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DA , goth. þar, ahd. dâr thâr, dâra dâre Graff 5, 53, 59. dârî Muspilli 16. im 12ten jahrhundert zeigt sich
noch dâr. mhd. dâ mit abgeworfenem r (Ben. 1, 303), alts. thar, altfries. ther, niederd. daar, ags. und altnord.
þar, niederl. daar, engl. there, schwed. ther, dän. der. diese pronominalpartikel läszt sich auf einen jetzigen
casus nicht zurückführen, wenn man nicht einen localis darin sehen will; s. Gramm. 3, 171. in der heutigen
sprache erscheint die alte form dar noch in zusammensetzungen mit adverbialpräpositionen. weil man
zugleich, niederdeutschen einwirkungen nachgebend, für die bedeutung und form nach ursprünglich
verschiedene partikel dô ebenfalls da gebraucht, so ist eine nachtheilige vermischung beider entstanden. das
organische da weist auf raum und örtlichkeit und bedeutet demonstrativ ibi, relativ ubi. aber das gothische
þar heiszt, wie das mit dem suffix uh gebildete þaruh, immer ibi, während das suffix ei in þarei den
relativen sinn bewirkt. schon das ahd. dâr steht sowol für ibi als für ubi. 1
1. demonstrativ, mit gröszerm und geringerm nachdruck. er geht da. das buch steht da. sie sitzen alle da
beisammen. dise weiber mit iren schamlosen worten werden gleich den schnecken, wohin sie kriechen,
da lassen sie ein wst hinder sich Keisersberg Sünden des munds 62b. so aber der knab nimpt weder
bürsten noch alen in die hant, sundern er sitzt da und slecht die hend under und greift es nit an das im
der meister gesagt und geleret hat, darusz wirt nümer kein gter schmacher 81a. sihe, da ist meine
magd Bilha 1 Mos. 30, 3. was habt ir da für einen dienst? 2 Mos. 12, 26. /Bd. 2, Sp. 647/
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b
hinderredet 28 . das ist wider die, die da tag und nacht uf der stuben ligen ze füllen, ze fressen und ze
saufen 5b. du solt wenig und selten reden, das thn nicht die, die da von vil worten sein 81b. der erst
schad der da erwachset aus unnützen worten 50a. sahent die füchslin, die da die /Bd. 2, Sp. 648/ reben
zerzerren und zernagen 45b. also habent ir die schäden, die da wachsen von spotten 45b. es seint deine
füsz die da schnell laufen zm bösen 48b. was tht die amm? sie entschläft das kind, das da schriet und
weinet 32b. was man tt das da ze vil oder ze wenig ist, das seint laster: tugent seint in mitten 33a. das da
keinen nutz bringt weder dem, der da redet oder der das hört 49b. fressent und zerbeiszen daz da ganz sol
sein 62a. daz lob gots, das da on underlasz geschicht von allem himelischen her 89b. als in ein schönen
lustigen garten, in dem da die violaten stond der demt 29a. er msz gelogen haben eben als einer, den
da glustet ze stelen 23b. der erste schaden, den da bringt ein böser ratgeber 59a. nicht selten bei Luther,
gott schuf grosze wallfische und allerlei thier, das da lebt und webt 1 Mos. 1, 21. und sagts Abraham an
den ausländer, der da wonet im hain Mamre des Amoniter 14, 13. ich weisz das Messias komt, der da
Christus heiszet Joh. 4, 25. 'ich bin das a und o, der anfang und das ende' spricht der herr, der da ist und
der da komt, der allmächtige Offenbar. Joh. 1, 8. der da hat ein blödes gesicht Comenius 163. es kommt auf
die beherzigung dessen an, was da ist wahr und gut und neu Klopstock 12, 118. keiner der da dichtet 12,
145. 150. drei sind die da herschen auf erden Göthe 12, 251. 4@b
b. nach wer der, welcher, wer da ringt mit eim und in erwischt bei der gurgel, der hat die sach halb
gewunnen Keisersb. Sünden des munds 9a. wer da handlet fremd gt wider den willen des herren, der ist
ein dieb, oder der da ein güldin nimpt wider seinen willen, ist ein dieb 22a. wer da gift in das maul nimpt,
das verderbt im den leib 24b. wer da flchet vatter und muter, und wer da zerstöret die geburt seiner
mutter und spottet seines vatters, des augen müssen die rappen auszkippen 44b. wer da kleine ding
versaumet, der nimpt hübschlich ab von tag zu tag 51b. wem da mit hinderreden wol behaget, da man
den lüten ir eer abnaget, sol des tisches nicht wirdig sein 27a. wer da guts sucht, dem widerferet guts
Sprüche Sal. 11, 27. denn wer da bittet, der empfähet, und wer da suchet, der findet, und wer da anklopft,
dem wird aufgethan Matth. 7, 8. denn wer da hat dem wirt gegeben, das er die fülle habe 13, 12. wer da
gläubet und getauft wird, der wird selig werden Marc. 16, 16. wer da suchet seine seele zu erhalten, der
wird sie verlieren Luc. 17, 32. denn wer da zweifelt, der ist gleich wie die meerswoge Jacob. 1, 6. wen da
dürstet, der komme zu mir und trinke Joh. 7, 37. es sei da wer da will, quisquis etiam fuerit Stieler 267.
4@c
c. nach welcher, die jünger Christi zeppeleten mit einander um thorecht ding, welcher da würd werden
der gröszer in dem reich Keisersberg Sünden des munds 42b. 4@d
d. nach wo, auch wenn es nicht fragt, darumb wo da seint vil räth, da ist heil Keisersb. Sünden des munds
57b. der weis man spricht 'wo da seint vil wort, da ist auch gebrust' 76a. aber wo da erübte dapfere
gesessene menschen seint, und die da schweigen, da gedenk das etwas darhinder sei das. 4@e
e. nach wie, ir hond gestern gehört wie da fünf und zwenzig blattren dem menschen an mund wachsen
Keisersb. Sünden des munds 3b. 4@f
f. nach darum, es gieng in vil an, darumb da thet er daran kein unrecht Keisersb. Sünden des munds 17a.
4@g
g. Keisersberg setzt es auch nach da ubi, das unsere herzen gefürt werden an das ort, da da ist ware freud
Sünden des munds 86. 5
5. aufmerksamkeit zu erregen, ruft man da! sieh da! ecce! da! es regnet. sieh da! er kommt. beim darreichen
da!, wo es dem französischen tenez entspricht, da! nimm hin. da! da ist es. nu, gnädiger herr, da! indem der
sprechende den ring auf den tisch wirft Engel. auch gehäuft, es sängelt (singt) 'da! da!, nüsli (müsli?
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c b
mäuslein), da!' Ring 14 , 8. da! da! da stehts Milichius M 1 . da! da! da hast du es, da, euge! cape tibi hoc
Stieler 267. beim erstaunen, erschrecken, da! da donnerts. da! da stürzt er zur erde. da! das pferd reiszt sich
los. da! da! ha! ha! da! geminatum triplicatumve eventum subitum alicujus rei significat Henisch 629. da,
da, da! das heiszet glocken gossen Fischart Garg. 102a. da, da, da! sprach Kyklopocol 218a. da, da! du edler
schwanz 240a. in Baiern ist da! da! ausruf der kinder, wenn ihnen etwas gefällt, Schmeller 1, 347. und als
interjectio jocantis, ridentis wird es bei Maaler 85b und Stieler /Bd. 2, Sp. 649/ 267 angeführt: da! da! das
sehen wir gerne. da. da! ist es nun zeit? vah, tam sero. die bairische mundart hat, wie Schmeller bemerkt,
daraus ein substantivum gebildet, das ding ist dada, das ist ein schönes dada. auch der hund, dem man da!
da! zuruft, wird dada genannt, in Nürnberg dodo, dös fleisch is von'n dodo gwöst Weinert ged. in Nürnb.
mundart 4, 4. ebenso in der thüring. kindersprache der dodo, das dodochen. allein es gilt auch als
verhöhnung, als schadenfroher ausruf, und sperren ir maul weit auf wider mich und sprechen da! da! das
sehen wir gerne Psalm 35, 21. sie müssen in irer schande erschrecken, die über mich schreien da! da! 40,
16. da! da! der artikel hat den rechten blutschweren tropfen Luther 1, 415b. so wird in Baiern auch ein
roher mensch, auf den man mit da! da! hinweist, ein bauerndada genannt im gegensatz zu dem freien
städter Schmeller 1, 347. 6
6. bei gegensätzen kann es wiederholt werden, kam eine plag nach der andern über die stadt, da pestilenz,
da hunger E. Alber. 15a. gewöhnlicher ist hier oder hie und da,
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manchmal heiszt es so viel als vereinzelt, zuweilen, hier und da sieht man in dem sand einen grünen
strauch. eine miserable lust hie und da über die schnur zu hauen Tieck. oder da und dort, dorten.
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der selben stille mangelen müssen, und so inen unrg /Bd. 2, Sp. 650/ einfallet 70a. der künig ist da und
da. gott ist da und da Brösamlin 34a.
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da (da wo) sie itzt ist, dann da (als) sie bei euch war Luther 5, 589. da ich bin, könnt ir nicht hinkommen
Joh. 7, 34. meist wird die örtlichkeit angegeben, ich bin in einem land gewesen, da die menschen zwiret in
dem tag essen Keisersberg Sünden des munds 5b. darumb hat man in den selben landen, da sie seindt,
ampelen in den heusern 68a. und sazt in uf die grb, da Daniel in sasz under den leuwen 86a. das
niemand den andern sahe noch aufstund von dem ort, da er war, in dreien tagen 2 Mos. 10, 23. ich aber
wil eraus (heraus) gehen und neben meinem vater stehen auf dem felde, da du bist 1 Samuel 19, 3. rugen
(ruhen) in der höle, da sie lauren Hiob 38, 40. und er ersäuft würde im meer, da es am tiefsten ist Matth.
18, 6.
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auch der
ward nun so in die glut hinein gestoszen:
da fiel ich ungefähr ihm in den arm:
da blieb ich ungefähr so wie ein funken
auf seinem mantel, ihm in seinen armen,
bis wiederum, ich weisz nicht was, uns beide
herausschmisz aus der glut. was gibt es da
zu danken?
2, 263.
und also können Sie schon tanzen und ebensoviel wie ich? o da hats gute sache 2, 401. Sie kennen ihn
nicht, o da kennen Sie einen groszen geist weniger ders. morgen ruf ich sie mir herein und da will ich sie
herzen und lieb haben Engel Lorenz Stark c. 15. aber es rennt mir so von selbst in die hände, da will ichs
doch mit nehmen ders. Philosoph für die welt.
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gehabt, habe ihm gott vierzehntausend geben: da er fünfhundert joch rinder gehabt, habe ihm gott
tausend joch rinder widergeben 493. untrew trifft ihren eigen herrn, oder da sichs verzeucht, so zahlen
endlich die erben 833.
doben, doch Frisch sagt sie seien veraltet; in mundarten dauern sie fort, daus, daussn, dinne Schmeller 1,
348.
Die jetzt in der regel nothwendige zusammensetzung hat zur folge dasz man da, wo es blosz demonstrativ
steht, wiederholen musz, ich bin dá daheim, er ist dá dabei. eingreifender ist die weitere folge, dasz die
freiheit verloren gieng beide wörter zu trennen, was Adelung mit unrecht für einen gewinn hält. es
geschah nach und nach, im 15ten und 16ten jahrhundert bediente man sich ihrer nicht ganz selten: Göthe
hat es noch in unserer zeit gethan.
da leit nit an
Wittenweilers Ring 58a.
da lern du bei
das du folgen deinem herrn
Alberus Esopus 142.
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in der brühe sitzen, da dise wurzel inne gesotten hat Tabernaem. 961. da die heiden von sagen F. Agricola
Sprichw. 108, 2. und bitte dasz sie ihm einen heimlichen ort zeigen in ihrem haus, da er diesen todten hin
begraben könne Schuppius 223 /Bd. 2, Sp. 655/
alte jungfern sind ein stock, da noch wachs noch honig innen
Logau 2. 100, 4.
wie viel augen hat der himmel, da er mit die erd anblickt
2. 206, 68.
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bringt ihn nur gleich in die steingruben 3, 61. aus Deutschland hat er sich nach Spanien und Portugal
begeben, von dar nach England 3, 166 und auf derselben seite von da.
er (der westwind) eilt der tulpe zu, weil sie erhabner ist:
von dar eilt er aufs neu zum veilchenstock zurücke.
Zachariä.
worauf (einem teppich) ein schimmernd gold aus grünem tafte strahlte,
den hier und dar der bäume dunkler grün
mit lieblicher schattierung mahlte
Drollinger 44.
auch bei Günther 407 kommt es vor. Rückert hat es wieder aufgenommen,
die asch auf Ethnens kluft lehrt dasz dar feuer stecket
Lohenstein ged. 30.
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