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1.

Einführung in das Recht der Kreditsicherung

1.1 Überblick

Personalsicherheiten und Realsicherheiten

Personalsicherheit: räumt dem Gläubiger einen schuldrechtlichen Anspruch ein, aufgrund


dessen er auch von einer anderen Person als der des Schuldners die Leistung verlangen kann
à Bürgschaft

Realsicherheit: gibt dem Gläubiger ein Recht an einer Sache oder einem Recht, das ihn in die
Lage versetzt, sich – meist durch Verwendung und anschließende Verrechnung des Erlöses
mit der gesicherten Forderung – wegen der gesicherten Forderung aus diesem
Vermögensgegenstand zu befriedigen, wenn der Schuldner nicht leisten kann à Pfandrecht
an beweglichen Sachen und Rechten, Grundpfandrechte (Hypotheken und Grundschulden),
das Sicherungseigentum, die Sicherheitszession, der Eigentumsvorbehalt

1.2 Arten des Kredits

• Warenkredit
• Geldkredit

1.3 Das Gelddarlehen

• Es handelt sich stets um Darlehen im Sinne der §§ 488 ff.


• Sonderregelungen für Verbraucherkredite in §§ 491 ff.

Nicht verzinslich: unvollkommen gegenseitig verpflichtender Vertrag


Verzinslich: gegenseitig verpflichtend

1.4 Das Gelddarlehen

Der durch die Vorschriften über das Verbraucher Darlehen (§§ 491 ff.) gewährte Schutz

• Verbraucher (§ 13)
• Nicht auf Darlehen beschränkt
• Finanzierungshilfen (§ 506)
• Teilzahlungsgeschäft (§ 507)
• Ratenlieferungsgeschäft (§ 510)
• Existenzgründer, Nettokreditbetrag < 75K

Informationspflichten:
• Schriftform (§ 492 Abs. 1) kann durch elektronische Form wegen § 126 ersetzt
werden
• Europäisches Standardinformationen für Verbraucherkredite
• Bei fehlenden Angabe zur Sicherheit, kann diese nicht mehr verlangt werden (§ 494
Abs. 6 S. 2)

Widerrufsrecht:
• Zweiwöchiges Widerrufsrecht in Textform i.V.m. § 355 (§ 495)
• Rechtszeitige Absendung (§ 130 Abs. 1. S. 1)
• Gilt nicht, wenn das Darlehen ohne Kündigungsfrist und ohne zusätzliche Kosten
zurückgezahlt werden kann
• Auf verbundene Verträge findet § 358 Anwendung

Kündigung ein Teilzahlungsdarlehen durch Darlehensgeber (§ 498 Abs. 1)


• Zwei aufeinanderfolgenden Raten (teilweise) in Verzug (i.S.d. § 286)
• Rückstandshöhe 10 % bzw. 5 % des Darlehensnennbetrags
• Zweiwöchige Nachtfirst zur Zahlung mit der Androhung, dass bei Nichtzahlung die
ganze Restschuld verlangt wird

Weitere Schutzvorschriften
• § 497: Verzugszinsen und die Anrechnung von Teilleistungen
• § 496: Abtretung
• § 138: Missbrauch der Privatautonomie

1.5 Einführung in die Grundzüge des Einzelzwangsvollstreckungs- und


Insolvenzrechts

Zwangsvollstreckung und Insolvenz

Einzelzwangsvollstreckung:
• einzelner Gläubiger setzt seinen in einem Titel festgestellten Anspruch unabhängig
von etwaigen anderen Gläubigern durch Zugriff auf das Vermögen des Schuldners
durch
• zuerst befriedigt, wer zuerst pfändet (Prioritäts- oder Präventionsprinzip)

Insolvenzverfahren:
• Verfahren, in dem das gesamte Vermögen des Schuldners verwertet und der
Verwertungserlös gleichmäßig nach dem jeweiligen Anteil der Gläubigerforderungen
an den Gesamtforderungen auf die Gläubiger verteilt wird
• Aussonderungs- und Absonderungsrechte

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