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Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC

S5-100U Ex

EU-Richtlinie EMV Für die in diesem Handbuch beschriebenen SIMATIC-Produkte gilt:


89/336/EWG
Produkte, die das CE-Kennzeichen tragen, erfüllen die Anforderungen der
EU-Richtlinie 89/336/EWG ”Elektromagnetische Verträglichkeit” und die
dort aufgeführten harmonisierten europäischen Normen (EN).
Die EU-Konformitätserklärungen werden gemäß der obengenannten EU-
Richtlinie, Artikel 10, für die zuständigen Behörden zur Verfügung gehalten
bei:
Siemens Aktiengesellschaft
Bereich Automatisierungstechnik
AUT E 14
Postfach 1963
D-92209 Amberg

Einsatzbereich Die Produkte der SIMATIC S5-100U Ex sind ausgelegt für den Einsatz im
Industriebereich und erfüllen die folgenden Anforderungen.

Einsatzbereich Anforderung an
Störaussendung Störfestigkeit
Industrie EN 50081-2 : 1993 EN 50082-2 : 1995

Aufbaurichtlinien SIMATIC Produkte erfüllen die Anforderungen, wenn Sie


beachten
1. bei Installation und Betrieb die in den Handbüchern beschriebenen Auf-
baurichtlinien einhalten.
2. zusätzlich die folgenden Regeln zum Einbau der Geräte, zum Arbeiten an
Schaltschränken und die Hinweise zu den einzelnen Baugruppen be-
achten.

Einbau der Geräte Automatisierungsgeräte der Reihe SIMATIC S5-100U Ex müssen in elektri-
schen Betriebsmittelräumen oder in geschlossenen Gehäusen (z. B. Schaltkä-
sten aus Metall oder Kunststoff) installiert werden.

Arbeiten an Schalt- Zum Schutz der Baugruppen vor Entladung von statischer Elektrizität muß
schränken sich das Bedienpersonal vor dem Öffnen von Schaltschränken bzw. Schaltkä-
sten elektrostatisch entladen.

Produktinformation ”Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC S5-100U Ex”


C79000–D8500–C960-01 1
Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC S5-100U Ex

Hinweise zu einzel- Für den Einsatz der folgenden Baugruppen sind zusätzliche Maßnahmen er-
nen Baugruppen forderlich.

Bestellnummer Baugruppe Erforderliche Maßnahmen


6ES5 437-8EA12 Digitaleingabebaugruppe Signalleitungen
g g müssen ggeschirmt sein. Schirm der Signallei-
g
6ES5 457-8EA12 Digitalausgabebaugruppe tungen auf Schirmschiene am Schrankeintritt auflegen.

Aktualisierte Tech- Abweichend von den Angaben in den ”Allgemeinen technischen Daten” des
nische Daten Handbuchs gelten für Baugruppen, die das CE-Kennzeichen tragen, die unten
aufgeführten Angaben zur Elektromagnetischen Verträglichkeit.
Die Angaben sind gültig für Geräte, die entsprechend den obengenannten
Aufbaurichtlinien montiert sind.

Angaben zur Elektromagnetischen Verträglichkeit Prüfwerte


Störfestigkeit gegen Entladung statischer Elektrizität
geprüft nach EN 61000-4-2 Luftentladung 8 kV
Kontaktentladung 4 kV
Störfestigkeit gegen Elektromagnetische Felder
geprüft nach EN V 50140 (amplitudenmodulierte HF) 80 bis 1000 MHz
10 V/m
80% AM (1kHz)
geprüft nach EN V 50204 (pulsmodulierte HF) 900 MHz
10 V/m
50% ED, 200 Hz Wiederholfrequenz
Störfestigkeit gegen schnelle transiente Störspannungen (Burst)
geprüft nach EN 61000-4-4
Versorgungsleitungen für AC 120/230 V 2 kV
Versorgungsleitungen für DC 24 V 2 kV
Signalleitungen (E/A- und Busleitungen) 2 kV*
Störfestigkeit gegen eingestrahlte Hochfrequenz 0,15 bis 80 MHz
geprüft nach EN V 50141 10 V
80% AM (1kHz)
Quellimpedanz 150 
Störaussendung
geprüft nach EN 55011
Aussendung von elektromagnetischen Feldern Grenzwertklasse A, Gruppe 1
Störaussendung über Netzleitung Grenzwertklasse A, Gruppe 1
* Signalleitungen, die nicht der Prozeßsteuerung dienen, z.B. Leitungen zu externen Druckern :1 kV

Produktinformation ”Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC S5-100U Ex”


2 C79000–D8500–C960-01
Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC S5-100U Ex

Hinweise für den Hersteller von Maschinen

Einleitung Das Automatisierungssystem SIMATIC ist keine Maschine im Sinne der EU-
Richtlinie Maschinen. Für SIMATIC gibt es deshalb keine Konformitätser-
klärung bezüglich der EU-Richtlinie Maschinen 89/392/EWG.

EU-Richtlinie Ma- Die EU-Richtlinie Maschinen 89/392/EWG regelt die Anforderungen an eine
schinen Maschine. Unter einer Maschine wird hier eine Gesamtheit von verbundenen
89/392/EWG Teilen oder Vorrichtungen verstanden (siehe auch EN 292-1, Absatz 3.1).
Die SIMATIC ist Teil der elektrischen Ausrüstung einer Maschine und muß
deshalb vom Maschinenhersteller in das Verfahren zur Konformitätserklärung
einbezogen werden.

Elektrische Ausrü- Für die elektrische Ausrüstung von Maschinen gilt die Norm EN 60204-1
stung von Maschi- (Sicherheit von Maschinen, allgemeine Anforderungen an die elektrische
nen nach EN 60204 Ausrüstung von Maschinen).
Die folgende Tabelle soll Ihnen bei der Konformitätserklärung helfen und
zeigt, welche Kriterien nach EN 60204-1 (Stand Juni 1993) für SIMATIC
zutreffen.

EN 60204-1 Thema/Kriterium Bemerkung


Absatz 4 Allgemeine Anforderungen Anforderungen werden erfüllt, wenn die Geräte nach
den Aufbaurichtlinien montiert/installiert werden.
Beachten Sie hierzu auch die Ausführungen in
”Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC S5”.
Absatz 11.2 Digitale Eingabe-/Ausgabe- Anforderungen werden erfüllt.
schnittstellen
Absatz 12.3 Programmierbare Anforderungen werden erfüllt, wenn die Geräte zum
Ausrüstung Schutz vor Speicheränderungen durch unbefugte Perso-
nen in abschließbaren Schränken installiert werden.
Absatz 20.4 Spannungsprüfungen Anforderungen werden erfüllt.

Produktinformation ”Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC S5-100U Ex”


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Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC S5-100U Ex

Produktinformation ”Hinweise zur CE-Kennzeichnung der SIMATIC S5-100U Ex”


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SIMATIC S5

"Ex"-Peripherie S5-100U

Handbuch

Teil 1 / Teil 2

Bestell-Nr.: 6ES5 998-0EX12


Ausgabe 02
STEP® und SINEC® so wie SIMATIC® sind e ing etrag ene Wa renze ichen de r Sie-

me ns AG und g esetzlich g eschützt. LINESTRA® ist ein einge tra ge ne s

Ware nz eichen de r Fa . OSRAM .

Technische Ände runge n vo rbe ha lte n.

Verv ielfältig ung d ie se r Unterla ge sowie Ve rwertung ihres Inhalts nicht g esta tte t,

so weit nicht ausd rücklich z ug estande n. Zuwid erhandlung en v erp flichten zu

Schad enersatz . Alle Rechte v orb ehalten, insb esonde re für d en Fa ll d er Pa tent-

erte ilung o de r GM-Eintra gung .

© Siemens AG 1993

6ES5 998-0EX12
Teil 1: "Allgemeines zum Explosionsschutz"

Einführung in den Explosionsschutz 1

Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz 2

Primärer Explosionsschutz 3

Sekundärer Explosionsschutz 4

Kennzeichnung ex-geschützter elektrischer


Betriebsmittel
5

Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" 6

Errichtung, Betrieb und Instandhaltung elektrischer


Anlagen in ex-gefährdeten Bereichen
7

Systematik der Errichtung einer ex-geschützten


Anlage an einem Beispiel
8

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Inhaltsverz eichnis

Inhaltsverzeichnis

1 Einführung in den Explosionsschutz ...................................................................... 1 - 1

1.1 Erläuterung der Begriffe ................................................................................. 1 - 1

1.2 Ex plosionsfähige Atmosphäre ....................................................................... 1 - 2

1.3 Schutzmaßnahmen ........................................................................................ 1 - 5

2 Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz ..................................................... 2 - 1

2.1 Entwicklung innerhalb der Bundesrepublik Deutschland ............................... 2 - 1

2.2 Verordnung über elektrische Anlagen in ex plosionsgefährdeten

Räumen (Elex V)............................................................................................. 2 - 4

2.3 Verordnung über Anlagen zur Lagerung, Abfüllung und Beförderung

brennbarer Flüssigkeiten zu Lande (VbF)...................................................... 2 - 7

2.4 Ex plosionsschutz-Richtli nien (EX-RL) der Berufsgenossenschaft Chemie ... 2 - 8

2.5 Übersicht der Bestimmungen, Normen und Verordnungen ......................... 2 - 10

2.6 Nationale autori sierte Prüfstellen ................................................................. 2 - 13

2.7 Prüfstellen innerhalb der EG ........................................................................ 2 - 15

2.8 Prüfstellen außerhalb der EG ...................................................................... 2 - 16

2.9 Normungsgremien ....................................................................................... 2 - 16

2.10 Internationale Publizierung Europäischer Normen zum Ex plosionsschutz .. 2 - 19

2.11 Prüf- und Bescheinigungsv erfahren............................................................. 2 - 20

3 Primärer Explosionsschutz ...................................................................................... 3 - 1

3.1 Vermeiden brennbarer Flüssigkeiten ............................................................. 3 - 1

3.2 Heraufsetzen des Flammpunktes .................................................................. 3 - 1

3.3 Konzentrationsbegrenzung ............................................................................ 3 - 1

3.4 Inertisierung ................................................................................................... 3 - 2

3.5 Lüftung ........................................................................................................... 3 - 2

3.6 Konstruktiv e Maßnahmen .............................................................................. 3 - 2

4 Sekundärer Explosionsschutz ................................................................................. 4 - 1

4.1 Zoneneinteilung ............................................................................................. 4 - 1

4.2 Zündschutzarten ............................................................................................ 4 - 5

4.2.1 Allgemeine Bestimmungen

(DIN EN 50014 / VDE 0170/0171 Teil 1) ....................................................... 4 - 5

6ES5 998-0EX12 i
I nhaltsverzeichnis S5-100U Ex-Baugruppen

4.2.2 Ölkapselung "o"

(DIN EN 50015 / VDE 0170/0171 Teil 2) ....................................................... 4 - 5

4.2.3 Überdruckkapselung "p"

(DIN EN 50016 / VDE 0170/0171 Teil 3) ....................................................... 4 - 6

4.2.4 Sandkapselung "q"

(DIN EN 50017 / VDE 0170/0171 Teil 4) ....................................................... 4 - 7

4.2.5 Druckfeste Kapselung "d"

(DIN EN 50018 / VDE 0170/0171 Teil 5) ....................................................... 4 - 8

4.2.6 Erhöhte Sicherheit "e"

(DIN EN 50019 VDE 0170/0171 Teil 6) ......................................................... 4 - 9

4.2.7 Eigensicherheit "i"

(DIN EN 50020 / VDE 0170/0171 Teil 7) ..................................................... 4 - 11

4.2.8 Vergußkapselung "m"

(DIN EN 50028 / VDE 0170/0171 Teil 9) ..................................................... 4 - 14

4.2.9 Eigensichere elektrische Sy steme "i"

(DIN EN 50039 / VDE 0170/0171 Teil 10) ................................................... 4 - 15

4.3 Sicherheitstechnische Kennzahlen .............................................................. 4 - 16

4.3.1 Ex plosionsgruppen ...................................................................................... 4 - 18

4.3.2 Temperaturklassen ...................................................................................... 4 - 21

4.4 Bestimmungen zum Ex plosionsschutz außerhalb der

CENELEC-Mitgliedsstaaten......................................................................... 4 - 22

5 Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel ................... 5 - 1

5.1 Art und Weise der Kennzeichnung ................................................................ 5 - 1

5.2 Gegenüberstellung v on alter und neuer Kennzeichnung ............................... 5 - 5

5.3 Beispiele für Kennzeichnung ......................................................................... 5 - 7

6 Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" .................................................................... 6 - 1

6.1 Grundlagen der Eigensicherheit .................................................................... 6 - 1

6.1.1 Funktionsprinzip ............................................................................................. 6 - 1

6.1.2 Zündgrenzkurven für den ohmschen Stromkreis ........................................... 6 - 4

6.1.3 Zündgrenzkurven für kapazi tiv e Stromkreise................................................. 6 - 6

6.1.4 Zündgrenzkurven für induktive Stromkreise .................................................. 6 - 8

6.1.5 Anwendung der Zündgrenzkurv en ............................................................... 6 - 10

6.2 Betriebsmittel im eigensicheren Stromkreis ................................................. 6 - 10

6.2.1 Unterteilung eigensicherer Betri ebsmittel .................................................... 6 - 10

6.2.2 Wirkungsweise v on Sicherheitsbarrieren..................................................... 6 - 13

6.2.3 Betriebsmittel ohne galv anische Trennung .................................................. 6 - 15

6.2.4 Betriebsmittel mit galv anischer Trennung .................................................... 6 - 16

6.3 Zusammenschaltung im eigensicheren Stromkreis /5/ ................................ 6 - 17

6.3.1 Eigensicherer Stromkreis mi t einem zugehöri gen

elektrischen Betriebsmittel ........................................................................... 6 - 17

6.3.2 Eigensicherer Stromkreis mi t mehreren zugehörigen elektrischen

Betriebsmitteln (Anforderungen für das Erri chten in Zone 0 und 1)............. 6 - 20

ii 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Inhaltsverz eichnis

7 Errichtung, Betrieb und Instandhaltung elektrischer A nlagen in

ex-gefährdeten Bereichen ........................................................................................ 7 - 1

7.1 Errichtungsbestimmungen ............................................................................. 7 - 1

7.2 Berührungsschutz und Potentialausgleich..................................................... 7 - 3

7.3 Kabel und Leitungen ...................................................................................... 7 - 4

7.4 Errichten in Zone 0......................................................................................... 7 - 5

7.5 Errichten in Zone 1......................................................................................... 7 - 6

7.6 Errichten in Zone 2......................................................................................... 7 - 7

7.7 Errichten in Zone 10 und 11........................................................................... 7 - 8

7.8 Betrieb, Wartung, Störung und Instandsetzung ............................................. 7 - 9

8 Systematik der Errichtung einer explosionsgeschützten A nlage

an einem Beispiel ...................................................................................................... 8 - 1

8.1 Beurteilung der Ex plosionsgefahr (Beispielangaben) .................................... 8 - 1

8.2 Bestimmen der sicherheitstechnischen Kennzahlen ..................................... 8 - 1

8.3 Beurteilung des Verarbeitungsbildes ............................................................. 8 - 1

8.4 Auswahl der Ex -Schutzmaßnahmen.............................................................. 8 - 2

8.5 Zoneneinteilung ............................................................................................. 8 - 2

8.6 Auswahl elektrischer Betriebsmittel ............................................................... 8 - 2

8.7 Zusammenschaltung von elektrischen Betriebsmitteln mit

eigensicheren Stromkreisen .......................................................................... 8 - 2

8.8 Auswahl v on Kabel und Leitungen................................................................. 8 - 3

8.9 Verlegen der Kabel und Leitungen ................................................................ 8 - 3

8.10 Besonderheiten .............................................................................................. 8 - 3

6ES5 998-0EX12 i ii
I nhaltsverzeichnis S5-100U Ex-Baugruppen

iv 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppe Abkürzungsverzeichnis

Abkürzungsverzeichnis

AG Automatisierungsgerät

ANSI American National Standards I nstitute

BAM Bundesanstalt für M aterialprüfung

BVS Bergbau- Versuchsstrecke in Dortmund-Derne

CENELEC European Commi ttee for Electrotechnical Standardization

EG Europäische Gemeinschaft

Elex V Verordnung über elektrische Anlagen in ex plosionsgefährdeten Räumen

EN Europäische Normen (European Standard)

ET Electronic Termi nator (i ntelligente Klemme)

EX-RL Richtlinien für die Vermeidung der Gefahren durch ex plosionsfähige

Atmosphäre, Ex plosionsschutz-Richtli nie

Ex Vo Verordnung über elektrische Anlagen in ex plosionsgefährdeten Räumen

FM Factory Mutual

IEC I nternational Electrotechnical Commission

MESG M axi mum ex perimental safety gap (Grenzspaltweite)

MI C M inimum Igniting Current (Mindestzündstrom)

MSR M essen, Steuern, Regeln

NFPA National Fire Protection Association

PTB Physikalisch-Technische Bundesanstalt in Braunschweig

PA Potentialausgleichsleitung

PAA Prozeßabbild der Ausgänge

PAE Prozeßabbild der Eingänge

PE Protecting earth (Schutzleiter)

SEV Schweizer Elektrotechnischer Verein

TRbF Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten

TÜV Technischer Überwachungsverein

UL Underwriters Laboratories

UVV Unfallv erhütungsv orschrift

VbF Verordnung über brennbare Flüssigkeiten

VDE Verband Deutscher Elektrotechniker

VwV Verwaltungsv orschrift

6ES5 998-0EX12 v
Literaturverzeichnis S5-100U Ex-Baugruppe

Literaturverzeichnis

/1/ Jeiter; Nöthlichs:

Ex plosionsschutz elektrischer Anlagen, Kommentar zur ElexV.

Berlin: Erich-Schmi dt-Verlag, 1980

/2/ Olenik; Rentsch; Wettstein

BBC-Handbuch für Ex plosionsschutz

2. Aufl., Essen: Giradet-Verlag, 1983

/3/ Redeker; Schön

Sicherheitstechnische Kennzahlen brennbarer Gase und Dämpfe,

Deutscher Eichverlag, Braunschweig

/4/ Berufsgenossenschaft Chemie

Ex plosionsschutz-Richtlinien der BG Chemie mit Beispielsammlung (EX-RL)

/5/ Pepperl + Fuchs GmbH, Mannheim

Ex plosionsschutz durch Eigensicherheit

/6/ Hartmann & Braun A G, Frankfurt

Der Ex plosionsschutz i n elektrischen M SR-Anlagen, 4. Aufl.

/7/ PTB-Bericht W-39, Oktober 1989

Zusammenschaltung nichtlinearer und linearer eigensicherer Stromkreise

Wirtschaftsv erlag NW, Bremerhaven

/8/ Digi-Table, Thielen GmbH, Essen

Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise (AN 2012)

/9/ DIN EN 50014 / VDE 0170 / Teil 1 März 1977

Elektrische Betri ebsmittel für ex plosionsgefährdete Bereiche - Allgemeine

Bestimmungen

/10/ DIN EN 50020 / VDE 0170 / 0171 / Teil 7, 5.78 und Teil 7 pr, 11.89

Elektrische Betri ebsmittel für ex plosionsgefährdete Bereiche - Eigensicherheit "i"

/11/ Gewerbeordnung Gew O

24 Aufl. M ünchen C. H. Beck - Verlag, 1991

/12/ DIN VDE 0165 / 2.91

Errichten elektrischer Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

/13/ EG-Ex -Rahmenrichtlinie v . Dez. 1975 (79/117/EWG)

/14/ Brenn- und Ex plosionskenngrößen von Stäuben des Berufsgenossenschaftlichen

Instituts für Arbeitssicherheit und der BVS (Ausgabe 1987)

/15/ Dr. I ng. Hubert Wenzel (BVS)

Staubex plosionsschutz elektrischer Betriebsmi ttel

vi 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppe Literaturverzeichnis

/16/ Dieter Baermann, Bernd Günther, A nton Schimmele

Eigensicherheit in ex plosionsgeschützten MSR-Anlagen

/17/ Hoechst A G

"Nachweis der Eigensicherheit" (Projektierungshilfe)

/18/ BA SF A G

"Ex -Einstufung" (Planungsunterlagen)

/19/ Heilbronner Ex-Vorträge

TAH Technische Akademie Heilbronn e. V

/20/ Dr. Bauer, Dr. Göldner, Obering. Neumann

Mannesmann, Hartmann & Braun A G

"Der Ex plosionsschutz in elektri schen meß-, analy sen- und regelungstechnischen

Anlagen"

/21/ TRbF Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten

Deutscher Ausschuß für brennbare Flüssigkeiten

Technischer Überwachungs-Vereine e.V. Essen

Köln, Carl Heymanns Verlag

/22/ Elektrischer Ex plosionsschutz nach DIN VDE 0165

VDE-Schri ftenreihe 65, vde-verlag gmbh, Berlin und Offenbach

/23/ Richtlinien für die Vermeidung v on Zündgefahren infolge elektrostatischer

Aufladung

BC Chemie, Sankt Augustin

Köln, Carl Heymanns Verlag

/24/ PTB-Bericht W - 49

Grundsatzuntersuchungen für ex plosionsgeschützte elektri sche Betriebsmi ttel

Wirtschaftsv erlag NW, Bremerhaven

/25/ Gas-A tlas Gefährliche A rbeitsstoffe GA 32

Bundesanstalt für Arbeitsschutz

6ES5 998-0EX12 v ii
Literaturverzeichnis S5-100U Ex-Baugruppe

v ii i 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Vorwort

Vorwort
I n dieser Anleitung sind Hinweise zur Planung, Installation und Betrieb von SIMATI C-Ex -Bau-

gruppen bei der Erri chtung v on Automatisierungssy stemen für die Steuerung und Regelung von

Anlagen in ex plosionsgefährdeten Bereichen zusammengefaßt.

Hinweis
Sollten I hnen die Sicherheitstechnischen Hinweise für den Benutzer und die

Richtlinien zur Handhabung von elektrostatisch gefährdeten Bauelementen und

Baugruppen, kurz EGB genannt, nicht schon bekannt sein, sollten Sie diese bevor

Sie sich mit dieser Anleitung befassen, lesen. Die genaue Lektüre und Beachtung

dieser Richtli nien bewahrt Sie und das Sy stem v or möglichen Schäden, v or und

während des Betri ebs!

Die v orliegende Anleitung besteht aus zwei Teilen:

• einem allgemeinen Teil (Kap. 1 - 8 und Anhänge)

• und einem SIM ATIC-Ex -baugruppenspezifi schen Teil (Kap. 9 - 12 und Anhänge)

und richtet sich an Planer, M onteure, Projekteure und Betreiber v on SIM ATIC S5- und

TELEPERM M-Anlagen.

Die folgende Tabelle zeigt eine Zuordnung der Kapitel zu den jeweili gen Aufgabenbereichen, d. h.

der Anwender erhält einen Überbli ck über die für i hn jeweils wichtigen Kapitel des Teil 1.

Kapitel
A rbeitsbereich
Kap.1 Kap.2 Kap.3 Kap.4 Kap.5 Kap.6 Kap.7 Kap.8

2.1
3.1
1 bis 4 5 6 7 -
Planer/Projekteur
bis 3.4
2.3

8.1

1 - - - 5 6 - bis
Monteur

8.8

Betreiber 1 2.4 - - 5 - - -

Die heutige Entwicklung zeigt den v erstärkten Einsatz elektrischer Betri ebsmittel in Anlagen zum

M essen, Steuern und Regeln (MSR-Anlagen) besonders im Rahmen der Automatisierung und

Rationali sierung i n der chemi schen, petrochemischen und v erfahrenstechnischen I ndustrie. Für

derartige Bereiche, in denen ex plosionsfähige Gas/Luft- oder Staub/Luft-Gemische auftreten

können, bilden elektri sche Betriebsmittel, bei denen i m normalen Betrieb oder im Fehlerfall

Funken oder gefährliche Temperaturen entstehen, eine potentielle Gefahrenquelle, wobei großer

Personen- und Sachschaden die Folge sein können.

Es sind deshalb in vi elen Staaten Schutzmaßnahmen zur Vermeidung dieser Gefahren entwickelt

worden. Die internationale Verflechtung v erlangt dabei eine einheitliche, internationale Überein-

stimmung der Schutzmaßnahmen.

6ES5 998-0EX12 ix
Vorwort S5-100U Ex-Baugruppen

Der erste (allgemeine) Teil des Gerätehandbuches wendet sich an Techniker und Ingenieure, die

sich mit der Planung, der Erri chtung und dem Betrieb von M SR-Anlagen in ex plosionsgefährdeten

Bereichen beschäftigen. Aber auch Vertriebsingenieuren und anderen interessierten Fachkräften

werden ausgehend v on einer Einführung i n die Problematik des Ex plosionsschutzes eine Stoff-

zusammenfassung und damit ein Überblick zum Stand des Ex plosionsschutzes im nationalen

und internationalen Raum geboten.

Zunächst wi rd im ersten Kapitel der Betrachtungsumfang dieser Dokumentation im Hinblick auf

Ex plosionen und die Behandlung elektrischer Betriebsmittel in ex plosionsgefährdeten Bereichen

festgelegt. Grundlegende Begriffe zum Ex plosionsschutz werden erläutert. Grundsätzli ch

betrachtet diese Dokumentation nur elektrische Betriebsmi ttel für ex plosionsgefährdete Bereiche

(Ex plosi onsgruppe I I ). Betriebsmittel für schlagwettergefährdete Grubenbaue (Ex plosions-

gruppe I) werden nicht behandelt.

Es folgen in Kapitel 2 die rechtli chen Grundlagen zum Ex plosionsschutz, wobei ausgehend von

einer kurzen histori schen Betrachtung der Entwicklung für die Bundesrepublik Deutschland die

i m nationalen Bereich maßgebenden Verordnungen und Richtlinien in ihren Schwerpunkten

besprochen werden. Übersichten stellen die zur Zeit geltenden Normen und Verordnungen sowie

die ex istierenden Prüfstellen innerhalb und außerhalb der EG dar.

Die gebräuchlichen Maßnahmen zum primären Ex plosionsschutz sind in Kapitel 3 erläutert.

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den sekundären Explosionsschutz. Zunächst wird die

grundlegende Zoneneinteilung ex plosionsgefährdeter Bereiche vorgestellt, um anschließend für den

Errichter und Betreiber die erforderlichen Maßnahmen zum Explosionsschutz behandeln zu können.

Da der Schwerpunkt dieses Handbuches in der Betrachtung der Zündschutzart Eigensicherheit

"i" und damit deren Anwendung bei MSR-Anlagen in ex plosionsgefährdeten Bereichen liegt,

erfolgt eine ausführli chere Einführung in diese Zündschutzart und damit i n den Aufbau eines

eigensicheren Stromkreises.

Die anschließende Übersicht über sicherheitstechnische Kennzahlen stellt die Grundlage für die

Einteilung elektri scher Betriebsmittel nach Ex plosionsgruppen und Temperaturklassen dar.

I n den Kapiteln 1 bis 4 sind die notwendigen Kenntnisse dargelegt worden, um die im Kapitel 5

erläuterte Kennnzeichnung ex plosionsgeschützter elektri scher Betriebsmittel v erstehen zu

können.

Als Schwerpunkt dieser Dokumentation erfolgt die vertiefende Behandlung der Zünschutzart

Eigensicherheit "i" im Kapitel 6. Ausgehend v on i hren Grundlagen werden die Einteilung sowie

die Zusammenschaltung v on elektrischen Betriebsmitteln bis hin zu prax isnahen Applikationen

dargelegt. Die Trennung von eigensicheren und nicht eigensicheren Stromkreisen spielt dabei

eine wesentliche Rolle.

Nach der umfangreichen Darlegung der Problematik des Ex plosionsschutzes i n den v orange-

gangenen Kapiteln werden abschließend im Kapitel 7 die im nationalen Bereich geltenden

Bestimmungen und Anforderungen zur Errichtung und Betrieb elektrischer Anlagen in ex plosions-

gefährdeten Bereichen dargelegt.

Abschließend sei bemerkt, daß das Gerätehandbuch in seinem allgemeinen Teil (Kap. 1 bis 8)

zur Problematik des Ex plosionsschutzes eine umfassende Einführung in dieses Thema geben

möchte, den Leser aber nicht vom Studium der Ori ginaldokumente besonders hinsichtli ch der

rechtlichen Grundlagen aber auch der weiterführenden Literatur entbinden kann.

x 6ES5 998-0EX12
1 Einführung in den Explosionsschutz

1.1 Erläuterung der Begri ffe . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 - 1

1.2 Ex plosionsfähige Atmosphäre . . . . . . . . . . . . . . 1 - 2

1.3 Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 1 - 5

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
1.1 Konzentration eines brennbaren Stoffes in der Luft

(Ex plosionsgrenzen sind stoffartabhängig) . . . . . . . . . . . . 1 - 3

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Einführung in den Explosionsschutz

1 Einführung in den Explosionsschutz

1.1 Erläu terung d er Begriffe

I m folgenden werden die zentralen Begriffe erläutert, die in dieser Dokumentation v erwendet

werden. Die offizielle Festlegung dieser Begriffe fi nden Sie in der ElexV /1/ (Verordnung über

elektrische A nlagen in explosionsgefährdeten Räumen).

Bereich

I m Rahmen des Ex plosionsschutzes wird eine Betriebsstätte betrachtet, in der die Beurteilung

einer Ex plosionsgefahr vorgenommen wird aufgrund

• der physikalisch-chemischen Grundlagen des Ex plosionsschutzes,

• der sicherheitstechnischen Kennzahlen einer ex plosionsfähigen Atmosphäre,

• der betrieblichen und der örtlichen Verhältnisse.

Hierbei wird als Betriebsstätte in den VDE-Bestimmungen ein Ort im Freien oder ein Raum

angesehen, der beliebigen Betriebsarbeiten dient und nichtunterwiesenen Personen regel-

mäßig zugänglich ist. Mit "Orte im Freien" bzw. für das Wort "Raum" sind dabei allgemein

gedanklich abgegrenzte Volumen gemeint, die wiederum in Zonen (s. A bschnitt 4.1) unter-

schiedlicher Gefährdung bzgl. des Explosionsschutzes aufgeteilt sein können. A ls Syn-

onym für Betriebsstätte wird gemäß internationaler und anderer deutscher Bestimmungen

im weiteren das Wort Bereich v erwendet.

Explosion

Betrachtet werden Explosionen, die definitionsgemäß eine ex otherme Reaktion (d. h. unter

Abgabe von Wärme) in explosionsfähigen Gemischen oder in explosionsfähiger Atmosphäre

v erursachen, wobei diese Reaktion aufgrund der Temperatursteigerung infolge der freiwerdenden

Wärme mit großer Geschwindigkeit (Größenordnung m/s) und plötzlich verlaufender Druck- und

Knallwirkung abläuft.

Von Verpuffung spricht man dagegen, wenn die A usbreitungsgeschwindigkeit der Reak-

tion im Bereich von cm/s liegt. Läuft die Reaktion mit höchster Druck- und Knallwirkung

und mit einer Geschwindkeit von einigen km/s ab, wird sie Detonation genannt.

Explosionsgefährdeter Bereich

Dies ist ein Bereich, in dem Ex plosionsgefahr bzw. aufgrund der örtlichen und betriebli chen

Verhältnisse eine gefährliche ex plosionsfähige Atmosphäre auftreten kann.

Elektrische Betriebsmittel

Hier werden alle Anlagenteile verstanden, die im ganzen oder teilweise dem Anwenden elek-

trischer Energie dienen. Hierzu gehören u. a. Anlagenteile zum Erzeugen, Fortleiten, Verteilen,

Speichern, M essen, Regeln, Umwandeln und Verbrauchen elektri scher Energie. Elektrische

Anlagen werden durch Zusammenschalten elektrischer Betri ebsmittel gebildet.

6ES5 998-0EX12 1 - 1
Einführung in den Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

1.2 Exp losionsfähige A tm o sphäre

Eine explosionsfähige A tmosphäre ist ein aus Luft und brennbaren Gasen, Dämpfen, Nebel

oder Stäuben bestehendes Gemisch, das bei entsprechender Konzentration unter atmosphäri -

schen Bedingungen zündfähig ist, und bei dem sich eine Verbrennung nach Zündung v on der

Zündquelle aus selbständig fortpflanzt. Als atmosphärische Bedingungen gelten dabei ein
o o
Gesamtdruck v on 0,8 bar bis 1,1 bar und Gemischtemperaturen v on - 20 C bis + 60 C.

Für die Ex plosionsfähigkeit einer Atmosphäre und deren Zündung müssen folgende Aspekte

betrachtet werden:

• Dispersionsgrad der brennbaren Stoffe

• Konzentration der brennbaren Stoffe

• Vorliegen einer gefahrdrohenden M enge

• Wirksamkeit der Zündquelle.

Konzentration der brennbarer Stoffe

Flüssigkeiten – Gase / Dämpfe:

Durch Verdunsten oder Verdampfen gehen Teile eines flüssigen Stoffes i n den gasförmigen

Aggregatzustand über. Deshalb bildet sich über einer freien Flüssigkeitsoberfläche ein Gemisch

aus Dämpfen und Luft, das durchaus noch nicht entflammbar sein muß. Ist die Temperatur

genügend hoch, entwickelt die Flüssigkeit durch Verdunsten aber so große Dampfmengen, daß

diese mit der Luft über der Flüssigkeit ein entflammbares Gemisch bilden. Diese Temperatur wi rd

Flammpunkt genannt und in einem geschlossenen Tiegel unter festgelegten Bedingungen

mittels Fremdzündung ermittelt. Ein dauerndes Fortbrennen ist aber noch nicht möglich,

da bei dieser Flüssigkeitstemperatur noch zu wenig Dämpfe nachentwickelt werden. I st

die Temperatur höher und gerade ausreichend, daß das geänderte Dampf/Luft-Gemisch

über der Flüssigkeit ständig weiterbrennt, wird die Temperatur als Brennpunkt bezeichnet.

Die Werte des Flammpunktes und des Brennpunktes sind keine physikalischen Konstanten

sondern sogenannte stoffspezifische Eigenschaften der Gas-Luft Gemische. Diese sind als

sicherheitstechnische Kennzahlen (s. a. A bschnitt 4.3) festgelegt, da auch andere Faktoren

wie Konvektion und Diffusion bei der Ermittlung der o. g. Temperaturen eine Rolle spielen.

Durch Beimengungen zu brennbaren Flüssigkeiten kann der Flammpunkt beeinflußt wer-

den.

Ob eine ex plosionsfähige Atmosphäre entsteht, hängt von der Gemischkonzentration ab, di e sich

über der Flüssigkeit ausbildet. Liegt eine Gemischkonzentration vor, bei der das Gemisch gerade

ex plosionsfähig ist, ist die untere Explosionsgrenze (auch untere Zündgrenze genannt) er-

reicht – die dazugehörige Temperatur heißt unterer Ex plosionspunkt.

Wird die Gemischkonzentration erhöht, so wird schließli ch ein Grad der Konzentration errei cht,

bei dem das Gemisch aufgrund des höheren Anteils an Gasen und Dämpfen zuwenig Sauerstoff

besitzt und damit nicht mehr ex plosionsfähig ist; die obere Explosionsgrenze bzw. die obere

Zündgrenze i st erreicht. Oberhalb dieser Grenze i st das Gemisch zu fett, kann aber i n einem

Ox i dationsmittel noch abbrennen.

1 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Einführung in den Explosionsschutz

Der Konzentrationsbereich zwi schen den Ex plosionsgrenzen (Zündgrenzen) wi rd Explosions-

bereich (Zündbereich) genannt (s. Bild 1.1).

0 %
Konzentration des brennbaren Stoffes 100 %

obere Explosionsgrenze
untere Explosionsgrenze

zu mageres Explosionsbereich zu fettes


Gemisch Gemisch

100 % 0 %
Konzentration der Luft

Bild 1.1 Konzentratio n eines brennbaren Stoffes in Luft (Explo sionsgrenzen sind stoffartabhängig)

Bei einem Gemisch mit Sauerstoff li egt die obere Ex plosionsgrenze wesentlich höher als bei

einem Gemisch mit Luft. Wird ein inertes Gas statt Sauerstoff oder Luft eingesetzt, ist eine

Ex plosion nicht mehr möglich.

Die Zündtemperatur eines brennbaren Gases oder einer brennbaren Flüssigkeit ist die in

einem Prüfgerät ermittelte niedrigste Temperatur einer erhitzten Wand, an der sich der

brennbare Stoff im Gemisch mit Luft gerade noch entzündet (s. a. Tabelle 4.6). Die Zünd-

temperatur der Gase gestattet eine Einteilung in verschiedene Temperaturklassen (s.

A bschnitt 4.3.2).

Stäube:

Häufig kommen feste Stoffe in zerkleinerter Form, z. B. als Staub, vor. Staubablagerungen

sind mit einem porösen Körper vergleichbar und besitzen einen Hohlraumanteil bis zu 90

% . Werden Stäube mit kleiner Korngröße aufgewirbelt, sind sie leichter entzündbar, da die

Oberfläche mit zunehmender Zerkleinerung ansteigt. Wird die Temperatur von Staubabla-

gerungen erhöht, kommt es zunächst zur Selbstentzündung des staubförmigen brennbaren

Stoffes. Es fi ndet ein Glimm- oder Glutbrand statt, der immer bei niedrigeren Temperaturen

ausgelöst wird als die Ex plosion des gleichen Staubes als Staub/Luft-Gemisch. Ein solcher

Gli mmbrand kann i nsbesondere bei Aufwirbelung der Staubteilchen die Zündquelle für ein

Staub/Luft-Gemisch sein. Deshalb ist die Glimmtemperatur, ermittelt für die Entzündung einer

Staubschicht von 5 mm Höhe, eine wichtige sicherheitstechnische Kennzahl für Stäube.

Bei größeren Schichtdicken kann Glimmen unterhalb dieser Glimmtemperatur einsetzen.

Für Staub/Luft-Gemische ex istieren auch Ex plosionsgrenzen und -bereiche wi e bei den Gasen

und Dämpfen. In Tabelle 4.3 finden Sie eine Übersicht über die sicherheitstechnischen Kenn-

größen v on Stäuben der gebräuchlichsten Materialien.

6ES5 998-0EX12 1 - 3
Einführung in den Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Instabile Stoffe

Bei bestimmten chemisch i nstabilen Stoffen (z. B. Acety len) wird auch ohne

Anwesenheit v on Sauerstoff oder Luft eine ex otherme Reaktion durch Zündung

ausgelöst.

Vorliegen einer gefahrdrohenden Menge

Eine ex plosionsfähige Atmosphäre i n gefahrdrohender Menge ist eine gefährliche explosions-

fähige A tmosphäre, d. h., es li egt eine derartige Menge v or, bei der im Falle einer Ex plosion

auf direktem oder indirektem Weg Personen- oder Sachschaden zu erwarten ist.

I n der Regel sind bereits 10 Liter zusammenhängende ex plosionsfähige Atmosphäre in einem

geschlossenen Raum unabhängig v on der Raumgröße als gefahrdrohend anzusehen. Darüber

hinaus können aber auch schon geri ngere Mengen als gefahrbringend angesehen werden, zumal

wenn sie sich i n der Nähe von M enschen befi nden und dort entzündet werden.

Als Faustregel gilt:

Raumv olumen ≤ 10 000 x Gemischvolumen

3
Z. B. in einem Raum mit einem I nhalt v on 80 m wären dies bereits 8 Liter.

Wirksamkeit der Zündquelle

Die Wirksamkeit einer Zündquelle und damit die Fähigkeit zum Zünden einer ex plosionsfähigen

Atmosphäre ist abhängig von der Energie der Zündquelle und v on den Eigenschaften der

ex plosionsfähigen Atmosphäre.

Als Zündquellen kommen gemäß /1/ (aus den Ex plosionsschutz-Richtlinien) in Frage:

• Heiße Oberflächen

• Flammen und heiße Gase

• Mechanisch erzeugte Funken

• Elektrische Anlagen

• Elektrische Ausgleichsströme, katodischer Korrosionsschutz

• Statische Elektrizität

• Blitzschlag

• Elektromagnetische Wellen

• Optische Strahlung

• Ionisierende Strahlung

• Ultraschall

• Adiabatische Kompression, Stoßwellen strömender Gase

• Chemi sche Reaktionen.

I n der Prax is stellen elektrische Geräte und Anlagen einen großen Anteil möglicher Zündquellen

dar. Hierbei können Schaltfunken und durch hohe Ströme unzulässig erwärmte Bauteile (z. B. im

Fehlerfall bei Kurzschluß) als Zündquelle wi rken.

1 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Einführung in den Explosionsschutz

1.3 Sch utzm aßn ahm en

Grundsätzlich gibt es zwei M öglichkeiten/Maßnahmen zur Vermeidung v on Ex plosionen:

1. Verhinderung der Bildung einer gefährlichen explosionsfähigen Atmosphäre

= primärer Ex plosionsschutz.

2. Verhinderung der Zündung einer gefährlichen explosionsfähigen Atmosphäre

= sekundärer Ex plosionsschutz.

M aßnahmen zur Verhinderung einer ex plosionsfähigen Atmosphäre sind nach ElexV Paragraph 7

zwingend v orgeschrieben.

Explosionsschutz primär

Unter primärem Explosionsschutz werden alle M aßnahmen v erstanden, die das Entstehen

einer gefährlichen ex plosionsfähigen Atmosphäre verhindern oder einschränken (s. Kapitel 3).

Dies kann z. B. erfolgen durch:

• Vermeiden v on brennbaren Flüssigkeiten,

• Inertisierung,

• Austausch brennbarer Stoffe durch nichtbrennbare Stoffe,

• Begrenzung der Konzentration unterhalb der unteren bzw. oberhalb der oberen Ex plosions-

grenze,

• geeignete Anlagenkonstruktion,

• natürli che und technische Lüftungsmaßnahmen.

Ausführli che Betrachtungen zum primären Ex plosionsschutz sind im Teil E 1 "Maßnahmen,

welche eine Bildung gefährli cher ex plosionsfähiger Atmospäre verhindern oder einschränken" der

Ex -RL /1/, /4/ zu entnehmen (s. auch Kap. 3).

Explosionsschutz sekundär

Es gibt jedoch eine Vielzahl v on Anwendungen, bei denen primäre Schutzmaßnahmen nicht

angewendet werden können. Durch sekundäre Ex plosionsschutzmaßnahmen wird eine Zündung

v erhindert, so daß die Sicherheit von Menschen und M aterial in ex plosionsgefährdeten Bereichen

gewährleistet wird.

Der sekundäre Explosionsschutz betrachtet alle Maßnahmen, die die Zündung einer

ex plosionsfähigen Atmosphäre v erhindern. Hierfür gibt es unterschiedliche, genormte Zünd-

schutzarten, die im Abschnitt 4.2 beschrieben werden. Im Hinblick auf elektrische Betri ebsmittel

befaßt si ch der sekundäre Ex plosionsschutz mit der Einhaltung der Baubestimmungen für

ex plosionsgeschützte elektrischen Betriebsmi ttel. Diese sollen durch konstruktive und/oder schal-

tungstechnische M aßnahmen v erhindern, daß eine Ex plosion ausgelöst, bzw. im Falle einer

Ex plosion im Inneren von Betriebsmi tteln die äußere, umgebende ex plosionsfähige Atmosphäre

gezündet werden kann (s. auch Kap. 4).

6ES5 998-0EX12 1 - 5
Einführung in den Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

1 - 6 6ES5 998-0EX12
2 Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz

2.1 Entwicklung innerhalb der Bundesrepublik Deutschland 2 - 1

2.2 Verordnung über elektri sche Anlagen in explosions-

gefährdeten Räumen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 4

2.3 Verordnung über Anlagen zur Lagerung, Abfüllung und

Beförderung brennbarer Flüssigkeiten zu Lande (VbF) . 2 - 7

2.4 Ex plosionsschutz-Richtli nen (EX-RL) der Berufsgenossen-

schaft Chemi e . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 8

2.5 Übersicht der Bestimmungen, Normen und Verordnungen 2 - 9

2.6 Nationale autorisierte Prüfstellen . . . . . . . . . . . . . 2 - 13

2.7 Prüfstellen innerhalb der EG . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 15

2.8 Prüfstellen außerhalb der EG . . . . . . . . . . . . . . 2 - 16

2.9 Normungsgremien . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 16

2.10 Internationale Publizierung Europäischer Normen zum

Ex plosionsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 19

2.11 Prüf- und Bescheinigungsverfahren . . . . . . . . . . . 2 - 20

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
2.1 Zusammenhang der rechtlichen Grundlagen des Ex plosions-

schutzes i n der Bundesrepubli k Deutschland . . . . . . . . . . . . 2 - 11

2.2 Übergangsvorschri ften für die Elex V in den fünf neuen Bundes-

ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 14

2.3 Zusammenwirken der Normungsgremi en . . . . . . . . . . . . . . 2 - 18

Tabellen
2.1 Verantwortlichkeiten beim Errichten und Betrieb elektrischer

Anlagen in ex plosionsgefährdeten Bereichen 2 - 6

2.2 Ein Beispiel aus den Tabellen der Beispielsammlung der

Ex plosionsschutz-Richtlinie ZH 1/10 . . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 8

2.3 Zusammenfassung der Normen und Verordnungen für die

Bundesrepublik Deutschland (Stand 09/92) . . . . . . . . . . . . 2 - 12

2.4 Prüfstellen innerhalb der EG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 15

2.5 Baubestimmungen (Normen) für die Errichtung ex -geschützter

Betriebsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 - 16

2.6 Bezeichnung Europäischer Normen zum Ex plosionsschutz in

ausgewählten Ländern . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 2 19

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

2 Rechtliche Grundlagen zum Explosions-

schutz

2.1 En twicklu ng inn erhalb der Bun desrepu blik Deutschland

Seit seiner Gründung im Jahre 1893 befaßt sich der Verband Deutscher Elektrotechniker (VDE)

mit Schutzmaßnahmen v or den Gefahren des elektrischen Stromes. Die im Jahre 1943 heraus-

gegebenen Vorschriften für schlagwetter- und explosionsgeschützte elektrische Betriebs-

mittel bildeten die Grundlage für die bis 1963 geltende Polizeiverordnung über elektrische

Betriebsmittel in explosionsgefährdeten Räumen und Betriebsanlagen sowie in schlag-

wettergefährdeten Grubenanlagen v om 13.10.1943.

Die o. g. Polizeiv erordnung wurde 1963 abgelöst durch die Verordnung über elektrische

A nlagen in explosionsgefährdeten Räumen (ExVo). Diese gesetzliche Grundlage für den

Ex plosionsschutz stellte keine detailli erten Aussagen über die Beschaffenheit, den Betrieb und

die Wartung v on elektrischen Anlagen i n ex plosionsgefährdeten Bereichen dar, sondern v erwi es

i n zwei anhängenden Verwaltungsvorschriften auf anerkannte technische Regeln der Berufs-

genossenschaft, der Chemischen I ndustrie und des VDE.

Die Verordnung führte die Pfli cht zur Begutachtung der explosionsgeschützten Betri ebsmittel

durch die Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) i n Braunschweig oder die Bergbau-Ver-

suchsstrecke (BVS) in Dortmund-Derne sowi e die Bauartzulassungspflicht durch die zuständigen

Behörden des jeweiligen Bundeslandes ein.

Die Harmonisierung der rechtli chen Grundlagen zum Ex plosionsschutz innerhalb der Euro-

päischen Gemeinschaft (EG) begann mit den EG-Ex-Rahmenrichtlinien v om 18.12.1975, für

deren Erarbeitung das "Europäische Komitee für elektrotechnische Normung" (CENELEC) v er-

antwortli ch ist.

Die Anforderungen an Konstruktion und Bau von elektrischen Betriebsmi tteln regeln i n sogenann-

ten Baubestimmungen die Europäischen Normen EN 50014 bis EN 50020 und EN 50028 sowie

EN 50039, die in das deutsche Normenwerk als DIN EN 50014 bis 50020 und DIN EN 50028

sowie DIN EN 50039 eingingen und gleichzeitig als VDE-Bestimmungen VDE 0170/0171/5.78

gelten (VDE 0170 für Schlagwetterschutz und VDE 0171 für Ex plosionsschutz).

Die Anpassung der rechtlichen Grundlage für den Ex plosionsschutz in der Bundesrepubli k

Deutschland an die EG-Richtlinen erfolgte 1980 mit der Verordnung über elektrische A nlagen

in explosionsgefährdeten Räumen (ElexV). Sie wurde als Rechtsverordnung i m Sinne des

Paragraphen 24 der Gewerbeordnung /11/ von der Bundesregierung am 27.2.1980 erlassen.

Die ElexV ist die Grundlage sogenannter Errichtungsbestimmungen, denn sie regelt das

Errichten und den Betri eb elektrischer Anlagen in explosionsgefährdeten Räumen.

A llgemeine Rechtsgrundlagen nach § 24 und § 25 GewO

Elektri sche Anlagen in ex plosionsgefährdeten Betriebsstätten zählen nach § 24 der Gewerbeord-

nung (GewO), die bundesweit Gültigkeit hat, zu den überwachungsbedürftigen Anlagen. Ein hier

besonders i nteressierender Auszug aus dem Wortlaut dieses Paragraphen sei zitiert:

6ES5 998-0EX12 2 - 1
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

§ 24, Überwachungsbedürftige A nlagen

(1) Zum Schutze der Beschäftigten und Dri tter vor Gefahren durch Anlagen, die mit Rücksicht

auf ihre Gefährlichkeit einer besonderen Überwachung bedürfen, wi rd die Bundesregierung

ermächtigt, nach Anhörung der beteiligten Kreise durch Rechtsv erordnung zu bestimmen,

1. daß die Errichtung solcher Anlagen, ihre I nbetriebnahme, die Vornahme v on Änderungen an

bestehenden Anlagen und sonstige die Anlage betreffende Umstände angezeigt und der

Anzeige bestimmte Unterlagen beigefügt werden müssen;

2. daß die Errichtung solcher Anlagen, ihr Betrieb sowie die Vornahme v on Änderungen an

bestehenden Anlagen der Erlaubnis einer in der Rechtsv erordnung bezeichneten oder nach

Bundesrecht zuständigen oder gemäß § 155 Abs. 2 bestimmten Behörde bedürfen;

2a.daß solche Anlagen oder Teile von solchen Anlagen nach einer Bauartprüfung allgemein

zugelassen und mi t der allgemeinen Zulassung Auflagen zum Betrieb oder zur Wartung

v erbunden werden können;

3. daß solche Anlagen, insbesondere die Erri chtung, die Herstellung, die Bauart, die Werkstoffe,

die Ausrüstung und die Unterhaltung sowie i hr Betrieb bestimmten Anforderungen genügen

müssen;

4. daß solche Anlagen einer Prüfung vor I nbetriebnahme, regelmäßig wiederkehrenden Prüfun-

gen und Prüfungen auf Grund behördlicher Anordnung unterliegen;

5. ...

Überwachungsbedürftige Anlagen im Sinne des Absatzes (1) sind

1. Dampfkesselanlagen und Druckbehälter;

2. Anlagen zur Abfüllung v on v erdichteten, v erflüssigten oder unter Druck gelösten Gasen;

3. Leitungen unter innerem Druck für brennbare, ätzende oder giftige Gase, Dämpfe oder

Flüssigkeiten;

4. Aufzugsanlagen;

5. elektrische Anlagen in besonders gefährdeten Räumen;

6. Azetylenanlagen und Kalziumkarbidlager;

7. Anlagen zur Lagerung, Abfüllung und Beförderung v on brennbaren Flüssigkeiten.

§ 24b, Duldungspflicht bei der Prüfung

Eigentümer von überwachungsbedürftigen Anlagen und Personen, die solche Anlagen herstellen

oder betreiben, sind v erpfli chtet, den Sachverständigen, denen die Prüfung der Anlagen obliegt,

die Anlagen zugänglich zu machen, die v orgeschriebene oder behördlich angeordnete Prüfung

zu gestatten, die hierfür benötigten Arbeitskräfte und Hilfsmi ttel bereitzustellen und ihnen die

Angabe zu machen und die Unterlagen vorzulegen, die zur Erfüllung ihrer Aufgabe erforderli ch

sind. Das Grundrecht des Artikels 13 des Grundgesetzes wird insoweit eingeschränkt.

2 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

§ 24c, Prüfung durch Sachverständige

Die Überprüfung der überwachungsbedürftigen Anlagen werden, soweit in den nach § 24 Abs. 1

erlassenen Rechtsverordnungen nichts anderes bestimmt ist, v on amtlich oder amtlich für diesen

Zweck anerkannten Sachverständigen vorgenommen. Diese sind in technischen Überwachungs-

organisationen zusammenzufassen.

§ 24d, A ufsichtsbehörde

Die Aufsicht über die Ausführung der nach § 24 Abs. 1 erlassenen Rechtsv erordnung obliegt den

Gewerbeaufsichtsbehörden...

§ 25, Stilllegung von A nlagen und Untersagen von Betrieben

Die zuständige Behörde kann die Stilllegung oder Beseitigung einer Anlage anordnen, wenn ohne

die auf Grund einer Rechtsverordnung nach § 24 Abs. 1 Nr. 2 oder 4 erforderliche Erlaubnis oder

Sachverständigenprüfung die Anlage errichtet, betrieben oder geändert wird.

Die Gewerbeordnung faßt generell sämtli che überwachungsbedürftigen Anlagen zusammen,

wozu natürlich auch Anlagen i n ex plosionsgefährdeten Bereichen zählen. Parallel zur Elex V

erhielt im Rahmen der Gewerbeordnung die Verordnung über A nlagen zur Lagerung, A bfül-

lung und Beförderung brennbarer Flüssigkeiten zu Lande (VbF) /21/ eine neue Fassung.

Der Deutsche Ausschuß für ex plosionsgeschützte elektrische Anlagen (DEx A) ist gemäß

Paragraph 18 der ElexV ständiger Berater des Gesetzgebers.

I n einer Verwaltungsv orschrift zur Elex V werden weitere Bestimmungen zum Bau und Errichten

v on Betriebsmi tteln festgelegt:

• die Richtlinien für die Vermeidung der Gefahren durch explosionsfähige A tmosphäre

– Explosionsschutz-Richtlinie (EX-RL)

• die VDE-Bestimmungen

DIN VDE 0170/0171 Teil 1 bis Teil 7, Teil 9 und Teil 10 – EN 50014 bis EN 50020,

EN 50028, 50039 (Baubestimmungen)

DIN VDE 0165 (Errichtungsbestimmung)

6ES5 998-0EX12 2 - 3
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

2.2 Verordnu ng ü ber elektrische A n lagen in explo sio nsgefährdeten

Räum en (ElexV)

I m folgenden werden die Schwerpunkte dieser Verordnung kurz aufgeführt, wobei die Aspekte

hinsichtlich Betrieb elektrischer Anlagen im Kapitel 7 behandelt werden.

A nwendungsbereich

Für explosionsgefährdete Bereiche wird das Erri chten und der Betrieb elektrischer Anlagen, die

aus einzelnen oder zusammengeschalteten elektrischen Betriebsmitteln bestehen, in der Elex V

betrachtet. Diese Verordnung gilt nicht für elektrische Anlagen, die weder gewerbli chen noch

wi rtschaftlichen Zwecken dienen und in deren Gefahrenbereich auch keine Arbeitnehmer be-

schäftigt werden. Weiterhin sind Anlagen i n Luftfahrzeugen, auf See- und Binnenschiffen sowie

Anlagen der Deutschen Bundesbahn, der Bundeswehr und der Unternehmen des Bergwesens

ausgeschlossen.

Beschaffenheit elektrischer A nlagen

Nach Paragraph 3 der Elex V müssen die Errichtung und der Betri eb elektrischer Anlagen in

ex plosionsgefährdeten Räumen nach den allgemein anerkannten Regeln der Technik erfolgen

und gehandhabt werden. Für die Beschaffenheit der Anlagen gilt somit bei ordnungsgemäßem

Betri eb, daß entweder

• keine zündfähigen Funken, Lichtbögen oder Temperaturen entstehen,

• oder eine Ex plosion bei Vorhandensein v on Zündquellen ausgeschlossen ist,

• oder eine entstandene Ex plosion sich nicht im Raum fortpflanzen kann.

Diese Anforderungen können z. B. durch eine der folgenden M aßnahmen erfüllt werden:

• Einschränkung der im Stromkreis zugeführten Energie, so daß keine zündfähigen Funken

oder Temperaturen auftreten können,

• konstruktiv e Maßnahmen, die das Zusammentreffen einer ex plosionsfähigen Atmosphäre

und einer Zündquelle verhindern,

• konstruktiv e Auslegung des Gehäuses, die eine Fortsetzung einer Ex plosion im Innern des

Betriebsmittels auf die äußere Umgebung v erhindert.

Bemerkenswert in der Elex V ist der Hinweis auf den primären Ex plosionsschutz, damit auch in

dieser Richtung betri ebstechnisch sinnvolle M aßnahmen verlangt werden können, um v on v orn-

herein die Bildung einer ex plosionsfähigen Atmosphäre in gefahrdrohender Menge v erhi ndern

oder einschränken zu können.

2 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

Einsatz von Ex-Betriebsmitteln

M it Einführung der ElexV werden die früheren Prüfungsscheine (Gutachten der Prüfstellen) und

die Bauartzulassungen ersetzt durch ein Baumusterprüfverfahren. Es ist eine wesentli che

Forderung der Elex V, daß elektri sche Betriebsmittel in ex plosionsgefährdeten Bereichen nur in

Betri eb genommen werden dürfen, wenn für sie Baumusterprüfbescheinigungen vorli egen und

die elektrischen Betriebsmittel entsprechend gekennzeichnet sind.

Baumusterprüfbescheinigungen im Sinne der Elex V sind:

• die nationale Prüfbescheinigung,

• die Konformi tätsbescheinigung oder

• die Kontrollbescheinigung.

I n der nationalen Prüfbescheinigung erfolgt die Bestätigung der Übereinstimmung mit den

Baubestimmungen VDE 0170/0171/2.61 bis 1.69; dies war bis zum 1.5.1988 möglich.

M it einer Konformitätsbescheinigung wird die Erfüllung der in den Europäischen Normen

EN 50014 ff. enthaltenen Baubestimmungen bestätigt.

Ei ne Kontrollbescheinigung kann ausgestellt werden, wenn der Ex plosionsschutz durch

andere, noch nicht genormte Maßnahmen mit gleicher Sicherheit erreicht wird.

Von jeder zugelassenen Ex plosionsschutz-Prüfstelle der EG-Mi tgli edsstaaten kann eine Konfor-

mitätsbescheinigung oder eine Kontrollbescheinigung ausgestellt werden. Für die Bundesrepubli k

Deutschland sind derzeit die Prüfstellen Physikalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) und Berg-

bauversuchsstrecke der deutschen Montantechnologie (DMT/BVS) zugelassen.

Geräte mi t einer Konformitäts- oder Kontrollbescheinigung werden v om Hersteller mit dem

genormten Ex -Zeichen

gekennzeichnet. Diese Kennzeichnung müssen alle nach dem 1.5.1988 geprüften ex plosionsge-

schützten elektrischen Betriebsmittel tragen; bis zu diesem Zeitpunkt war die Kennzeichnung dem

Hersteller überlassen.

Durch die Kennzeichnung mi t dem Ex -Zeichen bestätigt der Hersteller, daß

• das so gekennzeichnete Betriebsmi ttel mit dem Ty p übereinstimmt, für den eine Baumuster-

prüfbescheinigung vorli egt,

• im Herstellerwerk eine Stückprüfung durchgeführt wurde,

• er die Verpflichtungen erfüllt hat, die ihm gegenüber der Prüfstelle obliegen.

6ES5 998-0EX12 2 - 5
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Hinweis

Die Konformi tätsbescheinigung ermöglicht den freien Warenvertrieb innerhalb der EG.

Außerhalb der EG sind ggf. weitere Prüfungen bei nationalen Prüfstellen des

Empfängerlandes erforderlich.

Ausnahmen:

Ausgenommen v on dem Baumusterprüfverfahren si nd Betriebsmittel, bei denen keiner der

elektrischen Werte 1,2 V, 0,1 A, 20 Mikrojoule oder 25 mW überschri tten wi rd (z. B. bei

Thermoelementen, Pt 100, elektrischen Wegfühlern). Es entfallen also bei solchen Betri ebsmitteln

eine Baumusterprüfbescheinigung und ebenso eine normgerechte Kennzeichnung. Die v om

Hersteller zu machenden elektrischen Angaben (z. B. Erwärmungsv erhalten, Einhaltung der

Baubestimmungen nach EN 50014, usw.) genügen, um solche Betri ebsmittel in explosionsgefähr-

deten Bereichen zu v erwenden.

Hinweis

Ohne den Begriff der Zonen (s. Abschnitt 4.1) erläutert zu haben sei hier v oraus-

greifend bemerkt, daß in den Zonen 2, 11 und M auch Betriebsmittel ohne Bau-

musterprüfbescheinigung eingesetzt werden dürfen, wenn sie bestimmten

Anforderungen genügen (siehe Kap. 7.4 bis 7.7).

I n den Zonen 0, 10 und G dürfen jedoch nur Betriebsmittel verwendet werden, die

hierfür besonders bescheinigt sind.

Verantwortung des Errichters

Zur Aufteilung der Verantwortung bei Planung, Errichtung, Inbetriebnahme, Wartung und

Reparatur gibt Tabelle 2.1 Auskunft.

Tab. 2.1 Verantwo rtlichkeiten beim Errichten und Betrieb elektrischer Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

A ufgabe Verantwortlich

Planung der Anlage Gesamtplaner, Projektleiter

(Gewerbeaufsicht hinzuziehen)

Lageplan für ex plosionsgefährdete Bereiche Betreiber

aufstellen (zweckmäßigerweise mit Aufsichtsbehörde

(Zonen festlegen nach EX-RL) durchführen)

Ermittlung der Ex plosionsklassen, der Betreiber

v orkommenden Gase und Flüssigkeiten

2 - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

weiter Tab. 2.1

A ufgabe Verantwortlich

Auswahl der Betriebsmittel für die Gesamtplaner, Projektleiter

ex plosionsgefährdeten Bereiche

M ontage, Errichtung nach Elex V, Installationsfirma

d. h. DIN VDE 0165 (in Deutschland)

Erri chtung eigensicherer Stromkreise, rechnerischer oder meßtechnischer

Zusammenschaltung Nachweis durch v erantwortlichen Planer

oder Sachverständigen

I nbetriebnahme Projektleiter

Prüfungen, Betri eb und I nstandhaltung der Sachverständiger bzw. Sachkundiger des

Anlage Betreibers

Sonderausführung Sachverständiger

Reparatur Hersteller oder Sachverständiger

Änderung Sachverständiger

2.3 Verordnu ng ü ber A nlagen zur L agerun g, A bfüllun g un d

Beförderun g bren nb arer F lüssig keiten zu L ande (Vb F)

I m Rahmen der Verordnungen des Paragraphen 24 der Gewerbeordnung wurde gleichzeitig

mit der Elex V die VbF neu erlassen, die am 1.7.1980 in Kraft trat. Es werden in dieser Verordnung

Anforderungen an den Ex plosionsschutz gestellt, da bestimmte Flüssigkeiten eine ex plosions-

fähige Atmosphäre bilden können.

Entsprechend der Einteilung ex plosionsgefährdeter Bereiche in Zonen (s. Abschnitt 4.1) werden

an die elektri schen Betriebsmittel bestimmte Anforderungen gestellt. Dort, wo der Ex plosions-

schutz einer Anlage von der Funktionssicherheit der Geräte abhängt, z. B. bei Überfüllsicherun-

gen oder bestimmten Grenzwertmeldern, müssen sie zusätzlich als funktionssicher v on einer

Prüfstelle (z. B. PTB bzw. BVS) bescheinigt sein. Die Prüfung selbst kann v on einer entsprechend

ausgerüsteten technischen Überwachung (z. B. TÜV) erfolgen.

Für bestimmte elektrische Betriebsmi ttel bzw. Einrichtungen wi rd eine Bauartzulassung durch die

(örtliche) Aufsichtsbehörde benötigt. Hierzu muß der Behörde ein Gutachten von der Physi -

kali sch-Technischen Bundesanstalt (PTB) oder, je nach Zuständigkeit, der Bundesanstalt für

M aterialprüfung (BAM) über das Betriebsmi ttel bzw. die Einri chtung v orgelegt werden. Dies gilt

u. a. für die Betriebsmi ttel,

• die in der Zone 0 eingesetzt werden (z. B. Geräte zur M eßwerterfassung wi e Flüssigkeits-

anzeiger, Temperatur-, Druck- und Dichtemeßeinrichtungen),

• Flammendurchschlagsicherungen,

• Überfüllsicherungen,

• Leckanzeigegeräte.

6ES5 998-0EX12 2 - 7
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

I m Gültigkeitsbereich der VbF müssen die Anlagen durch Sachverständige v or der Inbetri eb-

nahme und danach in regelmäßigen Zeitabständen nach Paragraph 15 der VbF (normalerweise

alle 5 Jahre) überprüft werden. Auch die ständige Überwachung durch einen v erantwortli chen

I ngenieur entbindet hier nicht - im Gegensatz zu Bereichen, die der ElexV unterliegen - von dieser

Prüfpflicht.

Bemerkt sei noch, daß die beiden Verordnungen Elex V und VbF für die ex plosionsgefährdeten

Bereiche mi t Ausnahme der Zone 0 die gleichen Anforderungen an den Zündschutz der Betriebs-

mittel stellen.

2.4 Exp losionsschu tz-Rich tlinien (EX -RL ) der Berufsgeno ssenschaft

Ch e mie

I n den Richtlinien für die Vermeidung der Gefahren durch explosionsfähige A tmosphäre

m it Beispielsammlung – Explosionsschutz-Richtlinien – (ausführli cher Ti tel) der Berufs-

genossenschaft Chemie werden konkrete Hinweise auf die Gefahren in ex plosionsgefährdeten

Bereichen gegeben und M aßnahmen zu i hrer Abwendung bzw. Minderung aufgezeigt. Hierzu

dient insbesondere die Beispielsammlung, i n der diese Maßnahmen an einzelnen ex plosions-

gefährdeten Prozeßanlagen der v erschiedensten Industri ezweige detailli ert aufgeführt werden.

Wertv olle Anregungen oder Risikoabschätzungen stehen somit für Planer bzw. Betreiber solcher

oder v ergleichbarer Prozeßanlagen zur Verfügung. Es läßt sich den Beispielen insbesondere die

Anwendung primärer Ex plosionsschutzmaßnahmen (s. Kapitel 3) entnehmen und damit die Frage

nach den erforderlichen sekundären Ex plosionsschutz-M aßnahmen beantworten (s. Kapitel 4).

I n der Beispielsammlung der EX-RL wird auf folgende Themen eingegangen:

• Brennbare Gase (Gasanlagen, Gaswerke)

• Brennbare Flüssigkeiten (z. B. Herstellung, Lagerung, Abfüllung, Reinigung, Entfetten)

• Herstellung und Verwendung v on Farben, Lacken, Fußboden- und Lederpflegemi tteln

• Herstellung und Verarbeitung von Gummi und Kunststoffen

• Bearbeitung (Zerkleinern), Verarbeitung und Lagerung von Stäuben oder festen Stoffen unter

Staubanfall.

2 - 8 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

Tab. 2.2 Ein Beispiel aus den Tabellen der Beispielsamm lung der Explosionsschutz-Richtlinie ZH 1/10

Lfd. Nr. Beispiel Merkmale/Bemerkungen/ Schutzmaßnahmen nach

Voraussetzungen

E1 E3 E2

in den

nachstehend

augef. (verbleiben

d.) Zone

(Sp. 1) (Sp. 2) (Sp. 3) (Sp. 4) (Sp. 5) (Sp. 6)

2.3 REINIGEN UND s. auch UVV "Chemischreinigung"

ENTFETTEN MIT (VBG 66)

BRENNBAREN

FLÜSSIGKEITEN

2.3.1 Fleckenentfernung Lösemittel in verschließbaren E1.3.4.1 Zone 2 :1 m

mit Benzin, Aceton Spritzflaschen, keine

usw. ausgenommen Vorratsmengen. Im Verhältnis

Detachur in zum Raum geringe

Chemischreinigungen Lösungsmittelmenge.

2.3.2 Räume zum Lagern E1.3.4.2 Zone 1 : 5 m

und Waschen von nach oben 1 m

Putztüchern, die

Flüssigkeiten mit

einem Flammpunkt

bis 100 °C enthalten

2.3.3 Räume zum Max. Raumtemperatur 40 °C, kein

Reinigen und Versprühen des

Entfetten von Reinigungsmittels möglich.

Metallteilen in a) Flammpunkt des Reinigers E1.3.4.2 Zone 1 : 5 m

unbeheizten unter 40 °C nach oben 1,5 m

Anlagen b) Flammpunkt des Reinigungs- E1.3.4.1 keine

mittels 40 °C und darüber

s. "Richtlinie für Anlagen zum

Reinigen von Werkstücken mit

Lösemitteln" (ZH 1/562)

2.3.4 Reinigen einzelner Arbeiten von Hand. E1.3.4.1 keine

Maschinen Kein Versprühen des

Reinigungsmittels.

Verwendung kleiner Mengen von

Reinigungsmitteln.

Temperatur des Reinigungsmittels

und der Maschinenteile unter

Flammpunkt.

s. "Richtlinie für Anlagen zum

Reinigen von Werkstücken mit

Lösemitteln" (ZH 1/562)

6ES5 998-0EX12 2 - 9
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

2.5 Üb ersicht d er Bestim m un gen, Nor men u nd V erordnu ng en

In Tabelle 2.3 sind die derzeit in der Bundesrepublik Deutschland gültigen Bestimmungen,

Normen und Verordnungen zusammengefaßt. Bild 2.1 zeigt die Zusammenhänge der rechtli chen

Grundlagen des Ex plosionschutzes.

Baubestimmungen

Die neuen, harmonisierten Europäischen Normen EN 50014 bis EN 50039 lösten 1980 den

Großteil der bis dahin gültigen VDE-Bestimmungen ab. Die Europäischen Normen werden als

DIN EN ... in deutscher Sprache v eröffentlicht und gleichzeitig als VDE-Bestimmung gekenn-

zeichnet. Die Übernahme in deutsches Recht erfolgt durch Bekanntmachung des Bundesarbeits-

ministers im Bundesgesetzblatt.

I nzwischen wurden die bestehenden Normen DIN EN 50014 bis DIN EN 50020 durch einige

Änderungen, die mit A1 usw. in Tabelle 2.3 gekennzeichnet sind, ergänzt.

Errichtungsbestimmungen

Die Errichtungsbestimmungen für elektrische Anlagen in ex plosionsgefährdeten Bereichen

(s. Tabelle 2.2) si nd bisher nur national geregelt. In der Bundesrepublik Deutschland gilt

i nsbesondere die DIN VDE 0165/2.91. Über eine europäische und i nternationale Erri chtungs-

bestimmung wird derzeit beraten.

2 - 10 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

G
Gewerbeordnung §24 EG-Vertrag Reichsvers. Ordnung
e

V V
ElexV/10.90
VbF
EG-Richtlinien e o
setzt EG-Recht in nationales Recht

um und regelt: r r

der Verordnung unterliegende Anlagen s


o
Baumusterprüfung
r c
Anlagenprüfung
d h
Instandsetzung

Sachverständigenwesen n r
VBG 1 §44 UVV en
Zoneneinteilung u
i

n f
Anhang zu §3
Allg. VwV.
g t

AVV zur ElexV


EX-RL
verpflichtet Behörden zur

TRbF Anwendung der EX-RL


EX-RL/9.90
und der VDE-Bestimmungen
stuft

Räume, Bereiche, Anlagen

- in Beispielen - Richtlinien
R
in die Zonen

0, 1, 2, 10, 11, G und M ein i


T

e c

RL Statische c h

Elektrizität t
h

n l

VbF/TRbF i
i
Acet V/TRAC
s n
Druckbeh. V
c i
stuft

Räume, Bereiche, Anlagen h e

in Zonen ein e

DIN/VDE 0165/2.91 R

regelt
e
Elektroinstallation in
g N
EN-Normen explosionsgefährdeten
e o
Räumen für die Zonen

0, 1, 2, 10, 11, G und M l


r

n
m

andere Standards (z.B. VDI)

ElexV - Verordnung über elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Räumen

AVV - Allgemeine Verwaltungsvorschrift

EX-RL - Explosionsschutz-Richtlinien mit Beispielsammlung der BG Chemie

VbF - Verordnung über brennbare Flüssigkeiten

TRbF - Technische Regeln für brennbare Flüssigkeiten

Acet V - Acetylenverordnung

TRAC - Technische Regeln Acetylenanlagen und Calciumcarbid-Lager

UVV - Unfallverhütungsvorschrift

Bild 2.1 Zusamm enhang der rechtlichen G rundlagen des Explo sionsschutzes in der Bundesrepublik Deutschland

6ES5 998-0EX12 2 - 11
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Tab. 2.3 Zusamm enfassung der No rmen und Vero rdnungen für die Bundesrepublik Deutschland

(Stand 12/92)

Norm/Verordnung Bemerkung

Baubestimmungen

DIN EN 50014 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsgefährdete

Teil 1/5.78 und Änderungen: A1 bis A5 Bereiche: Allgemeine Bestimmungen

DIN EN 50015 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsge-

Teil 2/5.78 und Änderungen: A1 fährdete Bereiche: Ölkapselung "o"

DIN EN 50016 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsge-

Teil 3/5.78 und Änderungen: A1 fährdete Bereiche: Überdruckkapselung "p"

DIN EN 50017 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsge-

Teil 4/5.78 und Änderungen: A1 fährdete Bereiche: Sandkapselung "q"

DIN EN 50018 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsge-

Teil 5/5.78 und Änderungen: A1 bis A3 fährdete Bereiche: Druckfeste Kapselung "d"

DIN EN 50019 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsge-

Teil 6/5.78 und Änderungen: A1 bis A5 fährdete Bereiche: Erhöhte Sicherheit "e"

DIN EN 50020 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsge-

Teil 7/5.78 und Änderungen: A1 bis A5 fährdete Bereiche: Eigensicherheit "i"

DIN EN 50028 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsge-

Teil 9/7.88 fährdete Bereiche: Vergußkapselung "m"

DIN EN 50039 / VDE 0170/0171 Elektrische Betriebsmittel für ex plosionsge-

Teil 10/4.82 fährdete Bereiche: Eigensichere elektrische

Sy steme "i"

DIN VDE 0171 Teil 13/11.86 Anforderungen für Betriebsmittel der Zone 10

Errichtungsbestimmungen (einschließlich Betrieb)

DIN VDE 57105 Teil 9 / Betrieb v on Starkstromanlagen, Zusatzfestlegungen

VDE 0105 Teil 9/5.86 für ex plosionsgefährdete Bereiche

DIN VDE 0165/2.91 Erri chten elektrischer Anlagen in

ex plosionsgefährdeten Bereichen

DIN IEC 601 Teil 1 / Elektromedizinische Gräte

VDE 0750 Teil 1/12.91

DIN VDE 0848 Teil 3/3.85 Gefährdung durch elektromagnetische Felder

(Ex plosionsschutz)

ElexV - Verordnung über elektrische (ist der Gewerbeordnung zugeordnet)

Anlagen i n ex plosionsgefährdeten

Räumen

VbF - Verordnung über Anlagen zur

Lagerung, Abfüllung und Beförderung

brennbarer Flüssigkeiten zu Lande /5.82

TRbF - Technische Regeln für brenn- 120 einzelne Normen

bare Flüssigkeiten / 1.76 - 11.90

EX-RL - Richtlinien für die Vermeidung Ex plosionsschutz-Richtlinien der

der Gefahren durch explosionsfähige Berufsgenossenschaft Chemie mit

Atmosphäre mit Beispielsammlung - Beispielsammlung

Ex plosionsschutz-Richtli nie -

(EX-RL) /3.85

2 - 12 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

2.6 Natio nale autorisierte P rüfstellen

I n der Bundesrepublik Deutschland gibt es je nach Einsatzgebiet der zu prüfenden Betri ebsmittel

oder Anlagen zwei Prüfstellen. Die Bergbau-Versuchsstrecke (DMT/BVS) i n Dortmund-Derne

prüft elektrische Betriebsmittel für den Einsatz in der Gruppe I (Zonen 10 und 11) sowie Gruppe

II (Zone 1). Die Physi kalisch-Technische Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig i st für die

elektrischen Betriebsmittel der Gruppe I I (Zonen 0 und 1) zuständig.

Aufgabe des Technischen Überwachungsvereines (TÜV) ist die Sicherheitsüberprüfung kom-

pletter Anlagen. Sind Beschäftigte des TÜV bestätigte Sachverständige, so gelten für i hre

Aufgaben die Festlegungen der Elex V (Sonderanfertigungen, Einzelprüfungen u. a.).

Neue Bundesländer

Die zuständige Abnahmestelle in Sachsen, Sachsen-Anhalt, Thüri ngen, Brandenburg und

M ecklenburg-Vorpommern war das Institut für Bergbausicherheit (IfB) in Freiberg/Sachsen. der

v om IfB ausgestellte Ty pprüfungsschein deckt die nach diesem Zertifikat hergestellten Geräte ab

(Bild 2.2).

Geräte mit Zertifikaten anderer Prüfstellen konnten gegebenenfalls i n Abstimmung mi t dem IfB

durch das Staatliche Amt für Technische Überwachung (TÜ) in Form einer Objektabnahme

zugelassen werden.

Zu einem im "Einigungsv ertrag" festgelegten Zeitpunkt wird die Elex V für Neuanlagen in den fünf

neuen Bundesländern wi rksam. Für bestehende und in Errichtung befindliche Anlagen wird es

auf der Basis der bisher geltenden Technischen Regeln (TGL) Übergangsregelungen geben. Dies

wi rd auch der Fall sein für das Inverkehrbringen v on Betri ebsmitteln auf der Basis v on TGL-55037

für die Tätigkeit v on Sachverständigen in Werkstätten zur Reparatur v on ex plosionsgeschützten

elektrotechnischen Betriebsmitteln u. a. m. Die Übergangsvorschri ften für die Elex V in den fünf

neuen Bundesländern sind in Bild 2.2 angegeben.

6ES5 998-0EX12 2 - 13
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

3.10.90
31.12. 31.12. 31.12.

1991 1992 1995


a) Zonen-
Festlegung der Zonen
einteilung
10, G, M

Erforderliche Nacharbeit

für die Zonen 10, G, M

Anwendung

der ElexV

b) Bestehende

Anlagen Weiterbetrieb unbegrenzt

d) Anlagen in
Inbetriebnahme
der Planung
nach dem ehemaligen
oder im Bau
DDR-Recht

d) Ausgestellte
Gültigkeit der Prüfbescheinigungen, die durch
Prüfbescheinigungen
das Inst. f. Bergbausicherheit (IfB) vom

1.1.1973 - 3.10.1990 ausgestellt wurden

e) Ausnahme-
nach ehemaligem
genehmigung
DDR-Recht

f) Anlagen nach b), c) bei wesentlicher Änderung


oder d) sind zu ändern - der Beschaffenheit
oder stillzulegen - der Nutzung

bei zu befürchtenden vermeidbaren Gefahren

g) Prüfung der Anlagen


nach b) und c) Prüfung nach

ehemaligem DDR-Recht

h) Sachverständige
§ 15 Abs. 1 der ElexV

(Erweiterung)

§ 15 Abs. 3 der ElexV

Werksangehörige mit Anerkennung

durch Technische Überwachung

der ehemaligen DDR

3.10.90 31.12. 31.12. 31.12.

1991 1992 1995

Bild 2.2 Übergangsvorschriften für die ElexV in den fünf neuen Bundesländern /1/

2 - 14 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

2.7 Prüfstellen inn erhalb der EG

Durch die EG-Kommission sind die in Tabelle 2.4 aufgeführten Prüfstellen benannt worden, die

gemäß der EG-Ex plosionsschutz-Richtli nien Konformitäts- oder Kontrollbescheinigungen aus-

stellen können.

Die Verpflichtung zur gegenseitigen Anerkennung v on Prüfscheinen der nationalen Prüfstellen

gilt derzeit offiziell nur für die EG-M itgliedsstaaten, nicht jedoch für die übrigen CENELEC-Staaten

(wie z. B. Österreich, Schweiz, Finnland, Norwegen, Schweden).

Tab. 2.4 Prüfstellen innerhalb der EG

Länderkennzeichen

Ex plosionsgruppe (s. Abschnitt 4.3.1)

Prüfstelle / Ort

B (+ I + II I NIEX Institut National des Industries Ex tractiv es

NL) (ISSEP) Rue Grande 60; B-7340 Colfontaine

DK I + II DEM KO Danmarks elektri ske materielkontrol

Lyskaer 8, DK-2730 Herlev

D I + II DMT/BVS Bergbau-Versuchsstrecke

(keine Ab- Fachstelle für Sicherheit elektri scher Betriebs-

nahme für mittel der DMT-Gesellschaft für Forschung und Prüfung

Zone 0) mbH, Beylingstr. 65, D-44329 Dortmund 14

II PTB Physikalisch-Technische Bundesanstalt

(keine Ab- Bundesallee 100, D-38116 Braunschweig

nahme für

Zone 10)

F I + II CERCHAR Centre d’ Etudes et Recherches des Charbonnages de

France

Name ab I NERIS Institut National de l‘Environnement et de Risques

1991: B. P. no 2, F-60550 Verneuil-en-Halatte

I + II LCIE Laboratoire central des industri es électri ques

PB833, Av enue du Général Leclerc, F-92260 Fontenay-aux -

Roses

GB I HSE (M ) Health & Safety Ex ecutiv e (MINING) Bux ton (Mi ning

(MECS) Equipment Certifi cation Serv ice, Teil v on EECS, s. u.)

II BASEEFA Health & Safety Ex ecutiv e

(EECS) British Approvals Service for Electrical Equipment i n

Flammable Atmospheres

Harpur Hill - GB-Bux ton, Derbyshire SK 17 9 JN

II SCS Sira Certification Service

Saighton Lane, Saighton / Chester CH3 6EG

E I + II LOM Laboratorio Ofi ci al Madariaga

Alenza 2, E-28003 Madrid

I I + II CESI Centro Elettrotecnico Sperimentale I tali ano

Via Rubattino 54, I-20134 Milano

Für spezielle Hinweise und Fragen, z. B. bzgl. Einteilung von Gemischen mit brennbaren Gasen,

Dämpfen oder Nebeln in Temperaturklassen, stehen dem Anwender die Prüfstellen zur Verfügung.

6ES5 998-0EX12 2 - 15
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

2.8 Prüfstellen auß erhalb der EG

Für europäische Länder, die nicht der EG angehören, gelten folgende Prüfstellen:

Österreich - ETVA, Bundesanstalt Arsenal, Wien,

- TÜV Wien

Schweiz - SEV, Schweizerischer Elektrotechnischer Verein, Züri ch

Norwegen - NEMKO, Norges Elektriske M ateriellkontroll, Oslo

Schweden - SP, Statens Provningsanstalt, Boras

Finnland - Finnisches elektrotechnisches I nspektorat, Helsinki

Polen - Institut für Bergbausicherheit in M ikolow

Osteuropäische Länder erkennen die Bescheinigungen der PTB i n der Regel an.

Prüfstellen außereuropäischer Länder sind z. B.:

Kanada - CSA, Testing Laboratories, Toronto

- Canadian Ex plosive Atomspheres Laboratories, Fuels Research Centre, Ottawa

- ULC, Underwriters Laboratories, Canada

USA - UL, Underwriters Laboratories I nc., Chicago, New Y ork, San Francisco

- FM, Factory Mutual Association

- MESE

Australi en - SAA (Standard Association of Australia)

Japan - RII S (The Research Institute of Industri al Safety of the M inistry of Labor)

2.9 No r mu ng sgrem ien

I EC (international)

Das internationale Normungsgremium für die Elektrotechnik ist die "Internationale elektrotech-

nische Kommi ssion" (I EC), die v on den Nationalen Komitees Normenvorschläge erhält, aus

denen sich dann I EC-Publi kationen und IEC-Normen ergeben.

Die IEC hat Publikationen für den Bau und die Erri chtung ex plosionsgeschützter elektrischer

Betri ebsmittel erarbeitet, die in den IEC-Publikationen 79-0 bis 79-16 v eröffentli cht wurden.

Tab. 2.5 Zusamm enfassung der Publikatio nen für ex-geschützte Betriebsm ittel

IEC CENELEC DEUTSCHLA ND

79-0 DIN EN 50 014 DIN EN 50 014 Allgemeine Bestimmungen

79-6 DIN EN 50 015 DIN EN 50 015 Ölkapselung o

79-2 DIN EN 50 016 DIN EN 50 016 Überdruckkapselung p

79-5 DIN EN 50 017 DIN EN 50 017 Sandkapselung q

79-1 DIN EN 50 018 DIN EN 50 018 Druckfeste Kapselung d

79-7 DIN EN 50 019 DIN EN 50 019 Erhöhte Sicherheit e

79-11 DIN EN 50 020 DIN EN 50 020 Eigensicherheit i

79-18 DIN EN 50 028 DIN EN 50 028 Vergußkapselung m

79-3 Funkenprüfgerät für eigensichere

Stromkreise

79-4 M ethode zur Bestimmung der Zünd-

temperatur

2 - 16 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

weiter Tabelle 2.5

IEC CENELEC DEUTSCHLA ND

79-10 *) Elex V Zoneneinteilung

79-14 *) DIN VDE 0165 I nstallationsbestimmungen für

Gruppe I I

79-15 Elektri sche Geräte mit

Zündschutzart "n"

79-16 Künstliche Belüftung für den Schutz

v on Analy seräumen

79-12 Einteilung v on Gas- und Dampf-/

Luft-Gemischen aufgrund der ex pe-

rimentell ermittelten Grenzspaltweite

und des Mindestzündstromes.

79-13 Erstellung und Betrieb v on Räumen

und Gebäuden mit

Überdruckkapselung

Auf der Basis dieser IEC-Publikationen wird v ersucht, eine Angleichung der unterschiedli chen

europäischen und nationalen Bestimmungen zu erreichen.

CENELEC (europäisch)

Zuständig für die Erstellung der Europäischen Normen für den Bereich der EG i st das "Europäi-

sche Komitee für elektrotechnische Normung" (CENELEC). Auf der Grundlage der I EC-Normen-

entwürfe i m I EC-Arbeitskreis TC 31 oder aufgrund eigener Entwürfe erstellt die CENELEC die

Europäischen Normen DIN EN 50... für ex plosionsgeschützte elektrische Betriebsmi ttel. Bild 2.3

zeigt das Zusammenwirken der v erschiedenen Normungsgremi en.

CENELEC-M itglieder sind die nationalen elektrotechnischen Komi tees v on Belgien, Dänemark,

Deutschland, Finnland, Frankreich, Griechenland, I rland, Italien, Luxemburg, Niederlande,

Norwegen, Österreich, Portugal, Schweden, Schweiz, Spanien, Vereinigtes Königreich.

6ES5 998-0EX12 2 - 17
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

IEC
erstellt IEC-Normen und IEC-Publikationen

86 Technical Committees; TC 31 zuständig für Explosionsschutz

CENELEC n
oi
tk
rei
ld
EG
Kommission
erstellt Europäische Normen (EN) oder Harmonisierungs- ar
e
dokumente (HD) für den Bereich der Elektrotechnik n in Brüssel
e
G

div. Technical Committees; TC 31 zuständig für Explosionsschutz Amtsblatt

EG-Richtl.,
EN
Einzel-Richtl. f. EN

Nationale Prüfstellen

(Benannte Stellen)

EG-weite
Anerkennung und
freier Warenverkehr

n
d ei
d n n e
n h n kr n h la n gr d
al ic tai n
d e
g ic e
d zi a h er
n
e
u
b lar
l
a n
n er n c r
al d e r e e ei m st k h
c b d m e g ie
n n wr et w
h
w
h lg
e
n u n ier
ß
or n ex d tur n
a
in al o s c c e ä e ar lar u ei o p
F Is N Ö S S B D D F G G I L N P S

Andere Länder EFTA-Länder EG-Länder

Nationale Komitees

In Deutschland:
DKE (Deutsche Elektrotechnische Kommission im DIN und VDE)

Bild 2.3 Zusamm enwirken der Normungsgrem ien

2 - 18 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Rechtliche Grundlagen z um Explosionsschutz

2.10 Internationale Pu blizierun g Europ äischer Nor men zu m Explosion s-

schu tz

Die Mitgliedsstaaten der CENELEC haben sich verpflichtet, die Europäischen Normen, die in drei

offi zi ellen Fassungen (französisch, englisch, deutsch) erstellt werden, ohne jede Änderung i n den

Status einer Nationalen Norm zu überführen. Tabelle 2.6 zeigt, wi e i n den angeführten Ländern

die Europäischen Normen zum Ex plosionsschutz publiziert wurden.

Tab. 2.6 Bezeichnung Europäischer Normen zum Explosio nsschutz in ausgewählten Ländern

Land EN EN EN EN EN EN EN

50 014 50 015 50 016 50 017 50 018 50 019 50 020

Belgien NBN NBN NBN NBN NBN NBN NBN

C23-001 C23-104 C23-105 C23-106 C23-103 C23-102 C23-101

Dänemark AFSNIT AFSNIT AFSNIT AFSNIT AFSNIT AFSNIT AFSNIT

50 50-1 50-2 50-3 50-4 50-5 50-6

Bundes- DIN EN DIN EN DIN EN DIN EN DIN EN DIN EN DIN EN

republik 50 014 50 015 50 016 50 017 50 018 50 019 50 020

Deutsch- VDE VDE VDE VDE VDE VDE VDE

land 0170/ 0170/ 0170/ 0170/ 0170/ 0170/ 0170/

0171 T. 1 0171 T. 2 0171 T. 3 0171 T. 4 0171 T. 5 0171 T. 6 0171 T. 7

Finnland SFS SFS SFS SFS SFS SFS SFS

1) 4094 4095 4096 4097 4098 4099 4100

Frankreich NF NF NF NF NF NF NF

C23-514 C23-515 C23-516 C23-517 C23-518 C23-519 C23-520

Groß- BS BS BS BS BS BS BS

britannien 5501: 5501: 5501: 5501: 5501: 5501: 5501:

Part 1 Part 2 Part 3 Part 4 Part 5 Part 6 Part 7

Italien CEI 31-8 CEI 31-5 CEI 31-2 CEI 31-6 CEI 31-1 CEI 31-7 CEI 31-9

Nieder- NEN-EN NEN-EN NEN-EN NEN-EN NEN-EN NEN-EN NEN-EN

lande 50 014 50 015 50 016 50 017 50 018 50 019 50 020

Norwegen NEN 110 NEN 111 NEN 112 NEN 113 NEN 114 NEN 115 NEN 116

1)

Österreich EN EN EN EN EN EN EN

1) 50 014 50 015 50 016 50 017 50 018 50 019 50 020

Schweden SS EN SS EN SS EN SS EN SS EN SS EN SS EN

1) 50 014 50 015 50 016 50 017 50 018 50 019 50 020

Schweiz 1) SEV SEV SEV SEV SEV SEV SEV

1068- 1069- 1070- 1071- 1072- 1073- 1074-

EN EN EN EN EN EN EN

50 014 50 015 50 016 50 017 50 018 50 019 50 020

Spanien UNE UNE UNE UNE UNE UNE UNE

21 814 21 815 21 816 21 817 21 818 21 819 21 820

1)
nicht EG-Mitglied sstaa t

6ES5 998-0EX12 2 - 19
Rechtliche Grundlagen zum Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

2.11 Prüf- un d Bescheinig un gsverfahren

Am 1.5.1988 endeten die seit 20 Jahren gültigen Baubesti mmungen nach DIN

VDE 0170/0171/2.61. Seit diesem Zeitpunkt wurden nur noch Konformi tätsbescheinigungen nach

DIN EN 50014 / VDE 0170/0171 Teil 1/5.78 bis DIN EN 50020 / VDE 0170/0171 Teil 7/5.78

ausgestellt.

Für bisher bescheinigte Betriebsmi ttel gelten zur Zeit folgende Regelungen:

Prüfbescheinigungen nach VDE 0171 alt

• Prüfscheine gemäß der VDE 0171 (Ausgaben 2.61, 2.65 bzw. 1.69) werden seit dem

1.5.1988 nicht mehr ausgegeben.

• Es können keine Nachträge mehr zu diesen Prüfscheinen ausgestellt werden.

• Für elektrische Betriebsmi ttel, die nach den alten VDE-Vorschri ften geprüft wurden, ist für

das Weiterverwenden und das I nverkehrbringen bisher keine Übergangsfrist festgelegt.

Konformitätsbescheinigungen der "A "-Generation

• Diese Konformi tätsbescheinigungen nach den Europäischen Normen der 1. Generation

(Ausgabe 1977/1978) wurden nur bis zum 31.12.1987 ausgestellt.

• Sie sind gültig bis zum 1.1.2005.

• Nachträge werden nicht mehr ausgestellt.

Konformitätsbescheinigungen der "B"-Generation

• Die sogenannte "B"-Generation der Konformitätsbescheinigungen schließt die im Laufe der

Zeit erarbeiteten Änderungen (A1 ff.) zu den Europäischen Normen mit ein und wird durch

ein zusätzli ches "B" in der Bescheinigungsnummer gekennzeichnet (z. B. PTB Nr.

Ex -88.B.2149).

• Die so gekennzeichneten Betriebsmittel genügen den geltenden CENELEC-Normen.

• Als Nachträge werden noch bis zum 31.12.1992 Konformitätsbescheinigungen dieser Gene-

ration ausgestellt.

• Sie sind gültig bis zum 31.12.2009.

Konformitätsbescheinigungen der "C"-Generation

• M it der "C"-Generation der Konformitätsbescheinigungen, die seit 1.1.1989 ausgestellt

werden, erfolgten nur geringfügige Änderungen gegenüber der "B"-Generation, weshalb ein

einfaches Umschreiben der "B"- in "C"-Scheine oft möglich ist (Bescheinigungsnummer z. B.

PTB Nr. Ex -91.C.2110).

2 - 20 6ES5 998-0EX12
3 Primärer Explosionsschutz

3.1 Vermeiden brennbarer Flüssigkeiten . . . . . . . . . . . 3 - 1

3.2 Heraufsetzen des Flammpunktes . . . . . . . . . . . . 3 - 1

3.3 Konzentrationsbegrenzung . . . . . . . . . . . . . . . . 3 - 1

3.4 Inertisierung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 - 2

3.5 Lüftung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 3 - 2

3.6 Konstruktiv e M aßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . 3 - 2

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Primärer Explosionsschutz

3 Primärer Explosionsschutz

M aßnahmen für den pri mären Ex plosionsschutz sind v ornehmlich i n den Ex plosionsschutz-Richt-

linien der Berufgenossenschaft (BG) Chemie (EX-RL) und der Elex V /1/ gefordert und erläutert.

Sie sind hauptsächlich vom Planer und Betreiber von Anlagen zu treffen und sollen vorrangi g das

Entstehen explosionsfähiger Atmosphäre verhindern oder einschränken. Für diesen primären

Ex plosionsschutz werden im folgenden v erschiedene Möglichkeiten aufgezeigt.

3.1 Ver meid en b renn barer Flü ssigkeiten

Hierbei wi rd geprüft, ob brennbare Stoffe durch nichtbrennbare ersetzt werden können. Beispiels-

weise lassen sich brennbare Lösungs- oder Reinigungsmittel mitunter durch wäßrige Lösungen

ersetzen.

3.2 Heraufsetzen des F lam m pu nktes

Bei brennbaren Flüssigkeiten kann durch Beimengungen der Flammpunkt v erändert werden. I m

Falle v on nichtbrennbaren Beimengungen wi rd im allgemeinen der Flammpunkt heraufgesetzt,

was z. B. durch Wasserbeimengungen bei wasserlöslichen brennbaren Stoffen durchaus mögli ch

i st. Als ausreichend gilt, wenn der Flammpunkt mindestens 5 K über der Verarbeitungstemperatur

bzw. der Raumtemperatur li egt.

3.3 Ko nzentratio nsbeg renzu ng

Bei dieser M aßnahme wird v ersucht, die Konzentration der brennbaren Stoffe unterhalb der

unteren oder oberhalb der oberen Ex plosionsgrenze zu halten, um somit eine Bildung einer

ex plosionsfähigen Atmosphäre in gefahrdrohender M enge zu v ermeiden.

Bei Flüssigkeiten wird in der Praxi s bevorzugt v ersucht, die Konzentration unterhalb der unteren

Ex plosi onsgrenze zu halten, da oft der apparativ e Aufw and für das Aufrechterhalten von

Sattdampfkonzentrationen sehr hoch ist.

Für Gase läßt es sich praktisch oft erreichen, die Konzentration außerhalb des Ex plosions-

bereiches zu halten. Dabei kann allerdings der schwierige Fall auftreten, daß der Ex plosions-

bereich beim Anfahren oder Abstellen einer Anlage durchfahren wird.

Bei Stäuben läßt es sich i n der Prax is sehr schwer erreichen, eine ex plosionsfähige Atmosphäre

durch Konzentrationsbegrenzung zu vermeiden.

6ES5 998-0EX12 3 - 1
Primärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

3.4 Inertisierung

Die Bildung einer ex plosionsfähigen Atmosphäre wird verhindert, i ndem gasförmige nichtbrenn-

bare Stoffe wi e z. B. Kohlendioxy d, Stickstoff, Wasserdampf oder pulv erförmige I nertstoffe

hinzugegeben werden.

Liegt der Volumenanteil v on Sauerstoff unter 10 %, liegt im allgemeinen keine ex plosionsfähige

Atmosphäre mehr v or.

Für die Inertisierung sind Mindestwerte des Verhältnisses der Volumenanteile v on I nertgas und

dem jeweiligen brennbaren Gas ermittelt worden (siehe Elex V /1/), bei denen bei beliebiger

Zugabe v on Luft keine ex plosionsfähige Atmosphäre mehr gebildet wird. Praktisch ist dies von

Bedeutung bei undichten Apparaturen, da somi t keine zündfähigen Gemische entstehen können.

3.5 L üftung

I n der Praxi s dienen auch oft Lüftungsmaßnahmen zur Verhinderung bzw. Einschränkung der

Bildung einer ex plosionsfähigen Atmosphäre.

Bei der natürlichen Lüftung geht man v on einer Lufterneuerung in Räumen jeweils in einer

Stunde aus, während in Kellerräumen nur etwa 40 % der Luft je Stunde erneuert wird, was aber

auch v on den konkreten Gegebenheiten bzgl. Konvektion abhängt. Zur Beurteilung der Konzen-

tration des entstehenden Gemisches und der notwendigen Be- und Entlüftungsmaßnahmen

müßten Kenntnisse über ausströmende M engen brennbarer Gase und Dämpfe sowie die Durch-

mi schungsbedingungen v orliegen, wozu Lüftungsfachleute möglichst hinzugezogen werden

sollten.

M it einer technischen Lüftung sind größere Luftmengen und eine gezieltere Luftführung möglich;

sie v erlangt aber auch eine ständige Aufmerksamkeit und die notwendige Wartung.

3.6 Ko nstruktive M aßnah m en

Es werden hier solche M aßnahmen ergri ffen, die zwar eine Ex plosion nicht v erhindern aber sie

i n i hrer Auswi rkung auf ein unbedenkliches Maß beschränken.

Bei der explosionsdruckfesten Bauweise wird derart gebaut, daß die betreffende Anlage dem

max imalen Ex plosions- oder Detonationsdruck standhält.

I m Rahmen der Explosionsdruckentlastung wird beim Entstehen oder nach einer gewissen

Ausweitung einer Ex plosion die ursprünglich geschlossene Apparatur kurzfri stig oder bleibend in

ungefährlicher Richtung geöffnet (Druckentlastungsventil).

Bei der Explosionsunterdrückung erfolgt unmi ttelbar nach Eintritt einer Zündung die Löschung

der Flammen mit hierfür geeigneten Löschmitteln, damit höchstens eine Teilex plosion mit

möglichst geringem Druck auftritt.

Flammendurchschlagsichere Einrichtungen werden z. B. bei nichtgasdichten Anlagenteilen

eingesetzt, d. h. Armaturen werden entweder explosions-, dauerbrand- oder detonationssicher

gestaltet.

3 - 2 6ES5 998-0EX12
4 Sekundärer Explosionsschutz

4.1 Zoneneinteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 1

4.2 Zündschutzarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 5

4.2.1 Allgemeine Bestimmungen

(DIN EN 50014 / VDE 0170/0171 Teil 1) . . . . . . . . 4 - 5

4.2.2 Ölkapselung "o"

(DIN EN 50015 / VDE 0170/0171 Teil 2) . . . . . . . . 4 - 5

4.2.3 Überdruckkapselung "p"

(DIN EN 50016 / VDE 0170/0171 Teil 3) . . . . . . . . 4 - 6

4.2.4 Sandkapselung "q"

(DIN EN 50017 / VDE 0170/0171 Teil 4) . . . . . . . . 4 - 7

4.2.5 Druckfeste Kapselung "d"

(DIN EN 50018 / VDE 0170/0171 Teil 5) . . . . . . . . 4 - 8

4.2.6 Erhöhte Sicherheit "e"

(DIN EN 50019 / VDE 0170/0171 Teil 6) . . . . . . . . 4 - 9

4.2.7 Eigensicherheit "i "

(DIN EN 50020 / VDE 0170/0171 Teil 7) . . . . . . . . 4 - 11

4.2.8 Vergußkapselung "m"

(DIN EN 50028 / VDE 0170/0171 Teil 9) . . . . . . . . 4 - 14

4.2.9 Eigensichere elektrische Systeme "i "

(DIN EN 50039 / VDE 0170/0171 Teil 10) . . . . . . . . 4 - 15

4.3 Sicherheitstechnische Kennzahlen . . . . . . . . . . . . 4 - 16

4.3.1 Ex plosionsgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 18

4.3.2 Temperaturklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 21

4.4 Bestimmungen zum Ex plosionsschutz außerhalb der

CENELEC-Mitgliedsstaaten . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 22

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
4.1 Beispiel für eine Zoneneinteilung, Tankbelüftung . . . . . . . . . 4 - 4

4.2 Zündschutzart Ölkapselung "o" (oil-i mmersion) . . . . . . . . . . 4 - 5

4.3 Überdruckkapselung "p" (pressurization) . . . . . . . . . . . . . 4 - 6

4.4 Sandkapselung "q" (sandfilled appartus) . . . . . . . . . . . . . 4 - 7

4.5 Druckfeste Kapselung "d" (falmeproof enclosure) . . . . . . . . 4 - 8

4.6 Leitungseinführung bei druckfester Kapselung . . . . . . . . . . 4 - 9

4.7 Erhöhte Sicherheit "e" (increased safety ) . . . . . . . . . . . . . 4 - 9

4.8 Leitungseinführungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 10

4.9 Eigensicherheit "i" (i ntrinsic safety) . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 12

4.10 Eigensicherer Stromkreis (Beispiel) . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 12

4.11 Vergußkapselung "m" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 15

4.12 Eigensichere Sy steme "i-SY ST" . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 16

Tabellen
4.1 Zonen für brennbare Gase, Dämpfe und Nebel (/1/) . . . . . . . 4 - 2

4.2 Zonen für brennbare Stäube (/1/) . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 2

4.3 Brenn- und Ex plosionskenngrößen in Stäuben . . . . . . . . . . 4 - 3

4.4 Zonen für medizinisch genutzte Räume (/1/) . . . . . . . . . . . 4 - 3

4.5 Sicherheitstechnische Kennzahlen ausgewählter brennbarer Gase 4 - 18

4.6 Sicherheitstechnische Kennzahlen brennbarer Gase und Dämpfe 4 - 19

4.7 Prozentuale Aufteilung der Stoffe auf Temperaturklassen und

Stoffgruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 21

4.8 Temperaturklassen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 22

4.9 Übersicht zur Zündschutzart Eigensicherheit "i" außerhalb der

CENELEC-Mitgliedsstaaten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 4 - 23

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Sekundärer Explosionsschutz

4 Sekundärer Explosionsschutz

Obwohl im Rahmen des Explosionsschutzes die Möglichkeiten des primären Explosionsschutzes


bevorzugt anzuwenden sind, lassen sich in vielen Bereichen Explosionsgefahren nicht ver-
meiden. Es kommen dann die Maßnahmen des sekundären Explosionsschutzes zur Anwendung,
die in den Baubestimmungen für die verschiedenen Zündschutzarten für explosionsgeschützte
elektrische Betriebsmittel festgelegt sind.

Der Umfang der sekundären Explosionsschutzmaßnahmen hängt von der Wahrscheinlichkeit für
das Auftreten gefährlicher explosionsfähiger Atmosphäre ab. Zunächst wird bei dieser Beurteilung
von einer "Zoneneinteilung" explosionsgefährdeter Bereiche ausgegangen.

4.1 Zoneneinteilung

Explosionsgefährdete Bereiche werden nach der zeitlichen und örtlichen Wahrscheinlichkeit des
Vorhandenseins einer gefährlichen explosionsfähigen Atmosphäre in unterschiedliche Zonen
eingeteilt. Die Definition dieser Zonen ist in der ElexV bzw. in den Errichtungsbestimmungen DIN
VDE 0165/2.91 erfolgt.

Auch die Anforderungen der Baubestimmungen "Elektrische Betriebsmittel für explosions-


gefährdete Bereiche" (DIN EN 50014 ff.) sind je nach Einsatz in den verschiedenen Zonen
unterschiedlich.

Die Unterteilung in Zonen geschieht einerseits aus sicherheitstechnischen Gründen; andererseits


sind es wirtschaftliche Gründe, da eine Differenzierung im betrachteten Bereich in Abhängigkeit
vom Gefährdungsgrad unterschiedlich hohe Anforderungen an die vorgesehen Geräte stellt. Das
heißt, Geräte in ständig explosionsgefährdeten Bereichen unterliegen höheren, solche in weniger
gefährdeten Bereichen dagegen niedrigeren Anforderungen.

In der Regel sind 95 % der Anlagen in Zone 1 errichtet und nur 5 % der Geräte in Zone 0. Zur
Festlegung der Zonen sollte ein Sachverständiger hinzugezogen werden.

Die Zonendefinitionen sind in den Tabellen 4.1 bis 4.2 beschrieben. Ein Beispiel zeigt Bild 4.1.

6ES5 998-0EX12 4-1


Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Tab. 4.1 Zonen für brennbare Gase, Dämpfe und Nebel /1/

Zone umfaßter Bereich Beispiele

Zone 0 umfaßt Bereiche, in denen Im Inneren von Behältern oder Apparaturen


gefährliche explosionsfähige (Verdampfern, Reaktionsgefäßen usw.)
Atmosphäre ständig oder
langzeitig vorhanden ist.

Zone 1 umfaßt Bereiche, in denen Nähere Umgebung der Zone 0;


damit zu rechnen ist, daß nähere Umgebung von Beschickungsöffnun-
gefährliche explosionsfähige gen; im Bereich um Füll- und Entleerungsein-
Atmosphäre gelegentlich richtungen im Bereich von leicht zerbrech-
auftritt. lichen Apparaturen oder Leitungen aus Glas,
Keramik und dgl.; der nähere Bereich um
nicht ausreichend dichtende Stopfbuchsen
z. B. an Pumpen, Schiebern im Inneren von
Apparaturen wie Verdampfern, Reaktions-
gefäßen.

Zone 2 umfaßt Bereiche, in denen Bereiche, welche die Zonen 0 und 1


damit zu rechnen ist, daß umgeben; näherer Bereich um Flansch-
gefährliche explosionsfähige verbindungen mit Flachdichtungen üblicher
Atmosphäre nur selten und Bauart bei Rohrleitungen in geschlossenen
dann auch nur kurzzeitig Räumen.
auftritt.

Tab. 4.2 Zonen für brennbare Stäube /1/

Zone umfaßter Bereich Beispiele

Zone 10 umfaßt Bereiche, in denen Inneres von Apparaturen wie Mühlen,


gefährliche explosionsfähige Trockner, Mischer, Silos, Förderleitungen
Atmosphäre langzeitig oder usw., wenn sich Staub in gefahrdrohender
häufig vorhanden ist. Menge bilden kann.

Zone 11 umfaßt Bereiche, in denen Nähere Umgebung von Apparaturen, die


damit zu rechnen ist, daß Staub enthalten und bei denen Staub aus
gefährliche explosionsfähige Undichtheiten austreten kann, sowie sich
Atmosphäre gelegentlich Staubablagerung in gefahrdrohender
durch Aufwirbeln abgelagerten Menge bilden kann (z. B. Mühlenräume).
Staubes kurzzeitig auftritt.

4-2 6ES5 998-0EX12


S5-100U Ex-Baugruppen Sekundärer Explosionsschutz

Einschätzung der Explosionsgefahren in den Zonen 10 und 11

Staub lagert sich ab und kann so akkumulieren. Im Falle einer Explosion durch eine nur geringe
Menge staubhaltiger Atmosphäre kann durch die voreilende Explosionsdruckwelle dieser abge-
lagerte Staub aufgewirbelt und damit Brennstoff in großer Menge bereitgestellt werden.

In der Tabelle 4.3 ist ein Auszug aus den Brenn- und Explosionsgrößen von Stäuben und darunter
zum Vergleich die Mindestzündenergien für Acetylen, Methan und Wasserstoff angegeben.
Daraus könnte man ableiten, daß die Explosionsgefahr bei Stäuben viel geringer als bei Gasen,
Dämpfen und Nebel ist. Zu beachten ist aber, daß sich gasförmige Substanzen, die prozeßbedingt
oder infolge einer Störung freigesetzt werden, meist schnell mit der anwesenden Luft verdünnen,
was bei brennbaren Stäuben nicht der Fall ist.

1)
Tab. 4.3 Brenn- und Explosionskenngrößen in Stäuben

Stoff Zündtemperatur Glimmtemperatur Mindestzünd-


[C°] [C°] energie [mJ]

Braunkohle 410 - 430 230 - 250 150 - 400


Steinkohle 460 - 850 240 - 450 -
Holz 470 - 520 290 - 320 7 - 100
Milchpulver 50 - 490
Weizenmehl 450 - 610 280 - 400 100 - 500
Methylzellulose 390 - 430 320 - 450 > 2000
Aluminium 560 - 840 270 - 430 29

2) 2)
Acetylen 305 0,019
2) 2)
Methan 595 0,28
2) 2)
Wasserstoff 560 0,016
1)
Auszug aus Brenn- und Explosions-Kenngrößen von Stäuben des Berufgenossenschaftlichen Instituts für Arbeits-
sicherheit und der BVS (Ausgabe 1987) /14/.
2)
nach Redeker, Schön: Sicherheitstechnische Kennzahlen brennbarer Gase und Dämpfe /3/

Tab. 4.4 Zonen für medizinisch genutzte Räume /1/

Zone umfaßter Bereich

Zone G auch als "umschlossene medizinische Gas-Systeme" bezeichnet, umfaßt – nicht


unbedingt allseitig umschlossene – Hohlräume, in denen dauernd oder zeitweise
explosionsfähige Gemische (ausgenommen explosionsfähige Atmosphäre) in
geringen Mengen erzeugt, geführt oder angewendet werden.

Zone M auch als "medizinische Umgebung" bezeichnet, umfaßt den Teil eines Raumes,
in dem explosionsfähige Atmosphäre durch Anwendung von Analgesiemitteln
oder medizinischen Hautreinigungs- oder Desinfektionsmitteln nur in geringen
Mengen und nur für kurze Zeit auftreten kann.

6ES5 998-0EX12 4-3


Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Hinweise zur Zoneneinteilung Zone 0 und Zone 1

2 R

Zone 1 bei Volumenstrom > 60 m 3/h


3,0

Zone 2 bei Volumenstrom > 60 m 3/h

Unmittelbare Umgebung, wenn Volumenstrom ≤ 60 m 3/h


mind. 4,0

Maße in m

Domschacht = Zone 1

≥ 0,8
3 R, max. 5,0
o
Tank, innen = Zone 0 bei FI.P. < 35 C

Bild 4.1 Beispiel für eine Zoneneinteilung, Tankbelüftung

Hinweis
Sollen in der Praxis die einzelnen Zonen eines explosionsgefährdeten Bereiches bzw.
auch die nicht explosionsgefährdeter Bereiche in einem Ex-Zonenplan (siehe Anlage
B "Projektierungshilfen") festgelegt werden, ist dabei die Beispielsammlung der EX-RL
der Berufsgenossenschaft Chemie hilfreich /4/. Die Beurteilung und somit die Zonen-
einteilung des explosionsgefährdeten Bereiches legt der Betreiber ggf. zusammen mit
einem Sachverständigen oder der zuständigen Aufsichtsbehörde (z. B. Gewerbe-
aufsichtsamt, TÜV) fest.

Allgemein sei noch bemerkt, daß in den Zonen 0 und 1 nur elektrische Betriebsmittel, für die eine
Baumusterprüfbescheinigung einer anerkannten Prüfstelle vorliegt, errichtet werden dürfen.
Betriebsmittel für Zone 0 müssen speziell für diese Zone bescheinigt sein.

Die für die Zonen 0 und 1 bescheinigten Betriebsmittel dürfen auch in Zone 2 verwendet werden.
In Zone 2 dürfen darüberhinaus solche elektrische Betriebsmittel Anwendung finden, die den
Anforderungen nach DIN VDE 0165/2.91 Abschnitt 6.3 entsprechen.

Eine ausführliche Behandlung der Errichtungsbestimmungen für die einzelnen Zonen erfolgt in
Kapitel 7.

4-4 6ES5 998-0EX12


S5-100U Ex-Baugruppen Sekundärer Explosionsschutz

4.2 Zündschutzarten

Nachstehend werden die einzelnen Zündschutzarten für elektrische Betriebsmittel kurz beschrie-
ben. Diese Zündschutzarten umfassen alle besonderen konstruktiven und schaltungstechnischen
Maßnahmen, durch die die Zündung einer umgebenden explosionsfähigen Atmosphäre durch
Funkenbildung oder unzulässiger Erwärmung von elektrischen Betriebsmitteln verhindert wird,
d. h. es soll das gleichzeitige Auftreten einer Zündquelle und einer gefahrdrohenden Menge
explosionsfähigen Gemisches ausgeschlossen werden.

4.2.1 Allgemeine Bestimmungen


(DIN EN 50014 / VDE 0170/0171 Teil 1)

In den Allgemeinen Bestimmungen sind Anforderungen festgelegt, die beim Bau explosions-
geschützter elektrischer Betriebsmittel für alle Zündschutzarten gelten. Dabei handelt es sich um
Anforderungen an z. B. Verschlüsse, Anschlußteile, Anschlußräume, Kabelführung und
Sicherungen, aber auch um Prüfbestimmungen sowie Kennzeichnungen auf dem Betriebsmittel.

4.2.2 Ölkapselung "o"


(DIN EN 50015 / VDE 0170/0171 Teil 2)

Bei dieser Zündschutzart werden elektrische Betriebsmittel oder Teile von elektrischen Betriebs-
mitteln in Öl eingeschlossen und dadurch sicher gemacht, so daß eine explosionsfähige
Atmosphäre über der Öloberfläche oder außerhalb des Gehäuses nicht gezündet wird (Bild 4.2).
Ein Zünddurchschlag zu dem Bereich über der Öloberfläche ist dadurch verhindert.

Explosionsfähige Atmosphäre

schließt explosionsfähige
Öl Atmosphäre aus

Funken und Erwärmung


führen nicht zu einer
Explosion

Bild 4.2 Zündschutzart Ölkapselung "o" (oil-immersion)

Anwendung findet diese Zündschutzart hauptsächlich bei elektrischen Betriebsmitteln der Stark-
stromtechnik, die betriebsmäßig oder im Fehlerfall Funken und/oder gefährdende Temperaturen
erzeugen (z. B. Motoren, Transformatoren, Schaltgeräte). Bei elektrischen Betriebsmitteln in
MSR-Anlagen wird diese Zündschutzart selten angewandt.

6ES5 998-0EX12 4-5


Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

4.2.3 Überdruckkapselung "p"


(DIN EN 50016 / VDE 0170/0171 Teil 3)

Bei dieser Zündschutzart wird das Eindringen einer explosionsfähigen Atmosphäre in das
Gehäuse von elektrischen Betriebsmitteln verhindert, indem ein Zündschutzgas (inertes Gas, Luft
o. ä.) in dem Gehäuse unter einem Überdruck (≥ 0,5 mbar) gegenüber der umgebenden Atmo-
sphäre gehalten wird (Bild 4.3). Hierbei wird der Überdruck mit oder ohne laufende Spülung mit
Zündschutzgas aufrecht erhalten.

Explosionsfähige Atmosphäre

Spülung mit Frischluft oder inertem Gas

Funken und Erwärmung


führen nicht zu einer
Explosion

Bild 4.3 Überdruckkapselung "p" (pressurization)

Der Überdruck des Zündschutzgases ist von einem eigenständigen Gerät zu überwachen, das
bei Druckabfall alle nicht eigensicheren Stromkreise sofort abschaltet. Nach Wiederherstellung
des Überdrucks dürfen diese Stromkreise erst wieder eingeschaltet werden, wenn die möglicher-
weise explosionsfähige Atmosphäre im Gehäuse durch eine ausreichende Spülung unter die
untere Explosionsgrenze verdünnt worden ist. Die Überwachungseinrichtung muß in einer ge-
eigneten Zündschutzart bescheinigt sein.

Eine Anwendung dieser Zündschutzart erfolgt bei großen, nicht explosionsgeschützten elek-
trischen Betriebsmitteln (z. B. Motoren, Transformatoren, Baueinheiten mit großer Leistung,
Leuchten, Automatisierungsgeräten), die in einem explosionsgefährdeten Bereich betrieben wer-
den.

Es werden folgende Arten von Überdruckkapselung unterschieden


• Überdruckkapselung mit ständiger Durchspülung

• Überdruckkapselung mit Ausgleich der Leckverluste

4-6 6ES5 998-0EX12


S5-100U Ex-Baugruppen Sekundärer Explosionsschutz

4.2.4 Sandkapselung "q"


(DIN EN 50017 / VDE 0170/0171 Teil 4)

Hier wird durch die Füllung des Gehäuses eines elektrischen Betriebsmittels mit einem fein-
körnigen Füllgut erreicht, daß bei bestimmungsgemäßem Gebrauch ein im Inneren des Gehäuses
entstehender Lichtbogen eine das Gehäuse umgebende explosionsfähige Atmosphäre nicht
zündet. Eine Zündung darf weder durch Flammen noch durch erhöhte Temperaturen auf der
Gehäuseoberfläche erfolgen (Bild 4.4).

Diese Maßnahme findet häufig Anwendung bei Kondensatoren, Batterien, Transformatoren und
Steuerschaltungen mit heißen oder funkengebenden Teilen.

Explosionsfähige Atmosphäre

feinkörniges Füllgut erstickt anlaufende


Explosion

Bild 4.4 Sandkapselung "q" (sandfilled apparatus)

6ES5 998-0EX12 4-7


Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

4.2.5 Druckfeste Kapselung "d"


(DIN EN 50018 / VDE 0170/0171 Teil 5)

Bei dieser Zündschutzart werden die Teile, die eine explosionsfähige Atmosphäre zünden
können, in ein Gehäuse eingeschlossen. Dieses Gehäuse ist derart gestaltet, daß es im Falle
der Zündung eines explosionsfähigen Gemisches im Inneren des Gehäuses den entsprechenden
Druck aushält und eine Übertragung der Explosion auf die das Gehäuse umgebende explosions-
fähige Atmosphäre verhindert (Bild 4.5).

Hier ist also eine Explosion im Gehäuse zulässig, weshalb das Gehäuse so gestaltet sein muß,
daß es dem Explosionsdruck standhält und ein Durchschlagen der Explosion nach außen durch
sogenannte "zünddurchschlagsichere Spalte" verhindert. In den Bestimmungen zu dieser Zünd-
schutzart sind Konstruktionsrichtlinien für Material, Wandstärke, Spaltweite, Spaltlänge usw.
festgelegt.

Diese Zündschutzart ist sehr verbreitet, und ihre Anwendung umfaßt elektrische Betriebsmittel,
die betriebsmäßig Funken und/oder erhebliche Temperaturen abgeben wie z. B. Schalter, Moto-
ren, Heizungen, Glühlampen und Analysegeräte.

Spaltlänge L Spaltlänge L
Explosionsfähige Atmosphäre

Gehäusewand und enger Spalt


begrenzen die Explosion auf das
Innere des Gehäuses

Spaltweite W Spaltweite W

Funken, Erwärmung,
mit möglicher Explosion

Bild 4.5 Druckfeste Kapselung "d" (flameproof enclosure)

Anmerkungen zu "Druckfeste Kapselung":

Bild 4.6 zeigt verschiedene Möglichkeiten, Leitungen über einen "Ex e"-Anschlußraum in einen
"Ex d"-Raum einzuführen.

Geräte-
Einbauraum
EEx d Leitungs-
Anschlu"- Durchführungen
raum
EEx e
Stopfbuchs- Trompeteneinführung
Verschraubung für nicht fest verlegte
für fest verlegte Leitungen
Leitungen

Bild 4.6 Leitungseinführung bei druckfester Kapselung

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4.2.6 Erhöhte Sicherheit "e"


(DIN EN 50019 VDE 0170/0171 Teil 6)

Im Rahmen dieser Zündschutzart werden solche Maßnahmen getroffen, die mit einem erhöhten
Grad an Sicherheit die Möglichkeit unzulässig hoher Temperaturen und das Entstehen von
Funken oder eines Lichtbogens im Inneren oder an äußeren Teilen elektrischer Betriebsmittel,
bei denen diese im normalen Betrieb nicht auftreten, verhindern.

Diese Maßnahmen haben das Ziel, die Bildung von Zündquellen völlig auszuschließen (Bild 4.7).
Dabei ist es besonders wichtig, die maximal zulässige Oberflächentemperatur gemäß der ange-
strebten Temperaturklassen T1 bis T6 (s. Abschnitt 4.3.3) auch an allen Oberflächen innerhalb
des Gehäuses einzuhalten. Damit ist diese Zündschutzart besonders für elektrische Betriebsmittel
und Teile davon anwendbar, die unter normalen Bedingungen weder Funken oder Lichtbogen
noch gefährliche Temperaturen annehmen bzw. deren Nennspannung den Wert 11 kV nicht
überschreitet.

Eine Anwendung dieser sehr häufig eingesetzten Zündschutzart erfolgt bei z. B. Asynchron-
motoren mit Käfigläufer, kollektorlosen Klein- und Kleinstmotoren für Stellglieder in Regelanlagen
sowie Meßwandler oder Übertrager. Aber auch Anschlußteile in Klemmkästen wie Klemmleisten,
können in dieser Zündschutzart ausgeführt sein.

Explosionsfähige Atmosphäre

keine Zündquelle

Sichere Verbindungen verhindern


Funkenbildung trotz zündfähiger
Ströme

Bild 4.7 Erhöhte Sicherheit "e" (increased safety)

a) Anmerkungen zu Motoren in "Erhöhter Sicherheit EEx e"


Um eine Überschreitung der zulässigen Temperaturen zu verhindern, werden oft zusätzliche
Schutzorgane wie z. B. Motorschutzschalter eingesetzt. Bei Motorschutzschaltern spielen folgen-
de Parameter eine wichtige Rolle:

– Anzugsstromverhältnis Ia/In

– Zeit TE Erwärmungsphase

Motorschutzschalter sind üblicherweise außerhalb des Ex-Bereiches zu installieren.

b) Anmerkungen zu Reihenklemmen in "Erhöhter Sicherheit EEx e":


Ex-Reihenklemmen müssen nach der Norm DIN EN 50014 bzw. 50019 geprüft und bescheinigt
sein. Es sind Betriebsmittel, die betriebsmäßig weder Funken oder Lichtbögen erzeugen noch
gefährliche Oberflächentemperaturen annehmen. So fallen Reihenklemmen unter die Tempera-
turklasse T6, d.h. unter normalen Betriebsverhältnissen wird eine Grenztemperatur (Umgebungs-

6ES5 998-0EX12 4-9


Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

o
temperatur + Eigenerwärmung) von 85 C nicht überschritten. Die Reihenklemmen zeichnen sich
dadurch aus, daß sie

- gegen Selbstlockern gesichert sind,


- und so ausgeführt sind, daß ein ausreichender Kontaktdruck gesichert ist.

Hinweis
An Stromkreisen, die in "Erhöhter Sicherheit" ausgeführt sind, darf im Betrieb nicht
gearbeitet werden.

c) Anmerkung zu Kabeln in "Erhöhter Sicherheit EEx e":


Kabel, die in der Zündschutzart EEx e im explosionsgefährdeten Bereich verlegt werden, sind an
Stellen, die durch thermische, mechanische oder chemische Beanspruchungen besonders ge-
fährdet sind, besonders zu schützen, z.B. durch die Verlegung in Schutzrohren, Kunststoffschläu-
chen o.ä.

d) Verschiedene Möglichkeiten der Leitungseinführung:


Bild 4.8 zeigt Ihnen verschiedene Möglichkeiten, Leitungen in einen EEx e-Raum einzuführen.

EEx e EEx e

Verschraubung Verschraubung
Isolierstoff Metall

Bild 4.8 Leitungseinführungen bei Geräten mit erhöhter Sicherheit

4 - 10 6ES5 998-0EX12
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4.2.7 Eigensicherheit "i"


(DIN EN 50020 / VDE 0170/0171 Teil 7)

Ein elektrisches Betriebsmittel wird als eigensicher bezeichnet, wenn alle in ihm enthaltenen
Stromkreise eigensicher sind. Ein eigensicherer Stromkreis ist dabei ein Stromkreis, bei dem
Kurzschlußstrom und Leerlaufspannung so begrenzt sind, daß kein zündfähiger Funke und keine
zündfähigen thermischen Effekte weder im Normalbetrieb noch im Fehlerfall auftreten können
(Bild 4.9). Das bedeutet, daß die Energie in einem eigensicheren Stromkreis kleiner als die zur
Zündung eines zündfähigen Gemisches erforderliche Mindestzündenergie ist.

Kategorie "ia" und "ib", Sicherheitsfaktoren

Bei der Zündschutzart "Eigensicherheit" werden elektrische Betriebsmittel und eigensichere


Stromkreise zugehöriger elektrischer Betriebsmittel in 2 Kategorien eingestuft. Beim Prüfen der
Stromkreise auf Funkenzündung gelten Sicherheitsfaktoren entweder für die Spannung oder für
den Strom oder für eine Kombination der beiden Größen.

mit folgenden Sicherheitsfaktoren:

1,5 : im Normalbetrieb und mit einem Fehler


1,0 : mit einem Fehler, wenn das Betriebsmittel keine ungeschützen Schaltkontakte
enthält.
Kategorie "ia"

Durch folgende Betriebzustände darf keine Zündung verursacht werden:

• den Normalbetrieb,
• einen Fehler,
• eine beliebige Kombination von zwei Fehlern.

Hinweis
Eigensichere Stromkreise der Kategorie "ia" sind für den Einsatz in Zone 0 ausgelegt.
Sie müssen für den Einsatz in Zone 0 durch eine Prüfstelle besonders bescheinigt
sein.

Die Baubestimmungen für elektrische Betriebsmittel zur Verwendung in Zone 0 sind in Vor-
bereitung (Entwurf: DIN 57071, Teil 12).

Kategorie "ib"

Durch folgende Betriebszustände darf keine Zündung verursacht werden:

• den Normalbetrieb,
• Auftreten eines Fehlers.

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Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

R L
Explosionsfähige Atmosphäre

U C

Energie des eigensicheren


Stromkreises reicht für eine
R Zündung nicht aus

Bild 4.9 Eigensicherheit "i" (intrinsic safety)

Hinweis
Stromkreise der Kategorie "ib" sind für die Errichtung in Zone 1 und 2 vorgesehen.

Betrachtet wird im weiteren ein vollständiger eigensicherer Stromkreis, welcher besteht aus
(s. Bild 4.10):
• zugehörigem elektrischen Betriebsmittel
• Leitungen
• eigensicherem elektrischen Betriebsmittel.

Eigensicheres elektrisches Zugehöriges elektrisches


Betriebsmittel im exposions- Betriebsmittel im sicheren
gefährdeten Bereich (Zone 1) Bereich

Näherungsschalter Ex-Digital-Eingabebaugruppe

Leitungen

Bild 4.10 Eigensicherer Stromkreis (Beispiel)

4 - 12 6ES5 998-0EX12
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Eigensicheres elektrisches Betriebsmittel

Bei einem solchen Betriebsmittel sind nach obiger Definition alle Stromkreise eigensicher, d. h.
die Mindestzündenergie wird durch die Begrenzung der Spannungs- und Stromwerte im eigen-
sicheren elektrischen Betriebsmittel und durch geprüfte Eigenschaften bezüglich der Energie-
speicherung und Erwärmung erreicht.

Eigensichere elektrische Betriebsmittel dürfen ohne eine weitere Zündschutzart im explosions-


gefährdeten Bereich errichtet werden.

Eigensichere elektrische Betriebsmittel werden weiter unterschieden in:


• passive eigensichere Betriebsmittel ohne Energiespeicher
• passive eigensichere Betriebsmittel mit Energiespeicher
• aktive eigensichere Betriebsmittel

Zugehöriges elektrisches Betriebsmittel

Als zugehöriges elektrisches Betriebsmittel wird ein Betriebsmittel bezeichnet, in dem nicht alle
Stromkreise eigensicher sind, sich aber mindestens ein eigensicherer Stromkreis, der in einen
explosionsgefährdeten Bereich führt, befindet. Dabei wird im allgemeinen ein eigensicheres
Signal in ein nicht eigensicheres umgesetzt oder umgekehrt, wobei der Stromfluß in oder aus
dem explosionsgefährdeten Bereich führen kann. Damit haben zugehörige elektrische Betriebs-
mittel die Aufgabe der Signaltrennung (z. B. Sicherheitsbarrieren), der Signalumformung
(Meßumformer, Trennschaltverstärker) oder der Versorgung (Speisegerät). Z. B. SIMATIC-Ex-
Baugruppen sind auch als zugehörige Betriebsmittel anzusehen. Sie übernehmen sowohl signal-
umformende als auch speisende Eigenschaften.

Bei zugehörigen elektrischen Betriebsmitteln wird unterschieden zwischen:


• einem elektrischen Betriebsmittel, das noch eine andere oder mehrere in der Europäischen
Norm EN 50014 aufgeführten Zündschutzarten besitzt. Es darf im explosionsgefährdeten
Bereich errichtet werden, wenn es dafür bescheinigt ist, z. B. mit folgender Kennzeichnung:
EEx deq [ib] IIC T5.

• einem elektrischen Betriebsmittel, das nicht entsprechend geschützt ist und somit nicht im
explosionsgefährdeten Bereich installiert werden darf. Gekennzeichnet ist es durch eine
eckige Klammer um das Kennzeichen der Zündschutzart und das Fehlen der Temperatur-
klasse (z. B. [EEx ib] IIC).

Leitungen

Bei der Auswahl und Verlegung der Leitungen ist die DIN VDE 0165/2.91 zu berücksichtigen,
wobei z. B. besonders auf Kabelkennwerte wie Spannungsfestigkeit und Mindestquerschnitt
sowie bei großer Kabellänge auf die Kabelkapazität und -induktivität geachtet werden muß (s. a.
Kapitel 7). Die Anschlußstellen und Leitungen eigensicherer Stromkreise müssen gekennzeichnet
(Leitungen hellblau) und von den übrigen Anschlußstellen und Leitungen nicht eigensicherer
Stromkreise getrennt sein.

Zusammenfassend sei festgestellt, daß Stromkreise in der Zündschutzart Eigensicherheit so


ausgelegt sind, daß sie beim Öffnen, Schließen, bei Kurzschluß und Erdschluß, auch beim
Vorliegen einer Anzahl zählbarer Fehler keinen zündfähigen Funken erzeugen können.

6ES5 998-0EX12 4 - 13
Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Vorteile der Zündschutzart "Eigensicherheit"

Diese Zündschutzart hat für den Anwender große Vorteile und stellt für ihn eine besonders leicht
handhabbare Zündschutzart dar, weil eigensichere Stromkreise wegen ihrer Eigenschaft, keine
zündfähigen Funken erzeugen zu können, im Betrieb geöffnet und geschlossen werden dürfen.
Das erlaubt die für den Anlagenbetreiber wichtige Möglichkeit des Komponententauschs, der
Reparatur und der Anlagenerweiterung ohne Abschalten. Die Handhabung im Betrieb und bei
der Wartung ist kaum unterschiedlich zu nicht explosionsgeschützten Anlagen. Außerdem
sind auch die Leitungen eigensicherer Stromkreise mit in den Explosionsschutz einbezogen.
Andererseits bietet die Zündschutzart Eigensicherheit wesentlich wirtschaftlichere Problem-
lösungen an, da die im Feld eingesetzten elektrischen Betriebsmittel keine aufwendigen Sonder-
konstruktionen wie z. B. druckfeste Kapselung oder Einbettung in Vergußmassen bedürfen.

Als Nachteile dieser Zündschutzart sei aber angeführt, daß die Eigensicherheit höhere Anforde-
rungen an die Planung und Errichtung einer Anlage als andere Zündschutzarten stellt. Es müssen
nicht nur die Baubestimmungen für die einzelnen Betriebsmittel eingehalten werden, sondern
auch das Zusammenschalten aller Betriebsmittel im eigensicheren Stromkreis muß sorgfältig und
richtig geplant werden. Darüber hinaus kommt es auf eine korrekte Installation an, um insbeson-
dere das Einschleppen fremder Energie in den eigensicheren Stromkreis zu verhindern.

Die Zündschutzart Eigensicherheit ist erst seit 1965 in Deutschland eine eigenständige Zünd-
schutzart und hat in den letzten Jahren einen sehr hohen Stellenwert durch ihre Anwendung in
elektronischen Baugruppen der MSR- und Analysentechnik aber auch der Nachrichtentechnik
und Datenverarbeitung erhalten. In diesen Anwendungsgebieten kann in vielen Fällen der
geforderte niedrige Pegel der elektrischen Größen unproblematisch eingehalten werden.

4.2.8 Vergußkapselung "m"


(DIN EN 50028 / VDE 0170/0171 Teil 9)

Bei dieser Zündschutzart werden die Teile, die eine explosionsfähige Atmosphäre zünden
können, in eine Vergußmasse, die gegenüber Umgebungseinflüssen genügend widerstandsfähig
ist, eingebettet. Dadurch kann die das Betriebsmittel umgebende explosionsfähige Atmosphäre
weder durch Funken noch durch unzulässige Erwärmung gezündet werden.

Man unterscheidet hier grundsätzlich zwei Verfahren, um elektrische Bauteile zu umhüllen – zum
einen das Umgießen und zum anderen das Vergießen der Bauteile. Als Vergußmasse kommen
Duromere, Thermoplaste und Elastomere zur Anwendung.

Anwendung findet diese Zündschutzart vor allem bei elektronischen Baugruppen der MSR- und
Analysentechnik, wobei der Leistungs- und Energiepegel so groß ist, daß die Forderungen der
Zündschutzart Eigensicherheit nicht eingehalten werden können. Dies trifft beispielsweise zu bei
Klein-Transformatoren, Sicherungen, Relais und Netzgleichrichtern.

4 - 14 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Sekundärer Explosionsschutz

Explosionsfähige Atmosphäre

R, C, L

Bild 4.11 Vergußkapselung "m"

4.2.9 Eigensichere elektrische Systeme "i"


(DIN EN 50039 / VDE 0170/0171 Teil 10)

Bei dieser Zündschutzart wird die Zusammenschaltung mehrerer eigensicherer Stromkreise


bescheinigt, wobei die Stromkreise ganz oder zum Teil in explosionsgefährdeten Bereichen
errichtet werden. Solche Systeme sind mit einer Systembeschreibung dokumentiert und müssen
an einer besonders auffälligen Stelle gekennzeichnet werden mit den Buchstaben "SYST", einem
Hinweis auf die Prüfstelle sowie auf die Systembescheinigung.

Es wird unterschieden zwischen


• bescheinigten eigensicheren elektrischen Systemen
• nichtbescheinigten eigensicheren elektrischen Systemen.

Bei bescheinigten eigensicheren elektrischen Systemen wird mit der Bescheinigung die
Übereinstimmung des Typs des elektrischen Systems mit der Norm EN 50039 bestätigt, wobei
eine Bescheinigung nicht für jedes einzelne elektrische Betriebsmittel eines eigensicheren
elektrischen Systems erforderlich ist, sofern das betreffende elektrische Betriebsmittel eindeutig
identifizierbar ist.

Bei nichtbescheinigten eigensicheren elektrischen Systemen verfügen alle Komponenten


über eine eigene Bescheinigung außer den einfachen Betriebsmitteln.

Für jedes eigensichere elektrische System wird eine Systembeschreibung vom Systemplaner
erstellt, in der die elektrischen Betriebsmittel, ihre elektrischen Kennwerte und die Kennwerte der
Verbindungsleitungen beschrieben sind. Für den Errichter bedeutet dies, daß alle zum System
gehörigen Geräte sowie deren Verkabelung genau festgelegt sind. Änderungen und Modifi-
kationen dürfen vom Betreiber nicht vorgenommen werden.

In der Praxis treten eigensichere Systeme bei Meß-, Steuerungs- und Regelungssystemen als
Zusammenschaltungen eigensicherer und zugehöriger elektrischer Betriebsmittel einschließlich
Zubehör und Verkabelungen auf.

6ES5 998-0EX12 4 - 15
Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Hinweis
In Großbritannien werden Prüfbescheinigungen für "Eigensichere Systeme" prak-
tiziert. In der Bundesrepublik Deutschland werden Zusammenschaltungen von eigen-
sicheren Stromkreisen in explosionsgefährdeten Bereichen nur nach der
Errichtungsbestimmung DIN VDE 0165/2.91 beurteilt und verlangen keine System-
bescheinigung.

+ - + -

Explosionsfähige Atmosphäre

Bild 4.12 Eigensichere Systeme "i-SYST"

4.3 Sicherheitstechnische Kennzahlen

Die Einsatzbedingungen der hier betrachteten Betriebsmittel (Betriebsmittel für Grubenbaue


werden hier nicht betrachtet) sind gekennzeichnet von einer Vielzahl der in Frage kommenden
brennbaren Gase, die sich teilweise erheblich in ihrem chemisch-physikalischen Verhalten unter-
scheiden. Eine Charakterisierung und Klassifizierung der Gase erfolgt mit Hilfe sogenannter
sicherheitstechnischer Kennzahlen, von denen folgende von besonderer Bedeutung sind:
• Zündtemperatur
• Mindestzündenergie
• Mindestzündstrom (MIC)
• Grenzspaltweite (MESG)
• Explosionsgrenzen.

Durch die Zündtemperatur wird charakterisiert, daß sich brennbare Gas/Luft-Gemische an


heißen Oberflächen entzünden können (vgl. Kapitel 1.2). Dementsprechend wird sie für brenn-
o o
bare Gase in einem speziellen Prüfgerät ermittelt und reicht von unter 100 C bis über 600 C.

4 - 16 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Sekundärer Explosionsschutz

Durch die Mindestzündenergie wird die Energie (z. B. eines elektrischen Funkens) angegeben,
die mindestens erforderlich ist, um das jeweilige Gas/Luft-Gemisch unter den zündwilligsten (d. h.
kritischsten) Bedingungen zu entzünden.

Der Mindestzündstrom (MIC) für ein brennbares Gas/Luft-Gemisch ist der Strom, der in einem
Stromkreis das Prüfgemisch in einem Funkenprüfgerät gerade zündet.

Brennbare Gas/Luft-Gemische zeigen ein unterschiedliches Flammenausbreitungsverhalten


durch Gehäusespalte hindurch. Sogenannte zünddurchschlagsichere Spalte unterdrücken eine
Fortpflanzung der Verbrennungsreaktion. In Abhängigkeit von der Gemischkonzentration wird in
einem Prüfgerät für das jeweilige Gas/Luft-Gemisch die maximale Weite eines Spaltes – die
Grenzspaltweite (MESG) – ermittelt, bei der gerade ein Flammendurchschlag (Zünddurchschlag)
nicht mehr erfolgt.

Die Explosionsgrenzen stellen den unteren bzw. oberen Grenzwert der Konzentration eines
brennbaren Stoffes in einem Gemisch von Gasen, Dämpfen, Nebel und/oder Stäuben dar, bei
denen sich nach dem Zünden eine von der Zündquelle unabhängige Flamme gerade nicht mehr
selbständig fortpflanzen kann.

Die stofftypischen Eigenschaften wie z. B. Zündfähigkeit und Flammendurchschlagsvermögen


verlangen unterschiedliche Anforderungen beim Bau explosionsgeschützter elektrischer Betriebs-
mittel. Aber auch in Abhängigkeit vom vorgesehenen Einsatzbereich sind Abstufungen in den
Anforderungen möglich. Die Anforderungen sind in den Baubestimmungen für die einzelnen
Zündschutzarten beschrieben und drücken sich in unterschiedlichen Grenzwerten für Ober-
flächentemperaturen, Spaltabmessungen (bei druckfester Kapselung "d") und Zündkurven (bei
Eigensicherheit "i") aus. Als Einteilungskriterien gelten deshalb die Grenzspaltweite MESG bzw.
der Mindestzündstrom MIC.

Für die gebräuchlichsten Stoffe sind die sicherheitstechnischen Kennzahlen (Auswahl


s. Tabelle 4.5) experimentell mit einer festgelegten Versuchsanordnung ermittelt, so daß eine
Gruppeneinteilung für die verschiedenen Stoffe vorgenommen werden kann.

Dementsprechend werden explosionsgeschützte elektrische Betriebsmittel anwendungs- und


anforderungsabhängig nach Explosionsgruppen (s. Abschnitt 4.3.2) und Temperaturklassen
(s. Abschnitt 4.3.3) eingeteilt, um damit insbesondere auch wirtschaftlichen Gesichtspunkten zu
genügen.

6ES5 998-0EX12 4 - 17
Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Tab. 4.5 Sicherheitstechnische Kennzahlen ausgewählter brennbarer Gase

Zünd- Mindest Mindest- Grenz- Explosionsgrenze


Stoff
tempe- zünd- zünd- spalt
ratur energie strom weite [Vol.-% in Luft]
[oC] 1) [uJ] 1) [mA] 3) [mm] 2) untere obere 1)

Aceton 540 550 - 1,02 2,5 13,0

Acetylen 305 19 24 0,37 2,3 100

Äthylether 170 190 75 0,87 1,7 36,0

Äthylen 425 82 45 0,65 2,3 32,4

Ammoniak 630 14000 - 3,17 15,4 33,6

Butan 365 250 80 0,98 1,4 9,3

Hexan 240 240 75 0,93 1,0 8,1

Methan 595 280 85 1,14 4,4 16,5

Propan 470 250 70 0,92 1,7 10,6

Schwefel-
95 9 - 0,34 0,6 60,0
kohlenstoff

Wasserstoff 560 16 21 0,29 4,0 77,0

1)
nach Nabert, Schön: Sicherheitstechnische Kennzahlen brennbarer Gase und Dämpfe
2)
nach IEC 79-1A/1975
3)
nach IEC/TC 31 (Secretariat) 165

4.3.1 Explosionsgruppen

Gemäß den Europäischen Normen werden zunächst zwei Gruppen von Betriebsmitteln unter-
schieden:

Explosionsgruppe I:
• Betrifft elektrische Betriebsmittel für schlagwettergefährdete Grubenbaue und wird im
weiteren nicht mehr betrachtet.
Für Prüfungen und Abnahmen ist die DMT/BVS zuständig.

Explosionsgruppen Prüfgas

I Methan

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Explosionsgruppe II:
• Elektrische Betriebsmittel für alle übrigen explosionsgefährdeten Bereiche

• Infolge der großen Anzahl brennbarer Gase erfolgt eine weitere Unterteilung dieser Gruppe
(gemäß Grenzspaltweite MESG für Zündschutzart Druckfeste Kapselung "d" bzw. Verhältnis
des Mindestzündstroms MIC zu dem Mindestzündstrom von Methan für Zündschutzart
Eigensicherheit "i") in die Explosionsgruppen:

Explosionsgruppen Prüfgas

II A Propan

II B Äthylen

II C Wasserstoff

Von der Explosionsgruppe II A nach II C nimmt die Gefährlichkeit der Gase zu, weshalb natürlich
auch die Anforderungen an die elektrischen Betriebsmittel steigen.

Die für die Explosionsgruppe II C zugelassenen elektrischen Betriebsmittel sind natürlich auch
für die anderen Explosionsgruppen verwendbar.

In Tabelle 4.6 ist für verschiedene Gase und Dämpfe die Zuordnung zu den einzelnen
Explosionsgruppen dargelegt. Für nicht aufgeführte Stoffe ist eine Anfrage an die PTB oder eine
andere Prüfstelle sinnvoll.

1)
Tab. 4.6 Sicherheitstechnische Kennzahlen brennbarer Gase und Dämpfe

Stoffbezeichnung Zündtempe- Flammpunkt Temperatur- Explosions-


ratur [oC] [oC] klasse gruppe

Acetaldehyd 140 ≤ 20 T4 II A
Aceton 540 ≤ 20 T1 II A
Acetylen 305 (Gas) T2 II C
Äthan 515 (Gas) T1 II A
Äthylacetat 460 -4 T1 II A
Äthylether 180 ≤ 20 T4 II B
Peroxidbildung
Äthylalkohol 425 12 T2 II A /II B
Äthylchlorid 510 (Gas) T1 II A
Äthylen 425 (Gas) T2 II B
Äthylenoxid 440 (Gas) T2 II B
Selbstzerfall
Äthylglykol 235 40 T3 *)
Ammoniak 630 (Gas) T1 II A
i-Amylacetat 380 25 T2 II A

1) *)
Auszug aus /1/ bzw. Auszug aus Anhang A, DIN VDE 0165/2.91 noch nicht ermittelt

6ES5 998-0EX12 4 - 19
Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

weiter Tabelle 4.6

Stoffbezeichnung Zündtempe- Flammpunkt Temperatur- Explosions-


ratur [oC] [oC] klasse gruppe

Benzine, Ottokraftstoffe 220 bis 300 < 21 T3 II A


Siedebeginn < 135 oC
Spezialbenzine 220 bis 300 > 21 T3 II A
Siedebeginn > 135 oC
Benzol (rein) 555 - 11 T1 II A
n-Butan 365 (Gas) T2 II A
n-Butylalkohol 340 35 T2 II A
Cyclohexanon 430 43 T2 II A
1,2-Dichlorethan 440 13 T2 II A
Dieselkraftstoffe 220 bis 300 > 55 T3 II A
DIN 51 601/04.78
Düsenkraftstoffe 220 bis 300 ≤ 20 T3 II A
bis 60
Essigsäure 485 40 T1 II A
Essigsäurenahydrid 330 49 T2 II A
Heizöl EL 220 bis 300 > 55 T3 II A
DIN 51 603 Teil 1/12.81
Heizöl L 220 bis 300 > 55 T3 II A
DIN 51 603 Teil 2/10.76
Heizöle M und S 220 bis 300 > 65 T3 II A
DIN 51 603 Teil 2/10.76
n-Hexan 240 ≤ 20 T3 II A
Kohlenoxid 605 (Gas) T1 II A
Methan 595 (650) (Gas) T1 II A
Methanol 455 11 T1 II A
Methylchlorid 625 (Gas) T1 II A
Naphthalin 520 80 T1 II A
Ölsäure 360 189 T2 *)
Selbstzerfall
Phenol 595 82 T1 II A
Propan 470 (Gas) T1 II A
n-Propylalkohol 405 15 T2 *)
Schwefelkohlenstoff 95 ≤ 20 T6 II C
Schwefelwasserstoff 270 (Gas) T3 II B
Stadtgas (Leuchtgas) 560 (Gas) T1 II B
Tetralin 425 77 T2 *)
(Tetralhydronaphthalin)
Toluol 535 6 T1 II A
Wasserstoff 560 (Gas) T1 II C
*)
noch nicht ermittelt

In der Publikation 79-8 "Klassifikation der höchsten Oberflächentemperatur" wurden diese


Temperaturen veröffentlicht. Sie sind auf eine Umgebungstemperatur von 40 °C beim Betrieb
und der Messung der Betriebsmittel bezogen.

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S5-100U Ex-Baugruppen Sekundärer Explosionsschutz

4.3.2 Temperaturklassen

Bei dieser Art der Einteilung wird ausgegangen von der bei Gasen und Dämpfen experimentell
ermittelten Zündtemperatur, d. h. der Temperatur, bei der eine Wärmezündung z. B. durch eine
heiße Oberfläche eines Betriebsmittels erfolgen kann. Praktisch muß die maximale Oberflächen-
temperatur eines elektrischen Betriebsmittels stets kleiner sein als die Zündtemperatur des
explosionsfähigen Gemisches, in dem es verwendet wird.

Tab. 4.7 Prozentuale Aufteilung der Stoffe auf Temperaturklassen und Stoffgruppen

Temperaturklasse
T1 T2 T3 T4 T5 T6 Summe
28 % 37,6 % 30,5 %
3,1 % 0% 0,3 % 351
96,5 %
Explosionsgruppe
IIA IIB IIC Summe
80,2 % 18,1 % 0,7% 436

Für elektrische Betriebsmittel der Explosionsgruppe II sind deshalb Temperaturklassen T1 bis


T6 eingeführt, in die jedes Betriebsmittel hinsichtlich seiner maximalen Oberflächentemperatur
eingeordnet wird (s. Tabelle 4.8). Aber auch die explosionsfähigen Gemische kann man ent-
sprechend der Zündtemperatur den Temperaturklassen zuordnen. Hierbei darf die maximale
Oberflächentemperatur der jeweiligen Klasse die Zündtemperatur des jeweiligen explosions-
fähigen Gemisches nicht erreichen, d. h. die Zündtemperatur des explosionsfähigen Gemisches
muß immer höher sein als die Temperaturklasse des Betriebsmittels.

Hinweis
Betriebsmittel, die einer höheren Temperaturklasse entsprechen, sind auch für
Anwendungen, die nur eine niedrigere Temperaturklasse benötigen, zulässig.

Die Zuordnung verschiedener Gase und Dämpfe zu den einzelnen Temperaturklassen ist der
Tabelle 4.5 zu entnehmen.

Die hier zugrunde gelegte maximale Oberflächentemperatur eines elektrischen Betriebsmittels


ergibt sich praktisch aus der Summe der maximalen Umgebungstemperatur und der Tempera-
turerhöhung durch Erwärmung (incl. Fehlerfall).

Hinweis
Die niedrigste Zündtemperatur der vorliegenden explosionsfähigen Atmosphäre muß
höher sein als die maximale Oberflächentemperatur. Äthylen z. B. hat eine Zündtem-
peratur von 510 °C, somit können Betriebsmittel der Temperaturklassen T1 ... T6
eingesetzt werden.

6ES5 998-0EX12 4 - 21
Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

Für eigensichere elektrische Betriebsmittel erfolgen in der Konformitätsbescheinigung Angaben


o
zur zulässigen Umgebungstemperatur nur dann, wenn diese höher als 40 C sein soll. Werden
z. B. in einem Schaltschrank höhere Umgebungstemperaturen erwartet, ist die Eigensicherheit
im Sinne der Bescheinigung nicht mehr gewährleistet, und eine neue Prüfung wäre notwendig.
Praktisch können deshalb in einer Konformitätsbescheinigung für ein elektrisches Betriebsmittel
zu verschiedenen Umgebungstemperaturen unterschiedliche Temperaturklassen bescheinigt
werden.

Tab. 4.8 Temperaturklassen

Temperaturklasse Maximale Oberflächen- Zündtemperaturen der


temperatur der Betriebsmittel brennbaren Stoffe

T1 450 o C > 450 o C


T2 300 o C > 300 o C
T3 200 o C o
> 200 C
o
T4 135 C > 135 o C
o
T5 100 C > 100 o C
T6 85 oC > 85 oC

4.4 Bestimmungen zum Explosionsschutz außerhalb der


CENELEC-Mitgliedsstaaten

Außerhalb der CENELEC-Mitgliedsstaaten bilden die IEC-Empfehlungen IEC 79-0 bis 79-16 die
Grundlage für die Bestimmungen zum Explosionsschutz. Nationale Institutionen und Normen
legen in den einzelnen Ländern jeweils die technische Ausführung der Explosionsschutzmaß-
nahmen fest.

Für die USA und Kanada gelten die nachfolgenden, eigenständigen Bestimmungen. Abweichend
zu den Europäischen Normen erfolgt eine andere Einteilung der Zonen und der Explosions-
gruppen. Dabei werden die Zonen 0 und 1 zusammengefaßt und mit Division 1 bezeichnet,
während Zone 2 der Division 2 entspricht (Tabelle 4.9).

Für die Explosionsgruppen gilt eine gegenüber den Europäischen Normen feinere Unterteilung.
Die Temperaturklassen T1 bis T6 kommen gegenüber den europäischen Normen unverändert
zum Einsatz.

Für den Einsatz von Betriebsmitteln in den USA wird eine Zulassung von der Factory Mutual (FM)
oder der Underwriters Laboratories (UL) gefordert. Dabei werden die Betriebsmittel mit dem
möglichen Einsatzbereich entsprechend der Division 1 oder 2 und der Klassen-/Gruppen-
einteilung gekennzeichnet.

Die Prüfstellen FM und UL arbeiten nach eigenen Standards. Beispielsweise erfolgt die Prüfung
eigensicherer Betriebsmittel von der Factory Mutual nach der FM 3610, die auf dem nationalen
Standard NFPA 493 basiert. Die Underwriters Laboratories stützen sich hingegen auf die UL 913,
die wiederum auf der ANSI/UL 913 basiert.

4 - 22 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Sekundärer Explosionsschutz

Tab. 4.9 Übersicht zur Zündschutzart Eigensicherheit "i" außerhalb der CENELEC-Mitgliedsstaaten

IEC USA und Kanada


Kategorien Kategorie ia: Nur eine Kategorie:
eine Zündung darf nicht verursacht Sicherheit bei bis zwei Bauelemente-
werden durch den Normalbetrieb, einen oder anderen Fehlern. Eigensichere
Fehler oder eine beliebige Kombination Betriebsmittel können in explosions-
von zwei Fehlern. Der Einsatz ist für die gefährdeten Bereichen in Division 1
Zone 0 ausgelegt, was den Einsatz in oder 2 angeordnet sein und mit Betriebs-
den Zonen 1 und 2 natürlich auch mitteln in anderen Bereichen in Verbin-
gestattet. dung sein.
Kategorie ib:
Eine Zündung darf nicht verursacht
werden durch den Normalbetrieb oder
einen Fehler. Eigensichere
Betriebsmittel sind für die Zonen 1
und/oder 2 zugelassen.
Bereich- Zone 0: Division 1:
einstufung umfaßt Bereiche, in denen gefährliche umfaßt Bereiche, in denen gefährliche
explosionsfähige Atmosphäre ständig Konzentrationen entzündlicher Gase
oder langzeitig vorhanden ist. oder Dämpfe bzw. brennbarer Stäube
Zone 1: im Schwebezustand, die unter norma-
umfaßt Bereiche, in denen damit zu len Betriebsbedingungen dauernd, von
rechnen ist, daß gefährliche explosions- Zeit zu Zeit oder regelmäßig vorhanden
fähige Atmosphäre gelegentlich auftritt. sind.
Zone 2: Division 2:
umfaßt Bereiche, in denen damit zu umfaßt Bereiche, in denen flüchtige ent-
rechnen ist, daß gefährliche explosions- zündliche Flüssigkeiten oder entzünd-
fähige Atmosphäre nur selten und dann liche Gase vorhanden sind, doch nor-
auch nur kurzzeitig auftritt. malerweise innerhalb abgeschlossener
Zone 10: (für Stäube) Behälter oder Anlagen, aus denen sie
umfaßt Bereiche, in denen gefährliche nur unter abnormalen Betriebs- oder
explosionsfähige Atmosphäre langzeitig Fehlerbedingungen entweichen können.
oder häufig vorhanden ist Brennbare Stäube, die normalerweise
Zone 11: (für Stäube) nicht im Schwebezustand vorkommen
umfaßt Bereiche, in denen damit zu und bei denen dieser Zustand auch
rechnen ist, daß gelegentlich durch nicht wahrscheinlich ist.
Aufwirbeln abgelagerten Staubes gefähr-
liche explosionsfähige Atmosphäre
kurzzeitig auftritt.
Gasmerk- Einzelheiten der Einstufung (C) und der Einzelheiten der Einstufung (C) und der
male Zündtemperatur (T) häufig verwendeter Zündtemperatur (T) häufig verwendeter
Gase und Dämpfe sind in den folgenden Gase und Dämpfe sind in den folgenden
Normen enthalten: Normen enthalten:
IEC 79-12 (C) NFPA 325M: (T)
NFPA 497M: (CT)
(einschl. Stäube)
CSA C22.1: (CT)

6ES5 998-0EX12 4 - 23
Sekundärer Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

weiter Tabelle 4.9

IEC USA und Kanada


Einstufung Entzündliche Gase, Dämpfe und Nebel Entzündliche Gase, Dämpfe und Nebel
der Gase werden nach der Funkenenergie sowie entzündliche Stäube, Fasern und
eingestuft, die erforderlich ist, um das Schwebstoffe werden entsprechend
am leichtesten entzündliche Gemisch der Funkenenergie eingestuft, die
mit Luft zu entzünden. Betriebsmittel erforderlich ist, um das am leichtesten
werden im Einklang mit den Gasen entzündliche Gemisch mit Luft zu
gruppiert, mit denen sie betrieben entzünden.
werden können.

- übrige explosionsgefährdete Bereiche:


Prüfgas Prüfgas
Gruppe IIC: Acetylen (am leichtesten Class I, Gruppe A: Acetylen
endzündbar) (am leichtesten endzündbar)
Gruppe IIC: Wasserstoff Class I, Gruppe B: Wasserstoff
Gruppe IIB: Äthylen Class I, Gruppe C: Äthylen
Gruppe IIA: Propan Class I, Gruppe D: Propan

Class II, Gruppe E: Metallstaub


Class II, Gruppe F: Kohlenstaub
Class II, Gruppe G: Mehl, Stärke,
Getreide
Class III: Faser und Schwebstoffe
- Grubenbaue:
Prüfgas Prüfgas
Gruppe I: Methan (Grubengas) Nicht eingestuft: Methan (Grubengas)
Tempera- Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche werden unter Beachtung der
turein- maximalen Oberflächentemperatur unter Fehlerbedingungen bei einer Umgebungs-
stufung temperatur von 40 oC eingestuft:

T1 T2 T3 T4 T5 T6
450 oC 300 oC 200 oC 135 oC 100 oC 85 oC
Zulassung Nationale Zulassungsbehörden erteilen FM und UL (USA) sowie CSA (Kanada)
in bezug auf zugelassene Betriebsmittel geben Berichte heraus und veröffent-
Bescheinigungen, aus denen deren lichen Listen zugelassener Betriebsmittel
zulässige Einsatzbereiche hervorgeht. unter Angabe der zulässigen Einsatz-
bereiche.
Normen Alle Länder in Westeuropa halten sich FM und UL arbeiten nach eigenen
an die Normen EN 50020 (Betriebs- Normen.
mittel) und EN 50039 (Systeme). Die FM 3610 beruht auf der US
Mitgliedsländer der CENELEC geben Nationalnorm NFPA 493- und UL 913
auf diesen Normen beruhende Be- beruht auf ANSI/UL 913-
scheinigungen aus und nehmen von Kanada hält sich an die Norm CSA
anderen Mitgliedern bescheinigte C22.2, Nr. 157.
Betriebsmittel. Andere Länder halten
sich an ihre eigenen auf IEC 79-11
beruhenden Normen (z. B. Australien,
Brasilien, Japan, GUS-Staaten) oder
nehmen nach europäischen und/oder
nord-amerikanischen Normen be-
scheinigte Betriebsmittel und Anlagen an.
Verfahrens- IEC 79-14: ANSI/ISA-RP 12.6-1987
vorschriften DIN VDE 0165:

4 - 24 6ES5 998-0EX12
5 Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel

5.1 Art und Weise der Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . 5 - 1

5.2 Gegenüberstellung v on alter und neuer Kennzeichnung 5 - 5

5.3 Beispiele für Kennzeichnung . . . . . . . . . . . . . . . 5 - 7

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
5.1 Kennzeichnung einer Siemens-Analog-Ausgabebaugruppe zum

Anschluß von Aktoren im ex plosionsgefährdeten Bereich . . . . 5 - 2

5.2 Kennzeichnung elektrischer Betriebsmi ttel nach alter und neuer

Form . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 - 4

Tabellen
5.1 Bedeutung des Zusatzbuchstabens bei Prüfbescheinigungen

(nach /3/, S. 141) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 - 3

5.2 Code mi t Beispiel für die Kennzeichnung eines ex plosions-

geschützten elektri schen Betriebsmi ttels . . . . . . . . . . . . . 5 - 5

5.3 Beispiele für Kennzeichnung ex plosionsgeschützer elektrischer

Betriebsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5 - 7

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel

5 Kennzeichnung explosionsgeschützter elek-

trischer Betriebsmittel

5.1 A rt u nd W eise der Kenn zeichn un g

In den Allgemeinen Bestimmungen der EN 50014 ist die Kennzeichnung v on ex plosi ons-

geschützten elektrischen Betriebsmi tteln zwingend v orgeschrieben. Dies i st unabhängig dav on,

ob die Betriebsmittel innerhalb oder außerhalb der EG gehandelt werden.

Es sind kurzgefaßt folgende Angaben an sichtbarer Stelle auf dem Hauptteil des Betriebsmittels

notwendig:

• Name oder Warenzeichen des Herstellers

• Ty pbezeichnung und ggf. Seri ennummer des Betriebsmittels

• Im Falle eines nach EN-Normen typ- und stückgeprüften Betriebsmittels Angabe des

Symbols

• Klassifizierung gemäß der Zündschutzart(en), Ex plosionsgruppe und Temperaturklasse

• Prüfstelle sowie Jahr der Erteilung und Nummer der Baumusterprüfbescheinigung

(Konformitätsbescheinigung)

• Bei Betriebsmi tteln der Zündschutzart Eigensicherheit möglichst Angabe der elektrischen

Grenzwerte einschli eßlich der Leistungswerte.

I n Bild 5.1 ist ein Beispiel für eine v ollständige Kennzeichnung eines elektrischen Betriebsmittels

v on Siemens angegeben. In Bild 5.2 ist der Code für die Kennzeichnung v on ex plosions-

geschützten elektrischen Betriebsmitteln zusammenfassend dargelegt.

6ES5 998-0EX12 5 - 1
Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel S5-100U Ex-Baugruppen

1 Name oder Warenzeichen des Herstellers

F 2 Typenbezeichnung des Betriebsmittels

3 Klassifizierung einer der Zündschutzarten


4 Prüfstelle und Nummer der Bescheinigung

3 +
5 Das Zeichen ist seit dem 1. Mai 1988
Ch 0 anzubringen, falls es sich um ein nach
4 - EG-Normen typ- und stückgeprüftes
4 ... 20 mA Betriebsmittel handelt, das Gegenstand
einer Konformitätslbescheinigung ist.

7 +
Ch 1
8 -
4 ... 20 mA

R < 300 Ω

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

5
14
1
ANALOG OUTPUT 2
3
6ES5 477 - 8EC11
[EEx ib] IIC PTB Nr. Ex-91.C.2109 4
+
S

Bild 5.1 Kennzeichnung einer Siem ens-Analo g-Ausgabebaugruppe zum Anschluß von Akto ren im explosions-

gefährdeten Bereich

Beispiel einer Bescheinigungsnummer:

PTB Nr. Ex -88 B 2149 X

Hinweis auf besondere Bedingungen


Laufende Nr. der Prüfstelle
Generation, Nachträge der EN 50... - wurden berücksichtigt
Jahr der Bescheinigungsausstellung
explosionsgeschütztes Betriebsmittel
autorisierte Prüfstelle

Hinter der Nummer der Prüfbescheinigung kann als Ergänzung ein Buchstabe stehen (z. B. x ),

dessen Bedeutung in Tabelle 5.1 angegeben ist.

5 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel

Tab. 5.1 Bedeutung des Zusatzbuchstabens bei Prüfbescheinigungen

Vorschrift Buch- Bedeutung

stabe

nach B der Prüfungsschein enthält besondere Bedingungen. Das Gerät

VDE 0171/2.61 muß eine zusätzliche Hinweiskennzeichnung haben:

"Zulassungsbescheinigung beachten."

(alte Norm)
S Betri ebsmittel enthält eigensichere Stromkreise, die in den

ex plosionsgefährdeten Bereich führen können. Die Betriebs-

mittel sind jedoch außerhalb des ex plosionsgefährdeten

Bereichs zu erri chten.

U Unvollständige Betriebsmi ttel. Eine Bauartzulassung erfolgt

hierfür nicht (z. B. bei Lampenfassungen, Vorschaltgeräten,

Anschlußklemmen, Tränklacken, mechanische Ausführung v on

M otoren u. dgl.). Hierfür gibt es eine "Hilfsbescheinigung".

Der Buchstabe U wird aber auch für die Ausstellung einer

Teilbescheinigung benutzt für unvollständige Betriebsmi ttel,

z. B. bei Eigensicherheit.

nach X Konformitätsbescheinigung für Betriebsmittel nach den neuen

EN 50014 ... Europäischen Normen (EN) enthält für Besonderheiten den

EN 50020/ Kennbuchstaben X anstelle des bisherigen Buchstabens B.

VDE 0171/5.78 Die Art der Einschränkungen i st dem Inhalt der Konformitäts-

bescheinigung zu entnehmen.

(neue Norm)
U Unvollständiges Betriebsmittel. Eine Bauartzulassung erfolgt

hierfür nicht (z. B. bei Lampenfassungen, Vorschaltgeräten,

Anschlußklemmen, Tränklacken, mechanische Ausführung v on

M otoren u. dgl.). Diese wird erst zusammen mit dem

v ollständigen Betriebsmi ttel ausgestellt.

Der Buchstabe U wird aber auch für die Ausstellung einer

Teilbescheinigung für unvollständige Betri ebsmittel benutzt,

z. B. bei Eigensicherheit.

Nachfolgend ist die Kennzeichnung der ex plosionsgeschützten elektrischen Betri ebsmittel in

Bild 5.2 aufgeführt.

6ES5 998-0EX12 5 - 3
Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel S5-100U Ex-Baugruppen

Ausführungsbezeichnungen
nach den europäischen Normen EEx d[ib] II C T4

Kennzeichen für elektrische


Betriebsmittel mit Bescheinigung einer
EG-Prüfstelle

Symbol für elektrische Betriebsmittel,


die nach Europäischen Normen gebaut
sind.

Angewendete Zündschutzart(en)

o = Ölkapselung
p = Überdruckkapselung
q = Sandkapselung
d = druckfeste Kapselung
e = erhöhte Sicherheit
i = Eigensicherheit (Kategorie ia oder ib)
m = Vergußkapselung
i, SYST = eigensichere Systeme

Explosionsgruppe

I = Schlagwetterschutz
II = Explosionsschutz

Gruppenunterteilung

für druckfeste für eigensichere


Kapselung "d" Stromkreise "i"

Grenzspaltweite Mindestzündstrom-
(MESG) [mm] verhältnis (MIC)

A: > 0,9 A: > 0,8


B: ≥ 0,5 ... 0,9 B: ≥ 0,45 ... 0,8
C: < 0,5 C: < 0,45

Temperaturklasse

Zündtemperatur maximale
[˚C] Oberflächen-
temperatur [˚C]
T1 450 450
T2 300 300
T3 200 200
T4 135 135
T5 100 100
T6 85 85

Bild 5.2 Beispiel für die Kennzeichnung eines explo sio nsgeschützten elektrischen Betriebsmittels

5 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel

5.2 G egenü berstellun g von alter un d neuer Kenn zeichn un g

I n der Tabelle 5.2 erfolgt eine Gegenüberstellung der Kennzeichnung für Betri ebsmittel nach den

alten Bestimmungen VDE 0170/0171/2.62 und der Kennzeichnung nach den Europäischen

Normen EN 50014 ... 50020.

Tab. 5.2 Kennzeichnung elektrischer Betriebsmittel nach alter und neuer No rm

neue Norm: alte Norm: Begriffe / Erläuterungen

DIN EN 50014 bis VDE 0170/0171/2.61

DIN EN 50020/5.78 2.65

Kennzeichnung

Ex – Ex plosionsgeschütztes elektrisches

Betri ebsmittel, bauartgeprüft und v om

Hersteller stückgeprüft.

Allgemeines Kurzzeichen

EEx ...I Sch – Schlagwetterschutz

EEx ...II Ex – Ex plosionsschutz

Zündschutzart Schutzart Kurzzeichen für

o ö – Ölkapselung

– Überdruckkapselung bzw.
p f
Fremdbelüftung

q q – Sandkapselung

d d – Druckfeste Kapselung

e e – Erhöhte Sicherheit

i i – Eigensicherheit

- s – Sonderschutz (nur nach VDE "alt"/2.61)

m - – Vergußkapselung (DIN EN 50028)

– Zünddurchschlagsv ermögen

(Funkenzündung) mit Angabe der


Ex plosionsgruppe Ex plosionsklasse
Grenzspaltweite (MESG) bei 25 mm

Spaltlänge [mm]

A (> 0.9) 1 (> 0.6) Prüfgas: Propan


( 0.5 ... (≥ 0.4 ... Äthylen
B 2
0.9) 0.6)

3a Wasserstoff

1)
C (< 0.5) 3b (< 0.4) Schwefelkohlenstoff

3c Acethylen

3n alle Gase der Gruppe 3

1)
Ex plosionsg rup pe C: Prüfga s = Wasse rstoff

6ES5 998-0EX12 5 - 5
Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel S5-100U Ex-Baugruppen

weiter Tab. 5.2

neue Norm: alte Norm: Begriffe / Erläuterungen

DIN EN 50014 bis VDE 0170/0171/2.61

DIN EN 50020/5.78 2.65

Temperaturklasse Zündgruppe Zündtemperatur der Gase und Dämpfe

max imale Zulässige

Zünd- Ober- Zünd- Grenz-

tempe- flächen- tempe- tempe-


o o o
ratur [ C] tempe- ratur [ C] ratur [ C]
o
ratur [ C]

T1 > 450 450 G1 > 450 360

G2 > 300
T2 > 300 300 240
... 450

G3 > 200
T3 > 200 200 160
... 300

G4 > 135
T4 > 135 135 110
... 200

G5 von

T5 > 100 100 100 ... 80

135

T6 > 85 85

5 - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel

5.3 Beispiele für Kenn zeich nu ng

I n Tabelle 5.3 werden einige Beispiele für die Kennzeichnung ex plosionsgeschützter elektrischer

Betri ebsmittel und eigensicherer Stromkreise aufgeführt.

Tab. 5.3 Beispiele für Kennzeichnung explo sio nsgeschützter elektrischer Betriebsmittel

Kennzeichnung (Beispiel) Erläuterung

EEx ia I IC T6 Eigensicheres elektri sches Betriebsmittel der Kategorie ia

und Zulassung für alle ex plosionsfähigen Gemische

[EEx ib] I IC Zugehöriges elektrisches Betri ebsmittel zur M ontage

außerhalb des ex plosionsgefährdeten Bereiches zum

Anschluß von eigensicheren elektrischen Betri ebsmitteln der

Kategorie ib (für Zone 1 und 2); Zulassung für alle ex plo-

sionsfähigen Gemische der Ex plosionsgruppe I IA ... II C.

Bem.: Die A ngabe der Temperaturklasse entfällt.

EEx deq [ib] II B T4 Zugehöriges elektrisches Betri ebsmittel zur M ontage in der

Zone 1, da zusätzlich die Zündschutzarten d, e und q

v orliegen; Zulassung für ex plosionsfähige Gemische der

Ex plosionsgruppen I IA und I IB mi t einer Zündtemperatur


o
v on > 135 C

EEx e II C T3 Ex plosionsgeschütztes elektrisches Betriebsmi ttel der

Zündschutzart "Erhöhte Sicherheit"; Zulassung für alle

ex plosionsfähigen Gemische mit einer Zündtemperatur v on


o
> 200 C

Hinweis

Es sei nochmals auf die Bedeutung der eckigen Klammern bei der Kennzeichnung im

Rahmen der Eigensicherheit "i" eingegangen.

Bei zugehörigen elektri schen Betriebsmitteln, die nicht im explosionsgefährdeten

Bereich errichtet werden dürfen, umschließt die ecki ge Klammer das Symbol EEx

sowie das Kennzeichen der Zündschutzart. Eine Angabe der Temperaturklasse fehlt.

Bei zugehörigen elektrischen Betriebsmitteln, die zusätzli ch für andere Zündschutzarten beschei-

nigt sind und somit im ex plosionsgefährdeten Bereich errichtet werden dürfen, umschließt die

eckige Klammer das Symbol für die Zündschutzart Eigensicherheit gemäß der entsprechenden

Kategori e. Hierbei wird zusätzlich die Temperaturklasse angegeben.

6ES5 998-0EX12 5 - 7
Kennzeichnung explosionsgeschützter elektrischer Betriebsmittel S5-100U Ex-Baugruppen

5 - 8 6ES5 998-0EX12
6 Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

6.1 Grundlagen der Eigensicherhieit . . . . . . . . . . . . . 6 - 1

6.1.1 Funktionsprinzip . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 1

6.1.2 Zündgrenzkurven für den ohmschen Stromkreis . . . . 6 - 4

6.1.3 Zündgrenzkurven für kapazitiv e Stromkreise . . . . . . 6 - 6

6.1.4 Zündgrenzkurven für i nduktiv e Stromkreise . . . . . . . 6 - 8

6.1.5 Anwendung der Zündgrenzkurven . . . . . . . . . . . . 6 - 10

6.2 Betriebsmittel i m eigensicheren Stromkreis . . . . . . . 6 - 10

6.2.1 Unterteilung eigensicherer Betriebsmi ttel . . . . . . . . 6 - 10

6.2.2 Wirkungsweise v on Sicherheitsbarrieren . . . . . . . . . 6 - 13

6.2.3 Betriebsmittel ohne galv anische Trennung . . . . . . . 6 - 15

6.2.4 Betriebsmittel mit galvanischer Trennung . . . . . . . . 6 - 16

6.3 Zusammenschaltung im eigensicheren Stromkreis . . . 6 - 17

6.3.1 Eigensicherer Stromkreis mit einem zugehöri gen

elektrischen Betri ebsmittel . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 17

6.3.2 Eigensicherer Stromkreis mit mehreren zugehörigen

elektrischen Betri ebsmitteln (Anforderungen für das 6 - 20

Errichten in Zone 0 und 1) . . . . . . . . . . . . . . . .

6ES5 998-0EX12

1
6ES5 998-0EX12

2
Bilder
6.1 Prinzipschaltung zur Spannung-/Strombegrenzung bei der Zünd-

schutzart Eigensicherheit "i" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 2

6.2 Ausgangskennli nien bei ohmscher und elektronischer Strombe-

grenzung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 3

6.3 Zündgrenzkurv en für ohmsche Stromkreise der Ex plosionsgruppen I,

I IA, I IB, I IC (nach DIN VDE 0171 Teil 7 (5.78 EN 50020

Anhang A) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 5

6.4 M indestzündspannungen i n kapazitiv en Stromkreisen . . . . . . 6 - 8

6.5 Zündgrenzkurv en für induktive Stromkreise nach EN 50020 . . . 6 - 9

6.6 Ty pischer Aufbau einer eigensicheren MSR-Anlage . . . . . . . 6 - 10

6.7 Zusammenstellung eigensicherer Betriebsmi ttel . . . . . . . . . 6 - 11

6.8 Übersicht zur Anwahl v on Betri ebsmitteln für die Zone 1 . . . . 6 - 13

6.9 Prinzipschaltbild einer Sicherheitsbarriere . . . . . . . . . . . . 6 - 14

6.10 Wi rkungsweise der Potentialausgleichsv erbindung . . . . . . . . 6 - 15

6.11 Anwendung mit galv anischer Trennung . . . . . . . . . . . . . . 6 - 17

6.12 Zusammenschaltung innerhalb eines eigensicheren Stromkreises 6 - 19

6.13 Sicherheitstechnische Parallelschaltung v on zwei Ausgängen

(nur Stromaddition mögli ch) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 22

6.14 Sicherheitstechnische Reihenschaltung v on zwei Ausgängen

(nur Spannungsadditition möglich) . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 23

6.15 Sicherheitstechnische Reihenschaltung v on zwei Ausgängen

(nur Spannungsaddition mögli ch) . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 24

6.16 Reihenschaltung 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 25

6.17 Reihenschaltung 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 26

6.18 Parallelschaltung 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 26

6.19 Parallelschaltung 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 27

6.20 Reihen- oder Parallelschaltung . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 27

6.21 Grenzkurv endiagramm für Zusammenschaltung mi t elektronischer

Strombegrenzungseinrichtung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 29

6.22 Beispiel für eine Zusammenschaltung v on drei elektr. Betriebsmi tteln 6 - 31

6.23 Summenausgangskennli nien der Zusammenschaltung nach

Bild 6.20 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 31

6.24 Grenzkurv endiagramm für Zusammenschaltung mi t elektronischer

Strombegrenzungseinrichtung (Sicherheitsfaktor 1,5 eingearbeitet) 6 - 32

Tabellen
6.1 Vergleich der sicherheitsrelevanten Grenzwerte . . . . . . . . . 6 - 18

6.2 Zuordnung der Zündgrenzkurvendiagramme zu den Ex plosions-

gruppen und der Induktiv ität . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 6 - 28

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

6 Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

Bei der Erri chtung elektrischer Anlagen in ex plosionsgefährdeten Bereichen hat die Zündschutz-

art Eigensicherheit in den letzten Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen. Nicht nur das

einzelne eigensi chere Betriebsmittel gemäß DIN EN 50020 sondern auch die Gesamtheit

mehrerer Betriebsmi ttel einschli eßlich der Verbindungsleitungen im eigensicheren elektrischen

Sy stem sind hier v on Bedeutung und werden im folgenden zusammenfassend behandelt.

6.1 G rund lag en d er E igensicherheit

6.1.1 Fu nktio nsprinzip

Die Grundlage für die Zündschutzart Eigensicherheit besteht darin, daß zur Zündung einer

ex plosionsfähigen Atmosphäre eine bestimmte M indestzündenergie notwendig ist. In einem

eigensicheren Stromkreis ist weder i m normalen Betrieb noch im Fehlerfall diese Mi ndestzünd-

energie im explosionsgefährdeten Bereich v orhanden. Die Eigensicherheit eines Stromkreises

wi rd durch die Begrenzung v on Strom und Spannung erreicht. Dami t ist die Zündschutzart

Eigensicherheit "i" auf Stromkreise mi t relativ kleinen Leistungen begrenzt.

I n einem eigensicheren Stromkreis tritt also

• kein Funke und

• kein thermi scher Effekt (Erwärmung)

betriebsmäßig oder i m Fehlerfall auf, der die Zündung einer explosionsfähigen Atmosphäre

v erursachen kann.

Die sogenannte Funkenzündung wird also ausgeschlossen, d. h. es sind weder die beim

betriebsmäßigen Öffnen und Schließen des Stromkreises entstehenden Funken noch solche, die

bei Kurzschluß oder Erdschluß auftreten, zündfähig.

Auch tritt eine Wärmezündung i m normalen Betrieb wie auch im Fehlerfall nicht auf, da eine zu

hohe Erwärmung der im eigensicheren Stromkreis befindli chen Betriebsmittel und Leitungen

ausgeschlossen wird.

Das Pri nzi p der Zündschutzart Eigensicherheit geht aus Bild 6.1 hervor.

Zur Spannungsbegrenzung i m Fehlerfall werden in der Regel Z-Dioden eingesetzt. Sie haben

die Eigenschaft, erst ab einer bestimmten Spannung leitfähig zu werden, d. h. oberhalb der

sogenannten Z-Spannung steigt der Strom durch die Z-Diode stark an, so daß sich eine

Spannungsbegrenzung ergibt.

Bei der Strombegrenzung sind zwei Fälle zu betrachten (Bild 6.2):

• die ohmsche Strombegrenzung mit einer linearen oder trapezförmigen Ausgangskennlinie

oder

• eine elektronische Strombegrenzung mi t einer rechteckförmigen Ausgangskennlinie.

Weiterhin i st zu beachten, daß bei gemischten Stromkreisen, die sowohl I nduktiv itäten als auch

Kapazitäten enthalten, die Zündwerte (Wertekombinationen v on Strom und Spannung) niedri ger

sind als bei Stromkreisen mit nur induktiv en oder nur kapazitiv en Energiespeichern.

6ES5 998-0EX12 6 - 1
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

Bei Vorliegen einer ohmschen Strombegrenzung kann dieser Effekt für Anwendungen in der

Zone 1 v ernachlässigt werden. Für Anwendungen mi t gemischten Stromkreisen in Zone 0

müssen die Werte für Ca und La reduziert werden. Dies wird bei der Zulassung der Betri ebsmittel

berücksichtigt. Bei einer elektronischen Strombegrenzung wirkt sich der Einfluß eines gemisch-

ten Stromkreises so stark aus, daß auch schon für Anwendungen der Zone 1 komplizierte

Berechnungsalgori thmen notwendig sind.

explosionsgefährdeter Bereich sicherer Bereich

Ik
R a
L a
L i
R i F

Erwärmung
begrenzt
Ca C
i

Funken- U0 D
energie
begrenzt

PA

Legende:

= Leerlaufspannung D = Z - Diode
U0

IK = Kurzschlussstrom PA = Potentialausgleich

= innerer Widerstand Ra = äusserer Widerstand


R
i

L = innere Induktivität L a
= äussere Induktivität
i

C = innere Kapazität Ca = äussere Kapazität


i

F = Sicherung

Bild 6.1 Prinzipschaltung zur Spannungs-/Stro mbegrenzung bei der Zündschutzart Eigensicherheit "i"

Eine ohmsche Strombegrenzung wi rd durch den Einsatz v on Reihenwiderständen R erreicht,

die aus einer sicher begrenzten Spannungsquelle gespeist werden. Die trapezförmi ge Kennlinie

wi rd durch den Widerstand und eine spannungsbegrenzende Z-Diode erzeugt (Bild 6.2). Zum

Vergleich ist eine Kennlinie mit elektronischer Strombegrenzung mit aufgenommen.

Eine Beeinträchtigung der Eigensicherheit kann durch Energiespeicher in einem Stromkreis

wi e I nduktiv itäten oder Kapazitäten (z. B. Drehspulanzeiger, lange Leitungen) erfolgen.

I st ein Kondensator i n einen eigensicheren Stromkreis geschaltet, so speichert er i m geladenen


2
Zustand eine Energie von 1/2 CU . I m Falle eines Kurzschlusses im Stromkreis wird an der

Kurzschlußstelle eine Energie frei, die sich aus der v om versorgenden Betriebsmi ttel geli eferten

und der im Kondensator gespeicherten ergibt. Der Kondensator ist also bei einer Sicherheits-

betrachtung unbedingt zu berücksichtigen, denn die Gesamtenergie im Funken muß kleiner als

die M indestzündenergie sein.

2
I m Falle einer Induktivität im eigensicheren Stromkreis ist die gespeicherte Energie 1/2 LI ,

die bei Unterbrechung des Stromkreises freigesetzt wird, bei der Prüfung der Eigensicherheit zu

berücksichtigen.

6 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

R R
I I I
+ + +

U U U U U U
0 0 U
D 0
- - -

U U U
P = 1/4 U x I P = 1/4 U x I
0 k 0 k P = U
0 x I
k
max max max
U U für U > 0,5 U U
0 0 D 0 0

R
U
D
oder

I I I
I I I
k k (I
k ’) k

ohmsche Strombegrenzung ohmsche Strombegrenzung elektronische Strombegrenzung

(lineare Kennlinie) (trapezförmige Kennlinie) (rechteckförmige Kennlinie)

Bild 6.2 Ausgangskennlinien bei ohmscher und elektronischer Stro m begrenzung

Hinweis

Die Prüfung der Eigensicherheit eines Stromkreises muß also hinsichtlich der

ohmschen, der kapazitiven und der i nduktiv en Kennwerte erfolgen.

Die Gewährleistung der Eigensicherheit wi rd praktisch durch konstruktiv e Schutzmaßnahmen

bzw. geeignete Schaltungsmaßnahmen sichergestellt.

M aßnahmen zur Vermeidung einer Funkenzündung bestehen darin, sicherzustellen, daß in

den eigensicheren Stromkreisen der Betriebsmi ttel auch im Fehlerfall nur so geri nge Span-

nungen, Ströme bzw. Leistungen auftreten, daß damit beim Öffnen, Schließen und Erden der

Stromkreise durch entstehende Funken eine Zündung der umgebenden ex plosionsfähigen

Atmosphäre v erhindert wird.

Die Ermittlung, bei welchen Strom- und Spannungswerten die i m eigensicheren Stromkreis

entstehenden Funken noch nicht zündfähig sind, erfolgt ex perimentell mi t dem genormten

Funkenprüfgerät und ist in sogenannten Zündgrenzkurven (Anhang A v on DIN EN 50020 / VDE

0170/0171 Teil 7/5.78) zur Beurteilung (einfacher) eigensicherer Stromkreise dokumentiert. Durch

Spannungs- und Strombegrenzung sowie Beschränkung der max imalen äußeren Kapazität C a

und Induktivi tät La auf Werte unterhalb der Zündgrenzkurv en nach DIN EN 50020 wird in einem

eigensicheren Stromkreis eine Funkenzündung sicher v ermi eden.

3
Die Zündgrenzkurven sind für eine Zündwahrscheinlichkeit v on etwa W ~ 10 aufgenommen,

d. h. im statistischen Mittel kommt es bei 1000 Funken einmal zur Zündung. Durch zusätzliches

Berücksichtigen des Sicherheitsfaktors erniedrigt sich die Zündwahrscheinli chkeit um 2 bis 3

Zehnerpotenzen.

Die in EN 50020 angegebenen Zündgrenzkurven bezi ehen sich auf die bei ohmscher Strom-

begrenzung auftretenden li nearen Ausgangskennlinien. Schaltungen mit elektronischer Strom-

6ES5 998-0EX12 6 - 3
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

begrenzung können danach nicht beurteilt werden. Sie zünden schon bei wesentlich niedri ger

Wertekombination v on Strom und Spannung. Die maxi mal abgebbare Leistung P m ax bei elektro-

nischer Strombegrenzung i st höher.

Zum A usschluß einer Wärmezündung sind die zusammenzuschaltenden Betriebsmi ttel ent-

sprechend ihrem Erwärmungsv erhalten auszuwählen bzw. zu überprüfen. Letztlich ist die er-

mittelte Temperaturklasse eines Betri ebsmittels für den Einsatz maßgebend.

Da die Erwärmung eines am eigensicheren Stromkreis befindlichen Betriebsmi ttels maßgebli ch

v on der zugeführten Leistung abhängig i st, dürfen den geprüften elektrischen Betriebsmitteln zur

Gewährleistung der Eigensicherheit nicht mehr Strom, Spannung oder Leistung zugeführt wer-

den, als nach deren Prüfbescheinigung zulässig i st. Dies i st für den Anwender eine einfache

M öglichkeit, das Erwärmungsv erhalten eines Betriebsmittels zu beurteilen, ohne selbst Messun-

gen v ornehmen zu müssen.

Zusammenfassung:

I nsgesamt wi rd am eigensicheren Stromkreis die durch i nduktiv e, kapazitiv e oder thermische

Energiespeicher speicherbare Energie begrenzt, so daß die Gesamtenergie i m Stromkreis kleiner

als die M indestzündenergie ist.

Letztlich bestehen auch Schutzmaßnahmen dahingehend, daß bei der Erzeugung eines

eigensicheren Stromes bzw. einer eigensicheren Spannung aus dem Netz oder einer anderen

Stromquelle die Eigensicherheit nicht durch den Ausfall der sie bestimmenden Bauelemente (z. B.

Halbleiterbauelemente, Kondensatoren, Z-Dioden) beeinträchtigt wird.

Zur Beachtung:

Die im Folgenden angeführten Zündgrenzkurven sind der derzeit gültigen Fassung der Europa-

norm EN 50020 entnommen. Jedoch ex istiert i nzwi schen schon eine v orläufi ge Neufassung

dieser Norm mit überarbeiteten Zündgrenzkurven, bei denen nur noch Ströme von maxi mal

500 mA zugelassen sind, wie sie heute auch schon der Zulassungsprax is der PTB entsprechen.

6.1.2 Zü nd gren zkurven für d en oh m schen Strom kreis

Für Stromkreise mi t v ernachlässigbar kleiner Induktiv ität und Kapazi tät – auch als ohmsche

Stromkreise bezeichnet – sind in Bild 6.3 die Zündgrenzkurv en dargestellt. Die Leistung eines

Kurzschlußfunkens ergibt sich hierbei aus dem Produkt v on Strom und Spannung, so daß bei

großen Spannungen kleine Ströme und große Ströme bei kleinen Spannungen erlaubt sind.

Die Strom-Spannungs-Wertepaare auf der Zündgrenzkurve geben an, für welche Werte bei

der Prüfung mit dem Funkenprüfgerät gerade keine zündfähigen Funken mehr entstehen.

Bei v orgegebener Max imalspannung U 0 (d. h. Leerlaufspannung) kann nun aus der Zündgrenz-

kurve der zugehöri ge Zündgrenzstrom ermittelt werden. Um den für einen eigensicheren Strom-

kreis zulässigen M axi malstrom I k (d. h. Kurzschlußstrom) zu erhalten, muß ein Sicherheitsfaktor

berücksichtigt werden. Den Kurzschlußstrom I k erhält man durch Divi sion des aus der Zündgrenz-

kurve abgelesenen Zündgrenzstroms durch einen Sicherheitsfaktor 1,5.

6 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

Beispiel:

Aus einer Zündgrenzkurve kann bei v orgegebener M ax imalspannung U 0 der zugehörige Zünd-

grenzstrom ermittelt werden. Den für den eigensicheren Stromkreis zulässigen Max imalstrom I k

erhält man durch Div ision des Zündgrenzstroms durch den Sicherheitsfaktor 1,5. Dabei sind U 0

die Leerlaufspannung des eigensicheren Stromkreises und I k der Kurzschlußstrom.

Beispiel:

U 0 = 30 V

150
Ik = mA = 100 mA
1,5

(unter Verwendung der Zündgrenzkurve für Ex plosionsgruppe II C, Bild 6.3).

5 A
I k

2 A

1 A

500 mA

200 mA

100 mA

50 mA

20 mA

10 mA
10 V 20 V 50 V 100 V 200 V 500 V

Spannung Uo

Bild 6.3 Zündgrenzkurven für ohmsche Strom kreise der Explo sionsgruppen I, IIA, I IB, II C (DIN EN 50020 v. 05.78,

Anhang A)

6ES5 998-0EX12 6 - 5
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

Die bei Funkenzündung zugrundeli egende Mi ndestzündenergie ist sehr stoffabhängig (vgl.

Tabelle 4.5). Die daraus abgeleitete Einteilung ex plosionsgeschützter elektri scher Betri ebsmittel

i n Ex plosionsgruppen schlägt sich auch i n unterschiedlichen Zündgrenzkurven nieder.

Bei der Aufstellung der Zündgrenzkurven wird für jede Ex plosionsgruppe mit Hilfe des Funken-

prüfgeräts das gefährlichste Gas der Gruppe in der zündwi lligsten Mi schung mit Luft geprüft.

Praktisch läßt sich damit bei Anwendungen der Ex plosionsgruppen II B und I IA eine Reduzi erung

der Anforderungen an eigensichere Stromkreise erreichen. Es sind somit höhere Spannungs-

und Stromwerte entsprechend der jeweili gen Zündgrenzkurve zugelassen.

6.1.3 Zü nd gren zkurven für kapazitive Strom kreise

I nduktiv itäten oder Kapazitäten sind in einem Stromkreis in der Lage, Energie zu speichern, die

unterstützend auf eine Zündung wirkt. Es wird hierbei entstehenden Funken zusätzliche Energie

beim Öffnen bzw. Schließen des Stromkreises zugeführt.

Kapazitäten stellen beim Schließen eines Stromkreises sehr schnell die gespeicherte Energie
2
W = 1/2 CU zur Verfügung. Zu Beginn der Berührung der Kontaktflächen fließt daher sofort ein

hoher Strom, der die mi kroskopisch kleinen Erhöhungen auf der M aterialoberfläche zum

Schmelzen oder Verdampfen bringen kann und dami t zur Bildung sogenannter Spratzfunken

beiträgt.

Die höchste i m Stromkreis auftretende Spannung, die Leerlaufspannung U0, steht i m Zusammen-

hang mit der Größe der in einem eigensicheren Stromkreis zulässigen Kapazität C a . Diese

Beziehung ist ex perimentell mit einem Prüfgerät ermittelt und als Zündgrenzkurve für kapazitive

Stromkreise in Anhang A der DIN EN 50020 dokumentiert.

Beim Gebrauch der Zündgrenzkurven i st ein Sicherheitsfaktor zu berücksichtigen, indem der Wert

für die Leerlaufspannung U 0 zunächst mi t dem Sicherheitsfaktor v on 1,5 multipliziert und danach

für diesen Wert die zulässige Kapazi tät C a aus der Zündgrenzkurve bestimmt wird.

Beispiel für kapazitive Stromkreise

Bild 6.4 zeigt die Zündgrenzkurven für kapazitive Stromkreise (Gruppe II C). Die Größe der in

einem eigensicheren Stromkreis zulässigen Kapazität Ca ist abhängig v on der höchsten im

Stromkreis auftretenden Spannung (Leerlaufspannung) U 0. Diese Spannung ist mi t dem Sicher-

heitsfaktor 1,5 zu multiplizieren. Beispiel für die Ex plosionsgruppe II C:

U 0 = 24 V

.
U0 1,5 = 36 V, daraus folgt Ca = 200 nF (aus Cd-Kurv e)

Ca = 500 nF (aus Sn-Kurve)

6 - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

10000 µF

Kapazität
3000 µF

1000 µF

300 µF

100 µF

C+40 Ω (Cd)

30 µF

C+15 Ω (Cd)

10 µF

C+5,6 Ω (Cd)

3 µF

(Sn)
1.0 µF

(Cd)

0,3 µF

0,1 µF

0,03 µF

0,01 µF
1 V 3 V 10 V 30 V 100 V 300 V 1000 V

Spannung

M inde stzünd sp annung en, a nz uwe nd en b ei e lektrischen Be trie bsm itte ln de r G rup pe IIC.

Die mit Sn ge ke nnze ichnete Kurve ist nur b ei e lektr. Betrieb smitteln ohne Ca dm ium, Zink,

M a gnesium o de r Aluminium a nz uwe nd en

Bild 6.4 Mindestzündspannungen in kapazitiven Strom kreisen (DIN EN 50020, Anhang A)

6ES5 998-0EX12 6 - 7
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

6.1.4 Zü nd gren zkurven für in du ktive Strom kreise

I nduktivitäten verursachen Funkenbildung beim Öffnen eines Stromkreises. Die gespeicherte


2
Energie W = 1/2 LI bewirkt beim Öffnen v on Kontakten eine hohe Spannung, wodurch eine

beträchtliche freie Luftstrecke durch eine elektrische Entladung in Form eines Lichtbogens über-

brückbar ist. Der Zusammenhang zwischen sicherheitstechnisch max imalem Strom im Kurz-

schlußfall I k und der zulässigen Induktivi tät La ist wiederum in Zündgrenzkurv en dargelegt.

Auch hier ist bei Benutzung der Zündgrenzkurven ein Sicherheitsfaktor zu berücksichtigen, indem

zunächst der Kurzschlußstrom I k mit dem Sicherheitsfaktor 1,5 multipliziert wird. Mit dem resul-

tierenden Stromwert ist die zugehöri ge I nduktiv ität La aus der Zündgrenzkurve ablesbar (siehe

Beispiel).

Allgemein sei hier für die Anwendung der Zündgrenzkurven festgestellt, daß sie nicht nur für die

Prüfung einzelner elektrischer Betriebsmittel sondern auch für Zusammenschaltungen mehrerer

zugehöriger Betriebsmi ttel in einem eigensicheren Stromkreis wichtig sind. Dabei sei darauf

hingewiesen, daß die i n den Zündgrenzkurv en v erwendeten Werte für Kurzschlußstrom I k und

Leerlaufspannung U 0 nie gleichzeitig auftreten können. Tatsächli ch werden die Werte im eigen-

sicheren Stromkreis zwangsläufig niedriger liegen. Das Bild 6.5 zeigt die Zündgrenzkurve für

i nduktiv e Stromkreise.

Für Stromkreise, die Komponenten mit induktiv em Verhalten enthalten, i st der Öffnungsfunke

kritisch. Die gespeicherte Energie wird hier außer v om I nduktiv itätswert auch v on der Größe des

fließenden Stromes bestimmt. Sie bewi rkt beim Öffnen des Kontaktes eine hohe Spannung, die

i n der Lage i st, auch noch eine beträchtliche freie Luftstrecke durch eine elektri sche Entladung

(Lichtbogen) zu überbrücken. Die zulässige Induktivi tät La i st abhängig v om sicherheitstechnisch

max imalen Strom I k im Kurzschlußfall. Auch hier ist wieder der Sicherheitsfaktor 1,5 zu berück-

sichtigen.

Beispiel für die Ex plosionsgruppe I IC:

.
I k = 20 mA, I k = 20 mA 1,5 = 30 mA, daraus folgt La = 85 mH

6 - 8 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

1 H

Induktivität
500 mH

200 mH

100 mH

50 mH

20 mH

10 mH

5 mH

2 mH

1 mH

500

200

5 mA 10 mA 20 mA 50 mA 100 mA 200 mA 500 mA 1 A


Strom I k

M inde stzünd strö m e, a nz uwe nd en be i e lektrischen Betrieb smitteln m it Cad m ium, Zink,

M a gnesium o de r Aluminium m it U = 24 V.

Bild 6.5 Zündgrenzkurven für induktive Strom kreise nach DIN EN 50020, Anhang A

6ES5 998-0EX12 6 - 9
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

6.1.5 A nw end un g der Zü nd gren zkurven

I m PTB-Bericht W39 wi rd ausdrückli ch darauf hingewiesen, daß die in der EN 50020 abgebildeten

Zündgrenzkurven nur für elektri sche Betri ebsmittel mit li nearen Strom-/Spannungs-Ausgangs-

kennli nien anzuwenden sind.

6.2 Betrieb s mittel im eigensicheren Strom kreis

6.2.1 Unterteilung eigen sicherer Betriebsm ittel

Der prinzipielle Aufbau einer eigensicheren Anlage zum Messen, Steuern und Regeln im

ex plosionsgefährdeten Bereich wi rd i n Bild 6.6 gezeigt. Außerhalb des ex plosionsgefährdeten

Bereichs z. B. in einer Meßwarte befinden sich die benötigten Automatisierungs- und Anzei ge-

geräte, die selbst nicht ex plosionsgeschützt sein müssen. Alle in den ex plosionsgefährdeten

Bereich führenden Feldstromkreise müssen eigensicher ausgeführt sein. Trennstufen zwischen

den eigensicheren Feldstromkreisen und den nicht eigensicheren Wartenstromkreisen bewirken

die notwendige Spannungs- und Strombegrenzung für den eigensicheren Bereich. Die

Errichtungsv orschriften für eigensichere Anlagen sind deshalb insbesondere auf die Feldstrom-

kreise und die Trennstufen anzuwenden.

Die Trennstufen können als separate Betri ebsmittel ausgeführt (z. B. als Sicherheitsbarrieren,

Trennübertrager) oder in SIM ATIC-Ex -Baugruppen integriert sein.

Die SI MATI C Ex -Baugruppen mi t integri erten Trennstufen haben den Vorteil, daß der Platzbedarf

und die Verdrahtungskosten reduziert werden. Außerdem kann eine softwaremäßige Umv erdrah-

tung vorgenommen werden.

A u t o m a t i s i e r u n g s s y s t e m
h et
ci r
nicht

re a eigensichere
e w
B s R e g l e r - R e c h n e r - S P S - S c h r e i b e r - A n z e i g e g e r ä t e
Stromkreise
r s
er e
e M
h .
ic
s .Bz
Ex-Trennung

(separat oder

integriert)

r
et eigensichere

e Stromkreise
rd
h E E
fä h
e ci
g T A
s
n re
oi e Feldgeräte
B
s
lo
px G
e
Messumformer Stellglieder Befehlsgeräte

Anzeigen Geber Meldegeräte

Bild 6.6 Typischer Aufbau einer eigensicheren MSR-Anlage

6 - 10 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

Schon in Abschnitt 4.2.7 wurden die Betriebsmi ttel im eigensicheren Stromkreis eingeteilt in

eigensichere und zugehörige elektrische Betriebsmittel. Die eigensicheren Betriebsmittel

werden weiterhin unterschieden in:

• aktive eigensichere Betri ebsmittel

• passive eigensichere Betriebsmi ttel

Diese Unterscheidung i st für eine eventuell erforderliche Zulassung für die Zone 1 wesentlich.

Eigensichere Betriebsmittel benötigen für die Zone 0 in jedem Fall eine Baumusterprüfung.

Aktive Betriebsmittel Passive Betriebsmittel Passive Betriebsmittel Komplexe passive


(Quellen) ohne Speicher mit Speicher Betriebsmittel

+ Schalter Anzeige-
Thermo- instrument Transmitter
E mit
- element
komplexer
LED Elektronik
F
Foto-
element Klemmen-
kasten Lautsprecher ... Betriebs-
mittel mit
Strom- oder
Widerstands- Spannungs-
geber ...
dynamische wandlung
Mikrofon- induktiver
kapsel Fühler
Steckver-
bindungen

Bild 6.7 Zusamm enstellung eigensicherer Betriebsmittel

A ktive eigensichere Betriebsmittel enthalten eine eigene Spannungsquelle, so daß mi t ge-

eigneten schaltungstechnischen Maßnahmen eine Begrenzung der Spannungs- und Stromwerte

erreicht werden muß. Sie müssen typgeprüft und zugelassen sein, es sei denn, die elektrischen

Werte 1,2 V, 0,1 A, 20 µJ oder 25 mW (EN 50014) werden nicht überschritten. Zu diesen nicht

zu bescheinigenden Betriebsmitteln gehören beispielsweise Thermoelemente, Fotoelemente und

dynamische M ikrofonkapseln.

Bei passiven eigensicheren Betriebsmitteln ohne elektrische, magnetische oder thermische

Energiespeicher muß keine zusätzli che Energie im eigensicheren Stromkreis hinsichtli ch

Funkenbildung oder unzulässiger Erwärmung beachtet werden. Zu diesen Betriebsmi tteln werden

beispielsweise Schalter, Steckverbindungen, Klemmkästen, Leuchtdioden, Kaltleiter und Wider-

standsgeber gezählt. Sie können ohne besondere schaltungstechnische Maßnahmen als eigen-

sichere Betriebsmittel angesehen werden und brauchen nach DIN VDE 0165 nicht bescheinigt

und keiner Ty pprüfung unterworfen werden.

Natürlich müssen die elektrischen Kenndaten und das Erwärmungsv erhalten des Betriebsmittels

bekannt und die Baubestimmungen nach DIN EN 50020 / VDE 0170/0171 Teil 7 eingehalten

sein. Das trifft insbesondere zu auf die Verhinderung v on elektrostatischen Aufladungen, die

Einhaltung v on Luft- und Kriechstrecken bzw. ausreichenden Abständen an den Anschlußteilen.

6ES5 998-0EX12 6 - 11
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

Baubestimmungen nach DIN EN 50020

• Gehäuse mindestens I P 20

• Distanz zwischen Anschlußteilen eigensicherer Stromkreise und Anschlußteilen oder blanken

Leitern nicht eigensicherer Stromkreise, mindestens 50 mm.

• Luftstrecke zwischen Anschlußteilen eigensicherer Stromkreise und geerdeten metallischen

Teilen

≥ 3 mm

zwischen zwei v erschiedenen eigensicheren Stromkreisen

≥ 6 mm.

• Trennung leitfähiger Teile

Spannung 375 V 30 V

Kri echstrecke in Luft, mm 10 2

Luftstrecke, mm 6 2

Abstand in Verguß, mm 2 0,7

• Isolationsspannung zwischen Teilen eigensicherer Stromkreise und Teilen, die geerdet wer-

den dürfen, doppelte Spannung mi ndestens AC 500 V.

Isolationsspannung zwischen eigensicheren Stromkreisen und Teilen nicht eigensicherer

Stromkreise 2 x U + AC 1000 V, mindestens aber AC 1500 V.

I st bei passiven eigensicheren Betriebsmitteln mit Energiespeicher das elektrische und

thermische Verhalten eindeutig erkennbar, müssen sie nicht einer Baumusterprüfung unterzogen

werden, da hier der Errichter oder der Betreiber die Verantwortung trägt.

Sind die Verhältnisse aber nicht eindeutig, sollte das elektrische und thermische Verhalten des

Betri ebsmittels im Rahmen einer Baumusterprüfung ermittelt und damit bescheinigt werden. Dies

trifft besonders bei komplex en passiv en Betriebsmitteln zu, da hier die innere Schaltung nur

schwer zu beurteilen ist. Beispiele hierfür sind Transmitter mit komplex er Elektronik sowie

Betri ebsmittel mit Strom- oder Spannungswandlung. Bei diesen Betriebsmi tteln ist es notwendig,

die Grenzkenndaten (innere I nduktiv ität, Kapazität usw.) bei der Kennzeichnung der Geräte mit

anzugeben.

Die zugehörigen elektrischen Betriebsmittel erfordern eine Bauweise, die die sichere

Trennung der eigensicheren v on den nicht eigensicheren Stromkreisen sowie die Begrenzung

der Strom- und Spannungswerte für eigensichere Stromkreise gewährleistet. Derartige Betriebs-

mittel sind grundsätzlich einer Baumusterprüfung zu unterziehen.

Bei zugehörigen elektrischen Betriebsmi tteln sind die Anschlußteile für äußere Stromkreise so zu

gestalten, daß eine Beschädigung von Bauteilen beim Anschließen ausgeschlossen wird. Um bei

Anschlußarbeiten ein Verwechseln v on eigensicheren und nicht eigensi cheren Leitungen

ausschließen zu können, müssen Anschlußteile von eigensicheren und nicht eigensicheren

Stromkreisen mindestens 50 mm Fadenmaß v oneinander entfernt angeordnet und besonders

gekennzeichnet sein. Diese Forderung gilt aber nur für äußere Anschlußteile, zu denen der

Betreiber Zugriff hat.

6 - 12 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

Typprüfung notwendig?

Bescheinigung
zugehörig Errichten ausserhalb
Elektrische [EEx i ...]
Betriebsmittel? Ex-Bereich o. weitere

Zündschutzart

eigensicher

Spannungsquelle nein (passiv)

enthalten?

ja (aktiv)

Werte? Kenntnis Bescheinigung


< 1,2 V u. < 0,1 A nein der elektr. Daten nein
[EEx i ...]
-6
und < 20 . 10 J u. des Erwärmungs-

u. < 25 mW verhaltens?

ja ja

Keine Bescheinigung Bescheinigung Keine Bescheinigung


jedoch: erforderlich!
[EEx i ...]
- Bauvorschriften

- identifizierbar

Bild 6.8 Übersicht zur Anwahl von Betriebsmitteln für die Zo ne 1

6.2.2 W irkung sweise von Sicherheitsbarrieren

Sicherheitsbarrieren sind Trennstufen zwischen dem eigensicheren und dem nicht eigensicheren

Teil eines Stromkreises, wobei sie eine Spannungs- und Strombegrenzung bewirken aber in der

Normalausführung keine galvanische Trennung bieten.

Nachfolgend soll die Wirkungsweise einer Sicherheitsbarriere kurz erläutert werden, die aus einer

Schmelzsicherung, Z-Diode und einem Widerstand besteht und deshalb auch Z-Barriere genannt

wi rd (s. Bild 6.9). Aus Sicherheitsgründen müssen dabei die Z-Dioden mi ndestens zweifach

v orhanden sein.

6ES5 998-0EX12 6 - 13
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

Die Aufgabe einer Sicherheitsbarri ere i st es, den Strom und die Spannung des eigensicheren

Stromkreises selbst im Fehlerfall zu begrenzen. Zwei denkbare Fehler sind hier zu beachten:

• unzulässig hohe Spannung auf der nicht eigensicheren Seite und

• Kurzschluß auf der eigensicheren Seite.

Würde auf Grund eines Fehlers auf der nicht eigensicheren Seite der Sicherheitsbarriere die

Spannung U über einen zulässigen Wert ansteigen, so begrenzen die Zenerdioden die Spannung

für den eigensicheren Stromkreis auf den Wert der Z-Diodenspannung. Zum Schutz der Z-Dioden

i st eine Sicherung F v orgeschaltet, so daß bei zu hoher Strombelastung die Sicherung zuerst

anspricht, bevor die Z-Dioden überlastet bzw. zerstört werden. Sicherung und Z-Diode sind

anhand ihrer Strom-Zeit-Kennlinien entsprechend aufeinander abgestimmt.

Im Falle eines Kurzschlusses auf der eigensicheren Seite begrenzt der Widerstand R den

Kurzschlußstrom auf einen zulässigen Wert.

explosionsgefährdeter

Bereich
sicherer Bereich

I R F

Messumformer Regler
nicht eigensichere
eigensichere
Anzeiger Schreiber
Seite
Schalter Seite U0
SPS

zentraler Erdungspunkt

Bild 6.9 Prinzipschaltbild einer Sicherheitsbarriere

Da alle Bauelemente einer Sicherheitsbarriere gemeinsam den Schutz eines eigensicheren

Stromkreises sicherstellen, werden sie üblicherweise auch gemeinsam vergossen.

Hinweis

Es sei nochmals bemerkt, daß Sicherheitsbarrieren im sicheren Bereich errichtet

werden müssen.

Sicherheitsbarrieren bereiten mi tunter Probleme, weil die interne Sicherung oft schon bei einem

hinsichtlich des Ex plosionsschutzes unkri tischen Klemmenkurzschluß auslöst und die Barri ere

damit i rreparabel zerstört ist.

6 - 14 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

6.2.3 Betriebsm ittel oh ne galvan ische Tren nu ng

Schon das Bild 6.1 zeigt eine Anwendung für einen eigensicheren Stromkreis ohne galv anische

Trennung.

Trotz der Spannungs- und Strombegrenzung kann es im eigensicheren Stromkreis zu unzulässig

hohem Potential gegen Erde kommen. Da hier keine galv anische Trennung zwischen eigen-

sicherem und nicht eigensicherem Stromkreis vorli egt, müssen folgende Maßnahmen ergriffen

werden:

• Potentialausgleich i m gesamten Bereich der Erri chtung des eigensicheren Stromkreises, der

für den ex plosionsgefährdeten vorhanden sein muß,

• kurze Verbindung zwischen der Erdungsklemme der Sicherheitsbarriere und dem Potential-

ausgleich,

• Wahl eines entsprechend hohen Leitungsquerschnittes (mindestens 1,5 mm


2
Cu).

Bi ld 6.10 zeigt die Wirkungsweise der Potentialausgleichsv erbindung, die im Fehlerfall das

Fließen v on Ausgleichsstömen über den eigensicheren Stromkreis v erhindert. Innerhalb einer

Anlage werden dadurch Potentialdifferenzen zwi schen dem eigensicheren Stromkreis und leit-

fähigen Anlagenteilen vermieden.

Anlagenkomplex 1 Anlagenkomplex 2

kein Funke
PA

Ausgleichsstrom über PA-Leitung

Erdpotential 1 Erdpotential 2

Sicherheitsbarriere mit PA-Anschluss

Bild 6.10 Wirkungsweise der Po tentialausgleichsverbindung

Ergänzend sei hier bemerkt, daß ein eigensicherer Stromkreis nur an einer Stelle geerdet werden

darf. Bei der Anwendung i n erdgebundener Ausführung gemäß Bild 6.1 erfolgt hier die Erdung

an der eingesetzten Sicherheitsbarriere; eine weitere Erdung, z. B. im ex plosionsgefährdeten

Bereich, ist nicht erlaubt.

Nachteile von Sicherheitsbarrieren

Der Einsatz v on Sicherheitsbarri eren mit Z-Dioden ist auch mit einigen Nachteilen behaftet.

Beispielsweise haben Barrieren einen hohen Längswiderstand, der zudem noch temperatur-

abhängig ist. Außerdem weisen Z-Dioden Leckströme bei Eingangsspannungen im Bereich auf.

Der Einsatz v on Sicherheitsbarrieren zur Spannungs-/Strombegrenzung ohne galv anische Tren-

nung zwi schen dem eigensicheren und nicht eigensicheren Stromkreis i st für die Zone 0 nicht

gestattet, auch wenn die Ausführung sonst den Forderungen der Kategorie "i a" entspricht.

6ES5 998-0EX12 6 - 15
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

I n der M SR-Technik kann es Anwendungen geben, die eine unmittelbare Erdung eines eigen-

si cheren Stromkreises nicht immer zulassen. Für diese Fälle wurden spezielle Sicherheits-

barrieren für erdfreien Aufbau entwickelt.

6.2.4 Betriebsm ittel m it galvanisch er Trenn un g

Oft ist eine galvanische Trennung zwischen eigensicherem und nicht eigensicherem Stromkreis

aus meßtechnischen Gründen oder aber auch aus sicherheitstechnischen Gründen zwingend

erforderli ch (Bild 6.11).

I m Hinblick auf die M eßtechnik bietet die galv anische Trennung neben einer größeren Freizügig-

keit bei der Zusammenschaltung mit anderen Betri ebsmitteln auch eine erhöhte Störsicherheit.

Außerdem kann der Betreiber auf den Anschluß einer zusätzli chen Potentialausgleichsleitung

v erzichten.

Si cherheitstechnische Gründe li egen beispielsweise v or, wenn im eigensicheren Stromkreis

liegende Sensoren geerdet sind oder die Prüfspannung v on 500 V gegen Erde nicht eingehalten

werden kann. Hier ist dann die galv anische Trennung zwingend erforderlich, da ja eine Erdung

des eigensicheren Stromkreises nur an einer Stelle erfolgen darf.

Für Betri ebsmittel, deren eigensichere Stromkreise für Zone 0 vorgesehen sind, wird in der

Bundesrepublik Deutschland bei der Zulassung die galv anische Trennung v orausgesetzt.

Die galv anische Trennung durch Übertrager muß den Baubestimmungen der EN 50020 entspre-

chen, d. h. die v orgeschriebenen Kriech-Luftstrecken, die Spannungsfestigkeit v on 2500 V usw.

müssen eingehalten werden. Die Maßnahmen sichern die galv anische Trennung auch im

Fehlerfall, wenn z. B. die volle Netzspannung am Übertrager anli egt.

Das Pri nzi p der galv anisch trennenden Sicherheitsbarrieren oder SIM ATIC S5-Ex -Baugruppen

besteht dari n, daß eine angelegte Gleichspannung über einen Zerhacker in ein Wechsel-

spannungssignal umgeformt wird, das über den Übertrager galv anisch getrennt auf die Ausgangs-

seite übertragen und dort wieder gleichgeri chtet wird. Die nachgeschaltete Strom- und

Spannungsbegrenzung garantiert die Eigensicherheit des Ausgangsstromkreises.

galvanische Trennung

Anlagenkomplex 1
Anlagenkomplex 2
(Ex-Bereich)

kein Ausgleichsstrom

über eigensicheren

Stromkreis möglich

- kein PA-Anschluss notwendig

- Erdung des eigensicheren

Betriebsmittels erlaubt

(max. ein Erdungspunkt)

Bild 6.11 Anwendung m it galvanischer Trennung

6 - 16 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

Vorteile einer galvanischen Trennung

• Es i st Einsatz i n der Zone 0 (Kategori e "ia") mögli ch, denn die Errichtungsbestimmungen

verlangen hier galv anische Trennung.

• Die eigensicheren Betriebsmi ttel i m Feld können betri ebsmäßig geerdet werden, so daß bei

Erdung an nur einem Punkt kein Ausgleichsstrom fließen kann.

• Es können meßtechnisch keine Fehler durch Erdpotentiale auftreten.

• Es i st keine zusätzliche Potentialausgleichsleitung nötig, was den I nstallationsaufwand

veringert.

• Eigensicherer Stromkreis und Auswertestromkreis können auf unterschiedlichem Potential

liegen.

6.3 Z usam m enschaltung im eigensicheren Strom kreis /5/

6.3.1 Eigensicherer Strom kreis m it einem zug ehörigen elektrischen

Betriebsm ittel

Zur Gewährleistung der Eigensicherheit gelten in einem eigensicheren Stromkreis höchstzu-

lässige Werte für Induktivi täten, Kapazitäten und Temperatur, die beim Anschluß eigensicherer

elektrischer Betriebsmi ttel im eigensicheren Stromkreis sicherzustellen sind.

Für den Fall, daß sich nur ein zugehöriges Betriebsmittel im eigensicheren Stromkreis befindet,

kann gemäß Bild 6.12 v orgegangen werden. Die für den eigensicheren Stromkreis höchst-

zulässigen Werte sind der Baumusterprüfbescheinigung zu entnehmen, wobei die zulässige

Kapazität C a v on der sicherheitstechnischen max imalen Spannung U 0 (Leerlaufspannung) und

die I nduktiv ität La v om Kurzschlußstrom I k des zugehörigen Betriebsmittels abhängig ist.

Für die im ex plosionsgefährdeten Bereich v orgesehenen Betriebsmittel sowie deren Leitungen

müssen die wirksame Kapazität sowie Induktiv ität (Ci und Li) ermittelt werden. Für die Gewähr-

leistung der Eigensicherheit wird nun überprüft, ob die Werte für die wi rksame Kapazität C i bzw.

I nduktiv ität Li nicht die höchstzulässigen Werte C a bzw. La überschreiten.

Bei der Ermittlung der wirksamen Kapazität von Leitungen können diese meist v ereinfacht als

konzentrierte Kapazitäten behandelt werden. Bei handelsüblichen Kabeln und Leitungen kann

grob v on einer Kabelkapazi tät von 200 nF/km und eine Kabelinduktiv ität von 1 mH/km aus-

gegangen werden.

In der Tabelle 6.1 sind die zu beachtenden Bedingungen bei der Zusammenschaltung des

eigensicheren Betriebsmittels und eines zugehörigen Betriebsmittels aufgeführt. U m ax , I m ax , P m ax ,

C m a x und L ma x sind die Max imalwerte des Betriebsmi ttels gemäß seiner Konformitätsbescheini-

gung.

6ES5 998-0EX12 6 - 17
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

Tab. 6.1 Vergleich der sicherheitsrelevanten G renzwerte

Feldgerät + Kabel Vergleich zughöriges

Betriebsmittel

Um a x ≥ U0

I m ax ≥ Ik

P m ax ≥ P

C i Feld ge rät einschli eßlich + C Kab el ≤ Ca

Li Feld ge rät einschli eßlich + L Kab el ≤ La

Die Einhaltung der höchstzulässigen Temperatur wird gewährleistet, indem zunächst das eigen-

sichere Betriebsmi ttel der geforderten Temperaturklasse entspricht. Weiterhin sind der Bau-

musterprüfbescheinigung die Höchstwerte v on Strom I ma x und Spannung U m ax bzw. der zul.

Leistung P m ax zu entnehmen, mit denen das eigensichere Betriebsmittel max imal betrieben

werden darf. Diese sind Grundlage für die Auswahl des zugehörigen Betriebsmittels, das die

sicherheitstechnischen Werte U 0 , I k und P m ax selbst im Fehlerfall einzuhalten hat.

6 - 18 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

Feldgerät + Kabel Vergleich zughöriges

Betriebsmittel

Um a x . = 15,5 V ≥ U0 = 10,1V

I m ax = 52 mA ≥ Ik = 43 mA

P m ax = 169 mW ≥ P = 97 mW

C i Feld ge rät = 125 nF + C Ka be l = 20 nF ≤ Ca = 3 µF


Li Feld ge rät = 0,72 mH + L Ka be l = 0,1 mH ≤ La = 20 mH

SIMATIC S5-Ex-Digital-

Eingabebaugruppe

Uo = 10,1 V Zugehöriges elektrisches Betriebsmittel (aktiv)

Ik = 43 mA

zul. äussere Kapazi-


P = 97 mW Uo Leerlaufspannung Ca
< 20 mH tät bzw. Induktivi-
L
a

C < 3000 nF tät im eigensiche-


a Ik Kurzschlussstrom La ren Stromkreis

max. abgegebene
) P Ri Innenwiderstand
*

m max Leistung
0
0
1(
l *) nicht immer angegeben
e
L Kabel = 1 mH/km b
a
C
Kabel = 70 nF/km K

Eigensicheres elektrisches Betriebsmittel (passiv)


U = 15,5 V
max
I
max
= 52 mA
h Grenzwerte mit denen
ic
wirksame innere
U Ci
P
max
= 169 mW er max
das Betriebsmittel Kapazität bzw.
e
L
i = 0,720 mH
B- betrieben werden darf Induktivität im eigen-
x I
C
i
= 125 nF
E max
Li sicheren Stromkreis

P
max
Näherungsschalter

Bild 6.12 Zulässige Zusamm enschaltung innerhalb eines eigensicheren Stro mkreises

Für vi ele eigensicheren Betriebsmittel gibt die Baumusterprüfbescheinigung auch an, für welche

max i mal zulässi ge Leistung das Betriebsmittel ausgelegt ist. Dann darf das zugehörige

Betri ebsmittel nicht mehr Leistung liefern, um die Eigensicherheit zu gewährleisten. Für die

Leistungsberechnung gilt bei elektrischen Betriebsmi tteln mit ohmscher Strombegrenzung

P m ax = 1/4 U 0 x Ik. Je nach Kennlinie können dagegen elektrische Betri ebsmittel mit elek-

tronischer Strombegrenzung bis zu P ma x = U 0 x I k liefern.

6ES5 998-0EX12 6 - 19
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

6.3.2 Eigensicherer Strom kreis m it m eh reren zug ehörigen elektrischen

Betriebsm itteln (A nforderung en für d as Errichten in Z on e 0 u nd 1)

Zusammenschaltung von mehreren Betriebsmitteln

– Berechnungsverfahren nach DIN VDE 0165/2.91 bzw. PTB-Bericht W-39

In der DIN VDE 0165/2.91 wi rd für Anlagen mi t eigensicheren Stromkreisen mit mehreren

zughörigen Betriebsmi tteln gefordert, eine Sy stembeschreibung zu erstellen. Beim Zusammen-

schalten eigensicherer Stromkreise mit mehr als einem zugehörigen Betriebsmittel ist rechnerisch

oder meßtechnisch nachzuweisen, daß die Eigensicherheit sichergestellt ist.

Die Möglichkeiten einer Stromadditition oder einer Spannungsaddition sind dabei sorgfältig zu

prüfen. Die höchstzulässi ge Kapazität bzw. Induktiv ität ist für den Summenstrom bzw. die

Summenspannung zu ermitteln. Für die Zone 0 genügt allerdings der rechnerische Nachweis

nicht. Hier sind nur bescheinigte Zusammenschaltungen mehrerer zugehöriger Betri ebsmittel

erlaubt.

Die zur Begrenzung v on Strom und Spannungen v erwendeten Bauelemente der zusammen-

geschalteten Betriebsmi ttel dürfen auch im Störungsfall nicht überlastet werden, worüber ein

meßtechnischer oder rechnerischer Nachweis zu führen ist. In der DIN VDE 0165/2.91 ist ein

Berechnungsverfahren für zugehörige elektri sche Betriebsmittel mit einer li nearen Strom-/Span-

nungs-Ausgangskennlinie angegeben.

Für die Zusammenschaltungen mi t aktiven Betri ebsmitteln, die nichtlineare Strom-/Spannungs-

kennli nien besitzen, verweist die DIN VDE 0165/2.91 auf den PTB-Bericht W-39. Diese "Betriebs-

mittel" können i m Normalbetrieb oder nur im Fehlerfall Betriebsmittel mit aktiv en, eigensicheren

Stromkreisen sein.

Welches der beiden genannten Berechnungsv erfahren anzuwenden ist, muß aus der Form der

Ausgangskennlinie aller zusammengeschalteten zugehöri gen Betri ebsmittel ermi ttelt werden.

Das Berechnungsverfahren gemäß PTB-Beri cht W-39 gilt sowohl für lineare, trapezförmige und

rechteckförmige Strom-/Spannungs-Ausgangskennlinien. Ein meßtechnischer Nachweis gemäß

PTB-Beri cht W-39 i st derzeit nur v on deiner Prüfstelle durchgeführt werden.

– Ermittlung der Strom-/Spannungs-A usgangskennlinie

Im PTB-Bericht W-39 wird grundsätzlich zwischen li nearer, trapezförmiger und rechtecki ger

Strom-/Spannungs-Ausgangskennli nie unterschieden. Alle aktiv en Betriebsmittel und deren

Ersatzschaltung sind auf einen der drei dargestellten Grundtypen zurückzuführen.

Da gemäß der DIN VDE 0165/2.91 alle Betri ebsmittel mit aktiv en eigensicheren Stromkreisen

bescheinigt sein müssen, sind den jeweiligen Baumusterprüfbescheinigungen dieser Betriebs-

mittel die Kenngrößen:

Leerlaufspannung U0

Kurzschlußstrom Ik

Innenwi derstand R

max imal abgegebene Leistung Pm a x

zu entnehmen. Anhand dieser Kennwerte sind Rückschlüsse auf die Art der Kennlinie mögli ch

(Bild 6.2):

P ma x = 1/4 U 0 x I k - lineare Kennlinie

P ma x = U 0 x I k - rechteckförmige Kennlinie.

6 - 20 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

Um dem Planer oder Betreiber die Ermi ttlung der Summen-Ausgangskennli nie zu erleichtern,

geben die PTB und BVS neuerdings den Innenwi derstand R und bei nichtlinearen Kreisen auch

die Kennli nienform an. Fehlen bei älteren Betriebsmitteln diese elektrischen Daten, so sind sie

v om Hersteller des Betriebsmi ttels oder v on der Prüfstelle zu erfragen.

– Berechnungsverfahren für lineare Strom-/Spannungskennlinien

Das Berechnungsv erfahren gemäß DIN VDE 0165/2.91 gilt nur für eigensichere Stromkreise mit

zugehörigen Betriebsmi tteln, die eine li neare Strom-/Spannungskennlinie besitzen. Die Zusam-

menschaltung der aktiv en Betriebsmittel ist als ein einziges elektrischen Betri ebsmittel zu be-

trachten und der Fehlerbetrachtung nach DIN EN 50020/VDE 0170/0171 Teil 7/5.78, Abschnitt 4

zu unterziehen.

I n einem Netzwerk eigensicherer Stromkreise mit mehreren zugehörigen Betriebsmitteln müssen

an jeder Stelle des Netzwerkes folgende Bedingungen eingehalten sein:

1. Die sich aus der Vermaschung des gesamten Netzwerkes oder auch eines Teiles davon

ergebende höchstmögliche Spannung darf nicht größer sein als diejenige, die sich aus

DIN EN 50020/VDE 0170/0171 Teil 7/5.78 Bilder A 2.1 und A 2.2 für den mi t dem Sicher-

heitsfaktor 1,5 multiplizierten höchstmöglichen Kurzschlußstrom an der betroffenden Stelle

ergibt.

2. Aus dem mit dem Sicherheitsfaktor 1,5 multiplizierten Kurzschlußstrom erhält man aus DIN

EN 50020/VDE 0170/0171 Teil 7/5.78 Bilder A 1.1 und A 1.2 die höchstzulässige Indukti-

v ität. In gleicher Weise erhält man aus den Bildern A 3.1 und A 3.2 der gleichen Norm die

höchstzulässige Kapazi tät für die Spannung.

Die Vorgehensweise bei Zusammenschaltungen wi rd wie folgt v orgeschlagen:

1. Die in der jeweiligen Zusammenschaltung (sicherheitstechnischer Reihen- oder Parallel-

schaltung) auftretenden Höchstwerte v on Spannung und/oder Strom sind zu ermitteln. M it

diesen Werten ist zu prüfen, ob die Zusammenschaltung auch innerhalb der eigensicheren

Grenzen liegt. Dazu werden U m ax oder I ma x mit dem Sicherheitsfaktor 1,5 multipliziert.

2. Die höchstzulässige Induktiv ität ist aus der Zündgrenzkurve für induktiv e Stromkreise zu

entnehmen, wobei der höchstmögliche Kurzschlußstrom der Zusammenschaltung sich aus

der Summe der Strom-Höchstwerte der zugehörigen Betriebsmittel multipliziert mit dem

Sicherheitsfaktor 1,5 ergibt.

3. Die höchstzulässige Kapazität i st analog zu 2. aus der Zündgrenzkurve für kapazitive

Stromkreise zu entnehmen. Die mögliche Summe der Spannungshöchstwerte ist ebenfalls

mit dem Sicherheitsfaktor 1,5 zu multipli zi eren.

4. Aus den so ermi ttelten max imal zulässigen Werten der äußeren Kapazität und der äußeren

I nduktiv ität läßt sich z. B. die M ax imallänge der Verbindungsleitung zwischen den Betriebs-

mitteln ableiten. Hierbei kann man bei handelsüblichen Kabeln und Leitungen in erster

Näherung mit einer Kabelkapazität von 200 nF/km und einer Kabelinduktiv ität von 1mH/km

ausgehen.

Aus der sich aus der Vermaschung des gesamten Netzwerkes ergebenden höchstmögli chen

Spannung multipliziert mit dem Sicherheitsfaktor 1,5 ergibt sich aus den in DIN EN 50020

angegebenen Zündgrenzkurv en der max . zulässige Kurzschlußstrom (Anhang D).

6ES5 998-0EX12 6 - 21
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

Die so errechneten sicherheitstechnischen Kennwerte sind unter der Voraussetzung ermi ttelt

worden, daß für die Leerlaufspannungen und Kurzschlußströme der einzelnen Betriebsmittel die

jeweiligen Höchstwerte gemäß Typenschild-Aufschrift oder Baumusterprüfbescheinigung

wi rksam sind. Diese Betrachtungsweise sollte grundsätzlich bei einfach übersehbaren Zusam-

menschaltungen angewendet werden. Sie geht von den ungünstigsten Verhältnissen aus und

ergibt damit ein hohes M aß an Sicherheit.

Nachweis der Eigensicherheit bei Parallelschaltung am Beispiel einer SI MA TI C S5-Ex-

Baugruppe

explosionsgefährdeter Bereich

+ I k1 +

_ U _ Kanal 1
01 Ex i

eigensicheres

Betriebsmittel
+ I k2 +
(passiv)

_ U _
02 Ex i Kanal 2

zugehöriges Betriebs-

mittel (aktiv)

Ik = I k1 + I k2

U = grösster Wert von U oder U


0 01 02

Bild 6.13 Parallelschaltung vo n zwei Ausgängen (nur Strom additio n m ö glich)

Werden z. B. zwei Ausgänge der SI MATI C S5-Ex -Digital-Ausgabebaugruppe mit li nearer Kenn-

linie parallel mit einem eigensicheren passiv en elektrischen B etriebsmittel zusammengeschaltet,

so sind auf Grund der Kenndaten des Betriebsmi ttels (I k = 43 mA, U 0 = 10,1 V, P m ax = 97,0 mW)

folgende Überprüfungen anhand der Zündgrenzkurven durchzuführen:

Ik = I k1 + I k2 = 86 mA
.
I k Sich = Ik Sicherheitsfaktor 1,5 = 129 mA

U0 = U 0m a x . = 10,1 V (bei 2 gleichen Geräten, sonst die höhere Spannung)


.
U 0Sich = U 0 Sicherheitsfaktor 1,5 = 15,15 V

Die unter Berücksichtigung der Sicherheitsfaktoren errechneten Strom- und Spannungswerte sind

die Ausgangsbasis, um aus den Zündgrenzkurven die Werte zu ermitteln, die die Eigensicherheit

gewährleisten.

Die i nduktiv e Zündgrenzkurve I IC (Bild 6.5) zeigt die Abhängigkeit L = f(I ). Aus der Kurv e kann

entnommen werden, daß für

I k Sich = 129 mA eine I nduktiv ität L ≤ 5 mH

die Eigensicherheit nicht beeinträchtigt.

Die kapazi tiv e Zündgrenzkurve (Bild 6.4) zeigt die Abhängigkeit C = f(U). Aus der Kurve kann

entnommen werden, daß für

6 - 22 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

U 0 Sich = 15,15 V eine Kapazität ≤ 3 µF

die Eigensicherheit nicht beeinträchtigt.

Aus diesem Wert abzügli ch der inneren Kapazität des Betriebsmi ttels ist die maxi mal zulässige

Kapazität der anzuschli eßenden Leitung abzuleiten. Leitungskapazi täten sind als konzentrierte

Kapazitäten zu betrachten, wobei v on einem Kapazitätsbelag v on 200 nF/km ausgegangen wird.

Nachweis der Eigensicherheit bei Reihenschaltung am Beispiel einer SIM A TI C S5-Ex-

Baugruppe

I n der Reihenschaltung zweier Ausgänge der SIM ATIC S5-Ex -Digital-Ausgabebaugruppe mit

explosionsgefährdeter Bereich

+ I k1 +

_ U _ Kanal 1
01

eigensicheres

Betriebsmittel
+ I k2 +
(passiv)

_ U _
02 Kanal 2

zugehöriges Betriebs-

mittel (aktiv)

Ik = grösster Wert von I k1 oder I k2

U = U + U
0 01 02

Bild 6.14 Reihenschaltung vo n zwei Ausgängen (nur Spannungsaddition m öglich)

linearer Kennlinie mit umgekehrter Polarität führt die hier auftretende Spannungsaddition zu einer

Erhöhung der sicherheitstechnischen Max imalspannung im eigensicheren Stromkreis. Eine

Stromaddition ist hier nicht möglich, da die Ströme (wie auch die Spannungen) umgekehrt

gerichtet sind. Als sicherheitstechnisch max imaler Strom kann der größte der beiden Werte Ik1

und I k2 angesetzt werden.

M it diesen neu ermittelten Strom- und Spannungswerten sind die max imal zulässigen Werte für

La und C a aus den Zündgrenzkurven abzulesen.

6ES5 998-0EX12 6 - 23
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

Nachweis der Eigensicherheit bei Reihen- oder Parallelschaltung

explosionsgefährdeter Bereich

+ I k1 +

_ U _ Kanal 1
01

eigensicheres

Betriebsmittel
+ I k2 +
(passiv)

_ U _
02 Kanal 2

zugehöriges Betriebs-

mittel (aktiv)

Ik = I k1 + I k2

U = U + U
0 01 02

Bild 6.15 Reihenschaltung vo n zwei Ausgängen nur Spannungsaddition m öglich, bei Parallelschaltung nur Stro m-

addition m öglich

Hinweis

Sind die zugehörigen elektrischen Betri ebsmittel (Sicherheitsbarrieren, Trennschalt-

v erstärker) SIMATI C-Ex -Baugruppen nicht eindeutig potentialmäßig miteinander v er-

bunden (siehe Bild 6.20) oder handelt es sich um Sicherheitsbarrieren für wechselndes

Potential, so kann sich je nach dem zu betrachtenden Fehler eine Reihenschaltung

oder eine Parallelschaltung ergeben. In diesem Falle sind Spannungsaddition und

Stromaddition getrennt zu behandeln und die ungünstigen Werte zugrunde zu legen.

Da SIM ATIC-Ex -Baugruppen keine potenialmäßig eindeutige Verbindung besitzen,

müssen eine Spannungs- und Stromaddition getrennt durchgeführt und die ungün-

stigen Werte zugrunde gelegt werden.

Berechnungsverfahren gemäß PTB-Bericht W-39

I n der Einleitung des PTB-Berichtes W-39 wird auf einige grundsätzliche Festlegungen v erwiesen:

1. Das im PTB-Beri cht W-39 v orgestellte Verfahren i st derzeit nur für die Ex plosionsgruppen

I IB und IIC, aber für alle Ty pen der Strom-/Spannungs-Kennlinie gemäß Bild 6.2 anzuwen-

den.

2. Bei Projektierung eigensicherer Stromkreise sind stets die Vermaschung und die Anzahl

zusammengeschalteter Betriebsmittel so gering wie möglich zu halten.

3. Bei der Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise mit mehreren Quellen, bei denen

mindestens ein zugehöri ges Betriebsmittel eine nichtlineare Strom-/Spannungs-Ausgangs-

kennli nie besitzt, sind je nach Zusammenschaltung Summenausgangskennlinien für Strom

und/oder Spannung durch eine graphische Addition zu ermitteln.

6 - 24 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

4. Für die Zone 0 müssen alle Betriebsmittel und deren Zusammenschaltung für den Einsatz

i n diesem Bereich ex tra bescheinigt sein.

5. Die Grenzkurven in den Zündgrenzkurvendiagrammen wurden experimentell mi t dem in

den EN 50020 erwähnten Funkenprüfgerät ermittelt.

6. Bei der sicherheitstechnischen Betrachtung können funktionell passiv e Eingänge von

Schreibern, M eßumformern u. a. Betriebsmitteln i m Fehlerfall als aktiv e Quellen wirken.

I hre in der Baumusterprüfbescheinigung angegebenen Höchstwerte für Leerlaufspannung

und Kurzschlußstrom sind deshalb in die Sicherheitsbetrachtung einzubeziehen.

Der PTB-Bericht W-39 betrachtet fünf v erschiedene Fälle v on Zusammenschaltungen und die

daraus resultierenden Summenausgangskennlinien.

I n folgenden Grafiken sind für die

• Reihenschaltung 1 und 2 (Bild 6.16 und 6.17) die Summenausgangskennlinie der Spannung

• Parallelschaltung 1 und 2 (Bild 6.18 und 6.19) die Summenausgangskennli nie des Stromes,

• Reihen- oder Parallelschaltung (Bild 6.20) die Summenausgangskennlinie für Strom und

Spannung

jeweils getrennt nach Fehlerfall dargestellt.

a) Reihenschaltung 1

I n dieser Schaltungsform ist unabhängig v on der Polarität der Quellen nur eine Spannungsaddi-

tion möglich. Die gestrichelt gekennzeichnete Summenausgangskennlinie erhält man durch eine

graphische Addition, indem für jeden Stromwert I die zughörigen Spannungswerte addiert werden.

1 2
_ _
+ +
U

I k1 I k2

U
Ex-Bereich

_
2
U U
01 02

I
+

eigensicheres

Betriebsmittel

Bild 6.16 Reihenschaltung 1

6ES5 998-0EX12 6 - 25
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

b) Reihenschaltung 2

Wird der gemeinsame Pol beider Quellen mit zum Verbraucher geführt, so ist eine Stromaddition

nur dann auszuschließen, wenn die Polarität der Quellen in der hier gezeichneten Richtung

sicherheitstechnisch festliegt.

1 2
_ _
+ +
U

I k2

U
Ex-Bereich

1
_
I k1
U 2
02

U
01
I
+

eigensicheres

Betriebsmittel

Bild 6.17 Reihenschaltung 2

c) Parallelschaltung 1

Bei der hier gezeigten Schaltung der Quellen ist nur eine Stromaddititon mögli ch, wenn bei

zweipoligen Quellen jeweils zwei Anschlüsse miteinander verbunden werden. Eine Spannungs-

addition i st in diesem Fall nicht möglich und die Summenausgangskennlinie erhält man durch

graphische Addition der Einzelstromwerte.

1 2
_ _
+ +

I k1 I k2
U

Ex-Bereich

1
2
U U
01 02

+
I

I
_

eigensicheres

Betriebsmittel

Bild 6.18 Parallelschaltung 1

6 - 26 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

d) Parallelschaltung 2

Wird von jeder Quelle nur ein Pol mi t dem der anderen Quelle verbunden, so ist eine Spannungs-

addition wi ederum nur dann auszuschließen, wenn die Polarität der Quellen, wie hier dargestellt,

sicherheitstechnisch festliegt. Anderenfalls muß sowohl die Spannungs- als auch die Strom-

addition betrachtet werden.

1 2
_ _
+ +

I k1 I k2
U

Ex-Bereich

_ 1
2
U U
01 02

+
I

I
+

eigensicheres

Betriebsmittel

Bild 6.19 Parallelschaltung 2

e) Reihen- oder Parallelschaltung

Können zwischen mehreren Stromkreisen beliebige Verknüpfungen v orgenommen werden, wie

hier dargestellt, so muß man sowohl mi t einer Spannungs- als auch Stromadditition rechnen.

Allerdings können diese Fälle nicht gleichzeitig auftreten, sodaß man in zwei Arbeitsgängen die

Summenausgangskennlinie für die Strom- und Spannungsaditition konstruieren muß.

1 2
_ _
+ +

I k1 I k2
U

Ex-Bereich
U

_ 1
2
U U
01 02

+
I

I
+

eigensicheres

Betriebsmittel

Bild 6.20 Reihen- oder Parallelschaltung

6ES5 998-0EX12 6 - 27
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

Diese Vorgehensweise ist immer dann notwendig, wenn unklare Verhältnisse in der Zusammen-

schaltung v orliegen, oder wenn Stromkreise mit mehr als zwei Leitern v orliegen. Das Ergebni s

liegt dann immer auf der sicheren Seite.

Für die Ex plosionsgruppen IIB und II C stellt der PTB-Bericht jeweils fünf Grenzkurvendiagramme

mit unterschiedlichen Gesamtinduktiv itäten des eigensicheren Stromkreises gemäß Tabelle 6.2

v or.

Tab. 6.2 Zuo rdnung der Zündgrenzkurvendiagram me zu den Explosionsgruppen und der Induktivität

Explosionsgruppe zulässige äußere

I nduktivität L a

0,15 mH

0,5 mH
I IC
1 mH

2 mH

5 mH

0,5 mH

1 mH
I IB
5 mH

10 mH

25 mH

I n Bild 6.21 i st ex emplari sch das Grenzkurvendiagramm für die Ex plosionsgruppe I IC mit einer

I nduktiv ität v on max imal 1 mH im eigensicheren Stromkreis dargestellt.

Hinweis:

Die übrigen acht Zündgrenzkurv endiagramme sind im PTB-Bericht W-39 enthalten /7/

I n Bild 6.24 i st das Grenzkurv endiagramm für die Ex plosionsgruppe II B mi t einer I nduktiv ität La

v on max imal 1 mH im eigensicheren Stromkreis dargestellt.

6 - 28 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

200

Gruppe IIC

La 1mH
Ca-Zündgrenzkurven
1 2
lk
150 La R
mA

Uo
Ca
lk

100 1: Zündgrenzkurve des induktiven Strom-


kreises mit elektron. Strombegrenzung
2: Zündgrenze des ohmschen Strom-
kreises mit elektron. Strombegrenzung

50

3 1,5 0,8 0,6 0,4 0,25 0,15 0,1 0,06 0,04 0,02 0,01
Ca ( µ F)
4 2 1 0,7 0,5 0,3 0,2 0,12 0,08 0,05 0,03 0,015

5 10 15 20 25 30 V 35
Uo

Bild 6.21 Zündgrenzkurvendiagramm für Zusamm enschaltung mit elektronischer Stro m begrenzungseinrichtung

(Sicherheitsfaktor 1,5 eingearbeitet)

Jedes Zündgrenzkurvendiagramm besteht aus drei Komponenten:

• Zündgrenzkurve des induktiv en Stromkreises (Kurve 1)

• Zündgrenzkurve des ohmschen Stromkreises (Kurve 2)

• Kurv enschar zur Ermi ttlung der maxi mal zulässigen Kapazität C a

Nach Festlegung der Ex plosionsgruppe und der max imalen Gesamtinduktiv ität des eigensicheren

Stromkreises wird die für die jeweilige Zusammenschaltung graphisch ermittelte Summenaus-

gangskennlinie i n das betreffende Zündgrenzkurvendiagramm eingezeichnet. Der Nachweis der

Eigensicherheit erfolgt in drei Stufen:

1. Eigensicherheit des ohmschen Stromkreises

Die Summenausgangskennli nie darf die Kurve 2 nicht schneiden. Je größer die maxi male

Gesamtinduktiv ität La des Kreises v orgegeben ist, desto kleiner sind bei gleicher Ex plosionsgrup-

pe die Strom- und Spannungswerte. Dies bedeutet, daß beim Schneiden der Kurve 2 durch die

Summenausgangskennlinie die Induktiv ität v erkleinert werden muß, um die Eigensicherheit für

den ohmschen Stromkreis zu erhalten.

2. Eigensicherheit des induktiven Stromkreises

Die Summenausgangskennlinie darf die Kurve 1 nicht schneiden. I st es erforderlich, unter

Wahrung der Eigensicherheit des ohmschen Stromkreises eine größere I nduktiv ität zuzulassen,

so geht dies auf Kosten der zulässigen Kapazi tät i m eigensicheren Stromkreis.

6ES5 998-0EX12 6 - 29
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i" S5-100U Ex-Baugruppen

3. Ermittlung der maximal zulässigen Kapazität

Die max imale Kapazität des eigensicheren Stromkreises ist aus der C a -Kurvenschar abzulesen.

Die höchstzulässige Kapazi tät entspricht der Ca-Grenzkurve mit dem höchsten Ca -Wert, die noch

nicht von der Summenausgangskennlinie geschnitten wird.

Beim Nachweis der Eigensicherheit sind die ergänzenden Erläuterungen zum Kennlinienver-

fahren (Pkt. 3.3 des PTB-Beri chtes W-39) zu beachten. So darf bei rein ohmschen Stromkreisen

(konzentrierte I nduktiv ität < 10 µH) die Kurve 1 überschritten werden, nicht aber die Kurve 2.

A nwendung des Berechnungsverfahrens gemäß PTB-Bericht W-39

In Bild 6.22 sind die Zusammenschaltung v on drei zugehöri gen elektri schen Betri ebsmitteln

(Netzteil, Schreiber und elektronischem Anzeigegerät) mit einem eigensicheren Betri ebsmittel

(Analy segerät) sowie deren sicherheitstechnische Kennwerte angegeben. Im Normalbetrieb ist

das Netzteil die aktiv e Quelle. Bei den sicherheitstechnischen Betrachtungen sind für den Feh-

lerfall die Kennwerte aller drei zugehörigen Betriebsmittel zu bewerten.

Je nach betrachtetem Fehlerfall sind für die Strom- und Spannungsaddition die beiden Summen-

ausgangskennlinien zu ermitteln, die im Bild 6.23 dargestellt sind.

Beim Ei ntragen der beiden Summenausgangskennlinien in das Grenzkurvendiagramm der

Ex plosionsgruppe I IB für eine Gesamtinduktivi tät v on L a = 1 mH ergibt sich, daß dieser Stromkreis

unter folgenden Höchstwerten eigensicher i st:

U0 = 28,7 V

Ik = 264 mA

P = 1,9 W

La = 1 mH

Ca = 120 nF.

Diese Werte sind Bild 6.24 zu entnehmen.

6 - 30 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

A B C

Netzteil Schreiber Anzeiger

Höchstwerte: [EEx ib] IIB betriebsmässig passiv betriebsmässig passiv

15,7 V, 100 mA, 1,57 W Höchstwerte: 1V, 31 mA, 10 mW


Höchstwerte: 12 V, 133 mA, 0,4 W
elektronische Strombegrenzung lineare Kennlinie
lineare Kennlinie
rechteckförmige Kennlinie
< <
L = 1 mH C = 650 nF
a a

Nicht-Ex-Bereich

Ex-Bereich IIB Zone 1

Analysegerät mit Verstärker

(eigensicheres Betriebsmittel)

Bild 6.22 Beispiel für eine Zusammenschaltung von drei zugehö rigen Betriebsmitteln m it einem eigensicheren

Betriebsmittel

I /mA
k

300
Summenausgangskennlinie für

264 Spannung U

Strom I

Spannung und Strom

200

133

100

C A
31
B

U/ V
1 10 12 15 15,7 20 25 28,7 30

Bild 6.23 Summ enausgangskennlinien der Zusammenschaltung nach Bild 6.19

6ES5 998-0EX12 6 - 31
6 - 32
Bild 6.24
400

Gruppe II B

La 1mH

Ca-Zündgrenzkurven
1 2
lk
300 La R
mA

Uo
Ca
lk
Die Zündschutzart Eigensicherheit "i"

(Sicherheitsfaktor 1,5 eingearbeitet)


Summen-Ausgangs-Kennlinie

200 1: Zündgrenzkurve des induktiven Strom-


kreises mit elektron. Strombegrenzung
2: Zündgrenzkurve des ohmschen Strom-
kreises mit elektron. Strombegrenzung

100

4 2 1 0,7 0,5 0,3 0,2 0,12 0,08 0,05 0,03


Ca ( µ F)
5 3 1,5 0,8 0,6 0,4 0,25 0,15 0,1 0,06 0,04

5 10 15 20 25 30 V 35

Grenzkurvendiagramm für Zusammenschaltung m it elektro nischer Strom gebrenzungseinrichtung


Uo
S5-100U Ex-Baugruppen

6ES5 998-0EX12
7 Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung elektrischer A nlagen in ex-gefährdeten

Bereichen

7.1 Errichtungsbestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 1

7.2 Berührungsschutz und Potentialausgleich . . . . . . . . 7 - 3

7.3 Kabel und Leitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 4

7.4 Errichten in Zone 0 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 5

7.5 Errichten in Zone 1 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 6

7.6 Errichten in Zone 2 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 7

7.7 Errichten in Zone 10 und 11 . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 8

7.8 Betrieb, Wartung, Störung und I nstandsetzung . . . . . 7 - 9

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
7.1 Potentialausgleich im explosionsgefährdeten Bereich . . . . . . 7 - 4

Tabellen
7.1 Erri chtungsbestimmungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 1

7.2 Hinweise für Arbeiten an ex plosionsgeschützten elektrischen

Betriebsmitteln . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 7 - 10

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

7 Errichtung, Betrieb und Instandhaltung elek-

trischer A nlagen in ex-gefährdeten

Bereichen

7.1 Errichtung sbestim m u ng en

Im Gegensatz zu den Baubesti mmungen elektrischer Betriebsmittel, für die innerhalb der

CENELEC-Mi tgli edstaaten eine Harmonisi erung ex isti ert, i st die internationale Normung im

Bereich der Errichtungsbestimmungen noch nicht so weit fortgeschritten. Eine Harmonisierung

i m europäischen CENELEC-Bereich i st in Vorbereitung.

Tabelle 7.1 gibt einen auszugsweisen Überblick über die derzeit national und international

gültigen Erri chtungsbestimmungen.

Tab. 7.1 Errichtungsbestimm ungen

Land Errichtungsbestimmungen

Europa DIN EN 60 079 *)

Deutschland (D) DIN VDE 0165/2.91

Österreich (A) ÖVE 165

Belgien (B) Regl. Gen. P:NBN 716

Kanada (CDN) CSA Std.

C22.1 (I ndustrie)

C22.5 (Bergbau)

Schweiz (CH) SEV 1015

Frankreich (F) NFC 12-300/320

C 20-061

23-210 (=S.A.)

England (GB) BS 5345:Part4:1977

Schweden (S) SEN 2108.. ().69)

Russland (SU) PUE VII-3

Amerika (USA) ANS1/1SA-RP 12.6-1987

i n Präzisierung zu

NEC 504-1 ... NEC 504-50

*) in Vorbereitung

I n der Bundesrepublik Deutschland sind v erschiedene nationale Bestimmungen und Verord-

nungen beim Errichten v on elektrischen Anlagen in ex plosionsgefährdeten Bereichen zu

beachten (s. Tabelle 2.2). Grundlegende Verordnung ist hierbei die Elex V. Ihr zugerechnet ist die

Errichtungsbestimmung DIN VDE 0165/2.91, die in diesem Kapitel im Vordergrund steht, da sie

nicht nur die Besonderheiten hinsichtli ch des Ex plosionsschutzes beschreibt, sondern ins-

besondere bei der Erri chtung eigensicherer Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen zu

beachten i st.

6ES5 998-0EX12 7 - 1
Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer S5-100U Ex-Baugruppen

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

Auszugsweise seien noch folgende zusätzliche VDE-Bestimmungen, die bei der Errichtung von

Anlagen in ex plosionsgefährdeten Bereichen erfüllt sein müssen, angegeben:

• VDE 0100 Bestimmungen für das Erri chten von Starkstromanlagen mi t Nennspannungen bis

1000 V

• VDE 0101 Bestimmungen für das Errichten von Starkstromanlagen mi t Nennspannungen

über 1 kV

• VDE 0800 Bestimmungen für Errichtung und Betrieb von Fernmeldeanlagen einschließli ch

Informationsverarbeitungsanlagen

• VDE 0801 Bestimmungen für Installationsleitungen v on Fernmeldeanlagen

• VDE 0105 Teil 9 – Betrieb v on Starkstromanlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

• VDE 0185 Blitzschutzanlagen

Es sei hier bemerkt, daß Erri chtung und Betrieb eigensicherer A nlagen und Stromkreise nach

den deutschen Errichtungsbestimmungen i m Vergleich zu den Bestimmungen v ieler anderer

Länder sehr flex ibel sind. Es wird nur eine Prüfung und Bescheinigung einzelner Betri ebsmittel

v erlangt. Die Zusammenschaltung kann i n der Bundesrepublik Deutschland v om Errichter unter

Beachtung von DIN VDE 0165 i n eigener Verantwortung vorgenommen werden (ausgenommen

Anwendungen in Zone 0). Im Ausland werden dagegen nur v ollständig bescheinigte Stromkrei se

i m Rahmen sogenannter Systembescheinigungen zugelassen.

I n Deutschland wird die Einschaltung eigensicherer Betriebsmittel in geprüfte Stromkreise unter

Beachtung der max imal zulässigen I nduktiv itäts- oder Kapazi tätswerte der Verantwortung des

Errichters übertragen.

Die DIN VDE 0165/2.91 "Errichten elektrischer Anlagen i n ex plosionsgefährdeten Bereichen"

behandelt folgende wesentliche Themen:

• Einteilung der ex plosionsgefährdeten Bereiche in Zonen

• Auswahl der Betriebsmi ttel

• Berührungsschutz zur Vermeidung von Zündgefahren

• Kabel und Leitungen, Auswahl und Verlegung

• Anforderungen für die einzelnen Zonen und

• Einzelbstimmungen für bestimmte Betriebsmi ttel.

Die Zoneneinteilung für ex plosionsgefährdete Bereiche wurde bereits i n Abschnitt 4.1 vorgestellt

(Zonenplan -> Anhang B).

Die A uswahl der Betriebsmittel für explosionsgefährdete Bereiche ist entsprechend der v or-

handenen Zone, der höchsten Temperaturklasse und Ex plosionsgruppe der v orkommenden

brennbaren Stoffe zu treffen. Sind die sicherheitstechnischen Kennzahlen der Stoffe (siehe

Tab. 4.6) nicht bekannt, so müssen sie bei einer Prüfstelle erfragt werden.

Eine wesentliche Rolle in ex plosionsgefährdeten Bereichen spielt der Berührungsschutz zur

Vermeidung von Zündgefahren. Aber auch Schutzmaßnahmen gegen indirektes Berühren

sollen verhindern, daß entweder bei Störung oder im normalen Betri eb Zündgefahren auftreten

können.

Für die Auswahl von Kabel und Leitungen werden die Anforderungen bezüglich der zu

erwartenden mechanischen, chemischen und thermi schen Einflüsse aufgeführt. Die Art und

Weise der Verlegung innerhalb des ex plosionsgefährdeten Bereiches, aber auch zum nicht

ex plosionsgefährdeten Bereich werden behandelt.

Die A nforderungen für die einzelnen Zonen werden sehr umfangreich in der Erri chtungs-

bestimmung behandelt und sind deshalb wesentlicher I nhalt in diesem Kapitel. Dabei wird nicht

weiter auf die Einzelbestimmungen für bestimmte Betriebsmittel eingegangen.

7 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

7.2 Berührung ssch utz u nd Po ten tialau sgleich

Direktes Berühren

Beim Schutz gegen direktes Berühren handelt es sich zunächst grundsätzlich um eine Personen-

schutzmaßnahme. In ex plosionsgefährdeten Bereichen hat dieser Schutz zusätzlich die Funktion

der Vermeidung zündfähiger Funken.

Praktisch dürfen somit in allen Spannungsbereichen nur Betri ebsmittel mit Schutz gegen di rektes

Berühren aktiv er Teile eingesetzt werden. Es kann aber auch das direkte Berühren aktiv er Teile

durch die Art des Errichtens v erhindert werden, was z. B. schon die Schutzart I P 20 erfüllt.

Potentialausgleich

Die Elex V bzw. DIN VDE 0165 fordern einen Potentialausgleich innerhalb von explosionsgefähr-

deten Bereichen der Zonen 0 und 1, dami t das Auftreten v on zündfähigen Funken oder Erwär-

mungen durch Potentialunterschiede vermieden wird. Die Ausführung des Potentialausgleichs ist

entsprechend der Netzform nach DIN VDE 0100 Teil 410 und die Dimensionierung nach DIN

VDE 0100 Teil 540 durchzuführen.

Ei n v ollständiger Potenti alausgleich wird dadurch erreicht, daß nicht nur die Gehäuse der

elektrischen Betri ebsmittel mittels Potentialausgleichsleiter mit dem Schutzleiter bzw. Erde

v erbunden werden, sondern auch alle anderen zugänglichen, leitfähigen Konstruktionsteile, wie

Baukonstruktion, metalli sche Behälter, Rohrleitungen etc. (s. Bild 7.1). Fremde leitfähige Teile,

die nicht zur Konstruktion bzw. I nstallation der Anlage gehören, bei denen nicht mit einer Poten-

tialv erschiebung durch Fehlerströme gerechnet werden muß (z. B. Türzargen, Fensterrahmen),

brauchen nicht in den Potentialausgleich einbezogen zu werden. Dies gilt auch für Gehäuse,

wenn sie durch ihre Befestigung sicheren Kontakt zu schon in den Potentialausgleich ein-

bezogenen Konstruktionsteilen oder Rohrleitungen haben. Die Anschlüsse für den Potential-

ausgleich müssen zuverlässig, z. B. mit gesicherten Schraubverbindungen, ausgeführt sein.

6ES5 998-0EX12 7 - 3
Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer S5-100U Ex-Baugruppen

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

E x p l o s i o n s g e f a h r keine Explosionsgefahr

Gebäude-

Stahlkonstruktion Rohrleitung
Kessel

Heizung (Ex)

PA PA N

L1

L2

M
M L3
(EX)
(Ex)
G
C1

PA PE N
(U) (V) (W)

PE

C2

L1L2 L3

PE

z.B. Banderder

Bild 7.1 Potentialausgleich im explo sionsgefährdeten Bereich

7.3 Kabel u nd L eitun gen

Für Kabel und Leitungen in ex plosionsgefährdeten Bereichen gelten besondere Anforderungen,

wobei zusätzliche Anforderungen für eigensichere Stromkreise gelten (s. jeweils i m Abschnitt 7.4

und 7.5).

Bei der A uswahl der Kabel und Leitungen nach der Bauart sind nur solche zu v erwenden, die

den zu erwartenden mechanischen, chemi schen und thermi schen Einflüssen standhalten können.

Bzgl. der mechanischen Anforderungen werden Querschnitte für Kupferleiter vorgeschrieben, die

nicht unterschritten werden dürfen. Als Leiterwerkstoff ist auch Alumi nium mi t entsprechenden

Anschlußteilen und Querschnitten erlaubt. Werden die Kabel oder Leitungen nicht im Erdreich

oder in sandgefüllten Kanälen v erlegt, müssen äußere M äntel und Umhüllungen flammwidrig,

d. h. ihr Brennverhalten nach DIN VDE 0472 Teil 804 Prüfart B nachgewi esen sein.

Beim Verlegen v on Kabeln und Leitungen durch Öffnungen zu nicht ex plosionsgefährdeten

Bereichen muß darauf geachtet werden, daß die Durchführungsöffnungen ausreichend dicht

v erschlossen sind (z. B. Sandtassen, Mörtelv erschluß). An besonders gefährdeten Stellen sind

Kabel und Leitungen gegenüber thermi schen, mechanischen oder chemi schen Beanspruchungen

durch z. B. Schutzrohre, Schutzschläuche oder Abdeckungen zu schützen.

Werden für Leiterv erbindungen innerhalb eines Betri ebsmittels mehr-, fein- oder feinstdrähtige

Leiter v erwendet, müssen die Enden gegen Aufspleißen der einzelnen Leiter geschützt sein (z. B.

durch Kabelschuhe, Aderendhülsen).

7 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

7.4 Errichten in Zo ne 0

I n Zone 0 dürfen nur solche elektrischen Betriebsmittel v erwendet werden, die hierfür besonders

bescheinigt und zugelassen sind.

Auch für Kabel und Leitungen gelten erhöhte Anforderungen. So sind Abzweige und Ver-

bindungen im Zuge der Kabel- und Leitungsführung nicht zulässig. Auch müssen Kabel und

Leitungen ständig auf den Isolationszustand ihrer Leiter gegen die metallische Umhüllung mittels

eines Meßverfahrens überwacht werden. Bei Absinken des Isolationswiderstands unter 100 Ohm

je Volt Nennspannung muß der betreffende Stromkreis sich selbständig und allpolig abschalten.

Diese Anforderungen gelten nicht für Kabel und Leitungen eigensicherer Stromkreise.

Für A nlagen mit eigensicheren Stromkreisen gilt ebenfalls, daß die eigensicheren und zuge-

hörigen elektri schen Betriebsmi ttel für die Zone 0 besonders bescheinigt sein müssen.

Nicht besonders bescheinigt sein müssen hingegen eigensi chere Betriebsmi ttel, die nicht

energiespeichernd und außerhalb der Zone 0 errichtet sind (z. B. Klemmkästen, Steckv orrich-

tungen, Schalter).

Leitungen v on eigensicheren Stromkreisen für die Zone 0 müssen so verlegt werden, daß

mechanische Beschädigungen ausgeschlossen sind. I n der Zone 0 dürfen Leitungen oder Ader-

leitungen v on eigensicheren und nicht eigensicheren Stromkreisen nicht gemeinsam in Kabeln,

Leitungen, Rohren oder Leiterbündeln geführt werden.

Die in eigensicheren Stromkreisen für Zone 1 zur Spannungs-/Strombegrenzung v erwendbaren

Z-Barrieren ohne galv anische Trennung sind für Zone 0 nicht erlaubt.

Zusammenfassung der A nforderungen an die Betriebsmittel der Zone 0

– Betriebsmi ttel, die besonders für die Zone 0 bescheinigt sind.

– Eigensichere Betriebsmittel, die der Kategorie "ia" entsprechen. (In Anlagen mit eigensi-

cheren Stromkreisen für die Zone 0 müssen eigensichere und zugehörige Betriebsmi ttel

als Bestandteile der eigensicheren Anlage für Zone 0 bescheinigt sein.

– Die Betriebsmi ttel müssen eine sichere galv anische Trennung besitzen.

Hinweis

Normalerweise li egt in Behältern, Tanks (die der VbF unterli egen) außerdem in

direkter Umgebung v on Abfüllstationen die Zone 0 v or.

6ES5 998-0EX12 7 - 5
Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer S5-100U Ex-Baugruppen

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

7.5 Errichten in Zo ne 1

Die elektrischen Betriebsmittel für die Zone 1 – ausgenommen Kabel und Leitungen – müssen

den Anforderungen der einzelnen Zündschutzarten nach den Europäischen Normen (s. Abschnitt

4.2) entsprechen und v on einer zugelassenen Prüfstelle bescheinigt sein. Das gilt nicht für Geräte,

bei denen nach Angabe des Herstellers keiner der Werte 1,2 V, 0,1 A , 20 µJ oder 25 mW

überschri tten wi rd; sie brauchen weder bescheinigt noch gekennzeichnet zu sein.

Bei der A uswahl der Betriebsmittel für Anlagen mit eigensicheren Stromkreisen gilt, daß die

eigensicheren und zugehörigen Betri ebsmittel mi ndestens der Kategori e "ib" nach EN 50020

entsprechen müssen.

Hinweis

Zugehöri ge elektrische Betri ebsmittel der Zündschutzart "Eigensicherheit" müssen

außerhalb des ex plosionsgefährdeten Bereiches angeordnet sein, es sei denn, sie

entsprechen noch zusätzli ch einer anderen Zündschutzart (z. B. Überdruck-

kapselung).

Enthalten eigensichere elektri sche Betriebsmi ttel keine Spannungsquelle und sind die elek-

trischen Kenndaten und das Erwärmungsv erhalten bekannt, brauchen diese Betri ebsmittel (z. B.

Schalter, Steckvorrichtungen, Widerstände) nicht gemäß EN 50020 typgeprüft und gekennzeich-

net zu werden. Diese Betriebsmi ttel müssen jedoch den Baubestimmungen nach DIN EN 50020

VDE 0170/0171 T7 entsprechen.

Zu den A nforderungen an Kabel und Leitungen in eigensicheren Stromkreisen gehört, daß

Kabel und Leitungen grundsätzli ch isoli ert sein müssen und einer Prüfspannung Leiter gegen

Leiter und Leiter gegen Erde v on mindestens 500 V AC standhalten. Der Durchmesser eines

Einzelleiters i nnerhalb des ex plosionsgefährdeten Bereiches darf 0,1 mm nicht unterschreiten.

Kabel und Leitungen eigensicherer Stromkreise müssen gekennzeichnet sein, z. B. durch hell-

blaue M äntel. Ebenso müssen die Anschlußteile der eigensicheren Stromkreise als eigensicher

gekennzeichnet sein, z. B. durch hellblaue Farbe. Sind bestimmte Forderungen eingehalten (z. B.

an Leiterisolation, Prüfspannung, Abschirmung), i st das Führen von mehr als einem eigen-

sicheren Stromkreis i n einem Kabel oder in einer Leitung erlaubt.

Weitere A nforderungen an den eigensicheren Stromkreis werden z. B. an die Erdung gestellt.

Einerseits sind eigensichere Stromkreise im allgemeinen erdfrei zu errichten, andererseits werden

sie aus Sicherheits- oder Funktionsgründen geerdet. Weiterhin dürfen in der Zone 1 Leiter oder

Aderleitungen v on eigensicheren und nicht eigensicheren Stromkreisen nicht gemeinsam in

Kabeln, Leitungen, Rohren oder Leiterbündeln geführt werden. Aderleitungen der eigensicheren

und nicht eigensicheren Stromkreise müssen i n Leitungskanälen getrennt verlegt werden, oder

es ist zwi schen ihnen eine Trennung durch eine Zwischenlage aus Isolierstoff erforderlich. Diese

zusätzli che Trennung kann z. B. bei Verwendung v on Leitungen mit entsprechender M antel-

i solation entfallen.

Die Eigensicherheit darf durch äußere elektrische oder magnetische Felder nicht beeinträchtigt

werden; eine Verwendung von abgeschirmten und/oder v erdrillten Leitungen ist deshalb sinnvoll.

Für den Nachweis der Eigensicherheit eines Stromkreises sind die elektrischen Kennwerte, die

nicht überschritten werden dürfen, auf dem Ty pschild des Betriebsmi ttels und/oder in der Bau-

musterprüfbescheinigung angegeben.

7 - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

Leitungen können als konzentri erte Kapazitäten dargestellt werden. Für eigensichere Stromkreise

genügt es, die max imale Kapazität zwischen zwei benachbarten Adern zu ermitteln. Bei handels-

üblichen Kabeln und Leitungen kann man grob von einer Kapazi tät v on 200 nF/km ausgehen.

Werden eigensi chere Stromkreise mit mehr als einem aktiv en Betriebsmittel zusammenge-

schaltet, muß die "Eigensicherheit" auch mit Fehlerbetrachtungen gewährleistet sein. Hierüber

i st ein rechnerischer oder meßtechnischer Nachweis anzustellen. Die neuen Kenndaten der

zusammengeschalteten eigensicheren Stromkreise sind ggf. unter Berücksichtigung von Strom-

und Spannungsaddition, die im Fehlerfall auftreten kann, in einer Bescheinigung zusammenzu-

fassen (siehe auch Kap. 6.3).

Für bestimmte Betriebsmi ttel, wie z. B. Maschinen, Transformatoren, Kondensatoren und Schalt-

geräte, sind in der DIN VDE 0165 gesonderte Einzelbestimmungen für die Errichtung i n Zone 1

festgelegt.

Zusammenfassung der A nforderungen an die Betriebsmittel in Zone 1

– Betriebsmi ttel, die besonders für die Zone 1 bescheinigt sind.

– Eigensichere Betriebsmittel, die der Kategorie "ib" entsprechen.

– Die max . Oberflächentemperatur ist kleiner als die Zündtemperatur des Gas-/Luft-Gemi-

sches.

– Das Betri ebsmittel muß mit seiner Ex plosionsgruppe der des Gas-/Luft-Gemisches ent-

sprechen.

– Die Summenkenndaten aus der Zusammenschaltung der eigensicheren und zugehörigen

Betriebsmittel müssen ermi ttelt werden.

7.6 Errichten in Zo ne 2

I n der Zone 2, die im Sinne der Elex V als explosionsgefährdeter Bereich mit minderer Gefahr

gilt, dürfen zunächst die für die Zonen 0 oder 1 geeigneten elektri schen Betriebsmi ttel eingesetzt

werden. Des weiteren sind solche elektrischen Betriebsmi ttel ohne Baumusterprüfbescheinigung

erlaubt, bei denen betriebsmäßig keine zündfähigen Funken, Lichtbogen oder unzulässig hohe

Temperaturen entstehen. Als unzulässig hoch ist eine Temperatur anzusehen, wenn sie gleich

oder größer der Zündtemperatur des jeweiligen brennbaren Stoffes i st. Unter betriebsmäßigem

Zustand wi rd der ungestörte, i nnerhalb der v om Hersteller angegebenen Grenzen erlaubte Betrieb

eines Betriebsmittels verstanden.

Für bestimmte Betri ebsmittel, wie z. B. Maschinen, Transformatoren, Kondensatoren und Heiz-

einri chtungen, sind i n der DIN VDE 0165 gesonderte Einzelbestimmungen für die Errichtung in

Zone 2 festgelegt.

Gemäß DIN VDE 0165 sind auch betri ebsmäßig funkende und nichtfunkende, nicht baumuster-

geprüfte Meß-, Steuer-, Regel- und Fernmeldegeräte in Zone 2 zulässig, wenn die betri ebsmäßig

auftretenden Spannungen und Ströme nicht größer sind als die für die Zündschutzart

"Eigensicherheit" zulässigen Höchstwerte. Die zulässigen Höchstwerte der I nduktiv itäten und

Kapazitäten dieser elektrischen Betriebsmittel sind jedoch einzuhalten.

6ES5 998-0EX12 7 - 7
Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer S5-100U Ex-Baugruppen

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

Zusammenfassung der A nforderungen an die Betriebsmittel in der Zone 2

– Betriebsmi ttel, die für Zone 0 oder 1 geeignet sind.

– Betriebsmi ttel, die betri ebsmäßig keine Funken oder Lichtbögen erzeugen.

– Betriebsmi ttel, deren Gehäuse schwadensicher (IP 54) oder die in v ereinfachter

Überdruckkapselung ausgeführt sind.

– Betriebmittel mi t blanken, aktiven Teilen und Einsatz im Freien (mi n. IP 54)

in Räumen (min. IP 40)

– Betriebsmi ttel mit ausschließlich isolierten Teilen und Einsatz im Freien (min. I P 44)

in Räumen (min. I P 20)

– Eine Herstellererklärung für Eignung für die Zone 2 muß v orliegen.

7.7 Errichten in Zo ne 10 un d 11

Die Zonen 10 und 11 sind durch brennbare Stäube ex plosionsgefährdet. Spielen in diesen

Bereichen gleichzeitig noch Ex plosionsgefahren durch brennbare Gase, Dämpfe und Nebel eine

Rolle, so gelten die Bestimmungen für die Zone 0 bzw. 1 zusätzlich.

I n Zone 10 dürfen nur Betriebsmittel errichtet werden, die hierfür besonders geprüft und be-

scheinigt sind. Für Anlagen mi t eigensicheren Stromkreisen gelten die Anforderungen für Zone 0

sinngemäß.

In Zone 11 dürfen elektrische Betriebsmi ttel ohne besondere Prüfbescheinigung v erwendet

werden. Sie müssen nur ausreichend gegen Staub geschützt sein. Das bedeutet, daß i m I nnern

solcher Betriebsmittel sich weder ex plosionsfähige Staub/Luft-Gemi sche noch gefährliche Staub-

ablagerungen bilden dürfen. Diese Bedingungen werden erfüllt, wenn die Betri ebsmittel

mindestens der Schutzart I P 54 genügen.

Auch auf der Oberfläche dürfen sich keine zu großen Staubablagerungen bilden, da ein

Wärmestau bzw. aufgewi rbelter Staub letztlich zu einer Ex plosion führen kann. Dazu müssen

v erschiedene Bedingungen erfüllt sein. Beispielsweise darf die Oberflächentemperatur nur 2/3

der Zündtemperatur des betreffenden Staub/Luft-Gemisches betragen. TO berfl. ≤ 2/3 x TZünd . des

Staub-/Luft-Gemi sches. Auch darf bei Oberflächen, die nicht gegen gli mmfähige Staubablage-

rungen ausreichend geschützt sind, die Oberflächentemperatur nicht größer als die Gli mm-

temperatur des jeweiligen Staubes minus 75 K sein, TO berfl. ≤ 2/3 x T Glim m . - 75 K. Der Einsatz

v on elektrischen Betriebsmitteln der Zündschutzart "Eigensicherheit" benötigt keinen Schutz

gegen Staubablagerung. Die Bestimmungen für die Einhaltung der Oberflächentemperatur sind

aber zu erfüllen. Außerdem muß das Betri ebsmittel mit den bei Dauerbetrieb auftretenden

Oberflächentemperaturen z. B. TO berfl. < 80 °C gekennzeichnet werden!

Auch für die Zonen 10 und 11 sind in DIN VDE 0165 gesonderte Einzelbestimmungen für

bestimmte Betriebsmittel, wi e z. B. M aschinen und Leuchten festgelegt.

7 - 8 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

Eigensichere, zugehörige Betriebsmittel für Sensor-/A ktor-Einsatz in Zone 10 oder 11

1. Zugehöri ge Betri ebsmittel, z.B. ib-bescheinigte SIM ATIC S5-100U Ex -Baugruppen, dürfen

ohne weitere Bescheinigung/Zulassung Betri ebsmittel in Zone 11 v ersorgen bzw. mit diesen

zusammengeschlossen werden. Die angeschlossenen Betriebsmi ttel in Zone 11 müssen die

Zone 11-Bedingungen erfüllen.

2. Entsprechendes wi e unter 1. gilt für Zone 10: Zugehörige ib-bescheinigte Betriebsmi ttel

dürfen Betri ebsmittel in Zone 10 v ersorgen, wenn die v ersorgten Betriebsmittel für Zone 10

bescheinigt sind.

A chtung: Bei Erri chtung ist die Trennung zwi schen den Zonen, z.B. die Staubdichtheit der

Kabeleinführung in Zone 10, zu berücksichtigen.

7.8 Betrieb , W artung , Störun g un d Instand setzun g

Der Betrieb und die Wartung v on elektri schen Anlagen in ex plosionsgefährdeten Bereichen

liegen gemäß Paragraph 13 der ElexV in der alleinigen Verantwortung des Betreibers. Das

bedeutet, daß der Betreiber die Anlage in ordnungsgemäßigem Zustand zu halten, ordnungs-

mäßig zu betreiben und ständig zu überwachen hat. Weiterhin hat der Betreiber die notwendigen

I nstandhaltungs- und I nstandsetzungsarbeiten unverzüglich v ornehmen und die den Umständen

nach erforderlichen Sicherheitsmaßnahmen treffen zu lassen.

Vor der ersten Inbetriebnahme einer Anlage i st v om Betreiber eine Prüfung durch eine Elektro-

fachkraft zu veranlassen. Diese Prüfung kann entfallen, wenn dem Betreiber vom Hersteller oder

Errichter die ordnungsgemäße Installation der Anlage bestätigt worden i st.

Selbstverständlich sind für einen ordnungsgemäßen Betrieb die allgemein anerkannten Regeln

der Technik und i nsbesondere der Elektrotechnik zu beachten. Hierzu sind auch die Bestim-

mungen für den Betri eb v on Starkstromanlagen mit den Zusatzfestlegungen für ex plosions-

gefährdete Bereiche (DIN VDE 57105 Teil 9 / VDE 0105 Teil 9) heranzuziehen. Die Überwachung

der elektrischen Betriebsmittel solcher Anlagen auf ihren ordnungsgemäßen Zustand ist dabei

eine wesentliche Forderung.

Der normale Betrieb einer Anlage umfaßt auch ihre Pflege, Wartung und Betreuung, um Ausfällen

v orzubeugen. Der mechanische Zustand einer Anlage sollte i nnerhalb eines Zeitraumes von

12 M onaten überprüft w erden. Dabei geht es um den Zustand der Verschraubungen von

Anschußklemmen bis hin zur Gewährleistung des IP-Schutzes v on Gehäusen.

Hinsichtlich des einwandfreien Zustandes einer Anlage wi rd nach der Elex V eine Überprüfung

einer Anlage i m Zeitabstand v on mindestens 3 Jahren verlangt, falls nicht ständig eine Über-

wachung durch einen v erantwortlichen I ngenieur erfolgt. Für eine solche Überprüfung ist die

ex plosionsfähige Atmosphäre abzustellen, da z. B. im allgemeinen die Meßgeräte nicht explo-

sionsgeschützt sind. Auch sind alle Gehäuse zu öffnen und der mechanische und elektrische

Zustand aller Teile im Inneren zu kontrollieren (Kontaktzustand, Isolationswerte). Für elektrische

Betri ebsmittel der Zündschutzart "Eigensicherheit" entfällt eine solche Prüfung, da diese Betriebs-

mittel wartungsfrei sind.

Hinweis

Die Aufsi chtsbehörde kann im Ei nzelfall erforderliche Überwachungsmaßnahmen

anordnen.

I m Falle einer Störung an Anlagen muß das betreffende Betriebsmittel allpolig vom Netz abge-

schaltet werden. Das gilt auch für Betriebsmittel außerhalb des ex plosionsgefährdeten Bereiches,

falls v on i hnen der Ex plosionsschutz abhängt (z. B. bei zugehöri gen Betri ebsmitteln).

6ES5 998-0EX12 7 - 9
Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer S5-100U Ex-Baugruppen

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

Hinweis

Tri tt eine Ex plosion auf, die durch den Betrieb der elektrischen Anlage verursacht sein

kann, ist sie durch den Betreiber der Aufsichtsbehörde zu melden. Dabei kann die

Aufsichtsbehörde eine Untersuchung zur Ursache der Ex plosion, zum Zustand der

Anlage zwecks Ausschließung der Wi ederholung einer Ex plosion und zu weiteren

Schutzvorkehrungen fordern.

I nstandsetzungsarbeiten sind nur unter Beachtung der vorgeschri ebenen Schutzmaßnahmen

für ex plosionsgefährdete Bereiche erlaubt. Verboten ist z. B. das Arbeiten an unter Spannung

stehenden elektri schen Betriebsmitteln in ex plosionsgefährdeten Bereichen. Das Arbeiten an

eigensicheren Stromkreisen bildet hierbei eine Ausnahme.

Die Ausführung der Arbeiten darf nur von Elektrofachkräften oder v on unter Aufsicht einer

Elektrofachkraft stehenden Personen durchgeführt werden. Hinweise für derartige Arbeiten

werden in Tabelle 7.2 gegeben.

Sind die Instandsetzungsarbeiten durchgeführt, darf der Normalbetrieb erst nach Sicherstellung

der Wirksamkeit der erforderlichen Ex plosi onsschutzmaßnahmen aufgenommen werden.

Hierüber hat ein Sachverständiger eine Bescheinigung auszustellen oder sein Prüfzeichen auf

dem Betriebsmittel anzubringen.

Tab. 7.2 Hinweise für Arbeiten an explo sio nsgeschützten elektrischen Betriebsmitteln

Zündschutz- A rt der auszu-


A rbeiten innerhalb explosionsgefährdeter Bereiche
art des Be- führenden

triebsmittels A rbeiten Zone 0 Zone 1 Zone 2

EEx ia Öffnen von nicht erlaubt erlaubt Alle Arbeiten grund-

mit Gehäuse sätzlich erlaubt,

außer bei Auftreten


Zulassung für An- und
einer plötzlichen
Zone 0 Abklemmen von
Explosionsgefahr
Leitungen

Strom-, erlaubt mit erlaubt mit Betriebs- erlaubt

Spannungs- und Meßgeräten, mitteln, die für Zone

Widerstands- die für Zone 0 1 bescheinigt sind;

messung bescheinigt Bescheinigungen

sind; L und C der Eigensicherheit

beachten! für Zone 0 beachten!

Lötarbeiten verboten verboten verboten

EEx ia/ Öffnen von nicht zulässig! erlaubt alle Arbeiten grund-

EEx ib Gehäuse sätzlich erlaubt,

außer bei Auftreten


An- und
einer plötzlichen
Abklemmen von
Explosionsgefahr
Leitungen

Strom-, erlaubt mit beschei- erlaubt

Spannungs- und nigten Betriebs-

Widerstands- mitteln oder mit

messung Geräten ohne

eingebaute Strom-

versorgung

Lötarbeiten verboten erlaubt, wenn

Löttemperatur unter

Zündtemperatur

7 - 10 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

Zündschutz- A rt der auszu-


A rbeiten innerhalb explosionsgefährdeter Bereiche
art des Be- führenden

triebsmittels A rbeiten Zone 0 Zone 1 Zone 2

EEx "e" Öffnen von nicht zulässig! nur im spannungs-

Gehäuse losen Zustand er-

laubt (Ausnahme s.

Spannungsmessung)

An- und Ab- nur im spannungs-

klemmen von losen Zustand erlaubt

Leitungen

Strom-, nur

Spannungs- und Spannungsmessung

Widerstands- erlaubt mit

messung bescheinigten Geräten

(Kurzzeitmessung);

übrige Messungen

nur nach EEx "e"-

Installation

Lötarbeiten verboten

EEx "p" Gehäuse öffnen nicht zulässig! nur erlaubt im Grundsätzlich alle

früher (Ex )f spannungslosen Arbeiten erlaubt, außer

Zustand u. unter bei Auftreten einer

Beachtung der auf plötzlichen

dem Betriebsmittel Explosionsgefahr

angegeb. Zeitspanne

An- und nur im spannungs-

Abklemmen von losen Zustand erlaubt

Leitungen

Messen von Strom, nur erlaubt, wenn

Spannung und bescheinigte

Widerstand Prüfgeräte

angeschlossen werden

u. Zündschutzart EEx

"p" gewährleistet ist.

Lötarbeiten verboten

EEx "d" Gehäuse öffnen nicht zulässig! nur erlaubt im

spannungslosen

Zustand u. unter

Beachtung der auf

dem Betriebsmittel

angegeb. Zeitspanne

An- und nur im spannungs-

Abklemmen von losen Zustand erlaubt

Leitungen

Messen von Strom, Arbeiten nicht möglich,

Spannung und da sie nur mit

Widerstand geöffneter Kapsel

möglich sind.

Ausnahme: Bei

getrenntem

Anschlußraum in EEx

"e".

Lötarbeiten verboten

6ES5 998-0EX12 7 - 11
Errichtung, Betrieb und I nstandhaltung eletrischer S5-100U Ex-Baugruppen

Anlagen in explosionsgefährdeten Bereichen

weiter Tabelle 7.2

Zündschutz- A rt der auszu-


A rbeiten innerhalb explosionsgefährdeter Bereiche
art des Be- führenden

triebsmittels A rbeiten Zone 0 Zone 1 Zone 2

für alle Werkzeuge nur mit erlaubt mit nicht Alle Werkzeuge sind

Zündschutz- Werkzeugen funkenreißendem erlaubt

erlaubt, die Werkzeug (z. B.


arten gilt
betriebsm. Kupfer-Berylium)

keine Funken

erzeugen

mechanischeArbeite verboten verboten sind alle Arbeiten grund-

n (Bohren, Funkenbildung und sätzlich erlaubt,

Hämmern, unzulässige außer bei Auftreten

Schleifen, Erwärmung einer plötzlichen

Trennen) Explosionsgefahr

7 - 12 6ES5 998-0EX12
8 Systematik der Errichtung einer ex-geschützten A nlage an einem Beispiel

8.1 Beurteilung der Ex plosionsgefahr (Beispielangaben) . . 8 - 1

8.2 Bestimmen der sicherheitstechnischen Kennzahlen . . . 8 - 1

8.3 Beurteilung des Verarbeitungsbildes . . . . . . . . . . . 8 - 1

8.4 Auswahl der Ex -Schutzmaßnahmen . . . . . . . . . . . 8 - 2

8.5 Zoneneinteilung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 - 2

8.6 Auswahl elektri scher Betriebsmittel . . . . . . . . . . . 8 - 2

8.7 Zusammenschaltung von elektri schen Betriebsmi tteln mit

eigensicheren Stromkreisen . . . . . . . . . . . . . . . 8 - 2

8.8 Auswahl v on Kabel und Leitungen . . . . . . . . . . . . 8 - 3

8.9 Verlegen der Kabel und Leitungen . . . . . . . . . . . . 8 - 3

8.10 Besonderheiten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 8 - 3

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Systematik der Errichtung einer explosion-

geschützten Anlage an einem Beispiel

8 Systematik der Errichtung einer explosions-

geschützten A nlage an einem Beispiel

An einem nur zu Darstellungszwecken ausgewählten Beispiel sollen die pri nzi pielle Vorgehens-

weise und einige Details der Erri chtungsbestimmung explosionsgeschützter elektrischer Anlagen

noch einmal zusammenfassend dargestellt werden.

I n einem Anbau an ein vorhandenes Fabrikgebäude soll eine Schaltwarte für die Gesamtanlage

und eine kleine Pumpstation für brennbare Flüssigkeiten erstellt werden. Im Zuge der Planung

des technologischen Verfahrens wird entschieden, daß in dem zu errichtenden Gebäude noch

ein Vorratstank als Ansetz- und Vorratsbehälter sowie ein weiterer Behälter mit einem Rührwerk

aufgestellt werden sollen.

8.1 Beurteilung d er E xplosion sgefahr (Beispielangab en)

– welche brennbaren Stoffe sollen v erarbeitet Äthylacetat

werden?
3
– in welcher M enge und mit welchem max. 250 m /h

Durchsatz pro Zeiteinheit?

– max imal auftretende Konzentration in Luft? natürliche Lüftung

– Art der Verarbeitung und Handhabung? Pumpen, Mischen, Rühren, Abfüllen

– Möglichkeit des Austretens v on Dämpfen? offene Behälter

– Art und Wirksamkeit der Be- und keine

Entlüftung?

8.2 Bestim m en d er sicherheitstech nischen Kennzah len

– Dichte, Dichteverhältnis (gasf.) 3,04

– Flammpunkt - 4 °C
– UEG (untere Ex plosionsgrenze) 2,1 Vol %

– Zündtemperatur 460 °C

8.3 Beurteilung d es Verarbeitun gsbildes

– tritt überhaupt in dem Gebäude ja!

explosionsfähige Atmosphäre auf?

– an welchen Stellen muß mit welchen in diesem Fall nicht wichtig, da keine

Mengen gerechnet werden? technische Lüftung

– tritt die ex plosionsfähige Atmosphäre i n ja!

gefahrdrohender M enge auf?

6ES5 998-0EX12 8 - 1
Systematik der Errichtung einer explosion- S5-100U Ex-Baugruppen

geschützten Anlage an einem Beispiel

8.4 A u swahl der Ex-Sch utzm aßn ahm en

Da der Einsatz v on primären M aßnahmen des Ex plosionsschutzes nicht geplant ist, muß das

Auftreten v on Zündquellen v ermieden werden.

8.5 Z on eneinteilun g

Als Hilfsmittel zur Einteilung der Zonen werden die EX-RL und die TRbF herangezogen.

– Räume mit Anlagen zum Lagern, Abfüllen Zone 1

und M ischen

– Apparate, die betri ebsmäßig zum Be- Zone 1 bis 10 m

schicken und Entleeren geöffnet werden


3
– Pumpen in Räumen (Ri = 250 m /h) Zone 1 bis 3 m

– Rohrleitungen mit betriebsmäßig lösbaren Zone 2 bis 3 m

Verbindungen in Räumen

Es wird entschieden, daß der ganze Pumpenraum als Zone 1 zu betrachten i st.

8.6 A u swahl elektrischer Betriebsm ittel

Zündschutzart

– welche elektrischen Betri ebsmittel sollen Pumpenmotor e oder d

unbedingt in dem ex plosionsgefährdeten Rührwerksmotor - " -

Raum untergebracht werden? Leuchten, - " -

M SR-Anlagen EEx ib

– Ex plosionsgruppe? I IA

– Temperaturklasse? T1

– Art der Zonen? Zone 1

8.7 Z usam m enschaltung vo n elektrischen Betriebsm itteln m it eig en-

sicheren Strom kreisen

– bei der Zündschutzart Eigensicherheit wird der Ex plosionsschutz durch das Zusammenwirken

mehrerer Betriebsmi ttel einschließli ch der Verbindungsleitungen bestimmt;

– bezüglich des Nachweises der Eigensicherheit wird dem Erri chter oder Betreiber eine große

Verantwortung übertragen;

– Grundvoraussetzung bei der Errichtung eigensicherer Stromkreise ist, daß die zulässigen

Werte der Temperatur, Leistung und der Energiespeicher nicht überschritten werden.

– bei Zusammenschaltung li nearer und nicht li nearer eigensicherer Stromkreise sind die Vor-

schriften nach PTB-Bericht W-39 zu beachten.

8 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Systematik der Errichtung einer explosion-

geschützten Anlage an einem Beispiel

8.8 A u swahl von Kabel u nd L eitun gen

– Motoranschluß NYY

– Rührwerksmotor da ortsv eränderli ch: H07RN-F

– Leuchten NYM

– MSR-Anlage H05RN-F

(Temperatur, Höhenstand, Durchfluß)

8.9 Verlegen d er Kabel u nd L eitun gen

– auf gemeinsamer Kabelbahn Abstand!

– Durchführung zu nicht ex gefährdetem abschotten

Raum

– Kennzeichnung der eigensicheren Farbe blau

Leitungen

– Einführen und Auflegen der Leitungen Kennzeichnen und auf

Verwechslungsgefahr achten

8.10 Beson derheiten

– Pumpenmotor in Zündschutzart "e" M otorschutz anpassen

– Potentialausgleich zusätzlicher PA

– Blitzschutz erforderlich

– angrenzende elektri sche Betriebsstätte luftseitige Trennung

6ES5 998-0EX12 8 - 3
Systematik der Errichtung einer explosion- S5-100U Ex-Baugruppen

geschützten Anlage an einem Beispiel

8 - 4 6ES5 998-0EX12
Trennblatt

C79000-D8300-C016-01 1
Trennblatt

2 C79000-D8300-C016-01
Teil 2: "SIMATIC S5 Ex-Baugruppen mit eigensicheren
Stromkreisen"

Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-


systems mit SIMATIC S5-Ex-Baugruppen 9

Kopplungsmöglichkeiten von Automatisierungs- 10


systemen mit SIMATIC S5-Ex-Aufbauten

SIMATIC S5-Ex-Baugruppen
11

Baugruppenadressierung 12

A/B/C
Anhänge D/E/F/
G/H/J

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Inhaltsverzeichnis

Inhaltsverzeichnis

9 Mechanischer Aufbau eines Automatisierungssystems mit Ex-Baugruppen..... 9 - 1

9.1 Beurteilung der Explosionsgefahr (Beispielangaben) .................................... 9 - 1


9.1.1 Aufbau einer Zeile mit Ex-Baugruppen .......................................................... 9 - 2
9.1.2 Erweiterung in mehrere Zeilen....................................................................... 9 - 7
9.1.3 Schrankeinbau ............................................................................................... 9 - 9
9.1.4 Senkrechter Aufbau ..................................................................................... 9 - 12

9.2 Verdrahtung eines Automatisierungssystems mit


SIMATIC-Ex-Baugruppen ............................................................................ 9 - 13
9.2.1 Stromversorgung anschließen ..................................................................... 9 - 13
9.2.2 Ex-Peripheriebaugruppen anschließen........................................................ 9 - 14

9.3 Elektrischer Aufbau...................................................................................... 9 - 14

9.4 Potentialausgleich bei explosionsgeschützten Anlagen .............................. 9 - 15

9.5 Leitungsführung in Ex-Anlagen.................................................................... 9 - 17


9.5.1 Kennzeichnung von Kabeln und Leitungen eigensicherer Stromkreise....... 9 - 19
9.5.2 Leitungsführung in Kabelbetten aus Metall oder Schutzrohren ................... 9 - 20
9.5.3 Zusammenfassung der Anforderungen nach DIN VDE 0165/02.91 ............ 9 - 20
9.5.4 Auswahl der Kabel und Leitungen nach DIN VDE 0165.............................. 9 - 21
9.5.5 Kabelarten.................................................................................................... 9 - 22
9.5.6 Anforderungen an die Klemmen bei der Zündschutzart Eigensicherheit..... 9 - 25

9.6 Schirmung und Maßnahmen gegen Störspannung ..................................... 9 - 27


9.6.1 Geräteschirmung ......................................................................................... 9 - 27
9.6.2 Leitungsschirmung....................................................................................... 9 - 27
9.6.3 Maßnahmen gegen Störspannungen .......................................................... 9 - 29
9.6.4 Die wichtigsten Grundregeln zur Sicherstellung der EMV ........................... 9 - 30

9.7 Blitzschutz.................................................................................................... 9 - 31
9.7.1 Äußerer Blitzschutz/Gebäudeschirmung ..................................................... 9 - 31
9.7.2 Dezentralisierung von Anlagen mit SIMATIC S5-ET 100/ET 200U ............. 9 - 32
9.7.3 Kabel- und Gebäudeschirmung ................................................................... 9 - 34
9.7.4 Blitzschutz-Potentialausgleich ..................................................................... 9 - 34
9.7.5 Überspannungsschutz ................................................................................ 9 - 35
9.7.6 Geräte für den Überspannungsschutz auch bei direkten Blitzeinschlägen.. 9 - 36
9.7.7 Blitzschlag.................................................................................................... 9 - 38

9.8 Montagearbeiten in explosionsgefährdeten Bereichen................................ 9 - 39


9.8.1 Sicherheitsmaßnahmen ............................................................................... 9 - 39
9.8.2 Einsatz eines Ex-Aufbaus im explosionsgefährdeten Bereich..................... 9 - 41

9.9 Instandhaltung der elektrischen Betriebsmittel ............................................ 9 - 44


9.9.1 Austauschen von Betriebsmitteln ................................................................ 9 - 44
9.9.2 Instandsetzung von Betriebsmitteln ............................................................. 9 - 44

6ES5 998-0EX12 i
Inhaltsverzeichnis S5-100U Ex-Baugruppen

10 Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten .................................. 10 - 1

10.1 SIMATIC-SIMATIC-Kopplungen .................................................................. 10 - 2

10.2 Übersicht über Bussysteme der SIMATIC S5-Kleinsteuergeräte ................ 10 - 3

10.3 Übersicht der SIMATIC Bussysteme ET 100U und ET 200U ...................... 10 - 4

10.4 TELEPERM-SIMATIC-Kopplungen ............................................................. 10 - 6

11 SIMATIC S5-Ex-Baugruppen ................................................................................. 11 - 1

11.1 Ex-Baugruppen im System SIMATIC S5 ..................................................... 11 - 1

11.2 Aufbau mit eigensicheren Baugruppen........................................................ 11 - 3

11.3 Maximale Anzahl an analogen und digitalen Ex-Baugruppen


in den einzelnen Systemen ......................................................................... 11 - 5
11.3.1 Stromabgabe der einzelnen Systeme ......................................................... 11 - 5
11.3.2 Adreßvolumen der einzelnen Systeme ....................................................... 11 - 5
11.3.3 Maximale Anzahl an Ex-Analog/Digital-Baugruppen ................................... 11 - 6

11.4 Stromversorgungsbaugruppe PS 935-8ME11 ............................................. 11 - 8


11.4.1 Elektrischer Anschluß der PS 935 ............................................................. 11 - 10
11.4.2 Einsatz der PS 935 in den Systemen AG S5-95U / S5-100U
(feste Steckplatzadressierung) .................................................................. 11 - 10
11.4.3 Einsatz der PS 935 in den Systemen ET 100U / ET 200U
(variable Steckplatzadressierung).............................................................. 11 - 13
11.4.4 Überwachung und Diagnose mit der PS 935............................................. 11 - 16

11.5 Ex-Busmodul 6ES5 700-8EA11................................................................. 11 - 16

11.6 Trennwand 6ES5 497-8EA11 .................................................................... 11 - 17

11.7 Ex-Digitalbaugruppen ................................................................................ 11 - 18


11.7.1 Ex-Digital-Eingabebaugruppe 6ES5 437-8EA12 ....................................... 11 - 18
11.7.2 Ex-Digital-Ausgabebaugruppe 6ES5 457-8EA12 ...................................... 11 - 24

11.8 Analogwertverarbeitung mit eigensicheren Baugruppen ........................... 11 - 28


11.8.1 Ex-Analog-Eingabebaugruppe 2 x 4 ... 20 mA 6ES5 467-8EE11.............. 11 - 28
11.8.2 Ex-Analog-Ausgabebaugruppe 2 x 4 ... 20 mA 6ES5 477-8EC11 ............ 11 - 33
11.8.3 Anschluß von Ex-SMART-Meßumformer an
Ex-Analog-Ein- und -Ausgaben ................................................................. 11 - 37
11.8.4 Ex-Analog-Eingabebaugruppe 4 x ± 50 mV, 6ES5 467-8EA11................. 11 - 39
11.8.5 Ex-Analog-Eingabebaugruppe 2 x Pt100 (± 500 mV), 6ES5 467-8EF11 .. 11 - 47
11.8.6 Analogwert-Anpassungsbausteine FB 250 und FB 251 ............................ 11 - 55

12 Baugruppendressierung......................................................................................... 12 - 1

12.1 Adressierung der AG S5-95U / S5-100U ..................................................... 12 - 1


12.1.1 Steckplatznumerierung in den AG S5-95U / S5-100U................................. 12 - 1
12.1.2 Adressierung von Digitalbaugruppen in den AG S5-95U / S5-100U ........... 12 - 3
12.1.3 Adressierung von Analogbaugruppen in den AG S5-95U / S5-100U .......... 12 - 4

12.2 Adressierung in den Systemen ET 100U / ET 200U.................................... 12 - 5

ii 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Inhaltsverzeichnis

A Konformitätsbescheinigungen ................................................................................A - 1

B Planungsunterlagen / Projektierungshilfen ............................................................B - 1

C Anwendungsbeispiele ..............................................................................................C - 1

D Sicherheitstechnische Betrachtung bei


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise ..................................................D - 1

E Maßbilder ...................................................................................................................E - 1

F Technische Daten...................................................................................................... F - 1

G Fachwörter zum Thema Explosionsschutz und "Eigensicherheit" (Glossar) .... G - 1

H Ex-Betriebsmittel und Zubehör................................................................................H - 1

H.1 Weitere Ex-Betriebsmittel von Siemens.........................................................H - 1

H.2 Zubehör..........................................................................................................H - 2

J Index ...........................................................................................................................S - 1

6ES5 998-0EX12 iii


Inhaltsverzeichnis S5-100U Ex-Baugruppen

iv 6ES5 998-0EX12
9 M echanischer A ufbau eines A utomatisierungssystems mit Ex-Baugruppen

9.1 Beurteilung der Ex plosionsgefahr (Beispielangaben) . . 9 - 1

9.1.1 Aufbau einer Zeile mi t Ex -Baugruppen . . . . . . . . . 9 - 2

9.1.2 Erweiterung i n mehrere Zeilen . . . . . . . . . . . . . . 9 - 7

9.1.3 Schrankeinbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 9

9.1.4 Senkrechter Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 12

9.2 Verdrahtung eines Automatisierungssystems mit SIMATI C-

Ex -Baugruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 13

9.2.1 Stromv ersorgung anschließen . . . . . . . . . . . . . . 9 - 13

9.2.2 Ex -Peri pheri ebaugruppen anschließen . . . . . . . . . . 9 - 14

9.3 Elektrischer Aufbau . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 14

9.4 Potentialausgleich bei explosionsgeschützten Anlagen . 9 - 15

9.5 Leitungsführung in Ex -Anlagen . . . . . . . . . . . . . . 9 - 17

9.5.1 Kennzeichnung v on Kabeln und Leitungen eigensicherer

Stromkreise . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 19

9.5.2 Leitungsführung in Kabelbetten aus M etall oder Schutz-

rohren . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 20

9.5.3 Zusammenfassung der Anforderungen nach DIN VDE 0165/

02.91 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 20

9.5.4 Auswahl der Kabel und Leitungen nach DIN VDE 0165/0815 9 - 21

9.5.5 Kabelarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 22

9.5.6 Anforderungen an die Klemmen bei der Zündschutzart

Eigensicherheit . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 25

9.6 Schirmung und M aßnahmen gegen Störspannung . . . 9 - 27

9.6.1 Geräteschirmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 27

9.6.2 Leitungsschirmung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 27

9.6.3 Maßnahmen gegen Störspannungen . . . . . . . . . . 9 - 29

9.6.4 Zusammenfassung der EMV-Grundregeln . . . . . . . . 9 - 30

9.7 Blitzschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 31

9.7.1 Äußerer Blitzschutz/Gebäudeschirmung . . . . . . . . . 9 - 31

9.7.2 Dezentralisierung von Anlagen mi t SIM ATIC S5-ET 100U/

ET 200U . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 32

9.7.3 Kabel- und Gebäudeschirmung . . . . . . . . . . . . . 9 - 34

9.7.4 Blitzschutz-Potentialausgleich . . . . . . . . . . . . . . 9 - 34

9.7.5 Überspannungsschutz . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 35

9.7.6 Geräte für den Überspannungsschutz auch bei direkten

Blitzeinschlägen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 36

9.7.7 Blitzeinschlag . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 38

9.8 Montagearbeiten in ex plosionsgefährdeten Bereichen . 9 - 39

9.8.1 Sicherheitsmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 39

9.8.2 Einsatz eines Ex -Aufbaus im explosionsgefährdeten Bereich 9 - 41

9.9 Instandhaltung der elektrischen Betriebsmittel . . . . . . 9 - 44

9.9.1 Austauschen v on Betri ebsmitteln . . . . . . . . . . . . 9 - 44

9.9.2 Instandsetzung v on Betriebsmitteln . . . . . . . . . . . 9 - 44

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
9.1 Gerätezeile mit Ex -Baugruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 2

9.2 Demontage der Busmodule . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 5

9.3 Einstellen des Codierelementes auf dem eigensicheren Busmodul 9 - 6

9.4 Verbindung durch Anschaltungsbaugruppen (6ES5 316-8MA12) 9 - 8

9.5 M ehrzeiliger Aufbau mit eigensicheren Baugruppen in einem 8MF-

Schrank . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 10

9.6 M ehrzeiliger Aufbau i n einem Schwenkrahmen (6XK3 ...) . . . . 9 - 11

9.7 Schrankeinbau mit einem Ex - und einem Nicht-Ex -Kabelkanal . 9 - 12

9.8 Senkrechter Aufbau des AG . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 13

9.9 Aufbau des S5-100U mi t eigensicheren Baugruppen . . . . . . 9 - 15

9.10 Haupt- und Nebenpotentialausgleich gemäß VDE . . . . . . . . 9 - 16

9.11 Beispiel eines Potentialausgleichs für MSR-Anlagen . . . . . . . 9 - 17

9.12 Leitungsführung für eigensichere Stromkreise . . . . . . . . . . 9 - 18

9.13 Schirmung v on Ex -Leitungen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 28

9.14 Blitzschutzkonzept ET 100U/ET 200U . . . . . . . . . . . . . . 9 - 33

9.15 Überspannungsschutz im eigensicheren Stromkreis . . . . . . . 9 - 35

9.16 Blitz-/Überspannungsschutz einer Gasverdichterstation . . . . . 9 - 37

9.17 SIM ATIC Ex -Baugruppen im ex plosionsgefährdeten Bereich 9 - 41

Tabellen
9.1 M ontage, Demontage und Veränderung des AG . . . . . . . . . 9 - 2

9.2 Steckplatzcodierung bei Ex -Baugruppen . . . . . . . . . . . . . 9 - 6

9.3 Verlustleistungen der AG/ET und Ex -Baugruppen . . . . . . . . 9 - 9

9.4 I nhalt der DIN VDE 0165/02.91 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 20

9.5 M indestquerschnitte v on Kupferleitungen gem. DIN VDE 0165 9 - 22

9.6 Kabelarten . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 22

9.7 Siemens-Kabel für die MSR-Technik gem. DIN VDE 0815 . . . 9 - 25

9.8 Geeignete Blitzschutzelemente für Ex -Baugruppen 9 - 36

9.9 Sicherheitsmaßnahmen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 40

9.10 Arbeiten am Anlagenaufbau in der Zündschutzart:

EE de [ib] T5...T6 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 9 - 42

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

9 Mechanischer A ufbau eines A utomatisie-

rungssystems mit Ex-Baugruppen

Hinweis

Ex -Anlagen dürfen nur durch autorisiertes Personal errichtet werden.

9.1 Beurteilung d er E xplosion sgefahr (Beispielangab en)

Außer den Peripheriebaugruppen werden alle Teile des AG/ET auf Normprofi lschienen nach DIN

EN 50022-35x15 aufgeschnappt. Diese Teile des AG sind z .B.:

• Laststromversorgung z. B. PS 931

• AG S5-95U; CPU 102/103 oder die Anschaltungsbaugruppe IM 318-8M.. (für ET 100U/

ET 200U) Zusatzstromversorgung PS 935

• Nicht-Ex -Busmodule

• Ex -Busmodule

• Trennwand

Die Peripheriebaugruppen werden auf die Busmodule gesteckt:

• Die Nicht-Ex -Peripheriebaugruppen auf die Nicht-Ex -Busmodule

• die Ex -Peripheriebaugruppen auf die Ex -Busmodule.

Die Trennwand muß zwischen den Ex - und Nicht-Ex -Baugruppen angeordnet werden. Die Norm-

profilschiene montieren Sie auf eine Metallplatte, um ein gleiches Bezugspotential zu gewähr-

leisten. Unterschiedli che Aufbauhöhen ergeben sich für Busmodule in SIGUT- oder

Crimp-snap-in-Anschlußtechnik.

Bei der Montage, Demontage oder bei Veränderungen des Aufbaus dürfen Sie nur nach folgen-

dem Schema v orgehen (Tab. 9.1):

6ES5 998-0EX12 9 - 1
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Tab. 9.1 Mo ntage, Dem ontage und Veränderung des AG /ET

Montage, Demontage und NETZ-Zustand Betriebsart Lastspannung

Veränderung von:

A G/ET A G/ET

Ex -Peri pheri ebaugruppen NETZ-AUS STOP X

Nicht-Ex -Peripheriebaugruppen NETZ-AUS STOP AUS

Ex -Busmodule NETZ-AUS X X

Nicht-Ex -Busmodule

NETZ-AUS X X

Anschaltungsbaugruppen

Zentralbaugruppe
Versorgungsspannung
X X
AUS
Stromv ersorgung PS 935

9.1.1 A ufbau einer Z eile m it E x-Baug rup pen

Für den Aufbau eines Automatisierungssystems mi t eigensicheren und nicht eigensicheren E/A-

Stromkreisen benötigen Sie folgende Teile:

• eine Laststromversorgungsbaugruppe

• ein AG, eine CPU bzw. Anschaltungsbaugruppe IM 318

• eine Zusatzstromversorgungsbaugruppe PS 935 (bei Bedarf)

• Ex - und Nicht-Ex -Busmodule

• Ex - und Nicht-Ex -Peripheriebaugruppen

Beginnen Sie mi t dem Aufbau am linken Ende der Normprofilschiene und fügen Sie die anderen

Baugruppen rechts daneben an.

Trennwand

SV CPU/
5
3
I M 318-
9
S
8M.. P

Ex-/
(projektierungsabhängig)
Nicht-Ex-Baugruppen

Bild 9.1 Gerätezeile m it Ex-Baugruppen

9 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Stromversorgungsbaugruppe PS 931 montieren

Die Konstruktion der Rückwand ermöglicht eine einfache Befestigung auf der Normprofilschiene.

• Hängen Sie die Stromv ersorgungsbaugruppe in die Normprofilschiene ein und

• schwenken Sie diese nach hinten, bis der Schieber einrastet.

Demontage

Schalten Sie die Eingangsspannung der PS 931 ab.

• Lösen Sie die Verbindungen zwischen CPU und Stromv ersorgungsbaugruppe bzw. Anschal-

tungsbaugruppe I M 318 und Stromv ersorgungsbaugruppe,

• drücken Sie mi t einem Schraubendreher den Schieber an der Unterseite der Stromv er-

sorgungsbaugruppe nach unten und

• schwenken Sie die Baugruppe aus der Normprofi lschiene heraus.

A G/CPU/A nschaltungsbaugruppe I M 318 montieren

Sie v erfahren wie bei der Stromversorgungsbaugruppe.

• Hängen Sie das AG / die CPU / die Anschaltungsbaugruppe IM 318 rechts neben der

Stromv ersorgungsbaugruppe i n die Normprofilschiene ein und

• schwenken Sie diese nach hinten, bis der Schieber einrastet.

Demontage des A G / der CPU / der A nschaltungsbaugruppe I M 318

• Schalten Sie die Versorgungsspannung des AG / der CPU / der Anschaltungssbaugruppe

IM 318 ab.

• Entfernen Sie die Peri pheri ebaugruppe bzw. Zusatzstromv ersorgung PS 935 auf dem

Steckplatz "0".

• Lösen Sie die Verbindung (Flachbandkabel) zwi schen dem AG / der CPU / der I M 318 und

dem ersten Busmodul oder der PS 935.

• Lösen Sie die Verbindungen zwi schen dem AG / der CPU / der IM 318 und der Stromv er-

sorgungsbaugruppe,

• drücken Sie mit einem Schraubendreher den Schieber an der Unterseite der jeweiligen

Bauguppe nach unten und

• schwenken Sie die Baugruppe aus der Normprofi lschiene heraus.

Stromversorgungsbaugruppe PS 935 montieren

• Stecken Sie den Stecker des Flachbandkabels in die Stiftleiste an der rechten Seite des AG /

der CPU / der Anschaltungsbaugruppe IM 318.

• Hängen Sie die Stromv ersorgungsbaugruppe in die Normprofilschiene ein und

schwenken Sie diese nach hinten, bis der Schieber einrastet.

• Verbinden Sie den DC 24 V-Anschluß (+) des AG / der CPU / der Anschaltungsbaugruppe

mit dem DC 24 V-Anschluß der PS 935.

6ES5 998-0EX12 9 - 3
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Hinweis

PS 935 immer auf den ersten Steckplatz montieren

Demontage der PS 935

• Schalten Sie die Spannung der DC 24 V-Versorgung ab.

• Lösen Sie die Verbindungen der DC 24 V-Versorgung.

• Lösen Sie die Verbindung (Flachbandkabel) zum Busmodul.

• Entfernen Sie das Busmodul rechts v on der PS 935.

• Drücken Sie mit einem Schraubendreher den Schieber an der Baugruppe nach unten und

schwenken Sie die Baugruppe aus der Normprofilschiene heraus.

• Ziehen Sie den Stecker des Flachbandkabels aus dem AG / der CPU / der Anschaltungs-

baugruppe I M 318.

Ex-Busmodul montieren

Einhängen und einschwenken wie bei den Stromv ersorgungs- und Zentralbaugruppen

• Seitliche Haken v erbinden die Ex -Busmodule untereinander sowi e mit

- Nicht-Ex -Busmodulen oder

- dem AG / der CPU / der Anschaltungsbaugruppe IM 318

• zwischen die Ex -Busmodule und Nicht-Ex -Teile des AG / der Anschaltungsbaugruppe I M 318

muß immer eine Trennwand montiert werden, um 50 mm Fadenmaß zwischen eigensiche-

ren und nicht eigensicheren Anschlußklemmen zu erhalten.

Verbinden der Ex-Busmodule untereinander oder mit Nicht-Ex-Teilen des A G / der

A nschaltungsbaugruppe I M 318

• Ziehen Sie den Stecker des Flachbandkabels - am Busmodul links oben - aus der Halterung

• und stecken Sie ihn über die Trennwand (nur notwendig bei Ex - und Nicht-Ex -Busmoduln)

in die Buchse des li nken Nachbar-Busmoduls,

• oder in die Buchse an der rechten Seite des AG / der CPU / der Anschaltungsbaugruppe

IM 318.

Demontage der eigensicheren Busmodule

• Lösen Sie die Verbindungen zu den benachbarten Ex -/Nicht-Ex -Busmodulen oder zum AG /

zur CPU / der Anschaltungsbaugruppe I M 318.

• Drücken Sie mit einem Schraubendreher den Schieber nach unten und

• schwenken Sie das M odul aus der Normprofilschiene heraus.

9 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Ex-Codierelement

3 4
2
Bild 9.2 Demontage der Busmo dule

Ex-Peripheriebaugruppen montieren

Bevor Sie eine Ex -Peri pheri ebaugruppe montieren, müssen Sie das Codierelement des Ex -Bus-

moduls auf den Baugruppentyp einstellen. Der Baugruppentyp muß auf dem Beschriftungsfeld

des Ex -Busmoduls eingetragen werden.

Codierelement einstellen:

Auf jeder Ex -Peri pheri ebaugruppe i st vorne eine Kennzi ffer aufgedruckt. Je nach Baugruppentyp

i st eine Nummer v on 9 bis 16 festgelegt. Auf der Rückseite jeder Baugruppe ist ein blauer

Codierzapfen als "Schlüssel" angebracht. Er befindet sich je nach Baugruppentyp in einer ande-

ren, unveränderlichen Stellung. Das Busmodul hat für jeden Steckplatz das Gegenstück, ein

blaues, drehbares Codierelement als "Schloß" (Bild 9.2). Stellen Sie mit einem Schraubendreher

das "Schloß" auf dem Busmodul entsprechend der Baugruppenkennziffer ein (Tabelle 9.2).

G efahr

Beim Austausch einer Ex -Baugruppe darf nur eine typgleiche Baugruppe auf

diesen Steckplatz gesteckt werden. Wenn trotzdem eine andere Baugruppe auf

diesen Steckplatz gesteckt wi rd, dann ist die Eigensicherheit der am Ex -Busmodul

angeschlossenen Stromkreise nicht mehr gewährleistet.

6ES5 998-0EX12 9 - 5
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Tab. 9.2 Steckplatzcodierung bei Ex-Baugruppen

Kennzeich- Baugruppenschlü

Baugruppe M LFB nung auf Bau- ssel auf

gruppen- Busmodul

rückseite einzustellen

Ex -Digital-Eingabe (NAM UR) 6ES5 437-8EA12 F 12

Ex -Digital-Eingabe (m. Diagnose) 6ES5 437-8EA21 F 12

Ex -Digital-Ausgabe 6ES5 457-8EA12 E 13

Ex -Analog-Eingabe (Thermoelem.) 6ES5 467-8EA11 C 15

Ex -Analog-Eingabe (4 ... 20 mA) 6ES5 467-8EE11 D 14

Ex -Analog-Eingabe (Pt 100) 6ES5 467-8EF11 B 16

Ex -Analog-Ausgabe 6ES5 477-8EC11 D 14

16 1
5
9

Ex 14 Ex 14 Ex
10

14
14

13
12

Bild 9.3 Einstellen des Codierelementes auf dem Ex-Busmodul

9 - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Peripheriebaugruppe befestigen

• Hängen Sie die Baugruppe oben am Busmodul ein,

• schwenken Sie diese zum Busmodul hin,

• drücken Sie sie fest und

• v erschrauben Sie die Baugruppe mit dem Busmodul.

Peripheriebaugruppe aushängen

• Lösen Sie die Befestigungsschraube und schwenken Sie die Baugruppe nach vorn und oben

heraus.

9.1.2 Erweiterun g in m ehrere Zeilen

Können Sie nicht alle Baugruppen in einer Zeile anordnen, so ist eine Erweiterung auf bis zu vi er

Zeilen mögli ch. Sie dürfen max imal 16 Busmodule einsetzen. Dabei ist es gleichgültig, wieviele

M odule in einer Zeile montiert werden. Zur Verbindung der einzelnen Zeilen benötigen Sie pro

Zeile eine Anschaltungsbaugruppe I M 316.

Die M ontage erfolgt wie bei den Busmodulen. Die Anschaltungsbaugruppe IM 316 muß dann

wi eder über die Flachbandleitung mit dem letzten Busmodul verbunden werden. Zwischen der

Anschaltbaugruppe IM 316 und einem Ex -Busmodul muß immer eine Trennwand montiert wer-

den.

Bei zweizeiligem Aufbau v erwenden Sie die Anschaltung I M 315. Sie besteht aus zwei Baugrup-

pen, die über eine Leitung v on 0,5 m Länge fest mi teinander v erbunden sind. Bei mehrzeiligem

Aufbau benutzen Sie die Anschaltungsbaugruppen IM 316. Die Anschaltungen sind mit der

Steckleitung 712-8 zu v erbinden (Bestell-Nr. 6ES5 712-8...). Die Länge der Steckleitung ist

abhängig v on der Strombelastung der Verbindungsleitung (siehe Kap. 11.4.2).

Beim Aufbau in v erschiedenen Schränken ist ein gemeinsames Bezugspotential der Normprofil-

schiene erforderlich.

6ES5 998-0EX12 9 - 7
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

OUT

IN

4 2 8 5
6
7

OUT

IN

Ex 14 Ex 14
Ex 14
Ex 14

Bild 9.4 Verbindung durch Anschaltungsbaugruppen (6ES5 316-8M A12)

M ontage der A nschaltung I M 315/IM 316

• Hängen Sie die Anschaltungsbaugruppe in die Normprofilschiene ein.

• Schwenken Sie die Baugruppe nach hinten ein.

• Verbinden Sie die Baugruppe über die Flachbandleitung mit dem letzten Busmodul (Wenn

das letzte Busmodul ein Ex -Busmodul ist, dann die Trennwand nicht vergessen!).

• Verbinden Sie beide Anschaltungsbaugruppen mit einer Steckleitung 712-8.

• Die Leitung wird in der AG-Zeile an die Buchse "OUT" und in der Erweiterungszeile an die

Buchse "I N" gesteckt.

• Sichern Sie die Stecker der Steckleitung mit jeweils 2 Schrauben.

9 - 8 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Demontage der A nschaltungsbaugruppe I M 315/IM 316

• Nur bei IM 316: Lösen Sie die Befestigungsschrauben der Stecker und ziehen Sie die

Steckleitung ab.

• Lösen Sie die Verbindung (Flachbandleitung) zum benachbarten Busmodul,

• drücken Sie mit einem Schraubendreher den Schieber an der Unterseite der Anschaltungs-

baugruppe nach unten und schwenken Sie die Baugruppe aus der Normprofilschiene heraus.

9.1.3 Schran keinb au

Zur Verbesserung der Störsicherheit sollte das AG/ET auf einer Metallplatte montiert werden;

zumindest müssen alle Normprofi lschienen niederohmig v erbunden sein. Achten Sie beim Aufbau

auf eine gute elektrische Verbindung.

Neben Schränken des 8MF-Systems, gegebenenfalls mit Doppelschwenkrahmen für eine höhere

Packungsdichte, können Sie auch Gerätetragbleche der 8LW- oder 8LX-Systeme v erwenden

(Katalog NV 21). Der Abstand zwischen zwei Normprofilschienen muß mindestens 210 mm

betragen. Beachten Sie dazu die Maßbilder im Anhang.

Zur besseren Wärmeverteilung sollten

• die Stromv ersorgungen PS 931 und PS 935,

• die CPU/Anschaltungsbaugruppe I M 318-8M.. und

• die Ex -Analogbaugruppen

in unbelüfteten Schränken immer in der untersten Zeile angeordnet werden, in belüfteten

Schränken immer in der obersten.

Zur Bemessung der Schrankbelüftung bestimmen Sie die Gesamtverlustleistung als Summe aller

ty pischen Verlustleistungen (Tabelle 9.3).

Tab. 9.3 Verlustleistungen der AG /ET und Ex-Baugruppen

typ. max. Stromaufnahme


Baugruppe
Verlustleistung aus dem A G

Rückwandbus

AG S5-95 (6ES5 095-8MA..) 12 W -

CPU 102 (6ES5 102-8MA..) 11,4 W -

CPU 103 (6ES5 103-8MA..) 11,6 W -

IM 318-A (6ES5 318-8MA..) (für ET 100U) 6 W -

IM 318-B (6ES5 318-8MB..) (für ET 200U) 6 W -

PS 935 (6ES5 935-8ME11) 7,5 W -

Ex -Digital-Eingabe (6ES5 437-8EA12) 0,45 W 50 mA

Ex -Digital-Eingabe (6ES5 437-8EA21) 0,45 W 50 mA

Ex -Digital-Ausgabe (6ES5 457-8EA12) 0,5 W 55 mA

Ex -Analog-Eingabe (6ES5 467-8EA11) 2,5 W 270 mA

Ex -Analog-Eingabe (6ES5 467-8EE11) 2,9 W 320 mA

Ex -Analog-Eingabe (6ES5 467-8EF11) 2,5 W 270 mA

Analog-Ausgabebaugruppe (6ES5 477-8EC11) 3,15 W 350 mA

6ES5 998-0EX12 9 - 9
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Grundrahmen

1 5
1
3
MI
13 26

BLAU

2 8 5 5
1 3 1
3 9 3
S MI
IM P 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 11 12

BLAU

3 5
1
3
MI
39 52

BLAU

4 8 5 5
1 3 1
3 9 3
MI S
P 27 38
IM

BLAU

5 5
1
3
MI
65 78

BLAU

6 8 5 5
1 3 1
3 9 3
MI S MI
P 53 64

BLAU

7 8 5
1 3
3 9
MI S
P 79 90

BLAU

Kabelkanal

Bild 9.5 Mehrzeiliger Aufbau m it eigensicheren Ex-Baugruppen in einem 8MF-Schrank

9 - 10 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Schwenkrahmen

DC 24 V AC 230 V

1 8
1
5
3
3 9
MI S
P 1 2 3 4 5 6

BLAU

5
2 8
1
3
3
9
S
IM P 7 8 9 10 11 12

BLAU

8 5
3 1
3
3
9
S
IM P 13 14 15 16 17 18

BLAU BLAU

5
4 8
1
3
3
9
MI S
P 19 20 21 22 23 24
0
0
1 BLAU
X
-
5
5 8
1
3
3
9
MI S
P 25 26 27 28 29 30

BLAU

6 8 5
1 3
3 9
MI S
P 31 32 33 34 35 36

BLAU

Bild 9.6 Mehrzeiliger Aufbau in einem Schwenkrahmen (6XK3 ...)

6ES5 998-0EX12 9 - 11
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

210 mm + a nicht-Ex-Baugruppen

a nicht-Ex-Kabelkanal

min 45 mm Trennwand

CPU/
PS935

Anschaltung
Ex-Baugruppen

Ex-Kabelkanal (blau)

Bild 9.7 Schrankeinbau m it einem Ex- und einem Nicht-Ex-Kabelkanal

9.1.4 Senkrechter A u fbau

Die Normprofilschiene kann auch senkrecht montiert werden, so daß die Baugruppen überein-

ander gestapelt aufgebaut sind. Die Wärmeabfuhr durch Konvektion ist in diesem Fall geringer;

deshalb ist die zulässige Umgebungstemperatur auf max. 40 °C eingeschränkt.

Bei senkrechtem Aufbau müssen die gleichen Mi ndestabstände wie bei waagerechter M ontage

eingehalten werden.

Am unteren Ende der AG-Zeile muß zur mechanischen Fix ierung der Baugruppen eine Erdungs-

klemme (6ES5 728-8MA11) montiert werden.

9 - 12 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Trennwand

PS 935

AG

Klemme

Bild 9.8 Senkrechter Aufbau des AG

9.2 Verdrahtun g eines A utom atisierung ssystem s m it

SIM A TIC-Ex-Baug rup pen

9.2.1 Strom versorgu ng anschließen

Stromversorgungsbaugruppe PS 931 anschließen

• Entfernen Sie die Abdeckung des Spannungswahlschalters

• Stellen Sie den Spannungswahlschalter auf die verwendete Netzspannung ein.

• Klappen Sie die Schutzabdeckung der Versorgungsleitung hoch.

• Schließen Sie das Netzkabel an die Klemmen L1, N und an und

• schließen Sie die Schutzabdeckung.

Zentralbaugruppe/A nschaltungsbaugruppe anschließen

• Verbinden Sie die Klemmen L+ und M der Stromv ersorgungsbaugruppe PS 931 mit den

entsprechenden Anschlußklemmen der CPU / der Anschaltungsbaugruppe IM 318.

• Verbinden Sie die Klemme der CPU / der Anschaltungsbaugruppe IM 318 mit der

Normprofilschiene.

Zusatzstromversorgungsbaugruppe PS 935 anschließen

• Verbinden Sie die Klemme L+ CPU / der Anschaltungsbaugruppe IM 318 mit den entspre-

chenden Klemme der Zusatzstromv ersorgungsbaugruppe PS 935.

6ES5 998-0EX12 9 - 13
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

9.2.2 Ex-Perip heriebaug rupp en an sch ließen

Die Ex -Peri pheri ebaugruppen werden auf Ex -Busmodule gesteckt. Die Versorgung der Ex -Peri -

pheriebaugruppen erfolgt über den Rückwandbus. Die Ex -Peripheriebaugruppen werden also

nicht über die Anschlußblöcke der Busmodule v ersorgt. Die Ex -Sensoren und Ex -Aktoren werden

an die Anschlußklemmen der einzelnen Ex -Busmodule angeschlossen. Die Versorgung der

Sensoren bzw. Aktoren erfolgt über die Ex -Baugruppen bzw. über eigene eigensichere Strom-

v ersorgungen (z. B. Vierleiter-Meßumformer).

Hinweis

Bevor ein Sensor oder Aktor an eine Ex -Baugruppe angeschlossen wi rd, ist gege-

benenfalls eine sicherheitstechnische Betrachtung dieses eigensicheren Strom-

kreises durch einen Sachverständigen durchzuführen. Formulare für die Abnahme

einer Zusammenschaltung finden Si e im Anhang D, "Sicherheitstechnische

Betrachtungen bei Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise".

9.3 Elektrischer A ufbau

Stromversorgung

Die gesamte Steuerung besteht aus getrennten Stromkreisen:

• dem Versorgungsstromkreis für das AG/ET (DC 24 V)

• dem Steuerstromkreis für die nicht eigensicheren Signalgeber (DC 24 V)

• dem Laststromkreis für die nicht eigensicheren Stellglieder (DC 24 V oder AC 115/230 V).

Die Ex -Sensoren und Ex -Aktoren werden über die Ex -Peripheriebaugruppen v ersorgt. Die Ver-

sorgung der Ex -Sensoren und Ex -Aktoren und die Versorgung der Ex -Baugruppen über Rück-

wandbus ist galv anisch getrennt.

Versorgung des A G- / des ET-Rückwandbusses

Die Versorgung des AG- / ET-Rückwandbusses erfolgt über die CPU / Anschaltungsbaugruppe

I M 318 und wird bis zu einer Gesamtstromaufnahme von 1 A sichergestellt.

Wenn die Gesamtstromaufnahme aus dem AG/ET-Rückwandbus größer als 1 A i st, dann müssen

Sie die PS 935 einsetzen, die eine Stromv ersorgung bis zu 2,5 A sicherstellt.

9 - 14 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Der Laststromkreis

Die Versorgung der Ex -Sensoren und der Ex -Aktoren der Prozeßperipherie wird durch die

Ex -Peripheriebaugruppen sichergestellt.

Schaltschrank

L1
~ ~
L2
~ ~
L3
~ ~
N
~ ~
PE

Trennwand

PS CPU PS

931 935

AE AE AA AA

Bild 9.9 Aufbau eines S5-100U m it eigensicheren Baugruppen

9.4 Po ten tialau sgleich bei explo sio nsgeschü tzten A n lagen

Zwischen den mi t Schutzleitern v erbundenen Körpern elektrischer Betriebsmi ttel und den nicht

zu den elektri schen Betriebsmitteln gehörenden leitfähigen Konstruktionsteilen, Rohrleitungen

usw. können Potentialdifferenzen auftreten. Bei der Überbrückung dieser Potentialdifferenzen

können zündfähige Funken entstehen. Zur Schaffung des Potentialausgleiches sind die der

Berührung zugänglichen leitfähigen M etallteile miteinander und mit dem Schutzleiter zu v er-

binden. Der Potentialausgleich mit dem Schutzleiter wi rd am zweckmäßigsten an der Verteilung

hergestellt. Der Querschnitt des Ausgleichsleiters muß mi ndestens dem des zugehöri gen Schutz-

leiters entsprechen. In allen anderen Fällen muß der Potentialausgleichsleiter mindestens den
2
Leiterquerschnitt v on 10 mm Cu haben.

Die Ex -Baugruppen besitzen eine galvanische Trennung zwi schen AG- / ET-Rückwandbus und

E/A-Stromkreis, aus diesem Grund ist kein Anschluß an den Potentialausgleich notwendig.

Ausnahmen: Anschluß an den PA-Leiter wenn meßtechnisch eine Notwendigkeit besteht. Wer-

den im eigensicheren Stromkreis Blitzschutzeinrichtungen (Kap. 9.7) gefordert, so sind diese an

der gleichen Stelle wie die Schirmung der eigensicheren Stromkreise an den PA-Leiter anzu-

schließen.

I n Anlagen mi t Funktionskleinspannungen <= AC 50 V bzw. <= DC 120 V sind metallisch leitende

Körper v on Betriebsmi tteln an den Schutzleiter bzw. PA-Leiter anzuschli eßen.

Kabelpritschen müssen generell in die Erdungsmaßnahmen einbezogen werden.

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Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Potentialausgleich in einem Gebäude

Grundsätzlich muß nach VDE 0100, Teil 410 und Teil 540 und DIN VDE 0185, ein Potentialaus-

gleich in jedem Gebäude und über die Gesamtverkabelung des Automatisierungssy stems v or-

handen sein, sollte dies nicht der Fall sein, muß dieser installiert werden.

Zentralerder

(Nebenpotentialausgleich für

das Automatisierungssystem)

Heizung Anlagenfläche

Rangierverteiler Stromversorgungen

NEBENPOTENTIALAUSGLEICH

(z.B. Etagenverteiler)

Blitzschutz-

anlage
Frisch- Warm-

wasser wasser

Fern-

melde-
Antennen-
anlage
Heizung
anlage

HA

Gasinnen- Isolier-
leitung stück
Verbindung

bei Nullung

Abwasser Fundamenterder Biltzschutzerder

HAUPTPOTENTIALAUSGLEICH

Bild 9.10 Haupt- und Nebenpo tentialausgleich gemäß VDE

Hauptpotentialausgleich

Verbinden folgender leitfähiger Teile durch PA-Leiter an der PA-Schiene, A PA = 0,5 x A PE-Ha up t

- Hauptschutzleiter

- Haupterdungsleiter

- Blitzschutzerder

- Hauptwasserrohre

- Hauptgasrohre

- andere metallene Rohrsy steme

- Metallteile der Gebäudekonstruktion (soweit möglich)

- gebäudeüberschreitende Leitungen des energie- und informationstechnischen Netzes über

Blitzstromableiter.

9 - 16 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Zusätzlicher Potentialausgleich

Verbinden folgender leitfähiger Teile durch PA-Leiter an der PA-Schiene:

- Alle "fremden leitfähigen Teile" wi e Konstruktionsteile, Stützen, Behälter, Rohrleitungen

(können auch selbst PA-Leiter bilden), A PA = 0,5 x A PEm a x (A = Kabelquerschnitt) ab der

Verteilung.

- Der gleichzeitigen Berührung zugängli chen Körper ortsfester elektri scher Betriebsmi ttel,

wenn sie an PEN angeschlossen sind (sonst genügt PE-Anschluß), A PA = 0,5 x A PE der

beiden Betriebsmittel.

Geräteschrank Geräteschrank mit Geräteschrank mit

Stromversorgungsschrank Ex-Baugruppen Ex-Baugruppen

L1
e e
380 V L2
n n
ei ei
L3
h h 2
c c 10 mm
N S 10 mm
2
S
e e E E
n
PE
n P P
ei ei
h h
c c
S S
E 10 mm
2
E 10 mm
2
10 mm
2
P P

2
16 mm

grün-gelb

2 2
16 mm 16 mm

an PA-Schalt- Schaltkonstruktionen,
Potentialausgleichsschiene
raum Behälter, Rohrleitungen

Bild 9.11 Beispiel eines Potentialausgleichs für M SR-Anlagen

9.5 L eitun gsführun g in E x-A nlagen

Weder die Elektroinstallation noch das hierzu notwendige Materi al wie Kabel, Leitungen und

Verlegungsmaterialien unterliegen hinsichtlich ihrer Bauart dem Baumusterprüfv erfahren nach

der ElexV. Die Verantwortung - entweder des eigenen Personals eines Werkes oder einer

ausführenden Installationsfirma - für die ordnungsgemäße I nstallation einer Ex -Anlage i st wegen

der möglichen Ex plosionsgefahr bei unsachgemäßer Ausführung besonders hoch.

Allgemeine Planungsgrundsätze für Kabelbahnen sind sehr ähnlich denen für Rohrleitungen.

Schon beim Entwurf v on Aufstellungsplänen und Gebäudedispositionen müssen Bereiche mit

erhöhter Brandgefährdung und Gefahrenzonen nach ElexV und VbF festgelegt werden (siehe

Anhang B: Ex -Zonenplan). Dabei ist anzustreben, daß Kabel- und Rohrtrassen nur i m Bereich

geringer Gefährdung angeordnet werden. Außerdem ist auf Zugänglichkeit und Wartungs-

freundlichkeit auch für spätere Erweiterung zu achten. Bei allen Schaltraumarten ist dafür zu

sorgen, daß die Kabel- und Leitungsführungen zum gefährdeten Betriebsraum hin so abgedichtet

6ES5 998-0EX12 9 - 17
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werden, daß der Zutritt gefährlicher Gase oder Dämpfe durch sie in den Schaltraum v ermieden

wi rd.

Hinweis

Eine Kabelv erlegung in Bodenkanälen ist grundsätzlich zu v ermeiden. Es besteht

die Möglichkeit

- des Eindringens oder der Bildung ex plosionsfähiger Gas-Luftgemische und deren

unkontrollierter Weiterleitung

- des Eindringens v on aggressiv en Flüssigkeiten.

Zur Erri chtung eigensicherer Stromkreise brauchen Aderleitungen und Einzelleiter i n flex iblen

Kabeln nur einen Durchmesser von ≥ 0,1 mm aufzuweisen. Für die Errichtung im Ex -Bereich

müssen Kabel und Leitungen in erster Linie den zu erwartenden mechanischen, chemi schen und

thermischen Einflüssen standhalten. Man wird deshalb immer wesentlich größere Querschnitte

v erlegen und Kabel bzw. Leitungen v erwenden, die flammwi dri g und ölbeständig sind.

Eigensichere und nicht eigensichere Leitungen (Leiter, Aderleitungen) müssen getrennt oder

entsprechend isoli ert v erlegt werden. Eine gemeinsame Verlegung in Kabeln, Leitungen und

Leitungsbündel ist nicht zulässig.

Besonders ist auf eine exakte Trennung in Leitungskanälen zu achten. Dies kann bereits durch

eine durchgehende Zwi schenlage aus 1 mm Isoli erstoff oder durch die Verlegung v on Schlauch-

leitungen erreicht werden (Bild 9.12).

Leitungsführung in getrennten

isolierenden Kabelkanälen

Ex i nicht Ex i

Leitungsführung im gemeinsamen

Kabelkanal mit einer isolierenden

Zwischenlage
>1mm

(durch die feste isolierende Zwischen-

lage von > 1mm wird gemäss EN 50020

eine sichere Trennung der eigensicheren

Leitungen erreicht)

Ex i nicht Ex i

Bild 9.12 Leitungsführung für eigensichere Strom kreise

9 - 18 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems mit Ex-Baugruppen

Werden Schlauchleitungen eigensicherer und nicht eigensicherer Stromkreise gemeinsam

geführt, so muß die Schlauchleitung des eigensi cheren Kreises einer Prüfspannung von

min. AC 2000 V e ff genügen.

Auf die hohe Prüfwechselspannung v on AC 1500 V kann man v erzichten, wenn die eigensicheren

oder nicht eigensicheren Stromkreise i n einem geerdeten Schirm eingeschlossen werden. Die

Prüfspannung der Leitungen eigensicherer Stromkreise muß jedoch mindestens AC 500 V be-

tragen (Leiter-Leiter-Erde).

Eigensichere Leitungen sind eindeutig zu kennzeichnen. Wird eine Farbe verwendet, so ist

hellblau zu wählen. Ausgenommen v on dieser Regel ist die Leitungsverlegung innerhalb von

Geräten, Verteilern und Schalträumen. Für andere Zwecke dürfen derart gekennzeichnete Kabel

und Leitungen nicht v erwendet werden.

Eigensichere Stromkreise sind im allgemeinen isoli ert (erdfrei) zu erri chten. Eine Verbindung zur

Erde über einen Wi derstand 15 kOhm, z. B. zur Ableitung elektrostatischer Aufladung, gilt nicht

als Erdung. Eigensichere Stromkreise müssen geerdet werden, wenn dies aus meßtechnischen

oder Sicherheitsgründen erforderli ch ist. Diese Erdung darf nur an einer Stelle durch Verbindung

mit dem Potentialausgleich erfolgen. Der Potentialausgleich muß im gesamten Bereich der

Errichtung der eigensicheren Stromkreise vorhanden sein.

I n Anlagen mi t eigensicheren und nicht eigensicheren Stromkreisen, z. B. in Meß- und Steuer-

schränken, müssen bei den Anschlußteilen die Bestimmungen v on DIN EN 50020/VDE

0170/0171 Teil 7/05.78, 5.4.1 eingehalten werden. Die Anschlüsse der eigensicheren Stromkreise

müssen als eigensicher gekennzeichnet (hellblau) sein.

9.5.1 Kennzeichn un g von Kabeln un d Leitung en eigen sicherer

Strom kreise

Kabel und Leitungen eigensicherer Stromkreise müssen gekennzeichnet sein. Werden M äntel

oder Hüllen durch Färbung gekennzeichnet, so ist als Farbe hellblau zu wählen. Für andere

Zwecke dürfen derart gekennzeichnete Kabel und Leitungen nicht verwendet werden. Bei

Ausgleichsleitungen für Thermoelemente mit einer Umhüllung aus Kunststoff darf diese nach Art

des zugehöri gen Thermoelements mit eingefärbten Längsstreifen versehen sein, und zwar:

• Kupfer/Kupfer-Nickel (Kupfer/Konstantan) braun

• Eisen/Kupfer-Nickel (Eisen/Konstantan) dunkelblau

• Nickelchrom/Nickel grün

• Platin-Rhodium/Platin weiß

Bei Ausgleichsleitungen für Thermoelemente mi t Mi neralumhüllungen oder einer M etall-

umflechtung muß zum farblichen Kennzeichnen der Eigensicherheit ein hellblaues Band aus-

reichender Breite mit eingewebt sein.

I nnerhalb von Meß- und Steuerschränken und im Innenraum von Schalt- und Verteilungsanlagen

müssen bei Gefahr einer Verwechslung von Leitungen eigensicherer und nicht eigensicherer

Stromkreise, z. B. beim Vorhandensein eines nach DIN 47002 blaugefärbten N-Leiters,

besondere Maßnahmen getroffen werden.

Als solche M aßnahmen gelten:

• Zusammenfassen der Adern i n einem gemeinsamen hellblau gefärbten Schlauch,

• Beschriftung

• übersichtliche Anordnung und räumli che Trennung.

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9.5.2 Leitung sfüh rung in Kabelbetten aus M etall od er Sch utzroh ren

Kabelbetten aus M etall müssen in die Schutzmaßnahme gegen indirektes Berühren einbezogen

werden. Dies kann durch Mi tführen eines aus Bandeisen bestehenden Erders oder auch durch

gute leitfähige Verbindung der einzelnen Betten untereinander ermöglicht werden.

Bei der Einzelv erlegung sind Schutzrohre aus M etall nur noch bei Auftreten besonderer

mechanischer oder thermischer Beanspruchung übli ch. I m allgemeinen werden Schutzrohre aus

PVC in zwei v erschiedenen Typen, je nach der zu erwartenden mechanischen Beanspruchung,

v erwendet. Beachten Sie aber, daß PVC gegenüber Metall eine etwa 8fache Längendehnung

hat. Deshalb sind die Befestigungen so auszuführen, daß die Längendehnung aufgenommen

wi rd.

9.5.3 Zu sam m enfassun g der A nforderun gen n ach DIN V DE 0165/02.91

Die folgende Tabelle stellt I hnen die wichtigsten Aussagen für Kabel und Leitungen der DIN

VDE 165/02.91 i n übersichtlicher Form noch einmal vor.

Tab. 9.4 Inhalt der DIN VDE 0165/02.91

A nwendung A nforderungen an Kabel und Leitungen

Allgemeine Anforderungen: • Auswahl entsprechend mechanischen, chemischen

zusätzliche Anforderungen für "i" und thermischen Einflüssen

und Zone 0 beachten) (s. DIN VDE 0298 und DIN VDE 0891)

• Gegen Brandverschleppung schützen (Kabel z. B. in

Sand v erlegen, für Leitungen Brennverhalten nach DIN

VDE 0472 Teil 804, Prüfart B nachweisen)

• Leiterwerkstoff Cu oder Al (Al nur bei mehradrigen


2
Kabeln ab 25 mm , bzw. bei einadri gen Kabeln ab
2
35 mm , geeignete Anschlußteile verwenden)

(für v ieladri ge Leitungen mi t • Mindestquerschnitte für Cu-Leiter:

mehr als 5 Adern und Leitungen einadri ge Leitung: 1 mm feindrähtig,

für z. B. MSR geri ngere Quer- 1,5 mm eindrähtig

schnitte zulässig) mehradri ge Leitung: 0,75 mm feindrähtig sonst s. o.

zulässige Bauarten für ortsver- • U <= 750 V Gummischlauchleitung H07RN

änderliche Betri ebsmittel (gilt oder gleichwertig (z. B. NSHöu)

nicht für eigensichere Anlagen) • U <= 250 V Gummischlauchleitung H07RN

oder gleichwertig (s. Kap. 9.5.5)

• I <= 6 A keine starken mechanischen

Beanspruchungen

• In MSR-Anlagen, Kunststoffschlauchleitung

Fernmelde- und H05VV-F Mindestquerschnitt


2
Fernwi rkanlage 1 mm (nicht bei Umgebungs-

temperatur unter 5 °C)

9 - 20 6ES5 998-0EX12
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systems mit Ex-Baugruppen

weiter Tab. 9..4

A nwendung A nforderungen an Kabel und Leitungen

Verlegen v on Kabeln und • Durchführungsöffnungen v on Ex -Bereichen in Nicht-Ex -

Leitungen Bereiche dicht v erschließen z. B. durch Sandtassen,

M örtelv erschluß o. ä.

• nicht benutzte Einführungsöffnungen durch beschei-

nigte Verschlußstopfen v erschließen

(Bescheinigung bei Zone 2 nicht erforderlich)

• bei besonderer thermi scher, mechanischer oder

chemischer Beanspruchung Kabel und Leitungen

durch z. B. Verlegung in Schutzrohren, Schutz-

schläuchen, M etallschläuchen schützen (nicht i n

geschlossenen I nstallationsrohren)

• bei Einführung in druckfestes Gehäuse bescheinigte

Kabeleinführungsteile v erwenden.

Verbinden v on Kabeln und • Leiterverbindungen außerhalb eines Betri ebsmittels

Leitungen nur durch Preßverbindungen

• Leiterverbindungen innerhalb eines Betri ebsmittels

durch geeignete Klemmv erbindungen, mehr- oder

feindrähtige Leiterenden gegen Aufspleißen sichern

• Preßverbindungen können durch Gießharzgarnituren

oder Schrumpfschlauchmuffen geschützt werden,

wenn sie nicht mechanisch beansprucht werden.

9.5.4 A uswahl d er Kabel u nd L eitun gen n ach DIN V DE 0165

Kabel und Leitungen, die in ex plosionsgefährdeten Bereichen v erlegt werden, benötigen nach

Elex V keine Prüfbescheinigung. Es dürfen, entsprechend dem Verwendungszweck, alle Bauarten

v erwendet werden, die den i n DIN VDE 0165 Punkt 5.6 genannten Normen entsprechen. Kabel,

die für eigensichere MSR-Stromkreise verwendet werden, müssen i n i hren elektri schen Kenn-

daten (Kapazität z. B. 200 nF/km, Induktiv ität z. B. 1 mH/km) spezifi zi ert sein.

I nnerhalb eines Sammelkabels gilt:

Die Isolation zwischen Leitungen eigensicherer und nicht eigensicherer Stromkreise müssen einer

Wechselspannung (Effektiv wert) v on 2U + 1000 V, mindestens aber 1500 V standhalten, wobei

U die Summe der Effektiv werte der Spannungen des eigensicheren und des nichteigensicheren

Stromkreises ist.

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Tab. 9.5 Mindestquerschnitte vo n Kupferleitungen gem. DIN VDE 0165

Kabelart A derzahl Litzenleiter eindrähtig Leiter-


2
feindrähtig mm Durchmesser
2
mm mm

Starkstromkabel und Leitungen 1 1 1,5

gemäß DIN VDE 0298, 2 - 5 0,75 1,5 -

Teil 1,3 > 5 0,5 1

Installationskabel und Leitungen

gemäß DIN VDE 0891, Teil 1, 5, > 1 0,5 0,5 0,8

6 für Spannungen

< AC 60 V oder 2 0,5 0,5 0,8

< DC 120 V > 2 0,28 0,28 0,6

2 (abgeschirmt) 0,28 0,28 0,6

9.5.5 Kabelarten

Als Kabel für Prozeßsignale eignen sich Installationskabel für Industri eelektronik (SI MATI C-

Kabel) mit paarig v erseilten, farbcodierten Adern, die zu Bündeln zusammengefaßt sind. Die
2
Kabel mit eindrahtigen Adern (Massiv ) (Querschnitt 0,5 mm ; Durchmesser 0,8 mm) haben einen

statischen Schirm. Kabel mit Litzenleiter (J-LIYCY ) haben ein Schirmgefecht (C) aus Kupfer-

drähten.

Tab. 9.6 Kabelarten

Kabelbezeichnung Kabel für

A-Y (St) YY nx 2x0,8/1,4 BdSi Außenkabel (Erdverlegung *)

J-Y (St) Y nx 2x0,8/1,4 BdSi Normalanwendungen

J-LiYY nx 2x0,5/1,6 BdSi Kompaktwarten

J-LiYCY nx 2x0,5/1,6 BdSi Erschütterungs- und Stoßbeanspruchungen

Steckeranschluß

Bestellnummer

JE-Y(St) Y 2x 2x0,8/BdSi BL M SR-Leitungen V45480-F25-C25

JE-LiY CY 2x 2x0,5/BdSi BL M SR-Leitungen V45483-F25-C15

*) Direkte Erdv erle gung ist nicht zu em p fehle n.

9 - 22 6ES5 998-0EX12
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Typenkurzzeichen für Leitungen nach harmonisierten Normen

-
1 2 3 4 5 6 7 8 9

1 Grundtype H harmonierter Ty p

A Nationaler Ty p

2 Nennspannung 03 300/300 Volt

05 300/500 Volt

07 450/750 Volt

3 Isolierwerkstoff V PVC

R Gummi

S Silikongummi

4 Mantelwerkstoff V PVC

R Gummi

N Cloroprengummi

J Glasfasergeflecht

T Textilgeflecht

5 Besonderheiten H Flachleitung, teilbar

H2 Flachleitung, nicht teilbar

6 Leiterart U eindrähtig

R mehrdrähtig

K feindrähtig (fest verlegt)

F feindrähtig (flex ibel)

H feinstdrähtig

Y Lahnlitze

7 Aderzahl ... Anzahl der Adern

8 Schutzleiter X ohne Schutzleiter

G mit Schutzleiter

2
9 Leiterquerschnitt ... Angabe in mm

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Typenbezeichnung für Fernmeldekabel und Leitungen

- x x
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

1 Grundty pe A Außenkabel

G Grubenkabel

J I nstallationskabel

L Schlauchleitung

S Schaltkabel

2 Zusatzangabe B Blitzschutzaufbau

J I nduktionsschutz

E Elektronik

3 I solierwerkstoff Y PVC

2Y Poly äthylen

O2Y Zell-PE

5Y PTFE

6Y FEP

7Y ETFE

P PAPIER

4 Aufbaubesonderheiten F Petrolatfüllung

L Aluminiummantel

LD Al-Wellmantel

(L) Aluminiumband

(ST) M etallfoli enschirm

(K) Kupferbandschirm

W Stahlwellmantel

M Bleimantel

Mz Spezialbleimantel

B Bewehrung

C Jutehülle + Masse

E M asseschicht + Band

5 M antelwerkstoff (siehe 3. Isolation)

6 Elementzahl n Anzahl der Verseilelemente

7 Verseilelement 1 Einzelader

2 Paar

8 Leiterdurchmesser ... in mm

9 Verseilelement F Sternvierer (Eisenbahn)

St Sternvierer (Phantom)

St I Sternvierer (Fernkabel)

St II I Sternvierer (Ortskabel)

TF Sternvierer für TF

S Signalkabel (Eisenbahn)

PiMF geschirmtes Paar

10 Verseilart Lg Lagenverseilung

Bd Bündelv erseilung

11 M antelfarbe BL blau

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Tab. 9.7 Siemens-Kabel für die M SR-Technik gemäß DIN VDE 0815

Kabelbezeichnung Bestellnummer

JE-LIYCY 2x 2x 0,5 BD SI BL V45483-F25-C15

JE-LIYCY 16x2x 0,5 BD SI BL V45483-F165-C15

JE-LIYCY 32x2x 0,5 BD SI BL V45483-F325-C55

JE-Y(ST)Y 2x 2x 0,8 BD SI BL V45480-F25-C25

JE-Y(ST)Y 16x2x 0,8 BD SI BL V45480-F165-C35

JE-Y(ST)Y 32x2x 0,8 BD SI BL V45480-F325-C25

JE-Y(ST)Y 100x 2x0,8 BD SI BL V45480-F1005-C15

Kennwerte von Leitungen für eigensichere Stromkreise

Beispiel: Kabeltyp JE-LiY CY

Kopplung: 200 pF/100 m bei 800 Hz

Betri ebskapazität ca. 200 nF/km bei 800 Hz

Betri ebsinduktiv ität ca. 1 mH/km

M indestbiegeradius bei fester Verlegung: 6 x Leitungsdurchmesser

Temperaturbereich festverlegt: - 30 °C bis 70 °C


für den bewegten Zustand: - 5 °C bis 50 °C

Prüfspannung: Ader/Ader 2000 V, Ader/Schirm 500 V

Schleifenwiderstand: ca. 80 Ω /km

9.5.6 A nforderun gen an die Klem m en b ei der Zü nd sch utzart

Eigensicherheit

Sie müssen i dentifizierbar sein, z. B. durch ihre Ty pbezeichnung und es müssen folgende

Baubestimmungen eingehalten werden:

• Der Abstand (Luft- und Kriechstrecke) gem. EN 50014/EN 50020 zwischen zwei Anschluß-

teilen v erschiedener eigensicherer Stromkreise muß mindestens 6 mm betragen.

• Die Luft- und Kriechstrecken zwi schen den Anschlußteilen jedes eigensicheren Stromkreises

und den geerdeten metallischen Teilen dürfen nicht kleiner als 3 mm sein.

• Die Kennzeichnung der Anschlußteile muß eindeutig und leicht erkennbar sein. Wenn man

hierfür eine Farbe v erwendet, muß diese hellblau sein.

6ES5 998-0EX12 9 - 25
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Beim Einsatz v on Klemmen ist u. a. ferner zu beachten:

Die Anschlußklemmen der eigensicheren Stromkreise müssen mindestens 50 mm von Anschluß-

teilen oder blanken Leitern jedes nichteigensicheren Stromkreises entfernt oder v on diesen durch

eine isolierende Wand oder eine geerdete metalli sche Wand getrennt sein. Wenn solche Trenn-

wände v erwendet werden, müssen diese mindestens bis 1,5 mm an die Gehäusewände heran-

reichen oder aber einen Mi ndestabstand v on 50 mm zwischen den Anschlußteilen, gemessen

um die Trennwand, nach allen Richtungen sicherstellen.

Die I solation zwischen einem eigensicheren Stromkreis und dem Chassis des elektrischen Be-

triebsmittels oder Teilen, die geerdet werden dürfen, muß einer Wechselspannung (Effekti vwert)

v on dem doppelten Wert der Spannung des eigensicheren Stromkreises, mindestens aber 500 V,

standhalten.

9 - 26 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

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9.6 Sch irm un g un d M aß nahm en g egen Störsp annu ng

Schirmung

Das Schirmen ist eine Maßnahme zur Schwächung (Dämpfung) v on magnetischen, elektrischen

oder elektromagnetischen Störfeldern. Die Schirmung läßt sich unterteilen i n

• Geräteschirmung

• Leitungsschirmung

9.6.1 G eräteschir mun g

Werden Schränke und Gehäuse zur Schirmung der Steuerung einbezogen, so achten Sie bitte

auf die folgenden Hinweise:

• Schrankabdeckungen, wie Seitenteile, Rückwände, Dach- und Bodenbleche sind bei über-

lappender Anordnung in ausreichendem Abstand zu kontaktieren (z. B. 50 mm).

• Türen sind zusätzlich durch Kontaktierungsmaßnahmen mit der Schrankmasse zu v erbinden.

Verwenden Sie hierzu mehrere Massebänder.

• Leitungen, die das Schirmgehäuse v erlassen, sollten entweder geschirmt oder über Filter

geführt werden.

• Befinden sich Quellen starker Störbeeinflussung im Schrank (Transformatoren, Leitungen zu

Motoren usw.), so müssen sie gegen empfindliche Elektronikbereiche durch Bleche abge-

schottet werden. Die Bleche sind i mpedanzarm mehrfach mit der Schrankmasse zu v er-

schrauben.

Die über Nicht-Ex -Signal- und Versorgungsleitungen i n das Automatisierungsgerät eingekoppel-

ten Störspannungen werden auf den zentralen Erdungspunkt (Normprofilschiene) abgeleitet.

2
Der zentrale Erdungspunkt ist niederohmig mit möglichst kurzem Cu-Leiter > = 10 mm mit dem

Schutzleiter PE zu v erbinden.

9.6.2 Leitung sschir mun g

Nicht-Ex-Stromkreise

I n der Regel sind geschirmte Leitungen immer beidseitig mit dem Schrankpotential gut leitend zu

v erbinden. Nur durch die beidseitige Schirmung erreichen Sie eine gute Störunterdrückung aller

eingekoppelten Frequenzen.

Ex-Stromkreise

Legen Sie den Schirm nicht am AG/ET auf die Schirmschiene sondern am Sensor oder Aktor.

6ES5 998-0EX12 9 - 27
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Hinweis

Bei Erdpotentialschwankungen kann über einem beidseitig angeschlossenen

Schirm ein Ausgleichstrom fli eßen (Ex plosionsgefahr beim Öffnen der Verbindung).

Die Störströme auf Kabelschirmen werden bei SI MATI C-Steuerungen über die Potentialaus-

gleichsleitung zur Erde abgeleitet. Dami t diese abgeleiteten Ströme nicht selbst zu einer Stör-

quelle werden, ist auf einen niederohmigen Weg der Störströme zur Erde zu achten:

• Befestigungsschrauben v on Kabelsteckern und Potentialausgleichsleitungen fest anziehen.

• Auflageflächen von Potentialausgleichsleitungen v or Korrosion schützen.

Schirmung von Leitungen

Ex-Bereich Nicht-Ex-Bereich

SIMATIC-Ex-Baugruppe
Sensor oder Aktor

Schirm

Leiter

Kabel-
Isolierung
schirm
Zugentlastung

Leitende Zugentlastung am

Gehäuse des Sensors oder Aktors

Bild 9.13 Schirmung von Ex-Leitungen

9 - 28 6ES5 998-0EX12
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9.6.3 M aßn ahm en g egen Störspan nu ng en

Häufig werden M aßnahmen zur Unterdrückung v on Störspannungen erst dann v orgenommen,

wenn die Steuerung schon in Betrieb ist und der einwandfreie Empfang eines Nutzsignals

beeinträchtigt i st. Der Aufwand für solche Maßnahmen (z. B. Spezi alschütze) läßt sich häufig

wesentlich v erri ngern, wenn Sie folgende Punkte schon beim Aufbau I hrer Steuerung beachten.

Hierzu gehören:

• günstige räumliche Anordnung von Geräten und Leitungen

• Massung aller inaktiv en Metallteile

• Filtern von Netz- und Signalleitungen

• Schirmung der Geräte und Leitungen

• Spezi elle Entstörmaßnahmen

Räumliche A nordnung von Geräten und Leitungen

M agnetische Gleich- oder Wechselfelder niedri ger Frequenz (z. B. 50 Hz) lassen sich nur mit

großem finanziellen Aufwand genügend stark dämpfen. In einem solchen Fall können Sie das

Problem jedoch häufig schon dadurch lösen, i ndem Sie einen möglichst großen Abstand

zwischen Störquelle und Störsenke wählen.

Hinweis

Die analogen Ex -Baugruppen arbeiten nach einem Verfahren, bei dem Fehler

durch Netzbrummen unterdrückt werden.

M assung der inaktiven M etallteile

Ein wichtiger Faktor für den störsicheren Aufbau ist eine gut durchgeführte M assung. Unter

M assung ist die leitende Verbindung aller inaktiv en Metallteile zu verstehen (VDE 0160). Grund-

sätzlich ist das Pri nzi p der flächenförmigen Massung anzuwenden. Alle leitfähigen inaktiven

M etallteile sind zu erden!

Beachten Sie bei der Durchführung der M assung:

• Alle Masseverbindungen sind impedanzarm auszuführen.

• Alle Metallteile sind großflächig zu verbinden. Benutzen Sie für die Verbindung immer be-

sonders breite M assebänder. Nicht nur der Querschnitt, sondern auch die Oberfläche der

Masseverbindung ist entscheidend.

• Schraubverbindungen sind i mmer mit Federringen oder Fächerscheiben auszuführen.

Schutz gegen elektrostatische Entladung

Zum Schutz v on Geräten und Baugruppen gegen elektrostatische Entladung sollten allseitig

geschlossene M etallgehäuse oder -schränke v erwendet werden, die gut leitend mit dem

Erdungspunkt am Aufstellort und gleichzeitig mit dem Hauptpotentialausgleich zu verbinden sind.

6ES5 998-0EX12 9 - 29
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Wenn Sie Ihre Steuerung in einen Anschlußkasten einbauen, dann v erwenden Sie möglichst

Guß- oder Blechgehäuse. Kunststoffgehäuse sollten immer eine metallisierte Oberfläche haben.

Türen oder Deckel von Gehäusen müssen durch Massebänder oder Kontaktfedern mit dem

geerdeten Gehäusekörper v erbunden sein.

Wenn Sie an der Anlage bei geöffnetem Schrank arbeiten, dann beachten Sie bitte die Richtlinien

für Schutzmaßnahmen für elektrostatisch gefährdete Bauelemente und Baugruppen (EGB).

Elektri sche Anlagen müssen so erri chtet werden, daß Zündgefahren durch elektrostatische Auf-

ladung nicht zu erwarten sind. Siehe auch "Richtlinien zur Vermeidung von Zündgefahren infolge

elektrostatischer Aufladung" des Hauptverbandes der gewerblichen Berufsgenossenschaften.

Lassen sich die elektrostatischen Aufladungen nicht v ermeiden, so i st für eine möglichst geringe

Aufladung oder eine gefahrlose Ableitung zu sorgen. Hierzu werden v or allem folgende Maß-

nahmen getroffen:

– Elektrostatisches Erden aller leitenden Teile. Als elektrostatisch geerdet zu betrachten sind


6
feste Stoffe, deren Ableitwi derstand an jeder Stelle nicht größer als 10 i st. Unter günstigen


8
Bedingungen reichen auch 10 aus, v or allem bei kleineren Geräten geringerer Kapazität.

– Verringern des elektrischen Widerstandes des bewegten Gutes oder der gegeneinander

bewegten Teile.

– Einbri ngen geerdeter M etallteile i n elektrostatisch aufladbares Gut.

– Erhöhen der relativ en Luftfeuchtigkeit. Durch Erhöhen der relativ en Luftfeuchtigkeit auf etwa

65 % durch Kli maanlagen, Sprühdosen oder durch Aufhängen feuchter Tücher wird der

Oberflächenwiderstand der meisten Nichtleiter ausreichend v erri ngert. Ist jedoch die Ober-

fläche eines Kunststoffes hydrophob, d. h. wasserabweisend, so v ersagt diese Maßnahme.

– Ionisieren der Luft.

9.6.4 Die wichtigsten G rund regeln zur Sicherstellun g der EM V

Häufig genügt zur Sicherstellung der EMV das Einhalten einiger elementarer Regeln. Beachten

Sie beim Aufbau der Steuerung deshalb die folgenden fünf Grundregeln.

A chten Sie bei der M ontage der A utomatisierungsgeräte auf eine gut ausgeführte flächen-

hafte Massung der inaktiven Metallteile

• Verbinden Sie alle i naktiv en Metallteile großflächig und impedanzarm.

• Führen Sie Schraubverbindungen an lackierten und eloxi erten M etallteilen entweder mit

speziellen Kontaktscheiben aus oder entfernen Sie die isolierenden Schutzschichten.

• Verwenden Sie nach Mögli chkeit keine Aluminiumteile. Aluminium ox idiert leicht und i st für

die Massung deshalb weniger gut geeignet.

• Stellen Sie eine zentrale Verbindung zwischen der Masse und dem Erder/Schutzleitersy stem

her.

A chten Sie bei der Verdrahtung auf eine ordnungsgemäße Leitungsführung

• Teilen Sie die Verkabelung i n Leitungsgruppen ein.

(Starkstromleitungen, Stromv ersorgungsleitungen, Signalleitungen Ex und Nicht Ex , Daten-

leitungen).

• Verlegen Sie Starkstromleitungen und Signal- bzw. Datenleitungen immer in getrennten

Kanälen oder Bündeln.

• Führen Sie Signal- und Datenleitungen möglichst eng an Masseflächen (z. B. Tragholme,

Metallschienen, Schrankbleche).

• Verlegen Sie Ex - und Nicht-Ex -Signalleitungen i n getrennten Kanälen.

9 - 30 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems m it Ex-Baugruppen

A chten Sie auf die einwandfreie Befestigung der Leitungsschirme

• Datenleitungen sind geschirmt zu verlegen. Der Schirm ist beidseitig aufzulegen.

• Analogleitungen sind geschirmt zu v erlegen. Bei der Übertragung v on Signalen mi t kleinen

Amplituden kann das einseitige Auflegen des Schirms vorteilhaft sein.

• Legen Sie die Leitungsschirme v on Ex -Signalleitungen nur einseitig am Sensor oder Aktor

auf. Führen Sie den aufgelegten Schirm ohne Unterbrechung bis zur Baugruppe weiter, aber

legen Sie den Schirm dort nicht nochmals auf.

• Achten Sie darauf, daß der Schirm impedanzarm mi t dem Potentialausgleich v erbunden i st.

• Verwenden Sie für geschirmte Datenleitungen metallische oder metallisierte Steckergehäuse.

Setzen Sie in besonderen A nwendungsfällen spezielle EMV-Maßnahmen ein

• Beschalten Sie alle I nduktiv itäten mit Löschgliedern, die nicht v on SIM ATIC S5-Baugruppen

angesteuert werden.

• Benutzen Sie zur Beleuchtung v on Schränken Glühlampen und v ermeiden Sie Leuchtstoff-

lampen.

Schaffen Sie ein einheitliches Bezugspotential und erden Sie nach M öglichkeit alle

elektrischen Betriebsmittel

• Achten Sie auf den gezielten Einsatz der Erdungsmaßnahmen. Das Erden der Steuerung

dient als Schutz- und Funktionsmaßnahme.

• Verbinden Sie Anlagenteile und Schränke mit Zentral- und Erweiterungsgeräten sternförmig

mit dem Erder/Schutzleitersy stem. Sie v ermeiden so die Bildung v on Erdschleifen.

• Verlegen Sie bei Potentialdifferenzen zwischen Anlagenteilen und Schränken ausreichend

dimensionierte Potentialausgleichsleitungen.

9.7 Blitzschu tz

I n Anlagen mit ex plosionsgefährdeten Bereichen ist es nicht zuletzt aus Gründen des Ex plosions-

schutzes die wichtigste Aufgabe, Überspannungen zu vermeiden und dort, wo dies nicht mögli ch

i st, sie zu reduzieren und dann gefahrlos abzuleiten.

M aßnahmen des Blitzschutzes umfassen neben der Erstellung des äußeren Bli tzschutzes den

i nneren Blitzschutz bzw. Überspannungsschutz. Diese M aßnahmen sind zu koordinieren mi t der

gerätebezogenen EMV.

9.7.1 Äuß erer Blitzschu tz/G ebäud eschir mun g

Der äußere Blitzschutz ist eine Objektschutzmaßnahme um Gebäude- bzw. Brandschäden zu

v erhindern. Für diese Aufgabe ist ein großmaschiger Drahtkäfi g, bestehend aus Auffang- und

Ableitungen, ausreichend.

Bei Gebäuden mit empfi ndlicher elektronischer Ausrüstung wie z. B. Leitwarten, muß der äußere

Bli tzschutz durch eine Gebäudeschirmung ergänzt werden. Zu diesem Zwecke werden nach

M öglichkeit am oder im Gebäude v orhandene M etallfassaden und Armierungen v on Wänden,

Böden und Decken zu Abschirmkäfi gen zusammengeschlossen. Wo dies nicht mögli ch ist, ist die

Auffang- und Ableitung mit reduzi erter M aschenweite auszuführen und ggf. die Tragekonstruktion

des Zwischenbodens leitend untereinander zu verbinden.

6ES5 998-0EX12 9 - 31
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Vor direkten Blitzeinschlägen müssen elektrische Einrichtungen geschützt werden, die die

Dachebene überragen. Bei galvanischem Anschluß solcher Einrichtungen an die äußere

Blitzschutzanlage wi rd im Falle eines Bli tzeinschlages ein Teilstrom in das Gebäude

"verschleppt", der zur Zerstörung der überspannungsempfindlichen Einri chtung führen kann.

Dieses Verschleppen v on Blitzteilströmen kann v erhindert werden, indem die dachüberragenden

elektrischen Einri chtungen durch v on diesen isoli ert aufgestellte Fangstangen (45 Grad Schutz-

bereich), käfigartige Draht- oder Seilüberspannungen v or direkten Bli tzeinschlägen geschützt

werden.

Die Ableitungen des äußeren Blitzschutzes, ggf. die Armierungen und Tragekonstruktionen sind

an die Erdungsanlage anzuschli eßen. Jedes einzelne Gebäude hat eine eigene funktionsfähige

Erdungsanlage. Die Erdungsanlagen werden untereinander zu einem zusammenhängenden

Erdungsnetz vermascht. Dadurch wird die Spannung zwischen den Gebäuden reduziert.

9.7.2 Dezen tralisierung von A n lagen m it SIM A TIC S5-ET 100/ET 200U

Die Verfahrenstechnik einer Anlage (z. B. die Gasversorgung) erfordert einen weiträumigen

I nformationsaustausch zwi schen den Anlagen mi t den dezentralen Ex -Peripheriegeräten und der

zentralen, elektrischen bzw. elektronischen Meß-, Steuerungs- und Regelungseinri chtung. Dies

bedingt eine Vielzahl v on Kabelv erbindungen, z. T. über mehrere 100 m, im Fall v on Gas-

speicheranlagen auch über mehrere 1000 m. Dadurch treten im Falle eines Blitzeinschlages

Spannungsv erschleppungen mi t erheblicher Höhe auf.

Der dezentrale Aufbau v on leittechnischen Einri chtungen mit relativ kurzen Kabeln zur Anlage

und das Verbinden der dezentralen E/A-Stationen untereinander und mit der zentralen Steuerung

über einen Bus (SINEC L2-DP) bzw. Lichtwellenleiter i st eine wichtige Maßnahme zur Redu-

zierung v on Überspannungen zwi schen den Anlagenteilen.

9 - 32 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems m it Ex-Baugruppen

AC 120/230 V

L1

L2

L3

PE

1 5 2
ET 100U/ET 200U

Schaltschrank 2
Stromversorgung

DC 24 V

M L+

Anschaltung

318-8M..
Schaltschrank 1
L+

GRUND- Anschaltung M
Norm-
2
GERÄTE 308-3.. >= 6 mm 3 schiene
S
SIMATIC
AE AE AA AA
/S
S5-115U
3
S5-135U
S
S5-155U
/S
siehe EINZELHEIT A
2
10 mm
2
10 mm

PE PE

2 2
16 mm 16 mm

Buskabel

Kupferplatte Schirmung
Bestell-Nr.

1 Blitzstromableiter, VGA 280/4 5 SD7 003

2 Überspannungsableiter, VM 280 2 x 5 SD7 004


Befestigungsschelle

3 Feinschutz DSN: 924 017


EINZELHEIT A

4 Blitzductor KT (ET 100U) DSN: 919 232

Typ ARE 8 V

Blitzductor KT (ET 200U) DSN: 919 270

Typ AHFD

5 Leitungsschutzautomat

Bild 9.14 Blitzschutzko nzept ET 100U / ET 200U

6ES5 998-0EX12 9 - 33
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

9.7.3 Kabel- u nd G ebäu deschir mu ng

Überspannungen zwischen auseinanderli egenden Anlagenteilen oder Gebäuden lassen sich

durch Vermaschung praktisch nicht vermeiden. I m Falle eines Bli tzeinschlages wi rd ein Aus-

gleichsstrom fließen, der sich v ornehmli ch den Weg über metallene Verbindungen zwischen den

Gebäuden oder zwischen Gebäude und Peripheriegerät sucht. Kabeladern sind dazu ideal. Daher

müssen dem Blitz oder Blitzteilstrom andere leitfähige Verbindungen angeboten werden. Dazu

eignen sich besonders Abschirmungen, die auf verschiedene Weise v orgenommen werden

können, z. B. durch:

• Gewendeltes, stromtragfähiges M etallband oder Metallgeflecht als Kabelschirm, z. B. NYCY

oder A2Y(K)Y.

• Einziehen der Kabel i n durchgehend verbundene und am Anfang und Ende geerdete Rohre

aus M etall.

• Verlegen der Kabel in Kanäle aus Stahlbeton mit durchverbundener Bewehrung oder auf

geschlossenen Kabelpri tschen aus Metall.

• Verlegen v on Leitern (Schirmleitern) parallel zu Kabeln. Diese M aßnahme stellt jedoch nur

eine Entlastung der Kabel v or Teilblitzströmen dar.

oder

• Verlegen v on Lichtwellenleitern.

Damit die Ströme an den Enden der Kabel nicht überspannungsempfindli che Geräte zerstören

können, müssen diese ebenfalls abgeschirmt werden. Reali siert wi rd das durch M etallgehäuse

oder den Einbau der Geräte in metallene Schränke, die mit dem Erdleiter v erbunden sind.

9.7.4 Blitzsch utz-Po ten tialau sgleich

Der "innere Bli tzschutz" beinhaltet alle zusätzli chen M aßnahmen, die die magnetischen und

elektrischen Auswirkungen des Blitzstromes i nnerhalb des zu schützenden Gebäudes v erhindern.

Hierzu gehört insbesonder der "Bli tzschutz-Potentialausgleich", der die vom Blitzstrom hervor-

gerufenen Potentialunterschiede reduziert.

Das Prinzip des inneren Blitzschutzes ist es, alle in ein zu schützendes Volumen ein- und

austretenden Leitungen in den Blitzschutz-Potentialausgleich einzubeziehen; dazu gehören

neben allen metallenen Rohrleitungen (z. B. Wasser, Gas und Wärme) alle energie- sowie alle

i nformationstechnischen Kabel, wobei die Adern über entsprechende Schutzgeräte ange-

schlossen werden. Da erhebliche Blitzteilströme über solche Leitungen fließen können, bzw. von

den Schutzgeräten abgeleitet werden müssen, sind diese entsprechend stoßstromtragfähig aus-

zuwählen (Blitzstromableiter).

9 - 34 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems m it Ex-Baugruppen

9.7.5 Überspan nu ng sschu tz

Der Anschluß und die Leitungsführung der Überspannungsschutzgeräte ist für die Wirksamkeit

v on großer Bedeutung. Beim Einsatz der Geräte in explosionsgefährdeten Bereichen oder

eigensicheren Stromkreisen ist die DIN VDE 0165 einzuhalten.

Da es sich bei Überspannungsschutzgeräten um passiv e Baugruppen nach DIN VDE 0165

handelt, bedürfen diese i n eigensicheren Stromkreisen keiner Kennzeichnung und benötigen

keine Konformitätsbescheinigung. Vom Anlagenerri chter muß jedoch die Einhaltung der nach DIN

VDE 0170/0171 Teil 7/05.78 EN 50020 festgelegten Zündgrenzkurven sowie die maxi male

Erwärmung gewährleistet werden.

Überspannungsschutz im eigensicheren Stromkreis

Ei gensichere Stromkreise lassen sich mi t Überspannungsschutzgeräten v or Überspannung

schützen. Weil diese Betriebsmittel als passiv e Betriebsmittel anzusehen sind, benötigen sie

keine besondere PTB-Bescheinigung.

Bild 9.15 zeigt Ihnen den möglichen Einbauort für diese Überspannungsschutztechnik in einem

eigensicheren Stromkreis.

Sicherer Bereich Ex-Bereich

Ex-Baugruppe Sensor

Blitzductor 1 Blitzductor 2

zentraler

Erdungspunkt

Bild 9.15 Überspannungsschutz im eigensicheren Strom kreis

Die sicherheitstechnische Betrachtung beschränkt sich auf den direkten Vergleich der Daten für

I nduktiv ität und Kapazi tät.

Ex -Baugruppe Vergleich Blitzductor 1 Leitung Blitzductor 2 Sensor/Aktor

La ≥ LBD1 +LLtg +LBD2 +Li

Ca ≥ C BD1 +CLtg +CBD2 +Ci

Beispiel:

Ex -Analog-Eingabe Vergleich Blitzductor 1 50 m Leitung Blitzductor 12 Druck-MU

La = 4 mH ≥ < 0,5 µH < 50 µH < 0,5 mH < 0,6 mH

Ca = 270 nF ≥ < 1 nF < 10 nF < 6 nF < 6 nF

Die in diesem Kapitel beschri ebenen Überspannungsschutzelemente sind nur i n Verbindung mit

dem äußeren Blitzschutz sinnvoll. Die äußeren Blitzschutzmaßnahmen setzen die Auswirkung

eines Blitzeinschlags herunter.

6ES5 998-0EX12 9 - 35
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Tab. 9.8 Geeignete Blitzschutzelemente für Ex-Baugruppen

Ex -Baugruppe Bestell-Nr. Blitzductor Bestell-Nr. (Siemens)

Ex -Digital-Eingabe 6ES5 437-8EA12 ARE 12 V DSN 919233

Ex -Digital-Ausgabe 6ES5 457-8EA12 ARE 12 V DSN 919233

Ex -Analog-Eingabe 6ES5 467-8EE11 ARE 24 V DSN 919230

Ex -Analog-Eingabe 6ES5 467-8EF11 ARE 24 V DSN 919230

Ex -Analog-Eingabe 6ES5 467-8EA11 ARE 24 V DSN 919230

Ex -Analog-Ausgabe 6ES5 477-8EC11 ARE 24 V DSN 919230

9.7.6 G eräte für den Übersp annu ng ssch utz auch b ei direkten Blitzein-

sch läg en

Der Anschluß und die Leitungsführung der Überspannungsschutzgeräte ist für die Wirksamkeit

v on großer Bedeutung. Beim Einsatz der Geräte in explosionsgefährdeten Bereichen oder eigen-

sicheren Stromkreisen i st die DIN VDE 0165 einzuhalten.

Da es sich bei Überspannungsschutzgeräten um passiv e Baugruppen nach DIN VDE 0165

handelt, bedürfen diese i n eigensicheren Stromkreisen keiner Kennzeichnung und benötigen

keine Konformi tätsbescheinigung. Vom Anlagenrichter muß jedoch die Einhaltung der nach DIN

VDE 0170/0171 Teil 7/05.78 EN 50020 festgelegten Zündgrenzkurven sowie die maxi male

Erwärmung gewährleistet werden.

An dem Beispiel "Bli tz-/Überspannungsschutz einer Gasverdichterstation" soll exemplarisch der

Einsatz v on Schutzgeräten gezeigt werden (Bild 9.16).

9 - 36 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems m it Ex-Baugruppen

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Bild 9.16 Blitz-/Überspannungsschutz einer G asverdichterstatio n

6ES5 998-0EX12 9 - 37
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

9.7.7 Blitzsch lag

Wenn ein Bli tz in explosionsfähige Atmosphäre einschlägt, wird diese stets gezündet. Daneben

besteht eine Zündmögli chkeit auch durch starke Erwärmung der Ableitwege des Blitzes. Um

schädliche Einwirkungen v on Blitzeinschlägen, die außerhalb der Zone 0, 1 und 10 erfolgen, auf

die Zone 0, 1 und 10 selbst zu v erhindern, sind z. B. Überspannungsableiter an geeigneten Stellen

einzubauen. Bei erdüberdeckten Tankanlagen aus metallischen Werkstoffen mit elektrischen

Einrichtungen oder elektrisch leitenden Anlageteilen, die gegen den Behälter elektri sch isoliert

sind, i st ein Potentialausgleich erforderlich (z. B. bei Meß- und Steuereinri chtungen sowie Füll-

rohren).

Hinweis

Die Bli tzschutzeinrichtungen bzw. die Erdungsanlagen sind nach i hrer Fertig-

stellung und dann in regelmäßigen Abständen durch einen Sachverständigen

prüfen zu lassen. In Anlehnung an die Elex V gelten Prüffristen für elektrische

Anlagen und Blitzschutzanlagen v on ex plosionsgefährdeten Räumen v on drei

Jahren.

Zusammenfassung:

• Verstärkter äußerer Blitzschutz (verringerte Maschenweite, erhöhte Anzahl v on Ableitungen)

an allen Gebäuden und Anlagen.

• Vermaschung der Erdungsanlagen im Gebäude zu einer Flächenerdung.

• Vermaschung des Potentialausgleichs.

• Einbau von Blitzstromableitern und Überspannungsableitern im energietechnischen Netz.

• Einbau von Überspannungsfeinschutzgeräten am Anfang und Ende v on MSR-Kabeln.

• Abschirmung der MSR-Kabel.

• MSR-Kabel mit Adern in Paarv erseilung.

9 - 38 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems m it Ex-Baugruppen

9.8 M on tagearbeiten in explosion sgefäh rdeten Bereichen

9.8.1 Sicherheitsm aß nahm en

I n ex plosionsgefährdeten Anlagen bzw. Anlagenteilen, die sich im Betriebszustand befinden, darf

nicht mit Werkzeugen gearbeitet werden, die zur Funkenbildung neigen. Geeignet sind Werkzeu-

ge (z. B. Schraubendreher, Zangen, Schlüssel, M eißel und Hammer) aus Kupfer-Beryllium. Da

dieses Werkzeug nicht so v erschleißfest ist, sollte sorgfältig damit umgegangen werden.

Bei mechanischen Arbeiten ist die M öglichkeit der Zündfunkenbildung

gering - bei Schlag blanker Stahlteile aufeinander

v orhanden - bei Anstoß oder Herabfall v on Stahlteilen

groß - bei Schlag auf rostigen Stahl

sehr groß - bei Schlag auf rostigen Stahl mit Leichtmetallüberzug (z. B. Alufarbe)

Die Entstehung von Zündfunken wi rd durch funkenfreie Werkzeuge sehr stark v ermindert.

Ausnahme: Das Werkzeug i st härter als das Werkstück.

M aßnahmen zur Beseitigung der Explosionsgefahr:

• Sicheres Absperren des Arbeitsgebietes (z. B. Blindscheiben).

• Gute Belüftung und Entlüftung der Räume.

• Spülen mi t inertem Gas. Prüfen der Wirksamkeit der Spülung (Gasprüfer, siehe EX-RL /1/).

Danach mit normalem Werkzeug arbeiten.

Kann die Ex plosionsgefahr am Arbeitsplatz nicht beseitigt werden, sind folgende Maßnahmen zu

treffen:

• Anstoßen und Fallen v on Stahlteilen v erhindern.

• Antistatisches Schuhwerk tragen z. B. Lederschuhe oder Verwendung v on Schuherdungs-

streifen.

• Rostansatz und Alu-Anstrich an Schlagstellen v ermeiden. I st das nicht mögli ch,

Ex plosionsgefahr örtlich beseitigen z. B. durch Schutzgas.

• Ausreichende Luftzuführung und -absaugung.

• Leicht entzündliche Stoffe i n der Nähe entfernen oder verschließen.

• Arbeitsstelle und evtl. auch Fußboden feucht halten.

6ES5 998-0EX12 9 - 39
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Tab. 9.9 Sicherheitsmaßnahmen

A rbeitsfeld Sicherheitsmaßnahmen

Anlagen mit leicht entzünd- Hier nur nach Durchführung besonderer Sicherheitsmaß-

lichen Gas- und Dampf-Luft- nahmen und mit schriftli cher Genehmigung des Betriebs-

gemischen, z. B. Wasserstoff, leiters arbeiten. Nur funkenfreie Werkzeuge benutzen

Leucht(Stadt)gas, Acetylen (Werkzeug weicher als Werkstück).

und Schwefelwasserstoff

Anlagen mit Gas- und Dampf Verwendung funkenfreier Werkzeuge ausreichend.

Luftgemischen, z. B. M ethan, Ausnahme: Bei Materi alien mi t Rostbildung und Alu-Anstrich

Propan, Butan und Benzin oder ähnli chem besondere Schutzmaßnahmen treffen.

Anlagen mit Ex plosionsgefahr Staubablagerungen beseitigen.

durch leicht entzündlichen Arbeitsstelle naßhalten und gegen Staubbetrieb abschirmen.

Staub Verwendung normaler Werkzeuge möglich.

Hinweis

Arbeiten an unter Spannung stehenden elektrischen Anlagen und Betriebsmitteln

sind in ex plosionsgefährdeten Betriebsstätten grundsätzlich v erboten. Darunter ist

auch das Abklemmen von unter Spannung stehenden Steuerleitungen zu Prüf-

zwecken zu Verstehen.

Als Ausnahmen sind Arbeiten an eigensicheren Stromkreisen zugelassen, in

Sonderfällen auch Arbeiten an anderen elektri schen Anlagen, wobei der Betreiber

schriftlich bescheinigt haben muß, daß für die Dauer der Arbeiten am Arbeitsort

keine Ex -Gefahr herrscht.

Falls erforderlich, zusätzli ch einen Feuer-Erlaubnisschein einholen.

Erden und Kurzschließen darf in ex plosionsgefährdeten Betri ebsstätten nur v or-

genommen werden, wenn an der Erdungs- und Kurzschlußstelle keine Ex -Gefahr

besteht.

Spannungsfreiheit mit M eßgeräten prüfen, die für die Zonen zugelassen sind.

9 - 40 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems m it Ex-Baugruppen

9.8.2 Einsatz ein es Ex-A u fbaus im exp losionsg efährdeten Bereich

Es ist grundsätzlich möglich, einen SIM ATIC-Aufbau im explosionsgefährdeten Bereich Zone 1

oder 2 zu erri chten. Es müssen aber zusätzlich Maßnahmen v om Erri chter ergriffen werden, um

die Baugruppen zu sichern. Der Errichter hat hierfür zwei Zündschutzarten zur Verfügung:

• der Ex -Aufbau wird i n einem "Überdruckgekapselten Gehäuse" errichtet;

• der Ex -Aufbau wird i n einem "Druckfest gekapselten Gehäuse" erri chtet.

Das folgende Bild zeigt einen möglichen Aufbau in einem druckfest gekapselten Gehäuse mit

einem Anschlußraum, der in erhöhter Sicherheit ausgeführt ist.

"Ex i"-Baugruppen

ET PS935

"Ex d"-

Schrank

DC 24 V

"Ex i"-Klemmen

"Ex d"-Schalter
"Ex e"-Klemme

"Ex e/i"-

Schrank

ET-Buskabel

Versorgung Ex-Sensoren/Aktoren

DC 24 V

Zone 1/2

Sicherer Bereich

Automatisierungssystem

Bild 9.17 SIM ATIC Ex-Baugruppen im explo sionsgefährdeten Bereich

Gehäuse

Der gewählte Gehäusetyp zeichnet sich dadurch aus, daß es im Inneren auftretenden Ex plosio-

nen standhalten kann und zündfähiges Gas- oder Dampf-/Luftgemisch in der Gehäuseumgebung

dabei nicht gezündet wird. Ferner wird an der Oberfläche des Gehäuses die den Temperatur-

klassen zugeordnete Grenztemperatur nicht überschritten. Die Stromzuführung in den druckfest

gekapselten Raum muß über zünddurchschlagsichere, isoli ert i n die Gehäusewand eingesetzte

Leitungsdurchführungen erfolgen.

Als Anschlußraum wird ein Gehäuse i n Zündschutzart "Erhöhte Sicherheit" eingesetzt. Die Lei-

tungseinführungen erfolgen über spezielle Verschraubungen.

Das v erwendete Gehäuse muß v on einer Prüfbehörde entsprechend der Zündschutzart EEx d

bescheinigt sein, worin die Einhaltung der entsprechenden Bauvorschriften bestätigt wird.

Ex plosionsschutz des Gehäuses: EEx de II T5 .. T6.

6ES5 998-0EX12 9 - 41
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

Kabel

Die verwendeten Kabel müssen den Normen DIN EN 50014 und DIN EN 50 020 für eigensichere

Stromkreise oder DIN EN 50 039 für Stromkreise in "Erhöhter Sicherheit" entsprechen.

Die Kabel zum Aufbau sollten so v erlegt sein, daß sie weder durch thermische, mechanische

oder chemische Beanspruchungen gefährdet werden.

Hinweis

Wenn notwendig, sollten die Kabel im Schutzrohr verlegt werden.

Klemmen

Die Anschlußklemmen für das Stromv ersorgungskabel und für das Buskabel sollten in der

Zündschutzart "Erhöhte Sicherheit" ausgeführt werden. Die Klemmstellen der eigensicheren

Stromkreise sollten entsprechend in "Eigensicherheit" ausgeführt werden.

Schutzeinrichtung

Die Versorgung des Aufbaus erfolgt über einen DC 24 V Versorgungskreis, der aus einer

Stromv ersorgung mit sicherer elektri scher Trennung gespeist wird. Der Versorgungsstromkreis

muß mit einem entsprechenden Leitungsschutzautomaten abgesichert sein. Dieser Leitungs-

schutzautomat i st außerhalb der Ex -Zone errichtet.

Schalter

Der Schalter, der das Freischalten der Anlage ermöglicht, sollte der Zündschutzart "EEx de II T6"

entsprechen.

Tab. 9.10 Arbeiten am Anlagenaufbau in der Zündschutzart: EEx de [ib] T5 .. T6

Zündschutzart der in Art der Arbeiten innerhalb der Zusätzliche

der Anlage auszuführenden Auflagen und

verwendeten Arbeiten Bemerkungen

Betriebsmittel

EEx ib Zone 1 Zone 2

Gehäuse öffnen, nur erlaubt erlaubt wenn sich keine

Ex i/e-Gehäuse weiterenBetriebsm

ittel im Gehäuse

befinden

An- und Abklemmen erlaubt erlaubt

von Leitungen

Messen von Strom, erlaubt mit erlaubt

Spannung und bescheinigtem

Widerstand Betriebsmittel

Lötarbeiten verboten erlaubt, wenn Löt-

temperatur unter

Zündtemperatur

9 - 42 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs-

systems m it Ex-Baugruppen

Iweiter Ta b. 9.10

Zündschutzart der in Art der Arbeiten innerhalb der Zusätzliche

der Anlage auszuführenden Auflagen und

verwendeten Arbeiten Bemerkungen

Betriebsmittel

EEx e Zone 1 Zone 2

Gehäuse öffnen, erlaubt erlaubt wenn sich keine

nur Ex i/e-Gehäuse weiteren

Betriebsmittel im

Gehäuse

befinden

An- und Abklemmen nicht zulässig, nur nur im

von Leitungen im spannungs- spannungslosen

losen Zustand Zustand und bei

keiner

Explosionsgefahr

Messen von Strom, nur Spannungs- nur Spannungs-

Spannung und messung erlaubt messung erlaubt

Widerstand mit bescheinigten mit bescheinigten

Geräten Geräten

Lötarbeiten verboten erlaubt im

spannungslosen

Zustand, wenn

Löttemperatur

unter Zündtempe-

ratur

EEx d

Gehäuse öffnen, nur verboten erlaubt bei keiner druckfest

Ex d-Gehäuse Explosionsgefahr gekapselte

Betriebsmittel

verlieren ihren

Explosionsschutz

beim Öffnen des

Gehäuses

An- und Abklemmen nicht zulässig, nur erlaubt bei keiner

von Leitungen im Explosionsgefahr

spannungslosen

Zustand

Messen von Strom, Arbeiten nicht erlaubt bei keiner

Spannung und möglich Explosionsgefahr

Widerstand

Lötarbeiten verboten erlaubt im

spannungslosen

Zustand, wenn

Löttemperatur

unter Zündtempe-

ratur

Siehe auch Kapitel 7.8 "Betrieb, Wartung, Störung und Instandsetzung", Tabelle 7.2.

6ES5 998-0EX12 9 - 43
Mechanischer Aufbau eines Automatisierungs- S5-100U Ex-Baugruppen

systems m it Ex-Baugruppen

9.9 Instandh altun g der elektrischen Betrieb s mittel

9.9.1 A ustau sch en vo n Betriebsm itteln

Arbeiten an elektri schen Anlagen und Betriebsmi tteln dürfen nur dann ausgeführt werden, wenn

der "Erlaubnisschein" vorli egt. Beim Austauschen v on elektrischen Betriebsmitteln ist auf den

bestimmungsgemäßen Einsatz bezüglich Temperaturklasse, Ex plosionsgruppe und entsprechen-

de (Ex )-Zone zu achten. Konformi tätsbescheinigungen bzw. PTB-Prüfungsscheine und die Bau-

artzulassung müssen vorli egen.

9.9.2 Instand setzun g von Betrieb s mitteln

I nstandgesetzte elektri sche Betriebsmittel dürfen nur dann wieder in Betri eb genommen werden,

wenn sie v on einem anerkannten Sachverständigen nach Paragraph 15 der Elex V geprüft wurden

und die Prüfung bescheinigt ist, es sei denn, daß der Ex plosionsschutz v on der Instandsetzung

nicht betroffen war. Betri fft die Instandsetzung den Ex plosionsschutz, so sind nur Original-Ersatz-

teile zu v erwenden. Behelfsmäßige I nstandsetzungen, bei denen der Ex plosionsschutz von

Betri ebsmitteln nicht mehr gewährleistet ist, sind nicht zulässig.

9 - 44 6ES5 998-0EX12
10 Kopplungsmöglichkeiten von SI MA TI C S5-Ex-A ufbauten

10.1 SIMATI C-SIMATI C-Kopplungen . . . . . . . . . . . . . 10 - 2

10.2 Übersicht über Bussy steme der SIM ATIC

S5-Kleinsteuergeräte . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 - 3

10.3 Übersicht der SIM ATIC Bussy steme ET 100U

und ET 200U . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 10 - 4

10.4 TELEPERM SIM ATIC-Kopplungen . . . . . . . . . . . . 10 - 6

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
10.1 Einsatz der SI MATI C-Ex -Baugruppe in die

SIM ATIC/TELEPERM M -Umgebubg . . . . . . . . . . . . . . . 10 - 1

10.2 SIM ATIC-SIM ATIC-Kopplungen (SINEC L1/L2) . . . . . . . . . 10 - 2

10.3 SIM ATIC-SIM ATIC-Kopplungen (ET 100U/ET 200U)) . . . . . . 10 - 2

10.4 TELEPERM M-SIM ATIC-Kopplungen . . . . . . . . . . . . . . . 10 - 6

Tabellen
10.1 Übersicht über die Bussysteme der SI MATI C S5-Kleinsteuergeräte 10 - 3

10.2 Übersicht der dezentralen Bussysteme ET 100U und ET 200U . 10 - 4

10.3 Beschreibung der TELEPERM M -SI MATI C-Kopplung AS 235 10 - 6

an ET 100U . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . .

10.4 Beschreibung der TELEPERM M -SI MATI C-Kopplungen . . . . . 10 - 7

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten

10 Kopplungsmöglichkeiten von SIMA TIC S5-

Ex-A ufbauten

Die Ex -Analog- und Digitalbaugruppen können Sie einsetzen i n den AG S5-95U/S5-100U bzw.

i n den Systemen ET 100U/ET 200U. Über v erschiedene SIM ATIC-Kopplungen können Sie die

eigensicheren Aufbauten ohne Einschränkungen in ihrer Funktionali tät auch mi t anderen Auto-

mati sierungsgeräten betreiben. In das Automatisierungssy stem des Prozeßleitsy stems

TELEPERM M können ebenso Aufbauten mit Ex -Baugruppen einbezogen werden.

Einen Überbli ck über die Vernetzungsmöglichkeiten und die Anzahl der mit einem Zentralsy stem

koppelbaren ET 100U/ET 200U vermittelt das Bild 10.1. Die Zahl der max. an einem S5-100U-

Sy stem anschließbaren Ex -Baugruppen entnehmen Sie bitte den Angaben i m Kapitel 11.3.

vernetzbar über
1)
SINEC L1, L2
Zone 1 u. 2
mit SIMATIC S5
EEx ib
1)
S5-95U

S5-100U P

m = 1...63 (ET 100U) r


m = 1...122 (ET 200U)

AG S5-115U
EEx ib o
ET 100U
AG S5-135U 2) z
ET 200U
AG S5-155U
e
n = 1...4

n = 1...2
2)
s

mit TELEPERM M

m = 1...63 (ET100U)

EEx ib

AS 235 ET 100U

n = 1...4

n = Anzahl von Baugruppen

m = Anzahl der ET-Stationen

Bild 10.1 Einsatz der SIM ATI C-Ex-Baugruppen in die SIM ATI C/TELEPERM M -Um gebung

6ES5 998-0EX12 10 - 1
Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten S5-100U Ex-Baugruppen

10.1 SIM A TIC-SIMA TIC-Kop plun gen

SI MATI C-SI MATI C-Kopplungen sind Kopplungen der SI M ATI C S5-Automatisi erungsgeräte

untereinander. Die Kopplungen können Sie realisieren über

• SINEC L1 (Vierdrahtleiter)

• SINEC L2, SINEC L2-DP (Zweidrahtleiter, Lichtwellenleiter).

Es werden an dieser Stelle nur die möglichen Anschaltvarianten aufgelistet. Wie die Kopplungen

aufzubauen und zu programmieren sind, ist in den entsprechenden Gerätehandbüchern

beschrieben.

Kopplungen über SINEC L1

AG S5-115U
SINEC L1
AG S5-95U
AG S5-135U
mit Ex-Baugruppen
AG S5-155U

AG S5-115U
SINEC L1
AG S5-100U (ab CPU 102)
AG S5-135U
mit Ex-Baugruppen
AG S5-155U

Kopplungen über SINEC L2

AG S5-115U
SINEC L2
AG S5-95U
AG S5-135U
mit Ex-Baugruppen
AG S5-155U

Bild 10.2 SIM ATIC-SIM ATI C-Kopplungen (SINEC L1/L2)

Kopplungen über ET 100U

AG S5-115U ET 100U
geschirmte
AG S5-135U IM 318-8MA . .
Zweidrahtleitung
AG S5-155U mit Ex-Baugruppen

Kopplungen über ET 200U

AG S5-115U ET 200U
SINEC L2-DP
AG S5-135U IM 318-8MB . .

AG S5-155U mit Ex-Baugruppen

Bild 10.3 SIM ATIC-SIM ATI C-Kopplungen (ET 100U/200U)

10 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten

10.2 Üb ersicht ü ber Bussystem e d er SIM A TIC S 5-Klein steuergeräte

Tabelle 10.1 zeigt Ihnen eine Übersicht über die Bussysteme der SIMATI C S5-Kleinsteuergeräte.

Tab. 10.1 Übersicht über die Bussysteme der SIM ATIC S5-Kleinsteuergeräte

P hysik SIN EC L1 SI N EC L2

(AG S5-95U , (AG S5-95U m it L2-Schnittstelle)

CP U 102, CP U 103

Schnittstelle RS 485 RS 485

Busleitung 4ad rige , g eschirmte Leitung v erd rillte, ge schirmte Zwe idra ht-

leitung/LWL-Kab el

(Gla s-, Plastikfa se r)

Anschluß de r

Teilne hme r an

de n Bus übe r

- RS 485-Te chnik Busklem m e BT 777 Busa nschlußstecke r SINEC L2-

Busterminal RS 485

- LWL-Te chnik übe r Umsetze r N de r übe r SINEC L2FO-Buste rmina l

RS 485-Schnittstelle

(ODCL-Mo dul)

- FSK-Te chnik nein nein

ma x ima le Anz ahl erre ichte r Te il- Ab hä ng ig vo n Pro duktivd ienst

ne hmer a m Bus

ST V AGAG ZP

- ge sa mt 31 32 32 127

- Ma ster 1 31 31 31

- Slav e 30 0 0 126

ma x ima le RS 485: 50 km RS 485: b is

Netz ausd ehnung 93,75 kBd 9,6 km

LWL: 75 km 187,50 kBd 8,0 km

500,00 kBd 3,2 km

1500,00 kBd 1,0 km

Übe rtrag ungs. / 9,60 kBd

ge schwindigkeit 19,20 kBd

93,75 kBd

187,50 kBd

500,00 kBd

1500,00 kBd

Übe rtrag ungs- AS 511 (Siem e ns) Pro fib us-Protokoll na ch

pro tokoll DIN 19245, T eil 1

(imp le me ntierte Pro tokoll-

schichte n d es ISO -7-

Schichtenm od ells:

1, 2 und 7)

Übe rtrag ungsart b itserie ll b itseriell

Zug riffsv erfa hre n M aste r-Slav e T oken-Passing m it unterlag erte n M a ste r-

Slav e (nach DIN 19245, Te il 1)

6ES5 998-0EX12 10 - 3
Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten S5-100U Ex-Baugruppen

10.3 Üb ersicht d er S IMA TIC Bussyste me ET 100 U un d ET 200 U

Die Tabelle 10.2 zeigt I hnen eine Übersicht der technischen Daten der dezentralen Bussysteme.

Tab. 10.2 Übersicht der dezentralen Bussysteme ET 100U und ET 200U

ET 100U ET 200U

Feldbus ET 100-Bus SINEC L2-DP

offen es B ussystem nein ja

Zugriffsverfahren M a ste r-Sla ve M aster-Slav e, T oken Passing

Anzahl einsetzbarer

Masteransch altu ngen im ZG

- SIM ATIC S5-115U 2 2

- SIM ATIC S5-115H - 2

- SIM ATIC S5-135U 4 4

- SIM ATIC S5-155U 4 4

- SIM ATIC S5-155H 4 4

- SIM ATIC S5-115U /H 256 Byte Einga be n 756 By te Eing ab en

256 Byte Ausg ab en 756 By te Ausga be n

- SIM ATIC S5-135U 1 kb yte Einga be n 756 By te Eing ab en

1 kb yte Ausg ab en 756 By te Ausga be n

- SIM ATIC S5-155U /H 1 kb yte Einga be n 756 By te Eing ab en

1 kb yte Ausg ab en 756 By te Ausga be n

m ax. An zahl erreich ter Teilnehm er

am B us

- gesam t 64 125

- Master 1 3

- Slav e 63 122

Adressv olum en pro Slavestation 32 By te 64 Byte

für Ein- und Ausg änge für Ein- und Ausgä ng e

d ig ita l od er a na lo g digital o de r analog

Intellig ente P erip herie IP s nein ja

Kom m unikationsprozessor CP s

ein setzbar

Max. Anzahl an Ex-B aug ru ppen m it

Zusatzstrom versorgun g P S 935 *

– Ex -Digital Eing ab e NAM UR 30 = 120 Ka nä le 30 = 120 Kanäle

6ES5 437-8EA12

– Ex -Digital Eing ab e NAM UR 30 = 120 Ka nä le 30 = 120 Kanäle

6ES5 437-8EA21

– Ex -Digital Ausg ab e DC 7 V, 2 mA 30 = 120 Ka nä le 30 = 120 Kanäle

6ES5 457-8EA12

– Ex -Analog Eing ab e T he rmo elem ente 3 = 12 Ka nä le 3 = 12 Kanäle

6ES5 467-8EA11

– Ex -Analog Eing ab e 4 ... 20 mA 7 = 14 Ka nä le 7 = 14 Kanäle

6ES5 467-8EE11

– Ex -Analog Eing ab e PT 100 7 = 14 Ka nä le 7 = 14 Kanäle

6ES5 467-8EF11

– Ex -Analog Ausga be 4 ... 20 m A 3 = 6 Kanäle 7 = 14 Kanäle

6ES5 477-8EC11

Schn ittstelle ä hnlich RS 485 RS 485

Gleichlaufv erfah ren a sy nchro n, ha lbd up le x asynchron, halb duplex

H am m in g-Distanz 3 - 5 4

10 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten

weiter Tab. 10.2

ET 100U ET 200U

Sich erheit der Daten übertragung Da te nübe rwachung durch Datenüb erwa chung d urch

z yklische BCH-Co de FCS Fra m e Check Sum

(BCH Block Check Co de ) SD Sta rt Delimite r

ED End Delimite r

Ü bertrag ungsprotokoll SIEMENS Profibus-Pro to ko ll

Pro to ko ll na ch DIN 19 245, Te il 1

Schichte nmo de ll: 1,2

Ü bertrag ungsart b itseriell bitse rie ll

Ü bertrag ungsgeschw indigkeit 31,25 kB - 375 kB 9,6 kB - 1,5 M B

Ü bertrag ungsm ediu m g eschirmte Zweidra htleitung ge schirmte Zwe id rahtle itung

Lichtwellenle ite r (LWL)

m ax. N etzausdeh unun g b is 3 km bis 9,6 km /93,75 kB mit RS 485

bis 23,8 km/187,5 kB (mit Re pe ater

und LWL)

B usu m laufzeit typ . 30 - 60 m s ty p. 3 - 15 m s

Aktualisieru ng der Signalw erte a bhängig v om Syste ma ufba u ab hä ng ig vo m Sy stem aufb au

CPU-T yp , Anwe nd erp rog ramm, CPU-Ty p, Anwende rpro gra mm,

Ausb augra d und Busge schwind igkeit Ausba ug rad und Busg eschwindig ke it

Verhalten bei Störungen des B u sses b ei Störung se rke nnung we rde n d ie be i Stö rungserkennung werd en die

T ele gra m me zwe imal wied erholt! Te leg ram m e z weima l w ie de rho lt!

Ausg änge werd en se lb stä nd ig (pa ram e trie rba r)

rückge se tz t! Ausgä ng e p ara m etrierb ar!

R edu ndanz ja ja

übe r SIMATIC H-Sy stem e üb er SIMAT IC H-Syste me

(hot sta nd by od er 2 vo n 3 Betrieb ) (ho t standb y o de r 2 v on 3 Be trie b)

zusä tz lich Ka be l- und Re pe ater-

Red unda nz

Diag nose Sa m me ld iag no se , Sta tio nsdia gnose,

Stationsd iag no se Baugrupp endiag no se ,

E/A-Dia gnose

Qu ittung sv erzu g ja (e inste llb ar) ja (einstellba r)

Kom p aktstation I P 65 nein ja

Kom p aktstationen IP 20 nein ja

Frem dgeräte ja ja

6ES5 998-0EX12 10 - 5
Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten S5-100U Ex-Baugruppen

10.4 TELE PERM -SIM A TIC-Ko pp lun gen

SI MATI C-übergreifend besteht die Mögli chkeit, TELEPERM Systeme mit eigensicheren

SI M ATI C-Aufbauten zu v erbinden. Über die Anschaltbaugruppe 6DS1 327-8AA können

angekoppelt werden

• das Sy stem ET 100U (mit Ex -Baugruppen)

• andere SI MATI C S5-Aufbauten

Anschaltung

TELEPERM M

ET 100U
TELEPERM
IM 318-8MA..
AS 235 6DS1 327-8AA
mit Ex-Baugruppen

Bild 10.4 TELEPERM M -SIM ATIC -Ko pplungen

Beschreibung der Anschaltungsbaugruppe 6DS1 327-8AA.

Tab. 10.3 Beschreibung der TELEPERM M -SIM ATIC-Ko pplung AS 235 an ET 100U

Prozeßleit-
A nschaltungsbaugruppe
system
6DS1 327-8A A
dezentrale

Peripherie

ET 100U 1 kBy te Eingaben/Ausgaben

10 - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten

Tab. 10.4 Beschreibung der TELEPERM M -SIM ATIC-Ko pplungen

Anschaltung sbaugrup pe

6DS1 327-8AA 6DS1 327-8AA

an ET 100U an ET 200U

Feldbus ET 100-Bus SINEC L2-DP

offen es B ussystem nein ja

Zugriffsverfahren M a ste r-Sla ve Token Passing mit

unterlag erte n M a ste r-Sla ve

(na ch DIN 19 245)

Anzahl einsetzbarer 4

Masteransch altu ngen im AS 235

Adressv olum en pro Anschaltun g 1 kb yte

m ax. An zahl erreich ter Teilnehm er am

B us

- gesam t 64 125

- Master 1 3

- Slav e 63 122

Adressv olum en pro Slavestation 32 By te 64 Byte

für Ein- und Ausg änge für Ein- und Ausgä ng e

d ig ita l od er a na lo g dig ita l o de r analo g

– Ex-Digital Eing abe N AM U R 30 = 120 Ka nä le 30 = 120 Ka nä le

6ES5 437-8EA12

– Ex-Digital Eing abe N AM U R 30 = 120 Ka nä le 30 = 120 Ka nä le

6ES5 437-8EA21

– Ex-Digital Ausgab e DC 7 V, 2 m A 30 = 120 Ka nä le 30 = 120 Ka nä le

6ES5 457-8EA12

– Ex-An alo g Eing abe Thermoelem ente 3 = 12 Ka nä le 3 = 12 Ka nä le

6ES5 467-8EA11

– Ex-An alo g Eing abe 4 ... 20 m A 7 = 14 Ka nä le 7 = 14 Ka nä le

6ES5 467-8EE11

– Ex-An alo g Eing abe P T 100 7 = 14 Ka nä le 7 = 14 Ka nä le

6ES5 467-8EF11

– Ex-An alo g Ausgab e 4 ... 20 m A 3 = 6 Kanäle 7 = 14 Ka nä le

6ES5 477-8EC11

Schn ittstelle ä hnlich RS 485 RS 485

Gleichlaufv erfah ren a sy nchro n, ha lbd up le x asynchron, ha lb duple x

H am m in g-Distanz 3 - 5 4

Sich erheit der Daten übertragung Da te nübe rwachung durch Date nübe rwachung durch

z yklische BCH-Co de FCS Fra me Che ck Sum

(BCH Block Check Co de ) SD Start Delimiter

ED End Delimiter

Ü bertrag ungsprotokoll Siem ens Pro to ko ll

Ü bertrag ungsart b itseriell bitse riell

Ü bertrag ungsgeschw indigkeit 31,25 kB - 375 kB 9,6 kB - 1,5 MB

Ü bertrag ungsm ediu m g eschirmte Zweidra htleitung ge schirmte Zwe idra htleitung

Lichtwellenleiter (LWL)

B usu m laufzeit typ . 30 - 60 m s

m ax. N etzausdeh nung b is 3 km bis 9,6 km/93 kB m it RS 485

bis 23,8 km/187,5 kB

(mit Rep ea te r und LWL)

6ES5 998-0EX12 10 - 7
Kopplungsmöglichkeiten von SIMATIC S5-Ex-Aufbauten S5-100U Ex-Baugruppen

weiter Tab. 10.4

Anschaltung sbaugrup pe

6DS1 327-8AA 6DS1 327-8AA

an ET 100U an ET 200U

Aktualisieru ng der Signalw erte a bhängig v om Syste ma ufba u

CPU-T yp , Anwe nd erp rog ramm,

Ausb augra d und Busge -

schwindig ke it

Verhalten bei Störungen des B u sses b ei Störung se rke nnung we rde n d ie be i Stö rungserkennung werd en die

T ele gra m me zwe imal wied erholt! Teleg ram m e z weima l w ie de rho lt!

Ausg änge pa ram e trie rba r 0 o de r (pa ram etrierb ar)

letz te n We rt halten! Ausgä ng e p ara me trie rba r!

R edu ndanz nein ja

Diag nose Sa m me ld iag no se , Stationsd ia gnose,

Stationsd iag no se Baugrupp endia gnose,

E/A-Dia gnose

Qu ittung sv erzu g ja (e inste llb ar) ja (e inste llb ar)

10 - 8 6ES5 998-0EX12
11 SIM A TI C S5-Ex-Baugruppen

11.1 Ex -Baugruppen im Sy stem SI MATI C S5 . . . . . . . . . 11 - 1

11.2 Aufbau mit eigensicheren Baugruppen . . . . . . . . . . 11 - 3

11.3 M ax imale Anzahl an analogen und digitalen Ex -

Baugruppen in den einzelnen Sy stemen . . . . . . . . . 11 - 5

11.3.1 Stromabgabe der einzelnen Sy steme . . . . . . . . . . 11 - 5

11.3.2 Adreßvolumen der einzelnen Systeme . . . . . . . . . . 11 - 5

11.3.3 M ax imale Anzahl an Ex -Analog/Digital-Baugruppen . . . 11 - 6

11.4 Stromv ersorgungsbaugruppe PS 935-8ME11 . . . . . . 11 - 8

11.4.1 Elektri scher Anschluß der PS 935 . . . . . . . . . . . . 11 - 10

11.4.2 Einsatz der PS 935 in den Sy stemen AG S5-95U /

S5-100U (feste Steckplatzadressierung) . . . . . . . . . 11 - 10

11.4.3 Einsatz der PS 935 in den Sy stemen ET 100U / ET 200U

(variable Steckplatzadressierung) . . . . . . . . . . . . . 11 - 13

11.4.4 Überwachung und Diagnose mit der PS 935 . . . . . . . 11 - 16

11.5 Ex -Busmodul 6ES5 700-8EA11 . . . . . . . . . . . . . 11 - 16

11.6 Trennwand 6ES5 497-8EA11 . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 17

11.7 Ex -Digitalbaugruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 18

11.7.1 Ex -Digital-Eingabebaugruppe 6ES5 437-8EA12 . . . . . 11 - 18

11.7.2 Ex -Digital-Ausgabebaugruppe 6ES5 457-8EA12 . . . . . 11 - 24

11.8 Analogwertverarbeitung mit eigensicheren Baugruppen . 11 - 28

11.8.1 Ex -Analog-Eingabebaugruppe 2 x 4 ... 20 mA

6ES5 467-8EE11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 28

11.8.2 Ex -Analog-Ausgabebaugruppe 2 x 4 ... 20 mA

6ES5 477-8EC11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 33

11.8.3 Anschluß v on Ex -SMART an Ex -Analog-Ein- und

Ausgaben . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 37

11.8.4 Ex -Analog-Eingabebaugruppe 4 x ± 50 mV,

6ES5 467-8EA11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 39

11.8.5 Ex -Analog-Eingabebaugruppe 2 x Pt100 ( ± 500 mV),

6ES5 467-8EF11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 47

11.8.6 Analogwert-Anpassungsbausteine FB 250 und FB 251 . 11 - 55

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
11.1 Aufbau eines AG S5-100U mi t der PS 935 und Ex -Baugruppen 11 - 3

11.2 Bedien- und Anzeigeelemente der PS 935 . . . . . . . . . . . . 11 - 8

11.3 Stromversorgungsbaugruppe PS 935 montieren . . . . . . . . . 11 - 9

11.4 Anschluß von Stromversorgungs- und Zentralbaugruppe . . . . 11 - 10

11.5 Einzeili ger Aufbau eines AG S5-95U / S5-100U mit Ex - und Nicht-

Ex -Baugruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 11

11.6 Stromaufnahme i n der Erweiterungszeile . . . . . . . . . . . . . 11 - 11

11.7 Ermittlung der max . Stromaufnahme in der Erweiterungszeile . . 11 - 12

11.8 M ehrzeiliger Aufbau eines AG S5-95U / S5-100U mit Ex - und Nicht-

Ex -Baugruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 13

11.9 Einzeili ger Aufbau mit ET 100U / ET 200U mit Ex - und Nicht-Ex -

Baugruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 14

11.0 M ehrzeiliger Aufbau mit ET 100U / ET 200U mit Ex - und Nicht-Ex -

Baugruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 15

11.11 Beispiel einer Adreßvergabe bei Einsatz einer PS 935 . . . . . 11 - 15

11.12 Aufbau des Diagnosebytes der PS 935 . . . . . . . . . . . . . . 11 - 16

11.13 Ex -Busmodul 6ES5 700-8EA11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 17

11.14 Trennwände 6ES5 497-8EA11 zwischen ET 100U und

Ex -Busmodul sowie zwischen Ex - und Nicht-Ex -Busmodul . . . 11 - 18

11.15 Zweileiter-Anschluß von Gebern an die Ex -Digital-

Eingabebaugruppe 437 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 20

11.16 Zusammengeschaltete NAMUR-Geber . . . . . . . . . . . . . . 11 - 21

11.17 Eingangskennlinien der Ex -Digital-Eingabebaugruppe 437 11 - 24

11.18 Zweileiter-Anschluß einer Signalleuchte an Kanal 1 der Ex -Digital- 23

Ausgabebaugruppe 457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 25

11.19 Ausgangskennli nien der Ex -Digital-Ausgangsbaugruppe 457 . . 11 - 27

11.20 Anschluß von Zweileiter-Meßumformern . . . . . . . . . . . . . 11 - 28

11.21 Anschluß von Vierleiter-M eßumformern an die Ex -Analog-Eingabe-

baugruppe (6ES5 467-8EE11) . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 29

11.22 Eingangskennlinien der Ex -Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 467-8EE11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 30

11.23 Anschluß einer Last an die Ex -Analog-Ausgabe 477 . . . . . . . 11 - 33

11.24 Ausgangskennli nie der Ex -Analog-Ausgabebaugruppe

6ES5 477-8EC11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 34

11.25 Anschluß eines EX-SMART-Meßumformers an Ex -Analog-

baugruppen . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 37

11.26 Stromkreis mi t einem Ex -SMART-Meßumformer und einer

Ex -Analog-Eingabe (4 ... 20 mA) . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 38

11.27 Anschluß von Thermoelementen und Spannungsgebern . . . . 11 - 40

11.28 Anschluß von Thermoelementen und Kompensationsdose . . . 11 - 40

11.29 Anschluß von Thermoelementen bei baugruppeninterner

Vergleichsstelle . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 41

11.30 Sicherheitstechnische Kennlinie und Ersatzschaltbild . . . . . . 11 - 43

11.31 Anschluß von Wi derstandsthermometern in 4-Leiter-Schaltung . 11 - 48

11.32 Anschluß von Wi derstandsthermometern in 2-Leiter-Schaltung . 11 - 48

11.33 Anschluß von Wi derstandsthermometern in 3-Leiter-Schaltung . 11 - 49

11.34 Anschluß von Spannungsgebern . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 49

11.35 Sicherheitstechnische Kennlinie und Ersatzschaltbild . . . . . . 11 - 50

6ES5 998-0EX12 3
Bilder
11.36 Normi erungsschema FB 250 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 56

11.37 Schematischer Aufbau des Beispiels "Anzeige Nachfüllmenge eines

Tanks" . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 57

11.38 Transformation des Nennbereiches in den festgelegten Bereich . 11 - 58

11.39 Transformation des Analogwertes i n den Nennbereich . . . . . . 11 - 59

Tabellen
11.1 M axi male Stromabgabe der S5-Sy steme auf dem Rückwandbus 11 - 5

11.2 Adreßvolumen der einzelnen Systeme . . . . . . . . . . . . . . 11 - 6

11.3 M ax. Anzahl der Ex -Analog/Digital-Baugruppen . . . . . . . . . 11 - 6

11.4 Funktionsübersicht und Fehleranzeige der Ex -Digital-Eingabebau-

gruppe 437 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 23

11.5 Funktionsübersicht und Fehleranzeige der Ex -Digital-Ausgabebau-

gruppe 457 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 26

11.6 Einstellungen am Schalter "operating mode" für Ex -Analog-Eingabe-

baugruppe 467-89EE11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 31

11.7 Darstellung eines Ex -Analog-Eingangswertes als Bitmuster . . . 11 - 31

11.8 Wertdarstellung der Ex -Analog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EE11

(Betragsdarstellung) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 32

11.9 Fehleranzeige der Ex -Analog-Eingabebaugruppe 467-8EE11 . . 11 - 33

11.10 Darstellung eines Ex -Analog-Ausgangswertes als Bitmuster . . . 11 - 35

11.11 Ausgegebene Ströme bei Ex -Analog-Ausgabebaugruppe 477

(unipolar) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 35

11.12 Fehleranzeigen der Ex -Analog-Ausgabebaugruppe 477 . . . . . 11 - 36

11.13 Verri ngerung der Thermospannungen bei Abweichung der

Vergleichsstellentemperatur v on der Bezugstemperatur 0 °C . . 11 - 42

11.14 Parametri erung der Ex -Analog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EA11 11 - 44

11.15 Darstellung eines Analog-Eingangswertes als Bitmuster . . . . . 11 - 45

11.16 Wertedarstellung der Baugruppe 467-8EA11 (Betragsdarstellung) 11 - 45

11.17 Fehleranzeige für einen Kanal der Ex -Analog-Baugruppe

467-8EA11 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 11 - 46

11.18 Parametri erung der Ex -Analog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EF11 11 - 51

11.19 Darstellung eines Analog-Eingangswertes als Bitmuster . . . . . 11 - 52

11.20 Wertedarstellung der Baugruppe 467-8EF11 (Betragsdarstellung) 11 - 53

11.21 Fehleranzeige für einen Kanal der Ex -Eingabebaugruppe 467-8EA11 11 - 54

11.22 Aufruf und Parametri erung des FB 250 . . . . . . . . . . . . . . 11 - 55

11.23 Aufruf und Parametri erung des FB 251 . . . . . . . . . . . . . . 11 - 56

4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

11 SIMA TIC S5-Ex-Baugruppen

11.1 Ex-Baugrup pen im S yste m SIM A TIC S 5

Die speicherprogrammierbaren Automatisierungsgeräte (AG) der SI MATI C S5-Fami lie bieten

wi rtschaftliche Lösungen für einfache bis komplex e Steuerungsaufgaben. Für die Erri chtung von

Automatisierungssy stemen zur Steuerung und Regelung von Anlagen in ex plosionsgefährdeten

Bereichen stehen mehrere E/A-Baugruppen, bescheinigt für die Zündschutzart [EEx ib] II C, zur

Verfügung, um eigensichere Prozeßgeräte bzw. Betriebsmittel mi t eigensicheren Stromkreisen

direkt an die Automatisierungsgeräte S5-95U und S5-100U sowie dezentral an die entsprechen-

den Erweiterungsgeräte ET 100U und ET 200U anschli eßen zu können.

Es handelt sich um folgende E/A-Baugruppen einschli eßlich integri erter Ex -Trennung, die als

zugehörige elektrische Betriebsmittel zur Montage außerhalb des ex plosionsgefährdeten

Bereiches zum Anschluß v on eigensicheren elektrischen Betriebsmitteln der Kategorie ib (für

Zone 1 u. 2) bescheinigt sind.

• Ex -Digital-Eingabebaugruppe (für NAM UR-Geber) 6ES5 437-8EA12

• Ex -Digital-Ausgabebaugruppe (für Magnetv entile, LED) 6ES5 457-8EA12

• Ex -Analog-Eingabebaugruppe (4 bis 50 mA für Thermoelemente) 6ES5 467-8EA11

• Ex -Analog-Eingabebaugruppe (4 bis 20 mA) 6ES5 467-8EE11

• Ex -Analog-Eingabebaugruppe (2 bis Pt100) 6ES5 467-8EF11

• Ex -Analog-Ausgabebaugruppe (4 bis 20 mA) 6ES5 477-8EC11

Zum Aufbau eines AG mit Ex -Peripheriebaugruppen benötigen Sie außerdem:

• Ex -Busmodule, 6ES5 700-8EA11

• Trennwand 6ES5 497-8EA11 zur Trennung v on Ex - und Nicht-Ex -Baugruppen,

• sowie bei Bedarf die Stromv ersorgungsbaugruppe PS 935, 6ES5 935-8ME11.

Alle Ex -Baugruppen können auf spezielle Busmodule mit blauen Anschlußleisten gesteckt wer-

den, die Bestandteil der AG S5-95U und S5-100U sowie der Erweiterungsgeräte ET 100U/200U

sind. Ex -Baugruppen sind bescheinigte Betriebsmittel, die außerhalb des Ex -Bereiches erri chtet

werden müssen und die eine galvanische Trennung besitzen. Deswegen ist keine Potentialaus-

gleichsleitung zwischen AG/ET-Rückwandbus und Gebern/Aktoren notwendig.

Eigenschaften der Ex-Peripheriebaugruppen

• Galv anische Trennung auf Baugruppe.

• Einsparung v on Sicherheitsbarrieren, Trennverstärkern und Transmitterspeisegeräte.

• Verzicht auf Rangierverteiler.

• Reduzierung der Planungs-, Installations- und Dokumentationskosten.

• Gleiche Sy stemtechnik wi e Nicht-Ex -Betriebsmi ttel.

• Verwechselungssicherheit durch Codierung.

• Vorteile eines dezentralen Aufbaus

• Es sind Messungen an einem eigensicheren spannungsführenden Stromkreis mögli ch.

6ES5 998-0EX12 11 - 1
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

A utomatisierungs- und Erweiterungsgeräte

Die speicherprogrammierbaren Automatisierungsgeräte SI MATI C S5-95U/S5-100U gehören zu

den kompakten, kleinsten und preiswertesten Steuerungen der SIM ATIC S5-Fami lie. Sie eignen

sich besonders für kleine und einfache zentrale Automatisierungsaufgaben. Dabei sind diese

leistungsstark und flex ibel. I hr Einsatz wird bereits wirtschaftlich, wenn fünf Hilfsschütze ersetzt

werden sollen. Die handlichen, robusten Geräte arbeiten ohne Filter. Die peripheren Baugruppen

werden auf Busmodule gesteckt und dort rüttelfest v erschraubt. Busmodule werden auf eine

Normprofilschiene aufgeschnappt.

• A G S5-95U

Dieses leistungsstarke Steuergerät löst bereits Aufgaben, wie z. B. die Verarbeitung von Analog-

werten. Über eine Schnittstelle kann es an das Bussystem SINEC L1/L2 angeschlossen werden

und mit anderen AG kommunizi eren. Das AG S5-95U enthält in der Grundausstattung neben

dem Prozessor und der Schnittstelle 16 Digitalein- und 16 Digitalausgänge, 8 Analogeingänge

und einen Analogausgang, 4 Alarm- sowie 2 Zähleingänge. Eine modulare Erweiterbarkeit direkt

am AG erlaubt den Anschluß von Baugruppen der S5-100U-Reihe mit max imal 256 Digitalein-

und -ausgängen.

• A G S5-100U

Der modulare Aufbau erlaubt - je nach CPU - einen Ausbau bis max imal 256 digitale E/A. Deshalb

eignet sich das AG S5-100U auch für M aschinensteuerungen sowie zur Prozeßautomatisierung

und -überwachung v on Anlagen bis zu mittlerer Größe. Durch die feinstufige Ausbaumöglichkeit

und die unterschiedlichen Baugruppentypen wird erreicht, daß ein AG S5-100U optimal an die

Steuerungsaufgabe angepaßt werden kann. Das AG S5-100U kann ein- oder mehrzeilig, senk-

recht oder waagrecht aufgebaut werden.

Das Bild 11.1 zeigt einen Aufbau des Automatisierungsgerätes S5-100U mi t

• CPU

• Stromv ersorgungsbaugruppe PS 935

• 3 Ex -Baugruppen

• 2 Ex -Busmodulen

• 2 Trennwänden

• 1 Nicht-Ex -Busmodul

11 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Ex 14 Ex 14
Ex 14

Bild 11.1 Aufbau eines AG S5-100U m it PS 935 und Ex-Baugruppen

Als Programmiersprache wird STEP 5 mit einem umfangreichen Befehlsv orrat benutzt. Es stehen

die Darstellungsarten Kontaktplan, Funktionsplan und Anweisungsliste sowie beim AG S5-100U

ab der CPU 103 die Darstellungsart GRAPH 5 zur Verfügung.

• Erweiterungsgeräte ET 100U / ET 200U

Die Erweiterungsgeräte ET 100U und ET 200U (ET = Electronic Terminate = Intelligente Klemme)

si nd modulare Sy steme, die den dezentralen Anschluß über größere Entfernungen von

Peripheriebaugruppen erlauben. Sie ermöglichen den prozeßnahen direkten Anschluß von

Gebern, Stellgliedern, Ventilen und Lampen. Verkabelungs- und Montagekosten können durch

Wegfall der Rangierv erteiler sowi e durch Einsatz eines dezentralen Busses (serielle Zweileiter-

Verbindung zum Automatisierungsgerät) erheblich reduziert werden. Für den Anschluß von

Geräten aus explosionsgefährdeten Bereichen stehen auch hier die Ex -E/A-Baugruppen mit

eigensicheren Ein- und Ausgängen zur Verfügung.

Die ET 100U i st feinstufig modular ausbaubar. Die Baugruppen bestehen aus robusten Blöcken,

die auf einer 35 mm Normprofi lschiene montiert werden. Ein Gehäuse ist nicht unbedingt

erforderlich. Zur Kopplung mit einem AG oder mit TELEPERM M dient die Zentralgeräte-

Anschaltung (ZG-AS 318), die links zuerst auf der Schiene anzubri ngen i st.

Das System ET 200U basiert auf dem Kommunikations-Standard PROFIBUS (DIN 19245, Teil 1),

so daß für den Aufbau des Sy stems auch SINEC L2-Komponenten genutzt werden können. Der

Feldbus, der dem System ET 200U zugrunde liegt, ist eine Variante des SINEC L2 mit dem

Namen "SINEC L2-DP" (DP = Dezentrale Peripherie). Diese Variante ist ausgelegt auf kürzeste

Reaktionszeiten bei der Kommunikation mit dezentral angeordneter Peripherie.

11.2 A u fbau m it eigen sicheren Baug rupp en

Ex -Baugruppen können Sie in die SI MATI C-Umgebung der AG S5-100U-Baugruppen einbinden,

ohne dabei die Funktionali tät untereinander zu beeinträchtigen. Ein Anschluß an TELEPERM M

i st ebenfalls möglich.

6ES5 998-0EX12 11 - 3
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Die Kommunikation zwi schen den Systemen erfolgt über

• Rechnerkopplungen

• Punkt zu Punkt-Kopplungen (CP 521 -> ... )

• Teleservice (TK 858)

• SINEC L1

• SINEC L2

• SINEC L2-DP

11 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

11.3 M axim ale A nzah l an analogen u nd d igitalen E x-Baug rup pen in den

einzelnen System en

11.3.1 Strom ab gabe der ein zeln en S yste me

Die Anzahl der nutzbaren Steckplätze ist abhängig vom Verbrauch der betreffenden Baugruppen

und v om zur Verfügung stehenden Strom auf dem Rückwandbus. Die folgende Tabelle gibt eine

Übersicht über die Stromabgabe in den verschiedenen Systemen auf S5-Rückwandbus und zwar

• ohne PS 935

• und mit PS 935

Tab. 11.1 Maximale Strom abgabe der S5-Systeme auf dem Rückwandbus

System/ Stromabgabe bei Stromabgabe mit Steckplätze Steckplatz-


1)
Station PS 935 bei max. vergabe

40 °C 60 °C 40 °C 60 °C

AG S5-95U ca. 1,0 A ca. 2,5 A 32 fest

AG S5-100U ca. 1,0 A ca. 2,5 A 32 fest

CPU 100

CPU 102

CPU 103

pro ET 100U ca. 0,9 A ca. 0,7 A ca. 2,5 A 32 v ari abel

pro ET 200U ca. 0.9 A ca. 0,7 A ca. 2,5 A 32 v ari abel

1) CPU 100 nicht mit PS 935 b etre ib ba r

11.3.2 A dreß volum en d er einzelnen System e

Neben der Stromli eferung kann auch das Adreßvolumen des betreffenden Sy stems die Anzahl

der nutzbaren Steckplätze begrenzen. Die folgende Tabelle gibt eine Übersicht über das Adreß-

v olumen in den v erschiedenen Sy stemen.

6ES5 998-0EX12 11 - 5
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Tab. 11.2 Adreßvo lumen der einzelnen Systeme

System/ Steckplätze Steckplätze A dreßvolumen A dreßvolumen

Station (Digital-Baugr.) (A nalog-Baugr.) (Digital-Baugr.) (A nalog-Baugr.)

AG S5-95U max . 32 max . 8 E/A max . 32 byte max . 32 byte

AG S5-100U

CPU 100 max . 32 max . 8 E/A max . 32 byte max . 32 byte

CPU 102 max . 32 max . 8 E/A max . 32 byte max . 32 byte

CPU 103 max . 32 max . 8 E/A max . 32 byte max . 64 byte

pro ET 100U max . 32 max . 8 Steck- max . 32 byte Ein- und Ausgänge

Station plätze bei 4 byte digital/analog

pro Steckplatz

pro ET 200U max . 32 max . 16 Steck- max . 32 byte Ein- und

Station plätze bei 4 byte 32 byte Ausgänge

pro Steckplatz digital/analog

(davon 8 Ein-

und Ausgänge)

11.3.3 M aximale A n zahl an Ex-A nalog /Dig ital-Baug rup pen

Die folgende Tabelle gibt Auskunft über die max imal steckbare Anzahl von Ex -Analog/Digital-

Baugruppen in den v erschiedenen Sy stemen.

Tab. 11.3 Max. Anzahl an Ex-Analog/Digital-Baugruppen

System/ Ex-Digital-Baugruppen Ex-A nalog-Baugruppen

Station

ohne PS 935 mit PS 935 ohne PS 935 mit PS 935

DE DA DE DA AE AA AE AA

AG S5-95U max. 20 max. 18 max. 30 max. 30 max. 3 max. 2 max. 6 max. 6

AG S5-100U

max. 20 max. 18 - - max. 3 max. 2 - -


CPU 100
max. 20 max. 18 max. 30 max. 30 max. 3 max. 2 max. 6 max. 6
CPU 102
max. 20 max. 18 max. 30 max. 30 max. 3 max. 2 max. 6 max. 6
CPU 103

pro ET 100U max. 18 bei 40 °C max. 16 max. 30 max. 30 max. 2 bei 40 °C max. 7 max. 3

max. 14 bei 60 °C max. 12 max. 2 bei 60 °C

pro ET 200U max. 18 bei 40 °C max. 16 max. 30 max. 30 max. 2 bei 40 °C max. 7 max. 7

max. 14 bei 60 °C max. 12 max. 2 bei 60 °C

Bei der genauen Bestimmung des Verhältnisses an Ex -Baugruppen ist sowohl eine Überprüfung

der Strombilanz als auch der Adressbilanz für die einzelnen Sy steme durchzuführen.

11 - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Beispiel: Ermittlung der Anzahl der i n einer Station ET 200U noch max imal steckbaren Ex -

Analog-Baugruppen (mit bereits gesteckter PS 935 und 8 digitalen Ex -Baugruppen).

1. Strombilanz

Baugruppe Stromaufnahme aus dem A nzahl der Summe

A G S5-100U-Rückwandbus Baugruppen

Ex -Digital-Eingabe 437 50 mA 2 100 mA

Ex -Digital-Ausgabe 457 55 mA 6 330 mA

I nnerhalb einer ET 200U Station haben Sie 2500 mA auf dem Rückwandbus zur Verfügung, d. h.

i m Beispielfall ist noch ein Reststrom von 2070 mA nutzbar. Bei einem Strombedarf von 260 bis

350 mA je Analog-Baugruppe ergibt sich der mögliche Ausbau nach folgender Bezi ehung:

^
2070 mA : 350 mA = 6 Ex -Analog-Baugruppen

2. A dreßbilanz

I nnerhalb dieser ET 200U können Sie maxi mal 32 byte Eingänge und 32 byte Ausgänge für die

Adressierung v erwenden.

Baugruppe A dreßbedarf A nzahl der Bytes Bytes

pro Baugruppe Baugruppen Eingang A usgang

Ex -Digital-Eingabe 437 1 byte * Eingang 2 2 -

Ex -Digital-Ausgabe 457 1 byte * Ausgang 6 - 6

Zusatzstromv ersorgung 935 2 byte Eingänge 1 2 -

I nnerhalb dieser ET 200U Station stehen I hnen abzüglich der bereits v ergebenen Bytes jetzt noch

28 byte Eingänge und 26 byte Ausgänge für Ex -Analog-Baugruppen zur Verfügung.

Baugruppe Stromauf- A dreßbedarf steckbare

nahme (mA ) pro Baugruppe Baugruppe

Ex -Analog-Eingabe 467-8EE11 320 4 byte Eingänge max . 7

Ex -Analog-Eingabe 467-8EA11 260 8 byte Eingänge max . 3

(Thermoelemente)

Ex -Analog-Eingabe 467-8EF11 260 4 byte Eingänge max . 7

(Pt 100)

Ex -Analog-Ausgabe 477-8EC11 350 4 byte Eingänge/ max . 6

(4 ... 20 mA) 4 byte Ausgänge

6ES5 998-0EX12 11 - 7
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

11.4 Strom versorgun gsbau grupp e PS 935-8M E11

Die Stromv ersorgungsbaugruppe PS 935 müssen Sie dann einsetzen, wenn Sie ein AG/ET mit

Ex -Analog-Baugruppen (4 bis 20 mA) aufbauen, deren Stromaufnahme den max imal im Sy stem

zur Verfügung stehenden Strom (Tab.11.1) übersteigt. Der Ausgangsstrom mit PS 935 auf dem

AG/ET-Rückwandbus von 2,5 A ermögli cht den Betrieb v on bis zu 7 analogen Ex -Baugruppen.

Die PS 935 können Sie einsetzen in den Systemen AG S5-95U/S5-100U (nicht CPU 100) sowie

ET 100U/ ET 200U. Montiert wi rd die PS 935 auf die Normprofilschiene immer rechts neben dem

AG / der CPU bzw. rechts neben der Anschaltungsbaugruppe I M 318.

• Bedien- und A nzeigelemente der PS 935

SIMATIC S5-100U
PS 935

1
ON
OFF

DC 24 V
DC 9 V 2,5A
6ES5 935-8ME11
1 2 3 4 5 6

L+
DC 24 V
2

3
DC 9 V

FAULT
4

Bild 11.2 Bedien- und Anzeigeelemente der PS 935

(1) Ein-/Ausschalter für die 9 V-Peripheriebusv ersorgung

(2) Anschlußklemme für DC 24 V-Versorgungsspannung

(3) 9 V-LED (leuchtet bei störungsfreiem Betri eb)

(4) Fault-LED für Fehlermeldungen

11 - 8 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

M ontage und Demontage der PS 935

M ontage der PS 935

• Stecken Sie den Stecker des Flachbandkabels in die Stiftleiste an der rechten Seite des AG /

der CPU / der Anschaltungsbaugruppe IM 318.

• Hängen Sie die Stromv ersorgungsbaugruppe in die Normprofilschine ein und

• v erbinden Sie den DC 24 V-Anschluß (+) des AG / der CPU / der Anschaltungsbaugruppe

mit dem DC 24 V-Anschluß der PS 935 (Bild 11.3)

Bild 11.3 Strom versorgungsbaugruppe PS 935 m ontieren

Demontage der PS 935

• Schalten Sie die Spannung der DC 24 V-Versorgung ab.

• Lösen Sie die Verbindungen der DC 24 V-Versorgung.

• Lösen Sie die Verbindung (Flachbandkabel) zum Busmodul.

• Drücken Sie mit einem Schraubendreher den Schieber an der Baugruppe nach unten und

schwenken Sie die Baugruppe aus der Normprofilschiene heraus.

• Ziehen Sie den Stecker des Flachbandkabels aus dem AG / der CPU / der Anschaltungs-

baugruppe I M 318.

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11.4.1 Elektrisch er A n sch luß der PS 935

Klappen Sie die Schutzabdeckung hoch.

• Schließen Sie das Kabel v on der DC 24 V-Versorgung an die Klemme L+ an (Bild 11.4).

• Schließen Sie die Schutzabdeckung.

4 3

2
1

Bild 11.4 Anschluß vo n Stro m verso rgungs- und Zentralbaugruppe

11.4.2 Einsatz der PS 935 in d en S yste men A G S5-95U / S 5-100U

(feste Steckplatzad ressierun g)

Steckplatzbelegung PS 935

Die Stromv ersorgungsbaugruppe PS 935 wird rechts neben dem AG S5-95U bzw. neben der

CPU 102/103 auf die Normprofilschiene gesteckt. Obwohl die PS 935 nicht auf ein Busmodul

gesteckt wird, belegt sie 2 Steckplätze. Von der Steckplatzadresse sind 2 Bits für Diagnose-

meldungen an die CPU reserviert. Diese Diagnosebits können Sie im Anwenderprogramm aus-

werten (Kap. 11.4.4).

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Einzeiliger A ufbau im A G S5-95U / S5-100U

Das folgende Bild zeigt eine mögliche Aufbauvari ante mit einer M ischung von Ex - und Nicht-Ex -

Baugruppen.

AG/CPU PS 935

L +
nicht eigensichere Stromkreise eigensichere Stromkreise nicht eigensichere Stromkreise

Bild 11.5 Einzeiliger Aufbau eines AG S5-95U / S5-100U m it Ex- und Nicht-Ex-Baugruppen

Die Baugruppen, die den Anschluß v on eigensicheren E/A-Stromkreisen zulassen, müssen Sie

abgrenzen v on den anderen Baugruppen. Dazu stecken Sie zwischen die entsprechenden

Busmodule eine Trennwand 497-8EA11 auf die Normprofilschiene (Kap. 11.6).

M ehrzeiliger A ufbau im A G S5-95U / S5-100U

M ax imal 30 m darf die Entfernung zwischen den Anschaltungen I M 316 der ersten und letzten

Zeile eines mehrzeiligen Aufbaus betragen. Ein mehrzeiliger Aufbau kann aus bis zu 4 Zeilen

bestehen. In Bild 11.6 ist die max imale Stromaufnahme in der Erweiterungszeile i n Abhängigkeit

v on der Entfernung aufgetragen.

2,4

Siemens-Kabel: 6ES5 712-8xxx0


in der Erweiterungzeile (A)

2,0 Adern: 14polig


Adernquerschnitt: 0,14 mm
Widerstand pro Meter: 0,14 Ohm/m
Kapazitätsbelag pro Meter: 0,16 nF/m

1,6
Stromaufnahme

1,2

0,8

0,4

0,0

0 5 10 15 20 25 30

Entfernung (m)

Bild 11.6 Strom aufnahm e in der Erweiterungszeile

6ES5 998-0EX12 11 - 11
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Beispiel:

Für den nachfolgenden Aufbau soll die max imale Stromaufnahme in der Erweiterungszeile

ermittelt werden.

IM
? Stromaufnahme 316
Erweiterungszeile

6ES5 712-8CB00
L = 10 m

AG PS 935 DA DA DA DA
Ex Ex Ex Ex
IM
316 Zentralzeile

Bild 11.7 Ermittlung der m ax. Stro maufnahme in der Erweiterungszeile

Die PS 935 ist in der Lage max . 2,5 A auf den AG/ET-Rückwandbus zu treiben. Die v ier digitalen

Ex -Baugruppen entnehmen dem Rückwandbus 4 x 55 mA = 220 mA.

Bei 10 m Entfernung zwischen Zentral und Erweiterungszeile ist der Wert ca. 1 A aus der

Kennli nie (Bild 11.6) zu entnehmen, d. h. in der Erweiterungszeile könnten z. B. drei analoge

Ex -Baugruppen gesteckt werden (3 x 320 mA).

Welcher Reststrom ist in der Zentralzeile noch verfügbar?

Strombilanz:

Gesamtstrom 2500 mA

Zentralzeile 220 mA

Erweiterungszeile 1000 mA

Reststrom 1280 mA

I n der Zentralzeile stehen noch 1280 mA Reststrom zur Verfügung.

Hinweis

Analoge eigensichere Baugruppen sollten nur i n der ersten Zeile des Aufbaus montiert

werden.

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Das folgende Bild zeigt eine mögli che Aufbauvariante eines mehrzeiligen Aufbaus mit einer

M ischung v on eigensicheren und nichteigensicheren Baugruppen.

eigensichere
Stromkreise

AG/CPU PS 935

L +
eigensichere Stromkreise

Bild 11.8 Mehrzeiliger Aufbau eines AG S5-95U/S5-100U m it Ex- und Nicht-Ex-Baugruppen

Die Baugruppen, die den Anschluß v on eigensicheren E/A-Stromkreisen zulassen, müssen Sie

abgrenzen v on den anderen Baugruppen. Dazu stecken Sie zwischen die entsprechenden

Busmodule eine Trennwand 6ES5 497-8EA11 auf die Normprofilschiene (Kap. 11.6).

A dressierung der PS 935 im A G S5-95U / S5-100U

Die PS 935 belegt das Eingangsbyte "0" und das Eingangsbyte "1". Damit ergeben sich folgende

Adressen für die Baugruppe rechts neben der PS 935:

Digitalbaugruppe: By te-Adresse "2"

Analogbaugruppe, CP/IP: By te-Adresse "80"

11.4.3 Einsatz der PS 935 in d en S yste men E T 100U / ET 200U

(variable Steckplatzad ressierun g)

Steckplatzbelegung PS 935

Die Stromv ersorgungsbaugruppe PS 935 wird rechts neben der Anschaltungsbaugruppe

I M 318-8M.. auf die Normprofilschiene gesteckt. Obwohl die PS 935 nicht auf ein Busmodul

gesteckt wird, belegt sie 2 Steckplätze. Von der Steckplatzadresse der PS 935 sind 2 Bits für

Diagnosemeldungen reserviert. Diese Diagnosebits können Sie im Anwenderprogramm aus-

werten (Kap. 11.4.4).

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Einzeiliger A ufbau in den Systemen ET 100U / ET 200U

Das folgende Bild zeigt eine mögliche Aufbauvari ante mit einer M ischung von Ex - und Nicht-Ex -

Baugruppen.

IM 318 PS 935

L +
nicht eigensichere Stromkreise eigensichere Stromkreise nicht eigensichere Stromkreise

Bild 11.9 Einzeiliger Aufbau m it ET 100U / ET 200U m it Ex- und Nicht-Ex-Baugruppen

Die Baugruppen, die den Anschluß v on eigensicheren E/A-Stromkreisen zulassen, müssen Sie

abgrenzen v on den anderen Baugruppen. Dazu stecken Sie zwischen die entsprechenden

Busmodule eine Trennwand 6ES5 497-8EA11 auf die Normprofilschiene (Kap. 11.6).

M ehrzeiliger A ufbau in den Systemen ET 100U / ET 200U

M ehr als 30 m darf die Entfernung zwischen den Anschaltungen IM 316 der ersten und letzten

Zeile eines mehrzeiligen Aufbaus nicht betragen (Bild 11.6).

Analoge eigensichere Baugruppen sollten nur in der ersten Zeile des Aufbaus montiert werden.

Das Bild 11.10 zeigt eine mögli che Aufbauvariante eines mehrzeili gen Aufbaus mit einer

M ischung v on Ex - und Nicht-Ex -Baugruppen.

Die Baugruppen, die den Anschluß v on eigensicheren E/A-Stromkreisen zulassen, müssen Sie

abgrenzen v on den anderen Baugruppen. Dazu stecken Sie zwischen die entsprechenden

Busmodule eine Trennwand 6ES5 497-8EA11 auf die Normprofilschiene (Kap. 11.6).

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eigensichere
Stromkreise

IM 318- PS 935
8M..

L +
eigensichere Stromkreise

Bild 11.10 Mehrzeiliger Aufbau m it ET 100U / ET 200U m it Ex- und Nicht-Ex-Baugruppen

Adressierung in den Systemen ET 100U / ET 200U

I n den Sy stemen ET 100U und ET 200U gibt es keine feste Steckplatzadressierung wie bei den

AG S5-95U / S5-100U. Sie müssen den Baugruppen i hre Adressen per COM-Software zuweisen.

Bei der Adreßvergabe müssen Sie die PS 935 mit berücksichtigen, d. h. die PS 935 müssen Sie

als 2 x 4kanalige Eingabebaugruppe konfigurieren. Die Adreßkennung ist 2 x 4 DE; bei ET 200U

auch 2 x 008 möglich (siehe auch Kap 12.2).

0/1 2 3 4 5
Steckplätze:

467-8 477-8 437-8 457-8

IM 318- PS 935

8M..

Adresskennung:
COM-Software

COM ET 100 4DE 4DE 2AE 2AX 4DE 4DA

4DE 4DE 2AE 2AX 4DE 4DA


COM ET 200

008 008 013 029 008 016

Bild 11.11 Beispiel einer Adreßvergabe bei Einsatz einer PS 935

6ES5 998-0EX12 11 - 15
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Anmerkung: I m System ET 200U i st keine nibbelweise (4 Bit) Adreßvorgabe möglich.

11.4.4 Überwachun g un d Diagno se m it der PS 935

Auf der Frontseite der PS 935 befinden sich zwei Anzeige-LEDs, eine 9 V-LED und eine

FAULT-LED.

• Leuchtet die grüne 9 V-LED, dann ist die Stromversorgungsbaugruppe in Ordnung.

• Leuchtet die rote FAULT-LED, dann wird ein gestörter Betrieb signalisiert.

• Leuchtet die rote FAULT-LED und blinkt gleichzeitig die grüne 9 V-LED, dann li egt am

Ausgang zum 9 V-Peripheriebus Überlast an.

Das Eingangsbyte der PS 935 dient als Diagnosebyte und Sie können es zur Fehlerdiagnose im

Steuerungsprogramm auswerten.

Bild 11.12 zeigt Ihnen die Bitbelegung des Eingangsbytes.

7 6 5 4 3 2 1 0

Bit

0: DC 24 V-Eingangsspannung unterschritten

1: DC 24 V-Eingangsspannung vorhanden

0: 9 V-Ausgangsspannung für Peripheriebus fehlt

1: 9 V-Ausgangsspannung für Peripheriebus vorhanden

Bild 11.12 Aufbau des Diagno sebytes der PS 935

Sobald mindestens eines der Bits 0 oder 1 zurückgesetzt ist, leuchtet auch die rote FAULT-LED.

Bei Überlast am 9 V-AG/ET-Rückwandbus blinkt zusätzli ch die 9 V-LED.

11.5 Ex-Busm o du l 6ES5 700-8EA 11

Wenn Sie Ex -Analog- oder Digitalbaugruppen einsetzen, dann müssen Sie diese auf Ex -Bus-

module monti eren. Die Unterschiede zwischen den Ex -Busmodulen und den Nicht-Ex -

Busmodulen 6ES5 700-8MA11 (SIGUT) sind:

• blaue Kennzeichnung des Anschlußblocks und der Codierelemente

• eine andere Ausführung der Codierelemente.

Wie bei den Nicht-Ex -Busmodulen erfolgt

• die Montage des Busmoduls 6ES5 700-8EA11 auf die Normprofilschiene,

• die Demontage von der Normalprofi lschiene,

• die Verbindung über Flachbandkabel zwischen den Busmodulen bzw. v om Busmodul zur

PS 935, CPU oder Anschaltung.

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Bild 11.13 Ex-Busmodul 6ES5 700-8EA11

11.6 Trenn wan d 6ES5 497-8EA 11

Die Trennwand 6ES5 497-8EA11 müssen Sie einbauen

• zwischen Ex - und Nicht-Ex -Busmodulen

• sowie zwi schen Ex -Busmodulen und Geräten mit nichteigensicheren Stromkreisen.

Die Trennwand si chert die erforderlichen Abstände von 50 mm Fadenmaß zwischen den

Anschlußklemmen der eigensicheren E/A-Stromkreise und Anschlußklemmen nichteigensicherer

E/A-Stromkreise.

6ES5 998-0EX12 11 - 17
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Bild 11.14 Trennwände 6ES5 497-8EA11 zwischen ET 100U und Ex-Busmo dul so wie zwischen Ex- und Nicht-Ex-

Busmo dul

11.7 Ex-Digitalbaug rupp en

Hinweis

Diese Baugruppen dürfen nur außerhalb des Ex -Bereiches eingesetzt werden.

Zusätzlich müssen Sie die Ex -Digital-Baugruppen mi t einer Trennwand 6ES5 497-8EA11 von

Nicht-Ex -Baugruppen abgrenzen (Kap. 11.6).

11.7.1 Ex-Digital-Eing abebaug rupp e 6ES5 437-8EA 12

Die vierkanalige Ex -Digital-Baugruppen v erarbeitet digitale Eingangssignale aus dem Ex -Bereich

und stellt sie dem Automatisierungssy stem über den S5-Bus zur Verfügung.

Die Ex -Digital-Eingabebaugruppe 437 ist als zugehöriges Betriebsmittel bescheinigt unter der

Zündschutzart [EEx i b] II C. Diese Ex -Digital-Eingabebaugruppe müssen Sie zusammen mit dem

Ex -Busmodul 6ES5 700-8EA11 einsetzen (Kap. 11.5).

11 - 18 6ES5 998-0EX12
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A nschluß der Ex-Digital-Eingabebaugruppe 6ES5 437-8EA 12

Die Norm DIN 19234 legt die technischen Daten der Schnittstelle zwischen einem Näherungs-

schalter nach NAMUR und der digitalen Ex -Eingabebaugruppe fest. Die Verbindung erfolgt über

eine zweiadrige Leitung. Über diese wird der Näherungsschalter auch mi t Strom versorgt. Die

Ex -Digital-Eingabebaugruppe wird über die durch äußere Einflußnahme v eränderliche Stromauf-

nahme des Näherungsschalters gesteuert.

Zusammenwirken zwischen einem Näherungsschalter und der Baugruppe

Damit ein sicheres Zusammenwirken zwi schen Näherungsschalter (Bild 11.15a) und der Ex -Di-

gital-Eingabebaugruppe gewährleistet i st, sind für die Baugruppe folgende Werte festgelegt:

1. Stromv ersorgung für den Steuerstromkreis

Leerlaufspannung U 0 : ca. 7 V

Kurzschlußstrom I k : ca. 7 mA

2. Stromabhängige Schalt- bzw. Überwachungspunkte

a) Schaltpunkt

Der Schaltpunkt der Ex -Digital-Eingabebaugruppe liegt im Bereich einer Stromaufnahme

des Näherungsschalters v on 1,2 mA bis 2,1 mA.

b) Leitungskurzschlußüberwachung

Überschreitet die Stromaufnahme des Näherungsschalters einen Wert v on 5,5 mA, muß

davon ausgegangen werden, daß ein Leitungskurzschluß oder ein entsprechender

Fehler i m Näherungsschalter v orliegt.

Die vi er Kanäle der Baugruppe sind von Ch 0 bis Ch 3 numeriert. Jedem Kanal ist ein Klemmen-

paar am Anschlußblock zugeordnet. Die Zuordnung und das Anschlußbild sind auf der Frontplatte

der Baugruppe aufgedruckt. Die Eingänge der v ier Kanäle sind eigensicher. Sie sind galv anisch

v oneinander und gegen den S5-Bus getrennt.

Beispiel Ein Geber soll an die Eingabebaugruppe auf den Steckplatz 3 an den Kanal 2

(Adresse E 3.2) angeschlossen werden (Bild 11.15).

6ES5 998-0EX12 11 - 19
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+ + + +

1 3 5 7 9

_ _ _ _

2 4 6 8 10

Ex-Bereich

a) b)

_ _
+ +

R1 R1 = 9 ... 11 kOhm
oder R2
R2 = 1 ... 1,5 kOhm

Bild 11.15 Zweileiter-Anschluß von G ebern an die Ex-Digital-Eingabebaugruppe 437

Zusammenwirken eines beschalteten Kontaktes und der Baugruppe

Um das Zusammenwirken zwischen einem Kontakt und der Ex -Digital-Eingabe zu gewährleisten,

muß der Kontakt mit einer entsprechenden Widerstandsbeschaltung versehen sein (Bild 11.15a).

Durch diese Beschaltung wird ein NAMUR-Geber simuli ert.

Nachbildung eines NA M UR-Gebers

Durch die Beschaltung eines Kontaktes mi t entsprechenden Widerständen ist es mögli ch, einen

NAM UR-Geber nach DIN 19234 nachzubilden.

R1 = 9 ... 11 kOhm

R2 = 1 ... 1,5 kOhm

Bild 11.15a

Kontakt Widerstand Bus-

[kOhm] signal

offen 9 ...11 1

geschlossen 0,9 ... 1,3 0

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Hinweis

Diese Baugruppen dürfen nur außerhalb des Ex -Bereiches eingesetzt werden.

Wird an die Baugruppe nur ein Kontakt ohne Widerstandsbeschaltung angeschlossen,

dann wird ein Fehler v on der Baugruppe gemeldet.

LED-A nzeigen auf der Frontplatte (Diagnosefunktionen)

Die grünen LED zeigen die Schaltzustände der Geber an. Die rote LED zeigt Fehler an. Als Fehler

werden v on der Ex -Digital-Eingabebaugruppe 437 erkannt:

• Kurzschluß

• Überlast

Zusammengeschaltete Sensoren an der Ex-Digitaleingabe

Bei besonderen Appli kationen ist es notwendig, daß Sensoren zusammengeschaltet werden

(Bild 11.16).

1 3 5

2 4 6

Nicht Ex-Bereich
(1)

Ex-Bereich

_ _
+ +

1 2

Bild 11.16 Zusamm engeschaltete NAMUR-Geber

Bei dieser Applikation i st es denkbar, daß ein Kurzschluß i n der Zuleitung (1) auftritt und der

NAM UR-Geber 2 das Signal 1 führt. Bei dieser Kombination aus einem Fehler und einem

regulären Betri ebszustand kann es zu einer Stromaddition in der Zuleitung kommen. Weil Appli -

kationen, die in der Zone 1 eingesetzt werden, mi t einem Fehler noch sicher beherrscht werden

müssen, i st folgende sicherheitstechnische Betrachtung durchzuführen (siehe auch Kapitel 6.3.2

"Eigensicherer Stromkreis mi t mehreren zugehörigen elektri schen Betriebsmi tteln").

6ES5 998-0EX12 11 - 21
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Beispiel: Vorgehensweise bei Betriebsmi tteln mit linearer Strom-/Spannungskennlinie

1. Den durch die Vermaschung höchstmögli chen Strom ermitteln:

IK = I K1 + I K2 IK =neuer Kurzschluß
I K1 = 43 mA + 43 mA = 86 mA
I K1 = Kurzschlußstrom des Kanals 1

I K2 = Kurzschlußstrom des Kanals 2

aus Konformitätsbescheinigung

PTB Nr. 88.B.2149X

2. Den max. Strom der Zusammenschaltung ermitteln:

I m ax = I K * 1,5 I m ax = max . Strom


= 86 mA * 1,5 = 129 mA
1,5 = Sicherheitsfaktor nach DIN VDE 0165

D.h., die angeschlossenen Sensoren müssen einen Strom von 129 mA standhalten.

3. Die max . Spannung der Zusammenschaltung ist zu ermitteln. Weil es sich bei dieser Zusam-

menschaltung um ein Parallelschalten v on Eingängen handelt, erhöht sich die Spannung nicht.

U0 = U 01 = U 02 U0 = neue Spannung
U0 = 10,1 V = 10,1 V = 10,1 V
U 01 = Leerlaufspannung des Kanals 1

U 02 = Leerlaufspannung des Kanals 2

aus Konformitätsbescheinigung

PTB Nr. 88.B.2149X

4. Die max . Spannung der Zusammenschaltung beträgt:

Um a x = U 0 * 1,5
= 10,1 V * 1,5 = 15,15 V

D.h., die angeschlossenen Sensoren müssen für eine Spannung v on 15,15 V ausgelegt
sein.

5. Die höchstzulässige I nduktiv ität des Stromkreises i st zu ermitteln. Diese ergibt sich aus der

Kennli nie in Bild 6.5 "Zündgrenzkurven für i nduktiv e Stromkreise nach EN 50020".

I m ax = 129 mA (aus der Kennlinie L a ≈ 5 mH)

6. Die höchstzulässige Kapazi tät des Stromkreises ist zu ermitteln. Diese ergibt sich aus der

Kennli nie in Bild 6.4 "Zündgrenzkurven für kapazitive Stromkreise nach EN 50020".

U m a x = 15,15 V (aus der Kennlinie Ca ≈ 2 µF)

7. Durch die Zusammenschaltung der Betriebsmittel ergeben sich neue sicherheitstechnische

Werte im eigensicheren Stromkreis:

Um a x = 15,15 V
I m ax = 129 mA
La m ax = 5 mH
C a m ax = 2 µF

11 - 22 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Tab. 11.4 Funktionsübersicht und Fehleranzeige der Ex-Digital-Eingabebaugruppe 437

Eingangsstrom Geberzustand Bussignal LED LED

mA grün rot

0,15 ... 1,2 offen/bedämpft 0 aus aus

geschlossen/ 1 ein aus


1.2 ... 2,1
nicht bedämpft

ca. > 5 Kurzschluß 1 ein ein

Hinweis

Werden die Wi derstände R1 und R2 im Ex -Bereich errichtet, so muß deren

Erwärmungsv erhalten berücksichtigt werden.

6ES5 998-0EX12 11 - 23
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Funktions-Kennlinie U(I), typisch

UE [V]
4,8 k Ω
8

7 log. "0" log. "1" Toleranzbereich


Kurzschlußmeldung
6

Drahtbruch 3

0,0

0 1 2 3 4 5 6 7 8

I E [mA]

U
Sicherheitstechnische Kennlinie
Elektr. Daten aus der
Konformitätsbescheinigung:
10,1 V PTB Nr. Ex-88.B.2149 X
U0 = 10,1 V
Ik = 43 mA
P = 97 mW
La = 20 mH
Ca = 3 µF

43 mA
I

Bild 11.17 Eingangskennlinien der Ex-Digital-Eingabebaugruppe 437

11.7.2 Ex-Digital-A usgab ebaug rup pe 6ES5 457-8EA 12

Die Ex -Digital-Ausgabebaugruppe 457 formt digitale Ex -Ausgabe-Signale des Automati-

sierungssystems in normierte, eigensichere, für den Ex -Bereich zulässige Prozeßsignale um.

Die Ex -Digital-Ausgabebaugruppe ist als zugehöriges Betri ebsmittel bescheinigt unter der Zünd-

schutzart [EEx ib] I IC. Diese Ex -Digital-Ausgabebaugruppe müssen Sie zusammen mit dem

Ex -Busmodul 6ES5 700-8EA11 einsetzen (Kap. 11.5). Zusätzlich müssen Sie die Ex -Digital-Aus-

gabebaugruppe mit einer Trennwand 6ES5 457-8EA11 v on nicht Ex -Baugruppen abgrenzen

(Kap. 11.6).

11 - 24 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

A nschluß der Ex-Digital-A usgabebaugruppe

Die v ier Kanäle der Baugruppe sind v on Ch0 bis Ch3 numeriert. Jedem Kanal ist ein Klemmen-

paar am Anschlußblock zugeordnet. Die Zuordnung und das Anschlußbild sind auf der Frontplatte

der Baugruppe aufgedruckt. Die eigensicheren Ausgänge der vi er Kanäle sind galv anisch gegen-

einander und gegen den S5-Bus getrennt.

Beispiel: Ein eigensicheres Magnetventil soll an die Ausgabebaugruppe auf dem Steckplatz 1

an den Kanal 3 (Adresse A 1.3) angeschlossen werden (Bild 11.18).

+ + + +

1 3 5 7 9

_ _ _ _

2 4 6 8 10

Ex-Bereich

oder

Bild 11.18 Zweileiter-Anschluß einer Signalleuchte an Kanal 1 der Ex-Digital-Ausgabegruppe 457

Zusammenwirken zwischen der Baugruppe und einem angeschlossenen M agnetventil

Die Verbindung erfolgt über eine zweiadrige Leitung. Über diese Leitung wird z. B. das

eigensichere M agnetventil angesteuert. Dami t ein sicheres Zusammenwirken zwischen eigen-

sicherem M agnetventil und der Ex -Baugruppe gewährleistet ist, sind folgende Werte festgelegt:

1. Kennwerte des Steuerstromkreises

Leerlaufspannung U 0 : 9 V

Nennstrom: max. 3,5 mA

Kurzschlußstrom I k : 10 mA

2. Stromabhängige Arbeits- bzw. Überwachungspunkte

a) Arbeitspunkt

Der Arbeitspunkt der Ex -Baugruppe liegt bei ca. DC 7,0 V/2 mA

b) Leitungskurzschlußüberwachung

Überschreitet die Stromaufnahme einen bestimmten Wert, muß davon ausgegangen

werden, daß ein Leitungskurzschluß oder ein entsprechender Fehler im M agnetventil

v orliegt. Die Kurzschlußüberwachung spricht i n einem Strombereich > 3,5 mA an, der ei-

nem Ersatzwiderstand des Magnetventils v on < 1,65 k Ω entspricht.

6ES5 998-0EX12 11 - 25
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

LED-A nzeigen auf der Frontplatte (Diagnosefunktion)

Die grünen LED zeigen den Schaltzustand der Kanäle an. Die rote Sammelfehler-LED zeigt

Fehler an. Als Fehler erkennt die Ex -Digital-Ausgabebaugruppe Überlast. Solange Überlast

anliegt, leuchtet die rote LED.

Tab. 11.5 Funktionsübersicht und Fehleranzeige der Ex-Digital-Ausgabebaugruppe 457

A usgangsstrom A ktorzustand Bussignal LED LED

mA grün rot

0 - 0 aus aus

2 - 3,5 betätigt 1 ein aus

> 5 Kurzschluß 1 ein ein

Fehlermeldungen der Ex-Digital-A usgabebaugruppe 6ES5 457-8EA 12

Die Ex -Digital-Ausgabebaugruppe kann zusätzlich zur Störungsanzeige (rote LED) Fehler an das

AG/ET melden.

A G S5 95/100U

Die Fehlermeldung kann auf dem Eingangskanal E X.0 abgefragt werden (nicht CPU 100).

Adresse Fehlerart

E X.0 Kurzanschluß auf einem Ausgangskanal

ET 100U

Die Fehlermeldung kann über das Diagnosebyte der Slave-Station ausgewertet werden, das

entsprechende Bit führt dann den Signalzustand "1"

F1: Ausgangskurzschluß nach M

Die Ex -Baugruppe meldet, daß mindestens ein Ausgang einen Kurzschluß nach M

aufweist.

ET 200U

Die Fehlermeldung kann über das Diagnosewort der Sammeldiagnose der Slave-Station aus-

gewertet werden, das entsprechende Bit führt dann den Signalzustand "1"

Bit 3: Ausgangskurzschluß nach M

11 - 26 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Funktions-Kennlinie U(I), typisch

UA [V] max. 3,5 k Ω min. 1,65 k Ω


Bürde Bürde
10

9
< 2 mA

7 Toleranzbereich
Kurzschlußmeldung
6

Drahtbruch
2

0,0

0 1 2 3 4 5 6 7 8 10

I A [mA]

Sicherheitstechnische Kennlinie Elektr. Daten aus der


Konformitätsbescheinigung:
PTB Nr. Ex-88.B.2149 X
10,1 V = 10,1 V
= 43 mA
= 97 mW
= 20 mH
= 3 µF

43 mA
I

Bild 11.19 Ausgangskennlinien der Ex-Digital-Ausgabebaugruppe 457

6ES5 998-0EX12 11 - 27
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

11.8 A n alo gw ertverarbeitun g m it eig ensich eren Bau grupp en

11.8.1 Ex-A n alo g-Eing abebaug rupp e 2 x 4 ... 20 m A 6ES5 467-8EE 11

Die Ex -Analog-Eingabebaugruppe 467 formt analoge Prozeßsignale in digitale Werte um, die von

der CPU v erarbeitet werden können.

Die Ex -Analog-Eingabebaugruppe ist als zugehöriges Betriebsmittel bescheinigt unter der Zünd-

schutzart [EEx ib] I IC. Diese Ex -Analog-Eingabebaugruppe müssen Sie zusammen mit dem

Ex -Busmodul 6ES5 700-8EA11 einsetzen (Kap. 11.5). Zusätzlich müssen Sie die

Ex -Analog-Eingabebaugruppe mit einer Trennwand 6ES5 497-8EA11 von Nicht-Ex -Baugruppen

abgrenzen (Kap. 11.6). Die Eingänge der zwei Kanäle sind eigensicher. Sie sind gegen den

S5-Bus galv anisch getrennt, nicht jedoch gegeneinander.

An die Ex -Analog-Ei ngabebaugruppe können Si e Zweileiter- und Vierleitermeßumformer

anschließen. Die Baugruppe wandelt den zugeführten Strom v on 4 ... 20 mA in ein 12 bit breites

Digitalsignal um.

A nschluß von Zweileiter- und Vierleiter-M eßumformern

Die Speisung der Zweileiter-Meßumformer erfolgt bei der Ex -Analog-Eingabebaugruppe über die

Baugruppe selbst. Der Zweileiter-M eßumformer wandelt dann die zugeführte Spannung i n einen

Strom von 4 ... 20 mA um.

• Bei der Ex -Analog-Eingabebaugruppe sind die Klemmen 1 und 2 nicht zu beschalten.

• Die Anschlußklemmen von nicht benutzten Eingängen sollten nicht kurzgeschlossen werden.

• Die Kanäle in aufsteigender Reihenfolge belegen.

• Die zulässige Potentialdifferenz der Bezugspotentiale der Eingänge gegeneinander darf 1 V nicht

überschreiten. Die Bezugspotentiale der Geber auf ein gemeinsames Bezugspotential legen.

Die Verdrahtung sehen Sie in Bild 11.20.

Aktive

Ex-Baugruppe

+ +
1 3 5 7 9

_ _

2 4 6 8 10

+ +
Ex-Bereich
- -

Passiver

2-Leiter-Mess-

umformer
T L

Bild 11.20 Anschluß vo n Zweileiter-Meßum formern

11 - 28 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Zusammenwirken der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe mit einem Zweileiter-Meßumformer

Damit ein sicheres Zusammenwirken zwischen Zweileiter-Meßumformer und Ex -Baugruppen

gewährleistet ist, sind folgende Werte festgelegt:

1. Stromv ersorgung für den Meßumformer

Leerlaufspannung U 0 : 12 ... 16 V

Kurzschlußstrom I k : 22 mA

2. Stromabhängige Überwachungspunkte

a) Leitungsbruchüberwachung

Unterschreitet die Stromaufnahme des Zweileiter-Meßumformers einen bestimmten

Wert, wird davon ausgegangen, daß ein Leitungsbruch oder ein entsprechender Fehler

i m Zweileiter-Meßumformer v orliegt. Die Leitungsbruchüberwachung spricht im Strom-

bereich v on < 2 mA an.

b) Leitungskurzschlußüberwachung

Überschreitet die Stromaufnahme des Zweileiter-Meßumformers einen Wert von 22 mA,

dann meldet die Baugruppe Leitungskurzschluß.

Zusammenwirken der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe mit einem 4-Leiter-Meßumformer

Falls Sie Vierleiter-Meßumformer v erwenden, müssen Sie diese wie folgt anschließen

(Bild 11.21).

Passive

Ex-Baugruppe

1 3 5 7 9

_ _
+ +
2 4 6 8 10

Aktiver 4-Leiter-MU
Ex-Bereich
mit Ex i-Stromversorg.

_ _
+ +

Vierleiter-

Mess-

umformer

Bild 11.21 Anschluß vo n Vierleiter-Meßumformern an die Ex-Analog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EE11

Beachten Sie, daß Vierleiter-M eßumformer eine getrennte eigensichere Spannungsversorgung

benötigen und daß der "Plus"-Anschluß des Vierleiter-Meßumformers mit dem zugehörigen

Anschluß des Klemmenblocks v erbunden werden muß (eine gegenüber dem Zweileiter-

M eßumformer "vertauschte" Anschlußtechnik)!

6ES5 998-0EX12 11 - 29
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Funktionskennlinie Kennlinie U(I), typisch


20

Toleranzbereich Toleranzbereich
U [mV] Drahtbruch Kurzschluß

15

10

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22
3,5 21
I [mA]

Sicherheitstechnische Kennlinie
U
Elektr. Daten aus der
Konformitätsbescheinigung:
PTB Nr. Ex-91.C.2110
= 18 V
= 82 mA
18 V = 600 mW
354 Ω
i = 354 Ω
a = 4 mH
= 270 nF

82 mA
I

Ersatzschaltbild

i n

Bild 11.22 Eingangskennlinien der Ex-Analog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EE11

I nbetriebnahme der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EE11

Bei der Ex -Analog-Eingabebaugruppe müssen Sie die vorgesehene Funktionsweise am Schalter

"operating-mode" einstellen. Der Schalter befindet sich rechts oben auf der Frontseite der Bau-

gruppe.

11 - 30 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Netzfrequenz: Stellen Sie mit den Schaltern 1 und 4 die Baugruppe auf die v orhandene

Netzfrequenz ein. Damit wi rd die I ntegrationszeit der A/D-Wandler für

optimale Störspannungsunterdrückung gewählt.

Netzfrequenz 50 Hz I ntegrationszeit 20 ms

Netzfrequenz 60 Hz I ntegrationszeit 16,66 ms

Betrieb: Stellen Sie mit den Schaltern 2 und 3 ein, wi evi ele Kanäle der Ex -Analog-

Eingabebaugruppe Sie belegen.

Drahtbruch: Bei Drahtbruch einer der Leitungen zum Geber oder des Gebers selbst

leuchtet die rote LED. Gleichzeitig wird das Drahtbruch-Fehlerbit 0 im By te 1

für den fehlerhaften Kanal gesetzt.

Kurzschluß: Bei Kurzschluß einer der Leitungen zum Geber oder des Gebers selbst

leuchtet die rote LED. Gleichzeitigt wird das Kurzschluß-Fehlerbit 0 im By te 1

für den fehlerhaften Kanal gesetzt.

Tab. 11.6 Einstellungen am Schalter "o perating mo de" für Ex-Analo g-Eingabebaugruppe 467-8EE11

Funktion Einstellungen am Schalter "operating mode"

Netzfrequenz 50 Hz 60 Hz
4 4

3 3

2 2

1 1

Betrieb 1kanalig (Ch0) 2kanalig (Ch0 u. Ch1)

4 4

3 3

2 2

1 1

A nalogwert-Darstellung der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EE11

Jedes analoge Prozeßsignal muß in eine digitale Form gebracht werden, damit es v on der CPU

v erarbeitet werden kann. Die analogen Signale werden dazu in eine Dualzahl umgeformt, die in

zwei By tes geschrieben ist. Die 2er-Potenzen stehen an bestimmten Stellen im Bitmuster

(Tab. 11.7). Analogwerte werden i m Zweierkomplement dargestellt.

Tab. 11.7 Darstellung eines Analog-Eingangswertes als Bitmuster

High-Byte Low-Byte

Bit-Nummer 7 6 5 4 3 2 1 0 7 6 5 4 3 2 1 0

11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Analogwert- VZ 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 X X Ü

Darstellung

VZ Vorzeichenbit 0 = "+", 1 = "-"

X irrelevante Bits 0 = Betrag des M eßwertes höchstens 4095 Einheiten

Ü Überlaufbit 1 = Betrag des M eßwertes größer oder gleich 4096 Einheiten

6ES5 998-0EX12 11 - 31
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Die folgende Tabelle zeigt die Analogwertdarstellung der Ex -Analog-Eingabebaugruppe im

2-byte-Format.

Tab. 11.8 Wertdarstellung der Ex-Analog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EE11 (Betragsdarstellung)

Einheiten M eßwert High-Byte Low-Byte Bereich

in mA

> 4095 > 32,769 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 1 Überlauf

4095 31,992 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0 Übersteuerungs-

2561 20,008 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 0 bereich

2560 20,0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

2048 16,0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Nennbereich

512 4,0 0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0

511 3,992 0 0 0 0 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0

384 3,0 0 0 0 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 Übersteuerungs-

0 0,0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 bereich

- 1 - 0,008 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 0 0 0

≤ - 4095 ≤ - 32,769 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 0 0 1 M eßumformer

zerstört

*) Der g ewa nd elte We rt kann a uch im neg ative n Be reich lieg en (z. B. FFF8H -> Einheit: - 1). Diese Ab weichunge n

sind b ed ingt d urch T ole ranze n d er in d er Ba ug rup pe einge se tz ten Baute ile .

Fehlermeldungen der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EE11

Fehler zeigt die Ex -Analog-Eingabebaugruppe über die rote Fehler-LED an der Frontseite der

Baugruppe an. Ein Fehler tritt auf, wenn der Nennbereich v erlassen wird, d. h. wenn der

Eingangsstrom

• einen Wert v on ca. 2 mA unterschreitet

• oder einen Wert von ca. 22 mA überschreitet.

Bli nkt die rote Fehler-LED, so liegt eine Störung auf einem Kanal v or. Leuchtet die Fehler-LED

kontinuierlich, so sind beide Kanäle gestört.

Drahtbruch: Bei Drahtbruch einer der Leitungen zum Geber oder des Gebers selbst

leuchtet die rote LED. Gleichzeitig wird das Drahtbruch-Fehlerbit 0 Byte 1

für den fehlerhaften Kanal gesetzt.

Kurzschluß: Bei Kurzschluß einer der Leitungen zum Geber oder des Gebers selbst

leuchtet die rote LED. Gleichzeitigt wird das Kurzschluß-Fehlerbit 0 im By te 1

für den fehlerhaften Kanal gesetzt.

11 - 32 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Tab. 11.9 Fehleranzeige der Ex-Analog-Eingabebaugruppe 467-8EE11

LED Bit-Nr. im Low-Byte Bedeutung

rot

2 1 0

aus X X 0 kein Fehler

ein X X 1 Leitungsbruch < 2 mA

ein X X 1 Überlauf > 22 mA

11.8.2 Ex-A n alo g-A usgab ebaug rup pe 2 x 4 ... 20 m A 6ES5 477-8EC11

Die Ex -Analog-Ausgabebaugruppe 477 wandelt das v on der CPU ausgegebene Bitmuster in

analoge Ausgangsströme um.

Die Ex -Analog-Ausgabebaugruppe ist als zugehöri ges Betriebsmittel bescheinigt unter der Zünd-

schutzart [EEx ib] II C. Die Ex -Analog-Ausgabebaugruppe müssen Sie zusammen mi t dem Ex -

Busmodul 6ES5 700-8EA11 einsetzen (Kap. 11.5). Zusätzli ch müssen Sie die Ex -

Analog-Ausgabebaugruppe 477 mit einer Trennwand 6ES5 497-8EA11 v on Nicht-Ex -Baugruppen

abgrenzen (Kap. 11.6). Die Versorgung der Aktoren geschieht durch die Baugruppe.

A nschließen von A ktoren an die Ex-A nalog-A usgabebaugruppe 6ES5 477-8EC11

Wenn Sie Aktoren an die Ex -Analog-Ausgabebaubruppe anschließen, sind keine Einstellungen

erforderli ch. Vor dem Anschließen der Aktoren müssen Sie beachten:

• zulässige Potentialdifferenz der Ausgänge gegeneinander max . AC 60 V

• nicht benutzte Ausgänge werden "offen" gelassen.

Bild 11.23 zeigt, wie Aktoren an die Stromausgänge der Baugruppe 477 angeschlossen werden.

1 3 5 7 9

_ _
+ +
2 4 6 8 10

Ex-Bereich

Bild 11.23 Anschluß einer Last an die Ex-Analo g-Ausgabebaugruppe 477

6ES5 998-0EX12 11 - 33
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Funktionskennlinie Kennlinie U(I), typisch


16

Toleranzbereich
U [V] 14 Kurzschluß

12
Toleranzbereich
10 Drahtbruch

6 0Ω
= 30
e R max
4 Bürd
Einsatz-
bereich
2

0 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20 22

I [mA]

U
Sicherheitstechnische Kennlinie
Elektr. Daten aus der
Konformitätsbescheinigung:
PTB Nr. Ex-91.C.2109
= 18 V
= 82 mA
18 V 354 Ω = 600 mW
i = 354 Ω
a = 4 mH
= 270 nF

82 mA
I

Ersatzschaltbild

Bild 11.24 Ausgangskennlinie der Ex-Analog-Ausgabebaugruppe 6ES5 477-8EC11

11 - 34 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

A nalogwert-Darstellung der Ex-A nalog-A usgabebaugruppe 6ES5 477-8EC11

Wie der auszugebende Analogwert i m PAA hinterlegt sein muß, können Sie der Tabelle 11.10

entnehmen.

Tab. 11.10 Darstellung eines Ex-Analo g-Ausgangswertes als Bitmuster

High-Byte Low-Byte

Bit-Nummer 7 6 5 4 3 2 1 0 7 6 5 4 3 2 1 0

10 9 7 6 4 3 2 1 0
Analogwert- VZ 2 2 28 2 2 25 2 2 2 2 2 X X X X

Darstellung

X = Fehle rbits (siehe T ab elle 11.12)

Die folgende Tabelle zeigt die Ströme, die den Bitmustern jeweils zugeordnet sind.

Tab. 11.11 Ausgegebene Ström e bei Ex-Analog-Ausgabebaugruppe 477 (unipolar)

Einheiten A usgangs- High-Byte Low-Byte Bereich

werte [mA ] (PA A ) (PA A )

1280 24,0 0 1 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x Übersteuerungs-

1025 20,016 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 x x x x bereich

1024 20,0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x

512 12,0 0 0 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x
Nennbereich
1 4,016 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 1 x x x x

0 4,0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x

- 1 3,984 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 1 x x x x

- 256 0,0 1 1 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x
Übersteuerungs-
- 512 - 4,0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x
bereich
- 1024 - 12,0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x

- 1280 - 16,0 1 0 1 1 0 0 0 0 0 0 0 0 x x x x

Diagnosefunktionen der Ex-A nalog-A usgabebaugruppe 6ES5 477-8EC11

Fehler zeigt die Ex -Analog-Ausgabebaugruppe 477 über die rote Fehler-LED an der Frontseite

der Baugruppe an. Zusätzli ch wird, für jeden Kanal getrennt, der entsprechende Fehler über den

S5-Bus rückgemeldet. Diese Informationen können über das Steuerungsprogramm (PAE) aus-

gewertet werden.

Kurzschluß: Kurzschlüsse im Ausgangsstromkreis werden nicht überwacht.

Drahtbruch: Bei Drahtbruch einer Leitung zum Aktor oder des Aktors selbst leuchtet die

rote LED. Gleichzeitig wird das Drahtbruch-Fehlerbit 0 By te 1 für den fehler-

haften Kanal gesetzt.

Die Bedeutung der Fehlerbits zeigt die folgende Tabelle:

6ES5 998-0EX12 11 - 35
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Die Diagnosemeldung der Ex -Analog-Ausgabebaugruppe i st im PAE hinterlegt.

Tab. 11.12 Fehleranzeigen der Ex-Analo g-Ausgabebaugruppe 477

LED Bit-Nr. im Low-Byte Bedeutung

rot (PA E)

3 2 1 0

aus 0 0 0 0 kein Fehler

ein 0 0 0 1 Leitungsbruch (< 3,7 mA)

ein 0 1 0 0 Überlauf-Ersatzwert (21,98 mA)

ein 0 1 0 0 Vorzeichen-Ersatzwert (4 mA)

ein 0 1 0 0 interner Stromv ersorgungs-Fehler

ein 0 1 0 1 Leitungsbruch + Ersatzwert

Hinweis

Die rücklesbaren Diagnosedaten der Ex -Analog-Ausgabegruppe müssen als digitale

Signale ausgewertet werden. Der Funktionsbaustein FB 250 kann hierfür nicht benutzt

werden.

Verhalten bei falscher Programmierung

Wird die Ex -Analog-Ausgabebaugruppe v om Anwender so programmiert, daß

• ein Strom kleiner 4 mA

• ein negativer Strom

am Ausgang zur Verfügung stehen müßte, dann wi rd v on der Baugruppe ein Ersatzwert v on 4 mA

ausgegeben.

Soll die Ex -Analog-Ausgabebaugruppe einen Strom > 22 mA = 1151 Einheiten haben, so meldet

die Baugruppe einen Fehler und hält diesen Stromwert v on 22 mA.

11 - 36 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

11.8.3 A nschluß vo n Ex-SM A RT-M eß um form er an Ex-A nalog -Ein - un d

-A u sgaben

Ex -Zweidraht-SMART-Meßumformer können an die Ex -Analog- Ein- und -Ausgabebaugruppe

angeschlossen werden. Es ist ebenfalls möglich, i m Betrieb die SM ART-M eßumformer zu para-

metrieren (siehe Bild 11.25). d.h., die Ex -Analogbaugruppen sind HART-verträglich. Eine Para-

metrierung über die Ex -Analogbaugruppen ist nicht mögli ch. Bei der Ex -Analogeingabebaugruppe

muß aber zusätzlich ein ex terner Widerstand in den Stromkreis geschaltet werden (s. Bild 11.26).

S5-100U

Ex-Analog-Baugruppe

Prozessleitebene

Ex
4 ... 20 mA

PD Handterminal
Feldebene
(ABK)

Prozess
PD

HART-Feldgerät

Bild 11.25 Anschluß eines EX-SM ART-Meßum formers an Ex-Analogbaugruppen

1. Betrieb eines Ex -SMART-Meßumformers mi t:

a) Ex -Analog-Ausgabebaugruppe (6ES5 477-8EC11)

Die Ex -Analog-Ausgabe arbeitet störungsfrei mit Ex -SMART-Meßumformern zusam-

men, auch bei der Parametrierung des Meßumformers mittels eines Handterminals

wird das Ausgangssignal im Betrieb nicht v erfälscht.

b) Ex -Analog-Eingabebaugruppe (6ES5 467-8EE11)

Wird ein an einer Ex -Analog-Eingabebaugruppe angeschlossener Ex -SMART Meß-

umformer mittels eines Handtermi nals über das HART-Protokoll parametriert, i st zu

beachten, daß aufgrund der Niederohmigkeit des Stromeinganges der S5-100 Ex -

Analog-Eingabe ein 200 Ohm/1,0 W Widerstand in Serie geschaltet werden muß.

Außerdem beträgt die max. Versorgungsspannung (UiMU ) durch den Einbau des

Widerstandes nur noch 11 V, dies sollte bei der Wahl des SMART-Meßumformers

mit berücksichtigt werden.

Erläuterungen zum Zusatzwiderstand:

Nach der HART-Spezifikation (ROSEMOUNT) sollte der Wi derstand des Stromkreises

zum Meßumformer ca. 250 Ohm betragen.

Der Wi derstand des Stromkreises setzt sich zusammen aus:

- Eingangswiderstand der Ex -Analog-Eingabe (RiAE );

- Leitungswiderstand (R L1/L2 );

- I nnenwiderstand des M eßumformers (RiMU );

Der Eingangswiderstand der Ex -Analog-Eingabe beträgt 31,5 Ohm und der Wider-

stand der Leitung kann mit ca. 10 Ohm angenommem werden. Hieraus ergibt sich

der zusätzliche ex terne Widerstand v on 200 Ohm/1,0 W (R HART ).

6ES5 998-0EX12 11 - 37
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

R L1

U0 =

R iMU U iMU U AE

R L2 RHART

R iAE

Ex-SMART- Leitung Ex-Analogeingabe

Messumformer 6ES5 467-8EE11

Bild 11.26 Strom kreis m it einem Ex-SM ART-Meßumfo rmer und einer Ex-Analog-Eingabe (4 .. 20 mA)

Legende:

U0 = Leerlaufspannung der Ex-Analog-Eingabe

UAE = Betriebsspannung der Ex-Analog-Eingabe

UiMU = Versorgungsspannung des Meßumformers

RiMU = Innenwiderstand des Meßumformers

RiAE = Eingangswiderstand der Ex-Analog-Eingabe

RL1/L2 = Leitungswiderstand

RHART = Zusatzwiderstand für den HART-Betrieb (200 Ohm/1,0 W)

2. Einsatz des ex ternen Widerstandes in der Ex -Zone 1 oder 2

Wird dieser Wi derstand i m ex plosionsgefährdeten Bereich eingesetzt, so muß unbedingt

eine Berechnung der max. zulässigen Temperatur durchgeführt werden.

Diese Berechnung muß mi t dem Kurzschlußstrom I K aus der Konformi tätsbescheinigung

der Ex -Analog-Eingabe erfolgen.

Je nach Erwärmung des Widerstandes ist dann die entsprechende Temperaturklasse

zwi schen T1 - T6 (450 °C - 85 °C) v om Errichter festzulegen.

Eine Wärmeprüfung kann entfallen, wenn der ex terne Wi derstand außerhalb des Ex -

Bereiches eingesetzt wird. Die PTB-Bescheinigung der Ex -Analog-Eingabe bleibt auch

mit dem ex ternen Widerstand gültig. Der gesamte Stromkreis ist nach Einbau des Wider-

standes auch weiterhin nach der Zündschutzart EEx i b I IC eigensicher.

Hinweis zu SMA RT-Meßumformern

Die Ex -SMART-Meßumformer wandeln nicht nur eine physikalische Größe i n einen dazu

proportionalen Strom im Bereich 4 - 20 mA um, sondern können darüber hinaus auch

mittels eines Handterminals über die Signalleitungen parametriert werden. Dazu wi rd dem

vom Ex -Meßumformer gelieferten Stromsignal ein aus zwei Frequenzen bestehender

Datenstrom überlagert.

11 - 38 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

11.8.4 Ex-A n alo g-Eing abebaug rupp e 4 x ± 50 m V , 6ES5 467-8EA 11

Die Ex -Analog-Eingabebaugruppe Ty p 467-8EA11 formt analoge Prozeßsignale, wie sie bei-

spielsweise von Thermoelementen geli efert werden, in digitale Werte um, so daß diese von

zentralen Baugruppen der Systeme AG S5-95U/100U und ET 100U/200U weiterverarbeitet

werden können.

Die Analog-Eingabebaugruppe ist als zugehöriges Betriebsmi ttel der Zündschutzart [EEx ib] I IC

bescheinigt. Um die Baugruppe in einem Sy stem zu betreiben, müssen Sie diese in ein Ex -Bus-

modul 6ES5 700-8EA11 einsetzen ( → Kap. 11.5). Zusätzlich müssen Sie die Ex -Baugruppen mit

einer Trennwand 6ES5 497-8EA11 v on Nicht-Ex -Baugruppen abgrenzen ( → Kap. 11.6). Die vi er

Eingangskanäle (Klemmen 3 ... 10) und der Kompensationseingang (Klemmen 1/2) sind eigen-

sicher. Sie sind gegen den S5-Bus galv anisch getrennt, nicht jedoch gegeneinander.

Die Ex -Analog-Eingabebaugruppe können Sie 1-, 2- oder 4-kanalig betreiben. Beim Anschluß

v on Thermoelementen als Meßwertgeber bestehen v erschieden Mögli chkeiten zur Kompensation

der Vergleichsstellentemperatur:

• Stabilisierung der Vergleichsstellentemperatur (z.B. 0°C);

• Messung der Vergleichsstellentemperatur (z.B. mit Pt 100) und rechneri sche Kompensation

per Programm;

• Anschluß einer Kompensationsdose;

• Benutzung der Baugruppe als Vergleichsstelle mit interner Temperaturkompensation.

Die Analog/Digital-Wandlung der Meßwerte wird mit Hilfe eines integri erenden Verfahrens (Dual-

Slope) ausgeführt. Gegebenenfalls durch das Netz verursachte Störspannungen werden dadurch

unterdrückt.

A llgemeines zum A nschluß von M eßwertgebern an die Baugruppe 467-8EA 11

Beim Anschluß v on Thermoelementen oder anderen Spannungsgebern sind folgende Regeln zu

beachten:

• An die Baugruppe 467-8EA11 können folgende Thermoelemente angeschlossen werden:

DIN 43710, Ausgabe 12.85 DIN IEC 584, Ausgabe 1.84

Cu - Cu Ni Ty p U(-200 ... +600 °C) Cu/Cu Ni Ty p T (-200 ... 400 °C)

Fe - Cu Ni Ty p L (-200 ... +900 °C) Fe/Cu Ni Ty p J (-210 ... 1200 °C)

Ni Cr/Ni Ty p K (-270 ... 1370 °C)

Pt 10%/Rh/Pt Ty p S (-50 ... 1760 °C)

Pt 13%/Rh/Pt Ty p R (-50 ... 1760 °C)

Pt 30%/Rh/Pt 6% Rh Ty p B (0 ... 1820 °C)

• Bei mehrkanaligem Betrieb der Baugruppe sollten die Kanäle in aufsteigender Reihenfolge

belegt werden. Dadurch v erkürzt sich der Datenzyklus.

• Die Klemmen 1 und 2 sind für den Anschluß einer Kompensationsdose vorgesehen.

• Die Anschlußklemmen v on nicht benutzten Eingängen (auch am Kompensations-Eingang)

müssen kurzgeschlossen werden.

• Die zulässige Potentialdifferenz der Eingänge untereinander und gegenüber dem zentralen

Erdungspunkt darf nicht überschritten werden.

6ES5 998-0EX12 11 - 39
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

A nschluß von Thermoelementen und Spannungsgebern

An die Baugruppe können sowohl Thermoelemente als auch andere Spannungsgeber ange-

schlossen werden.

Beim Anschluß v on Spannungsgebern dürfen nur solche Geber v erwendet werden, die als

"eigensicher" oder als "zugehöriges Betriebsmittel" bescheinigt sind. Die Maßgaben der Konfor-

mitätsbescheinigung der Baugruppe (siehe Anhang A) sind dabei unbedingt einzuhalten.

1 3 5 7 9

2 4 6 8 10

_
+

_
+
U

Vergleichsstelle

Bild 11.27 Anschluß vo n Thermo elem enten und Spannungsgebern

A nschluß von Thermoelementen mit Kompensationsdose

Die Kompensationsdose liefert eine Korrekturspannung, die abhängig ist v on der Temperaturdif-

ferenz der Vergleichsstelle zur Bezugstemperatur. Sie muß dem zum Einsatz kommenden Ther-

moelementetyp entsprechen. In dieser Betriebsart dürfen Sie daher an eine Baugruppe nur

Thermoelemente v om gleichen Typ anschli eßen. Die Parametri erschalter S5/S6 an der Geräte-

frontplatte sind auf die Betriebsart "Kompensation der Vergleichsstellentemperatur - ex tern"

einzustellen.

Hinweis: Da die Kompensationsdose an die eigensicheren Stromkreise der Baugruppe ange-

schlossen wi rd (Bild 11.28), dürfen Sie nur eine Ausführung dieser Kompensationsdose v erwen-

den, die in für den Ei nsatzort erforderli cher Zündschutzart als "zugehöriges Betriebsmittel"

bescheinigt ist.

1 3 5 7 9

2 4 6 8 10

Vergleichsstelle

Cu Cu Cu Cu Cu Cu
_
+

thermische
Kompen-
sations- Kopplung

dose

Bild 11.28 Anschluß vo n Thermo elem enten und Ko m pensationsdose

11 - 40 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

A nschluß von Thermoelementen mit baugruppeninterner Vergleichsstelle

Wenn Sie Thermoelemente direkt an den Klemmenblock der Baugruppe anschließen, können

Sie den Baugruppen-Klemmenblock selbst als Vergleichsstelle benutzen. In diesem Falle muß

die Differenz zwischen der Temperatur des Klemmenblocks und der Bezugstemperatur kompen-

siert werden.

Dazu stellen Sie die Parametrierschalter S5/S6 an der Baugruppenfrontplatte auf den benutzten

Thermoelementetyp ein. Ein interner Temperatursensor korrigiert dann den M eßwert entspre-

chend der aktuellen Temperatur des Klemmenblocks. I n dieser Betriebsart dürfen Sie ebenfalls

an eine Baugruppe nur Thermoelemente v om gleichen Typ anschließen.

1 3 5 7 9

2 4 6 8 10

Klemmblock

ist Vergleichs-
_ _
+ +
stelle

Bild 11.29 Anschluß vo n Thermo elem enten bei baugruppeninterner Vergleichsstelle

Korrektur der Vergleichsstellentemperatur

Die in den DIN-Normen angegebenen Thermospannungen der genormten Thermoelemente sind

auf eine Vergleichsstellentemperatur v on 0 °C bezogen. Abhängig v on der Art der Korrektur der

Vergleichsstellentemperatur sind zur Bestimmung des gemessenen Temperaturwertes unter-

schiedli che Rechnungen notwendig, die in STEP 5 programmiert und dami t auf komfortable

Weise vom Automatisierungssystem ausgeführt werden können. I m folgenden wird für jedes

Korrekturverfahren ein Berechnungsbeispiel angegeben.

• Stabilisierung der Vergleichsstellentemperatur

Wird mi t einer stabilisierten Temperatur der Vergleichsstelle v on 0 °C gearbeitet, dann müssen

Sie den v on der Baugruppe angezeigten digitalen Meßwert mit der Empfindlichkeit der Baugruppe

multiplizieren, um den Wert für die gemessene Thermospannung zu erhalten. Mit diesem Wert

kann direkt aus den Normblättern die zugehörige Meßstellentemperatur abgelesen werden.

Beispiel:

Digitaler M eßwert MW = 400He x = 1024 Einheiten

Thermoelement Ty p J

Vergleichsstellentemperatur TV = 0 °C

Empfindlichkeit d. Baugr. E = 24,41 µV/Einheit

M eßspannung U M = M W * E = 1024 Einh. * 24,41 µV/Einh. = 24996 µV

Aus der DIN I EC 584 (Grundwerte der Thermospannungen) wird für das Thermoelement

v om Typ J eine Temperatur v on 457 °C abgelesen.

6ES5 998-0EX12 11 - 41
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

I st die Vergleichsstellentemperatur auf einen anderen Wert als 0 °C stabilisiert, dann ist wi e i m

nächsten Punkt bei "Messung der Vergleichsstellentemperatur" vorzugehen. Für die Ver-

gleichsstellentemperatur TV ist der stabili sierte Temperaturwert einzusetzen.

• Messung der Vergleichsstellentemperatur

Wenn die Temperatur der Vergleichsstelle nicht stabilisiert ist, muß sie beispielsweise mi t einem

Widerstandsthermometer Pt 100 gemessen und eine rechnerische Korrektur des Meßwertes

v orgenommen werden.

Beispiel:

Digitaler M eßwert MW = 400He x = 1024 Einheiten

Thermoelement Ty p J

Thermokoeffizient Ty p J kT h = 51,41 µV/grd (bei 20 °C)

Vergleichsstellentemperatur TV = 40 °C

Empfindlichkeit d. Baugr. E = 24,41 µV/Einheit

M eßspannung U M = M W * E = 1024 Einh. * 24,41 µV/Einh. = 24996 µV


Korrekturspannung U k = kTh * TV = 51,41 µV/grd * 40 grd = 2056 µV
Korrig. Spannung U ko rr = U M + U k = 24996 µ V + 2056 µ V= 27052 µ V

Aus der DIN I EC 584 wird für das Thermoelement v om Ty p J eine Temperatur von 494 °C

abgelesen.

Tab. 11.13 Verringerung der Thermo spannungen bei Abweichung der Vergleichsstellentem peratur vo n der

Bezugstem peratur 0 °C

Vergleichs- Verringerung der Thermospannungen

stellentem-
Typ T Typ U Typ J Typ L Typ K Typ S Typ R Typ B
peratur
mV mV mV mV mV mV mV mV

20 °C 0,789 0,80 1,019 1,05 0,798 0,113 0,111 -0,003

50 °C 2,035 2,05 2,585 2,65 2,022 0,299 0,296 0,002

60 °C 2,467 2,48 3,115 3,19 2,436 0,365 0,363 0,006

70 °C 2,908 2,91 3,649 3,73 2,850 0,432 0,431 0,011

• Verwendung einer Kompensationsdose

Wird eine Kompensationsdose verwendet, so wird der Meßspannung eine Korrekturspannung

überlagert, die der Differenz der Vergleichsstellentemperatur zur Bezugstemperatur 0 °C ent-

spricht.

Die Auswertung des M eßwertes erfolgt dann wie im Abschnitt "Stabili sierung der Vergleichsstel-

lentemperatur auf 0 °C (siehe oben).

• Interne Kompensation der Vergleichsstellentemperatur

Die Baugruppe bietet die M öglichkeit, eine interne Kompensation der Vergleichsstellentemperatur

durchzuführen. Dabei erfaßt ein eingebauter Temperatursensor die absolute Temperatur der

Vergleichsstelle (in diesem Fall die Temperatur des Klemmenblocks der Baugruppe) und erzeugt

eine v om eingestellten Thermoelementetyp abhängige Korrekturspannung (Achtung: Einstellpa-

rameter), die der M eßspannung überlagert wird. Die Korrekturspannung beträgt für Thermoele-

mente vom Ty p J und L 52,06 µV/K und für die Thermoelementtypen K, T, U 40,98 µV/K. Da die

Vergleichsstellentemperatur absolut gemessen wird, ist eine v on der Bezugstemperatur abhän-

gige Korrektur vorzunehmen. Beträgt die Bezugstemperatur 0 °C, dann ist eine Korrektur um -273

grd erforderlich.

11 - 42 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Beispiel:

Digitaler M eßwert MW = 400He x = 1024 Einheiten

Thermoelement Ty p J

Thermokoeffizient Ty p J kT h = 52,06 µV/grd (bei 20 °C)

Vergleichsstellentemperatur wird automatisch erfaßt

Empfindlichkeit d. Baugr. E = 24,41 µV/Einheit

M eßspannung U M = M W * E = 1024 Einh. * 24,41 µV/Einh. = 24996 µV


Korrekturspannung U k = kThBg r * Tkorr = 52,06 µV/grd * (-273) grd = 14212 µV
Korrig. Spannung U ko rr = U M + U k = 24996 µV + (-14212) µV= 10784 µV

Aus der DIN I EC 584 wi rd für das Thermoelement v om Ty p J jetzt eine Temperatur v on 200 °C

abgelesen.

Sicherheitstechnische Kennlinie
U
Elektr. Daten aus der
= 17,22 V Konformitätsbescheinigung:
PTP Nr. Ex-94.C.2037
= 17,22 V
= 20 mA
= 86 mW
a = 20 mH
= 340 nF

20 mA
I

Ersatzschaltbild

i
k

Bild 11.30 Sicherheitstechnische Kennlinie und Ersatzschaltbild

I nbetriebnahme der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EA 11

Die Parametrierung der Baugruppe nehmen Sie an den beiden Dreifach-DIL-Schaltern auf der

Frontplatte v or. Die Schalter sind jeweils durch "operating mode" bezeichnet und von 1 ... 3 bzw.

4 ... 6 numeri ert.

Betrieb Stellen Sie ein, wieviele Kanäle der Analog-Eingabebaugruppe Sie belegen.

Die Stellung der Schalter 1 und 2 bestimmt die Zahl - 1, 2, 4 - der aktiv en

Kanäle entsprechend der Anzahl der angeschlossenen Meßwertgeber.

Bei weniger als 4 Kanälen wird ein geringerer Adreßraum belegt und die

Meßwerte werden schneller aktualisiert.

6ES5 998-0EX12 11 - 43
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Netzfrequenz Am Schalter 3 stellen Sie die vorhandene Netzfrequenz -50 oder 60 Hz- ein.

Dami t wird die Integrationszeit der A/D-Wandler für optimale Störungsspan-

nungsunterdrückung gewählt.

Netzfrequenz 50 Hz → Integrationszeit 20 ms;

Netzfrequenz 60 Hz → Integrationszeit 16 2/3 ms

Drahtbruch Wenn Sie die Drahtbruchmeldung aktiv iert haben, leuchtet bei Unterbrech-

ung einer der Leitungen zum Geber (Thermoelement) oder des Gebers

selbst die rote LED über dem Funktionswahlschalter. Gleichzeitig wird das

Drahtbruchfehlerbit F (Bit 1, Byte 1) für den fehlerhaften Kanal gesetzt.

Die Baugruppe "erkennt" einen Drahtbruch, i ndem sie einen Prüfstrom auf

die Eingangsklemmen schaltet und die sich einstellende Spannung auf

einen Grenzwert überprüft. Wenn das Signal am Eingang mi t einem Digital-

v oltmeter gemessen wird, kommt es durch die Prüfstromimpulse zu schein-

baren Schwankungen des Signals. Dieser Prüfstrom wird durch Abschalten

der Drahtbruchmeldung nicht abgeschaltet.

Thermo-

elementtyp Schalter 6 und 5 dienen zur Einstellung des angeschlossenen Thermoele-

menttyps, wenn Thermoelemente direkt angeschlossen werden und die

Baugruppe selbst als Vergleichsstelle benutzt wi rd (Bild 11.29). Wird eine

ex terne Vergleichsstelle benutzt, sind Schalter 5 und 6 auf die Funktion

"extern" zu schalten.

Tab 11.14 Parametrierung der Ex-Analo g-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EA11

Funktion Einstellungen am Schalter "operating mode"

1 Kanal (Ch 0) 2 Kanäle (Ch 0,1) 4 Kanäle (Ch 0..3)

Kanäle
1 1 1

2 2 2

3 3 3

50 Hz 60 Hz

Netzfrequenz 1 1

2 2

3 3

"ein" "aus"

4 4
Drahtbruch-
5 5
prüfung
6 6

extern oder intern intern nicht erlaubt!


Kompensation
Typ B Typ K, T, U Typ J, L
der Vergleichs-

4 4 4 4
stellentempe-
5 5 5 5
ratur
6 6 6 6

11 - 44 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

A nalogwertdarstellung der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 467-8EA 11

Jedes analoge Prozeßsignal muß zur weiteren Verarbeitung in eine digitale Form gebracht

werden. Die analogen Spannungsmeßwerte werden deshalb von der Baugruppe in entsprechen-

de digitale Zahlenwerte gewandelt und diese in einem 2-Byte Dualwort im Zweierkomplement

dargestellt. Das 16 Bit breite Datenwort umfaßt 12 Bits für den M eßwert, 1 Vorzeichenbit und

3 Bits zusätzliche Informationen (z.B. zur Fehlerkennung).

Tab. 11.15 Darstellung eines Analog-Eingangswertes als Bitmuster

High-Byte Low-Byte

Bit-Nummer 7 6 5 4 3 2 1 0 7 6 5 4 3 2 1 0

11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Analogwert- VZ 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 X F Ü

Darstellung

VZ Vorzeichenbit 0 = "+", 1 = "-"

X irrelevante Bits

Ü Überlaufbit 0 = Betrag des M eßwertes höchstens 4095 Einheiten

1 = Betrag des M eßwertes größer oder gleich 4096 Einheiten

F Fehlerbit 0 = kein Fehler

1 = Fehler

Die folgende Tabelle zeigt die Digitalwertdarstellung der Ex -Analog-Eingabebaugruppe im

2-byte-Format.

Tab. 11.16 Wertedarstellung der Baugruppe 467-8EA11 (Betragsdarstellung)

Einheiten M eßwert High-Byte Low-Byte

in mV

≥ 4096 ≥ 100.000 0000 0000 0000 00x 1 Überlauf

4095 99.976 0111 1111 1111 10x 1 Übersteuerungs-

2049 50.024 0100 0000 0000 10x 0 bereich

2048 50.000 0100 0000 0000 00x 0

1024 25.000 0010 0000 0000 00x 0

512 12.500 0001 0000 0000 00y0

1 0.02441 0000 0000 0000 10x 0


Nennbereich
0 0.00 0000 0000 0000 0000

-1 - 0.02441 1111 1111 1111 10x 0

-1024 - 25.000 1110 0000 0000 00x 0

-2048 - 50.000 1100 0000 0000 00x 0

-2049 - 50.024 1010 0000 0000 00x 0 Übersteuerungs-

-4095 - 99.976 1000 0000 0000 10x 0 bereich

≤ - 4096 ≤ - 100.000 0000 0000 0000 00x 1 Überlauf

xxxx xx x x x xx x x x 1x Drahtbruch

6ES5 998-0EX12 11 - 45
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Zur Normierung und Linearisierung des Analogwertes können die Standardfunktionsbausteine

z.B. FB 250 (Analogwert einlesen) und z.B. 117 (Poly gonzug) v erwendet werden.

I n FB 250 ist der Kanalty p y = 6 "Festpunktzahl bipolar" einzustellen. M it dem FB 117 kann die

nichtlineare Temperatur/Spannungs-Kennlinie der Thermoelemente über Stützpunkte linearisiert

werden. Die Stützpunkte entnehmen Sie bitte der Normkennli nie des jeweiligen Thermoelemen-

tetyps aus der DIN IEC 584 bzw. DIN 43710.

Fehlermeldungen der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 467-8EA 11

Fehler zeigt die Baugruppe auf zwei Arten an:

- einmal über die roten Fehler-LED auf der Frontplatte;

- zum anderen durch M eldung an das System über die Fehlerbits im Low-By te des

Datenwortes.

Die Fehler werden kanalspezi fisch erkannt und gemeldet. Die Baugruppe erkennt folgende

Fehlerarten:

- Überlauf des M eßbereiches: Eingangsspannung ≥ +100 mV oder ≤ -100 mV;

- Drahtbruch, (für ca. ≤ 100 nF).

Drahtbruch wird gemeldet, wenn der Eingangswi derstand ca. 6 k Ω überschreitet. Nachstehende

Tabelle zeigt eine Zusammenstellung der Fehlermeldungen durch die Baugruppe.

Tab. 11.17 Fehleranzeige für einen Kanal der Ex-Analo g-Eingabebaugruppe 467-8EA11

LED Bit-Nr. i m Low-Byte Bedeutung

rot
3 2 1 0 Schalter 4

aus X X 0 0 ein kein Fehler

ein X X 1 0 aus Drahtbr.prüfung abgeschaltet

ein X X 1 X ein Drahtbruch

aus X X X 1 - Überlauf

Hinweis

Der Schalter 4 - Drahtbruchprüfung ein/aus - ist im Normalbetrieb i mmer auf "ein" zu

stellen (an Frontplatte der Baugruppe). Zu Wartungs- oder Testzwecken kann die

Drahtbruchprüfung aber auch abgeschaltet werden. I n diesem Fall reagiert die Bau-

gruppe wie bei Drahtbruch.

11 - 46 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

11.8.5 Ex-A n alo g-Eing abebaug rupp e 2 x P t100 ( ± 500 m V),

6ES5 467-8EF11

Die Ex -Analog-Eingabebaugruppe Typ 467-8EF11 formt elektrische Widerstandswerte - insbe-

sondere v on Widerstandsthermometern Pt100 - in digitale Werte um, so daß diese von zentralen

Baugruppen der Sy steme AG 95/100 und ET 100/200 weiterv erarbeitet werden können.

Die Analog-Eingabebaugruppe ist als zugehöriges Betriebsmi ttel der Zündschutzart [EEx ib] I IC

bescheinigt. Um die Baugruppe in einem Sy stem zu betreiben, müssen Sie diese in ein Ex -Bus-

modul 6ES5 700-8EA11 einsetzen ( → Kap. 11.5). Zusätzlich müssen Sie die Ex -Baugruppe mit

einer Trennwand 6ES5 497-8EA11 v on Nicht-Ex -Baugruppen abgrenzen ( → Kap. 11.6). Die

beiden Eingangskanäle sind eigensicher. Sie sind gegen den S5-Bus galvanisch getrennt, nicht

jedoch gegeneinander.

An die Ex -Analog-Eingabebaugruppe können Sie einen oder zwei Meßwertgeber anschli eßen.

Die Baugruppe besitzt eine präzise 2,5-mA-Stromquelle zur Messung v on Widerständen im

Bereich 0 ... 200 (400) Ω (-200 ... +850 °C bei Pt100). Die an dem Widerstandsthermometer

entstehende Spannung wi rd im Kelvi n-Verfahren gemessen. Dadurch wird eine hohe Genauigkeit

der Meßergebnisse erreicht.

Die Widerstände können in 2-, 3- oder 4-Leiterschaltung angeschlossen werden. Ein zweiter

M eßbereich, als Klimabereich bezeichnet, ermöglicht M essungen mit einer höheren Auflösung

i m Bereich 60 ... 140 Ω (-100 ... +100 °C bei Pt100). Der Klimabereich steht nur bei Zwei- oder

Vierleiter-Schaltung zur Verfügung.

Die Analog/Digital-Wandlung der Meßwerte wird mit Hilfe eines integri erenden Verfahrens (Dual-

Slope) ausgeführt. Gegebenenfalls durch das Netz verursachte Störspannungen werden dadurch

unterdrückt.

A llgemeines zum A nschluß von M eßwertgebern an die Baugruppe 467-8EF11

Beim Anschluß v on Widerstandsthermometern Pt100 oder anderen Widerstandsgebern sind

folgende Regeln zu beachten:

• Bei einkanaligem Betri eb der Baugruppe sollte der Kanal 0 benutzt werden. Dadurch v erkürzt

sich der Datenzyklus.

• Die Anschlußklemmen v on nicht benutzten Eingängen müssen kurzgeschlossen werden.

• Die zulässige Potentialdifferenz der Eingänge untereinander und gegenüber dem zentralen

Erdungspunkt darf nicht überschritten werden.

6ES5 998-0EX12 11 - 47
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Widerstandsthermometer Pt100 in 4-Leiterschaltung

M0+ M1+ Ic0+ Ic1+

1 3 5 7 9

M0- M1- Ic0- Ic1-

2 4 6 8 10

Belegung:

(3/4) Messleitung M0

(5/6): Messleitung M1

(7/8): Konstantstromleitung Ic 0

(9/10):Konstantstromleitung Ic 1

Bild 11.31 Anschluß vo n Widerstandsthermo m etern in 4-Leiter-Schaltung

Widerstandsthermometer Pt100 in 2-Leiterschaltung

M0+ M1+ Ic0+ Ic1+

1 3 5 7 9

M0- M1- Ic0- Ic1-

2 4 6 8 10

Bild 11.32 Anschluß vo n Widerstandsthermo m etern in 2-Leiter-Schaltung

11 - 48 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Widerstandsthermometer Pt100 in 3-Leiterschaltung

M0+ M1+ Ic0+ Ic1+

1 3 5 7 9

M0- M1- Ic0- Ic1-

2 4 6 8 10

Bild 11.33 Anschluß vo n Widerstandsthermo m etern in 3-Leiter-Schaltung

Spannungsmessung mit der Baugruppe 467-8EF11

Außer zum Anschluß von Wi derstandsgebern kann die Analog-Eingabebaugruppe auch zum

M essen v on Spannungen im Nennbereich ± 500 mV eingesetzt werden.

M0+ M1+ Ic0+ Ic1+

1 3 5 7 9

M0- M1- Ic0- Ic1-

2 4 6 8 10

_ _
+ +

U U

Bild 11.34 Anschluß vo n Spannungsgebern

6ES5 998-0EX12 11 - 49
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Sicherheitstechnische Kennlinie
U
Elektr. Daten aus der
= 17,22 V Konformitätsbescheinigung:
PTP Nr. Ex-94.C.2036
= 17,22 V
= 33 mA
= 142 mW
a = 10 mH
= 340 nF *)

*) Bei Anschluß an Geber mit den


= 33 mA Höchstwerten U = +- 1 V, I = 20 mA,
I die eine Spannungs- bzw. Strom-
addition um diese Werte bewirken:
Ersatzschaltbild L a = 10 mH, C a = 240 nF

i
k

Bild 11.35 Sicherheitstechnische Kennlinie und Ersatzschaltbild

I nbetriebnahme der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 467-8EF11

Die Parametrierung der Baugruppe nehmen Sie an den beiden Dreifach-DIL-Schaltern auf der

Frontplatte v or. Die Schalter sind jeweils durch "operating mode" bezeichnet und von 1 ... 3 bzw.

4 ... 6 numeri ert.

Betrieb Stellen Sie ein, wi evi ele Kanäle der Analog-Eingabebaugruppe Sie belegen. Die

Stellung der Schalter 1 und 2 bestimmt die Zahl -1oder 2 der aktiven Kanäle ent-

sprechend der Anzahl der angeschlossenen M eßwertgeber.

11 - 50 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Netzfrequenz Am Schalter 3 stellen Sie die vorhandene Netzfrequenz - 50 oder 60 Hz - ein.

Dami t wird die Integrationszeit der A/D-Wandler für optimale Störungsspan-

nungsunterdrückung gewählt.

Netzfrequenz 50 Hz → Integrationszeit 20 ms;

Netzfrequenz 60 Hz → Integrationszeit 16 2/3 ms

Drahtbruch Wenn Sie die Drahtbruchmeldung (Schalter 4) aktiv iert haben, leuchtet bei

Unterbrechung einer der Leitungen zum Geber oder des Gebers selbst die

rote LED über dem Funktionswahlschalter. Gleichzeitig wird das Drahtbruch-

fehlerbit F (Bit 1, By te 1) für den fehlerhaften Kanal gesetzt.

Die Baugruppe "erkennt" einen Drahtbruch, i ndem sie einen Prüfstrom auf

die Eingangsklemmen schaltet und die sich einstellende Spannung auf einen

Grenzwert überprüft. Wenn das Signal am Eingang mi t einem Digitalvolt-

meter gemessen wird, kommt es durch die Prüfstromimpulse zu scheinbaren

Schwankungen des Signals. Dieser Prüfstrom wi rd durch Abschalten der

Drahtbruchmeldung ebenfalls abgeschaltet.

M eßbereich Der Schalter 5 dient zur Festlegung des Meßbereiches (Standard- und Klima-

bereich s.o.)

Geberanschluß Mi t dem Schalter 6 wird die Anschlußart des Meßwertgebers (4/2- oder

3-Leiter-Betrieb) eingestellt.

Für Spannungsmessungen ist die Baugruppe auf die Betriebsart "4/2-Leiter-

Betrieb" und "Standard-Meßbereich" einzustellen.

Tab 11.18 Parametrierung der Ex-Analo g-Eingabebaugruppe 6ES5 467-8EF11

Funktion Einstellungen an "0perating mode"

1 Kanal (Ch 0) 2 Kanäle (Ch 0,1)

Kanäle
1 1

2 2

3 3

50 Hz 60 Hz

Netzfrequenz 1 1

2 2

3 3

"aus" "ein"

4 4
Drahtbruch-
5 5
prüfung
6 6

Standardbereich Klimabereich

4 4
Messbereich
5 5

6 6

3-Leiterschaltung 4/2-Leiterschaltung

Geber- 4 4

5 5
anschluss
6 6

6ES5 998-0EX12 11 - 51
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

A nalogwert-Darstellung der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 467-8EF11

Jedes analoge Prozeßsignal muß zur weiteren Verarbeitung in eine digitale Form gebracht

werden. Die analogen Spannungsmeßwerte werden deshalb von der Baugruppe in entsprechen-

de digitale Zahlenwerte gewandelt und diese in einem 2-Byte Dualwort im Zweierkomplement

dargestellt. Das 16 Bit breite Datenwort umfaßt 12 Bits für den M eßwert, 1 Vorzeichenbit und

3 Bits zusätzliche Informationen (z.B. zur Fehlerkennung).

Tab. 11.19 Darstellung eines Analog-Eingangswertes als Bitmuster

High-Byte Low-Byte

Bit-Nummer 7 6 5 4 3 2 1 0 7 6 5 4 3 2 1 0

11 10 9 8 7 6 5 4 3 2 1 0
Analogwert- VZ 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 2 X F Ü

Darstellung

VZ Vorzeichenbit 0 = "+", 1 = "-"

X irrelevante Bits

Ü Überlaufbit 0 = Betrag des M eßwertes höchstens 4095 Einheiten

1 = Betrag des M eßwertes größer oder gleich 4096 Einheiten

F Fehlerbit 0 = kein Fehler

1 = Fehler

Tabelle 11.20 zeigt die Digitalwertdarstellung der Ex -Analog-Eingabebaugruppe 467-8EF11 im

2-By te-Format für den Standardbereich und für den Klimabereich, d.h. höhere Genauigkeit im

Bereich -100 °C bis +103 °C, (Parametri erung mit Schalter 5).

Basis für die Zuordnung Temperatur/Grundwerte des M eßwertwi derstandes bildet die Norm DIN

43760 "Elektrische Thermometer".

11 - 52 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Tab. 11.20 Wertedarstellung der Baugruppe 467-8EF11 (Betragsdarstellung)

Standardbereich Pt100

Einheiten Grad C Ohm mV High-Byte Low-Byte

(TFÜ)

≥ 4096 undefi niert ≥ 400.00 ≥ 1000.0 0000 0000 0000 00x 1 Überlauf

4095 undefi niert 399.90 999.76 0111 1111 1111 10x 0

3997 undefi niert 390.33 975.83 0111 1100 1110 10x 0 Übersteuerungs-

3996 850.00 390.26 975.65 0111 1100 1110 00x 0 bereich

2049 266.69 200.10 500.24 0100 0000 0000 10x 0

2048 266.42 200.00 500.00 0100 0000 0000 00x 0

1024 0.00 100.00 250.00 0010 0000 0000 00x 0


Nennbereich
512 -125.14 50.00 125.00 0001 0000 0000 00y0

189 -200.00 18.49 46.23 0000 0101 1110 10x 0

188 undefi niert 18.36 45.89 0000 0101 0000 00x 0

1 undefi niert 0.61035 0.24414 0000 0000 0000 00x 0 undefiniert

0 undefi niert 0.00 0.00 0000 0000 0000 00y0

Kli mabereich Pt100

Einheiten Grad C Ohm mV High-Byte Low-Byte

(TFÜ)

≥ 4096 undefi niert ≥ 140.00 ≥ 100.00 0000 0000 0000 00x 1 Überlauf

4095 103.92 139.99 99.976 0111 1111 1111 10x 0 Übersteuerungs-

2049 51.60 120.01 50.024 0100 0000 0000 10x 0 bereich

2048 51.58 120.00 50.000 0100 0000 0000 00x 0

1024 25.69 110.00 25.000 0010 0000 0000 00x 0

512 12.82 105.00 12.500 0001 0000 0000 00x 0

1 0.025 100.01 0.02441 0000 0000 0000 10x 0

0 0.00 100.00 0.00 0000 0000 0000 00x 0 Nennbereich

-1 -0.025 99.99 -0.02441 1111 1111 1111 10x 0

-512 -12.77 95.00 -12.500 0001 0000 0000 00x 0

-1024 -25.49 90.00 -25.000 1110 0000 0000 00x 0

-2048 -50.78 80.00 -50.000 1100 0000 0000 00x 0

-2049 -50.80 79.99 -50.024 1010 0000 0000 00x 0 Übersteuerungs-

-4095 -100.60 60.01 -99.976 1000 0000 0000 10x 0 bereich

≤ -4096 ≤ -100.63 ≤ -60.00 ≤ -100.000 0000 0000 0000 00x 1 Überlauf

6ES5 998-0EX12 11 - 53
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Zur Normierung und Lineari sierung des Analogwertes bei M essung mi t Pt100 können die Stand-

ardfunktionsbausteine z.B. FB 250 (Analogwert einlesen) und z.B. 117 (Poly gonzug) v erwendet

werden.

I n FB 250 i st der Kanaltyp y = 4 "unipolare Darstellung" einzustellen. M it dem FB 117 kann die

nichtlineare Temperatur/Wi derstands-Kennlinie des Pt100 über Stützpunkte linearisiert werden.

Die Stützpunkte entnehmen Sie bitte der Normkennlinie des Pt100 aus der DIN I EC 751.

Fehlermeldungen der Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 467-8EF11

Fehler zeigt die Baugruppe auf zwei Arten an:

- einmal über die roten Fehler-LED auf der Frontplatte;

- zum anderen durch M eldung an das System über die Fehlerbits im Low-By te des

Datenwortes.

Die Fehler werden kanalspezifi sch erkannt und gemeldet. Leuchtet eine der Fehler-LED, so liegt

auf dem zugehöri gen Kanal ein Fehler v or. Die Baugruppe erkennt folgende Fehlerarten:

- Überlauf des M eßbereiches: Eingangsspannung ≥ ± 1 V;

- Drahtbruch.

Nachstehende Tabelle zeigt eine Zusammenstellung der Fehlermeldungen durch die Baugruppe.

Tab. 11.21 Fehleranzeige für einen Kanal der Ex-Analo g-Eingabebaugruppe 467-8EA11

LED Bit-Nr. i m Low-Byte Bedeutung

rot
3 2 1 0 Schalter 4

aus X X 0 0 ein kein Fehler

ein X X 1 0 aus Drahtbr.prüfung abgeschaltet

ein X X 1 X ein Drahtbruch

aus X X X 1 - Überlauf

Hinweis

Der Schalter 4 -Drahtbruchprüfung ein/aus- ist im Normalbetrieb immer auf "ein" zu

stellen (an Frontplatte der Baugruppe). Zu Wartungs- oder Testzwecken kann die

Drahtbruchprüfung aber auch abgeschaltet werden. I n diesem Fall reagiert die Bau-

gruppe wie bei Drahtbruch.

11 - 54 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

11.8.6 A nalog wert-A n passun gsbau steine F B 250 un d FB 251

A nalogwert einlesen und normieren -FB 250-

Dieser Funktionsbaustein liest einen Analogwert einer Ex -Analog-Eingabebaugruppe und li efert

am Ausgang einen Wert XA i n einem v om Anwender festgelegten (normi erten) Bereich.

Die Art der Analogwertdarstellung der Baugruppe (Kanaltyp) muß im Parameter KNKT ange-

geben werden. Mit den Parametern Obergrenze OGR und Untergrenze UGR legt der Anwender

den gewünschten Bereich fest.

Tab. 11.22 Aufruf und Parametrierung des FB 250

Parameter Bedeutung A rt Belegung A WL

BG Steckplatznummer D KF 0 ... 7 ; SPA FB 250


NAME: RLG:AE

KNKT Kachelnummer D KY KY = x ,y BG :
x = 0 ... 3 KNKT :
Kanaltyp y = 3 ... 6 OGR :
3: Betragsdarstellung UGR :
(4 ... 20mA)

4: unipolare EINZ :
Darstellung

5: Betragszahl bipolar XA :
6: Festpunktzahl FB :
bipolar BU :
OGR Obergrenze des D KF -32768 ... +32767

Ausgangswertes

UGR Untergrenze des D KF -32768 ... +32767

Ausgangswertes

EINZ nicht relevant

XA Ausgangswert A W normi erter Analogwert

I st "0" bei Drahtbruch

FB Fehlerbit A BI I st "1" bei Drahtbruch,

bei ungültiger Kanal-

oder Steckplatz-

nummer oder bei

ungültigem Kanalty p

BU Bereichs- A BI I st "1" bei Über-

überschreitung schreitung des

Nennbereichs

6ES5 998-0EX12 11 - 55
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

Normierungsschema

Nennbereich

Darstellung der

Ex-Analog-Eingabebaugruppe

vom Anwender normierter Bereich

UGR OGR

Bild 11.36 Normierungsschema FB 250

A nalogwert ausgeben -FB 251-

M it diesem Funktionsbaustein lassen sich Analogwerte an Ex -Analog-Ausgabebaugruppen aus-

geben. Dabei werden Werte aus dem Bereich zwischen den Parametern Untergrenze "UGR" und

Obergrenze "OGR" auf den Nennbereich der jeweiligen Baugruppe umgerechnet.

Tab. 11.23 Aufruf und Parametrierung des FB 251

Parameter Bedeutung A rt Belegung A WL

XE auszugebender E W Eingangswert

Analogwert (Zweierkomplement) ; SPA FB 251


im Bereich NAME: RLG:AA
UGR ... OGR

BG Steckplatznummer D KF 0 ... 7 XE :
KNKT Kachelnummer D KY KY=x ,y BG :
x = 0;1 KNKT :
Kanaltyp y = 0;1 OGR :
0: unipolare UGR :
Darstellung

1: Festpunktzahl FEH :
bipolar

OGR Obergrenze des D KF -32767 ... +32767 BU :


Ausgangswertes

UGR Untergrenze des D KF -32767 ... +32767 BU :


Ausgangswertes

FEH Fehler bei der A BI I st "1", wenn BU :


Grenzwertvorgabe UGR = OGR, bei

ungültiger Kanal- oder

Steckplatznummer

oder ungültigem

Kanaltyp

11 - 56 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

weiter Tab. 11.23

Parameter Bedeutung A rt Belegung A WL

BU Eingangswert A BI Bei "1" li egt XE außer-

überschreitet halb (UGR; OGR) XE

UGR oder OGR nimmt den Grenzwert

an

Beispiel: Anzeige der Nachfüllmenge eines Tanks

3
Die Nachfüllmenge eines zylinderförmi gen 30 m -Tanks soll auf einem 3stelligen Anzeigenfeld

angezeigt werden. Die einzelnen Ziffern müssen BCD-codiert angesteuert werden.

Die Füllhöhe wird durch eine Reflex ions- und Echomessung mit einem Erfassungsbereich von

80 ... 2000 cm mit M eßumformer (4 ... 20 mA) ermittelt.

Zone 2

nicht explosionsgefährdet

Zone 1

80 cm PS CPU (2)

Abstand AE AA DA DA
Zone 0

2 000 cm
I = 4...20 mA
(3)

(1)
3
1 0. 5 m
Füllstand

3stelliges Anzeigenfeld

mit BCD-Ansteuerung

Bild 11.37 Schematischer Aufbau des Beispiels "Anzeige Nachfüllmenge eines Tanks"

(1) Der Füllstandsmeßumformer stellt einen dem Abstand Sensor - Flüssigkeit proportionalen

Konstantstrom i m Bereich 4 ... 20 mA zur Verfügung. Der Strom wird der Ex -Analog-Ein-

gabebaugruppe auf Steckplatz 0, Kanal 0 zugeführt.

3
(2) Der FB 250 transformi ert den Bereich 4 ... 20 mA i n den Bereich 0 ... 30 m . Dieser Wert

wird als Festpunktzahl im M erkerwort 1 abgelegt. Die Parametrierung erfolgt i m aufrufen-

den Baustein. Mi t dem FB 241 wird die Festpunktzahl in eine BCD-Zahl umgewandet.

6ES5 998-0EX12 11 - 57
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

4 mA 12 mA 20 mA Nennbereich der

Ex-Analog-Baugruppe

vom Anwender festgelegter

Bereich
3 3 3
0 m 15,0 m 30,0 m

Bild 11.38 Transformation des Nennbereiches in den festgelegten Bereich

Programmsegment zur Umformung des Meßsignals in physikalische Einheiten

A WL Erläuterung

SPA FB 250 unbedingter Aufruf

Name : RLG:AE

BG : 0 Steckplatz 0

KNKT : 0.3 Kanal 0, Kanaltyp 3


3
OGR : 300 obere Grenze: 30,0 m
3
UGR : 0 untere Grenze: 0.0 m

EI NZ : ohne Bedeutung

XA : MW1 Nachfüllmenge in Merkerwort 1 als Fest-

punktzahl ablegen

FB : M0.0 "1", wenn Drahtbruch

BU : M0.1 "1", wenn Tank zu voll

SPA FB 241 Umwandlung Festpunktzahl in BCD-Zahl

. . .

(3) Die BCD-Zahl i st in den M erkerbytes 11 ... 13 abgelegt. Die Ausgabe erfolgt über zwei

8kanalige Digital-Ausgabebaugruppen auf den Steckplätzen 2 und 3. Die BCD-Tetraden 5

und 6, in Merkerbyte 11 abgelegt, brauchen aufgrund der nur 3stelligen Zahl nicht ausge-

geben zu werden.

Programmsegment zum A uslesen der BCD-Zahl

A WL Erläuterung

. . .

L MW12 Tetraden 0 ... 3 der BCD-Zahl lesen und

T AW2 an die Ausgabebaugruppen übergeben.

BE

11 - 58 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen SIMATIC S5-Ex-Baugruppen

Ermittlung des Tankinhaltes

Aus der Nachfüllmenge wird der Tanki nhalt bestimmt.

A WL Erläuterung

L KF +300 max imaler Tankinhalt

L MW1 Nachfüllmenge

-F Differenz bilden

T MW 20 Tankinhalt in MW 20 ablegen

. . .

Tankinhalt

3 3
0,0 m 30,0 m

4 mA 20 mA

Bild 11.39 Transformation des Analogwertes in den Nennbereich

Die Parameter UGR und OGR des FB251 bezi ehen sich auf den Nennbereich der Ex -Analog-

Ausgabebaugruppe. Deshalb muß der Parameter UGR mit dem Wert -300 belegt werden.

A WL Erläuterung

. . .

SPA FB 251 unbedingter Aufruf

Name : RLG:AA

XE : MW20 Tankinhalt

BG : 1 Steckplatz 1

KNKT : 0.1 Kanal 0, Kanaltyp 1


3
OGR : 300 obere Grenze: 30,0 m
3
UGR : -300 untere Grenze: - 30.0 m

FEH : M0.2 "1", wenn Drahtbruch

BU : M0.3 "1", wenn Tank zu voll

BE

6ES5 998-0EX12 11 - 59
SI MATIC S5-Ex-Baugruppen S5-100U Ex-Baugruppen

11 - 60 6ES5 998-0EX12
12 Baugruppenadressierung

12.1 Adressierung der AG S5-95U / S5-100U . . . . . . . . 12 - 1

12.1.1 Steckplatznumerierung in den AG S5-95U / S5-100U . . 12 - 1

12.1.2 Adressierung v on Digitalbaugruppen in den AG S5-95U /

S5-100U . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 - 3

12.1.3 Adressierung v on Analogbaugruppen i n den AG S5-95U /

S5-100U . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 - 4

12.2 Adressierung i n den Sy stemen ET 100U / ET 200U . . 12 - 5

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
12. Adressenzuordnung . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 - 1

12.1 Fortlaufende Numeri erung der Steckplätze bei einzeiligem Aufbau 12 - 2

12.3 Steckplatznumerierung bei mehrzeiligem Aufbau . . . . . . . . . 12 - 2

12.4 Aufbau einer Digital-Adresse . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 12 - 3

12.5 Adressenzuordnung für Analogbaugruppen . . . . . . . . . . . 12 - 4

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Adressierung

12 Baugruppendressierung
Damit die Ein- und Ausgänge gezielt angesprochen werden können, müssen ihnen bestimmte

Adressen zugeordnet werden. Die Zuordnung der Adressen geschieht bei den AG S5-95U und

AG S5-100U bzw. ET 100U/ET 200U auf unterschiedliche Weise:

• AG S5-95U / AG S5-100U: feste Steckplatzadressierung

• ET 100U / ET 200U: variable steckplatzunabhängige Adressierung

12.1 A d ressierun g der A G S5-95U / S5-100U

Die Adressen der Peripherie orientieren sich am Steckplatz der Baugruppen. Das bedeutet,

sobald Sie eine Baugruppe auf einen Steckplatz eines Busmoduls aufgeschnappt haben, ist der

Baugruppe eine Steckplatznummer und damit eine feste Byte-Adresse i n einem oder beiden

Prozeßabbildern zugeordnet.

Sensoren und Aktoren werden am Anschlußblock des Ex -Busmoduls angeschlossen.

M it der Wahl der Anschlußklemme legen Sie die Kanalnummer fest.

Peripheriebaugruppe Prozessabbilder Steuerungsprogramm

in der CPU

Adresse im Prozess- Adresse


Steckplatznummer
abbild der Eingänge
+ in einer
=
Adresse im Prozess-
Kanalnummer Anweisung
abbild der Ausgänge

Datenrichtung Baugruppe - CPU

Bild 12.1 Adressenzuordnung

12.1.1 Steckplatzn um erierung in den A G S 5-95 U / S5-100U

Das AG kann in maxi mal v ier Zeilen aufgebaut werden. Sie können bis zu 16 Busmodule

(32 Steckplätze) v erwenden. Die Steckplätze werden fortlaufend numeriert. Die Numeri erung

beginnt mit dem Steckplatz rechts neben der CPU mi t der Steckplatz-Nummer "0". Die Numeri e-

rung ist unabhängig davon, ob eine Baugruppe gesteckt ist oder nicht.

6ES5 998-0EX12 12 - 1
Adressierung S5-100U Ex-Baugruppen

Steckplatznummern

CPU 0 1 0 1 30 31

Bild 12.2 Fortlaufende Numerierung der Steckplätze bei einzeiligem Aufbau

Wird das Automati sierungsgerät in mehreren Zeilen aufgebaut, wird die Numerierung der

Erweiterungszeilen mit dem äußersten linken Steckplatz fortgesetzt.

Steckplatznummern

26 27 28 29 30 31

18 19 20 21 22 23 24 25

8 9 10 11 12 13 14 15 16 17

CPU 0 1 2 3 4 5 6 7

Bild 12.3 Steckplatznumerierung bei m ehrzeiligem Aufbau

Bei einer Erweiterung fügen Sie die hinzukommenden Busmodule stets in der obersten Zeile und

zwar rechts v om letzten Busmodul an. Andernfalls verändern Sie die Steckplatznummerierung.

Dies müßten Sie dann im Steuerungsprogramm berücksichtigen.

12 - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Adressierung

Hinweis

Prüfen Sie nach jeder Erweiterung, ob die Adressierung im Steuerungsprogramm

mi t dem tatsächlichen Aufbau übereinstimmt!

12.1.2 A dressierung vo n Digitalbaug rupp en in d en A G S5-95U / S 5-100U

Digitalbaugruppen sind auf allen Steckplätzen (0 bis 31) steckbar. Pro Kanal können zwei

I nformationszustände ("0" oder "1", "AUS" oder "EIN") v on einer oder an eine Digitalbaugruppe

übermittelt werden.

Jeder Kanal einer Digitalbaugruppe wird also durch ein Bit dargestellt. Deshalb muß jedem Bit

eine eigene Nummer zugeordnet werden. Es ergibt sich für eine Digital-Adresse folgende Form:

x . y

Bit-Nr. (Kanalnummer)

Byte-Nr.

Bild 12.4 Aufbau einer Digital-Adresse

Die Adresse X.Y setzt sich aus zwei Komponenten zusammen:

Byte-A dresse X (Steckplatznummer X)

Die By te-Adresse ergibt sich aus der Steckplatznummer, auf der die Baugruppe gesteckt ist.

Kanalnummer Y (Bit-A dresse Y)

Die Kanalnummer ergibt sich aus dem Anschluß der Stellglieder oder Geber an die Anschluß-

klemmen des Anschlußblocks. Die Zuordnung v on Kanalnummer und Nummer der Anschluß-

klemme ist auf der Frontplatte der Baugruppe aufgedruckt.

Hinweis

4kanalige Digitalbaugruppen können nur mit den Kanalnummern 0 bis 3 ange-

sprochen werden. Die auf den Frontplatten aufgedruckten Kanalnummern 4 bis 7

sind nur im System ET 100U relevant.

6ES5 998-0EX12 12 - 3
Adressierung S5-100U Ex-Baugruppen

12.1.3 A dressierung vo n A nalog baug rupp en in d en A G S5-95U / S 5-100U

Analogbaugruppen sind nur auf den Steckplätzen 0 bis 7 einsetzbar. Während von einer oder an

eine Digitalbaugruppe pro Kanal nur die Information "0" oder "1" ("AUS" oder "EIN) übermi ttelt

wi rd (Speicherbedarf 1 Bit), können von einer oder an eine Analogbaugruppe pro Kanal 65536

v erschiedenartige Informationen (Speicherbedarf 16 Bit = 2 Byte = 1 Wort) übermittelt werden.

Die Baugruppen werden byte- oder wortweise mit Lade- oder Transferoperationen angesprochen.

Der erhöhte Speicherbedarf wi rd beim Stecken einer Analogbaugruppe v om AG berücksichtigt:

• Pro Steckplatz werden acht Byte (= v ier Worte) reserviert).

• Pro Kanal sind damit zwei By te (= ein Wort) reserviert.

• Der Adreßbereich des Steckplatzes wird umgeschaltet.

• Der zulässige Adreßraum reicht von By te 64 (Steckplatz 0, Kanal 0) bis Byte 127 (Steck-

platz 7, Kanal 3).

Steckplatz-Nr. 0 1 2 3 4 5 6 7 Kanal-Nr.

CPU 64+65 72 ... 80 ... 88 ... 96 ... 104 ... 112... 120 ...
0
66+67 1
68+69
2
70+71 ... 79 ... 87 ... 95 ...103 ... 111 ... 119 ... 127 3

Bild 12.5 Adressenzuordnung für Analogbaugruppen

Beispiele:

1. Byte 88 + 89 = Analogbaugruppe auf Steckplatz 3, Kanalnummer 0

2. Adresse des Kanal 1 einer Analogbaugruppe auf Steckplatz 5?

Lösung: By te 106 + 107

Hinweis

Analog- und Digitalbaugruppen sind auf den Steckplätzen 0...7 beliebig kombinier-

bar.

12 - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Adressierung

12.2 A d ressierun g in den System en ET 100 U / ET 200U

Die Adreßzuweisung der Ex -Baugruppen im ET 100U bzw. ET 200U erfolgt jeweils über COM

ET 100 bzw. COM ET 200 (Gerätehandbuch "ET 100U" bzw. "ET 200U"). Im folgenden erhalten

Sie einige Hinweise zur Adressierung einer Station ET 100U / ET 200U.

Bevor Sie eine Slave-Station (ET 100U / ET 200U) konfi guri eren, müssen Sie:

• die Adreßbereiche für Digital- und Analogbaugruppen trennen, damit es nicht zu Adreß-

überlappungen kommt!

• den Aufbau der einzelnen Stationen festlegen (nachträgliche Änderungen und Erweite-

rungen führen zu unübersichtlichen Adreßbelegungen).

Beispiel für die Aufteilung des Digital- und Analog-Peripheriebereiches:

• Übernehmen Sie die Adresse "0" als erste freie Adresse für Digital-Baugruppen.

• Geben Sie für Analog-Baugruppen jeweils "128" als erste freie Adresse ein.

Diese Aufteilung des Peripheriebereiches entspricht der Simatic-übli chen Aufteilung des

P-Bereiches, kann aber auch indiv iduell gestaltet werden.

Konfigurieren

Die Nummern über den Eingabefeldern im "Konfi gurationsfeld" kennzeichnen die Steckplätze der

ET 100U/ET 200U-Station.

• Vergeben Sie für jede Baugruppe in der ET 100U/ET 200U-Station die dafür v orgesehene

Adreßkennung (Tabelle 12.1). Die Steckplätze müssen i n aufsteigender Reihenfolge

belegt werden; es darf kein Steckplatz übersprungen werden. Wenn auf einen Steckplatz

keine Baugruppe gesteckt werden soll, geben Sie dort die Adreßkennung "000" Leerplatz

ein.

• Wenn Sie über Kacheln adressieren, müssen Sie auf folgendes achten:

Bei Kacheladressierung ist das Peri pheri ebyte 255 für die Auswahl der Kachel belegt.

Die Adreßkennung geben Sie ein als Baugruppenschlüssel (z. B. 4DE). I m ET 200U i st als

Adreßkennung ebenfalls eine Dezimalzahl mögli ch (z. B. 008).

6ES5 998-0EX12 12 - 5
Adressierung S5-100U Ex-Baugruppen

Baugruppe A dreß- A dreß- A dreß- A dreß- A dreß- Strom

kennung umfang kennung umfang bereich auf-

ET 100U (Byte) ET 200U (Byte) nahme

(mA )

Digital-Eingabebaugruppe 4DE 1/2 4DE oder 008 1 digital 50

6ES5 437-8EA12

Digital-Eingabebaugruppe 8DE 1 8DE oder 009 1 digital 50

(mit Diagnose)

6ES5 437-8EA21

Digital-Ausgabebaugruppe 4DA 1/2 4DA oder 048 1 digital 55

6ES5 457-8EA12

Analog-Eingabebaugruppe 1kanalig: 2 1kanalig: 1AE 2 analog 270

4 x ’Thermoelement’ 1AE oder 012

6ES5 467-8EA11 2kanalig: 4 2kanalig: 2AE 4

2AE oder 013

4kanalig: 8 4kanalig: 4AE 8

4 AE oder 015

Analog-Eingabebaugruppe 1kanalig: 2 1kanalig: 1AE 2 analog 320

2 x ’4 ...20 mA’ 1AE oder 012

6ES5 467-8EE11 2kanalig: 4 2kanalig: 2AE 4

2AE oder 013

Analog-Eingabebaugruppe 1kanalig: 2 1kanalig: 1AE 2 analog 270

2 x ’Pt 100’ 1AE oder 012

6ES5 467-8EF11 2kanalig: 4 2kanalig: 2AE 4

2AE oder 013

Analog-Ausgabebaugruppe 2AX 4A + 4E 2AX oder 029 4A + 4E analog 350

2 x ’4...20 mA’ *) *)

6ES5 477-8EC11

Stromv ersorgungsbaugruppe 4DE/4DE 1 4DE/4DE oder 2 digital -

6ES5 935-8ME11 008/008

*)
Der Ad reßum fang wird sowo hl für d ie Eing änge als auch für die Ausgä ng e b enötigt. D. h., we nn de r Adre ßumfa ng

2 By tes be trä gt, werd en 2 By tes für die Eingä ng e und 2 By tes für die Ausgä ng e g eb raucht. Da de r CO M ET 100U/

200U d ie Ad resse n für d iese Ba ug rup pe n frei v erg ib t, könne n Eingä ng e und Ausgä ng e unterschied liche Anfangs-

ad resse n hab en.

12 - 6 6ES5 998-0EX12
Trennblatt

C79000-D8300-C016-01 1
Trennblatt

2 C79000-D8300-C016-01
B Planungsunterlagen

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Planungsunterlagen / Projektierungshilfen

B Planungsunterlagen / Projektierungshilfen

Bei der Projektierung Ihrer MSR-Anlagen können Sie zur "Ex -Einstufung" d. h. zur Ermittlung des

erforderli chen Ex plosionsschutzes auf beiliegende Formblätter zurückgreifen.

Für das Beispiel einer Tankanlage sind diese bereits (teilweise) ausgefüllt. Es li egt jedoch für

jedes der folgenden Blätter auch ein "Leerformular" bei.

• Basisblatt für die Ex -Einstufung E01

• Für die Einstufung maßgebende Stoffe (Gase/Stäube) E02

• Für die Einstufung maßgebende Einzelheiten E03

• Ex -Zonenplan der Anlage E04

• Installationsbescheinigung E05

6ES5 998-0EX12 B - 1
Planungsunterlagen / Projektierungshilfen S5-100U Ex-Baugruppen

23.01.92
Fassung: vom
Ex-Einstufung
progress
Änderung: vom
SIEMENS in automation:

Siemens
Tankanlage
Bau geändert/neu:

Änderung: vom
Abt.: E-Technik Blatt Nr. 1

geändert/neu:
Name: Meier Blattzahl 3

Änderung: vom
Tel.: 4711
Bilder

B
1
geändert/neu:

K 1
Ex-Einstufung: Bau-Nr.:

Tankbefüllung
Lfd.-Nr. 1 Anlage:

e
VbF
Anmerkungen:

Bau

Bau

Bau

Bau

Bau
i
Bau

s
(* = mit Abweichungen)
J=ja

N=nein

p
Stoffe siehe Blatt Einzelheiten siehe Blatt und folgende.

Zusätzlich gültige Notizen: Datum: Anlage Nr.:

Datum: Anlage Nr.:

i
Datum: Anlage Nr.:

Sonstige Festlegungen und bisherige Fassungen werden hiermit ungültig.

e
Der Betreiber der Anlage ist verpflichtet, bei Verwendung weiterer oder anderer Stoffe sowie bei Änderung der

betrieblichen oder räumlichen Gegebenheiten, die Einfluss auf die getroffene Ex-Einstufung haben könnten, die

Ex-Einstufung zu überprüfen. Änderungen sind schriftlich festzuhalten und erforderlichenfalls eine neue

Ex-Einstufung durchzuführen.

l
Einverständnis:

Datum Unterschrift

Code Name

Datum Unterschrift

Code Name

Datum Unterschrift

Code Name

1)____________
Abt. MSR 4)____________ 7)____________ 10)__________
Verteiler:
2)____________ 5)____________ 8)____________ 11)__________

3)____________ 6)____________ 9)____________ 12)__________

E01

B - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Planungsunterlagen / Projektierungshilfen

Ex-Einstufung Bau Tankanlage Datum: 29.01.1992

Stoffe
progress
1
Fassung:
SIEMENS in automation:

Siemens
Blatt Nr. 2

Blattzahl 3 Änderung:

Für die Einstufung massgebende Stoffe: Gefahren-


Flamm- Zündtem- Tempera- Ex-
klasse
punkt peratur turklasse Gruppe
n. VbF

B
Stoff a o
- 35 145 T4
C C

o o
Stoff b 148 485 T4
C C

o o
C C

e
o o
C C

o o
C C

i
Weitere Stoffdaten siehe Blatt ____ und ____

Bilder und Zeichnungen:

s
Bild-Nr. Zeichnungs-Nr. Änderung Objekt

1 Ex 01 123 Lageplan (Ex-Zonenplan)

p
i
e
l
Weitere Anlagen:

E02

6ES5 998-0EX12 B - 3
Planungsunterlagen / Projektierungshilfen S5-100U Ex-Baugruppen

Tankanlage
Bau Datum: 29.01.1992

Ex-Einstufung
1
progress
Blatt Nr. 3 Fassung:
SIEMENS in automation:

Siemens
Einzelheiten
Blattzahl 3 Änderung:

Ausgangsdaten für das Vermeiden von Zündquellen:

Gas- (Dampf) Luft-Gemisch Staub-Luft-Gemisch

Glimm- Zünd- Staub-

B
Flammpunkt Zündtemperatur Temperaturklasse Explosionsgruppe
Temperatur Temperatur Ex-Klasse

145 T4 IIB

485 T4 IIB

Grundlagen der Einstufung:

e
Ort

K 10 Tankbefüllung
Bild

1
i Pos.-

Nr.
Zone

1
Technische Voraussetzungen

Prim. Ex-Schutz Massnahmen

Bildung von g.e.A. betriebsmässig mög-


Beispiel

EX-RL

s
lich. Ausbreitung verschütteter Flüssig- 2.1.3.1

keiten ist verhindert.

p
i
e
l
Bemerkung:

E03

B - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Planungsunterlagen / Projektierungshilfen

Ex-Einstufung Bau Tankanlage Datum: 29.01.1993

progress
Blatt Nr. 1 Fassung: 1
SIEMENS in automation:

Siemens
Zonenplan
Blattzahl 1 Änderung:

B
e
i
Abfüllstation
Zone 1

s
p
i
e
l
Objekt Mass- Zeichnungs-Nr.

stab
Abteilung C79458-B2573-C01

Datum Name Abteilung Bau: Bild: 1


5

gezeichnet

geprüft

E04

6ES5 998-0EX12 B - 5
Planungsunterlagen / Projektierungshilfen S5-100U Ex-Baugruppen

B - 6 6ES5 998-0EX12
Fassung: vom
Ex-Einstufung
progress
Änderung: vom
SIEMENS in automation:
Siemens
geändert/neu:
Bau

Blatt Nr. Änderung: vom


Abt.:
geändert/neu:
Name: Blattzahl
Änderung: vom
Tel.: Bilder
geändert/neu:

Ex-Einstufung: Bau-Nr.:
Lfd.-Nr. Anlage:
VbF
Anmerkungen:
Bau
Bau
Bau
Bau
Bau
Bau
J=ja
(* = mit Abweichungen)
N=nein

Stoffe siehe Blatt Einzelheiten siehe Blatt und folgende.

Zusätzlich gültige Notizen: Datum: Anlage Nr.:


Datum: Anlage Nr.:
Datum: Anlage Nr.:

Sonstige Festlegungen und bisherige Fassungen werden hiermit ungültig.

Der Betreiber der Anlage ist verpflichtet, bei Verwendung weiterer oder anderer Stoffe sowie bei Änderung der
betrieblichen oder räumlichen Gegebenheiten, die Einfluß auf die getroffene Ex-Einstufung haben könnten, die
Ex-Einstufung zu überprüfen. Änderungen sind schriftlich festzuhalten und erforderlichenfalls eine neue
Ex-Einstufung durchzuführen.

Einverständnis:
Datum Unterschrift
Code Name
Datum Unterschrift
Code Name
Datum Unterschrift
Code Name

Verteiler: 1)____________ 4)____________ 7)____________ 10)__________


2)____________ 5)____________ 8)____________ 11)__________
3)____________ 6)____________ 9)____________ 12)__________
E01
Ex-Einstufung Bau Datum:
progress
SIEMENS in automation:
Siemens Stoffe
Blatt Nr. Fassung:
Blattzahl Änderung:

Für die Einstufung maßgebende Stoffe:


Gefahren-
Flamm- Zünd- Temperatur- Ex- klasse
punkt temperatur klasse Gruppe n. VbF
o o
C C
o o
C C
o o
C C
o o
C C
o o
C C

Weitere Stoffdaten siehe Blatt ____ und ____

Bilder und Zeichnungen:

Bild-Nr. Zeichnungs-Nr. Änderung Objekt

Weitere Anlagen:

E02
Bau Datum:
Ex-Einstufung
progress Blatt Nr. Fassung:
SIEMENS in automation:
Siemens Einzelheiten
Blattzahl Änderung:

Ausgangsdaten für das Vermeiden von Zündquellen:


Gas- (Dampf) Luft-Gemisch Staub-Luft-Gemisch

Glimm- Zünd- Staub-


Flammpunk Zündtemperatur Temperaturklasse Explosionsgruppe
temperatur temperatur Ex-Klasse

Grundlagen der Einstufung:

Pos.- Technische Voraussetzungen


Ort Bild Zone Beispiel
Nr. Prim. Ex-Schutz Maßnahmen

Bemerkung:

E03
Bau Datum:
Ex-Einstufung
progress Fassung:
Blatt Nr.
SIEMENS in automation:
Siemens
Zonenplan
Blattzahl Änderung:

Objekt Maß- Zeichnungs-Nr.


stab

Datum Name Abteilung Bau Bild

gezeichnet

geprüft

E04
Bestätigung
progress
SIEMENS in automation:
Siemens
nach § 12 Absatz 4 der Verordung über
elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten
Räumen (ElexV)

An

(Anschrift des Auftraggebers)

Es wird bestätigt, daß die elektrische Anlage

(Genaue Angabe über Art und Aufstellungsort)

den Bestimmungen der Verordnung über elektrische Anlagen in explosionsgefährdeten Räumen (ElexV)
entsprechend beschaffen ist.
Diese Bestätigung dient ausschließlich dem Zweck, den Betreiber davon zu entbinden, die elektrische
Anlage vor der ersten Inbetriebnahme zu prüfen bzw. prüfen zu lassen (§ 12 Abs. 1,4 der ElexV).
Zivilrechtliche Gewährleistungs- und Haftungsansprüche werden durch diese Bestätigung nicht geregelt.

SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT

, den

E05
C Anwendungsbeispiele

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
C.1 Signalstromkreis Ex -Digital-Eingabebaugruppe Näherungsindikator

M eßkreis Ex -Digital-Eingabebaugruppe und Nährungsinitiator . . C - 2

C.2 Eigensicherer Steuerstromkreis einer Ex -Digital-Ausgabe-

baugruppe mit Magnetventil . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C - 3

C.3 Ausgangskennli nie der Ex -Digital-Ausgabebaugruppe . . . . . . C - 4

C.4 M eßkreis Ex -Analog-Eingabebaugruppe mit Meßumformer und

Pt 100 . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C - 6

C.5 Thermoelement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C - 6

C.6 M eßkreis Ex -Analog-Eingabebaugruppe mit Meßumformer und

Thermoelement . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C - 8

C.7 Hilfsenergie-/Signalstromkreis der Ex -Analog-Eingabebaugruppe

mit Füllstand Meßumformer . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C - 9

C.8 Hilfsenergie-/Siganlstromkreis der Ex -Analog-Ausgabebaugruppe

mit I /P-Umformer i n Zweileitertechnik . . . . . . . . . . . . . . . C - 10

C.9 Ex -Digital-Ausgabe mit LED C - 13

Tabellen
C.1 Vergleich Feldgerät + Kabel / zugehöriges Betri ebsmittel . . . . C - 1

C.2 Vergleich Ex -Digital-Eingabebaugruppe / Näherungsschalter . . C - 2

C.3 Vergleich Ex -Digital-Ausgabebaugruppe / M agnetventil

(Fa. SAMSOMATIC Ty p 3963-17) . . . . . . . . . . . . . . . . C - 4

C.4 Vergleich Ex -Analog-Eingabebaugruppe/Meßumformer SI TRANS T C - 5

C.5 Vergleich Ex -Analog-Eingabebaugruppe/Meßumformer SI TRANS T C - 8

C.6 Vergleich Ex -Analog-Eingabebaugruppe /Meßumformer für

Füllstand (Ty p Siemens 7) . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . C - 9

C.7 Vergleich Ex -Analog-Ausgabebaugruppe/IP-Umformer . . . . . C - 10

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Anwendungsbeispiele

C Anwendungsbeispiele
In diesem Abschnitt w erden sechs typische Appli kationsbeispiele für den Ei nsatz von

SI MATI C S5-100U Ex -Baugruppen v orgestellt.

Die Auswahl v on Betriebsmitteln mi t eigensicheren Stromkreisen zur Errichtung in ex plosions-

gefährdeten Bereichen muß unter zwei wi chtigen Aspekten erfolgen:

• Die Beurteilung des Einsatzortes (z.B. Zone 1 I IB T4) der Betriebsmi ttel.

• Zum einen ist eine sicherheitstechnische Beurteilung aller Betri ebsmittel bei der Projek-

tierung v on eigensicheren Stromkreisen durchzuführen.

• Zum anderen ist eine funktionelle Beurteilung für eine richtige und fehlerfreie Funktion

sicherzustellen.

Die sicherheitstechnische Beurteilung berücksichtigt bereits die Anforderungen aus Kapitel 6.3

bei der Zusammenschaltung v on mehreren zugehörigen elektrischen Betriebsmi tteln und damit

die Einhaltung der sicherheitstechnischen M axi malwerte i n eigensicheren Stromkreisen.

Tab. C.1 Vergleich Feldgerät + Kabel / zugehöriges Betriebsmittel

Feldgerät + Kabel Vergleich zugehöriges Betriebsmittel

Um a x ≥ U0

I m ax ≥ Ik

P m ax ≥ P

C i Feldgerät + C Kabel ≤ Ca

Li Feldgerät + L Kabel ≤ La

Hinweise zur Darstellung der Appli kationsbeispiele:

• Bei der Darstellung der einzelnen Problemlösungen wird von der üblichen Norm DIN 19227

Sinnbilder für die Verfahrenstechnik ausgegangen.

• Eigensichere Stromkreise sind in der Regel erdfrei zu errichten, weshalb auch alle Problem-

lösungen i m erdfreien Aufbau dargelegt werden.

1. Erfassung von binären Signalen von I nitiatoren oder Kontakten (Bild C.1)

Für den Anschluß von binären Signalgebern z. B. v on NAM UR-Gebern (Normenarbeitsgemein-

schaft für Meß- und Regelungstechnik in der Chemischen I ndustrie), kapazi tiv en oder induktiven

I nitiatoren sowie speziell beschalteten Kontakten i st die Ex -Digital-Eingabebaugruppe geeignet.

Diese Baugruppe besitzt eine galv anische Trennung zwi schen Peri pheri ebusseite und eigensi-

cherer Eingangsseite.

Sowohl Kontakte als auch Initiatoren nach DIN 19234 benötigen normalerweise keine Bescheini-

gung einer Prüfstelle, denn diese Betriebsmittel sind als passive eigensichere Betriebsmittel unter

Beachtung der Grenzwerte i n Zone 1 oder Zone 2 einsetzbar.

6ES5 998-0EX12 C - 1
Anwendungsbeispiele S5-100U Ex-Baugruppen

Für die sicherheitstechnische Beurteilung eines Initiators müssen dessen Grenzwerte U, I, P, C i

und L i bekannt sein. Die Beurteilung der sicherheitstechnischen Werte liegt in der Gegenüber-

stellung der sicherheitstechnischen Grenzwerte. Die Differenz C a - C i zwischen der zulässigen

äußeren Kapazität C a und der i nneren Kapazität C i des Initiators bestimmt die zulässige Leitungs-

länge.

Sicherheitstechnische Daten:

Tab. C.2 Vergleich Ex-Digital-Eingabebaugruppe / Näherungsschalter

Näherungsschalter Vergleich Ex-Digital-Eingabebaugruppe

3RG 4623-1NA 00 6ES5 437-8EA 12

U ≤ 15,5 V ≥ U0 = 10,1 V

I ≤ 52 mA ≥ Ik = 43 mA

P ≤ 170 mW ≥ P = 97 mW

Li ≤ 48 µH ≤ La ≤ 20 mH

Ci ≤ 100 nF ≤ Ca ≤ 3000 nF

Zulässige Leitungskapazi tät C L bzw. Länge:

^ ca. 14,5 km Leitungslänge.


C i = C a - C i = 3000 nF - 100 nF = 2900 nF =

Ex-Bereich (Zone 1) Nicht-Ex-Bereich

Näherungsschalter
Ex-Digital-Eingabebaugruppe

nach DIN 19 234 [EEx ib] IIC

Ri ca. 1 kOhm

Bild C.1 Signalstro m kreis Ex-Digital-Eingabebaugruppe und Näherungsinitiator

2. A usgabe von binären Signalen an M agnetventile (Bild C.2)

Die am häufigsten benutzten Aktoren sind neben Signalgebern (z. B. LED) leistungsarme

M agnetventile. Mi t diesen Ventilen können einfach oder doppelt wirkende pneumatische Antriebe

angesteuert werden. Bei der funktionellen Betrachtung des Mangetv entils i st der leistungsarme

elektrische Stromkreis entscheidend. Um eine genaue Beurteilung durchführen zu können, wi rd

noch die Ausgangskennli nie der v erwendeten Ex -Digital-Ausgabebaugruppe herangezogen

(Bild C.3).

C - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Anwendungsbeispiele

A ufbau und Funktion eines eigensicheren Magnetventils

Eigensichere Magnetventile mit geringer elektrischer Leistungsaufnahme (ca. 20 mW) bestehen

aus zwei Teilen, dem E/P-Umformer und dem nachgeschalteten Verstärkerventil. Der E/P-Signal-

umformer setzt das elektri sche Binärsignal in ein pneumatisches Binärsignal um. Das Ver-

stärkerventil schaltet in die federbestimmte Ruhelage zurück. Wenn elektri sch ein L-Signal

ansteht, wird durch den erregten Magneten eine Auslaßdüse verschlossen. Das Magnetventil

ändert seine Arbeitslage.

Diese Technik hat sich bewährt und sie erreicht im rauhen Betrieb Standzeiten von ca. 10 Jahren.

Eigensichere M agnetventile gibt es als 3/2-, 5/2- oder 6/2-Wege-Verstärkerventile mit z. B.

NAM UR-Anschlußbild für M ontage an Schwenkantri ebe.

r)
e
h
ci
s
n
e Ex -Digital-Ausgabebaugruppe
ig
(e [EEx ib] IIC

A
m
0
2.
..
4

Nicht-Ex-Bereich

PE PE

Ex-Bereich (Zone 1)
P R

eigensicheres Magnetventil

EEx ib IIC T6

(z. B. Fa. SAMSOMATIC


+
E Frankfurt, Typ 3963-17..)
-
A

Bild C.2 Eigensicherer Steuerstrom kreis einer Ex-Digital-Ausgabebaugruppe m it M agnetventil

(Beispiel einer Schnellentlüftung)

6ES5 998-0EX12 C - 3
Anwendungsbeispiele S5-100U Ex-Baugruppen

Kennlinie Magnetventil

max. 3,5 kOhm > 3,5 mA (Kurzschluß)


U[V] 10 Bürde
min. 1,65 kOhm
Bürde
9 < 2 mA

7 AP
(Arbeits- Toleranzbereich
punkt) Kurzschlußmeldung
6

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Kurzschluß I [mA]

Bild C.3 Ausgangskennlinie der Ex-Digital-Ausgabebaugruppe

Der Vergleich mit den Werten des Magnetv entils bestätigt die Zulässigkeit der Zusammen-

schaltung.

Tab. C.3 Vergleich Ex-Digital-Ausgabebaugruppe / M agnetventil (Fa. SAMSO M ATIC Typ 3963-17..)

Magnetventil Vergleich Ex-Digital-A usgabebaugruppe

(Fa. SA M SOMA TI C Typ 3963-17..) 6ES5 457-8EA 12

U m a x = 28 V ≥ U0 = 10,1 V

I m ax = 110 mA ≥ Ik = 43 mA

P ≥ P = 97 mW

Li (v.k.) + L Ltg ≤ La ≤ 20 mH

C i (v.k.) + C Ltg ≤ Ca ≤ 3,0 µF

Bei diesem Beispiel wird die zul. Leitungslänge v on der Ex -Digital-Ausgabebaugruppe bestimmt.

3. Erfassung von Temperaturen mit Widerstandsthermometer (Bild C.4)

Widerstandsthermometer können i n drei v erschiedenen Varianten beschaltet werden. Nach An-

wendungsfall und Genauigkeit der Meßschaltung kommen Zwei-, Drei- oder Vierleiterschaltungen

i n Frage. Hier wird das Erfassen v on analogen M eßsignalen v on einem Temperaturmeßumformer

(SITRANS T) mit Pt 100 betrachtet.

C - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Anwendungsbeispiele

Bei einer Zweileiterschaltung li egt der Leitungswiderstand i n Reihe mit dem Meßwiderstand.

Der Leitungswiderstand muß in der Regel auf einen genau definierten Wert abgeglichen sein.

Durch temperaturbedingte Wi derstandsänderungen können Fehler i n die M essung eingehen.

Der Einfluß des Leitungswiderstandes bei der Dreileiterschaltung auf den M eßwert wird mit Hilfe

einer dritten Anschlußleitung erfaßt und kompensiert.

M it einem konstanten Strom (ca. 2 mA) wird der Meßwi derstand bei einer Vierleiterschaltung

gespeist. Der Spannungsabfall am Pt 100 wird über ein weiteres Adernpaar abgegriffen. Der

Leitungswiderstand beeinflußt die Genauigkeit der Messung praktisch nicht.

Je nach Anforderung läßt der Meßumformer SITRANS T eine Zwei-, Drei- oder Vierleiterschaltung

zu.

Nachfolgend wird eine Applikation zur Temperaturerfassung bestehend aus Ex -Analog-

Eingabebaugruppe und M eßumformer in Zweileiterschaltung betrachtet (Bild C.4). Bei dieser

Appli kation übernimmt das AG S5-100U die Speisung des Meßumformers.

Die sicherheitstechnische Betrachtung besteht aus zwei Teilen.

Zum einen ist die Zusammenschaltung v on Ex -Analog-Eingabebaugruppe mi t dem Meßumformer

zu untersuchen. Der Vergleich der sicherheitstechnischen Daten ergibt:

Tab. C.4 Vergleich Ex-Analo g-Eingabebaugruppe / M eßumfo rmer SITRANS T

Meßumformer SI TRA NS T Vergleich Ex-A nalog-Eingabebaugruppe

6ES5 467-8EE11

Um a x = 30,0 V ≥ U0 = 18,0 V

I m ax = 100 mA ≥ Ik = 82 mA

P m ax = 750 mW ≥ P = 600 mW

Li ≤ 1 mH ≤ La ≤ 4 mH

Ci ≤ 6 nF ≤ Ca ≤ 270 nF

Zulässige Leitungskapazi tät C L zwi schen Ex -Digital-Eingabebaugruppe und M eßumformer

^
C i = C a - C i = 270 nF - 6 nF = 264 nF = ca. 1,3 km

Die sicherheitstechnischen Daten des Meßumformers auf der Aufnehmerseite (Pt 100) sind:

UL = 6 V

Ik = 20 mA

Ca = 59 µF
La = 72 mH

Zum Anschluß an den Meßumformer gelten folgende Werte

U = 2 V

I = 20 mA

Ci = 12 µF
Li = 9 mH

6ES5 998-0EX12 C - 5
Anwendungsbeispiele S5-100U Ex-Baugruppen

Ex-Bereich (Zone 1) Nicht-Ex-Bereich

4...20 mA

Pt 100

Messumformer Ex-Analog-Eingabebaugruppe

EEx ib IIC T6 [EEx ib] IIC

Bild C.4 Meßkreis Ex-Analog-Eingabebaugruppe m it Meßumformer und Pt 100

Anmerkung: Der Messumformer SI TRANS T läßt auch den Anschluß von Pt 500, Pt 1000, Ni 100

oder Cu 100 zu.

4. Erfassung von Temperaturen mit Thermoelementen (Bild C.6)

A ufbau und A rbeitsweise von Thermoelementen

Ein Thermoelement besteht aus

• dem Thermopaar (Meßfühler) und

• den jeweils erforderlichen Einbau- und Anschlußteilen.

Das Thermopaar setzt sich aus zwei Drähten zusammen, die aus unterschiedlichen M etallen oder

M etallegierungen bestehen und deren Enden miteinander v erlötet oder v erschweißt sind

(Bild C.5).

˚C

2 1 Abgleichwiderstand

2 Zuleitung

3 3 Vergleichstelle

4 4 Ausgleichsleitung

5 Anschlußstelle
5
+ -
6 6 Thermopaar mit Plus- und Minus-Thermoschenkeln
7
7 Meßstelle

Bild C.5 Thermoelement

C - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Anwendungsbeispiele

Wird die M eßstelle einer anderen Temperatur ausgesetzt als die freien Enden des Thermopaares,

entsteht zwischen den freien Enden eine Spannung, die Thermospannung (Seebeck-Effekt).

Die Höhe der Thermospannung hängt von der Differenz zwischen der Temperatur der Meßstelle

und der Temperatur an den freien Enden ab sowi e v on der Art der Werkstoffkombination des

Thermopaares. Da mi t einem Thermopaar immer eine Temperaturdifferenz erfaßt wird, müssen

zum Bestimmen der Temperatur der M eßstelle die freien Enden an einer Vergleichsstelle auf

gleichbleibender und bekannter Temperatur gehalten werden.

Die Thermopaare werden v on ihrer Anschlußstelle aus durch A usgleichsleitungen bis zu einer

Stelle mi t möglichst gleichbleibender Temperatur (Vergleichsstelle) v erlängert.

Die Ausgleichsleitungen haben die gleichen Kennfarben wie die zugehörigen Thermopaare; der

Pluspol ist rot gekennzeichnet. Auf polrichtigen Anschluß ist zu achten, da sonst große M eßfehler

entstehen. Bis 200 °C gelten für die Ausgleichsleitungen die gleichen Grundwerte und Toleranzen
wi e für die entsprechenden Thermopaare.

Der Einfluß v on Temperaturschwankungen an der Vergleichstelle kann durch eine A usgleichs-

schaltung kompensiert werden, z. B. durch eine Ex-Kompensationsdose. Die Bezugstem-

peratur beträgt 0 °C oder 20 °C.

Die Vergleichstellen können aber auch mit einem Thermostat (für mehrere Meßstellen) auf einer

konstanten Temperatur von 50, 60 oder 70 °C gehalten werden. Auf Grund der Tatsache, daß

die Thermospannungen sehr klein sind, ist grundsätzlich ein erdfreier Aufbau der M eßschaltung

zu empfehlen. So werden Meßfehler durch Potentialdifferenz, Störspannung oder Leckströme

sicher v ermi eden. Zusätzlich sollte die Meßleitung geschirmt und am Einbauort geerdet sein. Ist

die Vergleichsstelle im M eßumformer integriert, so muß die Ausgleichsleitung bis zur Vergleichs-

stelle v erlegt werden.

Das Thermoelement wird zwar als aktiv es Betri ebsmittel mit eigener Spannungsquelle ange-

sehen. Thermoelemente benötigen auf Grund der niedrigen Kenn- bzw. Höchstwerte keine

Bescheinigung für den Einsatz i n Zone 1 und 2 (s. DIN EN 50014 und Bild 6.9).

Die Auswahl des M eßumformers erfolgt aufgrund v erschiedener Auswahlkri terien:

• Thermoelement nach DIN 43710 oder I EC 584-1

• Meßbereich

• interne oder externe Vergleichsstellenkompensation

• Bezugstemperatur bei ex terner Kompensation

• Fühlerbruchüberwachung

• gewünschtes Ausgangssignal

• Spannungslinearität oder parametrierbare Linearisierungsfunktion

Nachfolgend wi rd ein Meßkreis mit Ex -Analog-Eingabebaugruppe, M eßumformer in Zwei-

leiterschaltung und Thermoelement dargestellt. Bei dieser Appli kation übernimmt die Ex -Analog-

Eingabebaugruppe die Speisung des Meßumformers.

Die sicherheitstechnische Betrachtung besteht aus zwei Teilen.

Zum einen w ird die Zusammenschaltung v on Ex -Analog-Eingabebaugruppe mit dem Meß-

umformer untersucht, wobei folgender Vergleich der sicherheitstechnischen Daten vorzunehmen

i st:

6ES5 998-0EX12 C - 7
Anwendungsbeispiele S5-100U Ex-Baugruppen

Tab. C.5 Vergleich Ex-Analo g-Eingabebaugruppe / M eßumfo rmer SITRANS T

Meßumformer SI TRA NS T Vergleich Ex-A nalog-Eingabebaugruppe

6ES5 467-8EE11

U m a x = 30,0 V ≥ U0 = 18,0 V

I m ax = 100 mA ≥ Ik = 82 mA

P m ax = 750 mW ≥ P = 600 mW

Li ≤ 1 mH ≤ La ≤ 4 mH

Ci ≤ 6 nF ≤ Ca ≤ 270 nF

Zum anderen muß eine si cherheitstechnische Beurteilung des M eßkreises zwischen Meß-

umformer und Thermoelement erfolgen, z. B. für einen Zone 0-Einsatz mit folgenden Höchst-

werten des Gebers (der Meßumformer ist i n Zone 1 eingesetzt):

UL = 2 V

Ik = 20 mA

Ci ≤ 0,5 µF
Li ≤ 1 mH

Weil eine galv anische Trennung innerhalb der Ex -Analog-Eingabebaugruppe und i nnerhalb des

M eßkreises des Meßumformers besteht, entfällt die Anbindung an den Potentialausgleich.

Ex-Bereich (Zone 1) Nicht-Ex-Bereich

4...20 mA

Pt 100

Messumformer Ex-Analog-Eingabebaugruppe

EEx ib IIC T6 [EEx ib] IIC

Bild C.6 Meßkreis Ex-Analog-Eingabebaugruppe m it Meßumformer und Thermoelement

5. Erfassen von M eßsignalen mit eigensicheren M eßumformern in Zweileitertechnik

(Bild C.7)

Um Druck, Differenzdruck, Durchfluß und Füllstand sowie Temperatur von Chemikalien o. ä.

erfassen zu können, werden sehr häufig Meßumformer in Zweileitertechnik eingesetzt. Diese

M eßumformer können im Feld auch im ex plosionsgefährdeten Bereich (Zone 1) errichtet werden.

Als eigensichere Betri ebsmittel benötigen sie eine Zulassung v on einer Prüfstelle.

Gemeinsames M erkmal von M eßumformern in Zweileitertechnik ist, daß Hilfsenergie und Signal-

strom i m selben Stromkreis fli eßen. Abhängig v on der Meßgröße prägen diese Umformer dem

Stromkreis einen Strom v on 4 bis 20 mA ein.

C - 8 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Anwendungsbeispiele

Betrachtet wird das Erfassen v on analogen M eßsignalen eines Zweileitermeßumformers durch

die Ex -Analog-Eingabebaugruppe mi t gleichzeitiger M eßumformerspeisung.

Der Ei nsatz der Ex -Analog-Ei ngabebaugruppe, die gleichzeitig die Funktion eines Meß-

umformerspeisegerätes besitzt, i st in Verbindung mit Zweileitermeßumformern relativ einfach.

Sowohl die funktionelle als auch die sicherheitstechnische Betrachtung beschränkt sich auf den

Vergleich der Daten des M eßumformers mit der Ex -Analog-Eingabebaugruppe.

Tab. C.6 Vergleich Ex-Analo g-Eingabebaugruppe / M eßumfo rmer für Füllstand (Typ Siemens SITRANS P 7MF 4620

M eßumformer für Füllstand Vergleich Ex-A nalog-Eingabebaugruppe

Typ Siemens SITRA NS P 7MF 4620 6ES5 467-8EE11

U0 = 30 V ≥ U0 = 18,0 V

Ik = 100 mA ≥ Ik = 82 mA

P = 0.75 W ≥ P = 0,6 W

Li = 0,6 mH ≤ La ≤ 4 mH

Ci = 6 nF ≤ Ca ≤ 270 nF

Die Kapazität und Induktivi tät der Leitung sind zusätzlich zu berücksichtigen.

Ex-Bereich (Zone 1) Nicht-Ex-Bereich

4...20 mA

Zweileiter-Messumformer Ex -Analog-Eingabebaugruppe

EEx ia IIC T6 [EEx ib] IIC

(Messumformerspeisegerät)

Bild C.7 Hilfsenergie-/Signalstrom kreis der Ex-Analo g-Eingabebaugruppe m it einem Füllstandsm eßum former

6. A usgabe von analogen Signalen an Stellglieder (Bild C.8)

Die am häufigsten benutzten Stellglieder haben pneumatischen Stellantriebe, die im Vergleich zu

elektrischen Stellantrieben preisgünstiger sind. Mi t einem I/P-Umformer wi rd der Strom (4 bis

20 mA) in ein pneumatisches Einheitssignal (0,2 bis 1 bar) umgeformt. Diese Betri ebsmittel

benötigen eine Zulassung, wenn sie als eigensichere Betriebsmi ttel im ex plosionsgefährdeten

Bereich eingesetzt werden sollen.

I n dieser Applikation wi rd die Ausgabe von analogen Signalen durch die Ex -Analog-Ausgabebau-

gruppe an einen I /P-Umformer in Zweileitertechnik betrachtet. Durch den Einsatz der Ex -Analog-

Ausgabebaugruppe kann der Stellsignalstromkreis erd- und potentialfrei aufgebaut werden.

6ES5 998-0EX12 C - 9
Anwendungsbeispiele S5-100U Ex-Baugruppen

Die sicherheitstechnische Betrachtung beschränkt sich auf den direkten Vergleich der Daten des

I /P-Umformers und der Ex -Analog-Ausgabebaugruppe:

Tab. C.7 Vergleich Ex-Analo g-Ausgabebaugruppe / I/P-Um fo rmer

I/P-Umformer Vergleich Ex-A nalog-A usgabebaugruppe

Typ 6DR3000-1E/2E 6ES5 477-8EC11

U m a x = 30 V ≥ U0 = 18 V

I m ax = 100 mA ≥ Ik = 82 mA

P = 1000 mW ≥ P = 600 mW

Li = v. k. ≤ La ≤ 4 mH

Ci = v. k. ≤ Ca ≤ 270 nF

Die zulässige Leitungslänge wird nur durch die äußere Kapazität Ca der Analog-Ausgabe-

baugruppe begrenzt.

Ex-Bereich (Zone 1) Nicht-Ex-Bereich

4...20 mA

I/P-Umformer Ex-Analog-Ausgabebaugruppe

SIPART PS [EEx ib] IIC

EEx ib IIC T6 (Messumformerspeisegerät)

Bild C.8 Hilfsenergie-/Signalstrom kreis der Ex-Analo g-Ausgabebaugruppe m it I/P-Um fo rmer in Zweileitertechnik

C - 10 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Anwendungsbeispiele

7. A usgabe von M eldesignalen über eine Leuchtdiode

I n der chemi schen und petrochemischen Industrie setzt man Leuchtmelder auf Halbleiterbasis

ein. Dabei handelt es sich um Licht emitierende Dioden auch LEDs genannt. Die Vorteile dieser

Technik gegenüber Glühlampen sind:

- bei einer mittleren Lebensdauer von ca. 10 Jahren entfallen die notwendigen Lampenwechsel;

- die Lebensdauer einer LED wird durch Vibrationen nicht beeinträchtigt;

- der bis zu 18-fache Einschaltstrom einer Glühlampe tri tt bei einer LED nicht auf;

- die Verlustleistung einer LED ist geringer als bei einer Glühlampe;

- die Abmaße einer LED sind geri nger.

Sollen diese Leuchtmelder in einem ex plosionsgefährdeten Bereich installiert werden, müssen

sie einer Zündschutzart nach DIN EN 50 014 ... 50 020 entsprechen. Seit längerem werden

derartige Leuchtmelder in der Zündschutzart "Druckfeste Kapselung", kombiniert mit der Zünd-

schutzart "Erhöhte Sicherheit" hergestellt und eingesetzt. Mi t der Zündschutzart "Eigensicherheit"

bietet sich eine zusätzliche Lösung an.

Gemäß den Errichtungsbestimmungen DIN VDE 0165 brauchen eigensichere elektrische Be-

triebsmittel dann nicht einer Ty pprüfung und Kennzeichnung nach DIN EN 50 020 unterworfen

zu werden, wenn sie keine Spannungsquelle enthalten und wenn eine eindeutige Kenntnis der

elektrischen Kenndaten und des Erwärmungsv erhaltens vorli egt.

Hinweis

Nach DIN VDE 0165 02.91 Abs. 6.1.3.1.3 müssen einzelne Halbleiterbauelemente keiner Ty p-

prüfung unterworfen werden, wenn das Erwärmungsverhalten der Halbleiter bekannt ist.

Dies gilt z.B. für: - Schalter

- Steckvorri chtungen

- Klemmkästen

- M eßwiderstände

- einzelne Halbleiterbauelemente z.B. LED

- Spulen (Drehspulengeräte)

- Kondensatoren

- elektrische Wegfühler nach DIN 19 234 (bedingt)

Um einzelne LEDs zu betreiben, bietet sich der Einsatz einer S5-Ex -Digital-Ausgabebaugruppe

457 an. M it dieser Baugruppe können bis zu 4 LEDs direkt v on einer SPS angesteuert werden.

Zusammenwirken einer LED mit der Ex-Digital-A usgabe

Der Ausgang der Ex -Digital-Ausgabebaugruppe hat eine betriebsmäßige Ausgangsspannung von

max . 7,0 - 7,5 V.

Elektri sche Kenndaten aus der Konformi tätsbescheinigung (6ES5 437-8EA12)

(nach PTB Nr. EX-88.B.2140x und Nachtrag):

U0 = 10,1 V

IK = 43 mA

P m ax = 97 mW

6ES5 998-0EX12 C - 11
Anwendungsbeispiele S5-100U Ex-Baugruppen

Berechnung des Innenwi derstandes der Ex -Baugruppe:

RI = U ma x / I m ax = 10,1 V/43 mA = 237 Ohm

Der Innenwi derstand der Ex -Baugruppe, der zur Strombegrenzung dient, beträgt ca. 240 Ohm.

Beschreibung zur Leuchtdiode

Handelsübliche Leuchtdioden arbeiten normalerweise mi t einem Nennbetriebsstrom v on

10 - 20 mA und einer Nennbetriebsspannung (U F ) v on 1,6 V ... 2,0 V, hierbei kann die absolute

Sperrschichttemperatur zwi schen 70 °C ... 100 °C betragen. Da die Sperrschicht unter Verguß

liegt, ist die an die LED nach außen wirkende Erwärmung vernachlässigbar.

Elektri sche Kenndaten der LED (z.B. Siemens 5-mm-Leuchtdiode Ty p: LR 5460):

Betri ebstemperatur -55 °C ... 100 °C

Sperrschichttemperatur +100 °C

Durchlaßstrom 45 mA

Verlustleistung Ptot 150 mW

Wärmewiderstand: Sperrschicht/Luft 500 K/W

Durchlaßspannung ty p. 1,6 V (max . 2 V)

Erwärmungsverhalten der LED

Für die LED LR 5460 gilt: R thJ-L = 500 K/W (laut Datenblatt)

R thJ-G = 250 K/W

damit

R thG-L = R thJ-L - R thJ-G = 500 K/W - 250 K/W = 250 K/W

Die max. Erwärmung für das Gehäuse der Leuchtdiode ist somit

∆Τ = R thG-L x P m a x = 250 k/W x 97 mW = 25 K

M ax . Gehäusetemperatur:

TG = TU + ∆T = 60 °C + 25 °C = 85 °C

Es ergibt sich bei einer Umgebungstemperatur v on 60 °C eine max . Oberflächentemperatur

v on 85 °C. Diese Temperatur läßt Applikationen der Temperaturklasse T5 (100 °C) zu.

Hinweis

Bei LEDs die in einem M etallgehäuse eingebaut sind reduziert sich die Erwärmung noch einmal.

Der eigensichere Stromkreis genügt somit Applikationen der Kennzeichnung EEx i b I IC T5.

C - 12 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Anwendungsbeispiele

Berechnung des LED Vorwiderstandes

Die Leuchtdiode arbeitet bei einer Nennbetriebsspannung von 1,6 V bis 2,0 V, hieraus ergibt sich

ein Betri ebsstrom der angeschlossenen Leuchtdiode v on:

I B = (U A - U LED ) / R I = (7,25 V - 2,0 V) / 240 Ohm = 22 mA

Um nicht die Kurzschlußüberwachung der Ex -Digital-Ausgabebaugruppe auszulösen, darf der

max . Strom v on 5 mA nicht überschritten werden. Das bedeutet es muß zusätzlich ein Vorwider-

stand in den eigensicheren Stromkreis eingebracht werden. Der Wert des Vorwi derstandes

berechnet sich wie folgt:

- Spannungsabfall am Vorwiderstand

U Rvo r = U B - U F = 7,5 V - 1,5 V = 6 V

R vo r = U Rvo r / I B = 6 V / 5 mA = ca. 1,2 kOhm

Um Bauteiletoleranzen auszugleichen sollte der Vorwi derstand i n einem Bereich v on

1,4 ... 1,6 kOhm liegen.

Erwärmung des Vorwiderstandes

Die Erwärmung des Vorwiderstandes ist abhängig v on der im Fehlerfall max . abgebbaren Lei -

stung (max . 97 mW) der Ex -Digital-Ausgabe. Wird v om Erri chter ein 0,5 W Wi derstand ausge-

w ählt, so ist die Erwärmung des Vorwiderstandes auch bei hohen Temperaturen

v ernachlässigbar.

Ex-Bereich (Zone 1) Nicht-Ex-Bereich

R vor

Leuchtdiode

Bild C.9 Ex-Digital-Ausgabe m it LED

6ES5 998-0EX12 C - 13
Anwendungsbeispiele S5-100U Ex-Baugruppen

C - 14 6ES5 998-0EX12
D Sicherheitstechnische Betrachtung bei Zusammenschaltung eigensicherer

Stromkreise

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

D Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Zusammenschaltung eigensicherer Strom-

kreise

An die SIMATIC S5-Ex-Baugruppen anschließbare Ex-Sensoren/-Aktoren in Zone 1/2

Me ssg rö ße / S e n so r/Akto r PTB-Bescheini- Ex-Baugruppe B e isp ie l **)


Ste llg rö ße b zw. Me ß me th o d e g u n g n o tw e n d ig ? (APPLI-Nr.)

Schaltpunkt In itia to r ja E x-Dig ita l-Ein g a b e b a u g ru p p e 1 xxx


K o n ta ktla g e - in d u ktiv 6ES5 437-8EA12/21
- ka p a zitiv
- p o te n tia lfre ie r Ko n ta kt n e in ,
we il p a ssive s
Be trie b smitte l *)
Stellung/Posit. - Ma g n e tve n til ja E x-Dig ita l-Au sg a b e b a u g ru p p e 2 xxx
(AUF/ZU) - E/P-Ve n til 6ES5 457-8EA12
Signalwert
- L ED, Leuchte n e in ,
(EIN/AUS)
- Ele ktro lu min e sze n z we il p a ssive s
Be trie b smitte l *)

Te mp e ra tu r Me ßu mfo rme r ja E x-An a lo g -E in g a b e b a u g ru p p e 4 xxx


- Wid e rsta n d sg e b e r (Pt 1 0 0 , N i 1 0 0 ) 6ES5 467 8EA11/8EF11
- Th e rmo e le me n te (in Zwe ile ite rte ch n ik)

Druck Me ß u mfo rme r mit e la stisch e m E le - ja E x-An a lo g -E in g a b e b a u g ru p p e 5 xxx


me n t fü r Ab so lu t- u n d D iffe re n zd ru ck 6ES5 467 8EE11
u n d ka p a zitive r, in d u ktive r o d e r (in Zwe ile ite rte ch n ik)
p ie zo e le ktrisch e r S ig n a lu mw a n d lu n g

F ü llsta n d , Me ß u mfo rme r mit S e n so r fü r ja 6 xxx


Dichte - h yd ro sta tisch e Me ß me th o d e
- ra d io me trisch e Me ß me th o d e
- e le ktrisch e u . e le ktro n . Me th o d e n
- Re fle xio n sme ssu n g

Durchfluß, Me ßu mfo rme r mit ja 7 xxx


Ma sse stro m - ma g n e tisch -in d u ktive r Sig n a l-
w a n d lu n g
- Ultra sch a ll-Me ß ve rfa h re n
- Wirkd ru ckve rfa h re n

Stoffg rö ßen in Me ß u mfo rme r fü r d ie Erfa ssu n g vo n ja 8 xxx


F lü ssig ke ite n - L e itfä h ig ke it
- p H-We rt
- Visko sitä t
- Re d o xp o te n tia l

Stellung/Posit. S te llu n g sre g le r ja E x-An a lo g -A u sg a b e b a u g ru p p e 3 xxx


(ste tig ) - e le ktro p n e u ma tisch 6ES5 477-8EC11
- e le ktro h yd ra u lisch (in Zwe ile ite rte ch n ik)
Signalwert Signalumfo rmer
(ste tig ) 9 xxx
- e le ktro p n e u ma tisch

Anze iger n e in ,
- e le ktrisch e Ve rfa h re n we il p a ssive s
- e le ktro n isch e Me th o d e n Be trie b smitte l *)

*) D a s Erwä rmu n g sve rh a lte n , d ie in n e re Ka p a zitä t u n d In d u ktivitä t mu ß b e ka n n t se in .


D ie EN 5 0 0 1 4 /5 0 0 2 0 mu ß vo m B e trie b smitte l e in g e h a lte n we rd e n , z. B . 5 0 0 V Prü fsp a n n u n g g e g e n E rd e ,
Ge h ä u se sch u tzkla sse min d e ste n s IP 2 0 .

**) S ch a ltu n g se mp fe h lu n g fü r zu lä ssig e Z u sa mme n sch a ltu n g e ig e n sich e re Stro mkre ise

6ES5 998-0EX12 D - 1
D - 2
Anschluß eines induktiven Näherungsschalters
SIEMENS Ex-Digital-Eingabebaugruppe

6ES5 437 - 8EA12 6ES5 437 - 8EA21


# [ EEx ib ] IIC [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 88.B.2149 X PTB Nr. Ex- 94.X.xxxx
U o = 10,1 V
I k = 43 mA
P = 97 mW
L a = 20 mH
Ca = 3 µF
Nicht-Ex-Bereich
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

SIEMENS Induktiver Nährungsschalter BERO 3RG4


nach NAMUR und DIN 19234

3RG46..-1NA00
PTB Nr. Ex- 88.B.2145
Hoechstwerte des Betriebsmittels:
Uo = 15,5 V
I k = 52 mA
Anlage
Ex - Bereich

P = 169 mW
Li = 48 µ H

APPL
Ci = 100 nF

1001
SIEMENS

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Anschluß eines Kontaktgebers
SIEMENS Ex-Digital-Eingabebaugruppe

6ES5 998-0EX12
6ES5 437 - 8EA12 6ES5 437 - 8EA21
# [ EEx ib ] IIC [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 88.B.2149 X PTB Nr. Ex- 94.X.xxxx
U o = 10,1 V
S5-100U Ex-Baugruppen

I k = 43 mA
P = 97 mW
L a = 20 mH
Ca = 3 µ F
Nicht-Ex-Bereich
Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m

SIEMENS Drucktaster z.B. 3SB1

R1 PTB Nr. nicht notwendig, weil passives Betriebs-


mittel. Die max. zul. Belastung von R1 bzw. R2 ist
zu beachten.
R2
Li = v. k.
Anlage

R1 = 9...11 kOhm / 0,5 W


Ex - Bereich

Ci = v. k.
R2 = 1...1,5 kOhm / 0,5 W

APPL
v. k. = vernachlässigbar klein

1002
SIEMENS
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 3
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
D - 4
Anschluß eines eigensicheren Magnetventils
SIEMENS Ex-Digital-Ausgabebaugruppe

6ES5 457 - 8EA12


# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 88.B.2149 X
U o = 10,1 V
I k = 43 mA
P = 97 mW
L a = 20 mH
Ca = 3 µF
Nicht-Ex-Bereich
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

Fa. Samsomatic z.B. 3/2 Wege-Magnetventil


Frankfurt Typ: 3963-17..

EEx ia IIC T6

4...20 mA (eigensicher)
PTB Nr. Ex- 90.C.2100
Höchstwerte des Betriebsmittels:
U max = 28 V
Anlage

I max = 110 mA
Ex - Bereich

Li = v. k.
Ci = v. k.

APPL
v. k. = vernachlässigbar klein

2001
SIEMENS

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Ansteuerung einer LED
SIEMENS Ex-Digital-Ausgabebaugruppe

6ES5 998-0EX12
6ES5 457 - 8EA12
# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 88.B.2149 X
U o = 10,1 V
S5-100U Ex-Baugruppen

I k = 43 mA
P = 97 mW
L a = 20 mH
Ca = 3 µF
Nicht-Ex-Bereich
Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m

o
SIEMENS z. B. RED LH 5424-Q0 (S), 150 mW bei 25 C
R1 = 1,2 kOhm R1

PTB Nr. nicht notwendig, weil passives Betriebsmittel


Höchstwerte des Betriebsmittels:
UR = 3 V
UF = ca. 1,75 V
IF = 45 mA
Anlage
Ex - Bereich

Li = v. k.
Ci = v. k.

APPL
P tot = 150 mW

2002
SIEMENS R thJ-G = 250 K/W
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 5
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Ansteuerung einer LED

D - 6
SIEMENS Ex-Digital-Ausgabebaugruppe

6ES5 457 - 8EA12


# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 88.B.2149 X
U o = 10,1 V
I k = 43 mA
P = 97 mW
L a = 20 mH
Ca = 3 µF
Nicht-Ex-Bereich
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

o
SIEMENS z. B. RED LS 3341-MQ, 150 mW bei 25 C
R1 = 1,2 kOhm R1
PTB Nr. nicht notwendig, weil passives Betriebsmittel
Höchstwerte des Betriebsmittels:

UR = 5 V
UF = ca. 2,0 V
IF = 45 mA
Anlage
Ex - Bereich

Li = v. k.
Ci = v. k.

APPL
P tot = 150 mW

2003
SIEMENS R thJ-G = 250 K/W

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Anschluß eines Stellungsreglers
SIEMENS Ex-Analog-Ausgabebaugruppe

6ES5 998-0EX12
6ES5 477 - 8EC11
# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 88.B.2149 X
Uo = 18 V
S5-100U Ex-Baugruppen

I k = 82 mA
P = 600 mW
La = 4 mH
Ca = 270 nF
Nicht-Ex-Bereich

R i = 354 Ohm
Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m

SIEMENS Stellungsregler SIPART PS


6 DR 300 - 1E / 2E

EEx ib IIC T6
PTB Nr. Ex- 91.C.2138
Höchstwerte des Betriebsmittels:
U max = 30 V
= 100 mA
Anlage

I max
Ex - Bereich

P max = 1 W
Li = v. k.

APPL
Ci = v. k.

3001
SIEMENS v. k. = vernachlässigbar klein
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 7
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Erfassung von Temperaturen mit Pt 100

D - 8
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 467 - 8EE11


# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 91.C.2110
U = 18 V
o
I = 82 mA
k
P = 600 mW
R = 354 Ohm
i
L = 4 mH
a
Nicht-Ex-Bereich

Ca = 270 nF
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

SIEMENS SITRANS T
7NG3022-3J

EEx ia / ib IIC T6
PTB Nr. Ex-91.C.2078X
Höchstwerte auf der Ausgangsseite:
U max = 30 V
I max = 100 mA
Pmax =< 750 mW
Höchstwerte auf
Anlage

= 1 mH
Ex - Bereich

der Geberseite: Li
U = 2 V Ci =< 6 nF

APPL
I = 20 mA
C a =< 12 µF

4001
SIEMENS L a =< 9 mH

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Erfassung von Temperaturen mit Thermoelementen
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 998-0EX12
6ES5 467 - 8EE11
# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 91.C.2110
U = 18 V
o
S5-100U Ex-Baugruppen

I = 82 mA
k
P = 600 mW
L = 4 mH
a
C = 270 nF
a
Nicht-Ex-Bereich

R i = 354 Ohm
Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m

SIEMENS SITRANS T
7NG3022 - 3J

EEx ia/ib IIC T6


PTB Nr. Ex-91.C.2078X
Höchstwerte auf der Ausgangsseite
U max = 30 V
I max = 100 mA
P max =< 750 mW
Hoechstwerte auf
Anlage

<
Ex - Bereich

der Geberseite Li = 1 mH
Ci < 6 nF
U = 2 V =

APPL
I = 20 mA

4002
La = 12 µ H
SIEMENS Ca = 6 nF
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 9
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Erfassung von Temperaturen mit Widerstandsgeber

D - 10
Meßumformer im Fühlerkopf SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 467 - 8EE11


# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 91.C.2110
U = 18 V
o
Ik = 82 mA
P = 600 mW
Ri = 354 Ohm
L = 4 mH
Nicht-Ex-Bereich

a
C = 270 nF
a
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

SIEMENS Meßumformer für Temperatur


7NG2202 - * ++ 43 - Z

EEx ib [ia] IIC T6


PTB Nr. Ex-85 / 2185X
Höchstwerte des Betriebsmittels:
U max = 30 V
Anlage

I max = 100 mA
Ex - Bereich

P max <
= 1 W
= 1 mH

APPL
Li
Ci =< 1 nF

4003
SIEMENS

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Erfassung von Temperaturen mit Thermoelementen
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 998-0EX12
6ES5 467 - 8EA11
# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 94.C.2037
U = 17,22 V
o
S5-100U Ex-Baugruppen

I = 20 mA
k
P = 86 mW
L = 20 mH
a
C = 340 nF
a
Nicht-Ex-Bereich
Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m

SIEMENS Explosionsgeschütztes Thermoelement


7MC2030

(Ex) d 3n G5 = EEx d IIC T5


Meßeinsatz
Explosionsgeschütztes Thermoelement
Anlage

Typ S, K, J, L
Ex - Bereich

APPL
4004
SIEMENS
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 11
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Erfassung von Temperaturen mit Thermoelementen

D - 12
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 467 - 8EF11


# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 94.C.2036
U = 17,22 V
o
I = 33 mA
k
P = 142 mW
L = 10 mH
a
C = 240 nF
a
Nicht-Ex-Bereich
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

SIEMENS Explosionsgeschütztes
Widerstandsthermometer
7MC1037

EEx de IIC T6
Meßeinsatz mit einem Pt-Meßwiderstand
in 2-Leiter-, 3-Leiter- o. 4-Leiter-Schaltung
Anlage
Ex - Bereich

APPL
4005
SIEMENS

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Erfassung von Druck
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 998-0EX12
6ES5 467 - 8EE11
# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 91.C.2110
U = 18 V
0
S5-100U Ex-Baugruppen

Ik = 82 mA
P = 600 mW
Ri = 354 Ohm
L = 4 mH
a
Nicht-Ex-Bereich

C = 270 nF
a
Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m

SIEMENS Meßumformer Typ micro-K


7MF 3*0/1/4 - für Druck
EEx ia IIC T5
SIEMENS Anzeiger PTB Nr. Ex-91.C.2125
Höchstwerte des Betriebsmittels:
PTB-Nr. - nicht notwendig, da passiv
Höchstwerte des Betriebsmittels: U0 = 28 V
Ik = 93 mA
L i = 0,25 mH
P = 650 mW
I
Anlage

C i = 1 nF
Ex - Bereich

Li = 0,5 mH
C i = 6,5 nF

APPL
P

5001
SIEMENS
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 13
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Erfassung von Differenzdruck

D - 14
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 467 - 8EE11


# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 91.C.2110
U = 18 V
o
I = 82 mA
k
P = 600 mW
Ri = 354 Ohm
La = 4 mH
Nicht-Ex-Bereich

Ca = 270 nF
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

SIEMENS Meßumformer micro-K für Differenzdruck


7 MF 3*2/3*-

EEx ia IIC T5
PTB Nr. Ex-91.C.2125
Höchstwerte des Betriebsmittels:
U0 = 28 V
Ik = 93 mA
Anlage
Ex - Bereich

P = 650 mW
Li = 0,5 mH

APPL
P Ci = 6,5 nF

5002
SIEMENS

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Erfassung von Absolut-Druck
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 998-0EX12
6ES5 467 - 8EE11
# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 91.C.2110
U = 18 V
o
S5-100U Ex-Baugruppen

I k = 82 mA
P = 600 mW
R i = 354 Ohm
L = 4 mH
a
Nicht-Ex-Bereich

C = 270 nF
a
Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m

SIEMENS Meßumformer SITRANS P für


Absolut-Druck 7MF 4320

SIEMENS Anzeiger EEx ia IIC T6


PTB Nr. Ex-92.C.2146
PTB-Nr. - nicht notwendig, da passiv Höchstwerte des Betriebsmittels:
Höchstwerte des Betriebsmittels:
U 0 = 30 V
U max = 0,06 V I k = 100 mA
I max = 20 mA P = 0,75 W
Anlage

= 12,4 µ H
Ex - Bereich

Li I L i = 0,6 mH
Ci = v. k. C i = 6 nF

APPL
Ri = 3,1 Ohm
P

5003
SIEMENS
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 15
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Erfassung von Differenzdruck / Durchfluß

D - 16
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 467 - 8EE11


# [ EEx ib ] IIC
PTB Nr. Ex- 91.C.2110
U = 18 V
o
I = 82 mA
k
P = 600 mW
Ri = 354 Ohm
La = 4 mH
Nicht-Ex-Bereich

Ca = 270 nF
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

SIEMENS Meßumformer SITRANS P für Differenzdruck


und Durchfluß 7 MF 44/5**-*****-18

EEx ia IIC T6
PTB Nr. Ex-92.C.2146
Höchstwerte des Betriebsmittels:
U 0 = 30 V
I k = 100 mA
Anlage
Ex - Bereich

P = 0,75 W
L i = 0,6 mH

APPL
P C i = 6 nF

5004
SIEMENS

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Erfassung von Druck (z. B. Füllstand)
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 998-0EX12
6ES5 467 - 8EE11
[ EEx ib ] IIC
# PTB Nr. Ex- 91.C.2110
U = 18 V
o
S5-100U Ex-Baugruppen

I k = 82 mA
P = 600 mW
R i = 354 Ohm
L a = 4 mH
Nicht-Ex-Bereich

Ca = 270 nF
Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m

SIEMENS Meßumformer SITRANS P für Druck


7MF 40/3/6xx-

EEx ia IIC T6
PTB Nr. Ex-92.C.2146
Höchstwerte des Betriebsmittels:
U 0 = 30 V
I k = 100 mA
Anlage
Ex - Bereich

P = 0,75 W
L i = 0,6 mH

APPL
C i = 6 nF
L

6001
SIEMENS
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 17
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Anschluß eines elektropneumatischen Signalumformers

D - 18
SIEMENS Ex-Analog-Eingabebaugruppe

6ES5 467 - 8EE11


[ EEx ib ] IIC
# PTB Nr. Ex- 91.C.2110
Uo = 18 V
I k = 82 mA
P = 600 mW
L a = 4 mH
Ca = 270 nF
Nicht-Ex-Bereich

R i = 354 Ohm
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Schaltschrank

zul. Leitungslänge: 200 m


Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

SIEMENS Elektropneumatischer Signalumformer


M 77740

EEx ib IIC T6
PTB Nr. Ex-88.B.2141
Höchstwerte des Betriebsmittels:
U max = 28 V
I max = 100 mA
Anlage
Ex - Bereich

Li = v. k.
Ci = v. k.

APPL
P

9001
SIEMENS

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
S5-100U Ex-Baugruppen Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

Bei der Prüfung v on Zusammenschaltungen auf Eigensicherheit kann man wie folgt v orgehen:

1. Prüfung, ob die Summe aller I k der aktiv en Betri ebsmittel kleiner als das I ma x eines jeden

Betri ebsmittels ist.

Ergebnis: 82 mA < 100 mA für lfd. Nr. 2,

83 mA < 110 mA für lfd. Nr. 3.

2. Prüfung, ob die Summe aller U0 der aktiv en Betriebsmittel kleiner als das U m a x eines jeden

Betri ebsmittels ist.

Ergebnis: 18 V < 30 V für lfd. Nr. 2,

18 V < 28 V für lfd. N. 3.

3. Prüfung, ob die Summer aller C i aller Betri ebsmittel einschließlich der Kabel kleiner als das

zulässige C a eines jeden Betriebsmi ttels i st.

Ergebnis (ohne Kabel): Summe C i = 6nF < 270 nF; restliche 270 nF - 6 nF = 264 nF

stehen für das Kabel zur Verfügung

Summe Li = 1 mH < 4 mH; restliche 4 mH - 1 mH = 3 mH

stehen für das Kabel zur Verfügung.

Die nachfolgenden Formulare enthalten drei Beispiele für Geräte-Zusammenschaltungen, in

denen die aktuellen Werte für U 0 und I k sowie für die Induktiv itäten und Kapazi täten jeweils

eingetragen sind. Je ein Leerformular für die Kennwerte und für das Einzeichnen der

Summenkennlinie i st beigefügt.

6ES5 998-0EX12 D - 19
Elektrische Kennwerte der Betriebsmittel
L L Ca C Uo Umax I k I max R P

D - 20
lfd. Gerätebezeichnung Hersteller Typ Nr. der Konformi- a i i
Nr. tätsbescheinigung [mH] [mH] [nF] [nF] [V] [V] [mA] [mA] [Ohm] [mW]

1 Analogeingabe SIEMENS 6ES5 467-8EE11 PTB Nr.Ex-91.C.2110 4 v.k. 270 v.k. 18 82 354 600

2 SITRANS-MU T 90SIEMENS 7NG3022-3JN-Z PTB Nr. Ex-91.C.2078X 1 6 30 100 750

3
4
1
5
L = innere Induktivität L = äußere Induktivität C = innere Kapazität C a = äußere Kapazität
i a i
_ + U o= Leerlaufspannung I k= Kurzschlußstrom R = Innenwiderstand P = maximale Leistung
Ch0 4 3 Nachweis der Eigensicherheit der Zusammenschaltung

Warte
Ch1 8 7
lfd. Li Ci lfd. Li Ci lfd. Li Ci lfd. L i Ci
Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF]

(Ex-freier Raum)
2 1 6
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

passive Betriebsmittel
1 6

Mit derSpannungsquelle
zusammengeschaltete
- +
2
1 4 270 2
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

Feld
(Zone 1)
lfd. La Ca lfd. La Ca lfd. La Ca lfd. La Ca
T Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF]

Aktives
Betriebsmittel
Zusätzliche Fehlerbetrachtung bei Zusammenschaltungen mit mehr
als einem aktiven Betriebsmittel
Fehlerfall 1: Reihenschaltung der aktiven Betriebsmittel
Addition der Leerlaufspannungen: U^ o = + + + = V
^
Ermittlung von C a aus den Zündgrenzkurven mit U o Ca = nF
Summe aller verbleibenden C i Ci = nF

Fehlerfall 2: Parallelschaltung der aktiven Betriebsmittel


^
Addition der Kurzschlußströme Ik = + + + = mA
^
Ermittlung von L a aus den Zündgrenzkurven mit Ik La = mH
Summe aller verbleibenden Li Li = mH

199 Datum Name MSR - Stellen - Nr.:


Gez.
Gepr. Bezeichnung:
Norm
Nachweis der Eigensicherheit der Zusammenschaltung
Betrieb: Gebäude
lfd.N r. Änderung Datum Name D’st Anlage:

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Elektrische Kennwerte der Betriebsmittel
L L Ca C Uo Umax I k I max R P
lfd. Gerätebezeichnung Hersteller Typ Nr. der Konformi- a i i
Nr. tätsbescheinigung [mH] [mH] [nF] [nF] [V] [V] [mA] [mA] [Ohm] [mW]
1 Analogeingabe SIEMENS 6ES5 467-8EE11 PTB Nr.Ex-91.C.2110 4 v.k. 270 v.k. 18 82 354 600

2 SITRANS-MU T 90SIEMENS 7NG3022-3JN-Z PTB Nr. Ex-91.C.2078X 1 6 30 100 750

6ES5 998-0EX12
3 Digitalanzeiger Knick 803 R PTB Nr. Ex 83/2129 v.k. v.k. 28 110

4
1
5
L = innere Induktivität L = äußere Induktivität C = innere Kapazität C a = äußere Kapazität
i a i
_
S5-100U Ex-Baugruppen

+ U o= Leerlaufspannung I k= Kurzschlußstrom R = Innenwiderstand P = maximale Leistung


Ch0 4 3 Nachweis der Eigensicherheit der Zusammenschaltung

Warte
Ch1 8 7
lfd. Li Ci lfd. L i Ci lfd. Li Ci lfd. Li Ci
Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF]

(Ex-freier Raum)
2 1 6
3 v.k. v.k.

passive Betriebsmittel
1 6

Mit derSpannungsquelle
zusammengeschaltete
- +
2 3
1 4 270 2

Feld
(Zone 1)
lfd. La Ca lfd. La Ca lfd. La Ca lfd. La Ca
T Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF]

Aktives
Betriebsmittel
Zusätzliche Fehlerbetrachtung bei Zusammenschaltungen mit mehr
als einem aktiven Betriebsmittel
Fehlerfall 1: Reihenschaltung der aktiven Betriebsmittel
^
Addition der Leerlaufspannungen: Uo = + + + = V
^
Ermittlung von C a aus den Zündgrenzkurven mit U o Ca = nF
Summe aller verbleibenden C i Ci = nF

Fehlerfall 2: Parallelschaltung der aktiven Betriebsmittel


^
Addition der Kurzschlußströme Ik = + + + = mA
^
Ermittlung von L a aus den Zündgrenzkurven mit Ik La = mH
Summe aller verbleibenden Li Li = mH

199 Datum Name MSR - Stellen - Nr.:


Gez.
Gepr. Bezeichnung:
Norm
Nachweis der Eigensicherheit der Zusammenschaltung
Betrieb: Gebäude
lfd.N r. Änderung Datum Name D’st Anlage:
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 21
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Elektrische Kennwerte der Betriebsmittel
L L Ca C Uo Umax I k I max R P

D - 22
lfd. Gerätebezeichnung Hersteller Typ Nr. der Konformi- a i i
Nr. tätsbescheinigung [mH] [mH] [nF] [nF] [V] [V] [mA] [mA] [Ohm] [mW]

1 Analogausgabe SIEMENS 6ES5 477-8EC11 PTB Nr.Ex-91.C.2109 4 v.k. 270 v.k. 18 82 354 600
2 SIPART PS SIEMENS 6DR3000-1E/2E PTB Nr. Ex-91.C.2138 v.k. v.k. 30 100 1000

1 3
4

_ 5
+
Ch0 6 4 L = innere Induktivität L = äußere Induktivität C = innere Kapazität C a = äußere Kapazität
i a i
Ch1 10 8
U o= Leerlaufspannung I k= Kurzschlußstrom R = Innenwiderstand P = maximale Leistung

Warte
Nachweis der Eigensicherheit der Zusammenschaltung

(Ex-freier Raum)
lfd. Li Ci lfd. Li Ci lfd. Li Ci lfd. Li Ci
Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF]
2 v.k. v.k.
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

Feld
3 5

passive Betriebsmittel
v.k. v.k.

(Zone 1)
Mit derSpannungsquelle
zusammengeschaltete
+ _
2
1 4 270
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

6 lfd. La Ca lfd. La Ca lfd. La Ca lfd. La Ca


+
_
Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF]

Aktives
Betriebsmittel
8

Zusätzliche Fehlerbetrachtung bei Zusammenschaltungen mit mehr


als einem aktiven Betriebsmittel
Fehlerfall 1: Reihenschaltung der aktiven Betriebsmittel
^
Addition der Leerlaufspannungen: Uo = + + + = V
^
Ermittlung von C a aus den Zündgrenzkurven mit U o Ca = nF
Summe aller verbleibenden i C Ci = nF

Fehlerfall 2: Parallelschaltung der aktiven Betriebsmittel


Addition der Kurzschlußströme ^I = + + + = mA
k
^
Ermittlung von L a aus den Zündgrenzkurven mit Ik La = mH
Summe aller verbleibenden Li Li = mH

199 Datum Name MSR - Stellen - Nr.:


Gez.
Bezeichnung: S5 ET 100 Analogausgabe 6ES5 477-8EC11
Gepr.
und Stellungsregler SIPART PS
Norm
Nachweis der Eigensicherheit der Zusammenschaltung
Betrieb: Gebäude
lfd.N r. Änderung Datum Name D’st Anlage:

6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen
Elektrische Kennwerte der Betriebsmittel
L L Ca C Uo Umax I k I max R P
lfd. Gerätebezeichnung Hersteller Typ Nr. der Konformi- a i i
Nr. tätsbescheinigung [mH] [mH] [nF] [nF] [V] [V] [mA] [mA] [Ohm] [mW]
1
2

6ES5 998-0EX12
3
4
5
L = innere Induktivität L = äußere Induktivität C = innere Kapazität C a = äußere Kapazität
i a i
S5-100U Ex-Baugruppen

U o= Leerlaufspannung I k= Kurzschlußstrom R = Innenwiderstand P = maximale Leistung


Nachweis der Eigensicherheit der Zusammenschaltung
lfd. L i Ci lfd. Li Ci lfd. Li Ci lfd. Li Ci
Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF]

passive Betriebsmittel

Mit derSpannungsquelle
zusammengeschaltete
lfd. La Ca lfd. La Ca lfd. La Ca lfd. La Ca
Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF] Nr. [mH] [nF]

Aktives
Betriebsmittel
Zusätzliche Fehlerbetrachtung bei Zusammenschaltungen mit mehr
als einem aktiven Betriebsmittel
Fehlerfall 1: Reihenschaltung der aktiven Betriebsmittel
^
Addition der Leerlaufspannungen: Uo = + + + = V
^
Ermittlung von C a aus den Zündgrenzkurven mit U o Ca = nF
Summe aller verbleibenden C i Ci = nF

Fehlerfall 2: Parallelschaltung der aktiven Betriebsmittel


^
Addition der Kurzschlußströme Ik = + + + = mA
^
Ermittlung von L a aus den Zündgrenzkurven mit Ik La = mH
Summe aller verbleibenden Li Li = mH

199 Datum Name MSR - Stellen - Nr.:


Gez.
Gepr. Bezeichnung:
Norm
Nachweis der Eigensicherheit der Zusammenschaltung
Betrieb: Gebäude
lfd.N r. Änderung Datum Name D’st Anlage:
Sicherheitstechnische Betrachtung bei

D - 23
Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise
Sicherheitstechnische Betrachtung bei S5-100U Ex-Baugruppen

Zusammenschaltung eigensicherer Stromkreise

Ik
/o
U
Ik
/o
U
Ik
/o
U
Ik
/o
et U
k
n Ik
u /o
pk U
c 5
E Ik 3
/o
U
Ik
/o
U
kI V
/o 0
U 3

o
yp U
T 5
/ 2
g
n
u
n
h
ic
ez
e
b
et 0
är 2
e
G

5
1

0
1

ei
ni
l 5
n
n
e
k
n
e 0
m
m 0 0 A 0 0 0
u 0
4
0
3 m
0
2
0
1
S I K

D - 24 6ES5 998-0EX12
E Maßbilder

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
Bilder
E.1 Querschnitte der Normprofilschiene . . . . . . . . . . . . . . . . E - 1

E.2 M aßbild der Normprofilschien 483(19") . . . . . . . . . . . . . . E - 2

E.3 M aßbild der Normprofilschiene 530 mm . . . . . . . . . . . . . E - 3

E.4 M aßbild der Normprofilschiene 830 mm . . . . . . . . . . . . . E - 3

E.5 M aßbild der Normprofilschiene 2 m . . . . . . . . . . . . . . . . E - 4

E.6 M aßbild des Busmoduls (SIGUT) mit Peripheriebaugruppe . . . E - 5

E.7 M aßbild der Anschaltbaugruppe I M 315 . . . . . . . . . . . . . E - 6

E.8 M aßbild der Anschaltbaugruppe I M 316 . . . . . . . . . . . . . E - 7

E.9 M aßbild der Stromv ersorgungsbaugruppe PS 935 . . . . . . . . E - 8

E.10 M aßbild der Trennwand . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . E - 9

6ES5 998-0EX12 3
4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Maßbilder

E Maßbilder

1,5 o 1,5 o
gratfrei gratfrei
1 1

2,5 2,5
R 1,2 R 1,2

R 1,2 R 1,2

Mittellinie für
Langloch 35 35
24 24
19 19
Langloch
gratfrei

15 15

Bild E.1 Querschnitte der Normprofilschiene

6ES5 998-0EX12 E-1


Maßbilder S5-100U Ex-Baugruppen

8,7 465,1
163,8 155

11
482,6

Bild E.2 Maßbild der Normprofilschiene 483 (19")

E-2 6ES5 998-0EX12


S5-100U Ex-Baugruppen Maßbilder

15 20 x 25 = 500

5,2

25 18

530

Bild E.3 Maßbild der Normprofilschiene 530 mm

15 32 x 25 = 500

5,2

25 18

830

Bild E.4 Maßbild der Normprofilschiene 830 mm

6ES5 998-0EX12 E-3


Maßbilder S5-100U Ex-Baugruppen

2000

Bild E.5 Maßbild der Normprofilschiene 2 m

E-4 6ES5 998-0EX12


S5-100U Ex-Baugruppen Maßbilder

135

85

127

81
162
mit Schraubanschluss (6ES5 700-8MA11

Normprofilschiene EN 50022-35 x 15

91,5

45,75

Bild E.6 Maßbild des Busmoduls (SIGUT) mit Ex-Peripheriebaugruppe

6ES5 998-0EX12 E-5


Maßbilder S5-100U Ex-Baugruppen

135

min. 210
max. 570

81

135

13,5

26
45,4
35

Bild E.7 Maßbild der Anschaltbaugruppe IM 315

E-6 6ES5 998-0EX12


S5-100U Ex-Baugruppen Maßbilder

45,5

min. 210
max. 10 000
81

135

13,5

26

35

BIld E.8 Maßbild der Anschaltbaugruppe IM 316

6ES5 998-0EX12 E-7


Maßbilder S5-100U Ex-Baugruppen

135

120

127

81

Normprofilschiene EN 50022-35 x 15

45,4

BIld E.9 Maßbild der Stromversorgungsbaugruppe PS 935

E-8 6ES5 998-0EX12


S5-100U Ex-Baugruppen Maßbilder

12

80

187

29 60

BIld E.10 Maßbild der Trennwand

6ES5 998-0EX12 E-9


Maßbilder S5-100U Ex-Baugruppen

E - 10 6ES5 998-0EX12
F Technische Daten

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

F Technische Daten

A llgemeine Technische Daten der Systeme A G 95/100 und ET 100/200

K limati s c h e U m ge b u n g s b e d in g u n g e n

Temperatur
Betrieb
- waagrechter Einbau 0 ... +60 °C
- senkrechter Einbau 0 ... +40 °C
(Zulufttemperatur, gemessen auf der Unterseite
der Bauguppen)

Lagerung/Transport - 40 ... + 70 °C
Temperaturänderung
- Betrieb max. 10 °C/h
- Lagerung/Transport max.20 °C/h

Relative Feuchte (nach DIN 40040) 15 ... 95% (indoor)


keine Betauung

Luftdruck
- Betrieb 860 ... 1060 hPa
- Lagerung/Transport 660 ... 1060 hPa

Schadstoffe
- SO2 ≤ 0,5 ppm (rel. Feuchte < 60%, keine Betauung )
- H2S ≤ 0,1 ppm (rel. Feuchte < 60%, keine Betauung)

M e ch a ni s c h e U m ge b u n g s b e d in g u n g e n

Schwingungen nach IEC 68-2-6


- geprüft mit 10 ... 57 Hz, (konst. Ampl. 0,15 mm)
57 ... 150 Hz, (konst. Beschl. 2 g)

Schock nach IEC 68-2-27


- geprüft mit 12 Schocks (Halbsinus 15 g/11 ms)

Kippfallen u. Umstürzen nach IEC 68-2-31


- geprüft mit Fallhöhe 50 mm

E le ktr om a gn e ti s c h e V e rträ gl ic h k e it ( EM V )
S törfe s tig k e it

Statische Elektrizität nach IEC 801-2


(Entladung auf alle Teile, die dem Bediener im
Normalbetrieb zugänglich sind)
- Prüfspannung 2,5 kV (Relative Feuchte 30 ... 95%)

Elektromagnetische Felder nach IEC 801-3


Feldstärke 3 V/m

Impulspakete (Burst) nach IEC 801-4, Klasse III


Stromversorgungsbaugruppen
- Versorgungsspannung DC 24 V 1 kV
- Analog-Ein-/Ausgabebaugruppen 1 kV
- Digital-Ein-/Ausgabebaugruppen bei U = 24 V 1 kV

A n g a be n ü b e r I E C -/VD E - Si c h e rh e it

Schutzart nach IEC 529


- Ausführung IP 20
- Klasse I nach IEC 536

Bemessung der Isolation nach VDE 0160 (05.1988)


- zwischen elektr. unabhängigen Stromkreisen
u n d mit zentralem Erdungspunkt verbundenen
Stromkreisen nach VDE 0160 (05.1988)
- zwischen allen Stromkreisen
u n d zentralen Erdungspunkt (Normprofilschiene) nach VDE 0160 (05.1988)

Prüfspannung Sinus, 50 Hz
bei einer Nennspannung Ue der Stromkreise
(AC7DC)
Ue = 0 ... 50 V 500 V
Ue = 50 ... 125 V 1250 V
Ue = 125 ... 250 V 1500 V

6ES5 998-0EX12 F - 1
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

Stromversorgungsbaugruppe PS 935 DC 24 V; DC 9 V/2,5 A (6ES5 935-8ME11)

SIMATIC S5-100U
PS 935

ON
OFF

DC 24 V
DC 9 V 2,5A
6ES5 935-8ME11
1 2 3 4 5 6

L+
DC 24 V

DC 9 V

FAULT

CPU Peripherie

9 V CPU Interface

9V
M
FAULT

ON

OFF

9V=
L+

24 V =

F - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

wei ter S tr om v e rs o r gu n g s b au g ru p p e P S 9 3 5 D C 2 4 V ; D C 9 V /2,5 A (6 ES 5 9 3 5 -8M E 1 1)

Te c h n i s c h e D aten

Adreßkennung (nur für ET 100/ET 200) 4 DE/4 DE (2 Steckplätze)

Eingangspannung DC 24 V
- Nennwert dyn. DC 18,5 ... 30,2 V
- Zulässiger Bereich stat. DC 20,4 ... 28,8 V
- Verpolschutz ja

Funkentstörgrad A nach VDE 0871

Eingangsstrom bei DC 24 V
- Nennwert 1,25 A
- Einschaltstrom begrenz. 15 mal Nennstrom
- Absicherung Leitungsschutzautomaten LS-C 4A

Wirkungsgrad ca. 75 %

Leistungsaufnahme ca. 30 W

Ausgangsspannung
- Nennwert DC 9 V
- zulässiger Bereich 8,55 ... 9,45 V
- Leerlauffest ja

Ausgangsstrom
- Nennwert 2,5 A
- zulässiger Bereich 0,0 ... 2,5 A
- Überlasterkennung 2,5 ... 2,7 A

Zulässige Umgebungstemperatur des Gerätes


- waagerechter Aufbau 0 ... 60 °C
- senkrechter Aufbau 0 ... 40 °C
Überbrückung von Netzspannungseinbrüchen
- Dauer des Einbruchs 20 ms bei 20,4 V/2,5 A
- Wiederholrate 1 s

Kurzschlußschutz ja,
(Ausgangsseite) elektronische Abschaltung, nicht speichernd

Störungsanzeige ja

Diagnose ja

Schutzklasse Klasse 1

Potentialtrennung nein

Anschlußquerschnitt
2
- flexibel *) 2 x 0,5 ... 1,5 mm
2
- massiv 2 x 0,5 ... 1,5 mm

Maße
B x H x T (mm) 45,4 x 135 x 120
(Montageabstand + 5 mm)

Verlustleistung der Baugruppe typ. 7,5 W

Gewicht ca. 500 g

*) mit Aderendhülsen

6ES5 998-0EX12 F - 3
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

Busmodul (SIGUT) (6ES5 700-8EA 11)

+9V

GND
Data

1 nF

F - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

weiter Busmodul (SIGUT) (6ES5 700-8AE11)

Te c h n i s c h e D aten

Anschlußart SIGUT- Anschlußtechnik

Anzahl steckbarer Ex-Baugruppen 2

Anzahl Busmodule je Automatisierungsgerät max. 16

Verbindung zwischen zwei Busmodulen Flachbandkabel

Anschlüsse je Steckplatz 10

Bemessung der Isolation nach VDE 0160

Nennisolationsspannung (+ 9 V gegen ) AC 12 V
- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 500 V

Anschlußquerschnitt
2
- flexibel * 2 x 0,5 ... 1,5 mm
2
- massiv 2 x 0,5 ... 1,5 mm

Stromaufnahme
- aus + 9 V (CPU) typ. 1 mA

Maße
B x H x T (mm) 91,5 x 162 x 39

Gewicht ca. 300 g

*) mit Aderendhülsen

6ES5 998-0EX12 F - 5
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

Digital-Eingabebaugruppe 4 x NA MUR (6ES5 437-8EA 12)

F
3 +
Ch 0
4 -
5 +
Ch 1
6 -
7 +
Ch 2
8 -
9 +
Ch 3
10 -

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

12

DIGITAL INPUT
6ES5 437-8EA12
[EEx ib] IIC PTB Nr. Ex-88.B.2149X
+
S 9V

GND

U1, U2,

U3

9V

9V

1 3 5 7 9

2 4 6 8 10

Ch0 Ch1 Ch2 Ch3


eigensichere

Stromkreise

+ - + -
R1
oder
R2

F - 6 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

Ex-Digital-Eingabebaugruppe 4 x NA M UR (6ES5 437-8EA 12)

Te c h n i s c h e D aten

Adreßkennung
für ET 100U 4 DE
für ET 200U 4 DE / 008

Anzahl der Eingänge 4


Potentialtrennung ja
- in Gruppen zu 1

Eingangsspannung
- Nennwert typ. 8,2 V

Eingangsstrom bei
Signal “1" typ. ≥ 2,1 mA
Signal ”0" typ. ≤ 1,2 mA

Verzögerungszeit
- bei “0" nach ”1" typ. 40 ms
- bei “1" nach ”0" typ. 5 ms

Eingangsfrequenz max. 10 Hz

Leitungslänge (geschirmt) max. 200 m

Maximaler Leitungswiderstand RL = (8,2 - US)/7 mA; US = Betriebssp. des Gebers

Gleichzeitigkeitsfaktor 100 %

Bemessung der Isolation nach VDE 0160

Nennisolationsspannung (+ 9 V gegen ) AC 12 V
- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 500 V

Kurzschlußstrom 7 mA

Kurzschlußschutz Kurzschlußfester Eingang

Nennisolationsspannung Eingänge gegeneinander AC 60 V


- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 1500 V

Störungsanzeige (rote LED) Kurzschluß

Statusanzeige (grüne LED) pro Kanal

Fehlerdiagnose auf der Baugruppe

Zündschutzart/Bescheinigung [EEx ib] IIC nach EN 50020

PTB Nr. Ex-88.B.2149X

Höchstwerte der Eingangsstromkreise: (je Kanal)

• U0 10,1 V
• Ik 43 mA
• P 97 mW
• zul. äußere Induktivität La < 20 mH
• zul. äußere Kapazität Ca < 3 µF
Zulässige Umgebungstemperatur des Gerätes
- waagrechter Aufbau 0 ... 60 °C
- senkrechter Aufbau 0 ... 40 °C
Anschluß von 2-Draht-BERO möglich (NAMUR-Geber nach DIN 19234)
- Ruhestrom ≤ 1,5 mA

Stromaufnahme
- aus + 9 V (CPU/ET/PS 935) typ. 50 mA

Nennisolation (Eingang gegen + 9 V) AC 60 V


-Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 2500 V

Verlustleistung der Baugruppe typ. 0,45 W

Gewicht ca. 200 g

6ES5 998-0EX12 F - 7
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

Ex -Digital-Ausgabebaugruppe 4 x DC 7 V/2 mA (6ES5 457-8EA12)

F
3 +
Ch 0
4 -
5 +
Ch 1
6 -
7 +
Ch 2
8 -
9 +
Ch 3
10 -

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

13

DIGITAL OUT PUT


6ES5 457-8EA12
[EEx ib] IIC PTB Nr. Ex-88.B.2149X
+
S 9 V

GND

9 V

9 V

> 1
-

1 3 5 7 9

2 4 6 8 10

eigensichere
+ - + - + - + - Stromkreise

Ch0 Ch1 Ch2 Ch3

F - 8 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

wei ter E x - Di gi tal- A u s gabe bau g ru p p e 4 x D C 7 V /2 m A (6 ES 5 4 5 7 -8E A 1 2)

Te c h n i s c h e D aten

Adreßkennung
für ET 100U 4 DA
für ET 200U 4 DA / 048

Ausgänge 4

Potentialtrennung ja
- in Gruppen zu 1

Leitungslänge (geschirmt) max. 200 m

Maximaler Leitungswiderstand RL = (9 V - UA)/3,5 mA


UA = Mindestbetriebsspannung des Aktors

Ausgangsstrom bei Signal “1"


- Nennwert 2 mA
- zulässiger Bereich 2 ... 3,5 mA
- zulässige Bürde min. 1,65 k Ω
max. 3,5 k Ω
Reststrom bei Signal “0" 0 mA

Ausgangsspannung
- bei Signal “1" max. DC 7 V

Kurzschluß > 5 mA

Kurzschlußschutz Kurzschlußfester Ausgang mit automat. Wiederein-


schaltung sobald kein Kurzschluß mehr ansteht

Verzögerungszeit
- bei “0" nach ”1" typ. 1 ms
- bei “1" nach ”0" typ. 6 ms

Störungsanzeige (rote LED) Kurzschluß

Statusanzeige pro Kanal

Fehlerdiagnose auf Baugruppe

Schaltfrequenz bei
- ohmscher Last max. 100 Hz
- induktiver Last max. 2 Hz

Gleichzeitigkeitsfaktor 100 %

Parallelschalten von Ausgängen möglich (Ex-Bedingungen beachten)

Zündschutzart/Bescheinigung [EEx ib] IIC nach EN 50020

PTB-Nr. Ex-88.B.2149X

Höchstwerte der Ausgangsstromkreise: (je Kanal)

• U0 10,1 V
• Ik 43 mA
• P 97 mW
• zul. äußere Induktivität La < 20 mH
• zul. äußere Kapazität Ca < 3 µF
Zulässige Umgebungstemperatur des Gerätes
- waagrechter Aufbau 0 ... 60 °C
- senkrechter Aufbau 0 ... 40 °C
Leitungslänge
- ungeschirmt max. 100 m

Bemessung der Isolation nach VDE 0160

Nennisolationsspannung (+ 9 V gegen ) AC 12 V
- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 500 V

Nennisolation (Eingang gegen+ 9 V) AC 60 V


- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 2500 V

6ES5 998-0EX12 F - 9
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

wei ter E x - Di gi tal- A u s gabe bau g ru p p e 4 x D C 7 V /2 m A (6 ES 5 4 5 7 -8E A 1 2)

Stromaufnahme
- aus + 9 V (CPU/ET/PS 935) typ. 55 mA

Verlustleistung der Baugruppe typ. 0,5 W

Gewicht ca. 200 g

F - 10 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 2 x + 4 ... 20 mA (6ES5 467-8EE11)

F
4
3
2
1
operating
mode
3 +
Ch 0
4 -
4 ... 20 mA

7 +
Ch 1
8 -
4 ... 20 mA

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

14

ANAL OG INPUT
6ES5 467-8EE11
[EEx ib] IIC PTB Nr. Ex-91.C.2110
+
S 9 V

GND

9V
ADST

ADC
U U

i i

1 3 5 7 9

2 4 6 8 10

4+ 8+
_ eigensichere
+
Eingangs-

stromkreise
Zweileiter-

Messumformer

_
+

[EEX ib]

Vierleiter-

Messumformer

6ES5 998-0EX12 F - 11
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

wei ter E x - A n alo g - Ein g ab e b au g ru p p e 2 x + 4 ... 2 0 m A (6 ES 5 4 6 7 -8E E 1 1)

Te c h n i s c h e D aten

Adreßkennung
1 AE
für ET 100U 1kanalig 2 AE
für ET 100U 2kanalig 1 AE oder 012
für ET 200U 1kanalig 2 AE oder 013
für ET 200U 2kanalig

Eingangsbereiche (Nennwerte) + 4 ... 20 mA

Eingänge 1 oder 2 (umschaltbar)

Potentialtrennung ja (Eingänge gegen Erdungspunkt; nicht


gegeneinander)

Eingangswiderstand ≥ 31,25 Ω
Leitungslänge (geschirmt) max. 200 m

Maximaler Leitungswiderstand RL = (16 V - UMU)/20 mA


UMU = Mindestbetriebsspannung des 2-Leiter-
Meßumformers

Anschlußart der Signalgeber 2-Leiteranschluß mit Versorgung über die


Baugruppe

Speisespannung des 2-Leiter-Meßumformers 16 V (bei 20 mA)

Digitale Darstellung des Eingangssignals 12 Bit + Vorzeichen (2048 Einheiten = Nennwert)

Meßwertdarstellung Zweierkomplement (linksbündig)

Meßprinzip integrierend

Umsetzprinzip Spannungs-Zeit-Umformung (Dual slope)

Integrationszeit (einstellbar zur optim. Stör- 20 ms bei 50 Hz


spannungsunterdrückung) 16,6 ms bei 60 Hz

Verschlüsselungszeit pro Eingang


- bei 2048 Einheiten max. 60 ms bei 50 Hz / max. 50 ms bei 60 Hz
- bei 4095 Einheiten max. 80 ms bei 50 Hz / max. 66,6 ms b. 60 Hz

Zulässige Potentialdifferenz
- Eingänge gegeneinander max. ± 1 V
- Eingänge gegen zentralen Erdungspunkt max. DC 75 V/AC 60 V

Zul. Eingangsstrom (Zerstörgrenze) max. 82 mA

Störungsanzeige (rote LED) Drahtbruch, Überlauf

Kurzschlußschutz Kurzschlußfester Eingang

Fehlermeldung bei
- Bereichsüberschreitung ja (über 4095 Einheiten)
- Drahtbruch der Signalgeberleitungen ja
- Drahtbruchsammelanzeige ja

Störspannungsunterdrückung für f = nx
(50/60 Hz ± 1 %):
Gleichtaktstörungen (Uss= 1 V) min. 86 dB

- Gegentaktstörungen min. 40 dB
(Spitzenwert der Störung < Nennwert des
Eingangsbereiches)

Grundfehlergrenze ± 0,15 %

Gebrauchsfehlergrenze (0 bis 60 °C) ± 0,4 %

Einzelfehler
- Linearität ± 0,05 %
- Toleranz ± 0,05 %

Temperaturfehler
- Endwert ± 0,01 %/K
- Nullpunkt ± 0,002 %/K

F - 12 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

wei ter E x - A n alo g - Ein g ab e b au g ru p p e 2 x + 4 ... 2 0 m A (6 ES 5 4 6 7 -8E E 1 1)

Zündschutzart/Bescheinigung [EEx ib] IIC nach EN 50020

PTB-Nr. Ex-91.C.2110

Höchstwerte je Kanal:
• U0 18 V
• Ik 82 mA
• P 600 mW
• Ri 354 Ω
• La 4 mH
• Ca 270 nF

Versorgungsspannung für 2-Leiter-Meßumformer


- Nennwert DC 15 V

Hilfsenergie von der Baugruppe DC 14 ... 16 V

Bemessung d. Isolation nach VDE 0160

Nennisolationsspannung (+ 9 V gegen ) AC 12 V
- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 500 V

Nennisolationsspannung (Eingänge gegen + 9 V) AC 60 V


- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 2500 V

Stromaufnahme
- aus + 9 V (CPU/ET/PS 935) 320 mA

Verlustleistung der Baugruppe


- für Zweileiter-MU typ. 3 W
- für Vierleiter-MU typ. 0,7 W

Gewicht ca. 250 g

6ES5 998-0EX12 F - 13
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 2 x ± 50 mV (6ES5 467-8EA 11)

operating mode
1
2
3

F 0
F 1
F 2
F 3

3 +
Ch 0
4 -
5 +
Ch 1
6 -

7 +
Ch 2
8 -
9 +
Ch 3
10 -

operating mode
4
5
6

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

15

ANAL OG INPUT
6ES5 467-8EA11
[EEx ib] IIC PTB Nr. Ex-94.C.2037

9 V

GND

9 V ADST

ADC
U

Leitungsbr.-

i
erkennung

Verglst.-Komp

U(T) Decoder
g
n 1 aus 4
ult
a
h
c
s
b
A

1 3 5 7 9

2 4 6 8 10

Klemmenkasten

Kompensationsdose

F - 14 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

wei ter E x - A n alo g - Ein g ab e b au g ru p p e 2 x ± 50 m V (6 ES 5 4 6 7 -8E A 1 1)

Te c h n i s c h e D aten

Adreßkennung
1 AE
für ET 100U 1kanalig 2 AE
für ET 100U 2kanalig 4 AE
für ET 100U 4kanalig 1 AE oder 012
für ET 200U 1kanalig 2 AE oder 013
für ET 200U 2kanalig 4 AE oder 015
für ET 200U 4kanalig

Eingangsbereiche (Nennwerte) ± 50 mV

Eingänge 1, 2 oder 4 (umschaltbar)

Potentialtrennung ja (Eingänge gegen Erdungspunkt; nicht


gegeneinander)

Eingangswiderstand ≥ 10 ΜΩ (M+, M-)

Leitungslänge (geschirmt) max. 200 m

Anschlußart der Signalgeber Zweileiteranschluß

Digitale Darstellung des Eingangssignals 12 Bit + Vorzeichen (2048 Einheiten = Nennwert)

Empfindlichkeit 24,41 µ V/Einheit


Meßwertdarstellung Zweierkomplement (linksbündig)

Meßprinzip integrierend

Umsetzprinzip Spannungs-Zeit-Umformung (Dual slope)

Integrationszeit (einstellbar zur optim. Stör- 20 ms bei 50 Hz


spannungsunterdrückung) 16,6 ms bei 60 Hz

Verschlüsselungszeit pro Eingang


- bei 2048 Einheiten max. 58 ms bei 50 Hz / max. 50 ms bei 60 Hz
- bei 4095 Einheiten max. 78 ms bei 50 Hz / max. 66,6 ms b. 60 Hz

Zulässige Potentialdifferenz
- Eingänge gegeneinander max. ± 15 V
- Eingänge gegen zentralen Erdungspunkt max. DC 75 V/AC 60 V

Zul. Eingangsspannung (Zerstörgrenze) max. ± 15 V

Kurzschlußschutz Kurzschlußfester Eingang

Fehlerinformation
- Meldung bei Bereichsüberschreitung ja (über 4095 Einheiten)
- Meldung bei Drahtbruch der Signalgeberleitungen ja, kanalspezifisch
- Drahtbruch der Signalgeberleitungen rote LED je Kanal

Störspannungsunterdrückung für f = nx
(50/60 Hz ± 1 %):
- Gleichtaktstörungen (Uss= 1 V) min. 60 dB

- Gegentaktstörungen min. 40 dB
(Spitzenwert der Störung < Nennwert des
Eingangsbereiches)

Grundfehlergrenze
1)
± 0,3 %, typ. ± 0,15 %

Gebrauchsfehlergrenze (0 bis 60 °C) 1)


± 0,5 %, typ. ± 0,2 %

Linearität ± 0,05 %
Temperaturfehler ± 0,01 %/K (Endwert)

Fehler der internen Vergleichsstellenkompensation ± 6 K, typ. ± 3 K

Zündschutzart/Bescheinigung [EEx ib] IIC nach EN 50020

PTB-Nr. Ex-94.C.2037

1)
Fehelerangaben für externe Kompensation der Vergleichsstellentemperatur

6ES5 998-0EX12 F - 15
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

wei ter E x - A n alo g - Ein g ab e b au g ru p p e 2 x ± 50 m V (6 ES 5 4 6 7 -8E A 1 1)

Höchstwerte je Kanal:
• U0 17,22 V
• Ik 20 mA
• P 86 mW
• La 20 mH
• Ca 340 nF

Bemessung d. Isolation nach VDE 0160

Nennisolationsspannung (+ 9 V gegen ) AC 12 V
- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 500 V

Nennisolationsspannung (Eingänge gegen + 9 V) AC 60 V


- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 2500 V

Stromaufnahme
- aus + 9 V (CPU/ET/PS 935) 270 mA

Verlustleistung der Baugruppe typ. 2,5 W

Gewicht ca. 250 g

F - 16 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

Ex-A nalog-Eingabebaugruppe 2 x Pt100, ± 500 mV (6ES5 467-8EF11)

operating mode
1
2
3
F 0
F 1

7 Ic+
6 M +

Ch 0

M -
4
8 Ic -

9 Ic+
M +
5

Ch 1

M -
6
Ic -
10
operating mode
4
5
6

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

16

ANAL OG INPUT
6ES5 467-8EF11
[EEx ib] IIC PTB Nr. Ex-94.C.2036
9 V

GND

9V ADST

ADC

U
100 Ohm Komp.

Schaltfeld

1 M0+ M1+ I I
C0+ C1+

2 M0- M1- I I
C0- C1-

6ES5 998-0EX12 F - 17
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

wei ter E x - A n alo g - Ein g ab e b au g ru p p e 2 x P t10 0 ( ± 5 0 0 m V) (6E S 5 4 67 -8E F 1 1)

Te c h n i s c h e D aten

Adreßkennung
1 AE
für ET 100U 1kanalig 2 AE
für ET 100U 2kanalig 1 AE oder 012
für ET 200U 1kanalig 2 AE oder 013
für ET 200U 2kanalig

Eingangsbereiche (Nennwerte)
- Widerstandsgeber (Pt100) 0 ... 200 Ω (max . 400 Ω )
- Spannungsquellen ± 500 mV

Eingänge 1 oder 2 (umschaltbar)

Potentialtrennung ja (Eingänge gegen Erdungspunkt; nicht


gegeneinander)

Eingangswiderstand ≥ 10 M Ω (M+, M-)

Leitungslänge (geschirmt) max. 200 m

Anschlußart der Signalgeber 2/4- oder 3-Leiteranschluß

Digitale Darstellung des Eingangssignals 12 Bit + Vorzeichen (2048 Einheiten = Nennwert)

Meßwertdarstellung Zweierkomplement (linksbündig)

Meßprinzip integrierend

Umsetzprinzip Spannungs-Zeit-Umformung (Dual slope)

Integrationszeit (einstellbar zur optim. Stör- 20 ms bei 50 Hz


spannungsunterdrückung) 16,6 ms bei 60 Hz

Verschlüsselungszeit pro Eingang


- bei 2048 Einheiten max. 58 ms bei 50 Hz / max. 50 ms bei 60 Hz
- bei 4095 Einheiten max. 78 ms bei 50 Hz / max. 66,6 ms b. 60 Hz

Zulässige Potentialdifferenz
- Eingänge gegeneinander max. ± 15 V
- Eingänge gegen zentralen Erdungspunkt max. DC 75 V/AC 60 V

Zul. Eingangsspannung (Zerstörgrenze) max. ± 15 V

Kurzschlußschutz Kurzschlußfester Eingang

Fehlermeldung bei
- Meldung bei Bereichsüberschreitung ja (über 4095 Einheiten)
- Meldung bei Drahtbruch der Signalleitungen ja, kanalspezifisch
- Anzeige b. Drahtbr. der Signalgeberleitung durch rote LED je Kanal

Störspannungsunterdrückung für f = nx
(x = 50/60 Hz ± 1 %; n = 1,2..):
- Gleichtaktstörungen (Uss= 1 V) min. 60 dB
- Gegentaktstörungen (Spitzenwert der min. 40 dB
Störung < Nennwert des Eingangsbereiches)

Fehlergrenzen, 4-Leiter-Schaltung Standardbereich: Klimabereich:


- Grundfehlergrenze ± 0,3 % (typ. 0,1 %) ± 0,5 % (typ. 0,2 %)
- Gebrauchsfehlergrenze (0 bis 60 °C) ± 0,5 % (typ. 0,2 %) ± 1,0 % /typ. 0,5 %)
- Linearität ± 0,05 %/K
- Temperaturfehler ± 0,01 %/K

Fehlergrenzen, 3-Leiter-Schaltung Standardbereich:


- Grundfehlergrenze ± 0,5 % (typ. 0,3 %)
- Gebrauchsfehlergrenze (0 bis 60 °C) ± 1,2 %
- Linearität ± 0,05 %/K
- Temperaturfehler ± 0,02 %/K

Zündschutzart/Bescheinigung [EEx ib] IIC nach EN 50020

PTB-Nr. Ex-94.C.2036

F - 18 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

wei ter E x - A n alo g - Ein g ab e b au g ru p p e 2 x P t10 0 ( ± 5 0 0 m V) (6E S 5 4 67 -8E F 1 1)

Höchstwerte je Kanal:
• U0 17,22 V
• Ik 33 mA
• P 142 mW
• La 10 mH
• Ca 240 nF *)

Bemessung d. Isolation nach VDE 0160

Nennisolationsspannung (+ 9 V gegen ) AC 12 V
- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 500 V

Nennisolationsspannung (Eingänge gegen + 9 V) AC 60 V


- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 2500 V

Stromaufnahme
- aus + 9 V (CPU/ET/PS 935) 270 mA

Verlustleistung der Baugruppe typ. 2,5 W

Gewicht ca. 250 g

*) Bei Anschluß an Geber m it den Höchstwerten U = ± 1 V, I = 20 mA, die eine Spannungs-

bzw. Stromaddition um diese Werte bewirken:

L a = 10 mH, C a = 240 nF

6ES5 998-0EX12 F - 19
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

A nalog-A usgabebaugruppe 2 x 4 ... 20 mA (6ES5 477-8EC11)

4 +
Ch 0
6 -
4 ... 20 mA

8 +
Ch 1
10 -
4 ... 20 mA

R ≥ 300 Ω

1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

14

ANAL OG OUT PUT


6ES5 477-8EC11
[EEx ib] IIC PTB Nr. Ex-91.C.2109
+ 9 V

S
GND

9V
DAMPW

n n

U
i i
U

i i

1 3 5 7 9

2 4 6 8 10

eigensichere

Ausgangs-

stromkreise

nicht benutzte
_
Ausgänge +
kurzschliessen

F - 20 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Technische Daten

wei ter E x - A n alo g - A u s g a be ba u g ru p pe 2 x + 4 ... 2 0 m A (6 ES 5 4 7 7 -8E C 1 1)

Te c h n i s c h e D aten

Adreßkennung
- für ET 100U 2 AX
- für ET 200U 2 AX oder 029

Ausgangsbereich (Nennwert) 4 ... 20 mA

Anzahl der Ausgänge 2

Potentialtrennung ja (Ausgänge gegeneinander und gegen


Erdungspunkt)

Bürde R ≥ 300 Ω
Leitungslänge (geschirmt) max. 200 m

Maximaler Leitungswiderstand RL = (14 V - UA)/20 mA


UA = Mindestbetriebsspannung des Aktors

Anschlußart der Aktoren 2-Leiteranschluß für 2-Leiter-Aktoren


z. B. I/P-Regler, Anzeigen

Digitale Darstellung des Ausgangssignals 11 bit + Vorzeichen (1024 Einheiten = Nennwert)

Speisespannung des Aktors


- Nennwert 14 V (bei 20 mA)
- zulässiger Bereich (einschl. Welligkeit) 12 ... 16 V

Meßwertdarstellung Zweierkomplement (linksbündig)

Wandlungszeit
(0 auf 100 % max. 300 ms

Zulässige Übersteuerung max. 25 %

Kurzschlußschutz Kurzschlußfester Ausgang

Kurzschlußstrom typ. 27 mA

Störungsanzeige (rote LED) Drahtbruch, Kurzschluß

Zulässige Potentialdifferenz, gegen Erde und


Ausgänge gegeneinander max. DC 75 V/AC 60 V

Grundfehlergrenze ± 0,5 %

Gebrauchsfehlergrenze (0 bis 60 °C) ± 0,6 %


- Linearität ± 0,2 %
- Temperaturfehler ± 0,01 %/K

Zündschutzart/Bescheinigung [EEx ib] IIC nach EN 50020

PTB-Nr. Ex-91.C.2109

Höchstwerte je Kanal:

• U0 18 V
• Ik 82 mA
• P 600 mW
• Ri 354 Ω
• zul. äußere Induktivität La 4 mH
• zul. äußere Kapazität Ca 270 nF

Bemessung der Isolation nach VDE 0160

Nennisolationsspannung (+ 9 V gegen ) AC 12 V
- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 500 V

Nennisolation (Ausgänge gegeneinander) AC 60 V


- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 1500 V

Nennisolation (Ausgang gegen + 9 V) AC 60 V


- Isolationsgruppe 1 x B
- geprüft mit AC 2500 V

6ES5 998-0EX12 F - 21
Technische Daten S5-100U Ex-Baugruppen

wei ter E x - A n alo g - A u s g a be ba u g ru p pe 2 x + 4 ... 2 0 m A (6 ES 5 4 7 7 -8E C 1 1)

Stromaufnahme typ. 350 mA


- aus + 9 V (CPU/ET/PS 935)

Verlustleistung der typ. 3,2 W


Baugruppe

Gewicht ca. 250 g

F - 22 6ES5 998-0EX12
G Fachwörter zum Thema Explosionsschutz und "Eigensicherheit" (Glossar)

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Fachwörter z um Thema Explosionsschutz

und "Eigensicherheit" (Glossar)

G Fachwörter zum Thema Explosionsschutz

und "Eigensicherheit" (Glossar)

Explosionsfähige A tmosphäre ist ein Gas-/Dampf-Luftgemisch, das unter atmosphäri-

schen Bedingungen (0,8 bar - 1,1 bar und 20 °C) durch

Zündung ex plodiert. Eine Selbstzündung und eine

Detonation können unter atmosphärischen Bedingungen

nicht entstehen.

Gefährliche explosionsfähige Ex plosionsfähige Atmosphäre in gefahrdrohenderMenge.

A tmosphäre Als gefahrdrohend gilt eine M enge, wenn im Falle ihrer

Zündung Personenschaden durch direkte oder i ndirekte

Einwirkung herv orgerufen werden kann.

Zone 0 umfaßt explosionsgefährdete Bereiche, in denen eine

gefährliche ex plosionsfähige Atmosphäre ständig oder

langzeitig v orhanden ist.

Zone 1 umfaßt explosionsgefährdete Bereiche, in denen eine ge-

fährliche ex plosionsfähige Atmosphäre gelegentlich auftritt.

Zone 2 umfaßt Bereiche, i n denen damit zu rechnen ist, daß eine

gefährliche ex plosionsfähige Atmosphäre nur selten und

dann auch nur kurzzeitig auftri tt.

Zone 10 Zone 10 umfaßt Bereiche, in denen eine gefährli che ex plo-

sionsfähige Staubatmosphäre langfri stig oder häufig v or-

handen ist.

Zone 11 umfaßt Bereiche, i n denen damit zu rechnen ist, daß ge-

legentlich durch Aufwi rbeln abgelagerten Staubes eine

gefährliche ex plosionsfähige Atmosphäre kurzzeitig auftritt.

Mindestzündenergie eines Gas- oder Dampf-Luft-Gemisches i st die kleinste

erforderliche elektrische Energie, die das zündwilli gste

Gemisch eines Gases oder Dampfes mit Luft bei einem

Druck v on 1 bar und einer Temperatur v on 20 °C noch

zu zünden v ermag.

Zündtemperatur Die Zündtemperatur ist die unterste Temperatur der Zünd-

quelle, bei der ein brennbares Gas/Luft-Gemi sch entzün-

det werden kann und ohne weitere Wärmezufuhr weiter-

brennt.

Glimmtemperatur Die Glimmtemperatur gibt an, bei welcher mi nimalen

Temperatur einer freiliegenden Oberfläche eine Staub-

schicht v on 5 mm gerade noch entzündet werden kann.

Bei größeren Schichtdicken kann Glimmen auch bereits

unterhalb dieser Gli mmtemperatur einsetzen. Besonders

gefährlich sind Kohlestaub, Mehlstaub, Metallstäube.

Flammpunkt Der Flammpunkt ist die niedri gste Temperatur, bei der

sich in einem genormten Tiegel so vi ele Dämpfe ent-

wickeln, daß sie durch eine fremde Zündquelle entzündet

werden können.

6ES5 998-0EX12 G - 1
Fachwörter z um Thema Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

und "Eigensicherheit" (Glossar)

Dichte Die Dichte eines Stoffes ist durch das Verhältnis seiner

M asse zu seinem Volumen gegeben und i st insbesondere

bei Gasen und Dämpfen v om herrschenden Druck und der

v orhandenen Temperatur abhängig. Bei abgelagerten

Stäuben hängt die Dichte u. a. auch von der Art der Schüt-

tung und der Korngröße ab.

Dichteverhältnis Für Gase und Dämpfe wird in entsprechenden Tabellen

oft das Dichteverhältnis angegeben, das aussagt, wieviel

mal schwerer oder leichter das betreffende Medium als

Luft ist, wobei gleiche Temperatur und gleicher Druck

v orausgesetzt werden. Hieraus kann erkannt werden, ob

sich das Gemisch v orwiegend in den unteren oder oberen

Raumzonen aufhalten wird.

Verdunstungszahl Zur Beurteilung der Verdunstungsgeschwindigkeit einer

Flüssigkeit und damit der Gefahr der Bildung von ex plo-

sionsfähigen Gemischen hat man eine Verdunstungszahl

definiert, die angibt, welche Zeit die betrachtete Flüssigkeit

für ihre Verdunstung i m Verhältnis zu der Zeit benötigt, die

für die Verdunstung der gleichen M enge Äther erforderlich

ist.

Gemeinsames Unterscheidungszeichen, welches be-

stätigt, daß das Betri ebsmittel der Konformitätsbescheini-

gung entspricht und v om Hersteller einer Stückprüfung

unterzogen wurde.

ia/ib Kategorien eigensicherer Betriebsmittel gemäß EN 50020.

ia = für den Einsatz innerhalb der Zone 0 geeignet.

ib = für den Einsatz innerhalb der Zonen 1, 2

geeignet

II A / II B / II C sind Ex plosionsgruppen gem. EN 50014. Sie beruhen

bei eigensicheren elektrischen Betri ebsmitteln auf dem

Verhältnis des Mindeszündstroms (MI C) der Gase und

Dämpfe zum Mi ndestzündstrom v on Laboratori ums-

M ethan. Zuordnung der durch das elektrische Betriebs-

mittel in den explosionsgefährdeten Bereich einbringbaren

Energie zu der Mindest-Zündenergie der gefährli chen

ex plosionsfähigen Atmosphäre.

Eigensicherheit Ein Stromkreis ist eigensicher, wenn durch ihn ein ex plo-

sionsfähiges Gemisch weder betriebsmäßig noch i m

Fehlerfall durch elektrische Funken oder Erwärmung unter

festgelegten Prüfbedingungen entzündet werden kann.

Bei der Eigensicherheit bezieht sich die Zündschutzart

auf den gesamten Stromkreis.

Sicherheitsfaktoren Zone 1 Beim Auftreten eines Fehlers im eigensicheren

Stromkreis muß die Eigensicherheit noch auf-

rechterhalten bleiben.

Zone 0 Beim Auftreten v on zwei voneinander unab-

hängigen Fehlern muß die Eigensicherheit noch

aufrechterhalten bleiben.

G - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Fachwörter z um Thema Explosionsschutz

und "Eigensicherheit" (Glossar)

Temperaturklassen T1 - T6 Bei den Temperaturklassen T1 ... T6 werden die max ima-

len Oberflächentemperaturen der im Ex -Bereich installier-

baren Betriebsmittel den M indest-Zündtemperaturen der

möglichen gefährlichen ex plosionsfähigen Atmosphäre

gegenübergestellt. Die max imale Oberflächentemperatur

muß immer kleiner sein als die Mindestzündtemperatur.

Keine Temperaturklassen benötigen "zugehörige elek-

tri sche Betriebsmi ttel", da diese nicht in den ex plosions-

gefährdeten Bereichen betrieben werden dürfen und

somi t eine thermische Zündung durch das zugehöri ge

Betriebsmittel ausgeschlossen ist.

Funkenprüfgerät Eigensichere Stromkreise werden mit dem Funkenprüf-

gerät geprüft. Dieses Prüfgerät ist gemäß I EC-Publi kation

79-3 als i nternationales Standardprüfgerät für eigensichere

Stromkreise in der EN 50020 vorgeschri eben.

Nichtstöranfällige Bei diesen Bauelementen wi rd nicht mit einem Fehler

Bauelemente gerechnet, gem. EN 50020 brauchen sie nicht redundant

v orhanden zu sein. Zu ihnen zählen Netztransformatoren,

Übertrager, Optokoppler, Relais, Dämpferwicklungen und

Wi derstände zur Strombegrenzung.

Störanfällige Bauelemente Zu ihnen zählen Halbleiterbauelemente und Kondensato-

ren. Sie dürfen gemäß EN 50020 nur mit einem bestimm-

ten Prozentsatz ihrer Nennwerte z. B. für Strom und

Spannung ausgelastet werden.

Baubestimmungen Beim Bau v on Betri ebsmitteln mit eigensicheren Strom-

kreisen gemäß der europäischen Norm unter Bezeichnung

DIN EN 50020/VDE 0170/0171 Teil 7/5.78 sind zwei

Gesichtspunkte besonders wi chtig:

a) Schutz der eigensicheren Stromkreise gegen den

Übertritt fremder Spannungen und Schutz gegen

das Annehmen zu hohen Potentials gegenüber Erde

und

b) Strom- und Spannungsbegrenzung unter Berück-

sichtigung eines Sicherheitsfaktors.

6ES5 998-0EX12 G - 3
Fachwörter z um Thema Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

und "Eigensicherheit" (Glossar)

Betriebsmittel Grundsätzli ch unterscheidet man folgende Betriebsmittel-

arten:

a) Eigensichere Betriebsmittel

Elektrisches Betriebsmittel, i n dem alle Stromkreise

eigensicher sind.

b) Zugehöriges Betriebsmittel

Ein elektrisches Betriebsmittel, das sowohl eigen-

sichere als auch nichteigensichere Stromkreise

enthält, welche die Sicherheit v on eigensicheren

Stromkreisen beeinflussen können.

Anmerkung:

Ein zugehöriges elektrisches Betri ebsmittel kann

entweder ein elektrisches Betri ebsmittel mit einer

anderen, in der Europäischen Norm EN 50014 auf-

geführten, zur Verwendung i n ex plosionsgefärdeten

Bereichen geeigneten Zündschutzart sein, oder ein

elektrisches Betiebsmittel, das nicht entsprechend

geschützt ist und das deshalb in ex plosionsgefähr-

deten Bereichen nicht verwendet werden darf.

Die eigensicheren Betriebsmittel sind zu unterteilen in:

c) Passive eigensichere Betriebsmittel

Betriebsmi ttel mit ausschließlich eigensicheren

Stromkreisen, v on denen die Eigensicherheit nicht

abhängt, wie z. B. Fotoelemente, dynamische

Telefonkapseln, kontaktgebende Befehlsgeber sowie

Widerstandsferngeber, Klemmenkästen und Steck-

v erbinder.

Alle diese Betriebsmittel liefern im Sinne der Eigen-

sicherheit keine bzw. eine vernachlässigbare Energie

an Funken, die in eigensicheren Stromkreisen auf-

treten, und nehmen keine unzulässige Erwärmung an.

Sie brauchen in der Bundesrepublik Deutschland

nicht bescheinigt zu sein.

d) Passive eigensichere Betriebsmittel mit Energie-

speicher

Betriebsmi ttel, die zwar keine eigene Spannungs-

quelle besitzen, die aber magnetische, elektri sche

und thermische Energie speichern können.

Dazu sind z. B. zu zählen: Meßgeräte, Fühler v on

induktiven Näherungsschaltern, Lautsprecher, Entstör-

kondensatoren, kapazi tiv e Sonden und Leuchtdioden.

Diese Betriebsmittel werden in der BRD nur dann

bescheinigt, wenn der Betreiber, der die Verant-

wortung hat, sich über die Energiespeicherfähigkeit

nicht eindeutig im Klaren ist und auf einer Prüfung

durch die Prüfstelle besteht.

Errichten eigensicherer Während der Bau v on Betri ebsmitteln mit eigensicheren

A nlagen Stromkreisen in aller Welt nach sehr ähnlichen und in

Europa sogar harmonisierten Bestimmungen erfolgt, be-

stehen beim Errichten eigensicherer Anlagen doch er-

hebli che Unterschiede. Noch immer wird die I nstallation

eigensicherer Anlagen allgemein als nationale Angelegen-

heit angesehen.

G - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Fachwörter z um Thema Explosionsschutz

und "Eigensicherheit" (Glossar)

Errichten eigensicherer Eigensichere Stromkreise sind in einem besonderen Maße

A nlagen gefährdet, weil bereits geringe Energiemengen ausrei-

in der BRD chen, die Eigensicherheit aufzuheben. Die Errichtungsbe-

(nach DIN VDE 0165/2.91) stimmungen DIN VDE 0165/2.91 haben deshalb das Ziel,

eigensichere Stromkreise als solche deutli ch zu kenn-

zeichnen und sie v or äußeren Beeinflussungen zu

schützen.

Benachbarte nichteigensichere Eigensichere Stromkreise sind getrennt v on nichteigen-

Stromkreise sicheren Stromkreisen zu verlegen und besonders deut-

li ch zu kennzeichnen. So dürfen Leiter v on eigensiche-

ren und nichteigensicheren Stromkreisen nicht gemein-

sam in Kabeln, Leitungen, Rohren, Kanälen und Bündeln

geführt werden.

Alle Betriebsmittel, i n die eigensichere Stromkreise einge-

führt werden, müssen bescheinigt sein, unabhängig

davon, ob sie sich innerhalb oder außerhalb des ex plo-

sionsgefährdeten Bereiches befinden.

Potentialausgleich Um die Gefahr der Funkenbildung durch unterschiedliche

Potentiale in ex plosionsgefährdeten Bereichen so klein wie

möglich zu halten, wird Potentialausgleich v orgeschrieben.

Danach müssen alle der Berührung zugänglichen leiten-

den Konstruktionsteile, z. B. Stützen, Behälter und Rohr-

leitungen, miteinander und mit dem Schutzleiter verbun-

den werden. Der Potentialausgleich muß entsprechend

DIN VDE 0100 Teil 410 und Teil 540 ausgeführt werden.

Errichten in Zone 2 Die Zone 2 ist nur in Ausnahmefällen ex plosionsgefähr-

det. In diesem Gefahrbereich dürfen z. Zt. M eß- und

Fernmeldegeräte gemäß DIN VDE 0165/2.91 außer in

ex plosionsgeschützter Ausführung auch in normaler

Bauart v erwendet werden, wenn sie keine betriebsmäßig

funkengebenden Teile enthalten.

Errichten in Zone 0 Da in der Zone 0 ständig gefährliche explosionsfähige

Atmosphäre anstehen kann, werden besonders hohe

Sicherheitsanforderungen an die elektrischen Anlagen

gestellt. Beim Einsatz in der Zone 0 müssen alle

Betriebsmittel gemäß DIN VDE 0165/2.91 für diese Zone

0 bescheinigt sein. Es müssen z. B. die Betri ebsmittel der

Kategorie "ia" entsprechen.

CENELEC "Europäisches Komitee für elektrotechnische Normungen"

Beteiligt sind die Länder der EG und zusätzlich

Finnland, Griechenland, Norwegen, Österreich, Portugal,

Schweden, Schweiz und Spanien.

6ES5 998-0EX12 G - 5
Fachwörter z um Thema Explosionsschutz S5-100U Ex-Baugruppen

und "Eigensicherheit" (Glossar)

G - 6 6ES5 998-0EX12
H Ex-Betriebsmittel und Zubehör

H.1 Weitere Ex -Betri ebsmittel v on Siemens . . . . . . . . . H - 1

H.2 Zubehör . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . H - 2

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Ex-Betriebsmittel und Zubehör

H Ex-Betriebsmittel und Zubehör

H.1 Weitere Ex-Betriebsmittel von Siemens

1. Explosionsschutz bei Drehstrom-Niederspannungsmotoren

Druckschrift: EEx’e’ - Drehstrom-Niederspannungsmotoren


Bestell-Nr. E20001-P111-A105

2. Feldmultiplexer FM 100

Handbuch: Bestell-Nr. C79000-G8000-C12 (deutsch)

3. Wäge- und Dosiersystem SIWAREX P

Katalog: MP14, Elektromechanische Waagen

4. Ex-geschützte Meßumformer

- Druck- und Füllstandsmeßgeräte

- Elektrische Meßumformer für Druck

- Elektrische Meßumformer für Differenzdruck

- pneumatische Stellantriebe

- Thermoelemente und Meßumformer

Katalog: MP01, Standarderzeugnisse der Prozeßtechnik

5. Anzeiger und Grenzwertmelder

Katalog: MP12

6. Bergbau-Elektrotechnik SIMDAS S5

Katalog: Sch 7.3, Bestell-Nr. E86010-K2107-B301-A3

6ES5 998-0EX12 H-1


Ex-Betriebsmittel und Zubehör S5-100U Ex-Baugruppen

H.2 Zubehör

1. Normprofilschienen 35 mm

für 19"-Schränke, Länge 483 mm 6ES5 710-8MA11


für 600 mm-Schränke, Länge 530 mm 6ES5 710-8MA21
für 900-Schränke, Länge 830 mm 6ES5 710-8MA31
Länge 2000 mm, ungelocht 6ES5 710-8MA41

2 Stromversorgungsbaugruppen

Stromversorgungsbaugruppe PS 931
AC 115 V/230 V; DC 24 V; 2 A 6ES5 931-8MD11

Lastnetzgerät 6EW1
AC 115 V/230 V; DC 24 V; 2 A 6EW1 380-0AA
AC 115 V/230 V; DC 24 V; 4 A 6EW1 380-1AA
AC 115 V/230 V; DC 24 V; 10 A 6EW1 380-4AAB01

3. Anschaltungsbaugruppen

Anschaltung IM 315 6ES5 315-8MA11


Anschaltung IM 316 6ES5 316-8MA12
- Steckleitung (0,5 m) 6ES5 712-8AF00
- Steckleitung (2,5 m) 6ES5 712-8BC50
- Steckleitung (5,0m) 6ES5 712-8BF00
- Steckleitung (10 m) 6ES5 712-8CB00

H-2 6ES5 998-0EX12


J Index

6ES5 998-0EX12 1
2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Index

In dex

A
Adreßbilanz .......................................... 11-7 Baugruppe

Adreßkennung ...................................... 12-5 max imale Anzahl .......................... 11-6

Adressierung Baugruppenadressierung ..................... 12-1

ET 100U/ET 200U ............. 11-15, 12-5 Baumusterprüfbescheinigung .......... 2-5, 4-4

S5-95/100U .................................. 12-1 Baumusterprüfung ................................ 6-11

Adreßvolumen ...................................... 11-5 Baumusterprüfv erfahren ......................... 2-5

AG S5-100U ......................................... 11-2 Berechnungsv erfahren

AG S5-95U ........................................... 11-2 PTB-Bericht W-39 ........................ 6-24

Aktoren ....................................... 11-33, C-2 Bereich ................................................... 1-1

Analog-Ausgabebaugruppe Berührungsschutz ...........................7-2 - 7-3

6ES5 477-8EC11................................ 11-33 Beschaffenheit elektrischer Anlagen ...... 2-4

Analog-Eingabebaugruppe Betrieb .................................................... 7-9

6ES5 467-8EA11 ................................ 11-39 Betriebsmi ttel ..........................2-7, 2-20, 5-1

Analog-Eingabegruppe aktiv e eigensichere....................... 6-11

6ES5 467-8EE11 ................................ 11-28 Auswahl .................................. 7-2, C-1

Analog-Eingabegruppe eigensicher .......................... 4-13, 6-10

6ES5 467-8EF11 ................................ 11-47 elektrische ...................................... 1-1

Analogbaugruppe mehrere ........................................ 6-20

Adressierung ................................ 12-4 mit galv. Trennung........................ 6-16

Analogwert ohne galv . Trennung .................... 6-15

ausgeben.................................... 11-56 passiv e eigensichere .................... 6-11

einlesen ...................................... 11-55 zugehörig ............................. 4-13, 6-17

Analogwert-Darstellung Betriebsstätte.......................................... 1-1

.............................11-31, 11-35, 11-52 Beurteilung ............................................ C-1

Anlage Bezugspotential .................................... 9-31

eigensicher ................................... 6-10 Blitz-/Überspannungsschutz ................. 9-36

Anschaltungsbaugruppe IM 318 ............. 9-3 Blitzschlag ............................................ 9-38

Anschlußstelle ...................................... 4-13 Blitzschutz ............................................ 9-31

Applikationsbeispiele ............................. C-1 Blitzschutz-Potentialausgleich .............. 9-34

Arbeitspunkt........................................ 11-25 Blitzschutzeinrichtung ........................... 9-15

Aufbau Blitzstromableiter .................................. 9-34

dezentral....................................... 9-32 Brennpunkt ............................................. 1-2

einzeilig ...................................... 11-11 Busmodul.............................................. 11-1

elektrisch ...................................... 9-14 Bussy stem ............................................ 10-3

ET 100U/ET 200U ...................... 11-14 technische Daten.......................... 10-4

mehrzeilig ................................... 11-11

senkrecht ...................................... 9-12 C


Aufbau einer Zeile .................................. 9-2

Aufsichtsbehörde .................................... 2-3 CENELEC ............................................. 2-17

Ausgangskennlinie ............................... 6-20 Mitglieder ...................................... 2-17

Ausgleichsleitung................................... C-7 Code

Ausgleichsstrom ................................... 9-34 für Kennzeichnung ......................... 5-1

Codierelement ........................................ 9-5

B
D
Bauartprüfung ......................................... 2-2

Bauartzulassung ..................................... 2-7 Detonation .............................................. 1-1

Baubestimmung....................2-1, 2-10, 6-12 Digital-Ausgabegruppe 6ES5 457-8EA12

................................................... 11-24

6ES5 998-0EX12 S - 1
I ndex S5-100U Ex-Baugruppen

Digital-Eingabebaugruppe Ex plosionsschutz

6ES5 437-8EA12 ................................ 11-18 außerhalb CENELEC ................... 4-22

Digitalbaugruppe primär ............................. 1-5, 3-1 - 3-2

Adressierung ................................ 12-3 sekundär....................... 1-5, 4-1 - 4-24

DIN EN 50020 ............................. 6-11, 6-21 Ex plosionsschutz-Richtli nie (EX-RL)

DIN VDE 0165/02.91 ............................ 9-20 ................................................ 2-3, 2-8

DIN VDE 0165/2.91 ........................7-1 - 7-2 Ex plosionsunterdrückung ....................... 3-2

Druckfeste Kapselung "d" ....................... 4-8 Ex plositionsgefahr .................................. 4-3

E F
Eigensicherheit Fadenmaß ............................................ 6-12

Gewährleistung .............................. 6-3 Fehlermeldung AE-Bgr. 467-8EA11 ... 11-46

Nachweis ...................................... 6-22 Fehlermeldung AE-Bgr. 467-8EE11 ... 11-32

Eigensicherheit "i "................................. 4-11 Fehlermeldung DA-Bgr. ...................... 11-26

Einrichtung Feldstromkreis ...................................... 6-10

flammendurchschlagsicher............. 3-2 Flammendurchschlag (Zündschutzart)

Elex V ........................................1-1, 2-1, 2-4 ..................................................... 4-17

EMV ..................................................... 9-30 Flammendurchschlagsicherungen.......... 2-7

EMV-Maßnahmen ................................ 9-31 Flammpunkt ..................................... 1-2, 3-1

EN 50014................................................ 5-1 Funkenzündung ............................... 6-1, 6-3

EN 50014 ... 50020................................. 5-5

EN 50020................................................ 6-4 G
Energiespeicher.................................... 6-11

Entladung Gebäudeschirmung .............................. 9-31

elektrostatisch .............................. 9-29 Gefahrdrohende Menge.......................... 1-4

Erhöhte Sicherheit "e" ............................ 4-9 Gefährdungsgrad.................................... 4-1

Erlaubnisschein .................................... 9-44 Geräteschirmung .................................. 9-27

Errichter .................................................. 2-6 Gewerbeordnung ......................2-1, 2-3, 2-7

Errichtung GewO...................................................... 2-1

Beispiel........................................... 8-1 Glimmtemperatur .................................... 1-3

Errichtungsbestimmungen ......2-1, 2-10, 7-1 Grenzkurvendiagramm ......................... 6-28

Erweiterungsgeräte ET 100/ET 200U... 11-3 Grenzspaltweite (MESG) ...................... 4-17

ET 100U ............................................... 11-3

ET 200U ............................................... 11-3 H


Europäische Norm ................................ 2-10

Ex -Aufbau ............................................. 9-41 HART-Protokoll ................................... 11-37

Ex -Baugruppe....................................... 11-1

Ex -Betriebsmittel .................................... 2-5 I


Ex -Busmodul ............................... 9-4, 11-16

Ex -Peripheriebaugruppe......................... 9-5 IEC ..................................................... 2-16

Ex -Sy mbol .............................................. 5-1 Publi kationen ................................ 2-16

Ex -Zeichen ............................................. 2-5 Inbetri ebnahme AE-Bgr. 467-8EE11 .. 11-30

Ex plosion ................................................ 1-1 Inbetri ebnahme AE-Bgr. 467-8EF11 .. 11-50

Ex plosionsbereich .................................. 1-3 Induktivi tät........................................ 6-2, 6-8

Ex plosionsdruckentlastung ..................... 3-2 Inertisierung ............................................ 3-2

Ex plosionsfähige Atmosphäre ................ 1-2 Initiator ................................................... C-1

Ex plosionsgefahr .................................... 9-1 Instandhaltung ...................................... 9-44

Ex plosionsgefährdeter Bereich............... 1-1 Instandsetzungsarbeiten....................... 7-10

Ex plosionsgrenze .......................... 1-2, 4-17

Ex plosionsgruppen .....................4-18 - 4-19

Ex plosionspunkt ..................................... 1-2

S - 2 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Index

K Linearisierung .......................... 11-46, 11-54

Lüftung.................................................... 3-2

Kabel ............................................. 4-10, 7-4

Auswahl ........................................ 9-21 M


Kabelarten ............................................ 9-22

Kabelbahn ............................................ 9-17 Magnetv entil .......................................... C-2

Kabelbett .............................................. 9-20 eigensicher .................................... C-3

Kacheladressierung .............................. 12-5 Meßumformer ........................................ C-8

Kapazi tät von Leitungen ....................... 6-17 Metallteile

Kapazi täten............................................. 6-6 Massung ....................................... 9-29

Kategorie .............................................. 4-11 Mi ndestzündenergie .............4-11, 4-17, 6-1

Kennzahl Mi ndestzündstrom (M IC) ...................... 4-17

sicherheitstechnische ............ 1-2, 4-16 Montagearbeiten ................................... 9-39

Kennzeichnung .......................2-5, 5-5, 9-19 Motor....................................................... 4-9

Beispiele ......................................... 5-7 Motorschutzschalter ............................... 4-9

Klemmen

Anforderungen.............................. 9-25 N
Kommunikation ..................................... 11-4

Kompensation..................................... 11-39 Näherungsschalter ............................. 11-19

Kompensationsdose ................... 11-40, C-7 NAMUR-Geber ........................... 11-20, C-1

Kondensator ........................................... 6-2 Neue Bundesländer .............................. 2-13

Konformi tätsbescheinigung ........... 2-5, 2-20 Normierung .............................. 11-46, 11-54

Kontrollbescheinigung ............................ 2-5 Normungsgremien ................................ 2-16

Konzentration brennbarer Stoffe ............ 1-2

Konzentrationsbegrenzung..................... 3-1 O
Kopplung

SIMATI C-SIMATI C ....................... 10-2 Oberflächentemperatur.................. 4-9, 4-21

TELEPERM-SIM ATIC .................. 10-6 Öffnungsfunke ........................................ 6-8

Kopplungsmögli chkeit .................10-1 - 10-8 Ölkapselung "o" ...................................... 4-5

Kurzschlußstrom..................................... 6-4

P
L
Parallelschaltung .................................. 6-22

Laststromkreis ...................................... 9-15 Peri pheri ebaugruppen ............................ 9-1

Leckanzeigegerät ................................... 2-7 Potentialausgleich ...... 6-15, 7-3, 9-15, 9-38

LED .................................................... C-11 im Gebäude .................................. 9-16

Erwärmungsv erhalten ................. C-12 Prüfbescheinigung ......................... 2-20, 5-2

Vorwiderstand ............................. C-13 Prüfpflicht................................................ 2-8

Leistungskurzschluß ........................... 11-25 Prüfstellen............................................... 2-7

Leitung ........................................... 4-13, 7-4 außerhalb der EG ......................... 2-16

eigensicher ................................... 9-19 EG ................................................ 2-15

Kennwert ...................................... 9-25 FM ................................................ 4-22

Schirmung .................................... 9-28 national ......................................... 2-13

Ty pkurzzeichen ............................ 9-23 UL ................................................. 4-22

Leitungsbruch ..................................... 11-29 PS 935

Leitungseinführung ............................... 4-10 Adressierung .............................. 11-13

Leitungsführung ........................... 9-17, 9-30 Anschluß .................................... 11-10

Leitungskapazität................................... C-2 Diagnose .................................... 11-16

Leitungskurzschluß.................. 11-19, 11-29 Montage ....................................... 11-9

Leitungsschirm ..................................... 9-31 Steckplatzbelegung ......... 11-10, 11-13

Leitungsschirmung ............................... 9-27 PTB-Bericht W-39................................. 6-24

Leuchtdiode

Beschreibung .............................. C-12

Leuchtmelder ....................................... C-11

6ES5 998-0EX12 S - 3
I ndex S5-100U Ex-Baugruppen

R Stromv ersorgungsbaugruppe PS 935

............................................ 11-1, 11-8

Reihenklemmen...................................... 4-9 Summenausgangskennlinien ............... 6-25

Reihenschaltung ................................... 6-23 Systembeschreibung ............................ 4-15

Systeme "i"

S eigensichere ................................. 4-15

Sachverständige ..................................... 2-3 T


Sammelkabel ........................................ 9-21

Sandkapselung "q" ................................. 4-7 Technische Regeln (TGL)..................... 2-13

Schirmung ............................................ 9-27 Temperaturklassen ............................... 4-21

Schrankbelüftung.................................... 9-9 Thermoelement...................................... C-6

Schrankeinbau........................................ 9-9 Anschluß .................................... 11-40

Schutzleiter ........................................... 9-15 mit baugruppeninterner

Schutzmaßnahmen ................................ 1-5 Vergleichsstelle .......................... 11-41

Selbstentzündung ................................... 1-3 mit Kompensationsdose ............. 11-40

Sensoren Thermospannung................................... C-7

zusammengeschaltet ................. 11-21 Trennstufen........................................... 6-10

Sicherheitsbarri eren ............................. 6-13 Trennung

Sicherheitsfaktor ............................ 4-11, 6-3 galvanisch .................................... 6-16

Sicherheitsmaßnahmen........................ 9-39 Trennwand................................. 11-1, 11-17

Signaltrennung ..................................... 4-13

SIM ATIC-Kopplung............................... 10-1 U


SMART-Meßumformer ....................... 11-37

Spannungsaddition ............................... 6-20 Überdruckkapselung "p" ......................... 4-6

Spannungsbegrenzung .......................... 6-1 Überfüllsicherungen................................ 2-7

Spannungsgeber Übergangsv orschriften.......................... 2-13

Anschluß .................................... 11-40 Überprüfung............................................ 7-9

Spannungsmessung ........................... 11-49 Überspannungsableiter......................... 9-38

Spannungsverschleppung .................... 9-32 Überspannungsschutz .......................... 9-36

Stäube .................................................... 1-3 Überspannungsschutzgeräte ................ 9-35

Steckplatz ............................................. 11-5 Überwachungsbedürftige Anlagen ......... 2-2

Steckplatznumeri erung ......................... 12-1

Stellglied V
analog............................................ C-9

Stilllegung ............................................... 2-3 VbF ................................................ 2-3, 2-7

Störspannung ....................................... 9-29 VDE 0170/0171 ........................... 6-11, 6-21

Störung ................................................... 7-9 VDE-Bestimmung ................................... 2-3

Strom Verdrahtung .......................................... 9-13

Vermaschung ............................. 11-22 Vergleichsstellentemperatur ............... 11-39

Stromabgabe ........................................ 11-5 Korrektur..................................... 11-41

Stromaddition ....................................... 6-20 Verkapselung "m" ................................. 4-14

Strombegrenzung ................................... 6-1 Vernetzung ........................................... 10-1

elektronisch .................................... 6-2 Verpuffung .............................................. 1-1

ohmsche ......................................... 6-2 Vierleiter-Meßumformer...................... 11-29

Strombilanz........................................... 11-7

Stromkreis W
eigensicher .......................... 4-11, 9-19

Energiespeicher ............................. 6-2 Wärmezündung ............................... 6-1, 6-4

induktiv ........................................... 6-8 Wartung .................................................. 7-9

kapazitiv ......................................... 6-6 Werkzeuge............................................ 9-39

ohmsche Last ................................. 6-4 Widerstandsthermometer ........... 11-48, C-4

Stromv ersorgung .................................. 9-14

Stromv ersorgungsbaugruppe ................. 9-3

S - 4 6ES5 998-0EX12
S5-100U Ex-Baugruppen Index

Z
Zone 0 .................................................... 7-5

Zone 1 .................................................... 7-6

Zone 10 .................................................. 7-8

Zone 11 .................................................. 7-8

Zone 2 .................................................... 7-7

Zonendefinitionen ................................... 4-1

Zoneneinteilung ...................................... 4-1

Zündbereich............................................ 1-3

Zündfähigkeit ........................................ 4-17

Zündgrenzkurve .................... 6-3 - 6-4, 6-10

Zündgrenzkurvendiagramm.................. 6-29

Zündgrenzstrom ..................................... 6-4

Zündquelle .............................................. 1-4

Zündschutzart .........................1-5, 4-5, 4-17

Eigensicherheit ........... 4-14, 6-1 - 6-32

Zündschutzgas ....................................... 4-6

Zündtemperatur ....................1-3, 4-16, 4-21

Zusammenschaltung

............. 6-17, 6-20 - 6-21, 6-25, 11-22

Zweileiter-Meßumformer .................... 11-28

6ES5 998-0EX12 S - 5
I ndex S5-100U Ex-Baugruppen

S - 6 6ES5 998-0EX12
Richtlinie zur Handhabung
elektrostatisch gefährdeter Baugruppen (EGB)

1 Was bedeutet EGB?


Fast alle SIMATIC-/TELEPERM-Baugruppen sind mit hochintegrierten Bausteinen bzw. Bauele-
menten in MOS-Technik bestückt. Diese elektronischen Bauteile sind technologisch bedingt sehr
empfindlich gegen Überspannungen und damit auch gegen elektrostatische Entladung:

Kurzbezeichnung für solche


Elektrostatisch Gefährdeten Bauelemente/Baugruppen: "EGB"

Daneben findet man häufig auch die international gebräuchliche Bezeichnung: "ESD" (Electro-
static Sensitive Device)

Nachstehendes Symbol auf Schildern, an Schränken, Baugruppenträgern oder Verpackungen


weist auf die Verwendung von elektrostatisch gefährdeten Bauelementen und damit auf die
Berührungsempfindlichkeit der betreffenden Baugruppen hin:

EGBs können durch Spannungen und Energie zerstört werden, die weit unterhalb der Wahrneh-
mungsgrenze des Menschen liegen. Solche Spannungen treten bereits dann auf, wenn ein
Bauelement oder eine Baugruppe von einem nicht elektrostatisch entladenen Menschen berührt
wird. Bauelemente, die solchen Überspannungen ausgesetzt wurden, können in den meisten
Fällen nicht sofort als fehlerhaft erkannt werden, da sich erst nach längerer Betriebszeit ein
Fehlverhalten einstellen kann.

Um eine elektrostatische Entladung


– zu fühlen, sind 3500 Volt
– zu hören, sind 4500 Volt
– zu sehen, sind mindestens 5000 Volt erforderlich.

Aber ein Bruchteil dieser Spannung kann schon elektronische Bauelemente schädigen oder
zerstören.

Durch statische Entladung beschädigte, überbeanspruchte oder geschwächte Bauelemente


können durch Veränderung typischer Leistungsdaten zeitweilig Fehler zeigen, z. B. bei

– Temperaturänderungen,
– Stößen,
– Erschütterungen,
– Lastwechseln.

Nur durch konsequente Anwendung der Schutzeinrichtungen und verantwortungsbewußte


Beachtung der Handhabungsregeln lassen sich Funktionsstörungen und Ausfälle an EGB-Bau-
gruppen wirksam vermeiden.

C79000-D8000-C333-01 0-1
2 Wann entsteht eine statische Ladung?
Man kann nie ganz sicher sein, daß man selbst oder die Materialien und Werkzeuge, mit denen
man umgeht, keine elektrostatische Aufladung aufweisen.

Kleine Aufladungen bis 100 V sind normalerweise üblich, diese können jedoch sehr schnell bis
zu 35 000 V ansteigen!

Beispiele dafür:
– Gehen auf Teppichboden bis 35 000 V
– Gehen auf Kunststoffboden bis 12 000 V
– Sitzen auf Polsterstuhl bis 18 000 V
– Entlötgerät aus Plastik bis 8 000 V
– Bücher und Hefte mit Kunststoffeinband bis 8 000 V
– Plastik-Hüllen bis 5 000 V
– Plastik-Kaffeetassen bis 5 000 V

3 Wichtige Schutzmaßnahmen gegen statische Aufladung


• Die meisten Kunststoffe sind stark aufladbar und deshalb unbedingt von den gefährdeten
Bauteilen fernzuhalten!
• Beim Umgang mit elektrostatisch gefährdeten Bauteilen ist auf gute Erdung von Mensch,
Arbeitsplatz und Verpackung zu achten!

4 Handhabung von EGB-Baugruppen

• Grundsätzlich gilt, daß elektrostatische Baugruppen nur dann berührt werden sollten,
wenn dies wegen daran vorzunehmender Arbeiten unvermeidbar ist. Fassen Sie
Flachbaugruppen auf keinen Fall so an, daß dabei Baustein-Pins oder Leiterbahnen
berührt werden.
• Bauelemente dürfen nur berührt werden, wenn
– man über ein EGB-Armband ständig geerdet ist,
oder wenn
– man EGB-Schuhe oder EGB-Schuhe-Erdungsschutzstreifen in Verbindung mit ei-
nem EGB-Boden trägt.

• Vor dem Berühren einer elektronischen Baugruppe muß der eigene Körper entladen
werden. Dies kann in einfachster Weise dadurch geschehen, daß unmittelbar vorher
ein leitfähiger, geerdeter Gegenstand berührt wird (z. B. metallblanke Schaltschranktei-
le, Wasserleitung u.s.w.).
• Baugruppen dürfen nicht mit aufladbaren und hochisolierenden Stoffen wie z.B. Kunst-
stoffolien, isolierenden Tischplatten oder Bekleidungsteilen aus Kunstfaser in Berüh-
rung gebracht werden.
• Baugruppen dürfen nur auf leitfähigen Unterlagen abgelegt werden (Tisch mit EGB-
Auflage, leitfähiger EGB-Schaumstoff, EGB-Verpackungsbeutel, EGB-Transportbehäl-
ter).
• Baugruppen nicht in die Nähe von Datensichtgeräten, Monitoren oder Fernsehgeräten
bringen (Mindestabstand zum Bildschirm > 10 cm).

0-2 C79000-D8000-C333-01
Im nachstehenden Bild sind die notwendigen EGB-Schutzmaßnahmen noch einmal verdeutlicht.

d
b
e

f f c f
a a

Sitzplatz Stehplatz

b a leitfähiger Fußboden
b EGB-Tisch
e c EGB-Schuhe
d EGB-Mantel
e EGB-Armband
f c f f Erdungsanschluß der Schränke
a

Sitz-/Stehplatz

5 Messen und Ändern an EGB-Baugruppen


• An den Baugruppen darf nur dann gemessen werden, wenn

– das Meßgerät geerdet ist (z. B. über Schutzleiter) oder

– vor dem Messen bei potentialfreiem Meßgerät der Meßkopf kurzzeitig entladen wird (z. B.
metallblankes Steuerungsgehäuse berühren).
• Beim Löten darf nur ein geerdeter Lötkolben verwendet werden.

6 Versenden von EGB-Baugruppen


Baugruppen und Bauelemente sind grundsätzlich in leitfähiger Verpackung (z. B. metallisierten
Kunststoffschachteln, Metallbüchsen) aufzubewahren oder zu versenden.

Soweit Verpackungen nicht leitend sind, müssen Baugruppen vor dem Verpacken leitend um-
hüllt werden. Es kann z.B. leitender Schaumgummi, EGB-Beutel, Haushalts-Alufolie oder Papier
verwendet werden (unter keinen Umständen Kunststofftüten oder -folien).

Bei Baugruppen mit eingebauten Batterien ist darauf zu achten, daß die leitfähige Verpackung
die Batterieanschlüsse nicht berührt oder kurzschließt, ggf. Anschlüsse vorher mit Isolierband
oder Isoliermaterial abdecken.

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