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Fachthemen

Torsten Wichtmann DOI: 10.1002/bate.201101498


Theodoros Triantafyllidis

Abschätzung der dynamischen Kenngrößen


nichtbindiger Böden anhand
der Korngrößenverteilungskurve

Die gebräuchlichen empirischen Gleichungen für bodendyna- 1 Einführung


mische Kenngrößen wurden für gleichförmige Sande ent-
wickelt und berücksichtigen den Einfluss der Korngrößenver- Für die Auslegung des Kurzzeitverhaltens von zyklisch
teilungskurve nicht. Ihre Anwendung kann zu einer deutlichen bzw. dynamisch belasteten Gründungen werden die „dy-
Überschätzung des Schubmoduls ungleichförmiger Böden namischen“ Kenngrößen des Baugrunds, insbesondere der
führen. Zur Erweiterung verschiedener empirischer Gleichun- Sekanten-Schubmodul G und das Dämpfungsmaß D, be-
gen um den Einfluss der Korngrößenverteilungskurve wurden nötigt. Diese Parameter können in speziellen Laborversu-
ca. 650 Resonanzsäulenversuche an 65 speziell gemischten chen oder durch Feldmessungen bestimmt werden. Für
Korngrößenverteilungskurven eines Quarzsandes durchgeführt. Vordimensionierungen oder kleinere Bauprojekte werden
Für jede Sandmischung wurden unterschiedliche Anfangslage- die bodendynamischen Kennwerte oftmals mit Hilfe em-
rungsdichten, Drücke und Scherdehnungsamplituden getestet. pirischer Formeln abgeschätzt. Empirische Formeln sind
In den Versuchen wurde u. a. eine deutliche Abnahme des auch für eine Überprüfung von Messwerten aus Labor- oder
Schubmoduls Gmax bei kleinen Dehnungsamplituden mit der Un- Feldversuchen hilfreich. Die gebräuchlichen Formeln für
gleichförmigkeitszahl Cu = d60/d10 und mit dem Feinkornanteil nichtbindige Böden (Abschnitt 2) wurden für gleichförmige
gemessen. Der mittlere Korndurchmesser hingegen hat kaum Sande entwickelt, berücksichtigen den Einfluss der Korn-
einen Einfluss auf die bodendynamischen Kenngrößen. Es kann größenverteilungskurve nicht und können den Schubmo-
gezeigt werden, dass die erweiterten empirischen Gleichungen dul ungleichförmiger Böden daher stark überschätzen [1].
nicht nur für lineare, sondern auch für abschnittsweise lineare, Systematische experimentelle Studien zum Einfluss der
intermittierend gestufte und S-förmige Korngrößenverteilungs-
Korngrößenverteilungskurve auf die bodendynamischen
kurven zutreffende Prognosen liefern. Im Vergleich zu den bis-
Kennwerte fehlten bisher.
her in der Praxis verwendeten Formeln sollten die erweiterten
Zur Quantifizierung dieses Einflusses wurde eine ex-
empirischen Gleichungen eine zuverlässigere Abschätzung der
perimentelle Studie mit ca. 650 Resonanzsäulenversuche
dynamischen Kenngrößen ermöglichen.
(Resonant-Column-, RC-Versuche) an Quarzsanden mit
verschiedenen, gezielt hergestellten Korngrößenverteilungs-
Estimating dynamic properties of granular soils under consid-
kurven durchgeführt. Der vorliegende Beitrag beschreibt
eration of the grain size distribution curve. The common empir-
die Versuchsergebnisse und die Erweiterung der empiri-
ical formulas for dynamic soil parameters were developed for
uniform sands and do not consider the influence of the grain schen Gleichungen um den Einfluss der Korngrößenver-
size distribution curve. The application of these formulas can teilungskurve.
lead to a considerable overestimation of the shear modulus of
well-graded granular soils. 650 resonant column tests on 65 2 Empirische Gleichungen
specially mixed grain size distribution curves of a quartz sand
have been performed in order to extend various empirical Üblicherweise wird für den Schubmodul ein multiplikati-
equations by the influence of the grain size distribution curve. ver Ansatz gewählt:
For each sand mixture different initial densities, pressures and
shear strain amplitudes have been tested. Amongst others, a G(γ) = Gmax(e,p)F(γ) (1)
considerable decrease of the small-strain shear modulus Gmax
with increasing coefficient of uniformity Cu = d60/d10 and in- Für ein bestimmtes Material ist der Maximalwert des Schub-
creasing fines content was measured. In contrast, mean grain moduls Gmax im Wesentlichen eine Funktion der Poren-
size has nearly no influence on dynamic soil parameters. A zahl e und des mittleren Druckes p. Die Funktion F(γ) =
good prediction of the extended empirical equations can be G(γ)/Gmax, beschreibt die Abnahme des Sekantenschub-
demonstrated not only for linear, but also for stepwise linear, moduls mit zunehmender Scherdehnungsamplitude γ.
gap-graded and S-shaped grain size distribution curves. In Eine weit verbreitete empirische Gleichung für den
comparison to the empirical formulas applied so far, the new Maximalwert Gmax geht auf Hardin [2], [3] zurück:
extended empirical equations should deliver a more reliable
estimation of dynamic soil properties. Gmax [MPa] = A
(a – e)2
1+ e
(
p[ kPa ]
n
) (2)

© Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Bautechnik 88 (2011), Heft 9 627
14370999, 2011, 9, Downloaded from https://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1002/bate.201101498 by Ruhr-Universität Bochum, Wiley Online Library on [09/03/2024]. See the Terms and Conditions (https://onlinelibrary.wiley.com/terms-and-conditions) on Wiley Online Library for rules of use; OA articles are governed by the applicable Creative Commons License
T. Wichtmann/Th. Triantafyllidis · Abschätzung der dynamischen Kenngrößen nichtbindiger Böden anhand der Korngrößenverteilungskurve

Die für runde (A = 6,9, a = 2,17, n = 0,5) bzw. eckige Kör- 3 Testmaterial, Versuchsgerät und Versuchsdurchführung
ner (A = 3,2, a = 2,97, n = 0,5) in [3] vorgeschlagenen Kon-
stanten werden oft für die Abschätzung der Gmax-Werte Zur gezielten Herstellung der Korngrößenverteilungskur-
verschiedener Sande verwendet, ungeachtet des großen Ein- ven wurde ein natürlicher Quarzsand, der von der Fa. Euro-
flusses der Korngrößenverteilungskurve (s. unten). Weitere quarz in Dorsten in verschiedenen Fraktionen bezogen
in der Literatur vorgeschlagene empirische Gleichungen wurde, zunächst mittels Siebung in 25 feinere Fraktionen
für Gmax wurden in [4] zusammengestellt. im Korngrößenbereich zwischen 0,063 und 16 mm zerlegt.
Hardin und Drnevich [5] schlugen vor, die Kurven Aus diesen Fraktionen wurden die verschiedenen Korn-
G(γ)/Gmax entweder durch die Gleichung größenverteilungskurven gemischt. Der Quarzsand weist
eine rundkantige Kornform auf. Die Korndichte wurde für
G 1
= (3) alle Fraktionen zu ρs = 2,65 g/cm3 bestimmt.
Gmax γ
1+ Es wurden zunächst 28 im halblogarithmischen Maß-
γr stab lineare Korngrößenverteilungskurven ohne Feinanteile
oder durch die flexiblere Funktion hergestellt (Materialien L1 bis L28, Bild 1). Neun Sande
bzw. Kiese (L1 bis L9, Bild 1a) wiesen eine Ungleichför-
G 1
= (4) migkeitszahl Cu = 1,5 und mittlere Korndurchmesser im
Gmax γ ⎡ ⎛ γ ⎞⎤ Bereich 0,1 mm ≤ d50 ≤ 10 mm auf (der Kies L9 wurde in
1+ ⎢1 + a exp ⎜ – b ⎟ ⎥
γr ⎢⎣ ⎝ γ r ⎠ ⎥⎦ dieser Studie nicht weiter untersucht, da dProbe/dmax < 10).
Die mittleren Korndurchmesser der Sande L10 bis L26
mit den beiden Parametern a und b zu beschreiben. Die (Bild 1b) betrugen d50 = 0,2, 0,6 bzw. 2 mm, während die
Referenzscherdehnung γr in den Gln. (3) und (4) ist defi-
niert als
τ max
γr = (5)
Gmax
mit der Scherfestigkeit τmax. Nach Hardin und Kalinski [6]
kann der Parameter b in Gl. (4) in der Regel zu 1 gesetzt
werden. Hardin und Kalinski [6] zeigten weiterhin, dass
eine Normierung der Scherdehnungsamplitude γ auch mit
einem vereinfachten Faktor √p/patm anstelle von γr erfol-
gen kann (patm = 100 kPa). In diesem Fall ist keine Kennt-
nis der Scherfestigkeit erforderlich. In [7] werden weitere
Ansätze (u. a. Stokoe et al. [8]) zur Beschreibung der Kur-
ven G(γ)/Gmax diskutiert.
Für die Zunahme des Dämpfungsmaßes D mit der
Scherdehnungsamplitude schlugen Hardin und Drnevich
[5] die folgenden empirischen Gleichungen vor:
γ
D γr
= und (6)
Dmax γ
1+
γr

γ⎡ ⎛ γ ⎞⎤
⎢1 + a exp ⎜ – b ⎟ ⎥
D γr
⎢⎣ ⎝ γ r ⎠ ⎥⎦
= (7)
Dmax γ ⎡ ⎛ γ ⎞⎤
1+ ⎢1 + a exp ⎜ – b ⎟ ⎥
γ r ⎢⎣ ⎝ γ r ⎠ ⎥⎦
Darin ist Dmax das Dämpfungsmaß, das asymptotisch bei
sehr großen Scherdehnungsamplituden γ erreicht wird,
und a, b sind die gleichen Parameter wie in Gl. (4). In der
Literatur wurden auch Korrelationen zwischen dem Dämp-
fungsmaß D und der Schubmoduldegradation G/Gmax vor-
geschlagen, z. B. in der Form (Zhang et al. [9])

D – Dmin = c1(G/Gmax)2 + c2(G/Gmax) – (c1 + c2) (8)

mit einem Minimalwert Dmin der Dämpfung bei sehr klei-


nen Scherdehnungsamplituden und den Parametern c1 und
c2.
Weitere Beziehungen für das Dämpfungsmaß finden Bild 1. Getestete Korngrößenverteilungskurven
sich in [7]. Fig. 1. Tested grain size distribution curves

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T. Wichtmann/Th. Triantafyllidis · Abschätzung der dynamischen Kenngrößen nichtbindiger Böden anhand der Korngrößenverteilungskurve

Ungleichförmigkeitszahlen im Bereich 2 ≤ Cu ≤ 8 variier- exemplarisch für den Sand L4 dargestellt. Messdaten


ten. Weiterhin wurden die zwei Sand-Kies-Gemische L27 Gmax(e,p) für weitere Sande werden in [4] präsentiert.
und L28 (Bild 1a) mit größeren Ungleichförmigkeitszahlen Die RC-Versuche an den Materialien L1 bis L8 mit
(Cu = 12,6 bzw. 15,9) untersucht. Cu = 1,5 und mit unterschiedlichen mittleren Korndurch-
Der Einfluss des Feinkornanteils wurde anhand von messern im Bereich 0,1 ≤ d50 ≤ 6 mm zeigten, dass Gmax
neun Korngrößenverteilungskurven (Sande F1–F9, Bild 1c) für konstante Werte der Porenzahl und des Druckes nicht
untersucht, die unterschiedlich große Anteile (0 % ≤ FC ≤ von d50 abhängt (Bild 3). Die etwas geringeren Gmax-Werte
20 %) nicht-kohäsiven feinen Korns (Körner mit Durch- für den Kies L8 konnten auf eine nicht ausreichende Ver-
messern im Bereich d < 0,063 mm) aufwiesen. Für die zahnung zwischen den Körnern und den Endplatten des
Feinanteile wurde ein Quarzmehl verwendet. Die Korn- Gerätes zurückgeführt werden. In zusätzlichen Versuchen
größenverteilungskurve der schluffigen Sande F1 bis F8 mit einer verbesserten Verzahnung (Ergänzung der besan-
entspricht im Bereich d < 0,063 mm der mit FC skalieren deten Endplatten um in die Probe penetrierende Flügel)
Korngrößenverteilungskurve des Quarzmehls. Im Bereich wurden ähnliche Steifigkeiten wie für die Materialien L1
von Korngrößen d > 0,063 mm verliefen die Korngrößen- bis L7 gemessen [11]. Die beobachtete d50-Unabhängigkeit
verteilungskurven der Sande F1 bis F6 parallel zu L1 bis des Schubmoduls stimmt mit Versuchsergebnissen von
L9 (Cu = 1,5). Die Sande F7 und F8 wurden mit größeren Iwasaki und Tatsuoka [12] überein.
Ungleichförmigkeitszahlen Cu = 3 bzw. 8 gemischt. Der Die RC-Versuche an den Sanden L24 bis L26 (d50 =
Feinkornanteil FC = 10 % des Sandes F9 (in Bild 1c nicht 0,2 mm und 2 ≤ Cu ≤ 3), L10 bis L16 (d50 = 0,6 mm und
dargestellt) bestand ausschließlich aus Körnern im Bereich 2 ≤ Cu ≤ 8) und L17–L23 (d50 = 2 mm und 2 ≤ Cu ≤ 8) zeig-
0,04 ≤ d ≤ 0,063 mm. Im Bereich d ≥ 0,063 mm waren die ten deutlich, dass der Schubmodul Gmax für e,p = konstant
Korngrößenverteilungskurven von F9 und F4 identisch. mit zunehmender Ungleichförmigkeitszahl Cu abnimmt
Abschließend wurden 29 abschnittsweise lineare, stu- (Bilder 4 und 5). Von Cu = 1,5 bis Cu = 8 beträgt diese Ab-
fenförmige und S-förmige Korngrößenverteilungskurven
getestet (s. Abschnitt 5).
Das verwendete Resonanzsäulengerät ist ausführlich
in [10] beschrieben worden. Mit diesem Gerät können der
Sekanten-Schubmodul G und das Dämpfungsmaß D als
Funktion der Scherdehnungsamplitude γ gemessen werden.
Um zusätzlich auch die Kompressionswellengeschwindig-
keit vp = -√Ε s,max/ρ und daraus den Steifemodul Es,max bei
kleinen Dehnungsamplituden zu erhalten, wurden die
Probenendplatten zusätzlich mit piezoelektrischen Ele-
menten ausgestattet. Die verwendete Messtechnik wurde
bereits in [10] für Triaxialversuche beschrieben. Mit Gmax
und Es,max kann die Querdehnzahl ν quantifiziert werden.
Die Verformungen der Probe wurden mit Hilfe von be-
rührungslosen Wegsensoren gemessen [10].
Alle Proben wurden durch Rieseln präpariert und im
trockenen Zustand getestet. Für jedes Material wurden Bild 2. Schubmodul Gmax für verschiedene Drücke p und
mehrere Proben mit unterschiedlichen Anfangslagerungs- Porenzahlen e
dichten ID0 hergestellt (ID = (emax – e)/(emax – emin)). In Fig. 2. Shear modulus Gmax for different pressures p and
den meisten Versuchen wurde der isotrope Druck in sieben void ratios e
Laststufen von p = 50 auf p = 400 kPa gesteigert, wobei
Gmax und vP gemessen wurden. In der letzten Laststufe
bei p = 400 kPa wurden auch die Kurven G(γ) und D(γ) ge-
messen. Da die Verläufe G(γ)/Gmax und D(γ) zwar kaum
von der Porenzahl, jedoch vom Druck abhängen [10], wur-
den für jedes Material drei weitere Versuche an mitteldich-
ten Proben durchgeführt, in denen G(γ) und D(γ) auch bei
kleineren Drücken p = 50, 100 und 200 kPa ermittelt wur-
den.
Für γr nach Gl. (5) wird die Scherfestigkeit τmax, d. h.
der Peak-Reibungswinkel ϕP benötigt. Für jedes Material
wurde die Porenzahlabhängigkeit des Reibungswinkels ϕP(e)
aus mehreren monotonen dränierten Triaxialversuchen und
Schüttkegelversuchen (für ϕc ≈ ϕP(e = emax)) bestimmt.

4 Ergebnisse
4.1 Einfluss von d50 und Cu auf Gmax Bild 3. Keine Abhängigkeit des Schubmoduls Gmax vom
mittleren Korndurchmesser d50
Der Anstieg des Schubmoduls Gmax mit zunehmendem Fig. 3. No dependence of shear modulus Gmax on mean
Druck p und mit abnehmender Porenzahl e ist im Bild 2 grain size d50

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mit patm = 100 kPa angepasst, um die Parameter A, a und


n zu erhalten. Die Abhängigkeiten dieser Parameter von
der Ungleichförmigkeitszahl Cu sind im Bild 6 dargestellt
und können durch folgende Gleichungen beschrieben wer-
den:

a = 1,94 exp(–0,066 Cu) (10)

n = 0,40 Cu0,18 (11)

A = 1563 + 3,13 Cu2,98 (12)

Die gute Übereinstimmung zwischen den mit Gl. (9) und


den Korrelationen (10) bis (12) berechneten Schubmoduln
und den gemessenen Gmax-Werten zeigt Bild 7, in dem die
für unterschiedliche Drücke und Porenzahlen prognosti-
zierten Werte als Funktion der Messwerte dargestellt sind.

Bild 4. Beziehung Gmax(e) für Materialien mit unterschied-


lichen Ungleichförmigkeitszahlen Cu
Fig. 4. Relationship Gmax(e) for materials with different uni-
formity coefficients Cu

Bild 5. Abnahme von Gmax mit zunehmender Ungleich-


förmigkeitszahl Cu für eine konstante Porenzahl e = 0,55
Fig. 5. Decrease of Gmax with increasing uniformity coefficient
Cu for a constant void ratio e = 0.55

nahme im Mittel ca. 50 % und ist unabhängig von d50.


Bild 4 zeigt, dass Gl. (2) mit den üblicherweise verwende-
ten Konstanten die Gmax-Werte der ungleichförmigen Sande
stark überschätzt, während der Schubmodul gleichförmi-
ger Sande teilweise unterschätzt wird.
An die Daten Gmax(e,p) jedes Sandes wurde Gl. (2) in
ihrer dimensionsreinen Form
Bild 6. Korrelation der Parameter a, n und A in Gl. (9) mit Cu
(a – e)2 1– n n
Gmax = A p p (9) Fig. 6. Correlation of parameters a, n and A in Eq. (9) with Cu
1 + e atm

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1 + ID
Gmax = 74000 p1atm
–0,48 p0,48 (13)
(11, 6 – ID ) 2

Diese Gleichung gibt die gemessenen Gmax-Werte weniger


akkurat wieder als Gl. (9) mit den Korrelationen (10) bis
(12) [4].
Zur mikromechanischen Begründung der Abnahme
von Gmax mit einer zunehmenden Ungleichförmigkeit der
Korngrößenverteilungskurve siehe [4].

4.2 Einfluss des Feinkornanteils auf Gmax

Die Versuche an den Sanden F1 bis F6 zeigten, dass der


Schubmodul Gmax im Bereich FC ≤ 10 % mit zunehmen-
dem Feinkornanteil deutlich abnimmt (Bilder 9, 12), im
Mittel bis auf 57 % des Wertes für reinen Sand. Für
Feinkornanteile FC > 10 % bleibt Gmax annähernd kon-
stant. Für schluffigen Sand wird folgende Erweiterung der
Korrelationen (10) bis (12) vorgeschlagen (Bild 10):

a = 1,94 exp(–0,066 Cu) exp(0,065 FC) (14)


Bild 7. Vergleich der mit Hilfe von Gl. (9) und den Korrela-
tionen (10) bis (12) berechneten Schubmoduln mit den ge- n = 0,40 Cu0,18[1 + 0,116 ln(1 + FC)] (15)
messenen Gmax-Werten
Fig. 7. Comparison of shear moduli calculated from Eq. (9) A = 0,5 (1563 + 3,13 Cu2,98)
and correlations (10) to (12) with measured Gmax-values × [exp(–0,30 FC1,10) + exp(–0,28 FC0,85)] (16)

Eine Eignung der Korrelationen für die Sand-Kies-Gemische wobei FC hier und in allen weitern Formeln in [%] einzu-
L27 und L28 mit größeren Cu-Werten konnte bestätigt setzen ist. Zur Approximation der in Bild 10c dargestell-
werden (Bild 7d). In [4] wurde weiterhin gezeigt, dass die ten Abhängigkeit A(FC) ist eine sehr flexible Funktion not-
neuen Korrelationen auch diverse Versuchsdaten aus der wendig. Für Feinkornanteile FC > 10 % ist in den Gln. (14)
Literatur gut beschreiben. bis (16) die Ungleichförmigkeitszahl Cu als Neigung der
Obwohl neben Gmax auch die Grenzporenzahlen emin Korngrößenverteilungskurve im Bereich d > 0,063 mm ein-
und emax mit einer zunehmenden Ungleichförmigkeitszahl zusetzen (Skizze in Bild 10d). Aus Bild 11a kann für die
abnehmen, weist die Darstellung von Gmax als Funktion der Sande F1 bis F6 eine gute Approximation der Versuchs-
relativen Dichte ID eine deutliche Streuung auf (Bild 8). daten durch Gl. (9) mit den Korrelationen (14) bis (16) ge-
Folgende Gleichung kann die Daten näherungsweise be- schlossen werden. Für die Materialien F7 und F8 mit einer
schreiben: größeren Ungleichförmigkeitszahl ist die Prognose durch
die Korrelationen (14) bis (16) jedoch weniger zufrieden-
stellend (Bild 11b). Die Gln. (14) bis (16) sollten daher
vorerst nur für relativ gleichförmige Materialien mit Cu ≤ 2
verwendet werden.

Bild 8. Schubmodul Gmax als Funktion der relativen Dichte


ID Bild 9. Gmax(e) für Sande mit unterschiedlichen Feinkorn-
Fig. 8. Shear modulus Gmax as a function of relative density anteilen FC
ID Fig. 9. Gmax(e) for sands with different fines content FC

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Bild 11. Vergleich der a) b) mit den Gln. (9) und (14) bis (16)
bzw. c) d) mit den Gln. (9), (10) bis (12) und (17) berechne-
ten Schubmoduln mit den gemessenen Gmax-Werten für Sande
mit unterschiedlichen Feinkornanteilen
Fig. 11. Comparison of shear moduli calculated with a), b)
Eqs. (9) and (14) to (16) or c),d) Eqs. (9), (10) to (12) and
(17) with Gmax-values measured for sands with different
fines content

Allgemeiner anwendbar ist eine Abminderung des


mit den Gln. (9) und (10) bis (12) für reinen Sand berech-
neten Schubmoduls Gmax(FC = 0) mit einem von FC ab-
hängigen Faktor fr nach Gl. (17):

fr (FC) = Gmax (FC)/Gmax (FC = 0)


⎧⎪ 1 – 0,043 FC für FC ≤ 10 %
=⎨ (17)
⎩⎪ 0,57 für FC > 10 %

(s. Bild 12), wobei die Porenzahl- und Druckabhängig-


keit des Faktors Gmax(FC)/Gmax(FC = 0) [13] vernach-
lässigt wird. Für die gleichförmigen Materialien F1–F6
ist die Approximation der Messwerte durch Gl. (17) et-
was schlechter als mit den Korrelationen (14) bis (16)

Bild 10. Korrelation der Parameter a, n und A mit FC Bild 12. Abnahme von Gmax mit dem Feinkornanteil FC
Fig. 10. Correlation of parameters a, n and A with FC Fig. 12. Decrease of Gmax with fines content FC

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gleichförmigkeitszahl Cu (Bild 15) ist etwas weniger stark


ausgeprägt als im Fall von Gmax.
Die Gl. (9) mit Es,max anstelle von Gmax
(a – e)2 1– n n
Es,max = A p p (18)
1 + e atm
wurde an die Messdaten angepasst, woraus die folgenden
Korrelationen der Parameter a, n und A mit Cu entwickelt
wurden:

a = 2,16 exp(–0,055 Cu) (19)

n = 0,344 Cu0,126 (20)

A = 3655 + 26,7 Cu2,42 (21)

Bild 13. Gmax in Abhängigkeit der relativen Dichte ID für Die relativ gute Approximation der Messdaten durch
Sande mit unterschiedlichen Feinkornanteilen Gl. (18) mit diesen Korrelationen wird in [14] demonstriert.
Fig. 13. Gmax in dependence of relative density ID for sands Alternativ kann Es,max für reine Sande auch über-
with different fines content schlägig anhand der relativen Dichte ID abgeschätzt wer-
den [14]:
(Bild 11c). Gl. (17) liefert jedoch auch für die ungleich-
förmigeren Materialien F7 und F8 brauchbare Progno-
sen (Bild 11d).
Eine Korrelation von Gmax mit der relativen Dichte
ID ist für die Sande mit unterschiedlichen Feinkornantei-
len FC nicht möglich [13] (Bild 13).
Für den Sand F9, dessen 10%-iger Feinkornanteil aus
Körnern mit 0,04 ≤ d ≤ 0,063 mm bestand, wurden ähnliche
Gmax-Werte wie für reinen Sand gemessen. Dies zeigt, dass
die Abhängigkeit Gmax(FC) deutlich von der Korngrößen-
verteilungskurve im Feinkornbereich abhängt. Die hier für
schluffige Sande entwickelten Gleichungen sollten daher
streng genommen nur auf Sande mit ähnlicher Korngrößen-
verteilungskurve im Bereich d ≤ 0,063 mm angewendet wer-
den.

4.3 Einfluss von d50 und Cu auf Es,max Bild 15. Abnahme von Es,max mit zunehmender Ungleich-
förmigkeitszahl Cu für eine konstante Porenzahl e = 0,55
Die P-Wellenmessungen an den Sanden ohne Feinkornan- Fig. 15. Decrease of Es,max with increasing uniformity coeffi-
teile zeigten, dass Es,max ebenfalls nicht von d50 abhängt cient Cu for a constant void ratio e = 0.55
(Bild 14). Die Abnahme von Es,max mit zunehmender Un-

Bild 14. Keine Abhängigkeit des Steifemoduls Es,max vom Bild 16. Zunahme der Querdehnzahl ν mit Cu für eine
mittleren Korndurchmesser d50 konstante Porenzahl e = 0,55
Fig. 14. No dependence of constrained elastic modulus Fig. 16. Increase of Poisson’s ratio ν with Cu for a constant
Es,max on mean grain size d50 void ratio e = 0.55

Bautechnik 88 (2011), Heft 9 633


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Es,max = 2316(1 + 1,07 ID)p1–0,39


atm p
0,39 (22) Diese Korrelationen liefern – anders als die Gln. (14) bis
(16) für Gmax – auch für größere Cu-Werte eine gute Ap-
Das Bild 16 zeigt die mit den Gln. (9) und (10) bis (12) so- proximation der Messdaten [13]. Vereinfacht kann der für
wie (18) und (19) bis (21) berechnete Querdehnzahl ν als reinen Sand ermittelte Steifemodul Es,max auch mit einem
Funktion von Cu. ν nimmt mit Cu zu und mit dem Druck Faktor fr gemäß Gl. (26) reduziert werden (Bild 17):
leicht ab.
fr (FC) = Es,max (FC)/Es,max (FC = 0)
4.4 Einfluss des Feinkornanteils auf Es,max
⎪⎧ 1 – 0,041 FC für FC ≤ 10
0%
=⎨ (26)
Ähnlich wie Gmax nimmt auch Es,max im Bereich FC ≤ 10 % ⎪⎩ 0,59 für FC > 10 %
mit zunehmendem Feinkornanteil FC ab (Bild 17). Bei
FC = 10 % beträgt der Steifemodul im Mittel nur noch ca. Obwohl sich aus Gl. (9) mit (14) bis (16) sowie (18) mit
60 % des Wertes für reinen Sand. Folgende Erweiterung (23) bis (25) eine leichte Variation der Querdehnzahl ν
der Korrelationen (19) bis (21) um den Einfluss von FC mit dem Feinkornanteil ergibt (Bild 18), kann die Quer-
wurde entwickelt: dehnzahl für praktische Zwecke als unabhängig von FC
betrachtet werden.
a = 2,16 exp(–0,055 Cu)(1 + 0,116 FC) (23)
4.5 Einfluss von d50 und Cu auf die Kurven G(γ)/Gmax und D(γ)
n = 0,344 Cu0,126[1 + 0,125 ln(1 + FC)] (24) sowie die Grenzscherdehnungsamplituden

A = 0,5(3655 + 26,7 Cu2,42) Typische Verläufe G(γ) für die vier unterschiedlichen Drücke
× [exp(–0,42 FC1,10) + exp(–0,52 FC0,60)] (25) präsentiert das Bild 19a. Das Bild 19b zeigt, dass die Ab-

Bild 17. Abnahme von Es,max mit dem Feinkornanteil FC


Fig. 17. Decrease of Es,max with fines content FC

Bild 19. a) Schubmodul G und b) Verhältnis G/Gmax als


Funktion der Scherdehnungsamplitude γ in vier Versuchen
Bild 18. Geringe Abhängigkeit der Querdehnzahl ν vom Fein- mit unterschiedlichen Drücken am Sand L11
kornanteil FC, Kurven für eine konstante Porenzahl e = 0,825 Fig. 19. a) Shear modulus G and b) ratio G/Gmax as a func-
Fig. 18. Nearly no dependence of Poisson’s ratio ν on fines tion of shear strain amplitude γ in four tests with different
content FC, curves for a constant void ratio e = 0.55 pressures on sand L11

634 Bautechnik 88 (2011), Heft 9


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T. Wichtmann/Th. Triantafyllidis · Abschätzung der dynamischen Kenngrößen nichtbindiger Böden anhand der Korngrößenverteilungskurve

nahme des auf den Maximalwert bezogenen Schubmoduls


G/Gmax mit der Scherdehnungsamplitude γ für kleinere
Drücke schneller verläuft. Für e,p = konstant und ein be-
stimmtes γ sind die Werte G/Gmax umso kleiner, je größer
die Ungleichförmigkeitszahl Cu des Sandes ist (Bild 20).
Der Einfluss des mittleren Korndurchmessers auf die Kur-
ven G(γ)/Gmax ist eher gering [7].
Unterschiedliche empirische Gleichungen erwiesen
sich als geeignet, um die Cu-abhängigen Kurven G(γ)/Gmax
zu beschreiben. Unter anderem wurde die Gl. (4) mit b = 1
an die Messdaten angepasst. Die Referenzscherdehnung γr
wurde mit der aus den Triaxialversuchen ermittelten Scher-
festigkeit τmax = p sin(ϕP) berechnet. Folgende Korrelation
beschreibt die Cu-Abhängigkeit des Parameters a in Gl. (4)
(Bild 21):

a = 1,070 ln(Cu) (27)

Die Prognose der Messdaten durch die Gln. (4) und (27)
ist im Bild 22a,b dargestellt. Wird die Gl. (4) mit der Refe-
renzgröße √p/patm anstelle von γr angewendet, kann der
Anstieg des Parameters a mit Cu folgendermaßen be-
schrieben werden: Bild 22. Vergleich der gemessenen Verhältniswerte G/Gmax
mit den Prognosen durch a, b) Gl. (4) mit (27)
a = 1093,7 + 1955,3 ln(Cu) (28) und c, d) Gl. (29) mit (30)
Fig. 22. Comparison of measured G/Gmax ratios with the
prediction by a),b) Eq. (4) with (27) and c),d) Eq. (29) with
(30)

Die einfache Gleichung


1
G/Gmax = (29)
1 + d γ /γ r
mit

d = 1 + 0,847 ln(Cu) (30)

approximiert die Messdaten ebenfalls gut (Bild 22c,d).


Wird in Gl. (29) √p/patm anstelle von γr verwendet, kann
der Parameter d aus Gl. (28) mit d = a berechnet werden.
Bild 20. Faktor G/Gmax für unterschiedliche Scherdehnungs-
Die Erweiterung weiterer empirischer Gleichungen für
amplituden als Funktion von Cu
Fig. 20. Factor G/Gmax for different shear strain amplitudes
G(γ)/Gmax um den Einfluss der Korngrößenverteilungs-
as a function of Cu kurve wird in [7] diskutiert.
Für nichtbindige Böden kann die Referenzscherdeh-
nung γr aus Gl. (5) mit

2 2
⎛ 1 – K0 ⎞ ⎛ 1 – K0 ⎞
τ max = σ ′υ ⎜ sin ϕP ⎟ – ⎜ ⎟ (31)
⎝ 2 ⎠ ⎝ 2 ⎠

berechnet werden. Darin sind σ′υ und K0 = σ′h/σ′υ die verti-


kale effektive Spannung bzw. der Seitendruckbeiwert. Ba-
sierend auf den Triaxialversuchen an den Testmaterialien
kann der Reibungswinkel ϕP aus einer einfachen Korrela-
tion mit der relativen Dichte abgeschätzt werden [7]:

ϕP = 34,0° exp(0,27 I1,8


D0) (32)

Die Abhängigkeit des Dämpfungsmaßes D von d50 und Cu


Bild 21. Korrelation des Parameters a in Gl. (4) mit Cu ist vernachlässigbar klein [7]. Die druckabhängigen Kurven
Fig. 21. Correlation of parameter a in Eq. (4) with Cu D(γ) können durch eine modifizierte Gl. (7)

Bautechnik 88 (2011), Heft 9 635


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⎡ γ ⎛ γ ⎞⎤
⎢1 – 0,64 exp ⎜ – ⎟ ⎥
⎢⎣ γr ⎝ γ r ⎠ ⎥⎦
D = 0,006 + 0,314 (33)
γ ⎡ ⎛ γ ⎞⎤
1+ ⎢1 – 0,64 exp ⎜ – ⎟ ⎥
γ r ⎢⎣ ⎝ γ r ⎠ ⎥⎦

oder durch die einfachere Gleichung


γ /γ r
D = 0,006 + 0,315 (34)
1 – 030 γ /γ r
einheitlich beschrieben werden. Eine Verwendung der Re-
ferenzgröße √p/patm anstelle von γr ist ebenfalls möglich:

γ / p/ p atm
D = 0,006 + 208,3 (35) Bild 23. Nahezu kein Einfluss des Feinkornanteils FC auf
1 – 596 γ / p/ patm G/Gmax
Fig. 23. Nearly no influence of fines content FC on
Alternativ kann D – Dmin mit G/Gmax verknüpft werden. G/Gmax
Da die Schubmoduldegradation G/Gmax von Cu abhängt,
ist die Beziehung zwischen D – Dmin und G/Gmax eben-
falls Cu-abhängig. Gl. (8) kann mit folgenden Korrelatio- nere Dämpfung als für die reinen Sande gemessen (bis zu
nen angewendet werden [7]: Faktor 6) [13]. Für große Drücke (p = 400 kPa) sind die
Unterschiede zwischen den reinen Sanden und den schluffi-
c1 = 0,26 – 0,074 ln(Cu) (36) gen Sanden mit FC ≥ 10 % weniger stark ausgeprägt (ca.
Faktor 1,5). Auf Basis der Versuchsergebnisse kann vorge-
c2 = –0,59 + 0,158 ln(Cu) (37) schlagen werden, das für reinen Sand aus den Gln. (33),
(34), (35) oder (8) mit (36) und (37) berechnete Dämpfungs-
Eine klare Abhängigkeit der Grenzscherdehnungsamplitu- maß mit dem folgenden druckabhängigen Reduktionsfak-
den γtl (Übergang vom linear zum nichtlinear elastischen tor abzumindern:
Verhalten, definiert bei G = 0,99 Gmax) sowie γtv (Einset-
zen größerer plastischer Deformationen) von d50 und Cu
fr ,D = D(FC)/D(FC = 0)
konnte ebenfalls nicht gefunden werden [7]. Die Grenz-
scherdehnungsamplitude γtl ist druckabhängig und liegt ⎧ FC
⎪ 1 − (1 – k) für FC ≤ 10 %
im getesteten Bereich 50 ≤ p ≤ 400 kPa zwischen 4 · 106 =⎨ 10 % (41)
und 105. Die Grenzscherdehnungsamplitude γtv ist unab- ⎪ k für FC > 10 %

hängig von Druck und Porenzahl. Das Einsetzen plasti-
scher Verformungen wurde ab γtv ≈ 3,5 · 105 beobachtet. mit
1
4.6 Einfluss des Feinkornanteils auf die Kurven G(γ)/Gmax und k= (42)
D(γ) sowie die Grenzscherdehnungsamplituden exp[ 4,60 – 0,71 ln(p)]
Während die Grenzscherdehnungsamplitude γtl kaum vom
Die Versuche zeigten kaum einen Einfluss des Feinkorn- Feinkornanteil FC beeinflusst wird, setzt die Akkumula-
anteils FC auf die Kurven G(γ)/Gmax, d. h., für eine be- tion bleibender Verformungen mit zunehmendem Feinkorn-
stimmte Scherdehnungsamplitude γ hängt der Faktor anteil bei größeren Amplituden γ ein. Für FC ≥ 10 % be-
G/Gmax nicht von FC ab (Bild 23). Da jedoch die Referenz- trägt γtv ≈ 10–4 [13].
scherdehnung γr mit steigendem Feinkornanteil infolge
der Abnahme von Gmax deutlich zunimmt, steigt der Para- 5 Überprüfung der Korrelationen für abschnittsweise lineare,
meter a in Gl. (4) mit zunehmendem FC. Damit wird die stufenförmige und S-förmige Korngrößenverteilungskurven
folgende Erweiterung der Gl. (27) notwendig:
Alle bisher präsentierten Korrelationen wurden anhand von
a = 1,070 ln(Cu) exp(0,053 FC) (38) Versuchsdaten für lineare Korngrößenverteilungskurven
entwickelt. Anschließend wurde die Prognose der Korre-
Gl. (30) kann folgendermaßen erweitert werden: lationen für 29 abschnittsweise lineare, stufenförmige und
S-förmige Korngrößenverteilungskurven ohne Feinanteile
d = [1 + 0,847 ln(Cu)] exp(0,0205 FC) (39) überprüft. Bild 24 zeigt einige dieser Korngrößenverteilun-
gen, zusammen mit den äquivalenten linearen Korngrößen-
Werden die Gln. (4) und (29) mit √p/patm anstelle von γr verteilungskurven (gleiche d10- und Cu-Werte, eingetragen
verwendet, lautet die Korrelation für die Parameter a bzw. d: als fette, durchgezogene Geraden). Die Gmax-e-Diagramme
enthalten jeweils die für p = 100 und 400 kPa gemessenen
a,d = [1093,7 + 1955,3 ln(Cu)] exp(–0,31 FC0,1) (40) Schubmoduln. Die mit den Gln. (9) und (10) bis (12) un-
ter Verwendung von Cu = d60/d10 prognostizierten Gmax-
Für die Sande mit hohen Feinkornanteilen FC ≥ 10 % und Werte sind in den Gmax-e-Diagrammen als fette, durch-
kleine Drücke (p = 50 kPa) wurde eine wesentlich klei- gezogene Linien dargestellt. Aus dem Vergleich von Mess-

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T. Wichtmann/Th. Triantafyllidis · Abschätzung der dynamischen Kenngrößen nichtbindiger Böden anhand der Korngrößenverteilungskurve

Bild 24. Überprüfung der Prognose der Gl. (9) mit den Korrelationen (10) bis (12) für abschnittsweise lineare, stufenförmige
und S-förmige Korngrößenverteilungskurven; Auswertung der Korrelationen mit Cu (fett durchgezogene Linien) bzw. Cu,A
(fett gestrichelte Linien)
Fig. 24. Inspection of the predictions by Eq. (9) with correlations (10) to (12) for stepwise linear, gap-graded and S-shaped
grain size distribution curves; analysis of the correlations with Cu (thick solid curves) or Cu,A, respectively (thick dashed
curves)

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und Prognosewerten konnte für die meisten getesteten Zur Berücksichtigung einer Teilsättigung geben z. B.
„komplizierteren“ Korngrößenverteilungskurven eine gute Qian et al. [24] den Faktor Gmax(Sr)/Gmax(Sr = 0) zwischen
Prognosequalität der neuen Gleichungen geschlossen wer- dem Schubmodul bei einem bestimmten Sättigungsgrad Sr
den. Allerdings werden für einige wenige Materialien (z. B. und dem Schubmodul bei trockenem Boden an. Dieser
PL7 und GG2, Bild 24) zu kleine Gmax-Werte prognosti- Faktor hängt von der Porenzahl, vom Druck und von der
ziert. Für diese Materialien kann die Prognosequalität deut- Sandart ab. Vereinfacht kann der effektive mittlere Druck
lich verbessert werden, wenn in den Korrelationen (10) bis p in teilgesättigten Böden auch um den Kapillardruck pc
(12) anstelle von Cu die Neigung Cu,A der im Bild 24 ge- erhöht werden.
strichelt eingezeichneten äquivalenten Korngrößenvertei-
lungskurven verwendet wird. Diese Verteilungen weisen die 7 Zusammenfassung
gleichen d10-Werte wie die Originalkurven auf. Ihre Nei-
gung ist so gewählt, dass die von der Originalkurve und Etwa 650 Resonanzsäulenversuche mit zusätzlicher P-
der äquivalenten Gerade eingeschlossenen Bereiche ober- Wellenmessung wurden an 65 Quarzsanden mit unter-
und unterhalb der Originalkurve flächengleich sind (siehe schiedlichen Korngrößenverteilungskurven durchgeführt.
Illustration in Bild 24, erstes Diagramm in zweiter Reihe). Die Versuche an linearen Korngrößenverteilungskurven
Für stark nichtlineare Korngrößenverteilungskurven wird zeigten, dass der Schubmodul Gmax und der Steifemodul
daher generell die Verwendung von Cu,A anstelle von Cu Es,max bei gleicher Porenzahl und gleichem Druck nicht
empfohlen. Für den Steifemodul Es,max und die Kurven vom mittleren Korndurchmesser d50 abhängen, jedoch
G(γ)/Gmax und D(γ) konnten ähnliche Schlüsse gezogen mit einer steigenden Ungleichförmigkeitszahl Cu = d60/
werden. Abschließend kann festgestellt werden, dass die d10 stark abnehmen. Eine Erhöhung des Feinkornanteils
neuen Korrelationen auch für „kompliziertere“ Korngrößen- FC führt zu einer weiteren Reduktion von Gmax und
verteilungskurven zutreffende Steifigkeiten prognostizieren. Es,max.
Für eine bestimmte Scherdehnungsamplitude γ nimmt
6 Anwendung der empirischen Gleichungen auf der Faktor G(γ)/Gmax mit steigender Ungleichförmigkeits-
in-situ-Verhältnisse zahl ab. Eine Abhängigkeit vom mittleren Korndurchmes-
ser und vom Feinkornanteil besteht nicht. Das Dämpfungs-
Die aktuelle Studie wurde an frisch gerieselten, trockenen maß D wird kaum von d50 und Cu beeinflusst, nimmt je-
Laborproben durchgeführt. Die Steifigkeiten in situ können doch mit steigendem Feinkornanteil ab. Die Grenzscher-
größer sein als diese Laborwerte, insbesondere infolge von dehnungsamplitude γtl am Übergang vom linear zum nicht-
Alterungseffekten und Teilsättigung. linear elastischen Materialverhalten hängt weder von d50
Die Anfangsstruktur frisch präparierter Laborproben noch von Cu oder FC ab. Die Grenzscherdehnungsampli-
hat kaum einen Einfluss auf die Steifigkeiten bei kleinen tude γtv, die den Einsatz plastischer Deformationen kenn-
Dehnungsamplituden (siehe Versuche von Tatsuoka et al. zeichnet, ist unabhängig von d50 und Cu, steigt jedoch mit
[15] mit unterschiedlich präparierten Proben). Daher kann zunehmendem Feinkornanteil.
davon ausgegangen werden, dass junge Sandablagerungen Gebräuchliche empirische Gleichungen für Gmax,
in situ – unabhängig von ihrer Anfangsstruktur – ähnliche Es,max, G(γ)/Gmax und D(γ) wurden auf Basis der Ver-
Gmax-Werte wie frisch präparierte Laborproben aufweisen. suchsdaten um den Einfluss der wesentlichen Parameter
In Abhängigkeit des geologischen Alters einer Sand- der Korngrößenverteilungskurve erweitert. Es konnte ge-
ablagerung kann die Steifigkeit Gmax in situ deutlich größer zeigt werden, dass die erweiterten empirischen Gleichun-
sein als der Laborwert, der an einer frisch präparierten gen auch für abschnittsweise lineare, stufenförmige und
Probe des gleichen Materials gemessen wird (Alterungs- S-förmige Korngrößenverteilungskurven zutreffende Pro-
effekte). Laborversuche zeigen, dass der Schubmodul Gmax gnosen liefern. Für diese Verteilungen wird empfohlen, die
in etwa logarithmisch mit der Zeit zunimmt, was durch vorgeschlagenen Korrelationen mit Cu,A anstelle von Cu
anzuwenden. Cu,A wird definiert als die Neigung einer äqui-
Gmax(t) = Gmax(t0)[1 + NG ln(t/t0)] (43) valenten linearen Korngrößenverteilungskurve, für die die
zwischen der Originalkurve und der äquivalenten Gerade
mit einer Referenzzeit t0 ≠ 0 und einem Steigungsfaktor eingeschlossenen Flächen ober- und unterhalb der Original-
NG beschrieben werden kann (Afifi und Woods [16], Afifi kurve gleich sind.
und Richart [17], Baxter [18]). Basierend auf den in [10] ge-
zeigten Versuchen können für den in dieser Studie ver- Danksagung
wendeten Quarzsand t0 = 5 min und NG = 0,005 angesetzt
werden. Mit dem geologischen Alter t der Sandschicht Diese Arbeit entstand im Rahmen der DFG-Forschungs-
kann der Erhöhungsfaktor Gmax(t)/Gmax(t0) abgeschätzt projekte „Einfluss der Ungleichförmigkeit der Kornvertei-
werden. lungskurve und des Feinkornanteils auf die dynamischen
Eine zyklische Vorbelastung verändert die dynami- Kenngrößen nichtbindiger Böden“ (TR 218/11-1) und „Ein-
schen Kenngrößen nichtbindiger Böden kaum (Lo Presti fluss der Korngrößenverteilungskurve auf die dynamischen
et al. [19], Teachavorasinskun et al. [20], Li und Yang [21], Kenngrößen nichtbindiger Böden“ (TR 218/17-1) An die-
Wichtmann und Triantafyllidis [22]), muss daher bei der ser Stelle wird der Deutschen Forschungsgesellschaft (DFG)
Abschätzung mit empirischen Formeln nicht berücksich- für die Finanzierung gedankt. Die Versuche wurden größ-
tigt werden. Der Effekt der Spannungsanisotropie kann für tenteils während der früheren Tätigkeit der Autoren am
praktische Zwecke ebenfalls vernachlässigt werden (Yu und Lehrstuhl für Grundbau und Bodenmechanik der Ruhr-
Richart [23]). Universität Bochum (RUB) durchgeführt.

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Bautechnik 88 (2011), Heft 9 639

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