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Pontos und Rom (63 v. Chr. — 64 n. Chr.

)
von ECKART OLSHAUSEN, Stuttgart

Inhaltsübersicht

I. Einleitung 903
II. Die Neuordnung des Ostens durch Pompeius 905
III. Die Neuordnung des Ostens durch Caesar. . 908
IV. Die Neuordnung des Ostens durch Antonius 909
V. Pontos unter den Poleraoniden 910
Abbildung 912

I. Einleitung

Die Landschaft Pontos oder, wie sie bis in das erste Jahrhundert
v. Chr. genannt wurde, Kappadokien am Meer1, war das Kernland des
Imperium Mithradaticum, das unter Mithradates VI. Eupator in den ersten
Jahren des großen Krieges, mit dem dieser König seine Expansion nach
Süden eröffnete, seine größte Ausdehnung erreichte. Diese Landschaft
(s. die Karte nach S. 904) grenzte im Norden an das Schwarze Meer, im
Westen gegen Paphlagonien hin an den Halys, im Südwesten an das von
den galatischen Trokmern besiedelte Gebiet; im Süden war Pontos durch
die Gebirgszüge zwischen der Chamanene und der Laviansene abgeschlos-
sen, während diese Landschaft im Osten südlich der Lykosquellen an Klein-
armenien und östlich von Trapezus an Kolchis grenzte 2 . Die durch das
Nordanatolische Randgebirge nach Süden abgeschlossene Küstenebene
mit ihren traditionsreichen griechischen Kolonien und das Hochland um
den Oberlauf des Halys umschließen das Herzstück der Landschaft Pontos:
die vom Iris und vom Lykos durchzogene Fruchtlandebene.
Von seinem Stützpunkt im Olgassys-Gebirge aus, der paphlagonischen
Festung Kimiata, hat im Windschatten der Diadochenkämpfe der erste

1
Cf. Pol. 5.43,1. Strab. 12,534.541.
2
Cf. Strab. 12,533 resp. 541 mit 544 resp. 561 resp. 540 resp. 547 resp. 548. Dazu cf. D.
M A G I E , Roman Rule in Asia Minor, Princeton 1950, 1066 n. 4.
904 ECKART OLSHAUSEN

der politischen Könige in dieser abgeschiedenen, in sich geschlossenen


Landschaft nach und nach die Fundamente für ein Reich gelegt, das den
achten Regenten dieses Königshauses in den Stand setzte, die letzte wirk-
lich existenzbedrohende Widerstandsbewegung gegen die römische Republik
in Gang zu bringen.
Über die Entwicklung der Beziehungen zwischen dem Großen Mithra-
dates und Rom und ihre Erforschung habe ich bereits im Rahmen des vor-
liegenden Werkes (Mithradates VI. und Rom, ANRW Bd. I 1, Berlin-
New York 1972, 806—815) gehandelt3. Auf die Geschichte Kleinasiens
und damit auch von Pontos in der römischen Kaiserzeit ist darüber hinaus

3 Zum Forschungsbericht über Mithradates VI. und Rom (ANRW 1 1 806—815) soll hier
noch Folgendes nachgetragen werden: Für die frühesten Kontakte des Pontischen Königs
mit Griechenland und somit auch mit Rom bis einschließlich zum 1. Mithradatischen Krieg
J . D E I N I N G E R , Der politische Widerstand gegen Rom in Griechenland 217—86 v. Chr.,
Berlin 1971, 242—261. — Für die Beziehungen einiger kleinasiatischer Gemeinden zu
Rom, die im 1. Mithradatischen Krieg gegen den Pontiker gekämpft hatten, trägt TH.
P E K Ä R Y (ob. s. S. 601) nach: A. D E G R A S S I , Ledediche dipopoli e re asiatici alpopolo Ro-
mano e a Giove Capitolino, Bullettino della Commissione arch. com. di Roma 74, 1951/
52, 19—47 (cf. IDEM, Inscriptiones Latinae liberae rei publicae I, Göttingen 1957, pp.
114r—123). — E. B I K E R M A N , La lettre deMithridate dans les «Histoires» de Salluste, R E L
24, 1946, 131—151. Cf. jetzt D. G. GLEW, The Outbreak of the First Mithradatic War,
Diss. Princeton Univ. 1971 (microf., Resümee in DA 32, 1972, 3971A). Der Verf. versucht
dort mit teilweise bedenklichen Argumenten, Plutarchs Berichte über den Ausbruch des
1. Mithradatischen Kriegs für historische Aussagen und die Chronologie insgesamt als un-
haltbar zu erweisen, wertet dagegen Appian zu diesem Thema auf. Mit dieser Quellenana-
lyse kommt er zu dem etwa schon von E. B A D I A N , Roman Imperialism in the Late Re-
public, Ithaca 2 1971, 57 sq. formulierten Ergebnis, daß man in Rom einen Krieg dieses
Ausmaßes nicht vorausgesehen hatte und infolgedessen darauf auch nicht vorbereitet war.
— Zur antiken Geschichtsschreibung über die Mithradatischen Kriege cf. P. D E S I D E R I ,
Posidonio e la guerra Mitridatica, Athenaeum 51, 1973, 3—29. 237—269. — Zur Numis-
matik von Pontos insgesamt jetzt K. G O L E N K O , Literaturüberblick der griechischen Nu-
mismatik. Pontus und Paphlagonien (Veröffentlichungen in Rußland und der Sowjet-
union), Chiron 3, 1973, 467—499. — Für den Komplex der Forschung über den bei Sali,
hist. 4, 69 überlieferten Brief Mithradates' VI. an den Partherkönig (den Hinweis auf
diese Lücke verdanke ich meinem verehrten Lehrer R. T I L L F ) zwei Aufsätze von L. F.
R A D I T S A , The Historical Context of Mithridates' Description of the Status of Asia in
Sallust's Letter of Mithridates: Helicon 9/10, 1969/70, 689—694; IDEM, Mithridates'
View of the Peace of Dardanus in Sallust's Letter of Mithridates: ibid. 632—-635. E. P A S O L I ,
Le Historiae e le opere minori di Sallustio, Bologna 1965, 136—147. R. SYME, Sallust,
Berkeley/Los Angeles 1964, 293. Zu den Beziehungen zwischen dem Bithynischen König
und Mithradates V I . cf. H A R R I S (ob. S. 864sqq.). Cf. weiter A. D. L E E M A N , A Systematical
Bibliography of Sallust (1879—1964), Mnemosyne Suppl. IV, Leiden 1965, 21 sq. (Aus-
gaben). 77. —• E. B A D I A N hat auf dem 6. Internationalen Kongreß für Altertumswissen-
schaft in Madrid 1974 eine Studie vorgetragen, in der er mit Hilfe literarischer, epigraphi-
scher und numismatischer Zeugnisse die Chronologie der Jahre 89/88 untersucht hat und
zu Ergebnissen gekommen ist, die eine vollkommene Revision der auf W. S. F E R G U S O N S
Darstellung beruhenden communis opinio von den Ereignissen um Medeios und Athenion
notwendig machen. Das Klischee von den romfreundlichen Aristokraten und den rom-
feindlichen Demokraten in den griechischen Städten, das J . D E I N I N G E R ( a . a . O . ; cf.
Résumés des rapports, VI. Congrès International des études classiques 1974 à Madrid,
Salamanca 1974, 12—74) für Griechenland insgesamt und für die Magna Graecia bereits
korrigiert hat, hält auch der Erprobung am Beispiel Athens durch E. B A D I A N nicht stand.
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Die L a n d s c h a f t Pontos (TTOVTOS) nach S t r a b . X I I 5 4 6 — 5 6 2


im M a ß s t a b 1 : 1 850 0 0 0

37° 38° 39°


PONTOS UND ROM 905

TH. PEKÄRY (Kleinasien unter römischer Herrschaft. Ein Forschungsbericht


über die Jahre 1951—1970, hier ob. S. 595—657) eingegangen. Für den Stand
der Forschungen über Bithynien z. Z. der römischen Republik und des
Kaiserreichs ist B. F. HARRIS (Bithynia: Roman Sovereignty and the
Survival of Hellenism, hier ob. S. 857—901) einzusehen. Da aber die Land-
schaft Pontos in ihrem oben umrissenen Umfang grundsätzlich niemals
in die römische Provinz Bithynia 4 einbezogen war und sie noch dazu im
Gegensatz zum Kernbestand der Provinz Galatia, in die sie bisweilen ein-
gegliedert war (vgl. R. K . SHERK, Roman Galatia: The Governors from
25 B.C. to A . D . 114, hier unt. S. 954—1052), vielfach eine Sonderentwicklung
durchgemacht hat, ist als Fortsetzung meines ersten Forschungsberichtes
über Mithradates V I . und Rom ein knapper Überblick über die geschicht-
liche Entwicklung von Pontos in der römischen Kaiserzeit und ihre Er-
forschung hier am Platz.

I I . Die Neuordnung des Ostens durch Pompeius

Die Neuordnung der politischen Verhältnisse, die Cn. Pompeius Magnus


während der Jahre von 65 bis 63 v. Chr. im Osten vollzogen hat4», betraf
u. a. all die Gebiete, die ehedem im Machtbereich des Pontischen Königs
gelegen hatten und nach der Katastrophe des letzten Mithradates in die
Gewalt der Römer gefallen waren5. Wie man überhaupt in der wissenschaft-
lichen Diskussion über die Ostordnung des Pompeius 6 noch nicht zu einer

4 So der offizielle Name dieser Provinz, die erst seit Nero als Pontus et Bithynia geführt
wurde; cf. dazu K. WELLESLEY, The Extent of the Territory Added to Bithynia by Pom-
pey: RhM 96, 1953, 294 n. 1.
4» Cf. auch B. F . HARRIS, o. S. 869 f.
5 Zur Ostordnung des Pompeius insgesamt cf. M. CARY, Pompey's Settlement of the East,
CAH 9, 1932, 390—396. T. R. S. BROUGHTON, Roman Asia Minor: An Economic Survey
of Ancient Rome IV, ed. T. FRANK, Baltimore 1938, 530—534. M. GELZER, Pompeius,
München 2 1959, 95—111. D . MAGIE, R o m a n Rule (ob. A n m . 2) 351—378 m i t 1220—1241.
J. VAN OOTEGHEM, Pompée le Grand, bâtisseur d'empire, Mém. Acad, de Belgique XLIX,
Brüssel 1954, 246 sqq. E. WILL, Histoire politique du monde hellénistique II, Nancy 1967,
419—421. H. BENGTSON, Griechische Geschichte (Handbuch der Altertumswissenschaft
I I I 4) 4 1969, 510—513. TH. LIEBMANN-FRANKFORT, L a frontière orientale dans la poli-
tique extérieure de la République romaine depuis le traité d'Apamée jusqu'à la fin des
conquêtes asiatiques de Pompée (189/88-63), Acad. de Belgique. Cl. des Lettres. Mém.
2e Ser. LIX, Brüssel 1969, 265 sqq. A. H. M. JONES, The Cities of the Eastern Roman
Provinces, Oxford 21971, 156 sqq. mit 421 sqq.
6 Cf. etwa die folgenden Spezialuntersuchungen: F. E. ADCOCK, Lesser Armenia and Galatia
after Pompey's Settlement of the East: JRS 27, 1937, 12—21. J. G. C. ANDERSON, Two
Anatolian Notes: Studies W. H. Buckler, Manchester 1939, 1—7, bes. 3 sqq. W. G.
FLETCHER, The Pontic Cities of Pompey the Great: TAPhA 70, 1939, 17—29. G. VITUCCI,
Gli ordinamenti costitutivi di Pompeo in terra d'Asia: Rend.Line. 2, 1947, 428—447.
K. WELLESLEY, The Extent (ob. Anm. 4) 293—318. A. J. MARSHALL, Pompey's Organiza-
tion of Bithynia-Pontus: Two Neglected Texts: JRS 58, 1968, 103—109.
906 ECKART OLSHAUSEN

gültigen umfassenden und abschließenden Würdigung der staatsmännischen


Leistung gelangt ist, die in der organisatorischen Neugestaltung der klein-
asiatischen und der syrischen Staatenwelt zutage trat 7 , so ist auch im
Detail noch manches Problem zu lösen. Umstritten ist etwa, wie Pompeius
im einzelnen das Kernland des Mithradatidenreiches aufgeteilt hat 8 . Soviel
jedenfalls kann als sicher angenommen werden: Pompeius hat in der Tat
auch Gebiete rechts des Halys der römischen Provinz zugeschlagen; und
zwar die Hafenstadt Amisos mit ihrem Territorium — hier mögen strate-
gische, doch in besonderem Maße auch wirtschaftspolitische Erwägungen
eine Rolle gespielt haben 9 ; darüber hinaus die Phazimonitis am rechten
Ufer des Halys — hier liegen strategische Gründe für die Annexion dieses
Brückenkopfes am rechten Ufer des großen Stroms auf der Hand 10 . Dagegen
läßt sich schon nicht mehr mit Sicherheit sagen, ob noch weitere Städte der
Landschaft Pontos — etwa Amaseia, Zela, Nikopolis — der römischen
Provinz zuzurechnen sind, wie Pompeius sie damals gestaltete 11 . Bei der

' Die wesentlichen Positionen in dieser Frage hat A. J . MARSHALL, Pompey's Organization
103 n. 3 zusammengestellt.
8 Der für diese F r a g e relevante Quellentext lautet (Strab. 12, 544) : TTpòs Èco PÈV TOÌVOV Ó

"AÀUS ó p i o v TCOV TTa<pAayóvcov, T i p ò ; VÓTOV 8È O p O y e s K a l o l è-rroiKf)CTavT£s r a À ó r r a i , upòs


Sùcnv 6è Biöuvol Kal MaptavSuvol . . ., irpòs äpKTOv 8è ó EO^eivós ICTTIV. Tfjs 8è x^P 0 1 ?
TaÙTris 8n]priiiévri5 eis TE t ^ v HEcróyaiav Kal r p v iirl 6aÀ<5rrnj, Siorrcivouaav <5rrrò TOÖ
"AAuos p,éxpi BiOuvias ÉKarépav, ttiv nèv -rrapaAfav È cos Tris 'HpaKÀElas eI/ev ó EvTrcrrcop,
ttìs 8è UEaoyaias ttiv pèv èyyuTàTOj éa/ev, fi; Tiva Kal irépav TOO "AÀUOS SiÉretvs- Kal
HÉxpi SsGpo TOIS 'Pconafois f) TToirriKÌi lirapxia àqxupiarar TÒ Àorrrà 8 ' ijv ÙTTÒ
S u v à o r a i s K a l HETÒ TT\V Mi6pi8<5(Tou K O T à X u a i v . — Ursprünglich hatte J . MARQUARDT,
Römische Staatsverwaltung I (Handbuch der römischen Alterthümer, ed. J . MAR-
QUARDT und TH. MOMMSEN, I V 1) 2 1881, 350, aufgrund von Strab. 12, 544 ange-
nommen, daß die von Pompeius nach der Vertreibung des Pontischen Königs
konstituierte Provinz sich im Osten bis an den Unterlauf des Halys, möglicherweise
unter Einschluß von Amisos rechts der Flußmündung, erstreckt habe. Gegen diese
Ansicht bezog B . NIESE im R h M 38, 1883, 5 7 7 — 5 8 3 ('Straboniana I I I Strabo X I I
544. Die Einrichtung der Provinz Pontus durch Pompeius') Stellung und ließ diese Pro-
vinz über den Halys hinaus bis an Kolchis heranreichen, mit Ausnahme der Gazelonitis
und des Küstenstreifens um Pharnakeia und Trapezus. Seine Argumentation hat lange
Zeit überzeugt und die communis opinio bestimmt. Neuerdings hat dagegen mit sehr guten
Gründen K . WELLESLEY, The E x t e n t (ob. Anm. 4), die Gestalt, die Pompeius seinerzeit
dem pontischen Annex zur Provinz Bithynia gegeben hat, wieder auf das Küstengebiet
um Amisos und Side sowie die Phazemonitis am rechten Ufer des Halys zusammenge-
strichen.
9 Cf. K . WELLESLEY, The E x t e n t (ob. Anm. 4) 303 sq. Zur wirtschaftspolitisch bedeutsamen
Lage der Stadt J . A. R . MUNRO, Roads in Pontus, Royal and R o m a n : J H S 21, 1901,
52—66, bes. 53. D. MAGIE, R o m a n Rule (ob. Anm. 2) 185 sq. C. ROEBUCK, Ionian Trade
and Colonization, New Y o r k 1959, 103 mit n. 99.
K . W E L L E S L E Y , T h e E x t e n t (ob. A n m . 4) 3 1 1 sq.
11 Cf. die skrupulöse Beachtung dieser Frage durch D. MAGIE, Roman Rule (ob. Anm. 2)
1232 n. 35. Den Gordischen Knoten der Identität von elf Städten, die Pompeius nach Strab.
12, 541 der römischen Provinz zugesprochen habe und die man bislang auch in verschie-
denen Teilen der Landschaft Pontos suchte, hat K . WELLESLEY, The E x t e n t (ob. Anm. 4)
305 zerschlagen, indem er aufgrund einer sorgfältigen und durchaus nicht unwahrschein-
lichen Interpretation des Quellenbelegs diese Städte zum größten Teil westlich vom Halys
in Paphlagonien ansetzt; TH. LIEBMANN-FRANKFORT, L a frontière (ob. Anm. 5) 280 n. 1.
PONTOS UND ROM 907

Aufteilung des politischen Reichsgebietes war die Zurückhaltung auf-


fallend, mit der Pompeius die Interessen Roms durch direkte Erweiterung
des Gebietes der Provinz Bithynia vertrat. Auf diese Weise konnten viele
mehr oder weniger bedeutende kleinasiatische Dynasten an der Mithrada-
tischen Beute teilhaben, auf die sie entweder wegen ihrer Verdienste bei
der Bekämpfung des Großen Mithradates oder aus anderen, etwa von ver-
wandtschaftlichen Beziehungen ihrer Dynastie abgeleiteten Gründen An-
spruch erhoben. Das war der Fall bei den Fürsten Attalos und Pylaimenes,
denen Gebiete im Süden Paphlagoniens jenseits des Olgassys-Gebirges
(wieder?) zugewiesen wurden12; die Herrschaft über Kolchis trat ein ge-
wisser Aristarchos an, dessen Person für uns ebenfalls keine festeren
Konturen gewinnt13; der einflußreiche, wirtschaftlich bedeutende Priester-
staat von Komana Pontike am Lykos wurde dem Sohn des gleichnamigen
pontischen Generals, Archelaos, zugewiesen14. Brogitaros, dem Tetrarchen
der galatischen Trokmer, wurde die im Grenzland zwischen Pontos und
Galatien gelegene Festung Mithradateion zugesprochen18. Deiotaros schließ-
lich, der Tetrarch der galatischen Tolistobogier, erhielt zur Belohnung für
seinen schonungslosen Einsatz in den Kriegen gegen Mithradates V I .
wertvolle pontische Landstriche: die Gazelonitis, ein Gebiet am rechten
Unterlauf des Halys; diese Region war somit im Westen wie im Osten
römischem Provinzialgebiet benachbart. Darüber hinaus gewann der
Tetrarch die Küste von Pharnakeia über Trapezus bis an die Grenze nach
Kolchis; dazu kam das sich südlich daran anschließende Hinterland bis
nach Kleinarmenien. Wann Deiotaros zusammen mit dem Königstitel auch
Kleinarmenien auf römische Initiative hin seinem Herrschaftsbereich ein-
verleiben konnte, ist eine Streitfrage16.

mit 179 n. 3 kehrt leider ohne Diskussion dieser gordischen Lösung auf alte Standpunkte
zurück.
12 Eutr. 6, 14, 1: Aitalo et Pylaemeni Paphlagoniam reddidit. Weitere Belege bei D. MAGIE,
Roman Rule (ob. Anm. 2) 372. 1234 n. 37. W. HOBEN, Untersuchungen zur Stellung klein-
asiatischer Dynasten in den Machtkämpfen der ausgehenden Römischen Republik, Diss.
Mainz 1969, 120 mit n. 325.
13 App. Mithr. 114: (seil. rToinrr)ios) ÂTROÎEI 5s . . . KóÀxoov 'Apforapxov 5uv<5tcrrr|v.
Cf. weiter D . MAGIE, R o m a n Rule (ob. A n m . 2) 374.1238 n. 42. TH. LIEBMANN-FRANKFORT,
La frontière (ob. Anm. 5) 280 mit n. 4. W. HOBEN, Untersuchungen (ob. Anm. 12) 70 mit
n. 80.
14 Strab. 12, 558: . . . irapaXaßcbv Sè TTopirriios TT)V êÇouaiav "ApxéAaov èrrÉCTTriaEv lepéa
Kai irpoCTÓpiCTEv AÙTCÔ Siaxoivov KÙKÀCO (TOÜTO 8' ÉOTIV À^KOVTOT crràSioi) . . .
Weitere Belege bei W. HOBEN, Untersuchungen (ob. Anm. 12) 35 n. 122. Er empfahl sich
offenbar den Römern durch den Verrat, den sein Vater möglicherweise bereits während
der Verhandlungen bei Dardanos 85, sicher aber dann im Jahre 83 begangen hatte, indem
er zu den Römern überging, um dem Propraetor L. Licinius Murena als Militärberater zu
dienen.
15 Cf. D. MAGIE, Roman Rule (ob. Anm. 2) 373. 1235 n. 40. Der Quellenbeleg findet sich
bei Strab. 12, 567: MiOpiSànov, Ô ÉBCOKE TTOHHTIIOS BoyoSicrrapcp TFJÇ TTOVTIKTÎÇ ßaaiAeias
àqiopfoas. Mit Sicherheit ist die Lage dieser Burg nicht auszumachen, D. MAGIE 1094
n. 58.
16 Cf. D . MAGIE, R o m a n Rule (ob. A n m . 2) 1237 n. 41. TH. LIEBMANN-FRANKFORT, La
frontière (ob. A n m . 4) 280 sq. W . HOBEN, Untersuchungen (ob. A n m . 12) 69—71.
908 ECKART OLSHAUSEN

Damit berührten sich infolge der Neuordnung der politischen Verhält-


nisse im Norden Kleinasiens durch Pompeius in der Landschaft Pontos
mehrere Hoheitszonen: die römische Provinz mit der Phazemonitis und
Amisos samt Territorium und vielleicht noch anderen Städten, der Priester-
staat von Komana Pontike unter Archelaos und schließlich der Herrschafts-
bereich des Deiotaros mit der Gazelonitis und der Küste von Pharnakeia
über Trapezus bis hin nach Kolchis samt dem Hinterland bis nach Klein-
armenien im Süden.
Allem Anschein nach ist im Jahre 56 die Herrschaft über Komana
Pontike an den gleichnamigen Sohn des Archelaos übergegangen; denn
damals fand sich dessen Vater beim Proconsul der Provinz Syria ein, um
von dort aus an dem hohen Spiel um den Ptolemaierthron teilzunehmen, aber
schließlich den Tod zu finden 17 .
Eine gewisse Unabhängigkeit hatte sich ein Sohn des letzten Mithrada-
tes, Pharnakes, bei der Neuordnung des Ostens durch Pompeius im Bospo-
ranischen Reich wahren können; in seinem Bemühen, die Herrschaft auch
im Stammland der Mithradatiden, in Pontos, antreten zu dürfen, war er
jedoch gescheitert. Die Chance, sich im Schutz der Wirren des römischen
Bürgerkrieges gewaltsam in den Besitz von Pontos zu setzen, schien gut
genutzt, als es Pharnakes gelang, Caesars Legaten Cn. Domitius Calvinus
bei Nikopolis vernichtend zu schlagen; sie war aber vertan, als der Diktator
selbst am 2. August 47 ihm bei Zela entgegentrat. Mehr noch als die
Schnelligkeit, mit der Caesar damals siegte, hat Caesars lakonische Sieges-
meldung diesen Sieg bei Zela berühmt gemacht: Veni, vidi, vici18.

III. Die Neuordnung des Ostens durch Caesar

Angesichts der Tatsache, daß sich Pompeius speziell im Osten auf eine
gewaltige Clientel gestützt hatte, war für Caesar nun eine grundlegende
politische Neuordnung Kleinasiens unumgänglich. Entsprechende Anord-
nungen hat er daher noch im Herbst desselben Jahres im bithynischen Nikaia

17
Archelaos, der Sohn, hat sich später als Sohn Mithradates' VI. ausgegeben und so die
Hand der verwitweten Ptolemaierkönigin Berenike IV. gewonnen; seine Herrschaft
über Ägypten währte jedoch nur ein halbes Jahr (B5); cf. D. MAGIE, Roman Rule (ob.
Anm. 2) 1234 n. 36. E. OLSHAUSEN, Rom und Ägypten von 116 bis 51 v. Chr., Diss. Er-
langen-Nürnberg 1963, 59—61. E. BLOEDOW, Beiträge zur Geschichte des Ptolemaios
XII., Diss. Würzburg 1963 (gedruckt 1964) 70sq. Zu den weiteren Geschicken von Komana
cf. Strab. 12, 542 sq.
18
Suet. Caes. 37, 2; cf. C. CICHORIUS, Römische Studien, Leipzig 1922, 245 sqq. Zum ganzen
K o m p l e x d e r P h a r n a k e s - I n v a s i o n E . DIEHL, P h a r n a k e s N r . 1, R E 1 9 (1938) 1 8 4 9 — 1 8 5 1 .
D . MAGIE, R o m a n R u l e (ob. A n m . 2) 4 0 8 — 4 1 2 . 1 2 6 2 — 1 2 6 6 . M. GELZER, C a e s a r , W i e s -
b a d e n 6 1 9 6 0 , 2 3 9 sq. W . HOBEN, U n t e r s u c h u n g e n (ob. A n m . 12) 1 0 — 2 5 (sehr a u s -
führlich).
PONTOS U N D ROM 909

getroffen 19 . Wegen seiner — durchaus verständlichen — Parteinahme für


Pompeius mußte Deiotaros damals empfindliche Gebietsverluste hinneh-
men 20 ; dagegen hat ihm der Diktator allem Anschein nach die pontischen
Besitzungen belassen21. Das Priestertum von Komana Pontike wurde dem
jungen Archelaos genommen und Lykomedes, einem Bithyner aus dem
kappadokischen Königsgeschlecht, übergeben22. Um Reich und Leben
mußte Deiotaros jedoch allen Ernstes bangen, als er im November 45 von
seinem Enkel Kastor Saokondaros in Rom eines Mordversuches an Caesar
(also perduellionis) angeklagt wurde, den er seinerzeit, als der Diktator
nach dem Sieg bei Zela durch sein Reich nach Nikaia reiste, geplant haben
sollte. Es ist nicht bekannt, welches Urteil Caesar in diesem Prozeß gefällt
hat, denkbar sogar, daß er sich darüber noch nicht im klaren war, als er
an den Iden des März 44 dem republikanischen Attentat zum Opfer fiel23.
Nach Caesars Tod hat Deiotaros mit aller Energie sein Imperium auf
Kosten seiner Nachbarn rigoros erweitert; die Vorbereitungen zu diesen
Unternehmungen hatte er allem Anschein nach noch zu Lebzeiten des Dik-
tators getroffen 24 ; seine Herrschaft in Pontos war weiterhin unangetastet.
Mit Bravour steuerte er sein Reich zwischen den Wirbeln neuerlicher
römischer Bürgerkriegswirren hindurch, starb jedoch im Jahre 40 ohne
Erben 25 .

IV. Die Neuordnung des Ostens durch Antonius

Der Umstand, daß der galatische Thron verwaist war, gab dem
IHvir r. p. c. M. Antonius, der nach der Schlacht bei Philippoi die Ober-
aufsicht über den Osten des Reiches übernommen hatte, Gelegenheit dazu,
die politischen Machtverhältnisse im Norden Kleinasiens völlig neu zu ge-
stalten. Antonius unterstellte nun — ohne Rücksicht auf die eingesprengten
Teile römischen Provinziallandes — im wesentlichen die gesamte eingangs
umrissene Landschaft Pontos dem Dareios, einem Sohn Pharnakes' II. und

n
Der Aufenthalt Caesars in dieser Stadt ist erschlossen aus Cic. ad Att. 14, 1, 2: idque eum
(seil. Caesarern) animadvertisse, cum pro Deiotaro (seil. Brutus) Niceae dixerit. Cf. D.
MAGIE, Roman Rule (ob. Anm. 2) 413. 1267. M. GELZER, Caesar (ob. Anm. 18) 240 sq. W.
HOBEN, U n t e r s u c h u n g e n (ob. A n m . 12) 9 1 — 9 5 .
20
W . HOBEN, U n t e r s u c h u n g e n (ob. A n m . 12) 9 3 n. 1 8 5 . I n s g e s a m t cf. H . - W . RITTER, Cae-
sars Verfügung über Kleinarmenien im Jahre 47, Historia 19, 1970, 124—127.
21
W . HOBEN, U n t e r s u c h u n g e n (ob. A n m . 12) 9 2 m i t n . 183.
22
Cf. Strab. 12, 558: Yiös 6' aCrroö (seil. 'ApxeAdou) Tf|v lepcotrOitiv TrapiXaßev E!6' Oarspou
AUKOHI'IBTIS . . . App. Mithr. 121. D. MAGIE, Roman Rule (ob. Anm. 2) 1264 n. 21.
23
Zu den Hintergründen dieses Prozesses cf. E. OLSHAUSEN, Die Zielsetzung der Deiotariana
Ciceros: Monumentum Chiloniense. Kieler Festschrift für E. Burck zum 70. Geburtstag,
Amsterdam 1975, 109—123.
21
H. BUCHHEIM, Die Orientpolitik des Triumvirn M. Antonius (Abh. d. Heidelbg. Akad. d.
Wiss., phil. hist. Kl. 1960, 3) 112 n. 136.
25
W. HOBEN, Untersuchungen (ob. Anm. 12) 108—116.
910 ECKART OLSHAUSEN

Enkel des Großen Mithradates 26 . Grund für diese Maßnahme war allem
Anschein nach die Erkenntnis, daß die von Pompeius ursprünglich an-
gestrebte Urbanisierung in diesen an den orientalischen Feudalismus ge-
wöhnten Ländern nicht praktikabel sei.
Es ist denkbar, daß Antonius nach einiger Zeit in Pontos die Keimzelle
einer neuen antirömischen Bewegung bereits erfahrenen Ausmaßes fürch-
tete; denn Dareios stellte sich deutlich in die dynastische Tradition der
Mithradatiden 27 . Jedenfalls erhob der Triumvir im Jahre 37 Polemon, einen
Bürger der Stadt Laodikeia am Lykos, auf den Pontischen Thron, einen
Mann also, der sich nicht durch irgendwelche adlige, ja nicht einmal pon-
tische Herkunft, sondern allein wie schon sein Vater durch romfreundliche
Gesinnung und wohl auch sachliche Fähigkeiten für diese Stellung empfahl 28 .

V. Pontos unter den Polemoniden

Polemon war der erste König eines Hauses, das bis hin zur Einziehung
von Pontos als römisches Provinzialgebiet durch den Kaiser Nero im Jahre
64 n. Chr. über die Landschaft Pontos geherrscht hat 29 . Dank seiner
militärischen und diplomatischen Geschicklichkeit hat sich Polemon bei
seinem römischen Patron ein Ansehen erworben, das sich in einer vielfachen
Vergrößerung seines Reiches niederschlug (Kolchis, Kleinarmenien). Au-
gustus, der anfangs diesem treuen Antonianer reserviert gegenüberstand
(Verlust Kleinarmeniens), hat seine Verdienste um die Grenzsicherung des
römischen Reichs im Osten späterhin anerkannt und ihm sogar das Bospora-
nische Reich unterstellt (15/14 v. Chr.). Diese Personalunion von Pontos
samt Nachbarländern wie Kolchis mit dem Bosporanischen Reich konnte
die schönsten Erinnerungen an die alte Mithradatische Herrlichkeit nähren.
Der Traum war jedoch nur von kurzer Dauer: denn bereits 8 v. Chr. fand
der König im Kampf um die Sicherung seines nördlichen Reichsteils gegen
den maiotischen Stamm der Aspurgianoi den Tod30.
26
App. b. c. 6, 319: (seil. 'Avrcijvtos) Tarr| 6£ -rrq K a i ßaaiAea;, oüs SOKIH&TEIEV, ITTI q>6pois
apa TETOYNIVOIS, TTÖVTOU NIV Aapslov TÖV O a p v d t K O U S TOÜ MiOpiSöcrou . . . H . B U C H H E I M ,
Orientpolitik (ob. Anm. 24) 60 sq. W . H O B E N , Untersuchungen (ob. Anm. 12) 34—38.
27
W. H O B E N , Untersuchungen (ob. Anm. 12) 36 mit n. 129.
28
Polemon war schon im Jahre 39 mit der Herrschaft über Teile Kilikiens und Lykaoniens
betraut worden: H . B U C H H E I M , Orientpolitik (ob. Anm. 2 4 ) 5 1 . W . H O B E N , Unter-
suchungen (ob. Anm. 1 2 ) 4 0 . S . jetzt die Ausführungen von S U L L I V A N in diesem Bande,
unten S. 915 sqq. (§ II).
29
G. W. B O W E R S O C K , Augustus and the Greek World, Oxford 1 9 6 5 , 1 4 3 sq.
30
Zu Polemon I. W. H O F F M A N N , Polemon Nr. 2, RE 21 (1952) 1281—1285. H. B U C H -
HEIM, Orientpolitik (ob. Anm. 24) 51—53. W. H O B E N , Untersuchungen (ob. Anm. 12)
39—53: dort 39 n. 140 weitere Literatur zur Geschichte dieses Königs. Zur Gewinnung
des Bosporanischen Reiches cf. V. E. G A J D U K E V I C , Das Bosporanische Reich, Berlin/
Amsterdam 21971, 324sqq. S. jetzt A. A. B A R R E T , Polemo II of Pontus and M. Antonius
Polemo, Historia 27, 1978, 437—448.
PONTOS U N D ROM 911

Mit seinem Tode zerbrach die Reichseinheit über das Schwarze Meer
hinweg wieder. Denn die Ehe, die Polemon mit Dynamis, einer Tochter
Pharnakes' II.30», geschlossen hatte, war bald darauf gescheitert. Der König
hatte daraufhin Pythodoris 30b , eine Enkelin des Triumvirn Antonius, gehei-
ratet. Während der jahrelangen Abwesenheit ihres Gemahls im Bospora-
nischen Reich hatte sie den kleinasiatischen Reichsteil verwaltet und führte
diese Verwaltung nach dem Tode Polemons mit großem Geschick fort,
wohingegen im Bosporanischen Reich Dynamis wieder die Zügel in die Hand
nahm. Pythodoris führte die Regentschaft über Pontos in den ersten
Jahren selbständig, heiratete aber im Jahre 8 n. Chr. Archelaos, den kappa-
dokischen König von des Antonius Gnaden, einen Enkel des bekannten
Generals Mithradates des Großen31.
Nach dem Tode ihres zweiten Gemahls im Jahre 17 n. Chr. hat Pytho-
doris ihre Regentenfunktion über Kappadokien offiziell nicht eingebüßt;
immerhin ordnete Tiberius zur Verwaltung von Cappadocia Q. Veranius
ab31». Unumschränkt herrschte sie jedoch weiterhin über Pontos. Wann
Pythodoris gestorben ist, läßt sich nicht mit Sicherheit sagen; diskutiert
werden die Jahre 22/2332 und 3333. Allem Anschein nach führte nach ihrem
Tod ihre Tochter Antonia Tryphaina die Regierung über Pontos, bis der
Kaiser Caligula im Jahre 38 Polemon (II.)33a, den Sohn der Tryphaina aus ihrer
Ehe mit dem Thrakerkönig Kotys, zum König von Pontos ernannte 34 ;
ihm waren für kurze Zeit sogar Teile des Bosporanischen Reiches unter-
stellt36.

Im Jahre 64 hat der Kaiser Nero das Pontische Königreich schließlich


der procuratorischen Provinz Galatia als Pontus Polemoniacus eingeglie-
dert 36 . Vespasian vereinigte den Pontus Polemoniacus wie auch die übrigen
30A
G. H. MACURDY, Vassal-Queens and Some Contemporary Women in the Roman Empire,
Baltimore 1937, 29—33.
30
» Cf. R . HANSLIK, H . H . SCHMITT, P y t h o d o r i s , RE 2 4 (1963) 5 8 1 — 5 8 6 ; G. H . MACURDY,
Vassal Queens 33—38.
31
Cf. M. PANI, Roma e i re d'oriente da Augusto a Tiberio, Pubbl. délia fac. di lett. e fil.
dell' univ. di Bari 11, 1972, 93—145, bes. 140sqq. Siehe jetzt SULLIVAN, in diesem Bande,
S. 920sqq. (§ III).
31a
Tac. ann. 2, 56, 4: At Cappadoces in formant provinciae redacti Q. Verartium legatum
accepere. Dazu E. A. GORDON, Veranius Nr. 2, R E 8 A (1955) 937 sq.
32
TH. REINACH, L'histoire par les monnaies. Essays de numismatique ancienne, Paris 1902,
146 sqq.; cf. W . H . WADDINGTON, E. BABELON, TH. REINACH, Recueil général des
monnaies grecques d'Asie Mineure I 1, Paris 2 1925, 9.
33
D. MAGIE, Roman Rule (ob. Anm. 2) 1368 n. 50, cf. nn. 51—53.
33a
Siehe jetzt SULLIVAN, in diesem Bande, S. 922 sq. ( = § IV).
31
Cf. W. HOFFMANN, Polemon Nr. 3, R E 21 (1952) 1285—1287. J. G. C. ANDERSON, The
East under Gaius and Claudius. The Bosporan Kingdom, CAH 10, 2 1952, 751. Siehe jetzt
SULLIVAN, in diesem Bande, S. 925sqq. (§ VI).
35
D. MAGIE, Roman Rule (ob. Anm. 2) 1369 n. 53.
36
W. SCHUR, Die Orientpolitik des Kaisers Nero, Klio Beiheft 16, 1923, 85 sqq. W. F.
SHAFFER, The Administration of the Roman Province of Galatia from 25 B. C. to A. D. 72,
Princeton 1951. J. G. C. ANDERSON a. a. O. 774 mit der Korrektur bei D. MAGIE, Roman
Rule (ob. Anm. 2) 1417 n. 62. Uber das weitere Schicksal Polemons II. ist nichts bekannt.
912 ECKART OLSHAUSEN

Distrikte Galatiens mit Kappadokien und Kleinarmenien, Traian endlich


teilte diese gigantische Provinz wieder auf; dabei beließ er den Pontus
Polemoniacus bei der Provinz Cappadocia, eine Regelung, die bis zu Dio-
cletians Reichsreform Bestand hatte 37 .

Abbildung

Karte (nach S. 904) : Die Landschaft Pontos (TOVTOS) nach Strab. X I I 546—562 im Maßstab 1:
1850 000.

37 A. H . M. JONES, T h e Cities (ob. A n m . 5) 133. 170. 427 n. 45. — M. H . GRIFFIN, T h e A d -


ministration of the Roman Province of Cappadocia, Diss. Univ. of North Carolina 1929.
W. E. GWATKIN, Cappadocia as a Roman Procuratorial Province, Univ. of Missouri
Studies 5, 1930, Nr. 4.

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