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K apitel V
VIII
III
VON PHORONOMIE
VON WA H R E R DYNAMIK
PHORONOMIE ZU WAHRER DYNAMIK
Im gegenwärtigen
gegenwärtigen Entwicklungsmoment
Entwicklungsmoment der Wissenschaft Wissenschaft ist ist das
menschliche Denken
menschliche Denken in Gefahr,
Gefahr, das des Kräftewirkens,
das Gebiet des Kräftewirkens, in in das
die
die neuere Atomforschung vorgedrungen
neuere Atomforschung vorgedrungen ist, ist, m der Welt
miti t der des Geistes
Welt des Geistes
zu
zu verwechseln,
verwechseln, das ist ist m
miti t jener
jener Welt,
Welt, aus derder die Natur ihre ihre sinn‑
sinn-
durchdrungenen Ordnungen
durchdrungenen Ordnungen empfängt empfängt und und die im Menschen
Menschen in be‑ be-
wußter
wußter Form
Form als seine Intelligenz
als seine Intelligenz zzur Offenbarung kommt.
u r Offenbarung kommt. Eine Eine
geistbejahende Erkenntnis der Natur,
geistbejahende Erkenntnis Goethe sie begründet
wie Goethe
Natur, wie begründet hat hat
und
und i hhm verwandte Denker
r verwandte Denker sie sie geahnt haben, wofern
geahnt haben, wofern siesie für unsere
unsere
Zeit Bedeutung haben
Zeit Bedeutung haben soll, muß daher bis dorthin weitergeführt
soll, muß daher bis dorthin weitergeführt
werden, wo
werden, wo die die Materie sich zu
Materie sich erkennen gibt
zu erkennen gibt alsals Instrument
Instrument des
Geistes,
Geistes, m miti t dessen
dessen Hilfeer seineideengetragene,
Hilfe erseine formschaffende Tätig‑
ideengetragene, formschaffende Tätig-
keit entfaltet.
keit entfaltet. Wie Wie dies in konsequenter Anwendung der
konsequenter Anwendung der Goetheschen
Goetheschen
geschehen kann,
Methode geschehen
Methode soll in
kann, soll em vorliegenden
in ddem vorliegenden und und den
den folgenden
folgenden
Kapiteln gezeigt
vier Kapiteln gezeigt werden.
werden. Das Das verlangt als erstes, daß
als erstes, daß wir gewisse
wir gewisse
aus ddembisherigen
aus e r bisherigen wissenschaftlichen Denken stammende theoretische
wissenschaftlichen Denkenstammendetheoretische
Hinde rnisse forträu men,
Hindernisse forträumen, die den die den vvon uns
onu zu betretenden
n s zu betretenden Weg Weg sonst
sonst
versperren. Dem
versperren. Dem soll besonders das gegenwärtige
soll besonders gegenwärtige Kapitel dienen.
Kapitel dienen.
Den Beginn
Den unserer Untersuchung
Beginn unserer Untersuchung mache erste derzwei
mache die erste der zwei genann‑
genann-
tten Gaben Galileis:
e n Gaben Galileis: die
die Einführung
Einführung derderthermometrischen
thermometrischen Messung.
Messung.
erstes haben
Als erstes
Als haben wir uns da zu
uns da zu fragen,
fragen, woher unser unser Wissen
Wissen von
von
der Existenz dessen kommt,
Existenz dessen kommt, was wir m i t den Worten ‚Wärme‘
mit den Worten , Wärme' und und
‚Kälte‘ bezeichnen. Da finden
‚Kälte' bezeichnen. Da finden uns auf Wabrnehmungen
wir u n s auf Wahrnehmungen einer be‑ be
stimmten Sinnesorganisation verwiesen, des
stimmten Sinnesorganisation verwiesen, des heute von heute v o n der Forschung
Forschung
durchaus anerkannten Wärme-Sinns. Es liegt
anerkannten Wärme-Sirns. liegt auf der Hand,
auf der Hand, daß die
daß die
Erfahrungen
Erfahrungen dieses Sinnes nicht
dieses Sinnes etwas sind,
nicht etwas sind, was dem ‚Zuschauer‘
was dem ,Zuschauer' als
als
148
148
Material dienen kann
Material dienen kann für das das Gewinnen
Gewinnen einer einer ihm gemäßen Einsicht
ihm gemäßen Einsicht
indas
in Wesen der Wärme
das Wesen und ihrer Wirkungen
Wärme undihrer Wirkungen in der physischen
physischen Welt.Welt.
Darüber
Darüber kannkann er er sich
sich nnur durch gewisse Instrumente
u r durch Instrumente AuskunftAuskunft gebengeben
lassen, die
lassen, die ihm erlauben, durch
ihm erlauben, durch Anvisierung
Anvisierung der der Lageveränderung
Lageveränderung
eines Punktes Veränderungen
eines Punktes Veränderungen in den Wärmezuständen physischer
den Wärmezuständen physischer
Körper festzustellen.
Körper festzustellen.
erkenntnistheoretische Berechtigung,
Die erkenntnistheoretische
Die Berechtigung, vvon o n den unmittelbaren
den unmittelbaren
Erfahrungen
Erfahrungen des des\Wärmesinns abzusehen,hhat
Wärmesinns; abzusehen, das Zuschauerdenken
a t das Zuschauerdenken
nun dadurch zu gewinnen. versucht, daß es
nun dadurch zu gewinnen versucht, daß es diesen Erfahrungen einendiesen Erfahrungen einen
bloß subjektiven \Wert
bloß subjektiven zuerkenntiim'
We r tzuerkennt m’Unterschiede
Unterschiede zu z udem
d e mangeblich
angeblich
objektiven
objektiven Wert Wert reiner
reiner Zeigerablesungen.
Zeigerablesungen. Was Was als Begründung hier‑
als Begründung hier-
gegeben wird
für gegeben wird und sich in den
und sich den meisten Lehrbüchern der Physik
meisten Lehrbüchern Physik als
Einleitung
Einleitung zu zu demdem Kapitel
Kapitel über die Wärme findet,
über die eine derzu-
findet, stellt eine zu‑
erwähnten verhängnisvollen
vor erwähnten verhängnisvollen IllusionenIllusionen dar.dar. Deshalb
Deshalb seisei hier des
hier des
näheren dar
näheren daraufauf eineingegangen.
gegangen.
Bei der üblichen Behandlung,
Bei der üblichen Behandlung, die die physikalischen
die die physikalischen Lehrbücher
Lehrbücher
diesem Problem angedeihen
diesem Problem angedeihen lassen,lassen, wird
wird vvono n der bekannten
bekannten Tatsache
ausgegangen,
ausgegangen, daß, daß, wennwenn m man beiden Hände
a n die beiden Hände zuerstzuerst getrennt in
zwei Gefäße
zwei taucht, deren
Gefäße taucht, deren eines m miti t heißem
heißem das das andere m kaltem
miti t kaltem
gefülltist, und
Wasser gefülltist, und dann beide zugleich
dann beide zugleich in einem dritten Gefäß
einem dritten Gefäß
Wasser von mittlerer Temperaturaussetzt,letzteres
Wasservonmittlerer aussetzt,letzteressich sich fürdieausdem
für die aus dem
heißen Wasser
heißen kommende Hand
Wasserkommende kühl, für
Hand kühl, für die
die aus dem kalten
aus dem kalten Wasser
Wasser
kommende
kommende wwarm
a r m anfühlt.
anfühlt. Dies
Dies wird
wird dann
dann in Vergleich
Vergleich gebracht
gebracht miti t
m
der Tatsache,
Tatsache, daß daß zweizwei Thermometer,
Thermometer, w wenn
e n n sie derselben Prozedur
sie derselben Prozedur
ausgesetzt werden, in dem Wasser
ausgesetzt werden, in d e r Wasser mittlerer mittlerer Temperatur einen und
einen und
den gleichen
den gleichen Wärmegrad
Wärmegrad anzeigen. anzeigen. AAuf diese Weise
u f diese entsteht im
Weise entsteht im Leser
Leser
ein bleibender Eindruck
ein Eindruck vvon absoluten Überlegenheit
o n der scheinbar absoluten Überlegenheit
der ‚objektiven‘
der ‚objektiven' Registrierung
Registrierung des Instrumentes
Instrumentes über über den
den durch
durch den den
Wärmesinn vermittelten
Wärmesinn vermittelten rein rein ‚subjektiven‘
‚subjektiven' Eindruck.
Eindruck.
Prüfen
Prüfen wir einmaleinmal diese A r t des
Art Urteilens, indem
des Urteilens, indem wir den den gleichen
gleichen
Versuch m i t Hilfe v o n thermometrischen Instrumenten in ihrer
Versuch mit Hilfe von thermometrischen Instrumenten ihrer
ursprünglichen
ursprünglichen Gestalt ausführen, also
Gestalt ausführen, also derjenigen,
derjenigen, in der sie sie Galilei
Galilei
zuerst
zuerst verwendet hat. Indem
bat. Indem wir so vorgehen, verhalten
so vorgehen, verhalten wir uns wir uns
in
in echter Weise goetheanistisch,
Weise goetheanistisch, indem indem wir das Experiment
Experiment aller
Zusätzlichkeiten entkleiden,
Zusätzlichkeiten entkleiden, die die das Phänomen beeinträchtigen,
das Phänomen beeinträchtigen, in
G r u n d f o r m zzu
seiner Grundform erscheinen.
u erscheinen.
Um modernes Thermometer in
ein modernes
Um ein ein Thermoskop zu
in ein zu verwandeln,
verwandeln,
brauchen wir
brauchen wir nnur o n seiner
u r vvon Skala die
seiner Skala Ziffern zu
die Ziffern zu entfernen. We n n wir
entfernen. Wenn
149
149
unseren Versuch
unseren Versuch m zwei solchen
miti t zwei solchen Instrumenten
Instrumenten ausführen,ausführen, kommtkommt
etwas zzum
uns etwas
uns u m Bewußtsein,
Bewußtsein, was uns uns gewöhnlich entgeht, weil
gewöhnlich entgeht, weil unser
Augenmerk
Augenmerk auf die die anan dem Instrumente angebrachten
dem Instrumente angebrachten Zahlen Zablen gge e-
richtet
richtet ist.ist. Jetzt werden
Jetzt werden wirnämlich
wir nämlich gewahr,gewahr, daß daß die beidenInstru‑
diebeiden Instru-
maent
m e n te
e,, wweennnn wir sie von
wir sie von dem dem ‚heißen
beißenIbzw. bzw.kalten
k a l t e innin das lauwarme
das lauwarme
Wasser bringen,
bringen, sich a n zverschiedenverhalten,
sich gganz indemin
verhalten, indem in dem einen
demeinen
die steigt, i n ddem
Säule steigt,in
die Säule a n d e r e n fällt.
e manderen fällt. _
gilt eeszubeachten,
Hier gilt
Hier s zu beachten, daß daß wir wir durch
durch ein solchesVerfahren
ein solches keines-
Verfahren keines‑
wegs die
wegs die AArtr t und Weise geändert
und Weise geändert haben, haben, iinn der
der die
die Instrumente
Instrumente sonst sonst
u r Anzeige vvon
zzur o n Temperaturen
Temperaturen benutzt werden. werden. Thermometrische
Thermoretrische
Messungen beruhen
Messungen beruhen in Wirklichkeit niemals niemals aufauf etwas anderem anderem als als
der Bewegung
Bewegung eines eines Indikators
Indikators vvon einem Temperaturniveau
o n einem Temperaturniveau auf ein ein
anderes. Bei
anderes. üblichen Benutzung
Bei der üblichen Benutzung des Thermometers haben haben wır wir
bloß durch Hervorhebung. bestimmten
bloß durch Hervorhebung eines bestimmten Temperaturniveaus -‑
eines Temperaturniveaus
nämlich des schmelzendenı
n ä m l i c h des schmelzendenEises, Eises, -‐- einen ein für
einen ein für allemale
allemale gleich‑
gleich-
bleibenden Bezugspunkt
bleibenden Bezugspunktfestgelegt. festgelegt.Weil Weil auf Thermometern
auf unseren Thermometern
dieser Punkt
Punkt besonders markiert
besondersmarkiert ii sstt und
und die
die Skalen
Skaleneine eine entsprechende
entsprechende
Bezifferung zeigen, entschlüpft
Bezifferung zeigen, entschlüpft uunserem nseren B e w u ß t s ewas
Bewußtsein, i n ,hinter
was diesem
hinterdiesem
Gebrauche eines stets gleichen
Gebrauche gleichen Nullniveaus
Nullniveaus als als eine
eine vvon uns jedesmal
o n uns jedesmal
nneue u vorgenommene ideelle ideelle Handlung
Handlung steckt. steckt.
Nullniveau bedeutet,
Was dieses Nullniveau bedeutet,wird wird sogleich
sogleich klar,
klar, wenn wenn wir wie‑ wie.
derun m
derum miti t nichtskalierten
nichtskalierten Thermometern arbeiten. arbeiten. Wollten Wollten wir wir
solche nicht
solche nicht als als das,
das, was sie sie in diesem
diesem Zustande sind, sind, nämlich
nämlich als
Thermoskope,
Thermoskope, sondern sondern als ale richtige Thermometerbenutzen,
richtigeThermometer benutzen, so so müßten
müßten
wir sie o r jedem Gebrauche
sie vvor jedem Gebrauche einer v o n uns gewählten Nulltemperatur,
von uns gewählten Nulltemperatur,
t w a durch
etwa
e Eintauchen
durch Eintauchen in schmelzendes Eis, aussetzen. Bringen
Eis, aussetzen. Bringen wir
ein
ein solches
solches T h e r r o m e t e r ddann
Thermometer a n n iinn ddene n Bereich
Bereich der u n s zu
d e r v o nn uns zu messen‑
messen•
den Temperatur,
den Temperatur, so so wird
wird uns uns der Unterschied
Unterschied der Niveaus Niveaus an an der Be‑ Be-
wegung der Säule
wegung Säule bemerklich.
bemerklich. Die Endlage dieser besagt
Die Endlage besagt uuns n s dada
nichts. Was
nichts. Was wir registriert
registriert finden,
finden, iist s t der Wechsel
Wechsel von einem Niveau
von einem Niveau
zum anderen. Und
zum anderen. Und diesdies ist genau, was in dem
ist genau, u e r s t beschriebenen
dem zzuerst beschriebenen
Falle der
Falle der Wärmesinn
Wärmesinn in unseren unseren HändenHänden ttut! ut!
Damit sehen wir,daß
Damit sehen daß so, so, wie
wie wir wir das Thermometer gewöhnlich
das Thersometer gewöhnlich
gebrauchen
gebrauchen und und wiewie wir unsere Hände
wir unsere Hände bei bei dem angegebenen Versuch
dem angegebenen
verwenden, :w wirir das
dasNullniveau
Nullniveau auf zwei ganz verschiedene AArten
zwei ganz r t e nin
in
Anwendung bringen.
Anwendung bringen. Denn während bei
Denn während bei denbeiden
den beiden Instrumenten
Instrumenten ge‑ ge-
mäß
mäß der ganzen Idee des thermometrischen
ganzen Idee des thermometrischen Messens Messens das Nullniveau
Nullniveau
das ;ist, richten wir eskünstlich so ein,
das gleiche ist, richten wir es künstlich so ein, daß in unseren beiden
gleiche daß in unseren beiden
150
150
Händen
Händen das das Vergleicheniveau
Vergleicheniveau ein ein verschiedenes ist. ist. DaDa brauchen
brauchen
wir uns
wir uns denn
denn nicht
nicht zuzu wundern,
wundern, daß daß wirwir auf den zweierlei Wegen
den zweierlei Wegen
‚zu zwei verschiedenen
zu zwei verschiedenen Ergebnissen Würden wir
gelangen! Würden
Ergebnissen gelangen! wir anderer‑
anderer-
seits o vorgelien,
seits sso vorgehen, daß daß wir die die zwei unskalierten Thermometer
zwei unskalierten Thermometer dem dem |
heißen und
heißen und kalten aussetzen, auf jedem das
kalten Wasser aussetzen, Niveau der
das Niveau der Flüs‑
Flüs-
sigkeitssäule als Nullpunkt
eigkeitssäule markieren und
Nullpunkt markieren und jedes
jedes vvon ihnen mit
o n ihnen mit einer
entsprechenden Skala
entsprechenden Skala vvon diesem Punkte
o n diesem ausgehend verselien,
Punkte ‚ausgehend versehen, so so
würden sie, in das
würden sie, das lauwarme
lauwarme WasserWasser gebracht,
gebracht, m miti t Notwendigkeit
Notwendigkeit
zwei verschiedene Niveaus
zwei verschiedene anzeigen, ganz
Niveaus anzeigen, ganz wie
wie das unsere Hände ttun.
unsere Hände un.
Im übrigenerhalten
Imübrigen erhalten jaja beide
beide Hände
Händeauch den gleichen
auch den gleichen Sinneseindruck
Sinneseindruck
von lauen Wasser,
dem lauen
von dem wenn wirsie
Wasser, wenn sie diesem
diesem nur lange genug
nur lange genug aussetzen.
aussetzen.
So
S angesehen, enthüllt
o angesehen, enthüllt sich uns derursprüngliche
sich uns der ursprüngliche Versuch
Versuch m seinem
miti t seinem
Ziele, den subjektiven
Ziele, den subjektiven Charakter der durch durch denden Wärmesinn
Wärmesinn vermit‑ vermit-
telten Eindrücke
telten nachzuweisen, als
Eindrücke nachzuweisen, auf einer Selbsttäuschung
als auf Selbsttäuschung des
Zuschauerbewußtseins beruhend. beruhend. Die Die Wahrheit
Wahrheit ist ist die, daß insofern
die, daß inaofern
ein subjektives Moment
ein Moment in in Erleben
Erleben oder
oder Messen
Messen derder Wärme vorhanden
Wärme vorhanden
ist, dieses nicht
ist, dieses nicht auf der Seite des Wärmesinns
Seite des Wärmesinns sondern
sondern unserer Beur‑ Beur-
teilung
teilung desdes Wesens
Wesens der thermometrischen
thermometrischen Messung Messung liegt. Anstatt
liegt. Anstatt
einen Beweis für die absolute
einen Beweis Überlegenheit der Zeigerablesung
absolute Überlegenheit Zeigerablesung über über
unsere gewöhnlichen
unsere gewöhrlichen Sinneserfahrungen
Sinneserfabrungen zu zu liefern,
liefern, bestätigt
bestätigt der
geschilderte V
geschilderte ersuch vvielvaehr
Versuch i e l die m e h rG
Ansicht
die Ansicht o e t daß,
Goethes, h e was
daß, s , uns
was uns
täuscht,
täuscht, nicht die sind sondern unser
die Sinne sind sondern unser Urteil.
Sinne Urteil,
Noch einmal
Noch einmal seisei hier betont, daß
hier betont, das dergestalt
daß das dergestalt Gefundene
Gefundene uns uns
nicht zu
nicht zu irgendwelcher
irgendwelcher Geringschätzung
Geringschätzung der Methode Methode des Zeiger‑ Zeiger-
ablesens veranlassen kann.
ablesens veranlassen Denn die unmittelbaren
kann. Denn unmittelbaren Sinneseindrücke,
Sinneseindrücke,
und so
und die des Wärmesinns,
so die Wärmesinns, könnenkönnen nicht quantitativ verglichen
nicht quantitativ verglichen wer‑wer-
Worum es handelt, ist,
den. Worwm es sich handelt, ist, sich über
den. sich sich über das Irrtümliche der An‑
An-
sicht von
sicht von
Messung als
Messung
der
eines Mittels
als eines Mittels objektiver .Überlegenheit der
bedingungslosen Überlegenheitder physikalischen
bedingungslosen
Naturerkenntnis klar
objektiver Naturerkenntnis m
physikalischen
klar zu
zu werden.
werden.
w e n d e n u n ss n uu nn zu
Wir wenden d e m v oo nn Galilei
z u dem Galilei eentdeckten
n t d e c k t e n Satz
S a t z v oo m
n
Parallelogramm
Parallelogramm der Kräfte !).
der Kräfte 1). Dieser sagt bekanntlich
Dieser sagt bekanntlich aus, aus, daß zwei
daß zwei
aan einem und
n einem und dem gleichen Punkte
dem gleichen Punkte angreifende Kräfte verschiedener
angreifende Kräfte
1) Der
!) Leser, der
Der Leser, der mit den im folgenden
mit den folgenden besprochenen,
besprochenen, an sich einfachen
an sich einfachen
mathematischen
mathematischen Vorstellungen
Vorstellungen nicht ist, unddem
e r t r a u t ist,
nicht vvertraut es daher vielleicht
und dem es vielleicht
schwer fällt, den betreffenden Ausführungen
schwer fällt, den betreffenden Ausführungen ohne ohne weiteres zu folgen,
zu folgen, möge
möge
sich hieran
sich hieran nicht stoßen. Das
nicht stoßen. Das m diesem Kapitel
miti t diesem prinzipiell Erstrebte
Kapitel prinzipiell wird
Erstrebte wird
ihm trotzdem verständlich
ihm trotzdem sein.
verständlich sein.
151
151
Größe und Richtung
Größe und Richtung eine
eine Gesamtwirkung
Gesamtwirkung ausüben
ausüben gleich
gleich der einer
einzelnen Kraft,
einzelnen Kraft, deren Größe und
deren Größe Richtung gleichkommt der
und Richtung Diago-
der Diago‑
einem Parallelogramm,
nalen in einem
nalen Parallelogramm, dessen
dessen Seiten
Seiten so
so gewählt
gewählt sind, daß
sind, daß
eie Größe
sie Größe und
und Richtung
Richtung der zweizwei ersten Kräfte yerbildlichen.So
ersten Kräfte verbildlichen. So
übt in Abb.
Rin
übt R Abb. 11aufP diegleicheWirkungaus,wie
auf P die gleiche Wirkung aus, wie Fı und Fs
Fi und zusammen
Fs zusammen.
R'
Abb. 1
Die
Die Folge davon ist,
Folge davon ist, daß eine in
daßeine entgegengesetzter Richtung
in entgegengesetzter Richtung wirkende
wirkende
Kraft vongleicher
Kraft von gleicher Größe R' den beiden Kräften Fi und Fs
Größe R’ denbeidenKräften Fi und Fı das Gleich
Gleich‑
gewicht zu halten vermag.
zu halten vermag. In In der Praxis
Praxis findet dieser Satz
Satz be‑be-
kanntlich in
kanntlich in unzähligen
unzähligen Berechnungen
Berechnungen sowohl sowohl statischer
statischer wie dyna-
wie dyna‑
mischer
mischer ArtArt Anwendung,
Anwendung, und und zzwar
w a r mehr
mehr noch noch als als in wieder-
in der hier wieder‑
gegebenen Form
gegebenen Form in der umgekehrten
umgekehrten der Zerlegung
Zerlegung einer gegebenen
gegebenen
einzelnen Kraft in zwei Teilkräfte (Verteilung
einzelnen Kraft in zwei Teilkräfte (Verteilung des Druckes
Druckes längs
längs GGe‑
e-
rüstkonstruktionen, des
rüstkonstruktionen, des Luftdruckes
Luftdruckes auf bewegte bewegte Oberflächen
Oberflächen usw.). usw.).
Mit diesem
Mit diesem Satz
Satz des
des Galilei
Galilei ssteht
t e h itin einer höchst
n einer eindrucksvollen
höchst eindrucksvollen
Ahnlichkeitsbeziehungei»
Ähnlichkeitsbeziehung ein
ein anderer,der
anderer, der in ni seiner
seiner Artzzu Grund-
u denGrund‑
a g e ndermmathematisierenden
llagen athematisierendenPhysik Physik gerechnet
gerechnet w wird, wenngleich er
ird, wenngleich er
selber eigentlich vonrein
selber eigentlich reinmathematischerArt A r ist.
ti s t . D
Dies
i e siist
s tder Satz vom
der Satzvom
Parallelogramm derBewegungen. Abb. Abb. 22verbildlicht
verbildlicht seinen seinen Inhalt.
Inhalt.
P A
Abb. 2
Läßt m
Läßt einen Punkt
a n einen
man sich zugleich
Punkt sich in zwei
zugleich in verschiedenen Rich‑
zwei verschiedenen Rich-
tungen (a
tungen und b)
(a und b) m verschiedenen Gesclwindigkeiten
miti t verschiedenen Geschwindigkeiten bewegen,
bewegen,
152
152
Galilei unterstellt,
Galilei unterstellt, dass Kraft Kraft punkttörmig
punktlörmig
angreilt und
angreift und linear
linear beschreibbar
beschreibbar ist ist - Kraft
Kraft ist
ist
eine Feldphänomen
aber eine
aber Fellphänomen das das nnuru r vvoomm Umkreis
Umkreis
aa u s verstanden
u s w e r d e n kann
v e r s t a n d e n werden k a n n
durch deren jede allein er v o n P nach A bzw. B gelangen würde, so
bewegt er sich tatsächlich in der Richtung c zum Punkte C, also längs
der Diagonalen des v o n PA und PB gebildeten Parallelogramms zu
der P gegenüberliegenden Ecke desselben. Ein Fall, an dem dieser
Satz gern illustriert wird und in dem er auch zurpraktischen Anwen‑
dung kommt, ist der eines Ruderers, der v o n P absetzend einen ‑
hier durch die wellenförmigen Linien angedeuteten ‐ Fluß senkrecht
zur Uferrichtung überqueren will und, weil das Wasser des Flusses mit
der Geschwindigkeit a nach rechts strömt, schräg links nach B steu‑
ern muß, um C zu erreichen.
‚Nun gilt eszu beachten, daß der Inhaltdieses Satzes v o n solcher
Art ist, daß wir weder z u m Finden desselben noch zur Anerkennung
seiner allgemeinen Gültigkeit irgendwelcher äußerer Erfahrung be‑
dürfen. Auch wenn die Kenntnis der darin ausgesprochenen Tatsache
dem Menschen zuerst auf dem Wege praktischer Beobachtung zu‑
gekommen sein sollte, so gilt dennoch, daß sie rein logisch zu finden
und zu beweisen ist. Es ist m i t ihm nicht anders als etwa m i t dem
Inhalte des Satzes, daß die Summe der Winkel eines Dreiecks zwei
Rechte (180°) bildet. Selbst wenn dies erstmalig durch äußere Beob‑
achtung gefunden sein sollte, so gilt dennoch, daß wir zum Finden
dieser Tatsache als einer f ü r alle Dreiecke gültigen keiner äußeren
Erfahrung bedürfen, Hier wie dort befinden wir uns im Gebiete reiner
geometrischer Vorstellungen (Länge und Richtung v o n Strecken, Be‑
wegung eines Punktes längs dieser), deren gegenseitige Beziehungen
durch die Gesetze der reinen geometrischen Logik geordnet sind. Im
‚Falle des Bewegungs-Parallelogramms haben wir es also m i t einem
geometrischen Satze zu tun, dessen Inhalte i inn echtem Sinne phoro‑
nomischer ist. In ihm haben wir denn auch das Grundtheorem der
Phoronomie vorliegen.
Wie wir sehen, besteht zwischen beiden Sätzen eins -auffallende
mathematische Übereinstimmung: (Bewegungen wie| Kräfte folgen
dem gleichen Gesetz der geometrischen Addition bzw.Subtraktion.
Diese Tatsache hat n u n dem Zuschauerbewußtsein Anlaß gegeben,
‚sich die Meinung zu bilden, der Kräfte-Satz
tu I aus dem der Be‑
u könne
wegungen logisch abgeleitet werden. Das war ihm wichtig, weil_es
Se
n n
ist. Den Quelldieser Erfahrung"werdenwirallerdings
e n e n
155
der nachnach außen außen gerichteten
gerichteten Sinne bedienen. Dazu
Sinne bedienen. Dazu bedarf
bedarf es es vielmehr
einerWWendunge n d u in nin gdas
das eigene Innereund
eigene Innere und zwargeradegeradein.diejenigen
in diejenigen Ge‑ Ge-
biete unseres körperlich-seelischen
biete „unseres körperlich-seelischen Wesens, Wesens, die sich für
die sich für gewöhnlich
gewöhnlich
dem tagwachen IBewußtsein
dentagwachen entziehen. Denn
Bewußtsein entziehen. Denn die Erfahrung
Erfahrung derrealen der realen
Existenz von
Existenz von Kraft machen‘w
Kraft machen wiririninder
der Region unseres eigenen
Region unseres eigenen Willens,
Willens,
wenn wir
wenn diesen betätigen,
wir diesen betätigen, um um eineneinen körperlichen Gegenstand in
körperlichen Gegenstand Be
inBe-_
_wegungzu
wegun setzen, wobei
g zu setzen, wobei unser eigener Körper
unser eigener bereits die
Körper bereits Rolle
die Rolle eines eines
„solchen
solchen spielt. spielt. WillWill m man a n sich diese Erfahrung
sich diese Erfahrung noch noch deutlicher zum zum
Bewußtsein
Bewußtsein bringen, bringen, so so kann
kann man m a n das dadurch u n , daß
dadurch ttun, daß man einen
man einen
mäßig schweren Gegenstand
mäßig schweren Gegenstand in die die Hand nimmt, ihn
Hand nimmt, ihn m miti t leicht aus-
leicht aus‑
gestrecktera Arın
gestrecktem Arm langsam
langsam auf auf und und ab ab bewegt
bewegt undund zugleich
zugleich auf auf die
die
dabei
dabei auftretende
auftretende iinnere n n e r e Empfindung
Empfindung achtet. achtet. Da kommt einem
Da kommt einem zum zum_
Erlebnis,
Erlebnis, wie Kraftiinn Gestalt
wieKraft Gestalt des eigenen \Willens
des eigenen mit Kraft
sich mit
Willens ısich Kraft inin
Gestalt einer äußerenM
einer äußeren a s s e n wbegegnet.
Massenwirkung irkung
begegnet.
SSo
o hat
hat der der Mensch
Mensch vvon o n jeher vvon der Existenz
o n der Existenz vvon o n Kraft gewußt.
Kraft gewußt.
Und w e n n er v o n einer solchen
Und wenn von einer solchen im äußeren Sinnesfelde sprach, so
im äußeren Sinnesfelde sprach, so tat
er dies -‐ und
er dies u n d tt u t eses noch h e u t e ‐- - auf
noch heute a u f Grund seiner intuitiven
G r u n d seiner intuitiven Teil‑ Teil.
nahme an
nahme an dem beobachteten Vorgange.
den beobachteten Vorgange. Jedes andere Sprechen
Jedes andere Sprechen von von
K r a f t führt,
Kraft führt, wie wie wir noch noch genauer sehen sehen werden,
werden, in die die Illusion.
Illusion.
Damit
Damit iist u n s der Weg
s t uns vorgezeichnet, der zu
Weg vorgezeichnet, Quelle führt,
zu der Quelle führt, aus
der
der des des Menschen
Menschen Wissen Wissen vvon o n dem
dem Verhalten
Verhalten vvon Kräften stammt,
o n Kräften stammt,
wiediesi
‚wie diesin in dem.
d e n Parallelogramm-
Parallelogramm-Gesetz -Gesetz zzum u m Ausdruck
Ausdruck kommt.Lassen
k kommt. Lassen
w i r
wir unser Vorgehen
u n s e r Vorgehen daher das folgende
das folgende sein. sein.
Wir rufen
Wir rufen uns zwei andere Personen
u n s zwei andere Personen zu zu Hilfe,um
Hilfe,um gemeinsam
gemeinsam mit mit
ihnen durch
ihnen durch unsere unsere jeweiligen Krafterlebnisse
Krafterlebnisse das Gesetz herauszu‑
das Gesetz herauszu-
finden,
finden, nach nach demdreian
dem drei an einem Punkte angreifende
einem Punkte angreifende Kräfte
Kräfte einander
einander das
Gleichgewicht
Gleichgewicht halten. halten. Zu diesem Zwecke
Zu diesem Zwecke fassenfassen w i r uwnnss gegenseitig
wir gegenseitig
bei einer Hand,
bei einer Hand, und und versuchen
versuchen uns n t e r Aufbringung
uns uunter Aufbringung verschiedener
verschiedener
AnstrengungenunseresWillensin
Anstrengungen unseresWillens in verschiedenen Richtungen zu
verschiedenen Richtungen ziehen,
zu ziehen,
wobei
wobei w wir i r darauf achten,achten, daß daß die drei einander
die drei einander haltenden
haltenden Hände Hände
nicht
nicht vvon o n der Stelle ü c k e n , Durch
Stelle rrücken. Durch eine solche solche Betätigung
Betätigung können können
wir soweit gelangen gelangen festzustellen,
festzustellen, daß daß eses für jede Richtung
Richtung und und Zug‑Zug-
stärke
stärkevvon o n zwei
zwei derder drei
drei Personen
Personen einer ganz bestimmten Zugrichtung
ganz bestimmten Zugrichtung
und Kraftaufbietung
und Kraftaufbietung seitens seitens derder dritten bedarf, um
dritten bedarf, ihnen das
um ihnen das Gleich‑
Gleich-
gewicht zu
gewicht zu halten. halten.
Damit
Damit ist ist aber auch schon
aber auch schon alles gesagt,gesagt, was auf auf eine
eine solche Weise Weise
Erfahrung gebracht werden
in Erfahrung werden kann. kann. Auf dieser Stufe Stufe des Versuches
Versuches
bietet
bietet sich sich keinekeine Möglichkeit
Möglichkeit irgendeines quantitativen Vergleiches
irgendeines quantitativen Vergleiches
156
156
derverschiedenen
der Zugstärken. D
verschiedenen Zugstärken. enndie
Denn die von
von uns aufgebrachte
uns aufgebrachte Kraft
Kraft
‐und
-und diesesg gilt tvon Kräften
i l von Kräften überhaupt
überhaupt -‐- istist eine
eine reine Intensität
reine Intensität
und alssolche weder äußerlich anschaubar nochunmittelbar meßbar.
und als solche weder äußerlich anschaubar noch unmittelbar meßbar.
Wohl vermag
Wohl vermag m man a n zu wissen, ob
zu wissen, ob m a n die Aufbietung
man Aufbietung seines Willens
vergrößert oderverringert,
verringert, aber ein zahlenmäßiger Vergleich
einzahlenmäßiger zwischen
Vergleich zwischen
verschiedenen Willensanstrengungen
verschiedenen Willensanstrengungen iist s t unmittelbar
unmittelbar niclıt nicht möglich.
möglich.
Umzu
Um zu einem solchen zu
einem solchen gelangen, bedarf
zu gelangen, bedarf es einer bestimmten
es einer bestimmten Ver‑ Ver
änderung des
änderung des Versuclies,
Versuches, die die wir
wir dadurch
dadurch erreichen,
erreichen, daß unsere
daß wir unsere
Willensanstrengung aufirgendein
Willensanstrengung auf irgendein Zeigerinstrument,
Zeigerinstrument, eetwa eine Spiral‑
t w a eine Spiral-
feder, übertragen,
feder, übertragen, die auf einen einen auf
auf sie ausgeübten Zug
sie ausgeübten Zug oder Druck
Druck
mit Veränderung ihrer
mit einer Veränderung räumlichen Ausdehnung
ihrer räumlichen Ausdehnung aantwortetntwortet
(Prinzip
(Prinzip der Federwaage). Auf diesem Wege machen
Federwaage). Auf diesem Wege machen wir, indem wir wir, indem
gewissen Eigenschaften
von gewissen
von Eigenschaften der Materie Materie -‐ hier Elastizität -‑
deren Elastizität
hier deren
Gebrauchmachen,
Gebrauch machen,die die rein
rein intensive
intensive Größe
Größe dder
e rvon uns aufgebrachten
v o n uns aufgebrachten
Kraft extensiv anschaubar
Kraft anschaubar und und dadurch
dadurch dem geometrischen Vor‑
dem geometrischen Vor-
stellungevermögen zugänglich.
stellungsvermögen zugänglich. WirWir werden
werden daher unseren
unseren Versuch mit
Versuch mit
Hilfe dreier Federwaagen
Hife wiederholen, die wir m
Federwaagen wiederholen, miti t ihrem einen Ende
ihrem einen Ende
zusammenhaken und
zusammenhaken und amam anderen
anderen den
den drei
drei Zugwirkungen aussetzen.
Zugwirkungen aussetzen.
Um das Ergebnis
Um wiederholten Züge
Ergebnis der wiederholten Züge verschiedener Intensität Intensität
und Richtung
und Richtung festzulegen,
festzulegen, zeichnen
zeichnen wir auf den Boden des Raumes,
den Boden Raunes,
w
o wi
wo wirr unsere
unsere Versuche
Versuche machen,
machen, vvon einem Punkte
o n einem Punkte unterhalb
unterhalb des
des
Begegnungspunktes der
Begegnungspunktes der drei
drei Federwasgen ausgehend drei
Federwaagen ausgehend Linien inin
drei Linien
den jeweils vvon
den o n den
den drei Personen eingenommenen
drei Personen eingenommenen Richtungen
Richtungen und
und
auf Linien die jedesmal den drei Instrumenten
tragen auf diesen Linien die jedesmal von den drei Instrumenten aan‑
tragen diesen v o n n
gezeigten Verlängerungen
gezeigten Verlängerungen ihrer Federn ab. Auf
Federn ab. Weise gelangen
diese Weise
Auf diese gelangen
wir zu
zu einer Reihe o n Figuren,
Reihe vvon Abb. 3 sie
Figuren, wie Abb. sie zeigt.
zeigt.
auch endgültigan
endgültig an die dessen gelangt,
Grenze dessen
die Grenze
genseitige Zuordnung
gelangt,
was die
‚was dieäußeren Erfahrungen über die ge
gegenseitige Zuordnung dreier
157
157
an einemPunkteangreifenderKräfteauszumachenin derLageist.
Wederzeigtsichdem bloßen Anblick, daßjedem(dieser drei Linien-_
Tripel eine bestimmte,allengleichegeometrischeOrdnung:innewohnt,
noch gibt es im Bereicheunseres logischen Denkens etwas, das uns
veranlassen ‚könnte, das.Bestehen einer solchenOrdnung,und| gar_
einer zu dem‚ Parallelogramm.der Bewegungen analogenzu erwarten.
Diese Feststellung ist zutreffend ganz unabhängig davon,ob wir die
Versuchsreihe so anstellen, wie eshier um der Wegräumung gewisser
fehlgehender Vorstellungen willen geschehen ist, oder ob wir u n s dazu
v o n vorneherein äußerer mechanischer Mittel bedienen.
W a s _ a b e r hat_es_dann Galilei_ermöglicht,_das_Parallelogramm‑
GesetzderK r ä f t ezu findenunddamitdieGrundlagezugeben für
denAufbauderg e s a m t eexakten n Wissenschaft der Neuzeit? Aus
demu n s überlieferten Ausspruch (Galileiszu einem em Zeitgenossen
(Linzetti): „ L a n a t u r a ®scrittain lingua matematica!“ (Die Natur
i s t in der Sprache der Mathematik geschrieben) klingt die Über‑
raschung wieder, die er erlebt haben muß, als er die Bedeutung
seiner Entdeckung erkannte, ungeachtet dessen, daß sie eine v o n ihm
intuitiv gehegte Erwartung erfüllt haben mag. Denn etwasmuß esja
gegeben haben, das Galileiglauben machenkonnte,es lohnesich, ge‑
messene ne Kraftintensitäten ıdurchgeometrischeLängen zzu‚symboli‑
sieren,D afür einenlogischenSchluß von demreinideell-geometrischen
Parallelogramm der Bewegungen auf eine entsprechende geometri‑
scheO r d n u n gimKräftegebietderNatur,wie wir gesehen haben,
keinerlei Anhaltspunkte |bestanden, :waswares‚dann,das ihm diesen
_Glaubenerregte ?Was w a r esferner,das ihm dazu verhalf, die den
Linien-Tripeln immanente geometrische Ordnung zu erkennen, die
sie selbst ja nicht ohne weiteres z u r Anschauung bringen ?Und schlieB‑
lich: Was sagt uns die Tatsache, daß die Natur, jedenfalls in einer be‑
stimmten [bene ihres Wirkens, nach einer Ordnung verfährt, die
identischistmitderO r d n uder n gunseremVerstande immanenten
Logik,dajja ein‚logischer Grundhierfür, wie wir gesehen .haben,nicht
besteht? |
Um die Antwort auf diese Fragen zu finden, müssen wir unser
Augenmerk auf bestimmte Eigentümlichkeiten der psycho-phy‑
sischen Organisation des Menschen richten, m i t denen uns die
vorangehenden Betrachtungen dieses Buches (Kap. I I ) bereits
bekannt gemacht haben.
158
Versetzen wir uns
Versetzen u n gnochmals
nochmals in den Zustand des
denZustand kleinen Kindes, das
des kleinen
noch durch und
noch durch und durch Wille ist ist und
und das
das sich
sich als
als solches noch ganz ganz imita
Z u s t
desa n d
Einsseins e mit befindet.
Zustande des Einsseins mit der Welt befindet. Bedenken wir, was in
der Welt Bedenken wir, was
Zustande das
diesem Zustande
diesem das Aufrichten
Aufrichten des
des Körpers
Körpers in die die senkrechte
senkrechte Lage Lage
und die
und die Erwerbung
Erwerbung der der Fähigkeit, ihn in
Fähigkeit, ihn in dieser LageLage zu erhalten,
zu erhalten,
bedeutet, und
bedeutet, und fragen
fragen wir uns,uns, was die Seele in
die Seele all dem,
in all dem, wennwenn auch
auch
ohne Bewußtsein
noch ohne
noch Bewußtsein ihrerihrer selbst, erlebt.
selbst, erlebt.
Es
Es ist
ist des Wille, der da
Kindes Wille,
des Kindes da m miti t der dynamischen
dynamischen Ordnung Ordnung
des äußeren
des Raumes ringt,
äußeren Raumes und was dieser Wille da
ringt, und da erfährt,
erfährt, wird
wird
begleitet durch
begleitet durch entsprechende
entsprechende Wahrnehmungen
Wahrnehmungen des Bewegungs-
des Bewegungs‑
sinnes und
sinnes und verwandter körperlicher Sinne. Auf
körperlicher Sinne. Auf diese
diese Weise wird wird
aam Beginne unseres
m Beginne unseres Lebens das Kräfteparallelogramm
Lebens das Kräfteparallelogramm zur inneren inneren
Erfahrung unseres O r g a n
Erfahrung unseres Organismus. Fortan tragenFortan
i s m u s
tragen . wir i n
in uns eine
u n s eine in n
‚die
die Willensregion
Willensregion des Körpers Körpers eingeprägte erlebte erlebte Geometrie,
Geometrie, und und
i s t mit der
diese ist es, die - zusammen mit der Ablösung
diese es, die ‐ zusammen Ablösung eines Teiles unserer
Willenssubstanz und
Willenssubstanz deren Kristallisation
und deren Kristallisation zu zu unseremVorstellungs‑
unserem Vorstellungs-
vermögen -‐ sich sich. in unser
unser Vermögen verwandelt, geometrische
Vermögen verwandelt, geometrische Be‑ Be-
griffe und darunter
griffe_ und darunter den dendes
des_Parallelogramms
Parallelogramms der Bewegungen Bewegungen zu zu
bilden,
bilden.
So angeschaut erweist
Soangeschaut sich also
erweist sich also die
die wahre Beziehung
Beziehung zwischen den |
zwischen den
beiden Parallelogramm-Sätzen
beiden Parallelogramr-Sätzen als genau die umgekehrte
als genau umgekehrte zu
zu der‑
der-
jenigen, vvon
jenigen, o n der wissenschaftliche Denken
das wissenschaftliche
der das bis heute
sich bis
Denken sich über-
heute über‑
| zeugt gehalten
gehalten hat. entfernt davon,
hat. Weit _entfernt davon, daß das Kräfteparallelo‑
Kräfteparallelo-
gramm aus
| gramm dem der
aus dem Bewegungen und
der Bewegungen und damit
damit die ganze
ganze Wissenschaft
der D
Dynamiky ausaus der
a Phoronomie
m i k logisch
n der_Plıoronomie verdankt
logisch hervorgeht, verdankt
vvielmehr
i eunser
l m
unser e hdes
Vermögen
Vermögen r Denkens
des Denkens phoronomischenVor‑
i n in_phoronomischen Vor-
stellungen seinen Ursprung unseren
stellungen seinen zuvor intuitiv
unseren lange zuvor intuitiv erworbenen
erworbenen
Erfahrungen von der Kräfte-Ordnung der
Erfahrungen von der physischen Welt.
physischen Welt. |
*
Wenn es
Wenn es nnun auch so
u n auch ist, daß
so ist, daß das ursprüngliche Wissen
das ursprüngliche Wissen umum das
des Parallelogramms
Gesetz des Parallelogramms der Kräfte Kräfte niemals
niemals durch
durch einen
einen rein
rein
inneren Akt
inneren Akt des Bewußtseins
Bewußtseins in Gestalt logischen Folgerung
Gestalt einer logischen Folgerung
aus dem Parallelogramm der Bewegungen zustandegekommen
aus dem Parallelogramm der Bewegungen zustandegekormen sein sein
kann, sondern daß es dazu der äußeren, w e n n auch
kann, sondern daß es dazu der äußeren, wenn auch intuitiv gelei intuitiv gelei‑
teten Beobachtung bedurfte,
teten Beobachtung bedurfte, so besteht doch
so besteht _doch zurecht,
zurecht, daß
daß eine
eine
logische Verbindung zwischen beiden nachträglich gefunden werden _
logische Verbindung zwischen beiden nachträglich gefunden werden
kann, und
kann, zwarddurch
und zwar_ u r c hdas_
dasBestehen
Bestehen eeines weiteren ffür
einesweiteren das Ver-
ü rdas Ver- _
halten
halten von Kräften rein
von Kräften rein physischer
physischer Art
Art geltenden
geltenden Gesetzes,
Gesetzes, welches
U r A t a l e . . .
Dera Cdr ELOLEE 5 r e r s t e n (7 er A A N 159
159
‚ / „ - P e e r ‑
besagt, daß die einer und der gleichen Masse erteilte Beschleunigung
proportionalist der auf sie wirkenden Kraft. In mathematischer
Formulierung dies::F=-_m-a, wobei F für die Kraft, m für die
| lautet di
Masse und « für die Beschleunigung steht. Das Bestehen dieser
Beziehung läßt sich leicht m i t Hilfe geeignet angeordneter Körper
und auf sie wirkender Gewichte experimentell nachweisen.
Es ist verständlich, daß die Erkenntnis dieser Beziehung von
grundlegender Bedeutung für die Physik des Zuschauerbewußt‑
seins geworden ist. Kommt doch darin ein bestimmter mathematisch
faßbarer Zusammenhang zwischen einer diesem Bewußtsein nicht
unmittelbar zugänglichen Entität (Kraft) und einer rein phoro‑
nomisch erfaßbaren Entität (Beschleunigung) z u m Ausdruck. Ein
Problem bleibt dabei allerdings, daß der Proportionalitäts-Faktor
(Masse) seinerseits eine nicht phoronomisch faßbare Entität dar‑
stellt. Daß dies nicht bemerkt worden ist, hat z u r Folge gehabt,
daß das u n t e r Anwendung dieses Gesetzes zustandegekommene
Weltbild der Physik ein illusionäres geworden ist.
Wie unsere weiteren Untersuchungen zeigen werden, bestehen
für die Anwendung der obigen Formel bestimmte Grenzen, die von
dem wissenschaftlichen Denken zu seinem Verhängnis nicht be‑
achtet worden sind. Aber auch innerhalb dieser Grenzen sind aus
dem Bestehen dieser Formel Folgerungen gezogen worden, die,
wie die vorangehenden Betrachtungen gezeigt haben, der Wirk‑
lichkeit zuwiderlaufen.
160
in den Tiefen der menschlichen Natur gefunden werden kann,
haben unsere Betrachtungen ebenfalls gezeigt.
Zugleich damit ist deutlich geworden, daß die irrtümliche Auf‑
fassung von dem Verhältnis der beiden Parallelogramm-Sätze nie‑
mals hätte aufkommenkönnen, w e n n es dem Menschen beschie- .
dengeblieben wäre, sich sein ganzes Leben hindurch seiner ersten _
Kindheitserlebnisse_zu erinnern. Solange er dies nochvermochte,
hat für ihn daher auch keine Frage ‚hinsichtlich des Wesens der
Kraft bestanden, denn da erlebte er in den äußeren Kraftwirkun‑
gen die Betätigung willensbegabter Wesen, gleichwie er in sich
selber Kraft als Betätigung seines eigenen wollenden Wesens er-__
lebte. Wie, wir sahen, mußte dieses Vermögen dahinschwinden,
damit der Mensch sich zwischen Geburt und Tod als selbstbewußte
Persönlichkeit erleben lernte. Als eine solche n u n war Galilei be‑
fähigt gewesen, das ParallelogrammderBewegungenzudenken,
nicht aber vermochte er Einblickzu habenin denUrsprung geines
mathematischen Denkvermögens und damit in das ihm wie allen
Menschen innewohnende intuitive Wissen um das mathematische
Verhalten der Natur in ihrer Betätigung physischer Kräfte. Was
ihn zu seiner Entdeckung geführt hat, kann dann aber nichts
anderes als das Folgende gewesen sein.
Damit die ın Galilei lebende Intuition, daß ein Teil der Ord‑
nung der Natur in mathematischer Sprache ausdrückbar sei, 80
weit in seinen bewußten Seelenteil heraufzudringen vermochte»
daß sie ihn in seinen Beobachtungen auf die früller angedeutete
Weise leiten konnte, muß für ihn der Schleier des Vergessens, der
sonst_unser gewöhnliches Tagesbewußtsein von den Erlebnissen
der ersten Kindheit trennt, einen Augenblick lang gelüftet gewesen
sein. Das sofortige Wieder-Dichtwerden dieses Schleiers hat dann
zur zur Folge gehabt, daß_das Zuschauerdenken sich später der
Meinung ergab, es b e d üum r in
f eder, Mathematik ein Mittel der
Naturbeschreibung zu erkennen, nichts, als wases diesseits des
Schleiers mit sich selber auszumachen
vermag.
%
K a ppii tt eellII X
X
PRO L
PRO LEE V I TAT
TAT E
E
A. Von der
A. Von Regheit als
der Regheit autonomer Eigenschaft
als autonomer Eigenschaft der Materie.
Materie.
letzte Kapitel
Das letzte
Das Kapitel hat
hat uns gezeigt, welcher Weg
uns gezeigt, Weg im im Prinzip
Prinzip be‑
be-
schritten werden
schritten muß, um
werden muß, um die
die Wissenschaft
Wissenschaft vvon o n dem
dem Dilemma
Dilemma
„kraftlosen' Kraftbegriffes
ihres ‚kraftlosen‘
ihres Kraftbegriffes zu befreien. Als
zu befreien. e i nSymptom
A l s ein Symptom
für dieses
für Dilemma hat
dieses Dilemma hat sich
sich uns
uns Newtons
Newtons erstes
erstes Gesetz
Gesetz erwiesen,
erwiesen,
das,genau
das, genau besehen,
besehen, gar Gesetz ist,
kein Gesetz
g a rkein ist, sondern
sondern nnuru r die
die umformu‑
umformu-
lierte Definitionder
lierte der Kraft darstellt, über
Kraft darstellt, deren Wesen
über deren Wesen es es angeblich
angeblich
aussagen“will.
etwasaussagen will. Der nächste Schritt auf dem
Der nächste dem vvon uns einge-
o n uns einge‑
schlagenen
schlagenen Wege Wege bringt uns dahin
bringt uns dahin zuzu erkennen,
erkennen, daß,
daß, wie immer
162
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