Dialekte auch später noch) erscheinenden »aufgelösten« Futuren (wie Krüger
sagt und Loheck meint) , die richtiger uncontrahierte heissen, die ihnen ent sprechenden dorischen Formen, so finden wir hier — zum wenigsten in der strengeren Doris — statt im etc. -im vor. Und da derselbe Dialekt auch im sigmatischen Futur die nämliche Endung oft bewahrt hat, so dass wir z. B. nach nga^iut auch xeXaim, xvqaiut etc. als ursprünglich vorhanden gewesen anneh men müssen, so liegt das Räthsel gelöst vor Augen, sobald wir auf die phy siologische Zwittergestalt des dort auftretenden Halbvokals unser Augenmerk richten. Denn dass derselbe nach seiner Natur sich bald consonantisch aus sprechen liess , zeigt auch die Einheit der Bezeichnung von i und j in der lateinischen Schrift (I); und dass er in unserem Falle ursprünglich conso nantisch gesprochen ist, das hat die Vergleichung des Sanskrit bewiesen, wo jenen dorischen Futuren auf -aioa in fast buchstäblicher Identität der gleichen auf syä-mi zur Seite stehen. Wenn also statt des ursprünglichen — zwar rein hypothetischen, aber doch wohl ausser Zweifel gesetzten — *fiivajm später fievioa fievim erscheint, so haben wir dafür als frühere Laut stufe zur Vermittlung des Ueberganges von jener erschlossenen zu den ver- handenen nothwendig *fiivjm vorauszusetzen, das erste durch Vokalisirung des j in [ievioa fievtm fievw sich erweichte; so dass die geschehene Lautent stellung in diesen Futuren sich als er satz dehnungsloser Ausfall des o zwischen zwei Consonanten (der Liquida nämlich ,und j) erweist. Dass das mit griechischen Lautgesetzen vollkommen in Einklang, ist allbe kannt; da unter denselben Bedingungen immer entweder der erste Conso- nant (wie in ndaym aus nd&axm) oder aber das a verloren ging (vergl. be sonders das Perfektum |der Verba muta im Subjektiv), und zwar das letz tere häufiger (wie auch in oq&at und sonst). Dass dieser Ausfall ohne Ersatzdehnung vor sich ging, ist gleichfalls aller Analogie mannigfalti ger ähnlicher Fälle gemäss, in denen einer von dr ei Consonanten geschwun den ist, und in der Natur dieser Dehnung begründet. Denn sie diente ja, wie schon ihr Name besagt, nur als ein Quantitätsersatz, d. h. für eine sonst verlorene Silbenlänge. Ein solcher Verlust trat aber dadurch gar nicht ein, dass einer von drei Consonanten schwand, da zwei derselben dem Gefühle der Griechen für sprachlichen Rhythmus noch immer genügten, die , Länge der Silbe in Kraft zu erhalten. Erst dadurch, dass nachher das j ist für den Einblick in jene Ent e),
sich vokalisierte (zuerst zu », nachher zu
wicklung und folgeweise auch für die Erkenntniss der uranfänglichen Stam- mesgleichheit der Aktivaoriste und ihrer Future in allen, auch deu liquiden, Verben Grund und Boden verloren gegangen; und nur der treueren Conser- virung der ältesten Formen im Indischen verdanken wir die Wiedererken nung und Sicherung jenes Zusammenhanges, der allerdings im Sprachgefühle des redenden Volkes trotz alledem immer noch haftete, wovon die bestän dige Aehnlichkeit der beiden Tempora in der Bedeutung, von welcher oben gesprochen, zeugt. Mit diesem wichtigen Resultate ist denn das letzte Bedenken gefallen, das sich gegen die unmittelbare Verbindung des Aktiv-Futurums und Aori stes erheben liess, und wir sind nun in der That berechtigt. auf unsere obige Doppelbehauptung zurückzukommen :