und er


starb an Tuberkulose im Jahr 1801. Sein richtiger Name
war Friedrich von Heidenberg und er lernt im Gymnasium
und dann studiert er Jura. Er hatte eine melancholische
Persönlichkeit, weil er zwei tragischen Erfahrungen erlebt.
Im Jahr 1795 verlobte er sich mit Sophie von Kühn, aber
im Jahr 1797 starb sie an Tuberkulose. Nach einiger
Wochen starb auch sein Bruder Erasmus. Diese zwei
tragische Erfahrungen hat sein Leben und seine Literatur
beeinflusst. Als Dichter wollte Novalis durch die Phantasie
die Welt romantisieren. Er schrieb im Jahr 1797 “Hymnen
an die Nacht” und im Jahr 1799 schrieb er “Heinrich
von Ofterdingen. ”

Die literarische Bewegung:

Die Romantik ist eine kulturelle und literarische


Bewegung, die sich gegen Ende des 18. Jahrhunderts von
1797 bis 1830 entwickelte. Die historische Ereignisse
dieser Zeit waren: die Französische Revolution, die
Napoleonischen Kriege, die Heilige Allianz, den Wiener
Kongress und die Restauration Metternichs. Die
Romantik war mit dem Sturm und Drang Bewegung
beeinflusst. Sie hatten die selbe Themen. Sie waren gegen
den Rationalismus der Aufklärung und sie proklamierte
die Wichtigkeit der Gefühl, der Fantasie und der
Kreativität. Die wichtigsten Vertreter der Romantik
waren: Novalis, Tieck, die Bruder Schlegel, die Bruder
Grimm, Brentano und Armin. Mit dem Wort Romantik
bezieht man sich auf Motive wie zum Beispiel das
Wunderbare, das Irrationale, das Exotische, das Interesse an der Natur und die Vorliebe für
ferne Länder. Die Schlüsselworten der Romantik waren: die Sehnsucht, die Nostalgie und
die romantische Ironie. Es gibt einen Unterschied zwischen Sehnsucht und Nostalgie. Die
Sehnsucht ist der Wunsch nach etwas unerreichbaren und unbekannten. Die Nostalgie ist
der Wunsch nach etwas bekannten und schon erlebt. Wir finden die romantische Ironie,
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wenn die Romantiker die Welt nicht akzeptieren und deshalb schaffen sie eine
phantastische Welt, durch die Phantasie. Die Romantiker dachten , dass die Welt eine
Illusion ist. Wenn der Leser davon überzeugt ist, dass die Welt wahr ist, zerstört der Autor
diese Phantastische Welt. Schlegel war der wahre Theoretiker der Romantik und er
definierte die romantische Poesie als progressiv und universal. Progressiv, weil die Poesie
nach dem unendlichen und nach der Vollkommenheit strebt. Universal, weil alle
Kunstformen wie zum Beispiel Prosa, Musik, Theater in sich vereinigen soll.

Auszug “Heinrich von Ofterdingen:”


“Er fand sich auf einem weichen Rasen am Rande einer Quelle, die in die Luft hinausquoll und
sich darin zu verzehren schien. Dunkelblaue Felsen mit bunten Adern erhoben sich in einiger
Entfernung; das Tageslicht, das ihn umgab, war heller und milder als das gewöhnliche, der
Himmel war schwarzblau und völlig rein. Was ihn aber mit voller Macht anzog, war eine hohe,
lichtblaue Blume, die zunächst an der Quelle stand und ihn mit ihren breiten, glänzenden Blättern
berührte. Rund um sie her standen unzählige Blumen von allen Farben, und der köstlichste Geruch
erfüllte die Luft. Er sah nichts als die blaue Blume und betrachtete sie lange mit unnennbarer
Zärtlichkeit. Endlich wollte er sich ihr nähern, als sie auf einmal sich zu bewegen und zu verändern
anfing; die Blätter wurden glänzender und schmiegten sich an den wachsenden Stengel, die
Blume neigte sich nach ihm zu, und die Blütenblätter zeigten einen blauen, ausgebreiteten Kragen, in
welchem ein zartes Gesicht schwebte. Sein süßes Staunen wuchs mit der sonderbaren
Verwandlung, als ihn plötzlich die Stimme seiner Mutter weckte und er sich in der elterlichen
Stube fand, die schon die Morgensonne Vergoldete. Er war zu entzückt, um unwillig über diese
Störung zu sein; vielmehr bot er seiner Mutter freundlich guten Morgen und erwiderte ihre herzliche
Umarmung”

Kommentar:

Das ist ein Bildungsroman, weil der Protagonist durch seine Erfahrungen seinem reifen
Prozess erreicht. Heinrich von Ofterdingen ist ein unvollendeter Roman, den im Jahr 1799
Novalis schrieb. Der Protagonist ist Heinrich und dieser Roman ist die Initiation Heinrichs
zur Poesie.
Am Anfang haben wir ein Traum. Heinrich trifft einen Fremde und er erzählt ihm von
fernen Länder und auch von einer blauen Blume. Einer Nacht schläft der Junge Heinrich,
in seinem Haus ein und er hat einen Traum über diese Blume. Der Protagonist sitzt auf
einen Rasen und er beschreibt die Naturlandschaften. Etwas erweckt seine
Aufmerksamkeit: die blaue Blume. Er sieht diese Blume neben einer Quelle und diese
Blume war dunkelblauen, glänzend und faszinierend.
Der Protagonist kann die Blume nicht erreichen, weil das nur ein Traum und eine Illusion
ist. Außerdem kann Heinrich diese Blume nicht erreichen, weil jemand (die Mutter)
oder etwas ihn zur Realität und zu seiner Gesellschaft erwacht. Das wird als
romantische Ironie interpretiert.

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Die blaue Blume”

“Ich suche die blaue Blume,


Ich suche und finde sie nie,
Mir träumt, dass in der Blume
Mein gutes Glück mir blüh.”

Kommentar:
Die „blaue Blume" in der deutschen Romantik wird oft als Symbol der Sehnsucht
und der Unendlichkeit oder auch als Symbol der Liebe interpretiert. Für Novalis
repräsentiert sie die Sehnsucht nach der Einheit von Realität und Traumwelt,
Möglichem und Mystik, Rationalität und Gefühlen durch natürliche Bilder. Es ist der
Wunsch, die Liebe und das Streben nach etwas unerreichbaren. In „Heinrich von
Ofterdingen" steht die blaue Blume für ein glückliches Moment als Konsequenz von
Empfindungen, in denen alle Sinne vermischt sind.
Für Eichendorff ist die „blaue Blume" ein Symbol für das „gute Glück", das heißt ein
Lebenszustand in Glück und Zufriedenheit. Das Wort "Glück" steht hier also im Sinne
von „Schicksal“. Das Gegenteil dazu stellte das „böse Glück" dar.

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