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Vermessungsarbeiten
Juni 2020
kommmitmensch ist die bundesweite Kampagne der gesetzlichen Unfallversicherung
in Deutschland. Sie will Unternehmen und Bildungseinrichtungen dabei unterstützen
eine Präventionskultur zu entwickeln, in der Sicherheit und Gesundheit Grundlage al-
len Handelns sind. Weitere Informationen unter www.kommmitmensch.de
Impressum
Herausgegeben von:
Deutsche Gesetzliche
Unfallversicherung e.V. (DGUV)
Glinkastraße 40
10117 Berlin
Telefon: 030 13001-0 (Zentrale)
Fax: 030 13001-9876
E-Mail: info@dguv.de
Internet: www.dguv.de
Seite
Vorbemerkung.............................................................................................................................................. 6
1 Begriffsbestimmungen.......................................................................................................... 7
4 Vermessungsarbeiten im Straßenbereich.................................................................. 42
4.1 Einrichten der Arbeitsstelle................................................................................................. 42
4.2 Verkehrsrechtliche A nordnung.......................................................................................... 45
4.3 Regelpläne.................................................................................................................................... 45
4.4 Warnausrüstungen für V ermessungen im S traßenbereich.................................. 50
4.5 Vermessungsarbeiten
im Bereich von Geh- und Radwegen............................................................................... 54
4.6 Vermessungsarbeiten bei schlechten Sichtverhältnissen ................................. 54
5 Nivellementsarbeiten............................................................................................................. 56
5.1 Straßenverkehrsbereich........................................................................................................ 56
5.2 Andere Bereiche......................................................................................................................... 57
4
Seite
6 Vermessungsarbeiten auf Baustellen........................................................................... 58
6.1 Baustellenverkehr..................................................................................................................... 59
6.2 Zugänge und Standplätze..................................................................................................... 59
6.3 Persönliche Schutzausrüstungen auf Baustellen ................................................... 60
10 Vermessungsarbeiten am Wasser................................................................................... 70
10.1 Häfen, Wehre, F ließgewässer.............................................................................................. 70
10.2 Wattenmeer.................................................................................................................................. 70
10.3 Inseln............................................................................................................................................... 70
10.4 PSA für Vermessungsarbeiten am Wasser .................................................................. 71
5
Vorbemerkung
Seit der letzten Ausgabe der zurück- rechtliche Grundlagen und weiterführen-
gezogenen BGR 178/GUV-R 178 „Ver- de Informationen angegeben.
messungsarbeiten“ aus dem Jahr 2007
erreichten die Träger der gesetzlichen Nach einer Einführung zu übergreifen
Unfallversicherung sowie die DGUV und den Themen des Arbeitsschutzes werden
deren Fachgremien zahlreiche Anfragen ab Kapitel 4 Vorgaben, Gefährdungen
nach einem Nachfolgewerk zum Arbeits- und Maßnahmen für einzelne Tätigkeits-
schutz im Vermessungswesen. bereiche und Arbeitsumfelder im Ver-
messungswessen behandelt. Da in der
Mit der vorliegenden DGUV Informa- vorliegenden DGUV Information jedoch
tion, die strukturell auf der alten Regel nicht alle potenziell bei Vermessungsar-
basiert, wird diesem Wunsch aus der beiten auftretenden Gefährdungen und
Praxis entsprochen. Die Publikation soll die dazu passenden Maßnahmen be-
allen Akteuren und Akteurinnen im Ver- schrieben werden können, ist die Erstel-
messungswesen helfen, ihre Verantwor- lung von Gefährdungsbeurteilungen, die
tung im Bereich des Arbeitsschutzes sich konkret auf einzelne Arbeitsplätze
wahrzunehmen und die Sicherheit und und Tätigkeiten beziehen, zwingend er-
Gesundheit der mit Vermessungsarbei- forderlich.
ten betrauten Personen zu erhalten und
zu fördern. Zudem trägt sie den aktuel- Hinweis: Die in dieser DGUV Information
len technischen Entwicklungen im Ver- dargestellten verbindlichen Vorgaben,
messungswesen Rechnung. z. B. aus Gesetzen, Verordnungen und
Unfallverhütungsvorschriften, finden
Die Schrift ist so gestaltet, dass die keine Anwendung auf den Bereich des
wichtigsten Informationen prägnant Marktscheidewesens im Geltungsbe-
und verständlich dargestellt werden. reich des Bundesberggesetzes. Auch
Dies beinhaltet auch konkrete Empfeh- hydrographische Vermessungsarbei-
lungen in Bezug auf mögliche Schutz- ten mit Peilfahrzeugen im Seebereich
maßnahmen. Die Anwendung anderer, sind davon ausgenommen. Hier ist die
ebenso wirksamer, Schutzmaßnahmen DGUV Vorschrift 84 „Seeschifffahrt“ zu
ist selbstverständlich auch möglich. In beachten.
jedem Kapitel sind zudem Quellen für
6
1 Begriffsbestimmungen
7
2 Grundlagen des Arbeitsschutzes
8
Grundlagen des Arbeitsschutzes
9
Grundlagen des Arbeitsschutzes
geeignete Schutzmaß
nahmen auswählen und
festsetzen
10
Grundlagen des Arbeitsschutzes
11
Grundlagen des Arbeitsschutzes
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Grundlagen des Arbeitsschutzes
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Grundlagen des Arbeitsschutzes
14
Grundlagen des Arbeitsschutzes
15
Grundlagen des Arbeitsschutzes
• Warnkleidung: Sie wird vorwiegend bei Die Schutzkleidung sollte zur Aufrecht-
Vermessungsarbeiten im Straßenver- erhaltung der Schutzwirkung nur den
kehrsbereich und im Bereich von Glei- Herstellerangaben entsprechend ge-
sen getragen, um eine ausreichende reinigt sowie trocken und geschützt vor
Erkennbarkeit zu gewährleisten. Warn- anderen schädigenden Einflüssen gela-
kleidung wird nach europäischer Norm gert werden.
entsprechend der Mindestflächen von
fluoreszierendem Hintergrundmaterial
und reflektierendem Material in drei 3Abb. 3
Klassen unterteilt, wobei Klasse 1 die Piktogramm zur Kennzeich-
niedrigste und Klasse 3 die höchste 3nung der Funktion „Schutz
Warnwirkung ausdrückt. Weitere Infor- gegen Regen“
mationen zu Warnkleidung finden sich
in Kapitel 4 „Vermessungsarbeiten im
Straßenbereich“.
16
Grundlagen des Arbeitsschutzes
17
Grundlagen des Arbeitsschutzes
18
Grundlagen des Arbeitsschutzes
Üblicherweise werden zum Schutz des stoff gefertigt und werden vor allem zum
Kopfes Industrieschutzhelme aus ther- Schutz gegen chemische Gefährdungen
moplastischen oder duroplastischen eingesetzt.
Kunststoffen benutzt. Helme aus ther-
moplastischen Kunststoffen sind emp- Alltägliche Korrektionsbrillen besitzen
findlich gegen Temperatureinwirkungen keine ausreichende Schutzwirkung und
und altern schneller. Sie sollten spätes- können somit nicht als Ersatz für per-
tens nach vier Jahren ausgetauscht wer- sönlichen Augenschutz dienen. Wenn
den. Duroplastische Helme haben da- das Tragen von Korrektionsbrillen erfor-
gegen eine Lebensdauer von etwa acht derlich ist, kann bei gelegentlichen und
Jahren und können auch in sehr heißen kurzfristigen Arbeiten zum Schutz der
Umgebungen genutzt werden. Augen eine Korbbrille über der Korrek-
tionsbrille getragen werden.
2.3.6 Schutzbrillen
Schutzbrillen sind unverzichtbar bei Die Farbe der Gläser hat vor allem Aus-
allen Tätigkeiten, bei denen die Augen wirkungen auf die Farbwahrnehmung.
durch Splitter, Körner, Stäube, Späne Abgesehen von farblosen Gläsern verfäl-
und andere Fremdkörper geschädigt schen graue, braune und grüne Gläser
werden können. die Farbwahrnehmung am wenigsten.
Grundsätzlich lassen sich zwei For- Zum Schutz des gesamten Gesichtes
men von Schutzbrillen unterscheiden: sind zudem Schutzschirme und Visiere
Die Gestellbrille und die Korbbrille. erhältlich.
Korbbrillen sind aus elastischem Kunst-
Abb. 6
Gestellbrille (links)
und Korbbrille
19
Grundlagen des Arbeitsschutzes
20
Grundlagen des Arbeitsschutzes
Ebenso ist zu berücksichtigen, dass Zum Schutz vor Gasen müssen speziel-
eine Person unverzüglich gerettet wer- le Gasfilter beziehungsweise Kombina-
den muss, nachdem sie bei einem Sturz tionsfilter, die sowohl Partikel als auch
von der PSA gegen Absturz aufgefangen Gase filtern, gewählt werden.
wurde. Dazu ist ein funktionierendes
Rettungskonzept festzulegen. Das Tragen von Atemschutzgeräten
bringt immer auch eine Belastung für den
2.3.8 Atemschutz Träger oder die Trägerin mit sich, so dass
Atemschutzgeräte kommen zum Ein- Tragezeitbegrenzungen beachtet werden
satz, um Gesundheitsgefahren für die müssen. Zu berücksichtigen sind dabei
Atemwege durch Stäube, Gase, Dämpfe äußere Faktoren, wie z. B. das Umge-
oder Nebel zu minimieren. bungsklima am Arbeitsplatz, aber auch
die individuellen körperlichen Vorausset-
In Umgebungen, in denen Vermessungs- zungen der Benutzerinnen und Benutzer.
arbeiten durchgeführt werden, kommen
üblicherweise Filtergeräte, insbeson- Da Atemschutzgeräte gegen tödliche oder
dere partikelfiltrierende Halbmasken irreversible Gesundheitsschäden schüt-
zum Schutz gegen Stäube, als PSA in zen, müssen Unterweisungen in der Regel
Betracht. Das Filtermaterial von partikel- auch praktische Übungen beinhalten.
filtrierenden Halbmasken lässt sich in
folgende Klassen einteilen:
Rechtliche Grundlagen und
• FFP1: geringes Abscheidevermögen weitere Informationen
gegenüber Partikeln • PSA-Benutzungsverordnung
• FFP2: mittleres Abscheidevermögen • DGUV Regeln zur Benutzung von
• FFP3: hohes Abscheidevermögen persönlichen Schutzausrüstun-
gen (DGUV Regeln 112-189 bis
Je höher die Konzentration des gesund- 112-198)
heitsgefährlichen Staubes in der Umge- • Internetauftritt des Fachbereichs
bungsatmosphäre ist, desto höher muss Persönliche Schutzausrüstungen
die Filterklasse gewählt werden. der DGUV: http://www.dguv.de/
fb-psa/index.jsp
21
Grundlagen des Arbeitsschutzes
22
Grundlagen des Arbeitsschutzes
23
Grundlagen des Arbeitsschutzes
Abb. 7
Hinweise zur Ver-
wendung von Leitern
24
Grundlagen des Arbeitsschutzes
25
Grundlagen des Arbeitsschutzes
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Grundlagen des Arbeitsschutzes
27
Grundlagen des Arbeitsschutzes
Verkehr in der Regel gefährlich und lärm- 2.7 Sicherheit bei der Benut-
behaftet sowie häufig zeitkritisch. zung von Kraftfahrzeugen
28
Grundlagen des Arbeitsschutzes
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Grundlagen des Arbeitsschutzes
Sprühdosen sollten nur mit Kappe trans- gesorgt werden. Die Querschnitte der Be-
portiert und vor Wärme geschützt wer- und Entlüftungsöffnungen müssen dabei
den. Die Erwärmung einer Sprühdose jeweils mindestens 100 cm2 betragen.
über 50 °C kann zum Zerbersten führen.
Da bei einem abgestellten Fahrzeug
Gasflaschen dürfen nur mit geschlossen eine Be- oder Entlüftung meist nicht
Ventilen und Schutzkappen oder umlau- gegeben ist, sollten Gasflaschen erst
fendem Kragen transportiert werden. Dies unmittelbar vor Fahrtantritt in das Fahr-
gilt auch für leere Gasflaschen. Zudem zeug geladen und nach Beendigung der
muss für eine ausreichende Belüftung Fahrt umgehend ausgeladen werden.
des Laderaumes beim Transport schwerer Steht kein offenes oder belüftetes Fahr-
Gase bzw. Entlüftung bei leichten Gasen zeug zur Verfügung und kann durch eine
30
Grundlagen des Arbeitsschutzes
31
Grundlagen des Arbeitsschutzes
2.8 Ergonomie
Rechtliche Grundlagen und
weitere Informationen Vermessungsarbeiten sind zum Teil
• Betriebssicherheitsverordnung mit einer manuellen Handhabung von
• Straßenverkehrsordnung Lasten (z. B. Grenzsteine, Rover, Be- und
• Straßenverkehrszulassungs Entladen von Fahrzeugen) verbunden.
ordnung Stellt die Bewegung dieser Last durch
• DGUV Vorschrift 70 und 71 Körperkraft, unter anderem das Heben,
„Fahrzeuge“ Absetzen, Schieben, Ziehen, Tragen oder
• DGUV Information 214-083 Bewegen, aufgrund ihrer Merkmale oder
„Der sicherheitsoptimierte ungünstiger ergonomischer Bedingungen
Transporter“ eine Gefährdung für Sicherheit und
• DGUV Grundsatz 314-002 Gesundheit (insbesondere der Lenden
„Kontrolle von Fahrzeugen durch wirbelsäule) dar, findet die Lasten
Fahrpersonal“ handhabungsverordnung A nwendung.
• https://www.gurom.de:
Online-Tool zur Analyse von Diese sieht vor, dass der Arbeitgeber
Gefährdungsfaktoren bei der geeignete organisatorische Maßnahmen
Verkehrsteilnahme vom Deut- zu treffen oder geeignete Arbeitsmittel
schen Verkehrssicherheitsrat zur Verfügung zu stellen hat, die zur Ver-
meidung dieser Gefährdungen führen.
Können manuelle Handhabungen von
Lasten nicht vermieden werden, ist der
Arbeitgeber nach dem Arbeitsschutz-
gesetz dazu verpflichtet, eine Gefähr-
dungsbeurteilung für die belastenden
Tätigkeiten durchzuführen.
32
Grundlagen des Arbeitsschutzes
Abb. 9
Rucksackgurte als
ergonomische Trage-
hilfe für Gerätekoffer
33
Grundlagen des Arbeitsschutzes
34
3 Einsatz vermessungsspezifischer
Instrumente
35
Einsatz vermessungsspezifischer I nstrumente
36
Einsatz vermessungsspezifischer Instrumente
37
Einsatz vermessungsspezifischer I nstrumente
38
Einsatz vermessungsspezifischer Instrumente
39
Einsatz vermessungsspezifischer I nstrumente
Die Drohnen-Verordnung
OT
RB
VE
UG
ACH WEIS FL
TNISN
HT 4 KENN
PFLIC
UBNIS
ERLA gewichtsunabhängig
Ab 100 m Flughöhe
Unter 100 m gelten für Drohnen und Modellflugzeuge die gleichen Regeln Verfassungsorgane, Bundes-
oder Landesbehörden
-
S- TNIS- UBNIS
NUNG KENN EIS ERLA HT
ZEICH W PFLIC
KENN FLICHT NACH 3
P 2 Kontrollzonen von Flugplätzen
1
Generell dürfen
Flugobjekte nur Industrieanlagen
in Sichtweite Modellflug
platz
geflogen werden
Mit Ausnahme der
Kennzeichnungspflicht Wohngrundstücke
Quelle: BMVI
1 Kennzeichnungspflicht: Ab 0,25 kg muss eine Plakette mit Namen und Adresse des Eigentümers angebracht werden – auch auf Modellfluggeländen. Weitere Überflugverbotsbereiche siehe: www.bmvi.de/drohnen
2 Kenntnisnachweis: Ab 2,0 kg müssen besondere Kenntnisse nachgewiesen werden.
4 Ab 100 m: In dieser Höhe dürfen Drohnen nur fliegen, wenn eine behördliche Ausnahmeerlaubnis eingeholt wurde. Bei Modellflugzeugen müssen lediglich besondere Kenntnisse nachgewiesen werden.
Abb. 11 Überblick über allgemeine Vorgaben zur Nutzung von Drohnen (Quelle: BMVI)
40
Einsatz vermessungsspezifischer Instrumente
41
4 Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
42
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
werden muss. Ein häufiges Queren der In der ASR A5.2 sind als Mindestbreite
Fahrbahn ist zu vermeiden. Durch die für Arbeitsplätze und Verkehrswege in
Verwendung moderner Messmethoden, Baustellen (BM) 80 cm vorgesehen. Für
z. B. GNSS-Messung oder reflektorlose ein Stativ plus beobachtende Person
Messung, kann die Notwendigkeit des kann es erforderlich sein, die BM mit
Betretens des Straßenraums verringert mehr als 80 cm festzulegen. Dazu kom-
werden. men die Sicherheitsabstände SQ (Quer-
richtung) und SL (Längsrichtung) laut
Bei der Planung und Einrichtung der Ar- ASR A 5.2 (siehe Tabellen 1 und 2). Falls
beitsstelle muss der abgesperrte Bereich diese Mindestabstände nicht eingehal-
zudem so groß sein, dass am Arbeits- ten werden können, müssen auf Basis
platz ausreichend Bewegungsfreiheit einer Gefährdungsbeurteilung gleich-
vorhanden ist und gleichzeitig ein ausrei- wertige Maßnahmen zum Schutz der
chender Sicherheitsabstand zum fließen- Beschäftigten festgelegt werden.
den Verkehr eingehalten werden kann.
BM SQ
Abb. 12
Bezugslinie für seitliche
Sicherheitsabstände SQ
zum fließenden Verkehr –
Mittelachse bei Leitkegeln
(aus ASR A5.2)
43
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
der Rampenlänge und den tatsächlich gefahrenen Geschwindigkeiten kleinere Abstände in Betracht kommen, jedoch nicht
unter 20 m.
c Bei beweglichen Straßenbaustellen (Arbeitsstellen) kann der Abstand auf 50 m reduziert werden.
44
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
45
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
SQ
SL
Fahrbare Absperrtafel
mit Zugfahrzeug
46
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
Regelplan B IV/1
Gehweg
50 – 703) Arbeitsstelle von kürzerer Dauer
Vermessung mit Einengung eines Fahrstreifens
2) In der Längsabsperrung
1)
min. 5,5 max. 20 Abstand max. 5 m
In der Querabsperrung
Abstand längs 1 – 2 m
quer 1,0 m
10 – 20
2)
2) Bei Vermessungsarbeiten auch mehrere
Vermessung
gleichartige Sperrungen hintereinander
50 – 70
3) auf maximal 100 m
Gehweg
3) Bei geschwindigkeitsreduziertem
Bereich 30 – 50 m
Maße in Metern
47
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
Regelplan C II/1
Arbeitsstelle von kürzerer Dauer mit
Beschilderung auf der Straße mit
~ 400
geringer Verkehrsstärke (nur bei
Tageslicht)
~ 200
2) In der Längsabsperrung
min. 5,5
1)
max. 50 Abstand max. 5 m
In der Querabsperrung
Abstand längs 1 – 2 m
quer 0,6 – 1 m
1)
~ 100
1) In Ausnahmefällen zusätzlich
Warnpostem oder Vorwarn-
einrichtung
~ 200
2) Bei Vermessungsarbeiten auch
mehrere gleichartige Sperrungen
2) hintereinander auf maximal 1000 m
Vermessung
300 m
~ 400
Maße in Metern
48
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
Regelplan C II/5
50
~ 400 Vermessung
Vermessungsarbeiten außerorts
mit starker Einschränkung einer
Vermessung
70 Fahrbahn im Gegenverkehr
Sicherung mit Leitkegeln
~ 300
~ 100 50
1)
In der Längsabsperrung
min. 3,0 max. 50 Abstand max. 5 m
In der Querabsperrung
Abstand längs 1 – 2 m
quer 0,6-1 m
1)
70 ~ 300
Vermessung ~ 400
Maße in Metern
49
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
50
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
≥ 1,50 m
≥ 0,50 m
≥ 1,50 m
≥ 2,20 m
≥ 2,00 m
≥ 0,60 m
Fahrbahn
51
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
Klasse 2 Klasse 3
oder mit
Jacke
Hose
53
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
54
Vermessungsarbeiten im Straßenbereich
55
5 Nivellementsarbeiten
56
Nivellementsarbeiten
57
6 Vermessungsarbeiten auf Baustellen
Vermessungsarbeiten auf Baustellen Vor Beginn der Arbeiten müssen die er-
sind mit vielfältigen Gefährdungen ver- forderlichen Schutzmaßnahmen mit der
bunden, z. B.: Baustellenleitung oder dem Koordinator
beziehungsweise der Koordinatorin nach
• Absturz § 3 Baustellenverordnung (SiGeKo) ab-
• herabfallende Gegenstände gestimmt werden. Dazu gehört auch die
• eingequetscht sowie Angefahren und Einweisung in das Sicherheits- und Ge-
Überfahren werden von mobilen sundheitsschutzkonzept für die Baustelle
Arbeitsmaschinen und anderen durch den oder die SiGeKo. Es sollten zu-
Fahrzeugen dem Informationen über besondere Ge-
• Lärm fährdungen auf der jeweiligen Baustelle
• Stolpern, Rutschen, Stürzen eingeholt werden. Die dort ausgehängten
Sicherheitsregeln sind stets zu befolgen.
0,5 m Gefahrbereich
Mindestabstand
wegen Quetschgefahr
58
Vermessungsarbeiten auf Baustellen
59
Vermessungsarbeiten auf Baustellen
60
Vermessungsarbeiten auf Baustellen
Abb. 22
Dreiteiliger Seiten-
schutz als Absturz
sicherung
61
7 Vermessungsarbeiten im Bereich
von Baugruben und Gräben
Bei Vermessungsarbeiten in der Nähe Baugruben und Gräben, die nicht aus-
von Baugruben- und Grabenwänden reichend gesichert sind, dürfen nicht
besteht insbesondere die Gefahr von begangen werden.
Verschüttungen. Werden Wände von
Baugruben oder Gräben nicht standsi-
cher ausgeführt (z. B. Böschung zu steil, 7.1 Sicherung von Baugruben
Ausführung ohne Verbau), können sich und Gräben
Erdmassen lösen und in die Baugrube
oder den Graben fallen. An ungesicher- Die Wände von Baugruben und Gräben
ten Rändern zu Baugruben und Gräben gelten dann als standsicher, wenn sie
kann Absturzgefahr bestehen. geböscht oder verbaut ausgeführt sind.
Vor der Aufnahme von Vermessungsar- Gräben bis 1,25 m Tiefe dürfen mit senk-
beiten in Baugruben oder Gräben muss rechten Wänden ausgeführt sein und
der oder die Aufsichtführende mit dem erfordern keinen Verbau (Hinweis: die in
Bauherrn oder der Bauleitung klären, der DIN 4124 genannten Rahmenbedin-
ob die Baugruben- oder Grabenwände gungen müssen beachtet werden). Am
standsicher sind, ob Absturzgefahren oberen Rand des Grabens ist zudem ein
bestehen und wo sich die Zugänge in die 0,60 m breiter Schutzstreifen freizuhal-
Baugrube befinden. ten (siehe Abbildung 23).
Falls keine ausreichende Sicherung be- Bei der Sicherung durch Böschung hän-
steht, muss der Bauherr oder die Bau gen die zulässigen Böschungswinkel
leitung für diese Sicherung sorgen. von der Art des Bodens ab (siehe Ab
bildung 24).
≥ 0,60 m
≥ 0,60 m b
b
1,25 m
tt ≤≤1,25
Abb. 23
Maximale Tiefe ohne Verbau
und Schutzstreifen
62
Vermessungsarbeiten im Bereich von Baugruben und Gräben
Bei der Sicherung durch Verbau werden können durch verschiedene Verfahren
für Gräben für Versorgungsleitungen in (z. B. Spundwände, Trägerbohlwände,
der Regel vorgefertigte Elemente (Gra- Bohrpfähle oder Kombinationen daraus)
benverbaugeräte, siehe Abbildung 25) verbaut werden.
verwendet. Baugruben hingegen
Abb. 25
Grabenverbau
geräte und Absturz
sicherung
63
Vermessungsarbeiten im Bereich von Baugruben und Gräben
7.2 Absturzgefahr
Rechtliche Grundlagen und
An Böschungen mit mehr als 60° Nei- weitere Informationen
gung besteht Absturzgefahr. In diesen • Arbeitsstättenverordnung
Fällen muss ab einer Absturzhöhe von • DGUV Vorschrift 38
mehr als 2,0 m eine Absturzsicherung „Bauarbeiten“
vorhanden sein (siehe Abbildung 25). • DIN 4124:2012-01 „Baugruben
Muss auf der Böschung gearbeitet wer- und Gräben – Böschungen,
den, sind ggf. weitere Maßnahmen nach Verbau, Arbeitsraumbreiten“
ASR A2.1 zu ergreifen. • „Bausteine“ B189, C469 und
C470 der BG BAU
(https://www.bgbau.de/service/
7.3 Zugänge angebote/medien-center/die-
wichtigsten-informationen-auf-
Der Zugang zu Baugruben und Gräben einen-blick/)
muss über sichere Verkehrswege erfol- • Technische Regel für Betriebs
gen. Diese können als Treppen, Trep- sicherheit (TRBS) 2121 Teil 2
pentürme oder Laufstege eingerichtet „Gefährdung von Beschäftigten
sein. In begründeten Ausnahmefällen bei der Verwendung von Leitern“
können für den Zugang auch Leitern
verwendet werden, die gegen Umkippen
und Wegrutschen gesichert sind.
64
8 Vermessungsarbeiten in Bauwerken
unter Tage
65
Vermessungsarbeiten in Bauwerken unter Tage
Vor der Aufnahme von Tätigkeiten in be- nicht beseitigt werden kann. Das ist ins-
stehenden Anlagen unter Tage muss ggf. besondere dann der Fall, wenn Explo-
eine Überprüfung der Atemluft durch sionsgrenzen überschritten werden, der
eine Messung („Freimessen“) erfolgen. Sauerstoffgehalt der Atemluft unter 19 %
Die Art der Messung ist anhand der zu sinkt oder der Kohlenmonoxid-Gehalt
erwartenden Gefahrstoffsituation mit ansteigt.
dem Betreiber der Anlage abzustimmen.
Die Messung darf nur von Personen mit Gefährdungen können ebenfalls durch
der entsprechenden Sachkunde durch- eine zu geringe Beleuchtung unter Tage
geführt werden, das heißt es müssen entstehen. Arbeitsplätze und Verkehrs-
Kenntnisse über die verwendeten Mess- wege in Bauwerken unter Tage müssen
geräte und Messverfahren, über die zu daher stets ausreichend beleuchtet
messenden Gefahrstoffe und über die sein. Neben der Allgemeinbeleuchtung
betrieblichen Verhältnisse vorliegen. muss eine Sicherheitsbeleuchtung vor-
Besteht die Gefahr, dass sich die Zu- handen sein, die beim Ausfall der All-
sammensetzung der Atemluft während gemeinbeleuchtung aktiv wird. Ist im
der Vermessungsarbeiten nachteilig Bauwerk keine Sicherheitsbeleuchtung
verändern kann, ist eine kontinuierli- vorhanden, muss jede bzw. jeder Be-
che messtechnische Überwachung aller schäftigte eine tragbare elektrische
Arbeitsplätze erforderlich. Leuchte mit sich führen.
66
Vermessungsarbeiten in Bauwerken unter Tage
67
9 Vermessungsarbeiten in
abwassertechnischen Anlagen
68
Vermessungsarbeiten in Bauwerken unter Tage
69
10 Vermessungsarbeiten am Wasser
In Häfen und an Wehren, aber auch an Auf einigen Inseln an der deutschen
Fließgewässern, ist jederzeit mit kräfti- Küste ist die Mitnahme von Messfahr-
ger Strömung entlang der Wasserkanten zeugen nicht erlaubt. Beim Transport
zu rechnen. Hier ist es unbedingt gebo- von Messutensilien, z. B. mit Handkar-
ten, sich im Vorfeld über mögliche Aus- ren, ist darauf zu achten, dass die zu-
stiegsmöglichkeiten bzw. -hilfen aus sätzliche Belastung auf ein Minimum
dem Wasser zu informieren. beschränkt wird. Bei sehr langen Ein-
satzzeiten sorgt PSA mit geringem Ei-
Bei einem Abstand von weniger als 2 m gengewicht für Entlastung. Auf Ausnah-
zu einer Absturzkante sind Sicherungs- megenehmigungen zum Befahren der
maßnahmen zur Verhinderung von Ab- Inseln für Messfahrzeuge sollte hinge-
sturzunfällen zu ergreifen, z. B. das An- wirkt werden.
bringen von Seitenschutz.
70
Vermessungsarbeiten am Wasser
10.4 PSA für Vermessungs Als Standardweste ist eine bei Wasser-
arbeiten am Wasser kontakt automatisch aufblasende Ret-
tungsweste mit einem Mindestauftrieb
Kann ein Absturz ins Wasser durch tech- von 150 N einzusetzen. Beim Tragen von
nische und organisatorische Maßnahmen Wetterschutzkleidung oder anderen
nicht wirksam ausgeschlossen werden, persönlichen Schutzausrüstungen muss
so sind entsprechend dem Ergebnis der eine automatisch aufblasende Rettungs-
Gefährdungsbeurteilung Rettungswes- weste mit einem Mindestauftrieb von
ten bereitzustellen. 275 N benutzt werden.
71
Vermessungsarbeiten am Wasser
72
11 Vermessungsarbeiten
in schwierigem Gelände
Schwieriges Gelände lässt sich meist nen Anbieter zur Netzabdeckung finden
nicht genau eingrenzen und die mög sich im Internet.
lichen Gefährdungen sind nur teilweise
unmittelbar sichtbar. Vor Erstellung der Eine wirksame Erste Hilfe ist auch in
Gefährdungsbeurteilung sollten daher schwierigem Gelände sicherzustellen.
zunächst möglichst viele Informationen In entlegenen Gebieten können zudem
über die Eigenheiten des Geländes ein- Rettungspunkte eine Möglichkeit dar-
geholt werden. stellen, um schnellstmöglich Hilfe zu
holen. Es muss überdies ein Rettungs-
Von den Eigentümerinnen und Eigen konzept vorliegen.
tümern der Grundstücke kann zudem
die Durchführung bestimmter Schutz- Bei Zweifeln hinsichtlich der sicheren
maßnahmen verlangt werden. Dazu Ausführung der Tätigkeiten in schwieri-
können zusätzliche Sicherheitsunter- gem Gelände sollten die Arbeiten sofort
weisungen oder das Tragen von speziel- eingestellt werden.
ler Schutzkleidung gehören.
73
Vermessungsarbeiten in schwierigem Gelände
74
Vermessungsarbeiten in schwierigem Gelände
75
12 Vermessungsarbeiten im Bereich
von Versorgungsanlagen
!
Achtung
Die tatsächliche Lage einer Leitung
kann von der in Leitungsplänen
verzeichneten Lage abweichen!
Abb. 26 Leitungssuchgerät
Vor dem Eingriff ins Erdreich, z. B. beim
Einbringen von Schlagmarken oder dem Im Bereich von elektrischen Freileitungen
Setzen von Vermessungsbolzen, ist die darf nur gearbeitet werden, wenn die in
Lage von erdverlegten Leitungen zu be- Abbildung 27 dargestellten Schutzab-
stimmen. Auskunft darüber gibt der stände eingehalten werden.
Betreiber der Leitung. Ist die Lage nicht
genau zu ermitteln, können Leitungs- Können diese Schutzabstände zu elek-
suchgeräte (siehe Abbildung 26) ver- trischen Freileitungen nicht eingehal-
wendet oder Suchgräben (Handschach- ten werden, hat der Auftraggeber in Ab
tung) angelegt werden. stimmung mit dem Betreiber der Leitung
andere Sicherheitsmaßnahmen gegen
Stromübertritt zu veranlassen. Diese
können z. B. sein:
76
Vermessungsarbeiten im Bereich von Versorgungsanlagen
1 m bis 1 kV Spannung
77
Vermessungsarbeiten im Bereich von Versorgungsanlagen
78
13 Vermessungsarbeiten in
kontaminierten Bereichen
79
Vermessungsarbeiten in kontaminierten Bereichen
80
14 Vermessungsarbeiten im Bereich
von Gleisen
81
Vermessungsarbeiten im Bereich von Gleisen
82
Vermessungsarbeiten im Bereich von Gleisen
83
15 Vermarkungs- und Abmarkungsarbeiten
84
Vermarkungs- und Abmarkungsarbeiten
85
Bildnachweis
Abb. 1, 2, 13–20: © DGUV;
Abb. 3, 4: © DIN;
Abb. 5, 7, 21, 23-27: © BG Bau;
Abb. 6, 9, 10, 22, 28: © H.ZWEI.S Werbeagentur GmbH;
Abb. 8: © Stefan Steininger;
Abb. 11: © BMVI;
Abb. 12: © DGUV (mit Verwendung von: © dukesn – stock.adobe.com
und Andrey Popov – stock.adobe.com)
86
Berufsgenossenschaft
der Bauwirtschaft
Hildegardstraße 29/30
10715 Berlin
www.bgbau.de