4,90 Euro 8,50 sfr www.test.

de Februar 2014

Smarte
Sieger
2/2014

Die besten Smartphones:

Innovationen, Schnäppchen, Alleskönner
Seite 32

Staubsauger 70
Fernseher 39
E-Book-Reader 52
Navis 44
Zungenreiniger 26
Rollatoren 78
Schlankheitsmittel 20
Pillen und Pulver im Test
Billigstromanbieter 60
Wie Discounter tricksen
Stromverbrauch 64
Hunderte Euro sparen
Risiko Windows XP 56
Jetzt umsteigen
Besser schlafen 89
Was wirklich hilft
 Jetzt test im
Steuer-Paket sichern
Vorteile, die überzeugen:
9 Hefte 9 Ausgaben von test zum Preis von 6 Ausgaben: nur 25,85 €1)
zum + Gratis: Finanztest Spezialheft „Steuern“2)
Vorteilspreis! + Als Dankeschön: den USB-Stick mit 4 GB als Schlüsselanhänger

Gratis!
G rratis!

Abbildung Schlüsselbund

+
nur beispielhaft.

Gleich bestellen:
+ Im Vorteils-Paket
TK1402

Telefon 0 18 05/00 24 67*

*14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz. Kosten aus dem Mobilfunknetz können abweichen,
max. 42 Cent/Min. Mo. – Fr. 8 – 20 Uhr, Sa. 9 – 14 Uhr. nur
9 x test
25,85 € 1)

Oder noch schneller online:

test.de/steuerextra-t
Angebotsdetails und Ihr gutes Recht:
1) Sofern Sie innerhalb 2 Wochen nach Erhalt des 9. Heftes nicht abbestellen, erhalten Sie test Monat für Monat für insgesamt 25,85 €
halbjährlich gegen Rechnung. Sie können Ihr Abonnement nach Ablauf des Bezugszeitraumes jederzeit kündigen. Die Lieferung
wird dann sofort eingestellt. Preise inkl. Versandkosten und MwSt. Bei Auslandsbestellungen in Euro-Ländern versandkostenfrei.
Für Abonnenten anderer Länder zzgl. 0,50 € Versandkosten pro Ausgabe. Abonnenten in der Schweiz erhalten eine Rechnung in sFr.
2) Das Spezialheft „Steuern“ erhalten Sie nach Zahlungseingang für die 1. Rechnung.
Widerrufsrecht: Sie können Ihre Vertragserklärung innerhalb 14 Tagen ohne Angabe von Gründen in Textform (z. B.
Brief, Fax, E-Mail) oder – wenn Ihnen die Sache vor Fristablauf überlassen wird – auch durch Rücksendung der Sache wider-
rufen, sofern der gelieferte Datenträger nicht entsiegelt wurde. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform,
jedoch nicht vor Eingang der Ware beim Empfänger (bei der wiederkehrenden Lieferung gleichartiger Waren nicht vor Ein-
+ Finanztest Spezialheft „Steuern“2)
+ USB-Stick mit 4 GB als
Schlüsselanhänger
gang der 1. Teillieferung) und auch nicht vor Erfüllung unserer Informationspflichten gemäß Artikel 246 § 2 in Verbindung mit
§ 1 Abs. 1 und 2 EGBGB. Zur Wahrung der Widerrufsfrist genügt die rechtzeitige Absendung des Widerrufs oder der Sache
an: Stiftung Warentest, ZENIT Pressevertrieb GmbH, Geschäftsführer Joachim John, Postfach 81 06 60, 70523 Stuttgart,
Tel.: 07 11/72 52-1 90, Fax: 07 11/72 52-3 40, E-Mail: stiftung-warentest@zenit-presse.de
Widerrufsfolgen: Im Falle eines wirksamen Widerrufs sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren und ggf.
gezogene Nutzungen (z. B. Zinsen) herauszugeben. Wertersatz bei Verschlechterung der Ware ist nicht zu leisten. Die Ware ist auf
unsere Kosten und Gefahr zurückzusenden. Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen müssen binnen 30 Tagen erfüllt werden.
Die Frist beginnt für Sie mit der Absendung Ihrer Widerrufserklärung oder der Sache, für uns mit deren Empfang.
Ihre Stiftung Warentest
Dies ist ein Angebot der Stiftung Warentest, Vorstand Hubertus Primus, Lützowplatz 11 – 13, 10785 Berlin.

Liebe Leserin, lieber Leser,
die Verpackung eines Lebensmittels sei eine
„ehrliche Haut“, versichert der Spitzenver-
band der deutschen Lebensmittelwirtschaft.
Der Verbraucher könne sich darauf verlas-
sen: „Was draufsteht, ist drin.“
Schön wärs. Das deutsche Recht gibt zwar
vor: Lebensmittel dürfen weder die Ge-
sundheit schädigen noch die Verbraucher
täuschen. Ist ein Produkt irreführend ge-
kennzeichnet, darf es nicht verkauft wer-
den. Unzählige Gesetze und Verordnungen
regeln, was Hersteller auf die Verpackung
schreiben müssen – und wann werbewirk-
same Begriffe wie „natürlich“ oder „bio“ er-
laubt sind.
In unseren Tests stoßen wir dennoch
regelmäßig auf falsche Kennzeichnungen.
Da entpuppt sich zum Beispiel teurer „Wild-
lachs“ als Zuchtlachs, angeblicher „Basma-
ti-Reis“ enthält laut DNA-Analyse nur bil-
ligen Fremdreis, minderwertiges Olivenöl
wird als „nativ extra“ angepriesen. „Per-
sisches Blausalz“, als „absolut naturrein“
beworben, ist künstlich mit nicht zugelas-
senen Pigmenten gefärbt.
Für unsere Untersuchungen gilt: Wenn
Deklaration oder Aufmachung gegen ge-
2/2014 test
Editorial
setzliche Vorschriften verstoßen, werten wir
das Qualitätsurteil ab. Auch wenn es um
Sachverhalte geht, die auf den ersten Blick
wenig gravierend erscheinen. Was für den
einen spitzfindig sein mag, ist für andere
wichtig. Allergiker und Menschen mit Un-
verträglichkeiten zum Beispiel sind darauf
angewiesen, für sie kritische Zutaten pro-
blemlos erkennen zu können.
Wenn ein Basilikum-Pesto die enthalte-
nen Cashewkerne verschweigt, mag das für
viele kein Problem sein – für Allergiker
schon. Ein Vegetarier dürf-
te erbost sein, wenn er in
Tortellini „mit Gemüsefül- Ist die Verpa-
lung“ Fleisch findet. Und ckung eines
wer auf naturbelassene Le-
bensmittel Wert legt, wird
Lebensmittels
sich über ein mit Sorbin- eine „ehrliche
säure konserviertes Pesto Haut“?
Genovese ärgern, wenn der
Hersteller „Ohne Farb- und
Konservierungsstoffe“ versprochen hat.
Oft führt unsere Kritik dazu, dass Her-
steller ihre Produkte verändern oder vom
Markt nehmen. Ab und an streiten sie auch
mit uns – so wie derzeit die Firmen Alfred
Ritter und Symrise. Unabhängig davon,
wie der Schokoladenstreit ausgehen wird:
Wir werden uns weiterhin für verständlich
gekennzeichnete Lebensmittel einsetzen.
Ihre
Anita Stocker
Chefredakteurin test
3
20 70 78

Schlankheitsmittel Staubsauger Rollatoren

Abnehmen mit Pillen: Klappt das? Können Das Ende der Powersauger naht. Ab Sie geben Mobilität zurück. Krankenkas-
sie Hunger vertreiben oder Fett ver- September gilt die 1600-Watt-Grenze. sen finanzieren nur einfache Modelle.
brennen? Sättigungskapseln, Fatburner, Beginnt jetzt die Herrschaft der Woll- Die lassen sich schwer lenken und zu-
Fett- und Kohlenhydratblocker im Test. mäuse und Krümelmonster? Nein. sammenklappen. Komfort kostet extra.

Inhalt

FOTOS: JUMP / FORSTER & MARTIN; STIFTUNG WARENTEST; ANBIETER

Geld und Recht Ernährung und Kosmetik Multimedia

in Kürze....................................... 8 in Kürze..................................... 18 in Kürze..................................... 28

R Von Aquafitness bis Yoga: Was R Kamelmilch und Sojadrink: R Fotos kabellos übertragen
Krankenkassen bezuschussen Echte Alternativen zur Kuhmilch? R Briefporto per SMS
R Die besten Policen für R Blutgruppendiät: Mythos ohne R Gratismusik für Handy und Tablet
Reiserücktritt und -abbruch Grundlage R Schnelltest: „Unkaputtbare“
R test warnt: K.o.-Tropfen R Blattfloh bedroht Orangenernte Systemkamera von Nikon
R Illegale Downloads: R Süßstoff Aspartam neu bewertet R Schnelltest: PC per Fingerzeig
Familienvater haftet nicht steuern
Test Schlankheitsmittel............. 20 R Schnelltest: Panasonic-Fernseher
Gutscheine................................ 12 Was die Pillen und Pulver bewirken
für Sehbehinderte
Was Beschenkte wissen sollten
Zungenreiniger.......................... 26
Test Smartphones...................... 32
Schönheitsreparaturen.............. 14 Aus für schlechten Atem
Die Sieger aller Klassen
Welche Klauseln das Malern
überflüssig machen Test Fernseher........................... 39
Viel TV-Spaß für wenig Geld

Test Navigationsgeräte.............. 44
Preiswerte Modelle liegen vorn

Test E-Book-Reader.................... 52
Tolino holt gegen Kindle auf

Abschied von Windows XP....... 56

Sichere Alternativen für den Umstieg

4 Inhalt test 2/2014

 89

Besser schlafen
Wieder ruhelos durch die Nacht ge-
wälzt? Medikamente sind keine Dauer-
32
lösung. Schon einfache Maßnahmen
können gegen Schlafstörungen helfen. Smartphones
Nicht jeder mag mehr als 500 Euro für
ein Smartphone ausgeben. Der Vergleich
von fast 60 Modellen liefert die besten
Geräte für Preisbewusste, Leistungs-
orientierte und Innovationshungrige.
FOTOS: GETTY / YINYANG; STIFTUNG WARENTEST

Haushalt und Garten Freizeit und Verkehr Gesundheit

in Kürze..................................... 58 in Kürze..................................... 76 in Kürze..................................... 84

R Katzenstreu: 2 von 30 sind top
R Schnelltest: LED-Lampe für
Kronleuchter
R Schnelltest: Rauchmelder für
Hörgeschädigte
Test Billigstromanbieter............. 60
Im Reich der unfairen Tarife
Strom sparen............................. 64
Die besten Tipps von Profis
Test Staubsauger....................... 70
Zwei Billigsauger fallen durch
R Neue Urteile zu Pauschalreisen
R Füße im Auto nicht auf
dem Armaturenbrett abstützen
R Neue günstige Hotelketten
R Lebenszufriedenheit: Das Glück
wohnt in Schleswig-Holstein
Test Rollatoren........................... 78
Die Zwei-Klassen-Gesellschaft
R Blasenentzündung: Beeren
statt Antibiotika
R Sport hilft bei Depressionen
R Deutsche Kinder relativ gesund
R Hörgeräte immer Probe tragen
R Patientenquittungen jetzt online
Test Medikamente bei
Hautproblemen.......................... 86
Was wirklich hilft
Test Besser schlafen.................. 89
Regeln gegen die Schlaflosigkeit

Rubriken
Editorial............................................. 3
Leserecho.......................................... 6
Schnell informiert auf test.de.......... 17
Staubsauger. Meilensteine auf dem Weg zum modernen Sauger: Seite 70
Schlankheitssuppen. Die Vorläufer der Pillen und Pulver: Seite 22 Themen 11/12 – 1/14........................ 95
Titelschau. Tragbares Vergnügen: Seite 99 Adressen......................................... 96

Jubiläumsverlosung. Unter www.test.de/50Jahre Impressum...................................... 97

erwartet Sie im Jubiläumsjahr jede Woche ein neuer attraktiver Preis. Rezept des Monats.......................... 98

Inhalt 5
Medikamente gegen Erkältung 12/13
Gesundheit oder Gewinn
Die Reaktionen auf den Artikel
entwickelten sich vor allem auf
test.de zu einer Diskussion über
die Beratung in Apotheken.
Ihre Berichterstattung zum Thema „pro-
blematische Pillen“ ist ja mal wieder sehr
unvorteilhaft gegenüber Apothekern be-
ziehungsweise deren Beratung. Wen ver-
wundert es da, wenn in der Öffentlichkeit
der Apotheker nur als geldgieriger Halsab-
schneider kursiert. Ich bin Apothekerin und
Filialleiterin einer Apotheke und ich muss
Ihnen sagen: Wären Sie zu uns gekommen.
Wir empfehlen seit Jahren Monosubstan-
zen bei Erkältungen, da uns seit der Ausbil-
dung die Nachteile der erwähnten Kombi-
nationspräparate bekannt sind. Lassen Sie
doch nicht ständig „die Apotheken“ als Ge-
samtheit schlecht dastehen.
K. Schindler, per E-Mail
Wenn ich Beratung brauche, führt mich
der Weg immer in eine spezielle Apotheke.
Als ich erkältet war und auf dem Weg zu ei-
Abfallentsorgung 11/2013
Ins letzte Spülwasser
Zu Ihrem informativen Artikel kann man
Sie nur beglückwünschen. Leider fehlt diese
Einsicht bei sehr vielen Abfallentsorgungs-
gesellschaften, bei denen sich Licht und
Schatten abwechseln. Neben hervorragen-
den jährlichen Unterrichtungen der Bür-
ger wie im Rems-Murr-Kreis, wo neben
dem aktuellen Abfallkalender noch mehr-
sprachige Anleitungen jährlich verteilt wer-
den, bis hin zu absolutem Nichtstun, wie
bei der Stadt Coburg, ist alles vertreten.
Nur mit Ihrem Hinweis zu Jogurtbechern
kann ich mich nicht anfreunden, da die in-
sistierte Energieersparnis nur dann ein-
tritt, wenn tatsächlich separat gespült wird.
Intelligente Zeitgenossen verwenden dazu
das letzte Spülwasser und vermeiden so
starke Gerüche sowie die Anziehung von
Wespen und Schmeißfliegen. Das gilt übri-
gens für alle Lebensmittelbehältnisse, die
in die „Gelbe Tonne“ wandern.
Jörg Schwämmlein, Weinstadt
6 Leserecho
Problematische Pillen
Medikamente gegen Erkältung Bekannte rezeptfreie
Medikamente wie Grippostad C, Wick MediNait oder Aspirin
Complex können den Körper unnötig belasten. Mittel, die
wirken und schonen, sind oft sogar preisgünstiger.
W ie leuchtende Farbtupfer sind die
Bestseller im Apothekenregal ar-
rangiert: Erkältungssirup von Wick, Aspirin
Complex, Grippostad C und viele weitere
bunte Verpackungen, die Gesundheit, Fit-
ness oder Schönheit versprechen. Davor
steht ein großer Grauhaariger im weißen
Kittel und sieht mich erwartungsvoll an.
„Ich fühle mich schlapp“, fange ich an. Da
werde ich schon unterbrochen. „Ah, die
Grippe“, meint der Apotheker zu wissen,
„da empfehle ich Grippostad C.“ Bevor ich
auch nur ein Symptom genannt habe, zieht
er das Päckchen mit dem gelben C über den
Scanner: „9,96 Euro.“ So schnell geht das.
88 Gesundheit
ner Klausur zufällig dort hielt und nach
Wick DayMed fragte, um eine Klausur zu
überstehen, riet man mir von dem Mittel
ab und stellte mir eine Einzelpräparat-
Sammlung zusammen, die in Summe auch
noch billiger war. Gleichzeitig wurde mir
geraten, nach der Klausur die Medikamen-
te zu reduzieren, mich ins Bett zu legen
Holzspielzeug 12/2013
Große Gefahren
Es ist wirklich traurig. Das Zurück zum ein-
fachen, schönen, kindgerechten und erzie-
herisch wertvollen Holzspielzeug stellt
uns, unsere Kinder und Enkel vor große
Gefahren. Dass selbst Produkte „Made in
Germany“ den Test nicht bestanden haben,
stimmt nachdenklich. Man bedenke dabei,
dass dies nicht der erste Test von Holz-
spielzeug durch die Stiftung Warentest war
und die Spielzeugindustrie von den Feh-
lern des letzten Tests hätte lernen können.
Die Spielzeugindustrie sollte sich schämen,
immer noch die alten giftigen Lacke einzu-
setzen. Die Schäden für die Kinder und En-
kel sind nicht absehbar. Vielleicht wäre ein
Qualitätssiegel, welches Vertrauen schaffen
könnte, eine gute Idee. Dieses müsste
durch entsprechende Tests errungen wer-
den. Wenn wir Maschinenbauer Vorrich-
tungen bauen, müssen diese auch vom
Tüv abgenommen werden.
schach003 auf test.de
Was er eigentlich wissen sollte: Grippostad
C wird nicht gegen Grippe – also Influenza –,
sondern gegen Erkältungskrankheiten und
grippale Infekte eingesetzt. Und selbst da-
für ist es nur wenig geeignet. Gleiches gilt
für etliche weitere freiverkäufliche Bestsel-
ler, zum Beispiel Wick MediNait, Aspirin
Complex oder Doregrippin.
Die Stiftung Warentest überprüft regel-
mäßig Medikamente, die laut Marktanaly-
sen besonders häufig über die Ladentheke
gehen, darunter rund 2 000 rezeptfreie. Et-
wa 600 schneiden schlecht ab. Auch acht
der meistverkauften Kombinationsproduk-
te gegen Erkältungskrankheiten stufen un-
und viel zu trinken. Seitdem war ich im-
mer wieder von der Ehrlichkeit und Freund-
lichkeit der Mitarbeiterinnen überrascht.
Es gibt gute Beispiele – man muss nur lei-
der danach suchen.
Ninchen auf test.de
Das Fazit von Ninchen enthält noch eine
Wenig geeignet. Grip-
postad C enthält mehrere
Wirkstoffe, die sich
andere, viel wichtigere und schlimmere Er-
kenntnis: Wenn ich ab sofort zur Apotheke
nicht sinnvoll ergänzen.
gehe und möchte ein Medikament gegen
irgendetwas haben, inwieweit kann ich
dann sicher sein, dass nicht der Profit des
sere Arzneimittelexperten als wenig geeig-
net ein. Für alle gibt es Alternativen, die
helfen und verträglich sind (siehe S. 90/ 91).
Apothekers im Vordergrund steht? Natür-
lich will und soll der Apotheker auch ver-
Kombimittel belasten den Körper
Grippostad C ist mit gut 30 Prozent Markt-
anteil im Jahr 2012 das meistverkaufte
Kombinationsmittel unter den nicht ver-
schreibungspflichtigen Erkältungspräpara-
ten zum Einnehmen. Solche Medikamen-
dienen. Aber ist dann nicht das Vertrauen
FOTO: STIFTUNG WARENTEST
te versprechen, zeitgleich verschiedene
Symptome zu bekämpfen, und enthalten
daher mehrere Wirkstoffe. Die aber ergän-
zen sich oft nicht sinnvoll oder belasten
dahin? Eine persönliche Beratung erscheint
mir in diesem Licht nicht mehr sinnvoll.
den Körper unnötig.
test 12/2013
Meint der Apotheker mit seinem Ratschlag
meine Gesundheit oder seinen Gewinn?
hwemrich auf test.de
Ich habe noch nie Tabletten genommen
gegen Erkältung. Ich habe auch noch nie
eine Grippe gehabt, ja Husten und Schnup-
fen, aber nie eine Grippe. Ich werde auch
niemals Medikamente bei Erkältungsbe-
schwerden einnehmen.
Bettina 1966 auf test.de
Nasenduschen 1/2014
Routine
Die tägliche Nasenspülung erweist sich
mir persönlich seit einigen Jahren als sehr
nützlich. Ich praktiziere sie wirklich täglich
und oft auch mehrmals. Ich habe weniger
Probleme mit Atemwegsinfektionen, und
Schnupfen oder Halsschmerzen verschwin-
den meist sehr rasch wieder. Ich spüle mir
nicht nur die Nase, sondern lasse das Salz-
wasser durch den Rachenraum in den
Mund auslaufen. Diese Variante hat sich
für mich als noch effektiver erwiesen. Be-
sonders wenn ich wirklich mal eine stärke-
re Erkältung bekomme, und die Atemwege
blockiert sind – was aber in den letzten Jah-
ren bei mir selten vorkam –, ist diese Vari-
ante sehr hilfreich. Die Nasenspülung ist
kein Wundermittel. Wer aber auf sich und
seinen Körper achtet, wird mit ihr eine gu-
te Unterstützung für ein gesünderes Leben
haben. Einfach mal testen und sich selber
ein Urteil darüber bilden.
Sascha Pfeifer auf test.de
2/2014

Magen-Darm-Beschwerden 1/2014
Moro-Möhrensuppe
Sie beschreiben einige gute Maßnahmen
für Magen-Darm-Beschwerden. Eine sehr
effektive Methode gegen Durchfall soll die
Moro-Möhrensuppe sein. Sie besteht aus
Möhren, die eine Stunde lang gekocht wer-
den. Durch das lange Kochen entstehen
Oligosaccharide, die eine ähnliche Struk-
tur wie die Darmschleimhaut haben. Die
Bakterien heften sich statt an den Darm an
die Oligosaccharide an und werden mit
dem Stuhl ausgeschieden. Die Suppe, die
sogar bei Ehec helfen soll, wird auch von
der Österreichischen Apothekerkammer
empfohlen (www.apotheker.or.at).
Heike Weber, München
Augenbefeuchtungsmittel 1/2014
Melkfett für die Augen
Ich hatte trockene Augen, insbesondere in
der Nacht. Seit drei Jahren schmiere ich auf
meine Augen ganz gewöhnliches Melkfett,
und sie sind nicht mehr trocken. Mein Au-
genarzt sagte, dass das Auge Lipide, also
Fette braucht, um nicht auszutrocknen.
Meine Methode ist wirksam und billig.
Drazen Perinic, Stutensee
Mogelpackung 1
Zum Auffüllen
Novoderm Collagen-Booster soll Falten an
der Stirn, Nase oder am Mund aufpolstern
und glätten. Für 3,95 Euro bietet die Firma
Maxim Markenprodukte 30 Milliliter des
Faltenauffüllers in einer Schachtel an, die
mit einer zweiten Tube bestückt werden
müsste, um keine Mogelpackung zu sein.
Mogelpackung 2
Wie verloren
Mehr als 40 Dosen der Lavolta Original
Shéa Naturcreme Soft würden in die Falt-
schachtel der Firma Dr. Armah-Biomedica
aus Hamburg passen. Sie aber enthält eine
einzige Dose – eine winzige. Erstaunlich:
Auf der großen Verpackung stehen kaum
mehr Angaben als auf der kleinen Dose.
10 Milliliter kosten in der Apotheke 5 Euro.
2/2014
Kaffeemaschine
35 Dienstjahre
Es gibt sie noch (zumindest gab es sie):
echte Qualitätsware, die eine ausgezeich-
nete Haltbarkeit und Lebensdauer aufweist.
Die Kaffeemaschine Melitta Aromaboy für
zwei Tassen lässt uns seit gestern im Stich.
Vor mehr als 35 Jahren habe ich sie zum
Studienanfang von meiner Schwester ge-
schenkt bekommen. Seit Oktober 1978 war
sie jeden Tag ein bis zwei Mal im Einsatz –
bis gestern. Wir werden sie vermissen.
Jürgen Looser, Rheinstetten
Fitnessstudios 1/2014
Vorsicht, Sammelwut
Wer so was wie die elektronischen Milon-
Geräte fürs Zirkeltraining benutzen möch-
te, sollte eine klare Datenschutzvereinba-
rung über die Verwendung der hier erfass-
ten physiologischen Daten abschließen. Es
könnte ja sein, dass irgendwann diese Da-
ten Dritten – zum Beispiel Versicherungen
oder Arbeitgebern – angeboten werden.
Der Hersteller des Milon-Systems wirbt so-
gar damit, dass die physiologischen Daten
ins Internet gestellt werden können.
Ukei auf test.de
Leserecho
Kontakt
Stiftung Warentest
Postfach 30 41 41
10724 Berlin
www.test.de
Leserservice für Abonnenten
Sie haben inhaltliche Fragen
zum Heft?
Bitte geben Sie bei Anfragen Ihre
Abonummer an. Anfragen, die über
die Informationen in den Zeitschriften
und Büchern der Stiftung Warentest
hinausgehen, können wir leider nicht
beantworten.
Mail: test@stiftung-warentest.de
Internet: www.test.de/kontakt
Tel. 0 900 1/58 37 81
(Mo, Mi, Fr von 10 bis 13 Uhr, nur aus
dem Festnetz möglich, 50 Cent/Minute)
Abo-Hotline
Sie möchten sich Ihr Heft an eine
neue Adresse liefern lassen?
Mail: stiftung-warentest@zenit-
presse.de
Tel. 07 11/7 25 21 90
(Mo bis Fr von 8 bis 18 Uhr)
Fax 07 11/7 25 23 40
Bestell-Hotline
Sie möchten Bücher und Hefte der
Stiftung Warentest bestellen?
Internet: www.test.de/shop
Tel. 0 180 5/00 24 67
(Mo bis Fr von 8 bis 20 Uhr,
Sa von 9 bis 14 Uhr)
Fax 0 180 5/00 24 68
(14 Cent/Minute aus dem
Festnetz, maximal 42 Cent/Minute
aus dem Mobilnetz)
Soziale Netzwerke
www.facebook.com/stiftungwarentest
www.youtube.com/stiftungwarentest
www.twitter.com/warentest
Prüfinstitute
Die Stiftung Warentest bietet europa-
weit unabhängigen und erfahrenen
Instituten die Übernahme von Prüf-
aufträgen für Warentests und Dienst-
leistungsuntersuchungen an. Näheres
unter www.test.de/pruefinstitute.
Das Leserecho gibt die Meinungen
der Verfasser, nicht die der Redaktion
test wieder. Damit möglichst viele
Leser zu Wort kommen können,
behalten wir uns Kürzungen vor.
Leserecho 7
 Leserfrage

Geld und Recht

in Kürze ? Unerlaubt
fehlen
In der 4. Klasse meiner Tochter fehl-
ten am letzten Schultag vor den Ferien
zahlreiche Kinder. Sie seien schon in
den Skiurlaub gefahren, hieß es. Dür-
fen Eltern die Ferien so vorverlegen?

Nein, das dürfen sie nicht. In Deutsch-

Kurzurteile
Champagner. Wer Silvester beim
Tanzen in einer Pizzeria auf einer
Champagnerpfütze ausrutscht, erhält
kein Schmerzensgeld. Bei Silvester-
partys ist es völlig normal, dass der
Sekt auch überreichlich fließt (Land-
gericht Bonn, Az. 4 O 57/13).
Untermiete. Wollen Mieter an Tou-
risten untervermieten, brauchen sie
eine spezielle Erlaubnis des Eigen-
tümers. Eine normale Erlaubnis zur
Untervermietung reicht nicht (Bun-
desgerichtshof, Az. VIII ZR 210/13).
In den Urlaub fahren und die Schule
sausen lassen? Geht leider nicht.
land herrscht Schulpflicht. Sicher kann
es familiäre Gründe geben, die es erfor-
dern, dass ein Kind ein oder zwei Tage
während der Schulzeit fehlen muss: eine
Hochzeit zum Beispiel oder ein Todesfall.
Dafür müssen die Eltern aber einen An-
trag beim Klassenlehrer oder Schulleiter
stellen. Sofern es sich um eine Ausnah-
me handelt, wird dem Antrag meist auch
stattgegeben. Wer jedoch mit seinen
schulpflichtigen Kindern einfach früher
in die Ferien fährt, weil es besser in die
Urlaubsplanung passt oder die Flüge
günstiger sind, begeht eine Ordnungs-
widrigkeit. Kommt die Sache heraus,
droht ein Bußgeld. Seine Höhe hängt
vom Bundesland ab, in Hessen sind es
zum Beispiel mindestens 100 Euro.

Werbefilm. Stimmt ein Arbeitneh-

mer zu, dass die Firma Filmaufnah-
Wohnungseinbrüche Die meisten Einbrüche
men von ihm auf ihre Homepage
stellt, erlischt die Erlaubnis nicht
Täter selten ermittelt Jede wie
vielte Aufklärungs-
automatisch, wenn er seinen Job Die Zahl der Einbrüche nimmt deutlich Wohnung quote 2012
Platz Stadt geknackt (Prozent)
kündigt, sofern der Film reinen Illus- zu. 2012 wurde in Deutschland in
1 Recklinghausen 88 10,4
trationszwecken dient und nicht die 144 117 Wohnungen und Häuser einge-
2 Bonn 89 20,4
Person im Vordergrund steht (Landes- brochen. Das ist eine Zunahme um fast
3 Düsseldorf 92 10,6
arbeitsgericht Mainz, Az. 8 Sa 36/13). 10 Prozent gegenüber dem Jahr zuvor.
4 Bremen 93 11,4
Jeder zweite Einbruch geschah in den
5 Bremerhaven 95 13,1
Pizza. Wer eine Pizza in den Back- 120 größten Städten. Wo es am gefähr-
ofen schiebt, darf die Küche verlas- lichsten ist, zeigt eine Übersicht des 7 Köln 95 5,9
sen und nach nebenan gehen. Das Internetportals Preisvergleich.de. Ganz 10 Dortmund 112 9,2
Aufbacken ist nicht so gefährlich, oben auf der Liste steht Recklinghausen, 15 Bochum 117 15,6
dass man den Ofen nicht kurz unbe- wo im Schnitt eine von 88 Wohnungen 17 Hamburg 118 7,9
obachtet lassen darf (Oberlandesge- geknackt wurde, gefolgt von Bonn und 18 Essen 121 8,6
richt Naumburg, Az. 6 U 21/13). Düsseldorf. Am sichersten sind Immo- 28 Duisburg 139 12,5
bilien in Coburg, gefolgt von Garmisch- 30 Berlin 141 6,5
Klettern. Wer sich als Sicherungs- Partenkirchen und Bamberg. Im bundes- 34 Frankfurt/Main 163 19,5
FOTO: IMAGEBROKER / OKAPIA/ UWE UMSTAETTER

partner nicht an die üblichen Abspra- weiten Durchschnitt wurde in jede 38 Hannover 184 23,3
chen hält, haftet bei einem Unfall. 178. Wohnung eingebrochen. Die 42 Leipzig 192 19,7
Eine Frau war in einem Klettergarten Quote der aufgeklärten Fälle ist auf 63 Stuttgart 304 6,1
15 Meter tief gestürzt und hatte sich 15,7 Prozent gesunken. 83 Nürnberg 463 20,0
Brüche zugezogen. Ihr Partner hatte 85 Dresden 489 23,8
die Seilbremse gelöst, noch bevor sie Die Tabelle zeigt die fünf Städte, die 96 München 703 15,5
das Kommando dazu gab (Oberlan- unter den 120 Großstädten die höchste 120 Coburg 2 094 30,0
desgericht Hamm, Az. 9 U 124/13). Einbruchsquote haben. Es folgen die
Quelle: Preisvergleich.de
größten Städte. Am sichersten ist Coburg.

8 Geld und Recht test 2/2014

 Verkehrsrecht
Warnblinker reicht nicht
Wer auf der Autobahn anhält, muss den
nachfolgenden Verkehr immer ausrei-
chend warnen. Den Warnblinker einzu-
schalten reicht nicht aus, entschied das
Oberlandesgericht Hamm (Az. 26 U
12/13). Der Fall: Ein Sattelzug war auf
dem Berliner Ring unterwegs. An einem
Autobahnstück ohne Seitenstreifen hielt
der Fahrer am rechten Fahrbahnrand, weil
er sich übergeben musste. Er schaltete
die Warnblinkanlage ein. Ein Lkw-Fahrer
erkannte die Gefahr nicht rechtzeitig
und streifte den Sattelzug so heftig, dass
ein Sachschaden von rund 29 000 Euro
entstand. Das Gericht sah eine Mit-
schuld des Sattelzugfahrers von 50 Pro-
zent, weil sein Fahrzeug weit in die
rechte Fahrbahn hineingeragt habe und
nicht ausreichend gesichert gewesen
sei. Auch bei einem berechtigten Not-
stopp müssten alle notwendigen Sicher-
heitsmaßnahmen ergriffen werden.
Das Einschalten der Warnblinkanlage
reiche nicht aus. Der Fahrer müsse zu-
sätzlich ein Warndreieck aufstellen,
wenn er die Fahrt nicht schnellstmöglich
wieder aufnehmen kann.
Schmerzensgeld
Holzsplitter in der
Wunde übersehen
4 000 Euro Schmerzensgeld erhielt
ein Patient, nachdem ein Arzt bei einer
Wundbehandlung einen Holzsplitter
übersehen hatte. Knapp unterhalb des
Kniegelenks hatte sich der Mann einen
Holzsplitter in den Unterschenkel gesto-
ßen und selbst herausgezogen. Zur
Versorgung der Wunde wandte er sich
an einen Arzt. Die Wunde heilte nicht.
Später stellte sich heraus, dass ein Holz-
splitter zurückgeblieben war. Der hatte
zu einer Entzündung geführt. Die Hei-
lung dauerte schließlich drei Monate,
weitere Operationen waren notwendig.
Der Patient hatte erhebliche Schmer-
zen. Gerade wenn ein Holzsplitter tief
eindringt, müsse mit der Ablösung und
FOTO: CORBIS / M. GRACIA
dem Verbleib von Splittern gerechnet
werden, die auf einem Röntgenbild
nicht zwingend sichtbar seien, entschied
das Oberlandesgericht Köln zugunsten
des Patienten (Az. 5 U 18/11).
2/2014 test
Gesundheitskurse
Fit mit der Krankenkasse
Yoga, Rückentraining oder Pilates – die Kassen beteiligen
sich großzügig an den Kosten für Gesundheitskurse.
Es muss nicht gleich der teure Mo-
natsbeitrag für das Fitnessstudio sein:
Mit Zuschüssen von der Kasse wer-
den Yogakurs, Aquafitness oder die
Rückenschule für viele erschwinglich.
Bis zu zwei Kurse. Gesetzlich Kran-
kenversicherte können von ihrer Kas-
se für bis zu zwei Gesundheitskurse
pro Jahr einen Zuschuss bekommen.
Manches ist sogar völlig kostenfrei.
Die Kurse müssen aus den Bereichen
Bewegung (Nordic Walking, Herz-
Kreislauf-Training), Entspannung/
Stressmanagement (autogenes Trai-
ning, Yoga, Tai Chi), Ernährung (richti-
ge Ernährung, Abnehmkurse) oder
Sucht (Nichtraucherkurs) stammen.
Bis zu 250 Euro. Die Kassen beteili-
gen sich an den Kosten für Kurse,
die sie selbst anbieten oder für Ange-
bote von geprüften Partnern. Unter
den größten Kassen bieten die AOK
Nordwest und die IKK Nord die
höchsten Zuschüsse für Kurse bei
anerkannten Partnern. Sie zahlen für
ihre Versicherten je Kurs bis zu
250 Euro beziehungsweise 180 Euro.
Unter Bedingungen. Um den Zu-
schuss zu erhalten, müssen Ver-
sicherte mindestens 80 Prozent der
Kursdauer – meist acht bis zehn Wo-
chen – anwesend sein und es der
Kasse anhand der Teilnahmebeschei-
nigung nachweisen. Wer Kurse von
anderen Anbietern besuchen möchte,
zum Beispiel an Volkshochschulen
oder im Fitnesscenter, sollte sich vor
der Teilnahme bei seiner Kasse erkun-
digen, ob sie den Zuschuss gibt.
Mit neuen Regelungen. Mittlerweile
erlauben die meisten Kassen auch,
dass Versicherte zum Beispiel ihren
Yogakurs jedes Jahr erneut buchen.
Auch zwei gleiche Kurse im selben
Jahr sind bei immer mehr Kassen
möglich. Das war bisher nicht so.
Tipp: Die Kassen geben nicht nur
Geld für Gesundheitskurse, sondern
bieten ihren Mitgliedern auch zahlrei-
che weitere Extras, etwa Zuschüsse
zu Reiseimpfungen oder Osteopathie-
behandlungen. Informationen liefert
unser Produktfinder (www.test.de/
krankenkassen). Er kostet 3 Euro.
Aquafitness.
Zahlt die Kasse
zu, machts
noch mehr Spaß.
Geld und Recht 9

test warnt
K.o.-Tropfen
Die Gefahr lauert im Glas. Gerade
zur Karnevalszeit mischen Verbre-
cher Partygängern K.o.-Tropfen ins
Getränk, warnt die Polizei. Oft sind
die Opfer angetrunken, sie bemer-
ken die Wirkung kaum. Sie werden
apathisch, oft bewusstlos. Die Täter
rauben sie aus, auch Vergewaltigun-
gen kommen vor. Später können sich
die Opfer nur vage oder gar nicht
erinnern. Sie schildern Symptome
wie Verwirrtheit, Benommenheit,
Enthemmung, Schwindel, niedrigen
Puls, fehlende Muskelkontrolle.
Mehreren Polizeidienststellen liegen
Anzeigen vor, etwa in Düsseldorf,
Köln, München, so eine Anfrage von
test. Wie oft es tatsächlich passiert,
darüber hat das Bundeskriminalamt
(BKA) jedoch kaum Erkenntnisse.
Von 2008 bis 2012 zählte es 160 Ver-
giftungen mit K.o.-Tropfen. Die wur-
den dabei aber meist bewusst als
Droge konsumiert. Unwissentliche
Einnahmen in Diskos oder Clubs wa-
ren selten. Bei Sexualdelikten sind
Alkohol, Cannabis, Kokain viel öfter
im Spiel. Das BKA hält aber bei K.o.-
Tropfen eine hohe Dunkelziffer für
möglich, da sie nur kurz im Blut
nachweisbar sind. Die angeblichen
Opfer sind oft stark angetrunken. Al-
lein ihr Promillewert kann den „Film-
riss“ erklären, ganz ohne Tropfen.
Tipp: Nehmen Sie keine Getränke
von Fremden an. Lassen Sie offene
Gläser nicht unbeaufsichtigt.
Freunde sollten aufeinander achten.
10 Geld und Recht
Sturz beim Volksfest
Kein Schmerzensgeld
für Schussel
Stolpert jemand auf einem Volksfest über
die Zugdeichsel eines Imbisswagens,
kann er den Betreiber nicht dafür haftbar
machen. Ein Mann war in alkoholisiertem
Zustand darüber gestürzt und hatte sich
einen Ellenbogen zertrümmert. Wegen
der bleibenden Folgeschäden verlangte er
20 000 Euro Schmerzensgeld und 100 Eu-
ro Monatsrente vom Imbisswagenbesit-
zer. Dieser habe seine Verkehrssiche-
rungspflichten verletzt, da er die Deichsel
nicht abgesperrt, mit einer Fahne mar-
kiert oder beleuchtet hatte. Die Klage
durch mehrere Instanzen blieb erfolglos.
Das Oberlandesgericht Hamm wies die
Berufung nun zurück. Es sei bekannt,
dass Zugwagen eine Deichsel haben. Sie
müsse nicht besonders gesichert werden.
Es sei hell genug gewesen, um sie zu er-
kennen (Az. 9 U 234/12).
Zu viel Alkohol zu trinken, ist immer
schlecht – auch bei einem Volksfest.
Die besten Versicherungen bei Reisestorno
Auch der Reiseabbruch mitversichert
Wer eine Reise bucht, kann nicht den Aufenthalt am Urlaubsort unvor-
wissen, ob er fahren wird. Bei teuren hergesehen verlängern muss. Preis-
Reisen oder Urlaub mit Kindern ist wert ist der Schutz nicht. Schon für ei-
der Abschluss einer Reiserücktritts-, ne 500-Euro-Reise sind 20 bis 40 Euro
kombiniert mit einer Reiseabbruch- fällig. Die Tabelle zeigt die besten
versicherung sinnvoll. Sie trägt die Kombinationstarife für einzelne Fahr-
Stornokosten, wenn der Urlauber die ten. Verträge, die alle Reisen in einem
Reise aus triftigem Grund nicht antre- Jahr abdecken, sind oft günstiger
ten kann, vorzeitig zurückfahren oder (siehe www.test.de/reiseruecktritt).
Beitrag (Euro) bei einem
Reisepreis von1)
QUALITÄTS- 500 1 500 3 000
Tarif URTEIL Euro Euro Euro
Topschutz2) @ SEHR GUT (1,4) 26 52 110
TravelSecure / Würzburger
Elvia Reiserücktritt-Vollschutz2) SEHR GUT (1,5) 39 68 144
AGA
HanseMerkur RRK + Urlaubsgarantie2)3)5) GUT (1,9) 31 51 105
ERV RU GUT (2,1) 35 75 132
FOTOS: FOTOLIA / KZENON; THINKSTOCK
URV Premiumschutz4) GUT (2,3) 36 80 135
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Sehr gut (0,5–1,5). Gut (1,6–2,5).
Sehr gute und gute Einzelpolicen für Einzelpersonen. Keine Selbstbeteiligung. Keine Alterszuschläge und Altersgrenzen. @ =
Angebot nur über Internet. 1) Preis für Direktabschluss beim Versicherer. Es gelten zum Teil abweichende Preise im Reisebüro
oder für bestimmte Reisen (z. B. Schiffsreisen, „X-Reisen“). 2) Den Tarif gibt es auch als Basisschutzvariante (nur Reiserück-
trittskostenversicherung) zu einem niedrigeren Beitrag. 3) Bei ambulanter Behandlung einer schweren Erkrankung fallen 20 Pro-
zent Selbstbeteiligung, mindestens 25 Euro, an. 4) Der Tarif ist auch als Variante mit eingeschränktem Reiseabbruchschutz zu
einem niedrigeren Beitrag zu haben. 5) Maximale Reisedauer 93 Tage. Stand: 12. November 2013
test 2/2014
 Rauchen

Balkonverbot
Wer auf dem Balkon raucht, muss Rück-
sicht auf die Nachbarn nehmen. Einem
Wohnungseigentümer, der zwei Balkone
hatte, verbot das Amtsgericht Frankfurt/
Main, dort zu rauchen, wo der Qualm
direkt ins Schlafzimmer der Wohnung
darüber zog. Er könne auch auf dem an-
deren Balkon rauchen (Az. 33 C 1922/13
(93)). Der Kläger hatte sich über den
Rauch von 15 bis 19 Zigaretten täglich
beschwert. In einem anderen Fall hatte
das Landgericht Hamburg Mietern 5 Pro-
zent Mietkürzung zugestanden, weil
Raucher in der Wohnung unter ihnen Illegaler Download
täglich 10 bis 12 Zigaretten auf dem Bal- bringt der Familie Ärger.
kon rauchten und der Qualm ein Lüften
unmöglich machte (Az. 311 S 91/10).

Fehlzeiten Illegale Downloads

Deutschland hat Rücken

Muskel- und Skeletterkrankungen verur-
sachten 2012 die meisten Arbeitsausfall-
tage. Es folgen psychische Störungen
wie Burnout und Depression, die oft zu
langen Fehlzeiten führen. Die Kassen
unterstützen die betriebliche Gesund-
heitsförderung. Im Jahr 2011 gewährten
sie 6 800 Betrieben Zuschüsse für Prä-
ventionsmaßnahmen von insgesamt
42 Millionen Euro. Arbeitnehmer sollten
sich bei der Personalstelle oder beim Be-
triebsrat erkundigen, was die Firma für
ihre Gesundheitsförderung anbietet.
Diese Krankheiten verursachten
2012 die längsten Fehlzeiten
Arbeitsunfähigkeitstage je
1 000 BKK-Mitglieder (ohne Rentner)
Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems
Krankheiten des
Atmungssystems
1 990
3 820
2 132
FOTO: IMAGO STOCK&PEOPLE
Familienvater haftet nicht
Die Musikindustrie hat es ab jetzt schwerer, Eltern für Ur-
heberrechtsverstöße durch Familienmitglieder zu belangen.
Eltern haften nicht, wenn ihre voll-
jährigen Kinder im Internet an einer
illegalen Tauschbörse (Filesharing)
teilgenommen haben. Das hat der
Bundesgerichtshof entschieden (BGH,
Az. I ZR 169/12). Die Richter wiesen
die Klage von vier Musikkonzernen
gegen einen Vater auf Zahlung von
rund 3 500 Euro ab.
Sohn war Täter. Zunächst nahmen
die Konzerne den Vater als Täter in
Anspruch. Im Laufe des Verfahrens
stellte sich heraus, dass der 20-jähri-
ge Stiefsohn über den Internetan-
schluss der Familie 3 749 Songs aus
der Tauschbörse Beashare herunter-
geladen hatte. Die Musikkonzerne
gingen dennoch weiter gegen den
Vater vor. Er habe als Inhaber des
Internetanschlusses die „Störung“
ihrer Urheberrechte veranlasst.
Vater kein „Störer“. Als Störer ist
Volljährige Kinder müssen bei der
Benutzung des elterlichen Internet-
anschlusses grundsätzlich nicht
überwacht werden, sagt der Bundes-
gerichtshof. In einer Familie müssen
erwachsene Kinder auch nicht prä-
ventiv darüber belehrt werden, dass
sie das Internet nicht für Illegales
benutzen dürfen. Erst wenn es An-
zeichen für illegale Aktivitäten gibt,
müssen Eltern tätig werden. Da es
diese Anzeichen im BGH-Fall nicht gab,
hatte der Vater nichts falsch gemacht.
Und nun? Ganz sorglos können El-
tern trotz des Urteils nicht sein, wenn
eine Abmahnung ins Haus flattert.
Anders als in dem BGH-Fall steht in
Familien oft nicht genau fest, wer
illegal etwas heruntergeladen hat.
Die Abmahnanwälte werden weiter-
hin gegen die Eltern als mutmaßliche
Täter vorgehen. Nach alter BGH-
Rechtsprechung haben diese dann

aber nur derjenige für Urheberrecht-
Psychische und verletzungen durch andere verant-
Verhaltensstörungen
wortlich, der seinen Internetanschluss
nicht ausreichend überwacht hat.
Grafik: Stiftung Warentest. Quelle: BKK Gesundheitsreport 2013
die Not, darzulegen, dass sie als
Täter nicht infrage kommen, weil
sie etwa zum Tatzeitpunkt nicht zu-
hause, sondern im Urlaub waren.

2/2014 test Geld und Recht 11

Beschenkte
nicht stressen
Gutscheine Ein paar Jahre oder Monate? Wie lange
darf der Gutscheinbesitzer sein wertvolles Papier
einlösen? Schon der Schenker sollte die Rechte kennen.

S chnell besorgt, flexibel einsetzbar, per-

sönlicher als ein Geldgeschenk: ein-
fach praktisch, so ein Gutschein. Allein im
Weihnachtsgeschäft 2013 setzten die deut-
schen Händler rund 2 Milliarden Euro da-
mit um, schätzt der Branchenverband HDE.
Bereits beim Kauf sollten Kunden auf eine
nicht zu knapp bemessene Einlösefrist ach-
ten. Sonst kann aus der gutgemeinten Ga-
be Stress für den Beschenkten werden.
Wie lange sind Gutscheine gültig?
Wenn kein Ablaufdatum auf dem Gut-
schein vermerkt ist, gilt er drei Jahre ab
Ende des Jahres, in dem er gekauft wurde.
So will es das Bürgerliche Gesetzbuch. „Die
regelmäßige Verjährungsfrist beträgt drei
Jahre“, steht in Paragraf 195. Gutscheine, die
zu Weihnachten 2013 verschenkt wurden,
gelten also bis zum 31. Dezember 2016.
Manchmal sind auch kürzere Fristen
rechtens, zum Beispiel bei einem Gut-
schein für eine Stadtrundfahrt, eine Massa-
gebehandlung oder fürs Haareschneiden.
Da die Ausgaben des Anbieters von Jahr
zu Jahr steigen, etwa durch höhere Löhne
oder Stromkosten, entspricht der Wert der
Dienstleistung irgendwann nicht mehr dem
ursprünglichen Wert des Gutscheins.
Tipp: Lassen Sie den Gutschein besser über
einen Betrag statt eine bestimmte Dienst-
leistung ausstellen. Im Jahr 2008 urteilte
das Oberlandesgericht München: Ein Ama-
zon-Gutschein – über einen Betrag – darf
nicht auf ein Jahr befristet sein, sondern
muss drei Jahre gelten (Az. 29 U 3193/07).
Darf ein Gutschein schon nach
Inhaber des Papiers auf die Dreijahresfrist
hinweisen und sie einfordern.
Es gibt aber Ausnahmen, beispielsweise
Gutscheine für eine Musicalvorstellung,
die nur noch kurze Zeit auf dem Spielplan
steht. Auch bei Schnäppchengutscheinen
und anderen Werbeaktionen darf die Frist
kürzer sein (siehe Kasten rechts).
Was kann ich tun, wenn sich ein
Geschäft nach abgelaufener Frist
weigert, den Gutschein einzulösen?
Nach Ablauf einer wirksamen Einlösefrist
muss der Händler den Gutschein nicht
mehr annehmen. Nach Ansicht der Ver-
braucherzentralen haben Kunden aber An-
spruch darauf, dann einen Teil des Geld-
werts erstattet zu bekommen. Schließlich
hat der Händler vom Käufer des Gutscheins
Geld kassiert, das er nicht ohne jegliche
Gegenleistung behalten darf.
Dem Händler steht allerdings von der
Gutscheinsumme so viel zu, wie sein Ge-
winn bei fristgerechter Einlösung gewesen
wäre. Wie viel das ist, muss im Einzelfall
je nach der üblichen Gewinnspanne ent-
schieden werden.
Tipp: Wenn Sie einen Gutschein bekom-
men haben, warten Sie nicht zu lange mit
dem Einlösen. Sie ersparen sich dadurch
lästige Diskussionen. Schaffen Sie es nicht,
ihn rechtzeitig einzulösen, fragen Sie den
Händler vor Ablauf der Frist, ob eine Ver- allenfalls dann verlangen, wenn ein kon-
längerung möglich ist. Geht er darauf ein, kret im Gutschein benanntes Produkt nicht
lassen Sie sich die verlängerte Gültigkeit mehr lieferbar ist.
schriftlich auf dem Gutschein vermerken.
Kann ich einen Gutschein an eine
Kann ich mir den Wert des Gut- andere Person weitergeben, auch
FOTO: STIFTUNG WARENTEST

drei Monaten verfallen?
Laufzeiten von weniger als einem Jahr
sind nach herrschender Rechtsprechung
zu knapp und damit unwirksam. Wenn so
etwas auf einem Gutschein steht, sollte der
scheins auch auszahlen lassen?
Einen Anspruch darauf haben Sie nicht,
selbst wenn Ihnen absolut nichts vom Wa-
renangebot des Händlers gefällt. Eine Bar-
auszahlung des Gutscheinwerts können Sie
wenn mein Name draufsteht?
Ja, rechtlich ist das problemlos möglich.
Gutscheine sind Inhaberpapiere, das heißt,
jeder Überbringer kann sie nutzen. Selbst
wenn ein Name auf dem Gutschein steht,

12 Geld und Recht test 2/2014


Wertpapier. Selbst nament-
lich ausgestellte Gut-
scheine sind übertragbar.
zeigt das nur, dass der Schenkende dem
Gutschein eine persönliche Note verleihen
wollte. Dem Händler kann das letztlich
egal sein, er ist nicht zu einer Identitäts-
kontrolle verpflichtet.
Ausnahmen gibt es nur, wenn jemand in-
dividuelle Voraussetzungen erfüllen muss
– zum Beispiel wenn ein Gesundheitszeug-
nis oder eine besondere Versicherung für
die Teilnahme an einer Fahrt im Heißluft-
ballon notwendig ist.
2/2014 test
Tipp: Bewahren Sie Gutscheine ebenso sorg-
fältig auf wie Bargeld. Wenn Sie sie verlieren
oder verlegen, sind Sie auf den gu-
ten Willen des Händlers angewiesen.
Darf ich einen Gutschein auf
mehrere Einkäufe verteilen?
Eine klare Regelung gibt es dafür nicht.
Wenn der Verwaltungsaufwand für den
Händler zumutbar ist, muss er sich da-
rauf einlassen. Zum Beispiel dürfte es
kein Problem sein, wenn jemand für ei-
nen 100-Euro-Einkaufsgutschein vier Ein-
käufe à 25 Euro tätigt. Der Restwert wird
dann auf dem Gutschein vermerkt oder
der Kunde erhält eine neue Gutschrift. Et-
liche Geschäfte geben auch Gutscheinkar-
ten aus, von denen Teilbeträge abgebucht
werden können.
Gelten für Umtauschgutscheine die
gleichen Regeln wie für Geschenke?
Nimmt der Verkäufer aus Kulanz einwand-
freie Ware zurück, erhalten Kunden dafür
statt des gezahlten Kaufpreises oft einen
Einkaufsgutschein. Der funktioniert wie
ein Geschenkgutschein – darf also auch be-
fristet sein. Bei Rückgabe mangelhafter Wa-
re brauchen sich die Käufer dagegen nicht
mit Gutscheinen zufriedenzugeben. Kann
die defekte Ware weder repariert noch um-
getauscht werden, können sie ihr Geld zu-
rückverlangen.
Was ist, wenn das Geschäft oder
Hotel, von dem ich einen Gutschein
habe, inzwischen pleite ist?
Im Fall einer Insolvenz erhalten Sie keine
Ware oder Dienstleistung und wahrschein-
lich nicht einmal das Geld zurück. Betroffe-
ne können zwar, wie alle Gläubiger des in-
solventen Unternehmens, ihre Ansprüche
beim Insolvenzverwalter anmelden.
Soweit noch Geld vorhanden sein sollte,
könnten Kunden dann eine entsprechende
Quote ausgezahlt bekommen. Doch die
Chancen, auch nur einen Teil des Betrags
zu erhalten, sind meist gering.
Gutscheine haben ihre Tücken.
Aber einfach nur Geld schenken ist
langweilig. Was kann ich tun?
Sie können auch selbst angefertigte Gut-
scheine verschenken, zum Beispiel „50 Eu-
ro für eine neue Kaffeemaschine“. Dann
haben die Beschenkten kein Problem mit
der Gültigkeitsdauer oder dem Insolvenz-
risiko. Und sie können selbst entscheiden,
wo sie einkaufen und so zum Beispiel
Sonderangebote nutzen. j
Gutscheine
Groupon, Dailydeal und Co.
Scheine für
Schnäppchenjäger
Onlineportale wie Groupon oder Dai-
lydeal verkaufen ebenfalls Gut-
scheine. Für sie gelten jedoch andere
Regeln als für den klassischen Ge-
schenkgutschein. Vom Hotelaufent-
halt über Kosmetikbehandlungen bis
zur Waschpulver-Vorratspackung –
Schnäppchenjäger können über diese
Portale Gutscheine für verschiedenste
Dienstleistungen und Waren kaufen.
Großer Rabatt. Diese „Deals“ kos-
ten oft nur einen Bruchteil des übli-
chen Verkaufspreises. Der Kunde
kauft sie online, bezahlt an das Gut-
scheinportal und erhält eine Mail mit
einem Kupon. Diesen druckt er aus
und löst ihn beim Anbieter ein.
Kurze Laufzeit. Aufgrund des großen
Rabatts sind hier kurze Laufzeiten
zulässig. Gerichte haben entschie-
den, dass Dienstleister und Händler
die Gültigkeit solcher Aktionspreise
auf wenige Monate begrenzen dür-
fen. Die Laufzeit muss auf dem Gut-
schein aber deutlich vermerkt sein.
Keine Garantie. Für die Qualität des
Gekauften muss das Gutscheinportal
nicht geradestehen. Der Kunde muss
sich direkt mit dem Anbieter ausein-
andersetzen – auch dann, wenn er in
dem Restaurant oder bei dem Hand-
werker innerhalb der Laufzeit keinen
Termin erhält.
Störende Insolvenz. Geht ein Händ-
ler pleite, bevor jemand seinen Gut-
schein einlösen konnte, kommt es
auf die allgemeinen Geschäftsbedin-
gungen an. Gesetzlich sind Gut-
scheinportale nicht verpflichtet, Kun-
den zu entschädigen. Groupon bietet
Kunden in diesem Fall neue Gut-
scheine oder eine Erstattung an,
behält sich aber vor, die Geschäfts-
bedingungen jederzeit zu ändern.
Lohnender Vergleich. Nicht immer
sparen Sie mit angeblichen Schnäpp-
chen Geld. Lesen Sie die Beschrei-
bung genau. Vergleichen Sie Preise
und Leistungen mit anderen Offerten.
Geld und Recht 13
 Mieter haben Pinsel

Schönheitsreparaturen
Millionen Mieter dürfen
Renovierungsarbeiten dem
Eigentümer überlassen,
weil ihr Mietvertrag ungülti-
ge Klauseln enthält.

B eim Auszug renovieren? Es gibt wohl

wenig, was Mieter noch lästiger finden.
Vor allem, wenn sie ihr Zuhause liebevoll
zur Villa Kunterbunt umfunktioniert haben.
Im hessischen Friedberg etwa strich ein
Paar die vormals weißen Innenwände seines
Wohnhauses rot, gelb und blau – und über-
gab es beim Auszug so. Der Eigentümer, der
gedeckte Farben bevorzugte, rief die Maler,
um den Status quo wiederherzustellen.
Kosten: 3 648,82 Euro.
Knallige Farben. Die Rechnung zahlen mussten die Mieter.
Während der Mietzeit Das entschied der Bundesgerichtshof (BGH).
dürfen die Wände Zwar durften sie ihre Wände in allen Farben
leuchten. Beim Auszug des Regenbogens streichen, solange sie in
müssen es aber der Wohnung lebten. Beim Auszug aber
gedeckte Töne sein. mussten die Räume in einem vermietbarem
Zustand sein. Und das heißt: neutrale Far-
ben, die „für möglichst viele Interessenten
akzeptabel sind“ (Az. VIII ZR 416/12).

Laut Gesetz muss der Vermieter ran

Über die klassischen Schönheitsreparaturen
kommt es zwischen Mietern und Vermietern
immer wieder zu Streit. Das Gesetz verpflich-
tet grundsätzlich den Eigentümer dazu, die
Räume bewohnbar zu halten – und damit
zum regelmäßigen Renovieren. Allerdings
darf er diese Pflicht auf seinen Vertragspart-
FOTO: THINKSTOCK

ner abwälzen. Die meisten Vermieter tun das

auch. Jedoch setzt die Rechtsprechung der
Freiheit Grenzen – zugunsten der Mieter.

14 Geld und Recht test 2/2014


pause
Wohnen hinterlässt Spuren
Bereits die Definition des Begriffs „Schön-
heitsreparatur“ ist relativ eng. Sie umfasst
nur das Beseitigen der üblichen Abnut-
zung – also alles, was beim normalen Woh-
nen mit der Zeit verschleißt. In der Regel
geht es um Dinge, die mit Farbe, Gips, Lack
und Tapete zu erledigen sind:
R Tapezieren,
R Streichen von Wänden und Decken,
R Heizkörper lackieren,
R Fußböden und Fußleisten streichen,
R Dübellöcher schließen,
R Türen und Fenster von innen streichen.
Alles außerhalb der Wohnung bleibt Ver-
mietersache. Schreibt der Vertrag ganz all-
gemein das „Streichen von Fenstern und
Türen“ vor, umfasst das genau genommen
auch die Außenseiten. Damit ist die Klausel
ungültig (siehe Kasten rechts).
Etwas Besseres kann Mietern kaum pas-
sieren. Sie sparen dann nicht nur die Au-
ßenarbeiten, sondern müssen gar nicht
renovieren. Grund: Steht eine unwirksame
Regelung im Vertrag, kippt die gesamte
Klausel. Dann gilt wieder das Gesetz: Der
Vermieter ist zuständig. Und die Mieter
sind fein raus. Sind die Räume während der
Mietzeit abgewohnt, können sie den Eigen-
tümer rufen, damit er auf eigene Kosten
renoviert. Und beim Auszug reicht es, die
Wohnung besenrein zu übergeben.
Der Mieterbund schätzt, dass in drei von
vier Verträgen ungültige Formulierungen
stehen. Paradebeispiel: „Schönheitsrepara-
turen sind in Küche und Bad alle drei Jahre
durchzuführen, in Wohn- und Schlafräu-
men alle fünf Jahre.“ Das ist eine feste Frist,
die bei Beachtung zu absurden Ergebnissen
führt: Ein Pendler etwa, der nur zwei Tage
pro Woche zuhause ist, müsste selbst 0
2/2014 test
Unwirksame Formulierungen
Diese Klauseln machen Malern überflüssig
Seit 2003 hat der Bundesgerichtshof
etliche Klauseln in Formularverträgen
gekippt. Stehen sie dennoch in Ihrem
Vertrag, müssen Sie beim Auszug gar
nicht streichen. Beispiele:
Frist. „Die Schönheitsreparaturen sind
in Küchen und Bädern alle drei Jahre,
in Wohn- und Schlafräumen alle
fünf Jahre fällig, soweit nicht je nach
Abnutzung eine frühere Ausführung
erforderlich ist“ (Az. VIII ZR 360/03).
Oder: „Renovierungen sind auszu-
führen wenn nötig, mindestens aber
alle fünf Jahre“ (Az. VIII ZR 361/03).
Grund. Die Fristen sind starr. Sie neh-
men keine Rücksicht darauf, ob die
Räume wirklich abgewohnt sind. Die
Klauseln würden Mieter zwingen, auf
keinen Fall später als nach drei oder
fünf Jahren zu renovieren, selbst wenn
die Wohnung noch wie neu aussieht.
Üblich. „Der Mieter muss die notwen-
dig werdenden Schönheitsreparaturen
ausführen. Auf die üblichen Fristen
wird Bezug genommen (z. B. Küchen:
3 Jahre, Wohnräume: 5 Jahre, Fens-
ter: 6 Jahre“ (Az. VIII ZR 106/05).
Grund. Das klingt zunächst gut, weil
nur notwendige Arbeiten zu erledigen
sind. Den Bezug auf die üblichen
Fristen könnte ein Mieter aber so
verstehen, dass er sie zwingend ein-
halten muss. Damit liegt auch hier
ein starrer Zeitplan vor.
Ausführung. „Der Mieter darf nur
mit Zustimmung des Vermieters
von der bisherigen Ausführungsart
abweichen“ (Az. VIII ZR 199/06).
Oder: „Der Mieter darf nicht erheblich
abweichen“ (Az. VIII ZR 237/11).
Grund. Genau genommen verbietet
die Klausel dem Mieter, auch während
der Mietzeit eigene Farben oder Tape-
ten zu wählen. Das schränkt ihn in sei-
ner Lebensgestaltung zu sehr ein.
Farbe. „Die Schönheitsreparaturen
umfassen das Weißen der Decken
und Wände“ (Az. VIII ZR 47/11).
Grund. Der Mieter dürfte auch
während der Mietzeit die Räume
ausschließlich weiß streichen.
Schönheitsreparaturen
Fußboden. „Die Schönheitsreparatu-
ren umfassen das Abziehen und
Wiederherstellen der Versiegelung des
Parkettbodens“ (Az. VIII ZR 48/09).
Grund. Das Reinigen der Teppich- oder
das Streichen der Holzböden kann
noch als Schönheitsreparaturen durch-
gehen. Abziehen und Versiegeln aber
dienen nicht mehr der Beseitigung von
Gebrauchsspuren, sondern der In-
standhaltung. Die ist Vermietersache.
Auftrag. „Der Mieter ist verpflichtet,
die Schönheitsreparaturen ausführen
zu lassen“ (Az. VIII ZR 294/09).
Grund. Das kann ein Mieter so verste-
hen, dass er zwingend Handwerker
beauftragen muss. Mieter dürfen die
Arbeiten aber auch selbst durchführen.
Außen. „Der Mieter hat auszuführen:
Streichen der Türen und Fenster“
(Az. VIII ZR 210/08).
Grund. Das umfasst auch den Außen-
anstrich von Fenstern und Wohnungs-
tür. Der aber ist immer Vermietersa-
che. Der Mieter kann nicht per Formu-
larvertrag dazu verpflichtet werden.
Tapete. „Der Mieter muss bei
Auszug die Tapeten beseitigen“ (Az.
VIII ZR 152/05).
Grund. Dann müsste der Mieter sogar
dann die Tapeten abreißen, wenn
sie noch in Bestzustand sind, weil er
sie gerade erst angebracht hat.
Auszug. „Die Räume sind renoviert
zurückzugeben“ (Az. VIII ZR 308/02).
Grund. Das könnten Mieter auch so
verstehen, dass sie selbst dann strei-
chen müssen, wenn sie nur ein halbes
Jahr in der Wohnung gelebt haben.
Endrenovierung. „Der Mieter über-
nimmt die Wohnung frisch gestrichen
in neutralem Farbton und muss sie
entsprechend zurückgeben“ (Az. VIII
ZR 166/08).
Grund. Dies ist eine Endrenovierungs-
klausel. Ohne auf den tatsächlichen
Renovierungsbedarf Rücksicht zu neh-
men, verpflichtet sie den Mieter,
am Ende der Mietzeit Schönheits-
reparaturen durchzuführen.
Geld und Recht 15
 Schönheitsreparaturen
dann streichen, wenn die Wände noch
wie neu sind. Unsinnig, findet der
Bundesgerichtshof. Starre Fristen sind
unwirksam (BGH, Az. VIII ZR 360/03).
In neuen Verträgen formulieren
Vermieter inzwischen oft weicher. „In
der Regel alle drei Jahre in Küche und
Bad, alle fünf Jahre in Wohnräumen“,
heißt es jetzt. Oder es gibt Zusätze wie
„im Allgemeinen“ oder „normalerwei-
se“. Die sind erlaubt, ebenso wie „in der
Regel spätestens“, weil sie dem Mieter
die Möglichkeit lassen, auch später zu
renovieren (BGH, Az. VII ZR 351/04).
Renovieren bei Auszug
Auch Renovierungsvorgaben am En-
de des Mietverhältnisses sind oft zu
starr, weil sie schon geleistete Arbei-
ten nicht berücksichtigen. Das kippt
erneut die ganze Klausel. Wer vor ei-
nem Jahr alles gestrichen hat, braucht
beim Auszug nicht nochmal alles neu zu
machen. Mit den leichten Abnutzungsspu-
ren muss der Vermieter dann leben (BGH,
Az. VIII ZR 166/08).
Steht im Vertrag: „Die Wohnung ist wie
überlassen zu übergeben“, dürfen Mieter
sich ebenfalls freuen. Bei so schwam-
migen Formulierungen kann niemand
Fachgerecht. Wer selbst
renoviert, muss sorgfältig
arbeiten. Schiefe oder
überlappende Tapeten
muss der Vermieter nicht
akzeptieren.
16
wissen, was genau zu erledigen ist. Da-
mit ist auch diese Klausel unwirksam.
Das Malern entfällt.
Bezahlen nach Quoten
Um wenigstens Geld zu bekommen,
wenn der Mieter schon nicht streicht,
behelfen sich viele Eigentümer mit
Quotenklauseln. Wer vor Ablauf be-
stimmter Termine auszieht, soll antei-
lig zahlen: etwa ein Drittel der Maler-
kosten für Küche und Bad, wenn er ein
Jahr nach der letzten Renovierung
kündigt. Das ist grundsätzlich er-
laubt. Oft aber werden solche Rege-
lungen mit starren Fristen kom-
biniert, zum Beispiel: „drei Jahre für
Küchen, fünf für Wohnräume“. Das
macht die Formulierung unwirksam.
Der Mieter muss nicht zahlen (BGH,
Az. VIII ZR 52/06).
Häufig beziehen sich Quotenklau-
seln auf die Preise von Handwerksbetrieben.
„Berechnungsgrundlage ist der Kostenvor-
anschlag eines vom Vermieter auszuwäh-
lenden Malerfachgeschäfts“, heißt es dann
zum Beispiel. Der BGH kassierte diese Klau-
sel. Argument: Vermieter könnten die Kos-
ten hochtreiben, indem sie bei besonders
teuren Firmen fragen (Az. VIII ZR 285/129).
Reparaturen am Fußboden müssen Mieter
nicht ausführen. Bei Druckstellen im Par-
kett oder Laufspuren im Teppich handelt
es sich um normale Abnutzung. Die ist
vom Vermieter hinzunehmen. Teppichbo-
den und Laminat zu erneuern oder Parkett
abzuschleifen, sind zudem keine Schön-
heitsreparaturen, sondern Instandhaltung
und damit Sache des Eigentümers.
Etwas anderes gilt, wenn Mieter Spuren
hinterlassen, die den normalen Gebrauch
überschreiten, etwa Weinflecken im Tep-
pich oder tiefe Kratzer im Holzboden. Eine
Frau, die ihre drei Katzen tagsüber unbe-
aufsichtigt ließ, musste die Parkettsanie-
rung bezahlen. Auch ihre Privathaftpflicht-
versicherung leistete nicht. Grundsätzlich
können Mieter auf diese Police setzen,
wenn sie das Eigentum des Vermieters be-
schädigen. Schäden durch Abnutzung, Ver-
schleiß und übermäßige Beanspruchung
sind im Kleingedruckten aber meist aus-
geschlossen – so auch hier (Saarländisches
Oberlandesgericht, Az. 5 W 72/13).
Urteile betreffen Formularverträge
In den vergangenen Jahren hat der BGH
Dutzende Klauseln für unzulässig erklärt
(siehe Kasten Seite 15). Davon profitieren
Mieter mit einem standardisierten Formu-
larvertrag. Und der ist die Regel. Anders ist
das bei Verträgen, in denen alle Formulie-
rungen einzeln ausgehandelt werden. Aber
die gibt es in der Praxis kaum.
Mancher Vermieter versucht, die stren-
gen Urteile auszuhebeln, indem er die Re-
novierungspflicht per Hand in den Vertrag
einfügt. Tatsächlich ist so ein Vermerk ein
Indiz für individuelles Aushandeln. Doch
wenn er ähnliche Klauseln auch in andere
Kontrakte schreibt, ist das wieder Standard
und die Rechtsprechung greift. Es lohnt
sich also, bei den Nachbarn zu fragen, wie
deren Verträge aussehen.
Selbermachen ist erlaubt
Bleibt die Frage, was zu tun ist, wenn der
Vertrag einen Mieter wirksam zum Malern
verpflichtet. Die Handwerker rufen muss
dafür niemand. Mieter dürfen selbst zu
Pinsel und Farbe greifen. Allerdings müs-
sen die Arbeiten fachgerecht sein. Hobby-
qualität reicht nicht. Überlappende Tape-
FOTOS: THINKSTOCK; FOTOLIA / M. MARB
ten, Tropfnasen oder Pinselhaare im Lack
muss der Eigentümer nicht abnehmen.
Tipp: Wenn Sie während der Mietzeit strei-
chen oder tapezieren, machen Sie Fotos da-
von. Bewahren Sie Kaufbelege über Pinsel
und Farben auf. Falls es zum Streit kommt,
erleichtert Ihnen das den Nachweis. j
test 2/2014
 Schnell informiert
auf test.de
Gesetzliche Krankenversicherung

Die beste Kasse für Sie

Sie suchen die beste Krankenkasse? Dann sehen Sie
nicht auf die Beitragshöhe. Sie ist für alle Kassen
gleich. Zum Ziel führt ein Vergleich der Zusatzleistungen,
die einzelne Kassen bieten. Beispiel „professionelle
Zahnreinigung“: Hier zahlen manche Kassen nur 10 Euro
zu. Andere übernehmen die vollen Kosten – sogar für
zwei Reinigungen im Jahr.

Am leichtesten gelingt Ihnen der Vergleich mit dem

Produktfinder Gesetzliche Krankenkassen unter
www.test.de/krankenkassen. Die Experten von Finanz-
test aktualisieren die Datenbank monatlich. Für 3 Euro
finden Sie darin umfassende Informationen zu den Extras
aller Kassen und können sie nach Ihren individuellen
Bedürfnissen filtern. Ein anschließender Kassenwechsel
ist ganz leicht.

test.de-Flatrate Mehr News

Facebook
Freier Zugriff auf
facebook.com/
K alle Testergebnisse, Onlineartikel und Downloads, stiftungwarentest
K die ständig aktualisierten Produktfinder für Fernseher,
Matratzen, Digitalkameras, Smartphones, Staubsauger und weitere,
Twitter
K Fondsdatenbanken, aktuelle Tages- und
Festgeldangebote und Geldanlagetipps,
twitter.com/
warentest
K umfangreiche Gesundheitsdatenbanken.
Freier Zugriff auf

0 KKEuro pro Jahr, wenn Sie test Youtube

alle Testergebnisse, Online-Artikel undund
Downloads
Finanztest abonniert haben youtube.com/
die ständig aktualisierten Produktfinder für Fernseher, Matratzen, stiftungwarentest

25 KEuro pro Smartphones,

Digitalkameras, Jahr, wenn Sie
von testaktuelle
Fondsdatenbanken,
ein Abo und weitere
Staubsauger
oder Finanztest
Tages- undhaben
Festgeldangebote
Newsletter

50 KEuro
und Geldanlagetipps
pro Jahr, wenn Sie keine Zeitschrift
test.de/newsletter
umfangreiche Gesundheitsangebote
abonniert haben (oder 7 Euro pro Monat)
FOTO: THINKSTOCK

www.test.de/flatrate
Nicht enthalten sind die Produkte aus dem test.de-Shop sowie individuelle Analysen.
RSS-Feed
www.test.de/flatrate test.de/rss

Ernährung
und Kosmetik
in Kürze
Honigmilch beglückt
Dass bestimmte Speisen glücklich
machen, stimmt nur bedingt: Serotonin
etwa aus Schokolade wird vom Körper
nicht so aufgenommen, dass es die
Laune verbessert. Anders ist es bei
Tryptophan, einem Eiweißbaustein –
falls er mit Kohlenhydraten kombiniert
wird. Beispiele sind Nudeln mit Parme-
san oder Milch mit Honig.
Nahrungspreise steigen
Um stolze 7,6 Prozent sind die Preise
für Lebensmittel in den vergangenen
zwei Jahren gestiegen. Das teilte das
Statistische Bundesamt mit. Obst war
im Herbst 2013 sogar 13 Prozent teurer
als 2011, Fleisch immerhin 9 Prozent.
Die Verbraucherpreise insgesamt haben
lediglich um 3,3 Prozent zugelegt.
Veggiewurst beliebt
Vegetarische Fertigkost liegt im Trend.
Allein im vergangenen September lag
der Absatz der fleischlosen Gerichte bei
Discountern wie Aldi, Lidl und Norma
ganze 41,3 Prozent höher als im Vor-
jahr. Das belegen Daten des Marktfor-
schungsunternehmens Information
Resources. Besonders beliebt sind Tofu
Natur und vegetarische Würstchen.
Ei-Ersatz entwickelt
Rührei ohne Ei, so lautet ein Projekt der
US-Firma Hampton Creek. Sie hat einen
Ei-Ersatz aus Pflanzenproteinen entwi-
ckelt. Von derselben Firma gibt es be-
reits Ei-freie Majonäse und einen Ei-
Ersatz zum Backen, der unter anderem
aus Erbsen und Bohnen besteht. Der
Rührei-Ersatz soll in diesem Jahr fol-
FOTOS: THINKSTOCK
gen. Mitfinanzier des Unternehmens ist
der Microsoft-Gründer Bill Gates.
18 Ernährung und Kosmetik
Süßstoff
Aspartam in üblicher
Menge kein Risiko
Limonaden, Süßes, Diätprodukte – viele
Lebensmittel enthalten statt Zucker den
kalorienarmen Süßstoff Aspartam, kurz
E 951. Immer wieder gab es Bedenken,
dass er der Gesundheit schaden und et-
wa Krebs auslösen könnte. Nun zeigt
eine Neubewertung der Europäischen
Lebensmittelbehörde Efsa: Aspartam ist
in den üblichen Mengen sicher, ebenso
seine Abbauprodukte wie etwa Phenyla-
lanin. Sie schaden erst in einer hoher Do-
sis. Kritische Werte sind aber praktisch
kaum zu erreichen, denn in Lebensmit-
teln sind nur kleine Mengen erlaubt. Bis
zu 40 Milligramm Aspartam pro Kilo-
gramm Körpergewicht und Tag sind un-
bedenklich. Beispiel: Um sie zu über-
schreiten, müsste eine 60 Kilo schwere
Frau mehr als 4 Liter aspartamhaltige
Limo am Tag trinken. Auf Aspartam ver-
zichten müssen Patienten mit Phenylke-
tonurie. Bei dieser Stoffwechselkrankheit
wandelt der Körper Phenylalanin nicht
um. Enthält ein Lebensmittel Aspartam,
muss das auf der Packung stehen.
Zitrusfrüchte
Solch saftig grüne
Blattfloh bedroht Ernte Blätter werden gelb,
wenn der winzige
Eine Pflanzenkrankheit macht den An- Zitrusblattfloh den
bauern von Orangen Angst: Die Pflanzen Baum befällt.
infizieren sich mit einem Bakterium, ihre
Blätter werden welk und gelb. Das Bak-
terium verstopft die Leitungsbahnen der
Pflanzen, sodass die Früchte keine Nähr-
stoffe mehr bekommen, klein werden
und absterben. Überträger des folgenrei-
chen Bakteriums ist der winzig kleine
Zitrusblattfloh. Entdeckt wurde die
Krankheit schon im 18. Jahrhundert, au-
genblicklich sind vor allem große Planta-
gen in Florida und Brasilien befallen.
Die europäischen Zitrusanbauer sind der-
zeit noch nicht betroffen. Aber auch sie
fürchten um ihre Früchte.
Doch Hoffnung ist in Sicht: Speziell ge-
züchtete resistente Sorten könnten
helfen. Außerdem bauen US-Forscher
auf den Fressfeind des Blattflohs, die
Erzwespe. Sie legt ihr Ei auf dem Floh
ab. Daraus dringt die Wespenlarve dann
in den Floh ein und frisst ihn von innen
FOTOS:
auf – inklusive der kritischen Bakterien.
test 2/2014
 Kosmetikhandel

Schlecker-Pleite
nutzt den Discountern
Von der Pleite der Drogeriemarktkette
Schlecker im Jahr 2012 profitieren ne-
ben anderen Drogerieketten Lebensmit-
teleinzelhändler, Discounter und Apothe-
ken. Der Industrieverband Körperpflege-
und Waschmittel (IKW) hat untersuchen
lassen, wo die Deutschen 2013 Schön-
heitspflegeprodukte wie Shampoo,
Duschgel oder Zahnpasta kauften. Auf-
fällig: Seit es Schlecker nicht mehr gibt,
kaufen die Kunden Deo, Creme und Co.
häufiger im Supermarkt, beim Discoun- Kamelmilch ist ähnlich zu-
ter oder in der Apotheke. Gewonnen ha- sammengesetzt wie Kuhmilch,
ben freilich auch andere Drogerieketten: schmeckt aber etwas salzig.
Ehemalige Schlecker-Konkurrenten wie
Rossmann, dm oder Müller haben zu-
sammen einen Marktanteil von mehr als
40 Prozent. Parfümerien und Kaufhäuser
Alternativen zu Kuhmilch

Teurer Stoff aus der Wüste

verlieren dagegen an Marktbedeutung.
2013 war laut IKW ein erfolgreiches Jahr
für die Branche: Etwa 12,9 Milliarden
Euro gaben die Deutschen für Schön-
heitspflegemittel aus – rund 77 Millionen
Euro mehr als im Vorjahr. Haarpflegepro-
dukte verkauften sich besonders gut.
Blutgruppendiät
Mythos ohne Grundlage
Jeder sollte seine Ernährung auf seine
Blutgruppe abstimmen – so die Theorie
des Naturheilforschers Peter J. D’Ada-
mo. Eine solche „Blutgruppendiät“ kön-
ne beim Abnehmen helfen, Krankheiten
vermeiden und lindern. Für diese Annah-
me gibt es jedoch keinen wissenschaftli-
chen Beleg. Darauf weist anlässlich einer
aktuellen Studie erneut die Deutsche
Gesellschaft für Ernährung (DGE) hin.
Laut D’Adamo verklumpen bestimmte
Eiweiße, sogenannte Lektine, die Blut-
zellen des Menschen. Wer dem vorbeu-
gen will, sollte nur für seine Blutgruppe
geeignete Lebensmittel zu sich nehmen.
Jede Blutgruppe ist einer historischen
Lebensweise zugeordnet. Menschen mit
Blutgruppe 0 zählen zu den Jägern, die
vor allem Fleisch benötigen sollen, Blut-
FOTO: GETTY IMAGES / J. LUND
Nicht jeder verträgt oder mag Kuhmilch. Was bringen Alter-
nativen wie Kamel- und Ziegenmilch, Soja- und Reisdrinks?
Eine Allergie gegen Kuhmilcheiweiß,
eine Unverträglichkeit gegen Milch-
zucker, die Sorge um gequälte Kühe –
aus solchen Gründen greifen Deut-
sche zu Milch von anderen Tieren, zu
Sojadrinks oder Getränken aus Getrei-
de. Halten die Alternativen mit kalzi-
um- und eiweißreicher Kuhmilch mit?
Sind gar Wunderwirkungen möglich?
Kamelmilch. Diabetes, Autismus,
Allergien: Kamelmilch, heißt es, soll
viele Leiden lindern. Seit 2013 darf sie
aus Arabien in die EU importiert wer-
den, zuvor gab es Seuchenbedenken.
Die Nährstoffe in Kuh- und Kamel-
milch ähneln sich. „Kuhmilchallergi-
ker sollten Kamelmilch meiden“, rät
Professorin Margitta Worm von der
Charité. Beide hätten potenziell aller-
gene Kaseine. Heilversprechen gelten
als fraglich. Im Internet kostet 1 Liter
Tiefkühl-Kamelmilch etwa 13,50 Euro.
Ziegenmilch. Auch sie setzt sich ähn-
Sojadrinks. Das aus Sojabohnen ge-
wonnene süßliche Getränk ist rein
pflanzlich. Es kann Veganer mit Ei-
weiß versorgen. Viele Drinks bieten
sich durch zugesetztes Kalzium als
Milchersatz an. Auch drin: Isoflavone.
Diese sekundären Pflanzenstoffe
ähneln dem weiblichen Hormon Ös-
trogen, weshalb einige Frauen Soja-
drinks gegen Wechseljahresbe-
schwerden trinken. Die Wirkungen
sind aber nicht umfassend belegt.
Vorteil der Drinks: Sie kosten kaum
mehr als Kuhmilch. Pollenallergiker
könnten aber allergisch reagieren. Der
Begriff Sojamilch ist übrigens falsch.
Nur Melkerzeugnisse von Wiederkäu-
ern dürfen Milch heißen.
Getreidegetränke. Drinks aus Reis,
Dinkel, Hafer, Roggen schmecken ge-
treidig. Sie kosten oft das Doppelte
von Kuhmilch. Im Vergleich zu ihr bie-
ten sie kaum Eiweiß und Nährstoffe.
Kalzium oder Vitamine werden daher

gruppe A zu den Landwirten, für die
D’Adamo Vegetarismus empfiehlt. So-
wohl diese Einteilung als auch die darauf
basierenden Ernährungsratschläge ent-
behren laut DGE jeder Grundlage.
lich wie Kuhmilch zusammen, punktet oft zugesetzt. Reisdrink ist allergen-
aber mit mehr Vitamin D. Kuhmilchal- arm. Wer unter Glutenunverträglich-
lergiker können auch auf Ziegenmilch keit oder Zöliakie leidet, muss Geträn-
reagieren. Sie ist oft dreimal so teuer. ke aus Dinkel, Hafer, Roggen meiden.

2/2014 test Ernährung und Kosmetik 19

 Da helfen
keine Pillen
Schlankheitsmittel Ab-
nehmen ist mühselig. Pillen
und Pulver verheißen leich-
teres Abspecken. Für die
meisten Mittel im Test ist
das nicht belegt. Keines
weist Dauereffekte nach.

E s gibt zwei sichere Methoden, ein Kilo-

gramm Speck zu verlieren: Der Körper
muss entweder 7 000 Kilokalorien mehr
verbrennen oder weniger bekommen als
bisher. Dann ist er garantiert weg, der
Speck. Das verlangt Anstrengung oder Ent-
sagung, in jedem Fall Disziplin – nicht jeder
bringt sie auf.
Bequemer erscheint es, Schlankheitspil-
len und -pulver zu schlucken. Jeder Sechste
gab in einer Umfrage auf test.de an, freiver-
käufliche Mittel aus Apotheken, Drogerien,
Supermärkten, Internet und Teleshops aus-
probiert zu haben. Den Erfolg stuften die
Teilnehmer als dürftig ein.
Die wissenschaftliche Bewertung durch
Gutachter bestätigt das. Alle Sättigungs-
FOTO: STIFTUNG WARENTEST
Unser Rat
Die 20 Pillen und Pülverchen im Test
sind wenig geeignet. Für keines ist
belegt, dass Übergewichtige damit
deutlich abnehmen und ihr Gewicht
dann halten können. Eine Tagesdo-
sis kostet von 99 Cent bis zu 4 Euro.
Investieren Sie das Geld statt in
Schlankheitsmittel lieber in effekti-
vere Möglichkeiten zum Abnehmen.
So lassen sich gute Fitnessstudios

kapseln, Fatburner, Fett- und Kohlenhy- ab 590 Euro Jahresbeitrag nutzen –

dratblocker im Test sind wenig geeignet. das entspricht 1,60 Euro pro Tag
Kein Anbieter im Test legte unabhängige (test 1/2014). Essen Sie viel Obst,
Studien vor, die Langzeiteffekte nachwei- Gemüse und Vollkorn – dauerhaft.
sen. Für 15 der 20 Mittel im Test ist noch

20 Ernährung und Kosmetik


nicht einmal ausreichend belegt, dass sie
spürbar beim Abnehmen helfen.
Den Anspruch der Stiftung Warentest an
Schlankheitsmittel erfüllt kein Produkt. Wir
fordern Belege dafür, dass Übergewichtige
und Fettleibige mit ihrer Hilfe in sechs
Monaten mindestens 5 Prozent an Gewicht
verlieren und es auch mindestens sechs
weitere Monate halten. Unsere Forderung
stützt sich auf die Leitlinie der Deutschen
Adipositas-Gesellschaft, die auf wissen-
schaftlichen Empfehlungen einschlägiger
Fachgesellschaften bei Übergewicht basiert.
Jeder, der sich schon einmal nach mühseli-
gem Abnehmen von ein paar Kilos plötz-
lich wieder am Ausgangsgewicht sah, dürf-
te die Erwartung unterschreiben.
Solide Studien fehlen meist
Die Studien, auf die die Anbieter sich beru-
fen, sind aus vielerlei Gründen oft nicht so-
lide – etwa wegen zu wenigen Teilnehmern
oder zu kurzen Untersuchungszeiträumen.
Immerhin: Riskante Stoffe wie illegale
Appetitzügler enthält keines der Produkte
im Test. Schlankheitsmittel können aber
Nebenwirkungen haben, wie allergische
Reaktionen auf Bestandteile von Bohnen
oder Krebstieren. Fettblocker können die
Wirkung fettlöslicher Medikamente beein-
trächtigen, beispielsweise der Antibabypil-
le. Viele der Mittel quellen im Magen auf.
Ohne Extraflüssigkeit können sie zu Ver-
stopfung führen.
Weitere Kritikpunkte: unzulässige Wirk-
versprechen, irreführende Werbung. Fla-
che Bäuche sowie Traumtaillen auf Pa-
ckungen lassen auch Normalgewichtige
hoffen. Die Studien der Anbieter beziehen
diese jedoch meist gar nicht ein, sondern
nur Übergewichtige und Adipöse. Bei ih-
nen zeigen sich Abnehmeffekte deutlicher.
Oft bleibt zudem unklar, wie lange die Mit-
tel überhaupt einzunehmen sind.
Wer denkt, dass er allein durch Sätti-
gungskapseln, Fatburner, Fett- und Kohlen-
hydratblocker nachhaltig dünner wird, liegt
falsch. Abnehmen funktioniert generell
nur in Kombination mit Bewegung und ka-
lorienreduzierter Ernährung. Das schrei-
ben auch viele der Anbieter im Test – aber
fast immer nur im Kleingedruckten.
Abnehmen müssen aus medizinischer
Sicht ohnehin nur zwei Gruppen: Men-
schen mit einem Body-Mass-Index ab 30
(BMI-Formel: Körpergewicht in Kilogramm
geteilt durch Körpergröße in Metern hoch
zwei). Sie gelten als fettleibig, adipös. Bei
ihnen steigt die Gefahr für Diabetes, Blut-
hochdruck, Herzinsuffizienz oder Dick- 0
2/2014 test
Formuladiäten: Pulver zum Anrühren wie Almased und Slimfast
Nur bei starkem Übergewicht überlegenswert
„35 Kilo weg – mein Leben hat sich
komplett verändert.“ „Wir haben es
geschafft, Sie schaffen es auch.“ An-
bieter von Formuladiäten wie Alma-
sed, Slimfast oder Yokebe werben
gern mit Erfolgsgeschichten. Die Pul-
ver zum Anrühren werden zwar auch
in Apotheken, Drogerien und im Inter-
net verkauft, sie unterscheiden sich
aber deutlich von den Pillen und Pül-
verchen im Test.
So gehts. Die Pulver zum Anrühren
bestehen vorwiegend aus Soja- oder
Milcheiweiß, dem nach der Diätver-
ordnung lebenswichtige Nährstoffe
zugesetzt werden müssen. Entweder
ernähren sich Abnehmwillige maximal
drei Monate lang nur davon, oder sie
ersetzen damit ein bis zwei Mahlzeiten
täglich. Formulaprodukte enthalten
wenig Energie – bei ausschließlicher
Ernährung liefern sie 800 bis 1 200 Ki-
lokalorien pro Tag.
So wirken sie. Mit Formuladiäten las-
sen sich weniger Kalorien als mit ge-
wohnter Kost aufnehmen. Wer die
Einnahmevorgaben befolgt, nimmt ab.
Davon können vor allem Personen pro-
fitieren, die aus medizinischen Grün-
den – etwa vor einer Operation –
schnell abspecken müssen oder stark
Übergewichtige mit einem BMI von
Die beliebtesten Methoden, abzunehmen
Mehr als jeder Sechste gab bei einer Onlineumfrage auf test.de an, schon
einmal frei verkäufliche Schlankheitsmittel genutzt zu haben.
Welche dieser Diätformen haben Sie schon einmal genutzt oder nutzen Sie?
Angaben in Prozent gerundet, Mehrfachnennungen möglich
Veränderung des Ernährungsverhalten
Steigerung körperlicher Aktivität
Diätkonzepte*
Verzehr kalorienreduzierter Lebensmittel
Formuladiäten
Beratung
Frei verkäufliche Schlankheitsmittel
Rezeptpflichtige Medikamente 5
Medizinische Operationen 1
Andere
* Zum Beispiel Brigitte-Diät, Weight Watchers. Quelle: Onlineumfrage „Erfahrungen mit Diäten” auf www.test.de mit 2 566 test.de-
Usern und Newsletter-Abonnenten (10. bis 21.7. 2013). Mehr Infos: www.test.de/Diät-Umfrage. Grafik: Stiftung Warentest
Schlankheitsmittel
über 30, so schätzt es die Deutsche
Adipositas-Gesellschaft ein. „Wichtig
ist eine medizinische Kontrolle während
der Formuladiät“, sagt Dr. Christina
Holzapfel vom Institut für Ernährungs-
medizin der TU München. Im An-
schluss müsse sich der Lebensstil än-
dern mit kalorienreduzierter Mischkost,
mehr Bewegung, anderem Verhalten.
Das ist kritisch. Wer sich nur von For-
mulaprodukten ernährt, greift in den
Stoffwechsel ein. Nebenwirkungen
gelten als häufig, etwa Verstopfung,
Kreislauf- oder Konzentrationsschwä-
che. Nach der Diät droht der Jojo-
Effekt. Der Körper hat sich an den Spar-
modus gewöhnt und verbraucht weni-
ger Energie als früher. Formulaprodukte
allein krempeln das Ernährungsbe-
wusstsein und -verhalten nicht um. Die
Pulver sind teuer, angerührte Shakes
und Suppen schmecken vielen nicht.
Fazit. Formuladiäten können helfen,
rasch Pfunde zu verlieren. Das kann
Adipöse bei langen Abnehmprogram-
men anfangs motivieren. Sie sollten
sich ärztlich begleiten lassen und
üben, den Lebensstil dauerhaft zu än-
dern. Gewichtsmanagement ist eine le-
benslange Aufgabe. Wer nur Pölster-
chen loswerden will, sollte auf mehr
Obst, Gemüse und Bewegung setzen.
68
56
52
43
30
21
17
25
Ernährung und Kosmetik 21

1974 prüfte die Stiftung
Warentest quellstoffhaltige
Schlankheitssuppen – Vor-
läufer der Sättigungspillen.
Fade und eintönig. So beschrieben die
Tester den Geschmack der Suppen
namens Minikal, Kilofort und Co. Che-
misch waren sie in Ordnung, doch für
die Wirkung fehlten seriöse Belege.
Magen geröntgt. Die Tester beob-
achteten den Magen von Nutzerinnen
hinter dem Röntgenschirm. Da zeigte
sich: Schlankheitssuppe wurde so
schnell verdaut wie normale Suppe.
Heute ist Röntgen beim Testen tabu.
darmkrebs. Die zweite Gruppe stellen
Übergewichtige, also Menschen mit einem
BMI über 25, und Risikofaktoren wie Blut-
hochdruck. Bei einem Body-Mass-Index
von unter 25 besteht normalerweise kein
medizinischer Grund, Pfunde loszuwerden.
Konjakwurzel kann anfangs helfen
Für die Wirkstoffe von fünf Mitteln im Test
zeigten Studien immerhin eine kurzfristi-
ge und geringfügige Gewichtsreduktion:
für den Fettblocker Formoline sowie vier
Sättigungskapseln mit Glucomannanen.
Die Europäische Behörde für Lebensmittel-
sicherheit (Efsa) bescheinigt diesen Ballast-
stoffen aus der asiatischen Konjakwurzel,
Übergewichtigen beim Abnehmen helfen
zu können – aber nur wenn sie sich kon-
sequent kalorienarm ernähren. Die Efsa
stellt aber auch fest: Über einen Zeitraum
von mehr als drei Monaten liegen keine
Studien vor. Die Experten der Stiftung Wa-
rentest bescheinigen Glucomannanen eben-
Salat sättigt mit
Ballaststoffen und
bietet mehr
Nährstoffe als Sätti-
gungskapseln.
falls, Übergewichtige am Anfang einer Diät
durch Quelleigenschaften beim Abneh-
men motivieren zu können. Doch nach den
Studien ist im Schnitt nur ein Gewichtsver-
lust von etwa 1 Kilogramm in drei Monaten
zu erwarten.
Auch Formoline kann Schub geben
Ähnlich kann der Fettblocker Formoline
Übergewichtige zu Diätbeginn motivieren,
weniger zu essen. Er kann etwas sättigen
und Fett binden. Doch laut Studien ist die
Gewichtsabnahme nur gering, es fehlen
FOTOS: STOCKFOOD / K. ARRAS; STIFTUNG WARENTEST
Belege für langfristige Erfolge. Die Wirk-
stoffe der Schlankheitsmittel sind teils un-
gewöhnlich. Formoline etwa enthält Sub-
stanzen aus Krebstierpanzer. Einige Mittel
aus der Gruppe der Fatburner wollen mit
anregendem Koffein und Zitrusfrucht-Ex-
trakten Fett verbrennen. Die Gruppe der
Kohlenhydratbinder soll dank Bohnen-
bestandteilen Kohlenhydrate unverdaut
ausscheiden. Fettblocker mit Feigenkak-
 Schlankheitsmittel

tusextrakt versprechen Fette zu binden,
die der Körper so nicht mehr aufnehme.
Die Aura von Medikamenten
Kapseln im Blister mit Beipackzettel –
Schlankheitsmittel umweht die Aura von
Medikamenten. Rechtlich handelt es sich
meist um Medizinprodukte, Nahrungs-
ergänzungsmittel oder diätetische Lebens-
mittel für besondere medizinische Zwecke.
Keines der Mittel muss das für Arzneimit-
tel typische Zulassungsverfahren durch-
laufen, bevor es auf den deutschen Markt
kommt. Für Medizinprodukte etwa, 14 Mit-
tel im Test heißen so, müssen die Hersteller
per CE-Zeichen die Sicherheit garantieren.
Nahrungsergänzungsmittel müssen Wirk-
stoffgehalte nennen und den Hinweis tra-
gen, eine ausgewogene Ernährung nicht
ersetzen zu können. „Diätetisches Lebens-
mittel für besondere medizinische Zwecke“
– so steht es auf Leanell Power, Alsiroyal Fat-
Diese Verkehrsbezeichnung ist reserviert
für Mittel, die Patienten unter ärztlicher
Aufsicht wegen eines ernährungsmedizi-
nisch bedingten Nährstoffbedarfs verzeh-
ren sollen.
Jeder Zweite zu dick
Die Alternativen zu Schlankheitsmitteln
kennt jeder: viel Obst, Gemüse, Vollkorn,
wenig Süßes und Fettiges, reichlich Bewe-
gung. Die meisten scheitern aber, das auf
Dauer einzuhalten. 67 Prozent der deut-
schen Männer und 53 Prozent der Frauen
kämpfen mit Übergewicht, so eine Studie
des Robert-Koch-Instituts.
Das dicke Problem von heute gründet im
Steinzeiterbe des Menschen. In kargen Zei-
ten half ihm die Fähigkeit, Energie im Fett-
gewebe zu speichern, zu überleben. Der
Mechanismus führt beim heutigen Über-
angebot an zuckerreicher und fettiger Nah-
rung zu Speck, wenn wir viel essen und uns
allein gelassen, weil Adipositas hierzulan-
de nicht als Krankheit anerkannt ist.
Eigeninitiative ist nötig. Sinnvoll ist et-
wa, die Kalorien im Auge zu haben. „Da hilft
es, viel über Lebensmittel zu wissen“, sagt
Antje Gahl von der Deutschen Gesellschaft
für Ernährung (DGE). Fettige Croissants
schlagen stärker zu Buche als Milchhörn-
chen, Salami mehr als Kochschinken. Infor-
mationen dazu bieten etwa Broschüren des
Infodienstes aid. Auch die Stiftung Waren-
test gibt mit Büchern zur „Nebenbei-Diät“
Beispiele, Energiereiches zu ersetzen. Gute
Diät-Apps wie MyFitnessPal helfen beim
Kalorienzählen (siehe test 11/2013).
Aber es nützt nichts, kurzfristig Kilos zu
verlieren und dann wieder nach altem
Muster zu essen. Die Waage zeigt bald wie-
der das alte Gewicht an, oft noch mehr. Wer
es schafft, seinen Lebensstil auf Dauer zu
ändern, schlägt diesem Jojo-Effekt ein
Schnippchen. j

burner, Alsiroyal Figura Plus. Zu Unrecht. wenig bewegen. Betroffene fühlen sich oft Lesen Sie weiter auf Seite 24.

Sättigungskapseln: Teils motivierend

Wirkversprechen. Sättigungskapseln enthalten aufquellende Bal-
laststoffe. Sie sollen für ein Sättigungsgefühl sorgen und helfen,
weniger zu essen.

Wirkstoffe. Vier der sechs Produkte setzen auf Glucomannane aus

asiatischen Konjakwurzeln: dm, Rossmann, XLS-Medical und Kneipp
Gewichtsreduktion. Glucomannane werden auch als Redusure und
Appetrol vermarktet. Weitere Produkte, weitere Ballaststoffe: Das
von Werner Schmidt enthält Flohsamen. In Schaebens Sättigungs
Medical-Sticks finden sich Ballaststoffe aus Guarbohnen. Einnahme
der Mittel: vor den Mahlzeiten mit viel Flüssigkeit. dm/ Kneipp Rossmann/
Das gesunde Plus Gewichtsreduktion Altapharma
Werbung. „Quillt im Magen auf und verlangsamt die Verdauung“, Appetit-Control Packung: 6 Euro Appetit-Control
beschreibt zum Beispiel XLS-Medical Appetitmanager das Wirkprin- Packung: 4,95 Euro Tagesdosis: 1,35 Euro Packung: 5 Euro
zip. „Löst ein verstärktes Sättigungsgefühl aus“, verspricht Kneipp. Tagesdosis: 0,99 Euro Tagesdosis: 1 Euro

Wirklichkeit. Für Glucomannane sieht die Europäische Behörde für

Lebensmittelsicherheit (Efsa) eine gewichtsreduzierende Wirkung
als belegt an, aber nur für Übergewichtige und bei kalorienarmer Er-
nährung. Für die anderen Ballaststoffe ist die Wirkung nicht belegt.
Übergewichtige lernen mit Kapseln, Kautabletten und Sticks jedoch
nicht, die Ernährung zu ändern. Durch ihr Quellvermögen können
Glucomannane zu Beginn einer Diät motivieren, die Ernährung um-
zustellen. Die Effekte sind aber sehr gering, für Kneipp Gewichtsre-
duktion noch geringer: Der Glucomannan-Gehalt beträgt fast ein
Drittel weniger als deklariert, erfüllt so nicht die Efsa-Anforderung Schaebens Werner Schmidt XLS-Medical
von 3 Gramm täglich. Für das zusätzlich enthaltene L-Carnitin sieht Sättigungs Aktiv Appetitmanager
die Efsa keinen Nutzen beim Abnehmen. Auffällig: Die Preise für Medical-Sticks1) Sättigungskapseln Packung: 26,80 Euro
Glucomannane-Produkte reichen von 0,99 bis 4 Euro pro Tagesdosis. Packung: 15 Euro Packung: 29,50 Euro Tagesdosis: 4 Euro
Tagesdosis: 2,25 Euro Tagesdosis: 2,95 Euro
Fazit. Die Sättigungskapseln sind wenig geeignet. Kein Mittel be- 1) Laut Anbieter nicht
legt ausreichend, dass sich damit deutlich Gewicht verlieren und mehr hergestellt.

sich dieses dauerhaft halten lässt.

2/2014 test Ernährung und Kosmetik 23

 Schlankheitsmittel

Fettblocker: Einer besser untersucht

Wirkversprechen. Fette aus der Nahrung sollen
gebunden und ausgeschieden werden.

Wirkstoffe. Die Produkte von dm, Rossmann, Well

& Slim und XLS-Medical enthalten den gleichen
Fettblocker (Lipoxitral, Litramine). Der Wirkstoff
stammt aus dem Feigenkaktus. Formoline wartet
mit Inhaltsstoffen aus Krebstierpanzern auf. Ein-
nahme der Mittel: zu oder nach den Mahlzeiten
mit viel Flüssigkeit. dm/Das gesunde Plus Formoline L112 Rossmann/Altapharma
Aktiv Fett-Control Packung: 28,90 Euro Fett-Reduktion Aktiv2)
Werbung. „Bindet über 26 % der Nahrungsfette“, Packung: 4,95 Euro Tagesdosis: 2,41 Euro Packung: 5 Euro
verheißt Well & Slim. Rossmann erklärt: Ein Teil Tagesdosis: 1,05 Euro Tagesdosis: 1,06 Euro
der Nahrungsfette werde zu einem Gel gebunden 2) Laut Anbieter Deklaration geändert.
und auf natürliche Weise ausgeschieden.

Wirklichkeit. Bei Formoline zeigen Studien, dass

sich damit geringfügig abnehmen lässt. Sie sind
aber höchstens auf sechs Monate angelegt. Für
die anderen Fettblocker ist die Studienlage
schlechter. Die Sinnhaftigkeit von Vitaminzusätzen
bei den Mitteln ist nicht ausreichend belegt.

Fazit. Die Fettblocker sind wenig geeignet. Kein Well & Slim XLS-Medical
Mittel belegt ausreichend über Studien, dass sich Fett Binder direkt Fettbinder
damit deutlich Gewicht verlieren und sich dieses Packung: 8 Euro Packung: 26,60 Euro
auch dauerhaft halten lässt. Tagesdosis: 1,78 Euro Tagesdosis: 2,66 Euro

Kohlenhydratblocker: Alle setzen auf die Bohne

Wirkversprechen. Sie sollen verhindern, dass der
Körper Kohlenhydrate aufnimmt.

Wirkstoff. Alle enthalten den gleichen Ballast-

stoffkomplex aus Bohnen, der als Glycolite oder
Phaselite verkauft wird. Einnahme: vor den Mahl-
zeiten mit viel Flüssigkeit.

Werbung. „Reduziert die Kalorienaufnahme aus

Kohlenhydraten um bis zu 66 %“, preist zum Bei-
spiel Well & Slim. dm/Das gesunde Plus Rossmann/Altapharma
Aktiv Kohlenhydrat- Kohlenhydrat-
Wirklichkeit. Es ist unsicher, ob diese Mittel die Control Reduktion Aktiv2)
Gewichtsabnahme erleichtern. Wie bei allen Packung: 4,95 Euro Packung: 5 Euro
Schlankheitsmitteln im Test lohnt sich der Blick Tagesdosis: 1,06 Euro Tagesdosis: 1,07 Euro
aufs Kleingedruckte. Dort bezieht sich etwa Ross- 2) Laut Anbieter Deklaration geändert.
mann bei der Beschreibung der Wirksamkeit auf
eine Standardmahlzeit mit mageren 600 Kilokalo-
rien (kcal) – das wären 1 800 kcal am Tag, also
deutlich weniger, als die Deutsche Gesellschaft
für Ernährung empfiehlt. Eine Frau mittleren Al-
ters kann danach 2 300 kcal täglich zu sich neh-
men. Trotz vergleichbarer Wirkstoffe reichen die
Preise für eine Tagesdosis von 1,06 bis 2,62 Euro.
Well & Slim Kohlen- XLS-Medical
Fazit. Wenig geeignet. Kein Mittel belegt ausrei- hydrat Blocker direkt Kohlenhydrateblocker
chend, dass sich damit deutlich Gewicht verlieren Packung: 7,95 Euro Packung: 26,20 Euro
und sich dieses auch dauerhaft halten lässt. Tagesdosis: 1,33 Euro Tagesdosis: 2,62 Euro

24 Ernährung und Kosmetik test 2/2014

 Walken Fatburner: Guarana und Tee
verbrennt Fett. Wirkversprechen. Sie sollen den Stoffwechsel
aktivieren und so Fett verbrennen.
Fatburner zum Alsiroyal Figura
Schlucken sind Wirkstoffe. Hier kommen sekundäre Pflanzen-
Fatburner
Preis: 16 Euro
kein Ersatz. stoffe zum Einsatz. Einige Mittel setzen auf Poly-
Täglich: 1,07 Euro
phenole aus Zitrusfrüchten und anderen Obst-
und Gemüsearten. Andere enthalten Flavonoide
aus Süßholzwurzeln sowie Koffein, grünem Tee
oder Guarana. Auch Chrom, Kupfer, Zink kom-
men vor. Einnahme der Mittel: vor und zu den
Mahlzeiten.
Cape June
Werbung. „Hochkonzentrierte Polyphenole (...) Leanell Power4)
reduzieren diätetisch den Bauch- und Hüftum- Packung: 34 Euro
fang sowie das Körpergewicht signifikant“, wirbt Tagesdosis: 1,13 Euro
zum Beispiel Alsiroyal Fatburner. Alsiroyal Figura 4) Teleshoppingkanal HSE24.
Plus bietet täglich 4 verschiedenen Pillen: weiße
Bohne, Grüntee, Artischocke und Brennessel.

Wirklichkeit. Die Wirkversprechen zu Zitrusex-

trakt, Süßholzextrakt, Koffein, Guarana, Grüntee-
Extrakt, Chrom und Kupfer sind nicht erlaubt: Die Cape June
Efsa hat sie nicht anerkannt, die EU nicht zuge- Leanell Taille5)
lassen. Die Aussagen führen in die Irre. Auch Packung: 32,50 Euro
nicht in Ordnung: die Kennzeichnung von Cape Tagesdosis: 1,08 Euro
June Leanell Power, Alsiroyal Fatburner und Alsi- 5) Teleshoppingkanal HSE24.
royal Figura Plus als diätetische
Lebensmittel für besondere medi-
zinische Zwecke. Dazu zählen nur
Produkte, die Patienten unter ärzt-
licher Aufsicht wegen eines er-
nährungsmedizinisch bedingten
Nährstoffbedarfs verzehren sollen.

Alsiroyal FiguraPlus Fazit. Wenig geeignet. Kein Mittel Appliednutrition

4-fach aktiv3) kann ausreichend über Studien Green Tea Fat Burner
6)
Packung: 46,50 Euro belegen, dass sich damit deutlich Packung: 16 Euro
Tagesdosis: 1,55 Euro Gewicht verlieren und sich dieses Tagesdosis: 2,13 Euro
3) Laut Anbieter nicht mehr hergestellt. dauerhaft halten lässt. 6) Einkaufspreis im Internet.

So haben wir getestet

Im Test: 20 exemplarisch ausgewählte rezeptfreie
Schlankheitsmittel (Tabletten, Kapseln, Pulver)
aus Apotheke, Drogerie, Reformhaus, Internet
und Teleshopping. Darunter: 14 Medizinprodukte,
3 Nahrungsergänzungsmittel, 3 diätetische
Lebensmittel für besondere medizinische Zwecke.
Einkauf der Prüfmuster: September 2013.
Preise: Anbieterbefragung im Nov./Dez. 2013. Bei
Green Tea Fatburner: von uns bezahlter Einkaufs-
preis. Die Kosten pro Tag (gerundet) entsprechen
der höchsten Verzehrsempfehlung.
FOTO: JUMP / K. VEY
beurteilten wir auf Basis aktueller wissenschaftli-
cher Studien unter Berücksichtigung gültiger
Rechtsvorschriften. Die Anbieter wurden auf-
gefordert, Studien vorzulegen. Ergänzend führten
wir eigene Recherchen durch. Bei Nahrungsergän-
zungsmitteln und diätetischen Lebensmitteln
zogen wir noch Bewertungen der Europäischen
Behörde für Lebensmittelsicherheit heran.
Weitere Untersuchungen:
Prüfung auf pharmakologisch wirksame Sub-
stanzen: mittels LC/MS. Wir wiesen keine schädli-

chen pharmakologisch wirksamen Substanzen

Unsere Bewertung erfolgte im Hinblick auf die nach. Bei Produkten mit Glucomannanen bestimm-
dauerhafte Gewichtsreduktion. Die Wirksamkeit ten wir den Glucomannangehalt enzymatisch.

Ernährung und Kosmetik 25

 Wie
geleckt
Zungenreinigung Wer unter
schlechtem Atem leidet, soll-
te auf eine sorgfältige Mund-
hygiene achten. Spezielle
Zungenreiniger entfernen
bakterielle Beläge. Das kann
Mundgeruch verhindern.

S eit Jahren leide ich unter Mundge-

ruch, der mich sozial und psychisch
extrem einschränkt“, schreibt ein Hilfe-
dungen im Mundraum zurückführen“, sagt
Professor Stefan Zimmer, Leiter der Zahn-
klinik der Universität Witten/Herdecke.
Zahnbürste ist das allerdings kaum mög-
lich. Der Zahnbürstenkopf ist hoch und
stößt im hinteren Bereich der Mundhöhle
suchender namens Hubi im Internet. Ei- Gegen unangenehm riechenden Atem – leicht gegen das empfindliche Zäpfchen im
ne Leidensgenossin klagt: Mediziner nennen ihn Ha- Rachen – ein unangenehmer Reiz.
„Ich habe Hemmungen, litosis – hilft meist eine Spezielle Zungenreiniger sind dagegen
mit Menschen aus der Schlechter Atem sorgfältige Mundhygiene: ausreichend lang und schmal genug, um
Nähe zu sprechen, und entsteht meist regelmäßiges, gründliches bis weit nach hinten auf dem Zungenrü-
geniere mich auch vor durch Beläge und Zähneputzen und Säubern cken zu reichen. Ihr wichtigstes Merkmal:
meinem Freund. Ich kaue der Zahnzwischenräume mit die besonders flache Form. Die Hersteller
ständig Kaugummis.“ Entzündungen. Zahnseide oder Interdental- versprechen damit eine einfache und ef-
Mundgeruch ist unan- bürstchen. Wichtig ist aber fektive Zungenreinigung.
genehm, selten ist er nicht: Studien zufol- auch, die Zunge zu reinigen. Auf ihr sam-
ge plagt er rund 6 Prozent der Menschen meln sich ebenfalls Bakterien. In Verbin- Aus Kunststoff oder Edelstahl
ständig, jeder Vierte hat zu bestimmten Ta- dung mit Nahrungsresten oder abgestor- Klappt das? Wir wollten wissen, ob es zu-
geszeiten Mundgeruch – immer wieder. benen Schleimhautzellen können sie einen trifft. Vier verschiedene Zungenreiniger
schlechten Atem verursachen. haben wir exemplarisch ausgewählt und
Beläge verursachen üblen Geruch von Probanden anwenden lassen: den Don-
Die Ursachen sind vielfältig. Meist liegen Zungenreiniger sind besonders flach todent Zungenreiniger von dm und den
FOTO: THINKSTOCK

sie jedoch direkt in der Mundhöhle. „In „Wer unter Mundgeruch leidet, sollte vor al- Perlodent med Zungenreiniger von Ross-
bis zu 85 Prozent der Fälle lässt sich der lem das hintere Zungendrittel reinigen“, rät mann, die jeweils rund einen Euro kosten,
schlechte Geruch auf Beläge oder Entzün- Professor Zimmer. Mit einer normalen den One Drop Only Zungenreiniger Profes-

26 Ernährung und Kosmetik test 2/2014


sional Deluxe für etwa 3,25 Euro – alle
drei aus Kunststoff – und den Ma-
harishi Ayurveda Zungenreiniger
aus Edelstahl, der etwa 10,70 Euro
kostet. Eine Zahnmedizinerin
prüfte die Reinigungswirkung
anschließend. Das Ergebnis: Die
Zungenreiniger – egal ob aus
Kunststoff oder aus Metall – ver-
mindern die Zungenbeläge.
Ein glattes Gefühl
Ein Großteil der Probanden gab an,
auf der Zungenoberfläche einen Unter-
schied im Vergleich zu vor der Reinigung
sehen zu können. Zudem hinterließen die
Reiniger nach der Anwendung auf der Zun-
genoberfläche mehrheitlich ein glattes Ge-
fühl. Mit der Handlichkeit und Größe der
Reiniger zeigten sich die Probanden weit-
gehend zufrieden. Nach der Benutzung lie-
ßen sich die Produkte einfach reinigen, so
die Einschätzung der Anwender.
Weiche Lamellen und Borsten
Verletzen kann sich der Anwender mit den
Reinigern nicht, wenn er nur mit leichtem
Druck von hinten nach vorn über den Zun-
genrücken streicht. Alle Ecken und Kanten
sind ausreichend abgerundet und stumpf.
Der Dontodent Zungenreiniger ist auf ei-
ner Seite mit einer weichen Lamelle aus-
gestattet. Sie soll Beläge besonders sanft
entfernen, nachdem sie mit der festeren
Schabekante gelöst wurden. Beim One
Drop Only Reiniger ergänzen zwei Borsten-
reihen den Zungenschaber.
Extraschutz mit etwas Zahnpasta
Wer auf Nummer sicher gehen will, kann
gegen schlechten Atem noch etwas mehr
tun. „Bewährt hat sich die Kombination ei-
nes Zungenreinigers mit einer antimikro-
biell wirkenden Zahnpasta, von der man ei-
ne kleine Menge auf die Zunge gibt“, erklärt
Professor Zimmer. „Zum Schluss kann
noch eine Mundspüllösung vor schlech-
tem Atem schützen.“ Zahnpasten sollten
etwa Aminfluorid und Zinnfluorid enthal-
ten. Auch Inhaltsstoffe wie Cetylpyridini-
umchlorid (CPC), Chlorhexidindigluconat
(CHX) und Zinksalze wirken antimikrobiell.
Mit Mundgeruch zum Zahnarzt
Zahnmediziner Zimmer empfiehlt, die
FOTO: STIFTUNG WARENTEST
Zunge täglich von Belag zu befreien. Bleibt
der unangenehme Geruch trotz gründli-
cher Hygiene erhalten, sollten Betroffene
zum Zahnarzt gehen. Auch Zahnfleisch-
oder Zahnbettentzündungen sind häufige
2/2014 test
Tipps
Mit sanftem Druck von hinten nach vorn
Zweimal am Tag. Eine gründliche
Zahn- und Mundhygiene kann
schlechtriechenden Atem verhindern.
Wer unter Mundgeruch leidet, sollte
regelmäßig bakterielle Beläge von
seiner Zunge entfernen. Einfach und
schnell gelingt das mit einem speziel-
len Zungenreiniger aus Kunststoff
oder Edelstahl. Verwenden Sie ihn
zweimal täglich, am besten gleich im
Anschluss an das Zähneputzen.
Mit leichtem Druck. Strecken Sie die
Zunge heraus und halten Sie die Zun-
genspitze vorsichtig mit Daumen und
Zeigefinger fest. Ein Papiertuch zwi-
schen Fingern und Zunge kann helfen,
Zungenreinigung
Ursachen für übel riechenden Atem
und sollten behandelt werden.
„Vielen Menschen fällt es schwer,
über das vermeintliche Tabu-
thema Mundgeruch zu reden.
Aber der Zahnarzt ist der richti-
ge An- sprechpartner“, sagt Ste-
fan Zimmer. In jeder größeren
Stadt gebe es zudem Zahnärzte,
die spezielle Mundgeruchsprech-
stunden anbieten. „Wenn aus-
geschlossen ist, dass die Ursachen
im Mundraum liegen, kann eine
Überweisung zum Hals-Nasen-Ohren-
arzt oder zum Internisten sinnvoll sein“,
erklärt Zahnmediziner Zimmer.
Für den Arztbesuch empfiehlt Hubi im
Onlineforum: „Thema nicht umschreiben,
sondern direkt auf den Punkt kommen
– auch wenns peinlich ist“. j
Sanfte Schaber. Wer unter
Mundgeruch leidet, sollte
seine Zunge täglich gründlich
säubern. Die vier Zungen-
reiniger im Anwendungstest
entfernen Beläge ordentlich:
Perlodent/Rossmann (blau),
Dontodent/dm (weiß-lila), One
Drop Only (weiß-grün) und Ma-
harishi Ayurveda aus Edelstahl.
besseren Halt zu finden. Mit der ande-
ren Hand ziehen Sie den Zungenrei-
niger mit sanftem Druck mehrmals
von weit hinten nach vorn über den
Zungenrücken. Säubern Sie den Reini-
ger zwischendurch mit klarem Wasser.
Spülen Sie zum Schluss auch Ihren
Mund mit Wasser oder einer Mund-
spüllösung aus.
Gründlich abspülen. Nach dem Ge-
brauch waschen Sie den Zungenreini-
ger gründlich unter fließendem Wasser
ab. Genau wie Ihre Zahnbürste sollten
Sie ihn anschließend an der Luft trock-
nen lassen. Das ist hygienisch und ver-
hindert Keimvermehrung.
Ernährung und Kosmetik 27

Multimedia
in Kürze
Für Nachwuchssurfer
Das neue Onlineportal „Young Data“
(www.youngdata.de) informiert junge
Menschen über Datenschutz. Es klärt
zum Beispiel über den Umgang mit so-
zialen Netzwerken und Cybermobbing
sowie über staatliche Datensammel-
methoden auf. Betreiber ist der Daten-
schutzbeauftragte von Rheinland-Pfalz.
Für Chrome-Nutzer
Google lässt die Installation von Erwei-
terungen (Add-ons) seines Internet-
browsers Chrome nur noch über den
Chrome Web Store zu, nicht mehr wie
bisher über beliebige Internetseiten.
Add-ons integrieren Zusatzfunktionen
wie Werbeblocker oder Nachrichten-
ticker in den Browser. Die neue Rege-
lung gilt nur für Windows-Nutzer.
Für Handybesitzer
Spätestens ab 2017 soll es für alle
Mobiltelefone einheitliche Ladegeräte
geben. Das haben Parlament und Mi-
nisterrat der EU in einem Richtlinienent-
wurf festgelegt. Wer mehrere Handys
besitzt, braucht dann nicht mehr meh-
rere Ladegeräte. Verabschiedet die EU
die Richtlinie, müssen Mitgliedstaaten
und Hersteller sie innerhalb einer Frist
von drei Jahren umsetzen.
Für PagePlace-Kunden
Das E-Book-Portal der Deutschen Tele-
kom, PagePlace, stellt zum 31. März
seinen Betrieb ein. Nutzer können ihre
dort erworbenen Bücher auf ihrem PC
sichern oder auf ein Nutzerkonto bei
einem anderen Anbieter der Tolino-Alli-
anz übertragen (siehe auch E-Reader-
Test ab S. 52). Weitere Informationen:
www.pageplace.de/de/wechselinfo
28 Multimedia
Sepa
E-Mails zu Kontodaten ignorieren
Der Bundesverband deutscher Banken
warnt vor E-Mails, die Verbraucher
scheinbar über die Umstellung ihrer
Bankkonten auf Sepa und Iban informie-
ren. Ab 1. Februar gelten in der gesamten
EU internationale Kontonummern (Iban)
und einheitliche Regeln für bargeldlose
Zahlungen (Sepa). Banken teilen solche
Änderungen jedoch per Briefpost oder
über Kontoauszüge mit. Bankkunden
sollten keinesfalls den per E-Mail versen-
deten Aufforderungen folgen, ihre Konto-
Schnelltest: Nikon 1 AW1
Der Geländewagen unter den Systemkameras
Premiere. Die Nikon 1 AW1 ist die
erste wasserdichte Kamera mit Wech-
selobjektiv. Stoßfest ist sie auch:
Mehrere Stürze auf Beton hinterließen
außer ein paar Kratzern am Gehäuse
kaum Spuren. Da sie hart im Nehmen
ist und über GPS, einen elektronischen
Kompass sowie Höhen- und Tiefen-
messer verfügt, eignet sie sich für Tau-
cher und Bergsteiger. Das Manko der
„Unkaputtbaren“: Ihre Bildqualität ist
nur mittelmäßig. Das zeigt sich gerade
bei schwacher Beleuchtung oder im
Gegenlicht. Nutzt der Besitzer das mit-
gelieferte wasserdichte Objektiv, ent-
stehen in weitwinkligen Bildern zudem
tonnenförmige Verzeichnungen. Die
Nikon arbeitet schnell, nur bei mehre-
ren hochaufgelösten Einzelaufnahmen
hintereinander braucht sie lange. Bei
gutem Licht punktet die Kamera mit
ihrem flinken Autofokus. Kennern er-
Per Mail versuchen
Betrüger, Kontodaten
von Bankkunden zu
ergaunern.
daten online zu bestätigen. Solche Mails
werden laut Bankenverband von Kriminel-
len verbreitet. Diese wollen so an Konto-
daten von Verbrauchern gelangen. Links
oder Dateianhänge in Sepa-bezogenen
Mails sollten Kontoinhaber nicht öffnen.
Sie könnten dazu dienen, Kunden auf ge-
fälschte Onlinebanking-Seiten zu locken
oder den Computer mit Schädlingen zu
infizieren. Bei unberechtigten Abbuchun-
gen vom Konto heißt es: Sofort die eige-
ne Bank kontaktieren.
möglicht sie auch manuelles Scharf-
stellen. Einen Sucher hat sie nicht, ihr
Monitor schneidet aber noch gut ab.
test-Kommentar: Die Nikon hat den
Härtetest für Outdoor-Kameras bestan-
den. Bei der Bildqualität müssen
Abenteurer leichte Abstriche machen.
Nikon 1 AW1
FOTOS: THINKSTOCK, STIFTUNG WARENTEST (BILDMONTAGE); ANBIETER
(mit Objektiv 1 Nikkor AW 11–27,5 mm).
Preis: 745 Euro.
 Drosselung
Skiurlauber kön-
Weitere Klagen geplant nen ihre Fotos
Nach dem Erfolg im Verfahren gegen die per WLan drahtlos
umstrittenen Drosselungspläne der ins Netz stellen.
Telekom wollen die Verbraucherzentralen
gegen weitere Telekommunikationsan-
bieter gerichtlich vorgehen. Das Landge-
richt Köln hatte im Oktober einer Klage
der Verbraucherzentrale Nordrhein-West-
falen stattgegeben und der Telekom
untersagt, die Geschwindigkeit von Inter-
netflatrates im Festnetz nach Über-
schreiten eines bestimmten Volumens
abzusenken. Solche Einschränkungen
sind jedoch gerade im Mobilfunkbereich
weit verbreitet. Das Telekom-Urteil könn-
te nun als Präzedenzfall dienen, um sol-
che Vertragsbedingungen anzufechten.
Der Konzern hatte gegen das Urteil keine
Berufung eingelegt und die beanstande-
te Klausel aus allen neuen Kundenverträ-
Kompaktkameras
gen entfernt. Auch bei Bestandskunden,

Fotos kabellos übertragen

deren Vertrag die Klausel noch enthält,
will das Unternehmen auf die Drosse-
lung verzichten. Stattdessen hat die Tele-
kom angekündigt, künftig verschiedene
Datenpakete anzubieten: unbegrenzte
Flatrates und günstigere Tarife mit Volu-
men- und Geschwindigkeitsbegrenzung.
Youtube
Viele Videos gesperrt
Mehr als die Hälfte der 1 000 beliebtes-
ten Youtube-Videos sind für deutsche
Nutzer gesperrt. Laut einer Untersu-
chung von OpenDataCity waren Mitte
Dezember knapp 54 Prozent der meist-
gesuchten Clips auf dem Videoportal
betroffen. Anfang 2013 waren es sogar
fast 62 Prozent. In anderen europäischen
Staaten und den USA lag die Sperrquote
zum gleichen Zeitpunkt bei weniger
als 2 Prozent. Der Grund für die vielen
Blockaden: Youtube und die deutsche
Musikverwertungsgesellschaft Gema
konnten sich bisher nicht auf Abgaben
einigen. Die meisten Videos sperrt You-
tube jedoch vorsorglich und nicht auf
direktes Verlangen der Gema.
Tipp: Wer auf ein blockiertes Video
stößt, kann per Suchmaschine heraus-
finden, ob derselbe Clip auf anderen
Plattformen verfügbar ist. Oder er sucht
FOTO: THINKSTOCK
Immer mehr Kameras haben ein WLan-Modul. Das soll sie
fit machen für den Zweikampf mit Smartphones.
Günstige Geräte gut ausgestattet.
Einfache Kompaktkameras sind eine
vom Aussterben bedrohte Art. Viele
Smartphones bieten inzwischen pas-
sable Bildqualität. Wer ein Smartpho-
ne besitzt, braucht keine Kamera mit-
zuschleppen, um Fotos zu machen.
Mit dem Handy kann er sie auch so-
fort ins Internet hochladen oder per
Mail verschicken. Kamerahersteller
kontern nun: Viele bauen WLan-Mo-
dule in ihre Geräte ein, auch in günsti-
ge. Die Kamera errichtet damit ein
WLan-Netz. So muss der Besitzer sie
nicht erst mit einem Computer verka-
beln oder die Speicherkarte in einen
Kartenleser am PC stecken. Er über-
trägt die Bilder einfach kabellos –
meist jedoch auf ein anderes Gerät
und nicht direkt ins Netz. WLan er-
möglicht dem Nutzer auch, die Kame-
ra per Smartphone fernzusteuern.
Auf das Logo achten. Zu erkennen
sind WLan-fähige Kameras am „Wi-
Fi“-Logo. Manch ältere Kamera lässt
sich per WLan-Speicherkarte oder
Der Haken an der Sache. WLan
bringt nicht nur Vorteile. Wer viele Fo-
tos oder Videos mit hoher Auflösung
auf einmal überspielen will, ist mit
einem Kartenleser oder USB-Kabel
schneller als via WLan. Zudem sind
WLan-Kameras oft ausgerechnet von
den Geräten abhängig, die ihnen Kon-
kurrenz machen. Meist kann der Nut-
zer die Fotos nur ins Internet stellen,
indem er sie zunächst per WLan auf
ein Smartphone oder einen Tablet-PC
überträgt und von dort aus hochlädt.
Online über Umwege. Direkten Zu-
gang zum Internet bieten nur wenige
Kameras – etwa Samsungs Galaxy S4
Zoom, ein Hybrid aus Smartphone
und Kamera. Der Besitzer braucht da-
für eine Sim-Karte und einen Mobil-
funkvertrag. Durch den fallen Kosten
an. Manche Kameras haben eine
E-Mail-Funktion. Um Mails zu versen-
den, muss der Fotograf aber in Reich-
weite eines WLan-Netzes sein, des-
sen Zugangsdaten er kennt. Bei zehn
Kameras haben wir die WLan-Funkti-

nach Proxyservern. Die leiten die Anfra- -Adapter aufrüsten. Ob das bei Ihrer on näher untersucht. Details dazu gra-
ge übers Ausland um – dann sind You- Kamera geht, weiß der Hersteller. tis auf: www.test.de/kameras-wlan.
tube-Videos auch hierzulande sichtbar.

2/2014 test Multimedia 29


test erklärt
Mobilfunk an Bord
Kunden von British Airways, Luft-
hansa und einigen anderen Airlines
können elektronische Geräte neuer-
dings während des gesamten Fluges
nutzen. Bisher durften sie bei Start
und Landung keinen Gebrauch von
ihren Handys, Tablets oder E-Book-
Readern machen. Nun hat die EU
die Regelungen etwas gelockert.
Was ist erlaubt? Reisende dürfen
ihre Geräte jetzt auch in der Start-
und Landephase verwenden – je-
doch nur im Flugmodus, also ohne
bestehende Funkverbindungen. Bis-
lang war das nur in voller Flughöhe
gestattet. Telefonieren und Surfen
im Internet ist während der Flugpha-
se schon länger erlaubt, allerdings
nur in Flugzeugen mit eigenen Mo-
bilfunkzellen. Die sind noch selten.
Was bleibt verboten? Die Geräte
dürfen sich nicht im Funkmodus be-
finden – außer wenn sie während
der Flugphase eine Verbindung zur
bordeigenen Funkzelle aufbauen.
Was darüber hinaus untersagt ist,
entscheidet die Besatzung an Bord.
Was wird folgen? EU-Verkehrskom-
missar Siim Kallas strebt an, dass
Reisende ihre Geräte künftig im
Funkmodus belassen dürfen. Ob sie
telefonieren und surfen können,
hängt aber davon ab, ob das Flug-
zeug eine Spezialantenne mit Satelli-
tenverbindung hat. Zudem dürfen
Airlines Telefonate untersagen, etwa
um an Bord Ruhe zu gewährleisten.
30 Multimedia
Spotify unterwegs
Eingeschränkt gratis
Der Musikstreaming-Dienst Spotify ist
seit Januar auch per Smartphone und
Tablet-PC kostenlos verfügbar. Bisher lief
das Gratisangebot nur auf heimischen
Rechnern. Wer nicht zahlt, hört und sieht
zwei bis drei Minuten Werbung pro Stun-
de. Die Spots dauern zwischen 15 und
30 Sekunden. Gerade auf dem Handy
gibt es jedoch Einschränkungen: Der
Hörer kann die Lieder seiner Playlist nur
per Zufallsprinzip abspielen. Das Über-
springen von Songs ist pro Stunde nur
sechsmal möglich. Die Offlinenutzung
entfällt, die Klangqualität ist gerin-
ger als im Premium-Paket für
monatlich 10 Euro. Neben Spo-
tify erhielten in test 7/2013
auch Simfy und Wimp die
Note gut. Simfy bietet eine
14-tägige Gratis-Testphase,
bei Wimp sind es 30 Tage.
Rund 20 Millionen Lieder
bietet Spotify seinen Nutzern.
Handyporto
Briefmarke per SMS
Am 1. Januar sind neben regulären
Briefmarken auch virtuelle teurer gewor-
den. Kunden können sie bestellen,
indem sie eine SMS mit dem Text „Brief“
oder „Karte“ an die Nummer 22122 sen-
den oder die App „Post mobil“ nutzen.
In beiden Fällen erhalten sie einen zwölf-
stelligen Zahlenkode, den sie hand-
schriftlich in drei Reihen mit je vier
Ziffern in das Briefmarkenfeld eintragen.
Dieser Service kann hilfreich sein, wenn
keine Briefmarke zur Hand ist und sich
keine Verkaufstelle in der Nähe befindet.
Virtuelle Briefmarken sind aber teurer als
herkömmliche: Einen Brief zu versenden
kostet 1 Euro, eine Postkarte 85 Cent.
Bei Prepaidkunden wird das Geld vom
FOTOS: MASTERFILE; STIFTUNG WARENTEST; THINKSTOCK
Guthaben abgezogen, Vertragskunden
sehen den Betrag auf ihrer Mobilfunk-
Rechnung. Für SMS und Datenverkehr
können Zusatzkosten entstehen. Das
Handyporto ist für Kunden aller Mobil-
funkanbieter erhältlich.
Virtuelle Briefmarken per SMS oder
App gibt es bislang nur für Briefe und
Postkarten in Standardgröße.
test 2/2014
 Nikon
Fremdakkus geblockt
Seit einer Firmware-Aktualisierung im
Dezember berichten viele Besitzer von
Nikon-Kameras, dass ihre Geräte nicht
mehr mit Akkus von Fremdherstellern
funktionieren. Das betrifft vor allem Ka-
meras, die mit dem Nikon-Akku EN-EL14
betrieben werden können, etwa die
digitalen Spiegelreflexmodelle D3100,
D3200, D5100 und D5200. Kurz zuvor
hatte die Firma Sigma darauf hingewie-
sen, dass ihre Objektive von der Nikon
D5300 nicht angenommen werden (test
1/2014). Kritiker sehen in solchen Kom-
patibilitätsproblemen eine Strategie, mit
der Nikon die Nutzung von Fremdzube-
hör unterbinden und den Absatz eigener
Produkte steigern will. Nikon bestätigte
auf Anfrage der Stiftung Warentest, dass
die Kameras erkennen können, ob ein
Originalakku verwendet wird. Dies sei
eine Sicherheitsmaßnahme, um „eine
Überhitzung oder Schlimmeres im Falle
eines Defekts von Kamera oder Akku zu
verhindern“, erklärte das Unternehmen.
Google Mail
Bilder überwachen User
Google zeigt in E-Mails integrierte Bilder
neuerdings direkt an. Das ist komforta-
bel, birgt aber Risiken. Bislang mussten
Nutzer von Google Mail, Gmail, bei je-
dem Bild per Mausklick bestätigen, dass
sie es sehen wollen. Fotos in E-Mails
werden automatisch von der Homepage
des Absenders, etwa einer werbenden
Firma, nachgeladen. Das kann als Ein-
fallstor für Schädlinge ausgenutzt werden.
Da Google die Bilder auf Bedrohungen
untersucht, ist diese Gefahr zwar relativ
gering, jedoch können Firmen Zählpixel
in die Bilder ihrer Werbemails einbauen.
So ist für sie feststellbar, ob der Empfän-
ger die Mail gelesen hat oder nicht. Die
IP-Adresse des Nutzers erfahren sie aller-
dings nicht. Wer Bilder in Mails weiter-
hin unterdrücken will, kann das in sei-
nem Gmail-Konto über Einstellungen >
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST; ANBIETER
Allgemein > Bilder festlegen. Einfach die
Option „Vor dem Anzeigen externer Bil-
der fragen“ auswählen und die Ände-
rung speichern. GMX, T-Online und
Web.de blenden Bilder in Mails meist
ein, Yahoo unterdrückt sie zumindest bei
neueren Accounts.
2/2014 test
Schnelltest: Leap Motion Controller
Noch lange kein Maus-Ersatz
Steuerung per Fingerzeig. Der Leap
Motion Controller ist ein Sensor, mit
dem Nutzer ihren Computer über
Handgesten bedienen können – ohne
dabei den Rechner oder eine Maus zu
berühren. Mit eingebauten Kameras
und Infrarot-LEDs registriert das Gerät
Finger- und Handbewegungen und
überträgt diese auf den Bildschirm.
Online, im Airspace Store, findet der
Leap Motion Controller. Preis: 129 Euro.
Schnelltest: Panasonic Voice Guidance
Fernseher mit Vorlesefunktion
Hilfe für Sehbehinderte. Panasonic
stattet viele neuere Fernseher mit dem
Sprachführungssystem Voice Guidance
aus, so etwa den mit der Gesamtnote
2,4 bewerteten TX-L47WTW60. Voice
Guidance soll sehbehinderten und
blinden Nutzern die Bedienung ihres
TV-Geräts erleichtern. Eine syntheti-
sche Frauenstimme liest in klarem
Deutsch vor, was gerade auf dem Bild-
schirm angezeigt wird und welche
Auswahlmöglichkeiten zur Verfügung
stehen. Wie schnell und laut die Stim-
me vorliest und wie ausführlich die
Angaben sein sollen, kann der Nutzer
einstellen. Voice Guidance hilft sehbe-
hinderten Menschen, durch das Fern-
sehprogramm, verschiedene Menüs
und Internetseiten zu navigieren. Im
Setup-Menü bleibt die Stimme
allerdings stumm. Will der Nutzer
Grundeinstellungen verändern, muss
er also eventuell doch fremde Hilfe in
Anspruch nehmen. Zudem schwächelt
die Funktion beim Vorlesen von Inter-
Nutzer Programme, die er mit dem Ge-
rät verwenden kann. Die ersten Versu-
che sind jedoch ernüchternd, oft wer-
den Gesten gar nicht oder falsch er-
kannt. Ab den Versionen Windows 7
und Apple OS X 10.7 kann der Leap
Motion Controller auch zum Steuern
des Betriebssystems verwendet wer-
den – hierfür gibt es die App Touch-
less. Damit einen Link auf einer Inter-
netseite punktgenau zu treffen, erfor-
dert jedoch oft mehrere Versuche. Das
nervt gerade dann, wenn mehrere an-
klickbare Flächen nah beieinander lie-
gen. Zudem ist es etwas anstrengend,
die Hände zum Steuern des Compu-
ters ständig hochzuhalten.
test-Kommentar: Eine brauchbare
Alternative zur herkömmlichen Bedie-
nung per Maus ist der Leap Motion
Controller nicht.
netseiten. Verschiebt der Anwender
die Eingabemarkierung, den Cursor,
aus dem ausgewählten Absatz, stoppt
die Stimme abrupt.
test-Kommentar: Trotz einiger Schwä-
chen dürfte das Sprachführungssys-
tem vielen sehbehinderten Nutzern die
Bedienung ihres TV-Geräts erleichtern.
Panasonic Voice Guidance.
Multimedia 31
 Sieger im
Preiskampf
Smartphones Keines toppt
212 Euro
das Samsung Galaxy S4, das
beste aller bisher geprüften
Urteil:
Handys. Doch nicht jeder
2,0
mag mehr als 500 Euro aus-
geben. Gute Smartphones
für jeden Geldbeutel und An-
spruch gibt es ab 100 Euro. 440 Euro
Urteil:
1,8
J eder dritte Deutsche hat eins. Etwa
40 Prozent aller Bürger über 14 Jahre
besitzen ein Smartphone, meldet der Bran-
chenverband Bitkom. Allein im vergange-
nen Jahr gingen 26 Millionen über die La-
dentheke – fünfmal so viele wie vor fünf
Jahren. Wo die Auswahl früher kaum Alter-
nativen zum iPhone bot, finden Interes-
sierte heute eine Fülle an Geräten.
Für ein gutes Smartphone müssen sie
nicht mehr tief ins Portmonee greifen.
Auch Preisbewusste finden Modelle, die
viel Leistung bieten (siehe Tabelle S. 33).
Zum Beispiel das Samsung Galaxy SIII Mini.
Es ist schon über ein Jahr alt – und gilt ange-
sichts schneller Modellwechsel vermutlich

Unser Rat
Sieger aller bisher geprüften Handys
ist das Samsung Galaxy S4 für
535 Euro mit seinem sehr guten Dis-
335 Euro
play und gutem Akku. Wer für we- Urteil:
niger Geld viel Leistung sucht, wählt 2,0
eine der Preis-Leistungs-Empfehlun-
gen, zum Beispiel das Samsung
Galaxy SIII Mini für 212 Euro. Abso- 105 Euro
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST; ANBIETER

lute Schnäppchenjäger greifen zum

Huawei Ascend Y300 für 105 Euro. Urteil:
Bei den 19 neugeprüften Handys 2,5
brilliert Samsung Galaxy Note III
mit sehr gutem Akku und sehr gu-
tem Bildschirm. Es kostet 620 Euro.

32 Multimedia
 Smartphones

schon als angegraut. Dennoch: Für etwas sind top, auch der Akku überzeugt – nach
mehr als 200 Euro dürfte es schwierig wer- wie vor keine Selbstverständlichkeit.
den, ein besseres Handy zu bekommen. Es Innovationshungrige wollen dagegen
bietet ein gutes Display, eignet sich sehr stets das Neueste vom Neuesten. Samsung
gut zum Internetsurfen, Telefonieren macht präsentierte die dritte Generation des Ga-
dank guter Sprachqualität Spaß. laxy Note. Es punktet mit seiner Stiftbe-
Auch ein Exot gehört zu den Preis-Leis- dienung und dem ungewöhnlich großen
tungs-Empfehlungen: das Huawei Ascend Display. Oder das LG G2, das der Nutzer mit
Y300 für 105 Euro. Zum Telefonieren eig- einem kurzen Anklopfen auf dem Display
net es sich genauso gut wie zum Surfen im zum Leben erwecken kann. Auch das No-
Netz. Das preiswerte Gerät schneidet aber kia Lumia 1020 ist unter den Neulingen.
nur knapp gut ab. Seine Kamera zum Bei- Seine Kamera gehört zu den besten, die
spiel liefert schwache Fotos bei wenig Licht. Smartphones momentan zu bieten haben
Wer solche Schwächen nicht duldet, wählt (siehe S. 36 bis 37).
aus den besten Smartphones (siehe Tabel-
le S. 35). Unangefochtener Testsieger bleibt Das iPhone ist teuer
das seit April 2013 auf dem Markt befindli- Nicht jeder gibt 500 Euro und mehr für ein

Viel Leistung für che Samsung Galaxy S4. Es kostet heute et-
wa 535 Euro. Bei keiner der vielen Funktio-
Smartphone aus. Die Preis-Leistungs-Ana-
lyse zeigt: Das ist vernünftig. Zum ersten
wenig Geld nen zeigt es Makel. Display und Kamera Mal haben wir genauer untersucht, wie 0

Der Preis-Leistungs-Sieger.
Das Samsung Galaxy S III Mini
(oben) bietet das meiste für
seinen günstigen Preis. Für Preisbewusste
Hochauflösendes Display.
Leichte Schwächen bei der Die Tabelle zeigt die Preis-Leistungs-Sieger aller 2013 geprüften und noch erhält-
Kamera. Nachfolger S4 Mini: lichen Handys. Preisbewusste Käufer finden hier Smartphones mit gutem Qualitäts-
etwa 120 Euro teurer, dafür urteil, die nicht überteuert sind, wie das sehr günstige und gerade noch gute
mit schnellem Datenfunk LTE. Huawei Ascend Y300 oder das Top-Smartphone Samsung Galaxy Note II.

Das größte Display. Das 1 ... 11 Platzierung in der Preis-Leistungs-Analyse.

Samsung Galaxy Note II
(Mitte) überzeugt mit dem Die Preis-Leistungs-Sieger unter den Smartphones
größten Display bei den Preis-
Mittlerer Preis

Handhabung
Musikspieler
Internet und

Leistungs-Gewinnern. Es eignet -
Geprüft mit

Navigation
ca. (Euro)

Betriebs-

Stabilität
QUALI-
GPS und

sich sehr gut zum Internet-

Kamera
Telefon
system

TÄTS-

Akku
surfen. Mit der LTE-Variante URTEIL
PC

www.test.de/handys
geht das für etwas mehr Geld Gewichtung 15 % 10 % 10 % 15 % 10 % 20 % 5 % 15 % 100 %
besonders schnell. Top-Akku. 1 Samsung Galaxy 212 Android 4.1.1 2 3 2 1 2 2 2 2 GUT (2,0)
S III Mini (I8190)
Die Mittelklasse. Das LG 2 Samsung Galaxy 335 Android 4.2.2 2 3 2 1 2 2 2 2 GUT (1,9)
E975 Optimus G (unten links) S4 Mini (I9195)
hat eine angenehme Display- 3 Samsung Ativ S 224 Windows 3 3 2 2 2 2 2 2 GUT (2,1)
größe: Sie ist groß genug (I8750) Phone 8.0
zum Surfen, aber nicht zu 4 Samsung Galaxy 440 Android 4.1.1 2 2 2 1 2 2 1 1 GUT (1,8)
Note II (N7100)
groß für die Hosentasche.
Die Kamera liefert bei wenig
5 LG E975 Optimus G 335 Android 4.1.2 2 3 2 1 2 2 2 2 GUT (2,0)
Licht nur mittelmäßige 6 LG P760 Optimus L9 226 Android 4.0.4 2 3 3 1 2 2 1 2 GUT (2,2)
Bildqualität. 7 Huawei Ascend P1 237 Android 4.0.3 2 3 3 1 3 2 2 2 GUT (2,2)
8 Samsung Galaxy 465 Android 4.1.2 3 2 2 1 2 2 1 1 GUT (1,8)
Das Günstigste. Das Huawei Note II LTE (N7105)
Ascend Y300 (unten) ist 9 Samsung Galaxy 535 Android 4.2.2 2 2 2 1 2 1 2 2 GUT (1,7)
S4 (I9505)
mit Abstand das günstigste
10 Samsung Galaxy 385 Android 4.2.2 3 1 2 2 2 2 2 1 GUT (2,0)
Smartphone der Auswahl.
S4 Zoom (SM-C101)
Telefoniert und surft ordentlich.
11 Huawei Ascend Y300 105 Android 4.1.1 2 3 3 2 3 3 2 2 GUT (2,5)
Guter Akku. Ansonsten klei-
nere Schwächen: GPS-Ortung Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: 1 = Sehr gut (0,5–1,5). 2 = Gut (1,6–2,5). 3 = Befriedigend (2,6–3,5).
4 = Ausreichend (3,6–4,5). 5 = Mangelhaft (4,6–5,5). Reihenfolge nach Preis-Leistungs-Analyse.
nicht sehr genau, schwache
Preise: Stand November 2013.
Fotos bei wenig Licht.

2/2014 test Multimedia 33

 Trends
Nicht mehr als
550 Euro ausgeben
62 Smartphones haben wir 2013
geprüft, 59 davon sind noch zu
haben. Für sie haben wir die aktuellen
Ladenpreise in Bezug zum Qualitäts-
urteil gesetzt. Die Preis-Leistungs-
Analyse zeigt generelle Trends.
Je teurer, desto besser. Hochwer-
tige Displays, schnelle Prozessoren –
das lassen sich Handyanbieter meist
gut bezahlen. Tatsächlich schneiden
teurere Handys in der Gesamtbe-
trachtung besser ab als günstige.
Allerdings lässt sich das nicht bis
ins Unendliche weiterdrehen.
Grenze bei 550 Euro. Die Grenze
liegt bei etwa 550 Euro. Ab diesem
Preis zahlen Kunden oft nur noch
für Namen und Design. Das Quali-
tätsurteil verbessert sich im Ver-
gleich zu Handys, die knapp unter
dieser Preisgrenze liegen, aber
nicht. Prominentes Beispiel: das
iPhone 5s. Es landet trotz seines
hohen Preises von über 700 Euro
nicht ganz vorn in der Bestenliste.
Androiden vorn. Das Android-
Betriebssystem hat den höchsten
Marktanteil. Das liegt zum einen
daran, dass Google das System den
Handyanbietern kostengünstig zur
Verfügung stellt, zum anderen, dass
die Hersteller es für ihre Geräte in-
dividuell anpassen können. Handys
in allen Preisklassen sind mit An-
droid ausgestattet. Viele schneiden
gut ab. Das spiegelt sich auch bei
den Preis-Leistungs-Empfehlungen
(S. 33) wieder. Von den zwölf
Geräten laufen elf mit Android, nur
eines mit Windows Phone.
Ältere mit Preisvorteil. Neue Han-
dys sind bei Markteinführung teuer,
aber nicht zwingend besser als etwas
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST; ANBIETER
ältere. So schneidet keines der
neuen Geräte besser ab als der bis-
herige Testsieger Samsung Galaxy
S4. Schnäppchenjäger gucken also
nicht nur in die vorderste Auslage,
sondern auch in die hinteren Regale.
34 Multimedia
der Preis des Handys und sein Abschneiden
im Test zusammenhängen. So konnten wir
aus unserer Datenbank auf www.test.de/
handys empfehlenswerte, noch erhältliche
Geräte herausfiltern.
Ein Beispiel: Das LG E975 Optimus G kos-
tet derzeit nur noch etwas über 300 Euro,
schneidet mit einem Qualitätsurteil von
2,0 aber genauso gut ab wie das aktuelle
iPhone 5s. Mit etwa 700 Euro liegt dessen
Preis mehr als doppelt so hoch. Es zählt zu
den Preis-Leistungs-Verlierern.
Die Analyse von Preis und Leistung ist ei-
ne Momentaufnahme. Preise ändern sich.
Smartphones, die länger am Markt sind,
werden billiger. Einige etwas ältere Geräte
empfehlen sich für preisbewusste Käufer.
Geduld zahlt sich aus. Wer nicht zum aller-
neuesten Modell greift, kann mehrere hun-
dert Euro sparen.
Samsung an der Spitze
Wer nicht auf den Geldbeutel achten muss
oder will, kann sich für eines der besten
Smartphones entscheiden (siehe rechts).
Mit iOS
Unter ihnen zeigen sich alte Bekannte aus 720 Euro
vorherigen Tests, aber auch 5 der 19 neu-
geprüften Geräte. Sieger aller Klassen ist
Urteil:
das Samsung Galaxy S4, auch sein Preis ist 2,0
angemessen. Konkurrenz bekommt es vor
allem aus dem eigenen Haus. Das Samsung
Galaxy Note 3 glänzt ebenso wie sein Vor-
gänger, das Note II, mit seinem sehr guten
Akku. Mit 620 Euro gehört es aber zu den
teuersten Geräten. Auch die außergewöhn-
liche Größe dürfte nicht jedem recht sein.
In der Bestenliste taucht der Name Sam-
sung gehäuft auf. Das liegt auch daran, dass
der koreanische Konzern die meisten Smart-
phones auf den Markt wirft.
LG holt auf
Eine Alternative zu Samsung finden Fans Mit
des Android-Betriebssystems zum Beispiel
bei LG. Das neue G2 punktet mit seinem
Windows
sehr guten, besonders hochauflösenden 585 Euro
Display. Innovativ: Der Ausschalter und die Urteil:
Lautstärkeregelung sitzen auf der Rücksei-
te. Das ist nach kurzer Gewöhnungsphase 2,0
im Alltag praktisch. Die Finger berühren
das Smartphone ohnehin meist hinten, läs-
tiges Umgreifen entfällt. Beim Fotografie-
ren könnte der Finger allerdings schnell im
Weg sein, weil er sehr nah an der Linse liegt.
Ebenfalls neu beim G2: die Anklopffunk-
tion, die das Display entsperrt, wenn der
Nutzer zweimal kurz darauf tippt.
Solche kleinen Neuerungen locken Kun-
den, ein neues Gerät zu kaufen. Wer auf die
Zukunft setzen und den schnellen Daten-
test 2/2014

Mit
Android
535 Euro
Urteil:
1,7
Die Besten
mit Android, iOS
und Windows
Der Sieger aller Klassen. Das
Samsung Galaxy S4 (oben)
hat keine Schwächen. Das
Display brilliert, die Kamera
überzeugt, die Navigation
funktioniert schnell und ge-
nau. Der Akku ist gut.
Das Beste für Apple-Fans. Das
iPhone 5s (Mitte) ist ein gutes
Smartphones und für iOS-
Fans die beste Wahl. Das Dis-
play überzeugt, ebenso die
Kamera. Der Akku könnte aus-
dauernder sein. Im Vergleich
zu seiner Leistung ist es teuer.
Das beste Windows-Phone-
Handy. Das Nokia Lumia
1020 (unten) bietet eine
Superkamera mit 41 Mega-
pixeln für einen brauch-
baren digitalen Zoom. Es
hat ein sehr gutes Display
und einen passablen Akku.
2/2014 test
Smartphones
funk LTE nutzen will, findet unter den neu- Groß, größer, „Phablet“
esten Geräten eine größere Auswahl als bei Ein weiterer Trend bei den neuen Handys:
den älteren. Die unterstützen das super- Sie werden noch größer. Wirkten die Sam-
schnelle Internetsurfen oft noch nicht. sung Galaxy Note bisher schon skurril
Bei der aktuellen Smartphone-Generati- groß, erstaunen die Riesenbildschirme des
on scheint sich LTE aber zur Standardaus- Samsung Galaxy Mega und des Huawei As-
stattung zu entwickeln. cend Mate noch mehr. Mit Bildschirmdia-
gonalen von fast 16 Zentimetern gehen sie
Teure Alternativen zu Android eher als kleines Tablet denn als Smart-
Nutzer, die sich mit Android nicht anfreun- phone durch. In der Fachwelt fällt für diese
den können, wählen meist entweder iOS XXL-Smartphones häufig das Modewort
oder Windows-Phone. Apples iPhone 5s ist „Phablet“, als Mischform aus Smartphone
zweifelsohne ein gutes Smartphone. Sein und Tablet. Eine passende Beschreibung.
iOS7-Betriebssystem lässt sich intuitiv be- Ob mega oder mini, edel oder billig: Für
dienen. Das Display überzeugt. Per Finger- jeden Geldbeutel und Anspruch findet sich
abdruck können seine Besitzer es recht ein- das passende gute Smartphone, wie das
fach entsperren. Den tieferen Griff in ihre
Portmonees nehmen Apple-Fans traditio-
Samsung Galaxy SIII Mini für alle, die das
Optimum aus Preis und Leistung heraus-
nell recht gelassen hin. holen wollen und mit leichten Schwächen
Etwa 150 Euro weniger als für das iPhone bei der Kamera leben können, oder Huawei
5s zahlen Windows-Phone-Anhänger für Ascend Y300 für absolute Schnäppchenjä-
das neueste Nokia-Flaggschiff, das Lumia ger. Der Sieger aller Klassen, das Samsung
1020. Sie bekommen dafür ein Spitzen- Galaxy S4, eignet sich für alle, die keine
smartphone mit einer der besten Kameras. Kompromisse machen wollen. Innovati-
Dank 41 Megapixeln ermöglicht es einen onshungrige wählen ein neues Gerät, wie
brauchbaren digitalen Zoom, auch ein Xe- das Galaxy Note III oder das LG G2. j
non-Blitz ist an Bord. Tabelle auf Seite 36.
Für Leistungsorientierte
Wer hohe Ansprüche hat, sollte eines der besten Smartphones wählen. Die Tabelle
listet die Favoriten aus unserer Datenbank auf www.test.de/handys auf, die wir im
vergangenen Jahr geprüft haben. Sieger Samsung Galaxy S4 punktet zum Bei-
spiel mit seinem sehr guten Display und dem guten Akku. Windows-Phone-Fans
empfiehlt sich das Nokia Lumia 1020, Apple-Fans das iPhone 5s.
Die besten Smartphones
Mittlerer -
Preis ca. Geprüft mit Betriebs- Zuerst veröffentlicht QUALITÄTS-
www.test.de/handys (Euro) system in test URTEIL
Samsung Galaxy S4 (I9505) 535 Android 4.2.2 9/2013 GUT (1,7)
Samsung Galaxy Note 3 (SM-N9005) 620 Android 4.3 Neu GUT (1,8)
Samsung Galaxy Note II LTE (N7105) 465 Android 4.1.2 5/2013 GUT (1,8)
Samsung Galaxy Note II (N7100) 440 Android 4.1.1 test.de GUT (1,8)
LG G2 490 Android 4.2.2 Neu GUT (1,9)
Samsung Galaxy S4 Active (GT-I9295) 525 Android 4.2.2 Neu GUT (1,9)
Samsung Galaxy S4 Mini (I9195) 335 Android 4.2.2 9/2013 GUT (1,9)
Samsung Galaxy S III LTE (I9305) 470 Android 4.1.2 5/2013 GUT (1,9)
Apple iPhone 5s (16GB) 720 iOS 7.0.1 11/2013 GUT (2,0)
LG E975 Optimus G 335 Android 4.1.2 9/2013 GUT (2,0)
Nokia Lumia 1020 585 Windows Phone 8.0 Neu GUT (2,0)
Samsung Galaxy Mega (GT-I9205) 400 Android 4.2.2 Neu GUT (2,0)
Samsung Galaxy S4 Zoom (SM-C101) 385 Android 4.2.2 test.de GUT (2,0)
Samsung Galaxy S III Mini (I8190) 212 Android 4.1.1 5/2013 GUT (2,0)
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: 1 = Sehr gut (0,5–1,5). 2 = Gut (1,6–2,5).
3 = Befriedigend (2,6–3,5). 4 = Ausreichend (3,6–4,5).
5 = Mangelhaft (4,6–5,5). Bei gleichem Qualitätsurteil Reihenfolge nach Alphabet.
Multimedia 35
Für Innovationshungrige: Die neuen Handys

1Samsung Samsung
3

Galaxy Note 3 (SM-N9005) LG G2

2 Galaxy S4 Active (GT-I9295)
620 Euro 490 Euro 525 Euro
GUT (1,8) GUT (1,9) GUT (1,9)

Mit Stift. Außergewöhnlich großes, sehr gutes,
besonders hochauflösendes Display mit Stift-
bedienung. Sehr gut zum Surfen und für E-Mail.
Recht unhandlich und schwer. Die Funk-
leistung nimmt ab, wenn Finger die Hinterseite
unten links berühren. Sehr guter Akku
und vom Nutzer wechselbar. LTE. USB 3.0.
Schalter auf der Rückseite. Sehr gutes, sehr
großes, sehr hochauflösendes Display. Sehr
gut zum Surfen und für E-Mail. Ungewöhn-
lich: Ausschalter befindet sich auf Rückseite.
Die Funkleistung bricht ein, wenn die Finger
das Gerät auf der Unterseite hinten berühren.
Akku gut, nicht vom Nutzer wechselbar. LTE.
Wasser- und staubgeschützt. Gutes, sehr
großes, besonders hochauflösendes Display.
Surfen und E-Mail sehr gut. Kamera schwach
bei wenig Licht. Die Funkleistung nimmt ab,
wenn Finger das Gerät auf Rückseite berüh-
ren. Recht schwer. LTE. Der Akku ist gut und
kann vom Nutzer ausgewechselt werden.
Weitere Produkte auf Seite 38.

Die neuen Smartphones

1 Samsung 2 LG G23) 3 Samsung 4 Nokia 5 Samsung 6 LG 7 Sony 8 HTC
Galaxy Note 3 Galaxy S4 Active Lumia 1020 Galaxy Mega E986 Optimus Xperia Z13) One Mini
Gewichtung (SM-N9005) (GT-I9295) (GT-I9205) G Pro
Mittlerer Preis ca. (Euro) 620 490 525 585 400 470 610 415
- QUALITÄTSURTEIL 100 % GUT (1,8) GUT (1,9) GUT (1,9) GUT (2,0) GUT (2,0) GUT (2,1) GUT (2,1) GUT (2,2)

TELEFON 15 % gut (2,5) gut (2,4) gut (2,2) gut (2,4) gut (2,5) gut (2,3) gut (2,2) gut (2,2)
Sprachqualität / Netzempfindlichkeit / SMS 2/3/1 2/3/1 2/3/1 2/3/2 2/3/2 3/3/1 2/3/1 2/3/1
KAMERA 10 % gut (1,8) gut (2,3) befried. (3,0) sehr gut (1,4) befried. (3,1) befried. (2,9) gut (2,2) befried. (2,9)
Foto bei normaler / geringer Beleuchtung 1/3 2/3 3/4 1/2 3/3 2/4 2/3 3/3
Auslöseverzögerung 1 1 1 2 3 1 2 1
Video 2 2 3 2 3 2 2 2
MUSIKSPIELER 10 % gut (1,9) gut (2,0) gut (1,8) gut (2,0) gut (1,8) gut (2,0) gut (1,9) gut (1,8)
INTERNET UND PC 15 % sehr gut (1,0) sehr gut (1,2) sehr gut (1,2) sehr gut (1,5) sehr gut (0,9) gut (1,6) sehr gut (1,2) sehr gut (1,5)
Surfen / E-Mail 1/1 1/1 1/1 1/1 1/1 1/3 1/1 1/1
Synchronisation und Backup 2 2 2 2 2 2 2 2
GPS UND NAVIGATION 10 % gut (2,4) gut (2,2) gut (2,4) gut (1,9) gut (2,3) gut (2,5) befried. (3,1) befried. (2,7)
HANDHABUNG 20 % gut (1,9) gut (1,9) gut (1,6) gut (2,3) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (1,9)
Gebrauchsanleitung und Inbetriebnahme 3 4 2 2 2 4 4 2
Display / Tastatur 1/1 1/1 2/1 1/2 2/1 1/1 1/1 3/2
Menü und Bedienung / Transport 1/4 1/3 1/3 2/3 2/4 1/4 1/3 1/3
STABILITÄT 5 % gut (1,6) gut (1,7) gut (1,7) sehr gut (1,2) gut (1,7) gut (2,0) befried. (2,7) gut (2,0)
AKKU 15 % sehr gut (1,2) gut (1,6) gut (2,0) gut (2,4) gut (1,6) gut (1,8) gut (2,2) befried. (2,9)
AUSSTATTUNG / TECHNISCHE MERKMALE
Länge x Breite x Dicke (cm) 15,1 x 8,0 x 1,0 13,9 x 7,1 x 1,1 14,0 x 7,2 x 1,0 13,0 x 7,2 x 1,5 16,8 x 8,9 x 1,0 15,0 x 7,7 x 1,1 14,4 x 7,5 x 0,9 13,2 x 6,3 x 1,0
Gewicht (Gramm) 167 146 152 158 200 172 172 124
Diagonale (mm) 144 132 126 113 159 139 127 109
Display
Auflösung (Pixel) 1 080 x 1 920 1 080 x 1920 1 080 x 1 920 768 x 1 280 720 x 1 280 1 080 x 1 920 1 080 x 1 920 720 x 1 280
Geprüft mit Betriebssystem Android 4.3 Android 4.2.2 Android 4.2.2 Windows Android 4.2.2 Android 4.1.2 Android 4.2.2 Android 4.2.2
Phone 8.0
Datenfunk: HSDPA / HSUPA / HSPA+ / LTE j/j/j/j j/j/j/j j/j/j/j j/j/j/j j/j/j/j j/j/j/j j/j/j/j j/j/j/j
Interner Speicher / erweiterbar um ... (GB) 32 / 64 16 / N 16 / 64 32 / N 8 / 64 16 / 64 16 / 64 16 / N
Telefonierdauer GSM / UMTS ca. 22,0 / 23,0 22,0 / 16,5 17,0 / 16,5 13,5 / 12,0 21,5 / 18,0 23,0 / 15,5 22,0 / 16,0 12,0 / 10,5
(Stunden)
Akku Betriebsdauer Internet ca. (Stunden) 11,02) 7,04) 4,0 6,56) 5,07) 5,57) 5,58) 3,0
Ladezeit ca. (Stunden) 2,5 2,0 2,5 1,5 2,5 2,5 3,0 2,5
Vom Nutzer wechselbar j N j N j j N N
SAR-Wert (W/kg)1) 0,363 0,470 0,358 0,760 0,277 0,362 0,773 0,697
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Bei gleichem Qualitätsurteil Reihenfolge nach Alphabet. 1) Laut Anbieter.
1 = Sehr gut (0,5–1,5). 2 = Gut (1,6–2,5). *) Führt zur Abwertung (siehe „So haben wir getestet“ auf Seite 37). 2) Im LTE-Netz knapp 8 Stunden.
3 = Befriedigend (2,6–3,5). 4 = Ausreichend (3,6–4,5). j = Ja. N = Nein. 3) Laut Anbieter Software inzwischen geändert.
5 = Mangelhaft (4,6–5,5).

36 Multimedia test 2/2014

 Smartphones

So haben wir getestet

Im internationalen Gemeinschaftstest:
19 Smartphones. Einkauf: Bis Anfang November
2013. Preise: Überregionale Handelserhebung
im November 2013.
ABWERTUNGEN
Die Abwertungen wirken gleitend auf das über-
geordnete Urteil ab einer Notengrenze. Je
schlechter das auslösende Urteil, desto stärker
wirkt die jeweilige Abwertung. Bei ausreichender
Auslöseverzögerung werteten wir die Note für
die Kamera ab. War die Kamera ausreichend,
wurde das test-Qualitätsurteil abgewertet.
Lautete die Note für GPS und Navigation
ausreichend, wurde das test-Qualitätsurteil
ebenfalls abgewertet, bei ausreichender oder
schlechterer Stabilität ebenso.
Alle Untersuchungen und die Darstellung der
Ergebnisse erfolgen in Anlehnung an den
Handytest in test 5/2012. Die ausführliche
Beschreibung der Prüfmethoden steht auch unter:
www.test.de/handys/methodik
PREIS-LEISTUNGS-ANALYSE
Den test-Qualitätsurteilen aller 59 von uns im ver-
gangenen Jahr geprüften und noch im Handel
erhältlichen Smartphones stellten wir deren aktuel-
len, mittleren Ladenpreisen gegenüber. Daraus
ermittelten wir einen mittleren Preistrend durch die
Methode der linearen Regression. Die positiven und
negativen Differenzen der einzelnen test-Qualitäts-
urteile zu diesem mittleren Preis-Leistungs-Trend
bildeten die Grundlage für die Ermittlung der Preis-
Leistungs-Sieger und der Preis-Leistungs-Verlierer.

9 Nokia 10 Sony 11 HTC 12 LG 13 Huawei 14 Huawei 15 Samsung 16 Nokia 17 Sony 18 Blackberry 19 Alcatel
Lumia 925 Xperia SP Desire 500 Google Ascend Mate Ascend P6 Galaxy Ace 3 Lumia 625 Xperia M Q5 One Touch
Nexus 53) (GT-S7275R) Idol Ultra
415 325 240 395 360 320 245 252 207 345 249
BEFRIEDI- AUSREI-
GUT (2,2) GUT (2,2) GUT (2,3) GUT (2,3) GUT (2,4) GUT (2,4) GUT (2,4) GUT (2,5) GUT (2,5)
GEND (2,6) CHEND (3,7)

gut (2,0) gut (2,0) gut (2,4) befried. (2,6) gut (2,5) gut (2,3) gut (2,4) gut (2,5) gut (2,0) gut (2,5) gut (2,4)
2/2/2 2/2/1 2/3/1 2/3/1 2/2/3 2/3/1 2/3/1 2/3/2 2/2/1 2/3/1 2/3/1
befried. (2,8) befried. (3,4) befried. (2,7) befried. (2,7) ausreich. (3,6) befried. (3,0) befried. (3,5) befried. (2,7) ausreich. (3,6)*) ausreich. (3,7)*) ausreich. (3,6)
3/3 3/4 2/3 2/3 3/4 3/3 3/4 2/4 3/4 3/5 3/4
1 1 2 2 3 2 4*) 2 2 1 3
2 3 3 3 3 3 3 2 3 4 4
gut (1,9) gut (2,4) gut (2,2) befried. (3,5)11) befried. (2,7) befried. (2,7) befried. (3,3)11) befried. (2,7) befried. (3,4)11) gut (2,1) befried. (2,6)
gut (1,6) gut (1,6) gut (2,0) sehr gut (1,4) sehr gut (1,2) gut (1,7) gut (1,7) sehr gut (1,5) gut (1,7) gut (2,0) gut (2,1)
1/1 1/1 2/1 1/1 1/1 2/1 1/2 1/1 2/1 2/1 2/1
2 2 2 2 1 1 2 2 2 2 2
gut (1,8) gut (2,5) befried. (2,6) befried. (2,6) ausreich. (3,7)*) befried. (3,0) gut (2,4) gut (2,4) befried. (2,9) befried. (3,2) befried. (2,9)
gut (2,2) gut (2,1) gut (2,2) gut (2,1) befried. (2,6) gut (2,2) gut (2,1) gut (2,5) gut (2,4) gut (2,4) gut (2,1)
2 4 4 4 4 4 2 2 4 4 2
1/2 2/2 3/2 1/1 2/2 2/2 3/2 3/2 3/2 2/1 2/2
2/3 1/3 1/3 2/3 2/5 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3 2/3
gut (1,7) gut (1,7) gut (1,7) sehr gut (1,4) sehr gut (1,5) sehr gut (1,4) gut (1,7) gut (1,6) gut (1,6) sehr gut (1,5) mangelh. (4,7)*)
befried. (3,4) gut (2,4) gut (2,1) gut (2,2) sehr gut (1,2) gut (2,5) gut (2,5) befried. (3,3) gut (2,3) gut (2,3) befried. (2,7)

12,9 x 7,1 x 1,0 13,1 x 6,8 x 1,1 13,2 x 6,7 x 1,0 13,8 x 7,0 x 1,0 16,3 x 8,6 x 1,1 13,3 x 6,6 x 0,7 12,1 x 6,3 x 1,1 13,3 x 7,2 x 1,1 12,4 x 6,3 x 1,1 12,0 x 6,6 x 1,2 13,4 x 6,9 x 1,0
139 156 125 130 199 121 120 164 113 121 124
113 116 109 126 154 118 101 119 103 78 118
768 x 1 280 720 x 1 280 480 x 800 1 080 x 1 920 720 x 1 200 720 x 1 280 480 x 800 480 x 800 480 x 854 720 x 720 720 x 1 280
Windows Android 4.1.2 Android 4.1.2 Android 4.4 Android 4.1.2 Android 4.2.2 Android 4.2.2 Windows Android 4.1.2 Blackberry OS Android 4.1.1
Phone 8.0 Phone 8.0 10
j/j/j/j j/j/j/j j/j/N/N j/j/j/j j/j/j/N j/j/j/N j/j/j/j j/j/j/j j/j/j/N j/j/j/j j/j/N/N
16 / N 8 / 64 4 / 64 16 / N 8 / 64 8 / 64 8 / 64 8 / 64 4 / 32 8 / 64 16 / N
12,0 / 10,5 16,0 / 16,5 11,5 / 14,5 20,5 / 17,5 35,0 / 27,5 17,5 / 13,5 11,5 / 11,0 14,5 / 14,5 17,5 / 8,5 14,5 / 11,5 11,5 / 8,5

5,05) 4,010) 4,5 4,55) 6,5 4,0 4,012) 4,010) 4,0 6,09) 4,0
5,0 3,5 2,5 2,0 2,5 2,5 2,5 2,5 2,0 2,5 3,0
N N j N N N j N j N N
0,810 1,010 0,521 0,486 0,256 0,850 0,463 0,950 0,859 1,280 0,820
4) Im LTE-Netz 5 Stunden. 7) Im LTE-Netz 4,5 Stunden. 10) Im LTE-Netz 3,5 Stunden. 12) Im LTE-Netz knapp 3,5 Stunden.
5) Im LTE-Netz 4 Stunden. 8) Im LTE-Netz knapp 5 Stunden. 11) Kein Kopfhörer mitgeliefert. Dies floss negativ in
6) Im LTE-Netz 7,5 Stunden. 9) Im LTE-Netz etwas über 4,5 Stunden. die Bewertung ein.
Anbieter siehe Seite 96.

2/2014 test Multimedia 37

 Smartphones
4 Nokia
Lumia 1020
585 Euro
GUT (2,0)
41 Megapixel. Sehr gutes, großes,
sehr hochauflösendes Display.
Surfen und E-Mail sehr gut. Sehr
gute Kamera mit Xenon-Blitz.
Navigation ohne Datenverbindung.
Stabil. Recht schwer. LTE.
Akku gut, nicht wechselbar.
8 HTC
One Mini
415 Euro
GUT (2,2)
Gute Gebrauchsanleitung. Gro-
ßes, sehr hochauflösendes Dis-
play. Surfen und E-Mail sehr gut.
Die Funkleistung bricht ein, wenn
die Finger das Gerät hinten unten
berühren. LTE. Akku befriedigend,
nicht vom Nutzer wechselbar.
12LG
Google Nexus 5
395 Euro
GUT (2,3)
Mit neuem Android 4.4. Sehr
gutes, sehr großes, besonders
hochauflösendes Display. Bei
Berührung hinten bricht Funk-
leistung ein. Keine Kopfhörer. Sta-
bil. Gebrauchsanleitung schlecht.
LTE. Akku gut, nicht wechselbar.
Nokia
16
Lumia 625
252 Euro
GUT (2,5)
Navi an Bord. Hochauflösendes,
großes Display. Surfen und E-Mail
sehr gut. Funkleistung nimmt
bei Berührung auf Rückseite ab.
Navigation ohne Datenverbindung.
Recht schwer. Akku befriedigend,
nicht wechselbar. LTE.
38 Multimedia
5 Samsung
Galaxy Mega
(GT-I9205)
400 Euro
GUT (2,0)
Megagroß. Gutes, besonders
großes, sehr hochauflösendes
Display. Funkleistung bricht
bei Berührung auf Rückseite
ein. Recht schwer und un-
handlich. LTE. Akku gut, vom
Nutzer wechselbar.
9 Nokia
Lumia 925
415 Euro
GUT (2,2)
Inklusive Navi. Sehr gutes, gro-
ßes, sehr hochauflösendes Display.
Sehr gut zum Surfen und für
E-Mail. Navi auch ohne Daten-
verbindung. Gute Gebrauchsan-
leitung. Akku befriedigend, nicht
vom Nutzer wechselbar. LTE.
13Huawei
Ascend Mate
360 Euro
GUT (2,4)
Stabil. Gutes, besonders großes,
sehr hochauflösendes Display.
E-Mail und Surfen sehr gut. Ka-
mera schwach bei wenig Licht.
Gebrauchsanleitung schwach.
Unhandlich und schwer. Sehr guter
Akku, aber nicht wechselbar.
17Sony
Xperia M
207 Euro
GUT (2,5)
Ohne Kopfhörer. Hochauflösen-
des Display. Surfen gut, E-Mail
sehr gut. Keine Kopfhörer mitgelie-
fert. Kamera schwach, besonders
bei wenig Licht. Schwache Ge-
brauchsanleitung. Kein Kompass.
Akku gut und wechselbar.
6 LG
E986 Optimus G
Pro
470 Euro
GUT (2,1)
Sehr gutes Display. Besonders
hochauflösender Bildschirm. Sehr
gut zum Surfen. Kamera schwach
bei wenig Licht, aber gute Videos.
Schwache Gebrauchsanleitung.
Recht schwer. Kein Radio. LTE.
Akku gut, vom Nutzer wechselbar.
10 Sony
Xperia SP
325 Euro
GUT (2,2)
Schwache Gebrauchsanleitung.
Gutes, großes, sehr hochauflö-
sendes Display. Sehr gut zum Sur-
fen und für E-Mail. Kamera mit
schwacher Bildqualität bei wenig
Licht. Recht schwer. LTE. Akku
gut, nicht vom Nutzer wechselbar.
Huawei
14
Ascend P6
320 Euro
GUT (2,4)
Groß und stabil. Gutes, sehr
hochauflösendes Display. Gut zum
Surfen, sehr gut für E-Mail. Funk-
leistung nimmt ab, wenn Finger
das Gerät auf der Rückseite unten
berühren. Akku gut, aber nicht
vom Nutzer wechselbar.
18Blackberry
Q5
345 Euro
BEFRIEDIGEND (2,6)
Mit Tastatur. Gutes, kleines
Display. Gut zum Surfen. Sehr
gut für E-Mail. Kamera schwach,
besonders bei wenig Licht.
Schwache Gebrauchsanleitung.
Stabil. LTE. Der Akku ist gut, aber
nicht vom Nutzer wechselbar.
7 Sony
Xperia Z1
610 Euro
GUT (2,1)
Wassergeschützt. Sehr gutes,
sehr großes, besonders hochauf-
lösendes Display. Sehr gut für
E-Mail und zum Surfen. Schwa-
che Gebrauchsanleitung. Recht
schwer. LTE. Guter Akku, aber
nicht vom Nutzer wechselbar.
11 HTC
Desire 500
240 Euro
GUT (2,3)
Kein Kompass. Hochauflösendes,
großes Display. Gut zum Surfen,
sehr gut für E-Mail. Schlechte Ge-
brauchsanleitung. Interner Spei-
cher von 4 Gigabyte vom Nutzer
erweiterbar. Der Akku ist gut und
vom Nutzer wechselbar.
15 Samsung
Galaxy Ace 3
(GT-S7275R)
245 Euro
GUT (2,4)
Kleines Smartphone. Hochauf-
lösendes Display. Funkleistung
nimmt ab, wenn Finger das Gerät
auf der Rückseite berühren.
Keine Kopfhörer. Gute Gebrauchs-
anleitung. LTE. Der Akku ist gut
und vom Nutzer wechselbar.
19 Alcatel
One Touch
Idol Ultra
249 Euro
AUSREICHEND (3,7)
Unstabil. Gutes, großes, sehr
hochauflösendes Display. Gut
zum Surfen, sehr gut für E-Mail.
Kamera schwach bei wenig Licht.
Gute Gebrauchsanleitung.
Displaybruch im Falltest. Akku
befriedigend, nicht wechselbar.
test 2/2014
 Fernseher

Verzicht ohne Reue

Fernseher Wer viel TV-Spaß für überschaubares
Geld sucht, wird derzeit fündig. Alles, was Käufer
brauchen, ist ein wenig Kompromissbereitschaft.

G eht es darum, Kauflust zu wecken, ha-

ben Fernsehhändler einiges in petto:
immer neue Modelle mit riesigen Bilddia-
gonalen und kaum zu überblickender Aus-
stattung. Da werden selbst Kunden weich,
deren Fernseher erst wenige Jahre alt ist.
Wer nur die Superlative im Blick hat, muss
tief in die Tasche greifen. Wer dagegen
überflüssige Funktionen weglässt, kann für Spartipp 1
wenig Geld gute Qualität finden. Vorjahresmodell
Gerade jetzt ist eine prima Gelegenheit,
kaufen
sich nach guten Vorjahresmodellen umzu-
sehen. Zwar treffen in den nächsten Wo-
chen neue Fernseher bei den Händlern ein.
Doch die werden nicht sensationell besser
sein als ihre Vorgänger – dafür teurer.

Beschränkung ist Trumpf

Aus unserer Datenbank auf www.test.de Spartipp 2
haben wir aus 229 Kandidaten Fernseher
Mittlere Größe
mit mittlerer Größe herausgesucht, die für
Preisbewusste interessant sein können: kaufen
10 Modelle mit 80 und weitere 9 Fernseher
mit 98 bis 107 Zentimeter Bilddiagonale.
Sie gehören zu den zwei am meisten nach-
gefragten Größengruppen. Vor dem Kauf
sollten Kunden sich die Prüfergebnisse ge- Spartipp 3
nau ansehen. Von den 19 Modellen (siehe 0 0
Ausstattung
minimieren
Unser Rat
Unter den zehn Fernsehern mit
80 Zentimetern Bilddiagonale liefert
der gute LG 32LA6208 für 450 Euro
mit knappem Vorsprung die beste
Bildqualität. Der ebenfalls gute
Samsung UE32F6270 für 380 Euro
zeigt zwar noch etwas bessere Fern-
sehbilder – allerdings ruckelt sein
Bild bei schnellen Bewegungen. Bei
den größeren Geräten ab 98 Zenti-
meter Bilddiagonale schafften der
FOTO: PLAINPICTURE / TORFF

Samsung UE40F6470 für 540 Eu-

ro, der LG 42LA6408 für 595 Euro
und der Grundig 40 VLE 7321 für
505 Euro das test-Qualitätsurteil gut.

2/2014 test Multimedia 39

80 Zentimeter
Nach wie vor eine besonders beliebte Bilddia-
gonale, obwohl Kunden die größeren Modelle
(siehe rechte Seite) zunehmend nachfragen.

Format. Da kein Gerät breiter als 75 Zentimeter

ist, passen alle in gängige TV-Möbel.

Bildqualität. Bilder mit Standardauflösung –

wie sie etwa das digitale Antennenfernsehen
DVB-T liefert – bereiten nur der Philips 1 Samsung UE32F6270 2 LG 32LA6208
32PFL5008K, der Samsung UE32F6270 und
der Sony KDL-32W655A brillant bis ins Detail
auf. Sieben Modelle zeigen Ruckler bei Acti-
onszenen sowie Doppelkonturen an bewegten
Objekten wie einem geschossenen Fußball.

Ausstattung. Bis auf den Philips 32PFL3158K

lassen sich alle Geräte in ein Heimnetzwerk
ein- und mit dem Internet verbinden. Sehr viel
seltener bieten sie 3D. Das können nur der
LG 32LA6208 und der Philips 32PFL5008K. 3 Sony KDL-32W655A 4 LG 32LN5778

5 Samsung UE32F4570 6 Grundig 32 VLE 7321 WL 7 Philips 32PFL5008K

8 Philips 32PFL3158K 9 Toshiba 32M6363DG 10 Toshiba 32L4363DG

Tabelle S. 42/43) bieten nur fünf eine insge-
samt gute Bildqualität. Immerhin zehn
schaffen das beim Fernsehen in HD-Quali-
tät. Der Samsung UE32F6270 ist mit 380
Euro besonders günstig.
Kein Schnick und kein Schnack: Wer auf
ein Übermaß an Ausstattung verzichtet,
findet bezahlbare Fernseher. Sie bieten we-
nig technische Spielereien. So lassen sich
etliche Modelle nicht per Smartphone-App
bedienen. Einige besitzen nur zwei statt
wie üblich drei oder vier HDMI-Anschlüsse.
Über diese Anschlüsse spielen Fernseher
HD-Videos zum Beispiel vom Blu-ray-Spie-
ler oder der Digitalkamera ab. Bei einer
nicht repräsentativen Onlineumfrage auf
www.test.de im Sommer 2013 gaben zirka
70 Prozent der Teilnehmer an, neben Blu-
ray- oder DVD-Spieler kein weiteres Gerät
über HDMI anzuschließen.
Zusatzfunktionen kosten extra
Verzichten Kunden auf Funktionen, kön-
nen sie sparen. Ein Beispiel: Das Gerät mit
dem besten Bild im Fernsehertest vom
Dezember, Samsung UE40F7090, bietet
für 1 080 Euro viel, unter anderem eine Ka-
mera für Videotelefonate und eine zweite
Fernbedienung mit berührungsempfind-
lichem Bedienfeld. Der Fernseher erkennt
Nutzer und schlägt zu ihren Sehgewohn-
heiten passende Sendungen vor (siehe test
12/2013). Der Samsung UE40F 6470 (siehe
S. 43) kann angesichts dieser Ausstattung
nicht mithalten. Auch bietet er nicht ganz
die Bildqualität des Luxus-Modells. Dafür
lockt der Preis. Der Samsung aus diesem
Test kostet rund 540 Euro. Gutes Bild und
vernünftige Ausstattung: Das verlangt
nicht viel Verzicht und schont die Kasse.
Der Luxus-Samsung ist doppelt so teuer. j
Tabelle auf Seite 42.

40 Multimedia test 2/2014

 Fernseher

98 bis 107 Zentimeter

Während das Bild meist ordentlich ist, lässt
die Tonqualität Wünsche offen – abhelfen
können Stereoanlage oder Soundbar.

Format. Die Geräte sind bis zu 98 Zentimeter

breit und damit im Wohnzimmer erträglich,
für den TV-Schrank allerdings zu groß.

Bildqualität. Ein gutes Bild zeigen der 11 Samsung UE40F6470 12 LG 42LA6408

LG 42LA6408, der Samsung UE40F6470 und
der Sharp LC-39LE652E. Bilder in Standard-
qualität stellt sogar jedes zweite Modell gut
dar. Ebenso viele punkten mit guter Bewegt-
bilddarstellung. Im Vergleich zu den kleineren
Modellen droht damit seltener ein Fehlkauf.

Ausstattung. Viele Geräte bieten USB-Auf-

zeichnung und bis auf den 430-Euro-Panaso-
nic alle einen Internetzugang. Unterm Strich
überzeugt vor allem der Samsung UE40F6470,
der jedoch relativ viel Strom verbraucht. 13 Grundig 40 VLE 7321 BL 14 Sony KDL-42W655A

So haben wir getestet

Im internationalen Gemeinschaftstest:
19 LCD-Fernsehgeräte, davon 10 Modelle mit
80 Zentimetern Bilddiagonale und 9 mit 98 bis
107 Zentimetern Bilddiagonale. Einkauf der
Prüfmuster: bis Sept. 2013. Preise: Über-
regionale Handelserhebung im Dez. 2013.
15 Sharp LC-39LE652E 16 Panasonic TX-L39BLW6
ABWERTUNGEN
Abwertungen bewirken, dass sich deutliche
Produktmängel verstärkt auf das test-Qua-
litätsurteil auswirken. Sie sind in der Tabelle
mit einem Sternchen *) gekennzeichnet. Die
Abwertungen wirken ab einer Notengrenze
gleitend, indem die Gewichtung des ent-
sprechenden Urteils deutlich erhöht wird.
Sind die Urteile nur geringfügig schlechter als
diese Grenze, ergeben sich nur geringe Aus-
wirkungen; sind sie deutlich schlechter, wirkt
die Abwertung stark.
17 Toshiba 40L7363DG 18 Panasonic TX-L42B6E
Bei folgenden Urteilen wurde abgewertet (in
Klammern die jeweilige Notengrenze): Bild
(3,6), Bild bei schnellen Bewegungen (4,6),
Ton (3,1), Gebrauchsanleitung und Hilfen (3,6),
Problematische Flammschutzmittel (3,6).

Alle Untersuchungen und die Darstellung der

Testergebnisse erfolgen in Anlehnung an den
in Heft 8/2013 veröffentlichten Test von Fern-
sehern. Eine vollständige Beschreibung des
Tests finden Sie im Internet unter www.test.
de/fernseher/methodik.
19 Philips 42PFL4208K

2/2014 test Multimedia 41

 Fernseher
80 Zentimeter (32 Zoll)
1 Samsung 2 LG 3 Sony 4 LG 5 Samsung 6 Grundig 7 Philips 8 Philips
Gewichtung UE32F6270 32LA6208 KDL-32W655A 32LN5778 UE32F4570 32 VLE 7321 WL 32PFL5008K 32PFL3158K
Preisspanne ca. (Euro) 370 bis 480 410 bis 570 380 bis 550 380 bis 500 299 bis 400 400 bis 500 460 bis 600 299 bis 400
Mittlerer Preis ca. (Euro) 380 450 435 420 330 425 500 340
BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- AUSREI-
- QUALITÄTSURTEIL 100 % GUT (2,3) GUT (2,5)
GEND (2,8) GEND (2,9) GEND (2,9) GEND (3,3) GEND (3,4) CHEND (3,6)

BILD 40 % gut (2,5) gut (2,4) befriedigend befriedigend befriedigend befriedigend befriedigend ausreichend
(2,6) (2,7) (2,8) (2,7) (3,4) (3,6)
SD digital: über Antenne, Kabel / Satellit (alle optimiert) 2/2 3/3 2/2 3/3 3/2 3/3 2/2 3/3
Antenne, Kabel / Satellit (alle optimiert) 2/2 3/3 2/2 3/3 3/2 2/2 3/2 3/3
HD über
HDMI: Standardeinstellungen / optimiert 3/2 3/2 2/2 4/3 3/2 4/2 3/3 4/3
3D Entfällt 14) Entfällt Entfällt Entfällt Entfällt 214) Entfällt
Bei schnellen Bewegungen / Bei Fotos 4/2 2/1 4/1 2/1 4/2 2/3 5*)/4 5*)/4
Betrachtungswinkel / Eignung für helle Umgebung 2/2 2/2 3/2 2/3 2/2 3/2 2/3 2/3
TON 20 % befriedigend befriedigend ausreichend befriedigend ausreichend ausreichend ausreichend ausreichend
(2,6) (3,1)*) (3,6)*) (3,5)*) (3,8)*) (4,4)*) (3,9)*) (4,0)*)
HANDHABUNG 20 % gut (1,8) gut (2,5) befriedigend befriedigend gut (1,9) befriedigend befriedigend befriedigend
(2,7) (2,6) (2,9) (3,1) (3,1)
Gebrauchsanleitung und Hilfen 2 3 3 3 2 3 3 3
Installation und Anschlüsse 2 2 3 2 2 3 3 3
Täglicher Gebrauch / Bildschirmmenü 2/1 2/1 2/3 2/1 2/1 2/3 3/3 3/3
EPG (Electronic Program Guide) / USB oder Kartenleser 1/2 3/1 1/1 3/1 1/2 3/3 4/1 4/1
Heimnetzwerk / Internetnutzung 1/2 2/3 3/4 2/3 1/2 2/3 2/3 Entfällt
Bedienen mit Fernbedienung / am Gerät 2/1 2/4 2/4 3/4 2/1 2/4 2/4 2/4
Aufnahmefunktion 2 2 2 2 2 Entfällt 3 3
VIELSEITIGKEIT 10 % sehr gut (1,5) sehr gut (1,4) gut (1,8) gut (1,6) gut (1,6) gut (2,0) gut (1,8) befriedigend
(2,9)
UMWELTEIGENSCHAFTEN 10 % befriedigend befriedigend gut (1,9) gut (2,4) befriedigend gut (2,1) befriedigend gut (2,1)
(2,8) (2,6) (2,6) (2,6)
Stromverbrauch 3 3 2 2 3 2 3 2
Problematische Flammschutzmittel 1 1 1 1 1 1 1 1
AUSSTATTUNG / TECHNISCHE MERKMALE
Bildschirmdiagonale für 16 : 9 (cm / Zoll) 80 / 32 80 / 32 80 / 32 80 / 32 80 / 32 80 / 32 80 / 32 80 / 32
Bildauflösung in Pixel1) 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 366 x 768 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080
Fernbedienungen (Anzahl) 1 1 1 1 1 1 1 1
Tuner (Anzahl): DVB-T / DVB-C / DVB-S 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1
Einkabellösung für DVB-S-Empfang j j j j j j j j
3D-System Entfällt Passiv Entfällt Entfällt Entfällt Entfällt Passiv Entfällt
Aufnahme über USB / auf interne Festplatte j/N j5)/N j6)/N j5)/N j/N N/N j15)/N j15)/N
Zeitversetztes Fernsehen j3) j j7) j j8) N j8) j8)
HDMI- / USB-Anschlüsse (Anzahl) 4/3 3/3 2/1 3/3 3/2 4/2 3/2 2/1
Steckplätze für Speicherkarten (Anzahl) 0 0 0 0 0 0 0 0
Heimnetzwerk / Internet j/j j/j j/j j/j j/j j/j j/j N/N
Kamera / Mikrofon integriert N/N N/N N/N N/N N/N N/N N/N N/N
WLan / HbbTV j/j j/j j/j j/j j/j g13)/j j/N N/N
Kopfhörerausgang / Lautstärke separat regelbar / j/N/j j/N/j j/j/j j/N/j j/N/j j/j/N j/j/N j/j/N
automatische Abschaltung der Lautsprecher bei
Kopfhörernutzung
Jahresstromverbrauch (kWh)2) 84 71 48 63 73 54 73 54
Leistungsaufnahme: Betrieb / Standby (Watt) 57 / 0,1 48 / 0,2 31 / 0,4 42 / 0,2 49 / 0,1 36 / 0,2 49 / 0,2 36 / 0,2
Breite x Höhe x Tiefe mit Standfuß (cm) 74 x 52 x 27 74 x 50 x 25 73 x 47 x 20 74 x 51 x 25 75 x 48 x 21 74 x 49 x 21 73 x 52 x 19 74 x 50 x 20
Gewicht (kg) 7 8 8 8 6 9 9 7
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Bei gleichem Qualitätsurteil Reihenfolge nach 1) Laut Anbieter.
1 = Sehr gut (0,5–1,5). 2 = Gut (1,6–2,5). Alphabet. 2) Nutzungsprofil: Am Tag vier Stunden im Betrieb und 20 Stunden im Standby.
3 = Befriedigend (2,6–3,5). 4 = Ausreichend (3,6–4,5). *) Führt zur Abwertung 3) 90 Minuten.
5 = Mangelhaft (4,6–5,5). (siehe „So haben wir getestet“ auf Seite 41). 4) Geprüft mit der 3D-Polarisationsbrille LG AG-F310 (vier Stück im Lieferumfang).
j = Ja. N = Nein. g = Optional. 5) Auf Speichermedien mit mindestens 40 Gigabyte bis 2 Terabyte Kapazität.
e = Eingeschränkt. 6) Auf Speichermedien mit mindestens 32 Gigabyte Kapazität.
7) Bis zu 8 Stunden.

42 Multimedia test 2/2014

 Fernseher

98 bis 107 Zentimeter (39 bis 42 Zoll)

9 Toshiba 10 Toshiba 11 Samsung 12 LG 13 Grundig 14 Sony 15 Sharp 16 Panasonic 17 Toshiba 18 Panasonic 19 Philips
32M6363DG 32L4363DG UE40F6470 42LA6408 40 VLE 7321 BL KDL-42W655A LC-39LE652E TX-L39BLW6 40L7363DG TX-L42B6E 42PFL4208K
400 bis 500 330 bis 445 500 bis 650 550 bis 690 500 bis 600 550 bis 770 480 bis 550 500 bis 600 400 bis 550 450 bis 580
440 350 540 595 505 580 550 500 535 430 485
AUSREI- AUSREI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI-
GUT (2,2) GUT (2,4) GUT (2,5)
CHEND (3,7) CHEND (3,8) GEND (2,6) GEND (3,1) GEND (3,2) GEND (3,2) GEND (3,3) GEND (3,3)

befriedigend ausreichend gut (2,2) gut (2,4) befriedigend befriedigend gut (2,5) befriedigend befriedigend befriedigend ausreichend
(3,4) (3,9)*) (2,6) (2,7) (2,7) (2,6) (3,0) (3,8)*)
3/3 3/3 2/2 3/3 3/3 2/2 2/2 2/2 2/2 3/Entfällt 3/3
2/2 3/3 2/2 2/3 2/2 2/2 2/2 2/2 2/2 3/Entfällt 3/3
3/3 4/3 3/2 3/2 4/2 2/2 2/2 3/2 3/2 3/3 3/3
Entfällt Entfällt 221) 14) Entfällt Entfällt 49) Entfällt 316) Entfällt Entfällt
5*)/3 5*)/4 2/2 2/1 2/3 4/1 2/3 4/1 2/3 4/2 5*)/4
2/2 3/2 2/2 2/2 2/2 3/2 3/3 3/2 4/2 2/3 2/3
ausreichend ausreichend befriedigend befriedigend gut (2,5) befriedigend ausreichend ausreichend ausreichend ausreichend befriedigend
(4,4)*) (4,0) (2,6) (3,0) (3,1)*) (4,0)*) (4,4)*) (3,9)*) (3,9)*) (3,1)
ausreichend ausreichend gut (1,7) gut (2,5) befriedigend befriedigend befriedigend gut (2,5) ausreichend gut (2,4) befriedigend
(3,7) (3,7) (2,9) (2,7) (3,4) (3,7) (3,1)
4*) 4*) 2 3 3 3 3 3 4*) 3 3
3 3 2 2 3 3 3 2 3 2 3
3/3 3/3 1/1 2/1 2/3 2/3 3/3 2/2 3/3 2/2 3/3
3/2 3/2 1/2 3/1 3/3 1/1 3/2 2/2 3/2 2/2 4/1
3/3 3/3 1/2 2/3 2/3 3/4 3/4 2/3 3/3 Entfällt 2/3
3/4 3/4 2/1 2/4 2/4 2/4 3/3 2/4 3/4 2/4 2/4
2 2 2 2 Entfällt 2 3 2 2 Entfällt 3
gut (1,6) gut (1,6) sehr gut (1,3) sehr gut (1,4) gut (2,0) gut (1,7) gut (1,8) gut (1,8) sehr gut (1,4) ausreichend gut (2,0)
(3,7)
gut (2,2) befriedigend befriedigend gut (2,1) gut (2,2) gut (2,4) gut (1,8) gut (1,6) gut (2,5) befriedigend gut (1,9)
(2,7) (2,9) (2,6)
2 3 3 2 2 2 2 2 2 3 2
4*)17) 4*)17) 1 1 1 1 1 1 3 1 1

80 / 32 81 / 32 101 / 40 107 / 42 102 / 40 107 / 42 98 / 39 98 / 39 101 / 40 106 / 42 107 / 42

1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1920 x 1080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080 1 920 x 1 080
1 1 2 1 1 1 1 1 1 1 1
1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/1 1/1/0 1/1/1
j j j j j j j j j Entfällt j
Entfällt Entfällt Aktiv Passiv Entfällt Entfällt Aktiv Entfällt Aktiv Entfällt Entfällt
j18)/N j18)/N j/N j5)/N N/N j6)/N j10)/N j22)/N j18)/N N/N j15)/N
j19) j19) j8) j N j7) j11) j3) j19) N j3)
4/2 4/2 4/3 3/3 4/2 2/1 4/3 3/2 4/2 2/1 3/2
0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0
j/j j/j j/j j/j j/j j/j j/e12) j/j j/j N/N j/j
N/N N/N N/j N/N N/N N/N N/N N/N N/N N/N N/N
j/j j/j j/j j/j g13)/j j/j g13)/j j/j j/j N/N j/N
j/j/j j/j/j j/N/j j/N/j j/j/N j/j/j j/j/N j/j/N j/j/j j/j/N j/j/N

48 66 135 86 83 78 60 54 93 115 76
32 / 0,220) 44 / 0,220) 92 / 0,0 58 / 0,2 56 / 0,2 49 / 0,9 40 / 0,2 36 / 0,1 63 / 0,220) 78 / 0,2 51 / 0,2
74 x 50 x 17 74 x 51 x 18 93 x 62 x 27 98 x 66 x 31 92 x 59 x 23 96 x 60 x 20 89 x 59 x 25 89 x 59 x 22 92 x 60 x 19 97 x 65 x 22 97 x 64 x 22
7 6 10 15 14 11 13 12 11 11 14
8) Bis zu 90 Minuten. 17) Enthält Tribromphenol.
9) Geprüft mit der 3D-Brille Sharp AN-3DG20-B für 99 Euro (Preis laut Anbieter). 18) Bis zu 6 Stunden.
10) Auf Speichermedien mit bis zu ein Terabyte Kapazität. 19) Bis zu 4 Gigabyte.
11) Bis zu 180 Minuten. 20) Im Schnellstartmodus 21,5 Watt.
12) Nur Direktzugriff auf spezielle, vom Anbieter aufbereitete Internetseiten.13) Via Dongle. 21) Geprüft mit der 3D-Brille Samsung SSG-5100GB (zwei Stück im Lieferumfang).
14) Geprüft mit 3D-Polarisationsbrille PTA468 von Philips (zwei Stück im Lieferumfang). 22) Auf Speichermedien mit mindestens 160 Gigabyte bis 3 Terabyte Kapazität.
15) Auf Speichermedien mit mindestens 250 Gigabyte Kapazität.
16) Geprüft mit der 3D-Brille Toshiba FPT-AG02G für 79 Euro (Preis laut Anbieter). Anbieter siehe Seite 96.

2/2014 test Multimedia 43

 D
À la carte
as waren noch Zeiten. Mit der Land-
karte auf dem Schoß servierte der
Beifahrer die Fahrtrichtung auf dem Silber-
tablett. À la carte sozusagen. Seit etwa
15 Jahren kredenzen Navigationsgeräte sie
digital. Damals wie heute: Veraltete Karten
schicken Autofahrer in die Irre. Navigationsgeräte Mehr für weniger Geld –
Wer mit aktuellen Karten unterwegs sein
die neuen Navis machens möglich. Das Novum:
will, musste bisher zusätzlich zum Navi
viel Geld ausgeben. Eine einmalige Karten- kostenlose, lebenslange Kartenupdates. Best-
aktualisierung kostete je nach Anbieter bis noten holen sich preiswerte Modelle ab 130 Euro.
zu 70 Euro. Das ist nun vorbei – zumindest
für diejenigen, die sich eines der Navigati-
onsgeräte aus dem Test kaufen. Sie alle wer-
den mit kostenloser Kartenaktualisierung
angeboten. Die gibt es mehrmals im Jahr
zum Herunterladen im Internet – solange
das Gerät lebt oder der Anbieter Updates
dafür bereitstellt. Die Besitzer können ihre
Navis jetzt deutlich länger nutzen als frü-
her – ohne Abstriche und Zusatzkosten.
Bei den zwölf Navis im Test handelt es
sich um Modelle mit unterschiedlichen

Papier oder Navi. Karten müssen

aktuell sein, damit Fahrer sicher
ans Ziel kommen.

Unser Rat
Die Tomtom-Navis Start 20 und
25 M Europe Traffic bieten, was
Autofahrer wünschen: präzise Fahr-
empfehlungen, einfache Routenfüh-
rung, übersichtliche Karten, leich-
te Bedienung. Und das für günstige
134 und 151 Euro. Teurer sind
gute Navigationsgeräte der Größe
XXL wie das Becker Ready 70 LMU
für 229 Euro. In der Handhabung
liegt es vorn. Per Spracherkennung
FOTO: STIFTUNG WARENTEST

funktionieren nur Garmin-Modelle.

Im Preis aller Geräte ist ein kosten-
loses Kartenabo für die Lebensdauer
der Navis enthalten.

44 Multimedia

Bildschirmdiagonalen der vier Marken Be-
cker, Falk, Garmin und Tomtom. Die besten
Guten gibt es ab 134 Euro. Im Vergleich zum
Vorgängertest (test 2/2013) sind die Geräte
kaum teurer geworden – trotz der kostenlo-
sen Kartenaktualisierung.
Neues Tomtom-Design irritiert Fahrer
Gleich zwei günstige Navis von Tomtom
machen im Test das Rennen. Mit präzisen
Fahrempfehlungen und einer einfachen
Routenführung navigieren das Start 20 M
und 25 M ihre Besitzer. Komfortabel sind
sie obendrein. Beide lassen sich sehr leicht
bedienen. Mit 134 und 151 Euro sind sie eine
echte Kaufempfehlung.
Auch deshalb, weil ihre Karten im be-
währten Tomtom-Design erscheinen. Die
rote Routenführung ist gut zu erkennen.
Anders bei den aktuellen Modellen Go 400,
5000 und 6000. Sie bieten eine moderne-
re, aber keine sehr übersichtliche Naviga-
tionsanzeige. Häuser, Menüführung und so-
gar die Route hat der niederländische Navi-
2/2014 test
anbieter hellblau gestaltet. Ein kurzer Blick
aufs Display reicht kaum noch, um den
Fahrtverlauf zu erfassen.
Ausfahrt kommt überraschend
Für einen Adrenalinstoß dann und wann
sorgen Tomtoms Go-Modelle mit dem an-
gezeigten Kartenausschnitt. Er ist so stark
vergrößert, dass der Überblick oft leidet.
Auf der Autobahn kommt die Ausfahrt
dann überraschend, was vorausschauen-
des Fahren erschwert. Vorteile hat die
Go-Serie aber auch: eine vereinfachte Me-
nüführung und sehr helle, hochwertige ka-
pazitive Displays. Die reagieren auf Berüh-
rung ähnlich schnell wie Smartphones.
Schnell erfahren, Stau umfahren
Go 5000 und 6000 von Tomtom punkten
zudem mit einem integrierten Live-Dienst
zur Stauumfahrung. Übers Handymobil-
funknetz werden aktuelle Verkehrsinfor-
mationen an diese Navis übermittelt, die
sie in die Routenplanung einbeziehen – oh-
ne Mehrkosten. Auch die Garmin-Modelle
und das Tomtom Go 400 bieten einen Live-
Dienst, allerdings ist die Mobilfunktechnik
bei ihnen nicht eingebaut. Ein Smartphone
muss die Infos via Bluetooth übermitteln.
Garmin kassiert für den Dienst extra.
Spracherkennung nicht mehr Usus
Bei anderen Funktionen schalten die An-
bieter einen Gang runter. So haben Becker,
Falk und Tomtom die Spracherkennung bei
den neuen Navis abgeschafft. Sie reagieren
nicht auf mündliche Befehle. Der Fahrer
So haben wir getestet
Im internationalen Gemeinschaftstest: Zwölf
mobile Navigationsgeräte, davon drei mit
10,9 Zentimeter Bildschirmdiagonale, sechs mit
12,6 bis 12,8 Zentimeter und drei mit 15,4 bis
17,6 Zentimeter Bildschirmdiagonale.
Einkauf: Bis Oktober 2013. Preise: Überregionale
Handelserhebung im Dezember 2013.
ABWERTUNGEN
Die Abwertungen wirken gleitend: Überschreiten
die auslösenden Urteile die Abwertungsschwelle
nur geringfügig, wirkt die Abwertung kaum.
Überschreiten sie die Schwelle deutlich, wirkt die
Abwertung umso stärker auf das übergeordnete
Urteil. Es gilt: Je schlechter das auslösende
Urteil, desto stärker die jeweilige Abwertung.
Bei ausreichender Gebrauchsanleitung und Hilfe
werteten wir die Note für die Handhabung ab.
Navigationsgeräte
muss wieder den Zeigefinger zücken und
das Fahrtziel per Hand eintippen. Auf eine
Freisprecheinrichtung für mobile Telefone
verzichten Falk, Tomtom und das Ready 70
von Becker. Musik, Videos, DVB-T-Empfang
zum Fernsehen übers Navi – keines der Ge-
räte im Test erlaubt das noch. Bergab geht
es auch mit der Akkulaufzeit. Ohne Energie
über den Zigarettenanzünder halten einige
Navis nur noch eineinhalb Stunden durch.
Karten-Updates geprüft
Versöhnlich stimmen nach diesem Ab-
speckprogramm die kostenlosen, lebens-
langen Kartenupdates. Wie einfach sich die
Karten aktualisieren lassen, haben wir
ebenfalls untersucht. Das konnten wir mit
älteren Navis aus Vortests prüfen, denn für
ihre Karten gab es bereits Updates. Die kos-
teten zum Teil noch Geld, sie basieren aber
auf derselben Software wie die neuen Kar-
ten zum Nulltarif. Geprüft haben wir in An-
lehnung an den aktuellen Test je ein Gerät
der vier Marken Becker, Falk, Garmin und
Tomtom. Flott kam keins zu neuen Karten.
Vom Computer aufs Navi
Um an die Karten zu kommen, braucht der
Nutzer einen internetfähigen Computer.
Auf der Internetseite des Navianbieters er-
stellt er sich meist ein Konto und kann
dann eine Software auf seinen PC laden.
Dieses Computerprogramm ermöglicht das
Überspielen der Karten aufs Navigations-
gerät – per USB-Kabel. Rasant lässt sich die
Software von Garmin und die von Tomtom
auf dem Computer installieren – jeweils 0
Alle Untersuchungen und die Darstellung der Test-
ergebnisse erfolgten in Anlehnung an den in Heft
6/2012 veröffentlichten Test Navigationssysteme.
KARTENAKTUALISIERUNG
Für eine Aktualisierung des Kartenmaterials wurden
vier mindestens seit einem Jahr im Handel verfügba-
re Navis der im Test vertretenen Marken ausge-
wählt. Die Aktualisierung erfolgte auf einem
Windows-7-Computer per Internet mit Anbietersoft-
ware. Das aktuelle Kartenmaterial wurde per USB-
Verbindung auf das Navi übertragen. Untersuchungs-
zeitraum: 3. bis 12.12. 2013. Geprüft wurden: Re-
gistrierung, Benutzerführung, Handhabung und Auf-
wand beim Installieren der Software sowie Herun-
terladen über DSL-Verbindung und Überspielen des
aktuellen Kartenmaterials auf das Navi mit Prüfung
eines ausreichenden Speicherplatzes.
Multimedia 45
innerhalb einer Minute. Bei Falk und Be- platz als die alten. Falk-Nutzer müssen für
cker ist die Installation auch nicht kompli- sie unwichtige Länder löschen, damit die
ziert, aber etwas umständlich. wichtigen aufs Navi finden.

Zwölf Stunden warten auf die Mail Bildschirme im XXL-Format

Stop and go lautet das Motto beim an-
schließenden Herunterladen der Karten.
Der Grund: Die Datenmengen sind mit bis
zu 5,5 Gigabyte recht groß. Eineinhalb
Stunden warteten die Tester etwa, bevor sie
die neuen Garmin-Karten auf dem Navi
speichern konnten. Falk versendete per
E-Mail einen Link mit dem Kartenupdate –
zwölf Stunden nach Anmeldung. 30 wei-
tere Minuten gingen fürs Laden ins Land.
Apropos Land. Nach der Aktualisierung
passen auf das für das Update ausgewählte
Navi von Falk nicht mehr alle Länder. Die
neuen Karten erfordern mehr Speicher-
Besonders gut zu sehen sind die Karten auf
den XXL-Navis. Beeindruckende 17,6 Zenti-
meter, etwa 7 Zoll, messen die Bildschirm-
diagonalen des Becker Ready 70 und des
Garmin Nüvi 2797. Das sind Maße kleinerer
Tablets. Neues gibt es auch bei den Navi-
Halterungen. Garmin Nüvi 3597, Tomtom
Go 5000 und 6000 werden von der Halte-
rung magnetisch angezogen, sobald der
Nutzer das Navi nah heranhält. Um das Ge-
rät wieder abzunehmen, muss er nur daran
ziehen. Praktischer geht es kaum. Die Zei- Altes Design. Auch mit flüchtigem Blick
ten, in denen die Karten auf dem Schoß la- aufs Navi ist die rote Route bei Tom-
gen, sind wohl endgültig vorbei. j toms „Start“-Modellen gut zu sehen.

Navigationsgeräte
Bildschirmdiagonale etwa 10,9 cm (4,3 Zoll) Bildschirmdiagonale etwa 12,7 cm (5,0 Zoll)
Tomtom Garmin Tomtom Tomtom Garmin Becker Garmin Tomtom
Start 20 M Nüvi 2497LMT Go 4002) Start 25 M Nüvi 3597LMT Ready 50 Nüvi 2597LMT Go 50002)
2) 2)
Gewichtung Europe Traffic Europe Traffic LMU Plus
Preisspanne ca. (Euro) 129 bis 160 169 bis 219 159 bis 189 146 bis 178 269 bis 320 165 bis 189 179 bis 230 279 bis 300
Mittlerer Preis ca. (Euro) 134 180 166 151 277 166 189 285
- QUALITÄTSURTEIL 100 % GUT (2,0) GUT (2,2) GUT (2,4) GUT (1,9) GUT (2,1) GUT (2,2) GUT (2,2) GUT (2,3)

NAVIGATION 45 % gut (1,6) gut (2,2) gut (2,1) gut (1,6) gut (2,2) gut (2,3) gut (2,2) gut (2,1)
Fahrempfehlungen: Ansage / Anzeige 1/1 2/2 1/3 1/1 3/2 2/2 2/2 1/3
Routenführung 2 2 2 2 2 2 2 2
Zeit für Start und Ortung / Routenberechnung 3/3 2/3 3/3 3/3 2/3 3/3 2/3 3/3
Fußgängernavigation 2 Entfällt 2 2 Entfällt 2 Entfällt 2
HANDHABUNG 35 % gut (2,2) gut (2,2) befried. (2,6) gut (2,2) gut (2,1) gut (1,9) gut (2,2) gut (2,5)
Gebrauchsanleitung und Hilfe / Installation 4*)/2 3/2 4*)/2 4*)/2 3/1 2/2 3/2 4*)/1
Täglicher Gebrauch 1 2 2 1 2 2 2 2
Spracherkennung / Umgang mit Anrufen, SMS Entfällt 2/2 Entfällt Entfällt 2/2 Entfällt/4 2/2 Entfällt
VERARBEITUNG 5% gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) sehr gut (0,8) befried. (2,8) gut (2,0) gut (2,0)
NUTZUNGSZEIT MIT AKKU 5% befried. (3,5) befried. (3,2) ausreich. (4,0) befried. (3,1) ausreich. (4,1) befried. (3,1) befried. (3,5) befried. (3,5)
VIELSEITIGKEIT 10 % gut (2,0) gut (1,8) gut (2,5) gut (2,0) gut (1,7) gut (1,8) gut (1,8) gut (2,5)
AUSSTATTUNG / TECHNISCHE MERKMALE
Kartenmaterial Europa Europa Europa Europa Europa Europa Europa Europa
Preis für Kartenabo ca. (Euro)1) Kostenlos3) Kostenlos3) Kostenlos3) Kostenlos3) Kostenlos3) Kostenlos6) Kostenlos3) Kostenlos3)
Spurassistent / Routenführung für Fußgänger j/j j/N j/j j/j j/N j/j j/N j/j
TMC / Premium TMC / Live-Dienst j/N/N j/j/g4) j/N/g5) j/N/N j/j/g4) j/g/N j/j/g4) N/N/j
Zieleingabe per Spracherkennung / Koordinaten N/j j/j N/N N/j j/j N/j j/j N/N
Musik- / Foto- / Videowiedergabe N/N/N N/N/N N/N/N N/N/N N/N/N N/j/N N/N/N N/N/N
Freisprecheinrichtung / DVB-T-Empfang N/N j/N N/N N/N j/N j/N j/N N/N
Akkulaufzeit ca. (h:min) 2:00 2:25 1:30 2:25 1:30 2:30 2:05 2:00
Bildschirmdiagonale (cm) 10,9 10,9 10,9 12,8 12,7 12,8 12,8 12,8
Displaygröße: Breite x Höhe (mm) 95 x 54 95 x 54 95 x 54 111 x 63 109 x 65 111 x 63 111 x 63 111 x 63
Gerät: Breite x Höhe x Tiefe (mm) 119 x 85 x 20 122 x 76 x 19 126 x 83 x 21 134 x 93 x 20 138 x 78 x 12 140 x 90 x 17 138 x 83 x 19 145 x 90 x 20
Gewicht (g) 144 155 175 175 192 191 189 242
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Alle haben: Ansagen von Straßennamen 1) Laut Anbieter (Erhebungszeitraum: Dezember 2013).
1 = Sehr gut (0,5–1,5). 2 = Gut (1,6–2,5). 3 = Befriedigend (2,6–3,5). („Text to speech“), Karteneinschub für 2) Laut Anbieter Softwareupdate verfügbar.
4 = Ausreichend (3,6–4,5). 5 = Mangelhaft (4,6–5,5). microSD-Karte. 3) Kartenabo für die Lebensdauer des Geräts.
Bei gleichem Qualitätsurteil Reihenfolge nach Alphabet. 4) Live-Dienst optional für einmalig 19,95 Euro über Bluetooth-Verbindung
*) Führt zur Abwertung (siehe „So haben wir getestet“ auf Seite 45). j = Ja. N = Nein. g = Optional. (Tethering) zum geeigneten Smartphone erhältlich.

46 Multimedia test 2/2014

 Navigationsgeräte

Bildschirmdiagonale etwa 10,9 cm (4,3 Zoll)

Tomtom Start 20 M Garmin Tomtom

Europe Traffic Nüvi 2497LMT Go 400

Bildschirmdiagonale etwa 12,7 cm (5,0 Zoll)

Tomtom Start 25 M Garmin Becker

Neues Design. Die blassblaue Route Europe Traffic Nüvi 3597LMT Ready 50 LMU Plus
auf grauer Straße sorgt für wenig Orien-
tierung bei Tomtoms „Go“-Modellen.

15,4 bis 17,6 cm (etwa 6,0 bis 7,0 Zoll)

Falk Becker Garmin Tomtom Garmin Nüvi 2597LMT Tomtom Go 5000 Falk Neo 520 LMU
Neo 520 Ready 70 Nüvi Go 60002)
LMU LMU 2797LMT Bildschirmdiagonale 15,4 bis 17,6 cm (etwa 6,0 bis 7,0 Zoll)
119 bis 139 219 bis 249 259 bis 320 310 bis 360
126 229 272 325
BEFRIEDI-
GUT (2,0) GUT (2,2) GUT (2,3)
GEND (2,6)

befried. (2,6) gut (2,1) gut (2,1) gut (2,0)

3/3 2/2 2/1 1/2
1 1 2 2
Becker Ready 70 LMU Garmin Nüvi 2797LMT Tomtom Go 6000
3/2 3/2 2/3 3/3
2 2 Entfällt 2
gut (2,4) gut (1,6) gut (2,2) gut (2,4)
Verwandte Modelle
2/3 2/3 3/2 4*)/1
2 1 2 2 Navigationsgeräte gehören oft einer Modellfamilie an. Verwandte Modelle können eine preiswerte
Entfällt Entfällt 2/2 Entfällt Alternative sein, wenn der Nutzer auf einige Zusatzfunktionen verzichtet.
befried. (3,0) befried. (2,8) gut (2,0) gut (2,0)
Verwandtes Mittlerer Preis Wichtigste Unterschiede zum geprüften
ausreich. (4,1) ausreich. (4,1) ausreich. (4,1) befried. (3,4) Geprüftes Modell Modell ca. (Euro) Modell laut Anbieter
gut (2,5) gut (2,0) gut (1,8) gut (2,5)
Nüvi Nüvi 2447LMT 150 Keine Freisprecheinrichtung, kein Live-Dienst über
2497LMT Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, keine
Zentraleuropa Europa Europa Europa Sprachsteuerung, Karten nur für Zentraleuropa.
Kostenlos6) Kostenlos6) Kostenlos3) Kostenlos3) Nüvi Nüvi 2557LMT 158 Keine Freisprecheinrichtung, kein Live-Dienst über
j/j j/j j/N j/j Garmin 2597LMT Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, keine
j/N/N j/g/N j/j/g4) N/N/j
Sprachsteuerung.
N/j N/j j/j N/N Nüvi 2547LMT 157 Keine Freisprecheinrichtung, kein Live-Dienst über
Bluetooth-Verbindung zum Smartphone, keine
N/N/N N/j/N N/N/N N/N/N
Sprachsteuerung, Karten nur für Zentraleuropa.
N/N N/N j/N N/N
Start 20 M Start 20 M 126 Karten nur für Zentraleuropa.
1:25 1:25 1:25 2:05 Europe Traffic Central Europe
12,6 17,6 17,6 15,4 Traffic
108 x 64 154 x 85 154 x 86 132 x 79 Start 25 M Start 25 M 142 Karten nur für Zentraleuropa.
133 x 90 x 12 185 x 116 x 15 186 x 114 x 23 169 x 105 x 20 Europe Traffic Central Europe
Tomtom Traffic
162 311 351 303
Go 5000 Go 500 181 Live-Dienst nur über Bluetooth-Verbindung zum
5) Live-Dienst optional über Bluetooth-Verbindung (Tethering) zum Smartphone, mit TMC (Verkehrsinfos übers Radionetz).
geeigneten Smartphone erhältlich.
6) Kartenabo für die Lebensdauer des Geräts bei Registrierung Go 6000 Go 600 231 Live-Dienst nur über Bluetooth-Verbindung zum
innerhalb von 30 Tagen nach erster Inbetriebnahme. Smartphone, mit TMC (Verkehrsinfos übers Radionetz).
Anbieter siehe Seite 96. Falk Neo 520 LMU Neo 520 89 Ohne lebenslange Kartenupdates.

2/2014 test Multimedia 47

test empfiehlt

Die
e Neben
Nebenbei-Diät – Das Kochbuch
224 Seiten I Softcover I Best.-Nr. B1092-T1402
224
16,90
16
6,90 €
E-Book:
E-B
Book: 13
13,99 €
„ test.de/
test.de/nebenbei-kochbuch

Neu!

Diät –
Die Nebenbei-Diät Die Nebenbei-Diät –
Sc
Schlank en für
werden Schlank werden für
durch
Zwischendurch Berufstätige
cover
224 Seiten, Softcover 224 Seiten I Softcover
Best
Best.-Nr. T1402
B1024-T1402 Best.-Nr. B1038-T1402
16,90
90 € 16,90 €
E-Book: 13,99
,99 € E-Book: 13,99 €
„ test.
test.de/nebenbeidiaet
diaet „ test.de/nebenbeidiaet-beruf

Abnehmen nach dem Lieferung

Nebenbei-Prinzip. kostenfrei
schon ab 10,– €
Das Nebenbei-Diät-Prinzip ist so einfach: Wir nehmen Ihren Bestellwert!
Lieblingsgerichten den Kalorienschrecken! In diesem Buch
finden Sie Spaghetti, Rouladen, Bratkartoffeln und andere
Klassiker, bei denen Sie oft 50 Prozent Kalorien und mehr
sparen können. Leckere Ideen für alle Mahlzeiten und auch
für Vegetarier begleiten Sie durch den Tag.

Ausgezeichnet mit
der „Goldenen Feder“
der Gastronomischen
Akademie Deutschlands.

Aroma Das neu

neuee Kochbuch
512 Seiten I Hardcover durchs J Jahr
Best.-Nr. B1072-T1402 3., stark erweiterte und
39,90 € überarbeitete Auflage, Die einfache Landhausküche
Für Abonnenten: 33,99 € 512 Seiten I Hardcover 240 Seiten I Hardcover
Best.-Nr. B1078-T1402 Best.-Nr. B1091-T1402
E-Book: 33,99 €
„ test.de/aroma 29,90 € I E-Book: 24,99 € 19,90 € I E-Book: 15,99 €
„ test.de/jahreskochbuch „ test.de/landhauskueche

Rückgaberecht: Sie können die erhaltenen Bücher ohne Angabe von Gründen innerhalb 14 Tagen durch Rücksendung der Ware zurückgeben. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail), jedoch nicht vor Eingang der Ware beim
Empfänger (bei wiederkehrender Lieferung gleichartiger Ware nicht vor Eingang der 1. Teillieferung) und auch nicht vor Erfüllung unserer Informationspflichten gemäß Artikel 246 § 2 in Verbindung mit § 1 Abs. 1 und 2 EGBGB. Nur bei nicht paketversandfähiger Ware
(z. B. bei sperrigen Gütern) können Sie die Rückgabe auch durch Rücknahmeverlangen in Textform erklären. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung der Ware oder des Rücknahmeverlangens. In jedem Fall erfolgt die Rücksendung auf unsere Kosten
und Gefahr. Die Rücksendung oder das Rücknahmeverlangen hat zu erfolgen an: Stiftung Warentest · Vertrieb · Julius-Hölder-Straße 47 · 70597 Stuttgart
Rückgabefolgen: Im Falle einer wirksamen Rückgabe sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren und ggf. gezogene Nutzungen (z. B. Gebrauchsvorteile) herauszugeben. Bei einer Verschlechterung der Ware kann Wertersatz verlangt werden.
Dies gilt nicht, wenn die Verschlechterung der Ware ausschließlich auf deren Prüfung – wie sie Ihnen etwa im Ladengeschäft möglich gewesen wäre – zurückzuführen ist. Im Übrigen können Sie die Pflicht zum Wertersatz für eine durch die bestimmungsgemäße Inge-
brauchnahme der Sache entstandene Verschlechterung vermeiden, indem Sie die Ware nicht wie Ihr Eigentum in Gebrauch nehmen und alles unterlassen, was deren Wert beeinträchtigt. Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen müssen innerhalb 30 Tagen erfüllt
werden. Die Frist beginnt für Sie mit der Absendung der Ware oder des Rücknahmeverlangens, für uns mit deren Empfang. Ihre Stiftung Warentest
Stiftung Warentest empfiehlt

Bestseller!

Jetzt mehr rausholen.

Diese
Di
ies
ese
e Be
Best
Bestseller
stse
seller
er machen es Ihnen leicht.

Obb Ruheständler, Arbeitnehmer oder Selbstständige – diese Ratge-

be
er führen nicht n
ber nur Schritt für Schritt durch die Originalformulare,
so
ondern zeigen kn
sondern knapp, übersichtlich und leicht verständlich, wie
Sie
Sie vom Fiskus me
mehr zurückbekommen.

Steuererklärung 2013/2014
Arbeitnehmer, Beamte
272 Seiten I Softcover
Best.-Nr. B1350-T1402
16,90 €
Für Abonnenten: 13,99 €
E-Book: 13,99 €
„ test.de/arbeitnehmersteuern

Steuererklärung 2013/2014
Selbstständige, Existenzgründer
272 Seiten | Softcover
Best.-Nr. B1351-T1402
Steuererklärung 2013/2014 Rentner, Pensionäre 16,90 €
208 Seiten I Softcover I Best.-Nr. B1349-T1402 Für Abonnenten: 13,99 €
E-Book: 13,99 €
14,90 € Für Abonnenten: 11,99 € „ test.de/selbststaendigesteuern
E-Book: 11,99 €
„ test.de/rentnersteuern

iPhone und iPad

für Einsteiger
Aktualisiert: jetzt mit iOS 7
224 Seiten I Softcover
Best.-Nr. B1218-T1402
14,90 €
Schritt für Schritt Für Abonnenten: 11,99 €
ins Internet E-Book: 11,99 €
192 Seiten I Softcover „ test.de/ibuch
Best.-Nr. B1216-T1402
14,90 €
Für Abonnenten:
11,99 €
„ test.de/internet
Bestseller!
Jetzt mit iOS 7.

Facebook für Einsteiger

208 Seiten I Softcover
Best.-Nr. B1217-T1402
14,90 €
Für Abonnenten: 11,99 €
E-Book: 11,99 € Online mehr erfahren und bestellen:
„ test.de/facebookbuch

Versandkosten
betragen bei einem Bestellwert
test.de/shop
bis 10,00 € 2,50 €
ab 10,00 € kostenfrei Oder telefonisch sichern:
Wir liefern Ihre Wunschtitel schnellstens gegen Rechnung.

Die angebotenen Bücher erscheinen bei: Stiftung Warentest, Vorstand Hubertus Primus,
0 18 05/00 24 67*
Lützowplatz 11 – 13, 10785 Berlin. Lieferung nur, solange der Vorrat reicht! *14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz. Kosten aus dem Mobilfunknetz können abweichen,
Die Abonnenten-Vorteile gelten nicht für Mini-Abo-Kunden und Probe-Abonnenten. max. 42 Cent/Min. Mo. – Fr. 8 – 20 Uhr, Sa. 9 – 14 Uhr.
Stiftung Warentest empfiehlt

Bauen Sie auf einem

soliden Fundament.
In sieben Schritten zum eigenen Haus.

geplant ist halb gebaut. Moderne Energiekonzepte

Gut geplan
intelligente Regelungstechnik sind hier genauso
sowie inte
Thema wie neue Entwicklungen bei gesunden Baustoffen.
Unser Bauherren-Handbuch Mit klaren Zielen und Checklisten für Ihr Bauprojekt.
2., aktualisierte Ausgabe
384 Seiten I Hardcover
Best.-Nr. B1400-T1402
34,90 €
Für Abonnenten: 29,99 €
E-Book: 29,99 €
„ test.de/bauherren

Strom und Wärme

für mein Haus
208 Seiten I Hardcover
Best.-Nr. B1070-T1402 Spezial Steuern
24,90 € 128 Seiten
E-Book: 20,99 € Finanztest Spezial
„ test.de/stromundwaerme
rme Best.-Nr. Z1403-T1402
8,50 €
Photovoltaik
224 Seiten I Hardcover
Best.-Nr. B1082-T1402
24,90 €
E-Book: 20,99 €
„ test.de/photovoltaikbuch

Immobilienfinanzierung
208 Seiten I Softcover Aus und Vorbei Renten-Fahrplan
Best.-Nr. B1355-T1402 192 Seiten I Softcover 176 Seiten I Softcover
19,90 € Best.-Nr. B1347-T1402 Best.-Nr. B1345-T1402
E-Book: 15,99 € 18,90 € I E-Book: 14,99 € 18,90 € I E-Book: 14,99 €
„ test.de/immobilienfinanzierungsbuch „ test.de/trennung „ test.de/rentenfahrplan

Rückgaberecht: Sie können die erhaltenen Bücher ohne Angabe von Gründen innerhalb 14 Tagen durch Rücksendung der Ware zurückgeben. Die Frist beginnt nach Erhalt dieser Belehrung in Textform (z. B. Brief, Fax, E-Mail), jedoch nicht vor Eingang der Ware beim
Empfänger (bei wiederkehrender Lieferung gleichartiger Ware nicht vor Eingang der 1. Teillieferung) und auch nicht vor Erfüllung unserer Informationspflichten gemäß Artikel 246 § 2 in Verbindung mit § 1 Abs. 1 und 2 EGBGB. Nur bei nicht paketversandfähiger Ware
(z. B. bei sperrigen Gütern) können Sie die Rückgabe auch durch Rücknahmeverlangen in Textform erklären. Zur Wahrung der Frist genügt die rechtzeitige Absendung der Ware oder des Rücknahmeverlangens. In jedem Fall erfolgt die Rücksendung auf unsere Kosten
und Gefahr. Die Rücksendung oder das Rücknahmeverlangen hat zu erfolgen an: Stiftung Warentest · Vertrieb · Julius-Hölder-Straße 47 · 70597 Stuttgart
Rückgabefolgen: Im Falle einer wirksamen Rückgabe sind die beiderseits empfangenen Leistungen zurückzugewähren und ggf. gezogene Nutzungen (z. B. Gebrauchsvorteile) herauszugeben. Bei einer Verschlechterung der Ware kann Wertersatz verlangt werden.
Dies gilt nicht, wenn die Verschlechterung der Ware ausschließlich auf deren Prüfung – wie sie Ihnen etwa im Ladengeschäft möglich gewesen wäre – zurückzuführen ist. Im Übrigen können Sie die Pflicht zum Wertersatz für eine durch die bestimmungsgemäße Inge-
brauchnahme der Sache entstandene Verschlechterung vermeiden, indem Sie die Ware nicht wie Ihr Eigentum in Gebrauch nehmen und alles unterlassen, was deren Wert beeinträchtigt. Verpflichtungen zur Erstattung von Zahlungen müssen innerhalb 30 Tagen erfüllt
werden. Die Frist beginnt für Sie mit der Absendung der Ware oder des Rücknahmeverlangens, für uns mit deren Empfang. Ihre Stiftung Warentest
Stiftung Warentest empfiehlt

NEU
ab Februar 2014
Jetzt vorbestellen!

Meine Laborwerte
144 Seiten I Softcover
Best.-Nr. B1142-T1402
9,90 €

Das Anti-Stress-Konzept
208 Seiten I Hardcover
Laborwerte verstehen
Best.-Nr. B1140-T1402

und beeinflussen.
Ahnenforschung
224 Seiten I Softcover 19,90 €
Best.-Nr. B1085-T1402 E-Book: 15,99 €
18,90 € „ test.de/anti-stress
Für Abonnenten: 14,99 € Alles, was Sie wissen müssen.
E-Book: 14,99 €
„ test.de/ahnenforschung
Was bedeuten die Abkürzungen und Fremdwörter im
Lieferung Laborbericht? Und was können Sie tun, um Ihre Werte zu
kostenfrei verbessern? Dieser aktuelle Ratgeber unterstützt Sie mit
schon ab 10,– € gründlich recherchierten Informationen und bietet eine
Bestellwert! verlässliche Grundlage für das Gespräch mit dem Arzt.

Geldanlage für Vorsichtige

176 Seiten I Softcover
Geldanlage für Faule Best.-Nr. B1348-T1402
160 Seiten I Softcover 16,90 €
B N B1352
Best.-Nr. T1402
B1352-T1402 Für Abonnenten: 13,99 €
16,90 € E-Book: 13,99 €
Für Abonnenten: 13,99 € „ test.de/vorsichtige-geldanlage
E-Book: 13,99 € Geldanlage für Fleißige
„ test.de/geldanlage-faule
e 2., aktualisierte Ausgabe
192 Seiten I Softcover
Best.-Nr. B1357-T1402
18,90 €
Für Abonnenten: 14,99 €
E-Book: 14,99 €
„ test.de/fleissige-geldanlage Online mehr erfahren und bestellen:

Versandkosten
betragen bei einem Bestellwert
test.de/shop
bis 10,00 € 2,50 €
ab 10,00 € kostenfrei Oder telefonisch sichern:
Wir liefern Ihre Wunschtitel schnellstens gegen Rechnung.

Die angebotenen Bücher erscheinen bei: Stiftung Warentest, Vorstand Hubertus Primus,
0 18 05/00 24 67*
Lützowplatz 11 – 13, 10785 Berlin. Lieferung nur, solange der Vorrat reicht! *14 Cent/Min. aus dem deutschen Festnetz. Kosten aus dem Mobilfunknetz können abweichen,
Die Abonnenten-Vorteile gelten nicht für Mini-Abo-Kunden und Probe-Abonnenten. max. 42 Cent/Min. Mo. – Fr. 8 – 20 Uhr, Sa. 9 – 14 Uhr.
 Duell der
Nachfolger
E-Book-Reader Marktführer Amazon behauptet seinen
Spitzenplatz. Herausforderer Tolino bessert bei Komfort-
diensten nach. Der einzige Farbige überzeugt wenig.
D as Rennen bleibt spannend. Auch mit
der neuen Version seines Kindle Pa-
perwhite positioniert sich Amazon im Test
von aktuellen E-Book-Lesegeräten an der
Spitze. Doch sein Hauptrivale lässt nicht lo-
cker. Auch der Tolino Shine liegt in einer
verbesserten Version vor. Er folgt dem
Kindle dichtauf.
Lange war Amazon unangefochtener
Marktführer. Mehr als 40 Prozent der deut-
schen E-Book-Umsätze entfielen 2012 auf
die Kalifornier. Nun bietet ein Zusammen-
schluss deutscher Unternehmen dem ame-
rikanischen Riesen Paroli: Die Tolino-Alli-
anz aus Hugendubel, Bücher.de, Buch.de,
Club Bertelsmann, Telekom PagePlace, Tha-
lia und Weltbild legt bei E-Book-Diensten
nach und mausert sich zum Rivalen.
Mehr Ausstattung, bessere Displays
Der neue Kindle verlässt das Rennen als
einziger sogar mit der Note Sehr gut. Er hat
das beste Display, den besten Kontrast, die
gleichmäßigste Hintergrundbeleuchtung,
öffnet Bücher sehr schnell und ist auch
sonst am besten zu handhaben.
Auch die anderen Reader haben aufge-
rüstet. Bis auf den Sony bieten alle im Test
Der Marktführer.
Amazons System punktet mit dem
besten Lesegerät, einem besonders
großen Buchsortiment und einer kom-
fortablen Verwaltung von Büchern
und Lesegeräten. Es ist aber ganz auf
einen einzigen Anbieter ausgerichtet.
52 Multimedia
Hintergrundbeleuchtung und sind so auch
bei wenig Umgebungslicht ablesbar. Die
neue Generation der E-Ink-Bildschirme ist
kontraststärker, die Hintergrundbeleuch-
tung oft gleichmäßiger als bei den Vorgän-
germodellen. Alle außer dem 80 Euro billi-
gen Trekstor haben berührempfindliche
Bildschirme. Der Trekstor fiel mit Soft-
ware-Problemen auf. Häufige Neustarts
trübten das Lesevergnügen. Ein Firmware-
Update, das Trekstor inzwischen bereit-
stellte, löste das Problem nicht vollständig.
Das Tempo beim Öffnen der Bücher und
Umblättern ist teilweise etwas schneller als
im Vortest (test 6/2013). Verglichen mit
Tablet-Rechnern fühlen sich E-Book-Rea-
der allerdings immer noch eher lahm an.
Viel Aufpreis für wenig Farbe
Wenig überzeugt das erste Lesegerät mit
Farbbildschirm: Die Farben des 239 Euro
teuren Pocketbook Color Lux sind flau, das
Schriftbild ist unscharf (siehe auch Schnell-
test in test 11/2013). Den üppigen Aufpreis –
110 Euro teurer als der Kindle – lohnt das
Gerät nicht. Für elektronische Comics und
bunte Magazine sind Tablets besser. Und
für textlastige Belletristik reichen schwarz-
weiße Bildschirme völlig.
Verschiedene Kopierschutzsysteme
Wer auf der Suche nach einem E-Reader ist,
sollte nicht nur die Hardware vergleichen.
Käufer binden sich mit dem Lesegerät auch
an bestimmte Diensteanbieter. Die verkau-
fen die allermeisten elektronischen Bücher
mit einem Kopierschutz. Dabei konkurrie-
ren mehrere untereinander nicht kompati-
ble Kopierschutzsysteme – bislang vor al-
lem die von Amazon und Adobe.
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST
Der Vorteil von Amazon: Die Verwaltung
von Büchern und Geräten ist für Nutzer be-
sonders komfortabel. Der Nachteil: Inhalte
kommen ausschließlich von Amazon. So
funktioniert etwa die Ausleihe elektro-
test 2/2014
 E-Book-Reader

nischer Bücher von öffentlichen Bibliothe-
ken mit einem Kindle nicht. Amazons Kon-
kurrenz setzte anfangs fast geschlossen
auf das Kopierschutzsystem von Adobe.
Vorteil: Der Nutzer kann E-Books unter-
schiedlicher Buchläden auf einem Lesege-
Das hat sich geändert. Seit der neuen Firm-
ware-Version 1.3 kann ein Tolino-Reader die
Bibliotheken mehrerer Tolino-Buchshops
miteinander verknüpfen. E-Books, die der
Nutzer zum Beispiel bei Thalia.de oder Hu-
gendubel.de kauft, erscheinen nach dieser
Wer jedoch in öffentlichen Bibliotheken
Bücher ausleihen möchte oder die weltwei-
te Dominanz eines amerikanischen Anbie-
ters unheimlich findet, dem bietet sich
inzwischen eine ernstzunehmende Alter-
native. Sie heißt Tolino. j

rät kombinieren und auch aus öffentlichen
Bibliotheken leihen. Nachteil: Das System
ist sperriger zu handhaben (siehe auch Test
von E-Book-Portalen, test 10/2013).
Amazon ist die Messlatte
Seit 2013 versucht die Allianz deutscher
E-Book-Anbieter unter Federführung der
Telekom, mit dem Tolino die relative Offen-
heit des Adobe-Systems mit dem Komfort
von Amazon zu verbinden. Mit wachsen-
dem Erfolg. Beispiel Synchronisation des
Lesestands: E-Book-Pionier Amazon hat
vorgemacht, wie es geht. Liest ein Amazon-
Bücherfreund morgens auf dem Weg zur
Arbeit auf dem Smartphone in der Kindle-
App bis zu einer bestimmten Stelle, kann er
das gleiche Buch am Abend auf dem Kindle
Paperwhite nahtlos an derselben Stelle wei-
terlesen, ohne zu blättern. Durch die Da-
tenverbindung zu Amazons Großrechnern
„kennt“ ein elektronisches Buch von Ama-
zon auf allen Endgeräten stets den neues-
ten Lesestand.
Verknüpfung etwa auch auf einem Tolino Tabelle auf Seite 54.
von Weltbild.de oder Buecher.de.
Synchronisation zwischen Anbietern
Auch den Lesestand merken sich die Geräte
nach der Verknüpfung für Bücher verschie-
dener Anbieter. In einem ersten Praxistest
lief das nicht ganz so schnell und reibungs-
los wie bei Amazon. Dennoch kommt das
Tolino-System mit dem Update dem Ama-
zon-Komfort einen großen Schritt näher.
Noch immer spricht einiges für den
Platzhirschen Amazon. Der Kindle Pa-
perwhite ist das beste Lesegerät am Markt.
Amazon verfügt über ein größeres Bücher-
sortiment als die Tolino-Anbieter (E-Book-
Portale, test 10/2013). Und die Synchronisa-
tion des Lesestands klappt mit der
„Whispersync“-Funktion von Amazon rei-
bungsloser als bei der Konkurrenz.

Die Tolino-Gruppe bessert nach

Diese Kunst beherrschte der Tolino bis vor
kurzem noch nicht ganz. Im Test von
E-Book-Portalen im Oktoberheft klappte die
Synchronisation immer nur mit den Bü-
chern eines Anbieters der Allianz. Ein Toli-
no, bei Buecher.de gekauft, konnte nur
Bücher von Buecher.de synchronisieren,
nicht aber die von Thalia oder Weltbild. Bei
diesen Komfortdiensten war das angeblich
so offene Tolino-System anfangs ähnlich
geschlossen wie das von Amazon.

Unser Rat
Die neue Generation von E-Ink-Bild-
schirmen bietet mehr Kontrast und
eine gleichmäßigere Hintergrund- 1)
beleuchtung. Bester E-Reader ist der
neue Amazon Kindle Paperwhite 2
für 129 Euro, gefolgt vom Tolino
Shine 2 für 100 Euro. Bei der An-
schaffung sollte der Käufer aber Der Herausforderer.
nicht nur auf die Qualität des Lese- Der Tolino Shine wird von mehreren
geräts achten, sondern auch beden- Anbietern unterstützt und nähert
ken, an welches Kopierschutzsystem sich bei den Komfortfunktionen all-
er sich mit dem Reader-Kauf bindet. mählich dem Vorreiter Amazon an.
1) PagePlace schließt Ende März (siehe S. 28).

2/2014 test Multimedia 53

 E-Book-Reader
Mit Farb-
Mit Schwarz-Weiß-Darstellung darstellung
Amazon Tolino Kobo Kobo Pocketbook Sony Trekstor Pocketbook
Kindle Shine 24)5) Aura Aura HD Touch Lux PRS-T35) Pyrus 2 Led5) Color Lux
Gewichtung Paperwhite 21)
Mittlerer Preis ca. (Euro) 129 100 149 165 129 139 80 239
Bauähnlichkeit Amazon Kindle Paperwhite 2 ist bauähnlich mit Amazon Kindle Paperwhite 2 3G (189 Euro)1)9).
SEHR GUT AUSREI- BEFRIEDI-
- QUALITÄTSURTEIL 100 % (1,5) GUT (1,7) GUT (1,9) GUT (1,9) GUT (2,0) GUT (2,0)
CHEND (3,6) GEND (2,7)

BILDQUALITÄT 40 % sehr gut (0,9) sehr gut (1,4) gut (1,6) sehr gut (1,5) gut (1,6) gut (2,4) gut (1,7) befriedigend
(3,2)
Bei sehr hellem / mittlerem / dunklem Um- 1/1/ 1/1/ 2/1/ 1/1/ 1/1/ 1/1/ 1/1/ 3/3/
gebungslicht 1 2 2 2 2 4 2 3
BÜCHER LADEN 10 % befriedigend gut (2,1) gut (2,5) gut (2,5) befriedigend gut (2,3) befriedigend gut (2,4)
(2,7) (2,7) (2,8)
Vom vorinstallierten Buchshop 1 2 3 3 47) 2 Entfällt 2
Vom Fremdshop über den Browser des 42) 3 3 3 3 3 58) 3
Readers
Vom eigenen Computer 1 3 3 3 1 3 3 3
Öffentliche Leihbibliotheken per Nein*) Ja Ja Ja Ja Ja Ja Ja
Onleihe nutzbar
HANDHABUNG 20 % sehr gut (1,5) gut (2,0) gut (2,4) befriedigend gut (2,3) gut (1,7) befriedigend befriedigend
(2,7) (3,1) (2,9)
Gebrauchsanleitung und Hilfen 2 3 3 4 3 1 3 4
Inbetriebnahme 2 2 3 3 3 3 3 3
Bücher verwalten 1 1 1 1 2 1 3 2
Geschwindigkeit beim Öffnen von Büchern / 1/2 2/2 2/2 2/2 1/3 2/1 4/3 1/3
Blättern
Suchen und Synchronisieren 1 2 4 4 3 2 4 3
Lesekomfort 1 1 1 2 1 1 3 3
VIELSEITIGKEIT 10 % gut (2,1) gut (2,0) sehr gut (1,5) sehr gut (1,4) sehr gut (1,3) gut (1,8)
gut (2,2) sehr gut (1,1)
KONSTRUKTION 15 % gut (1,7) gut (1,9) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,5) gut (1,7)
ausreichend gut (2,5)
(4,5)*)
AKKU 5 % sehr gut (1,0) sehr gut (1,0) sehr gut (0,5) sehr gut (0,5) sehr gut (1,5) sehr gut (0,5) gut (2,3) sehr gut (1,5)
AUSSTATTUNG / TECHNISCHE MERKMALE
Geprüft mit voreingestelltem Buchshop Amazon Hugendubel Kobo shop Kobo shop eBook.de Sony Reader Entfällt Obreey
Kindle Store BookStore
Diagonale ca. (cm) 15 15 15 17 15 15 15 20
Bild- Auflösung (Pixel) 1 024 x 758 1 024 x 758 1 024 x 758 1 440 x 1 080 1 024 x 758 1 024 x 758 800 x 600 800 x 600
schirm Hintergrundbeleuchtung j j j j j N j j
Touchscreen / Querformat möglich j/j j/N j/N j/N j/j j/j N/j j/N
Interner Speicher (Gigabyte) / erweiterbar 1,3 / N 2,1 / microSD 3,2 / microSD 3,2 / microSD 3,3 / microSD 1,2 / microSD 1,6 / microSD 3,2 / microSD
E-Book-Formate: Epub / Mobipocket / N/j/N/N j/N/j/N j/j/N/j j/j/N/j j/j/j/j j/N/j/N j/j/j/j j/j/j/j
PDF Reflow / RTF
Unterstützte Kopierschutzsysteme Amazon AZW Adobe Digital Adobe Digital Adobe Digital Adobe Digital Sony Soft- Adobe Digital Adobe Digital
Edition Edition Edition Edition ware,Adobe Edition Edition
Digital Edition
Datenübertragung per USB / j/j j/j6) j/j j/j j/j j/j j/N j/j
WLan-Funknetze
Volltextsuche / Texte kommentieren j/j j/j j/j j/j j/j j/j j/N j/j
Übersetzung / Synonymwörterbuch e3)/j j/j j/j j/j j/j j/j N/N j/j
MP3-Musikspieler / Pin-Sperre N/j N/N N/N N/N j/N N/j N/N j/N
Höhe x Breite x Tiefe (cm) 17 x 12 x 1,0 18 x 12 x 1,0 15 x 11 x 0,9 18 x 13 x 1,2 18 x 12 x 1,0 16 x 11 x 1,2 18 x 11 x 1,2 20 x 17 x 1,1
Gewicht (g) 208 185 174 243 196 194 202 359
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: Alle geprüften E-Book-Reader können Dateien im PDF- und im TXT-Format darstellen. Keiner außer dem Pocketbook
1 = Sehr gut (0,5–1,5). 2 = Gut (1,6–2,5). Color Lux wird mit einem Netzteil ausgeliefert.
3 = Befriedigend (2,6–3,5). 4 = Ausreichend (3,6–4,5). 1) Modellnummer: DP75SDI. 2) Kann kopiergeschützte Bücher nur von Amazon darstellen.
5 = Mangelhaft (4,6–5,5). 3) Funktioniert nur mit aktiver Funkverbindung (WLan). 4) Tolino Shine 2 haben laut Anbieter eine Seriennummer größer als
20311241. 5) Laut Anbieter ist neue Betriebssoftware verfügbar. 6) Kostenloser Zugriff auf WLan-Hotspots der Deutschen
Bei gleichem Qualitätsurteil Reihenfolge nach Alphabet. Telekom möglich. 7) Der Buchshop reagiert zeitverzögert oder gar nicht auf Eingaben oder im Gerät hinterlegte Voreinstellun-
*) Führt zur Abwertung (siehe „So haben wir getestet“ auf Seite 55). gen. 8) Kein WLan, kein Laden von Büchern ohne angeschlossenen Computer möglich. 9) Kann Bücher von Amazon ohne
j = Ja. N = Nein. e = Eingeschränkt. zusätzliche Kosten für den Datentransfer auch per Mobilfunk laden. Anbieter siehe Seite 96.

54 Multimedia test 2/2014

 E-Book-Reader

Mit Schwarz-Weiß-Darstellung

Amazon Kindle Paperwhite 2 Tolino Shine 2 Kobo Aura Kobo Aura HD

129 Euro 100 Euro 149 Euro 165 Euro
SEHR GUT (1,5) GUT (1,7) GUT (1,9) GUT (1,9)

Mit Farbdarstellung

Pocketbook Touch Lux Sony PRS-T3 Trekstor Pyrus 2 Led Pocketbook Color Lux
129 Euro 139 Euro 80 Euro 239 Euro
GUT (2,0) GUT (2,0) AUSREICHEND (3,6) BEFRIEDIGEND (2,7)

Noch zu haben
So haben wir getestet
Diese guten E-Book-Reader aus test 6/2013
sind laut Anbieter noch im Handel erhältlich. Im Test: 9 E-Book-Reader mit E-Paper-Display,
darunter eine Bauähnlichkeit und ein Reader
Mittlerer - mit Farbdisplay. Einkauf: Oktober und Novem-
Preis ca. QUALITÄTS- ber 2013. Preise: Anbieterbefragung Novem-
www.test.de (Euro) URTEIL ber/Dezember 2013.
Amazon 99 GUT (1,6)
Kindle Paperwhite1) ABWERTUNGEN
Amazon 179 GUT (1,6) Ist die Nutzung der Leihbibliothek Onleihe
Kindle Paperwhite 3G1) 2) nicht möglich, wird das Gruppenurteil Bücher
129 GUT (2,0)
Laden um eine halbe Note abgewertet. Bei
Kobo Glo
ausreichender Konstruktion wird das test-
Sony PRS-T2 119 GUT (2,1) Qualitätsurteil um eine Note abgewertet.
Amazon Kindle 49 GUT (2,2)
Die Untersuchungen und die Darstellung der Bibliotheken verknüpfen. Mit der neuen
1) Laut Anbieter Software inzwischen geändert. Prüfergebnisse erfolgen in Anlehnung an den Bibliotheksverknüpfung können Tolino-
2) Kann Bücher von Amazon ohne zusätzliche Kosten für
Test von E-Book-Readern in test 6/2013. Nutzer komfortabler E-Books mehrerer
den Datentransfer auch per Mobilfunk laden.
Anbieter kombinieren.

2/2014 test Multimedia 55

 Zeit für
den Abschied
B öse Zungen behaupten, maximal je-
des zweite Windows-Betriebssystem
sei wirklich zu gebrauchen. Windows XP
Windows XP Ab
Anfang April stopft
war eine dieser gut funktionierenden Vari- Microsoft keine
anten aus dem Hause Microsoft. Vielleicht
Sicherheitslücken
ein Grund, warum auch 13 Jahre nach der
Premiere von Windows XP noch etwa jeder mehr im Betriebs-
achte Computer in Deutschland mit dem system Windows XP.
gealterten Betriebssystem läuft.
Wenn Microsoft Anfang April die Sicher-
Nutzer sollten jetzt
heitsupdates nun nach mehreren Aufschü- umsteigen – zum Bei-
ben endgültig einstellt, sollten allerdings spiel auf eine dieser
auch hartgesottene XP-Fans umsteigen.
Ohne regelmäßige Aktualisierungen wird
drei Alternativen.
das System unsicher, ein gefundenes Fres-
sen für Schadsoftware.

Alternativen zur Auswahl

Wer nicht gleich seinen PC komplett aus-
tauschen will, dem stehen Alternativen zur
Verfügung, so etwa Windows 7, Windows 8.1
und ein Linux-System wie Ubuntu. Bei
Windows 7 dürften sich die meisten XP-
Nutzer schnell heimisch fühlen. Windows 8
ist der neueste Clou von Microsoft. Es er-
hitzt aber die Gemüter, besonders das als
Kacheloberfläche umgesetzte Startmenü.
Wer einen sehr alten Rechner mit wenig Ar-
beitsspeicher besitzt und mutig ist, kann
sich an die Linux-Variante Ubuntu heran-
wagen. Sie ist nicht ganz so ressourcen-
hungrig wie die Windows-Betriebssysteme.

Vor dem Umstieg Daten sichern

Gleich für welche Alternative sich der Nut-
zer entscheidet: Bevor er ein neues Be-
triebssystem aufsetzt, sollte er seine Daten
sichern. Im Laufe der Installation müssen
Nutzer oft ihre Festplatte formatieren. Da-
rauf gespeicherte Daten sind dann weg.
Beim Sichern hilft ein Backup-Programm Anfällig. Ab April
FOTO: MAURITIUS IMAGES

(test 11/2013), oder der Anwender kopiert ist Schluss mit

für ihn wichtige Bilder, Musik und Doku- Sicherheitsupdates
mente manuell auf eine externe Festplat- für Windows XP – ein
te (detaillierte Informationen auch unter gefundenes Fressen
www.test.de/windows-xp-umstieg). j für Schädlinge.

56 Multimedia test 2/2014


Windows 7:
Für Nostalgiker
Das System. Windows 7
erschien im Jahr 2009 und
ist bei Privatnutzern heute
das am meisten verbreitete
Betriebssystem in Deutschland. Anders
als sein Vorgänger Vista konnte es
Windows XP vom ersten Platz auf der
Beliebtheitsskala verdrängen.
Das spricht dafür. Das System hat sich
etabliert und läuft stabil. Die Umstellung
ist für XP-Nutzer recht einfach. Neuere
Programme und Geräte wie Drucker
unterstützt Windows 7 in der Regel pro-
blemlos. Anwender finden zudem die
gewohnte Bildschirmoberfläche mit
Startbutton und Startmenü vor. Die Op-
tik erscheint moderner, dürfte
XP-Nutzer aber nicht verwirren. Nostal-
giker können die Oberfläche in den
XP-Stil umwandeln. Ein paar mit Win-
dows 7 eingeführte Funktionen sind
zudem praktisch. So gibt es zum Bei-
spiel vorgefertigte Bibliotheken, die Mu-
sik, Fotos oder Videos an einem Ort
zusammenführen – ganz gleich, wo auf
der Festplatte sie gespeichert sind.
Das spricht dagegen. Microsoft ver-
treibt das Betriebssystem nicht mehr
selbst. Interessierte finden es daher
vielleicht nicht so einfach im nächsten
Computerladen um die Ecke. Im On-
linehandel können sie es aber immer
noch gut erwerben. Je nach Version ab
zirka 60 Euro.
So hungrig ist es. Es braucht mindes-
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST
tens 1 Gigabyte Arbeitsspeicher, 1 Giga-
hertz Prozessorgeschwindigkeit und
16 Gigabyte Festplattenspeicher. Nicht
jeder in die Jahre gekommene Rechner
dürfte über diese Ressourcen verfügen.
2/2014 test
Windows 8:
Für Moderne
Das System. Microsoft hat
Windows 8 Ende des Jahres
2012 auf den Markt gebracht.
Es soll sowohl auf Computern
als auch auf Tablets funktionieren.
Daher hat Microsoft das bekannte Start-
menü durch eine neue, bunte Kachel-
oberfläche ersetzt.
Das spricht dafür. Windows 8 ist das
modernste Microsoft-System. Das Unter-
nehmen dürfte es noch einige Jährchen
weiterentwickeln und Sicherheitslücken
stopfen. Es könnte für alle interessant
sein, die auf Tablet und PC dieselbe
Oberfläche nutzen möchten. Windows 8
startet etwas schneller als sein Vorgän-
ger Windows 7. Drucker lassen sich
noch leichter einbinden, auch auf Tab-
lets. Mit der Aktualisierung auf Windows
8.1 hat Microsoft auch den vorher
schmerzlich vermissten Startbutton in
der Desktopansicht wieder eingeführt. Er
führt jetzt auf die zweite Oberfläche, die
sich aus Kacheln zusammensetzt. Die
Kacheln starten Programme oder zeigen
Live-Informationen wie das Wetter an.
Das spricht dagegen. Die Umstellung
dürfte für XP-Nutzer recht groß sein, das
Bedienkonzept aus Desktopansicht und
Kacheloberfläche wirkt nach wie vor
nicht ganz durchdacht (siehe test 3/2013).
Microsoft verlangt zudem 120 Euro für
Windows 8. Im Onlinehandel finden sich
auch günstigere Angebote.
So hungrig ist es. Genauso hungrig
wie Windows 7. Besitzer von sehr alten
Rechnern könnte das vor Probleme stel-
len. Wer auch Apps aus dem Microsoft-
Store nutzen will, braucht eine Bild-
schirmauflösung von 1 024 x 768 Pixeln.
Windows XP
Linux Ubuntu:
Für Mutige
Das System. Ubuntu ist eine
von zahlreichen Varianten
des Nischen-Betriebssystems
Linux. Das galt lange als
ungeeignet für weniger erfahrene Com-
puternutzer. Ubuntu richtet sich aber
durchaus auch an Linux-Neulinge, die
offen für eine neue Welt sind.
Das spricht dafür. Ubuntu heißt in der
afrikanischen Sprache Zulu „Menschlich-
keit“. Ein passender Name für ein Open-
Source-Projekt. Dahinter steckt die Idee,
dass der Quellkode für das Programm
öffentlich vorliegt. So können es Ent-
wickler weltweit weiter anpassen und
verbessern. Menschlich ist auch der
Preis: Ubuntu kostet nichts. Nutzer kön-
nen es einfach herunterladen und aus-
probieren. Es gilt zudem als recht si-
cher, weil es aufgrund seiner geringen
Verbreitung nicht für die Entwickler von
Schadsoftware und Computerviren inte-
ressant ist. Im Netz gibt es außerdem ei-
ne große Gemeinschaft von Nutzern, die
auch Neulingen bei Fragen und Proble-
men zur Seite stehen und gern helfen.
Das spricht dagegen. Es funktioniert
komplett anders als Windows: Für den
XP-Rechner gekaufte Software zum Bei-
spiel läuft damit nicht. Meist müssen
Nutzer daher Alternativprogramme su-
chen. Auch einzelne Geräte funktionie-
ren unter Ubuntu eventuell nicht, weil
die passenden Treiber fehlen.
So hungrig ist es. Ubuntu braucht
bescheidene 384 Megabyte Arbeitsspei-
cher und 500 Megahertz Prozessorge-
schwindigkeit und ist daher für Besitzer
älterer Rechner sehr interessant. Mutige
probieren es einfach mal aus.
Multimedia 57

Haushalt
und Garten
in Kürze
Vor Schnüren gewarnt
Ikea warnt vor losen Kabeln und Schnü-
ren in Griffnähe von Kinderbetten, mit
denen sich Kleinkinder strangulieren
könnten. Anlass ist der tödliche Unfall
eines Babys, das sich im Kabel einer
Smila-Wandlampe verheddert hatte.
Käufer dieser Leuchte erhalten jetzt
gratis selbstklebende Kabelbefestigun-
gen. Infos unter 0800/2 25 54 53.
Kaffeestreit beendet
Nespresso hat die Patentklage gegen
Nachahmer seiner erfolgreichen Kaffee-
kapseln fallengelassen. Nachdem das
Oberlandesgericht Düsseldorf bereits
zweimal zugunsten der Konkurrenz ent-
schieden hatte, gibt sich die Nestlé-
Tochter nun geschlagen. Billigkapseln
für Nespressomaschinen bleiben auch
weiterhin auf dem Markt.
Strompreis gesenkt
Alle reden von steigenden Stromprei-
sen, der Anbieter Lichtblick hat seinen
gesenkt – auf 26,76 Cent pro Kilowatt-
stunde. Begründung: Immer mehr
Windparks und Solaranlagen vergrö-
ßern das Stromangebot und Lichtblick
könne günstiger einkaufen. Andere rei-
ne Ökoanbieter verlangen pro Kilowatt-
stunde ähnliche Arbeitspreise: EWS
Schönau 26,75 Cent, Naturstrom 26,95
Cent, Greenpeace Energy 27,65 Cent.
FOTOS: FOTOLIA / MAMMUT VISION; STIFTUNG WARENTEST
Abzug verstärkt
Dunstabzugshauben, die ihre Abluft
nach draußen blasen, können bei gut
abgedichteten Türen und Fenstern
schwächeln. Grund ist der im Raum
entstehende Unterdruck. Tipp: Öffnen
Sie beim Kochen ein Fenster, und schon
saugt die Abzugshaube mit voller Kraft.
58 Haushalt und Garten
Katzenstreu
Gut fürs Geschäft
Katzenklo macht nicht nur Katzen froh.
Mit der richtigen Klumpstreu freuen sich
auch die Halter.
30 x Streu im Test. Ergiebigkeit, Staub-
entwicklung, Handhabung – Katzen-
streus unterscheiden sich erheblich. Zu
diesem Ergebnis kommt die österreichi-
sche Verbraucherzeitschrift Konsument
(1/2014) nach einem Labor- und Praxis-
test von Klumpstreuen. Die heißen so,
weil sich ihr körniges Material mit
Katzenurin in feste Klumpen verwandelt.
Die Gebilde sollen sich mit einer kleinen
Schaufel entnehmen lassen. Zum großen
Teil sind die 30 geprüften Produkte auch
in Deutschland im Handel erhältlich.
Zwei Testsieger. Cat’s Best ÖkoPlus
Öko-Katzenstreu und Sivocat Super Soft
schneiden im Test sehr gut ab. Die bes-
ten Guten auf den folgenden Rängen:
Premiere Excellent Premium Klump-
streu, Premiere Sensitive Super-Premi-
um Klumpstreu und Catsan Ultra Plus. Die Reinigung ist teuer. Deshalb:
Katzenstreu gehört in die Restmüll-
Dreimal so ergiebig. Mit Akribie und tonne, auf keinen Fall in die Toilette.
künstlichem Urin untersuchten die ös-
terreichischen Tester, wie viel Streu er- Tipp: Die sehr gute Öko-Katzenstreu
forderlich ist, um jeweils die gleiche Cat’s Best wird als einzige von den
Menge Flüssigkeit zu binden. Ergebnis: Besten auf Basis von Pflanzenfasern her-
Die besten Produkte sind mehr als drei- gestellt. Vorteil: Im Vergleich zu Bentonit
mal so ergiebig wie das schlechteste. wiegt sie wesentlich weniger und ein
Unterm Strich zählen die beiden sehr Sack lässt sich leichter transportieren.
guten Testsieger deshalb zu den relativ Laut Anbieter ist die Streu kompostierfä-
preisgünstigen Katzenstreus. hig. Doch Vorsicht: Kleine Gärten könn-
ten überdüngt werden. Und die üblichen
Nicht ins Klo. Fast alle Produkte sind Gartenkomposter erreichen nicht die
auf Basis von Bentonit hergestellt. Auf- hohen Temperaturen, die zum Abtöten
grund der lehmigen Konsistenz lagert von Keimen nötig sind. Mehr Infos unter
sich das Material in Abwasserrohren ab. www.test.de/katzenstreu.
Cat’s Best ÖkoPlus Sivocat Premiere Excellent Premiere Sensitive Catsan
Öko-Katzenstreu Super Soft Klumpstreu Klumpstreu Ultra Plus
Ca. 9 Euro/10 Liter Ca. 10 Euro/12 Liter Ca. 11,50 Euro/12 kg Ca. 13 Euro/12 kg Ca. 8,35 Euro/10 l
test 2/2014
 Leserfrage

?
Bei Schimmel
zahlen?
Der Vermieter will einen Gutachter
beauftragen, um zu klären, ob ich
schuld bin am Schimmelbefall an der
Wand? Muss ich das zahlen?
Wenn Ihr Vermieter den Gutachter aus-
sucht, muss er ihn zunächst auch selbst
bezahlen. Ist laut Fachmann angeblich
Ihr Lüftverhalten für den Schimmel ver-
antwortlich, wird der Vermieter von
Ihnen neben der Schimmelbeseitigung
auch Ersatz der Gutachterkosten verlan-
gen. Wenn Sie damit nicht einverstan-
den sind, kommt es womöglich zum
Prozess. Und gelangt dann der vom Ge-
richt bestellte Sachverständige zum
gleichen Ergebnis, können Sie zur Über-
nahme auch der Kosten für das Privat-
gutachten verurteilt werden. Soweit
sollten Sie es nicht kommen lassen. Ver-
suchen Sie sich vorher zu einigen und
die Ursachen gemeinsam selbst zu klä-
ren. Tipps geben die Infodokumente un-
ter www.test.de/schimmel.
Schnelltest: LED-Lampe
Glanz im Kronleuchter
Alte Kronleuchter müssen nicht auf test-Kommentar: Die Osram wandelt
moderne Lichttechnik verzichten. Der die eingesetzten 5,8 Watt sehr effektiv
Handel bietet kerzenförmige LED-Lam- in helles Licht um. Kristallleuchten
pen an, die heller, effizienter und bril- bringt sie damit zum Funkeln.
lanter leuchten als ihre Vorgänger. Ak-
tuelles Beispiel ist die Osram LED Star
Classic B40: Anders als herkömmliche
Sparlampen gibt es sie mit einem kla-
ren Hüllkolben und speziell geformter
Lichtverteilungsoptik. Sie leuchtet da-
mit ähnlich wie eine klare Kerzen-
Glühbirne. In Kristallleuchten können
sich so schöne Lichtreflexe ergeben.
Wir haben 490 Lumen statt der dekla-
rierten 470 gemessen. Die Lampe er-
weist sich also etwas lichtstärker als
angegeben und heller als jede
40-Watt-Glühbirne. Die Farbwiederga-
be ist durchschnittlich, reicht aber für
Deckenbeleuchtung aus. Osram ver-
spricht 20 000 Brennstunden. Die Osram LED Star
Stromkosten für diesen Zeitraum lie- Classic B40. Preis:
gen bei 32 Euro. Bei einer 40-Watt- etwa 14 Euro.
Glühlampe wären es zirka 225 Euro.

Kochen mit Induktion

Küche kindersicher
Für kleine Entdecker ist die Küche ein
Paradies. Was sie nicht sehen, ertasten
sie. Im Fall von heißen Herdplatten kann
das zu schmerzhaften Verbrennungen
führen. Mehr Sicherheit bieten Indukti-
onskochfelder. Magnetfelder erzeugen
die Hitze – nur dort, wo der Topf steht.
Der Topf erhitzt sich zwar ebenso stark
wie auf einem Strahlungsfeld, doch
die Kochzone selbst bleibt relativ kühl.
Sie wird nur durch den heißen Topf
erwärmt. Zum Vergleich: Bei herkömm-
lichen Kochfeldern mit Heizwendeln
liegen die Temperaturen nahe der Koch-
zone zwischen 90 und 120 Grad Celsius,
bei Induktionskochfeldern zwischen
45 und 60 Grad Celsius.
Weiterer Vorteil: Ein ausgeschalteter
Induktionsherd kühlt schneller ab als
herkömmliche Herdplatten. Die Verbren-
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST
Schnelltest: Rauchmelder für Hörbeeinträchtigte
Alarm mit Blitz und Rüttelkissen
Schlägt ein Rauchmelder Alarm, emp-
finden die meisten das als sehr laut.
Menschen mit Hörbeeinträchtigung
bemerken das Signal oft kaum oder
gar nicht. Ihnen hilft das Zubehör der
Firma Ei Electronics. Es funktioniert
zum Beispiel mit dem Rauchmelder
Ei650W. Er ist bauähnlich zum guten
Ei650 aus test 1/2013. Das Funkmodul
überträgt den Alarm an ein Strobos-
Ei650W (mit eingesetztem Funkmodul
Ei650M) in Kombination mit Ei170RF
(Stroboskop mit Vibrationskissen).
Gesamtpreis: rund 260 Euro.
kop, das einen Schlafenden mit Licht-
blitzen sowie mithilfe eines ange-
schlossenen Vibrationskissens wecken
soll. Wir haben ein solches System in-
stalliert und ausprobiert. Mit Erfolg:
Das Funkmodul meldete den Testalarm
über eine Distanz von 15 Metern und
durch zwei Trennwände hindurch. In-
nerhalb weniger Sekunden zuckten die
Lichtblitze. Die Bewegungen des Vibra-
tionskissens waren auch durch ein
Kopfkissen hindurch deutlich spürbar.
Die Anleitung ist etwas unübersicht-
lich. Bei der Installation waren mehrere
Anläufe erforderlich, um alle Module
zu vernetzen.
test-Kommentar: Schützt Gehörlose
und Hörbeeinträchtigte davor, von

nungsgefahr ist daher geringer. einem Brand überrascht zu werden

Tipps: Kochen Sie auf den hinteren Plat- und im Schlaf zu ersticken. Das Sys-
ten. Sichern Sie den Herd mit Schutzgit- tem ist leider nicht billig. Inklusive
ter. Das verhindert, dass Kinder Töpfe Funkmelder kostet es rund 260 Euro.
und Pfannen von der Kochstelle ziehen.

2/2014 test Haushalt und Garten 59

Angelockt
und abgezockt
Billigstromanbieter Die preisgünstigsten Stromlieferanten
knüpfen ihre Schnäppchentarife fast immer an unfaire
Bedingungen. Wer nicht aufpasst, zahlt am Ende drauf.
A dolf Waldbauer hat schon siebenmal
den Stromanbieter gewechselt. Es war
nicht immer einfach, doch der 71-Jährige ist
ein unerschrockener Schwabe. „Mittlerwei-
le habe ich eine Liste mit Anbietern, die
nicht mehr infrage kommen“, erzählt der
ehemalige Industrieanlagenplaner. „Wech-
seln lohnt sich, man muss sich aber küm-
mern und seine Schlüsse ziehen.“ Von Vor-
kassetarifen lässt er ganz die Finger. Seit
kurzem beißt er auch bei Verträgen mit Bo-
60 Haushalt und Garten
nus nicht mehr an. Das liegt an Almado-
Energy, einer Tochterfirma der Almado AG,
dem jüngsten Neuzugang auf seiner Liste.
Treuebonus mit Hindernissen
Anfang 2012 lockte das Kölner Unterneh-
men den Rentner aus Böblingen mit güns-
tigem Strompreis und einem großen Bo-
nus, der nach einem Jahr gezahlt werden
sollte. Als Almado-Energy fürs zweite Jahr
den Preis erhöhte, kündigte Waldbauer
fristgerecht zum Ende des Lieferjahres. Da
griff der Billigstromanbieter in die Trick-
kiste: Er kündigte Waldbauer sofort – und
verweigerte ihm den Bonus mit der Be-
gründung, er sei kein volles Jahr beliefert
worden. Waldbauer beschwerte sich,
schrieb etliche Briefe, es half nichts. Erst als
er mit einem Rechtsanwalt Klage androhte,
bekam er sein Geld.
Waldbauer ist nicht allein mit seinem
Groll. Viele Almado-Kunden berichten
von dem Trick. Wir haben das Unterneh-
men, das heute 365 AG heißt, gefragt, wie
oft es in dieser Art auf Kündigungen rea-
FOTOS: FOTOLIA / VALIZA, BY-STUDIO, DENISNATA, VALIZA; ISTOCKPHOTO
giert hat. Und ob seine Strombezieher in
Zukunft mit Gegenkündigungen rechnen
müssen. Eine Antwort darauf haben wir bis
Redaktionsschluss nicht bekommen.
In Leserbriefen, Internetforen und bei
Verbraucherzentralen machen auch viele
Kunden anderer Billigstromlieferanten ih-
rem Ärger Luft. Die Fälle ähneln sich: Fir-
men locken mit Kampfpreisen, die kaum
kostendeckend sein können. Sobald die
Kunden am Haken hängen, erhöhen sie die
Preise und versuchen mit List und Tücke,
Kasse zu machen.
test 2/2014
 Billigstromanbieter

*) Je größer die versprochene Ersparnis
ausfällt, desto wahrscheinlicher
sind Fallstricke im Kleingedruckten.
49 gefundenen Tarife bieten einen fairen
Vertrag (siehe S. 62/63).
Unfaire Tarifbedingungen
Die anderen 47 Tarife enthalten für Ver-
braucher unfreundliche Bedingungen:
R Paketpreise, die sehr teuer werden, wenn
der Kunde mehr Strom verbraucht als im
Vertrag vereinbart. Verbraucht er weniger,
bekommt er kein Geld zurück.
R Lange Anschlusslaufzeiten, die Kunden
immer wieder für ein Jahr binden, wenn sie
nicht rechtzeitig kündigen. Fair ist eine kurze
Anschlusslaufzeit von einem Monat, damit
Kunden flexibel bleiben.
R Kurzlaufende Preisgarantien von weniger
als zwölf Monaten, die kaum vor Kostenauf-
schlägen schützen.
R Versprechen großzügiger Boni von bis zu
25 Prozent des Jahrespreises, die im Klein-
gedruckten wieder eingeschränkt werden.
Vorkassemodelle fanden wir bei keinem
der vier Anbieter. Nach den Pleiten von Tel-
dafax und Flexstrom lassen sich kaum
noch Kunden darauf ein. Allerdings bieten
noch einige kommunale Unternehmen
Vorkassetarife an. In unserer Preisabfrage
standen hin und wieder Billigangebote von
Stadtwerken oder anderen Grundversor-
gern oben, sowohl mit Vorkasse als auch
anderen unfairen Bedingungen.
Die zwei fairen Ausnahmen unter den ab-
geklopften Tarifen stammen von Grün-
welt, einer Marke von Stromio. Sie heißen
Grünstrom pur und pur Premium. Beide
sind monatlich kündbar und bieten zwölf
Monate Preisgarantie. Allerdings sind sie
teurer als die meisten anderen dieses An-
bieters, da sie keinen Bonus versprechen.
Daher landeten sie in den Vergleichsporta-
len bei unseren Abfragen nicht auf den ers-
ten 20 Plätzen. Alle günstigeren Verträge
von Grünwelt enthalten für Verbraucher
unfaire Bedingungen. Wer zu Grünwelt
wechseln will, sollte also genau hinsehen.
Der Bonus als Köder
Ein Instrument im Kampf um Kunden ist
der Bonus: Die Firmen versprechen mit der
ersten Jahresrechnung eine Gutschrift.
„Ein großer Neukundenbonus dient insbe-
sondere dazu, in Preisvergleichsportalen
oben zu stehen“, sagt Andreas Stender,
Energieexperte bei der Unternehmens-
beratung A. T. Kearney. „Ansonsten bleibt
den Firmen wenig Spielraum in der Preis-
gestaltung.“ Sie können nur zwei Faktoren
beeinflussen: ihre Kosten für Strom je
nach Beschaffungsstrategie sowie interne
Ausgaben, etwa für Marketing, Abrech-
nung und Kundenbetreuung. „Das hat je-
doch nur einen begrenzten Effekt auf 0

Auf Kundenfang im Billigteich

Wir haben uns die Fanggründe näher ange- Knapp kalkuliert
sehen: Welche Anbieter sind in den Ver- Locken Billiganbieter Neukunden mit einem Bonus von 25 Prozent, kann sich das
gleichsportalen für Stromtarife am häu- für sie im ersten Jahr schwerlich rechnen. Denn nach Abzug von Steuern, Abgaben
figsten unter den billigsten zu finden? Was und Entgelten bleibt kaum genug für den Stromeinkauf. Betriebsausgaben
für Tarife bieten sie an? Zu welchen Be- für Marketing, Mitarbeiter, Miete etc. sind hier noch nicht einmal berücksichtigt.
dingungen? Dazu haben wir im Oktober
Strompreise in den Internetportalen Einnahmen Ausgaben
Check24, Toptarif und Verivox abgefragt. des Anbieters des Anbieters*
Für je drei Verbrauchsmengen und vier
1050 Euro 260 Euro Bonus
Städte suchten wir bei jedem Portal mit Zahlung des Kunden Rückzahlung an den
verschiedenen Suchfiltern nach den güns- Kunden
tigsten Tarifen. Im Januar haben wir für
zwei Städte die Abfragen aktualisiert.
530 Euro
Die Marken von vier Anbietern landeten Steuern
am häufigsten auf den vorderen Plätzen: und Abgaben
365 AG, die bis vor kurzem unter Almado
AG firmierte, EVD Energieversorgung
Deutschland, Extraenergie und Stromio.
180 Euro
Netzentgelte
Nur 2 von 49 Tarifen sind fair
Möglicher Verlust
Von diesen vier Anbietern haben wir die Strombezugskosten
Vertragsbedingungen sämtlicher Strom-
FOTO: FOTOLIA / VALIZA

tarife abgeklopft, die wir auf den Websites

ihrer Marken fanden – am Beispiel eines
Jahresverbrauchs von 3 500 Kilowattstun-
den in 10785 Berlin. Das Ergebnis: Nur 2 der
Modellrechnung: Durchschnittswerte von drei Discounttarifen mit 25 Prozent Bonus für 3 500 kWh/Jahr in Berlin im Dezember 2013,
alle Zahlen gerundet, Strombezugskosten geschätzt. Aktuelle Berechnung in Anlehnung an „Der Strom- und Gasvertrieb im Wandel“
von A.T. Kearney, 2012. *Ohne Betriebsausgaben wie z.B. für Werbung, Personal oder Vertrieb.
Grafik: Stiftung Warentest

2/2014 test Haushalt und Garten 61

 Bei Stromdiscountern sind unfaire Tarife die Regel
EVD – Energieversorgung
365 AG (ehemals Almado AG) Deutschland GmbH Extraenergie GmbH
Marken: Marke: Marken:

Modellhaushalt: 3 500 kWh/Jahr in Berlin
Anzahl der Tarife: 26 (10 Immergrün-energie.de,
12 Idealenergie.de, 4 Meisterstrom.de)
Faire Tarife: Keine
Unfaire Tarifbedingungen:
R Überwiegend Tarife mit einer Mindestlaufzeit von
einem Jahr und zwölf Monaten Anschlusslaufzeit
ohne entsprechende Preisgarantie.
R Mehrere Pakettarife, die hohe Kosten verursachen,
wenn mehr Strom verbraucht wird als vereinbart.
R Einige Tarife von Idealenergie und einer von
Immergrün haben nur eine Preisgarantie von
weniger als einem Jahr.
R Der Bonusanspruch ist an Klauseln geknüpft,
gilt etwa nicht für Kunden, die freiberuflich zu-
hause arbeiten.
R Immergrün verkauft nach eigenen Angaben
auf ihrer Website Ökostrom, der aber lediglich
den Herkunftsnachweis RECS trägt. Ideal-
energie bietet Ökostrom mit nur wenig Infor-
mation zur Herkunft.
test-Kommentar
Nicht empfehlenswert. Die Marken der 365 AG bie-
ten auf ihren Websites keine fairen Tarife an. Der
Bonus ist zum Teil an seltsame Klauseln geknüpft.
Modellhaushalt: 3 500 kWh/Jahr in Berlin
Anzahl der Tarife: 2
Faire Tarife: Keine
Unfaire Tarifbedingungen:
R Beide Tarife für Berlin mit einer Mindest-
laufzeit von einem Jahr und einer zwölf-
monatigen Anschlusslaufzeit ohne entspre-
chende Preisgarantie.
R Ein Pakettarif, der hohe Kosten verursacht,
wenn mehr Strom verbraucht wird
als vereinbart.
R EVD liefert nach eigenen Angaben auf ihrer
Website www.ev-d.de in beiden Tarifen
Ökostrom, der jedoch lediglich den Herkunfts-
nachweis RECS trägt.
test-Kommentar
Nicht empfehlenswert. EVD bietet nur zwei Tarife
an, keiner davon hat faire Bedingungen.
Modellhaushalt: 3 500 kWh/Jahr in Berlin
Anzahl der Tarife: 11 (4 Extraenergie.com,
7 Prioenergie.de)
Faire Tarife: Keine
Unfaire Tarifbedingungen:
R Überwiegend Tarife mit einer
Mindestlaufzeit von einem Jahr und einer
zwölfmonatigen Anschlusslaufzeit ohne ent-
sprechende Preisgarantie.
R Mehrere Pakettarife, die hohe Kosten ver-
ursachen, wenn mehr Strom verbraucht wird
als im Paket vereinbart.
R Einige Tarife von Prioenergie mit einer
Mindestlaufzeit von zwei Jahren und einer
Anschlusslaufzeit von einem Jahr ohne
entsprechende Preisgarantie.
test-Kommentar
Nicht empfehlenswert. Die Marken der Extraenergie
bieten auf ihren Websites keine fairen Tarife.

den Endkundenpreis“, so Stender. Der Lö- Vertrag ohne Preisgarantie abgeschlossen.

wenanteil dessen, was Verbraucher für
Strom bezahlen müssen, entfällt auf Steu-
ern, Abgaben und Netzgebühren. Das sind
mehr oder weniger Fixkosten.
Die Folge sind Preise, bei denen die An-
bieter im ersten Jahr womöglich draufzah-
len. Wir haben die Ausgaben der Firmen,
etwa Abgaben, Steuern, Gebühren und ge-
schätzte Kosten für den Strombezug, den
Einnahmen gegenübergestellt. Ergebnis:
Mit ihren Preisen für das erste Jahr nehmen
einige Unternehmen wohl Verluste in Kauf.
Selbst die „Rohmarge“ kann negativ sein.
Das heißt: Noch bevor der Anbieter seine
Mitarbeiter oder die Miete bezahlt hat, ist er
schon in der Verlustzone.
Bereits im Mai bekam er ein Schreiben mit
der Nachricht, dass sich der Preis pro Kilo-
wattstunde um rund 33 Prozent erhöht. Die
Information war in einem seitenlangen
Manuskript versteckt – nach einer Gewinn-
spiel-Einladung und Blabla zur Energie-
wende. Besonders perfide: Über dem Ab-
satz, der die Erhöhung ankündigt, steht die
Überschrift: „Wir haben unsere Einsparun-
gen an Sie weiter gegeben!“
Vom Haken. Bei einer Preis-
erhöhung dürfen Kunden den
Vertrag kündigen.

Die Preise werden schnell erhöht

Damit sich das Geschäft am Ende rechnet,
müssen die Firmen den Verlust möglichst
FOTOS: THINKSTOCK; FOTOLIA / VALIZA (MONTAGE)

bald wieder ausgleichen. Daher wollen sie

die Kunden mit langen Anschlusslaufzei-
ten über das erste Jahr hinaus binden. Ein
anderer Weg kann sein, am Ende des Jahres
den Bonus zu verweigern. In der Regel er-
höhen die Anbieter im zweiten Jahr dras-
tisch die Preise. Dabei tricksen sie häufig.
Claudius Kempe aus Herford etwa hatte
ab Januar 2013 bei Almado-Energy einen

62 Haushalt und Garten


Stromio GmbH
Marken:
Modellhaushalt: 3 500 kWh/Jahr in Berlin
Anzahl der Tarife: 10 (4 Stromio.de,
6 Grünwelt.de)
Faire Tarife: 2
R Zwei der Grünwelt-Tarife sind monatlich künd-
bar und haben eine zwölfmonatige Preis-
garantie: Grünstrom pur und Grünstrom pur Pre-
mium. Beide bieten Ökostrom, der Premium-
Tarif mit Ok-Power-Label.
Unfaire Tarifbedingungen:
R Die restlichen Grünwelt-Tarife und die Tarife der
Marke Stromio haben eine Mindestlaufzeit von
einem Jahr und zwölf Monate Anschlusslaufzeit
ohne entsprechende Preisgarantie.
R Jeweils ein Tarif von Stromio und Grünwelt
ist ein Mindestverbrauchstarif, der bei Mehr-
verbrauch hohe Kosten verursacht.
test-Kommentar
Bedingt empfehlenswert. Die Stromio GmbH bietet
mit ihrer Marke Grünwelt zwei Tarife mit fairen
Bedingungen. Man muss genau hinsehen: Beide
Tarife gehören zu den teuersten dieses Anbieters.
Die Marke Stromio hat keine fairen Tarife.
Stand: 10. bis 17. Januar 2014
Die Methode nutzen mehrere Anbieter.
„Bei uns hat sich eine Reihe von Stromio-
Kunden gemeldet, die versteckte Preis-
erhöhungen nicht mitbekommen haben“,
sagt Udo Sieverding von der Verbraucher-
zentrale Nordrhein-Westfalen. „Erst bei der
Schlussrechnung haben sie gemerkt, dass
sie schon längere Zeit mehr zahlen als sie
dachten.“ Die Frist für eine Sonderkündi-
gung, die jedem bei Preiserhöhungen zu-
steht, ist dann längst verstrichen.
Auch sonst müssen Kunden auf der Hut
sein. Mitunter sind zum Beispiel Jahres-
rechnungen fehlerhaft, weil falsche Zähler-
stände zugrunde gelegt wurden. Das fällt
nur dem auf, der akribisch nachrechnet.
Wer Fehler bemerkt, muss oft lange um
sein Recht kämpfen, da Anbieter häufig
schwer zu erreichen sind oder ihre Kun-
den hinhalten.
Geht dagegen mal eine Überweisung sei-
tens der Kunden schief, reagieren die Fir-
men oft sehr zügig. „Es gehört offenbar zur
Geschäftspolitik vieler Stromdiscounter,
möglichst schnell Inkassoverfahren ein-
zuleiten, was für die Kunden zusätzliche
Kosten verursacht“, sagt Uwe Martens. Der
Rechtsanwalt in der Kanzlei Elixir in
Frankfurt/Main vertritt viele Kunden des
Stromhändlers Almado. Seine Beobach-
2/2014 test
tung: „Manchmal sind die Inkassokosten
höher als die ursprüngliche Forderung.“
Hinter Billigstromanbietern und ihren
Inkassofirmen stecken mitunter dieselben
Personen. So gehört etwa dem Inhaber des
Inkasso- und Kundendienstleisters eg
factory auch die Stromfirma EVD. Und die
Vorstände der 365 AG sind zugleich Eigen-
tümer des Inkassounternehmens DTMI.
Inkassofirmen schüchtern Kunden ein
Rechtsanwalt Martens kennt einige der
Protagonisten bereits aus anderen Bran-
chen, etwa von Call-by-Call-Anbietern für
Telefongespräche. „Die Strategie ist immer
die gleiche: Die Inkassofirmen bauen eine
so große Drohkulisse auf, dass viele Kun-
den eingeschüchtert sind und auch unbe-
rechtigte Forderungen zahlen“, sagt er. Er
rät, nicht klein beizugeben. Seine Erfah-
rung: Wer sich juristisch wehrt, hat große
Chancen auf Erfolg. „Bislang wurde keiner
unserer Mandanten zur Zahlung ver-
urteilt“, so Martens.
Kostenlosen juristischen Beistand leis-
tet die 2011 gegründete Schlichtungsstelle
Energie. Bisher sind dort mehr als
23 000 Anträge eingegangen, viele davon
betreffen Billigstromanbieter. Energiever-
sorger sind gesetzlich verpflichtet, am
Schlichtungsverfahren teilzunehmen, um
Streitigkeiten mit Kunden außergericht-
lich zu lösen. „Meistens geht es um fehler-
hafte Abrechnungen, falsche Zählerstände
und nicht gezahlte Boni“, sagt Thomas Kun-
de, Geschäftsführer der Schlichtungsstelle.
„In der Regel einigen sich die Beteiligten.“
Das kann allerdings wegen der Flut von An-
trägen einige Zeit dauern.
Fazit: 47 von 49 Tarifen der Billigstroman-
bieter 365/Almado, EVD, Extraenergie und
Stromio sind nicht zu empfehlen, da sie
unfaire Vertragsbedingungen diktieren.
Wer solch einen Tarif wählt, sollte sich da-
rauf einstellen, dass der Anbieter spätes-
tens nach einem Jahr den Preis erhöht – er
also wieder wechseln muss. Zudem sollte er
stets auf der Hut vor Fallen im Klein-
gedruckten sein (siehe rechts). Kündigungs-
fristen im Blick haben, jede Mail des Versor-
gers akribisch lesen, Rechnungen prüfen
und sich im Falle eines Unrechts nicht
scheuen, einen Anwalt einzuschalten.
Wem das zu stressig erscheint, der findet
schon knapp oberhalb der Kampfpreiszone
günstige Tarife ohne Fallstricke. j von Internetsuchmaschinen oder Fo-
Wir haben günstige und zugleich faire An-
gebote für 10 Städte ermittelt, kostenlos un-
ter www.test.de/strompreise-pdf abrufbar.
Billigstromanbieter
Fallstricke
Auf der Hut sein
Bonus nicht gezahlt. Versprochene
Boni werden in der Regel nach ei-
nem Jahr Kundentreue abgegolten.
Aber nicht jeder bekommt sie. Lesen
Sie das Kleingedruckte genau, bevor
Sie den Vertrag abschließen. Man-
che Klauseln schließen Boni etwa
für Kunden aus, die zuhause freiberuf-
lich arbeiten oder zuvor Strom einer
anderen Marke desselben Unterneh-
mens bezogen haben. Manche An-
bieter kündigen Kunden auch früh-
zeitig, um Boni nicht zahlen zu müs-
sen. Holen Sie sich juristische Hilfe.
Drastische Preiserhöhungen. Spä-
testens nach einem Jahr erhöhen
viele Discounter ihre Preise, zum Teil
deutlich. Manche verstecken die
Information in seitenlangen E-Mails,
sodass Kunden dies übersehen.
Einige kassieren plötzlich 12 statt
11 Monatsraten, um Preisaufschläge
zu verschleiern. Lesen Sie Post des
Anbieters genau. Bei Preiserhöhun-
gen haben Sie ein Sonderkündi-
gungsrecht (Tipps unter: www.test.
de/strompreiserhoehung).
Zu hohe Abschläge. Mitunter erhö-
hen Anbieter die monatlichen Ab-
schläge – und lassen sich dann für
die Rückzahlung der im Laufe des
Jahres angehäuften Guthaben ihrer
Kunden Zeit. Abschläge müssen
sich am Vorjahresverbrauch orientie-
ren. Bestehen Sie darauf.
Fehlerhafte Abrechnungen. Dis-
counter legen bei der Jahresabrech-
nung schon mal falsche Zählerstände
zugrunde. Prüfen Sie jede Rechnung.
Spätestens sechs Wochen nach En-
de des Abrechnungszeitraums oder
Lieferverhältnisses müssen Anbieter
die Rechnung stellen.
Wenig Transparenz. Mit wechseln-
den Markennamen versuchen einige
Billiganbieter, einen schlechten Ruf
abzuschütteln. Prüfen Sie mithilfe
ren wie etwa Reclabox, was Sie
über die Namen von Firma und Ge-
schäftsführer herausfinden können.
Haushalt und Garten 63
 Die Tricks der
Stromjäger
Strom sparen Sie machen Hausbesuche und geben tolle
Tipps. Energieberater zeigen, wie Verbraucher ihre Strom-
rechnung senken können – teilweise um einige hundert Euro.

F amilie Numan, Ehepaar Löffler und

Georg Maier haben eines gemeinsam:
Ihre letzte Stromrechnung brachte eine bö-
se Überraschung. Mehr als 100 Euro sollten
sie für 2013 nachzahlen, Familie Numan so-
gar knapp 400. Grund genug für sie, sich
Energieberater ins Haus zu holen. Zumal
Strom bei vielen Anbietern kürzlich schon
wieder teurer geworden ist.
Strom nicht verheizen
Im stuckverzierten Arbeitszimmer von
Georg Maier surrt leise der Heizlüfter. Der
emeritierte Professor für Wirtschaftsrecht
hatte ihn im letzten Winter angeschafft,
weil er ständig kalte Füße in seiner Erd-
geschosswohnung hatte. Die Stromrech-
nung des 69-Jährigen stieg danach sprung-
haft. Eine Lösung erhofft er sich von Birgit
Holfert. Die Energieberaterin der Verbrau-
cherzentrale hält von Elektroheizungen
nichts. „Es ist extrem teuer und klimaschäd-
lich, Wärme mit Strom zu erzeugen.“
Obwohl das 2-Kilowatt-Gerät nur etwa
vier Stunden am Tag läuft, verheizt Maier
damit etwa 68 Euro im Monat. Bevor die
Energieexpertin eine Alternative vorschlägt,
möchte sie sich einen Überblick über die
Altbauwohnung verschaffen.
Bei ihren Hausbesuchen entlarvt Holfert
Stromfresser und gibt Tipps, wie Mieter
und Eigentümer Energie sparen können.
Wir haben sie und einen weiteren Berater
bei den Rundgängen begleitet. Mit ihren
besten Vorschlägen und mit Erkenntnissen
aus Untersuchungen der Stiftung Warentest
kann ein Drei-Personen-Haushalt locker
mehrere hundert Euro im Jahr sparen.
Haltbare, robuste Sparlampen nutzen
In der Wohnung von Georg Maier reicht der
Expertin ein Blick zur Decke für den ersten
Tipp. In den Fassungen brennen Glüh- und
Halogenlampen. Maier ist skeptisch. „Spar-
lampen gehen doch schnell kaputt, wenn
man sie oft an- und ausknipst.“ Die Tests
widerlegen das. In der jüngsten Unter-
suchung (test 10/2013) überstanden 15 der
17 Sparlampen 70 000-faches An- und Aus-
schalten, die meisten brannten mehr als
6 000 Stunden. Zwei parallel getestete Ha-
logenlampen machten viel eher schlapp.

Auch das Ehepaar Löffler mag

sich nicht von den Glühlampen
trennen, die ihr Reihenhaus bei
Potsdam erhellen. „LEDs sind
doch oft so grell“, findet Michaela
Löffler. Sie hat sich ebenfalls an Birgit
FOTOS: FOTOLIA / ELECTRICEYE; STIFTUNG WARENTEST

Holfert gewandt. Die zerstreut die Vorbe-

Birgit Holfert ist Energie-
beraterin der Verbraucher-
zentrale. Die Diplom-
ingenieurin hilft Mietern
und Eigentümern beim
Sparen, berät zu Energie-
verbrauch, Haustechnik
und erneuerbaren Energien.
halte: „Es gibt warmweiße LEDs, die schö-
nes Licht machen . Am besten probieren Sie
sie vorher im Geschäft aus und gucken, ob
Ihnen die Farbe gefällt.“ LEDs haben gegen-
über herkömmlichen Sparlampen den Vor-
teil, dass sie sofort volles Licht spenden.
Tipp: Achten Sie beim Kauf von LEDs auf
zwei Angaben. Kelvin (K) gibt die Farbe des
Lichts an. Je niedriger der Wert, desto wärmer

64 Haushalt und Garten test 2/2014

 Strom sparen

Bis zu 528 Euro sparen

Auch bei modernen Küchen- und Multimediageräten gibt es Sparer und Verschwender.
Ältere Elektronik vergeudet häufig Energie im Standbymodus.

Kosten in einem Jahr

A+-Kühl-Gefrierkombi 80 40 Ersparnis
in Euro
A+++-Kühl-Gefrierkombi 40

Wäschetrockner ohne Wärmepumpe 71 47

Wäschetrockner mit Wärmepumpe 24

Haushalt mit 10 Glühlampen 284 233

Haushalt mit 10 LED-Lampen 51

Täglich 5 Minuten duschen 281 141

Duschen mit Sparbrause 140

Verschwenderischer LCD-Fernseher 50 25
Sparsamer LCD-Fernseher 25
Ersparnis
Ältere Multimediageräte im Standby 42 42
528 pro Jahr
insgesamt
Nutzung von Steckdosenleisten 0

Wäschetrockner: Zirka 3-mal pro Woche trocknen, je 2-mal schranktrocken, 1-mal bügelfeucht. Lampen: 1 000 Brennstunden im Jahr. Fernseher: Täglich 4 Stunden Betrieb, 20 Stunden Standby.
Geräte im Standby: Je 1 Röhrenmonitor und -fernseher, TV(Sat-)Empfänger, DVD-Rekorder. Strompreis: 0,28 Euro/kWh. Quelle: Prüfergebnisse und Berechnungen der Stiftung Warentest. Grafik: Stiftung Warentest

das Licht. Warmweiße Lampen leuchten
mit höchstens 3 300 Kelvin, tageslichtwei-
ße mit mehr als 5 300. Lumen ist der Wert
für die Leuchtkraft. Faustregel: Teilt man
den Lumen-Wert durch zehn, entspricht
dies ungefähr der Watt-Zahl einer Glühbirne.
So ersetzt eine warmweiße LED mit 400 Lu-
men eine 40-Watt-Glühbirne.
„Die sind nur scheintot“
Walid Numan, seine Frau Amina und ihre
beiden Töchter haben in ihrer Dreizimmer-
wohnung schon etliche Sparlampen ein-
geschraubt. Dennoch: Fast 400 Euro muss-
ten sie für Strom nachzahlen. Stefan
Becker, Energieberater der Caritas, hilft, die
Verursacher aufzuspüren. Die Caritas un-
terstützt Haushalte mit geringem Einkom-
men mit Gratis-Checks und kostenlosen
Hilfsmitteln zum Stromsparen.
Als Erstes nimmt er sich den Standbyver-
brauch älterer Geräte vor. Mit einem Mess-
gerät prüft Becker, ob sie Strom zapfen,
wenn sie ausgeschaltet sind. „Oft sind die
nur scheintot, wie der PC hier.“ Er misst
10,8 Watt – obwohl Computer und Monitor
„schlafen“. So verschwenden sie in täglich
20 Ruhestunden gut 22 Euro im Jahr.
Auch der große LCD-Fernseher, ein Röh-
ren-TV im Schlafzimmer, zwei Receiver und
der Drucker schalten sich nur scheinbar aus.
Zusammen verbrauchen sie rund 9 Watt,
täglich 20 Stunden lang. Das vergeudet etwa
18 Euro im Jahr. Becker hat die Lösung gleich
mitgebracht. Er tauscht die Steckerleisten
gegen schaltbare aus. Mit wenigen Klicks
kann Familie Numan so alle Standby-Ver-
schwender lahmlegen.
Tipp: Vor allem ältere Modelle ziehen dau-
erhaft zu viel Strom. Überprüfen Sie Ihre
Geräte mit einem Messgerät. Das verleihen
die Verbraucherberatungsstellen und viele
Bibliotheken kostenlos. Ausleihstationen
finden Sie unter www.no-energy.de.
200 Euro für Guppys
Im Wohnzimmer der Löfflers sticht Energie-
beraterin Holfert das große Aquarium ins 0

2/2014 test Haushalt und Garten 65

 Auge. „Dass Aquarien Stromfresser sind, da
sind die Leute immer ganz überrascht.“ Hei-
zung, Beleuchtung und ein elektrischer Fil-
ter mit Pumpe – alles zusammen verschlingt
locker 100 bis 200 Euro im Jahr. Dabei ist
Licht in hellen Räumen nur abends nötig
und die Heizung oft gar nicht, zumindest
wenn das Aquarium in einem warmen Zim-
mer steht. Auf jeden Fall sollte die Heizung
nicht zu hoch eingestellt sein. Ein Thermo-
meter hilft, die Temperatur zu überwachen.
Der richtige Platz für den Kühlschrank
Weiter führt der Rundgang zur Küche der
Löfflers. Den Kühlschrank haben Helmut
und Michaela Löffler vor etwa zehn Jahren
angeschafft, zusammen mit einer Gefrier-
truhe, die im Keller steht. Sie befürchten,
dass die Geräte ihre Stromrechnung in die
Höhe treiben. „Ich habe gelesen, dass man
Kühlgeräte nach sieben Jahren tauschen
sollte. Stimmt das?“, fragt Helmut Löffler.
Holfert winkt ab. „So pauschal kann man
das nicht sagen.“ Sie empfiehlt, erst einmal
den Verbrauch des Kühlschranks mindes-
FOTOS: FOTOLIA / ELECTRICEYE; STIFTUNG WARENTEST
tens 24 Stunden lang zu messen und mit
sparsamen, ähnlich großen Geräten zu ver-
gleichen. Die begnügten sich im letzten
Test (Ausgabe 7/2013) mit 0,17 bis 0,26 Kilo-
wattstunden am Tag. „Ich glaube, ein neuer
lohnt sich für Sie jetzt noch nicht. Ihrer ist
klein, ohne Gefrierfach und steht genau an
der richtigen Stelle.“ Und zwar an der küh-
leren Außenwand, ohne eine Wärmequelle
wie Heizung oder Herd direkt neben sich.
Das können Sie mit einer Kilowattstunde tun
Eine Wattstunde entspricht der Energie, die ein Gerät mit einem Watt Leistung
pro Stunde verbraucht. Das Tausendfache davon ist eine Kilowattstunde.
Grafik: Stiftung Warentest
66 Haushalt und Garten
Tipp: Achten Sie darauf, dass Backofen und Ein Messgerät bringt Ener-
Kühlgerät nicht nebeneinanderstehen. Je- gieberaterin Holfert auf die Spur
des Grad mehr Umgebungstemperatur er- von Stromfressern.
höht dessen Verbrauch um etwa 6 Prozent.
Taschenlampe im Kühlschrank
Die gut zwei Meter große und zwölf Jahre alte
Kühl-Gefrierkombi der Numans erweist sich
als Stromschleuder. Der Riese ist viel zu kalt
eingestellt und völlig vereist. Caritas-Berater
Becker misst in der Gefrierhälfte minus
24 Grad, in der Kühlhälfte 5 Grad. „Im Eisfach
reichen minus 18 Grad für Lebensmittel ab-
solut aus“, erklärt er dem Familienvater. „Und
tauen Sie das Gerät unbedingt ab.“ Mit jedem
Millimeter der Eisschicht schmilzt auch der
unnötig hohe Verbrauch des Gefrierteils.
Leichter lässt sich kaum Geld sparen.
Tipp: Jetzt im Winter ist das Abtauen be-
sonders komfortabel. Einfach die Vorräte
auf Terrasse oder Balkon zwischenlagern.
Auch bei Georg Maier treibt der Kühl-
schrank die Stromkosten in die Höhe. Birgit
Holfert entdeckt bei dem gut 15 Jahre alten
Gerät eine marode Gummidichtung. Zwi-
schen Tür und Innenraum klafft ein schma-
ler Spalt, durch den permanent die gekühlte
Luft entweicht. So frisst der alte Kühler mehr
Strom als nötig.
Tipp: Ob Ihr Kühlschrank dicht ist, können
Sie prüfen, indem Sie eine Taschenlampe
hineinlegen und ihn schließen. Dringt
Licht heraus, muss der Gummistreifen er-
neuert werden. Bei Georg Maiers altem Kas-
ten lohnt sich das kaum noch. Mit einem
test 2/2014

Kleiner Verbrauch, gutes Testergebnis
Das sind gute, effiziente Geräte
Kühlgeräte und Kombis. Sie laufen
Tag und Nacht – deshalb beim Kauf
unbedingt auf den Stromverbrauch
achten. Bei den Kühlern mit Eisfach
überzeugt Bosch KIL24A75 (171 Liter
Gebrauchsvolumen). Er belastet die
jährliche Stromrechnung mit gerade
mal 32 Euro. Noch günstiger geht es
ohne Eisfach: Für rund 17 Euro kühlt
der Liebherr IKP 1650 (126 Liter) ein
ganzes Jahr lang (test 7/2013). Bei den
Kühl-Gefrierkombis sind Bosch KGE3
9AI40 und Siemens KG39EAI40 sehr
gut und effizient. Sie verbrauchen
etwa 40 Euro pro Jahr (test 7/2012).
Waschmaschine. Mit den Frontladern
Miele W 5861WPS, AEG Lavamat
L87485FL und Beko WMB 71443LE
kostet der Strom für eine 40-Grad-Wä-
sche etwa 24 Cent (test 11/2013).
Trockner. Geräte mit Wärmepumpe
verbrauchen nur halb so viel Energie
wie die klassischen. Als besonders
effizient erwiesen sich die Modelle
Bosch WTY87701, Miele T8857 WP
EcoComfort und AEG T97685IH (test
8/2013). Sie trocknen eine Ladung
Wäsche für etwa 35 Cent.
Geschirrspüler. Im Automatikpro-
gramm erledigen sparsame Geräte den
Abwasch für zirka 30 Cent (test 6/2013).
Im Sparprogramm kommen Bosch
SMV69N00EU, Neff S51N58 X2EU
und Siemens SN66N093 EU sogar nur
auf 25 Cent. Die gleiche Menge Ge-
schirr mit der Hand zu spülen kostet
durchschnittlich 40 Cent, wenn das
Wasser mit Strom erwärmt wird.
Fernseher. Im Verbrauch unterschei-
den sich LCD-Geräte stark. Einige Mo-
delle flimmern mit 150 Watt und mehr,
besonders solche im XXL-Format. Es
geht auch anders: Sony KDL-46EX655,
Philips 46PFL5007K und Samsung
UE46EH5300 benötigen trotz ihrer
stattlichen Bilddiagonale von 117 Zen-
timetern nur zwischen 62 und 66 Watt.
Wer täglich vier Stunden fernsieht,
zahlt gut 25 Euro im Jahr.
Heizungspumpe. Eine alte Umwälz-
pumpe braucht etwa 600 kWh im Jahr.
Mit einer effizienten neuen lässt sich
die Stromrechnung leicht um 100 Euro
senken, etwa mit Grundfos Alpha 25-
40 180. Sie pumpt das Wasser für rund
23 Euro durch ein Einfamilienhaus.
kleinen A+++-Modell könnte der Pensionär
Strom für etwa 70 Euro im Jahr sparen.
Tipp: Gute, besonders effiziente Geräte aus
unseren Tests finden Sie im Kasten oben.
Spartipps für alte Kühlschränke
Auch mit einem älteren Kühlschrank lässt
sich Geld sparen. Es macht sich bezahlt, zu-
bereitete Speisen auf Raumtemperatur ab-
zukühlen, bevor sie hineinkommen. Im
Prüflabor braucht das Testgerät zum He-
runterkühlen einer 50 Grad heißen Suppe
14 Prozent mehr Strom als für eine zim-
merwarme. Bei einem ausgie-
bigen Frühstück erwär-
Strom sparen
men sich Butter, Käse und Wurst. Kommen
sie erst nach 45 Minuten zurück in den
A++-Kühlschrank, steigt sein Verbrauch an
dem Tag um 11 Prozent.
Einer Leserfrage sind wir ebenfalls nach-
gegangen: Soll man den Kühlschrank –
beim Befüllen und Entnehmen – öfter kurz
öffnen oder lieber seltener, dafür länger?
Wir haben die Tür 50-mal je 15 Sekunden
geöffnet und den Mehrverbrauch gemes-
sen. Anschließend sperrten wir die Tür nur
25-mal auf, dafür aber jeweils 45 Sekunden
lang. Das Ergebnis erstaunt selbst die Ex-
perten: Beim ersten Versuch steigt der Ver-
brauch um 20 Prozent, beim zweiten um
14 Prozent. Kühl kalkuliert, ist es also güns-
tiger, die Tür beim Ein- oder Ausräumen of-
fenzulassen, statt sie für jedes Lebensmit-
tel einzeln aufzureißen.
Tipp: Wie stark Sie den Stromhunger Ihres
Kühlschranks beeinflussen können, hängt
von seiner Effizienz ab. Je betagter das Ge-
rät, desto schlechter kommt es mit Störfak-
toren klar. Bei den Versuchen konnten wir
mit einem älteren A++-Modell, das relativ
viel verbraucht, mehr einsparen als mit ei-
nem Neugerät der Klasse A+++.
Nicht zu heiß, bitte
Birgit Holferts Rundgang bei den Löfflers en-
det im Badezimmer. Aus dem elektrischen
Durchlauferhitzer fließt 45 Grad warmes
Wasser – das ist nicht nur ziemlich heiß, son-
dern auch teuer. Duschen die Löfflers bei
38 Grad, verbrauchen sie etwa 15 Prozent we-
niger, die sie von ihrer Stromrechnung ab-
ziehen können.
Tipp: „Wenn Sie den Hahn nur kurz aufdre-
hen, um die Hände zu waschen oder Zähne
zu putzen, nehmen Sie besser nur kaltes
Wasser“, empfiehlt Holfert. „Sonst springt
der Durchlauferhitzer an und frisst Strom,
aber das warme Wasser kommt durch lange
Leitungen oft gar nicht bei Ihnen an.“
500 Euro beim Duschen sparen
Auch bei Familie Numan wird das Wasser mit
Strom erwärmt. Stefan Becker misst nach.
Aus dem Hahn in der Küche kommt ein so
starker Schwall, dass der Messbecher über-
läuft – mehr als 15 Liter pro Minute. Aus der
Duschbrause läuft ähnlich viel. „Hier
müssen unbedingt Durchfluss-
begrenzer her“, sagt er. Fünf Mi-
nuten duschen mit 38 Grad war-
FOTO: FOTOLIA / ELECTRICEYE
mem Wasser verschlingen bei
vier Personen 3 Euro am Tag.
Im Jahr spült das 1 100 Euro in
den Abfluss. Eine Sparbrause
kommt mit sieben bis acht Li- 0
Haushalt und Garten 67
tern aus. Das halbiert die Summe fast. Wäh-
rend Becker den Duschkopf von der Caritas
installiert, sortiert Amina Numan die Wä-
sche. Ihre drei und sieben Jahre alten Töch-
ter kommen selten sauber vom Spielplatz.
Fast täglich laufen Waschmaschine und
Trockner. Sie wasche meist mit 30 oder
40 Grad, um Strom zu sparen, erzählt die
35-Jährige. Gut so. Zudem nutzt sie häufig das
Kurzprogramm. Aber: „Es ist leider ein Trug-
schluss, dass die Waschmaschine weniger
verbraucht, weil sie kürzer wäscht.“, sagt der
Zwei Bestnoten. Label
einer Miele-Waschmaschine
(vorne). Und ein Muster-
etikett für Staubsauger.
68 Haushalt und Garten
Berater. Kurzprogramme sparen nur Zeit,
kein Geld. Bei Sparprogrammen ist es anders-
herum: Sie waschen für kleine Münze, aber
mit zweieinhalb bis drei Stunden äußerst ge-
mächlich. Deshalb nutzen Verbraucher sie
oft nicht (siehe „Theorie und Praxis", S. 69).
Wäscheleine spart 65 Euro
Der Trockner der Numans schluckt
3,6 Kilowattstunden pro Ladung und
läuft fünfmal die Woche. Der Strom
dafür kostet sie rund 262 Euro im
Energielabel
Verändert und verirrt
Die EU führt für immer mehr Haushaltsgeräte Energielabel ein.
Sie sollen Orientierung bieten, schaffen aber oft Verwirrung.
Wunsch und Wirklichkeit. Die Idee ist
großartig: Auf einen Blick soll sichtbar
sein, ob ein Gerät viel Strom verbraucht
oder wenig. Kühlschränke, Waschma-
schinen und Trockner waren die ersten
Produkte, die das EU-Energielabel trugen.
Mit den Jahren sind viele weitere hin-
zugekommen. Ab September
müssen auch Staubsauger die
Aufkleber tragen, danach fol-
gen Dunstabzugshauben und
gasbefeuerte Backöfen. Doch
das System ist in die Jahre ge-
kommen und kann Verbraucher
in die Irre führen.
Label und Noten. Am Anfang war
es noch einfach. Die sieben Kate-
gorien auf jedem Label reichten von
„A“ für die energiesparendsten Ge-
räte bis „G“ für die Stromfresser.
Dann kam der technische Fortschritt.
Viele Geräte wurden weiterentwickelt
und ihr Stromverbrauch sank. Als
Folge tummelten sich bei einigen
Gruppen fast alle Produkte im oberen
Bereich der Skala. Für Verbraucher
war nicht mehr sichtbar, welche
Modelle die sparsamsten waren.
Konflikt und Kompromiss. Eine grund-
legende Neuberechnung der Kategorien
A bis G hätte das Problem beseitigt. Da-
gegen wehrten sich vor allem Hersteller
erfolgreich, weil sie befürchteten, dass
vormals positiv bewertete Geräte in eine
schlechtere Energieklasse kommen. Als
Jahr. Nutzt die Familie in den drei Sommer-
monaten statt des Trockners die Wäschelei-
ne, spart sie gut 65 Euro.
Tipp: Nur Kondenstrockner mit Wärme-
pumpe laufen auf Sparkurs. Ihnen genügt
etwa halb so viel Strom wie herkömm-
Kompromiss beschloss die Europäische
Kommission 2010, die bestehenden
Energieklassen dort nach oben zu erwei-
tern, wo die ursprüngliche Skala nicht
mehr ausreicht. Bis zu drei + können
hinter die ehemals beste Kategorie A ge-
schrieben werden, um sie aufzuwerten.
A+++ ist dann das neue A.
Sinn und Unsinn. Die neue Regelung
sorgt an zwei Stellen für Verwirrung. Ers-
tens gelten nun unterschiedliche Best-
noten. Während für Staubsauger A das
Optimum ist, tragen die besten Wasch-
maschinen ein A mit drei Pluszeichen.
Zweitens werden nach wie vor die sie-
ben besten Stufen auf das Label ge-
druckt – selbst dann, wenn einige davon
gar nicht mehr zulässig sind (siehe
rechts). Bei Waschmaschinen zum
Beispiel zeigt das Label die Kategorien
von A+++ bis D. Seit Dezember aber
dürfen Hersteller Modelle mit den Ener-
gieklassen A bis D gar nicht mehr aus-
liefern. Im Handel werden noch die Rest-
bestände verramscht. Wer jetzt eine
Waschmaschine mit der Note A kauft,
bekommt veraltete Technik.
Tipp: Informieren Sie sich vor dem Kauf
immer, welche Energieklassen für das
Produkt noch zulässig sind. Ein flüchti-
ger Blick aufs Label kann täuschen.
FOTO: FOTOLIA / ELECTRICEYE
Groß und klein. Welche Energienote ein
Produkt bekommt, hängt nicht nur vom
Stromverbrauch ab, sondern auch von
seinen Ausmaßen. Ein großes Gerät mit
test 2/2014
 Strom sparen

lichen ohne Pumpe. Die effiziente Technik
ist zwar teuer, lohnt sich aber langfristig.
10 Euro kostet die Beratung
In der Wohnung von Georg Maier wirft Ener-
gieexpertin Holfert einen Blick auf Maiers
Stromrechnung. Bei seinem Grundversorger
bezahlte er 680 Euro im letzten Jahr – stolze
34 Cent je Kilowattstunde, inklusive Grund-
preis. Viele Anbieter sind deutlich günstiger.
„Wenn Sie wechseln können Sie locker 50 Eu-
ro sparen“, rät Holfert dem Pensionär.
Im Anschluss an den Hausbesuch erstellt
die Energieberaterin Maier einen Kurz-
bericht mit ihren Ergebnissen sowie Emp-
fehlungen. Der Basis-Check der Verbrau-
cherzentrale kostet 10 Euro, er wird vom
Wirtschaftsministerium gefördert.
Pantoffeln statt Heizlüfter
Und Maiers Problem mit dem kalten Par-
kettboden? Von Heizlüftern rät Energiebe-
raterin Holfert entschieden ab. Sie hat eine
pragmatische Lösung: „Versuchen Sie doch
mal, ob Sie sich nicht einen dicken Teppich
vor den Schreibtisch legen und gefütterte
Puschen anziehen.“ Auf Eleganz kommt es
beim Stromsparen eben nicht an. j

Bestnote kann durchaus mehr verbrau-
chen als ein kleineres, das in seiner
Größenklasse nicht so gut abschneidet.
Tipp: Jedes Label nennt auch den Stan-
dard-Jahresverbrauch. Er ist zwar nur
ein theoretischer Wert, da jeder ein
Produkt anders nutzt. Mit ihm aber las-
sen sich Geräte aus unterschiedlichen
Größenklassen vergleichen.
Theorie und Praxis. Vor allem bei
Waschmaschinen geht das Label am
Alltag der meisten Kunden vorbei: Die
Klassifizierung basiert auf dem Stromver-
brauch für Baumwollwäsche in 40- und
60-Grad-Programmen. Die Hersteller
ermitteln diesen Wert in der Regel mit
sogenannten Eco-Programmen, die
zweieinhalb bis drei Stunden laufen.
Sehr viele Verbraucher aber nutzen die
schnelleren Waschgänge. Deren Strom-
verbrauch ist mitunter deutlich höher,
und das Label bietet für sie nur wenig
Orientierung (siehe test 6/2013).
Grenzen und Chancen. Inzwischen
stößt auch die neue Bestnote A+++ an
ihre Grenzen, besonders bei Waschma-
schinen. Nach einer Studie der Verbrau-
cherzentrale Rheinland-Pfalz erreichen
inzwischen 65 Prozent der im Internet
angebotenen Maschinen die höchste
Kategorie. Für Ende des Jahres hat die
EU-Kommission eine Revision des Label-
systems angekündigt. Diskutiert wird,
ob Brüssel die +++-Kategorien abschafft
und die Klassen neu bewertet.

Welche Klassen erlaubt sind

Sieben Energieklassen stehen auf jedem Energielabel. Was viele Verbraucher nicht
wissen: Manche Klassen sind für Neugeräte gar nicht mehr zugelassen.

Waschma- Kühl- und Geschirr- Wäsche- Matte Klare Spots 3) Elektro- Wasch- Staub-
schinen Gefriergeräte spüler 1) trockner Lampen Lampen2) backöfen trockner 4) sauger 5)

A+++
A++
A+
A
B
C
D
E
F
G

Die schraffierten Energieklassen werden noch auf den Labels ausgewiesen, sind für Neugeräte aber schon nicht mehr zulässig.

1) Bei extra schmalen Geschirrspülern, die nur bis zu 10 Gedecke fassen, ist A noch der Mindeststandard. 2) Mit 4 Watt oder mehr. 3) Lampen mit gerichtetem Lichtstrahl.
4) Kombinierte Waschtrockenautomaten. 5) Labelpflicht ab 1. September 2014. Quelle: Deutsche Energie-Agentur, Stand Dezember 2013. Grafik: Stiftung Warentest.

2/2014 test Haushalt und Garten 69

Teppiche. Der Siemens Q5.0
Extreme Silence Power saugt
auch auf Teppichboden gut –
und verbraucht wenig Strom.

FOTOS: STIFTUNG WARENTEST, (AUSZÜGE AUS TEST 10/1968)

Sicherungen fliegen raus,

Staubwolken steigen auf –
Meilensteine auf dem Weg
zum modernen Staubsauger.

70 Haushalt und Garten test 2/2014

 Staubsauger

Kraft
ohne Protz
Staubsauger Die Ära angeblicher Powersauger mit
mehr als 2 000 Watt nähert sich dem Ende. Jetzt gilt klein,
aber oho. Fürs Siegertreppchen reichen im Test 870 Watt.

D rohen deutsche Haushalte bald in

Staub und Dreck zu versinken? Müs-
sen Hausmänner und Hausfrauen dreimal
so lange saugen, bis Krümel, Haare und
Wollmäuse in Beuteln und Boxen schwäch-
licher Geräte verschwinden? Diesen Ein-
druck vermitteln einige Zeitungen und On-
lineportale, die über neue Anforderungen
der EU-Ökodesign-Richtlinie für Staubsau-
ger berichten. Was sie empört: Die Europäi-
sche Kommission begrenzt neue Staubsau-
ger ab September auf 1 600 Watt. Drei Jahre
später dürfen sie höchstens 900 Watt zie-
hen. Ist die Saugkraft dann dahin?
Nein, beweist der aktuelle Test. Die 15 ge-
prüften Geräte nehmen weniger als 1 600
Watt Leistung auf. Und doch schneiden sie-
ben gut ab. Fünf Geräte sind befriedigend,
eines ist ausreichend. Zwei Modelle ver-
sagen beim Saugen: Sie sind mangelhaft.
Die Staubsauger kosten 40 bis 229 Euro.
„Viel Watt hilft viel“ – die Annahme hat
sich schon vor Jahrzehnten verbreitet. Im
Oktober 1970 schrieb test bereits dagegen
an. „Hohe Wattzahlen allein garantieren
noch keine hohe Saugleistung. Der stärkste
Motor nützt nicht viel, wenn die Düsen
nicht aerodynamisch geformt und richtig
auf das Gebläse abgestimmt sind.“ Anders
gesagt: Je besser Gerät und Düse konstru-
iert und aufeinander eingestellt sind, desto
effizienter säubert der Sauger den Boden.
Das beste Beispiel liefert Siemens. Sein
Q5.0 Extreme Silence Power saugt gut, selbst
auf Teppich – der Hürde für manch andere.
Ein Kraftprotz ist er nicht. Im Gegenteil.
1 200 Watt stehen auf dem Typenschild, tat-
sächlich genügen ihm rund 870. Er erfüllt in
dem Punkt schon jetzt die EU-Anforderun-
gen für 2017. Ausgerechnet ihn hat Siemens
aus dem Sortiment genommen. Er ist Test-
sieger – gleichauf mit Miele S8340 EcoLine.
Am Ende des Feldes stehen
drei Billigsauger für weniger
als 100 Euro. Ihre test-Qua-
litätsurteile lauten ausrei-
chend und mangelhaft.
Damit bestätigt sich,
was unsere Schnell-
tests in den vergange-
nen Jahren immer
wieder zeigen: Echte
Schnäppchen sind
unter 100 Euro 0

1968 1978

Klopfsauger. Spätestens wenn das Ra- Bodenstaubsauger. Sie verdrängen

FOTOS: STIFTUNG WARENTEST; ANBIETER

dio brummt, ist klar: Der Nachbar hat
den Klopfsauger angeworfen. Vier von
sieben „fahrbaren Stielstaubsaugern“
mit Bürstenwalze können den Rund-
funkempfang stören. Bereits in den
70er Jahren hat es sich in vielen Haus-
halten ausgeklopft.
Handstaubsauger von Platz 1 der Ver-
kaufscharts. Die 1 000-Watt-Grenze ist
schon erreicht, beim Anschalten fliegen
Sicherungen heraus. Nur 6 von 17 Mo-
dellen eignen sich, wie der abgebildete
Miele, für 10-Ampere-Sicherungen. test
titelt: Warum nicht weniger Watt?
 Unser Rat
Sieben Bodenstaubsauger schnei-
den gut ab. Am besten saugt der
Miele S8340 EcoLine für 197 Euro.
Er ist zusammen mit dem sehr lei-
sen und stromsparenden Siemens
Q5.0 Extreme Silence Power
(182 Euro) Testsieger. Das beste Preis-
Leistungs-Verhältnis bot ein Aktions-
angebot von Aldi (Nord), der Quigg
Eco2 für 80 Euro. Bei den Staubbox-
modellen liegen Samsung SC86H0
Eco Wave für 202 Euro und Philips
Power Pro Eco für 177 Euro vorn.
selten zu finden. Mehr als 60 Prozent der im
Jahr 2012 in Deutschland verkauften Staub-
sauger liegen unterhalb dieser Preisgrenze.
Im aktuellen Test schneiden von sechs ge-
prüften Geräten zwischen 40 und 85 Euro
zwei befriedigend ab, eins ausreichend und
zwei mangelhaft.
Nur der insgesamt gute Quigg Eco2 von
Aldi (Nord) war ein echtes Schnäppchen
(siehe Tabelle S. 74). Der Discounter hatte
den Beutelsauger im Juli als Aktionsware
für 80 Euro angeboten. Hersteller ist die
Firma Glen Dimplex Eio. Ihre Staubsauger
der Marke Eio schneiden in unseren Tests
regelmäßig gut ab, kosteten aber mehr als
100 Euro – so auch der aktuell geprüfte Eio
Razzer Eco2 für 156 Euro. Wie die restlichen
fünf guten Staubsauger im Test liegt er da-
mit im höheren Preissegment.
Große Schreihälse
Besonders negativ fallen zwei günstige
beutellose Modelle auf, sogenannte Staub-
boxsauger: der Cleanmaxx DV-7488–3 für
nur 40 Euro und der für 48 Euro angebote-
1982
Filtertechnik. Noch
nebeln Staubwolken
die Tester beim An-
schalten einiger Sau-
ger ein. Nach und nach
setzen sich mehrlagige
Staubbeutel sowie
feinere Filter durch.
In den 90er Jahren
kommen Aktivkohle-
und Schwebstofffilter
(S-Klasse-Filter) auf.
72 Haushalt und Garten
ne Kalorik TKG VC 1006. Beide lassen auf
Teppich, in Ritzen und an den Fußleisten
einen großen Teil des Staubs liegen. Von
dem, was sie einsaugen, pusten sie oben-
drein einiges wieder heraus.
Wer dem Cleanmaxx den Stecker zieht,
riskiert einen leichten elektrischen Schlag.
Die Kontaktstifte des Steckers stehen noch
unter Restspannung. Das entspricht nicht
der Sicherheitsnorm, kann unter Umstän-
den gefährlich sein und wäre mit dem
Einbau eines billigen Elektronikbauteils
leicht zu verhindern. Der kleine Sauger
entpuppte sich zudem als großer Schrei-
hals: Auf Teppichboden maßen die Prüfer
den erstaunlich hohen Schallleistungs-
pegel von 90,6 Dezibel.
Der Kalorik ist auf Teppichboden der
zweitlauteste im Test. Außerdem kam er
bei der Dauerprüfung dauerhaft zur Ruhe:
Sein Motor blieb frühzeitig auf der Strecke.
17 Jahre Staubboxsauger im Test
Seit 1997 prüfen wir Sauger, die ohne teure
Beutel auskommen. Zurzeit ist etwa jeder
dritte der jährlich rund vier Millionen in
Deutschland verkauften Bodenstaubsau-
ger ein Modell mit Staubbox. Den Behälter,
der Krümel, Dreck und Flusen sammelt,
muss der Nutzer leeren und auswischen.
Das ist weniger hygienisch, als einen Beutel
zu entsorgen. Die beiden besten der sieben
Beutellosen im Test stammen von Sam-
sung und Philips.
Gut saugen mit Box und Beutel
Box oder Beutel – Gute finden sich in bei-
den Gruppen. Wichtig ist es, auf die Details
zu achten. Auf Teppichboden etwa saugen
vier Beutelsauger gut: die von Dirt Devil,
Eio, Miele, Siemens. Und ein Staubbox-
sauger: der Samsung. Auch die Fähigkeit,
Staub im Gerät zu halten, ist keine System-
Staubboxsauger.
James Dyson revolu-
tioniert die Staub-
saugerwelt mit beutel-
losen Geräten. Der
geprüfte Dyson Dual
Cyclone legt einen
Fehlstart hin, er saugt
mangelhaft. In den
gelben Gehäuseteilen
finden die Tester
giftiges Kadmium.
Staubsauger mit Beutel
Die Soliden. Miele EcoLine saugt am bes-
ten und hat den Staubbeutel mit dem
größten Fassungsvermögen: 3 Liter. Das
ist günstig für große Haushalte. Feinstaub
hält er aber „nur“ gut zurück. Der strom-
sparende Siemens Q5.0 Extreme Silence
Power saugt nicht nur gut, sondern auch
am leisesten. Das Staubrückhaltevermö-
gen ist sehr gut. Sein Vliesbeutel hat nur
1,5 Liter Fassungsvermögen, kostet aber
mit etwa 2,50 Euro ähnlich viel wie die
Beutel anderer Geräte im Test. Wer die
Saugleistung gern am Griff reguliert, wählt
den Eio Razzer Eco2. Der Aldi-(Nord)-Sau-
ger war ein echtes Schnäppchen, ist aber
wie der ebenfalls gute Dirt Devil recht laut.
Das Mittelfeld und der Abgeschlagene.
Fakir Willi und Hoover Telios Plus saugen
nur befriedigend und landen im Mittelfeld.
Abgeschlagen ist der laute Panasonic Eco
Max Light. Er ist der schlechteste Beutel-
sauger im Test. Er saugt nur ausreichend,
pustet zu viel Feinstaub in den Raum zu-
rück und verbraucht am meisten Strom.
frage. Am meisten pusten der Panasonic-
Beutelsauger und die Boxsauger Clean-
maxx und Kalorik wieder heraus. Das zeigt
der Vergleich des Feinstaubgehalts in der
Zu- und Abluft. Ihre Note fürs Staub-rück-
haltevermögen: mangelhaft.
Tipp: Für Menschen, die empfindlich auf
Hausstaub reagieren, empfehlen sich zum
Beispiel die beiden guten Beutelsauger Eio
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST
Razzer Eco2 und Siemens Q5.0 Extreme Si-
lence Power. Ausgestattet mit Schwebstoff-
filtern, fischen sie kleinste Partikel aus der
Abluft. Auch die Boxsauger von Philips und
der befriedigende AEG schneiden beim
1997
 Staubsauger

1 Miele S8340 EcoLine 2 Siemens Q5.0 Extreme Silence 3 Eio Razzer Eco2 4 Aldi (Nord) / Quigg Eco2
Power VSQ5X1230

5 Dirt Devil DD 7770 6 Fakir Willi 7 Hoover TTE 1406 Telios Plus 8 Panasonic MC-CG522 Eco Max Light

Staubrückhaltevermögen sehr gut ab. Al-
lerdings ist es beim Leeren des Behälters
kaum möglich, sich Staub komplett vom
Leib zu halten – für Hausstauballergiker
problematisch. Da hilft nur, andere Famili-
enmitglieder den Job machen zu lassen.
Hausstaubgeplagte orientieren sich oft
am Hinweis auf einen Hepa-Filter. Das Kür-
zel steht für High Efficiency Particulate Air
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST
suchungen pusteten einige Modelle trotz
Hepa-Filters einen Teil des Feinstaubs wie-
der heraus, andere behielten ihn auch ohne
diesen sehr gut bei sich. Wichtig ist, dass
ein Sauger keine undichten Stellen hat.
Besitzer haariger Haustiere sollten auf
die Faseraufnahme achten. Auf Teppichbo-
den haben wir sie mit der Standarddüse ge-
prüft, auf Polstern mit der Polsterdüse.
ner Staubbeutel, der sich schnell füllt oder
eine Staubbox. Sie kann nach jedem Sau-
gen geleert werden, bevor Gerüche entste-
hen – ohne Zusatzkosten.
Seinem Namen alle Ehre macht der Ex-
treme Silence Power von Siemens. Er saugt
mit Abstand am leisesten. Nur 68,3 Dezibel
haben wir auf Teppichboden gemessen.
Mit sparsamen 870 Watt fällt das natürlich

Filter und kennzeichnet Schwebstofffilter. Tipp: Nur vier nehmen Fasern sowohl von leichter als mit 2 000-Watt-Power. Ge-
Sie allein sorgen allerdings nicht dafür, Teppich als auch von Polstern gut auf – Eio, räuscharm zeigt er als einer der beiden
dass ein Staubsauger sehr gut dicht hält. Miele, Philips und Samsung. Eingesaugte Testsieger, was die derzeit geschürten Watt-
Vier damit ausgestattete Geräte schaffen Tierhaare fangen nach kurzer Zeit an zu rie- ängste sind: Viel Lärm um nichts. j

das im Test „nur“ gut. In früheren Unter- chen. Deshalb empfiehlt sich eher ein klei- Tabelle auf Seite 74.

2004 Ab September

Saugroboter. Nur auf Die Zukunft. 2000-Watt-Sauger

glatten Hartböden leisten sind bald Geschichte. Neue
die ersten Automaten Geräte dürfen ab Herbst nicht
wie der Elektrolux mehr als 1 600 Watt ziehen und
Trilobite saubere müssen ein Energielabel tra-
Arbeit. Die Emp- gen. Es zeigt, wie gut und laut
fehlung in Heft ein Modell saugt, wie wirksam
4/2004: „Ruhig es Staub zurückhält und wie
öfter mal spazie- viel Strom es verbraucht (siehe
ren gehen – Seite 68: Energielabel der EU).
und sei es mit So aussagekräftig wie unsere
Staubsauger.“ Tests ist das Label aber nicht.

2/2014 test Haushalt und Garten 73

Staubsauger mit Box
Die beiden Guten. Gleich zwei beutellose Staubsauger
überzeugen im Test. Samsung Eco Wave und Philips Power
Pro Eco saugen insgesamt gut, putzen auch Fasern schnell
weg. Der Samsung gehört zudem zu den leisesten geprüf- 9 Samsung SC86H0 Eco Wave
ten Geräten. Der Philips wiederum überzeugt mit seinem
sehr guten Staubrückhaltevermögen. Eine Schwäche tei-
len aber alle Modelle dieser Art: Das Leeren des Behälters
ist unhygienisch.

Mittelmaß und durchgefallen. Dass teuer nicht immer bes-

ser ist, zeigt der befriedigende AEG Ultraperformer Öko für
229 Euro. Er saugt auf Teppich- und Hartboden mittelmäßig.
Die Billigsauger Cleanmaxx Kompakt und Kalorik TKG fallen
durch. Sie saugen schlecht, sind laut und pusten zu viel
Feinstaub heraus. Beim Kalorik fällt frühzeitig der Motor
aus, der Cleanmaxx entspricht nicht der Sicherheitsnorm. 12 Dirt Devil M5080 Equ Turbo Silence 13 Aldi (Nord) / Quigg Multizyklon

Bodenstaubsauger
Mit Beutel
1 Miele 2 Siemens 3 Eio Razzer 4 Aldi (Nord) / 5 Dirt Devil 6 Fakir 7 Hoover 8 Panasonic
S8340 Q5.0 Extreme Eco2 Quigg Eco27) DD 7770 Willi TTE 1406 MC-CG522 Eco
EcoLine Silence Power Telios Plus Max Light
Gewichtung VSQ5X12304) A
Mittlerer Preis ca. (Euro) 197 182 1565) 808) 1395) 157 85 81
BEFRIEDI- BEFRIEDI- AUSREICHEND
- QUALITÄTSURTEIL 100 % GUT (2,0) GUT (2,0) GUT (2,2) GUT (2,3) GUT (2,4)
GEND (2,7) GEND (3,1) (4,3)

SAUGEN 45 % gut (2,2) gut (2,4) gut (2,3) gut (2,4) gut (2,4) befried. (2,7)*) befried. (3,1)*) ausreich. (4,0)
Teppichboden / Hartboden 2/1 2/2 2/1 3/1 2/1 3/3 3/3 4/3
Ritzen / Ecken und Kanten (Fußleisten) 1/3 1/4 1/4 1/4 1/4 1/3 1/4 5/4
Faseraufnahme von Teppichboden / Polstern1) 2/2 3/2 2/2 3/2 2/4 2/5*) 4/3 4/49)
HANDHABUNG 30 % gut (2,2) gut (2,2) gut (2,5) gut (2,4) befried. (2,7) gut (2,5) gut (2,4) gut (2,5)
Gebrauchsanleitung 2 2 2 2 2 2 2 2
Montage, Demontage 2 2 3 3 3 3 2 3
Griffe / Schalter, Anzeigen 2/2 2/2 3/2 3/2 3/2 3/2 3/2 2/3
Saugen von Teppichboden / Hartboden 3/2 3/2 3/2 3/2 3/2 3/2 3/2 2/2
Saugen auf Treppen / Polstern1) 2/2 2/2 3/2 2/2 2/2 3/3 2/2 3/3
Staubbeutel, Filter wechseln, Staubbox leeren 2 2 3 2 3 3 3 3
Düsenreinigung 2 2 2 2 2 2 2 2
Tragen des Geräts 2 2 3 3 2 2 2 2
Aufbewahrung 1 2 3 2 3 2 2 2
UMWELTEIGENSCHAFTEN 15 % gut (2,0) sehr gut (1,1) gut (2,0) befried. (2,8) befried. (2,7) gut (2,4) befried. (2,8) mangelh. (4,6)*)
Staubrückhaltevermögen 2 1 1 2 2 2 2 5*)
Geräusch auf Teppichboden / Hartboden 2/4 1/2 3/4*) 4*)/4 4*)/4 3/4 4*)/4 5/5
Stromverbrauch / Schadstoffe 2/1 1/1 2/1 2/2 2/1 2/1 2/2 3/1
HALTBARKEIT 10 % sehr gut (0,8) sehr gut (0,9) sehr gut (1,0) sehr gut (0,9) sehr gut (1,3) sehr gut (1,3) sehr gut (0,8) sehr gut (0,9)
Motordauerprüfung 1 1 1 1 1 1 1 1
Stoß- und Fallprüfung 1 1 1 1 2 2 1 1
ELEKTRISCHE SICHERHEIT 0% gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0)
AUSSTATTUNG / TECHNISCHE MERKMALE
Vlies-Staubbeutel, Staubbox / Hepa-Abluftfilter2) Vlies / N Vlies / j Vlies / j Vlies / N Vlies / N Vlies / j Vlies / j Vlies / N
Leistung laut Anbieter / gemessen (Watt) 1 200 / 1 258 1 200 / 869 1 400 / 1 382 1 600 / 1 285 1 400 / 1 343 1 200 / 1 231 1 400 / 1 172 1 300 / 1 256
Nutzbares Volumen des Staubbehälters (l)3) 3,0 1,5 2,2 2,3 2,7 2,3 2,1 2,0
Aktionsradius (m)3) / Gewicht (kg)3) 10,8 / 7,3 14,9 / 7,2 8,9 / 7,4 8,9 / 6,6 9,4 / 6,0 11,1 / 8,4 9,9 / 6,4 9,6 / 5,7
Länge des Saugrohrs (cm)3) 61 bis 104 62 bis 94 56 bis 956) 57 bis 95 55 bis 91 52 bis 86 56 bis 90 55 bis 89
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: 1 = Sehr gut Bei gleichem Qualitätsurteil Reihenfolge nach Alphabet. 1) Geprüft mit Polsterdüse. 2) Hepa: High Efficiency Particulate
(0,5–1,5). 2 = Gut (1,6–2,5). 3 = Befriedigend (2,6–3,5). *) Führt zur Abwertung (siehe „So haben wir getestet“ auf Seite 75). Air Filter, hochwirksamer Partikelfilter. 3) Gemessen.
4 = Ausreichend (3,6–4,5). 5 = Mangelhaft (4,6–5,5). j = Ja. N = Nein. A = Aktionsware. 4) Laut Anbieter nicht mehr im Sortiment.

74 Haushalt und Garten test 2/2014

 Staubsauger

So haben wir getestet

Im Test: 13 energiesparende Bodenstaub-
sauger bis 1 400 Watt ausgelobt, 2 Aktions-
10 Philips FC8769 Power Pro Eco 11 AEG AUPG3801 Ultraperformer Öko waren. Einkauf: Juli bis August 2013, Akti-
onswaren Juli, Oktober 2013. Preise: Über-
regionale Handelserhebung, November 2013.
ABWERTUNGEN
War Saugen befriedigend oder schlechter,
konnte das Qualitätsurteil nicht besser sein,
bei mangelhaften Umwelteigenschaften wurde
es um eine Note abgewertet. Bei mangehafter
Faseraufnahme von Polstern konnte Saugen
nur zwei Noten besser sein. Bei mangelhaftem
Staubrückhaltevermögen konnten Umwelt-
eigenschaften nicht besser sein, bei aus-
reichendem Geräusch nur eine Note (Teppich)
14 Cleanmaxx DV-7488-3 Kompakt Z6 15 Kalorik TKG VC 1006 bzw. zwei Noten (Hartboden). War das Urteil
der Motordauerprüfung befriedigend oder
schlechter, konnte Haltbarkeit nicht besser sein.
Mit Staubbox SAUGEN: 45 %
9 Samsung 10 Philips 11 AEG 12 Dirt Devil 13 Aldi (Nord) / 14 Cleanmaxx 15 Kalorik Staubaufnahme: In Anlehnung an EN 60312.
SC86H0 Eco FC8769 Power AUPG3801 M5080 Equ Quigg DV-7488-3 TKG VC 10064) Prüfungen auf Teppichboden, Velours (Wilton),
Wave Pro Eco Ultraperformer Turbo Silence Multizyklon10) Kompakt Z6 mit neuen und gefüllten Staubbeuteln bzw.
Öko A gefüllter Staubbox (200 und 400 Gramm
202 177 229 109 708) 405) 48 DMT8-Staub), auch bei einer Schiebekraft von
BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- MANGELHAFT MANGELHAFT 30 N, jeweils bezogen auf den Referenzstaub-
GUT (2,2) GUT (2,3)
GEND (2,8) GEND (2,8) GEND (3,4) (4,9) (5,4) sauger. Auf Schlingenware (Duracord), auf
glattem Hartboden, aus Ritzen, Ecken und an
gut (2,4) gut (2,3) befried. (2,8)*) befried. (2,8)*) befried. (3,4)*) mangelh. (4,9)*) mangelh. (5,4)*) Kanten (Fußleisten) mit 200 Gramm. Lag das
2/1 3/2 3/3 3/1 4/1 5/2 5/5 Fassungsvermögen des Staubbeutels/der Staub-
1/4 1/4 1/3 1/4 1/3 5/5 5/5 box unter 200 bzw. 400 Gramm, wurde bei
2/2 2/2 3/2 3/3 4/5 4/3 5/59) einem Unterdruck von 40 Prozent des Ausgangs-
werts geprüft. Faseraufnahme: Mit 200-Gramm-
befried. (2,6) befried. (2,6) befried. (2,7) befried. (2,9) befried. (3,0) befried. (2,8) befried. (2,9)
Füllung von Teppichboden und von Polstern.
2 2 2 2 2 2 3
2 2 2 3 3 3 3 HANDHABUNG: 30 %
2/2 2/2 2/3 3/2 3/3 3/3 3/3 Fünf Nutzer beurteilten Gebrauchsanleitung,
3/2 3/2 3/2 3/2 3/2 3/2 2/2 Montage, Demontage, Griffe, Schalter,
2/2 2/2 3/2 3/3 3/3 2/2 3/3 Anzeigen, Saugen von Teppichboden,
4 4 4 4 4 4 4
Hartboden, Treppen, Polstern, Wechsel der
Staubbeutel und Filter oder Leeren der
2 2 2 2 2 2 2
Staubbox, Düsenreinigung, Tragen des Ge-
2 2 3 2 2 2 3
räts und Aufbewahrung.
2 2 2 3 2 3 4
gut (2,0) gut (2,2) gut (2,0) gut (2,1) gut (2,5) mangelh. (4,6) mangelh. (4,6) UMWELTEIGENSCHAFTEN: 15 %
2 1 1 2 2 5*) 5*) Staubrückhaltevermögen: Feinstaubvergleich
2/3 3/4 3/4*) 2/3 3/4 5/5 5/5
in Zu-/Abluft als Abscheidegrad. Geräusch:
Schallleistung in dB(A) angelehnt an
2/2 2/1 2/2 2/2 2/2 2/1 2/3
EN 60704 bei maximaler Saugleistung auf
sehr gut (1,0) sehr gut (1,3) sehr gut (1,0) sehr gut (1,0) sehr gut (1,3) befried. (3,1) mangelh. (4,7) Teppich- und Hartboden. Stromverbrauch:
1 1 1 1 1 3*) 5*)
Beim Saugen auf Veloursteppich, berechnet
1 2 1 1 2 2 3 für 10 m². Schadstoffe: PAK in Griffen, Kabel,
gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) gut (2,0) mangelh. (4,6) gut (2,0) Stecker, Schlauch angelehnt an ZEK 01.4-08,
Phthalate in Griffen nach Extraktion u. GC/MS.
Staubbox / j Staubbox / j Staubbox / j Staubbox / j Staubbox / N Staubbox / N Staubbox / N
HALTBARKEIT: 10 %
1 400 / 1 241 1 250 / 1 274 1 300 / 1 158 1 000 / 1 145 1 400 / 1 136 1 400 / 1 087 1 60011) / 1 129
Motordauerprüfung: 600 Stunden. Stoß- und
2,4 2,6 2,2 1,6 1,6 0,7 1,7 Fallprüfung: u.a. Stoß an Schwellen und Pfos-
12,0 / 8,6 10,4 / 7,4 11,9 / 7,6 8,8 / 6,3 11,0 / 6,3 6,7 / 4,2 5,2 / 3,6 ten
(500 Zyklen), Kabelauszug (6 000 Zyklen).
60 bis 96 63 bis 103 62 bis 91 56 bis 90 52 bis 86 50 bis 82 40 bis 77
5) Preis laut Anbieter. 6) Mit Rohrverlängerung 106 cm. 9) Mit Möbelpinsel ermittelt, da keine Polsterdüse. 10) Aktionsware vom ELEKTRISCHE SICHERHEIT: 0 %
7) Aktionsware vom 8. Juli 2013 bei Aldi (Nord). 7. Oktober 2013 bei Aldi (Nord). 11) Online mit 1400 W ausgelobt, das Typen- Angelehnt an EN 60335-1 und -2-2.
8) Von uns bezahlter Einkaufspreis. schild gibt 1600 W an. Anbieter siehe Seite 96.

2/2014 test Haushalt und Garten 75


Freizeit
und Verkehr
in Kürze
Für Radtouristen
Die Infozentrale Weser-Radweg bietet
Radurlaubern ein kostenloses Service-
heft mit Kartenausschnitten und Tipps
für die Reiseplanung über die gesamte
Wegstrecke. Das 98-seitige Heft kann
telefonisch unter 0 51 51/9 30 00 oder
im Internet unter www.weserradweg-
info.de bestellt werden.
Für Berlin-Besucher
Seit Januar müssen Berlin-Touristen ei-
ne Bettensteuer zahlen, auch City-Tax
genannt. Sie beträgt 5 Prozent der
Nettohotelrechnung. Geschäftsreisende
sind ausgenommen. Der Senat rechnet
mit jährlichen Einnahmen von rund
25 Millionen Euro. Die Steuer müssen
die Hotels abführen.
Für Flugsicherheit
2013 war das bisher sicherste Jahr für
Flugpassagiere. 251 Menschen kamen
bei Unfällen ums Leben – so wenig
wie noch nie, ermittelte das deutsche
Unfalluntersuchungsbüro Jacdec.
Allerdings gab es mehr gefährliche
Zwischenfälle. Air New Zealand ist
die sicherste Airline der Welt, dicht
gefolgt von Cathay Pacific und Finnair.
Lufthansa belegt den 18. Platz.
Zwei Rückrufe
Wegen Risiken an Rennradbremsen
rufen zwei US-Anbieter ihre Produkte
zurück. Der Hersteller Sram sieht eine
Unfallgefahr durch schadhafte Dichtun-
gen an den hydraulischen Bremssyste-
men RED 22 und S-700. Der Rennrad-
bauer Trek hat Sicherheitsprobleme mit
Madone-Rädern des Modelljahrs 2013.
Er bittet Kunden, diese zur Inspektion
in den Fachhandel zu bringen.
76 Freizeit und Verkehr
Glücksatlas
Zufriedene Nordlichter
Menschen in Schleswig-Holstein sind
die zufriedensten in Deutschland, die in
Brandenburg am unzufriedensten. Das
zeigt eine Studie im Auftrag der Deut-
schen Post, der Glücksatlas 2013. Trotz
der Euro-Krise bleibt die Zufriedenheit
im Land auf einem hohen Niveau von
7 Punkten stabil. 0 steht für „ganz und
gar unzufrieden“, 10 für „ganz und gar
zufrieden“. Europas glücklichste Men-
schen leben in Dänemark und Schwe-
den. Deutschland kommt auf Platz acht.
Zwischen ost- und westdeutschen Regio-
nen stellt die Studie eine „Glückslücke“
fest. Der Abstand hat sich leicht vergrö-
ßert, nachdem er seit der Wende stetig
zurückgegangen war. „Hinter den
geringeren Zufriedenheitswerten der
Ostdeutschen“ liegen vor allem „die
immer noch höhere Arbeitslosigkeit,
geringere Einkommen und Vermögen“.
Menschen mit Migrationshintergrund
sind nur geringfügig unzufriedener als
die Gesamtbevölkerung. Mehr Informa-
Besser drauf im Norden. In Schleswig- tionen stehen im Internet auf der Seite
Holstein leben mehr Glückspilze. www.gluecksatlas.de.
Sicherheit im Auto
Gefahr im Liegesitz
Wer sich so lässig in die Fahrzeugsitze
lümmelt, als säße er auf der heimischen
Couch, bringt sich in Gefahr – und als
Fahrer auch andere. „Bei ungünstiger
Sitzposition hat der Fahrer sein Auto
nicht richtig im Griff“, warnt Thomas
Gut, Unfallsachverständiger des Deut-
schen Kraftfahrzeug-Überwachungs-
Vereins (Dekra), „er kann in kritischen
Situationen nicht optimal reagieren.“
Beifahrer, die sich auf dem Liegesitz lang
machen, rutschen bei einem Aufprall un-
FOTOS: PLAINPICTURE / LUBITZ + DOHNER; GETTY IMAGES / YSTOCK LLC
ter dem Sicherheitsgurt durch. Das kann
fatale Folgen haben. Beinbrüche riskie-
ren Beifahrer, die ihre Füße auf dem Ar-
maturenbrett abstützen. Ein auslösender
Airbag zerschmettert jeden Knochen.
Die optimale Sitzposition ist aufrecht,
mit Schultern und Po an der Rückenleh-
ne. Die Kopfstütze schließt auf Scheitel-
höhe ab. Beine und Arme des Fahrers
sind leicht angewinkelt. Gute Fahrt.
Beifahrer, die ihre Füße hochlegen,
riskieren beim Unfall Beinbrüche.
test 2/2014
 Hotels

Design mit Aussicht

Motel One, Ibis, B & B – Hotels mit ein
bisschen Design und günstigen Zimmer-
preisen sind erfolgreich. Kein Wunder,
dass neue Ketten auf den Markt drän-
gen. In Mailand soll demnächst das erste Gute Laune durch
Moxy-Hotel eröffnen, ein Gemein- gute Urteile für
schaftsprojekt von Marriot und der zu Pauschaltouristen.
Ikea gehörenden Firma Inter Hospitality.
Die Marke ist „im erschwinglichen
3-Sterne-Segment“ angesiedelt. 2014 er-
öffnen weitere Häuser in Berlin, London
und Frankfurt am Main (www.moxyho
tels.com). „Vollendete Ästhetik im Her-
zen der Stadt“ mit kleinen Zimmern zum
günstigen Preis versprechen Ruby-Hotels.
Das erste Haus soll im März in Wien
eröffnen (www.ruby-hotels.com). Die
amerikanische Wyndham-Gruppe hat
schon länger angekündigt, ihre Marke
Super 8 nach Deutschland zu bringen.
Pauschalreisen

Flugzeiten verbindlich
Bekannt ist nur, dass Hamburg der erste
Standort sein könnte. Auch Premier Inn
aus Großbritannien will sich mit Häusern
in Hamburg, München, Düsseldorf und Pauschalurlauber profitieren von verbraucherfreundlichen
Frankfurt/Main etablieren. Wann das Urteilen zu Anzahlungen, Stornierungen und Flugzeiten.
erste eröffnet, steht noch nicht fest.

Musterprozesse. Pauschalreisen sind nachteilige Kunden unangemessen.

Sicherheitsgurt
40 Jahre angeschnallt
Seit Januar 1974 gilt in Deutschland die
Gurtpflicht. Seitdem müssen Autofahrer
bei jeder Fahrt den Sicherheitsgurt anle-
gen – sonst drohen Verwarngelder. Der
Gurt ist Lebensretter Nummer eins.
Während sich Fahrer von Pkw meist an-
schnallen, gibt es bei Kapitänen der
Landstraße, aber auch bei Transporter-
Fahrern viele Gurtmuffel. Die Anlege-
quote bei Lkw-Fahrern liegt nur bei gut
60 Prozent, so der Deutsche Verkehrssi-
cherheitsrat. Er warnt: Schon bei einer
Geschwindigkeit von 30 km/h können
tödliche Verletzungen drohen, wenn
man nicht angeschnallt ist. In den ver-
gangenen 40 Jahren hat sich am Grund-
konzept des Sicherheitsgurts nicht viel
verändert – es gilt als ausgereift. Weiter-
entwickelt werden nur Gurtkraftbegren-
zer. Sie begrenzen die Rückhaltekraft
FOTO: PLAINPICTURE / JOHNER
praktisch. Im Komplettpreis ist fast
alles enthalten – Anreise, Unterkunft,
Verpflegung – und bei Problemen
nur ein Ansprechpartner zuständig.
Rechtlich stehen Pauschalurlauber
besser da als Individualtouristen.
Dennoch ist nicht alles eitel Sonnen-
schein. So ärgern sich Reisende im-
mer wieder über hohe Anzahlungen
und Stornogebühren oder über Flug-
zeiten, die nahezu willkürlich geän-
dert werden. Der Verbraucherzentrale
Bundesverband (vzbv) hat mehrere
Musterprozesse geführt und teilweise
bahnbrechende Urteile erstritten.
Anzahlung. Der Touristikriese Tui darf
für Pauschalreisen nicht schon bei
Vertragsabschluss 40 Prozent Anzah-
lung auf den Reisepreis verlangen.
Das hat das Oberlandesgericht Celle
entschieden. Es kassierte eine Klau-
sel, nach der die Anzahlung für Top-
Angebote, Sparreisen und ausgewähl-
Außerdem sei die Regel intranspa-
rent, weil Sparreisen und Specials
nicht klar von anderen Angeboten ab-
gegrenzt seien (Az. 11 U 279/12, nicht
rechtskräftig).
Flugzeiten. Ein Reiseveranstalter darf
sich im Kleingedruckten nicht vorbe-
halten, die bei der Buchung genann-
ten Flugzeiten beliebig zu ändern.
Der Bundesgerichtshof hat ein ent-
sprechendes Urteil des Oberlandes-
gerichts Celle gegen Tui Deutschland
bestätigt. Die Flugzeiten, so die Rich-
ter, sind Bestandteil des Vertrags, den
der Veranstalter nicht ändern kann,
wie es ihm gefällt. Eine Verlegung
des Fluges ist nur erlaubt, wenn es
sachliche Gründe dafür gibt, und zwar
selbst dann, wenn im Vertrag nur
„voraussichtliche“ Flugzeiten genannt
sind (BGH, Az. X ZR 24/13).
Tipp: Ausführliche Informationen zu

des Gurtes auf den Insassen, damit er
sich nicht verletzt, wenn der Gurt beim
Aufprall schlagartig angezogen wird.
Der Gurt soll Leben retten, sie dabei
aber möglichst nicht verletzen.
te Specials 40 Prozent statt der sonst diesen und weiteren verbraucher-
üblichen 25 Prozent des Preises freundlichen Reiseurteilen finden Sie
betragen sollte. Das Gericht befand: im Internet auf www.vzbv.de unter
Diese Anzahlung sei zu hoch und be- Themen – Mobilität – Reise – Urteile.

2/2014 test Freizeit und Verkehr 77

 Mobil in zwei
Erschwertes
Bremsen. Handgriff
und Bremshebel sind
zu weit auseinander.

Unklar einstellbare
Griffhöhe. Stufen
zum Einrasten oder
Markierungen fehlen.

Schwerfällige Quer-
falter. Standard-
rollatoren wie den
Rollator B von
Bischoff & Bischoff
zusammenzuklappen,
ist nicht einfach.
Hier sollen Nutzer die
Querstange nach
oben ziehen und Vor-
der- und Rückseite
fallen ineinander. Ge-
faltet bleibt er sperrig
und fällt leicht um.

Rollatoren Eine neue Gene-
ration von Gehhilfen hängt
die Klassiker ab, auch
beim Preis. Für gute Rollato-
ren heißt es draufzahlen.
sammenklappen. Traditionelle Rollatoren
sind jene, die von Kassen auf Rezept finan-
ziert werden. Moderne kosten fast immer
extra. Kenner unterscheiden die Klassen
nach der Methode, mit der sich Rollatoren
zusammenfalten lassen. Herkömmliche
sind Querfalter: Sie werden quer zur Fahrt-
richtung eingeklappt (siehe oben). Oft sind
was springen lassen können und wollen.
Andere Hersteller folgten.
Sind die modernen Rollatoren tatsäch-
lich so viel besser, wie ihr Image es ver-
spricht? Um dies zu beantworten, haben
wir zehn Längsfalter untersucht und fünf
Querfalter. Begleitet von Experten testeten
routinierte Rollatorennutzer im Alter von

R ollen tun die Dinger ja alle“, sagt der

Testleiter. Wer sich nur zuhause be-
wegt und auf ebenem Boden, der kommt
mit jedem Rollator zurecht. Der Klassen-
sie aus Stahl gebaut und relativ schwer. Da-
gegen stehen die Längsfalter. Das sind
meist deutlich teurere Rollatoren, die aus
leichtem Aluminium bestehen.
75 bis 81 Jahren die Modelle im Alltag. Im
Labor prüften wir Verarbeitung und Sicher-
heit und untersuchten Handgriffe, Sitz
und Rückenlehne auf gefährliche Stoffe.
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST

unterschied beginnt draußen. Traditionel-
le Modelle sind oft schwerer über Kieswege
zu schieben oder Bordsteine zu heben als
moderne. Meist sind sie sperriger und las-
sen sich schlechter für den Transport zu-
Die große Spaltung begann 2002. Da-
mals brachte der norwegische Hersteller
Topro seinen ersten Längsfalter auf den
deutschen Markt, für Kunden, die für eine
funktionalere und schickere Gestaltung et-
Am Ende bestätigt sich der Klassenun-
terschied: Siebenmal können wir das Quali-
tätsurteil gut vergeben – sämtlich an Längs-
falter. Anbieter geben den mittleren Preis
dieser Modelle mit etwa 290 bis 390 Euro

78 Freizeit und Verkehr test 2/2014

 Rollatoren

Klassen
Einfaches Bremsen.
Die Bremse sitzt
leicht erreichbar un-
ter dem Handgriff.

Klar einstellbare Griff-

höhe. Zahlen markie-
ren gut sichtbar
die einzelnen Stufen.

Leichte Längsfalter.
Moderne Rollatoren
wie der Vital von
Russka lassen sich
mit einem Handgriff
falten. Es reicht, an
der Schlaufe am flexi-
blen Sitz zu ziehen,
schon klappen die
Seiten zusammen.
So lässt sich die Geh-
hilfe platzsparend ver-
stauen und bleibt von
allein stehen.

an. Auf Platz acht folgt ein Querfalter als

Bester unter den Befriedigenden. Er ist laut
Anbieter für rund 120 Euro zu haben. Am
Ende des Feldes stehen Modelle beider
Gruppen, die Schadstoffe enthalten und
bei der Sicherheit schwächeln.
Mit angezogener Bremse
Besonders spürbar werden die Unterschie-
de der getesteten Modelle auf schwierigem
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST; ANBIETER
weiterdrehen. Einigen unserer Probefahrer
reicht das nicht. Zum Beispiel der Rebotec
Polo-Plus-T lasse „sich auch mit blockierten
Rädern leicht weiterschieben“, moniert eine
Dame. Die profillosen Reifen der Rollatoren
finden auf glattem Boden kaum Halt. Nicht
jeden Nutzer wird das stören. Gehhilfen sind
schließlich für geringe Geschwindigkeiten
ausgelegt, nicht für Abschussfahrten.
Nutzer sollten also bei steileren Wegen
Unser Rat
Komfortabel in der Handhabung
und sehr gut verarbeitet erzielt der
Russka Vital das beste Ergebnis.
Mit etwa 300 Euro gehört er zu den
günstigen Rollatoren der neuen Ge-
neration. Kassenpatienten bekom-
men ihn nicht ohne draufzuzahlen.
Von den traditionellen Modellen

Untergrund, wenn die Probanden holprige
Wege im Gelände queren, wenn es gilt,
auch mit beladenem Korb Hindernisse zu
überwinden oder das Gefährt sicher zum
Stehen zu bringen.
Die Bremsen der meisten Rollatoren ver-
hindern zuverlässig, dass die Reifen sich
oder im fahrenden Bus aufpassen. Selbst
mit gezogenen Bremsen stehen Rollatoren
nicht fest genug, um im Bus ein sicherer Sitz
zu sein. Besondere Probleme bereitet den
Testern die Feststellfunktion des Dolomite
Legacy von Invacare. Sie sei „sehr anstren-
gend“ zu bedienen, sagt ein Proband. 0
schneidet der Drive Medical Migo
mit der Note befriedigend am bes-
ten ab. Onlinehändler bieten ihn ab
54 Euro an. Ob gesetzlich Versicher-
te ihn auf Rezept bekommen können,
hängt von ihrer Kasse ab.

2/2014 test Freizeit und Verkehr 79

 Tipps
Höhe einstellen. Stellen Sie sich
aufrecht und mit hängenden Armen
an Ihren Rollator. Die Handgriffe
sollten im Regelfall in Höhe Ihrer
Handgelenke eingestellt sein. Bei ei-
nigen Modellen lässt sich diese Ein-
stellung markieren und so nach dem
Transport leicht wiederfinden. Exper-
ten nennen das Memory-Funktion.
Hindernis überwinden. Fahren Sie
schräg an kleinere Hindernisse
heran und schieben Sie jedes der
beiden Vorderräder einzeln über die
Kante. Wenn vorhanden können Sie
auch die Ankipphilfe nutzen, einen
Tritthebel an der Rückseite. Schei-
tern Sie an höheren Bordsteinen,
dann suchen Sie eine Stelle, an der
die Gehwegkante abgesenkt ist, und
weichen sie dorthin aus.
Mit Rollator Bus fahren. Schnallen
Sie den Rollator an, wenn Gurte
im Bus dafür vorgesehen sind. Auch
wenn die Verlockung groß ist: Nut-
zen Sie den Rollator nicht als Sitz-
platz. Das kann im fahrenden Bus
leicht zu Unfällen führen.
Aufrecht gehen. Laufen Sie mög-
lichst aufrecht und zwischen den
Seitenteilen des Rollators. Halten
Sie den Abstand zu Ihrer Gehhilfe
minimal, dadurch haben Sie mehr
Halt und Ihr Gefährt besser im Griff.
Bei einigen Modellen schlagen Bremshebel & Bischoff fanden wir den Weichmacher
gegen die Hände, sobald die Feststellbrem- Diethylhexylphthalat (DEHP). In Spielzeug
se gelöst wird. Die Senioren ärgert auch, ist er verboten, ab 2015 auch in anderen
dass sie mitunter den Griff loslassen müs- Gebrauchsgütern nur noch in Ausnahme-
sen, um überhaupt an diesen Hebel zu fällen erlaubt.
kommen. Am größten ist der Abstand beim
Rollator B von Bischoff & Bischoff. Kassengeschäfte
Tipp: Probieren Sie vor dem Kauf eines Rol- Wer welchen Rollator auf Rezept bekommt,
lators, ob Sie gut mit den Bremsen umge- ist undurchsichtig. AOK-Versicherte kön-
hen können. Sie sollten den Bremshebel nen ins nächstgelegene Sanitätshaus ge-
vom Handgriff aus leicht erreichen können hen und ihr ärztliches Rezept einlösen – die
und prüfen, ob er Ihnen auf die Finger meisten arbeiten mit der Kasse zusammen.
schlägt, wenn Sie die Feststellbremse lösen. Viele Kassen haben individuelle Verträge
mit bestimmten Sanitätshäusern oder
Kleine Falter und große Klötze Lieferbetrieben. Versicherte der Techniker
Einen anderen Probanden störte am Bi- Krankenkasse müssen ihre Rezepte bei der
schoff & Bischoff Rollator B besonders die Versicherung einreichen. Die schickt dann
Falttechnik. „Das ist ja unmöglich für ältere
Menschen“, sagt er und zeigt, wie schwierig
es für ihn ist. Mit einer Hand drückt er die
Entriegelung, mit der anderen greift er
ganz über den Sitz und zieht mühsam die
darunter liegende Querstange nach oben.
Mit Wucht fallen schließlich Vorder- und
Rückseite ineinander. Gefaltet ist das Stan-
dardmodell sperrig und fällt leicht um.
Fast alle Querfalter lassen sich schlechter
verstauen und transportieren als Längsfal-
ter. Dort genügt oft ein Griff. Eine Proban-
din macht es vor: Sie zieht an einer Schlau-
fe, sofort klappen die Seiten zusammen.
Die komprimierte Gehhilfe steht von allein
und lässt sich gut verstauen.
Kippgefahr mit voller Tasche
Wie gut ein Rollator mit Beladung klar-
kommt, ist keine Frage der Falttechnik. Ein
voller Einkaufskorb verschiebt den Schwer-
punkt, dann kann die Gehhilfe leichter kip-
pen. Von den acht besonders standfesten Über Stock und Stein
Modellen sind auch drei Querfalter.
Bei höheren Hindernissen wie Bordstei- Ein Rollator sollte optimal beim Laufen unter-
nen finden viele Nutzer Ankipphilfen sinn- stützen – drinnen wie draußen. Die Bremsen
voll. Das sind kleine Tritthebel an der müssen sicher und gut zu bedienen sein.
Rückseite, mit deren Hilfe die Vorderräder Und das Gefährt muss auch auf schwierigen
leichter zu heben sind. Wegen rollen.
Tipp: Probieren Sie den Rollator auch mit
Beladung aus. Fahren Sie ihn zum Beispiel Hier zeichnen sich besonders Dietz Taima,
über eine kleine Schwelle und beobachten Meyra Ortopedia Mobilus, Russka Vital, Topro
Sie, ob sie ihn gut hinüberbekommen. Olympos und Volaris S7 Smart aus. Sie haben
alle ein gutes Gesamturteil und fahren und
Gift in Griffen bremsen anstandslos.
Bei drei Rollatoren fanden wir höhere Men-
gen Schadstoffe in den Handgriffen. Beim Der Topro Olympos lässt mit seinen extra
Handicare Gemino enthalten sie polyzykli- großen Vorderreifen alle anderen Modelle auf
FOTO: STIFTUNG WARENTEST

sche aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK). unebenem Grund hinter sich.

Einzelne dieser Stoffe können Krebs erre-
Falsch Richtig gen. Die Werte liegen aber noch unter dem
Grenzwert des GS-Zeichens für Geprüfte Si-
Grafik: Stiftung Warentest
cherheit. Bei beiden Modellen von Bischoff
Dietz Taima und Volaris S7 Smart sind von
den fünf besonders standsicher, wenn sie voll
beladen gegen Hindernisse stoßen.

80 Freizeit und Verkehr test 2/2014


einen Lieferanten mit dem Rollator vorbei.
Viel Wahlfreiheit bleibt nicht. Händler ha-
ben oft nur ein oder zwei Standardmodelle
im Angebot. Selbst wer besondere Anforde-
rungen geltend machen kann, bekommt
von der Kasse meist nur das günstigste ge-
eignete Modell. Wer auswählen will, muss
draufzahlen (siehe Interview).
Tipp: Im Onlinehandel kosten Rollatoren
oft deutlich weniger als im Sanitätshaus.
Um Einstellung und Einweisung müssen
Sie sich dann selbst kümmern. Modelle wie
Meyra Ortopedia Mobilus, Russka Vital
und Topro Olympos kommen komplett in-
stalliert: Aus der Packung nehmen, Griff-
höhe einstellen und fertig. j Konditionen sind. Das ist von Kasse zu
Tabelle auf Seite 82.
In Bus und Kofferraum
Auf ein geringes Gewicht und eine einfache
Faltung kommt es für all jene an, die oft mit
Bus, Bahn oder Auto unterwegs sind oder den
Rollator nicht bei jeder Treppe stehen lassen
möchten. Von den Guten sind Invacare Dolo-
mite Jazz, Meyra Ortopedia Mobilus, Russka
Vital und Topro Troja besonders handlich und
kompakt.
Der Russka Vital ist der leichteste von den
vieren und lässt sich am besten falten.
FOTOS: STIFTUNG WARENTEST; PRIVAT
Der Invacare Dolomite Jazz faltet sich am
kleinsten und passt in jede Zimmerecke.
Alle vier sind Längsfalter und wiegen weniger
als acht Kilo. Zahlenmarkierungen oder eine
sogenannte Memory-Funktion erleichtern es,
die richtige Griffhöhe wiederzufinden.
2/2014 test
Interview
Wie komme ich
an einen Rollator?
Christine Gaszczyk berät beim Sozialverband
VdK in Berlin und Brandenburg seit 13 Jahren
Menschen, die ein Hilfsmittel benötigen.
Was muss ich tun, wenn ich einen
Rollator brauche?
Zunächst sollten Sie sich bei Ihrer
Krankenkasse informieren, wie deren
Kasse unterschiedlich. Dann lassen
Sie sich am besten von Ihrem Arzt ein
Rezept ausstellen. Damit können Sie in
ein Sanitätshaus gehen oder das Re-
zept direkt bei Ihrer Krankenkasse ein-
reichen. Je nachdem stellt Ihnen dann
der Vertragspartner Ihrer Kasse – Sani-
tätshaus oder Lieferbetrieb – einen Rol-
lator zur Verfügung.
Gehört mir der Rollator dann?
In der Regel bleibt der Rollator Eigen-
tum des Händlers oder der Kranken-
kasse. An Sie wird er nur verliehen.
Worauf muss ich beim Rezept
achten?
Es ist wichtig, dass Sie genau wissen,
was für einen Rollator Sie brauchen.
Steht auf Ihrem Rezept nur „Rollator“,
werden Sie ein Standardmodell be-
kommen. Das reicht meist aus, wenn
Sie nur eine geringe Gehunsicherheit
haben. Beeinträchtigen Sie weitere Be-
schwerden wie schwere Atemnot,
Muskel- oder Gelenkerkrankungen, be-
nötigen Sie eher einen Leichtgewicht-
Rollator oder ein Modell mit Zusatzaus-
stattung. Das muss der Arzt dann de-
tailliert auf der Verordnung vermerken
und begründen. Bei Leichtgewicht-Rol-
latoren sollte er auch ein Maximalge-
wicht angeben. Steht ein geeignetes
Modell im Hilfsmittelverzeichnis, kann
der Arzt auch dessen Nummer direkt
ins Rezept schreiben. In diesen Fällen
würde die Kasse mehr zahlen als die
Standardversorgung.
Wer kann mir sagen, was für einen
Rollator ich brauche?
Eigentlich sollte Ihr Arzt Sie umfassend
beraten. Außerdem können Sie zu der
Rollatoren
Beratung bei den Sozialverbänden
oder den Pflegestützpunkten gehen.
Wenn Sie in einer Rehaklinik behandelt
werden, sind Sie sicher durch die
dortigen Ergo- oder Physiotherapeuten
gut beraten.
Was kann ich machen, wenn ich nicht
mein Wunschmodell bekomme?
Für höherwertige Rollatoren können
Sie die sogenannte wirtschaftliche
Aufzahlung wählen. Das bedeutet, Sie
zahlen die Differenz von Kassenleis-
tung und Rollatorpreis selbst an das
Sanitätshaus oder den Lieferanten. Die
Kosten bewegen sich – je nach Modell
und Kassenleistung – meist zwischen
100 und 300 Euro.
Kann ich mir auch ohne Rezept
einen Rollator beim Discounter oder
im Internet besorgen?
Ja, dort sind die Angebote oft überra-
schend günstig. Sie müssen nur darauf
achten, dass Sie selbst oder ein Ange-
höriger in der Lage ist, das Gerät rich-
tig einzustellen. Das übernimmt sonst
der Lieferbetrieb oder das Sanitäts-
haus. Wenn Sie sich unsicher sind,
sollten Sie Ihren Rollator beim nächs-
ten Arztbesuch einfach mitbringen und
die Einstellungen überprüfen lassen.
Was mache ich, wenn mein Rolla-
tor kaputtgeht?
Wenn Sie sich das Gerät über Rezept
besorgt haben, ist das Sanitätshaus
oder der Lieferbetrieb in den ersten
Jahren für Wartung und Reparatur zu-
ständig. Wie lange, das hängt wieder
von den Regelungen Ihrer Krankenkas-
se ab. Bei privat gekauften Rollatoren
müssen Sie sich selbst um den Scha-
den kümmern. Sanitätshäuser reparie-
ren nicht gern Rollatoren, die Sie wo-
anders gekauft haben. Fahrradläden
sind oft eine gute Alternative und be-
heben kleinere Defekte unkompliziert.
Freizeit und Verkehr 81
 Russka Vital Topro Olympos Dietz Taima Invacare Dolomite Jazz Meyra Ortopedia Mobilus

Handicare Gemino Drive Medical Nitro Invacare Dolomite Rebotec Polo-Plus-T Bischoff & Bischoff
Legacy RL-Smart

Rollatoren
Russka Topro Dietz Invacare Meyra Topro Volaris Drive
Vital Olympos Taima Dolomite Jazz Ortopedia Troja 2G Basic S7 Smart Medical
Gewichtung Mobilus6) Migo
Mittlerer Preis ca. (Euro) 299 390 289 315 300 360 370 119
Preisspanne online ca. (Euro) 269 bis 335 269 bis 299 144 bis 199 180 bis 219 215 267 bis 330 247 bis 400 54 bis 135
BEFRIEDI-
- QUALITÄTSURTEIL 100 % GUT (2,0) GUT (2,1) GUT (2,2) GUT (2,2) GUT (2,2) GUT (2,2) GUT (2,2)
GEND (2,6)

HANDHABUNG 65 % gut (1,9) gut (2,0) gut (2,2) gut (2,4) gut (2,0) gut (2,1) gut (2,3) befried. (2,6)*)
Gebrauchsanleitung / Einstellen Handgriffhöhe 2/2 3/2 3/3 3/3 3/2 2/2 4/2 3/4
Montage, Einstellen / Bedienen der Bremsen 2/2 1/2 2/2 2/3 2/2 2/2 3/2 3/3
Fahren auf ebenem / unebenem Untergrund 1/2 1/1 1/2 2/2 1/2 2/2 1/2 2/2
Fahren über Hindernisse / Sitzen 2/2 2/1 2/2 2/3 2/2 2/2 3/2 2/2
Zusammen- und Aufklappen, Transportieren 1 2 3 2 2 2 2 2
Benutzen von Korb und Tablett / Reinigen 3/2 3/2 2/3 2/2 3/2 3/2 3/3 2/3
SICHERHEIT 20 % gut (2,2) befried. (2,7) gut (2,4) gut (1,8) befried. (2,7) befried. (2,7) gut (1,9) gut (1,8)
Kippsicherheit / Bremsen 3/2 3/2 2/2 2/2 3*)/2 3*)/2 2/2 2/2
VERARBEITUNG 10 % sehr gut (1,0) gut (1,9) gut (1,6) gut (2,1) gut (1,9) gut (1,9) gut (2,4) befried. (2,6)
SCHADSTOFFE 5% befried. (3,0) befried. (2,6) befried. (2,6) sehr gut (1,4) befried. (2,8) befried. (2,7) sehr gut (1,2) befried. (3,2)
Phthalat-Weichmacher / PAK 3*)/2 3*)/2 3*)/2 1/2 3*)/1 3*)/1 1/1 1/3*)
AUSSTATTUNG / TECHNISCHE MERKMALE
Faltmechanismus Längs Längs Längs Längs Längs Längs
Längs Quer
Lieferbare Größen: 54: 54/66-85; S: 53/70-89; S: 51/76-86; 510: 51/65-80; 62/79-92 S: 54/67-86;
46-60/76-102; 60/80-948)
Sitzhöhe/Verstellbereich der Griffhöhe (cm) 62: 62/74-102 M: 60/76-95 M: 59/79-954) 610: 61/75-100 Low:M: 62/78-100
46-50/68-83
Angaben beziehen sich auf Modellgröße:1) 54 M M 510 Nur eine Größe M 46 – 60 Nur eine Größe9)
Hilfsmittelverzeichnisnummer (HV-Nr.) 10.50.04.11743) 10.50.04.1162 10.50.04.1175 Nicht vorhanden5) Nicht vorhanden 10.50.04.1170 10.50.04.1151 10.50.04.1134
Gewicht mit Korb / Maximales Benutzergewicht (kg) 7,1/150 8,0/150 6,6/150 7,3/150 7,6/150 7,6/150 8,1/1407) 8,5/130
Länge x Breite x Höhe: 66 x 61 x 86/ 77 x 70 x 96/ 67 x 64 x 95 / 69 x 61 x 80/ 65 x 59 x 95/ 65 x 61 x 103/ 74 x 58 x 103/ 61 x 59 x 93/
aufgeklappt / zusammengeklappt (cm) 66 x 23 x 74 77 x 28 x 88 67 x 24 x 82 69 x 19 x 70 65 x 22 x 80 65 x 25 x 82 74 x 26 x 80 35 x 59 x 97
Reflektoren2) / Ankipphilfe2) j/j j/j N/j j/j N/j j/j j/j j/N
Besonderheiten Griffhöhen- Memory-Funk- Kein Tablett Memory-Funk- Memory-Funk- Memory-Funk- Keine Stahlrahmen
markierung tion, kein Tab- erhältlich tion tion tion, abnehm-
lett erhältlich bare Räder
Bewertungsschlüssel der Prüfergebnisse: *) Führt zur Abwertung (siehe „So haben wir getestet“ auf Seite 83). 3) Gilt für Größe 62.
1 = Sehr gut (0,5–1,5). 2 = Gut (1,6–2,5). 3 = Befriedigend (2,6–3,5). j = Ja. N = Nein. 4) Größe M auch mit längeren Schiebegriffen
4 = Ausreichend (3,6–4,5). 5 = Mangelhaft (4,6–5,5). 1) Gilt für die Angabe der Gewichte, Maße und HV-Nr. (99 –114 cm) erhältlich.
Bei gleichem Qualitätsurteil Reihenfolge nach Alphabet. 2) Soweit im Lieferumfang enthalten.

82 Freizeit und Verkehr test 2/2014

 Rollatoren

So haben wir getestet

Im Test: 15 Rollatoren für innen und außen.
Einkauf: Aug./Sept. 2013. Preise: Mittlerer
Preis laut Anbieter Nov./Dez. 2013. Online-
preise ohne Versandkosten ermittelt durch
idealo.de (Stand 10. Januar 2014).
Topro Troja 2G Basic Volaris S7 Smart Drive Medical Migo
ABWERTUNG
Bei befriedigender Handhabung kann das
Gesamturteil nicht besser, bei ausreichender
Sicherheit nur eine halbe Note und bei aus-
reichenden Schadstoffen nur eine Note besser
sein. Bei ausreichendem Bedienen der
Bremsen kann Handhabung nur eine Note
besser sein. Ab befriedigender Kippsicherheit
kann Sicherheit nur eine halbe Note besser
sein. Ab befriedigendem Urteil bei Phthalat-
Weichmacher oder PAK kann die Note für
Schadstoffe nicht besser sein.
Dietz Ligero Bischoff & Bischoff Rollator B
HANDHABUNG: 65 %
Drei Experten prüften Gebrauchsanleitung
und Einstellen Handgriffhöhe. Fünf rollatorer-
fahrene Senioren prüften zusätzlich die Hand-
Handicare Drive Invacare Rebotec Bischoff & Dietz Bischoff & griffergonomie. Ein Experte prüfte Montage
Gemino Medical Nitro Dolomite Polo-Plus-T Bischoff Ligero Bischoff der Rollatoren und Einstellen der Bremsen.
Legacy RL-Smart Rollator B Unter Aufsicht eines Testleiters beurteilten
400 250 185 190 150 249 70 fünf Senioren das Bedienen der Bremsen.
249 bis 480 230 77 bis 195 149 98 bis 108 72 bis 99 55 bis 79 Beim Fahren auf ebenem Untergrund fuhren
BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- BEFRIEDI- AUSREI- sie über Hartboden, Teppich und Plattenweg.
GEND (2,7) GEND (2,8) GEND (3,0) GEND (3,0) GEND (3,4) GEND (3,4) CHEND (3,6) Dabei bewerteten sie u. a. Einfachheit, Kraft-
aufwand, Stabilität, Sicherheitsgefühl. Bei
gut (2,2) befried. (2,8)*) befried. (3,0)*) befried. (3,0)*) gut (2,4) befried. (2,7) befried. (3,0) unebenem Untergrund fuhren sie über Kies-
2/2 4/3 3/3 2/3 1/4 3/3 3/4 weg und eine Kante. Hindernisse: ohne und
2/3 3/3 3/4*) 1/3 2/3 3/2 4/3 mit 5 kg Beladung über einen Bordstein.
2/2 1/2 1/2 3/3 2/2 2/2 1/2 Soweit vorhanden nutzten sie die Ankipphilfe.
3/3 4/2 3/2 3/4 3/2 4/2 4/2 Die Senioren prüften auch Sitzen sowie Be-
2 3 3 4 2 3 4
nutzen von Korb und Tablett. Senioren und
2/2 3/2 2/2 3/2 3/3 3/3 3/3
Experten bewerteten, wie sich die Rollatoren
zusammen- und aufklappen lassen. Trans-
gut (2,0) gut (1,9) befried. (3,0) gut (2,3) befried. (3,3) ausreich. (3,9)*) ausreich. (4,1)*)
portieren und Reinigen prüfte ein Experte.
2/2 2/2 2/4 2/3 3/4 4/4 4/4
sehr gut (1,4) sehr gut (1,0) gut (2,1) gut (1,9) gut (2,1) befried. (2,6) ausreich. (4,0) SICHERHEIT: 20 %
ausreich. (3,7)*) befried. (2,6) sehr gut (1,2) sehr gut (1,2) ausreich. (4,4)*) befried. (3,3) ausreich. (3,8) Kippsicherheit und Bremsen (Betriebs-/Fest-
3/4*) 1/3*) 1/1 1/1 4*)/2 3*)/2 4*)/3
stellbremse) in Anlehnung an DIN EN ISO
11199-2. Zusätzlich dynamische Kipp-
Längs Längs Quer Quer Längs Quer Quer sicherheit in Anlehnung an DIN EN 1888 mit
30S: 48/65-77; S: 49/82-95; 520: 54/75-85; S: 48/63-69; 54/82-95 S: 52/79-90 ; B: 61/78-94; beladenem Korb und 20 kg Gewicht an den
30M: 55/69-88; M: 52/85-98; 600: 62/84-93 M: 54/69-82; M: 56/79-90 B XL: 63/78-94
30: 62/78-100 L: 60/93-105 L: 61/76-95 Griffen. Ein Experte prüfte die Kippgefahr
beim Fahren mit Beladung über Hindernisse.
30M M 600 M Nur eine Größe M B
10.50.04.1177 Nicht vorhanden 10.50.04.1128 10.50.04.1117 10.50.04.1165 10.50.04.1138 10.50.04.1090
VERARBEITUNG: 10 %
6,9/130 8,2/130 8,6/125 7,5/120 6,1/136 7,4/120 10,6/120
Ein Experte untersuchte durch Sichtprüfung
67 x 60 x 87/ 71 x 60 x 98/ 71 x 60 x 94/ 70 x 66 x 85/ 65 x 64 x 95/ 68 x 57 x 92/ 68 x 60 x 96/
67 x 24 x 76 71 x 26 x 85 30 x 60 x 95 40 x 66 x 76 65 x 27 x 82 35 x 57 x 92 33 x 60 x 87 unter anderem auf scharfe Kanten und
j/j j/N j/N N/N10) j/N N/N N/N Materialmängel. In Anlehnung an DIN EN ISO
11199-2: Statische Beanspruchung.
Memory-Funk- Kein Tablett Stahlrahmen Kein Tablett Kein Tablett Kein Tablett Stahlrahmen
tion erhältlich erhältlich11) erhältlich erhältlich
SCHADSTOFFE: 5 %
5) Laut Anbieter Hilfsmittelverzeichnisnummer beantragt. 9) Angaben für Reifenbreite 35 mm. Prüfung der Griffe, Rückenlehne und Sitze
6) Laut Anbieter mittlerweile auf Sitzmaterial ohne DEHP (Phthalat) umgestellt. 10) Laut Anbieter fungiert der Rückenbügel als Ankipphilfe. mit GC/MS auf Phthalat-Weichmacher und in
7) Laut Anbieter mittlerweile auf 150 kg geändert. 11) Laut Anbieter ist der umgeklappte Sitz als Tablett Anlehnung an ZEK 01.4–08 auf PAK.
8) In 2 Reifenbreiten (35 und 50 mm) erhältlich. zu benutzen. Anbieter siehe Seite 96.

2/2014 test Freizeit und Verkehr 83

 Gesundheit
in Kürze
Foto schwächt Erinnerung
Wer im Museum viel fotografiert, erin-
nert sich später nicht mehr so gut, was
er gesehen hat. Das zeigten Forscher
der Fairfield University in den USA.
Teilnehmer einer Studie sollten bei der
Führung in einem Kunst-Museum
entweder einfach Objekte ansehen
oder sie fotografieren. Die Probanden
mit Kamera erinnerten sich später viel
schlechter an Details.
Bach senkt den Blutdruck
Klassische Musik, etwa Bach und
Mozart, wirkt sich positiv auf Blutdruck
und Herzfrequenz aus. Das zeigt eine
Studie der Uniklinik Bochum. Bachs
Orchestersuite Nr. 3 etwa senkte den
Blutdruck der Teilnehmer merklich, die
Herzfrequenz ging um sieben Schläge
pro Minute zurück. Übrigens setzte
auch Heavy Metal den Blutdruck herab,
aber weniger. Abba wirkte nicht.
Rauchen macht Falten
Raucher altern schneller. Was viele
ahnten, ist jetzt belegt: Amerikanische
Forscher haben die Gesichter eineiiger
Zwillingspaare verglichen, von denen
einer Raucher, der andere Nichtraucher
war oder mindestens fünf Jahre weni-
ger geraucht hatte. Der Raucherzwilling
wies stärker ausgeprägte Lid- und
Tränensäcke sowie Nasolabialfalten
FOTOS: PLAINPICTURE / F. ST.CLAIR-RENARD; YPT / PHANIE
zwischen Nase und Mundwinkeln auf.
Europa bekämpft Malaria
Die EU stockt ihre Hilfen im Kampf ge-
gen Aids, Tuberkulose und Malaria um
40 auf 370 Millionen Euro für die
nächsten drei Jahre auf. Das Geld fließt
in den Globalen Fond zur weltweiten
Bekämpfung der Infektionskrankheiten.
84 Gesundheit
Mit Spaß im
Schnee. Die Kin-
der hierzulande
bewegen sich
viel im Freien.
Kinder
Junge Deutsche sind relativ gesund
Den meisten Kindern in Deutschland 3- bis 17-Jährigen bewegen sich viel –
geht es gut. Das zeigen erste Daten der Kleinere eher beim Spielen im Freien,
Kinder- und Jugendgesundheitsstudie Größere beim Sport im Verein. Aber vie-
„Kiggs Welle 1“, die das Robert-Koch-In- le Jugendliche verbringen täglich mehre-
stitut (RKI) kürzlich veröffentlicht hat. Sie re Stunden vor Fernseher und Computer.
stützt sich auf Befragungen von rund Besonders oft leiden Kinder und Jugend-
16 000 Teilnehmern beziehungsweise de- liche an allergischen Erkrankungen:
ren Eltern. 94 Prozent der Erwachsenen 9 Prozent an Heuschnupfen, 6 Prozent
stuften die Gesundheit ihres Nachwuch- an Neurodermitis und 4 Prozent an Asth-
ses als gut oder sehr gut ein. 88 Prozent ma. Das RKI erforscht die Gesundheit
der 11- und 17-Jährigen teilen diese Ein- der Kinder regelmäßig, erstmals 2003
schätzung. Auch positiv: 78 Prozent der bis 2006 mit der „Kiggs-Basiserhebung“.
Hörgeräte
Probe tragen lohnt sich
Seit Ende 2013 zahlen die gesetzlichen
Krankenkassen einen höheren Festbe-
trag für Hörgeräte: bis zu 784,94 Euro
pro Exemplar. Für den Zuschuss muss
eine ärztliche Verordnung vorliegen. Da-
mit Kunden das richtige Modell bekom-
men, sollten sie beim Hörgeräteakustiker
folgende Punkte ansprechen: Welche
Situationen schränken das Hören beson-
ders ein? Sind extreme Anforderungen
zu erwarten, etwa durch Sport oder
staubige Umgebung? Telefonieren sie
viel, auch am Arbeitsplatz? Der Akustiker
muss mindestens ein zuzahlungsfreies
Gerät zum Festbetrag anbieten.
Tipp: Vor dem Kauf dürfen Sie mehrere
Modelle ein paar Tage Probe tragen. Nut-
zen Sie die Chance. Erproben Sie die Ge-
räte an verschiedenen Orten, etwa in der
Oper, im Bus, im Supermarkt. Manche
Störgeräusche treten nicht überall auf.
Ein Hörgerät muss individuell passen,
auch zum Alltagsverhalten des Nutzers.
test 2/2014
 Patientenquittung

Einblick in Arztkosten
Welche Leistungen hat der Arzt oder die
Klinik abgerechnet? Was kosten sie im
Einzelnen? Wie teuer sind die verordne-
ten Medikamente? Das bleibt für gesetz-
lich Versicherte meist im Dunkeln, da
Ärzte und Apotheker direkt mit Kranken-
kassen abrechnen. Doch immer mehr
Kassen möchten Transparenz schaffen.
Dazu können Versicherte auf den Web-
seiten der Kassen ihre Abrechnungsda-
ten einsehen. Bei der Barmer GEK etwa Cranberrys
finden sie sie nun unter „Persönlicher oder auch
Bereich“. Dafür müssen sich die Versi- Großfrüchtige
cherten registrieren. Online-Patienten- Moosbeeren.
quittungen bieten zum Beispiel auch die
Techniker Krankenkasse, mehrere Be-
triebskrankenkassen und AOKs. Die Da-
ten liegen teils erst Wochen nach der
Behandlung vor und sind nicht immer
Blasenentzündung
gut verständlich. Dennoch geben sie ein

Beeren gegen Bakterien?

Gefühl dafür, wie teuer medizinische
Versorgung ist und ob Ärzte Leistungen
korrekt abgerechnet haben.
Tipp: Patienten können auch in der Pra-
xis oder Klinik eine Quittung anfordern.
Eine Tagesquittung kostet nichts, eine
Quartalsquittung 1 Euro plus Versand.
Depressionen
Sport lindert Symptome
Patienten, die unter Depressionen leiden,
sollten regelmäßig Sport treiben. In den
letzten Jahren wurden viele Forschungs-
ergebnisse veröffentlicht, die darauf
hinweisen, dass Bewegung Symptome
der Krankheit wie etwa Trauer, Antriebs-
losigkeit oder Selbstmordgedanken
lindert. Jetzt bestätigt eine Metaanalyse
von 37 wissenschaftlichen Studien, die
Forscher der unabhängigen Cochrane
Collaboration zusammengefasst haben,
den Zusammenhang. Eine Ursache für
die positive Wirkung des Sports könnte
unter anderem die Ausschüttung von
Botenstoffen wie Endorphinen und Sero-
tonin sein. Offen ist noch, wie oft und in-
tensiv Betroffene Sport treiben müssen,
um einen Effekt zu erzielen. Wichtigste
Heilverfahren bei behandlungsbedürfti-
FOTO: STOCKFOOD / B. YATVIN
Cranberry soll vor Blasenentzündung schützen. Warum die
Beere einen Versuch wert sein kann – und was sonst hilft.
Betroffene zieht es ständig zur Toilette
– und dort tröpfelt es nur und brennt
höllisch. Blasenentzündung ist sehr
unangenehm. Bessern sich die Symp-
tome nach zwei bis drei Tagen nicht
deutlich, heißt es: zum Arzt. Das gilt
auch bei Fieber, Blut im Urin, Rücken-
und Flankenschmerz als Hinweis auf
Nierenentzündung – und wenn Män-
ner erkranken. Es quälen sich aber vor
allem Frauen mit Blasenentzündung,
manche mehr als dreimal pro Jahr.
Dann sprechen Ärzte von einem rezi-
divierenden Harnwegsinfekt. Zur
Vorbeugung verordnen sie oft niedrig-
dosierte Antibiotika über Monate.
Cranberry im Fokus. Alternativ set-
zen viele Betroffene auf pflanzliche
Prophylaxe durch Cranberry, eine
amerikanische Verwandte der Preisel-
beere. Es gibt in Deutschland diverse
Produkte, etwa Saft, Tabletten, Kap-
seln. Die Inhaltsstoffe sollen verhin-
dern, dass sich Bakterien an die Wän-
eine Auswertung, die Forscher der
unabhängigen Cochrane Collaborati-
on 2012 veröffentlichten. Hinzu
kommt: Noch ist unklar, wie hoch
wirkungsvolle Cranberry-Präparate
dosiert sein müssten.
Beeren statt Antibiotika. Gerade für
häufig geplagte Frauen kann Cranber-
ry dennoch einen Versuch wert sein –
statt einer Langzeitgabe von Antibioti-
ka. Die können Nebenwirkungen ver-
ursachen und ihre Wirksamkeit verlie-
ren, weil Bakterien dagegen unemp-
findlich werden. Beide Nachteile sind
bei Cranberry nicht bekannt.
Tipp: Mit einfachen Mitteln lässt sich
wiederkehrenden Blasenentzündun-
gen vorbeugen. Trinken Sie etwa zwei
Liter am Tag, außer der Arzt hat abge-
raten. Das schwemmt Erreger aus
und nützt auch im Akutfall. Entleeren
Sie die Blase oft, auch nach dem Sex.
Wischen Sie bei der Toilettenhygiene

gen Depressionen bleiben weiterhin
Psychotherapien oder die Gabe von Anti-
depressiva. Sport sollte begleitend zum
Einsatz kommen. Er tut der seelischen
Gesundheit auch allgemein gut.
de der Harnwege heften. Einige Stu- von vorn nach hinten. Das verhindert,
dien weisen auf eine Schutzwirkung dass Darmkeime eindringen. Halten
hin. Doch beweisen lässt sie sich an- Sie Unterleib und Füße warm. Wech-
hand der Datenlage nicht. Das zeigt seln Sie nasse Badesachen gleich.

2/2014 test Gesundheit 85

 Hilfe für
die Haut
Medikamente bei Hautproblemen Die Haut ist
Schutz- und Aushängeschild des Menschen.
Bei Akne und kleineren Wunden können rezeptfreie
Mittel helfen. Einige sind aber wenig geeignet.
S ie ist Klimaanlage, Abwehrsystem
und Vitaminproduzent. Sie gibt Form,
dient der Kommunikation und Repräsenta-
tion. Die Aufgaben der Haut sind vielfältig,
die Beschwerden sind es auch.
Schürfwunden, kleinere Schnittwunden
oder leichte Verbrennungen gehören zum
Alltag, heilen meist unproblematisch und
sind schnell vergessen. Krankheiten wie
Akne oder übermäßiges Schwitzen belas-
ten dagegen Körper sowie Psyche und be-
einträchtigen die Lebensqualität.
Viele Hautprobleme lassen sich äußer-
lich mit Gel, Creme oder Salbe selbst be-
handeln. Einige Mittel sind aber wenig ge-
eignet, wie die Bewertungen der Stiftung
Warentest zeigen. Regelmäßig überprüfen
unsere Arzneimittelexperten Medikamen-
te, die besonders häufig über die Ladenthe-
ke gehen, darunter rund 2 000 rezeptfreie.
Etwa 600 davon sind nicht zu empfehlen,
auch 8 vielverkaufte Mittel bei Hautproble-
men – zum Beispiel das Brand- und Wund-
gel Medice, Pyolysin Salbe und Fenistil Gel.
Kombimittel müssen von Vorteil sein
Um Wunden zu pflegen und die Heilung zu
fördern, eignen sich Salben oder Cremes
mit einem Wirkstoff wie Zinkoxid oder
Dexpanthenol (siehe S. 88). Sie reichen voll-
kommen aus. Das Brand- und Wundgel Me-
dice und die Pyolysin Salbe enthalten dage-
gen mehrere Wirkstoffe. Kombipräparate
sollten gegenüber Ein-Wirkstoff-Mitteln ei-
nen zusätzlichen wissenschaftlich beleg-
ten Nutzen aufweisen. Tun sie aber nicht.
Das Brand- und Wundgel birgt vielmehr
ein zusätzliches Risiko: Es enthält ein Mit-
FOTO: GETTY / N. BROWN
tel, das leicht Allergien auslösen kann.
Tipp: Wundsalben und -cremes beruhigen
wunde, unverletzte Haut. Kleine offene
oder bereits verkrustete Wunden sollten
86 Gesundheit
Sie nicht mit Arzneimitteln be-
handeln – sie heilen von selbst
zu. Schnittwunden können Sie
mit einem Pflaster abdecken, um
sie vor Reizen zu schützen. Bei
Schürfwunden empfiehlt sich fett-
haltige Wundgaze, weil sie mit der
Wunde nicht verklebt.
Juckt und brennt es, lindert Kühles
Wen Juckreiz oder Sonnenbrand plagt, der
greift gern zu Fenistil Gel oder Systral
Creme. Beide enthalten ein Antihistami-
nikum, das die Wirkung des körper-
eigenen Botenstoffs Histamin ab-
schwächen oder aufheben soll. Der
Wirkstoff dringt aber nicht schnell
und tief genug in die Haut ein. Gel
und Creme lindern die Be-
schwerden vor allem, weil sie
kühlen. Geeignete Mittel bei
Juckreiz, Ekzem oder Sonnen-
brand sind Cremes mit Hydro-
kortison, einem schwach wir-
kenden Kortison. Es dämpft die
Entzündungsreaktion, sollte
aber nicht länger als zwei Wo-
chen angewendet werden.
Tipp: Gereizte Haut können Sie
mit feuchtkalten Umschlägen
beruhigen. Bei Sonnenbrand hilft
eine kühle Jogurt- oder Quarkkom-
presse. Juckt die Haut, kann es helfen,
den Juckreiz umzuleiten. Kneifen und
drücken Sie die gesunde Haut in der Nähe
des Ausschlags. Bei sehr starkem Juckreiz
kann ein „Kratzklötzchen“ Erleichterung
bringen – vor allem bei Kindern. Diese 0
Größtes Organ. Die Haut eines Erwach-
senen umfasst bis zu zwei Quadratmeter.
test 2/2014
 Medikamente bei Hautproblemen

Viel verkauft, aber wenig geeignet

Zur Wundpflege

Brand- und Wundgel Medice Pyolysin Salbe

4,97 Euro, 25 g 5,19 Euro, 30 g
Wirkstoffe: Benzethoniumchlorid, Wirkstoffe: Pyolysin, Zinkoxid, Salizylsäure
Harnstoff, Polidocanol und andere

Kann Allergien auslösen. Das Gel soll vor allem bei kleinen Hautver-
brennungen kühlend und so schmerzlindernd wirken. Harnstoff hält
die Haut weich und geschmeidig, Polidocanol wirkt örtlich betäubend.
Benzethonium ist ein chemisches Desinfektionsmittel. Es kann leicht
Allergien auslösen. Zudem ist die Kombination mit dem Desinfektions-
mittel nicht sinnvoll, denn Verbrennungen mit unverletzter Haut müs-
sen nicht desinfiziert werden. Sie lassen sich unter fließendem Wasser
kühlen. Offene Brandwunden sollten nicht selbst behandelt werden.
Nicht sinnvoll kombiniert. Pyolysin ist ein Filtrat aus verschiedenen
Bakterienkulturen, das Bakterien im Wundbereich bekämpfen soll. Die
therapeutische Wirksamkeit der Salbe ist jedoch nicht ausreichend
nachgewiesen. Salizylsäure kann das Eindringen des Pyolysins in die
Haut erleichtern, was bei Wunden aber unnötig ist. Dass Salizylsäure
einen anderen Zusatznutzen hat, ist nicht belegt. Zur Pflege von Wun-
den genügt der Wirkstoff Zinkoxid allein, er fördert die Wundheilung
(siehe Alternativen S. 88).

Bei Juckreiz, Ekzem, Sonnenbrand

Fenistil Gel In erster Linie Kühleffekt. Kommt der Körper mit etwas in Berührung,
5,63 Euro, 20 g das er nicht verträgt, setzt er das Gewebehormon Histamin frei. Ein
Wirkstoff: Dimetindenmaleat Überschuss an Histaminen führt zu Juckreiz und Ekzem. Dimetinden
und Chlorphenoxamin sind Antihistaminika. Sie sollen die Histamin-
wirkung aufheben und die Unverträglichkeitsreaktion blockieren. Bei
Systral Creme Sonnenbrand sollen sie die entzündliche Hautreaktion dämpfen. Für
4,95 Euro, 20 g die äußerliche Anwendung ist das aber nicht ausreichend nachgewie-
Wirkstoff: Chlorphenoxamin- sen. Zudem können die Mittel selbst Allergien auslösen. Wenn sie Be-
hydrochlorid schwerden dennoch lindern, beruht das eher auf dem Kühleffekt – der
ist beim Gel höher als bei der Creme.

Bei Akne
Aknichthol Creme
Aknefug Liquid 1 % Lösung 16,98 Euro, 25 g
14,99 Euro, 100 ml (auch als Lotio und Soft Lotio erhältlich)
Wirkstoff: Salizylsäure Wirkstoff: Natrium-bituminosulfonat

Zu gering konzentriert. Salizylsäure ist ein Schälmittel,
das die obersten Hautschichten etwas aufweicht. Mit-
esser lassen sich dann leichter öffnen und ausdrücken.
Das gelingt erst bei Salizylsäure-Konzentrationen von über 2 Prozent –
Aknefug Liquid ist aber nur eine 1-prozentige Lösung. Als Schälmittel
ist ohnehin Benzoylperoxid generell vorzuziehen (siehe S. 88).
Kann die Haut irritieren. Natrium-bituminosulfonat ist ein Schieferöl,
das entzündungshemmend und antibakteriell wirken soll. Seine thera-
peutische Wirksamkeit bei Akne ist aber nicht ausreichend nachge-
wiesen. Außerdem kann Schieferöl selbst zu Hautirritationen führen.

Bei übermäßigem Schwitzen

Salvysat Bürger Tropfen
Antihydral Salbe 20,85 Euro, 100 ml
6,75 Euro, 70 g Wirkstoffe: Auszug aus Salbeiblättern, Salbeiöl
Wirkstoff: Methenamin (enthält 22 % Alkohol)

Kritische Reaktion. Kommt Methenamin mit Schweiß in Berührung,
wird Formaldehyd freigesetzt, das antimikrobiell wirkt und mit Eiweiß-
stoffen im Schweiß feste Verbindungen eingeht. Die therapeutische
Wirksamkeit bei übermäßigem Schwitzen ist nicht ausreichend nach-
gewiesen. Im Tierversuch wirkt Formaldehyd in sehr hoher Dosierung
krebsfördernd. Ob dieses Risiko auch beim Menschen besteht, ist un-
klar. Auch deshalb sollte das Mittel besser nicht angewendet werden.
Zu hochprozentig. Salbeiöl soll innerlich angewendet
die Schweißkanäle und deren Poren verengen und so
die Schweißbildung hemmen. Dazu gibt es aber keine
stichhaltigen klinischen Studien. Aufgrund des Alkoholgehalts und
des in Salbeiöl enthaltenen Nervengifts Thujon verbietet sich eine
langfristige Anwendung, die bei übermäßigem Schwitzen eigentlich
unumgänglich ist.

2/2014 test Gesundheit 87

 Medikamente bei Hautproblemen
Kratzalternative funktioniert so: Die Kin-
der bekommen ein mit Fensterleder bezo-
genes Holzklötzchen in die Hand und krat-
zen darauf herum – statt auf der Haut.
Schwere Akne nicht selbst behandeln
Mit Akne haben etwa drei von vier Teen-
agern zu kämpfen, sie kann aber auch erst
im Erwachsenenalter auftreten. Je nach
Schweregrad sind drei Stufen zu unter-
scheiden. Leichte und mittelschwere Akne
können Betroffene selbst behandeln. Medi-
kamente mit 3- beziehungsweise 5-prozen-
tigem Benzoylperoxid sind geeignete Mit-
tel der ersten Wahl (siehe rechts). Die stark
reizende 10-prozentige Konzentration ist
auch frei verkäuflich, sollte aber nur bei
schwerer Akne und nur auf ausdrücklichen
Rat des Hautarztes angewendet werden.
Wenn Schwitzen zur Belastung wird
Auch übermäßiges Schwitzen, Hyper-
hidrose genannt, ist ein unangenehmes
Hautproblem. Schätzungsweise 1 bis 3 Pro-
zent der Bevölkerung sind davon betroffen.
Sie schwitzen auch dann, wenn der Körper
die Abkühlung nicht braucht. Menschen
mit primärer Hyperhidrose schwitzen
meist nur an bestimmten Stellen über-
mäßig – an den Achseln, Handflächen oder
Füßen. Die Ursache ist unklar. Bei einer se-
kundären Hyperhidrose läuft der Schweiß
am ganzen Körper stark. Auslöser können
die Wechseljahre sein, aber auch Krankhei-
ten wie eine Schilddrüsenüberfunktion.
Das muss ein Arzt abklären.
Gegen übermäßiges Schwitzen gibt es
keine geeigneten rezeptfreien Fertigarz-
neimittel. Hochkonzentrierte Aluminium-
salzlösungen können Abhilfe schaffen (sie-
he rechts). Ein Lichtblick bei Schweißhänden
und -füßen ist die Leitungswasser-Ionto-
phorese: Hände oder Füße werden dabei in
einem Wasserbad auf Metallplatten gelegt,
die an einen schwachen Gleichstrom ange-
schlossen sind. Diese spezielle Therapie ist
nebenwirkungsarm und kann helfen. j falls bei Sonnenbrand auch kurzfristig
88 Gesundheit
Geeignete Mittel bei Hautproblemen
Zur Wundpflege
Kleine Wunden können bei der Erstver-
sorgung mit Povidon-Jod desinfiziert
werden. Es tötet Bakterien, Pilze und Vi-
ren wirksam ab. Tiefe Wunden sollten
ärztlich behandelt und nicht mit der Lö-
sung gespült werden, sonst kann zu viel
Jod in den Körper gelangen. Nicht bei
Schilddrüsenüberfunktion anwenden.
Sepso J Lösung.
Wirkstoff: Povidon-Jod 104 mg/ml.
2,55 Euro, 10 ml.
Salben und Cremes mit Zinkoxid fördern
die Wundheilung und wirken entzün-
dungshemmend. Sie decken wund ge-
riebene oder aufgeschürfte Haut sowie
Wundränder gut ab. Auch Cremes mit
Dexpanthenol sind zur Pflege von ober-
flächlichen Schürfwunden und Wund-
rändern geeignet.
Zinksalbe Dialon.
Wirkstoff: Zinkoxid 100 mg/g.
3,20 Euro, 25 g.
Panthenol Heumann Creme.
Wirkstoff: Dexpanthenol 50 mg/g.
2,00 Euro, 20 g.
Panthenol Wund- und Heilcreme
Jenapharm.
Wirkstoff: Dexpanthenol 50 mg/g.
2,00 Euro, 20 g.
Bei Juckreiz, Ekzem und
Sonnenbrand
Durch Hydrokortison lassen Juckreiz
und Entzündung rasch nach, seine the-
rapeutische Wirksamkeit bei Ekzemen
und Sonnenbrand ist erwiesen. Korti-
sonhaltige Präparate aber nicht länger
als zwei Wochen anwenden. Sie sind
für kleinere Hautflächen geeignet, allen-
auf größeren Hautflächen wie Rücken
oder Bauch. Bei Kindern nur nach
Rücksprache mit dem Arzt anwenden.
Hydrocutan Creme 0,25 %.
Wirkstoff: Hydrokortison 2,5 mg/g.
5,00 Euro, 20 g.
Bei Akne
Benzoylperoxid trocknet fettige Haut
aus und tötet Entzündungskeime ab,
die am Entstehen von Pickeln beteiligt
sind. Darüber hinaus weist es eine
leichte Schälwirkung auf und reizt die
Haut. Bei leichter bis mittelschwerer
Akne genügen 3- bis 5-prozentige Prä-
parate. Deren therapeutische Wirksam-
keit ist bei diesen Akneformen belegt.
Aknefug oxid mild 3 % Gel.
Wirkstoff: Benzoylperoxid 30 mg/g.
4,75 Euro, 25 g.
Aknefug oxid mild 5 % Gel.
Wirkstoff: Benzoylperoxid 50 mg/g.
5,19 Euro, 25 g.
Bei übermäßigem Schwitzen
Es gibt keine geeigneten frei verkäufli-
chen Fertigarzneimittel gegen übermä-
ßiges Schwitzen. In Apotheken sind
aber hochkonzentrierte Aluminiumsalz-
lösungen als Rezeptur erhältlich, die
Schweißausbrüche mindern. Die Lö-
sungen über Nacht in den Achselhöh-
len sowie auf Hand- oder Fußflächen
anwenden, jedoch nicht auf noch grö-
ßere Hautabschnitte auftragen. Alu-
miniumsalze bilden mit der Feuchtig-
keit auf der Haut Komplexe, die die
Schweißdrüsen verstopfen.
Weitere Mittel bei Hautproblemen fin-
den Sie in unserer Datenbank unter
www.test.de/medikamente.
Wir haben stets das preisgünstigste Präpa-
rat in der kleinstmöglichen Packungsgröße
mit der angegebenen Wirkstoffstärke und
passenden Indikation eingekauft. Die Alter-
nativen sind exemplarisch ausgewählt,
die Wirkstoffe gibt es auch in anderen Dar-
reichungsformen. Preise laut Lauer-Taxe
(Stand: 1. Januar 2014).
 Besser schlafen

Weg mit
dem Wecker
Besser schlafen Schon das
Beherzigen einfacher Regeln
kann gegen Schlaflosigkeit Störfaktor. Der
helfen. Doch viele kennen Blick auf den
Wecker macht
sie nicht. Selbst Hausärzte das Einschlafen
fallen durch Unwissen auf. noch schwerer.

N ur noch fünf Stunden. Dann heißt es

aufstehen. „Ich muss jetzt unbedingt
schlafen. Morgen muss ich fit sein.“ Fast je-
der hat sich schon einmal schlaflos durch
die Nacht gewälzt. Für jeden dritten Deut-
schen ist das nächtlicher Alltag. 11 Prozent
der Erwachsenen haben mehr als dreimal
pro Woche Einschlafprobleme, etwa jeder
Vierte kann nicht regelmäßig durchschla-
fen. Viele leiden tagsüber weiter, sind un-
konzentriert, müde und haben Angst vor
der nächsten schlaflosen Nacht. Sie sind
häufig behandlungsbedürftig.

Millionen sind schlafmittelabhängig

Wie behandeln Hausärzte das Problem?
Und wie beraten sie zu Schlafmitteln mit
Suchtpotenzial? Das wollte die Stiftung Wa-
rentest wissen. Der Anstoß: Von Ärzten
häufig verschriebene Schlafmittel führen
oft zu Abhängigkeit, rund 1,2 Millionen
Deutsche sind davon betroffen. In vielen
Fällen könnte schon das Einhalten einfa-
cher Regeln, wie beispielsweise gleichblei-
bende Zubettgeh- und Aufstehzeiten, die
Lösung des Problems sein. Auch Wecker
und Uhren aus dem Blickfeld zu entfernen,
gehört zu den Tipps, die Experten Schlaf-
hygiene nennen (siehe S. 92). Im Test berie-
ten dazu nur die wenigsten Ärzte.

Zwei Tester, 20 Arztbesuche

FOTO: GETTY IMAGES / YINYANG

Wir schickten im Herbst 2013 jeweils zwei

Testpatienten zu zehn Hausärzten in einer
deutschen Großstadt. Beide erzählten dort
eine mit Experten entwickelte Hinter-
grundgeschichte: eine Mitvierzigerin, die
vor unterbewusstem Kummer nicht mehr 0

2/2014 test Gesundheit 89

schlafen kann (siehe Fall 1), sowie ein Rent-
ner, der seit Jahren ein rezeptpflichtiges
Schlafmittel nimmt und es nun absetzen
möchte (siehe Fall 2). Die Tester vereinbar-
ten die Termine als Privatversicherte, die
den Arzt aus eigenem Wunsch aufsuchen
und ließen sich so verdeckt beraten.
Gravierende Behandlungsfehler
Das Ergebnis ist beunruhigend: Die von
Einschlafstörungen geplagte Patientin be-
kam in vier Fällen sofort potenziell abhän-
gig machende Schlafmittel verordnet. In
vier weiteren Fällen fragte sie, ob ein sol-
ches ihr helfen könnte und bekam darauf-
hin ein Rezept. Kein Arzt riet ihr, es zu-
nächst mit den Schlafregeln zu versuchen.
Der vorgeblich medikamentenabhängige
Tester bekam in zwei Fällen Präparate ver-
ordnet, die sein Schlafmittel ersetzen soll-
ten: ein grober Behandlungsfehler. Die Fol-
Angst, Sorgen.
Psychische Probleme
rauben vielen Deut-
schen den Schlaf.
90 Gesundheit
ge wäre ein abrupter Entzug, der bei einem
„echten“ Patienten gesundheitsgefährden-
de Folgen wie völlige Schlaflosigkeit oder
epileptische Krampfanfälle haben könnte.
Zu wenig Schlaf macht krank
Dass Schlafstörungen falsch oder gar nicht
behandelt werden, ist keine Seltenheit.
„Nur wenige gehen überhaupt zum Arzt“,
sagt Dr. Rüdiger Holzbach, Chefarzt der Ab-
teilung Suchtmedizin der LWL-Kliniken
Warstein und Lippstadt. Er ist auf Medika-
mentenabhängigkeit spezialisiert, deren
häufigste Ursache Schlafstörungen sind.
„Sowohl Betroffene als auch Mediziner un-
terschätzen oft das Risiko von schweren
Schlafstörungen“, so der Experte. Schlaf ist
für Menschen überlebenswichtig. Nachts
erholt sich nicht nur der Körper, sondern
auch der Geist. Im Normalfall schläft der
Durchschnittsbürger etwa ein Drittel sei-
Fall 1
Einschlafprobleme
Die 42-jährige Frau. Sie kommt mit
Schlafstörungen zum neuen Haus-
arzt. Sie ist kürzlich mit ihrem Mann
umgezogen, der beruflich den
Standort gewechselt hat. Ihre Ar-
beitsstelle musste sie aufgeben,
Freunde und Familie zurücklassen.
Beim Arzt. Die Patientin ist auf ihr
Einschlafproblem fixiert. Den mögli-
chen Zusammenhang mit ihrer neu-
en Lebenssituation spricht sie nicht
beim Arzt an. Sie will eine schnelle
Lösung und fragt nach dem Schlaf-
mittel Zolpidem (Z-Drug), wenn der
Arzt es nicht selbst vorschlägt.
Die Anamnese. Der Arzt sollte Dau-
er, Häufigkeit, Erholsamkeit und
Unterbrechungen des Schlafes er-
fragen, um die Art der Schlafstörung
zu erfassen. Ebenso wichtig sind
Fragen zur Lebenssituation und Ge-
fühlslage der Patientin.
Die Behandlung. Wenn die Schlaf-
regeln nicht helfen und physische
Ursachen ausgeschlossen wurden,
ist die zeitlich begrenzte Behandlung
mit niedrig dosierten Z-Drugs eine
mögliche Option.
nes Lebens, wobei der Schlafbedarf mit
dem Alter abnimmt. Wer nicht schlafen
kann, hat auf Dauer ein deutlich erhöhtes
Krankheitsrisiko. Das Spektrum reicht von
extremer Müdigkeit und Konzentrations-
schwierigkeiten bis hin zu Depressionen
oder Herz-Kreislauf-Problemen.
Dreimal pro Woche wach liegen
Potenziell behandlungsbedürftig ist, wer
sich über einen Monat lang mindestens
dreimal pro Woche im Bett windet und län-
ger als 30 Minuten braucht, um abends
oder nachts wieder einzuschlafen – und am
Tag unter den Folgen leidet. Auslöser sind
FOTO: OLAINPICTURE / H. PFEIFER
meist akute Anlässe wie zum Beispiel be-
ruflicher Stress, familiäre oder finanzielle
Sorgen. Die Schlafprobleme können sich je-
doch verselbstständigen und unabhängig
vom Auslöser zur Regel werden. Was kann
der Patient dann tun? Er sollte es mit den
Fall 2
Abhängigkeit
Der 69-jährige Rentner. Er nimmt
seit 25 Jahren ein Schlafmittel aus
der Gruppe der Benzodiazepine. Frü-
her war er Lehrer und hatte es ge-
nommen, um am Tag fit zu sein. Nun
möchte er es absetzen und hat ge-
merkt, dass das nicht so einfach ist.
Beim Arzt. Der Patient war zwei
Wochen zuvor bei seinem Hausarzt
zum Check-up und hat dort sein
Problem geschildert. Der Hausarzt
rät, das Medikament weiterhin zu
nehmen. Der Patient möchte das
nicht, deshalb holt er sich nun eine
zweite Meinung ein.
Die Anamnese. Neben Fragen zur
Art der Schlafstörung sollte der Arzt
feststellen, welches Mittel wie lan-
ge, in welcher Dosis genommen
wurde und ob es wirkt. Er sollte den
Alkoholkonsum erfassen, um eine
Suchtverlagerung zu vermeiden.
Die Behandlung. Nach der Untersu-
chung sollte ein stationärer Entzug
erfolgen oder der Arzt einen Abdo-
sierplan erstellen. Mit Begleitung
des Arztes kann der Patient das Me-
dikament so langsam ausschleichen.
test 2/2014

einfachen Schlafregeln versuchen (S. 92).
Sie können Störungen mindern. So sollte
etwa der Schlafraum ruhig, kühl und dun-
kel sein. Schlaflose sollten außerdem ver-
suchen, fettiges Essen, Alkohol oder Kof-
fein vor dem Zubettgehen zu vermeiden
und feste Schlafenszeiten einhalten.
Störenfried Wecker
Wecker und Uhren aus dem Sichtfeld zu
räumen, kann große Erleichterung brin-
gen. Viele, die nachts auf die Anzeige sehen,
ärgern sich. Darüber, dass sie immer noch
nicht eingeschlafen sind oder bald wieder
aufstehen müssen. Der Adrenalinspiegel
schnellt hoch, das Einschlafen fällt umso
schwerer. Schon bald folgt der nächste
FOTO: FOTOLIA / ZIQUIU
Blick, der nächste Adrenalinstoß und der
Kreislauf setzt sich bis zum Morgen fort.
Die Ärzte im Test erwähnten die einfachen
Gegenmaßnahmen kaum.
Benzodiazepine.
Diese Mittel haben
eine sehr hohe
Suchtgefahr.
Ärzte fragen nicht richtig nach
Schon die Anamnese vernachlässigten die
meisten Ärzte. Bevor sie Patienten richtig
beraten können, muss feststehen, um wel-
che Art der Schlafstörung es sich handelt.
Bei der 42-jährigen Patientin hätten die
Ärzte mindestens nach Häufigkeit der Be-
schwerden, Dauer und Erholsamkeit des
Schlafes sowie nach der Beeinträchtigung
am Tag fragen müssen. Nur ein Arzt stellte
alle wichtigen Fragen. Der Testfall legt na-
he, dass die Frau aufgrund psychischer Pro-
bleme nicht mehr einschlafen kann. Sechs
von zehn Ärzten entging diese Ursache,
weil sie nicht danach fragten.
Risikofaktor Alkohol
Ähnlich erging es Patient Nummer zwei. Er
schilderte den Ärzten, dass er sein Medika-
ment seit 25 Jahren nimmt. Dabei sollten
Benzodiazepine in der Regel nicht länger
als vier Wochen eingenommen werden.
Nur ein Arzt stellte alle wichtigen Fragen:
Welche Dosis nimmt der Patient, hat er sie
über die Jahre gesteigert und wirkt das Mit-
tel überhaupt noch? Nur so lässt sich die
Form der Abhängigkeit bestimmen. Eben-
falls gravierend: Nur ein Arzt fragte nach
dem Alkoholkonsum des Patienten. Die
Frage ist grundlegend, denn die Mischung
von Schlafmittel und Alkohol ist hoch-
gefährlich. Auch kann es bei einem Entzug
schnell zu einer Suchtverlagerung auf Al-
kohol kommen. Warum handeln viele der
aufgesuchten Ärzte so nachlässig?
Schlafstörung fehlt in der Ausbildung
Gibt es keine körperlichen Ursachen, fallen
Schlafstörungen meist in den Fachbereich
Psychiatrie. „Der kommt schon im Medi-
zinstudium zu kurz“, sagt Holzbach. Dort
würden Suchterkrankungen vor allem im
Zusammenhang mit Drogen oder Alkohol
dargestellt. Schlafmittelabhängigkeit und
Schlafstörungen als deren Ursache würden
kaum oder gar nicht behandelt. Viele Ärzte
kennen sich mit der Erkrankung also
schlicht nicht gut genug aus, um das Pro-
blem ausreichend zu erfassen.
Rund fünf Stunden Schlaf reichen
Da auch die Patienten meist nur wenig
über Schlaf wissen, sehen sie in Schlafmit-
teln eine einfache Lösung. Oft haben sie zu-
dem falsche Erwartungen, glauben etwa
mehr Schlaf zu brauchen als nötig. Ist er er-
holsam, reichen schon rund fünf Stunden
pro Nacht. Dass der erholsamste Schlaf vor
Mitternacht stattfindet, ist ein Irrglaube.
Entscheidend für gesunden Schlummer 0
Besser schlafen
Medikamente
Keine Dauerlösung
Die kurzzeitige Einnahme von Medi-
kamenten ist in akuten Notlagen
gerechtfertigt. Die Behandlung sollte
aber auch immer nicht-medikamen-
töse Lösungen einbeziehen, wie
etwa Schlafregeln. Diese Medika-
mentengruppen kommen infrage:
Benzodiazepine haben ein hohes
Suchtpotenzial. Das Gleiche gilt für
Z-Drugs, also Wirkstoffe, die mit
dem Buchstaben Z beginnen, etwa
Zolpidem und Zopiclon. Medika-
mente aus beiden Gruppen sollten
in der Regel nicht länger als vier
Wochen genommen werden. Be-
reits dann sind Entzugserscheinun-
gen möglich. Bei längerer Einnah-
me kann es etwa zu Depressionen,
Dünnhäutigkeit und wiederauftre-
tenden Schlafstörungen kommen.
Pflanzliche Mittel wie Baldrian,
Melisse oder Johanniskraut sind frei
verkäuflich und machen nicht kör-
perlich abhängig. Ihre Wirksamkeit
ist kaum belegt. Noch am ehesten
zu empfehlen ist Baldrian ohne
Kombination mit anderen pflanzli-
chen Stoffen. Es muss ausreichend
dosiert sein, zum Beispiel vier bis
sechs Dragees mit je 500 Milli-
gramm Baldrianwurzel. Nach zwei
bis vier Wochen kann es helfen.
Antidepressiva werden eingesetzt,
wenn die Schlafstörung nachweis-
lich im Zusammenhang mit psychi-
schen Erkrankungen steht. Neuro-
leptika kommen bei Psychosen zum
Einsatz. Beide machen nicht abhän-
gig, sollten aber auch nicht abrupt
abgesetzt werden. Zudem haben sie
zahlreiche Nebenwirkungen wie Herz-
rhythmusstörungen, Magen-Darm-
Beschwerden und Muskelzittern.
Antihistaminika wirken gegen Al-
lergien, können müde machen und
somit auch bei Schlafstörungen hel-
fen. Teils werden sie missbräuchlich,
etwa in zu hoher Dosis und zu lange
genommen. Obwohl rezeptfrei, ha-
ben sie viele Nebenwirkungen, etwa
dass die Müdigkeit tagsüber anhält.
Gesundheit 91
sind die Tiefschlafphasen. Die können auch
nach 24 Uhr eintreten. Verschreibt der Arzt
Medikamente aufgrund falscher Annah-
men des Patienten, setzt er ihn einem un-
nötigen Abhängigkeitsrisiko aus. Nur in
Krisensituationen, wenn der Patient auch
tagsüber leidet, übermüdet und unkonzen-
triert ist, ist eine kurzzeitige Einnahme
niedrigdosierter Mittel gerechtfertigt.
Sie unterschätzen das Suchtpotenzial
Auch zu den Medikamenten wird nicht im-
mer richtig beraten. Im Test erfuhr die Pa-
tientin von einem Arzt, dass Z-Drugs keine
Nebenwirkungen haben. Das ist falsch.
Auch sie können abhängig machen.
Z-Drugs heißen so, weil ihre Wirkstoffe mit
dem Buchstaben Z beginnen, zum Beispiel
Zolpidem und Zopiclon. Um die Sucht-
gefahr zu minimieren, empfiehlt die Ar-
beitsgemeinschaft der Wissenschaftlichen
Medizinischen Fachgesellschaften, nur die
niedrigste Dosis zu verschreiben. Sieben
der acht Ärzte, die ein Rezept ausstellten,
hielten sich nicht daran.
In jedem Fall sollte ein Arzt die Einnahme
begleiten, um die Wirkung kontrollieren zu
können. Doch in sechs der acht Fälle wurde
der Testpatientin kein Folgetermin durch
Was tun bei Ein- und Durchschlafproblemen?
Die Schlafregeln (siehe oben) können oft schon die Lösung sein. Helfen sie nicht, sind pflanz-
liche Mittel wie Baldrian eine Möglichkeit. Wer jedoch stark beeinträchtigt ist und sich
auch am Tag übermüdet und unkonzentriert fühlt, sollte direkt einen Arzt aufsuchen. Schlaf-
mittel sollten immer der letzte Schritt sein.
Ein- und
Durchschlaf-
störung
92 Gesundheit
den Arzt angeboten. Auch der verrentete
Lehrer erhielt nicht die erforderliche Beglei-
tung. Zwei Ärzte rieten ihm, den Entzug im
Alleingang durchzuführen. Das ist fatal.
Schon wer Schlafmittel nur über mehrere
Wochen geschluckt hat, sollte sie nie abrupt
oder ohne ärztliche Begleitung absetzen.
Worauf der Patient achten sollte
Wer mit Schlafstörungen den Arzt aufsucht,
kann selbst zum Erfolg beitragen. Er sollte
das Problem von sich aus genau beschreiben,
Dauer und Erholsamkeit des Schlafes sowie
psychische Belastungen ansprechen. Ist die
Beeinträchtigung am Tag noch nicht zu ex-
trem, sollte er immer nach Alternativen für
Schlafmittel fragen. Besteht schon eine Ab-
hängigkeit, kann der Patient aktiv um die Zu-
sammenarbeit mit dem Arzt oder die Über-
weisung in eine Suchtklinik bitten. Aber auch
der Arzt muss die richtigen Weichen stellen.
Hat er nicht genug Zeit für ein Patienten-
gespräch, sollte er zumindest Informations-
material zu den Schlafregeln parat haben. Ist
er sich bei der Diagnose nicht sicher, sollte er
den Patienten – auch ohne dessen Nachfrage
– an einen Spezialisten überweisen.
Im besten Fall können am Ende des Tages
beide gut schlafen: Arzt und Patient. j
Hilft
nicht
Schlafregeln
Je nach Beein-
beachten
trächtigung
(siehe oben)
Pflanzliche
Hilft Mittel
Der erste Schritt
Die Schlafregeln
Schlafstörungen können schon mit
einfachen Mitteln besiegt werden.
Wer unter dem Problem leidet, sollte
diese Tipps ausprobieren. Ist der
Leidensdruck groß, kann auch be-
gleitend ein Arzt aufgesucht werden.
R Entspannungsphasen zwischen Ta-
gesaktivität und Bettruhe einlegen.
R Nur zum Schlafen ins Bett legen,
kein spannendes Buch lesen.
R Nikotin, Kaffee und Alkohol sowie
scharfe und fette Speisen abends
vermeiden.
R Nur ins Bett gehen, wenn man
wirklich müde ist.
R Zubettgehritual einführen, zum
Beispiel meditieren, Musik hören.
R Wecker und Uhren aus dem Blick-
feld entfernen.
R Schlafzimmer kühl und dunkel.
FOTO: CORBIS / D. POLLACK
R Nicht tagsüber schlafen.
R Feste morgendliche Aufstehzeit.
Weitere Informationen unter
www.Gesundheitsinformation.de
Diagnose
Hausarzt
Hilft
nicht Diagnose
test 2/2014
 Besser schlafen

Der zweite Schritt Kühl, dunkel

und leise. Im
Richtigen Arzt finden richtigen Um-
feld lässt es
Interessiert sich mein Hausarzt für sich schön
mich? Kann ich ihm vertrauen? Wer schlummern.
diese Fragen mit ja beantworten
kann, hat den Richtigen vielleicht
schon gefunden. Wichtig: Er sollte
gezielte Fragen zur Art der Schlafstö-
rung, aber auch zur Lebenssituation
und psychischen Belastung stellen.
Hat der Patient Bedenken gegen
Schlafmittel, muss der Arzt sie ernst-
nehmen und Alternativen anbieten.
Geschieht das nicht, sollte der Pa-
tient eine Zweitmeinung einholen.
Steht die Ursache fest, kann ein Spe-
zialist hinzugezogen werden. Bei psy-
chischen Ursachen kommt ein Psy-
chiater oder Psychotherapeut in-
frage, bei körperlichen der jeweilige
Facharzt. Achtung: Ein Schlaflabor
ist nicht automatisch auf alle Formen
FOTO: CORBIS / T. WARNOCK

von Schlafstörungen spezialisiert. Es

kann dem Arzt weitere Informationen
für die Diagnose liefern, zwingend ist
der Einbezug jedoch nicht.

Physische Facharzt
Weiterbehandlung
Ursachen

Behandlung
der Grund-
erkrankung

Eventuell
Hausarzt Hilft
Schlaflabor

Medikamente/
Psycho-
logische
Begleitung

Psychische Psychiater/
Weiterbehandlung
Ursachen Psycho-
therapeuten

Grafik und Quelle: Stiftung Warentest

2/2014 test Gesundheit 93

Diesen Monat aktuell in Finanztest

4,90 Euro 8,50 sfr www.test.de Februar 2014

Titel

480 Euro
vom Chef
Vermögenswirksame Leistungen –
mehr als 3 Prozent Zinsen sind drin
2/2014

Seite 24

Steuererklärung –
was jetzt neu ist 60

Gesetzliche Rente
selbst erhöhen 34
Freiwillige Einzahlungen
können viel Geld bringen
Fit mit der
Geld zurück
Krankenkasse 76
Kassen zahlen jetzt mehr vom Finanzamt
für Yoga und Fitness
Machen Sie Ihre Steuer-
Bausparkassen
verschleiern Kosten 48 erklärung für 2013! Mit den
Reiserücktritts-
Spartipps von Finanztest
versicherung im Test 68 erhält fast jeder viel Geld
Dividenden kassieren 40
zurück – 900 Euro im
Bei welchen Banken
Spargeld sicher ist 37 Schnitt waren es zuletzt.

So lohnt sich das VL-Sparen

Extrageld vom Chef und manchmal auch vom Staat
machen vermögenswirksame Leistungen attraktiv.
Bausparen, Banksparen oder Aktienfonds – Finanztest
nennt die besten Angebote.

Weitere Themen
Ratenkredite. Mit einem Kreditwechsel mehrere
hundert Euro sparen.
Gesetzliche Rente. Wann sich freiwillige
Einzahlungen in die Rentenkasse lohnen.
Sicherheit von Spargeld. Bei mehr als 30 Bank- Schutz für
pleiten hat die Einlagensicherung gut funktioniert. teure Reisen
Zuschuss zu Gesundheitskursen. Krankenkassen Für teure und früh gebuch-
zahlen jetzt mehr für Fitness, Yoga und andere Kurse. te Urlaubsreisen ist ein
Schutz bei Reiserücktritt
und -abbruch sinnvoll.
Finanztest 2/2014 Lesen Sie, welche Tarife
sehr gut sind.
jetzt im Handel
 Themen

Holzspielzeug...................................... (T) 12/13

Multimedia Kaffee- und Espressomaschinen........ (T) 12/13
Service 3D-Drucker......................................... (T)
3D-Fernsehen..................................... (T)
06/13
09/13
Kettensägen........................................ (T)
Matratzen........................................... (T)
09/13
09/13

Themen AV-Receiver........................................ (T)

Blu-ray-Spieler.................................... (T)
11/13
11/12
Matratzen........................................... (T)
Matratzen........................................... (T)
04/13
11/12
Personenwaagen................................ (T) 01/14
Adressen
Camcorder, Action-............................. (T) 11/13
Camcorder.......................................... (T) 10/13 Portionskaffeemaschinen................... (T) 10/13
Datensicherung.................................. (T) 11/13 Rasenmäher....................................... (T) 04/13
Datentarife für Tablets........................ (T) 01/14 Rauchmelder...................................... (T) 01/13
Digitalradios........................................(T) 08/13 Sparlampen........................................ (T) 05/13
Korrektur (8/13)......................... (T) 09/13 Staubsauger....................................... (T) 02/13
Drucker u. Drucker-Scanner-Kombis... (T) 10/13 Stromtarifrechner............................... (T) 03/13
Drucker, Tintenstrahl-......................... (T) 04/13 Stromverbrauch.................................. (R) 02/13
DSL-Tarife............................................ (T) 09/13 Waschmaschinen...............................(R) 11/13
E-Book-Portale.................................... (T) 10/13 Waschmaschinen............................... (T) 06/13
E-Book-Reader.................................... (T) 06/13 Waschmaschinen............................... (T) 01/13
Fernsehen, Zeitversatz beim.............. (R) 01/13 Waschmittel, flüssige......................... (T) 02/13
Fernseher............................................ (T) 12/13 Wäschetrockner................................. (T) 08/13
R Fernseher......................................... (T) 08/13 Wasserkocher..................................... (T) 01/13
R Fernseher, kleine Modelle................(T) 02/13 Weiße Wäsche................................... (R) 03/13
Themen 11/2012 – 1/2014 R Fernseher, XXL-Modelle................... (T)
Handys, Seniorenmodelle...................(T)
12/12
02/13 Freizeit + Verkehr
Hier finden Sie eine Liste aller Beiträge nach Ressort und nach Schlagwörtern Handytarife......................................... (T) 05/13 Autobatterien..................................... (T) 12/12
Heimkinoanlagen................................(T) 12/12
geordnet, mit Ausgabemonat und Jahr der Veröffentlichung. Wenn Sie sich für Internet-Sicherheitssoftware............. (T) 04/13
Autokindersitze................................... (T) 11/13
Autokindersitze................................... (T) 06/13
einen Artikel interessieren, können Sie das entsprechende Heft unter Angabe iPhone 5s und iPhone 5c.................... (T) 11/13 Autokindersitze................................... (T) 11/12
von Thema und Heftnummer beziehen. Sie können es telefonisch anfordern iPhone 5.............................................. (T) 11/12 Autosommerreifen.............................. (T) 03/13
Kabellose Audiosysteme.................... (T) 01/14 Autowinterreifen.................................(T) 10/13
unter der Nummer 0 180 5/00 24 67 oder per Fax 0 180 5/00 24 68 (14 Cent pro
Kameras.............................................. (T) 01/14 Chrom VI in Leder............................... (T) 07/13
Minute aus dem Festnetz, Mobilfunk maximal 42 Cent). Oder Sie laden die R Digitalkameras................................. (T) 01/13 Elektrofahrräder.................................. (T) 06/13
gewünschten Artikel unter www.test.de aus dem Internet herunter. R Kameras mit Superzoom.................. (T) 09/13 Englischkurse......................................(T) 10/13
Abkürzungen: R = Report, T = Test. R Kompaktkameras............................. (T) 01/14 Existenzgründung............................... (T) 02/13
R Systemkameras................................ (T) 03/13 Fahrradbeleuchtung........................... (T) 09/13
Lautsprechersysteme, 5.1.-................ (T) 12/13 Fahrradsättel....................................... (T) 08/13
Mini-HiFi-Anlagen.............................. (T) 04/13
Geld + Recht Ernährung + Kosmetik Mobilfunk im Ausland........................ (T) 07/13
Fahrradschlösser.................................(T) 04/13
Ferienwohnungen, Onlineportale für.... (T) 11/13
Abfallentsorgung............................... (R) 11/13 Aromatisierte Getränke Musikstreaming-Dienste.................... (T) 07/13 Fernbusreisen in Deutschland........... (R) 05/13
Abschlepp-Abzocke............................ (R) 01/14 mit Kirschgeschmack..........................(T) 07/13 Navigations-Apps............................... (T) 06/13 Fitnessgeräte...................................... (T) 02/13
Altersvorsorge für Frauen...................(R) 09/13 Basilikum-Pesto.................................. (T) 08/13 Navigationsgeräte.............................. (T) 02/13 Fitnessstudios..................................... (T) 01/14
Autowaschanlagen............................ (R) 07/13 Notebooks und Ultrabooks................. (T) 07/13 Internet-Reiseportale..........................(T) 11/12
Bienensterben.................................... (R) 08/13
Baugeld.............................................. (R) 08/13 Objektive............................................. (T) 03/13 Kreativitätstechniken..........................(T) 05/13
Brotkauf.............................................. (R) 06/13
Berufsunfall........................................ (R) 11/12 Objektive, alte.................................... (R) 04/13 Lernsoftware für Englisch.................. (T) 12/13
Butter, leichte und Co......................... (T) 02/13 Online-Speicherdienste...................... (T) 08/13
Demenz, Haftpflicht........................... (R) 07/13 Energy-Drinks..................................... (T) 09/13 Reise-Apps......................................... (T) 05/13
Sat-Empfänger.................................... (T) 03/13 Rodel, Schlitten, Bobs........................ (T) 12/13
Eigenbedarf........................................ (R) 01/13 Essen in der Erkältungszeit................ (R) 11/13 Schnurlose Telefone........................... (T) 01/14 Schulranzen........................................ (T) 03/13
Eigenleistungen am Bau.................... (R) 06/13
Fastfoodmenüs................................... (T) 09/13 Schnurlose Telefone........................... (T) 11/12
Elektronische Briefe........................... (R) 01/13 Skibrillen............................................. (T) 01/13
Forelle, geräucherte............................ (T) 01/14 Shopping-Apps................................... (T) 11/12
Festgeld.............................................. (R) 05/13 Skihelme............................................. (T) 12/12
Gefälschte Kosmetika.........................(R) 08/13 Sicherheits-Apps................................ (T) 07/13
Sprachlernportale............................... (T) 08/13
Gesetzliche Krankenkassen................(R) 03/13 Smartphones...................................... (T) 09/13
Gouda, junger..................................... (T) 03/13 Sprachspiele....................................... (T) 12/12
Gesundheitsfragen............................. (R) 01/14 Smartphones...................................... (T) 05/13
Haarfarben..........................................(T) 05/13 Smartphones, Datenschutz bei.......... (T) 06/13 Trekkingstiefel.................................... (T) 08/13
Grüne Banken..................................... (T) 03/13
Hähnchenschenkel............................. (T) 10/13 Smartphones...................................... (T) 01/13 Wetter-Apps....................................... (T) 06/13
Handy in der Schule........................... (R) 11/12
Hamam und Sauna.............................(R) 01/14 Smartwatches..................................... (T) 01/14
Hausordnung...................................... (R) 01/14
Haustiere............................................ (R) 12/12 Haut und Haar.................................... (R) 11/12 Tablets................................................ (T) 01/14 Gesundheit
Health Claims..................................... (R) 03/13 Tablets.................................................(T) 12/13
Internetverkäufe.................................(R) 05/13 Antibiotika.......................................... (R) 11/12
Tablets.................................................(T) 01/13
Krankes Kind...................................... (R) 08/13 Kartoffelchips..................................... (T) 01/13 Arzneimittel im Alter...........................(T) 09/13
Tablets.................................................(T) 12/12
Krankschreibung................................ (R) 03/13 Keime in Kosmetika............................ (T) 05/13 TV-Wandhalterungen......................... (T) 05/13 Augenbefeuchtungsmittel.................. (T) 01/14
Kreuzfahrten....................................... (R) 11/13 Kosmetik, nachhaltige........................ (R) 04/13 Windows 8......................................... (T) 03/13 Darmkrebs-Früherkennung................ (T) 01/13
Minijobs............................................. (R) 04/13 Lachs.................................................. (T) 12/12 Windows-Phone-8-Handys.................(T) 03/13 Depression im Alter............................ (R) 03/13
Nachbarschaftsrecht.......................... (R) 05/13 Lachs, Produktionsbedingungen........ (T) 12/12 Erkältung und Grippe......................... (T) 12/12
Lebensmittel, regionale...................... (T) 07/13 Haushalt + Garten Essstörungen...................................... (T) 06/13
Onlineshopping.................................. (R) 12/13
Fachärzte, Termine bei....................... (T) 07/13
Organspende...................................... (R) 10/13 Lebensmittel mit Stevia...................... (T) 11/12 Alarmanlagen zum Selbsteinbau........(T) 06/13 Gesundheits-Apps.............................. (T) 11/13
Polizeikontrolle................................... (R) 07/13 Lippenstifte......................................... (T) 12/12 Anti-Schimmel-Mittel......................... (T) 01/14 Gütesiegel für Wellness..................... (T) 10/13
Produkthaftung.................................. (R) 02/13 Mineralwasser, natürliches................ (T) 05/13 Bettdecken......................................... (T) 11/13 Heuschnupfen.................................... (T) 04/13
Rente, Früher in................................. (R) 04/13 Nussschokolade................................. (T) 12/13 Blei im Trinkwasser............................ (R) 12/13 Hospiz- und Palliativdienste............... (T) 11/12
Rentenbesteuerung............................(R) 01/13 Rückruf von Lebensmitteln................ (R) 02/13 Boxspringbetten................................. (T) 09/13 Kaiserschnitt...................................... (R) 08/13
Scheidung.......................................... (R) 09/13 Bügeleisen und Bügelstationen......... (T) 12/12 Lippenpflege...................................... (R) 12/13
Säuglingsnahrung.............................. (T) 09/13
Schimmel in der Wohnung................ (R) 11/12 Daunendecken, CSR........................... (T) 11/13
Salate, abgepackte............................. (T) 06/13 Medikamente gegen Erkältung.......... (T) 12/13
Sparanlagen....................................... (R) 10/13 Einbau-Kühlschränke......................... (T) 07/13
Sensorische Beurteilung.................... (R) 12/13 Medikamente gegen
Spendenorganisationen......................(T) 12/13 Einbruchschutz................................... (R) 10/13 Magen-Darm-Beschwerden............... (T) 01/14
Sonnenblumenöl.................................(T) 11/12 Elektrorasierer.....................................(T) 12/13
Steueränderungen 2013.................... (R) 02/13 Nahrungsmittelunverträglichkeiten... (R) 05/13
Sonnenschutzmittel............................ (T) 07/13 Energiesparende Lampen................... (T) 10/13
Steuertipps zum Jahresende............. (R) 12/12 Nasenduschen.................................... (T) 01/14
Speisesalz........................................... (T) 10/13 Korrektur (10/13)....................... (T) 11/13
Taxifahren.......................................... (R) 06/13 Osteopathie........................................ (T) 03/13
Tiefkühl-Reisgerichte......................... (T) 04/13 Entsafter............................................. (T) 08/13
Unwetterschäden............................... (R) 10/13 Pflegende Angehörige....................... (R) 01/13
Wässer mit Geschmack...................... (T) 05/13 Espressomaschinen, Vollautomaten...(T) 12/12
Verlobung........................................... (R) 02/13 Fleckentferner.....................................(T) 11/12 Pillen für die Schule........................... (T) 02/13
Vermieten........................................... (R) 06/13 Wintergewürze................................... (R) 12/12 Reha im Rentenalter...........................(T) 04/13
Flüssigwaschmittel............................. (T) 02/13
Versicherungen Zahnbürsten, elektrische.................... (T) 12/13 Reisethrombose vorbeugen............... (R) 06/13
Geräteverschleiß................................. (T) 09/13
R Autovers. für Fahranfänger............. (R) 01/13 Zahnbürsten, elektrische.................... (T) 04/13 Geschenktipps.................................... (R) 11/12 Schnarchen........................................ (R) 08/13
R Lebensversicherung........................ (R) 02/13 Zähne, weiße......................................(R) 01/13 Geschirrspüler, vollintegrierbare........ (T) 06/13 Tai Chi................................................ (R) 02/13
R Pflegeversicherung.......................... (R) 08/13 Zahnpasta, Sensitiv-........................... (T) 11/13 Geschirrspültabs................................. (T) 07/13 Tinnitus...............................................(R) 11/13
Wertpapierdepots.............................. (R) 11/13 Zahnpasta........................................... (T) 03/13 Grillanzünder...................................... (T) 05/13 Werbung in Apotheken...................... (T) 01/13

2/2014 test Service 95

 Adressen

Versicherungen bei Applied Nutrition One drop only/ LG E-Book-Reader Grünwelt Energie Cleanmaxx Rollatoren
Reisestorno Green Tea Prefessional Deluxe Berliner Str. 93 Seite 52 – 55 siehe Stromio ds-produkte Seite 78 – 83
Seite 10 5310 Beethoven Street Stieffring 14 40880 Ratingen Tel. 0 800/5 85 82 24 Stormarnring 14
13627 Berlin Amazon Kindle www.gruenwelt.de 22145 Stapelfeld Bischoff + Bischoff
Los Angeles CA 90066 Tel. 0 180 6/11 54 11
AGA Tel. 0 30/34 67 09 00 Amazon.de Tel. 03 88 51/31 46 50 Becker-Göring-Str. 13
Vereinigte Staaten Fax 0 21 02/7 00 87 77 Idealenergie
Bahnhofstr. 16 Fax 030/3 46 70 90 40 Marcel-Breuer-Str. 12 Fax 0 40/67 57 32 98 76307 Karlsbad
von Amerika www.lg.com/de siehe Immergrün
85609 Aschheim www.onedroponly.de 80807 München www.dspro.de Tel. 0 72 48/9 20 92
Tel. 0 01/3 10/3 06 36 36 Tel. 02 21/98 59 41 00
bei München Rossmann/ Panasonic Tel. 0 800/3 63 84 69 www.idealenergie.de Dirt Devil Fax 0 72 48/9 20 93
Fax 0 01/3 10/3 06 04 40
Tel. 0 89/6 24 24 60 Perlodent med Winsbergring 15 www.amazon.de Royal Appliance www.bischoff-bi
http://applied Immergrün
Fax 0 89/62 42 42 44 Isernhägener Str. 16 22525 Hamburg Jagenbergstr. 19 schoff.com
nutrition.com Kobo 365 AG
www.allianz-reisever 30938 Burgwedel Tel. 0 40/55 55 88 55 41468 Neuss Dietz
Kneipp 2, Rue du Fosse Aachener Str. 1253
sicherung.de Tel. 0 800/76 77 62 66 Fax 0 40/55 55 89 00 Tel. 0 21 03/20 07 10 Descostr. 10
Winterhäuser Str. 85 Bürogebäude 1
Fax 0 51 39/8 98 49 99 1536 Luxembourg Fax 0 21 03/20 07 77
ERV www.panasonic.de 50858 Köln 76307 Karlsbad
97084 Würzburg www.rossmann.de Luxemburg www.dirtdevil.de
Europäische Tel. 02 21/98 59 99 85 Tel. 0 72 48/9 18 60
Tel. 09 31/8 00 20 Philips Tel. 0 03 52/24 61/63 33
Reiseversicherung Smartphones www.immergruen- Eio Fax 0 72 48/91 86 86
Fax 09 31/8 00 21 97 Lübeckertordamm 5 Fax 0 03 52/24 61/63 01 Glen Dimplex Eio
Rosenheimer Str. 116 Seite 32 – 38 energie.de www.dietz-
www.kneipp.de 20099 Hamburg www.kobo.de Otto-Bergner-Str. 28
81669 München Meisterstrom reha.de
Rossmann/ Alcatel Tel. 0 69/66 80 10 10 96515 Sonneberg
Tel. 0 89/41 66 00 TCT Mobile Pocketbook siehe Immergrün
altapharma Fax 0 40/28 99 28 29 Tel. 0 36 75/87 92 75 Drive Medical
Fax 0 89/41 66 27 17 Fritz-Vomfelde-Str. 34 Richard-Wagner-Str. 11 Tel. 02 21/98 59 45 21
Isernhägener Str. 16 www.philips.de Fax 0 36 75/87 92 81 Leutkircher Str. 44
www.reiseversiche 40547 Düsseldorf www.meisterstrom.de
01445 Radebeul www.glendimplex.de 88316 Isny
rung.de 30938 Burgwedel Samsung
Tel. 0 69/92 03 21 10 Tel. 03 51/79 55 63 00 Prioenergie im Allgäu
Tel. 0 51 39/89 80 www.alcatel Am Kronberger Hang 6 siehe Extraenergie Fakir
HanseMerkur Fax 0 51 39/8 98 49 99 Fax 03 51/79 55 63 20 Postfach 14 80 Tel. 0 75 62/9 72 40
Siegfried- onetouch.com 65824 Schwalbach Tel. 0 800/5 89 23 63
www.rossmann.de www.pocketbook.de 71657 Vaihingen Fax 0 75 62/97 24 25
Apple Tel. 0 180 6/7 26 78 64 www.prioenergie.de
Wedells-Platz 1 Tel. 0 70 42/91 20 www.drive
Schaebens Arnulfstr. 19 Fax 0 61 96/9 34 02 88 Sony Stromio
20352 Hamburg Fax 0 70 42/91 23 51 medical.de
Haus Schaeben 80335 München www.samsung.de Kemperplatz 1 Postfach 14 63
Tel. 0 40/41 19 10 00 www.fakir.de
Europaallee 42 Tel. 0 800/2 00 01 36 10785 Berlin 39004 Magdeburg Handicare
Fax 0 40/41 19 36 51 Sharp Hoover
50226 Frechen Fax 0 89/99 64 01 80 Tel. 0 30/5 85 81 23 45 Tel. 0 800/3 33 64 64 Maria-von-
www.hmrv.de Sonninstr. 3 Candy Hoover
Tel. 0 22 34/95 71 20 www.apple.de Fax 0 180 5/25 25 87 www.stromio.de Linden-Str. 1
TravelSecure/ 20097 Hamburg Postfach 10 13 62 82110 Germering
Fax 0 22 34/1 35 39 Blackberry www.sony.de Schlichtungsstellen 40833 Ratingen
Würzburger www.schaebens.de Tel. 0 180 6/77 42 77 Tel. 0 89/18 91 72 90
Research in Motion Tolino Tel. 0 21 02/45 90
Bahnhofstr. 11 Niederkasseler Fax 0 40/23 76 26 60 Bundesnetzagentur Fax 0 89/1 89 17 29 99
Well & Slim Deutsche Telekom Fax 0 21 02/45 95 40
97070 Würzburg Lohweg 18 www.sharp.de für Elektrizität, Gas, www.handi
Districon www.candy-
Tel. 09 31/2 79 50 40547 Düsseldorf T-Online-Allee 1 Telekommunikation, care.de
Am Joseph 15 Sony hoover.de
Fax 09 31/2 79 52 95 Tel. 02 11/97 19 96 00 64295 Darmstadt Post und Eisenbahnen
61273 Wehrheim Kemperplatz 1 Tulpenfeld 4 Kalorik Invacare
www.travelsecure.de Fax 02 11/97 19 96 66 Tel. 0 800/5 44 60 60
Tel. 0 800/22 29 78 73 10785 Berlin 53113 Bonn Efbe Alemannenstr. 10
URV http://de.black Fax 0 61 51/68 01 59 42
Fax 0 60 81/57 61 35 Tel. 0 30/5 85 81 23 45 Tel. 02 28/1 40 Gustav-Töpfer-Str. 6 88316 Isny
Union Reise- berry.com/ www.tolino.de
www.wellandslim.de Fax 0 180 5/25 25 87 www.bundesnetz 07422 Bad im Allgäu
versicherung HTC Tolino agentur.de Blankenburg Tel. 0 75 62/70 00
Werner Schmidt aktiv www.sony.de
Maximilianstr. 53 Tel. 06 92/2 22 73 34 Tel. 03 67 41/7 00 Fax 0 75 62/7 00 66
Werner Schmidt Thalia Schlichtungsstelle
80530 München www.htc.com/de Toshiba Fax 03 67 41/7 02 27
Pharma Kabeler Str. 4 Energie www.inva
Tel. 0 89/21 60 67 45 Huawei Hammfelddamm 8 www.efbe-schott.de
Grandkaule 18 58099 Hagen Friedrichstr. 133 care.de
Fax 0 89/21 60 67 46 Willy-Brandt-Allee 20 41460 Neuss Miele
53859 Niederkassel Tel. 02 51/5 30 93 30 10117 Berlin Meyra Ortopedia
www.urv.de 53113 Bonn Tel. 0 21 31/5 24 09 99 Tel. 030/27 57 24 00 Carl-Miele-Str. 29
Tel. 0 22 08/7 67 10 Tel. 0 800/77 88 66 33 Fax 0 21 31/15 83 41 www.thalia.de Postfach 17 03
www.schlichtungs 33332 Gütersloh
Schlankheitsmittel Fax 0 22 08/76 71 10 www.huawei www.toshiba.de Tolino Tel. 0 52 41/8 90 32591 Vlotho
stelle-energie.de
Seite 20 – 25 www.werner-schmidt- device.com/de H. Hugendubel Fax 0 52 41/89 20 90 Tel. 0 57 33/92 20
pharma.de Navigationsgeräte Strom sparen www.miele.de Fax 0 57 33/92 21 43
Alsiroyal LG Hilblestr. 54
XLS-Medical Berliner Str. 93 Seite 44 – 47 Seite 64 – 69 www.meyra.de
Alsitan 80636 München Panasonic
Gewerbering 6 Deutsche Chefaro 40880 Ratingen Becker Tel. 0 89/30 75 75 75 Energieberatungs- Winsbergring 15 Rebotec
86926 Greifenberg Pharma Tel. 0 180 6/11 54 11 United Navigation Fax 0 89/30 75 75 30
stellen 22525 Hamburg Postfach 13 44
Tel. 0 81 92/9 30 10 Paracelsia Pharma Fax 0 21 02/7 00 87 77 Caritasverband Tel. 0 40/55 55 88 55 49603 Quakenbrück
Marco-Polo-Str. 1 www.hugendubel.de
Fax 0 81 92/78 27 Benzstr. 25 www.lg.de für das Fax 0 40/55 55 89 00 Tel. 0 54 31/9 41 60
73760 Ostfildern
71083 Herrenberg Nokia Trekstor Erzbistum Berlin www.panasonic.de Fax 0 54 31/94 16 66
www.alsiroyal.de Tel. 0 180 5/32 55 00
Tel. 0 70 32/92 20 Balcke-Dürr-Allee 2 Kastanienallee 8–10 Residenzstr. 90 Philips www.rebotec.de
Cape June Fax 07 11/4 50 23 20
Fax 0 70 32/52 21 40882 Ratingen 64653 Lorsch 13409 Berlin Unternehmensbereich
Cape June/IHS www.mybecker.com Russka
www.deutsche- Tel. 0 69/66 80 09 90 Tel. 0 62 51/55 04 00 Tel. 0 30/66 63 30 Consumer Lifestyle
Lyoner Str. 34 www.nokia.de Falk www.dicvberlin.cari Ludwig Bertram
chefaro.de Fax 0 62 51/5 50 40 20 Lübeckertordamm 5
60528 Frankfurt/M. tas.de 20099 Hamburg Lübecker Str. 1
Samsung siehe Becker www.trekstor.de
Tel. 0 69/9 62 44 59 80 Zungenreiniger Tel. 0 40/8 08 01 09 80 30880 Laatzen
Am Kronberger Hang 6 Tel. 0 180 5/32 55 46 Verbraucherzentralen
Fax 0 69/9 62 44 59 89 Seite 26 – 27 Billigstromanbieter Fax 0 40/28 99 28 29 Tel. 0 51 02/91 73
65824 Schwalbach www.falk- siehe Seite 97
www.capejune.de Tel. 0 180 6/7 26 78 64 Seite 60 – 63 www.philips.de Fax 0 51 02/91 75 55
dm/ navigation.de Staubsauger
dm/ www.samsung.de Samsung www.russka.de
Dontodent EVD
Garmin Seite 70 – 75
Das gesunde Plus Carl-Metz-Str. 1 Sony Am Kronberger Hang 6 Topro
Parkring 35 Energieversorgung
Carl-Metz-Str. 1 76185 Karlsruhe Bennigsen-Platz 1 AEG 65824 Schwalbach Bahnhofstr. 26
85748 Garching b. Deutschland Fürther Str. 246 Tel. 0 180 6/7 26 78 64
76185 Karlsruhe Tel. 07 21/5 59 20 40474 Düsseldorf 82256 Fürstenfeldbruck
München Straße der Nationen 12 90429 Nürnberg Fax 0 61 96/9 34 02 88
Tel. 07 21/5 59 20 Fax 07 21/55 22 13 Tel. 02 11/9 93 34 20 20 Tel. 0 81 41/8 88 93 90
www.sonymobile.de Tel. 0 89/8 58 36 40 09111 Chemnitz Tel. 09 11/32 30 www.samsung.de
Fax 07 21/55 22 13 www.dm.de Fax 0 81 41/88 89 39 22
Fax 0 89/8 58 36 41 44 Tel. 0 800/7 08 50 10 Fax 09 11/3 23 17 70 Siemens
wwww.dm.de Fernseher www.topro.de
Maharishi www.garmin.de www.ev-d.de www.aeg.de Bosch u. Siemens
Formoline Ayurveda Seite 39 – 43 Volaris
Tomtom Extraenergie Aldi (Nord)/ Hausgeräte
Biomedica MAP Europe B.V. Grundig Quigg Postfach 83 01 01 Rheinstr. 36
Magnolienweg 17 Veldweg 33 Adalperostr. 82 Postfach 9 74 51789 Lindlar
Beuthener Str. 41 Postfach 13 01 10 81701 München
63741 Aschaffenburg 6075 Herkenbosch 90471 Nürnberg 85737 Ismaning 09009 Chemnitz 45291 Essen Tel. 0 89/45 90 01 Tel. 0 800/66 48 78 51
Tel. 0 60 21/43 90 30 Niederlande Tel. 09 11/70 30 Tel. 0 69/66 30 80 12 Tel. 0 800/6 36 63 61 Tel. 02 01/8 59 33 40 Fax 0 89/45 90 23 47 Fax 0 800/66 48 78 52
Fax 0 60 21/43 90 33 44 Tel. 0031/4 75/52 91 11 Fax 09 11/7 03 84 67 Fax 0 89/67 80 49 10 www.extra Fax 02 01/8 59 34 25 www.siemens- www.volaris-
www.formoline.de www.ayurveda.eu www.grundig.de www.tomtom.com energie.com www.aldi-nord.de home.de online.de

96 Service test 2/2014

 Herausgeber und Verlag
Verbraucherzentralen Stiftung Warentest, Lützowplatz 11–13, 10785 Berlin,
Baden-Württemberg Niedersachsen Postfach 30 41 41, 10724 Berlin.
Paulinenstr. 47, 70178 Stuttgart Herrenstr. 14, 30159 Hannover Telefon: 0 30/2 63 10, Telefax: 0 30/26 31 27 27
Tel. 07 11/66 91 10, info@vz-bw.de, Tel. 05 11/91 19 60 Internet: www.test.de
www.vz-bawue.de info@vzniedersachsen.de Commerzbank AG, Konto: 0 870 099 900, BLZ 100 400 00
www.verbraucherzentrale-niedersachsen.de IBAN: DE 11 1004 0000 0870 0999 00, BIC: COBADEFFXXX
Bayern
Mozartstr. 9, 80336 München Nordrhein-Westfalen
Tel. 0 89/53 98 70, info@vzbayern.de Mintropstr. 27, 40215 Düsseldorf Verwaltungsrat Prof. Dr. Andreas Oehler (Vorsitzender), Volker Angres, Prof. Dr. Manfred
Hennecke, Prof. Dr. Lucia Reisch, Isabel Rothe, Prof. Dr. Volker Wolff
www.verbraucherzentrale-bayern.de Tel. 02 11/3 80 90
vz.nrw@vz-nrw.de, www.vz-nrw.de Kuratorium Dr. Günter Hörmann (Vorsitzender), Prof. Dr. Barbara Brandstetter, Dr. Thomas
Berlin Förster, Dr. Jörg Freiherr Frank von Fürstenwerth, Dr. Rainer Grießhammer,
Hardenbergplatz 2 Rheinland-Pfalz Christoph Hahn, Dr. Sven Hallscheidt, Prof. Dr. Herbert Kubicek, Sigrid
10623 Berlin, Tel. 0 30/21 48 50 Seppel-Glückert-Passage 10, 55116 Mainz Lewe-Esch, Dr. Stefanie Märzheuser, Klaus Müller, Prof. Dr. Achim Stiebing,
mail@verbraucherzentrale-berlin.de Tel. 0 61 31/2 84 80 Karin Voß, Prof. Dr. Ulla Walter, Dr. Ralph Walther, Christoph Wendker,
www.vz-berlin.de info@vz-rlp.de, www.vz-rlp.de Manfred Westphal, Prof. Dr. Reiner Wittkowski
Brandenburg Saarland Vorstand Hubertus Primus
Templiner Str. 21, 14473 Potsdam Trierer Str. 22 (Haus der Beratung) Weiteres Mitglied der Geschäftsleitung Dr. Holger Brackemann
Tel. 03 31/29 87 10, info@vzb.de, www.vzb.de 66111 Saarbrücken, Tel. 06 81/50 08 90 Bereich Untersuchungen Dr. Holger Brackemann (Bereichsleiter)
Bremen vz-saar@vz-saar.de, www.vz-saar.de Preiserhebungen: Manfred Groß; Prüfmustereinkauf: Dirk Weinberg
Altenweg 4, 28195 Bremen Sachsen Verifikation Claudia Gaca, Ralf Gaida, Susanne Neunzerling, Sibylle Schalock, Hartmut Schäfer
Tel. 04 21/16 07 77, Fax 04 21/1 60 77 80 Katharinenstr. 17, 04109 Leipzig Multimedia Jürgen Nadler (Wissenschaftlicher Leiter); Projektleiter: Dr. Markus Bautsch,
info@verbraucherzentrale-bremen.de Tel. 03 41/69 62 90, vzs@vzs.de, Jenny Braune, Dr. Dirk Lorenz, Marcus Pritsch, Dr. Bernd Schwenke, Simone
www.vz-hb.de www.verbraucherzentrale-sachsen.de Vintz, Dr. Kirstin Wethekam; Marktanalyse und Projektassistenz: Heike
Clemens, Philipp Dammschneider, Thomas Grund, Lutz Konzag, Danielle Leven
Hamburg Sachsen-Anhalt Henning Withöft (Journalistischer Leiter); Redakteure: Ronald Dammschneider,
Kirchenallee 22, 20099 Hamburg Steinbockgasse 1, 06108 Halle Martin Gobbin, Peter Knaak, Christian Schlüter, Sandra Schwarz, Michael Wolf
Tel. 0 40/24 83 20, Fax 0 40/24 83 22 90 Tel. 03 45/2 98 03 29
info@vzhh.de, www.vzhh.de vzsa@vzsa.de, www.vzsa.de Haus, Energie, Freizeit und Verkehr Elke Gehrke (Wissenschaftliche Leiterin); Projektleiter: Hans-Peter Brix,
Christiane Böttcher-Tiedemann, Renate Ehrnsperger, Dr. Konrad Giersdorf, Henry
Hessen Schleswig-Holstein Görlitz, Till Kolja Oppel, Dr. Dagmar Saurbier, Anke Scheiber, Dr. Peter Schick,
Große Friedberger Str. 13 –17, 60313 Frankfurt/M. Andreas-Gayk-Str. 15, 24103 Kiel Jörg Siebolds; Marktanalyse und Projektassistenz: Ingo Bengelsdorf, Toralf
Tel. 0 180 5/97 20 10 Tel. 04 31/59 09 90, info@vzsh.de, Hainsch, Wolfgang Lerch, Simone Lindemann, Yvonne Sanguinette, Michael Vogt
vzh@verbraucher.de, www.verbraucher.de www.vzsh.de Werner Hinzpeter (Journalistischer Leiter); Redakteure: Michael Koswig,
Mecklenburg-Vorpommern Thüringen Cecilia Meusel, Thomas Müller, Falk J. Murko, Herbert Noll, Stephan Scherfen-
berg, Claudia Till
Strandstr. 98, 18055 Rostock Eugen-Richter-Str. 45, 99085 Erfurt
Tel. 03 81/2 08 70 50 Tel. 03 61/55 51 40 Ernährung, Kosmetik und Gesundheit Dr. Ursula Loggen (Wissenschaftliche Leiterin); Projektleiter: Katrin Andruschow,
info@nvzmv.de, www.nvzmv.de info@vzth.de, www.vzth.de Ulrike Behringer, Dr. Heike Dieckmann, Charlotte Granobs, Dr. Birgit Luther,
Christiane Nientimp, Dr. Birgit Rehlender, Janine Schlenker, Dr. Gunnar Schwan,
Dr. Jochen Wettach; Marktanalyse und Projektassistenz: Michaela Backhus,
Julia Leise, Harry Mallok, Anngret Plock, Nada Quenzel
Isabella Eigner (Journalistische Leiterin); Redakteure: Ina Bockholt-Lippe,
Katrin Langhans, Lea Sophie Lukas, Nicole Merbach, Alina Reichardt,
Verbraucherinstitutionen Dr. Bettina Sauer, Sara Waldau, Swantje Waterstraat
Verbraucherzentrale Bundesverband (vzbv) 86609 Donauwörth, Münsterplatz 4 Weiterbildung Dr. Michael Cordes (Wissenschaftlicher Leiter); Projektleiter: Dr. Anett Brauner,
Markgrafenstr. 66, 10969 Berlin Tel. 09 06/82 14 Sandra Baumert, Dr. Gabriele Gollnick; Verifikation: Dr. Andrea Goldenbaum;
Tel. 0 30/25 80 00 Marktanalyse und Projektassistenz: Benjamin Barkmeyer, Sylvia Keske-Fouda,
info@vzbv.de, www.vzbv.de 91301 Forchheim, Sattlertorstr. 5 Andrea Kiesner
Tel. 0 91 91/6 46 89 Alrun Jappe (Journalistische Leiterin); Redakteure: Christina Engel, Andrea Frey
DHB – Netzwerk Haushalt. Marketing und Vertrieb Dorothea Kern (Leiterin); Vertrieb Zeitschriften: Frank Beich (Leitung);
Berufsverband der Haushaltsführenden 85049 Ingolstadt, Kupferstr. 24 Einzelverkauf: DPV Deutscher Pressevertrieb GmbH, Düsternstr. 1 – 3,
Oxfordstr. 10, 53111 Bonn Tel. 08 41/95 15 99 90 20355 Hamburg, www.dpv.de
Tel. 02 28/23 77 18 Abonnement: ZENIT Pressevertrieb GmbH, Postfach 81 06 60, 70523 Stuttgart
www.dhb-netzwerk-haushalt.de 85375 Neufahrn, Bahnhofstr. 32 (Rathaus)
Tel. 0 81 65/6 07 48, Presse Heike van Laak (Leiterin), Ute Bränzel, Bettina Dingler, Petra Rothbart
Europäisches Verbraucherzentrum Deutschland verbraucher@neufahrn.de
77694 Kehl, Bahnhofplatz 3
Standort Kiel: 94032 Passau, Ludwigsplatz 4/I
Redaktion test
24103 Kiel, Andreas-Gayk-Str. 15 Tel. 08 51/3 62 48 Chefredakteurin Anita Stocker (verantwortlich)
Tel. 0 78 51/99 14 80, Fax 0 78 51/9 91 48 11, Stellvertretender Chefredakteur Peter Gurr
info@cec-zev.eu, www.cec-zev.eu 93047 Regensburg, Frauenbergl 4 Textchefin Marina Pauly
Tel. 09 41/5 16 04 Redaktionsassistenz Britta Ossig-Moll
VerbraucherService Bayern im KDFB
Landesgeschäftsstelle 92421 Schwandorf, Grafik Nina Mascher (Art Direction), Susanna Donau, Anne Lehmann, Katja Späth,
Spitalgarten 1 (neues Rathaus) Beate Theill, Susann Unger (Beratung)
Dachauer Str. 5, 80335 München
Tel. 0 89/51 51 87 43 Tel. 0 94 31/4 52 90 Bildredaktion Kerstin Babrikowski, Margrit Porzelt, Gabriele Theune
info@verbraucherservice-bayern.de Produktion Catrin Knaak, Martin Schmidt, Yuen Men Cheung
www.verbraucherservice-bayern.de 83278 Traunstein, Bahnhofstr. 1 Produktfotos Ralph Kaiser, Michael Haase
Tel. 08 61/6 09 08 Verlagsherstellung Rita Brosius (Leitung), Susanne Beeh
Beratungsstellen:
E-Mail-Adressen der Beratungsstellen: Ort 97070 Würzburg, Bahnhofstr. 4 – 6 Weitere Mitarbeiter dieser Ausgabe Michael Beumer, Michael Bruns, Christian Eigner, Dr. Catrin Gesellensetter,
Tel. 09 31/30 50 80 Christoph Herrmann, Lena Kamprolf, Alisa Kostenow, Susanne Meunier,
(z. B. augsburg)@verbraucherservice-bayern.de
Michael Sittig, Ulrike Steckkönig, Simone Weidner, Marion Weitmeier
91522 Ansbach, Kannenstr. 16 (Klimaladen) VerbraucherService im Litho tiff.any GmbH Berlin
Tel. 09 81/97 78 97 93 Katholischen Deutschen Frauenbund Druck STARK Druck GmbH + Co. KG, Pforzheim
63739 Aschaffenburg, Dalbergstr. 15 Bundesgeschäftsstelle Innenteil und Bestellkarte gedruckt auf Recyclingpapier mit dem Umweltzei-
(Rathaus, Sitzungsgebäude) Kaesenstr. 18, 50677 Köln chen „Der Blaue Engel“
Tel. 0 60 21/3 30 12 18 Tel. 02 21/86 09 20 Abonnement Jahresabonnement Inland: 51,70 Euro (inklusive gesetzlicher MwSt. und
info@verbraucherservice-kdfb.de Versandkosten); Jahresabonnement Ausland: Euro-Länder 51,70 Euro,
86152 Augsburg, Ottmarsgäßchen 8 www.verbraucherservice-kdfb.de Schweiz 87,60 sfr., andere Länder 57,70 Euro; Preis für das Einzelheft: 4,90 Euro
Tel. 08 21/15 70 31 (inklusive gesetzlicher MwSt.); Auslandspreis für das Einzelheft: 4,90 Euro/
Aktion Bildungsinformation 8,50 sfr (bei Postzustellung zuzüglich Porto)
96047 Bamberg, Grüner Markt 14
Verbraucherschutz in Bildungsfragen ISSN 0040–3946
Tel. 09 51/20 25 06
Lange Str. 51, 70174 Stuttgart Bildnachweis Titel: Stiftung Warentest / M. Haase
93413 Cham, Obere Regenstr. 15 Tel. 07 11/22 02 16 30
Rücktitel: Thinkstock; Stockfood / Foodografix; Getty / V. Lugovskoy
Tel. 0 99 71/67 53 info@abi-ev.de, www.abi-ev.de
Fotos: R. Kaiser; M. Haase; St. Thost; Fa. Russka (S. 4, 78);
Miele & Cie. KG (S. 71)
Tarife der Servicenummern Infografiken: Kati Hammling / www.ktgrafix.de
Rechte: Alle in test veröffentlichten Beiträge sind urheberrechtlich geschützt.
Die Preise gelten für Anrufe aus dem deutschen Festnetz. Die Kosten aus dem Mobilfunknetz Das gilt auch gegenüber Datenbanken und ähnlichen Einrichtungen. Die
dürfen 42 Cent pro Minute oder 60 Cent pro Anruf nicht überschreiten. Reproduktion – ganz oder in Teilen – durch Nachdruck, fototechnische Ver-
vielfältigung oder andere Verfahren – auch Auszüge, Bearbeitungen sowie
0 800 Kostenfrei. 0 180 5 14 Cent/Min. Abbildungen – oder die Übertragung in eine von Maschinen, insbesondere
0 180 1 3,9 Cent/Min. 0 180 6 20 Cent/Anruf. Datenverarbeitungsanlagen verwendbare Sprache oder die Einspeisung in
elektronische Systeme bedarf der vorherigen schriftlichen Zustimmung des
0 180 2 6,0 Cent/Anruf. 0 188 09 49 Cent/Min. Verlags. Alle übrigen Rechte bleiben vorbehalten.
0 180 3 9,0 Cent/Min. 0 900 1 Preis laut Ansage, maximal 3 Euro/Min.

2/2014 test Service 97

 Rezept
Zutaten für 6 Personen
Hühnerbrühe
R1 Suppenhuhn (ca. 1 300 g) R 3 Möhren
R1 Stange Lauch R ½ Sellerieknolle
R 1 Fenchelknolle R 1 Zwiebel R 2 Knob-
lauchzehen R 2 Petersilienwurzeln
R 1 Lorbeerblatt R 2 Wacholderbeeren
Gemüseeinlage
R1 Möhre R 200 g Brokkoli R 100 g Erbsen
R1 Pastinake R 200 g Kohl, zum Beispiel
Wirsing R 4 Essl. Kräuter, zum Beispiel
Petersilie, Kresse, Dill, Basilikum
Eierstich
R2 Eier R 1/8 l Milch R Salz R Muskatnuss
Nährwerte pro Portion
Eiweiß: 14 g, Fett: 5 g,
Kohlenhydrate: 17 g, Ballaststoffe: 9 g,
Kilojoule/Kilokalorien: 666/159
98 Rezept
Hühnersuppe
zum Wohlfühlen
Hühnersuppe ist ein legendäres Hausmittel gegen Erkältun-
gen. Sie hilft auch abzunehmen. Mit Eierstich macht sie satt.
Zubereitung
Schritt 1 Setzen Sie das Suppenhuhn in
einem großen Topf mit 3,5 l kaltem Wasser
auf. Kurz aufkochen, dann eine Stunde lei-
se köcheln lassen. Immer wieder Schaum
abschöpfen, so bleibt die Suppe klar.
Schritt 2 Suppengemüse waschen, grob
schneiden, mit Lorbeer und Wacholder in
den Sud geben, weitere 45 Minuten köcheln.
Schritt 3 Das Gemüse für die Suppenein-
lage waschen, kleinschneiden.
Schritt 4 Eier, Milch, Salz und eine Prise
Muskatnuss für den Eierstich mit einem
Schneebesen in einer Schüssel verquirlen.
Eiermilch in 2 gefettete Tassen gießen (bis
zu zwei Drittel hoch). Tassen mit Alufolie
gut verschließen und in einen großen
Topf stellen. So viel heißes Wasser angie-
ßen, dass die Tassen zu etwa zwei Drittel
im Wasser stehen. Wasser aufkochen. Eier-
milch unterm Topfdeckel bei schwacher
Hitze 30 bis 35 Minuten stocken lassen.
Den Eierstich aus Tassen stürzen, nach Be-
lieben in Form schneiden, etwa in Rauten.
Schritt 5 Entfernen Sie Huhn und Sup-
pengemüse per Schöpfkelle aus dem Sud.
Lassen Sie ihn durch ein Tuch oder feines
Sieb laufen. Mit Salz abschmecken.
Schritt 6 Kleingeschnittenes Gemüse für
die Einlage (Brokkoli, Kohl und Co.) zum
FOTO: ANTJE PLEWINSKI
Sud geben, 8 Minuten gar ziehen lassen.
Schritt 7 Fleisch von den Knochen lösen,
kleinschneiden und am Ende zusammen
mit dem Eierstich in die Suppe geben.
test 2/2014
Tragbares
Vergnügen
Titelschau In den wilden 70ern schleppt wirklich
jeder seinen neuen Minifernseher mit sich herum, auch
Bikinischönheiten, Straftäter und Indianerkinder. Weil
gerade auch ein Feuerwehrmann und ein Verletzter da
sind, kommen alle fünf gemeinsam auf den Titel.
Vorschau

Zitronen und Limetten

Ob gelb oder grün – mit ihrer
Säure und ihrem Aroma verlei-
hen Zitronen und Limetten vielen
Getränken und Gerichten den Die Stiftung Warentest wurde
letzten Pfiff. Lassen sich Saft und 1964 auf Beschluss des Deutschen
auch Schale ohne Bedenken ver- Bundestages gegründet, um dem
wenden? Wir haben die Zitrus- Verbraucher durch die vergleichen-
früchte auf Rückstände von den Tests von Waren und Dienst-
Pflanzenschutzmitteln geprüft. leistungen eine unabhängige und
objektive Unterstützung zu bieten.

Wir kaufen – anonym im Handel,

nehmen Dienstleistungen verdeckt
in Anspruch.

Wir testen – mit wissenschaftli-

Katzenfutter
Glänzendes Fell, starke Knochen,
nicht zu viel Speck auf den Rippen
– damit die Katze gesund bleibt,
braucht sie eine ausgewogene
Ernährung. Wir untersuchen
33 Feuchtfutter unter anderem
darauf, ob sie die Katzen ausrei-
chend mit Vitaminen und Mineral-
stoffen versorgen. Ist vegetari-
sches Futter eine Alternative?
chen Methoden in unabhängigen
Instituten nach unseren Vorgaben.
Wir bewerten – von sehr gut
bis mangelhaft, ausschließlich auf
Basis der objektivierten Unter-
suchungsergebnisse.
Wir veröffentlichen – anzeigenfrei
in unseren Zeitschriften test und
Finanztest und im Internet unter
www.test.de.

Weitere Themen
Druckertinten
Sommerreifen
Drucker günstig, Tinte teuer –
Haarfarben das ist das Geschäftsmodell der
Systemkameras Druckeranbieter. Tinten von Dritt-
anbietern helfen, Kosten zu spa-
WC-Reiniger ren. Wie groß ist die Ersparnis
wirklich? Welche Produkte kön-
Kindermatratzen nen qualitativ mit den Originaltin-
Sicher mailen ten mithalten? Im Test: Angebote
für vier aktuelle Druckermodelle.
Änderungen vorbehalten

test 3/2014 ab Freitag, dem 28. Februar, im Handel