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Globalisierung

Allgemeine Standortfaktoren:

Kennzeichen von Altindustrieregionen:


• Wirtschaftsstruktur: Überwiegend monostrukturiert, wenige Klein- und Mittelbetriebe, hohe Industriedichte
• Produktionsstruktur: Produktion am Ende des Produktlebenszyklus
• Flächenstruktur: hoher Anteil industrieller, oft kontaminierter Brachflächen
• Beschäftigungsstruktur: hoher Anteil an Industriebeschäftigten
• Image: Negativ, traditionelles Industrieimage

Kennzeichen von modernen Industriedistrikten:


• Agglomerationsvorteile und -nachteile (Lokalisations- und Urbanisationsvorteile)
• Qualifikation, Kosten und Verfügbarkeit der Arbeitskräfte
• Wohn- und Freizeitwert
• Umweltqualität
• Kulturelles Angebot
• Unternehmensfreundlichkeit (Verwaltung, Stadtpolitik...)
• weiche Standortfaktoren
• v.a. tertiärer Sektor

Neuere Entwicklungen in der Wirtschaft und Wirtschaftsgeographie:


• neue Produktionsstrukturen: vom Fordismus zum Postfordismus
• Globalisierung, Wettbewerb und arbeitsteilige Weltwirtschaft
• Neubewertung der Standortfaktoren

Fordismuskrise:

- Kennzeichen des Fordismus:


• Nach dem ersten Weltkrieg bis ca. 70er Jahre
• Fließbandarbeit nach Henry Ford: möglichst schnelle, effektive Produktion
• Zerlegung der Arbeitsabläufe und deren Optimierung mittels Zeit- und Bewegungsstudien bei gleichzeitiger Trennung
von Planung und Ausführung
• Standardisierte Massenproduktion und Massenkonsum
• kein Bedarf an hochqualifizierten Kräften sondern ungelernte Kräften für die einfachen,
monotonen Handgriffe → Damit Einsparung von Arbeitskräften und Lohnkosten
→Weltweite Durchsetzung dieser sehr erfolgreichen Produktionsformen über viele Jahre lang
• Fließproduktion (Material- und Produktfluss)
• Spezialisierung, Mechanisierung, Arbeitsteilung und technischen Fortschritt (vor allem das Fließband war hilfreich, der
Arbeiter wurde an seinen Platz gebunden, das Tempo vorgegeben)
• Austauschbarkeit der Teile
• Auch negative Auswirkungen: sehr hohe Fluktuation (wegen Unzufriedenheit), daher sehr hohe Löhne, um Arbeiter zu
halten (Nebeneffekt: durch höhere Löhne auch höherer Konsum)
• Geringe Kosten für einzelnes Produkt (Auto und später andere Güter nun für viele Menschen erschwinglich,
Abhängigkeit von massenhaft industriell hergestellten Gütern, "Massenkonsum")
• Mehr Arbeitskräftenachfrage durch Ausweitung der Produktion (aufgrund erhöhter Nachfrage), aber weniger Arbeiter
für mehr Produkte (durch Zuwanderung versuchen zu beheben)
• Höhere Effektivität = höhere Gewinne
• Standardisierte Massenproduktion
• Soziale Sicherheit/ Absicherung im Sicherheitsstaat
• Zum Postfordismus durch: Leute wollten individuelle Autos, verschiedene Modelle

- Probleme der fordistischen Produktion:


• 60er Jahre Wertewandel u. einsetzende Diskussion über die Humanisierung und
Demokratisierung d. Arbeitswelt
• Unzufriedenheit der Arbeiter in der Phase von Hochkonjunktur, Vollbeschäftigung
und Arbeitskräftemangel
• Immer mehr Beschäftigte im Dienstleistungsbereich statt Produktion
• "Sicherheitsstaat" wird zum "Nationalen Wettbewerbsstaat". Staaten forcieren Sozialabbau,
bei gleichzeitigem ökonomischem Erfolg
• fordistische Massenproduktion wird abgelöst durch diversifizierte Qualitätsproduktion
• Erosion der alten hierarchischen und zentralisierten Organisationsformen von Unternehmen
und Übergang zu Dezentralisierung, Enthierarchisierung, verstärkter interbetrieblicher
Kooperation und Netzwerkstrukturen

- Produktionsorganisation:
• Variantenreiche Kleinserienproduktion -> breite Fertigungspalette
• Viele unterschiedliche Vorprodukte und Materialien
• Viele Produktionszweige im Betrieb -> Mehrzweck- Werkzeuge und -Technologien
• Auslagerung von Produktionsschritten, Konzentration auf Kernbereiche -> „lean production“
- Industriedistrikt:
Als Industriedistrikte (engl. industrial districts) werden regionale Produktionssysteme bezeichnet, die arbeitsteilig
verflochten sind und sich dabei i. d. R. auf ein bestimmtes Endprodukt spezialisiert haben.
• Territoriale (naturalistisch-historische) Merkmale
• Technische Merkmale
• Sozio-ökonomische Merkmale
• Sozio-kulturelle Merkmale

Beispiel „Drittes Italien“


• Cluster haben sich gebildet, können neuste Trends schnell aufnehmen

Gesellschaftliche Merkmale:
• hoch entwickelte lokale Identität
• Starke Gemeinschaftsorientierung
• Starke Familienorientierung
• hohe Religiosität
• Personalisierte Arbeitsverhältnisse
• niedrige Kriminalitätsrate

Strukturelle Merkmale des ökonomischen Erfolges


• Flexible Spezialisierung und Kooperation
• Räumliche Nähe
• Vertrauen
• Institutional Thickness (Beziehungen und Strukturen)

Probleme bei der Übertragbarkeit


• Massenmärkte und techn. Unteilbarkeiten
• Konkurrenz durch Großunternehmen
• Vertrauensseligkeit, Kultur, Milieu, Traditionen, institutionelles Umfeld

Globalisierung:
• Prozess der zunehmenden grenzüberschreitenden Verflechtung
• Silicon Valley: Zusammenarbeit
• Rascher Technologiewandel durch Innovationen und Beschleunigung des
Technologietransfers
• Verlagerung von Produktionsstandorten in junge Schwellenländer
aufgrund erheblicher Kostenunterschiede
• Fortschreitende Kostensenkung bei der Raumüberwindung durch Einsatz
neuer Kommunikationstechnologien
• Zusammenwachsen ganzer Regionen zu Märkten und Entstehen neuer Wachstumsregionen, durch demographische Verschiebung

Produktionskette:

> Produktion hat sich verändert -> veränderte Räume


> Immer noch Fordismus in z.B. China

Konsequenzen der globalen Vernetzung:


• Der Wettbewerb um die besten Arbeitskräfte wird global geführt werden.
• Die Kapitalströme beginnen, ihre Richtung massiv zu verändern.
• weltweiter Kampf um Rohstoffe wird sich verstärken, denn der Bedarf der neu entstehenden Industrienationen wächst
rapide.
• In den heutigen Schwellenländern bilden sich neue Konsumentenmärkte
• Erfindungen und Weiterentwicklungen werden künftig von unterschiedlichsten Erdregionen ausgehen
• Weitere Pluralisierung der Lebensstile mit entsprechenden Folgen für die Produktion und das Marketing
• Zunehmende Bedeutung kultureller Unterschiede und regionaler Milieus
• zunehmende Bedeutung von Investitionen und Finanztransfers
• Globaler Wettbewerb um Aufmerksamkeit mit städtebaulichen Konsequenzen
• Zunahme globaler Abhängigkeiten und wachsende Komplexität
• Transnationalisierung der Ökonomie, zunehmendes Netzwerkdenken erforderlich

Neue Standortfaktoren:
Personen der kreativen Klasse:

Bedeutung der kreativen Klasse:


> Innovationsfähigkeit ist der Schlüssel zum Wachstum“
> Clusterbildung von Humankapital für zu überdurchschnittlichen Wachstum:
> Die 3 T‘s: Technologie, Talent, Toleranz
- Technologie: Investitionen in Forschung und Entwicklung, Patentanmeldungen pro Kopf
- Talent: Angestellten in kreativen Berufen in der Region
- Toleranz: Offenheit einer Gesellschaft oder Region (z.B. Anzahl von LGBTQ)

> Vorhersage von Megaregionen


> miteinander verflochtene Städtebänder
(Konzentration der Wirtschaft in diesen Gebieten)

Verteilung der kreativen Klassen in DE

Bevölkerungswachstum für Vergangenheit und Zukunft > große Städte werden weiter
wachsen (z.B. München, Hamburg, Berlin, Rhein-Main Region) > Wachstum konzentriert sich
um Stadt herum > aber auch teilweise Bevölkerungsrückgang in z.B. bayerischer Wald, Ost
DE, nördliches Hessen, NRW, Westen Schleswig-Holstein
Allgemeine Standortfaktoren:

> Kreativität davon abhängig


> Wie müssen Räume beschaffen sein, um Kreativität zu
fördern oder kreative Menschen anzuziehen ?
> von Vorteil: gutes Image, kulturelles Angebot (weiche Standortfaktoren)
> aber auch Infrastruktur etc. (harte Standortfaktoren)

Welche Standortfaktoren werden zukünftig wichtiger werden?


> Welche Produkte werden zukünftig gefragt? —> Kondratieffzyklus

> Zyklen gehen aus von Basisinnovation -> bringen neuen


Technologiezyklus hervor
> dann Abschwung: alte Basisinnovation wird abgelöst von
neuer Basisinnovation
> in Zukunft wichtig: Digitalisierungsbranche (künstl.
Intelligenz, was kann man mit Daten über Menschen
machen?)

> im Mittelpunkt: blaue Banane (großer Siedlungsschwerpunkt Europas)


> ergänzt von Peripherien
> Wo sind zukünftig die Wirtschaftsschwerpunkte? bzw. Bevölkerungsschwerpunkte
> Wo stagniert?

> Darstellung von Richard Florida


> neue potentielle Großräume (Entwicklungsschwerpunkte)
Zusammenfassung:

> Regionen können nicht isoliert betrachtet werden, sondern im Kontext globaler Enwticklung
> Restriktionen der Theorien nicht mehr aktuell -> Globalisierungsprozesse, räumliche Überwindung, Bedeutung von lokalen Netzwerken, Kreativität bindet an
verschiedene Voraussetzungen —> Räumliche Gegebenheiten, die eine Rolle spielen, Menschen anzulocken
> Raum kommt in neuer Form ins Spiel —> kann inspirieren, Prozesse hervorrufen, Kreativitätsmomente freisetzen kann —> Wie sollen solche Räume beschaffen
sein, um Menschen ökonomisch erfolgreich zu machen und zu inspirieren und innovativ zu machen —> Was sind die besten Voraussetzungen für wirtschaftl.
Prozesse? —> aber auch Raum als Resultat von Wirtschaftsprozessen
> Raum beeinflusst wirtschaftliches Handeln und wirtschaftliches Handeln beeinflusst räumliche Gegebenheiten

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