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VO1 – Konstruktives Wahrnehmen

TEIL 1

1. Begriff
- Baukonstruktion = zusammenbauen, zusammenfügen zu einer Struktur; technisch und
künstlerisch gemeint;
2. Leitungen für Leistung bei der Vorlesung:
- Skizzieren (muss nicht so perfekt sein, sondern Inhalt beschreiben. Prinzipien, Konstruktion,
Systeme verstehen und verständlich zeichnen, vermitteln); Schnittzeichnungen und
Perspektivzeichnungen;
3. Literatur und Lexika lesen – Vorschläge: In Ordner hinfügt;
LESEEMPFEHLUNG:Die Entwicklung der Architektur im 20. Jahrhundert – Kenneth Frampton;
FILMEMPFEHLUNG: The Fountainhead, King Vidor 1949

Urhütte nach Marc-Antoine Laugier


o Schöpfungsgeschichte der Architektur; Mensch erfindet die Architektur, mit Material
der Natur seine Idee hinzufügen, er konstruiert, verbindet Baume und macht künstliche
Struktur. Sinnbild als Wahrheit;
o Romantischen Vorstellung der Architektur – Dreiecke stabilisieren das Dach;
Kenotaph für Newton - Etienne-Louis Boullee;
(im Geist der franz. Aufklärung Ende des 18. Jh.)
Bauen ist künstlich, nicht natürlich – im idealen Fall auch künstlerisch; Der Mensch – Architektur aus
uhreigenem Denken, Handel, Gesellschaftsform schaffen; für die Architektur besteht eine große
gedankliche Freiheit;
o Bezug – Mensch und Kosmos in Dialog treten;
o Kreis, Kugel, mit Konstruktion nicht viel zu tun – Kuppel mit Durchmesser von 150 m
hohe war nicht möglich.
o Gegensatz zu der Urhütte

P Pantheon – Rom 118-125 n.Chr.


- 43 Meter Durchmesser des Innenraums; kugelähnlichen Form;
- Architekturraum – der Mensch erschafft einen aus seinem Geist zugeschnittenen Denk Raum;
Ziele der Architektur:
o Wahre Ziel: Bezug Mensch und Kosmos
(repräsentiert durch das Licht der Sonne);
Raumbildung;
o Funktionale Ziel: vor Wetter zu schützen;
Merkmale:
- Einfach gebaut, mit Ziegelmauerwerk;
- Baukonstruktion tritt in der Darstellung des Innenraums
zurück, zugunsten des höheren Ziels: Idealtypische
Proportionen;
- Zylinder beschreibt Unterwerk des Raumes, Eingeschriebene
Kugel – Kuppel bildet und reicht exakt den Boden;

Anbau Gerichtsgebaude 1937 – Gunnar Asplund, schwedische Architekt;


- Saulen, Pilaster – vertikalen und horizontalen Betonskelet; größeren Fenstern
- Präzise Proportionierung – als Einheit, Verschmelzung der Hofanlage und seitliche Zubau mit
Hofraum; reichen Raumgebilde;
- Entwicklung der Fassade – klassizistische Gebäude ist angestellt als Stilkopie, Gebäude ist
angebaut und verlängert, seitlich eigenständige Volumen eingebaut, über Füge gebunden,
Zubau als Neubau.
- Sockel, Körper und Dachabschluss – Lisenen und Gesimse geben Vertikale und Horizontale
Ordnung – Abbild des inneren Konstruktiv Aufbaus; nicht nur Fassade;
Holzfachschule – Meili Peter Architekten
- Klarer Unterordnung; eine Auflage auf den Sockelmauer, Holz als Grundmaterial; von Großen
Dach geschützt; Standartisierte Elemente;

TEIL 2: Bedeutung der Konstruktion


Grundtätigkeiten des Bauens (Vorlesung 3 bis 6)
o Errichten
o Raum schaffen
o Öffnen und Schließen
o Schützen
Konstruktion – führt zu Raum und Form; erzeugten einen spezifischen Raum und Form;

Das Bauen als ein Errichten;

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- Aufstellen, aufrichten, Menschen im Raum; das Zusammenfügen – für die Betrachter sehr
nachvollziehbar; Architektur stammt auf „Tekton“ – als Zimmerman oder Zimmerin – Gebilde
aus Einzelteilen zusammenfügen und aufrichten;

Das Bauen als Raum schaffen;


- Raum schaffen - Grund für das Bauen; absolut ersten Priorität;
- Eine Differenz zwischen Natur und der geschaffenen Kultur herzustellen; mit einem
architektonischen Raum einen Inneren, von Stadt oder dem Wald abgeschlossenen, isolierten
Ort zu schaffen;
Paul Klee – Raum schaffen – Symbolik;
- Innensicht eines Raums – hat Dimensionen, die sich unterscheiden von Raum im Außen (in
Maßstäblichkeit); das Raum lässt sich einrichten; Geometrie – Horizontale, Vertikale – Flächen
sind gebildet und eingegrenzt; Straße ist Allgemeinen Raum – unendlich, unfassbar und
unkontrollierbar;
- 3 Arten von Flächen: Boden, Wände, Decke – begrenzt durch Kanten;

Das Bauen als Öffnen und Schließen (Fenster und Türen);


Gordon Matta Clark – Conical Intersect;
- In Architektur - Fenster und Türen = Öffnungen; die Öffnungen – Schutzgedanken der Wand als
Kontext; schließen ist primäre Akt, öffnen ist sekundär.
- Türen verweisen nach einen Weg nach außen; Fenster sind auch einen gedanklichen Weg hinaus
(Kosmos, Sonnenlicht);

Das Bauen als Schützen


Marlo Merz – Schützen | Stein-Iglu
- gestalthafte schützende Kraft der Iglu; Mythologischer Zugang zum Thema Schützen;
- Haus als Kleid des Menschen; Form mit möglichst geringer Oberfläche – mit geschuppten
Steinplatten verstärkt; Eindruck erwecken;
- Schildkröte – Stein Schuppen haben eine Schütz Funktion – alles, nicht nur Wasser, fallt ab;
Tilla Theus und Partner – Gipfelrestaurant Weisshorn in den Bergen;
- Rationaler Denkweise; Schutz ist verweint; durch Schuppen und Überlappung eine Form der
Undurchlässigkeit erzeugt; das Wasser läuft ab; es gibt Ritzen, die Luft gewährleisten;

P Castel del Monte – Apulien 1240-1250


- Klassische Form des Schutzens – diejenigen des Mauerns;
- Besitzt eine heroische bildhafte Ausstrahlung des Schützens;
Merkmalle:
- Geometrie (im Grundriss erkennbar) –
oktogonaler Bau mit Inneren Hof (oktogonal
förmig); an jeder der Ecken – oktogonal
förmigen Turm;

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- Durch das 8-Eck entstehen an den Kanten stumpfen Winkel 135 Grad - kompakte, das innere
schützende Wirkung hervorrufen;
- Das Gemauerte und Gefügte (mit versetzten Steinen, hochverdichtete Materialität) – Charakter;
- Die Formung des starken sekundären Teils (Sockel) – Schutzcharakter ist erhöht:
-
o Sockel – erdberührend, verdickt, 2 Meter hoch; Schutzgedanke;
o Gesimse – wenig hervorspringend; schutzt die Fassade von der Witterung; Schutz und
Zierde;

P Casa di Pietra – Tavole in Ligurien 1985-1988 (Architekturbüro in der Schweiz -


Herzog & De Meuron)
- Betongerüst mit Bruchsteinausfachung;
- Konstruktion direkt für die Architektonischen Form
nutzbar machen; als Formgebenden Motor;
- Regionalistischen Ansatz – in der Umgebung nur
Steinmauer und Steinhäuser; Material ist vor Ort
da;
- Material als emotionale Träger – Steine erzählen
von Ort und Geschichte;
- Traditionellen Vorbild: Steinmauer, winzige kleine
Fenster;
Merkmale:
- Betonkonstruktion (horiz. Und vertik.); trägt die
Bruchsteine (Geschichte); Stabilität gewährleisten;
- Betongerüst als Träger für den Bruchstein – Möglichkeit für große Fensteröffnungen
(auf Mauer und oberen Bereich);
- Steinhaus (von regionaler Architektur abgeleitet); Material des Ortes verwendet;

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Konstruktionsweise – Detail:
- Grundriss: einfaches Fadenkreuz (Innenwände - 4 Raume erzeugen);
- Betongerüst in Plan und an der Fassade;
- Im Horizontal – die Deckenbalken und Stützen – alles an Fassade ersichtlich;
- Die Eckstützen sind in Fassade nicht ersichtlich; nur im Grundriss – bewusster, formaler
Entscheid – Äußere Ecken des Gebäudes sind mit Steinen verkleidet;
- Betonstütze – im äußeren an Fassade ersichtlich, im inneren mit Holz verkleidet;

Innere (Ziegelmauerwerk, dünnen Putzschicht)


Schale;
äußere (Luftschicht, Wärmedämmung) Schale;
- aus funktionalen und Schütz Gründen –
wenn Wasser durch Steinmauer hineingeht
tritt sie in Luftschale und wieder hinaus;

ZIEGEL;
Galerie für zeitgenössischen Kunst 1998-2000
- Ziegelmauerwerk im Blockverband; Steilträger im Schnitt ersichtlich; Treppen sind auch
vermauert; 12 cm quer, 25 cm längs; Wärmedämmung gibt es nicht
BETON;
Mehrzweckhalle – Livio Vacchini – Losone CH 1990-1997;
- Betonstabwerk; kein Eingang zu sehen, Konstruktion ist äußerst abstrakt; die Zwischenräume
sind verglast;
- Im Innenraum – Sonnenlicht; rhythmische Setzung der Öffnungen; die Wand ist Stabwerk, Dach
ist Betonkonstruktion; perfektes System;
- Eingang ist unter der Fassade; Garderoben in Untergeschoss; sehr kontrollierte Gebäude;
LOKALES BAUMATERIAL

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LEHM;
Häuser für obdachlöse Kinder – Pondicherry – Anupama Kundo;
- Lokal vorhandenen Material; von Menschen;
- LEHM Boden und Ziegel – sollen gebrannt sein; Fensteröffnungen;
TERRACOTTA-KEGEL
Wall House – Auroville, India;
- Terracotta-Kegel als verlorene Schalung;
- Material und Gewicht wird gespart – die Kegel im innen hohl sind; können nicht
wiederverwendet sein; (die verlorene Schalung erzählt über die Art und Weise der Errichtung
des Gebäudes);
- Dünnen Schicht aus Beton – Stabile Schale;
HOLZ
Palmyra House, India – Studio Mumbai;
- Atmosphäre; poetischen Holzbau; hohe Schule der Handwerklichkeit;
- Tragwerkkonstruktion und Ausbauten aus lokalem Holz – Wände, Türen, Fenster;
- Das Fundament – massiv ausgeführt; Bodenplatte mit Beton und Ziment als Bodenbelag;
- Flachdach und integrierte Regenrinne – edlen Materialität
STAHL
Case Study House N.8 in Los Angeles 1848– Charles & Ray Eames;
- Ausgedünnte Konstruktion aus Steilprofil; Skelett bilden;
- Platten, Glass – sehr großzügig aber sehr fragil;
- 2-geschossig;
- Fassade ist Skelett und Beplankung, dazwischen mit Glas;
- Stahl ist für Bürobauten gut verwendbar, leitet gut Wärme und ist nicht gut für Wohnbauten;
LANDSCHAFT - GLAS, BETON, STAHL
Lina Bo Bardi – Casa de Vidro;
- Hybridbau Stahl und Beton – Stahlstützen und Glaswände – mit Landschaft verschmolzen;
- Natur ist mitgeplant – Stützen und Bäumen, Palmen – Strategie – Grenzen zwischen Natur und
Gebäude auszuheben;
- Innen und Außenraum ineinanderfließen;
Peter Zumthor – Atelier und Wohnhaus
- Sichtbeton-Konstruktion; Armes material ausgewählt;
- Mit dem Dach – Charakter ausdrücken – dass es einfach ist; entspricht was konstruktiv
notwendig ist; Logik mit Schutz der Fassade; (billigste Material);
- Anlage zum Hof gebaut – in der Mitte des Dorfs;
- Abstrakte Geometrischen Formung, Kontrast zu Landschaft;
- Nicht Materialien vor Ort (neu); Stört aber die Landschaft nicht – Einheit mit dem Ort;
(Tradition); Neue Materialien und Traditionelle Landschaft in Verbindung;
- Unterschiedliche Raumhöhen – Differenz, Volumen, Materialisieren;

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- Jeder Raum hat eigene Atmosphäre; Konstruktion ist die Verfeinerung;

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