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Fichte und Schelling: Der Idealismus in der Diskussion - Zur Geschicht... https://books.openedition.

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Fichte und Schelling: Der Idealismus in der Diskussion | Jean-
Christophe Goddard, Marc Maesschalck, Pierre Buhlmann, et al.

Zur Geschichte und


Ausstrahlung der
Fichte-Gesamtausgabe
Erich Fuchs
Texte intégral
1 Von den Organisatoren dieser Tagung bin ich gebeten worden, meinen
Bericht, ☝� den ich im März d.J. in München gegeben habe, auch hier in
Brüssel
Ce site – cookies
utilise des wenn etauch etwas verändert auf diesen Anlaß hin – auch
vous donne le contrôle
diesem Auditorium sur anzubieten.
ceux que vous souhaitez
activer
I. 1814–1945
✓ Tout accepter
2 Die erste Änderung betrifft die Schilderung der Editionslage seit Fichtes
Tod. Vor
✗ Tout den hier versammelten Kennern genügt es, kurz auf die
refuser
letztlich gescheiterten Versuche von Frau Marie Johanne Fichte und
Personnaliser
Sohn Immanuel Hermann zu verweisen, bei J. F. Cotta eine erste
Politique
Ausgabede confidentialité
„Sämtlicher Schriften“ herauszubringen.1 Urheberrechtliche
Schwierigkeiten waren dafür verantwortlich, daß nur drei

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Einzelveröffentlichungen erschienen.2
1820 erschien die „Staatslehre“ bei Reimer in Berlin, 1824 in Leipzig die
zweite Auflage der „Reden an die deutsche Nation“3.
3 Sechs Jahre später veröffentlichte I. H. Fichte die erste Biographie
seines Vaters: „Johann Gottlieb Fichte’s Leben und litterarischer
Briefwechsel“, 2 Bände.4 Im selben Jahr wollte er an die Biographie
sofort die drei Bände der „Nachgelassenen Werke“ anschließen. Hier
kamen „die großen politischen Ereignisse des Jahres 1830, und die
daraus entstehende Unsicherheit für alle literarischen
Unternehmungen“ (SW IX, S. VI) dazwischen und verzögerten dieses
Unternehmung um 4–5 Jahre. Und es dauerte weitere zehn Jahre bis
zur Publikation der acht Bände „Sämtliche Werke“ (Berlin 1845/46)5.
Diese elfbändige Ausgabe bildete über 100 Jahre die Textgrundlage für
die Fichte-Forschung; jeder von uns hat wohl damit, nämlich ihrem
Nachdruck des De Gruyter-Verlags (1962–65; 1971) gearbeitet. Hier ist
der De-Gruyter-Verlag dem Frommann-Verlag zuvorgekommen.
Holzboog hatte denselben Plan.
4 Seit 1845 haben sich die wissenschaftlichen Ansprüche an eine Edition
erheblich gesteigert. Man sieht es heute als untragbar an, wenn eine
Edition die Texte nicht in streng chronologischer Reihenfolge anordnet,
sondern sie nach Sachgebieten zusammenstellt. Über die Kriterien einer
solchen Ordnung wird man schwerlich unter Spezialisten Einigkeit
herstellen können, und sie lassen sich selten über den Tag hinaus
aufrecht erhalten. Ebensowenig wird heute toleriert, daß man nicht
deutlich macht, welche Werke der Autor selbst im Druck veröffentlicht
hat und welche er nur für seinen privaten Gebrauch oder als Grundlage
für seine Lehrtätigkeit an einer Schule oder Universität verfaßte. Diese
Trennung in „Werke“ und „Nachgelassene Schriften“ war im 19.
Jahrhundert noch nicht editorischer Standard. Ebensowenig die
kritische Transkription der Nachlaßmanuskripte, die ihren Zustand mit
den Verschreibungen, Verbesserungen, Einfügungen, Auslassungen
☝ � exakt wiedergibt. Diese Informationen erleichtern zusammen
möglichst
mitutilise
Ce site inhaltlichen
des cookies et Angaben über Entstehungsumstände, Anlaß und
vous donne le contrôleWirkung
unmittelbare sur der entsprechenden Schrift Verständnis und
ceux que vous souhaitez
Studium activer erheblich. Zur Zeit der Abfassung selbstverständliche
Hintergrunddetails und Anspielungen bedürfen nach 200 Jahren sehr
wohl
✓ Touteiner Erläuterung. Ebenso war es nicht üblich, Zutaten und
accepter
Änderungen, die der Herausgeber am Originaltext vornahm, genau zu
✗ Tout refuser
kennzeichnen. Und nicht zuletzt waren damals den Bestrebungen,
möglichst alle Schriften zu erfassen und der Öffentlichkeit vorzulegen,
Personnaliser
organisatorische und auch finanzielle Grenzen gesetzt.
Politique de confidentialité
Damit sind die wichtigsten Gründe genannt, die nach einer kritischen

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Gesamtausgabe geradezu rufen sollten.


5 Den Zeitgenossen hatte Fichte als einer der tiefsten Denker gegolten.
Jacobi hatte ihn den Messias der spekulativen Vernunft genannt, den
Mann höchster Denkkraft. Für das unmittelbare Weiterleben der
eigentlichen Philosophie Fichtes war ihr dreißig Jahre dauerndes
Verstummen verhängnisvoll.6 Um Fichtes hundertsten Geburtstag
herum und in den folgenden Jahrzehnten, als das deutsche Reich 1871
gegründet war, sprach man nur noch von den politischen, nationalen
Gedanken Fichtes. Der Historiker und Politiker Treitschke war Initiator
für die Reduzierung Fichtes zum ideologischen Gründervater des
deutschen Aufstiegs zur Weltmacht der sog. Gründerzeit.
Anfang des 20. Jahrhunderts sah Fritz Medicus die Zeit gekommen, das
eigentlich philosophische Werk Fichtes wieder zur Geltung zu bringen.
Der Neukantianismus ist ein anderes Indiz dafür, wie sehr die
wissenschaftliche Welt nach der langen Herrschaft der Natur- und
Realwissenschaften wieder sinnhafte, wertesichernde Einordnung
suchte. Medicus gab 1911/12 mit der sechsbändigen Ausgabe im Verlag
Meiner der Fichte-Forschung neue Impulse. Die Texte wurden aus der
Ausgabe des Immanuel Hermann Fichtes genommen. Hans Schulz
lieferte 1925 die lange maßgebliche zweibändige kritische
Gesamtausgabe der Korrespondenz Fichtes.7
6 Als nächster ragt in der Geschichte der Fichte-Editionen Hans Jacob
(1898–1969) heraus.8 Während des Philosophiestudiums wies ihn sein
Lehrer Georg Misch auf den teilweise unveröffentlichten Fichte-Nachlaß
der Preußischen Staatsbibliothek in Berlin hin. 1910 hatte nämlich die
Familie von Fichte den Großteil des Nachlasses der Berliner Bibliothek
übergeben. Als Student in Köln bei Nicolai Hartmann und in Königsberg
bei Heinz Heimsoeth, dem bekannten Kant- und Fichte-Forscher,
sichtete und entzifferte Hans Jacob die ihm wichtigsten Handschriften.
Nach der Promotion 1926 in Göttingen über den „Begriff in Fichtes
Lehre vom Wissen“ fand er die Unterstützung der Notgemeinschaft der
deutschen☝ � Wissenschaft (der Vorläuferin der Deutschen
Forschungsgemeinschaft)
Ce site utilise des cookies et in Berlin. 1937 konnte er einen Band der
vous donne le contrôle surSchriften“ herausbringen.9 In Berlin war er auch als
„Nachgelassenen
ceux que vous souhaitez
Leiteractiver
eines Instituts für wissenschaftliche philosophische Edition
vorgesehen. Der zweite Weltkrieg zerstörte diese Hoffnungen und auch
die Druckstöcke
✓ Tout accepter eines fast fertigen anderen Bandes.
Die politischen Ereignisse (der Krieg von 1914–18 mit den
✗ Tout refuser
nachfolgenden Katastrophen bis zum Jahr 1945) insgesamt brachten
einen Rückschlag auch für die aufblühende wissenschaftlich-
Personnaliser
philosophische Beschäftigung mit Fichte. Die patriotische Seite Fichtes
Politique de confidentialité
wurde immer stärker herausgestellt. Nationalisten und nachher

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Nationalsozialisten bemächtigten sich seiner. Die Reaktion von seiten


derer, die die Leidtragenden gewesen waren, fiel entsprechend aus, und
in den ersten Nachkriegsjahren stand Fichtes Philosophie nicht gerade
im Zentrum des Interesses und der Wertschätzung.

II. Erste Schritte zur Fichte-Edition


7 Eduard Spranger machte sich als Fürsprecher für den Rang der
Fichteschen Philosophie einen Namen. Nach ihm ging der noch junge
Münchner Philosoph Reinhard Lauth (1919–2007) mit Elan an das
Projekt einer Fichte-Edition. Zu Fichte, zur „Wissenschaftslehre“, der
Lehre vom Wissen des Wissens, war Lauth – wie er mir selbst einmal
erzählt hat – gekommen, weil er dort die Lösung des Problems der
Interpersonalität fand. (Ich sage heute aus der Rückschau: Am meisten
hat ihn die Frage der Letztbegründung umgetrieben, sozusagen die
transzendentale Fundierung des ontologischen Gottesbeweises.)
Der vertieften Beschäftigung mit Fichtes Philosophie stellten sich
damals aber noch große Hindernisse entgegen: Die Texte waren nicht
vollständig zugänglich und die greifbaren Texte lagen vielfach in keiner
zuverlässigen Fassung vor; wichtige Schriften Fichtes waren bisher
unbekannt, vor allem die Manuskripte der Spätzeit waren nicht
entziffert.
8 Den Fichte-Kennern sage ich nichts Neues: Fichte philosophierte mit der
Feder in der Hand, um seine Phantasie durch das mit Tinte fixierte Wort
zu bändigen. Im Herbst 1793, am Anfang seiner Philosophenkarriere,
verfaßte er auf diese Weise schriftlich denkend, die „Eignen
Meditationen über Transzendentalphilosophie“, die ersten Fassung
seines philosophischen Systems. Vom Ende seines Lebens datiert ein
umfängliches Manuskript ähnlichen Charakters, das dreiteilige Diarium,
dessen erster Teil vor drei Wochen endlich erschienen ist. Es
dokumentiert bis in seine letzten Tage hinein das rastlose Bemühen des
Philosophen nach Auflösung der letzten Probleme. Die große Frage
☝�
seiner letzten Tage war: wie kann neben diesem Absoluten zurecht ein
Ce site utilise des cookies
personales und etauch individuell bewußtes Leben behauptet und
vous donne le contrôle sur
gerechtfertigt
ceux werden? Das „Diarium" wurde seit über 30 Jahren immer
que vous souhaitez
activer
wieder bearbeitet und es hat uns alles an transkriptorischem Können
abverlangt. Nicht zufällig sind die Aussagen – jedenfalls der älteren –
✓ Tout accepter
Beteiligten, sie hätten sich an Fichtes Handschrift die Augen verdorben.
Und✗ Toutvon solch zentralen Texten war, abgesehen von den politischen
refuser
Fragmenten, in der Ausgabe des Fichte-Sohnes keine Spur zu finden,
Personnaliser
ebensowenig wie z. B. die Transzendentale Logik von Sommer 1812.
Reinhard
9 Politique Lauth fand in Aloys Wenzl, der Lauths Habilitation betreut
de confidentialité
hatte und der zudem Mitglied der Bayerischen Akademie der

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Wissenschaften war, einen aufgeschlossenen Helfer für seinen Plan


einer Fichte-Edition. Aus dem Frühjahr 1956 datieren die ersten
Dokumente der Bemühungen Wenzls, die Akademie zu gewinnen. Lauth
hatte sich inzwischen auf die Suche nach Dr. Hans Jacob gemacht und
diesen als Mathematiklehrer im hessischen Witzenhausen gefunden,
wohin er 1950 aus der Kriegsgefangenschaft zurückgekehrt war. In
derselben Zeit gelang es dem Mitarbeiter Lauths, Manfred Zahn, die
Familie Fichte in Geitau in Oberbayern und bei dieser den im
Familienbesitz befindlichen Nachlaßteil von J. G. Fichte, in einer Art
Schuppen in einer Kiste verpackt, mitten unter anderem auf dem Boden
über dem Hühnerstall abgestellten und unbeachteten ‚Gerümpel’10 zu
entdecken.
10 Die Familie von Fichte betrachtete es als eine Frage der familiären und
nationalen Ehre, ihre Fichte-Manuskripte den Herausgebern zur
Verfügung zu stellen. Eine skurrile Episode trat indes doch dazwischen.
Als der erste Band (Nachlaß, II,1) 1961 bereits öffentlich angekündigt
war, versetzte ein Schreiben eines Rechtanwalts an den Verleger
Holzboog diesen in höchste Aufregung: Frau Käthe von Fichte versuchte,
vor dem Druck noch eine finanzielle Entschädigung für den vermuteten
Wertverlust einiger in ihrem persönlichen Besitz befindlicher
Manuskripte zu erlangen. Den juristisch und psychologisch
interessanten Ablauf der Auseinandersetzung nachzuzeichnen, muß ich
mir hier versagen. Letztlich zog Frau von Fichte – nach Androhung einer
Gegenklage – ihren Antrag zurück.
11 Nach dieser Vorschau aber zurück ins Jahr 1957! Ein wichtiger Pfeiler
der Finanzierung sollte die Deutsche Forschungsgemeinschaft sein, die
aber als Bedingung der Finanzierung „Wert legte“ auf die Verankerung
der Fichte-Ausgabe bei der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.
Am 1. Februar 195711 wurde die Kommission zur Herausgabe des Fichte-
Nachlasses begründet. So heißt sie auch noch heute, und das mit gutem
Grund. Jacob und Lauth hatten die Bedeutung des noch
☝�
unveröffentlichten Nachlasses erkannt. Und das ist m. E. auch in erster
Linie
Ce site utilisedasjenige, was die wissenschaftliche Welt erwartet, wenn eine
des cookies et
vous donne leins
Edition contrôle
Leben sur gerufen wird.
ceux que vous souhaitez
12 Fichte hat seine streng wissenschaftlichen Arbeiten (seine philosophia
activer
prima, aber auch beispielsweise die Sitten- und Rechtslehre) in der
zweiten Hälfte seines Wirkens nicht mehr veröffentlicht. Er sah sich von
✓ Tout accepter
den Philosophen seiner Zeit mißverstanden und hielt die etablierten
✗ Tout refuser
Philosophen nicht mehr für bereit und deshalb auch nicht mehr für
fähig, sich auf die Ebene der Transzendentalphilosophie, wie er sie
Personnaliser
lehrte, zu erheben. Er hoffte alles von der jungen Generation, die er nur
Politique de confidentialité
noch in direktem persönlichen Umgang zu unterrichten beschloß.

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Deshalb kommt den nachgelassenen Manuskripten entscheidende


Bedeutung zu, wenn man Fichtes Spätphilosophie, die den Forscher in
die schwierigsten Zusammenhänge der Begründung von Sein, Dasein
und Sinn hineinführt, nachvollziehen und verstehen will. Die
Manuskripte sind meist die schriftliche Vorbereitung für die
Vorlesungen ab dem Jahr 1802, gehalten in Berlin, Erlangen,
Königsberg und ab 1809 wieder in Berlin. Diese Handschriften
sachgerecht der Forschung, dem Studium und der Lehre zur Verfügung
zu stellen, war der Hauptgrund für die Begründung der Fichte-Edition.
Die Arbeit an den Manuskripten hat auch den größten Teil unserer
Energie, Zeit und Anstrengung gekostet.
13 Vorher war aber noch eine ganz wesentliche Hürde zu überwinden
gewesen. Es war die Zustimmung des Eigentümers des Fichte-
Nachlasses einzuholen. Dies war die Deutsche Staatsbibliothek, Unter
den Linden im Ostteil des damals geteilten Berlin mit der
übergeordneten Deutschen Akademie der Wissenschaften (später
Akademie der Wissenschaften der DDR). In vorsichtigen Verhandlungen
gelangte man zu einer Vereinbarung, datiert vom 25. März 1959.12
Eine besondere Facette bekommt diese Geschichte, wenn man bedenkt,
daß eben in diesen Tagen, als über diesen Fichte-Nachlaß verhandelt
wurde, dieses Objekt der Begierde, gar nicht zur Verfügung des
Eigentümers stand: Der Fichte-Hauptnachlaß lagerte damals als
Kriegsbeute in Moskau, kam aber bald danach zurück nach Berlin.
14 Von Anfang an war als Verlag der Ausgabe der Münchner Beck-Verlag
im Gespräch (der Hausverlag der Münchner Akademie), kurze Zeit auch
der Verlag Meiner in Hamburg. Weil aber die Fichte-Ausgabe für
Günther Holzboog das Projekt schlechthin sein sollte, fiel die
Entscheidung unter den in Frage kommenden Verlagen auf seinen
Stuttgarter Frommann-Verlag, den er kurz zuvor übernommen hatte.
Holzboogs „Wagemut und Unternehmerenergie gefiel den Herausgebern
und flößte Zutrauen ein“ (wie Lauth 1997 noch schrieb). Und bis heute
kann☝ man � über die Zusammenarbeit mit dem Verlag frommann-
holzboog
Ce site utilise desnur das etbeste Zeugnis ausstellen. Der Verlagsvertrag wurde am
cookies
vous donne
12. Augustle contrôle
1959surunterzeichnet; er zeugt vom großen Selbstvertrauen von
ceux que vous souhaitez
Lauthactiver
und Jacob: geplant waren 20 Bände, die in 10 Jahren fertiggestellt
sein sollten. Bekanntlich hat sich die Zahl der Bände mehr als verdoppelt
und
✓ Toutdieaccepter
Dauer der Arbeit vervierfacht, allerdings auch bedingt durch die
spätere Hinzunahme der Kollegnachschriftenreihe. (Weniger mühsam
✗ Tout refuser
wäre es gewesen, einige Zeit nach der Ankündigung das Arbeitsziel zu
halbieren,
Personnaliserwie es anderswo gemacht wurde.)
Ein Beispiel
15 Politique für die Illusionen, die man sich über das mögliche Arbeits-
de confidentialité
und Erscheinungstempo der Ausgabe gemacht hat: Brief vom 9. Juni

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1961, Holzboog an die Hrsg, als Reaktion auf die angekündigte


Neuauflage der Medicus-Ausgabe: den ersten Werkeband wollte man
innerhalb eines halben Jahres (von Satzbeginn 1. Juli 1961) bis Januar
1962 erscheinen lassen. (Zweite Terminplanung: Satzbeginn Ende
August 1961, Auslieferung 1. Mai 1962). Tatsächlich erschien er 1964.
Daneben sollten auch noch eine Reihe von Studientexten, als
„Fortdrucke“ erscheinen. Es kam nur zu dem einen Band, der den
„Begriff“ und die „Grundlage der gesammten Wissenschaftslehre“
enthält.
16 Im Frühjahr 1959 waren die Wiederaufbau-Arbeiten am Akademieflügel
der im Krieg zerstörten Münchner Residenz so weit gediehen, daß der
Fichte-Edition ein Arbeitsraum zur Verfügung gestellt werden konnte.
Lauth und Jacob nannten diese von Hans Jacob und Manfred Zahn13
bezogene Arbeitsstelle bevorzugt „Fichte-Institut“, das man bald um
weitere Aufgaben zu erweitern gedachte.14 Dieser Plan, die
Begründungsleistung der Transzendentalphilosophie auch auf die
Einzelwissenschaften auszudehnen, eröffnete jungen Wissenschaftlern
eine faszinierende Perspektive. In einer Reihe von Vorträgen mit
Diskussion im Saal der philosophisch-historischen Klasse wurde dies
begonnen. (An einigen dieser Veranstaltungen habe auch ich noch,
damals als Student im ersten oder zweiten Semester, mit großer
Hochachtung vor den vortragenden und diskutierenden Philosophen
teilgenommen.)
17 Die Familie von Fichte verkaufte inzwischen, am 22. November 1961,
ihren Nachlaßteil an die westdeutsche Bibliothek in Marburg, die später
zur Staatsbibliothek zu Berlin Preußischer Kulturbesitz geworden ist.
Hans Jacob erreichte dabei die Zusage, daß diese Manuskripte, die die
Familie von Fichte den Herausgebern schon vorher für die Bearbeitung
übergeben hatte, so lange in München verblieben. Dieser Nachlaßteil
(Signaturen A, B und C) ist heute vollständig ebenfalls in Berlin und seit
der Vereinigung der beiden großen Bibliotheken unter einem Dach in
☝�
der Handschriftenabteilung der genannten Staatsbibliothek.
Inzwischen
Ce site hatteet die Editionsarbeit begonnen, und zwar mit einer
utilise des cookies
vous donne le contrôle
Intensität, die sur
– ich sage es ohne Scheu – unser Markenzeichen
ceux que vous souhaitez
geworden activer und geblieben ist. Hans Jacob arbeitete z. B. den ganzen
September 1959 in Berlin und konnte im Oktober melden, daß „rund ¾
des✓ ToutBerliner
accepter Nachlasses photokopiert ist“. Am 6. Dezember 1959
berichtet er an Günther Holzboog: „Ich arbeite seit meiner Rückkehr aus
✗ Tout refuser
Berlin durchschnittlich 10 Stunden am Tage an der Kritik aller
Offenbarung
Personnaliser(Urfassung)“.
Die Umstände während der Entstehungszeit des ersten Bandes einer
Politique de confidentialité
Edition sind von exemplarischem Charakter. Gerade am Beginn mußten

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die Weichen gestellt werden. Bevor dem ersten Band das Imprimatur
gegeben werden konnte, waren die Editionsprinzipien, die Ausstattung
(z. B. das Format des Buchs, die Papiersorte, die Schriftarten, das
Aussehen der Fußnoten, die Abfassungsweise der die einzelnen Texte
einleitenden Vorworte, die Verzeichnisse) auszuhandeln und
festzulegen. Ein Codex für ein kollegiales Miteinander auf den einzelnen
Etappen der Herstellung war aufzustellen.
18 Bei der Lektüre der Korrespondenz zwischen Verlag und Herausgebern
mache ich die Feststellung: Man kann sich nach 40 Bänden nicht mehr
vorstellen, wie viele Einzelfragen zwischen den Beteiligten (Hrsg.,
Verlag, Druckerei) zu klären waren. Die Korrespondenz der
Anfangsjahre zwischen den Herausgebern Hans Jacob und Reinhard
Lauth mit dem Günther Holzboog bietet reiches Anschauungsmaterial.
(Gegenüber meinem Beitrag im März 2009 habe ich den Vorteil, jetzt
auch aus den Briefen Lauths an Holzboog zitieren zu können. Auf meine
Bitte um eine erneute Suche wurden sie vor kurzem gefunden.) Hans
Jacob äußert als erfahrener Editor bald (Juni 1960) Besorgnis um die
Einhaltung der vereinbarten Termine (für die nächsten 2 Jahre waren 3
Bände angekündigt), und will den Umbruch erst machen lassen, wenn
die Vorworte vorliegen. Lauth will nicht so lange warten. Am 26. Juli:
„Herr Prof. Lauth hat Ihnen heute einen Brief geschrieben, in welchem
er Einiges allein entschieden hat, mit dem ich so noch nicht
einverstanden bin.“ Neben der Gestaltung der Vorworte diskutiert man
die Bildbeigaben. Jacob ist auf jeden Fall für ein Fichte-Porträt, Lauth
schlägt drei verschiedene Kirchen (Schulpforte, Rammenau, Warschau)
vor.
Günther Holzboog antwortet (28. Juli) an Jacob: „Mit Vergnügen las ich
Ihre Ausführungen zur Illustration der Bände. Ein möglichst frühes
Fichte-Bildnis wäre für diesen Band der Jugend-Schriften auch m.E. am
geeignetsten … Ich habe nichts gegen Kirchen, aber sie im 1. Band
abzubilden würde den ohnehin von einigen Leuten mir gegenüber
☝ � Verdacht, daß die editorische Sauberkeit durch kirchliche
geäußerten
Tendenzen
Ce site getrübt
utilise des cookies et werden könne, verstärken.“
vous donne le Oktober
Anfang contrôle surreagiert Jacob auf diese Bemerkung: „Mich hat Ihre
ceux que vous souhaitez
Bemerkung,
activer ‚dass die editorische Sauberkeit durch kirchliche Tendenzen
getrübt werden könnte’ sehr betroffen gemacht. Gegen diese Tendenz
habe
✓ Toutauch ich mich hier zu wehren, gerade auch in editionstechnischen
accepter
Dingen, und es wäre gut, hier Hand in Hand zu arbeiten. Denn die
✗ Tout refuser
Ausgabe verliert ihren Rang, wenn irgend eine Tendenz hineingetragen
und sichtbar in ihr wird.“
Personnaliser
Die längste
19 Politique und intensivste Sorge, die Jacob nahezu zur Verzweiflung zu
de confidentialité
bringen schien, waren Aufbau und Inhalt der Vorworte. Am 15. Oktober

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1960 rief er wieder Günther Holzboog zu Hilfe: „Herr Prof. Lauth


berichtete bei unserer letzten Besprechung, dass er obwohl er bisher auf
das entschiedenste vertreten hatte, dass auch die Vorworte gegenseitig
durchgeprüft werden sollten, seine Vorworte an den Verlag geschickt
habe, ohne dass ich sie gesehen habe. Ich kenne sie nur zum Teil und
nur im Zustande vor ihrer endgültigen Redaktion. Was ich von ihnen
gesehen habe, war ihrem sachlichen Inhalte nach wohl richtig, in der
Diktion jedoch nicht genügend durchgearbeitet und abgeklärt und im
logischen Duktus nicht hinreichend geordnet und ausgefeilt. Manche
Vorworte lasen sich so, als seien sie lediglich den jeweiligen Einfällen
folgend geschrieben.“ 14 Tage später kritisiert Jacob erneut heftig
Lauths Stil im Vorwort. Zu dessen Vorwort für die „Zufälligen Gedanken
einer schlaflosen Nacht…“, S. 101, schreibt Jacob sogar einen
vollständigen Gegenvorschlag, der aber offensichtlich nicht
angenommen worden ist. Die unterschiedlichen Formulierungen dieses
Vorworts zeigen die beiden Auffassungen von der Editionsarbeit. Lauth
schreibt vom Standpunkt des Philosophen her, der in erster Linie am
Inhalt interessiert ist. Jacob stellt den bibliothekarisch-philologischen
Sachverhalt in den Mittelpunkt. Dieser Antagonismus hat sich später in
etwa im Verhältnis Lauth – Hans Gliwitzky wiederholt.
20 Dann steigerte sich die Situation dramatisch. Die Briefe, geschmückt mit
kriegerischem Vokabular, wurden nahezu täglich zwischen Stuttgart und
München hin- und hergejagt. Jacob an Holzboog: Es wäre gut, „klipp
und klar zu sagen, daß es so nicht geht! Dass Ihr Verlag einen Band mit
diesen Vorworten nicht herausgibt, dass sie geändert werden müssen.
Ich glaube, nur ein scharfes Geschütz kann Prof. L. beeindrucken.“
Holzboog antwortet am nächsten Tag, er habe den erbetenen „großen
Schuß“ an Lauth losgelassen. „Wenn er nicht einschlagen sollte, werde
ich verschärft nachschießen. Der Umbruch stagniert bis zur Klärung der
Sache.“ Diese Entscheidung des Verlegers war nicht unwichtig: Man
wollte ja den Akademiegremien Anfang Dezember 1960 den Umbruch
☝ � Bandes vorlegen, um eine günstige Entscheidung für die
des ersten
Installierung
Ce site des et
utilise des cookies „Fichte-Instituts“ zu fördern.
21 vousDendonne le contrôleSchuß“
„großen sur enthielt der Brief Holzboogs vom 7. November:
ceux que vous souhaitez
„Nach unserer Vereinbarung sollten die Manuskripte der Vorworte vor
activer
dem Satz durchgesehen werden. Leider wurden jedoch die Manuskripte
während meines Urlaubs direkt zur Setzerei gegeben. Ich habe mir nun
✓ Tout accepter
einige, inzwischen gesetzte Vorworte angesehen und auf den
✗ Tout refuser
beiliegenden Satzabzügen Bemerkungen dazu notiert. Im Interesse der
Sache und im Hinblick auf eine zu erwartende scharfe öffentliche Kritik
Personnaliser
gerade des zuerst erscheinenden Bandes und insbesondere der Vorworte
Politique de confidentialité
als der Visitenkarte der Herausgeber habe ich mich ohne Zögern

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freimütig geäußert. Wo ich mich irre, bitte ich Sie um Nachsicht. Soweit
meine Kritik zutrifft, bitte ich Sie um Prüfung und nötigenfalls
Überarbeitung auch der übrigen Vorworte.“ Leider sind diese
Bemerkungen auf den Fahnen der Vorworte verloren. Aber auch ohne
ihre Kenntnis kann man als sicher annehmen, wie sehr die Einmischung
des Verlegers dem Herausgeber R. Lauth Gelegenheit gegeben hat,
Demut zu üben.
22 Am 11. Nov. 1960 der nächste Brief: „Ich fühle mich schon wieder
veranlasst, Ihnen von der Fichte-Front Bericht zu erstatten. Heute
vormittag traf ich zufällig Herrn Prof. Lauth in der Stadt, voller
Fichtebegeisterung, dass es jetzt rasch voranginge. Er habe wieder 2
korrigierte Vorworte abgeschickt. Von Ihrer Kritik, Ihren
Änderungswünschen kein Wort! So als ob Sie nicht geschrieben hätten.
Er sprach wieder nur von der jetzigen Beschleunigung des Umbruchs,
und dass nun alles im Sauseschritt liefe.“ Am 18. November berichtet
Jacob, er habe einen Brief an Lauth geschrieben, „in welchem ich ihm
direkt u. klar sage, dass es so nicht geht. Den Durchschlag zu Ihrer
Information.“15 „Durch die ganze Sache geraten wir hier nun in Druck.
Am 5. Dezember ist hier die Akademiesitzung, in der unsere
Fichteinstituts-Sache zur Entscheidung steht.“ Darauf reagiert der
Verleger: „Ihren Brief vom 18. November an Herrn Professor Lauth kann
ich in der Sache und dem Ton nach nur gut heißen.“ Holzboog ist
„gespannt und in Sorge“ und gibt 100 bis 150 Seiten Umbruch in
Auftrag. „Die dadurch entstehenden Mehrkosten nehme ich im Hinblick
auf die Wichtigkeit der bevorstehenden Akademie-Sitzung in Kauf.“
23 Den nächsten Brief Lauths an Holzboog (25. Nov. 1960) zitiere ich
gerne. Er enthält eine erfreuliche Reaktion: „in der Anlage gehen Ihnen
die korrigierten Vorworte zu. Da Sie und Herr Dr. Jacob mich zu Recht
auf eine Reihe von Ungenauigkeiten aufmerksam gemacht haben, habe
ich die Zürcher pädagogischen Vorworte noch einmal verfaßt. Hierdurch
entstehen Ihnen bestimmte Mehrkosten, die ich mir persönlich in
Rechnung☝ � zu stellen bitte.“
In utilise
Ce site der Folge wurden
des cookies et die Entscheidungen über das Äußere der Ausgabe
vous donne le contrôle
getroffen: sur
Papierqualität, Format der Bände, der helle Leineneinband,
ceux que vous souhaitez
die Goldprägung.
activer Im März 1962 erschien endlich der erste Band.

III. Ausstrahlung
✓ Tout accepter der Edition
✗ Tout refuser
Internationale Beziehungen
24 BaldPersonnaliser
nach Erscheinen der ersten Bände gingen Briefe an die beiden
bekanntesten
Politique Fichte-Spezialisten des Auslandes. Seinen persönlichen
de confidentialité
Vorlieben für Frankreich und Italien entsprechend wandte Lauth zuerst

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seinen Blick dorthin. Der italienische Meister in der Kenntnis des


„Deutschen Idealismus“ Luigi Pareyson (1918–1991) in Turin kam Lauth
allerdings zuvor. Er gratulierte am 16. Juli 1963 zum Erscheinen der
„bellissima nuova edizione delle opere di Fichte“ und als „un veterano di
studi fichtiani“ fühlte er sich autorisiert, seine lebhafte Zustimmung
kund zu tun. Zum Schluß hofft Pareyson auf künftige Kontakte. Lauth
übersandte gleich ein Exemplar des ersten Bandes und äußerte (2. Sept.
1963) „unser großes Interesse“, „nunmehr eine Verbindung zu den
verschiedenen Fichte-Forschern und unter ihnen herzustellen. Wir
möchten den Austausch von Studienergebnissen erleichtern. Wenn
möglich sollten wir zu einer Absprache über die zunächst
vorzunehmenden Fichte-Arbeiten kommen. Besonders dringlich
erscheint uns die Frage der Übersetzung von Fichte-Texten. Bisher gibt
es eine Gruppe von Fichte-Forschern ausser in Deutschland: in
Frankreich (meist Schüler von M. Gueroult), Spanien (einschl. der
spanisch sprechenden Welt) und Italien. Mit den spanisch sprechenden
Herren [aus Mexiko, Venezuela und Spanien] ist ein
Übersetzungsprogramm bereits abgesprochen. … Das mindeste, was
realisiert werden sollte, wäre eine regelmäßige Kommunikation
zwischen Ihnen und uns. Als Fernziel schwebt uns ein internationaler
Fichte-Kongreß vor, auf dem einmal die gegenwärtigen Richtungen der
Fichte-Interpretation zu Worte kämen und über den Stand der
philologischen Arbeiten in Wort und Anschauungsmaterial berichtet
werden könnte.“ Der Beginn einer lebenslangen Bekanntschaft war
gemacht, die bald in Freundschaft mit engem geistigen Austausch
überging.
25 An den Nestor der französischen Fichte-Forschung Martial Gueroult
(1891–1976) übersandte Lauth am 2. Juni 1964 „ein Exemplar [des eben
erschienenen Bandes I,1] zum Zeichen meiner Verehrung für Sie“ und
sagte: „Ich wäre erfreut und dankbar, wenn wir von nun an ständigen
Kontakt halten und in unseren Anstrengungen für die
☝�
Transzendentalphilosophie gemeinsam wirken könnten.“ Am 18. Juni
1968
Ce site baten
utilise die beiden
des cookies et Herausgeber der Ausgabe M. Gueroult, Mitglied
vous
derdonne le contrôle surfür die Herausgabe des Fichte-Nachlasses zu werden:
Kommission
ceux que vous souhaitez
„Die activer
Bayer. Akademie der Wissenschaften wünscht eine Ausweitung
ihrer Kommissionen in der Richtung einer gewissen
Internationalisierung
✓ Tout accepter ihrer Forschungsarbeit. Die Fichte-Kommission
hat sogleich an Sie als den hervorragendsten ausländischen Fachmann
✗ Tout refuser
in Fichte Fragen gedacht. Ihr Beitritt zur Kommission würde für uns
eine große Ehre sein.“ Martial Gueroult nahm das Angebot am 5. Juli
Personnaliser
1968 an: “j’ai été extrêmement sensible à l’offre aimable que vous m’avez
Politique de confidentialité
faite de devenir membre de la Commission Fichte de l’Académie

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Fichte und Schelling: Der Idealismus in der Diskussion - Zur Geschicht... https://books.openedition.org/europhilosophie/1079

Bavaroise des Sciences. Je me sens très honoré par votre invitation et,
bien entendu, je l’accepte avec le plus grand plaisir. J’espère qu’il me
sera donné un jour d’aller vous voir à Munich, au sein de la Commission
Fichte, et de faire ainsi personnellement votre connaissance,
ce dont je serais très heureux. … M. Gueroult.“ Am 19. November konnte
Lauth an Gueroult die Nachricht von seiner Aufnahme in die
Kommission senden.
26 Auch L. Pareyson wurde Mitglied der Fichte-Kommission (im Jahr
1970). Mit dem Leiter des „Archives de Philosophie“, M. Régnier und
dem – ich möchte sagen – Universalgelehrten in Sachen „Deutscher
Idealismus“ Xavier Tilliette, hatte R. Lauth sehr bald engere Bande
geknüpft, die auch für die kommentierende Arbeit innerhalb der Edition
sehr ersprießlich wurden. Auch ich habe in meiner Arbeit an „Fichte im
Gespräch“ viel Hilfe von X. Tilliette erfahren. Mit Alexis Philonenko, der
eine Generation jüngerer Gelehrter französischer Zunge geprägt hat,
ergab sich eine langjährige Zusammenarbeit. Frankreich war in den
ersten Jahren der Editionsarbeit das Land, in dessen philosophischen
Wäldern die Fichte am besten gedieh.
27 R. Lauth richtete seinen Blick aber nicht nur ins südliche und westliche
Europa; ihm lag auch die geistige Verbindung nach Osteuropa am
Herzen. Als Dostojewski-Fachmann gab er immer wieder Beweise für
seine Kenntnisse der russischen Geistesgeschichte. Und über seine
Verbindung zu Manfred Buhr, dem Leiter der philosophischen Abteilung
der Akademie der Wissenschaften in Ost-Berlin, knüpfte er auch
Kontakte nach Rußland. Arsenij Gulyga (Akademie der Wissenschaften
der UdSSR) vermittelte uns den Zugang zum „Archiv der Alten Akten“ in
Moskau, wo uns die Geschwister Nina und Jurij Gromyko erfolgreich
unterstützten. Gegenseitige Besuche und vor allem elementare
philosophische Diskussionen folgten in den nächsten Jahren.
Wir waren von Beginn an eine offene hilfsbereite Forschungsstelle, die
ungezählte Anfragen beantwortet und Hilfestellungen für Dozenten,
Studenten☝ � und andere Interessierte aus aller Welt gegeben hat. Über die
Fäden
Ce site dercookies
utilise des Humboldt-Stiftung
et wurden so manche später bekannte
vous donne le contrôle
Forscher sur
ins „Fichte-Zentrum“ nach München gezogen. Auch Marek
ceux que vous souhaitez
Siemek (Warschau) fand so den Weg zu vertiefter Fichte-Arbeit, und der
activer
Kontakt ist über viele Jahre hinweg nicht abgerissen.
28 Nach
✓ Toutdem Tod L. Pareysons (1991) konnte R. Lauth bald Claudio Cesa
accepter
als Mitglied der Kommission gewinnen und so die Verbindung zu den
✗ Tout refuser
Spitzen der Fichte-Forschung in Italien aufrecht erhalten. Italien hatte
inzwischen
Personnaliser Frankreich als Tabellenführer in der Serie A der Fichteanità
abgelöst. Über Jahre hinweg blüht schon, unterstützt von Humboldt-
Politique de confidentialité
Stiftung und DAAD, der Austausch mit jüngeren „Fichteanern“ aus

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Italien, und einige (M. d’Alfonso, A. Bertinetto, F. Fabbianelli, S.


Furlani) haben inzwischen an den letzten Bänden der Ausgabe
mitgearbeitet. Hier ist auch die schon von Hans Jacob begründete und
von Gliwitzky und mir weitergeführte Praxis der Editionskurse zu
nennen, an die sich meist ein „Fichte-Stammtisch“ in der Opernkantine
anschloß.
Aber auch aus vielen anderen Ländern – dies belegt die Korrespondenz
der ersten Jahre – suchten Philosophiestudenten oder -dozenten, bei der
Edition Unterstützung für ihre Arbeiten und Publikationen: Ägypten,
Belgien, Brasilien, Bulgarien, Canada, Israel, Mexiko, Österreich,
Schweiz, Spanien, Syrien, Tschechien, USA, Vietnam. Dies hat sich auch
in der Zunahme der Arbeiten zu Themen der Fichteschen-Philosophie
seit den Sechziger Jahren gezeigt.
29 Der, wie vorhin zitiert, spätesten aus Jahre 1963 stammende Plan einer
internationalen Fichte-Tagung wurde erstmals im August 1977
realisiert. Im Stift Zwettl, Niederösterreich hörten 52 Teilnehmer aus
BRD, Canada, DDR, England, Frankreich, Japan, Norwegen, Österreich,
Polen, USA vierzig Vorträge.16
Dieser Tagung folgte – erneut von München aus organisiert – eine
zweite internationale Fichte-Tagung im August 1987 in
Deutschlandsberg, Steiermark, Österreich. 33 Vorträge, 45 Teilnehmer
aus BRD, Canada, China, DDR, Italien, Japan, England, Finnland,
Frankreich, Österreich, Polen, Schweiz, USA.17 Eine weitere Tagung in
Mogilany bei Krakau, Polen, 27.–30. Juni 1989, führte Teilnehmer aus
der BRD, Polen, Bulgarien, USA, Japan, Schweiz, China, Italien, Israel,
DDR aus Anlaß des 70. Geburtstages von R. Lauth zu über 20 Vorträgen
zusammen.
Meine Liste der in den folgenden Jahren veranstalteten Fichte-
Tagungen seit 1989 – sie ist vermutlich nicht vollständig – umfaßt ca. 80
Ereignisse in Europa, Süd- und Nordamerika, dazu kommen seit ca.
1985 jährliche Fichte-Tagungen in Japan und für die Jahre ca.
1990–2006☝ � ebenso in China. Über die Daten der in Asien stattfindenden
Symposien
Ce site bin ich
utilise des cookies et nicht so genau informiert. Es sind aber demnach in
vous
dendonne le contrôle
letzten sur
20 Jahren über 130 Fichte-Tagungen zu nennen.
ceux que vous souhaitez
30 Der meines
activer Wissens ebenfalls zuerst von Lauth ins Gespräch gebrachte
Plan einer Fichte-Gesellschaft wurde in Deutschland aus persönlichen
und atmosphärischen
✓ Tout accepter Gründen längere Zeit nicht verwirklicht.
So entstand im Fernen Osten als erste die Japanische Fichte-
✗ Tout refuser
Gesellschaft.18 Ihr Gründungspräsident war Prof. Chukei Kumamoto. Er
berichtete
Personnaliserin Neapel 1995 über die Umstände der Gründung: „Im
November 1984 ist Herr Lauth einen Monat in Japan geblieben, um an
Politique de confidentialité
den Universitäten in Tokyo, Kyoto und Hiroshima Vorträge über Fichte

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zu halten. Das bewegte japanische Denker sehr, besonders Fichte-


Forscher. 1985 schrieb er mir, daß die Japanische Fichte-Gesellschaft,
indem sie womöglich chinesische Denker einlade, sofort gegründet
werden sollte. Sie werde hoffentlich den ersten Schritt zur
Internationalen Fichte-Gesellschaft tun. Nach seinem Rat wurde 1985
die Japanische Fichte-Gesellschaft am Geburtstag Fichtes, dem 19. Mai,
in Hiroshima gegründet.“ Die Japanische Fichte-Gesellschaft hält
jährliche Tagungen ab, deren Beiträge in japanischer Sprache in Fichte-
Kenkyu [Fichte-Studien], jährlich erscheinend (Band 1, 1993),
veröffentlicht werden.
Im Dezember 1987 wurde in Deutschland die „Internationale Johann-
Gottlieb-Fichte-Gesellschaft (IFG)“, gegründet19, erster Präsident war
Wolfgang Janke. Sie gibt die Fichte-Studien (Rodopi, Amsterdam-New
York) heraus, deren erster Band 1990 erschien. Die IFG setzte die von R.
Lauth eingeführten internationalen Fichte-Tagungen nach einem ersten
Kolloquium in Bad Homburg (1989) fort: ab 1992 fanden im
Dreijahresrhythmus bisher sechs internationale Kongresse zu Themen
der Philosophie Fichtes statt. Die Zahl der Teilnehmer aus einem immer
größeren internationalen Umfeld und der Vorträge ist bisher stetig
angewachsen.
The North American Fichte Society,20 gegründet 1991 von Daniel
Breazeale und Tom Rockmore organisiert seit der ersten Tagung im
Frühjahr 1991 alle zwei Jahre Konferenzen, deren Vorträge in Auswahl
in verschiedenen Verlagen publiziert werden. Daniel Breazeale gibt seit
1993 in unregelmäßigen Abständen die Informationen Fichteana
heraus, in denen über die internationalen Aktivitäten und Publikationen
zu Fichte berichtet wird.
In Italien wurde nach einer längeren Periode loserer Zusammenarbeit
im Jahr 2003 die “Rete Italiana degli Studi su Fichte”21 gegründet, die
unter Führung von Marco Ivaldo ein- bis zweimal im Jahr ein Fichte-
Seminario veranstaltet. M. Ivaldo gibt auch seit 1995 die Reihe
☝ � heraus, in der zahlreiche Fichte-Texte in Übersetzung
„Fichtiana“
erschienen
Ce site sind. et
utilise des cookies
vous
Diedonne le contrôle sur
französischsprachigen Fichte-Forscher bilden die Groupe d'Etudes
ceux que vous souhaitez
Fichtéennes
activer en Langue Française und haben in den letzten Jahren für
einen neuen Aufschwung des Interesses für die
Transzendentalphilosophie,
✓ Tout accepter besonders derjenigen Fichtescher Prägung,
gesorgt. Die überaus tätige Übersetzerin Fichtescher Werke Isabelle
✗ Tout refuser
Thomas-Fogiel und die Gruppe um unseren derzeitigen Präsidenten,
Jean-Christophe
Personnaliser Goddard, verdienen, namentlich hervorgehoben zu
werden.
Politique de confidentialité
Auch die Fichte-Forschung auf der iberischen Halbinsel hat sich in den

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letzten Jahren organisiert und etliche wissenschaftliche Tagungen


abgehalten. Diese Leistung wird 2010 durch NAFS honoriert, die ihre
nächste Tagung in Lissabon abhalten wird.
Seit 1991 besteht auch in Rußland eine Fichte-Gesellschaft (Präsident
Prof. Arkadij Lukjanow) mit ihrem Sitz in Ufa; sie hat seither mehrere
internationale Tagungen veranstaltet.22

Landessprachliche Übersetzungen der Werke Fichtes


31 Für die Publikation der Texte des Symposions vom März 2009 habe ich
eine Bibliographie erstellt. Besonders sind zwei Editionen
herauszugreifen, die von Anfang an mit der Münchner Fichte-Edition
eng zusammengearbeitet haben. Die inzwischen abgeschlossene
Ausgabe „Ausgewählter Werke“ hat unter der Leitung von Liang Zhixue
an der Akademie der Sozialwissenschaften in Beijing Übersetzungen ins
Chinesische erarbeitet. In fünf Bänden (1990–2006) steht der
chinesischen Forschung nun der Inhalt der zehn Bände der Reihe I
(Werke) in Übersetzung zur Verfügung. Daneben erschienen 16
Einzelausgaben. Auch die chinesische Arbeitsgruppe traf sich zu
jährlichen Symposien, deren Beiträge in philosophischen Zeitschriften
veröffentlicht wurden.
In Japan sind von den 23 geplanten Bänden der „Werke J. G. Fichtes“23
seit 1995 bis jetzt zwölf erschienen, darüber hinaus ca. 20
Einzelübersetzungen.
Aus den anderen Regionen ragen die des französischen, des
italienischen, des spanischen und des englischsprachigen Raums heraus.
Darüber sind mir landessprachliche Übersetzungen aus folgenden
Ländern bekannt geworden: Bulgarien, Dänemark, Griechenland,
Kroatien, Niederlande/Belgien, Norwegen, Polen, Portugal, Rußland,
Ungarn.

IV. Die Fortsetzung der Arbeit an der Edition


☝�
32 Lassen Sie mich aber zur engeren Geschichte unserer Edition
Ce site utilise des cookies et
zurückkehren.
vous donne le contrôle Als
sur Ende 1963 Manfred Zahn als Mitarbeiter ausschied,
ceux que vous souhaitez
übernahm Hans Gliwitzky seine Stelle. Er sollte 34 Jahre lang bis Ende
activer
1997 ein unermüdlicher Arbeiter an der Ausgabe sein. Im selben Jahr
kam Peter K. Schneider als ständiger Mitarbeiter zum Editionsteam. Er
✓ Tout accepter
ist auch nach seiner Pensionierung dabei geblieben und nach dem Tod
von✗ Tout
Lauth und Hans Gliwitzky in die Herausgeberschaft eingetreten.24
refuser
Im Juni 1969 verstarb Hans Jacob, Hans Gliwitzky trat als
Personnaliser
Mitherausgeber an seine Stelle. Zur selben Zeit wurde die Reihe IV der
Politique de confidentialité
studentischen Kollegnachschriften beschlossen und erstmals über die

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Herausgabe von zeitgenössischen Urteilen über Fichte gesprochen. Kurt


Hiller und Anna-Maria Schurr-Lorusso kamen als Mitarbeiter dazu,
letztere bis Ende Februar 1973. Als ihr Nachfolger begann ich im März
1972 meine Arbeit bei der Fichte-Edition. Besonders hat mich die
Zusammenarbeit mit Hans Gliwitzky geprägt. Anfangs betreute er vor
allem die Briefebände und bemühte sich um die möglichst lückenlose
Erfassung der entsprechenden Bestände in den Bibliotheken Europas.
Später als Herausgeber nahm er sich – da auch ihn das Problem der
Letztbegründung alles Wissens umtrieb – besonders der zu diesem
Thema relevanten Texte an: die etwa 15 verschiedenen Fassungen der
Wissenschaftslehre. Nahezu von allen bis dahin noch unveröffentlichten
Hauptmanuskripten Fichtes hat er die Ersttranskription erstellt. In
dieser Arbeit war Hans Gliwitzky sozusagen das personifizierte
philologische Gewissen unserer Edition. Nicht nur einmal sah er sich
gezwungen, der auf einen Sinnzusammenhang ausgehenden Phantasie
Reinhard Lauths in die Parade zu fahren und ihn auf den Boden des
schriftlichen Tatbestands zu holen.
33 Hier bietet sich die Gelegenheit, einen Irrtum auszuräumen: Wir haben
es immer für einen Vorteil gehalten, daß Reinhard Lauth der fast alles
überblickende Leiter unserer Arbeit war und daß die Fäden in seiner
Hand zusammenliefen. Es gab der Fichte-Edition Einheitlichkeit und
Struktur. Dies bedeutete aber nicht, daß wir nicht unsere eigenen Köpfe
benützt und manche Entscheidungen korrigiert hätten, wenn dies auch
in den letzten Jahren des über 80 Jahre alten Meisters mit seinen sich
immer mehr verfestigenden politischen, historischen und religiösen
Ansichten zunehmend schwieriger wurde, bis hin zu persönlichen
Konsequenzen, als ich mich bei der Edition der „Reden an die deutsche
Nation“ veranlaßt sah, die Editionsprinzipien gegen den Urheber zu
verteidigen.
Im Jahr 1997 schieden aus Altersgründen der Herausgeber Dr. Hans
Gliwitzky und der Mitarbeiter Dr. Kurt Hiller aus. Seit 1999 wird das
☝�
Herausgeberteam durch Prof. Günter Zöller verstärkt. Wegen der
üblichen
Ce site utilise desStellensperren
cookies et kamen erst 1999 Ives Radrizzani und Hans
vous donne le
Georg contrôle
von Manz,sur 2002 Martin Siegel dazu. Mit dem Ende des Jahres
ceux que vous souhaitez
2008activer
stellte die „Union der Akademien“ die Finanzierung ein. Seither
versuche ich quasi als Einzelkämpfer – unterstützt von Peter K.
Schneider – ans Ziel zu gelangen.
✓ Tout accepter
34 Anfang der Sechziger Jahre plante Lauth zusammen mit Holzboog auch
✗ Tout refuser
eine Zeitschrift „Fichte-Studien“, die damals nicht zu Stande kam, heute
aber existiert (über 35 Bände). Aus derselben Zeit stammt auch Lauths
Personnaliser
Anregung zur Fichte-Bibliographie, die 1968 herauskam. Walter
Politique de confidentialité
Schieche sollte eine Sammlung zeitgenössischen Dokumente über Fichte

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Fichte und Schelling: Der Idealismus in der Diskussion - Zur Geschicht... https://books.openedition.org/europhilosophie/1079

herausgeben; sie war ursprünglich angelegt worden, um als Fundus für


die sachliche Kommentierung der Fichte-Edition zu dienen. Durch
seinen Wechsel zur Schelling-Edition kam es dazu nicht. Ich verdanke
ihm die Einführung in die editorisch-bibliographisch-historischen
Hilfsmittel der Universitäts- und Staatsbibliothek. Als mir Walter
Schieche anbot, ich solle diese Dokumente herausgeben, habe ich gerne
zugegriffen. Bald wurde diese Materie meine Lieblingsbeschäftigung
innerhalb der Editionsarbeit. Im Herbst 1977 trafen Günther Holzboog
und ich uns in unserer Wohnung und besprachen das Projekt einen
gemütlichen Abend lang, der nur einmal unterbrochen wurde, als unsere
beiden Buben (knapp vier und zwei Jahre alt) aus ihren Betten
hereinschlichen, um endlich einmal zu erfahren, wie der „Holzbock“
aussähe. Aus anfänglich geplanten zwei Bänden wurden im Lauf der Zeit
sieben. Nach den gedruckten Dokumenten dehnte ich während über 10
Jahren meine Suche auf ungedruckte, in den verschiedensten Archiven
und Handschriftenabteilungen Deutschlands, Dänemarks, Schwedens,
der Schweiz, Polens und zuletzt Rußlands aus.25 Diese Detektivarbeit hat
einige überraschende Nebenfrüchte erbracht: so die Kollegnachschrift
der WL nova methodo in der Sächsischen Landesbibliothek in Dresden
oder die Aufzeichnungen Lavaters von Fichtes erster Vorlesung in
Zürich oder die Nachschrift August Twestens von einer
Einleitungsvorlesung, die ich im Nachlaß von dessen Schwiegersohn in
Berlin entdeckt habe. Später übernahm ich zusammen mit W. Schieche
auch die Fertigstellung der lange liegen gebliebenen gesammelten
Rezensionen von Werken Fichtes. „Fichte in zeitgenössischen
Rezensionen“ erschien in 1995 in vier Bänden.
35 Zuletzt will ich noch skizzieren, wie unsere Arbeit an der Fichte-Edition
im allgemeinen abgelaufen ist. Ich verwende dazu einen von Hans
Gliwitzky entworfenen Bericht aus dem Jahr 1993, der von unserem
Kommissionsvorsitzenden Prof. Beierwaltes erbeten worden, der uns
seit 1991 fürsorglich und umsichtig betreut hat.
Den ☝ relativ
� geringsten Arbeitsaufwand hat uns die Reihe I der Werke
bereitet.
Ce site utilise desHier kam
cookies et es darauf an, den originalen Drucktext korrekt zu
vous donne le contrôle
edieren, sur
Druckfehler zu beseitigen, Varianten aus verschiedenen
ceux que vous souhaitez
Auflagen activer zu berücksichtigen, knappe zum Verständnis notwendige
historisch-philosophische Kommentare hinzuzufügen und die einzelnen
Werke mit Vorworten zu versehen. Einen umfangreichen Vergleich einer
✓ Tout accepter
größeren Zahl von Exemplaren ein- und derselben Auflage haben wir –
✗ Tout refuser
mit Ausnahme der „Bestimmung des Menschen“26 – nicht angestellt,
weil angesichts des Umfangs der zu leistenden Editionsaufgabe und der
Personnaliser
zur Verfügung stehenden Zeit und Finanzen ein solches Vorgehen nicht
Politique de confidentialité
zu verantworten ist. Das Risiko, wegen abundanter Philologie und

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Fichte und Schelling: Der Idealismus in der Diskussion - Zur Geschicht... https://books.openedition.org/europhilosophie/1079

Kommentierung einen Editionstorso zu hinterlassen, ist viel zu groß.


Das wird angesichts des Gegenwinds, der den langfristigen
Editionsunternehmungen schon seit einigen Jahren heftig ins Antlitz
weht, heute überdeutlich.
36 Viel größere Probleme machten die Handschriften der Nachlaß (Reihe
II), manchmal auch die Briefe, bzw. deren Entwürfe (Reihe III). Zuerst
war die große Masse chronologisch zu ordnen. Damit hatte Hans Jacob
schon in den Dreißiger Jahren begonnen, diese Ordnung wurde ständig
verfeinert: Einzelne fliegende Blätter mußten zugeordnet werden, oft
stimmte die Reihenfolge nicht mehr. Dann ging es an die Entzifferung.
Sie wurde von einem der Editoren als ganze geleistet. Diese
Ersttranskription ging anschließend an wenigstens zwei weitere
Bearbeiter und dann solange zwischen allen Bearbeitern hin und her, bis
sich niemand mehr in der Lage sah, eine wesentliche Textverbesserung
zu leisten. Dann wurden alle Einzelheiten des Textes (wie Korrekturen,
Verschreibungen etc.) für den philologischen Apparat notiert. Es folgte
die historisch-philosophische Kommentierung mit minutiöser
Quellenforschung, der Erhellung des literarischen und philosophisch-
historischen Umfeldes und der damit verbundenen Korrespondenz mit
Archiven und Bibliotheken.
Der genannte (von Hans Gliwitzky entworfene) Bericht von 1993 weist
dann auf die „markanteste Arbeitsteilung zwischen den vier
Hauptbearbeitern (Professor Lauth und den drei von der Akademie
angestellten Mitarbeitern Fuchs, Gliwitzky, Schneider)“ hin:
Lauth/Fuchs leisteten „die historisch-philosophische Kommentierung“,
während Gliwitzky/Schneider „sich auf die möglichst originale Fassung
des Fichte-Textes konzentrieren. Für die Vorworte, das Grundsätzliche
der philosophischen Kommentierung sowie die Bandeinleitungen
zeichnet Prof. Lauth allein verantwortlich.“ In den letzten Jahren, auch
schon vor dem Tod Reinhard Lauths am 23. August 2007, haben sich
diese Schwerpunkte etwas verschoben.
Dann☝ war � der Verlag und der Setzer an der Reihe, die Korrekturen der
Fahnen
Ce site und
utilise des des etUmbruchs, oft in mehreren Gängen, wurden ebenso
cookies
vous donne le contrôle
aufgeteilt sur Verzeichnisse, von denen die Sachverzeichnisse den
wie die
ceux que vous souhaitez
größten Arbeitsaufwand erforderten.
activer
37 Die Texte in der Reihe IV (Kollegnachschriften) verdienen eigens
beschrieben
✓ Tout accepter zu werden. Studenten haben schon in alten Zeiten Skripten
von besonders geachteten Lehrern angefertigt, abgeschrieben, ja auch
✗ Tout refuser
weiterverkauft. So auch von Fichtes Kollegs. Aus der ersten Hälfte von
Fichtes Lehrtätigkeit, in Jena von 1794–1799, sind uns solche
Personnaliser
Nachschriften nur von wenigen Lehrveranstaltungen bekannt. Und
Politique de confidentialité
dann meist jeweils nur eine einzige. In einem solchen Fall entzifferten

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wir den Text und ergänzten ohne großen Erklärungsaufwand eindeutige


Abkürzungen. Es sind ja keine originalen Formulierungen Fichtes,
sondern die des Studenten. Gab es allerdings – und das ist in den späten
Berliner Jahren 1810–14 der Fall – von ein- und derselben Vorlesung
Nachschriften mehrerer Studenten, wählten wir diejenige aus, die dem
Inhalt und auch möglichst der Begrifflichkeit nach dem Fichteschen
Originalmanuskript am nächsten kam. Fanden sich in Parallel-
Nachschriften ergänzende Informationen, bauten wir sie unter
Kennzeichnung ihrer Herkunft in den Leittext ein. Durch diese Arbeit an
den Kollegnachschriften werden so manche dunkle, weil sehr knapp
formulierte Aussagen in Fichtes eigenen Vorlesungsvorbereitungen
verständlicher; ja wir konnten dort schon etliche fragliche
Transkriptionen durch eindeutige Stellen aus den Nachschriften
verbessern. M. E. ist die Entscheidung von 1969, auch die Reihe IV
herauszugeben, durch das bisherige Ergebnis glänzend gerechtfertigt
worden.
38 Eine große Veränderung unserer Arbeitsweise hat der Computer
verursacht. Bis Anfang der Neunziger Jahre lieferten wir dem Verlag
Schreibmaschinen-Typoskripte, die dann gesetzt wurden. Jetzt aber sind
wir – in Einzelfällen sogar die Lay-outer geworden – was unseren
Arbeitsaufwand vermehrt hat. Andererseits habe ich – abgesehen von
dem großen Vorteil der Internet-Recherchen in den letzten Jahren –
durch die Möglichkeit profitiert, längere Texte ganz schnell auf
Stichworte oder Personen hin durchsuchen zu können.
Der Bericht von 1993 resumiert folgendermaßen: „Der […] Fortgang der
Fichte-Ausgabe […] beruht im wesentlichen auf drei Faktoren:

1. der bis heute immensen persönlichen und unentgeltlichen


Arbeitsleistung von Prof. Lauth; [für die er nebenbei, ebensowenig
wie seine Mitarbeiter, nie ein Autoren-Honorar für die publizierten
Bände bekommen hat].
2. dem
☝ � fortlaufenden Interesse aller vier Bearbeiter an der
Auseinandersetzung mit Fichtes grundsätzlicher
Ce site utilise des cookies et
vous donne Wissenskonzeption
le contrôle sur zum Zwecke der Gewinnung einer endgültigen
ceux queBewußtseinstheorie;
vous souhaitez
activer
3. dem Respekt vor dem Begründer und Leiter der Ausgabe, der
zugleich der gemeinsame Lehrer der drei … von ihm berufenen
✓ Tout accepter
Mitarbeiter ist, die in freundschaftlich-kollegialem Verhältnis
✗ Tout refuser am Fortgang der Ausgabe interessiert sind und
ihrerseits
reibungslos zusammenarbeiten.“ Zu diesem Engagement für die
Personnaliser
fichtesche Transzendentalphilosophie – erlaube ich mir
Politique de confidentialité
hinzuzufügen – hat auch gehört, daß wir darauf verzichtet haben,

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eine ordnungsgemäße Universitätskarriere anzustreben.


Andernfalls wäre es nicht möglich gewesen, in dieser Zeit diese
Leistung zu erbringen.27 Der 40. Band der Ausgabe ist in der
Produktion beim Verlag. Band Nr. 41 (Nachlaßband 16) wird bald
folgen, und ich hege die berechtigte Hoffnung, daß allerspätestens
zu Fichtes 250. Geburtstag der allerletzte Band (II,17) in den
Regalen steht.

Notes
1. Die schon in Fichtes Todesjahr geäußerte Hoffnung, „eine vollständige Ausgabe der
Werke seines Vaters veranstalten zu können, worin der Nachlaß, angemessen
angereiht, einen der wesentlichsten Bestandtheile ausgemacht hätte“, erfüllte sich
nicht. „Das mehrmals schon eingeleitete Unternehmen scheiterte an der Schwierigkeit,
daß die älteren Verleger ihre Ansprüche an die einzelnen Werke nicht aufgeben
wollten“. (FSW IX, S.V/VI) – Fichte hatte bei neun anderen Verlegern von Königsberg
bis Jena Bücher veröffentlicht : Hartung (Königsberg), Troschel (Danzig), Bertuch
(Weimar), Gabler (Jena), Cotta (Tübingen), Voss, Reimer, Himburg, Hitzig und
Wittich (die letzten fünf alle in Berlin)
2. „über den Begriff des wahren Krieges“ (1815) ; „Thatsachen des Bewußtseins“ von
1810/11 (1817) – „Deduzierter Plan“ (1817)
3. Für Preußen hatte zuerst die Zensur den Neuabdruck verhindert. Sie hielt im Zuge
der reaktionären Demagogenverfolgung dieses Buch für „die erste Quelle des [..]
bekanntesten Übels“ (GA I,10, S. 93).
4. Gegenüber dem Titelblatt übrigens mit dem falschen Todesdatum „27. Januar“, das
seither durch die Literatur geistert.
5. Auch dort betont I. H. Fichte, wie sehr die unsichere Lage hinsichtlich des
Urheberrechts sein Editionsvorhaben verzögert habe. Er dankt zweien der Verleger
seines Vaters ausdrücklich für die „würdige und liberale Weise, mit welcher sie zur
Förderung des Unternehmens auf ein Abkommen eingegangen sind“. (FSW I, S.
XXVII)
6. Im Vorwort zur zweiten Auflage der Biographie seines Vaters schreibt Immanuel
Hermann Fichte 1862 über die Umstände, unter denen die erste Auflage (1830)
erschienen war : „Das Gesammturtheil der Zeit über den Denker [sc. Fichte] floß dahin
zusammen, daß man ihn, als einem längst überlebten Uebergangsstandpunkte
☝�
verfallen, zu den Todten warf und die Acten über ihn geschlossen meinte. / Aeußerlich
Ce site utilisedies
konnte des sogar
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berechtigt erscheinen ; denn es war dem Biographen damals noch
vous donne le contrôle sur
nicht gelungen, weder den sehr wichtigen literarischen Nachlaß zu veröffentlichen,
ceux que vous souhaitez
noch durch
activereine Sammlung der ältern, zum Theil vergessenen Werke ein vollständiges
und zugleich urkundliches Bild seiner Denkweise und der Entwickelung seiner Lehre
den später Lebenden darzubieten.“ (Immanuel Hermann Fichte, Johann Gottlieb
✓ Tout accepter
Fichte’s Leben und literarischer Briefwechsel, Leipzig 1862, Bd. I, S.V) Dieses Fazit
über die damalige Aktualität der Philosophie Fichtes kann man für die Zeit nach 1845
✗ Tout refuser
nur noch verschärfen.
7. Personnaliser
Zwei Jahre vorher hatte er Fichte in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen,
Politique de1923,
Leipzig veröffentlicht. Dieses Buch wurde zum Vorbild für Fichte im Gespräch.
confidentialité
8. Das Folgende aus dem Nachruf R. Lauths in GA II,3.

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9. Kollegnachschriften aus der Zeit von 1795 bis 1800 im Verlag Junker und
Dünnhaupt (Berlin 1937).
10. So erzählt es auch Manfred Buhr in : Der Grundansatz der ersten
Wissenschaftslehre Johann Gottlieb Fichtes, hrsg. von Erich Fuchs und Ives
Radrizzani, Neuried 1996, S. 271.
11. nicht im Jahre 1979, wie R. Lauth im Nachruf auf Hans Jacob in GA II,3, S. VI
schreibt. Kommissionsmitglieder waren die Professoren A. Wenzl, A. Dempf, F.
Schnabel.
12. Die „Vereinbarung“ vom 25. März 1959, unterschrieben von Dr. Hans Jacob, Prof.
Dr. Reinhard Lauth und Prof. Dr Horst Kunze, lautet in ihren zwei ersten Absätzen :
„Die Deutsche Staatsbibliothek zu Berlin und die Redaktion der J. G. Fichte-
Gesamtausgabe der Bayerischen Akademie der Wissenschaften zu München – hier
kurz Fichte-Institut genannt – treffen über die Benutzung des im Besitz der Deutschen
Staatsbibliothek zu Berlin befindlichen Fichte-Nachlasses folgende Vereinbarung :
1. Die Deutsche Staatsbibliothek zu Berlin erteilt für den in ihrem Besitz befindlichen
Teil des Fichte-Nachlasses einschließlich vorhandener Kollegnachschriften den
Herausgebern Prof. Dr. Reinhard Lauth und Dr. Hans Jacob (Fichte-Institut) die
Druckerlaubnis.“
13. Die Dienstverträge, finanziert von der Deutschen Forschungsgemeinschaft, wurden
ab 1. Februar 1959 abgeschlossen.
14. Im April 1960 berichtet Hans Jacob in einem Brief : „Die Bayer. Akademie ist an
uns herangetreten, unser Fichteinstitut zu erweitern und zu etatisieren. Eine
erfreuliche Angelegenheit, die es uns ermöglichen könnte, bei vergrössertem
Mitarbeiterstab die Jacobiausgabe in das Institut zu übernehmen.“ Die Korrespondenz
der Anfangsjahre – Hans Jacob spricht einmal von „wir Fichte-Jacobianer“ – enthält ja
schon bald den Plan auch einer Ausgabe der Werke und Briefe von Friedrich Heinrich
Jacobi, auch eine Ausdehnung auf Karl Leonhard Reinhold und K.W. F. Solger war im
Gespräch. Noch 1972 wurde zusammen mit Prof. Krings ein Versuch gemacht, eine
gemeinsame Arbeitsstelle für Fichte, Schelling, Jacobi zu begründen.
15. Dieser Durchschlag liegt nicht vor.
16. Tagungsband : Der transzendentale Gedanke. Hrsg. von Klaus Hammacher,
Hamburg 1981.
17. Tagungsband : Transzendentalphilosophie als System. Hrsg. von Albert Mues,
Hamburg 1989
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22. http://www.bashedu.ru bzw. Präsident Lukjanow : lionmix@mail.ru – Reinhard
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Lauth, der sich mit der J. G. Fichte-Gesellschaft über das Projekt einer bald nach der
sog. politischen
✗ Tout refuser Wende in Rammenau projektierten Tagung überworfen hatte,
begründete in der Folge ein „Fichte-Forum“, das 21.–25. April 1992 in Kaposvár,
Ungarn, eine Tagung abhielt (Tagungsband : Wege der Deutungen. Vorträge des
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Fichte-Forums 1992). Um die Internationalisierung der Fichte-Forschung schneller
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voran zu bringen, organisierte er eine letzte Tagung seines „Internationalen
Kooperationsorgans der Fichte-Forschung“ in Neapel, 26.–29. April 1995. Dort wurde

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Fichte und Schelling: Der Idealismus in der Diskussion - Zur Geschicht... https://books.openedition.org/europhilosophie/1079

auch über den Forschungsstand in China, Japan, Rußland, Italien, Frankreich, Spanien
und Nordamerika berichtet. (Der Grundansatz…, s. oben Anm. 10)
23. Herausgegeben von K. Fujisawa, H. Kato, Ch. Kumamoto, R. Lauth und M. Sakabe.
Saitama : Setsu-Verlag
24. Im Jahr 1964 wandte sich das Bundesinnenministerium an das „Fichte-Institut“
und bat um Mitwirkung bei der Gestaltung der Fichte-5-DM-Münze. Bild- und
Textvorschläge wurden ans Ministerium gesandt. – Im Oktober desselben Jahres regte
R. Lauth auch die Wiedererrichtung des Grabmals von Frau Fichte auf dem
Dorotheenstädter Friedhof in Berlin an. Die Kosten übernahm die Bayerische
Akademie der Wissenschaften.
25. Um neues Material für „Fichte im Gespräch“ zu finden, reiste ich in Deutschland
nach Berlin (Ost : Märkisches Museum, Humboldt-Universität, und West : Staatsarchiv
Preußischer Kulturbesitz, Staatsbibliothek Preußischer Kulturbesitz), Bremen,
Dresden, Frankfurt/M., Halle/Saale, Hamburg, Jena, Kiel, Köln, Nürnberg, Penzing
bei Wasserburg, Ulm, Weimar ; in der Schweiz nach Bern, Schaffhausen, Zürich,
Kopenhagen und Trolle-Ljungby (Südschweden). Dazu kamen briefliche Recherchen in
einer Reihe anderer Archive.
26. GA I,6, S. 310f
27. Von ihr hat Reinhard Lauth anläßlich des Verlagsjubiläums gesagt : „Verleger und
Herausgeber können mit Stolz auf die [gemeinsame] Leistung blicken, die weltweit
größte Anerkennung gefunden hat.“ In der Festschrift zum 250jährigen Bestehen des
Frommann-Verlages : Wissenschaftsgeschichte zum Anfassen. Von Frommann bis
Holzboog. Hrsg. v. Günther Bien, Eckhart Holzboog, Tina Koch. Stuttgart-Bad
Cannstatt 2002.

Auteur

Erich Fuchs
© EuroPhilosophie Éditions, 2020

Licence OpenEdition Books

Référence électronique du chapitre


FUCHS, Erich. Zur Geschichte und Ausstrahlung der Fichte-Gesamtausgabe In :
Fichte☝ und � Schelling: Der Idealismus in der Diskussion : Acta des Brüsseler
Kongresses 2009 der Internationalen J.G. Fichte-Gesellschaft. Plenarvorträge [en
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le contrôle sur Éditions, 2020 (généré le 10 mai 2023). Disponible
surqueInternet
ceux : <http://books.openedition.org/europhilosophie/1079>. ISBN :
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9791095990246. DOI : https://doi.org/10.4000/books.europhilosophie.1079.

Référence électronique du livre


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GODDARD, Jean-Christophe (dir.) ; et al. Fichte und Schelling: Der Idealismus in der
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Diskussion : Acta des Brüsseler Kongresses 2009 der Internationalen J.G. Fichte-
Gesellschaft. Plenarvorträge. Nouvelle édition [en ligne]. Toulouse : EuroPhilosophie
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Éditions, 2020 (généré le 10 mai 2023). Disponible sur Internet :
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<http://books.openedition.org/europhilosophie/1072>. ISBN : 9791095990246. DOI :
https://doi.org/10.4000/books.europhilosophie.1072.

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