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Fabian Kurz
http://fkurz.net/
Letzte Aktualisierung:
8. September 2004
Inhaltsverzeichnis
1 Grundbegriffe 3
1.1 Ladung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.2 Elektrischer Strom . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.2.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3
1.2.2 Kennzeichen des Stroms . . . . . . . . . . . . . . . . . 6
1.2.3 Grundeigenschaft des Stromes: Kontinuität . . . . . . 7
1.2.4 Messung des Stromes . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.3 Elektrische Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.3.1 Definition . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8
1.3.2 Kennzeichen der Spannung . . . . . . . . . . . . . . . 9
1.3.3 Grundeigenschaften der Spannung . . . . . . . . . . . 9
1.3.4 Messung der Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.4 Energie und Leistung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.4.1 Grundbeziehungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11
1.4.2 Leistungsumsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 13
1.4.3 Messung der elektrischen Leistung . . . . . . . . . . . 14
1.5 Die Elektrischen Grundgrößen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 14
2 Resistive Zweipole 15
2.1 Grundbegriffe . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 15
2.1.1 Messung (Aufnahme) der Kennlinie . . . . . . . . . . 16
2.1.2 Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 16
2.1.3 Kennlinienaufnahme mit dem Oszilloskop . . . . . . . 17
2.2 Leistung am Zweipol . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.2.1 Leistungsumsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 18
2.2.2 Aktive und passive Zweipole . . . . . . . . . . . . . . 19
2.2.3 Zählpfeilsystem . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 20
2.3 Strom– und Spannungsquellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.3.1 Kurzschluss . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.3.2 Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
2.3.3 Leerlauf . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 21
I
2.3.4 Stromquelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.3.5 Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.4 Der linear resistive Zweipol (Widerstand, Resistor) . . . . . . 22
2.4.1 Ohmsches Gesetz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 22
2.4.2 Widerstand und Leitwert (Definitionsgleichungen) . . 23
2.4.3 Bemessungsgleichungen . . . . . . . . . . . . . . . . . 23
2.4.4 Temperaturabhängigkeit . . . . . . . . . . . . . . . . . 24
2.4.5 Experiment: Temperaturabhängigkeit d. Widerstandes 26
2.5 Schaltungen mit Zweipolen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
2.5.1 Grundschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 27
2.5.2 Scherung von Kennlinien . . . . . . . . . . . . . . . . 28
2.5.3 Schaltungen mit Strom– und Spannungsquellen . . . . 29
2.5.4 Unzulässige Zusammenschaltungen . . . . . . . . . . . 30
2.6 Schaltungen mit Widerständen . . . . . . . . . . . . . . . . . 31
2.6.1 Reihen–Parallelschaltungen . . . . . . . . . . . . . . . 31
2.6.2 Strom– und Spannungsteiler . . . . . . . . . . . . . . . 32
3 Überlagerungssatz 34
3.1 Lineare Überlagerung von Ursachen und Wirkungen . . . . . 34
3.1.1 Einführungsbeispiel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 34
3.2 Netzwerkanalyse mit Überlagerungsverfahren . . . . . . . . . 35
4 Zweipoltheorie 37
4.1 Aktive lineare Zweipole . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
4.1.1 Kennfunktion . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 37
4.1.2 Spannungsquellenersatzschaltung . . . . . . . . . . . . 37
4.1.3 Stromquellenersatzschaltung . . . . . . . . . . . . . . 38
4.1.4 Beispiele und Anwendungen . . . . . . . . . . . . . . . 38
4.2 Netzwerkanalyse mit Zweipoltheorie . . . . . . . . . . . . . . 39
4.2.1 Äquivalente aktive Zweipole . . . . . . . . . . . . . . . 39
4.2.2 Verfahren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 40
5 Grundstromkreis 42
5.1 Strom und Spannung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 42
5.2 Leistungsumsatz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
5.2.1 Leistungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 43
5.2.2 Informationstechnische Aufgabe . . . . . . . . . . . . . 44
5.2.3 Energietechnische Aufgabe . . . . . . . . . . . . . . . 45
5.2.4 Nichtlinearer aktiver Zweipol: Solarzelle . . . . . . . . 45
6 Gesteuerte Quellen 46
6.1 Einführungsbeispiel: Optokoppler . . . . . . . . . . . . . . . . 46
6.2 Arten gesteuerter Quellen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 47
6.2.1 Spannungsgesteuerte Spannungsquelle . . . . . . . . . 47
II
6.2.2 Stromgesteuerte Spannungsquelle . . . . . . . . . . . . 47
6.2.3 Stromgesteuerte Stromquelle . . . . . . . . . . . . . . 47
6.2.4 Spannungsgesteuerte Stromquelle . . . . . . . . . . . . 47
6.3 Anwendungen und Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 48
6.3.1 Gegengekoppelter Verstärker . . . . . . . . . . . . . . 48
6.3.2 Bipolartransistor . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 49
6.3.3 Fremderregte Gleichstrommaschine . . . . . . . . . . . 51
8 Elektrothermische Analogien 64
8.1 Thermischer Leistungsfluß und Temperaturdifferenz . . . . . 64
8.1.1 Thermischer Leistungsfluß (Wärmestrom) . . . . . . . 64
8.1.2 Temperaturdifferenz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
8.2 Thermischer Widerstand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
8.2.1 Definitionsgleichung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 65
8.2.2 Wärmetransportmechanismen, Bemessungsgleichnun-
gen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 66
8.2.3 Beispiele . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 68
8.3 Thermische Ersatzschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 70
III
Kapitel 0
F = kel Q1r2Q2
F
1 F
Q1 Q2 -2 Coloumbsches Gesetz
r - Naturgesetz
1
Struktur einer physikalischen Größe
Größe = Zahlenwert
| {z } ∗ Maßeinheit
| {z }
Quantität Qualität
Beispiel
s = 5 ∗ 1m = 5m
Zugeschnittene Größengleichungen
Beispiel: Gesucht ist der Weg s (in Metern), den ein Fahrzeug mit der
Geschwindigkeit v (in km
h ) in einer Zeit t (in Sekunden) zurücklegt.
v km t v t 103 m 1 v t
s = vt = km h ss = kms 3600 s s = 3,6 km s
h h h
Beispiel: Beschleunigung a
[s]
[a] = [t]2
Dimensionsangabe
m
[a] = s2
Angabe einer Maßeinheit
Es gilt [U ] = V, aber [V] hat keinen Sinn.
2
Kapitel 1
Grundbegriffe
1.1 Ladung
Die Ladung ist die Grundgröße der Elektrotechnik. Sie dient zur Beschrei-
bung von Kraftwirkungen, die mechanisch nicht erklärt werden können.
Eigenschaften:
3
[Q] C
[I] = [t] = s = 1 A (Ampere) = Grundeinheit der Elektrotechnik
Beispiel:
Q(t) 6 Q(t) : die bis t durch den Leiter-
Q0 querschnitt geströmte Ladung
Z
Z
Z
Z
Gesucht: I(t)
ZZ -
T 3T
Q0 Tt
0≤t≤T
Q(t) = Q0 3T2T−t T ≤ t ≤ 3T
0 sonst
Umkehrung
Q(t
R 1) Rt1
= I(t)dt
Q(t0 ) t0
-
t0 t1
4
Q(t1 ) Zt1
Q(t1 ) − Q(t0 ) = Q = I(t)dt
Q(t0 )
t0
Zt1
Q(t1 ) = Q(t0 ) + I(t)dt
t0
Zt
Q(t) = Q(t0 ) + I(t0 )dt0
t0
Z
NB: I(t)dt ist zur Beschreibung von Naturvorgängen nicht geeignet!
Zur Bestimmung der Gleichung für die Parabel werden 3 Punkte benötigt
(3 Gleichungen, 3 Unbekannte).
I(0) = 0 ⇒ a = 0
I(T ) = 0 ⇒ 0 = bT + cT 2
2
I( T2 ) = I0 ⇒ I0 = b T2 + c T4
⇒ b = −cT
2 2 2
⇒ I0 = −c T2 + c T4 = −c T4 ⇒ c = − 4I
T2
0
⇒b= 4I0
T
t
⇒ I(t) = 4I0 T − ( Tt )2
5
Einsetzen in die Differentialgleichung:
Zt Zt Zt
t0 t02
0 0 0 0
Q(t) = Q(t0 ) + I(t )dt = I(t )dt = 4I0 − ( 2 ) dt0
T T
t0 0 0
| {z }
t0 =0; Q(t0 )=Q(0)=0
t
t02 t03 t2 t3
2
t3
t
= 4I0 − = 4I0 − = 4I0 T − (für 0 ≤ t ≤ T )
2T 3T 2 0 2T 3T 2 2T 2 3T 3
Berechnung von Q(0), Q( T2 ) und Q(T ):
T I0 T 2I0 T
Q(0) = 0 Q = Q(T ) =
2 3 3
Q(t) 6
2I0 T
3 2I0 T
Q(t) = 3 für T ≤ t
I0 T
3
-
T
T t
2
nützlich störend
Elektromagnet Störfelder
Wellenausbreitung Elektrosmog
nützlich störend
Galvanotechnik elektrokorrision
elektrolytische Verfahren
Akkumulatoren
6
1.2.3 Grundeigenschaft des Stromes: Kontinuität
Die Ladung Q in einem abgeschlossenem
Iab Volumen ist konstant.
V Q
dQ
=0
dt
Hülle
Der Gesamtstrom durch eine geschlossene
Izu
Hülle H ist Null.
I = Izu − Iab = 0
I1 − I2 − I3 = 0
I3
I1 Summe der zufließenden Ströme
−I1 + I2 + I3 = 0
Schnitt-
menge Summe der abfließenden Ströme
I2
Beispiele:
1. Elektrisches Netzwerk
I1-
I1 + I2 + I3 = 0
−→ Ein Strom ergibt sich
jeweils aus den beiden anderen
!r
!!
I2 ! !
3 !LL
!
!!L! L
!
!L!!
r !
!
-
I3
2. Bipolartransistor:
I
-B
IC
? −IB − Ic + IE = 0
R@ IE = IB + IC
IE
?
7
Kirchhoff ’sches Stromgesetz (Knoten(punkt)-Satz)
(Kirchhoffs Current Law — KCL)
I1
I2
PHinfließender Strom:
Im = I1 − I2 + I3 − I4
m
P Abfließender Strom:
I3 In = −I1 + I2 − I3 + I4
I4 n
1. Durch Magnetfeledmessung
(a) Kraftwirkungen (z.B. Drehspul-/Dreheiseninstrument)
(b) Messung der magnetischen Flußdichte
2. Strommessung durch Messung des Spannungsabfalls an einem
Messwiderstand
3. Auswertung der Wärmeentwicklung
(a) Hitzdraht-Messwerk
(b) Bimetall-Messwerk
4. Auswertung der chemischen Wirkung historisch → die Ampere-
Definition
Q W träger.
B
r WA −WB
UAB = Q
A VAB B
⇒ Definition der elektrischen Spannung
Spannungsrichtung: vom höheren (+) zum niedrigeren (–) Energieniveau
[U ] = [W ] J Ws W
[Q] = C = As = A = 1 V (Volt)
8
Prof. Dr.–Ing. W. Schwarz: “Für Plus wird die Farbe blau häufig (malt
ein rotes Plus) und für Minus die Farbe ‘Minus’ verwendet.”
1. Grenzschichteffekte
(a) Metall – Elektrolyt (z.B. Batterien)
(b) Metall – Metall (z.B. Thermoelemente)
(c) Halbleiter – Halbleiter (Photodiode)
2. Induktionswirkung ⇒ Generatoren
@r r
3 Masche: geschlossener Umlauf
4
in einem elektrischen Netz-
werk. Eine Ladung Q läuft
auf dem Weg 0 → 1 → 2 →
3 → 4 → 5 → 0. Sie hat
2 r Q r5
im Zielpunkt 0 die gleiche
+
+
Energie wie beim Start.
− −
+
−
1 r r0
@
9
Kirchhoff ’sches Spannungsgesetz (Maschensatz)
(Kirchhoff ’s Voltage Law )
Bei Umlauf in einer Masche ist die Summe aller in Umlaufrichtung
gezählter Spannungen Null.
X
Uν = 0
10
1.3.4 Messung der Spannung
Spannung wird zwischen zwei Punkten gemessen.
Anzeige Im
dW J
P = [P ] = =W (Watt)
dt s
1.4.1 Grundbeziehungen
U
W
Ac cB
s
U= → W = QU
- Q
dQ
I= dt
11
Beispiel: KFZ-Akku (12V, 56 Ah). Gespeicherte Energie:
W = QU = 56 Ah ∗ 12 V = 56 ∗ 3600 As ∗ 12 V = 2419200 Ws
W = 2,42 MWs
Wieviele l Wasser können damit von 20 C auf 100 C erhitzt werden?° °
Spezifisches Wärmeäquivalent für Wasser:
Ww kWs
ww = = 4,19 (1 kcal)
mϑ kg K
dW dQ
dW = U dQ =⇒ =P =U = U I = P dt
dt dt
W
Z (t) Zt Zt
0 0
dW = P (t ) dt −→ W (t) − W (t0 ) = P (t0 ) dt0
W (t0 ) t0 t0
Zt
W (t) = W (t0 ) + P (t0 ) dt0 P (t0 ) = U (t0 ) I(t0 )
t0
t0 = 0; W (t0 ) = 0
Zt Zt
a 02 t
0 0 0 0 0
W (t) = P (t ) dt = I0 (U0 − at ) dt = I0 U0 t − t
2 0
0 0
12
Wh t2
a t
= I0 U t − t2 = 0,4 Wh − 0,01
2 h h h
2
W (t) t t
= 0,4 − 0,01
Wh h h
1.4.2 Leistungsumsatz
I+-c I+
c
U P U P
− c
?
− c
?
13
1.4.3 Messung der elektrischen Leistung
Ein Leistungsmesser muß gleichzeitig in den Stromkreis geschaltet und an
der Spannungsquelle angeschlossen werden.
-
b -b
I
I
6
U U
10,23 W
b
?
?
U V Netzteil
@
@
? q q q −
Netzteil angeschaltet: Mit steigendem Strom sinkt die von der Batte-
rie abgegebene Leistung, ab einer bestimmten Stromstärke nimmt die
Leistung einen negativen Wert an, d.h. die Batterie wird geladen. Die
Helligkeit der Glühbirne bleibt unverändert.
dQ dW
el. Strom I = Leistung P =
Tdt
TTTT jjj
dt
TTTT
TTTT jjjjjjj
jj
TT* jt jjj
el. Leistung P = U I
14
Kapitel 2
Resistive Zweipole
2.1 Grundbegriffe
a I Zweipol (Eintor, Oneport):
a?U Abgeschlossenes elektrisches Objekt mit zwei An-
schlußstellen (Klemmen).
Bei einem resisitven Zweipol besteht zu jedem Zeitpunkt der gleiche
U -I–Zusammenhang.
I = Y (U )
U = Z(I)
I 6
U6
-
U -
I
U -I–Kennlinie
I-U –Kennlinie
I Y
- Z
1
n U
-
U
I
Spannung U treibt einen Strom
Strom I erzeugt Spannung U
durch den Zweipol
15
Die beiden Funktionen Y und Z müssen nicht existieren!
I 6 U6
- -
U I
Stromrichtig Spannungsrichtig
2.1.2 Beispiele
I 6 I 6
- -
U U
Glühbirne Kohlefadenlampe
Metallfadenlampe (Halbleiter)
U6 U6
- -
I I
Hg-Lampe Glimm-Stabilisator
16
2.1.3 Kennlinienaufnahme mit dem Oszilloskop
Stromrichtig (Bedingung: UI U )
I - q
U Xc
?
U
˜
?
s U +UI
q
Yc
c
UI = IR k k
? ?
q
Spannungsrichtig (Bedingung: Ug U )
q q
I -
Ug Xc
?
˜
?
Us
Yc
c
k k
Ug − U Ug
I= = (für Ug U )
RI RI
Beispielaufnahmen
I I I
U U U
17
2.2 Leistung am Zweipol
2.2.1 Leistungsumsatz
I+-c
P = U I: in den Zweipol
U P
hineinströmende Leistung
− c
?
P
P = U I = konstant I=
U
I
PII 6 PI
@
@
R
@ PI,III : Zweipol nimmt Leistung auf
-
U (Verbraucher)
I
@ PII,IV : Zweipol gibt Leistung ab (Er-
@
@ zeuger)
PIII PIV
Leistungshyperbeln
Beispiele:
I/A 610
Ein Zweipol nimmt ständig eine
Leistung von 10 W auf. Wie sieht 2
seine Kennlinie aus? 1
-
1 5 10 U/V
Alle Punkte U/I der Leistungshy-
perbel haben das Produkt P = 10W
I/A 6
I1
Im U –I–Diagramm stellen wir
Ströme und Spannungen als Stre-
I2
P cken, Leistungen als Flächen dar.
P -
U2 U1 U/V
18
P 6
Verlauf der Leistung in Abhängig-
keit der Spannung U . Oberhalb
der U –Achse: Verbraucher, unter- -
halb der U –Achse: Erzeuger U
I 6
passiver Zweipol: nimmt immer Leis-
tung auf. Kennlinie liegt ausschliess-
- lich im ersten und dritten Quadran-
U
ten (und muß durch den Ursprung
gehen).
I 6
Beispiel: Wie sieht die Kennlinie eines Zweipols aus, der immer Leistung
liefert? ( negativer Widerstand“)
”
I 6
@
@
@ -
@ U
@
@
19
2.2.3 Zählpfeilsystem
nach DIN 5489
Verbraucher-Zählpfeilsystem Erzeuger-Zählpfeilsystem
Ic I
c
-
U U
c? c?
Pauf = U I Pauf = −U I
Pab = −U I Pab = U I
q q
Erzeugerpfeilsystem Verbraucherpfeilsystem
20
2.3 Strom– und Spannungsquellen
2.3.1 Kurzschluss
I U6
c -
U = Z(I) ≡ 0
U6
? I = Y (U ) existiert nicht! -
c I
2.3.2 Spannungsquelle
c U6
I
U = Z(I) = U U0
?
0
U0 U
? I = Y (U ) existiert nicht! -
I
c
⇒ Kurzschluss: Spezialfall der Spannungsquelle
U0 = 13 V
U
V 6
13
12 1V
Ri = = 50 mΩ
20 A
-
20 I/A
Ui
Ii = = 260 A
Ri
2.3.3 Leerlauf
I- I 6
c
I = Y (U ) = 0
U? U = Z(I) existiert nicht! -
c U
21
2.3.4 Stromquelle
c U6
I
I = Y (U ) = I I0
?
0
I0 U
? U = Z(I) existiert nicht! -
I
c
2.3.5 Anwendungen
Labornetzgerät:
U
V 6 Bis I < I0 verhält sich das La-
U0 bornetzteil wie eine ideale Span-
nungsquelle, bei I0 tritt die Strom-
begrenzung in Kraft und das Netzteil
I0
-
I/A
verhält sich wie eine Stromquelle.
Direktanzeigender Widerstandsmesser:
22
2.4.2 Widerstand und Leitwert (Definitionsgleichungen)
U 6 Widerstand Leitwert
(Resistance) (Conductance)
β U I
α R= ∼ tan α G= ∼ tan β
- I U
I
U 6
differenzieller differenzieller
β α Widerstand Leitwert
dU dI
r= ∼ tan α g= ∼ tan β
- dI dU
I
Maßeinheiten
[U ] V
[R] = [r] = = = 1Ω (Ohm)
[I] A
[I] A
[G] = [g] = = = 1S (Siemens)
[U ] V
= 10 (Mho)
2.4.3 Bemessungsgleichungen
l A
e experimentell: R ∼ l, R∼ 1
A
l l
R=% R=
A κA
1
% : spezifischer Widerstand κ= % : Leitwert
[R][A] [R][l][l]
[%] = = = [R][l] = Ωm
[l] [l]
S
analog: [κ] = m
auch üblich:
Ωmm2 S S
[%] = = 10−9 Ωm [κ] = = 100
m cm m
23
2.4.4 Temperaturabhängigkeit
Die Temperaturabhängigkeit ist durch die Änderung von % begründet.
R 6
Kaltleiter: α>0
R0 ∆R
6
?
Heißeiter: α<0
-
T0 T
273 T /K
-
0 ϑ0 ϑ
ϑ/C
Bezugstemperatur: T0 = 293 K ⇒ ϑ0 = 20◦ C
Celsius–Skala: ϑ/◦ C = T /K − 273
Tangente im Punkt T0 , R0
dR
R(T ) = R(T0 ) + (T − T0 )
| {z } dT
R0 | T0 {z }
∆R
T0 : Bezugstemperatur
R0 : Widerstand bei T0
dR
R(T ) = R0 + ∆R R0 = R(T0 ) ∆R = ∆T
dT
T0
∆R 1 dR
R(T ) = R0 1 + = R0 1 + ∆T
R0 R dT
| 0{z }
konst. α
Temperaturkoeffizient
dR
rel. Widerstandsänderung bei Temperaturänderung dT
R0
α= =
dT dT
T0
1
⇒ R = R0 (1 + α∆T ) [α] = K
24
Temperaturkoeffizient des Leitwertes
1 1
G = G0 (1 + αG ∆T ) = ≈ (1 + α∆T )−1
R0 (1 + α∆T ) R0
|{z}
G0
Approximation von xn
xn ≈ 1 + n(x − 1) für |x − 1| 1
x=1+ε
1
G ≈ G0 (1 − α∆T ) = (1 + ε)−1 ≈ 1 − ε
1+ε
α ≈ −αR
l
1 dR 1 d % 0A 1 d%
α= = l
=
R0 dT %0 A dT %0 dT
T0 T0
| {z T}0
Temp.koeff. d. spez. Widerstandes
Beispiel
T
Metalle %(T ) = %M θ −a
θ Debye-Temperatur
z.B. Cu = 333 K, Al = 393 K, Ag=215 K
1 d%(t) 1 % 1
α= = m =
%(T0 ) dt −a θ T0 − aθ
T0
T0 %m θ
25
2.4.5 Experiment: Temperaturabhängigkeit des
Widerstandes
Beispiel 1
Der Widerstand einer Kupferspule, einer Konstantanspule, eines Heißleiters
sowie eines Kaltleiters wird jeweils bei Umgebungstemperatur ϑ1 = 20◦ C
und bei ϑ2 = 97◦ C gemessen.
Die Meßergebnisse sind tabellarisch dargestellt. Da beim Heiß–/Kaltleiter
kein linearer Zusammenhang zwischen der Temperatur und dem Widerstand
besteht kann hier kein α angegeben werden.
I6 T6
- -
U R
U –I–Kennlinie Widerstand als Funktion der
Temperatur
T6 T6
- -
P P
Leistung als Funktion der Leistung als Funktion der
Temperatur (linearer Maßstab) Temperatur
(Doppeltlogarithmischer
Maßstab) ⇒ Wärmestrahlung
26
2.5 Schaltungen mit Zweipolen
2.5.1 Grundschaltungen
Serienschaltung Parallelschaltung
I- I1 =Y1 (U )
1
U = U1 + U2 I = I1 + I2
U
6 Z2 U
6 Y2
Z1 Y1
U
U1 U
I1 I2 I
U2
- -
I I
I
Widerstand / Leitwert
U = U1 + U2 I = I1 + I2
U U1 U2 I I1 I2
= + = +
I I I U U U
1 1 1
R = R1 + R2 = +
R R1 R2
1 1 1
= +
G G1 G2 G = G1 + G2
Das selbe gilt für den differentiellen Widerstand und Leitwert.
27
Beispiele und Anwendungen
1. Antiparallele Dioden
I-
1
I
a q q a
- UD
I-
2 ID = IS e UT
−1
*
U
U −U
I = I1 + I2 = IS e UT − 1 − IS e UT − 1
U −U
= IS e UT − e UT
U
= 2 ∗ Is ∗ sinh
UT
ex − x−x
(da = sinh x)
2
I
6
U –I–Kennlinie zweier antiparalleler Dioden.
-
U
Praktische Anwendung: Spannungsbegrenzung.
28
Z–Diode und Widerstand Gemeinsame Kennlinie:
in Parallelschaltung Addition der Ströme
a
I I
6
q
?
U
R
D
@ -
U
q
U
a
29
I
6
a -
?I
-
@ -
U0 U
U
U0
?
U
a
Verschiebung der Kennlinie
in U –Richtung
I
6
a
I I0
U q ?
6 6 6 -
U
I0 @
?
q
U
a
Verschiebung der Kennlinie
in I–Richtung
U1 U2 I-
1 I-
2
a a
? ?
30
2.6 Schaltungen mit Widerständen
2.6.1 Reihen–Parallelschaltungen
Reihen–Parallelschaltungen lassen sich auf Reihen– und Parallelschaltungen
zurückführen.
Beispiel: Abzweigschaltung
R1 R3 R5
A a q q
R2 R4 R6
B a q q
1
RAB = R1 + 1 1
R2 + R3 + 1
1 + 1
R4 R5 +R6
Gegenbeispiel: Brückenschaltung
a
31
2.6.2 Strom– und Spannungsteiler
Spannungsteiler Stromteiler
I0-
a q a a q
I1 I2
I U1
? R1 I=0
? ?
q a
- ?
U0 U G1 G2
R2 U2
a? q a
? a
? q
U0 I0
I= U=
R1 + R2 G1 + G2
U2 = I · R2 I2 = U · G2
U2 R2 G1 I2 G2 R1
= = = =
U0 R1 + R2 G1 + G2 I0 G1 + G2 R1 + R2
Beispiele
1. Wheatstonesche Brücke
gesucht: U
q q
U + U4 − U2 = 0
R1 R3
U = U4 − U2
U
U0 q q q
?
R2
U2 R2 U4 R4 U2 = U0
R1 + R 2
W W
q qR4
U0 U4 =
R3 + R 4
R2 R4 R
2 R4
U= U0 − U0 = − U0
R1 + R2 R3 + R4 R1 + R2 R3 + R4
32
Abgleichbedingung: U = 0
R2 R4 R1 R2 R3 R4
= ⇔ + = +
R1 + R2 R3 + R4 R2 R2 R4 R4
R1 R3
=
R2 R4
2. Mehrfacher Stromteiler
G2 I-
2
q q Gesucht: I4
I4
?
G4
I0 6 G1 G3 G4 I4 = · I2
G3 + G 4
q q
G234 1
I2 = I0 G234 = 1 1
G 2 + G3 + G4 G2 + G3 +G4
1
1 1
G4 G2
+ G +G
3 4
I4 = · · I2
G3 + G 4 G1 + 1 1 1
+ G2 G3 +G4
G2 · G4
= · I2
G1 · G2 + G1 · G3 + G1 · G4 + G2 · G3 + G2 · G 4
33
Kapitel 3
Überlagerungssatz
I
?2 M: −U0 +I1 ·R1 +I2 ·R2 = 0
U0 M R2 I0 K: I1 − I2 + I0 = 0
6
?
q
aus K: I1 = I2 − I0 1 R1
I2 = · U0 + · I0
R1 + R2 R1 + R2
I2 (R1 + R2 ) = U0 + I0 · R1
= g · U0 + α · I0
| {z } | {z }
I2U0 I2I0
I1 R1 R1
- q q
I2U0 I2I0
? ?
U0 R2 R2 I0
6
?
q q
34
allgemein:
Iz
N
X M
X
Iz = gn ·Un + αm ·IM
U1 I1
6 n=1 m=1
?
R-Netzwerk Iz
gn =
Un alle anderen Quellen Null
UN IM
6 Iz
? αm =
Im alle anderen Quellen Null
Lösungsalgorithmus:
1. Quelle auswählen
2. andere Quellen deaktivieren
Spannungsquellen durch Kurzschluss,
Stromquellen durch Leerlauf ersetzen
3. Teilwirkung verursacht durch Quelle Q berechnen
4. von Punkt 1 wiederholen bis alle Quellen erfasst sind
5. Teilwirkungen der Quellen überlagern (vorzeichenrichtig addie-
ren)
Experiment:
q
A
I = 25 mA
+
Q1 Q2
+ Q1 kurzgeschlossen: I = 15 mA
Q2 kurzgeschlossen: I = 10 mA
−
−
q
35
Beispiel: Belasteter Spannungsteiler
U2 = U2U0 + U2IL
R1 R2
IL U2U0 = · U0 (Leerlauf)
U0 y
q a -
R 1 + R2
R2 U2 yI0
R1 · R2
? U2IL = − · IL (nur I0 )
R1 + R2
R2 R1 · R2
U2 = · U0 − · IL
R1 + R2 R 1 + R2
| {z } | {z }
Leerlaufspannung Abweichung durch I0
U0
⇒ IL ≤ 0,1 ·
R1
36
Kapitel 4
Zweipoltheorie
UL
I
aktiver c
-
linearer U
c?
ZP -
IK I
UL : Leerlaufspannung
IK : Kurzschlussstrom
U I
Achsenabschnittsgleichung: UL + IK = 1 (*)
UL UL
U = UL − · I = UL − Ri · I Ri = : Innenwiderstand
IK IK
37
Deutung: Maschensatz
Ri Ein aktiver linearer Zweipol kann durch eine
a -
I Spannungsquelle in Reihe mit einem Innen-
1
Ri ·I widerstand nachgebildet / modelliert wer-
UL y U
den. (Satz von Helmholtz, Thevenin–
Theorem).
a
?
IK
- q a - Ein aktiver linearer Zweipol kann durch die
Gi ·U I Parallelschaltung einer Stromquelle mit ei-
x ?
IK
Gi U nem Widerstand modelliert werden. (Satz
von Mayer, Norton–Theorem).
q a
?
U = UL − Ri · I
U
6 U1 = UL − Ri · I1
UL = 2 Gl. für UL und Ri
U2 = UL − Ri · I2
U1
U1 − U2 = −Ri (I1 − I2 )
U2
- U1 − U2 U2 I1 − U1 I2
I1 I2 IK I Ri = , UL =
I2 I1 − I2
Gemessen an einer Monozelle:
38
Daher läßt sich die Monozelle durch folgende Ersatzschaltbilder dar-
stellen:
0,22 Ω
a - q a -
I I
x
1,59 V y U 7,23 A 0,22 Ω U
a
? q ?
a
2. Zweipol mit mehreren Quellen
R2 I a gesucht: UL , IK , Ri
q q- A
x
R1 R1 R2
U0 y I0 R1 U
UL = U0 + I0
R1 + R2 R1 + R2
q q aB
?
UL R 1 · R2
Ri = = R1 k R2 =
IK R1 + R2
39
Beispiel
R1
q q q
x
UL y
R2 R3 ⇒ Uq
R1 R2 R3
R1
q ?I3 q q
I3
?
R1 k R 2
Uq
⇒ R1 R 1 k R2 y R3
I3
?
R2
Uq · R1 +R2 Uq · R2
I3 = =
R1 k R 2 + R3 R1 · R2 + R1 · R3 + R2 · R3
4.2.2 Verfahren
Problem:
R1
rA
"
"
gegeben: Netzwerk " ""= I3
gesucht: Strom oder Spannung U1 y
" " yU2
" "R
über einem Zweig (hier: I3 ) " 3
r"
"
B
R2
Lösungsalgorithmus
R1
1. Abtrennen des Zweiges mit q Aa
der gesuchten Größe
U2 y
U1 y R3
R2
q a
B
40
R1 A
q
2. Bestimmung der Ersatzpara-
meter des aktiven Zweipols U2 y
U1 y
(a) UL = UAB oder
I3 =0 R2
IK = I3 q
UAB =0 B
U1 U2
Beispiel: IK = R1 + I2
q rA
(b) Ri = RAB bei deak-
tivierten, unabhängigen
Quellen, d.h. Spannungs- R1 R2
quellen werden kurzge- q rB
schlossen, Stromquellen
im Leerlauf
R1 ·R2
Beispiel: Ri = R1 +R2
q Ar
3. Ersetzen des aktiven Zweipols
durch seine Ersatzschaltung x
IK Ri R3
I3
q r ?
B
41
Kapitel 5
Grundstromkreis
Ri x
U Ra IK Ri U Ra
UL y
?
q ?
Spannungsquelle Stromquelle
U = UL − Ri · I aktiver Zweipol I = IK − RUi
U
U = Ra · I passiver Zweipol I= Ra
i R
I Ri 1 Ra
= = =
IK Ri + Ra 1+ R a
Ri 1+ RRi
a
42
U I U I
UL IK
6 U UL IK
6 I
UL IK
1 1
Anpassung
0,5
Leerlauf 0,5
AnpassungKurzschluss
I U
IK −→ UL −→
- -
1 Ra 1 Ri
Ri Ra
Kurzschluss Leerlauf
5.2 Leistungsumsatz
5.2.1 Leistungen
Ri
Pi
UL y PG Ra U
Pa
Ra
2 UL 2 UL 2 Ri
Pa = I · Ra = · R a = 2
(Ri + Ra )2 Ri
Ra
1+ Ri
UL 2
= 2
Ri
Ra · 1 + Ra
UL 2 UL 2 1
Pi = I 2 · R i = · R i = 2
(Ri + Ra )2 Ri
Ra
1+ Ri
Ri
UL 2 Ra
2
Ra
Ri
1+ Ra
Ul 2
PG = Pi + Pa = I 2 · (Ri + Ra ) = · (Ri + Ra )
(Ri + Ra )2
UL 2
=
Ri + Ra
43
Elektrischer Wirkungsgrad
R
Pa I 2 · Ra Ra a
Ri 1
η= = 2 = = R
= Ri
PG I · (R1 + Ra ) R i + Ra (1 + Rai ) 1+ R a
I 6
IK R
akt. ZP ?
Aq pass. ZP
Ri Ra
a UL 2 Ri x
Pa = · 2 = P0 ·
Ri Ra (1 + x)2
1+ Ri
UL y
Ra
UL 2 Ra
a mit P0 = und x =
Ri Ri
44
5.2.3 Energietechnische Aufgabe
gegeben: Verbraucher (Ra )
(aus 5.2.2.:)
Ri
a Ra
Ri
η= ⇒ Maximum bei Ri = 0
1 +R a
Ri
UL y
Ra
UL 2
a Pmax =
Ra
η
6
1
Um maximalen Wirkungsgrad zu er-
zielen muß Ri Ra sein → aktiver
Zweipol im Leerlauf. -
Ri
Ra
Pa maximale Leistung:
6
dP U U U
= IK − Is · e UT − · Is · e UT =
dU U
T
U U
- = IK − Is · e UT 1 + ⇒ 0 für U = Um
Um UL U
UT
U U
0 = IK − Is · e UT
1+
UT
U
⇒ nach Um auflösen, Im = Ik − Is · e UT , ⇒ Pmax = Um · Imax .
45
Kapitel 6
Gesteuerte Quellen
I1- a a I2
x
I1 U1 U2 yU2
j
j
a
? a
?
Leuchtdiode Photodiode
U1 6 I2 6 I2 6
↑ I1
- - -
I1 I1 U2
Ersatzschaltung:
I1- a I2
x
I1 U1 U1 y U2 yU2
b I1y @
@
? a
?
46
6.2 Arten gesteuerter Quellen
6.2.1 Spannungsgesteuerte Spannungsquelle
I1 =0
- a I2 a
v
I1 = 0 Spannungsverstärkung
U1 v · U1y @
U2 U2 = v · U1 [v] = 1
@
a
? a
?
47
6.3 Anwendungen und Beispiele
6.3.1 Gegengekoppelter Verstärker
R1
U2 = −v · U1
I-1 q q a U1
gesucht: RE =
I1
U1 y −v U2
a
? (Eingangswiderstand der Schaltung)
Ersatzschaltung:
R1 Maschensatz: U1 + v · U1 − I1 · R1 = 0
x
U1 y
v · U1
@ 1+v U1 R1
@ I1 = · U1 → RE = =
R1 I1 1+v
Der Ausgangswiderstand ist sehr klein, daher verhält der Verstärker sich
wie eine Spannungsquelle.
praktische Zahlenwerte:
R = 10 kΩ, v = 104
104 Ω
RE = ≈ 1Ω Miller-Effekt“
104 + 1 ”
R1 104 Ω
U2 = 10 · U1 RR = =− ≈ −1, 1 kΩ
1+v 1 − 10
48
6.3.2 Bipolartransistor
C
A
q B
R
@ IC
x @
E yUCE
IB V yUBE
Dieses Modell kann verfeinert werden, da die tatsächliche UCE /IC –Kennlinie
eine (geringe) Abhängigkeit des Stromes von der Spannung und die IB /UBE –
Kennlinie eine Abhängigkeit der Spannung vom Strom aufweist. Es ergeben
sich die Formeln:
IC = B · IB + GCE · UCE (GCE parallel zur Collector–Emitter–Strecke)
UBE = UBEC0 + RBE · IB (RBE in Serie zur Basis)
Anwendungsbeispiel: Leistungsverstärker
gesucht:
R
@ a) Ua als Funktion von Ue
@
yUC
Ue y
Ua R Pa
b) als Funktion von Ue
W Pe
49
UBE0 B ·I
B Ersatzschaltung des
-
Bq Eq @ Cq Leistungsverstärkers.
? IR @ Mit Hilfe des Maschen–
und Knotenpunktsatzes
Ue y M Ua R yUC
sind die gesuchten
W
Werte zu ermitteln.
-
−UBE0 Ue
Ua 2 (Ue − UBE0 )2
b) Pa = =
R R
Pe = Ue · IB
Pa
Zur Berechnung von muß IB ermittelt werden:
Pe
Ua = IR · R = (IB + B · IB ) · R = IB · (1 + R) · R
Ua Ue − UBE0
IB = =
(1 + B) · R (1 + B) · R
Ue − UBE0
Pe = · Ue
(1 + B) · R
Pa UBE0
= [· · ·] = 1− (1 + B)
Pe Ue
Pa
Pe 6
1+B
-
UBE0 Ue
50
6.3.3 Fremderregte Gleichstrommaschine
I1- I2-
A q q
U1 y U1 U2 RL
q q
? ?
Kennlinien
U2 6 U2 6(I2 = 0)
```
``` x
```
``` I1
```
```
- -
I2 I1
Ersatzschaltung
I1- Ri
A
U1 y Rerr yf (I1 ) RL
@
@
51
Kapitel 7
Methoden der
Netzwerkanalyse
7.1 Netzwerkbeschreibung
Ein Netzwerk besteht aus Zweigen und Knoten. Seine Struktur läßt sich
durch einen Graphen darstellen:
R6
R4 R5 q q q
q q q
q =⇒
R1 x
R2 Iq R3
Uq y q
q
q
Zweig: U –I–Relation Uz
s q
F (U, I) = 0 @q
- @
→ U = Z(I) bzw. I = Y (U ) Iz
52
7.1.1 Grundaufgabe der Netzwerkanalyse
gegeben: Netzwerk mit z Zweigen und k Knoten
U –I–Relationen der Zweige
gesucht: z Zweigströme und z Zweigspannungen
⇒ 2z Unbekannte
Gleichungen:
z U –I–Relationen der Zweige
k−1 unabhängige Knotengleichungen
z − (k − 1) unabhängige Maschengleichungen
2z Gleichungen
53
7.2.2 Kennzeichnungs– oder Auftrennmethode
Wahl einer Masche und Kennzeichnen (Auftrennen) eines Zweiges, der
in keiner weiteren Masche enthalten sein darf
q q q q q q q q q
q q q
7.2.3 Fenstermaschenmethode
UZ = Iq · R − IZ · R − Uq = U ⇔ UZ − IZ · R = Uq + Iq · R
Sonderfälle
q U
R
- R R
a a a a a q q a
Iq
Uz − IZ · R = 0 UZ − IZ · R = Uq UZ − IZ · R = Iq · R
54
7.2.5 Beispielnetzwerk
UZ6
R6 q
O
UZ4 3 UZ5
O1 s 2
q s q s
3 O
R4 R5 q
R1
2
x
UZ1 1 UZ2 R2 UZ3 Iq
R3
yUq
N sO
q
N 0 N
O
Knotengleichungen: abfließende Ströme positiv
O
1 IZ1 + IZ4 + IZ6 = 0
O
2 IZ2 − IZ4 + IZ5 = 0 k − 1 = 3 Gleichungen
3 IZ3 − IZ5 − IZ6 = 0
Maschengleichungen:
1 −UZ1 + UZ2 + UZ4 = 0
2 −UZ2 + UZ3 + UZ5 = 0 m = z − (k − 1) = 3 Gleichungen
3 −UZ4 − UZ5 + UZ6 = 0
Wertung
Das Verfahren ist immer anwendbar, enthält jedoch sehr viel Gleichungen
⇒ Vereinfachungen möglich
55
7.3 Knotenspannungsanalyse (Node analysis)
7.3.1 Knotenspannungen (Knotenpotentiale)
Uzmn
@sm s ns Knotenspannung: Spannung zwischen einem Knoten
B @
und einem Bezugspunkt. Bezugspunkt 0 kann
B willkürlich festgelegt werden. Zweckmäßig ist die
Um B Un Wahl eines Knotens mit möglichst vielen An-
schlüssen.
BBN
s0
−Um + Uzmn + Un = 0
Uzmn = Um − Un
Alle Zweigspannungen lassen sich durch die Knotenspannungen aus-
drücken.
UZ13 UZ10 1 0 0
UZ20 0 1 0
U1
O O O
UZ30 = 0 0 1 · U2
UZ12 - UZ23 s
1 2 - 3 UZ12 1 −1 0
UZ23 0 1 −1 | U 3
@
UZ10 @ U2 UZ20 UZ30
{z }
UZ13 1 0 −1 k−1=3
= @ =
O
| {z }
U1 @@R 0 U3
? z=6
: UZ12 + U2 − U1 = 0 ⇒ UZ12 = U1 − U2
: UZ23 + U3 − U2 = 0 ⇒ UZ23 = U2 − U3
7.3.2 Verfahren
Voraussetzung: Die U –I–Relationen der Zweige müssen sich nach den
Zweigströmen auflösen lassen (−→ keine Spannungsquellen!)
Algorithmus
56
2. Aufstellen von k − 1 (Knoten–)Gleichungen unter Verwendung der U –
I–Relationen der Zweige (zweckmäßig Leitwerte verwenden)
O
2 I20 + I21 + I23 = 0 −→ G2 U2 + G4 (U2 − U1 ) + G5 (U2 − U3 ) = 0
3 I30 + I31 + I32 = 0 −→ −Iq + G3 U3 + G6 (U3 − U1 ) + G5 (U3 − U2 ) = 0
In Matrixform:
G1 + G4 + G6 −G4 −G6 U1 Uq G1
−G4 G2 + G4 + G 5 −G5 U2 = 0
−G6 −G5 G3 + G 6 + G 5 U3 Iq
Allgemeine Form:
G · U = I
G : Knotenadmittanzmatrix
U : Vektor der Knotenspannungen
I : Vektor der Einströmungen
57
7.3.3 Knotenspannungsanalyse mit gesteuerten Quellen
(Netzwerk wie 7.2.4, zusätzlich parallel zu G5 eine gesteuerte Stromquelle
mit Iq2 = gm · U2 )
G1 + G4 + G6 −G4 −G6 U1 Uq G1
−G4 G 2 + G 4 + G 5 − gm −G5 U2 = 0
−G6 −G5 + gm G3 + G6 + G5 U3 Iq
O1
O2
unverändert
O3
G2 U2 + G4 (U2 − U1 ) + G5 (U2 − U3 ) − gm U2 = 0
G3 U3 + G6 (U3 − U1 ) + G5 (U3 − U2 ) + gm U2 − Iq = 0
N
q
M
N O0
sq N q
Gesucht: Knotenspannungen U1 , U2 , U3
U3 = Uq3
M : Uq2 + U1 − U2 = 0 −→ U2 = U1 + Uq2
58
U2 = U1 + Uq2 und U3 = Uq3 einsetzen:
Beispiel
IZ6 −1 0 0
- IZ1
n
I IZ2 1 −1 0
O O O
3 I1
I-
Z4 I-Z5 IZ3
= 0 1 0
· I2
1 2 3
n n
IZ4 1 0 −1
I1 I2
I3
@
@ IZ2
IZ5 0 1 −1 | {z }
?
IZ1@
R IZ3 IZ6 0 0 1 z−(k−1)=3
O
@
@ | {z }
@ 0 z=6
7.4.2 Verfahren
Voraussezung: Die U –I–Relationen der Zweige müssen sich nach den Span-
nungen auflösen lassen.
59
3. Lösung der Gleichungen ⇒ Maschenströme
4. Berechnung der gesuchten Größen aus den Maschenströmen.
Netzwerk
Beispielnetzwerk aus 7.2.5., Stromquelle Iq in Spannungsquelle umgewandelt
I R6
-Z6
R4 I3 R5
IZ4
IZ5
q - q - q
IZ2
?
R1 R3
I R2 I
1
2
yUq yIq · R3
I IZ3
-Z1 q
In Matrixform
(R1 + R2 + R4 ) −R2 −R4 I1 Uq
−R2 (R2 + R3 + R5 ) −R5 I2 = −Iq R3
−R4 −R5 (R4 + R5 + R6 ) I3 0
Allgemeine Form
R · I = Uq
R : Maschenimpedanzmatrix
I : Vektor der Maschenströme
Uq : Vektor der negativen Quellenspannungen
60
andere Elemente: Rij = gemeinsamer Koppelwiderstand von Masche i
und Masche j. Positiv, wenn Ii und Ij in gleicher Richtung durch den
Koppelwiderstand fließen, negativ, wenn Ii und Ij in Gegenrichtung
fließen.
· I1
rm -
qI1 R1
- @- I2 Aa
@
gesucht: Klemmenverhal-
ten des Zweipols A–B. I im
Uq y I1 R2 I2 yU
Abhängigkeit von U .
q a
B
1 : −Uq + R1 · I1 + R2 · (I1 − I2 ) = 0
2 : R2 · (I2 − I1 ) + rm · I1 + U = 0
61
R1 + R2 −R2 I1 Uq
=
−R2 + rm R2 I2 −U
Gesucht: I2 ⇒ nach I2 umstellen. . .
R1 + R2 Uq
rm − R2 −U −U · (R1 + R2 ) − Uq · (rm − R2 )
I2 = =
R1 + R2 −R2
R2 · (R1 + R2 ) + R2 · (rm − R2 )
rm − R 2 R 2
R 2 − rm R1 + R 2
I2 = · Uq − ·U
R · R 2 + R 2 · rm R · R 2 + R 2 · rm
| 1 {z } | 1 {z }
IK Gi = R1
i
IK
- q a -
Gi ·U I2 Die Schaltung entspricht der Strom-
x ?
IK
Gi U quellenersatzschaltung!
q a
?
R I
6
q Aa I-
IZ
?
U1 y U
-
UZ U
q a
?
B
U ≤ UZ Ersatzschaltung: für U ≥ UZ
0
IZ = U −UZ
U > UZ U
rZ Z I
Z
a a
Y rZ
62
Platzhalter
63
Kapitel 8
Elektrothermische Analogien
elektrohydraulische Analogie:
elektrischer Strom — hydraulischer Fluß
elektrische Spannung — Druckdifferenz
Grundeigenschaft: Kontinuität
Im stationären Fall (d.h. keine Tempera- '$
turänderung mit der Zeit) ist der gesamte
Wärmestrom durch eine geschlossene Hülle Pth1 Pth2
Null. &%
Pth1 + Pth2 = 0
64
8.1.2 Temperaturdifferenz
Tr2 ϕ2
r
J
J
J
J
T21
J T23 U21
J U23
J
J
M J
M J
J
J
r
^r
-J r
^r
-J
T1 T13 T3 ϕ1 U13 ϕ3
Tij = Ti − Tj Uij = Ui − Uj
(i, j = 1, 2, 3, i 6= j) (i, j = 1, 2, 3, i 6= j)
M : M :
−T13 −T21 +T23 = 0 −U13 −U21 +U23 = 0
−(T1 −T3 )−(T2 −T1 )+(T2 −T3 ) = 0 −(U1 −U3 )−(U2 −U1 )+(U2 −U3 ) = 0
0 = 0 0 = 0
H
j
H
T1 1 T2
TO @
R TU
∆T
T 6 T 6
T1 TO
6 6
∆T ∆T
T2 ? TU ?
- -
0 l x 0 x
Durchgangswiderstand Übergangswiderstand
∆T
Rth = Definition thermischer Widerstand
Pth
[T ] K
[Rth ] = =
[P ] W
65
Beispiel: Elektrischer Plattenheizkörper (2 kW).
Oberflächentemperatur ϑO = 60◦ C = 333 K bei Umgebungstempera-
tur ϑU = 18◦ C = 291 K.
Wie groß ist der thermische Widerstand?
∆T (∆ϑ/◦ C) · K 42 K K
Rth = = = = 21 · 10−3
Pth Pth 2 kW W
P-
th ϑ-
U
Rth äquivalentes Netzwerk,
Pth
-
thermische Ersatzschaltung
ϑ O ϑU
A
l l
Rth = ←→ Rel =
λ·A κ·A
- Bemessungsgleichung (homogenes Feld)
l
[l] W
λ — Wärmeleitfähigkeit [λ] = 2
=
[Rth ][l] K·m
ϑO − ϑU λ·A
P ≤ = · (ϑO − ϑU )
Rth l
Rth
x
P ϑO
W 4 · 10−6 m2
P ≤ 145 · ·(120−30) K
yϑU K · m 2 · 10−3 m
N
P ≤ 20,3 W
66
2. Konvektion (Wärmetransport durch bewegtes Medium)
∆ϑ Pth = αK · A (ϑO − ϑU )
Pth *
j r
| {z }
- ∆ϑ
H
j
H
Ohmsches Gesetz
A ϑO @
R ϑU
∆ϑ 1
ϑU RthK = =
Pth αK · A
Bemessungsgleichung Übergangswiderstand
ϑO , TO Stefan-Bolzmann-Gesetz
σ · A · TO 4 σ · A · TU 4
Pth = −
ϑU
| {z } | {z }
v. d. Platte abgeg. v. d. Platte aufgen.
P- - Pth r
TU σ = 5,7 · 10−8 m2W·K4
σ : Stefan-Boltzmann-Konstante
A R
Näherung
TO = TU + ∆T
4
4 4 4 ∆T
TO = (TU + ∆T ) = TU 1+
TU
∗ ∆T
TO 4 4
≈ TU 1 + 4 ·
TU
∆T
TO 4 − TU 4 4
≈ TU 1 + 4 · − TU 4
TU
TO 4 − TU 4 ≈ 4 · TU 3 · ∆T
Pth ≈ 4 · σ · TU 3 ·A · (TO − TU )
| {z }
αst
67
4. Zusammenfassung Konvektion und Strahlung
α = 10 mW
2 ·K Eigenkonvektion (ursprünglich ruhende Luft)
α = 100 mW
2 ·K Luftkühlung, v = 10 ms
α = 10 mW
2 ·K Wasserkühlung
8.2.3 Beispiele
1. Der Plattenheizkörper aus 8.2.1. hat eine Heizfläche von 2 m2 . Wie
groß ist α?
1 1 1 W
Rth = α= = K
= 23,8
α·A Rth · A 21 · 10−3 W · 2 m2 m2·K
l
- π·d2
d U = 5V l = 5m AM = π · d · l AQ = 4
AMantel spezifischer Widerstand bei Umgebungstempe-
ratur ϑU = 20◦ C: %0 = 1,4 · 10−7 Ωm (Eisen)
l
R = %0 · AQ (1 + αR · ∆T )
-
U
Temperaturkoeffizient des spezifischen Widerstandes αR = 4·10−3 ·K−1
Wärmeübergangszahl αth = 10 mW
2 ·K (Luftkühlung)
68
Pel = Pth
U2 ∆T
= = α · AM · ∆T
R Rth
U 2 · π · d2
= αth · π · d · l · ∆T
%0 · l · 4(1 + αR · ∆T )
U2 · d
= (1 + αR · ∆T )∆T
4%0 · l2 · αth
U2 · d
= ∆T + αR · ∆T 2
4%0 · l2 · αth
1 U2 · d
0 = ∆T 2 + · ∆T −
αR 4 · %0 · l2 · αth · αR
s
1 1 U2
∆T = − + + = 69,8 K
2 · αR 4 · αR 4%0 · l2 · αth · αR
ϑO = ϑU + ∆T = 89,8◦ C
Pel = Pth = 5,48 W
Pel P
W 6Wth
U2
R0 Pel Pth
5,48
-
20 89,8 ϑO /◦ C
-
69,8
∆T /K
69
8.3 Thermische Ersatzschaltung
Bemessungsbeispiel: Leistungstransistor auf Kühlkörper
Pel = 10 W K
RtjJC = 2 W
ϑJ ϑO
ϑK Glimmer–
scheibe
K
RthGl = 0,3 W
Kühlkörper: α = 10 mW
2 ·K
Pth
?
q ϑJ
RthJC
q ϑO
x RthGl
Pth
q ϑK
RthK
q ϑU
yϑU
? ? ? ?
Maschensatz:
Pth (RtjJC + RthGl + RthK ) + ϑU − ϑJ = 0
ϑJ − ϑU
RthK = −RthJC − RthGl
Pth
| {z }
Rthg es
70K K K K
RthK = −2 − 0,3 = 4,7
10W W W W
70