Sie sind auf Seite 1von 4

Merkblatt zur vorzeitigen Erteilung einer Fahrerlaubnis der Klasse B

Ausnahmegenehmigung vom Mindestalter

 Allgemeines
Nach den gesetzlichen Vorgaben beträgt das Mindestalter für die Erteilung der Fahrerlaubnis
der Klasse B 18 Jahre. Von den Mindestaltersvorschriften kann die Verwaltungsbehörde auf
Antrag Ausnahmen genehmigen. Auf die Ausnahmegenehmigung besteht jedoch kein
Rechtsanspruch.
Bei der Erteilung von Ausnahmen für Kraftfahrzeugführer tragen die Fahrerlaubnisbehörden
ein hohes Maß an Verantwortung. Den Anliegen der Antragsteller stehen die Interessen der
Verkehrssicherheit gegenüber. Bei der Prüfung von Anträgen auf Ausnahmen vom
Mindestalter muss immer berücksichtigt werden, dass die Gruppe der jungen Fahranfänger
weit überdurchschnittlich an Verkehrsunfällen beteiligt ist, weil sie aufgrund eines allgemein
sehr risikoträchtigen, altersspezifischen "Erprobungsverhaltens" nachweisbar schneller fährt
als andere Personengruppen, was zusammen mit einem noch unterentwickelten
Gefahrenbewusstsein und nicht ausreichender Fahrzeugbeherrschung häufig zu schweren
Unfällen führen kann. Das Bayerische Staatsministerium des Inneren hat die
Fahrerlaubnisbehörden daher angewiesen, im Interesse der Verkehrssicherheit einen
strengen Maßstab anzulegen.

 Vorzeitige Erteilung der Klasse B (PKW)


Folgende Voraussetzungen müssen vom Antragsteller erfüllt werden, um eine
Ausnahmegenehmigung vom Mindestalter zu erhalten:

1. Mindestalter Erteilung: 17 1/2 Jahre für die Klasse B


17 ¼ ab Erteilung bF 17 (frühestens)!
2. Datum der Antragstellung: Ab Vollendung des 17. Lebensjahres
3. Nachweis Fahrpraxis Ab Erteilung der Fahrerlaubnis der Klasse B im Rahmen
begleitetes Fahren ab 17 ist eine 3-monatige Fahrpraxis
nötig
4. Mindestentfernung für Zwischen Wohnort und Arbeits-/Ausbildungsplatz
Fahrerlaubnis der Klasse B mindestens 5 km
5. keine zumutbare öffentliche Die öffentliche Verkehrsverbindung zum Arbeits-
Verkehrsverbindung /Ausbildungsplatz ist nicht zumutbar bzw. Unterstützung der
elterlichen Betriebes ist unabdingbar!
6. bestandene medizinisch- Nach Genehmigung der Behörde ist die Vorlage der MPU (im
psychologische Untersuchung Gesamtergebnis positiv) nötig, um von der Ausnahme
(MPU) Gebrauch machen zu dürfen!

Zu 1.:
Ausnahmen vom Mindestalter für die Fahrerlaubnis der Klasse B sind nur in wirklichen Härtefällen
und in der Regel erst ab dem Alter von 17 ½ Jahren möglich, d.h. die Benutzung eines
Personenkraftwagens muss unabweisbar notwendig sein, z.B. um die Ausbildungsstätte zu erreichen.

Zu 3.:
Falls ein Führerscheinbewerber die Möglichkeit des begleitenden Fahrens in Anspruch nimmt, kann
bei Vorliegen der genannten Voraussetzungen bereits nach einer Fahrpraxis von drei Monaten die
Ausnahmegenehmigung vom Mindestalter also frühestens mit 17 ¼ Jahren erteilt werden. Darüber
hinausgehende Regelungen sind nur bei Behinderten und in besonders gelagerten Fällen möglich,
wobei die Erreichung des 17. Lebensjahres Grundvoraussetzung ist.

Zu 4 und 5.:
-eine Gesamtwartezeit bei öffentlichen Verkehrsmitteln von 2 Stunden täglich ist zumutbar.
In jedem Einzelfall muss das Landratsamt eingehend prüfen, ob zumutbare öffentliche
Verkehrsverbindungen zwischen Wohnort und Ausbildungsort bestehen, Beförderungen durch
Familienangehörige möglich sind oder die Beförderung anderweitig sichergestellt werden kann, wobei
auch gewisse Erschwernisse in Kauf genommen werden müssen, oder ob eventuell eine
vorübergehende Wohnsitznahme am Ausbildungsort zugemutet werden kann. Auch eine mögliche
Mitfahrgelegenheit oder die Tatsache, ob die Wegstrecke mit einem Zweirad zurückgelegt werden
kann, sind von Bedeutung, wobei bei einer Zweiradstrecke eine Entfernung zur Arbeitsstelle oder zur
nächsten Haltestelle von drei Kilometern grundsätzlich als zumutbar betrachtet werden kann.

Eine Ausnahmegenehmigung kann nur für die Berufsausbildung erteilt werden und nicht für den
Besuch einer weiterführenden Schule, da hier die Sachaufwandsträger für eine zumutbare
Beförderung sorgen müssen. Eventuelle Wartezeiten oder lange Zwischenzeiten zwischen einzelnen
Unterrichtsstunden sind zumutbar, da die Schulen verpflichtet sind, Räume für die Erledigung der
Schularbeiten zur Verfügung zu stellen. Der Schüler erspart sich dafür die Zeit für Schularbeiten zu
Hause

Für die Unterstützung von elterlichen Betrieben ist ein Nachweis zu führen wie viele Beschäftigte
tätig sind und warum die Unterstützung von Sohn/Tochter unabdingbar ist!? Ferner wird maximal eine
Umkreisbeschränkung von max. 25 km für betriebliche Fahrten gewährt. Es ist außerdem anzugeben
an welchen Wochentagen und in welcher Zeit die Unterstützung nötig ist (z. B. Mo – Fr in der Zeit
von 07.00 Uhr bis 16.00 Uhr).

Zu 6.:
Liegen alle Voraussetzungen für eine Ausnahmeregelung vor, muss in jedem Fall auf eigene Kosten
eine medizinisch-psychologische Eignungsbegutachtung durchgeführt werden. Bei dieser
Untersuchung wird geprüft, ob die/der Antragsteller/in bereits einen Entwicklungsstand und die Reife
erreicht hat, die das sichere Führen eines Kraftfahrzeuges gewährleisten.

Hinweis:
Die Ausnahmegenehmigung wird nur für Fahrten zur Hauptstelle erteilt (Stelle, an der „gewöhnlich“
die Ausbildung absolviert wird, Betrieb muss Fahrten zu den Ausbildungsstellen selbst ermöglichen
können). Eine Ausnahmegenehmigung zu verschiedenen Ausbildungsstellen (z.B. Bankfilialen,
Baustellen, Bäckereifilialen) kommt nicht in Betracht

Im Antrag geben Sie bitte an:


-Eine ausführliche Begründung, weshalb eine vorzeitige Fahrerlaubnis benötigt wird und worin ihrer
Auffassung nach der besondere Vorteil besteht, der in ihrem Fall eine Ausnahme rechtfertigt, die von
den üblichen Gegebenheiten anderer erheblich abweicht.

-Welche Entfernung zwischen Ihrem Wohnort und Ihrem Arbeitsplatz liegt.


-Wie Sie bisher ihren Arbeits-/ Ausbildungsplatz bzw. Schule erreicht haben.

Mitfahrgelegenheit über die Online-Mitfahrzentrale www.new.mifaz.de oder www.mifaz.de


prüfen!

Bitte fügen Sie dem Antrag eine Bestätigung vom Arbeitgeber bei:

-dass und wie lange bereits ein Arbeitsverhältnis besteht (Kopie Lehrvertrag)
-über die tägliche Arbeitszeit (Uhrzeit von ________ bis ________).
-ob eine Mitfahrgelegenheit im Betrieb besteht bzw. bekannt ist.
-ob eine Übernachtungsmöglichkeit vom Betrieb zur Verfügung gestellt werden kann.

Gebühren:
Für die Genehmigung bzw. die Ablehnung des Antrages zur Ausnahme vom Mindestalter wird eine
Gebühr von derzeit 75 Euro + Auslagen in Höhe von 8 Euro für Ausnahme-Urkunde erhoben.

Für die MPU fallen derzeit Kosten in Höhe von ca. 300,00 Euro an! (Stand: 01/2020)
Antrag auf Erteilung einer Ausnahmegenehmigung vom
vorgeschriebenen Mindestalter gem. § 74 FeV
(z.B. alleiniges Fahren zur Ausbildungsstelle)
Datum:

Telefon-Durchwahl Zimmer
Landratsamt 09602 / 79 3322 A bis J A109
Führerscheinstelle
Stadtplatz 36 09602 / 79 3323 N bis T
92660 Neustadt a.d Waldnaab 09602 / 79 3324 K bis M, U bis Z

Fax :: 09602 // 79 3355

E-Mail: fuehrerscheinstelle@neustadt.de

Im Falle der Genehmigung kann von der Ausnahme Klasse B erst Gebrauch gemacht
werden nach 3-monatiger Fahrpraxis begleitetes Fahren (bF 17)!

Die Gebühr für die Genehmigung oder Ablehnung beträgt:


75€ + 8€ Ausnahmeurkunde
× Antragsteller, Vater
(Name, Vorname)

× Antragsteller, Mutter
(Name, Vorname)

× tagsüber erreichbar
(Telefon-Nr. / E-Mail-Adresse )
× Fahrerlaubnisbewerber
(Name, Vorname)

× Geburtstag, Ort

× Anschrift
(Straße, Haus-Nr., PLZ, Wohnort)

Begründung des Antrages (siehe ggf. Erläuterungen auf Beiblatt):

Anlagen:
Bestätigung des Arbeitsgebers
Bestätigung der Arbeitszeiten
Angaben bzw. Fahrzeiten mit öffentlichen Verkehrsmitteln

Die Richtigkeit der vorstehenden Angaben wird versichert.


Ort,
Datum:
Unterschrift des Vaters Unterschrift der Mutter
Name, Vorname, Geburtsname: Geb.-Datum und Geb.-Ort:

Anschrift (PLZ, Ort, Straße, Hausnummer):

Landratsamt Neustadt a.d.Waldnaab Einverständniserklärung


-Führerscheinstelle-
Stadtplatz 36 Bitte diese Einverständniserklärung ausgefüllt und
unterschrieben
92660 Neustadt a.d.Waldnaab baldmöglichst !
an die Verwaltungsbehörde zurücksenden!

Begutachtung gemäß den Richtlinien für die Prüfung der körperlichen und geistigen Eignung von Fahrerlaubnisbe-
werbern und -inhabern (Eignungsrichtlinien)

Ich bin darüber informiert, dass die Verwaltungsbehörde zur Klärung von Zweifeln an meiner Eignung zum Führen von Kraft-
fahrzeugen bzw. falls eine geforderte Eignung bestätigt werden soll, von mir die Vorlage eines Gutachtens verlangen kann.

Mit der Durchführung dieser Begutachtung erkläre ich mich einverstanden und beauftrage hiermit durch meine Unterschrift die
Verwaltungsbehörde, diese Untersuchung zu veranlassen.

Die Begutachtung hat zu erfolgen durch

 eine Begutachtungsstelle für Fahreignung (z.B. TÜV MPI, DEKRA oder andere) / (Name und adresse unbedingt angeben!)
TÜV-Life Service GmbH, Schillerstr. 13, 92637 Weiden i.d.Opf.

Oder andere amtlich anerkannte Begutachtungsstelle (TÜV-MPI, DEKRA, etc.) wie unten angegeben!
Oben aufgeführte Stelle ist zu streichen!

Die Kosten der Begutachtung werden von mir getragen.

Einer Übersendung der für die Begutachtung erforderlichen Verwaltungsvorgänge an die entsprechende Begutachtungsstelle
stimme ich zu.

Es ist mir bekannt, daß die Verwaltungsbehörde bei mir die Nichteignung als erwiesen ansehen und deshalb die Fahrerlaubnis
entziehen bzw. versagen muß, wenn ich mich der Begutachtung ohne zwingenden Grund nicht unterziehe oder die zur Vorlage
des Gutachtens gestellte Frist schuldhaft nicht einhalte.

Ort; Datum

Unterschrift

Das könnte Ihnen auch gefallen