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06_749-761 Benz (1237) 29.10.

2007 8:43 Uhr Seite 749

Fachthemen

Thomas Benz DOI: 10.1002/bate.200710063


Radu Schwab
Pieter Vermeer

Zur Berücksichtigung des Bereichs kleiner


Dehnungen in geotechnischen Berechnungen

Das nichtlineare Verhalten von Böden im Bereich kleiner Deh- Die in diesem Beitrag verwendeten Begriffe „sehr kleine
nungen wird in geotechnischen Berechnungen häufig vernach- Dehnung“ und „kleine Dehnung“ sind wie folgt definiert
lässigt. Dies kann u. a. dazu führen, dass Fundamentsetzungen (siehe auch Bild 1):
oder Wandverschiebungen von Verbauwänden zu groß oder dass Dehnungen unterhalb der messtechnisch erfassbaren
Setzungsmulden in Folge von Tunnelvortrieben oder dem Aushub Grenze von konventionellen Laborversuchen, d. h. Triaxial-
von Baugruben zu flach und ausgedehnt berechnet werden. Aus versuche und Oedometerversuche ohne spezielle Instru-
Vergleichen zwischen Messungen und Berechnungen kann wei- mentierung wie z. B. lokale Dehnungsaufnehmer, werden
terhin geschlossen werden, dass auch das Last-Verformungs- als „kleine Dehnungen“ bezeichnet. Dehnungen innerhalb
verhalten von Pfählen und Zugankern im Gebrauchszustand zu des quasi-elastischen Bereichs werden als „sehr kleine Deh-
weich abgebildet wird, wenn das nichtlineare Verhalten von Bö- nungen“ bezeichnet.
den im Bereich kleiner Dehnungen in Berechnungen nicht be- Für die Steifigkeit von Böden im Bereich kleiner Deh-
rücksichtigt wird. Dieser Beitrag diskutiert und quantifiziert die
nungen wird in der deutschen Literatur oftmals auch der
Steifigkeit von Böden unter kleinen Dehnungen und bietet so in
Begriff dynamische Steifigkeit verwendet. In dynamischen
Kombination mit dem vorgestellten, kommerziell verfügbaren nu-
Versuchen wird meist mit kleinen oder sehr kleinen Deh-
merischen Berechnungsansatz die Möglichkeit, den Bereich
nungen gearbeitet. Unter Verwendung lokaler Dehnungs-
kleiner Dehnungen auch bei der Bearbeitung von Routineaufga-
messungen können die hohen „dynamischen“ Steifigkei-
ben zu berücksichtigen.
ten unter kleinen Dehnungen aber auch zu Beginn „stati-
Incorporating small-strain stiffness into geotechnical analysis. scher“ Triaxialversuche beobachtet werden (z. B. Stokoe
The nonlinear soil behavior at small strains is often neglected in et al. [30]).
geotechnical analysis. Doing so often leads to an overestimation Wie bereits in Bild 1 angedeutet, kann die Steifig-
of foundation settlements and retaining wall deflections. Settle- keit bei sehr kleinen Dehnungen ein Vielfaches der in
ment troughs behind retaining walls or above tunnels on the klassischen Laborversuchen ermittelten Steifigkeit be-
other hand may be analyzed to flat and extended. Comparing tragen. Eine Vernachlässigung dieser Gegebenheit in
measured displacements of piles or anchors within the working geotechnischen Berechnungen kann deshalb u. a. dazu
load range to those calculated without considering small-strain führen, dass Fundamentsetzungen oder Wandverschie-
stiffness shows a considerable too soft response. This paper is
concerned with a qualitative and quantitative discussion of the
small-strain stiffness phenomenon. In combination with the intro-
duced commercially available numerical tool of the small-strain
stiffness model, it provides the basics for incorporating small-
strain stiffness into routine design.

1 Einführung

Der Bereich, in dem Böden sich nahezu elastisch verhal-


ten, ist sehr klein. Außerhalb des quasi-elastischen Be-
reichs, der mit den heute zur Verfügung stehenden Mess-
methoden auf Dehnungen kleiner als 1 ¥ 10–5 eingegrenzt
werden kann, verringert sich die Steifigkeit von Böden mit
zunehmender Dehnung. Trägt man die Steifigkeit als
Funktion der Dehnungen auf, ergibt sich bei logarithmi- Bild 1. Typische Abnahme der Steifigkeit mit der Dehnung
scher Skalierung der Dehnungsachse in der Regel eine S- in logarithmischer Darstellung nach [3]
förmige Reduktionskurve, die der in Bild 1 exemplarisch Fig. 1. Characteristic stiffness-strain behaviour in logarith-
dargestellten Kurve ähnlich ist. mic scale after [3]

© Ernst & Sohn Verlag für Architektur und technische Wissenschaften GmbH & Co. KG, Berlin · Bautechnik 84 (2007), Heft 11 749
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bungen von Verbauwänden zu groß berechnet werden, die Erweiterung des Hardening-Soil-Modells um einen An-
dass Setzungsmulden infolge von Tunnelvortrieben oder satz für kleine Dehnungen diskutiert.
dem Aushub von Baugruben in ihrer Ausdehnung über- Im hier vorliegenden Beitrag werden zunächst das
schätzt und dabei in ihren Gradienten unterschätzt wer- Phänomen der nichtlinearen Bodensteifigkeit im Bereich
den oder dass das Last-Verformungsverhalten von Pfählen kleiner Dehnung sowie vorhandene Korrelationen zu des-
und Zugankern im Gebrauchszustand zu weich abgebil- sen ersten Quantifizierung vorgestellt. Nach einer kurzen
det wird. Obwohl die nichtlineare Steifigkeitsentwicklung Diskussion des neu entwickelten Modells wird dann ab-
von Geomaterialien bei kleinen Dehnungen und deren schließend anhand von Berechnungsergebnissen auf die
Auswirkung auf Berechnungsergebnisse in den vergan- Auswirkungen der Berücksichtigung erhöhter Bodenstei-
genen Jahrzehnten oftmals thematisiert wurde (z. B. Bur- figkeiten unter kleinen Dehnungen eingegangen. Diese
land [7], Simpson [29]) gestaltete sich deren explizite sind in jedem Fall vorhanden, auch wenn die Herstellung
Berücksichtigung in praktischen Ingenieuraufgaben bis- eines Bauwerks selbst größere Verformungen hervorruft
weilen eher komplex. (Bild 1); der Bereich kleiner Dehnungen wird in der Her-
Indirekt berücksichtigt wird die Steifigkeitsentwick- stellungsgeschichte stets durchlaufen.
lung von Geomaterialien bei kleinen Dehnungen z. B. in
klassischen Setzungsberechnungen, die eine Grenztiefe ein- 2 Bodensteifigkeit bei kleinen Dehnungen
führen: Bodenbereiche, in denen nur geringe Spannungs-
änderungen durch äußere Lasten auftreten, sind gekenn- Das in Bild 1 skizzierte Verhalten wurde in einer Vielzahl
zeichnet durch kleine Dehnungen und große Steifigkeiten. von Experimenten an unterschiedlichsten Geomateria-
Im Fall von Setzungsberechnungen kann deshalb angenom- lien verifiziert, so dass angenommen werden kann, dass
men werden, dass unterhalb einer definierten Grenztiefe die Materialsteifigkeit bei sehr kleinen Dehnungen eine
die Verschiebungen vernachlässigbar klein sind und diese grundlegende Eigenschaft von Ton, Schluff, Sand und
Bereiche deshalb bei der Berechnung der Setzung nicht zu Kies ist (z. B. Tatsuoka et al. [33]), die im Falle von stati-
berücksichtigen sind (siehe hierzu auch Abschn. 4.3). scher und dynamischer Belastung (z. B. Burland [7], Sto-
Wird in numerischen Berechnungen ein Stoffgesetz koe et al. [30]) sowie drainierten und undränierten Ver-
angewendet, das den Bereich kleiner Dehnungen nicht hältnissen (z. B. LoPresti et al. [16]) auftritt. Zudem ist
modellieren kann, muss in dem gewählten Beispiel einer aus experimentellen Beobachtungen bekannt, dass sich
Setzungsermittlung ähnlich vorgegangen werden, um rea- die ursprüngliche Steifigkeit unter sehr kleinen Dehnun-
listische Ergebnisse zu erhalten: Entweder wird die Ver- gen nach einer Umkehr der Belastungsrichtung in etwa
schiebungsrandbedingung (unterer Netzrand) in einer an- wieder einstellt. Nach einer Belastungsumkehr wird dann
genommenen Grenztiefe gewählt oder die Steifigkeit tiefer mit zunehmender Dehnung erneut eine Abnahmekurve
Bodenschichten wird manuell erhöht. Beide Vorgehens- durchlaufen.
weisen sind unbefriedigend: Die Wahl der Verschiebungs- Diese experimentellen Beobachtungen können in einer
randbedingung in geringer Tiefe beeinflusst das Berech- einfachen Modellvorstellung auf die zwischen den Parti-
nungsergebnis in direkter Art und Weise und ist aus mathe- keln granularer Medien herrschenden Kräfte zurückgeführt
matischer Sicht unerwünscht. Eine manuelle Erhöhung werden. Die Annahme eines einfachen Haft-/Gleitreibungs-
der Steifigkeiten tiefer Bodenschichten setzt die Kenntnis gesetzes ist bereits ausreichend für das prinzipielle Ver-
der in diesen Schichten zu erwartenden Dehnungen vor- ständnis des Vorgangs: Sowohl im Ausgangszustand als
aus, welche a priori unbekannt sind. Die Berücksichtigung auch nach einer Umkehr der Belastungsrichtung befinden
der nichtlinearen Steifigkeitsentwicklung bei kleinen Deh- sich alle Kornkontakte in einem Haftreibungsmodus (ma-
nungen sollte in numerischen Berechnungen deshalb di- ximale Steifigkeit). Mit zunehmender Dehnung verlassen
rekt im Materialgesetz abgebildet werden. In kommerziell mehr und mehr Kornkontakte diesen Modus und gleiten.
erhältlichen Finite-Elemente-Programmsystemen sind sol- Die Steifigkeit nimmt ab. Werden in diesem einfachen Mo-
che Stoffgesetze derzeit jedoch nur vereinzelt verfügbar. dell alle Körner des Bodens als starr angenommen (psam-
Für praktische Belange eingesetzte Materialgesetze misches Verhalten [8]), so kann eine volumetrische Deh-
sollten aber nicht nur den Bereich kleiner Dehnungen ab- nung niemals eine Abnahme der Steifigkeit verursachen,
bilden können, sondern auch den Bereich größerer Deh- da sich in diesem Fall das Verhältnis von Normal- zu Tan-
nungen im Sinne von Bild 1. Für den praktischen Einsatz gentialkraft nicht ändert. Selbstverständlich ist ein solch
in numerischen Berechnungen hat sich im Bereich größe- psammisches Verhalten eine Idealisierung, wie auch das
rer Dehnungen beispielsweise das isotrop verfestigende verwendete Reibungsmodell, doch ist es in der Tat so, dass
Hardening-Soil-Modell [26] etabliert. Das hypoplastische Scherdehnungen, verglichen mit volumetrischen Deforma-
Stoffgesetz [15] mit intergranularer Dehnung [20], welches tionen, einen vergleichsweise hohen Einfluss auf die Stei-
im Gegensatz zum Hardening-Soil-Modell bereits einen figkeitsreduktion haben. Da Steifigkeitsreduktionskurven
Ansatz zur Modellierung des Steifigkeitsverlaufs unter sehr historisch zuerst in der Baugrunddynamik eingeführt wur-
kleinen und kleinen Dehnungen beinhaltet, findet dem- den, ist es aber schon aus diesem Grund in der Literatur
gegenüber in Routineaufgaben seltener Anwendung. Der üblich, die Steifigkeitsreduktion als Funktion von Scherdeh-
Einsatz eines Materialgesetztes in Routineaufgaben setzt nungen darzustellen. Die Scherdehnung gs ist definiert als:
voraus, dass dessen Eingabeparameter physikalisch ver-
1
ständlich definiert und an Laborexperimenten „ablesbar“ gs =
2 1
[
(e - e 2 )2 + (e 2 - e 3 )2 + (e 3 - e1 )2 ] (1)
sind. Deshalb wird hier ein Weg aufgezeigt, wie der Be-
reich kleiner Dehnungen auch von einfacher angelegten und somit in triaxialen Bedingungen (e2 = e3) gegeben
Stoffgesetzen erfasst werden kann. Exemplarisch wird hier durch gs = |e1 – e3|.

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Die im Folgenden dargestellten Steifigkeiten sind Se- konsolidierung hat einen geringeren Einfluss, welcher
kantenwerte. Steifigkeiten für sehr kleine Dehnungen sind z. B. von Viggiani & Atkinson [35] für Tone mit einem
mit Null indiziert, d. h., G0 bezeichnet den Schubmodul, Plastizitätsindex 10 < IP < 40 auf 0,20 < k < 0,25 beziffert
und E0 bezeichnet den Youngschen Modul bei sehr klei- wird.
nen Dehnungen. Unter der Annahme, dass sich Geomate- Neben den Ergebnissen für einzelne Materialien ent-
rialien bei sehr kleiner Dehnungen linear elastisch verhal- hält Bild 2 auch Korrelationen, die sich nicht auf ein Ma-
ten, kann über die Querdehnzahl n der Zusammenhang terial beschränken, sondern als allgemeinere Abschätzun-
zwischen dem Youngschen Modul E0 und dem Schubmo- gen für den Schubmoduls G0 vorgeschlagen wurden. Der
dul G0 wie folgt hergestellt werden: von Hardin & Black [9] vorgeschlagene Ansatz

E0 = G0(1 + 2n) (2)


G 0[MPa] = 33
(2,97 – e)2 Ê p ˆ
0,5
(4)
Á ˜
1+e Ë pref ¯
Im Folgenden wird zunächst vertieft auf den Schubmodul
G0 eingegangen, bevor die Steifigkeitsabnahme mit zuneh- sowie die sehr einfache Korrelation für den Youngschen
menden Dehnungen diskutiert wird. Modul nach Biarez & Hicher [6]
0,5
2.1 Der Schubmodul G0 140 Ê p ˆ
E 0[MPa] = Á ˜ (5)
e Ë pref ¯
Die Parameter, welche die Größe von G0 eines gegebenen
Materials beeinflussen, sind in erster Linie dessen Poren- sind hier für eine Referenzspannung von pref = 100 kPa
zahl e und die in ihm herrschende mittlere Spannung p. quantifiziert.
Auf den vielleicht ebenso wichtigen Aspekt einer mögli- Der in Bild 2 grau hinterlegte Streubereich macht je-
chen Verkittung wird an späterer Stelle eingegangen. Viele doch deutlich, dass diese Korrelationen nur dann ange-
der in der Literatur angegebenen Korrelationen zwischen wendet werden sollten, wenn keine direkten experimentel-
dem Schubmodul G0, der Porenzahl e und der Spannung len Daten vorliegen. Informationen zu der Größenordnung
p werden in Anlehnung an Hardin [11] wie folgt definiert: von G0 bzw. E0 können in diesem Fall auch, wie in Bild 3
m
gezeigt, über andere indirekte Tests wie z. B. Drucksondie-
Ê p ˆ rungen gewonnen werden.
G 0 = A f(e) OCR k Á ˜ , (3)
Ë pref ¯ Die insbesondere in Deutschland gut bekannte Kor-
relation nach Alpan [1] bietet bei entsprechender Inter-
wobei A, k und m Materialkonstanten sind, f eine zu defi- pretation (siehe hierzu auch Benz & Vermeer [5]) eine
nierende Funktion der Porenzahl e beschreibt und OCR weitere Abschätzungsmöglichkeit für E0. Wird der stati-
der Überkonsolidierungsgrad des betrachteten Materials sche E-Modul nach Alpan als ein Sekantenmodul in grö-
ist. Die ermittelten Materialparameter A, k und m aus ßeren Ent- und Wiederbelastungsvorgängen (Eur) inter-
mehr als 30 veröffentlichten Messreihen sind in [4] tabel- pretiert und weiterhin vorausgesetzt, dass der dynamische
larisch dokumentiert und in Bild 2 grafisch dargestellt. Es E-Modul gleich dem E-Modul bei sehr kleinen Dehnun-
zeigt sich, dass m für Sande einen Wert von ca. 0,5 an- gen ist, liefert die Korrelation nach Alpan erfahrungs-
nimmt und für bindige Böden leicht ansteigt. Die Über- gemäß relativ gute erste Abschätzungen.

Bild 2. Korrelationen von G0 mit der Porenzahl e Bild 3. Korrelation von G0 mit dem Spitzendruck aus Druck-
Fig. 2. Correlations between G0 and void ratio e sondierungen nach Lunne et al. [17]
Fig. 3. Correlation between G0 and cone penetration tip
resistance after Lunne et al. [17]

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Für die gezeigten Testdaten wurde angenommen: Eur = 3 E50, wobei E50 den Sekantenmodul bei Erreichen der halben deviatorischen
Versagensspannung bezeichnet (siehe auch Bild 8)

Bild 4. Korrelation nach Alpan: Originalveröffentlichung [1] (links) sowie Interpretation nach [5] mit Messdaten von vier
Sande nach [37] (rechts)
Fig. 4. Alpan chart: original publication [1] (left) and its interpretation after [5] with test results by [37] (right)

2.2 Steifigkeitsabnahme – Einführung der Referenzdehnung g0,7 wird durch hyperbolische Ansätze, wie sie im Ramberg-
Osgood-Modell oder im Hardin-Drnevich-Modell ange-
Steifigkeitsreduktionskurven für Sande (nach Seed & wendet werden, erreicht. Der prinzipielle Unterschied die-
Idris [28]) und bindige Böden (nach Vucetic & Dobry ser beiden Modelle besteht darin, dass ersteres im Deh-
[36]) sind in Bild 5 dargestellt. Gemäß dieser Quellen lie- nungsraum und letzteres im Spannungsraum definiert ist:
gen die Reduktionskurven bindige Böden mit Plastizitäts-
G 1
indizes kleiner 15 % im Streubereich eines nichtbindigen = k
Ramberg-Osgood (6)
Bodens. Für höhere Plastizitätsindizes jedoch reduziert
G0
t
sich die anfängliche Steifigkeit bei gleicher Dehnung we-
1+a
ty
niger.
Zur (quantitativen) Beschreibung von Steifigkeitsreduk-
G 1
tionskurven ist es hilfreich, diese näherungsweise durch = Hardin-Drnevich (7)
eine mathematische Funktion zu beschreiben. Hierfür bie-
G0 g
1+ s
ten sich eindimensionale Modelle aus der Baugrunddyna- gr
mik an. Das Hardin-Drnevich-Modell [10] ist neben dem
Ramberg-Osgood-Modell [23] und dem bilinearen Ansatz Dabei sind G0, a, k, ty die Materialparameter des Ram-
eines der bekanntesten Modelle der Baugrunddynamik. berg-Osgood-Modells und G0, gr die Materialparameter
Bild 6 zeigt eine graphische Gegenüberstellung dieser drei des Hardin-Drnevich-Modells. Neben seiner in der Litera-
Modelle in einer Belastung-Entlastung-Wiederbelastungs- tur vielfach attestierten Simulationsgüte zeichnet sich das
schleife. Das bilineare Modell kann die Form der Abnah- Hardin-Drnevich-Modell in der praktischen Anwendung
mekurve nur sehr grob approximieren und soll deshalb im also dadurch aus, dass nur zwei Eingangsparameter zur
Folgenden nicht weiter diskutiert werden. Eine gute Ap- Beschreibung der gesamten Steifigkeitsabnahmekurve im
proximation experimentell bestimmter Steifigkeitskurven Bereich kleiner Dehnungen benötigt werden.

Bild 5. Steifigkeitsreduktionskurven nach Seed & Idris [28] (links) und Vucetic & Dobry [36] (rechts)
Fig. 5. Stiffness reduction curves after Seed & Idris [28] (left) and Vucetic & Dobry [36] (right)

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Bild 6. Eindimensionale Modelle der Baugrunddynamik: (a) Bilineares Modell, (b) Ramberg-Osgood-Modell, (c) Hardin-
Drnevich-Modell
Fig. 6. One-dimensional models known from soil dyamics: (a) bilinear model, (b) Ramberg-Osgood model, (c) Hardin-
Drnevich model

Im Folgenden wird der hyperbolische Ansatz nach Referenzscherdehnung. Vucetic & Dobry [36] quantifizieren
Hardin & Drnevich in einer modifizierten Form zur Quan- die Abhängigkeit der Referenzscherdehnung von dem Plas-
tifizierung der Steifigkeitsabnahme herangezogen. Aus prak- tizitätsindex in dem in Bild 5 gezeigten Diagramm. Stokoe
tischen Erwägungen wird die Referenzscherdehnung gr et al. [31] entwickelten eine Korrelation, die den quantitati-
durch die Referenzscherdehnung g0,7 = 3gr/7 ersetzt: ven Einfluss des Plastizitätsindex etwas geringer einschätzt:

G 1 g0,7 = (g0,7)ref + 5 ¥ 10–6 IP (OCR)0,3, (9)


= (8)
G0 3 gs
1+
7 g 0,7 wobei die Referenzscherdehnung (g0,7)ref sich auf einen
Boden mit IP = 0 bezieht, also nach dem Diagramm von
Die Scherdehnung g0,7 steht für den Wert, bei dem sich der Vucetic und dem oben Gesagten in etwa den Wert 1 ¥ 10–4
Schubmodul G0 auf 70 % seines ursprünglichen Wertes annimmt.
verringert hat. Diese Referenzscherdehnung g0,7 soll nun Sowohl in nicht-bindigen als auch in bindigen Geo-
im Folgenden zur Quantifizierung des Einflusses verschie- materialien wird die Referenzscherdehnung g0,7 darüber
dener Parameter für die Abnahme der Steifigkeit im Be- hinaus durch das vorherrschende Spannungsniveau beein-
reich kleiner Dehnungen herangezogen werden. flusst. Mit zunehmender mittlerer Spannung erhöht sich g0,7.
Die Porenzahl hat in nicht-bindigen Böden einen un-
tergeordneten Einfluss auf die Referenzscherdehnung. Bei 2.3 Messungen im Feld
einer Referenzspannung von 100 kPa bewegt sich diese
i. Allg. in einem Bereich von 6 ¥ 10–5 < g0,7 < 3 ¥ 10–4 Im Labor durchgeführte Messungen ergeben im Vergleich
(siehe Bild 5). Die Plastizität bindiger Böden hingegen hat zu Messungen im Feld oftmals kleinere Schubmodule G0.
wie bereits erwähnt einen erheblichen Einfluss auf die Bild 7 zeigt die Ergebnisse von Untersuchungen aus Japan

Bild 7. Steifigkeitsunterschiede Labor/Feld nach Toki et al. [34] (links) bzw. Stokoe & Santamarina [32] (rechts)
Fig. 7. Differences in the ratio of laboratory-to-field stiffness, left: data from Japanese case studies after Toki et al. [34], right:
results from the US American ROSRINE study after Stokoe & Santamarina [32]

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bzw. den USA. Es ist also davon auszugehen, dass obige gerweise an einer Sekantensteifigkeit, die innerhalb grö-
Korrelationen, die an Laborexperimenten entwickelt wur- ßerer Ent- und Wiederbelastungszyklen bestimmt wird.
den, tendenziell die untere Grenze der tatsächlich in-situ Bild 8 zeigt exemplarisch die Definition des elastischen
vorhandenen Schubmodule G0 darstellen. Bei der Formu- Ent- und Wiederbelastungsmoduls Eur des Hardening-
lierung der Steifigkeitsabminderungskurve wird jedoch Soil-Modells.
meist davon ausgegangen, dass diese nur in der Steifigkeit Eine einfache Möglichkeit, die erhöhte Steifigkeit un-
skaliert ist [32], d. h. g0,7 in-situ gleich dem im Labor er- ter kleinen Dehnungen in elasto-plastischen Modellen zu
mittelten Wert ist. berücksichtigen, bietet die dehnungsabhängige Steuerung
des elastischen Materialverhaltens. Ist die aktuelle Deh-
3 Ein Modell für kleine Dehnungen nungsamplitude klein, wird die elastische Steifigkeit ent-
sprechend erhöht. Diese Idee wurde z. B. im MIT-S1-Mo-
In der Literatur finden sich verschiedene Ansätze zur Be- dell [21] umgesetzt und ist auch Grundlage für die hier
schreibung des nichtlinearen Verhaltens von Geomateria- vorgestellte Modellerweiterung. Anders als im MIT-S1-Mo-
lien unter kleinen Dehnungen. Die zuvor beschriebenen dell, basiert die hier vorgeschlagene Modellerweiterung auf
eindimensionalen Modelle sind grundlegende Arbeitsmit- der modifizierten Hardin-Drnevich-Beziehung. Für dessen
tel der Baugrunddynamik. In multiaxial formulierten Stoff- multiaxiale Erweiterung wird der folgende einfache An-
gesetzen können diese Modelle nur mittels einer Genera- satz vorgeschlagen:
lisierung, wie z. B. im MIT-S1-Modell [21] geschehen, ein-
gesetzt werden. Als Kriterium zur Identifizierung von G 1 H* e˙
= mit g Hist = 3 (10)
Änderungen der Belastungsrichtung wird häufig das sehr G0 3 g Hist e˙
anschauliche Simpson-Brick-Modell [29] herangezogen.
1+
7 g 0,7
Alternativ werden in elasto-plastischen Modellen oftmals
Mehrflächen-Strategien verfolgt. Entweder werden mehrere wobei ė die deviatorische Dehnungsrate bezeichnet und
Fließflächen geschachtelt (Multi-Surface-Plasticity, z. B. H* eine tensorielle Größe ist, welche die deviatorische
[19]), oder es wird ein sehr kleiner elastischer Bereich de- Dehnungsgeschichte quantifiziert [4]. Bei monotonen Be-
finiert, der mit der Steifigkeit bei sehr kleinen Dehnungen lastungen ergibt sich H* als Integral über die deviatori-
assoziiert ist (Bubble-Modelle, z. B. [2]). Im Rahmen der schen Dehnungsraten. In diesem Fall reduziert sich obiger
Hypoplastizität wurde das Konzept der intergranularen Ansatz auf das modifizierte Hardin-Drnevich-Modell. Än-
Dehnung [20] entworfen, um dem nichtlinearen Boden- derungen in der Belastungsrichtung wird durch eine ent-
verhalten bei kleinen Dehnungen Rechnung zu tragen. sprechende Transformation der Dehnungsgeschichte Rech-
Die Anwendung vieler der erwähnten Konzepte in nung getragen:
praktischen Aufgabenstellungen ist anspruchsvoll, da für
eine vollständige Beschreibung eines Problems nicht nur Ê T11 0 0 ˆ
ein Modell für kleine Dehnungen, sondern auch ein Mo- *
H = T HT mit T = 0 T 22 0 ˜ und
Á
-1
dell für den sich daran anschließenden Bereich größerer ÁÁ ˜
Dehnungen benötigt wird. Überdies sollten das Gesamt- Ë 0 0 T 33 ˜¯
modell und dessen Verhalten für den Anwender transpa-
rent und überschaubar sein. Ein Modell, das diesen An-
sprüchen im Bereich größerer Dehnungen genügt, ist z. B.
T11 =
1
H11 + 1
[ (
1 + u(l(1)H11 ) H11 + 1 - 1 )]
das elasto-plastische Hardening-Soil-Modell. Im Folgen-
den wird ein Weg aufgezeigt, dieses um einen Ansatz für
T22 =
1
H 22 + 1
[ (
1 + u(l(1)H 22 ) H 22 + 1 - 1 )] (11)
den Bereich kleiner Dehnungen zu erweitern. Analog kann
die vorgeschlagene Erweiterung, die auf dem oben einge-
führten modifizierten Hardin-Drnevich-Modell beruht, aber
T33 =
1
H 33 + 1
[ (
1 + u(l(1)H 33 ) H 33 + 1 - 1 )]
auch für beliebige andere elasto-plastische Modelle heran-
gezogen werden. wobei u(x) die Heaviside-Funktion bezeichnet und l(i) die
Eigenwerte der deviatorischen Dehnungsrate sind. Unter-
3.1 Eine Erweiterung elasto-plastischer Modelle strichene tensorielle Größen sind in das Eigensystem der
für kleine Dehnungen Dehnungsrate transformiert. Neben dem so definierten
dehnungsabhängigen Steifemodul G wird die Querdehn-
Elasto-plastische Modelle mit isotroper Verfestigung, wie zahl vereinfachend als konstant angenommen.
z. B. das Cam-Clay-Modell oder das Hardening-Soil-Mo- Es ist anzumerken, dass die obige dehnungsabhängige
dell, unterstellen elastisches Materialverhalten im Falle Formulierung im Sinne der Mechanik nicht als elastisch
von Ent- oder Wiederbelastungsvorgängen: Spannungs- zu klassifizieren ist. Stattdessen kann die von Hueckel &
zustände, die innerhalb der im Spannungsraum definier- Nova [13] vorgeschlagene Terminologie paraelastisch ver-
ten Fließfläche liegen, werden mit elastischem Verhalten wendet werden, da geschlossene Belastungsschleifen bei
assoziiert. Würden die elastischen Materialparameter einer Richtungsänderung von 180° keine bleibenden Deh-
konstant und wie experimentell für sehr kleine Dehnun- nungen verursachen. Im Folgenden wird dennoch der Be-
gen bestimmt angenommen, würde sich in größeren Ent- griff elastische Steifigkeit weiter verwendet, um der Tat-
und Wiederbelastungsvorgängen insgesamt zu hohe Stei- sache Rechnung zu tragen, dass die paraelastische Steifig-
figkeiten einstellen. Die elastischen Materialparameter keit innerhalb der Fließfläche eines klassischen elasto-
solcher Stoffgesetze orientieren sich deshalb zweckmäßi- plastischen Modells angewendet werden soll.

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nungsraum. Da das zuvor eingeführte multiaxiale Hardin-


Drnevich-Modell im Dehnungsraum formuliert ist, ist de-
ren Beachtung in einer Kombination des Hardin-Drnevich-
Modells mit einem elasto-plastischen Modell nicht trivial.
Plastische Dehnungen erfordern hier ein iteratives Vorge-
hen bei der Bestimmung der (para)elastischen Steifigkeit.
In der im Folgenden beschriebenen Erweiterung des elasto-
plastischen Hardening-Soil-Modells wird deshalb dessen
isotrop verfestigende Fließfläche zur Identifizierung von
Erst- und Wiederbelastungen herangezogen. Dies entspricht
dem Ansatz nach Richart (Pfad C in Bild 9).

3.3 HS-Small – eine Erweiterung des Hardening-Soil-Modells

Bild 8. Definition des elastischen Sekantenmoduls Eur


Das multiaxial erweiterte Hardin-Drnevich-Modell wurde
Fig. 8. The elastic secant modulus Eur mit dem Hardening-Soil-Modell kombiniert und ist unter
der Bezeichnung HS-Small in dem Finite-Elemente-Pro-
grammsystem Plaxis verfügbar. Das HS-Small-Modell be-
3.2 Erstbelastung, Entlastung und Wiederbelastung – sitzt gegenüber dem Hardening-Soil-Modell nur zwei zu-
die Masing-Regeln sätzliche Materialparameter: den Schubmodul G0 und die
Referenzscherdehnung g0,7. Korrelationen für beide dieser
Obwohl von Masing [18] zunächst für Metalle formuliert, Größen wurden oben eingeführt. Idealerweise sollten je-
kann auch für Geomaterialien in guter Näherung das Ge- doch beide Parameter aus Labor bzw. in-situ-Versuchen ge-
setz von Masing angewandt werden: Nach einer Belas- wonnen werden. Die elastische Steifigkeit des HS-Small-
tungsumkehr folgt der Spannungs-Dehnungspfad einer in Modells wird ausgehend von einem Referenzwert G0,ref an
den Spannungen und Dehnungen verdoppelten Erstbelas- den aktuellen Spannungszustand wie folgt angepasst:
tungskurve (Bild 9). In der multiaxialen Erweiterung des 7g 0,7 Ê s 3 + c cot j ˆ
m
Hardin-Drnevich-Modells wird die Referenzscherdehnung G = G 0,ref Á ˜ , (12)
7g 0,7 + 3g Hist Ë pref + c cot j ¯
bei Ent- oder Wiederbelastung folglich verdoppelt.
Die erweiterten Masing-Regeln postulieren zusätzlich wobei s3 die minimale Hauptspannung und c cot j die
das Materialverhalten bei unregelmäßigen Belastungen: Es maximal aufnehmbare isotrope Zugspannung des Mate-
wird allgemein angenommen, dass es sich bei Überschrei- rials bezeichnet (diese kann jedoch durch einen weiteren
tung der maximalen zuvor vorhandenen Schubspannung Eingabeparameter begrenzt werden). Der Exponent m und
um einen Erstbelastungsvorgang handelt. Für den Fall, dass die Querdehnzahl n des HS-Small-Modells werden von
eine vorherige Belastungskurve geschnitten wird, werden dem herkömmlichen Hardening-Soil-Modell übernommen.
in der Literatur verschiedene Regeln vorgeschlagen. Drei Es wird also angenommen, dass die Querdehnzahl n über
Vorschläge sind in Bild 9 dargestellt. Pfad A: Ansatz nach den betrachteten Dehnungsbereich konstant ist und die
Rosenblueth & Herrera [25], Pfad B: Jennings [14], Pfad C: exponentielle Erhöhung des Moduls G0, der des Steife-
Richart [24]). moduls gleicht. Für Sande ist dies in der Tat zutreffend
Die Berücksichtigung der erweiterten Masing-Regeln (m ª 0,5), im Fall von Tonen kann mit Gl. (12) die tatsäch-
erfordert in jedem Fall ein Materialgedächtnis im Span- liche Erhöhung des Moduls G0 leicht überschätzt werden.

Bild 9. Masing-Verhalten nach Pyke [22], symmetrische Belastungsschleifen (links), mögliches Verhalten nach einer asym-
metrischen Belastung 0-1-2-3-4 (rechts)
Fig. 9. Hysteresis loops in symmetric (left) and irregular (right) loading according to the extended Masing rules after Pyke [22]

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Reduziert sich der elastische Schubmodul G des HS- auf die Dehnungsgeschichte eines Materials haben können
Small-Modells auf den Wert der elastischen Steifigkeit für (z. B. Relaxation), d. h., selbst nach einer Vorbelastung kann
größere Entlastungs- und Wiederbelastungsvorgänge (Gur), eine Initialisierung mit neutraler Dehnungsgeschichte sinn-
wird diese nicht weiter reduziert. Ab diesem Zeitpunkt voll sein.
wird der Ansatz für kleine Dehnungen innerhalb des Mo-
dells deaktiviert, und das Modell arbeitet als Hardening- 4 Anwendungen
Soil-Modell. Erst bei einer entsprechenden Änderung
(teilweise oder volle Umkehr) der Belastungsrichtung wird Alle folgenden Berechnungen wurden mit der Methode
der Ansatz für kleine Dehnungen wieder aktiviert. Bild 11 der finiten Elemente durchgeführt und sind einschließlich
zeigt die Steifigkeitsreduktion innerhalb des HS-Small- der verwendeten Materialparameter in [4] näher beschrie-
Modells. Es ist zu beachten, dass das Hardin-Drnevich- ben. Zur Identifikation des Einflusses des vorgeschlagenen
Modell mit Sekantensteifigkeiten arbeitet. Das HS-Small- Modells für kleine Dehnungen auf die Berechnungsergeb-
Modell jedoch arbeitet mit einer Tangentensteifigkeit. nisse wurden jeweils parallele (vergleichende) Berechnun-
Eine reine Modifikation der elastischen Steifigkeit gen mit dem Hardening-Soil- und dem HS-Small-Modell
eines verfestigenden elasto-plastischen Stoffgesetzes wie durchgeführt. Im Falle der Flachgründung wurden weiter-
des Hardening-Soil-Modells kann das Verhalten unter klei- hin Berechnungen unter Verwendung des hypoplastischen
nen Dehnungen in Erstbelastung nicht komplett wieder- Stoffgesetzes mit intergranularer Dehnung in den Vergleich
geben, da plastische Dehnungen von Beginn an eine Reduk- einbezogen.
tion der Steifigkeit mit sich bringen. Im HS-Small-Modell
wird im Bereich kleiner Dehnungen zusätzlich das Ver- 4.1 Triaxialversuch
festigungsgesetz beeinflusst. Näheres hierzu kann in [4]
nachgelesen werden. In einem Triaxialversuch ist der Einfluss kleiner Dehnun-
Die Initialisierung der Dehnungsgeschichte erfolgt, gen nur anfänglich zu beobachten. Bild 11 zeigt ein Bei-
wenn nicht anders bekannt, mit 0 (Erstbelastung). Falls in spiel eines dränierten Versuchs mit dicht gelagertem Hos-
einer Berechnung geologische Prozesse nachgebildet wer- tun Sand sowie dessen numerische Nachrechnung. Die be-
den (z. B. Vorbelastung durch eiszeitliche Gletscher) sollte rechneten globalen Spannungs-Dehnungsbeziehungen des
beachtet werden, dass auch zeitliche Effekte einen Einfluss Hardening-Soil-Modells und des HS-Small-Modells sind

Bild 10. Steifigkeit als Funktion der Dehnung im HS-Small Modell, links: Reduktion des elastischen Sekantenschubmoduls,
rechts: Reduktion des elastischen Tangentenschubmoduls
Fig. 10. Stiffness-reduction curve of the HS-Small model, left: elastic secant shear modulus, right: elastic tangent shear mo-
dulus

Bild 11. Triaxialer Versuch an dichtem Hostun Sand


Fig. 11. Triaxial test on dense Hostun sand

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sich sehr ähnlich. Wird die Dehnungsachse jedoch skaliert, Bild 13 zeigt die Setzungsmulde an der Geländeoberfläche
zeigt sich die erhöhte Materialsteifigkeit am Anfang der hinter der Verbauwand, welche bei Berücksichtigung des
Belastung. Bereichs kleiner Dehnungen früher abklingt. Dennoch ent-
stehen direkt hinter der Wand höhere Setzungen. Die hori-
4.2 Baugrube 2D zontale Verschiebung der Verbauwand ist kleiner und ent-
spricht in etwa der gemessenen Verschiebung, abgesehen
Die Berücksichtigung erhöhter Steifigkeiten bei kleinen von einer Abweichung nahe der Geländeoberfläche.
Dehnungen führt in der Berechnung von Baugruben mit
Verbau dazu, dass sowohl die Hebungen in der Baugru- 4.3 Flachgründung – Streifenfundament
bensohle, als auch die laterale Ausdehnung der Setzungs-
mulde hinter der Verbauwand abnimmt. Zusätzlich ist zu Numerische Berechnungen für ein mit einer Flächenlast
beobachten, dass das Verhältnis von horizontaler Wand- von 150 kPa beaufschlagten Streifenfundaments, das 1 m
verschiebung zu den Setzungen direkt hinter der Wand ab- in einen dichten Sand einbindet, wurden von Hintner
nimmt. Im Folgenden werden diese Effekte am Beispiel et al. [12] durchgeführt. Die Materialparameter des San-
eines von dem AK 1.6 der DGGT ausgegebenen Randwert- des wurden identisch zu denen des oben beschriebenen
problems (Schweiger [27]) aufgezeigt. Triaxialversuchs angenommen. Neben dem Hardening-
Bei der in Bild 12 gezeigten Baugrube handelt es sich Soil- und dem HS-Small-Modell kam bei dieser Berech-
um eine dreifach rückverankerte Baugrube in (Berliner) nung auch das Hypoplastische Stoffgesetz mit intergranu-
Sand. Die Berechnung umfasst vier Aushubschritte und ent- larer Dehnung zum Einsatz, welches ebenso wie das Har-
sprechende Grundwasserabsenkungen innerhalb der Bau- dening Soil-Modell und das HS-Small-Modell an Hand
grube. Die Berechnungsergebnisse am Ende des letzten von Triaxialversuchen und Oedometerversuchen kali-
Aushubschritts sind in den Bildern 13 und 14 dargestellt. briert wurde.

Bild 12. Geometrie der Baugrube und Anordnung der Anker


Fig. 12. Geometry and anchor detail

Bild 13. Setzungsmulde (links) und Wandverschiebung (rechts) bei Endaushub


Fig. 13. Surface settlement trough (left) and lateral wall deflection (right) at the end of excavation

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Bild 14. Hebung im Schnitt A-A in der Baugrubensohle bei Bild 15. Verhältniswert der elastischen Moduln G/Gur bei
Endaushub Endaushub
Fig. 14. Vertical displacements in section A-A at the end of Fig. 15. Ratio of the elastic moduli at the end of excavation
excavation

Bild 16. Berechnete Setzung (rechts) und Verhältniswertes G/Gur (links) bei p = 150 kPa/m
Fig. 16. Calculated settlements (right) and ratio G/Gur (left) at p = 150 kPa/m

Das in Bild 16 zusammengefasste Berechnungsergeb-


nis zeigt, dass im Vergleich zum Hardening-Soil-Modell
die beiden Modelle, die den Bereich kleiner Dehnungen
berücksichtigen (HS-Small-Modell und Hypoplastisches
Modell mit intergranularer Dehnung), eine ähnlich große
und dabei deutlich geringere Setzung des Fundaments pro-
gnostizieren als das Hardening-Soil-Modell. Der wesent-
liche Unterschied ergibt sich vor allem in größerer Tiefe.
Die Auswertung des Verhältniswertes der elastischen Mo-
duln G/Gur des HS-Small-Modells zeigt deutlich, dass hier
die Steifigkeit bei sehr kleinen Dehnungen am Ende der
Berechnung kaum abgenommen hat (im Beispiel gilt G0 =
3 Gur).

4.4 Setzungsberechnung eines Widerlagers

Da die zuvor dargestellten Beispiele zwar die Tendenzen


bei Berücksichtigung der erhöhten Steifigkeiten bei klei-
nen Dehnungen sehr gut aufzeigen, nicht aber den tat-
sächlich möglichen quantitativen Einfluss wiedergeben, Bild 17. Ausgesteifte und verankerte Baugrube der Schleuse
zeigt das letzte Beispiel die Ergebnisse einer Setzungsbe- Sülfeld nahe der Eisenbahnbrücke.
rechnung eines Brückenwiderlagers nahe der Baugrube Fig. 17. Strutted and back-anchored Sülfeld excavation near
für die Schleuse Sülfeld. Das in Bild 17 gezeigte Brücken- the railway bridge

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Bild 18. 3D-FE-Diskretisierung des Berechnungsausschnitts


Fig. 18. Geometry of the Sülfeld excavation in the 3D FE model

widerlager in einem Abstand von ca. 15 m von der Bau- gebnis ergibt sich rechnerisch eine zu große Setzung und
grube wurde, wie in Bild 18 dargestellt, in einem drei- Verkantung des Brückenwiderlagers.
dimensionalen Finite-Elemente-Modell diskretisiert. Die Weitere Details zur Berechnung der Baugrube für die
gesamte Aushubtiefe betrug ca. 14 m, wovon ca. 3 m Schleuse Sülfeld und der verwendeten Materialparameter
einer großflächigen Auffüllung zuzurechnen sind, die bis sind in [4] dokumentiert.
zum Widerlager reichte. Die Aussteifung der Verbauwand
in unmittelbarer Nähe zum Widerlager wurde ebenso in
das Berechnungsmodell einbezogen, wie auch die an-
sonsten zur Ausführung gekommene Rückverankerung
der Wände.
Die Materialparameter für den anstehenden Geschie-
bemergel und die Sande wurden aus Labor- bzw. Feldver-
suchen ermittelt und mittels Rückrechnung und Vergleich
mit gemessenen Verformungen den in-situ-Verhältnissen
angenähert. Dabei zeigte sich, dass z. B. die Hebung der
Baugrubensohle im letzten Aushubschritt, die messtech-
nisch zu ca. 3 mm bestimmt wurde, nur mit dem HS-
Small-Modell nachberechnet werden konnte: In der mit
dem Hardening-Soil-Modell durchgeführten Berechnung
wurden Hebungen von mehr als 10 mm ermittelt, in der
mit dem HS-Small-Modell durchgeführten Berechnung
ergaben sich Hebungen kleiner als 4 mm.
Die aufgrund des Baugrubenaushubs und der Ände-
rung des Grundwasserspiegels rechnerisch ermittelten Set-
zungen des auf Pfählen gegründeten Widerlagers sind in
Bild 19 dargestellt. Im betrachteten Lastfall Endaushub
wurde eine Setzung von ca. 2 mm gemessen. Eine Rotation
des Widerlagers um seine Längsachse war praktisch nicht
nachweisbar. Im Vergleich mit den berechneten Ergebnis- Bild 19. Setzungen der Brückenwiderlager (dargestellt mit
sen zeigt sich, dass hier nur das HS-Small-Modell ein be- Hinterfüllung)
friedigendes Berechnungsergebnis liefert. Ohne die Berück- Fig. 19. Vertical displacements of the bridge abutments
sichtigung des Einflusses kleiner Dehnungen auf das Er- (here shown with backfill)

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5 Zusammenfassung [11] Hardin, B. O.: The Nature of Stress-Strain Behaviour of


Soils. Proc. Earthquake Engineering and Soil Dynamics, Pasa-
Bodensteifigkeiten unter kleinen Dehnungen können mit dena, Vol. 1, 1978, 3–90.
Hilfe des vorgestellten Modells relativ einfach in numeri- [12] Hintner, J., Vermeer, P. A., Baun, C.: Advanced FE versus
schen Berechnungen berücksichtigt werden. Zur Charak- classical settlement analysis. Proc. NUMGE06, Graz, 2006,
539–546.
terisierung des Materialverhaltens unter kleinen Dehnun-
[13] Hueckel, T., Nova, R.: Some hysteresis effects of the beha-
gen sind lediglich zwei Stoffkonstanten erforderlich, für
vior of geological media. International Journal of Solids and
die bereits Erfahrungen in Form von Korrelationen doku- Structures 15 (1979) 8, 625–642.
mentiert sind. [14] Jennings, P. C.: Periodic Response of a General Yielding
Die Berücksichtigung erhöhter Materialsteifigkeiten Structure. ASCE: Journal of the Engineering Mechanics Divi-
unter kleinen Dehnungen in numerischen Berechnungen sion 90 (1964) EM2, 131–166.
verbessert in erster Linie die Qualität von Verformungs- [15] Kolymbas, D.: An outline of hypoplasticity. Archive of Ap-
prognosen. Zusätzlich kann ein verminderter Einfluss der plied Mechanics 61 (1991), 143–151.
gewählten Verschiebungsrandbedingungen festgestellt wer- [16] Lo Presti, D. C. F., Jamiolkowski, M., Pallara, O., Caval-
den: Da die Steifigkeiten in den Teilen eines diskretisier- laro, A.: Rate and Creep Effect on the Stiffness of Soils. In:
ten Problems sehr groß sind, in denen keine oder nur sehr Sheahan, Kaliakin (Hrsg): Measuring and Modeling Time
kleine Verschiebungen auftreten, werden auch bei der Wahl Dependent Soil Behavior. ASCE Geotechnical Special Publi-
eines tiefen Berechnungsausschnitts realistische Verschie- cation, 1996, 166–180.
[17] Lunne, T., Robertson, P. K., Powell, J. J. M.: Cone Penetra-
bungen berechnet. Bis dato war hier das Einführen einer
tion Testing in Geotechnical Practice. London: E & FN Spon,
zusätzlichen Bodenschicht (mit hoher Steifigkeit) oder ein
1997.
restriktives Beschneiden des Netzes in der Tiefe erforder- [18] Masing, G.: Eigenspannungen und Verfestigung beim Mes-
lich. sing. Proc. 2nd Int. Congr. Appl. Mech., Zürich, 1926.
[19] Mroz, Z., Norris, V. A., Zienkiewicz, O. C.: An anisotropic
Dank critical state model for soils subject to cyclic loading. Géo-
Das vorgestellte HS-Small-Modell ist in einem gemeinsa- technique 31 (1981) 4, 451–469.
men Forschungsprojekt der Bundesanstalt für Wasserbau [20] Niemunis, A., Herle, I.: Hypoplastic model for cohesion-
und des Instituts für Geotechnik der Universität Stuttgart less soils with elastic strain range. Mechanics of Cohesive-
entstanden. Für die während der Entwicklung eingegange- Frictional Materials 2 (1997) 4, 279–299.
nen, wertvollen Anregungen und Hinweise von dritter Seite [21] Pestana, J. M., Whittle, A. J.: Formulation of a unified cons-
bedanken sich die Autoren, insbesondere bei Dr. Paul titutive model for clays and sands. Int. J. Numer. Anal. Meth. 23
(1999), 1215–1243.
Bonnier von PLAXIS b. v. Besonderer Dank gilt auch Josef
[22] Pyke, R.: Nonlinear soil models for irregular cyclic load-
Hintner und Christian Baun für die Erlaubnis, die unter
ings. ASCE: Journal of the Geotechnical Engineering Divi-
Abschn. 4.3 gezeigten Berechnungsergebnisse an dieser sion 105 (1979) GT6, 715–726.
Stelle zu veröffentlichen. [23] Ramberg, W., Osgood, W. R.: Description of stress-strain
curve by three parameters. Technical Note 902, National Ad-
Literatur visory Committee for Aeronautics, Washington, DC, 1943.
[24] Richart Jr., F. E.: Some effects of dynamic soil properties
[1] Alpan, I.: The geotechnical properties of soils. Earth-Science on soil structure interaction. ASCE: Journal of the Geotech-
Reviews 6 (1970), 5–49. nical Engineering Division 101 (1975) GT12, 1193–1240.
[2] Al-Tabbaa, A., Muir Wood, D.: An experimentally based [25] Rosenblueth, E., Herrera, I.: On a kind of hysteretic damp-
‘bubble’ model for clay. Proc. NUMOG III, Vol. 1, 1989, 91–99. ing. ASCE: Journal of the Engineering Mechanics Division 90
[3] Atkinson, J. H., Sallfors, G.: Experimental determination of (1964) EM4, 37–47.
soil properties, Proc. 10th ECSMFE, Florence, Vol. 3, 1991,
[26] Schanz, T., Vermeer, P. A., Bonnier, P. G.: The hardening
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soil model – formulation and verification. In: Brinkgreve, R.
[4] Benz, T.: Small-strain stiffness of soils and its numerical
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consequences. Dissertationsschrift. Mitteilung 55 des Instituts
dam: Balkema, 1999, 281–296.
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neering, Melbourne, Vol. 1, 2000, 1490–1536. technik 83 (2006) 7, S. 482–491. Zuschrift und Erwiderung in
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[36] Vucetic, M., Dobry, R.: Effect of Soil Plasticity on Cyclic Kußmaulstraße 17, 76187 Karlsruhe
Response. Journal of Geotechnical Engineering 117 (1991) 1, Prof. Dr.-Ing. Pieter A Vermeer, Institut für Geotechnik der Universität
89–107. Stuttgart, Pfaffenwaldring 35, 70569 Stuttgart

Bautechnik 84 (2007), Heft 11 761

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