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E-Bilanz: die elektronische Steuerbilanz

Inhalt
1 Einleitung 7 Was ist zu unternehmen?
1.1 Was ist die E-Bilanz? 7.1 Bilanzierungspflichtige Unternehmen
1.2 Sinn und Zweck 7.2 Freiwillig bilanzierende Unternehmen
2 Ab wann ist die E-Bilanz Pflicht? 8 Fazit und Ausblick
3 Wer muss eine E-Bilanz erstellen? 8.1 Vorteile
3.1 Ausnahmen 8.2 Nachteile
3.2 Sanktionen 8.3 Ausblick
4 Was muss und was kann die E-Bilanz ent- 9 Checkliste
halten?
10 Weitere elektronische Schnittstellen
5 Welche Form muss die E-Bilanz haben?
10.1 Betriebsprüfung Sozialversicherung
6 Beispiel: Wie kann die E-Bilanz aussehen?
10.2 Lohndaten
6.1 Bilanz
6.2 Gewinn- und Verlustrechnung
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1 Einleitung format treten, welches per PC zwischen dem bilanzie-


renden Unternehmer und der Finanzverwaltung elekt-
Nur kurze Zeit nach Inkrafttreten des Bilanzrechtsmo-
ronisch ausgetauscht werden kann. Dies erfordert na-
dernisierungsgesetzes (BilMoG) und der zwingenden
türlich in erster Linie die Bereitstellung der entspre-
Onlineabgabe aller betrieblichen Steuererklärungen
chenden technischen Voraussetzungen.
müssen sich bilanzierende Unternehmen spätestens
2013 einer weiteren großen Herausforderung stellen. 1.2 Sinn und Zweck
Die Rede ist von der elektronischen Bilanz und Gewinn-
Aber ist die Umstellung auf elektronische Bilanzen wirk-
und Verlustrechnung (GuV), kurz E-Bilanz. Die E-Bilanz
lich sinnvoll, und welchen Zweck verfolgt der Gesetz-
stellt - neben der schon verpflichtenden elektronischen
geber damit?
Abgabe der Anlage EÜR für die Einnahmenüberschuss-
rechnung ab 2013 - eine weitere Maßnahme der Fi- Begründet wird die Maßnahme zum einen mit der Wei-
nanzverwaltung zum nachhaltigen Abbau unnötiger Bü- terverfolgung des Bürokratieabbaus. Zum anderen
rokratie dar. macht die Finanzverwaltung hiermit einen weiteren
Entwicklungsschritt ins digitale Zeitalter, nachdem sich
Fest installiert ist der elektronische Datenaustausch bis-
- wie eingangs erwähnt - schon verschiedene andere
lang in den folgenden Bereichen (vergleiche dazu ins-
Bereiche der elektronischen Datenübermittlung etabliert
besondere auch das Merkblatt „Elektronische Übermitt-
haben. Des Weiteren verspricht man sich von dieser
lung von Steuererklärungen“ mit den Neuregelungen
Maßnahme eine Optimierung der Arbeitsabläufe zwi-
der Onlineabgabe aller betrieblichen Einkommen-, Kör-
schen den Unternehmen und der Finanzverwaltung so-
perschaft-, Umsatzsteuerjahres- und Gewerbesteuerer-
wie eine Erhöhung der Wirtschaftlichkeit (Kosten- und
klärungen):
Zeitersparnis). Schließlich führt die geplante Regelung
 elektronische Übermittlung von Steuererklärungen zu einer Standardisierung der Bilanzgliederung.
per ELSTER
Mit der Einführung der E-Bilanz wird die Kommunikation
 elektronische Übermittlung von Umsatzsteuer-Vor- zwischen Finanzverwaltung und Unternehmen den
anmeldungen und Lohnsteuer-Anmeldungen sowie Entwicklungen der letzten Jahrzehnte folgen. Spätes-
der Zusammenfassenden Meldung tens bis 2013 soll sie komplett elektronisch erfolgen.
 Übermittlung von Lohnsteuerbescheinigungen in di- Papierbasierte Verfahrensabläufe gehören dann end-
gitaler Form gültig der Vergangenheit an. Die elektronische Über-
 Abruf des elektronischen Steuerkontos, welches die mittlung von E-Bilanzen wird in den allermeisten Fällen
gezahlten oder ausstehenden Vorauszahlungen, erst für Wirtschaftsjahre ab 2013 verpflichtend, also
Nachzahlungen und Erstattungen für verschiedene - zusammen mit den elektronischen Steuererklärun-
Steuerarten beinhaltet gen - frühestens im Jahr 2014. Für das Wirtschaftsjahr
 digitaler Zugriff der Finanzverwaltung auf die EDV- 2012 oder 2012/2013 steht es den Unternehmen frei,
Buchhaltung die Bilanz noch auf Papier abzugeben.

 Datenübermittlung bei Altersvorsorgeaufwendun- Damit wird es 2013 ernst: Wer Nacharbeiten vermeiden
gen, allerdings muss der Sparer bzw. Versicherte will, muss jetzt alle Geschäftsvorfälle in Hinblick auf die
gegenüber dem Anbieter in die Datenübermittlung EDV-Vorgaben richtig buchen. Dadurch kann - je nach
eingewilligt haben Unternehmensgröße - die Buchhaltung um bis zu 120
neue Konten anwachsen. Denn die E-Bilanz enthält
Mit der E-Bilanz soll der Unternehmer nach dem Willen
knapp 200 Pflichtpositionen und die GuV weitere gut
des Gesetzgebers dazu verpflichtet werden, künftig
200. Hinzu kommen Auffangpositionen für nicht näher
auch seine Bilanz- und GuV-Daten auf elektronischem
Weg beim Finanzamt einzureichen. Die Papiervariante aufgeschlüsselte Sammelbuchungen.
wird ersetzt durch elektronische Kommunikation, und 2 Ab wann ist die E-Bilanz
ein weiterer Schritt in Richtung E-Government ist getan.
Pflicht?
1.1 Was ist die E-Bilanz? Nach der ursprünglichen, im Einkommensteuergesetz
Laut Gesetz ist unter der sogenannten E-Bilanz die (EStG) verankerten Planung sollte die Übermittlung
Verpflichtung der Unternehmer zu verstehen, den In- elektronischer Bilanzdaten für Wirtschaftsjahre, die
halt von Bilanz sowie GuV nach amtlich vorge- nach dem 31.12.2010 beginnen, verpflichtend sein. Zur
schriebenem Datensatz per Datenfernübertragung Sicherstellung der Praxistauglichkeit - sowohl auf Un-
an die Finanzverwaltung zu übermitteln. Bislang galt ternehmensseite als auch auf Seiten der Finanzverwal-
es, den Jahresabschluss zu erstellen, zu Papier zu tung - musste man jedoch von diesem Zeitpunkt abrü-
bringen und postalisch oder persönlich beim Finanzamt cken.
einzureichen. Die Papierform soll in Zukunft nicht mehr
zulässig sein; an ihre Stelle soll ein einheitliches Daten-

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Mit der Verordnung zur Verschiebung des Anwen- ne Abschrift der Bilanz und der GuV in Papierform bei-
dungszeitpunkts der E-Bilanz wurde entschieden, dass zufügen.
die Bilanz erstmalig für Wirtschaftsjahre nach dem
Hinweis
31.12.2011 elektronisch zu übermitteln ist. Mit der Ver-
schiebung glaubte man gewährleisten zu können, dass Die Verpflichtung zur elektronischen Übermittlung des In-
alle technischen und organisatorischen Voraussetzun- halts der Bilanz und der GuV kann durch ein Zwangsgeld
gen für eine reibungslose Einführung der E-Bilanz bis durchgesetzt werden.
zum oben genannten Zeitpunkt bereitstehen. Eine Pi-
Auch die anlässlich einer Betriebsveräußerung, -aufga-
lotphase mit ausgewählten Unternehmen auf freiwilliger
be, Änderung der Gewinnermittlungsart oder in Um-
Basis zeigte jedoch, dass der Umstellungsprozess
wandlungsfällen aufzustellende Bilanz muss elektro-
deutlich aufwendiger ausfiel als im Vorfeld angenom-
nisch übermittelt werden. Zwischenbilanzen, die auf
men. den Zeitpunkt eines Gesellschafterwechsels aufgestellt
Das durch die Verschiebung gewonnene Zeitfenster hat werden, müssen als Sonderform einer Schlussbilanz
die Finanzverwaltung außerdem zur Überarbeitung des ebenso wie Liquidationsbilanzen per EDV übermittelt
Anwendungsschreibens zur gesetzlichen Regelung werden.
genutzt. Die Überarbeitung enthält nun eine sogenann-
te Nichtbeanstandungs- sowie eine Härtefallrege- 3 Wer muss eine E-Bilanz
lung, die die Pflicht zur Datenfernübertragung ein wei- erstellen?
teres Mal verschieben: Unternehmen sowie bilanzierende Freiberufler und
 Bei Steuerbilanzen für Wirtschaftsjahre, die nach Landwirte müssen ihre Bilanz und GuV künftig elektro-
dem 31.12.2011 beginnen, wird es nicht bean- nisch ans Finanzamt übermitteln. Diese Verpflichtung
standet, wenn diese noch in Papierform abgege- zur Datenfernübertragung besteht unabhängig von
ben werden. Die Bilanz 2012 muss dann auch noch Rechtsform und Größenklasse.
nicht dem E-Bilanz-Datensatz entsprechen (Nicht-
beanstandungsregelung für 2012). Erstjahr für die 3.1 Ausnahmen
verpflichtende elektronische Übermittlung ist so- Aber keine Regel ohne Ausnahme: So muss die Fi-
mit bei kalendergleichem Wirtschaftsjahr 2013. nanzbehörde nicht auf die elektronische Übermittlung
 Bei abweichendem Wirtschaftsjahr beginnt die der Bilanzdaten bestehen, wenn dies für den Steuer-
Pflicht für das Jahr 2013/2014. pflichtigen eine sogenannte unbilllige Härte darstellen
würde. Unter unbilliger Härte ist die wirtschaftliche
 In besonderen Fällen gilt eine verlängerte Über-
oder persönliche Unzumutbarkeit der elektronischen
gangsfrist. Bei
Übermittlung zu verstehen. Für die Geltendmachung
o Sonder- und Ergänzungsbilanzen, der Härtefallregelung ist ein Antrag erforderlich.
o Kapitalkontenentwicklungen bei Personenge- Beispiel: Härtefallantrag
sellschaften (erstmals verpflichtend für das Wirt-
schaftsjahr 2015), Aufgrund der gesetzlichen Definition der Härtefallregelung
dürften Anträge mit folgenden Inhalten Aussicht auf Erfolg
o ausländischen Betriebsstätten inländischer Un-
haben:
ternehmen,
o inländischen Betriebsstätten ausländischer Un- Sehr geehrte Damen und Herren,
ternehmen, hiermit beantrage ich gem. § 5b Abs. 2 Satz 2 EStG i.V.m.
o steuerpflichtigen wirtschaftlichen Geschäftsbe- § 150 Abs. 8 AO die Befreiung von der Verpflichtung zur
trieben steuerbegünstigter Körperschaften und elektronischen Übermittlung der Bilanzdaten. Es ist für mich
Vereine sowie bei wirtschaftlich und persönlich nicht zumutbar, die Vorgaben
o Betrieben gewerblicher Art juristischer Personen zu erfüllen.
des öffentlichen Rechts Begründung:
wird es nicht beanstandet, wenn die Inhalte der Bilanz
Es fehlen das Personal und die finanziellen Mittel zur Um-
und GuV erstmals für Wirtschaftsjahre durch Daten-
stellung der EDV-Buchhaltung in absehbarer Zeit (vgl. bei-
fernübertragung übermittelt werden, die nach dem
gefügte Angebote des Steuerberaters und des EDV-
31.12.2014 beginnen, also ab 2015 bzw. 2015/2016.
Anbieters sowie Auszug aus der Gewinnermittlung).
Die Pflicht zur Datenfernübertragung gilt unabhängig
(Weitere Gründe:
von der Rechtsform und der Größenklasse des bilanzie-
renden Unternehmens. Soweit Unternehmen ihre Steu-  Ich werde meinen Betrieb in X Jahren aufgeben.
erbilanz- und GuV-Daten elektronisch übermitteln, ent-
fällt die bisherige Verpflichtung, der Steuererklärung ei-

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 Bislang habe ich keine EDV-Buchführung verwendet 4 Was muss und was kann die
und mir fehlen die finanziellen Mittel zur Umstellung.
E-Bilanz enthalten?
 Ich bin Existenzgründer und mir fehlen die finanziel- Mit Schreiben vom 16.12.2010 hat das Bundesfinanz-
len Mittel zur Umsetzung. ministerium (BMF) den für die Übermittlung der E-Bi-
 Ich bin Einzelunternehmer und habe weder die Zeit,
lanz amtlich vorgeschriebenen Datensatz bekannt-
das technische Know-how noch die finanziellen Mittel gegeben. Mit Schreiben vom 05.06.2012 wurden Ver-
zur Umstellung.)
fahrensgrundsätze zur Aktualisierung der Taxono-
mien konkretisiert und das aktualisierte Datenschema
Für die Stattgabe meines Antrags wäre ich Ihnen sehr ver- der Taxonomien (Version 5.1) veröffentlicht.
bunden.
Das für steuerliche Zwecke angepasste Datenschema
Mit freundlichen Grüßen basiert auf der aktuellen Taxonomie des Handelsge-
Unterschrift
setzbuchs (HGB) und umfasst
 ein Stammdatenmodul (GCD-Modul) zur Übermitt-
Von zentraler Bedeutung für die Entscheidung über den
lung von Informationen zum Dokument, zum Bericht
Antrag dürfte sein, wie detailliert dieser begründet wird.
und zum Unternehmen und
Außerdem sollte im Zusammenhang mit der Verschie-
bung des Anwendungszeitpunkts der E-Bilanz um ein  ein Jahresabschlussmodul (GAAP-Modul) zur
Jahr berücksichtigt werden, dass der enge Zeitrahmen Übermittlung der gebräuchlichen Berichtsbestand-
als ausschließliche Begründung des Härtefallantrags teile für Unternehmen aller Rechtsformen und Grö-
ßenordnungen.
mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht ausreichen wird.
Auf dieser Grundlage ermöglicht das Datenschema der
Hinweis
Taxonomie die elektronische Übermittlung des Inhalts
Sehr zu empfehlen ist auch die Antragstellung seitens ei- an die Finanzverwaltung nach amtlich vorgeschriebe-
nes Steuerberaters, da dies dem Antrag mehr Nachdruck nem Datensatz. Neben dem Stammdatenmodul sind
verleiht als ein Antrag, den Sie als Unternehmer selbst stel- aus dem Jahresabschlussmodul insbesondere die Be-
len. Sprechen Sie uns bei Bedarf gerne an. richtsbestandteile zu übermitteln. Der Mindestumfang
Die Papierabgabe in Härtefällen ist generell bei gering- ist im Rahmen dieses Datensatzes als Mussfeld ge-
fügigen Gewinneinkünften bei einer Antragsveranla- kennzeichnet und zwingend zu übermitteln. Hierbei
gung möglich. Bei Nebeneinkünften von Arbeitnehmern handelt es sich um folgende Daten:
ist die elektronische Abgabe der Erklärung nicht ver-  Bilanz
pflichtend, sofern die Tätigkeit nicht zur verpflichtenden  GuV
Abgabe einer Einkommensteuererklärung führt.
 Ergebnisverwendung
3.2 Sanktionen  Kapitalkontenentwicklung (für Personenhandelsge-
Für den Fall, dass der Härtefallantrag nicht greift oder sellschaften und andere Mitunternehmerschaften)
gar nicht erst gestellt wird und der Unternehmer seine  steuerliche Gewinnermittlung (für Einzelunterneh-
Bilanzdaten dennoch nicht elektronisch übermittelt, be- men und Personengesellschaften)
hält sich der Gesetzgeber verschiedene Maßnahmen  steuerliche Gewinnermittlung bei Personengesell-
vor: schaften (zusätzliche Positionen)
 Androhung eines Zwangsgeldes  steuerliche Modifikationen (insbesondere Umgliede-
 Festsetzung eines Zwangsgeldes bis zu 25.000 € rung/Überleitungsrechnung)

 Schätzung Darüber hinaus besteht selbstverständlich die Möglich-


keit, weitere Berichtsbestandteile freiwillig elektro-
Dabei kann sich die Finanzbehörde eines etablierten
nisch zu übermitteln. Dies können beispielsweise sein:
Instruments bedienen: Bei Verstoß gegen die Verpflich-
tung zur Übermittlung der elektronischen Bilanzdaten ist  Anlagespiegel
in einem ersten Schritt die schriftliche Zwangsgeldan-  Anhang
drohung möglich. Wird die Pflicht nicht innerhalb der in  Lagebericht
der Androhung bestimmten Frist erfüllt, wird das
 Bericht des Aufsichtsrats
Zwangsgeld dann tatsächlich festgesetzt. Alternativ
kann die Finanzbehörde die Besteuerungsgrundlagen  Eigenkapitalspiegel
schätzen.  Kapitalflussrechnung
 Gesellschafterbeschlüsse
 Haftungsverhältnisse

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Sofern sich ein Mussfeld nicht mit Werten füllen lässt - Die Taxonomie beinhaltet die einzelnen Positionen der
etwa weil aufgrund der Rechtsform des Unternehmens Bilanz und der GuV sowie die (zusätzlichen) Steuerpo-
kein dem Mussfeld entsprechendes Buchungskonto ge- sitionen. Darüber hinaus sind die einzelnen Positionen
führt wird oder weil sich die benötigte Information aus mit Angaben zur Gliederungstiefe und Rechtsgrundla-
der ordnungsmäßigen individuellen Buchführung nicht ge, etwaigen Erläuterungen sowie der Angabe, ob es
ableiten lässt -, ist zur erfolgreichen Übermittlung des sich um ein Mussfeld oder ein freiwillig anzugebendes
Datensatzes die entsprechende Position „leer“ (tech- Feld handelt, versehen. Mit der Standardisierung will
nisch mit NIL für „Not in List“) zu übermitteln. Hierdurch das BMF vermeiden, dass jedes Unternehmen ein ei-
wird es vor allem kleineren und mittleren bilanzierenden genes Übermittlungsformat wählt, welches die Finanz-
Unternehmen möglich sein, ohne erhöhten Anpas- verwaltung dann aufwendig entschlüsseln muss.
sungsaufwand die E-Bilanz zu übermitteln.
6 Beispiel: Wie kann die E-Bilanz
Von besonderer Bedeutung für die E-Bilanz sind die
Auffangpositionen, die dann genutzt werden können,
aussehen?
wenn für einen bestimmten Sachverhalt eine durch Um das Ungetüm „Taxonomie“ nun etwas plastischer
Mussfelder vorgegebene Differenzierung nicht aus der zu veranschaulichen, bietet es sich an dieser Stelle an,
Buchführung abgeleitet werden kann. Sie erleichtern aus dem Datensatz der Kerntaxonomie einige Bereiche
die elektronische Übermittlung und verhindern den Ein- herausgreifen, um Ihnen die Ausgestaltung der Anfor-
griff in das Buchführungswesen der Unternehmen. Es derungen an die Taxonomie zu veranschaulichen.
wird dauerhaft Auffangpositionen geben.
6.1 Bilanz
5 Welche Form muss die Mussfeld Kontennachweis Summen-
E-Bilanz haben? erwünscht mussfeld

Das BMF sieht hierfür standardisierte, hinsichtlich Sachanlagen x


Struktur und Gliederungstiefe verbindlich vorgegebene - technische Anlagen
x
Taxonomieschemata in Form von XBRL-Daten- und Maschinen
sätzen vor. Dabei ist unter Taxonomie ein erweiterter - technische Anlagen
Kontenrahmen bestehend aus Bilanz- sowie Gewinn- …
und Verlustpositionen zu verstehen, den die Finanz-
- andere Anlagen,
verwaltung als Mindeststandard definiert. Betriebs- und x x
Geschäftsausstattung
Hinweis
- andere Anlagen
Als Anwender müssen Sie sich also auf einen geänderten …
Kontenrahmen mit einem hohen Detaillierungsgrad einstel-
len. Hinweis

Für Steuerpflichtige aller Rechtsformen (Einzelunter- Hier sehen wir einen Ausschnitt aus dem Anlagevermögen.
nehmen, Körperschaften und Personengesellschaften) Das Summenmussfeld gibt an, dass sich die Position
hat die Finanzverwaltung grundsätzlich die sogenannte „Sachanlagen“ aus den „technischen Anlagen und Maschi-
Kerntaxonomie vorgesehen, wobei im jeweiligen Ein- nen“, „anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstat-
zelfall nur die Positionen zu befüllen sind, zu denen tung“ sowie gegebenenfalls weiteren Posten zusammen-
auch tatsächlich Geschäftsvorfälle vorliegen. Die Kurz- setzt. Die vorgenannten Posten stellen Mussfelder dar, die
form XBRL steht für eXtensible Business Reporting zwingend zu übermitteln sind. Die Übermittlung der Muss-
Language. Hierbei handelt es sich um einen weltweit felder unterliegt einer elektronischen Vollständigkeitsprü-
verbreiteten Standard für den elektronischen Austausch fung. Aus diesem Grund müssen auch sogenannte NIL-
von Unternehmensdaten. Werte (= Leerwerte) übermittelt werden, wenn bei einem
Unternehmen beispielsweise aufgrund der Rechtsform für
Hinweis
ein Mussfeld kein entsprechendes Konto geführt wird. So-
Als Nutzer werden Sie sich faktisch nicht mit der XBRL- weit ein Kontennachweis erwünscht ist (in diesem Fall bei
Technologie auseinandersetzen müssen, da hierfür ent- den „anderen Anlagen, Betriebs- und Geschäftsausstat-
sprechende Übersetzungsmodule (Compiler) zum Einsatz tung“), muss zusätzlich ein Auszug aus der Summen-/Sal-
gelangen. denliste übermittelt werden, aus der die in die Position ein-
Die Visualisierung der Taxonomie sowie Hilfestellun- gehenden Konten ersichtlich sind.
gen, Erläuterungen und Dokumentationen zur Taxono-
mie stehen unter www.eSteuer.de zur Ansicht und zum
Abruf bereit.

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6.2 Gewinn- und Verlustrechnung Haben Sie ein selbstbuchendes Unternehmen, dürfte
der wichtigste Schritt der Kontakt zum Softwareher-
rechnerisch
Konten- Summen steller sein. Dieser hat zu gewährleisten, dass die
Muss- notwendig,
nachweis men-
feld
erwünscht mussfeld
falls Buchhaltungssoftware XBRL-fähig ist. In der Regel wird
vorhanden
eine Anpassung der bisher eingesetzten Software er-
Aufwendungen forderlich sein und entsprechende Kosten verursachen.
für bezogene x
Waren Daher kann es sinnvoll sein, zweigleisig zu fahren und
- Wareneinkauf
den Preis für die Umrüstung der bestehenden mit dem
zum x Angebot für eine neue (XBRL-fähige) Software zu ver-
Regelsteuersatz gleichen. Ist das Update der bisherigen Software kon-
- Wareneinkauf kurrenzfähig, sollte man sich für eine Nachrüstung ent-
zum ermäßigten x
Steuersatz
scheiden. Denn so können Schulungskosten für den
Umstieg auf eine neue Software vermieden werden. Ist
- innergemein-
schaftliche x das Update sehr kostspielig, so ist bei der Entschei-
Erwerbe dung für eine neue Software zu berücksichtigen, dass
- übriger Waren- das Personal neu geschult werden muss und mit An-
einkauf ohne x laufschwierigkeiten zu rechnen ist. Fühlt man sich mit
Zuordnung
dem Anpassungsbedarf im Hinblick auf die Vorgaben
Hinweis zur elektronischen Übermittlung der Bilanzdaten über-
fordert, kann man auch die Auslagerung der Buchhal-
Am Beispiel des Wareneinkaufs ist zu erkennen, dass auch tung auf einen externen Buchhalter erwägen.
hier das Summenmussfeld „Aufwendungen für bezogene
Waren“ die Posten „Wareneinkauf zum Regelsteuersatz“, Hinweis
„Wareneinkauf zum ermäßigten Steuersatz“ und „innerge- Schon vor der Pilotphase hatte sich herauskristallisiert,
meinschaftliche Erwerbe“ umfasst. Zusätzlich ist in dieser dass nur die Datev e.G. in der Lage war, innerhalb dersel-
Sparte ein Auffangposten vorgesehen, und zwar „übriger ben ein Tool für die Erfassung und Übermittlung der rele-
Wareneinkauf ohne Zuordnung“. Mit solchen Auffangposten vanten Daten anzubieten. Schließlich hatten sich doch
wird die rechnerische Richtigkeit bei der Datenübermittlung noch 20 Softwarehersteller für eine Teststeuernummer an-
gewährleistet, wenn der Geschäftsvorfall eines Unterneh- gemeldet, von denen drei Wochen vor dem offiziellen Ende
mens ausnahmsweise keinem Mussfeld zugeordnet wer- der Pilotphase jedoch lediglich drei Hersteller ihre Testda-
den kann. Denn diese Richtigkeit der übermittelten Daten ten eingereicht hatten. Mittlerweile hat sich die Anbieterda-
wird noch auf Ebene des Unternehmens mit Hilfe des so- tenbank jedoch vervielfacht, wie auch die kleine Datenbank
genannten Elster Rich Clients (ERiC) geprüft. Bei rechneri- zeigt, die Sie unter www.elster.de/elster_soft_nw.php abru-
schen Fehlern werden die zu übertragenden Daten sys- fen können, um sich über die am Markt verfügbare Steuer-
temseitig abgelehnt, eine elektronische Übermittlung des software mit ELSTER-Schnittstelle zu informieren.
Jahresabschlusses ist somit nicht möglich. Das Vorhan-
densein von Auffangpositionen ist in der Regel mit dem
Nach dem Softwarehersteller sollten Sie das Gespräch
Hinweis „rechnerisch notwendig, falls vorhanden“ verbun-
mit dem Steuerberater suchen. Denn als Ihr steuerli-
den. Faktisch ist ein solcher Posten also gleichzeitig mit
cher Berater müssen wir die Buchhaltungsdaten verar-
den Mussfeldern der gleichen Ebene zu übermitteln, damit
beiten und letztendlich ans Finanzamt übermitteln. Des
die rechnerische Richtigkeit gewahrt bleibt.
Weiteren sollten wir gemeinsam den bisherigen Konten-
rahmen (SKR 03 bzw. 04) an die aktuelle Taxonomie
der Finanzverwaltung anpassen. Denn die unterjährige
7 Was ist zu unternehmen? Beibehaltung des bisherigen Kontenrahmens könnte
Die Handlungsnotwendigkeiten für bilanzierungspflichti- am Jahresende einen erheblichen Zeit- und Kostenauf-
ge und freiwillig bilanzierende Unternehmen unter- wand verursachen, wenn nachträglich Gliederungstie-
scheiden sich. fen hergestellt und Umbuchungen vorgenommen wer-
den müssen. Im Anfangsstadium sollten Sie uns gege-
7.1 Bilanzierungspflichtige benenfalls als Kontrollinstanz verstärkt in die laufende
Unternehmen Buchhaltung einbeziehen. Eventuell sollten Sie als
Für bilanzierungspflichtige Unternehmen bietet es sich selbstbuchendes Unternehmen ein zeitlich begrenztes
unabhängig vom erstmaligen Anwendungszeitpunkt der Outsourcing der Buchhaltung auf uns in Erwägung zie-
E-Bilanz an, frühzeitig die Gegebenheiten im Unter- hen, so dass die Konzentration auf das Kerngeschäft
nehmen zu prüfen und festzustellen, ob sämtliche Vor- erhalten bleiben kann. Denn beim Steuerberater liegen
aussetzungen zur Umsetzung der gesetzlichen Vorga- sowohl die technischen als auch die fachlichen Voraus-
ben erfüllt sind. setzungen im Hinblick auf die E-Bilanz vor.

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Ein weiterer Aspekt ist das Thema Weiterbildung. Zur 8.2 Nachteile
Verinnerlichung der Taxonomie bieten sich Schulungen
Die Umstellung der herkömmlichen Buchhaltung auf die
an. Dabei dürfte es künftig auch sinnvoll sein, dass
Vorgaben zur elektronischen Übermittlung von Bilanz-
selbstbuchende Unternehmen nicht nur handelsrechtli-
daten, die Teilnahme an und die Durchführung von
che Buchungen vornehmen, sondern auch steuerlich
Schulungen sowie die Abstimmung mit dem Steuerbe-
buchen. Denn zum einen ist auch die Überleitungs-
rater werden in der Anfangsphase einen erheblichen
rechnung bei Abweichungen zwischen Handels- und
Zeit- und Kostenaufwand verursachen.
Steuerbilanz auf elektronischem Weg zu übermitteln.
Zum anderen dürften die Abweichungen zwischen Im Zusammenhang mit der laufenden Buchhaltung und
Handels- und Steuerbilanz wegen des BilMoG stark zu- der Jahresabschlusserstellung ist negativ anzumerken,
nehmen. Somit könnten Sie schon unterjährig die opti- dass der Differenzierungsgrad der vorgesehenen Taxo-
male Gliederungstiefe erreichen. nomie extrem hoch ist und die Gliederungsvorgaben
des HGB deutlich übersteigt. Des Weiteren besteht kei-
7.2 Freiwillig bilanzierende ne Möglichkeit von individuellen Taxonomieerweiterun-
Unternehmen gen. Ein Abweichen vom Standardschema ist nicht
Für freiwillig bilanzierende Unternehmen besteht ein möglich. Vor allem für kleine und mittelständische Un-
echtes Wahlrecht. Durch den Wechsel der Gewinner- ternehmen ergibt sich damit ein ungerechtfertigter
mittlungsart, das heißt durch Umstellung auf Einnah- Mehraufwand und ein massiver Eingriff ins Bu-
menüberschussrechnung, können diese die elektroni- chungsverhalten.
sche Datenübermittlung vermeiden. Schließlich besteht für Unternehmen ein weiteres Risiko
in der bereits erläuterten Erweiterung der Kontrollmög-
8 Fazit und Ausblick lichkeiten seitens der Finanzbehörde (vgl. Punkt 8.1).
8.1 Vorteile 8.3 Ausblick
Bei genauer Betrachtung kann man schnell den Ein- Mit der Veröffentlichung der Taxonomie 2012 und dem
druck bekommen, dass die E-Bilanz, die zwecks Ab-
finalen Anwendungsschreiben ist es amtlich:
baus der Steuerbürokratie für Unternehmer entwickelt
wurde, im Wesentlichen der Finanzverwaltung Vorteile  Die Pflicht zur Erstellung einer E-Bilanz ist mit dem
verschafft. Mit der elektronischen Datenübermittlung ist Jahr 2012 in Kraft getreten.
es ein Leichtes, unmittelbar zum Zeitpunkt der Über-  Aufgrund der Nichtbeanstandungsregelung für 2012
mittlung automatische Datenabgleiche (z.B. Branchen- dürfen die Unterlagen jedoch noch in Papierform
oder Vorjahresvergleiche) sowie Plausibilitäts- und Kal- abgegeben werden.
kulationskontrollen von Bilanzdaten in Gang zu setzen.  Bei Abgabe auf Papier muss die Gliederung gemäß
Ein automatischer Alarm sorgt dann bei Auffälligkeiten Taxonomie für 2012 noch nicht eingehalten werden.
oder Ungereimtheiten dafür, dass der Finanzbeamte ei-
 Die Empfehlung ist jedoch eindeutig: Aufgrund des
nen entsprechenden Hinweis zu den relevanten Berei-
hohen Umstellungsaufwands muss zeitnah gehan-
chen erhält, die er dann einer Detailprüfung unterziehen
delt werden, da die E-Bilanz überwiegend mit ho-
kann. Im Vergleich zur Bilanz in Papierform ist im Rah-
hem Umstellungsaufwand verbunden sein wird!
men der E-Bilanz also ohne viel Zusatzaufwand eine
Prüfung auf Herz und Nieren möglich. 9 Checkliste
Die E-Bilanz bietet nach Auffassung der Finanzverwal- Folgende Punkte sollten Sie zeitnah klären, um den
tung jedoch auch dem Steuerpflichtigen einige Vortei- Aufwand bei der Umstellung möglichst gering zu halten:
le: Einerseits werde sich eine Kostenersparnis durch  Ist die Buchhaltungssoftware für die Datenübermitt-
Wegfall der Papierform ergeben. Der Papierverbrauch lung im XBRL-Standard geeignet?  Softwareher-
solle sich verringern und die Kosten für die physische steller kontaktieren.
Übersendung der Bilanz entfallen. Darüber hinaus biete
 Erfüllt der Kontenrahmen der EDV-Buchhaltung den
ein vollelektronisches Verfahren die Möglichkeit der
Mindestumfang, den die Finanzverwaltung fordert?
schnelleren Erstellung, Übermittlung und anschließen-
 Abgleich mit der aktuellen Taxonomie.
den Verarbeitung der Erklärungen innerhalb einer elekt-
ronischen Prozesskette - von der Buchführung bis zum  Verfügt das Personal der Buchhaltung über ausrei-
Steuerbescheid. Schließlich komme es auch noch zu chendes Wissen bezüglich der anstehenden Neure-
einer Verringerung der Rückfragen oder Ergänzungs- gelung?  Gegebenenfalls Schulungsmaßnahmen
wünsche des Finanzamts aufgrund standardisierter Da- einsteuern.
tenübermittlung. Insgesamt verspricht sich der Gesetz-  Ist das Unternehmen XBRL-fähig?  Softwareher-
geber die Reduzierung unnötiger Bürokratie sowie eine steller kontaktieren. (Da elektronische Bilanzen im
Steigerung der Effizienz. XBRL-Format erstmals für diejenigen Wirtschafts-

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jahre zu übermitteln sein werden, die nach dem  wesentlichen Vereinfachungen des technischen
31.12.2012 beginnen, sollten Bilanzierende im Ver- Prozesses der Datenbereitstellung durch den Ar-
anlagungszeitraum 2013 und somit bereits zum beitgeber,
01.01.2013 ihr Rechnungswesen auf XBRL-Konfor-  einer Vermeidung inhaltlicher Fehldeutungen von
mität umgestellt haben.) elektronischen Datei- und Feldinhalten,
 Ist das Unternehmen mit seinem EDV-System zu-  der Verringerung der personellen Kapazitäten zur
frieden, so dass ein Wechsel zu einem anderen Betreuung der Datenbereitstellung,
(XBRL-fähigen) Programm nicht erwünscht ist?
 In Abhängigkeit vom Zufriedenheitsgrad ent-  einer Zeit- und Kostenersparnis auf beiden Seiten
scheiden, ob eine Umstellung auf XBRL-Fähigkeit und
des bestehenden Programms oder die Anschaffung  der Einheitlichkeit des logischen Datenbestands in
eines neuen XBRL-fähigen Programms Sinn hat. den Datenverarbeitungssystemen auf den zu über-
lassenden Datenträgern.
10 Weitere elektronische
Hinweis
Schnittstellen
Für jede lohnsteuerliche Betriebsstätte ist ein gesonderter
10.1 Betriebsprüfung Sozialversicherung Datenbestand zu erstellen - beispielsweise einzelne Ge-
Seit dem 01.01.2013 wird die elektronisch unterstützte sellschaften im Rahmen einer Konzernprüfung. Zudem
Betriebsprüfung (euBP) allen interessierten Arbeitge- empfiehlt die Verwaltung aus Gründen der Übersichtlich-
bern und Steuerberatern angeboten. Dabei handelt es keit, innerhalb der Datenbestände die Dateien eines jeden
sich um ein optionales Verfahren, durch das ein weite- Jahres für einen Prüfungszeitraum in einem gesonderten,
rer Datenaustausch in der Sozialversicherung erfolgt. entsprechend bezeichneten Unterverzeichnis abzulegen.
Die euBP soll Rechts- und Planungssicherheit für Ar-
Allerdings stellt die DLS im Rahmen der digitalen Zu-
beitgeber und Steuerberater schaffen. Daneben soll der
griffsmöglichkeit keine abschließende Definition der
Zeit- und Ressourcenaufwand im Vorfeld einer Be-
steuerrelevanten Daten dar, sondern liefert eine Daten-
triebsprüfung verringert werden, weil das Kopieren und
satzbeschreibung für den Kernbereich der Lohndaten,
Zusammenstellen von Unterlagen entfällt. die für die weitaus überwiegende Mehrzahl der Prüfun-
Grundlegende Voraussetzung für die Übermittlung der gen als ausreichend angesehen werden können. Das
Daten aus der Lohn- und Gehaltsbuchhaltung im Rah- Datenzugriffsrecht des Fiskus auf darüber hinausge-
men der euBP ist, dass die Daten aus systemgeprüften hende prüfungsrelevante Daten ist davon unberührt.
Entgeltabrechnungsprogrammen mit einer entspre-
Hintergrund der neuen EDV-Maßnahmen: Im Pra-
chenden euBP-Schnittstelle stammen.
xiseinsatz führt die Darstellung von Korrekturbuchun-
Das Verfahren sieht ausschließlich die Annahme der gen für vorangegangene Abrechnungszeiträume als
prüfrelevanten Arbeitgeberdaten im Rahmen eines On- sogenannte Rückrechnungen im Lohnkonto häufig zu
lineverfahrens vor. Dazu wird das sogenannte eXTra- Beanstandungen durch die Lohnsteuer-Außenprüfung.
Verfahren (einheitliches XML-basiertes Transportver- Damit die Rückrechnungen nachvollzogen und ausge-
fahren) genutzt. An die Datenstelle der Träger der Ren- wertet werden können, sind Änderungswerte in den
tenversicherung (DSRV) wird dabei eine Vielzahl von Lohnartenabrechnungsdaten und den Lohnkontendaten
Daten der Belegschaft übermittelt. mit dem Differenzbetrag zur ursprünglichen Buchung
auszuweisen. Sie dürfen nicht mit dem aktuellen Wert
10.2 Lohndaten oder durch eine Stornobuchung überschrieben werden.
Die neue Schnittstellenbeschreibung DLS (Digitale
Hinweis
LohnSchnittstelle) soll einheitliche Daten nach den An-
forderungen der Grundsätze zum Datenzugriff und zur Die jeweils aktuelle Version der DLS ist auf den Internetsei-
Prüfbarkeit digitaler Unterlagen (GDPdU) sicherstellen. ten des Bundeszentralamts für Steuern veröffentlicht und
Die DLS ist eine Schnittstellenbeschreibung für den Ex- steht unter www.bzst.bund.de zum Download bereit.
port von Daten aus dem Lohnbuchhaltungssystem des
Arbeitgebers zur Übergabe an den Lohnsteuer-
Außenprüfer. Sie soll eine einheitliche Strukturierung Ihr Steuerberater steht Ihnen gerne für weitere Fragen zur Ver-
und Bezeichnung der Dateien und Datenfelder gemäß fügung.
GDPdU sicherstellen - unabhängig von dem beim Ar- Rechtsstand: Januar 2013
beitgeber eingesetzten Lohnabrechnungsprogramm.
Mit dieser einheitlichen Schnittstellenbeschreibung soll Alle Informationen und Angaben in diesem Mandanten-
erreicht werden, dass die im Lohnkonto aufzuzeichnen- Merkblatt haben wir nach bestem Wissen zusammengestellt.
den Angaben in den dem Lohnsteuer-Außenprüfer Sie erfolgen jedoch ohne Gewähr. Diese Information kann eine
überlassenen Daten enthalten sind. Dies führt zu individuelle Beratung im Einzelfall nicht ersetzen.

E-Bilanz: die elektronische Steuerbilanz Seite 8 von 8

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