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Baugrundverbesserung M.1
Lehrstuhl für Grundbau, Bodenmechanik, Felsmechanik und Tunnelbau
M Baugrundverbesserung
M.1 Allgemeines
Ist eine vorhandene Untergrundsituation im Hinblick auf ein zu errichtendes Bauwerk ungünstig, so können sich entweder
Bauwerk und Gründung an die vorhandenen Böden anpassen, z.B. mit Tiefgründungen oder derart, dass sie große Ver-
formungen ertragen bzw. ausgleichen können, oder der Baugrund wird ausgetauscht, verbessert, verfestigt oder in ande-
rer Art und Weise derart verändert, dass das geplante Bauwerk darin oder darauf erstellt werden kann.
Der Übergang von Verfahren der Baugrundverbesserung zu solchen der Baugrundverfestigung (siehe auch Vorlesungs-
einheit F, "Boden als Baustoff") und zu Tiefgründungsverfahren ist fließend.
Folgende Verfahren werden hier behandelt:
- Bodenverbesserung durch Vorbelastung
- Tiefendräns zur Beschleunigung der Konsolidation
- Bodenverdichtung an der Oberfläche
- Bodenaustausch
- Bodenverdichtung durch Tiefenrüttler
- Bodenverdichtung mit Hilfe von Fallplatten (dynamische Intensivverdichtung)
- Bodenverdichtung mit Hilfe von Sprengungen
- Bodenverbesserung mit Schotter- und Steinsäulen
- mit Geotextil ummantelte Sandsäulen
- vermörtelte Schottersäulen und Betonsäulen
- Kalksäulen
- Mixed in Place - Verfahren
- thermische Bodenverfestigung
- Baugrundvereisung
- Injektionen
- Düsenstrahlverfahren
dem Widerlager stellt dann nach seiner Herstellung für den Untergrund nur noch eine Wiederbelastung dar, bei der die
Setzungen gering sind und schnell ausklingen.
Die Beschleunigung der Konsolidation durch eine überhöhte Ballastierung des Bodens ist beispielhaft in Bild M02.10
(LADD, 1976) dargestellt. Insbesondere lassen sich auch durch nur kurzfristig überhöhte Vorbelastungen die sekundären
Nachsetzungen dämpfen (JONAS, 1964). Zwar gibt es Versuche, die Reduktion der sekundären Nachsetzungen rechne-
risch zu erfassen (JOHNSON, 1970), doch wird man sich in praktischen Fällen eher daran orientieren, was an Last erd-
statisch zulässig (Grundbruch bei undränierter Scherfestigkeit) und was wirtschaftlich machbar ist.
Setzung [m]
1966 und eine 2. Auffüllung mit weiteren 3,5 m
Sand Ende 1967 (ausgezogene Kurve). Das Bei-
spiel zeigt weiter, wie der Konsolidationsvorgang 2
erheblich beschleunigt werden kann, wenn die
Dränwege künstlich durch Einbringen vertikaler
mit Sanddräns
Dränstränge verkürzt werden, wie es hier in einem
Teilbereich geschah, wo außerdem die 9 m Sand-
last auf einmal aufgebracht wurden. 4
In jedem Fall muss außerdem zwischen den zu Bild M02.20: Konsolidationszeiten mit und ohne Vertikaldräns
verbessernden Boden und den Ballast eine Flä- (HELLENSCHMIDT, 1969)
chendränung eingeschaltet werden, meist Sand
oder Schotter mit 0,3 m bis 0,5 m Dicke, wenn der
Ballastboden selbst nicht genügend wasserdurchlässig ist. Diese Dränschicht muss vom anstehenden zu entwässernden
bindigen Boden filterstabil getrennt werden.
Die zur Beschleunigung der Konsolidation eingebrachten Vertikaldräns bestehen heute meist aus Papp- oder Kunststoff-
Dränbändern, die in den Boden eingestanzt werden. Eine Übersicht über verschiedene Fabrikate geben SMOLTCZYK /
HILMER (1991).
Früher waren hierzu Sanddräns gebräuchlich, die
jedoch deutlich aufwändiger herzustellen sind und
bei großen Setzungsbewegungen leicht abscheren
und unwirksam werden können. Bild M02.30 stellt
schematisch den Vorgang des Drän-Einstechens
dar. Zur Theorie der Vertikaldräns wird auf
GUSSMANN (1990) verwiesen. Sie erlaubt, den
Abstand der Vertikaldräns zueinander zu bemes-
sen, der sich aus der verfügbaren Konsolidations-
zeit ergibt. Beim Bau der DASA-Erweiterung im
"Mühlenberger Loch" (2001) in der Elbe wurden
aufgrund der äußerst knappen Bauzeit Dräns im
Abstand von weniger als 1 m gesetzt, um die
Konsolidationszeit des dort abgelagerten Elb-
schlamms unter den aufgebrachten Sandschüt-
tungen zu minimieren. Bild M02.30: Tiefendräns (SMOLTCZYK / HILMER, 1991)
Statische Vorbelastungen erreicht man auch durch
Grundwasserabsenkungen oder durch Anwendung von Unterdruck (KJELLMANN, 1952 und HOLTZ / WAGNER, 1975),
wobei die Geländeoberfläche durch eine Kunststoff-Folie gedichtet wird. In diesem Zusammenhang wird auch die
Elektro-Osmose genannt, mit der eine Entwässerung gering durchlässiger bindiger Böden bewirkt werden kann. Die
Entwässerung führt zur Reduzierung des Porenvolumens und damit einhergehend zur Erhöhung der Trockendichte und
Festigkeitseigenschaften. Das Verfahren ist in der Vorlesungseinheit G, "Wasser im Baugrund" kurz behandelt.
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Baugrundverbesserung M.3
M.4 Bodenaustausch
Wenn der nicht tragfähige Baugrund nur wenige
Meter tief ansteht, lohnt es sich zu prüfen, ob der
Austausch gegen einen geeigneten Ersatzboden
wirtschaftlich ist.
Bild M04.10 (SMOLTCZYK / HILMER, 1991) zeigt,
wie das Austauschvolumen zu planen ist: zur
Berücksichtigung der Lastausbreitung trägt man
von der Fundamentaußenkante einen Grenzwinkel
von höchstens 60° an, durch den die Baugruben-
sohlfläche definiert ist. Das weitere hängt dann
von der Möglichkeit abzuböschen ab. Der Aus-
tauschboden wird beim Arbeiten im Trockenen
Bild M04.10: Berücksichtigung der Spannungsausbreitung bei der
lagenweise eingebracht und verdichtet. Bei Arbei-
Bemessung eines Bodenaustauschs (SMOLTCZYK / HILMER,
ten unter Wasser wird verdichtungsfähiger nicht-
1991)
bindiger Boden ins Wasser eingebracht und mit
Hilfe von Tiefenverdichtungsverfahren verdichtet.
Durch Spülen, Drücken und Vibrieren wird der Rüttler bis auf die
Sohle der zu verdichtenden Schicht abgesenkt, Bild M05.20. Dabei
wird der Sand um den Rüttler verflüssigt (Aufhebung der Scherfes-
tigkeit). Die Sandkörner können sich umordnen und nehmen eine
5 Motor (elekt-
dichtere Lage ein. Durch die Verdichtung entsteht an der Oberflä-
risch/hydraulisch)
che ein Krater, in den laufend Sand nachgefüllt wird. Beim Ziehen
hinterlässt der Rüttler eine verdichtete Bodensäule.
Die Wirkung eines Tiefenrüttlers kann sich in der Nähe der Gelän- 6 Unwucht
deoberfläche (obere 1 m bis 2 m) in der Regel wegen fehlender
vertikaler Auflast nicht entfalten. Hier kann zusätzlich der Einsatz 7 Verdrehrippen
von (leichten) Fallplatten erforderlich werden, um die gleichen
Verdichtungsanforderungen zu erfüllen, wie sie mit Tiefenrüttlern in 8 Wasser- oder Luft-
größerer Tiefe problemlos erreicht werden können. Auf jeden Fall austritt (wahlweise)
ist an der Geländeoberfläche eine dynamische Oberflächen- 9 Spitze
Verdichtung mit schwerem Gerät vorzusehen.
Für den Einsatzbereich von Tiefenrüttlern, der primär lockere, Bild M05.10: Deutscher Rüttler (SMOLTCZYK /
schlufffreie Sande umfasst, gibt es nach BROWN (1977) eine HILMER, 1996)
"Eignungszahl":
100
Zugabe
von
grob- 90 d
körni-
Lagerungsdichte D [%]
gem
Material 80 a
70
Wasser-
Vibrator
zugabe Verdichtete
Wasser- Zone
zugabe 60
Nichtbindiger Boden
50
1,0 1,5 2,0 2,5 3,0
Abstand a [m] der Rüttelpunkte
Bild M05.20: Arbeitsweise Tiefenrüttler (SMOLTCZYK / HILMER, Bild M05.30: Abstand der Rüttelpunkte
1991) (SMOLTCZYK / HILMER, 1996)
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Baugrundverbesserung M.5
Tiefen sind bis zu 25 m wirtschaftlich erreichbar. Die Verdichtungspunkte werden, Bild M05.30, in 1,5 bis 3 m Abstand
gesetzt. Die Lagerungsdichte D kann um 20 bis 40 % bis auf 80 % verbessert werden. Dass diese Verdichtung auf einer
bestimmten Tiefenstufe erreicht ist, macht sich im Anstieg der Leistungsaufnahme des Motors bemerkbar, wird aber
zuverlässiger durch eine laufende Amplitudenmessung kontrolliert (OTEO, 1983).
Problematisch können im Sand eingelagerte bindige Schichten werden, wenn der Füllsand dadurch behindert wird, durch
die vom Rüttler gestanzte Öffnung zu fließen. Man versieht dann den Rüttler mit Flossen, um die Öffnung zu weiten. Zum
Stand der Technik siehe GREENWOOD / KIRSCH (1983), SMOLTCZYK (1983).
Auch Rüttler mit senkrechter Amplitude wurden entwickelt, z.B. das Terraprobe-System in den USA oder das Vibrowing-
System in Schweden (MASSARSCH / BROMS, 1983). Diese Geräte arbeiten bis etwa 15 m Tiefe. Beim Vibrowing-Gerät,
das aus einem Rohr mit gegeneinander versetzt über die ganze Länge angeordneten Flügeln besteht, wird der Boden
über die ganze Höhe gleichzeitig gerüttelt, was zu kürzerer Arbeitszeit und entsprechender Verbilligung führt. Allerdings
sind Vertikalschwinger nicht so effizient wie Horizontalschwinger, so dass mehr Verdichtungspunkte benötigt werden.
Bodenarten mit einem Ip ≤ 10 % (Sand, Kies, Geröll, Siebschutt, Deponiematerial) können durch Stoßbelastungen bis
auf eine etwa mitteldichte Lagerung verdichtet werden, indem mit Baggerhilfe Lastplatten von 100 kN bis 200 kN Gewicht
(G) bis auf eine Höhe h (m) angehoben und dann fallen gelassen werden (Dynamische Intensivverdichtung). Die Verdich-
tungswirkung reicht bis in die Tiefe
wobei der Faktor α nach den bisher vorliegenden Erfahrungen (SMOLTCZYK, 1983) bei Kies und Geröll ungefähr 1, bei
schluffigem Sand (also zunehmender Plastizität) 0,6 und bei Stoffen mit instabiler Struktur (Beispiel: Mülldeponie, Löss)
0,5 ist. Die erreichbaren Tiefen liegen bei etwa 12 m.
Der Boden wird in einem regelmäßigen Raster beaufschlagt; die Verdichtungspunkte sind 4 m bis 10 m voneinander
entfernt. Jeder Punkt erhält in einer Sequenz bis zu 5 Schläge, wobei mit abnehmender Durchlässigkeit des Bodens die
Wartezeiten zwischen den Schlägen größer werden müssen, um einen Konsolidationseffekt zu erreichen (GÖDECKE,
1976; HARTIKAINEN / VALTONEN, 1983). Um die Konsolidationseffekte erfassbar zu machen, sind Porenwasserdruck-
messungen mit Hilfe von Messsonden mindestens in der Mitte der zu verdichtenden Schicht zweckmäßig. Dabei ist bo-
denmechanisch die Hypothese von MÉNARD (1974) nicht belegbar, dass auch bei wassergesättigten bindigen Böden mit
diesem Verfahren eine Verdichtung zu erzielen sei (SMOLTCZYK, 1983). Eine Steigerung der Schlagzahl je Übergang
bringt keine wesentliche Verbesserung mehr. Es ist gegebenenfalls besser, einen Übergang mehr auszuführen, als die
Schlagzahl je Übergang zu erhöhen. Aus dem Rastermaß, der Schlagzahl und der Anzahl der Übergänge ergibt sich der
Energieaufwand in kNm/m² als wirtschaftliche Vergleichsgröße. Da die bisherigen Erfahrungsdaten noch keine zuverläs-
sige Vorhersage des für eine bestimmte Bodenart notwendigen Energieaufwands gestatten, muss vor Beginn der eigent-
lichen Verdichtungsarbeiten eine Probeverdichtung ausgeführt werden. Erreichbar ist eine mitteldichte Lagerung, so dass
sich gegebenenfalls auch eine Kombination mit der Rüttelverdichtung anbietet (JOHNSON et al., 1983).
2 1. Ladung 6 1. Sprengladung
2. Zündschnur oder elektri- 5 5 2. Zünder
3 sche Zündleitung 7 3. Zündkabel
4 3. Spülleitung 4 4 4. Zuleitung
3 0
4. Behälter zur Aufnahme der 5. Verb.-Kabel
1
Sprengladung 6. Hauptkabel
2 1 3 1
7. Stromquelle
Bild M07.10: Lanzenkopf zum Einspülen der Bild M07.20: Sprengvorrichtung (IVANOW, 1967)
Sprengladung (IVANOW, 1967)
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Baugrundverbesserung M.6
Wenn als Einflussradius R (m) derjenige Abstand von einer Ladung C (kg) definiert wird, innerhalb dessen die Setzung
infolge Verdichtung größer als 1 cm ist; wenn ferner a (m) das Rastermaß für die Anordnung der Ladungen ist, gilt nach
IVANOW (1967):
R = K3 ⋅ 3 C
a = 2 ⋅ K4 ⋅ 3 C
Nach dem Eingeben von Schotter in das Loch wird der Rüttler
(eventuell mehrfach) wieder versenkt. Dabei wird das Stopfmateri-
al verdichtet und seitlich in den zu verbessernden Boden einge-
drückt. Gleichzeitig wird die Energieaufnahme des Rüttlers ge-
messen und liefert einen Hinweis auf den Verdichtungserfolg. Der
Durchmesser der so hergestellten Rüttelstopfsäulen ist vom Po-
renvolumen des zu verbessernden Bodens abhängig und liegt in
der Regel zwischen 0,5 m und 0,8 m. Er kann über den Energie-
eintrag beeinflusst werden.
unwirtschaftlich
Last/Säule [kN]
einer vereinfachten (eben statt räumlich) Form dar.
ungeeignet
200 2 cm
Es ist 1 cm
σ 0 = ( γ ⋅ z + Ns ⋅ c u ) ⋅ K p 100
Bei einem bis in große Tiefe anstehenden kompressiblen Untergrund kann bei gegebenem Schotterverbrauch ein Optimum
für Rasterabstand und Säulentiefe ermittelt werden, da ein verbesserter Baugrund in größerer Tiefe weniger zu Setzungen
beiträgt als die oberflächennahe Verbesserung.
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Baugrundverbesserung M.9
5
φs = 45,0°
Verbesserungswert n
φs = 42,5° μB = 1/3
4
φs = 40,0°
φs = 37,5°
3
φs = 35,0°
1
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10
Flächenverhältnis A/As
Bild M08.70: Baugrundverbesserungsmaß n (Setzungsreduzierung) bei unendlichem Säulenraster (PRIEBE, 1976).
Bild M09.10: Prinzip einer ummantelten Sandsäule Bild M09.20: Auftretende Spannungen bei einer
(RAITHEL, 1999) ummantelten Sandsäule (RAITHEL, 1999)
Das Verfahren wurde in sehr großem Umfang erfolgreich im Zusammenhang mit der Auffüllung des "Mühlenberger
Lochs" in der Elbe verwendet. Hier war ein Damm auf unkonsolidierten mächtigen Schlammablagerungen der Elbe zu
gründen, die durch den Einbau geotextilummantelter Sandsäulen verbessert wurden. Sie dienten gleichzeitig der Konso-
lidierung des Schlammes und der primären Abtragung der Dammlast.
Zum Trag- und Verformungsverhalten sowie zur Geotextilbemessung derartiger Säulen siehe RAITHEL (1999).
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Baugrundverbesserung M.10
Auch Kalkpfähle dürfen statisch nicht als Pfähle angesehen werden; vielmehr ähneln sie den Schottersäulen. Durch das
Einmischen von Kalk wird die Durchlässigkeit eines tonigen Boden stark heraufgesetzt.
Für die Berechnung der Kalkpfähle gelten dieselben Grundsätze wie für Schottersäulen, doch muss für den Scherwinkel
eines kalkvermörtelten Bodens ein niedrigerer Wert als für Schotter eingesetzt werden. Eine Besonderheit sind Schrumpfris-
se im Abstand von 2 cm - 5 cm, die das Gefüge schwächen.
Die erreichbaren Tiefen sind beim Einmisch-Verfahren durch die
Geräteleistung begrenzt. Dagegen lassen sich mit Bohrgeräten sehr
große Tiefen erreichen; in Japan wurde die Tiefenvermörtelung Vorratsbehälter
(Deep Mixing Method) bis zu 60 m Tiefe unter Wasser eingesetzt. Stabilisierungsmaterial
Einen guten Überblick über den Stand der Technik und Forschung Kies-/Schotterplanum
für dieses Verfahren gibt der eingangs genannte Generalbericht. geotextile Trennlage
Ferner wird auf SMOLTCZYK / HILMER (1991) ergänzend hinge-
Förderschnecke
wiesen.
Verpresskopf
Bei den sogenannten CSV-Säulen werden reine Kalksäulen mit
Verdrängungslochwandung
geringem Durchmesser hergestellt. Dabei wird eine spezielle
Schnecke (Bild M11.10) in den Boden eingetrieben und beim Ziehen
unter Druck hochhydraulischer Kalk eingebracht. Er entzieht dem
Boden Wasser und bindet damit ab. Die Bodenverbesserung bezieht
sich damit sowohl auf die Verbesserung des anstehenden Bodens Bild M11.10: Schnecke und Spezialkopf zur Herstel-
durch Entwässerung als auch auf die Wirkung der vergleichsweise lung von CSV-Säulen
steifen Säulen im Verbund mit dem benachbarten Boden.
Mixed-in-Place
Mit Hilfe gegenläufig drehender Bohrschnecken und Zugabe von Zementsuspension über die Seelenrohre kann im Wir-
kungsbereich der Schnecken ein Boden-Suspensions-Gemisch erzeugt werden, welches nach dem Abbinden eine hohe
Festigkeit und geringe Durchlässigkeit aufweist. Da dabei der Boden selbst als Baustoff verwendet wird, ist auch die
Bodenzusammensetzung neben den zur Anwendung kommenden Verfahren für das homogene und vollständige Einar-
beiten der Suspension für die Eigenschaften des im Mixed-in-Place-Verfahren hergestellten Körpers entscheidend. Posi-
tive Erfahrungen liegen in sandigen und kiesigen Böden vor.
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Baugrundverbesserung M.11
Auch der Aushub von Böden in tiefen Gräben, die Vermischung des Bodens in Zwangsmischern mit Bindemitteln und der
Wiedereinbau ist ein bekanntes Verfahren der Baugrundverbesserung, welches gerne zur Hangstabilisierung angewen-
det wird. Dabei werden die Gräben in Richtung der Falllinie angelegt. Sie müssen kurzfristig standfest sein. Hier können
auch bindige Böden behandelt werden.
Thermische Bodenverfestigung
Das Verfahren ist in Deutschland nicht gebräuchlich. In Russland wird z.T. mit hohem Energieverbrauch Boden aufge-
heizt, um ihm damit Wasser zu entziehen und ihn zu verfestigen.
Baugrundvereisung
Siehe Vorlesung R, "Spezialverfahren".
Injektionen
Sowohl Injektionen, die Material in den Porenraum des Bodens einbringen, als auch verdrängende Injektionen, die den
vorhandenen Baugrund aufsprengen und verdichten (Hebungsinjektionen, Compaction Grouting) können als Bodenver-
besserungsmaßnahme eingesetzt werden.
Siehe dazu Abschnitt R, "Spezialverfahren"
Düsenstrahlverfahren
Siehe dazu Vorlesung R, "Spezialverfahren".
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