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Spektakuläres
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Die Elite der Luftwaffe in Afrika Bei uns finden Sie packende
– und warum sie scheiterte
Reportagen über die Geschichte
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Militärflugzeugen.
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Mit der Bf 109 erhielt die Luftwaffe eine Maschine, mit der sie den Himmel
dominieren konnte. Doch diese Rolle schien der »Friedrich« zunächst nicht
beschieden zu sein, denn die ersten Exemplare wiesen gravierende Mängel auf
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12 28
Mangelbehaftete Maschinen und Sabotage führten bei den Während die Brüder Wright in die Geschichte eingingen, geriet
Schuleinheiten immer wieder zu Unfällen ihr großer Konkurrent Samuel Pierpont Langley in Vergessenheit
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Die B-26 Marauder wartete nicht nur mit ihrem schnittigen Seit das RIAT vor 50 Jahren gegründet wurde, nimmt die Zahl der
Äußeren auf, sondern auch mit zahlreichen Innovationen klassischen Warbirds stetig zu
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Obwohl die deutschen Jagdflieger bei Angriffen auf Fesselballone
im Vorteil zu sein schienen, konnte sich das Blatt schnell wenden
64 74
Der Absturz des 747-Frachters von EL AL in Amsterdam prägt Mit einem raffinierten Netz an Strohmännern schaffte es die
das Verhältnis zwischen Israel und den Niederlanden bis heute Schweiz, sich 19 Zeppelin C.II aus Deutschland zu sichern
57 Background
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Flugzeuge in dieser Ausgabe 82 Vorschau/Impressum Beute für die Schweiz
4 195162 906904
Albatros D.V 60 Martin B-26 Marauder 20 Die F-Version der Bf 109 im Fokus: Technik, Einsatz, Geschichte
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Das Unglück vom
Alenia Aermacchi M-346 55 Messerschmitt Bf 109 F 32 Titelseite: Mit ihrer starken B-26 Marauder – der liegende Torpedo
Warum dieser Bomber Maßstäbe setzte
Todeslug der El Al 1862
Die wahre Geschichte des Absturzes
Neuseeländische Harvard
Wenn es etwas gibt, das mehr Blicke auf sich zieht als die atemberaubende Land-
schaft Neuseelands, dann sind es liebevoll restaurierte Flugzeuge wie diese North
American Harvard. Hier ist sie über dem Lake Wanaka zu sehen, ein Binnensee im
Süden des Landes.
Die neuseeländische Maschine mit dem Kennzeichen NZ1044 absolvierte ihren
Erstlug im Oktober 1943, ehe sie ab 1944 die ehrenvolle Aufgabe hatte, den
liegerischen Nachwuchs der neuseeländischen Luftwafe auszubilden. Hierbei
erlitt die Schulmaschine allerdings im April 1945 leichte Schäden, als ein Fahr-
werksbein beim Abrollen von der Landebahn kollabierte – die Warte hatten die
Fahrwerksverriegelung nicht richtig angebracht. Nach dem Krieg lagerte man
das Flugzeug ein. Von 1954 bis 1958 log sie sodann für die Central Flying School,
womit sie sozusagen zu ihren Wurzeln zurückkehrte. Im Jahr 1971 erwarb die
Technical Training School der späteren Air New Zealand den Trainer, wo er als
Übungsobjekt für angehende Ingenieure sein Gnadenbrot verdiente. Mickrige
250 Dollar war die Harvard zu diesem Zeitpunkt noch wert.
Doch gibt es ein Happy End: Der Luftfahrtenthusiast Bevan Dewes erbarmte sich
der Maschine und restaurierte sie innerhalb von drei Jahren in lugfähigen
Zustand. Mittlerweile trägt das Schullugzeug wieder seine Kriegsbemalung von
einst. Später soll die Harvard sogar Deko-MG und Übungsbomben erhalten.
Text und Bild Dave McDonald
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FLUGZEUG CLASSIC 4 | 2024 7
PANORAMA
wieder lügge?
ie in den vorangegangenen Jahren auch, inden im Alt gegen neu:
W Lincolnshire Aviation Heritage Centre in East Kirkby
während der Wintermonate wieder planmäßige Restaurie-
Die Rumpfnase
der NX611 wird mit
rungsarbeiten an der museumseigenen Avro Lancaster Mk.VII jener der NX644
NX611 »Just Jane« statt. Das Ziel ist es, die Maschine wieder (rechts) getauscht
lugfähig zu machen. Neben der Wartung aller vier Merlin-
Triebwerke von Rolls-Royce werden die im vergangenen Jahr
unterbrochenen Arbeiten am hinteren Rumpteil mit dem
Heckstand fortgesetzt. Die Backbord-Tragläche und die man in den Sommermonaten auf das für diverse Veranstal-
Rumpfnase demontierte man und ersetzte sie durch aufge- tungen fest eingeplante Aushängeschild des Museums verzich-
arbeitete Teile der Lancaster NX644. ten muss.
Diese baugleiche Maschine gehört dem französischen Ver- Die Austin Motor Company in Longbridge baute die NX611
ein Ailes Anciennes, der es sich zur Aufgabe gemacht hat, Flug- »Just Jane« sowie ihre Schwestermaschine, NX644, 1945. Bis
zeuge zu retten und wiederaufzubauen. Dieser hat vor zwei Anfang der 1960er-Jahre setzte die französische Marine die
Jahren mit dem Museum in East Kirkby eine Vereinbarung beiden Viermots im Südpaziik ein, bis man sie dann nach
getrofen, welche vorsieht, verschiedene Bauteile der NX644 Europa zurückholte. Während die NX644 des Pariser Muse-
zu restaurieren, die man dann übergangsweise in die NX611 ums allerdings nur für die statische Ausstellung wiederauf-
einbauen will. Alle Baugruppen der »Just Jane« sollen so nach gebaut wird, soll »Just Jane« eines Tages wieder liegen.
und nach wieder lugfähig aufgearbeitet werden, ohne dass Andreas Metzmacher
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ALLE VIER JAHRE NACHTANKEN
Die B-36 konnte mit einer
Tankfüllung von der US-
Ostküste bis nach Moskau und
16-mal um die Welt
zurück fliegen. Ein Mittelklasse- ie weit würde Hubby mit seiner Gattin und den bei-
Wagen wäre damit in der Lage,
die Erde 16-mal zu umrunden.
W den Kindern kommen, wenn er die Tankfüllung einer
B-36 »Peacemaker« in seine Mittelklassen-Limousine
Danach hätte er noch genug Sprit, gösse? Man kam auf 16 Erdumrundungen á 40 000 Kilo-
um quer durch die USA zu reisen meter und eine Rundreise durch die USA, also weitere etwa
Foto Convair via SDASM 8000 Kilometer obendrauf. In Summe ganze 648 000 Kilo-
meter! Bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von sagen
wir mal 60 km/h und acht Stunden engagierten Fahrens
pro Tag wäre der stolze Familienvater damit fast vier Jahre
ununterbrochen unterwegs gewesen! Hätte er sich statt
eines Lincoln, Chevy oder Ford einen sparsamen VW Käfer
gekaut, wären 1,25 Millionen Kilometer drin gewesen.
Um den Bürgern der Vereinigten Staaten von Amerika
SIEBEN JAHRE RESTAURIERT ein Gefühl für die Größe und Leistungsfähigkeit des stra-
Flaggschif zum
Schnäppchenpreis?
eit Mitte Januar 2024 bietet die Verwertungsgesell- Die »Konrad Adenauer« sucht einen neuen Besitzer. Mit dieser Maschine
S schat des Bundes (www.vebeg.de) eine der beiden
Airbus A340-300 der Flugbereitschat des Bundesminis-
war Außenministerin Baerbock unterwegs, als ihre Ozeanienreise im ver-
gangenen Jahr so abrupt in Abu Dhabi endete. Derzeit trägt sie noch die
teriums der Verteidigung (BMVg) zum Verkauf an. Die gleiche Lackierung wie die hier gezeigte »Theodor Heuss« Foto Benedikt Lang
63,60 Meter langen und 16,85 Meter hohen Großraum-
lugzeuge haben eine Spannweite von 60,30 Metern. Bei ausbau – Reise- und Konferenzraum, Privatbereich, Dele-
einem Höchstabluggewicht von 276,5 Tonnen können gationsbereich mit 24 Business- und 92 Economy-Sitzen
die beiden von der Luthansa stammenden Langstrecken- – übernahm die Lutwafe beide Maschinen im März und
maschinen bis zu 143 Passgieren transportieren. Die August 2011 als Regierungslieger. Neben repräsentativen
Reichweite der beiden Airbus A340-300 der Flugbereit- Einsätzen lassen sich die beiden Vierstrahler »Konrad
schat BMVg mit den taktischen Kennzeichen 16+01 Adenauer« und »heodor Heuss« auch zum Transport von
»Konrad Adenauer« und 16+02 »heodor Heuss« beträgt Verwundeten und Kranken einsetzen. Dafür können vier
etwa 15 200 Kilometer, die Reisegeschwindigkeit mit ihren Personentransporteinheiten (PTE) zur intensivmedizini-
vier CFM56-5C4-Triebwerken 890 km/h. Nach einer schen Patientenversorgung eingerüstet werden.
technischen Generalüberholung und mit neuem Innen- Christian König
10
w
... der schwerste und am längsten dienende Trägerjet der U.S. Navy,
die Douglas A3D/A-3 Skywarrior (Erstflug: 28. Oktober 1952),
den passenden Spitznamen »Whale«
trug und mit über 37 Tonnen Startmasse
noch immer den Rekord als schwerstes
Katapultstart-Flugzeug hält?
Foto USN Sammlung Wolfgang Mühlbauer
12
Bf-109-Pilot Friedrich Kisslinger verlor 1944
während eines Übungsflugs die Kontrolle über
seine Maschine und stürzte ab. Tragischerweise
miss-glückte auch sein Absprungsversuch – so oder
so ähnlich erging es vielen der jungen Flugschüler
Illustration Stephanie Beilliard
A
ls Friedrich Kisslinger am 31. Januar
1944 mit seiner in die Jahre gekomme-
nen Bf 109 E, der »Roten 5«, von Pau-
Ost aus zu einem Übungsflug aufbrach,
schien zunächst alles normal. Als er jedoch
eine Zeit lang in der Lut war, verlor der un-
erfahrene Pilot aus unbekannten Gründen In den ersten Kriegsjahren absolvierte Kisslinger noch eine Schlosserlehre, die er
in großer Höhe die Kontrolle über seine 1941 mit der Gesellenprüfung abschloss. Oben: Bilder seiner Heimat Mending
Maschine. Mehrere Minuten versuchte er
erfolglos, das Flugzeug wieder in den Grif wie andere Bf 109 E, die den Kriegsanforde- der Verein Aerocherche, der sich auf die
zu bekommen. Schließlich sprang der rungen technisch nicht mehr gewachsen Suche nach verschollenen Flugzeugwracks
21-Jährige aus seiner Messerschmitt. Aller- waren, diente sie etwa ab den Jahren 1942/43 spezialisiert hat.
dings befand sich der Pilot bereits in zu dazu, angehende Piloten auszubilden. Doch Etwa 70 Jahre nach Kisslingers Tod fand
Fotos, sofern nicht anders angegeben, Thomas Genth
geringer Höhe. Friedrich Kisslinger konnte führte deren Unerfahrenheit immer wieder die Ungewissheit ein Ende. Der Verein konn-
die Maschine zwar noch verlassen, starb aber zu brenzligen Situationen, wie am 9. August te die Absturzstelle durch Zeugenaussagen
sofort, als er aufschlug. Die »Emil« explo- 1942 in Belgien und am 5. März 1943 in lokalisieren. Dort angekommen, zeigten sich
dierte in unmittelbarer Nähe. Frankreich geschehen. An beiden Tagen rasch die ersten Überreste der Maschine.
Im Winter des Jahres 1944 gehörte Fried- stürzte die »Rote 5« bei Übungslügen ab und Doch erst durch ein Schild des Öltempera-
rich Kisslinger zum Jagdgeschwader 101, wurde zu 35 Prozent zerstört. Ihr Totalverlust turanzeigers stand fest – es war die Bf 109 E
einer Schuleinheit. Der Flugschüler, der am 31. Januar 1944 beendete ihre Karriere des JG 101 von Friedrich Kisslinger.
zuvor Erfahrungen im Segellug gesammelt schließlich schlagartig. Im Verlauf der Suche kamen weitere Frag-
hatte, steuerte dort zum ersten Mal eine Jagd- mente zum Vorschein: Bruchstücke des
maschine. Die »Rote 5«, mit der der junge Auf den Spuren des Onkels Rumpfes mit grüner Tarnfarbe, kleine Aus-
Mann an diesem schicksalhaten Tag ab- Der Verbleib vieler Piloten und ihrer Ma- rüstungsteile, ein Stück des Ziferblatts vom
hob, absolvierte bereits etliche Einsätze und schinen ist bis heute ungeklärt – nicht so bei Armaturenbrett sowie Patronen verschiede-
entging mehrmals ihrer Zerstörung. Denn Friedrich Kisslinger. Sein Schicksal lütete ner Kaliber, die von der Kanone und den
14
Maschinengewehren stammten. Als Klarheit
herrschte, dass hier der Absturzort der
»Roten 5« lag, kontaktierte Aerocherche
einen Verwandten von Friedrich Kisslinger
– seinen gleichnamigen Nefen. Nach über
sieben Jahrzehnten erhielt er Informationen
über den Verbleib seines Onkels. In seiner
Stimme spiegelten sich Erleichterung und
Vorfreude wider, nun endlich den Ort
besuchen zu können, der das Leben seiner
Familie für immer verändern sollte.
Der Nefe reiste mit seinem Sohn und
seiner Ehefrau aus Deutschland an, um auf
der Stelle zu stehen, an der sein Onkel vor
etwa 70 Jahren starb. Friedrich Kisslinger
brachte auch Bilder, Dokumente, Briefe
Das Team von Aerocherche stieß zu Beginn der Ausgrabungen auf kleinere
Wrackteile; die Plakette gab Aufschluss über den Typ der Maschine
Walter Nowotny
Der in Gmünd, Niederösterreich, gebo-
renen Walter Nowotny zählte zu den
erfolgreichsten deutschen Jagdliegern
des Zweiten Weltkriegs. Nachdem er seine
Fliegerausbildung abgeschlossen hatte,
kam er am 1. Dezember 1940 zum Jagd-
geschwader 54 »Grünherz«. Mit dem
Überfall auf die Sowjetunion erzielte
Nowotny auch seine ersten Abschüsse –
zwei Polikarpow I-153.
Er war der erste Jagdlieger, der 250 Luft-
Die Arado Ar 96 war eines der Standard-Schulflugzeuge der Luftwaffe, siege errang, wofür er am 19. Oktober
so verwendete auch das JG 101 dieses Muster 1943 die Brillanten zum Ritterkreuz mit
Eichenlaub und Schwertern erhielt. Sow-
jetische Piloten zollten ihm Respekt, in-
dem sie ihm den Beinamen »Tiger vom
Wolchowstroj« gaben.
Die »109« neigte zum Ausbrechen, die Streben sollten verhindern, Ab Februar 1944 war er Kommodore des
Jagdgeschwaders 101. Im selben Jahr
dass die Flächen den Boden berührten
gründete er das Erprobungskommando
Nowotny – das erste Düsenjagdgeschwa-
der der Welt. Dort testete man auch die
Me 262, das erste in Serie gebaute Strahl-
lugzeug. Am 8. November 1944 wollte
er mit seiner »Schwalbe« auf dem nieder-
sächsichen Flugplatz Achmer landen, doch
Mustangs schossen seine Maschine ab. Der
Jagdlieger hatte kein Glück: Zwar konnte
er seinen Düsenjäger noch verlassen, aber
sein Fallschirm vering sich im Leitwerk,
und er starb bei dem Absturz. Nowotny
erzielte insgesamt 258 Abschüsse.
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Die Bf 109 E »Rote 5« war 1944
bereits eine Veteranin mehrerer Ein-
sätze, die auch das eine oder andere
Mal mit Beschädigungen endeten
Zeichnung Stefan Draminski
Das tragische Schicksal von Friedrich louse gab es zahlreiche Stützpunkte, auf
Kisslinger war jedoch nur eines von vielen denen Einheiten wie das JG 101 und die
junger Piloten. Durch unzureichende Flug- JGr. Ost mit ihren Arado Ar 96, Messer- dieser Maschine, die Bf 109 G-12, zur Ver-
stunden und technische Mängel stürzten schmitt Bf 109 oder Focke-Wulf Fw 190 sta- fügung. Die Schuleinheiten besaßen sogar
zahlreiche Kadetten mit ihren Maschinen ab, tioniert waren. einige umlackierte französische Flugzeuge
wie die zweimotorige Potez 63-11 und den
Die angehenden Piloten erhielten oft gebrauchte Jäger Dewoitine D.520. Sie absolvierten viele
kurze Flüge, um zu lernen, wie man mit
und unzuverlässige Maschinen, die häufig ausfielen diesen Maschinen umging.
Dabei kamen Abstürze nicht selten vor.
was nicht selten tödlich endete. Ein Beleg Hier logen die Schüler viele verschiedene Denn die angehenden Piloten waren natür-
dafür, dass sich die militärische Situation Typen. Einige Bf 109 E waren sogar so modi- lich unerfahren, als sie ihre liegerische Aus-
zuspitzte. Die Ausbildung konnte mit der iziert, um mit ihnen das Rollen zu üben. Sie bildung begannen. Sie erhielten ot abgelo-
Nachfrage nicht Schritt halten. hatten eine spezielle Vorrichtung an den gene und unzuverlässige Maschinen, die
Traglächen, die die Messerschmitt-Maschi- häuig ausielen. Dies erklärt die hohe Zahl
Notdürftig geflickt ne stabilisierten – den »Idiotenbock«. Denn der Abstürze in diesem Bereich.
In den Jahren 1943 und 1944 war die Lut- bekanntlich neigte die Bf 109 mit ihrem Flugzeuge, die von der Front zurückge-
wafe im Südwesten Frankreichs sehr aktiv. engen Fahrwerk zum Ausbrechen. schickt wurden, hatten meist Schäden und
Ein idealer Ort, junge Piloten zu schulen. Die jungen Piloten wechselten häuig zwi- harte Landungen erlitten; sie wurden nur
Denn dieses Gebiet lag weit von der Front schen der Arado 96 und der Bf 109 G. Um begrenzt gewartet. Daher kam es regelmäßig
entfernt, und das Wetter war meistens gut. sie auf den Alleinlug auf der »Gustav« vor- zu technischen Pannen wie Triebwerksbrän-
In der Umgebung von Pau, Tarbes und Tou- zubereiten, standen auch Doppelsitztrainer den. Fehlfunktionen beim Start waren eine
häuige Gefahr. Und man hat Verkleidungen,
die Schäden aufwiesen, otmals nur notdürf-
tig gelickt.
Den Talisman
von Hans Wesser
fanden Soldaten
kurz nach seinem
Tod in den Trüm-
mern seiner Ma-
schine. Das Medail-
lon überstand den
Absturz relativ
unbeschadet
18
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TECHNIK MARTIN B-26 MARAUDER
LUFTFAHRT-TAKTGEBER
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Man sieht ihr schon am Boden an, wie schnell sie fliegen kann:
Martins B-26. Hier machen Techniker und Wartungspersonal
im Werk Middle River bei Baltimore eines der ersten Serienexemplare
des zweimotorigen Bombers startklar für einen Werksflug
Foto Glenn L. Martin Company Sammlung Wolfgang Mühlbauer
G
latt, metallisch glänzend, ästhetisch
anmutig. Wohl kaum ein anderes
zweimotoriges Kampfflugzeug
kommt seinerzeit beim Erstlug so rassig
daher wie Martins B-26. Als ihr Muster-
exemplar – einen echten Prototyp gibt es
nicht – am 29. November 1940 erstmalig von
der Bahn wegzieht, stört praktisch nichts die
elegante Linienführung der unbewafneten
Maschine. Fast wirkt sie wie ein Rennlug-
zeug. Nicht von ungefähr spricht die Presse
vom »Flying Torpedo«, nachdem sie den
eigenwillig konzipierten Bomber zum ersten
Mal direkt in Augenschein nehmen darf.
22
Martin B-26 (s/n 40-1362) der
22nd BG, stationiert Mitte 1941 auf
sowohl die Gelder für die hydraulischen der B-26 im eigenen Hause gar nicht auf die der Basis Langley Field, Virginia
Pressen bereitzustellen und damit den öko- Beine zu stellen. Ein Paradebeispiel ist die Zeichnung Juanita Franzi
nomisch riskanten Übergang auf ein neues robuste, aus zwei Teilen zusammengefügte
Herstellungsverfahren zu wagen, sagt viel Plexiglasnase. Ingenieur- wie fertigungstech-
über Magruders Vertrauensvorschuss als nisch ein Meisterstück, verkörpert diese
Teamchef aus. Dazu sind die Pressen Sonder- angeblich das bis dahin größte Bauteil ihrerden US-amerikanischen Ableger der deut-
anfertigungen, die viermal größere Bleche ganz besonderen Art. Kein Vergleich zu den schen Firma Röhm und Haas. Gegründet
als branchenüblich verarbeiten können. üblichen »Gewächshäusern« am Bug anderer zwei Jahre vorher in Esslingen am Neckar,
In der Praxis haben Martins Ingenieure zeitgenössischer US-Kampfflugzeuge, hält letztere seit 1933 unter anderem den
im Stammwerk Middle River bei Baltimore schmiegt sie sich stromlinienförmig und Markennamen Plexiglas. Wenngleich 1917
anfangs ihre Not mit dem ungewohnten glasklar der Rumpkontur an. nach Eintritt Washingtons in den Ersten
Streckziehverfahren. Egal, was die Weißkit- Weltkrieg wirtschatlich getrennt, arbeiten
tel versuchen - immer wieder bersten die Überredungskunst ist gefragt beide Betriebe bis zum Beginn des Polen-
Leichtmetallbleche unter dem Druck der Bevor die charakteristische Spitznase reale feldzuges 1939 eng zusammen.
Pressen mit lautem Knall. Groß ist das Rät- Gestalt annimmt beziehungsweise in aus- Zurück zum eigentlichen Flugzeug und
selraten, nicht bloß Magruder gerät langsam reichender Zahl vom Band kommt, muss dessen Konstruktion. Anders als sonst ist bei
ins Schwitzen. Zum Glück hält schließlich Magruder ausgiebig hausieren gehen. Er der B-26 das gesamte Traglächen-Mittel-
einer der sprichwörtlichen »alten Hasen aus braucht reichlich Überredungskunst, ehe stück (»Strong Box« genannt) fest im Mittel-
der Werkstatt« quasi im Vorbeigehen den sich mit den renommierten Chemiewerken rumpf, in dem sich zugleich die Bomben-
rettenden Vorschlag parat. Nämlich die der Rohm & Haas Company der Platzhirsch
Holzformen, über die man die Bleche zieht, unter den heimischen Acrylglas-Herstellern Im Februar 1941 stehen die ersten B-26-MA
vorher einzufetten, sodass sie während des unter Bauchschmerzen bereit erklärt, die bereit, um sie ans USAAC auszuliefern.
Formpressens ein wenig rutschen können. Sache in Angrif zu nehmen. Bekanntlich mit Im Vordergrund steht offenbar das Muster-
Danach funktioniert alles wie es soll.Unab- vollem Erfolg. Pikantes Detail am Rande: flugzeug der B-26, erkennbar unter anderem
hängig davon sind einige Kernkomponenten Das Unternehmen repräsentiert seit 1909 am versuchsweise umgebauten Heckstand
Foto Glenn Martin Company via Stapfer
24
Martin B-26 (s/n 40-1503) der
22nd BG, 33rd BS, stationiert im April
1942 auf dem Archerfield Airfield bei
ohne dadurch die garantierten Flugleistun- mit einem funktionsfähigen Prototyp zu Brisbane, Australien Zeichnung Juanita Franzi
gen der B-26 zu gefährden. Was es braucht, rechnen sei.
ist eine gute Kompromisslösung. Zumal man Ohne weiter auf Einzelheiten einzugehen,
beim U.S. Army Air Corps (USAAC) von bewerkstelligen Magruder und seine hoch-
Abwehrständen mit hydraulischem Antrieb motivierten Mitstreiter auch dieses Kunst- hat. Vier von ihnen liefern die Antriebsener-
eher weniger hält, besonders wegen der häu- stück. Wie versprochen steht der allererste gie. Als Steuergeber dienen dem Schützen
igen Leckagen und der Kälteempindlich- Prototyp des elektrisch-geschwindigkeits- zwei Grife, die gemeinsam auf zwei Steuer-
keit. Ob Martin stattdessen adäquat einen gesteuerten CE250 Amplidyne Turret von potentiometer für Höhen- und Seitenrich-
elektrisch gesteuerten Drehturm verwirkli- Martin wie versprochen im Juni 1940 zu tung wirken. Vorweggenommen sei gesagt,
chen kann, so Wright Field einige Zeit später ersten Schussversuchen bereit. Der mit zwei dass es der Martin Amplidyne Turret in sei-
in einer Anfrage. Wiewohl jenes Telegramm 7,62-mm-MG bestückte Wafenturm besitzt nen diversen Serienausführungen letztlich
auf eine Gesamtzahl von über 56 000 Stück
Einige Kernkomponenten der B-26 sind im eigenen bringen wird, eingerüstet in 27 unterschied-
liche Flugzeugmuster. Für Peyton Magruder
Hause gar nicht auf die Beine zu stellen zeitlebens der größte Erfolg, den sein Team
und er gemeinschatlich verbuchen.
nicht unbedingt auf den Schreibtisch von ein kompaktes Antriebssystem. Dessen
Magruder gehört, landet es dennoch dort. Funktionsweise fußt auf der in der Industrie Unbürokratisch unterstützt
Postwendend lässt er Wright Field wissen - gebräuchlichen Amplidyne (Querfeldver- Bevor der CE250 indes serienmäßig Einzug
ohne zuvor seinen jähzornigen Boss gefragt stärkermaschine), die man bei General Elec- in die B-26 halten kann, gibt es wiederum
zu haben -, dass innerhalb von drei Monaten tric (GE) mittlerweile passend miniaturisiert Stolpersteine auszuräumen. Beispielsweise,
wenn es um die besagte Amplidynen von
GE geht. Sie sind vorerst einzig als Ver-
suchsmuster vorhanden. Wieder sieht sich
Magruder gezwungen, selbst Dampf zu
machen. Er zieht los nach Shenectady, New
York, um dort am Hauptsitz von General
Electric die zügige Massenproduktion jener
Gerätschaten in Gang zu bringen. Lange
betteln braucht Magruder diesmal nicht.
Prompt indet sich ein ofenes Ohr beim
Konzernchef höchstpersönlich, den er auf
dem Flug nach Shenectady zufällig kennen-
lernt. Innerhalb von 30 Tagen garantiert GE,
die ersten Serienexemplare an Martin zu
liefern.
Bis Ende Januar 1941 hat das Musterlug-
zeug der B-26, an dem es bis dahin kaum
Wesentliches zu ändern gibt, bei der Werks-
erprobung genug Flugstunden gesammelt,
um verlässliche Angaben über seine Leis-
tungsfähigkeit zu trefen. Unter anderem
gelten als Höchstgeschwindigkeit 519 km/h
Einstweiliges Startverbot
In Baltimore läuft die Serienproduktion
zügig an. Am 22. Februar 1941 nimmt das
USAAC die ersten vier von insgesamt 201
bestellten Flugzeugen des Typs B-26-MA (ot
einfach nur B-26 genannt) in Empfang und
teilt sie der 22nd Bombardment Group (BG)
Im Hintergrund arbeiten Fachkräfte an einer »Strong box« , im Vordergrund in Langley Field, Virginia, zu. Dort wartet
steht deren obere Abdeckung, salopp »Doghouse« genannt zunächst ein beschleunigtes Testprogramm
Foto Glenn Martin Company Sammlung Wolfgang Mühlbauer auf sie, während sich fortlaufen weitere
Maschinen in den Verband einreihen. Dass
bei einem technisch so komplexen Flugzeug,
wie es die B-26 seinerzeit ist, vermehrt
Martin B-26-MA Fehlfunktionen autreten, nimmt man all-
gemein in Kauf. Solange jedenfalls, bis sich
Länge 17,07 m
Höhe 6,04 m
bei der 22nd BG die ungeklärten Fahrwerks-
Spannweite 19,81 m
defekte im Übermaß häufen.
Traglügelläche 55,93 m² Am 21. April 1941 erhält die ganze
Antrieb 2 luftgekühlte 18-Zylinder-Doppelsternmotoren Pratt & B-26-Flotte einstweilig Startverbot. Damit
Whitney R-2800-5 mit je 1850 PS Startleistung ist die sprichwörtliche Lawine endgültig
Startmasse 12 338 kg losgetreten – Martins innovativer Bomber
Höchstgeschwindigkeit 507 km/h in 4572 m kommt fortan mehr und mehr in Verruf.
Reichweite 1609 km (426 km/h / 1361 kg Bombenlast) Was dahinter steckt, erfahren Sie in
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O
rville Wright ist stinksauer! Gut ein Familie. Ein knappes Telegramm (»Erfolg – gen zu bringen. Im Mai und November 1896
Jahrzehnt ist seit den vier Flügen des vier Flüge ...«) ist schon nach Dayton, Ohio, starten Aerodrome No. 5 und No. 6 auf
Flyer I in den Kill Devil Hills vergan- unterwegs. Ihre aufregendsten Jahre in der einem Hausboot auf dem Potomac. Die
gen, da will die renommierte Smithsonian Fliegerei stehen ihnen allerdings noch bevor. Geräte zirkeln ein paar stabile Kreise und
Institution in Washington, Amerikas Olymp landen unbeschädigt auf dem Fluss.
der Wissenschaten, ein Konkurrenzmodell »Langley‘s Folly« Die Offiziellen sind beeindruckt und
zum ersten brauchbaren Motorflugzeug Es ist leicht zu erraten, wie sich zur selben machen viel Geld für eine manntragende
küren. Die Rede ist von Samuel Pierpont Zeit Professor Samuel Langley in Washing- Maschine locker. Ab 1898 denkt US-Präsi-
Langleys »Aerodrome«, das kläglich schei- ton gefühlt haben muss. Zweimal – im Okto- dent McKinley ganz ernsthat an einen Ein-
terte, just als Orville und Wilbur Wright
ihren Eigenbau startbereit machten. Was Langley zum ewigen Ruhm noch fehlte, war eine
Rückblende in den 17. Dezember 1903.
Vormittags haben die Wrights ihren Flyer I epochale Erfindung – etwa die Flugmaschine
viermal in die Lut gebracht. Ein paar Glas-
plattenaufnahmen dokumentieren das Er- ber und Dezember – ist sein Tandemlügler satz des großen »Aerodrome« im amerika-
eignis. Das erste dieser Fotos wird einer der »Aerodrome« beim Startversuch in den nisch-spanischen Krieg! Zwei Jahre später
berühmtesten Schnappschüsse des 20. Jahr- Potomac-River gefallen. Die Maschine liegt gleiten die Wrights mit ihrem schlichten
hunderts. Am Nachmittag brechen sie ihr in Trümmern, buchstäblich. Langleys guter Eigenbau erstmals über die Dünen der Kill
karges Lager bei Kitty Hawk, North Carolina, Name auch. Ganz Amerika lacht in diesen Devil Hills, ohne viel Aufmerksamkeit zu
ab und freuen sich auf Weihnachten mit der Tagen über »Langley’s Folly« – seine Narretei. erregen. Die beiden Fahrradhändler aus
Den Erfolg der Wrights nimmt kaum einer
zur Kenntnis, obwohl ein paar Zeitungen
ziemlich wirre und leicht ironische Artikel
über die »Dayton Boys« bringen werden.
Das Rennen um den ersten Motorlug ist
beendet. Aber war es wirklich ein Rennen?
Den Wrights musste es so scheinen. Die
Chancen ihres inanziell besser aufgestellten
akademischen Konkurrenten konnten sie
schwer beurteilen. Das US-Kriegsministe-
rium hatte 50 000 Dollar in Langleys Flug-
projekt gesteckt und sorgte jahrelang für
strenge Geheimhaltung.
Der knapp 70-jährige Langley ist Smith-
sonian-Sekretär und Amerikas bedeutends-
ter Astrophysiker. Also ein Mann mit Namen
und Einluss. Was ihm zum ewigen Ruhm
eines homas Edison oder Alexander Gra-
ham Bell noch fehlte, war eine epochale
Erindung – etwa die Flugmaschine. Seit den
Die Wright-Brüder Wilbur (links) und Orville. 1880ern war er ihr auf der Spur, streng
Durch ihre Patente schufen sie sich methodisch und wissenschatlich. »Aerodrome«-Testpilot Charles Manly
viele Gegner unter den Luftfahrtpionieren Fast ein Jahrzehnt braucht der Professor, (links) und der Wissenschaftler Samuel P.
Foto Smithsonian Institution um ein dampfgetriebenes Modell zum Flie- Langley Foto Smithsonian Institution
28
Der Wright Flyer I heute. Er nimmt einen
Ehrenplatz im Nationalen Luft- und Raum-
fahrtmuseum in Washington ein Foto NASM
Kill Devil Hills, 1901.
Wind, Sand, Einsam-
Dayton arbeiten mit eigenem Geld und fer-
keit. Es zeigt, unter
tigen alles selbst. An militärische Verwen-
welch kargen Bedigun-
dung denken sie gar nicht.
gen die Wrights ihre
Zwei verschiedene Ansätze ersten Gleiter erprob-
ten. Ihr Lohn: der
Langley und die Wrights sind sich nie per-
17. Dezember 1903
sönlich begegnet. Aber sie wussten vonein-
Fotos (2) Library of Congress
ander. Ganz gegen seine Gewohnheit hatte
sich Wilbur im September 1901 zu einem
Vortrag in Chicago über seine Experimente
und Erkenntnisse überreden lassen, der gro-
ßen Eindruck hinterließ. Seitdem gelten die
Wrights – geborene Autodidakten, die nie
ein College besucht haben – in aviatischen
Kreisen als ernst zu nehmende Praktiker.
Ihr Kunstgrif: die Traglächenverwin-
dung, die sie 1902 mit dem Seitenruder kop-
peln. Damit haben sie endlich die angepeil-
te Kontrolle über ihr Fluggerät. Langley hat
solch grundlegende Probleme grob vernach-
lässigt. Daher hätte er gern mehr über das
Wright‘sche System gewusst und kontaktier-
te die Brüder im Jahr 1902. Aber Wilbur
wiegelte hölich ab – er sei »zu beschätigt.«
Seinerseits hätte auch Wilbur ein Jahr später
gern mehr über das ablugbereite »Aerodro-
me« erfahren, aber auch er prallt an der
Geheimhaltung ab.
Desaströses
Das Katapult-Startsystem, das bei seinen Ende. Die
Modellen gut funktioniert hat, will Langley dramatische
auch bei seinem manntragenden Apparat Aufnahme des
einsetzen. Auf ein Fahrwerk glaubt er ver- völligen Bruchs
zichten zu können. Der vorgesehene Test- vom Abend des
pilot, Langleys Motorenkonstrukteur und 8. Dezember
engster Mitarbeiter Charles Manly, soll das 1903 ist das
»Aerodrome« irgendwie aufs Wasser setzen. einzig erhaltene
Dokument des
Ins Wasser gefallen Scheiterns
Im September 1903 ist das »Aerodrome« Foto Smithsonian
nach zahlreichen Verzögerungen und wei- Institution
teren Geldspritzen endlich fertig und wird
aufs Katapult gehievt. Das Hausboot mit
Flugzeug und Startrampe dümpelt bei Quan-
tico, Virginia, auf dem Potomac.
Am 7. Oktober ist es so weit. Langley
selbst ist geschätlich verhindert, so bleibt
30
Es fliegt doch! Glenn Curtiss repariert und modifiziert das »Great Aerodrome«, sodass 1914 ein paar Flüge im Bodeneffekt möglich sind
Foto Smithsonian Institution
ihm folgender Anblick erspart. Die Propeller aber aus eigener Krat und mühsam kontrol- und setzt ihn auf Schwimmer. Auf dem Lake
schaufeln mit Maximaldrehzahl, als das lierbar. Nach dem vierten Flug kippt der Keuka, im Staat New York, gelingen ihm da-
Katapult ausgelöst wird. Am Ende der kur- stürmische Wind den leichten Apparat ein- mit ein paar Sprünge. War das »Aerodrome«
zen Strecke kommt das »Aerodrome« aber fach um und beschädigt ihn schwer. Sein doch lugfähig? Orville tobt. Es wird hässlich
nicht richtig weg und fällt steil aufs Wasser Nutzwert ist bereits erschöpt; bessere Mus- unter den Pionieren.
zu. Manly kann den Sturz nicht mehr abfan- ter, der Flyer II und III, würden folgen. Die
gen. Im nächsten Augenblick schlägt das Wrights nehmen ihr Flugzeug zurück nach 98 Sekunden in der Luft
Wasser über den Apparat zusammen. Manly Dayton, verpacken es in Kisten und lagern Im Versuch, die Ehre Langleys wiederher-
wird unverletzt aus dem Fluss geischt. Die es hinter ihrem Fahrradladen. Dort vermo- zustellen, präsentiert die Smithsonian Ins-
Presse beginnt über den Professor zu spotten, dert es fast. titution das Gerät hinfort als das »erste
als das »Aerodrome« für einen zweiten Start- Die Wright-Brüder sind keine sentimen- manntragende Flugzeug der Weltgeschich-
versuch eilig vorbereitet wird. Der 8. Dezem- talen Männer, im Gegenteil: Es hätte nicht te, fähig zu dauerhatem freien Flug«. Orvil-
ber 1903 ist ein bitterkalter, ungemütlicher viel gefehlt und der lädierte Flyer I wäre ver- le Wright, aufs Äußerste gereizt, verleiht
Tag. Das Unternehmen steht unter Zeitdruck, brannt worden. Eine Flut anno 1913 bedeckt den Flyer I ab 1928 an das Science Museum
darum will man es diesmal vor den Toren ihn für ein paar Monate unter Schlamm. Erst in London. Es dauert bis 1948, ehe man sich
Washingtons probieren. Der Wind weht mit 1916 – da ist Wilbur bereits vier Jahre tot – diplomatisch einig wird. Dann kehrt das
30 km/h, als Manly ein weiteres Mal in dem
Flugzeug Platz nimmt und seinen Motor auf Der Flyer war insgesamt 98 Sekunden in der Luft
Touren bringt.
Das Katapult schleudert das »Aerodro- und flog danach nie wieder
me« in die Abenddämmerung hinaus. Schon
nach ein paar Metern bäumt sich die Maschi- holt Orville die Reste des Flyer I wieder her- epochale Fluggerät nach Amerika zurück
ne auf und zirkelt einen halben Looping, vor. Er montiert das fragile Fluggerät, das er – und das originale »Aerodrome« (rückge-
wobei das Leitwerk wegbricht und sich so gut kennt wie kein zweiter, und ergänzt baut in seinen 1903-Zustand) wird von
das hintere Flächenpaar zusammenfaltet. notwendige Teile. Es heißt, der beschädigte seinem angestammten Ehrenplatz ver-
Dann taumelt es kratlos ins Wasser. Auch Originalmotor sei schon 1906 verloren drängt. Orville Wright erlebt es nicht mehr;
diesmal bleibt Manly unverletzt; der anwe- gegangen. Das berühmte Flugzeug wandert er verstirbt am 30. Januar 1948.
sende Arzt verordnet ihm Whisky. Die New durch Amerika. Es wird auf Ausstellungen Insgesamt war der Flyer I für 98 Sekun-
York Times spricht unverblümt von einem und sogar auf Airshows präsentiert. den in der Lut gewesen und log danach
»lächerlichen Fiasko«. Langley beharrt auf Schon am 27. Februar 1906 war Professor nie wieder. Es war ein miserables Flugzeug,
der Behauptung, lediglich das Katapult habe Samuel P. Langley nach zwei Schlaganfällen kein Zweifel. Viele Jahre später, Mitte der
versagt. Der böse Begrif von »Langley’s gestorben, als gebrochener Mann. Sein 1980er, stellten US-Aerodynamiker einen
Folly« wird jetzt geprägt. Der Professor ist doppelt gescheitertes »Aerodrome« schwebt Nachbau in einen Windkanal und kamen
erledigt. noch lange nach dem peinsamen Reinfall zu dem Schluss, dass der Apparat nahezu
von 1903 wie ein böser Geist durch die Flure unkontrollierbar war. Ofenbar gab es nur
Endlich in der Luft der Smithsonian Institution und sorgt für zwei Männer, die nach jahrelangem Trai-
Neun Tage später sind die Wrights am Zug. böses Blut. 1914 modiiziert Glenn Curtiss ning mit ihren Gleitern imstande waren,
Der Flyer I liegt am 17. Dezember 1903 ins- – der ewige Konkurrent der Wrights und den Flyer I zu beherrschen – nämlich »Wil«
gesamt viermal, nicht weit und nicht hoch, Opfer ihrer Patentklagen – den alten Apparat und »Orv« selbst.
MESSERSCHMITT BF 109 F
32
Mit der Bf 109 F gelang Willy Messerschmitt
ein Meisterstück, man bezeichnete sie
auch als die gelungenste »109«. Als sie an
die Front kam, war sie allen anderen Jägern
überlegen und sicherte der Luftwaffe von
1941 bis weit in das Jahr 1942 die Lufthoheit
Von Peter Schmoll
Gegenüber der »Emil« sollte die Der Produktionsstart der Werner Mölders erwies sich So wie die Bordwaffen des
Bf 109 F leistungsfähiger und »Friedrich« verlief holprig, als einer der erfolgreichsten Messerschmitt-Jägers bei
einfacher zu warten sein. Dafür was die Gräben zwischen Piloten des Zweiten Weltkriegs. der eigenen Besatzung
mussten Teile des Rumpfes Willy Messerschmitt und Viele seiner Erfolge errang Begeisterung hervorrief, so war
neu konstruiert werden Erhard Milch vertiefte er mit der Bf 109 F sie beim Gegner gefürchtet
Seite 34 Seite 36 Seite 40 Seite 42
Die Bf 109 F sollte gegenüber ihrer Vorgängerin effizienter sein. Dafür mussten jedoch zahlreiche
Teile des neuen Messerschmitt-Tiefdeckers neu gefertigt werden. Dies führte dazu, dass zahlreiche
»Kinderkrankheiten« beseitigt werden mussten, bis der Fronteinsatz des Musters folgen konnte
Von Peter Schmoll
A
ls Nachfolgemodell zur »Emil« über. Die Motorhaube war zweiteilig den, die es ermöglichten, eine Gondel-
verfolgte man mit der »Fried- aufgebaut und oben über dem Trieb- bewafnung zu montieren. Die Rand-
rich« verschiedene Ziele. So werk mit einem Scharnierband beweg- kappen waren ebenfalls eine Neu-
sollte sie über höhere Flugleistungen lich gelagert, sodass die Wartungsar- konstruktion und jetzt abgerundet.
verfügen, neue Traglächen erhalten, beiten am Antrieb ohne größeren Die Spannweite vergrößerte sich ge-
die weniger Produktionsaufwand be- Aufwand durchgeführt werden konn- ringfügig auf 9,92 Meter gegenüber
den 9,87 Metern bei dem Vorgänger-
Die Tragflächen konstruierte man zum Teil muster.
Neuartige Kühler, die tiefer in den
neu, da sie keine MG mehr erhielten Traglächen saßen, verfügten über zwei
Spreizklappen am hinteren Ende des
nötigten, sowie bessere Wartungsmög- ten. Bei der »Emil« bestand die obere Die Bf 109 Flügels, welche den Luftdurchfluss
lichkeiten im Motorbereich bieten. Motorhaube noch aus einem Stück V-23, Stamm- steuerten. Wurden die Klappen geöf-
War die Bf 109 E im Frontbereich noch und es waren mehrere Flugzeugwarte kennzeichen net, so fuhr vorne unten am Kühler
recht kantig gebaut, so überzeugte die notwendig, um sie abzuheben. CE+BP, eine kleine Rampe (Lippe) ebenfalls
»F« mit ihren abgerundeten Konturen. W.Nr. 5603. nach unten und damit konnte ein grö-
Bei der »Friedrich« verkleinerte Zahlreiche Neuerungen Mit dieser ßerer Lutdurchsatz durch die Kühler
man den Lutschrauben-Durchmesser Die Traglächen konstruierte man zum Bf 109 F-0 geleitet werden. Dessen Klappen wur-
von 3100 auf 3000 Millimeter, aber sie Teil neu, da sie keine MG mehr erhiel- führte man den hydraulisch über Thermostate
erhielt breitere Blätter. Die vergrößer- ten. Dies vereinfachte die Produktion Versuche mit gesteuert. Hier gab es am Anfang nicht
te markante Propellerhaube ging wesentlich. Es waren in der Serie aber dem Lader- unerhebliche Probleme mit den obe-
formschlüssig in den Motorvorbau bereits verstärkte Aufnahmen vorhan- ansaugschacht ren Klappen, die sich verzogen.
durch
Foto Slg. Radinger
gen. Hier kam es anfänglich immer des Öldrucks in großer Höhe) konnte
wieder zu Problemen, weil er sich ver- die Planung des RLM nicht eingehal-
klemmte. Dies war auf leicht verdreh- ten werden. Die technische Überarbei-
te Munitionsbehälter zurückzuführen, tung verursachte Kosten in Höhe von
welche ihn dann blockierten. Bei der 2 321 968 Reichsmark.
Truppe behalf man sich mit Holzklöt- Bei den Lizenzwerken kam die Pro-
zen, welche den Behälter besser ixier- duktion der Bf 109 F erst im Januar/ Diese Aufnahme der Bf 109 F-1 mit der Kennung
ten. Wenige Monate später war das Februar 1941 in Gang, nachdem alle PH+BE, Werknummer 6631, zeigt ebenfalls einen
MG 151/20 einsatzbereit und alle Änderungen auch konstruktiv einge- Erprobungsträger, der aber noch mit dem alten Lader-
bereits ausgelieferten F-2 mit dem MG arbeitet waren. Aber auch danach tra- ansaugschacht der Bf 109 E ausgerüstet ist
151/15 rüstete man auf das größere ten immer wieder Probleme im Einsatz
Kaliber um. Zugleich dürten damit auf, die sich vor allem auf das empind-
auch die Probleme mit der Munitions- liche Fahrwerk konzentrierten.
Obwohl die Daten der »Friedrich« zuversichtlich stimmten, zeigten sich recht bald
Schwierigkeiten beim Bau der Maschinen. Als diese jedoch behoben waren, verfügte die Luftwaffe
über ein Flugzeug, das den verschiedensten Einsatzszenarien gewachsen war
Von Peter Schmoll
A
m 7. August 1941 besuchten Auch Messerschmitt-Ingenieur worden war. Die Kühlerklappen bei
Generalfeldmarschall Erhard Edmund Wrede schilderte Probleme der ›F‹ waren große Spreizklappen, die
Milch und Generalluftzeug- bei der Produktion der Bf 109 F: »In über hermostate gesteuert wurden.
meister Ernst Udet das Messerschmitt- Regensburg wurden die F-0 gebaut. Zusätzlich dienten die unteren großen
Werk in Augsburg. Beide waren sehr Direktor Linder setzte alles daran, dass Kühlerklappen als Landeklappen. Wir
beunruhigt darüber, dass sich die Lie- wir eher logen als die V-Muster in hatten aber ein Problem mit der obe-
ferungen der Bf 109 F und der Me 210 Augsburg. Als die F-0, W.Nr. 5605 (im ren Klappe. Diese wurden ausgebaut
verzögerten. Als Messerschmitt die
Aufmerksamkeit von Milch auf das ›Verbot aller Arbeiten an der Me 262, solange
Me-262-Projekt lenken wollte, reagier-
te dieser eiskalt: Ihn interessiere diese die Produktion der Bf 109 F nicht [...] lief‹
Maschine nicht im Geringsten, son-
dern er möchte jetzt wissen, wie es um Flugbuch mit Musterlugzeug vermerkt, und untersucht, mit der Entscheidung
die Produktion der 109 F und der 210 Anmerkung des Autors), am 17. April die Klappen zu verstärken. Eine ent-
steht? Da Messerschmitt in dieser 1940, mit Einlieger Erwin Aichelmann sprechende Änderungsmeldung ging
Besprechung ofenbar keine befriedi- am Steuer in Regensburg zum ersten an das Konstruktionsbüro nach Augs- Die 500. Bf 109
gende Antwort auf die Probleme geben Flug mit einer F startete, verlief erst mal burg. Die Statiker rechneten und wir aus der Regens-
konnte, erging von Milch folgende alles normal. Nach der Landung muss- änderten. Nach dem nächsten Flug war burger Produk-
Anweisung: Verbot aller Arbeiten an ten wir aber feststellen, dass sich die das Ding wieder verzogen, also noch- tion. Über dem
der Me 262, solange die Produktion obere Kühlerklappe verzogen hatte. mals verstärkt. Jetzt hielten die Klap- Buchstaben K ist
der Bf 109 F nicht reibungslos lief! Dazu muss ich bemerken, dass die pen, aber dafür bog es die Welle, an der die 500 in einem
Anordnung der Lande- und Kühler- die Kühlerklappen befestigt waren. Eichenlaubkranz
klappen gegenüber der ›E‹ abgeändert Nun wurde es knilig, denn Herr Göt- zu sehen. Sie
ging im Dezem-
ber 1941 bei der
II./JG 2 in Brest
verloren
zogen. Nach etwa drei Wochen an fertigung war dann aber nichts mehr punkt mehr als angespannt und ver-
Umbauten und Verstärkungen hatten davon zu sehen. Da haben wir mit ent- schlechterte sich im Laufe des Jahres
wir das Problem im Grif. So war das sprechenden konstruktiven Verstär- 1941 zusehends. Der große Knall folg-
damals, man musste sich förmlich an
die Lösung heranarbeiten.
Die Bf 109 F-4 war etwa 20 km/h schneller als die FW 190 A-2
FLUGZEUG CLASSIC 4 | 2024 37
MESSERSCHMITT BF 109 F
An dieser »F« wird ein Probelauf des Motors durchgeführt und die Werte
werden offenbar nach dem Vieraugenprinzip überprüft. Die Motorhaube ist
hier in einem gelben Farbton lackiert wie auch das Seitenruder, auf dem
bereits zahlreiche Luftsiege vermerkt wurden
IM PROFIL
O
berst Werner Mölders galt als von drei Wochen erzielte Mölders somit kannte Anzahl von Luftsiegen. Diese
einer der fähigsten Verbandsfüh- 33 Lutsiege mit einer Bf 109 F-2 und reichte er aber nicht zur Anerkennung ein.
rer der Lutwafe. Er erzielte be- war der erste Jagdlieger der Geschichte Am 22. November 1941 befand sich Möl-
reits bei der »Legion Condor« in Spanien mit 100 Abschüssen. Am 7. August 1941 ders als Passagier an Bord einer Heinkel
14 Luftsiege und war damit dort der wurde Werner Mölders zum Inspekteur He 111 auf dem Weg nach Berlin zum
erfolgreichste Jagdlieger. Aufgrund sei- der Jagdlieger ernannt. Begräbnis von Ernst Udet. Als die Maschi-
ner auf der iberischen Halbinsel gemach- Bei seinen Leuten wurde er aufgrund ne bei schlechtem Wetter zu einer Zwi-
ten Erfahrungen erarbeitete er nach sei- seiner fürsorglichen Menschenführung schenlandung auf dem Flugplatz Breslau-
ner Rückkehr die taktischen Grundlagen auch »Vati« Mölders genannt. Obwohl Schöngarten ansetzte, streite sie einen
für eine moderne Jagdwafe. Die neue mit einem Feindlugverbot belegt, führte Schornstein und stürzte ab. Werner Möl-
RLM-Vorschrit für Jagdlieger trug seine er bei seinen Inspektionen der Jagdver- ders starb in den Trümmern. Nach sei-
Handschrit. Den 49. und 51. Abschuss bände an der Ostfront weitere Einsatz- nem Tod trug das JG 51 den Traditions-
erzielte er am 22. Oktober 1940 bereits lüge durch und erzielte dabei eine unbe- namen »Mölders«.
mit einer Bf 109 F-1.
Mit 68 Lutsiegen ging er mit dem
Jagdgeschwader 51 in den Russlandfeld-
zug. Bereits am 15. Juli 1941 meldete er
den 100. und 101. Abschuss. Innerhalb
IM EINSATZ
Die Bf 109 F war nur auf eines ausgerichtet: eine möglichst hohe Geschwindigkeit und Steigleistung
im Luftkampf zu erreichen. Die zentral im Rumpf angeordnete Bewaffnung war jener der alliierten
Jagdflugzeuge überlegen. Die 20-mm-Munition des MG 151/20 in Verbindung mit zwei schnell
schießenden Maschinengewehren vom Typ MG 17 trafen punktuell und verursachten schwere Schäden an
gegnerischen Maschinen
Von Peter Schmoll
D
ass die Bf 109 F bei der Ein- • Die in den Traglächen eingebauten • Weitere gravierende Mängel betrafen
führung in der Luftwaffe Gurtkästen klemmen. Von der Trup- den Motor Daimler-Benz 601 N. Hier
erhebliche Probleme verur- pe wurde mit dem Unterlegen von bereiteten undichte Ventile Probleme,
sacht hat, dokumentiert ein Fern- Holzklötzen Abhilfe geschafen, was was nach etwa 40 Betriebsstunden
schreiben der Luftflotte 2 an das aber keine endgültige Lösung dar- vermehrt autrat. Dies erforderte den
Reichslutfahrtministerium (RLM), in stellen konnte. Austausch des Motors und somit eine
dem 25 Schwachpunkte aufgeführt • Restlose Klärung der Verformung an größere Vorhaltung an Ersatztrieb-
wurden. Hier die schwersten Mängel, beiden Traglächen. werken. Auch im Bereich des Laders
die Messerschmitt betrefend, die das • Bessere Befestigung der hermostate. gab es mit ausgeschlagenen Lagern
Dokument aulistete: • Die Schweißung an allen Querruder- entsprechende Beanstandungen, was
• »Das Leitwerk ist bei einem Flugzeug hebeln muss laut Anweisung RLM 30 von 400 gelieferten Motoren betraf.
an der Rumpftrennstelle Spant 9 überprüt werden.
abgerissen. Diese ist offenbar zu • Der Reifenverschleiß ist sehr hoch Eine der besten Versionen
schwach konstruiert. infolge der starken Vorspur und bei Im Reichslutfahrtministerium schrill-
• Das äußere Höhenruderlager bricht Start auf Betonbahnen. Nach 20 ten aufgrund dieser zahlreichen Män- Im Winter
aus und muss verstärkt werden. Starts ist ein Reifenwechsel notwen- gel die Alarmglocken und General herrschten
• Der Lagerträger für die Höhenruder- dig.« (Anmerkung des Verfassers: Ernst Udet, verantwortlich für die oftmals Tempe-
lagerung muss ebenfalls verstärkt Die Angabe zum höheren Reifenver- Flugzeugproduktion, schrieb einen raturen von
werden. schleiß ist damit keine Mär, wie vor entsprechenden Brief an Messer- -20 Grad Celsius.
• Die Absenkung des Triebwerks ist Kurzem in einem Buch zur »109« zu schmitt, dass er doch zuküntig auf der Dazu wurden
abzustellen. lesen war.) sicheren Seite konstruieren müsse, die Triebwerke
• Die vorderen und hinteren Bolzen • Die anderen Punkte betrefen kleine- damit nicht ständig Änderungen und vorgewärmt
zur Befestigung der Flächenrand- re Mängel am Flugzeugführersitz Verstärkungen an den Maschinen oder im Kalt-
klappen sind ausgeschlagen und und dem zu kurzen Atemschlauch erforderlich seien. startverfahren
klappern. am Höhenatmer. in Betrieb
genommen
Nur in über 8000 Metern Höhe steigerte die G-1-Anlage die Leistung
42
Trotz der Mängel, die die Maschine
aufwies, sahen viele Flugzeugführer
die »Friedrich« als eine der besten Ver- Die Bf 109 F flog nicht nur für die Luftwaffe,
sionen der 109. So berichtete der spä- sie war auch in den Streitkräften verbündeter Länder
tere Oberleutnant Adolf Riedmeir: anzutreffen wie hier Ungarn Foto Sammlung Radinger
»1941/42 war ich als Oberfeldwebel
bei der II./JG 52 in der 4. Stafel von
Oberleutnant Steinhof an der Ostfront
im Einsatz und erzielte auch mehrere
Lutsiege. Mit der 109 F beherrschten
wir in dieser Zeit den Himmel über
Russland. Das Flugverhalten der F war
optimal, man konnte eine Rolle nur
mit dem Querruder liegen, ohne mit
dem Seitenruder nachsteuern zu müs-
sen! Die Bewafnung war für ein Jagd-
lugzeug hervorragend geeignet. Mit
den zwei MGs über dem Motor und
der 20-mm-Motorkanone war die
Bewafnung genau in der Längsachse
des Flugzeugs montiert. War man ein Obwohl man die Bf 109 F vorwiegend als Jäger
guter Schütze, so trafen diese drei einsetzte, gab es eine Jagdbomber-Version der
Wafen fast konzentrisch das feindliche »Friedrich«. An einer speziellen Aufhängung konnten
Flugzeug. vier 50-kg-Sprengbomben montiert werden
wurde dann entschieden, mich in der telbar bevor. Wir verlegten an den Immense Verluste
Industrie einzusetzen. grenznahen Flugplatz von Siedlce. Am Am 30. Juni gelang mir mein vierter
So kam ich nach Regensburg zur 22. Juni 1941 war es soweit, die Wehr- Lutsieg. Wieder war es ein Bomber
Messerschmitt GmbH und wurde Ein- macht marschierte in Russland ein. vom Typ SB-2. Die Sowjets hatten mitt-
lieger auf der Bf 109. Es war mir später Wir von der Lutwafe logen Begleit- lerweile immense Verluste an Flugzeu-
auch noch vergönnt, die Me 262 zu schutz für die Bomber. Dann folgten gen erlitten, denn die Abschusszahlen
liegen.« Tiefangrife auf Flugplätze und wieder stiegen ständig an und am Boden
Die Belastung, die die Einsätze an Begleitschutz für die Bomber. Am 22. waren ebenfalls Hunderte Flugzeuge
der Ostfront mit sich brachten, schil- Juni gelangen mir dann auch gleich vernichtet worden. Aber wie aus dem
dert Feldwebel Karl Elsner: »Im Juni drei Lutsiege. Wir trafen auf einen Nichts tauchten immer wieder neue
1941 wurde ich zur II./Jagdgeschwader sowjetischen Bomberverband mit SB feindliche Flugzeuge auf und grifen
Das Startgewicht einer Bf 109 F-4/Z konnte bei 3000 Kilogramm liegen
46
Maschine heraus, kam ein Kübelwagen Das JG 54
zum Liegeplatz gefahren und ein atem- »Grünherz«
loser Soldat rannte auf mich zu. Er wurde in
berichtete mir, dass ich sehr tief über 1941 von der
die abgestellten Flugzeuge reingelan- »Emil« auf die
det wäre und dabei einen Soldaten »Friedrich«
getrofen hätte. Sofort fuhr ich mit ihm umgerüstet.
zu den Flugzeugen am Platzrand. Auch diese
Da lag ein Soldat mit abgeschlage- Bf 109 ist
nem Kopf und das Blut lief noch aus bereits mit der
dem Körper. Ein Anblick, den ich mein zusätzlichen
Leben lang nicht vergessen konnte. Panzerscheibe
Was war geschehen? Einige Soldaten ausgerüstet
besichtigten die russischen Flugzeuge worden
und turnten auch darauf herum. Als
ich zur Landung ansetzte, log ich über
diese hinweg und traf einen davon mit Einsatz mit dem neuen Muster kam es die Messerschmitt uneinholbar weit
der Lutschraube am Kopf. Das Ganze zum Lutkampf mit englischen Jägern. weg. Die Steuerdrücke bei hohen
versetzte mir einen derartigen Schock, Als Galland das Feuer auf einen davon Geschwindigkeiten nahmen bei der
dass ich nicht mehr fliegen wollte, eröfnete, wunderte er sich über das »109« stark zu, wogegen sie bei der
obwohl mich für den Vorfall ja keine große Mündungsfeuer der neuen »190« fast gleichbleibend waren.
Schuld traf. Wegen meiner alten Ver- Maschinengewehre. Nach der Lan- Im Sturzlug lagen die Vorteile bei
letzungen und dem Ereignis mit dem dung stellte sich heraus, dass er sich der Fw 190. Beim Vergleich der Trieb-
toten Soldaten war ich nervlich derart um ein Haar fast die Lutschraube weg- werke schnitt der DB 601 E der Bf 109
angeschlagen, dass der Fliegerarzt mir
Flugverbot erteilte. So gelangte ich ›Mit den Brandwunden hatte ich mein
wieder in die Heimat zur Erholung
und Behandlung meiner Brandwun- ganzes Leben immer wieder Probleme‹
den, die zum Teil wieder aufgebrochen
waren. Über drei Monate hatte ich geschossen hätte. Was Galland als F-4 deutlich besser ab als der BMW
Lazarettaufenthalt und Urlaub, bis Mündungsfeuer wahrnahm, waren 801. Beim JG 26 stute man den Motor
mein körperlicher Zustand wieder so Trefer in den Propeller. Die Synchro- als nur bedingt einsatzfähig ein und es
war, dass ich liegen konnte. nisierung der MG 131 hatte ofenbar kam zu einem Verbot für Flüge über
Mit den Brandwunden hatte ich nicht funktioniert oder war noch auf See. Spätestens nach 25 Betriebsstun-
mein ganzes Leben lang immer wieder die MG 17 eingestellt. den musste der Motor der Fw 190
mal Probleme. Am 7. November 1941 gewechselt werden. Erst Ende 1942 galt
nahm ich meine Tätigkeit als Einlieger »Friedrich« gegen »Würger« er als betriebssicher. Die Fw 190 wurde
bei den Erla-Maschinenwerken in Im Dezember 1941 führte die Erpro- dann als hervorragendes Jagd- und
Leipzig auf. Im Zeitraum vom 17. bungsstelle der Lutwafe in Rechlin Schlachtlugzeug eingestut. Vor allem
Dezember 1941 bis zum 23. Januar ein Vergleichsliegen zwischen der Bf bei der Bekämpfung von US-Bombern
1942 war ich als Einlieger im Erla- 109 F-4 und einer FW 190 A-2 durch. erzielte sie mit ihrer schweren Bewaf-
Reparaturwerk in Antwerpen einge- In großer Höhe war die »109« um etwa nung große Erfolge. Bemerkenswert ist
setzt. Dort musste ich am 6. Januar 20 km/h schneller als die Fw 190. Um der vom RLM angestellte Vergleich
1942 erneut eine Notlandung mit einer von 1000 auf 10 000 Meter zu steigen, von Bf 109 und Fw 190 zu ihrer durch-
Bf 109 E wegen Motorausfall durch- brauchte die Focke-Wulf um sechs schnittlichen Lebensdauer für 1941
führen, die ich aber glücklicherweise Minuten länger und in dieser Zeit war und 1942 (siehe Tabelle unten).
unverletzt überstand.“
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AIRSHOW ROYAL INTERNATIONAL AIR TATTOO 2023
Tradition
sticht Moderne
Das International Air Tattoo – seit 1996 mit dem Status »Royal« – hat sich
im Laufe seiner rund 50-jährigen Geschichte zur größten militärischen Airshow
der Welt gemausert. Vor allem Flugzeuge, die 40 Jahre oder sogar noch älter sind,
spielten dabei eine wichtige Rolle. Das war besonders bei der jüngsten Edition im
Juli 2023 deutlich zu erleben
Von Sascha Jussen
50
Etwa 250 Maschinen besuchten
das Royal International Air Tattoo im
vergangenen Jahr. Darunter befanden
sich klassische Warbirds wie die
P-51 Mustang, aber auch Giganten
wie die Boeing B-52H, die hier
im Anflug zu sehen ist
D
as Rekordjahr 2003 mit 535 teilneh-
menden Flugzeugen konnten sogar
die Organisatoren des Royal Inter-
national Air Tattoo seither nicht mehr über-
bieten. Ganz im Gegenteil: Die Zahlen nah-
men in jüngster Zeit sogar eher ab, dafür sind
unter den rund 250 Maschinen aber auch
mehr Klassiker zu bewundern. Es ist kein
Zufall, dass historische Modelle mittler-
weile im Vordergrund stehen. Seit Ende des
Kalten Krieges schrumpten die NATO-Lut-
flotten stark, daher reduzierte sich die Während eine von zwei B-52 nach dem
Typenvielfalt, während sich gleichzeitig das Ankunftstag in der Standausstellung
Aufgabenfeld in Richtung Auslandseinsätze zu bewundern war, zeigte sich die
verschob. So manche Streitkrat musste ihre zweite mit einigen An- und Vorbeiflügen
Beteiligung an Airshows daher deutlich ver- auch an den Showtagen in der Luft
kleinern oder konnte den Flugvorführungen
Im Glanz Italiens
Bei der jüngsten Edition im Juli 2023 waren
besonders viele Klassiker zu erleben. Das lag
nicht zuletzt am Sonderthema des RIAT
»100 Jahre italienische Lutwafe«. Obwohl
man im Land selbst diesen feierlichen Anlass
Fotos Marcel Bartwicki, Alex van de Groot, Sascha Jussen
52
Diese 1944 gebaute North American
P-51D Mustang trägt die Markierungen des
Kommandanten der 4th Fighter Group
Diese P-51D namens »Frances Dell« diente während des Zweiten Weltkriegs bei der
78th Fighter Group der U.S. Air Force im englischen Duxford. Ein markantes Kennzeichen
dieser Einheit war das Schachbrettmuster auf den Nasen ihrer Flugzeuge
Abschiedstour
Das als führender Hersteller von Schleuder-
sitzen bekannte Unternehmen Martin Baker
schickte seine komplett schwarz lackierte
Dieser deutsche Tornado des Taktischen Luftwaffen- Gloster Meteor T.7 (RAF-Registrierung
geschwaders 33 diente als Empfängerflugzeug WA638) nach Fairford. Sie ist eines von zwei
für die simulierte Luftbetankung Exemplaren, die seit 1952 für Schleudersitz-
Testzwecke genutzt werden und zählt zudem
zu den drei einzigen weltweit noch lugfähi-
gen Maschinen. Während sie ebenfalls nur
im Static Display zu sehen war, konnten die
rund 150 000 Besucher aber einen anderen
Kampjet der ersten Generation im Flug erle-
ben: die Me 262 der Messerschmitt-Flug-
zeugsammlung in Manching. Es war der
erste Besuch dieses Flugzeugtyps auf engli-
schem Boden. Bei ihrer Ankunt begleiteten
sie freundschatlich zwei historische Flug-
zeuge des ehemaligen »Feindes« – eine Spit-
ire PR Mk. XIX sowie eine P-51D Mustang.
Das diesjährige Hauptthema »100 Jahre
Lutbetankung« war ofenbar nur schwer
durch entsprechende historische Fluggeräte
darstellbar. Die ältesten ausgestellten und
54
vorgeführten Tankflugzeuge für diesen
hemenbereich waren zwei der von Ende der
1950er- bis Mitte der 1960er-Jahre gebauten
KC-135R der USAF sowie ein C-135(FR) der
französischen Lutstreitkräte. Letzterer wird
bei diesen noch dieses Jahr vom Airbus
A.330 MRTT abgelöst; daher wird man ihn
in der Öffentlichkeit nicht mehr sehen.
Die deutsche Lutwafe zeigte eine angedeu-
tete Lutbetankung nach dem Prinzip »buddy
to buddy« von zwei Tornados. Auch diese
rund 40 Jahre alten Flugzeuge kann man mit Der bei der schwedi-
etwas Wohlwollen durchaus bereits der Kate- schen Luftwaffe als
gorie »Klassiker« zuordnen, nicht aber den Sk60 bezeichnete
Airbus A.400M, der ebenfalls eine simu- Jettrainer Saab 105
lierte Lutbetankung mit den beiden Torna- stattete Fairford nach
dos vorführte. rund 55 Dienstjahren
Kurz vor der endgültigen Ausmusterung wohl zum letzten Mal
stehen bei ihren jeweiligen Streitkräten auch vor der offiziellen
einige weitere Typen, die Fairford wahr- Außerdienststellung
scheinlich zum letzten Mal besuchten: Zu einen Besuch ab
diesen zählten drei schwedische Saab-105/
Sk.60-Jettrainer, eine griechische McDonald-
Douglas F-4E Phantom II, eine Mil Mi-17
der tschechischen und eine Suchoi Su-22
»Fitter« der polnischen Lutwafe. Von der
iberischen Halbinsel kamen zwei portugie-
sische Socata TB.30 »Epsilon« und die spa-
nischen Luftstreitkräfte schickten nach
längerer Pause und mehreren Flugunfällen
in der Zeit kurz vor der Corona-Krise noch
56
BACKGROUND FLUGZEUGE AUF DER LEINWAND
Showtime!
I
n Science-Fiction-Filmen tauchen öfter Er zerstört das UNO-Hauptquartier und das
Kamplugzeuge auf – meist retten sie die Empire State Building und zerbeißt Flugzeuge wie
Menschheit oder werden von Aliens vernich- Kekse. Lockheed F-94B Starire, Northrop F-89D Geschickt
tet. Der Kultilm King Kong und die weiße Frau von Scorpion oder selbst die North American F-86D
1933 zeigt Curtiss O2C 2-Doppeldecker, die den Sabre können nichts gegen das Monster ausrichten. umrunden
Riesenafen auf der Spitze des Empire State Buil- Bis ausgerechnet eine alte North American TB-25 die Flieger
dings zur Strecke bringen. Geschickt umrunden Mitchell mit Raketen sein Kratfeld knackt, der das haarige
die Flieger das haarige Ungetüm – ein Meilenstein Riesengeier ins Meer stürzt und stirbt – dieser
der Filmgeschichte. Jeder der beteiligten Marine- Trash-Streifen ist ein Muss für jeden Flugzeugfan. Ungetüm – ein
piloten aus Long Island bekam zehn Dollar (heu- Rolf Stünkel Meilenstein der
tiger Wert: etwa 230 Dollar) auf die Hand, der
Marine-Unterstützungsfonds 100 Dollar. Nicht zu
Filmgeschichte«
vergessen: der Werbeefekt für die Fliegerei und
das erst zwei Jahre alte Empire State Building.
RISIKO BALLONANGRIFF
58
E
in Fesselballonangrif barg immer ein
immenses Risiko. Einige Versuche
verliefen daher nicht erfolgreich.
Eine ganze Reihe deutscher Jagdflieger
wurde dabei abgeschossen. Ihre Maschinen
explodierten, von der Flak getrofen, oder
Geschosse von Boden-MG oder Jagdlugzeu-
gen durchsiebten ihre Rümpfe. Mitunter war
es dann der Angreifer, der anstelle des Fessel-
ballons in Flammen gehüllt abstürzte – wie
folgende Berichte belegen.
Vizefeldwebel hilo Boelcke, der Jagdstaf-
fel 67 angehörend, grif am 20. August 1918
einen französischen Fesselballon bei Man-
zeville an, worüber in der Verlustmeldung
zu lesen ist:
»Vizefeldwebel hilo Boelcke startete am
20. August 1918 nachmittags 4:40 zum Bal-
lonangrif. Gegen 5:50 schoss er den Ballon
In Flak-Reichweite
Am 14. Juni 1918 versuchte Leutnant Busso von
Alvensleben, Mitglied der Jagdstafel 21, einen
französischen Fesselballon bei Crépy-en-Valo-
60
is anzugreifen. Seine Maschine wurde jedoch
von Bodenabwehr getrofen und stürzte zu
Boden.
Wie das Beispiel von Unteroizier Hans
Marwede zeigt, konnten Piloten mit viel
Glück überleben. Marwede war wie hilo
Boelcke ein Angehöriger der Jagdstafel 67
und hatte am 14. September 1918 innerhalb
von fünf Minuten drei französische Fessel-
ballone nahe Clermont bei Verdun abge-
schossen. Am 3. Oktober 1918 griff er
zusammen mit Vizefeldwebel Reinhard
Rübe zwei amerikanische Ballone südöstlich
von Montfaucon an. Beide Ziele gingen in Am 3. Oktober 1918 attackierte
Flammen auf, wobei die Beobachter schon Hans Marwede mit Reinhard Rübe
vorher mit den Fallschirmen abgesprungen zwei amerikanische Fesselballone.
waren und sicher zur Erde glitten. Einer der Beobachter sprang ab,
Allerdings war jener, den Marwede angrif, sobald der Angriff begann
schon auf 200 Meter eingezogen worden.
Dadurch geriet seine Fokker D.VII (O.A.W.)
4092/18 in wohlgezieltes Feuer der Maschi-
nengewehre. So erhielt sie Trefer und tru-
delte ab. Es gelang ihm, auf alliierter Seite zu
landen, wobei sich das Flugzeug überschlug.
Marwede greift den Ballon an (roter Kreis), ... Der amerikanische Fesselballon wird … doch auch die deutsche Maschine erhält
die US-Bodenabwehr beschießt ihn dabei … getroffen und geht in Flammen auf, ... Treffer – kurz darauf geht sie zu Boden
61
ZEITGESCHICHTE SCHWEBENDE FEUERLEITUNG
Die Fesselballon-Spezialisten
Nur eine geringe Anzahl von Jagdliegern auf Nähe des Fesselballons war. War man in der
beiden Seiten der Front verfügten über die Gegend des Ballons, drosselte man den
für einen Fesselballon-Angrif benötigten Motor, ging tiefer und stellte dann den Motor
Fähigkeiten. So gab Manfred von Richthofen, ab. Nun kam es darauf an, dass die eigenen
der ansonsten keinem Luftkampf auswich, Berechnungen stimmten und man auch Hans Marwede (Mitte) wird von
ofen zu, dass er von einem Fesselballon- dort herunterkam, wo man es geplant hatte. amerikanischen Soldaten abgeführt
Angrif Abstand nahm, da er sich bei dem ers- Sobald die Wolkendecke aufriss, gab man
ten Versuch eine »blutige Nase« geholt hatte. Vollgas und grif den Fesselballon an. Dann Verletzt nahmen ihn herbeieilende amerika-
Entsprechend war die Anzahl der Jagdlieger, musste man sich schleunigst in Richtung der nische Soldaten gefangen. Sein Stafelkame-
die in der Lage waren, einen solchen Angrif eigenen Linien aus dem Staub machen, denn rad Reinhard Rübe schate es, nicht durch
erfolgreich durchzuführen, verhältnismäßig dann brach die Hölle um einen los. Alles, was das Abwehrfeuer abgeschossen zu werden
klein. Als Elite sah man die sogenannten feuern konnte, schoss auf einem.«
Wie Heinz Arntzen weiter berichtete,
und konnte die deutschen Linien trotz seiner
»Fesselballon-Spezialisten«, die es sich zur
Aufgabe gemacht hatten, die Bodentruppen bestand der Unterschied zwischen einem beschädigten Maschine erreichen und auf
durch den Abschuss feindlicher Fesselballone Luftkampf und einem Fesselballon-Angrif dem Flugplatz der Jagdstafel 67 landen.
zu entlasten. Als bedeutendste davon galten darin, dass man bei einem ungünstig ver-
Heinrich Gontermann (siehe Flugzeug Classic laufenden Luftkampf die Möglichkeit hatte, Filmisch festgehalten
3/2024) mit 17 Abschüssen sowie der bereits diesen durch Abtrudeln abzubrechen und Ein zufällig in der Nähe der Ballone statio-
erwähnte, aus Nürnberg stammende Fritz sich damit in Sicherheit zu bringen. Dagegen niertes US-Kamerateam ilmte Marwedes
Roeth mit 20 abgeschossenen Fesselballonen. war man den Flak- und MG-Geschützen Angrif und seine anschließende Notlandung.
Die »Experten« planten Ballonangrife in der bei einem Ballonangrif hillos ausgeliefert. Er kehrte erst 1920 aus der Gefangenschat
Regel mit größter Sorgfalt. Regelmäßig fuhren Man konnte nur auf das Überraschungs- zurück. Nach dem Krieg studierte er Physik
sie an die Front, um die feindlichen Fessel- moment und sein Glück vertrauen.
und arbeitete in diesem Bereich. 1934 emi-
ballone zu beobachten. Heinz Arntzen, Flug-
zeugführer der Jagdstafel 15 und ein Schüler grierte der als Gegner des Nazi-Regimes
von Heinrich Gontermann, der selbst vier politisch Verfolgte zuerst nach Frankreich,
Fesselballone abgeschossen hatte, erklärte in dann nach Großbritannien, wo er sich
einem Interview mit dem Autor: schließlich niederließ. Auch Reinhard Rübe
»Die beste Taktik, einen Fesselballon abzu- überlebte den Fronteinsatz. Vier seiner fünf
schießen, bestand darin, an einem bewölkten bestätigten Lutsiege hatte er über Fessel-
Tag in großer Höhe die Front an einem vom ballone erzielt.
Fesselballon weit entfernten ruhigen Front-
abschnitt zu überqueren. Dann log man ober- Der Autor Bruno Schmäling (links)
halb der Wolkendecke in einem leichten Bogen
1979 im Gespräch mit Heinz Arntzen,
an die Stelle des Fesselballons. Da man sich
nicht an Bodenmarkierungen orientieren der selbst vier Fesselballone abschoss.
konnte, musste man nach Kompass liegen In der Mitte seine Frau
und die Zeit berechnen, bis man in etwa in der
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ZEITGESCHICHTE FLUGZEUGABSTURZ
64
DIE KATASTROPHE VON AMSTERDAM
Vor mehr als 31 Jahren ereignete sich das schwerste Flugzeugunglück der Niederlande,
als eine Boeing 747-258F in den Amsterdamer Stadtteil Bijlmer stürzte und explodierte.
Patrick Huber rekonstruiert in seinem Buch Todesflug El Al 1862: Die Katastrophe von
Amsterdam als erster Autor im deutschsprachigen Raum die Details zu dieser Tragödie
Von Patrick Huber
D
ie Fluggesellschat El Al, der die ver- Schub lieferte. Um das Hauptdeck mit Fracht Europa. An Bord der Boeing 747 befanden
unglückte Maschine gehörte, wurde zu beladen, war auf der linken Rumpfseite sich knapp 118 Tonnen Fracht.
1948 gegründet und ist bis heute der hinter der Tragläche eine Frachtluke instal- Nach einem etwas mehr als achtstündigen
Flagcarrier Israels. Die am 4. Oktober 1992 liert. Zusätzlich konnte die Nase der Maschi-
Flug erreichte der Jumbo am Sonntag, 4.
in Amsterdam verunglückte Boeing 747- ne aufgeklappt werden. Das Cockpit bot Oktober 1992, gegen 13:40 Uhr UTC (14:40
258F mit der Kennung 4X-AXG diente ihr einer dreiköpigen Besatzung, zwei Piloten Uhr Lokalzeit) den Flughafen Amsterdam
als reine Frachtmaschine. Der Großraumjet (Kapitän und Erster Oizier) sowie einem Schiphol.
mit der Seriennummer 21737 (l/n 362) Bordingenieur Platz. Wie auf allen von El Al angesteuerten
absolvierte am 7. März des Jahres 1979 sei- Flughäfen, wurden auch dort die Frachtlüge
nen Erstlug und knapp zwei Wochen später, Ankunft in Amsterdam des israelischen Carriers in einem eigenen
am 19. März 1979, ging er in den Besitz der Da El-Al-Maschinen am Sabbat nicht liegen, Bereich abgefertigt, den israelisches Sicher-
israelischen Airline über. hatte Flug 1862, bevor er von New York nach heitspersonal schützte.
Als Antrieb dienten ihr vier Pratt-&-Whit- Amsterdam aubrach, einen längeren Auf- Nachdem die dreiköpfige Crew die
ney-JT9D-7J-Turbinen, von denen jede rund enthalt in der amerikanischen Metropole. In Boeing 747 verließ, bereitete man die
vier Tonnen wog und etwa 222 Kilonewton der Nacht vom 3. auf den 4. Oktober 1992 4X-AXG für den letzten Teil ihrer Reise, die
hob die 4X-AXG gegen Mitternacht Ortszeit Strecke Amsterdam–Tel Aviv, vor.
(etwa gegen 5 Uhr UTC am 4. Oktober) vom Der sollte eigentlich um 16:30 Uhr UTC
Flughafen New York JFK ab mit Kurs auf starten, doch dies verzögerte sich und
Die 747-258F 4X-AXG in Los Angeles am 23. August 1992 – etwa So könnte es im Cockpit kurz vor der Katastrophe ausgesehen
einen Monat vor dem fatalen Unglück Foto Torsten Maiwald haben. Das Symbolbild zeigt jenes einer Boeing 747-200
Flug LY 1862 erhielt den Slot allerdings erst dem ebenfalls dort arbeitenden Sicherheits- die Crew des israelischen Jumbos: »El Al
für 17:20 Uhr UTC (18:20 Uhr Lokalzeit). mann Itzik Levi verlobt. Im Januar 1993 1862, roger … ehm … standby shortly, it will
wollte das Paar im großen Rahmen heiraten. be runway 01L, you have a slot of 20, clea-
Vorbereitung für den letzten Flug Um die Hochzeit vorzubereiten – und um rance to Ben Gurion, Pampus-departure,
Nach der Landung der 747 entlud die Bo- ihren 24. Geburtstag am 5. Oktober mit squawk 2160.« Kommandant Fuchs bestä-
denmannschat 75,2 Tonnen Fracht und Freunden und Familie zu feiern – nutzte die tigte: »Roger, El Al 1862, clearance to Ben
betankte den Jumbo. Etwas mehr als junge Frau die Möglichkeit, mit dem Flug LY Gurion, Pampus-departure, to squawk
42,7 Tonnen aus New York verblieben im 1862 nach Israel zurückzukehren. 2160.« Noch befand sich die Boeing 747
Flugzeug, denn sie waren für Tel Aviv jedoch mit abgestellten Triebwerken auf
bestimmt. Weitere knapp 72 Tonnen nahm Der Abflug dem Rollfeld des Flughafens Schiphol. Um
man in Amsterdam neu an Bord. Ins- Um 17:02:02 Uhr UTC meldete sich Kapitän 17:02:31 Uhr informierte der zuständige Mit-
gesamt befanden sich damit 114,7 Tonnen Fuchs, er fungierte als Pilot Monitoring, auf arbeiter der Flugsicherung die Crew von
Ladung in der Maschine. Laut den Papie- der Frequenz der zuständigen Flugsiche- Flug 1862, dass er sich bezüglich der Geneh-
ren waren davon oiziell 6,5 Tonnen als so- rungsstelle des Flughafens Amsterdam: migung zum Anlassen der Turbinen in
genannte »dangerous goods« niedriger Ge- »Schiphol, El Al 1862, good Evening, Infor- Kürze melden würde: »Correct El Al 1862,
fahrenstufe deklariert. Bei der Fracht an mation Tango, IFR to Tel Aviv.« Wenige call you back for startup on this, standby.«
Bord handelte es sich gemäß den vorlie- Sekunden danach reagierte der zuständige Weil die Maschine jedoch unabhängig
genden Frachtpapieren im Wesentlichen Fluglotse auf die Kontaktaufnahme durch davon einen Pushback-Truck benötigte,
um Konsumgüter, Früchte, Blumen, Par-
füm und elektronische Geräte.
Verantwortlich für die korrekte Abwick-
lung war Cargomanager Jeroen Plettenberg,
der seine fünf Mitarbeiter bei der Abferti-
gung von LY 1862 entsprechend koordi-
nierte.
Die Boeing selbst war in einem guten
Fotos, sofern nicht anders angegeben, Sammlung Patrick Huber
66
Die 4X-AXG im Zustand vom
4. Oktober 1992, als sie aufgrund
funkte der Pilot die Bodenstelle erneut an: sich zu diesem Zeitpunkt über dem Gooi-
eines Materialfehlers, der
»Schiphol, El Al 1862 … eh … we request a meer, einem großen See, etwa 20 Kilometer
Boeing bekannt war, abstürzte
pushback from our stand.« Um 17:05:40 Lutlinie östlich des Flughafens Schiphol
Zeichnung Anastasios Polychronis
UTC erhielt Flug 1862 die Freigabe, die mit Kurs Südost. Sekundenbruchteile später
Triebwerke anzulassen und die Auforde- krachte die rund vier Tonnen schwere Tur-
rung, die Funkfrequenz zu wechseln: »El Al bine gegen das benachbarte Triebwerk,
1862, your start-up is approved now, push- Nummer 4, das sich darauhin ebenfalls weshalb die Steuerung nur noch einge-
back on 121,8, shalom.« »Shalom, thank vom Flügel löste und dabei ein etwa zehn schränkt möglich war.
you«, erwiderte Kapitän Fuchs in der glei- Meter langes Stück von der Vorderkante der Als unmittelbare Folge ihrer Beschädi-
chen Sekunde routiniert. Während des Push- rechten Fläche mitriss. Dadurch verlor die gungen und des 50-prozentigen Leistungs-
back-Vorgangs ließen sie nacheinander die Maschine einen großen Teil der Vorlügel verlustes kippte die 747 nach rechts und ging
vier Pratt-&-Whitney-Triebwerke des Jum- (Slats) auf der rechten Seite. Ein lauter Knall in einen starken Sinklug über. Weil die Be-
bos an. Danach erhielt die Maschine die Roll- und ein gewaltiger Ruck gingen in diesem satzung vom Cockpit aus allerdings keine
freigabe zur Piste 01L. Um 17:20:49 UTC Moment durch das Flugzeug. Eine Alarm- Sicht auf die Tragläche und die Triebwerke
erteilte der Schiphol Tower die Startfreigabe: sirene ertönte im Flugdeck, mehrere hatte, blieb ihr das volle Ausmaß des Schadens
»El Al 1862 is cleared for take-of 01L.«
»Mayday, Mayday«
In 6500 Fuß Höhe brach das Triebwerk Nummer 3
Nach dem routinemäßigen Start verlief unvermittelt von der rechten Tragfläche ab
der Steiglug zunächst normal. Die Crew
wechselte auf eine andere Frequenz und Warnleuchten gingen an. Der Feueralarm verborgen. Sie ging in diesem Moment wohl
erhielt um 17:23 Uhr die Freigabe, auf für Triebwerk Nummer 3 erklang. Zwei von einem »normalen« doppelten Trieb-
9000 Fuß zu steigen. Doch rund vier von vier Hydrauliksystemen ielen zudem werksausfall aus, den ihr die Instrumente
Minuten später brach in einer Höhe von ohne für die Crew ersichtlichen Grund anzeigten. Zugleich erwies sich das Flugver-
6500 Fuß das mit hoher Leistung laufende von einer Sekunde auf die andere aus, halten allerdings als untypisch für einen sol-
Triebwerk Nummer 3 unvermittelt von der chen Vorfall. Kapitän Fuchs übernahm des-
rechten Tragläche ab. Die Maschine befand halb sofort selbst das Steuer, der Erste Oizier
Der Absturz erschütterte den ganzen Wie hier in der niederländischen Boule-
Wohnblock. Feuerwehrleute kämpften die vardzeitung De Telegraf beherrschte die
ganze Nacht, um dem Flammenmeer Herr Tragödie von Bijlmer die Schlagzeilen
zu werden Foto Jos Wiersema CC BY-SA 3.0
Der Absturz
Kapitän Fuchs blieb nichts anderes übrig, als
den Schub auf den Triebwerken 1 und 2 unter
der linken Tragläche deutlich zu erhöhen,
um wieder schneller zu liegen und damit
das Flugzeug besser kontrollieren zu können.
Doch dadurch erhöhte sich der Autrieb
links weiter, was zur Folge hatte, dass sich
die Tragläche auf dieser Seite noch rascher
hob und die rechte sich noch stärker ab-
Ohad kümmerte sich nun um den Funk und zeigten, wie Kerosin aus den Ablassventilen senkte – ein Teufelskreis, aus dem es kein
meldete um 17:27:56 UTC an die Flugsiche- an beiden Flächenspitzen strömte. Entrinnen mehr gab.
rung: »El Al 1862, Mayday, Mayday, we have Auf Bitten der Besatzung wies die Flug- Die Sinkgeschwindigkeit erhöhte sich, die
an emergency!« Um den havarierten Jumbo sicherung El Al 1862 die kürzeste Route zur Nase der 747 ging unauhaltsam nach unten.
in der Lut zu halten, musste Kapitän Fuchs nächstgelegenen Landebahn – Piste 27 – auf Der Jumbo neigte sich gleichzeitig immer
neben Höhenruder nach oben auch enorm dem Flughafen Schiphol zu. Der Weg dort- weiter nach rechts, obwohl Kapitän Fuchs
viel linkes Quer- und Seitenruder geben. Er hin führte die 4X-AXG unter anderem über verzweifelt gegensteuerte. First Oicer Ohad
hatte zwar keine Information darüber, wie den Amsterdamer Stadtteil Bijlmermeer, drückte die Sprechtaste. Noch bevor er sei-
schwer die Maschine beschädigt war. Doch kurz Bijlmer, ein armes Einwandererviertel. nen Funkspruch beginnen konnte, hörte
man Kapitän Yitzhak Fuchs im Hintergrund,
›El Al 1862, Mayday, Mayday, der ihm auf Hebräisch zurief: »Zieh die Lan-
deklappen ein, zieh die Landeklappen ein,
we have an emergency!‹ fahr das Fahrwerk aus … Ahh!« Gleichzeitig
aktivierte sich der Stickshaker als Anzeichen
mit Sicherheit sagten ihm sein Instinkt und Auf Anweisung von Kapitän Fuchs fuhr Co- eines unmittelbar bevorstehenden vollstän-
seine Erfahrung in diesen Momenten, dass er pilot Ohad die Klappen zunächst auf Posi- digen Strömungsabrisses.
so rasch wie möglich zum Flughafen zurück- tion 1 aus. Als der Pilot die Nase etwas anhob, Copilot Arnon Ohad setzte im Angesicht
kehren musste aufgrund der ausgesprochen um die Sinkrate zu verringern und die Ma- des sicheren Todes mit unglaublicher Pro-
ernsten Lage. Deshalb ließ die Crew nun schine für den Anflug auf die üblichen fessionalität seine letzte Meldung ab: »Going
Treibstof ab. Amateuraufnahmen, die später 250 Knoten zu verlangsamen, geschah etwas down 1862, going down, going down copied,
in niederländischen Zeitungen erschienen, völlig Unvorhergesehenes: Durch die ver- going down…« Nun erklang auch das Bo-
68
Aufgrund der zahlreichen Attentatsversuche entschied sich El Al dafür, den Davidstern am Seitenleitwerk sowie den Namen
der Airline auf der Unglücksmaschine und weiteren Flugzeugen zu entfernen. Hier die 4X-AXG 1978 in Schiphol, bevor dies geschah
denannäherungswarnsystem (GPWS) im
Cockpit und signalisierte den Männern am
Steuer durch seinen markerschütternden Die Besatzung
Ton ‒ Whoop, Whoop! Pull up! ‒ unmissver- Yitzhak Fuchs wurde am 21. Januar 1933 geboren und war
ständlich die unmittelbar bevorstehende ein altgedienter Veteran von El Al. Er diente zunächst in
Kollision mit dem Boden. der israelischen Luftwafe, unter anderem im Cockpit der
Flug El Al 1862 war unrettbar verloren. de Havilland Mosquito, einem leichten zweimotorigen Mehr-
Mit 70 Grad nach unten geneigter Nase und zweckkamplugzeug. Seine Verkehrspilotenlizenz (ATPL) mit der
mehr als 90 Grad Querneigung nach rechts Nummer 340 trug als Ausstellungsdatum den 20. September
stürzte die 747 um 17:35:41 Uhr UTC in 1960. Kapitän Fuchs log bereits seit 1964 für die Airline. Er besaß
Typenberechtigungen für die DC-3, die Boeing 707 und die
die Mitte des Groeneveen- und des Klein- Boeing 747, auf der er schon seit elf Jahren als Kapitän tätig war.
Kruitberg-Wohnhauses. Dort explodierte sie Von seinen 25 000 Stunden Flugerfahrung absolvierte er 9500
sofort. Kapitän Yitzhak Fuchs, der Erste Oi- auf dem Jumbo – in den vergangenen drei Monaten 233 Stunden.
zier Arnon Ohad, Flugingenieur Gedalya Fuchs war darüber hinaus als Ausbilder für die 747 qualiiziert –
Sofer und Anat Solomon starben auf der ein hochkompetenter Flieger. Als Kapitän übernahm er das
Stelle ‒ ebenso wie 39 Bewohner des Stadt- Kommando über den Unglückslug im Oktober 1992.
teils Bijlmer, darunter gut die Hälte Kinder Arnon Ohad kam am 7. Mai 1960 zur Welt und erhielt seine
und Jugendliche. Dutzende weitere Men- ATPL mit der Nummer 2844 am 4. November des Jahres 1987
schen erlitten Verletzungen. Es dauerte die im Alter von 27 Jahren. Ohad hielt Type Ratings für die IAI 1124
ganze Nacht, bis die Feuerwehr die Brände (ein zweistrahliges Geschäftsreiselugzeug), die Propeller-
löschen konnte. Noch am Morgen schwelten maschinen IAI Arava und Beechcraft C-12D sowie die Boeing 707
die Flugzeugtrümmer und die Ruine des und die Boeing 747. Seine Gesamtlugerfahrung lag bei
Wohnhauses. Diese Katastrophe löste in den 4288 Stunden, 612 davon log er auf der »Königin der Lüfte«.
Niederlanden große Bestürzung aus. Etliche Allein in den drei Monaten vor der Katastrophe verbrachte
Politiker und sogar Königin Beatrix besuch- er 151 Stunden auf dem rechten Sitz der 747. Ohad erhielt erst
mit dem 23. April 1992 die Freigabe zum uneingeschränkten
ten die Unglücksstelle und waren fassungslos. Einsatz als Erster Oizier an Bord des Jumbos. Diese Position
bekleidete er auch auf Flug 1862.
Suche nach der Unfallursache
Die Klärung der Absturzursache besaß Gedalya Sofer, geboren am 23. Mai 1931, war ein El-Al-Veteran
oberste Priorität, denn zunächst stand auch der ersten Stunde. Er trat am 2. Januar 1950 als Mechaniker
in die Dienste der Fluggesellschaft und war seit 1955 als Flug-
die Möglichkeit eines Terroranschlages im ingenieur tätig. Seine Lizenz mit der Nummer 82 erhielt Sofer
Raum. Nachdem man die beiden Triebwer- 1956 von der israelischen Luftfahrtbehörde. In seinem Bordbuch
ke aus dem Gooimeer barg, konnten die standen 26 000 Flugstunden, 15 000 davon auf dem Jumbo.
Ermittler Materialermüdung an einem der Seine Aufgabe auf dem Flug von Amsterdam nach Tel Aviv war
Scherbolzen der Triebwerksaufhängung die des Bordingenieurs.
recht rasch als Ursache nachweisen. Dabei
kam auch ans Licht, dass Boeing bereits
seit August 1979 von derartigen Problemen
Seltsame Vorgänge
Kurz nach dem Absturz tauchten ofenbar
zum israelischen Geheimdienst gehörende
Männer in Zivilkleidung in Bijlmer auf, die Diese Erinnerungsstätte errichtete man nahe der Absturzstelle, ihr Zentrum bildet der
die Unglücksstelle inspizierten. Die An- sogenannte »Baum, der alles sah«
wohner und holländische Einsatzkräte
berichteten auch übereinstimmend von Gerüchte über womöglich »illegale Mili- Ausgleichsgewichten aus abgereichertem
mysteriösen Männern in weißen Voll- tärtransporte« machten die Runde. Der Uran bestückt war – insgesamt 282 Kilo-
schutzanzügen, welche die Trümmer durch- Druck der Öfentlichkeit und der Medien auf gramm. Doch davon fand man 152 Kilo-
suchten, aber nicht zu den niederländ- die Politik wuchs und führte schließlich so- gramm nie. Eine spätere Untersuchung des
ischen Einsatzkräten gehörten. Während gar zu einem parlamentarischen Untersu- schwedischen Instituts Biospectron ergab,
man den Flugschreiber rasch bergen konn- chungsausschuss. Das in die Defensive gera- dass der Kot von 15 Personen, die während
te, blieb der Stimmenrekorder aus dem tene Israel warf den Niederlanden deshalb und nach dem Absturz an der Unfallstelle
Cockpit seltsamerweise verschwunden – gar Antisemitismus vor und drohte damit, waren, besorgniserregend hohe Dosen von
obwohl die Maschine an Land abstürzte. Amsterdam küntig nicht mehr als Hub für Uran aufwies. In den Niederlanden wird bis
Der niederländische Unfallermittler Henk seine Frachtlüge zu nutzen. Am Ende kam heute jeder Zusammenhang zwischen dem
Pruis bemerkte, dass ihm weltweit kein
anderer Fall bekannt sei, bei dem so etwas Neben Blumen und Parfüm befanden sich auch
passierte: »Wenn er dort drin (im Flug-
zeug, Anmerkung des Autors) ist, sollte militärische Güter und Chemikalien an Bord
man ihn auch inden können.«
Und last but not least traten bei Helfern jedoch allen Vertuschungsversuchen zum Absturz von El Al 1862 und den gesundheit-
und Anwohnern des betrofenen Stadtteils Trotz heraus, dass neben Blumen und Par- lichen Beschwerden der betrofenen Anwoh-
Bijlmer kurz nach der Katastrophe myste- füm doch auch militärische Güter, außerdem ner und Einsatzkräte verneint.
riöse Erkrankungen auf – mit teils lebens- Chemikalien wie Farben und Lacke sowie Teile der durch die Katastrophe schwer
bedrohlichen Zuständen. »120 Personen 190 Liter der Chemikalie Dimethylmethyl- beschädigten Hochhäuser riss man ab. In
hatten physische Beschwerden, davon waren phosphonat, kurz DMMP, an Bord waren. unmittelbarer Nähe der Unglücksstelle
gut 50 Autoimmunerkrankungen. Es gab Dieses ist der Hauptbestandteil des Nerven- errichtete man eine Gedenkstätte mit den
Kinder mit angeborenen Defekten und voll- kampfstofes Sarin und sollte an das Israeli- Namen der 43 Todesopfer. Hier indet jedes
ständig entwickelte Föten, die plötzliche sche Institut für biologische Forschung ge- Jahr am 4. Oktober eine Gedenkfeier statt,
ohne Anomalien im Mutterleib starben. hen. Dazu kam, dass die abgestürzte 747 mit die seit 2023 von den Anwohnern des Stadt-
Auch das hatte sich um das Dreifache erhöht«, teils selbst ausgerichtet wird. Betrofene rie-
so der Arzt Dr. Nizaar Makdoembaks, fen dafür das Komitee zum Gedenken an
der bis 2003 in dem Viertel praktiziert hat. Das Buch zum Thema die Flugzeugkatastrophe von Bijlmermeer
Die Ladung der Unglücksmaschine rückte Huber, Patrick: Todeslug ins Leben. Ihr Vorsitzender Henk van de Belt
in den Fokus des öfentlichen Interesses. El Al 1862: Die Katastrophe wurde damals Augenzeuge der Katastrophe.
Zunächst hieß es, dass nur Blumen, Parfüm von Amsterdam, Das zentrale Element der Erinnerungs-
und andere »völlig harmlose« Dinge an Bord 160 Seiten. stätte in Bijlmer ist ein Baum, der das Infer-
gewesen seien. Doch die von Israel zur Ver- ISBN: 978-3-7584-3501-0 no nach dem Absturz wie durch ein Wunder
fügung gestellten Frachtlisten waren unvoll- www.epubli.com/shop unbeschadet überstand. Die Niederländer
ständig. nennen ihn »Der Baum, der alles sah«.
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UNTERHALTUNG
Chinesisches Abenteuer
Seit seiner Ankunft am 15. Juli 1933 in Bis nach Xi’an bringt er die Junkers W 33 problem- und verbogenem Propeller in 2500 Metern
China, wo die Lufthansa-Tochter Eurasia los, aber das Flugzeug für das schwierige letzte Höhe. Castell hat sein Ziel Lanzhou ganze
Behelfslugplätze aus dem staubigen Boden Teilstück – 550 Kilometer Luftlinie über Gebirgs- 200 Kilometer weit überlogen und steht nun
gestampft hat, sind keine zwei Wochen ver- züge mit bis zu 4000 Meter Höhe – ist schon wie- in der osttibetischen Provinz Qinghai im
gangen. Der 27-jährige Flieger Wulf-Diether der weg. Castell bespricht sich mit seinem »Fun- Nordosten des Hochlandes.
Graf zu Castell-Rüdenhausen, durchaus ker-maschinist« Maier. Danach wollen sie die Die Menschen dort sehen zum ersten Mal
selbstbewusst, bekommt kaum Zeit, sich Etappe nach Lanzhou in eigener Verantwortung ein Flugzeug, Verständigung unmöglich,
einzugewöhnen. Seine ersten Erfahrungen packen: 3,5 Flugstunden. Die fehlenden Karten Volksfeststimmung. Hunderte umlagern schließ-
werden ihm Bescheidenheit lehren. bedrücken Castell wenig. Ein großer Fluss soll lich die Blech-Junkers und beingern alle Teile.
Eigentlich soll er nur für eine beschädigte als Aufanglinie dienen … Missionare helfen endlich den Gestrandeten.
Eurasia-Maschine Ersatzteile liefern, die bei »Notlandung bei Nienpe« wird Castell später Bis zum Weiterlug vergehen Tage. Castell wird
einem Tankstopp in Lanzhou (am Oberlauf das Foto betiteln, das er mit seiner Leica macht. in seinen drei Chinajahren noch häuiger solche
des Gelben Flusses) Bruch gemacht hat. Dort steht die Einmot mit lädiertem Fahrwerk Erfahrungen machen. Reine Nervensache.
Blechschaden in Osttibet.
Graf zu Castells erster Auftrag
endet als lehrreiche Erfahrung. Das Buch zum Thema
Nicht alle Eurasia-Piloten überleben Andreas Tank: Wulf-Diether
das ehrgeizige Lufthansa- Graf zu Castell – Pionier
Abenteuer in Fernost der Lüfte, 240 Seiten.
Fotos (2) Pionier der Lüfte, Seite 80 ISBN: 978-3-95416-369-4
www.verlagshaus24.de
BÜCHER
72
Sie wollen uns schreiben?
Flugzeug Classic
Anmerkung der Redaktion: Leserbriefe spiegeln nicht unbedingt GeraMond Verlag GmbH
die Meinung der Redaktion wider. Die Redaktion behält sich vor,
Leserbriefe aus Gründen der Darstellung eines möglichst umfassenden
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Meinungsspektrums unserer Leser sinnwahrend zu kürzen. 80797 München
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Die Zepp LZ C-II war das allererste Ganzmetallflugzeug der Schweizer Fliegertruppe.
Insgesamt 19 Einheiten aus deutschen Überschussbeständen ließ die Fliegerabteilung in einer
Nacht-und-Nebelaktion an den Siegermächten vorbei ins Land schmuggeln. Neue Dokumente
enthüllen, auf welch verschlungenen Pfaden die Maschinen in die Schweiz gelangten
Von Hans-Heiri Stapfer
74
M
it Ende des Ersten Weltkriegs
am 11. November 1918 legten die
Siegermächte dem geschlagenen
Deutschen Kaiserreich sowie Österreich-
Ungarn einschneidende Bestimmungen auf,
um eine Aufrüstung und so ein erneutes
militärisches Erstarken der beiden Länder
zu verhindern.
So trafen kurz nach Inkrattreten des Waf-
fenstillstandes britische und französische
Inspektoren in Deutschland ein, um die Ent- Die Schweizer Fliegertruppe beschaffte sich im September 1920 über dubiose Kanäle
wafnung zu überwachen. Wie im Versailler insgesamt 19 Zepp LZ C-II, darunter auch die »Weiße 808«, die hier von Personal
Vertrag vom Juni 1919 festgelegt, war in der in Dübendorf geschoben wird Foto Bildarchiv der ETH-Bibliothek Zürich
Weimarer Republik der Bau von Flugzeugen
untersagt. Alle noch verbleibenden Appa- Immer wieder fanden die deutschen Flug- in Deutschland befanden. Dieser moderne
rate des untergegangenen Kaiserreichs zeugbauer Schluplöcher, ihre Flugzeuge vor Auklärer war das erste Ganzmetalllugzeug
mussten entweder zerstört oder der Entente der Zerstörung zu bewahren und an den im Arsenal der Eidgenossen.
ausgeliefert werden. Auf Veranlassung der Siegern vorbei ins Ausland zu schmuggeln.
Siegermächte vernichtete man Tausende von Die Zeppelin-Werk Lindau GmbH machte Dornier wittert das große Geschäft
Flugzeugen und Motoren auf speziell ein- da keine Ausnahme. Ihr wohl größter Coup Das von der Schweizer Fliegertruppe als
gerichteten Sammelstellen. war die Lieferung von 19 Zeppelin C.II in Zepp LZ C-II bezeichnete Muster ist noch
Doch viele Firmen dachten nicht im die Schweiz – das waren alle verfügbaren während des Ersten Weltkriegs vom Wiener
Traum daran, ihre Schätze auszuliefern. Serienlugzeuge dieses Typs, die sich noch Paul Jaray von der Zeppelin-Werk Lindau
76
Dieser auf dem Militärflugplatz von Dübendorf stationierten C.II fehlt das taktische Kennzeichen,
dafür sind technische Daten zum Flugzeug unter dem Cockpitbereich aufgemalt
Foto MHMLW, Museum und historisches Material der Luftwafe, Dübendorf
gend im Ausland zu veräußern. In der Tat blockiert und es ist aus diesem Grunde nicht hoten die Schweizer Armee genauso wie
latterte wenig später eine Oferte für die 19 möglich, Deutschland zum Verkauf von die Zeppelin-Werk Lindau GmbH, diese
Maschinen zum Preis von 570 000 Mark bei Flugzeugen an die Schweiz zu berechtigen.« hochkarätig illegale Transaktion gegenüber
der in Bern ansässigen Kriegstechnischen Nach diesem Briefwechsel war es nur noch den Siegermächten verschleiern zu können.
Abteilung (KTA) auf den Tisch. Die Eidge- Möglich, sie durch einen Schwarzimport zu
nossen bissen unverzüglich an, denn die beschafen. Was die Schweizer Fliegertruppe Bauer kauft Flugzeuge
Flugleistungen ließen auhorchen, genauso aber wenig scherte: »Wir müssen doch wohl In einer Nacht-und-Nebel-Aktion wurden
wie die Preisvorstellungen der Flugzeug- nicht die Entente fragen, was wir kaufen die 19 demontierten Zeppelin (Ja) C.II im
Oktober 1919 von Friedrichshafen über die
›Wir müssen doch wohl nicht die Entente fragen, Grenze geschat. Erster Bestimmungsort
war eine Lagerhalle in Kriens, Luzern, die
was wir kaufen müssen‹ von der im selben Kanton ansässigen Fabrik
Chemischer Produkte AG angemietet
bauer vom Bodensee. Der einem Piloten müssen!«, polterte ein Oberst in einem worden war.
sowie dem Beobachter Platz bietende, 180 geharnischten Brief an den Armeestab. Der Form halber verkaute die Zeppelin-
km/h schnelle Doppeldecker war in Leicht- Für die Zeppelin-Werk Lindau GmbH Werk Lindau GmbH die Flugzeuge den in
metall-Bauweise mit stobespannten Trag- war dies die perfekte Gelegenheit, ihre Friedrichshafen wohnhaten Prokuristen
lächen gehalten und besaß ein maximales eigentlich unverkäulichen Kriegslugzeuge Julius Bernhardt. Der deutsche Staatsange-
Abluggewicht von 1470 Kilogramm. mit einigem Erlös zu veräußern, statt sie der hörige veräußerte sie dann an den Schweizer
sicheren Zerstörung durch die Siegermäch- Landwirt Alois Hürlimann, der im Weiler
Eidgenossen poltern te preiszugeben. Die Fliegertruppe konnte Oberfeld im Luzerner Hinterland einen Hof
Vorsichtig streckten die Eidgenossen auf dem sich im Gegenzug im Besitz einer modernen bewirtschatete. Nach außen hin konnte man
diplomatischen Parkett ihre Fühler in Rich- Beobachtungsplattform wähnen. Ein so das überaus delikate Geschät als eine
tung Siegermächte aus – hote doch die Geschät also, das für beide Seiten nur Vor- Transaktion zwischen zwei Privatpersonen
Schweiz als neutraler Staat auf eine Sonder- teile versprach. deklarieren.
behandlung beim Erwerb dieser Flugzeuge. Um weder als Käufer beziehungsweise Einen Erlös von 30 000 Mark sollte jede
Die heute im Bundesarchiv Bern lagernde Verkäufer aufzutreten, strickten beide Par- an die Schweiz gelieferte C.II dem Hersteller
französische Note war genauso klar wie teien ein dichtes Netz an Strohmännern und in die Kasse spülen. Ein Betrag, den die
ablehnend: »Sämtliches Flugmaterial ist Scheinirmen, wie Dokumente im Bundes- Generalstabsabteilung in einem im Bundes-
durch die Interalliierte Kontrollkommission archiv in Bern zweifelsfrei belegen. Damit archiv Bern lagernden Dokument als »Spott-
78
Die von der Zeppelin-Werk Lindau GmbH noch während des Ersten Weltkriegs gefertigte Zeppelin C.II war das erste
Ganzmetallflugzeug der Schweizer Fliegertruppe. Sie war für diese Zeit noch konventionell mit Stoff bespannt
Foto MHMLW, Museum und historisches Material der Luftwafe, Dübendorf
und von Oberleutnant Hans Häberli einge-gewohnt. Aus diesem Grund kommandierte Bern eine Überweisung im Betrag von
logen werden. Der 26-jährige Flugzeugfüh-
das Eidgenössische Militärdepartement eini- 570 000 Mark an die Fabrik Chemischer Pro-
rer erhielt für jede Maschine eine Sonder-
ge Fachleute für einen mehrwöchigen Aus- dukte AG. Damit war die Fliegertruppe oi-
prämie von 250 Franken (etwa 260 Euro). bildungslehrgang zur Zeppelin-Werk Lindau ziell Eigentümerin ihrer Zepp geworden. Die
Um für technische Anfragen nicht direkt
GmbH ab. Gleichzeitig entsandte dieses im Mittel für die Beschafung dieser lupenrei-
mit dem Herstellerwerk in Friedrichshafen
Oktober 1920 fünf Spezialisten nach Düben- nen Schwarzimporte stellte der Aviatik
zu kommunizieren, wählte die Fliegerabtei-
dorf, um das Bodenpersonal in der Instand- Fonds bereit.
lung wiederum die Fabrik Chemischer Pro-setzung der Traglächen zu instruieren. Für Die Zepp LZ C-II erhielten die militäri-
dukte AG als Ansprechpartnerin, die dannUnterkunt und Besoldung der deutschen schen Zulassungen 801 bis 812 sowie 814 bis
umgehend die Anliegen der Armee an die Vorarbeiter kam die Eidgenössische Flug- 820. Fünf dieser Beobachtungslugzeuge
platzdirektion auf. Wohl ein Hinweis dafür,
Flugzeugbauer vom Bodensee weiterleitete. machten sich Anfang September 1922 zu
wie stark dem Schweizer Militärdepartement einem Flugmeeting in Rom auf und kehrten
Instruktion des Herstellerwerks der reibungslose Zusammenbau ihrer Zepp zwei Wochen später wohlbehalten nach
Das Schweizer Bodenpersonal war den LZ C-II am Herzen lag. Dübendorf zurück. Die robuste Ganzmetall-
Umgang mit der für sie neuen Aluminium- Nachdem die Montage der Flugzeuge auf konstruktion war bei Piloten und Beobach-
struktur des Ganzmetallflugzeugs nicht gutem Wege war, genehmigte die KTA in tern gleichermaßen beliebt. So ist in einem
heute im Bundesarchiv in Bern lagernden
Brief der Generalstabsabteilung vom 15. Sep-
tember 1925 zu lesen: »Wir haben mit der
Zepp ausgezeichnete Erfahrungen gemacht,
sie ist heute noch unser bestes Beobach-
tungslugzeug für die Alpen.«
Begrenzte Haltbarkeit
Sachverständige der Zeppelin Werk Lindau
GmbH, die am 20. Juni 1920 in Dornier
Metallbauten GmbH umgetauft wurde,
machten die Schweizer Fliegertruppe im
Dezember 1926 darauf aufmerksam, dass die
Lebensdauer von Duraluminium auf acht bis
zehn Jahre beschränkt sei.
In der Folge hat die KTA mit den beiden
Doppeldeckern »Weiße 805« und »Weiße
817« Belastungsversuche bis zum Bruch
Hier sind die Orte aufgeführt, über die der Schmuggel der begehrten Zeppelin C.II durchführen lassen. Die Zepp »Weiße 805«
von Friedrichshafen in die Schweiz lief. Strohmänner und Firmen machten es möglich besaß zwar nur 180 Flugstunden, seit ihrer
Karte Frühwald Schlaich Indienststellung am 12. Oktober 1920 kam
Kurz nach ihrer Indienststellung im September 1920 sind die über Umwege beschafften
Beobachterflugzeuge auf dem Militärflugplatz von Dübendorf aufgereiht
Foto MHMLW, Museum und historisches Material der Luftwafe, Dübendorf
80
Einsatz bei der Abteilung für Landestopo-
Die im Jahre 1924 von der Schweizer Fliegertruppe an die Abteilung graie kam größtenteils die »Weiße 816«,
für Landestopografie überstellten zwei C-II besaßen ihrem neuen die für ihre Aufgabe vielfach auf dem Flug-
Verwendungszweck entsprechend keine Bewaffnung mehr feld von hun im Berner Oberland statio-
Foto Bundesamt für Landestopograie swisstopo niert war.
Bei der sogenannten Lutfotogrammete-
rie wird das zu erfassende Gelände systema-
tisch überlogen. Dabei machten die Topo-
grafen aus verschiedenen Winkeln Bilder.
Diese sogenannten aerofotogrammetrischen
Aufnahmen bildeten dann das Rohmaterial,
um Karten herzustellen.
IMPRESSUM
Heft: Ausgabe 4/2024, Nr. 274, 25. Jahrgang
Editorial Director (Bereich Militär): Markus Wunderlich (Lt. d. R.)
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Günter Seeger gehört wohl zu den wenig bekannten Redaktion: Markus Fegg (Volontär), Ralph Kreuzer, Stefan Hinz (fr)
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