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1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Alkoholika) und Kosmetika. Grundlage der Erfassung Allgemeines zum Management bei
bildet das europäische Recht (6). Die Schwere der Ver- Vergiftungen
giftung wird zunächst als „estimated risk“ unter Be- Die Durchführung klinischer Studien in der klinischen
rücksichtigung des „poisoning severity score“ (7) do- Toxikologie ist bei geringer Vergleichbarkeit der Rah-
kumentiert und bei schweren Vergiftungen nachver- menbedingungen und der daraus folgenden Probleme
folgt. bei der Bewertung der Intervention häufig nicht ein-
Manifeste Vergiftungen traten häufig nach Aufnah- fach. Vorhandene Daten sind in den Positionspapieren
me von Arzneimitteln, Drogen und chemischen Grund- der Fachgesellschaften zu den verschiedenen Therapie-
substanzen auf. Nach Ingestion von Kosmetika und verfahren berücksichtigt.
Pflanzen kam es im Vergleich zur Expositionshäufig- Die prästationären Maßnahmen bei Vergiftung ent-
keit relativ selten zu manifesten Vergiftungen. Für ver- sprechen den allgemeinen Notfallmaßnahmen zur Si-
einzelte schwere Vergiftungen mit heimischen Pflanzen cherung der Vitalfunktionen.
sind beispielsweise Knollenblätterpilze (Amanita phal- Besondere Bedeutung haben die sorgfältige Eigen-
loides) und Eisenhut (Aconitum napellus) verantwort- und Fremdanamnese sowie die Asservierung von Medi-
lich. kamenten, (-verpackungen), Lebensmittelresten, Erbro-
Giftinformationszentren können auftretende Vergif- chenem und Produkten, die vergiftungsursächlich sein
tungsfälle bei steigender Verordnungshäufigkeit neuer könnten. Die initial gewonnenen Proben haben nicht zu-
Medikamente registrieren (Pharmakovigilanz). Als ak- letzt bei forensischen Fragen besondere Bedeutung.
tuelles Beispiel kann Quetiapin gelten (8, 9) (Grafik 3). Bei Vergiftungen an Arbeitsplätzen können Sicher-
Im Rahmen des Informationsverbundes der Giftin- heitsdatenblätter Hinweise auf toxische Bestandteile in
formationszentren werden an verschiedenen Zentren den eingesetzten Produkten geben.
gemeldete Vergiftungsfälle gemeinsam ausgewertet. So Eine vitale Bedrohung ist bei fehlenden oder gerin-
kann bei neu auf den Markt erscheinenden Produkten gen Symptomen und unklarer Latenzzeit nicht auszu-
rasch eine Risikoeinschätzung erfolgen (10). schließen, so dass eine medizinische Überwachung er-
Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) sam- forderlich ist, bis anhand einer auf medizinische und
melt und analysiert Fallberichte und erarbeitet Stel- gegebenenfalls laborchemische Diagnostik gestützten,
lungnahmen für Entscheidungen zur Verbesserungen sicheren Risikobewertung eine Vergiftung ausgeschlos-
der Lebensmittel- und Chemikaliensicherheit. sen werden kann.
Als Beispiele für lange Latenzen können Vergiftun- spiel anorganische Säuren), Tensiden oder flüssigen
gen mit Pilzen aus der Gattung Orellanus (zum Bei- Kohlenwasserstoffen und bei nicht durch Intubation ge-
spiel orangefuchsiger Raukopf/Schleierling, Cortinari- schützten Atemwegen (e1, e2).
us orellanus), Knollenblätterpilze oder Paracetamol Das wesentliche Risiko der Gabe von Aktivkohle-
gelten, die nach mehrtägigen beschwerdearmen Inter- suspension ist die Aspiration.
vallen lebensbedrohliche Symptome hervorrufen kön- Die Erfahrung der Giftberatung zeigt, dass die Ak-
nen. tivkohledosis häufig zu gering gewählt wird (empfoh-
Giftinformationszentren verfügen über umfangrei- len werden 0,5–1 g/kg Körpergewicht). Eine angemes-
che Wirkstoff- und Produktinformationen und ermögli- sene Suspendierung ist erforderlich, um einen Ileus zu
chen die Identifikation der Noxe und die Abschätzung vermeiden.
des Risikos und des Verlaufs. Besonders wichtig ist die Gabe einer ausreichenden
Sie unterstützen bei der Indikationsstellung für die Aktivkohledosis, wenn Medikamente mit retardieren-
Laboruntersuchungen, der Auswahl und Versendung der Galenik in Überdosis aufgenommen wurden (11,
der Untersuchungsmaterialien (frühzeitig gewonnene e2, e3). Einige Medikamente bilden nach Aufnahme
Urin- und Serumprobe) und eines dienstbereiten La- größerer Mengen Bezoare, die zu einer bedrohlichen
bors sowie der Bahnung eines raschen Ablaufs. Nachresorption führen können.
Nach Aufnahme von Stoffen in sicher untoxischer Magenspülung – Ein günstiger klinischer Effekt der
Dosis sind weitere diagnostische und therapeutische Magenspülung konnte bisher nicht sicher nachgewie-
Maßnahmen nicht erforderlich. In allen anderen Fällen sen werden – hingegen wurden in kontrollierten Studi-
wird zunächst eine symptomorientierte Behandlung en schwere Komplikationen wie Aspiration, Hypoxie,
durchgeführt. Pneumonie, Perforation und Laryngospasmus beschrie-
Maßnahmen zur Absorptionsminderung oder Elimi- ben (12). Die Indikation zur Absorptionsminderung mit
nationsbeschleunigung sowie prästationäre Antidot- Hilfe einer Magenspülung wurde daher nach langer
behandlungen (vor Ort) sind nur selten indiziert. Nach Diskussion in klinisch-toxikologischen Fachgesell-
Ingestionen von Säuren oder Laugen wird eine rasche schaften erheblich eingeschränkt (12, e4–e7). Grund-
Spülung der Schleimhäute angestrebt. Induziertes Er- sätzlich ist die Maßnahme nur bei lebensbedrohlicher
brechen und Kohlegabe sind kontraindiziert. Die häufig Vergiftung innerhalb von 60 Minuten post ingestionem
tradierte Gabe von Milch bei Vergiftungen ist nur in zu erwägen. Kontraindikationen für eine Magenspü-
sehr wenigen Fällen sinnvoll. lung bestehen bei Verätzungen mit Säuren und Laugen,
gering viskösen, flüssigen Kohlenwasserstoffen (zum
Therapieverfahren – spezifische Therapie Beispiel Benzin) sowie (bei ungeschützten Atemwe-
Absorptionsmindernde Maßnahmen gen) nach Verlust der Schutzreflexe. Es wird in der neu-
Frühe, einmalige Aktivkohlegabe – Die früher zur esten Version eines Positionspapiers vom Februar 2013
Absorptionsminderung eingesetzte Magenentleerung dazu geraten, dass diese Therapie nur von einem erfah-
mittels Spülung oder provozierten Erbrechens wurde renen Behandler durchgeführt werden sollte (12).
zugunsten einer Gabe einer wässrigen Suspension von Induziertes Erbrechen – Das provozierte Erbrechen,
Aktivkohle weitgehend verlassen. Diese bei richtiger das bei Kindern über lange Zeit mit Ipecac-Sirup aus-
Indikation sinnvolle Maßnahme zur Absorptionsmin- gelöst wurde, wird ebenfalls nicht mehr als Routine-
derung ist wesentlich weniger invasiv und deutlich ri- maßnahme angesehen (13, e8).
sikoärmer. Die Auslösung von Erbrechen durch Apomorphin in-
Die Indikation für eine Aktivkohlegabe sollte aller- tramuskulär ist historisch. Ebenso ist das provozierte
dings nicht ohne Kenntnis der Adsorptionseigenschaft Erbrechen mittels Gabe von Kochsalzlösung obsolet:
der aufgenommenen Substanz gestellt werden: Bei- Eine erhebliche Gefährdung ist, insbesondere bei Kin-
spielsweise adsorbiert Aktivkohle zahlreiche Medika- dern (14), durch Hypernatriämie bei ausbleibendem Er-
mente, Alkaloide oder Vitamin-K-Antagonisten gut, brechen zu befürchten (e9). Als letale Kochsalzdosis
andere Wirkstoffe hingegen nicht in relevantem Aus- werden 3 g/kg Körpergewicht angegeben (15).
maß. Anterograde Darmspülung – Die anterograde Darm-
Dementsprechend bestehen Kontraindikationen spülung wird nur bei wenigen Vergiftungen eingesetzt,
nach Aufnahme von ätzenden Substanzen (zum Bei- die eine rasche Ausscheidung des Darminhalts erfor-
dern, um eine Resorption potenziell letaler Wirkstoff- Entsprechend einer Cochrane-Analyse kann eine Uri-
mengen zu vermeiden (zum Beispiel überdosierte Arz- nalkalisierung schließlich auch bei schweren Vergiftungen
neimittel-Retardzubereitungen und intestinal deponier- mit Dichlorphenoxyessigsäure-Herbiziden erwogen wer-
te Transportgefäße mit illegalen Drogen) (16). den (21, e10).
Laxanzien – Der Einsatz von Laxanzien in Form von
Sorbitol oder häufiger von Natriumsulfat wird heute Hämodialyse
nicht mehr empfohlen. Die gleichzeitige Gabe von Die Hämodialyse ist ein geeignetes Verfahren zur raschen
Laxanzien und Aktivkohle schwächt die Effekte beider Entfernung von kurzkettigen Alkoholen (zum Beispiel
Wirkstoffe (17). Methanol, Ethylenglycol), insbesondere wenn durch die
Vergiftung bereits eine Azidose eingetreten ist. Eine früh-
Eliminationsbeschleunigung zeitige Gabe des gut verträglichen und wirksamen Anti-
Verschiedene Verfahren können bei Vergiftungen mit dots Fomepizol kann die Dialyse heute häufig ersetzen
Substanzen, die eine lange Halbwertszeit haben und für (e11). Auch für einige andere Substanzen, zum Beispiel
das jeweilige Verfahren geeignet sind, die Elimination Salicylate, Valproat, Lithium, Carbamazepin, Phenytoin
beschleunigen. und Metformin, wird eine Hämodialysebehandlung emp-
fohlen. Bei Metformin-Vergiftungen kann die im Rahmen
Wiederholte Aktivkohlegabe der Vergiftung auftretende Lactazidose mitbehandelt wer-
Die Eliminationsbeschleunigung mit Aktivkohle unter- den (22).
bricht den enterohepatischen Kreislauf oder reduziert
die freie Konzentration des Giftstoffs im Darmlumen Hämoperfusion
im Vergleich zur Konzentration im intravasalen Kom- Die Hämoperfusion ist auch aufgrund der ausgeprägten
partiment. Die Darmwand wirkt anschließend gewis- unerwünschten Begleitwirkungen nur bei Vergiftungen
sermaßen als Dialysemembran. mit Substanzen indiziert, die mit anderen Verfahren (zum
Für die sinnvolle und effektive Anwendung von Ak- Beispiel Dialyseverfahren) nicht befriedigend therapierbar
tivkohle ist wie beim Einsatz zur Absorptionsminde- sind – und wird somit praktisch nicht mehr eingesetzt. Das
rung die Kenntnis der Adsorptionseigenschaft und des Einsatzspektrum deckt sich weitgehend mit dem der repe-
Ausscheidungswegs der zu bindenden Substanz erfor- titiven Kohlegabe.
derlich.
Repetitive Kohlegabe wird bei lebensbedrohlichen Antidota
Vergiftungen mit wenigen Medikamenten (Carbamaze- Die Behandlung mit einem Antidot gilt hinsichtlich ihrer
pin, Theophyllin, Dapson, Phenobarbital, Chinin) auf- Wirksamkeit unverändert als ideale Therapie von Vergif-
grund der Erfahrung aus klinischen Studien für sinnvoll tungen. Gut verträgliche Antidota sind einfach und sicher
erachtet (18). In einer der wenigen randomisierten kli- anzuwenden: Acetylcystein bei Paracetamol-Vergiftungen
nischen Studien konnte kein eindeutiger Therapievor- (üblicherweise als intravenös applizierbare Zubereitung in
teil zum Beispiel bei Vergiftungen mit Phenytoin belegt gewichtsbezogener Dosis), Dimeticon bei Ingestion von
werden (19). tensidhaltigen Produkten oder Fomepizol, das bei Vergif-
tungen mit Methanol oder Glykolen die Alkoholdehydro-
Urinalkalisierung genase hemmt (14) und das toxische Ethanol als Antidot
Die Alkalisierung des Urins mittels Natriumhydrogen- ersetzt hat.
carbonat intravenös auf pH > 7,5 wird vorwiegend für Mit verbesserten Möglichkeiten der symptomorientier-
Patienten mit Salicylatintoxikation empfohlen. Damit ten intensivmedizinischen Therapie müssen heute einige
sollen die Elimination beschleunigt und eine Azidose risikobehaftete Antidota aufgrund einer Nutzen-Risiko-
vermieden werden. Der Einsatz ist bei Barbituratvergif- Abwägung neu beurteilt werden.
tungen plausibel und einfach, wird aufgrund der Über- Diese Antidota erfordern vom behandelnden Arzt eine
legenheit von Aktivkohleanwendung jedoch nicht mehr detailliertere Kenntnis der eingesetzten Wirkstoffe (zum
empfohlen (20, e10). Ein früher diskutierter Einsatz bei Beispiel Antiseren, Chelatoren) und deren klinischer Wir-
Methotrexatintoxikationen gilt aufgrund heute mögli- kungen. Eine Liste mit historischen und aktuellen Antido-
cher Folinsäure- und gegebenenfalls Glucarpidase-Ga- ta sowie deren Einsatzbereichen findet sich zum Beispiel
be als überholt. auf der GIZ-Nord-Website (23).
Krankenhaus- GRAFIK 4
behandlungen
aufgrund von
Anzahl
Stimulanzien
F15.0 (4). 1 200
1 000
800
600
400
200
0
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Jahr
GRAFIK 5 Anfragen zu
Vergiftungen mit
Gamma-Hydroxy-
Anzahl
buttersäure (GHB)
80 (Daten des
Giftinformations-
70 zentrums-Nord).
60
50
40
30
20
10
0
1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012
Jahr
gute Prognose. Eine sichere Diagnosestellung ist durch to- Der Verkehr von zwei toxikologisch verwandten Stoffen,
xikologische Analytik in kurzer Zeit möglich (e15). dem gebräuchlichen Lösemittel Gammabutyrolacton und
Insbesondere bei Kindern besteht häufig der Verdacht dem chemischen Zwischenprodukt 1,4-Butandiol, ist hin-
auf eine Vergiftung mit Ethylenglykol. Bereits ein Schluck gegen bisher wenig eingeschränkt. Beide Substanzen wer-
eines Kühlerfrostschutzmittels, das oft in Getränkefla- den im Körper zu GHB metabolisiert (e16) (Grafik 5).
schen aufbewahrt wird, kann zu manifester Vergiftung GHB wird mit kraftvollen Assoziationen (zum Beispiel
führen (14). Die Therapie besteht hier ebenfalls in der „Rinderbetäubungsmittel“) auf dem Schwarzmarkt ange-
frühzeitigen Gabe von Fomepizol und gegebenenfalls ei- boten und mit dem Ziel eingenommen, eine stimmungshe-
ner Hämodialyse bei spätem Therapiebeginn und ausge- bende Wirkung zu erfahren oder als geschmacksneutrale
prägter Azidose (e11). Substanz als „date-rape-drug“ beziehungsweise „k.o.-
In den letzten Jahren ist ein auffallender Anstieg von Tropfen“ eingesetzt (35). Es kommt zu einem plötzlichen
schweren Ethanol-Vergiftungen bei Jugendlichen zu ver- Bewusstseinsverlust mit Amnesie und kann, insbesondere
zeichnen (Drogensuchtbericht 2012, [34]). Auf die Vergif- bei Überdosierung oder bei Mischintoxikationen, zu be-
tung und Gesundheitsschäden durch Ethanol (Grafik 1, 2), drohlichen Symptomen führen. Die Möglichkeit eines
die etwa 60 % aller stationär behandelten Akutvergiftun- Nachweises einer GHB-Einnahme in Blut oder Urin ist
gen ausmacht, soll hier nicht weiter eingegangen werden. zeitlich auf etwa 6 beziehungsweise 12 Stunden begrenzt,
da GHB rasch metabolisiert wird und andererseits in ge-
Gamma-Hydroxybuttersäure (GHB), 1,4-Butandiol, ringen Konzentrationen auch endogen entsteht.
Gamma-butyrolacton (Liquid Ecstasy)
Der Konsum von Gamma-Hydroxybuttersäure (Liquid Kohlenmonoxid
Ecstasy) hat in den letzten Jahren zugenommen. Die Sub- Kohlenmonoxidvergiftungen durch Stadtgas sind histo-
stanz, als i.v.-Narkotikum und zur symptomatischen Be- risch. Aktuell kommt es im privaten Bereich zu Kohlen-
handlung der Narkolepsie mit Kataplexie als Natriumsalz monoxidvergiftungen durch unsachgemäße Verwen-
zugelassen, ist dem Betäubungsmittelgesetz unterstellt. dung von Holzkohlegrills oder durch defekte Heizgeräte
(36), sowie durch Brandrauche. Auch in arbeitsmedizi- und bahnen erforderlichenfalls eine toxikologische
nischen Erhebungen ist die Kohlenmonoxid-Vergiftung Analytik (e20). Die erhobenen Daten führen laufend zu
bedeutsam (e17). Therapeutisch wird Sauerstoff normo- einer Fokussierung von Überwachungsmaßnahmen
bar oder hyperbar (bei schweren Vergiftungen, um zu- und Forschungsprojekten, die Anpassungen von Be-
sätzlich physikalisch gelösten Sauerstoff zu transportie- handlungsempfehlungen begründen können.
ren) appliziert. Die Indikation zur hyperbaren Oxyge-
nierung wird international unterschiedlich gestellt. Die Interessenkonflikt
AWMF-Leitlinie CO der Deutschen Gesellschaft für Ar- Dr. Desel erhielt Honorare für eine Beratertätigkeit vom Europäischen Kosme-
tik-Industrie-Verband. Für Gutachtertätigkeiten wurde er von der Firma Henkel
beitsmedizin und Umweltmedizin e.V. (DGAUM) wur- honoriert. Für ein von ihm initiiertes Forschungsvorhaben wurden ihm vom In-
de 2011 überarbeitet: Eine hyperbare Oxigenierung wird dustrieverband Körperpflege und Waschmittel Gelder zur Verfügung gestellt.
bei mittelschweren und schweren Symptomen und bei Dr. Müller erklärt, dass kein Interessenkonflikt besteht.
einer verfügbaren Druckkammer für sinnvoll erachtet,
Manuskriptdaten
um die neurologischen Spätkomplikationen zu reduzie- eingereicht: 2. 4. 2013, revidierte Fassung angenommen: 31. 7. 2013
ren. Im Cochrane-Review von 2011 wird die hyperbare
Oxigenierung nicht abschließend bewertet (37).
LITERATUR
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Gase, Rauche
datenfakten/tabak.html (last accessed on 8 July 2013).
Feinstaubexpositionen sind mit zahlreichen Krankhei-
2. Deutsche Hauptstelle für Suchtfragen e.V.: Alkohol. www.dhs.de/
ten im Sinne chronischer Vergiftungen assoziiert (Ta- datenfakten/alkohol.html (last accessed on 8 July 2013).
bakrauch, Abgase und Faserstäube) (e18). 3. Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Sterbefälle, Sterbeziffern
Für akute Vergiftungen sind Brandrauche bedeutsam, (ab 1998). www.gbe-bund.de/oowa921-install/servlet/oowa/
die neben Kohlenmonoxid auch andere toxische Inhalts- aw92/dboowasys921.xwdevkit/xwd_init?gbe.isgbetol/
stoffe wie Cyanwasserstoff enthalten können. Die beiden xs_start_neu/&p_aid=3&p_aid=38752000&nummer=6&p_
sprache=D&p_indsp=-&p_aid=15523324 (last accessed on 8 July
Gase wirken synergistisch einerseits durch die Ein- 2013).
schränkung der Sauerstofftransportkapazität des Hämo- 4. DIMDI – ICD-10-GM Version 2013. www.dimdi.de/static/de/
globins infolge der Carboxyhämoglobinbildung und an- klassi/icd-10-gm/kodesuche/onlinefassungen/
dererseits der Störung des Elektronentransports durch htmlgm2013/block-t36-t50.htm (last accessed on 8 July 2013).
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Cytochromoxidase. Bei gleichzeitiger Exposition gegen- matisch/Gesundheit/Krankenhaeuser/TiefgegliederteDiagnosedaten.
html (last accessed on 8 July 2013).
über Kohlenmonoxid ist die Therapie einer Cyanwasser-
stoffvergiftung mit 4-Dimethylaminophenol (4-DMAP) 6. EUR-Lex – Official Journal – 1990 – C 329: eur-lex.europa.eu/
JOHtml.do?uri=OJ:C:1990:329:SOM:EN:HTML (last accessed on
kontraindiziert: Die durch 4-DMAP induzierte Met- 8 July 2013).
hämoglobinbildung würde die Sauerstofftransportkapa- 7. Persson HE, Sjöberg GK, Haines JA, Pronczuk de Garbino J:
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Kreuzotterbisse sind selten und werden im Regelfall
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symptomatisch, das heißt ohne Antivenin, behandelt.
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50: 764–9. dmueller@med.uni-goettingen.de
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