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Introduction To Computer Science
Introduction To Computer Science
Wintersemester 2019/20
Helmut Seidl
1
0 Allgemeines
2
1 Vom Problem zum Programm
Mathematisch:
Ein Problem beschreibt eine Funktion f : E → A,
wobei E = Menge der zulässigen Eingaben, A = Menge der
möglichen Ausgaben.
3
Beispiele
• Addition: f : Q×Q → Q
• Primzahltest: : N → {yes, no}
• Schach: f : P → Z , wobei P die Menge aller Schachpositionen
ist, und f ( P), der beste Zug in Position P.
Ein Algorithmus ist dabei ein exaktes Verfahren zur Lösung eines
Problems, d.h. zur Bestimmung der gewünschten Resultate.
4
Abu Abdallah Muhamed ibn Musa al’Khwaritzmi, etwa 780–835
5
Achtung
Nicht jede Abbildung lässt sich durch einen Algorithmus realisieren!
(↑Berechenbarkeitstheorie)
Das Verfahren besteht i.a. darin, eine Abfolge von Einzelschritten der
Verarbeitung festzulegen.
Beispiel: Alltagsalgorithmen
6
Beispiel: Euklidischer Algorithmus
7
Beispiel: Euklidischer Algorithmus
8
Warum geht das?
a = qa · g a−b = q′a−b · g′
und
b = qb · g b = q′b · g′
a−b = (q a − qb ) · g a = (q′a−b + q′b ) · g′
und
b = qb · g b = q′b · g′
9
Warum geht das?
Dann gilt:
a = qa · g a−b = q′a−b · g′
und
b = qb · g b = q′b · g′
a−b = (q a − qb ) · g a = (q′a−b + q′b ) · g′
und
b = qb · g b = q′b · g′
10
Warum geht das?
Dann gilt:
a = qa · g a−b = q′a−b · g′
und
b = qb · g b = q′b · g′
a−b = (q a − qb ) · g a = (q′a−b + q′b ) · g′
und
b = qb · g b = q′b · g′
11
Warum geht das?
Dann gilt:
a = qa · g a−b = q′a−b · g′
und
b = qb · g b = q′b · g′
a−b = (q a − qb ) · g a = (q′a−b + q′b ) · g′
und
b = qb · g b = q′b · g′
12
tum.twbk.de
13
Eigenschaften von Algorithmen
(statische) Finitheit. Die Beschreibung des Algorithmus besitzt feste
Länge. (↑nichtuniforme Algorithmen)
14
Ein Programm ist die Formulierung eines Algorithmus in einer
Programmiersprache.
Die Formulierung gestattet (hoffentlich) eine maschinelle Ausgeführung.
Beachte:
• Ein Programmsystem berechnet i.a. nicht nur eine Funktion,
sondern immer wieder Funktionen in Interaktion mit Benutzerinnen
und/oder der Umgebung.
• Es gibt viele Programmiersprachen: Java, C, Prolog, Fortran,
Cobol, PostScript ....
15
Eine Programmiersprache ist dann gut, wenn
16
2 Eine einfache Programmiersprache
17
2.1 Variablen
Beispiel
int x, result;
Diese Deklaration führt die beiden Variablen mit den Namen x und
result ein.
18
Erklärung
19
2.2 Operationen
Die Operationen sollen es gestatten, die Werte von Variablen zu
modifizieren. Die wichtigste Operation ist die Zuweisung.
Beispiele
• x = 7;
Die Variable x erhält den Wert 7.
• result = x;
Der Wert der Variablen x wird ermittelt und der Variablen result
zugewiesen.
• result = x + 19;
Der Wert der Variablen x wird ermittelt, 19 dazu gezählt und dann
das Ergebnis der Variablen result zugewiesen.
20
• result = x - 5;
Der Wert der Variablen x wird ermittelt, 5 abgezogen und dann das
Ergebnis der Variablen result zugewiesen.
Achtung
21
Weiterhin benötigen wir Operationen, um Daten (Zahlen) einlesen bzw.
ausgeben zu können.
• x = readInt();
Diese Operation liest eine Folge von Zeichen vom Terminal ein und
interpretiert sie als eine ganze Zahl, deren Wert sie der Variablen x
als Wert zu weist.
• write(42);
Diese Operation schreibt 42 auf die Ausgabe.
• write(result);
Diese Operation bestimmt den Wert der Variablen result und
schreibt dann diesen auf die Ausgabe.
• write(x-14);
Diese Operation bestimmt den Wert der Variablen x, subtrahiert 14
und schreibt das Ergebnis auf die Ausgabe.
22
Achtung
Damit wir auch freundliche Worte ausgeben können, gestatten wir auch
direkt Strings als Argumente:
• write("Hello World!");
... schreibt Hello World! auf die Ausgabe.
23
2.3 Kontrollstrukturen
Sequenz
int x, y, result;
x = readInt();
y = readInt();
result = x + y;
write(result);
24
• Zu jedem Zeitpunkt wird nur eine Operation ausgeführt.
• Jede Operation wird genau einmal ausgeführt. Keine wird
wiederholt, keine ausgelassen.
• Die Reihenfolge, in der die Operationen ausgeführt werden, ist die
gleiche, in der sie im Programm stehen (d.h. nacheinander).
• Mit Beendigung der letzten Operation endet die
Programm-Ausführung.
25
Selektion (bedingte Auswahl)
int x, y, result;
x = readInt();
y = readInt();
if (x > y)
result = x - y;
else
result = y - x;
write(result);
26
Beachte
• Statt aus einzelnen Operationen können die Alternativen auch aus
Statements bestehen:
int x;
x = readInt();
if (x == 0)
write(0);
else if (x < 0)
write(-1);
else
write(+1);
27
• ... oder aus (geklammerten) Folgen von Operationen und
Statements:
int x, y;
x = readInt();
if (x != 0) {
y = readInt();
if (x > y)
write(x);
else
write(y);
} else
write(0);
28
• ... eventuell fehlt auch der else-Teil:
int x, y;
x = readInt();
if (x != 0) {
y = readInt();
if (x > y)
write(x);
else
write(y);
}
Auch mit Sequenz und Selektion kann noch nicht viel berechnet werden
...
29
Iteration (wiederholte Ausführung)
int x, y;
x = readInt();
y = readInt();
while (x != y)
if (x < y)
y = y - x;
else
x = x - y;
write(x);
30
• Zuerst wird die Bedingung ausgewertet.
• Ist sie erfüllt, wird der Rumpf des while-Statements ausgeführt.
• Nach Ausführung des Rumpfs wird das gesamte while-Statement
erneut ausgeführt.
• Ist die Bedingung nicht erfüllt, fährt die Programm-Ausführung
hinter dem while-Statement fort.
31
Jede (partielle) Funktion auf ganzen Zahlen, die überhaupt
berechenbar ist, läßt sich mit Selektion, Sequenz, Iteration,
d.h. mithilfe eines MiniJava-Programms berechnen !!
Beweis: ↑ Berechenbarkeitstheorie.
Idee
Eine Turing-Maschine kann alles berechnen...
Versuche, eine Turing-Maschine zu simulieren!
32
MiniJava-Programme sind ausführbares Java.
Man muss sie nur geeignet dekorieren !
33
MiniJava-Programme sind ausführbares Java.
Man muss sie nur geeignet dekorieren !
int x, y;
x = readInt();
y = readInt();
while (x != y)
if (x < y)
y = y - x;
else
x = x - y;
write(x);
34
public class GGT extends MiniJava {
public static void main (String[] args) {
int x, y;
x = readInt();
y = readInt();
while (x != y)
if (x < y)
y = y - x;
else
x = x - y;
write(x);
35
Erläuterungen
• Jedes Programm hat einen Namen (hier: GGT).
• Der Name steht hinter dem Schlüsselwort class (was eine
Klasse, was public ist, lernen wir später)
• Der Datei-Name muss zum Namen des Programms “passen”, d.h.
in diesem Fall GGT.java heißen.
• Das MiniJava-Programm ist der Rumpf des Hauptprogramms, d.h.
der Funktion main().
• Die Programm-Ausführung eines Java-Programms startet stets mit
einem Aufruf von dieser Funktion main().
• Die Operationen write() und readInt() werden in der Klasse
MiniJava definiert.
• Durch GGT extends MiniJava machen wir diese Operationen
innerhalb des GGT-Programms verfügbar.
36
Die Klasse MiniJava ist in der Datei MiniJava.java definiert:
import java.io.*;
public class MiniJava {
public static BufferedReader in = new BufferedReader (
new InputStreamReader (System.in));
public static void write(String x) {
System.out.println(x);
}
public static void write(int x) { write (""+x); }
public static String readString() {
try { return in.readLine(); }
catch (IOException e) {
throw RuntimeException ("Fehler in der Eingabe!");
public static int readInt() {
return Integer.parseInt(readString().trim());
}
}
37
... weitere Erläuterungen
38
Das Programm GGT kann nun übersetzt und dann ausgeführt werden.
Auf der Kommandozeile sieht das so aus:
• Der Compiler javac liest das Programm aus den Dateien GGT.java
und MiniJava.java ein und erzeugt für sie JVM-Code, den er in
den Dateien GGT.class und MiniJava.class ablegt.
• Das Laufzeitsystem java liest die Dateien GGT.class und
MiniJava.class ein und führt sie aus.
39
Wichtige Erweiterung: Arrays
Arrays erlauben, eine Folge von Werten abzuspeichern, auf die dann mit
Hilfe eines Index zugegriffen wird:
40
Wichtige Erweiterung: Arrays
Arrays erlauben, eine Folge von Werten abzuspeichern, auf die dann mit
Hilfe eines Index zugegriffen wird:
41
Achtung
42
3 Syntax von Programmiersprachen
43
Hilfsmittel bei natürlicher Sprache
• Wörterbücher;
• Rechtschreibregeln, Trennungsregeln, Grammatikregeln;
• Ausnahme-Listen;
• Sprach-“Gefühl”.
44
Hilfsmittel bei Programmiersprachen
Frage:
Ist x10 ein zulässiger Name für eine Variable?
oder _ab$ oder A#B oder 0A?B ...
• Grammatikregeln, die angeben, wie größere Komponenten aus
kleineren aufgebaut werden.
Frage:
Ist ein while-Statement im else-Teil erlaubt?
45
• Kontextbedingungen.
Beispiel:
Eine Variable muss erst deklariert sein, bevor sie verwendet wird.
46
Semantik (“Lehre von der Bedeutung”)
47
Die Bedeutung eines Programms ist
Achtung!
Ist ein Programm syntaktisch korrekt, heißt das noch lange nicht, dass es
auch das “richtige” tut, d.h. semantisch korrekt ist !!!
48
Die Bedeutung eines Programms ist
Achtung!
Ist ein Programm syntaktisch korrekt, heißt das noch lange nicht, dass es
auch das “richtige” tut, d.h. semantisch korrekt ist !!!
49
3.1 Reservierte Wörter
• int
→ Bezeichner für Basis-Typen;
• if, else, while
→ Schlüsselwörter aus Programm-Konstrukten;
• (,), ",’, {,}, ,,;
→ Sonderzeichen.
50
3.2 Was ist ein erlaubter Name?
•
•
51
3.2 Was ist ein erlaubter Name?
52
Schritt 2: Angabe der Anordnung der Zeichen:
• Erst kommt ein Zeichen der Klasse letter, dann eine (eventuell
auch leere) Folge von Zeichen entweder aus letter oder aus digit.
• Der Operator “*” bedeutet “beliebig ofte Wiederholung”
(“weglassen” ist 0-malige Wiederholung).
• Der Operator “*” ist ein Postfix-Operator. Das heißt, er steht
hinter seinem Argument.
53
Beispiele
• $178
Das$ist$kein$Name
x
$
Password
54
• 5ABC
_
!Hallo!
x’
-178
Achtung
Reservierte Wörter sind als Namen verboten !!!
55
• 5ABC
_
!Hallo!
x’
-178
Achtung
Reservierte Wörter sind als Namen verboten !!!
56
3.3 Ganze Zahlen
57
3.3 Ganze Zahlen
• Wie sähe die Regel aus, wenn wir führende Nullen verbieten wollen?
58
Beispiele
• 17
12490
42
0
00070
... sind alles legale int-Konstanten.
• "Hello World!"
0.5e+128
... sind keine int-Konstanten.
59
Ausdrücke, die aus Zeichen (-klassen) mithilfe von
| (Alternative)
* (Iteration)
(Konkatenation) sowie
? (Option)
... aufgebaut sind, heißen reguläre Ausdrückea (↑Automatentheorie).
a Gelegentlich sind auch ϵ, d.h. das “leere Wort” sowie ∅, d.h. die leere Menge
zugelassen.
60
Reguläre Ausdrücke reichen zur Beschreibung einfacher Mengen von
Worten aus.
• ( letter letter )*
– alle Wörter gerader Länge (über $,a,...,z,A,...,Z);
• letter* test letter*
– alle Wörter, die das Teilwort test enthalten;
• $ digit* 17
– alle Wörter, die mit $ anfangen, dann eine beliebige Folge von
Ziffern aufweisen, die mit 17 aufhört;
• exp ::= (e|E)(+|-)? digit digit*
float ::= digit digit* exp |
digit* (digit . | . digit) digit* exp?
– alle Gleitkomma-Zahlen ...
61
Identifizierung von
• reservierten Wörtern,
• Namen,
• Konstanten
Ignorierung von
• White Space,
• Kommentaren
62
3.4 Struktur von Programmen
63
3.4 Struktur von Programmen
64
stmt :: = ; | { stmt* } |
name = expr; | name = readInt(); | write( expr ); |
if ( cond ) stmt |
if ( cond ) stmt else stmt |
while ( cond ) stmt
65
expr :: = number | name | ( expr ) |
unop expr | expr binop expr
unop :: = -
binop :: = -|+|*|/|%
66
cond :: = true | false | ( cond ) |
expr comp expr |
bunop cond | cond bbinop cond
comp :: = == | != | <= | < | >= | >
bunop :: = !
bbinop :: = && | ||
67
Puh!!! Geschafft ...
68
Beispiel
int x;
x = readInt();
if (x > 0)
write(1);
else
write(0);
69
Syntax-Bäume für x > 0 sowie write(0); und write(1);
cond
stmt stmt
expr expr
expr expr
Blätter: Wörter/Tokens
innere Knoten: Namen von Programm-Bestandteilen
70
program
stmt
cond
stmt stmt
expr expr
decl stmt expr expr
71
Bemerkungen
72
John Backus, IBM
Noam Chomsky, Peter Naur,
Turing Award
MIT Turing Award
(Erfinder von Fortran)
(Erfinder von Algol60)
73
Achtung
Beispiel
74
Syntax-Baum für das Wort aaabbb :
a a a b b b
75
4 Kontrollfluss-Diagramme
In welcher Weise die Operationen eines Programms nacheinander
ausgeführt werden, lässt sich anschaulich mithilfe von
Kontrollfluss-Diagrammen darstellen.
Ingredienzien
Start Stop
Startknoten Endknoten
76
x = readInt(); write(y); x = x − y;
77
no yes
x<y
78
Beispiel
Start
int x, y; x = readInt();
x = readInt(); y = readInt();
y = readInt();
while (x != y)
no yes
if (x < y) x != y
y = y - x;
no yes
else write(x); x<y
x = x - y;
write(x); x=x−y; y=y−x;
Stop
79
• Die Ausführung des Programms entspricht einem Pfad durch das
Kontrollfluss-Diagramm vom Startknoten zum Endknoten.
• Die Deklarationen von Variablen muss man sich am Startknoten
vorstellen.
• Die auf dem Pfad liegenden Knoten (außer dem Start- und
Endknoten) sind die dabei auszuführenden Operationen bzw.
auszuwertenden Bedingungen.
• Um den Nachfolger an einem Verzweigungsknoten zu bestimmen,
muss die Bedingung für die aktuellen Werte der Variablen
ausgewertet werden.
80
Start
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
81
Start
x==18, y==24
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
82
Start
x==18, y==24
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
83
Start
x==18, y==24
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
84
Start
x==18, y==6
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
85
Start
x==18, y==6
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
86
Start
x==12, y==6
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
87
Start
x==12, y==6
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
88
Start
x==6, y==6
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
89
Start
x==6, y==6
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
90
Start
x==6, y==6
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
91
Start
x = readInt();
y = readInt();
no yes
x != y
no yes
write(x); x<y
x=x−y; y=y−x;
Stop
92
Achtung
93
Beispiel
Start
no yes
no yes
no yes
Stop
94
5 Mehr Java
• mehr Datenstrukturen;
• mehr Kontrollstrukturen.
95
5.1 Mehr Basistypen
96
Es gibt vier Sorten ganzer Zahlen:
Die Benutzung kleinerer Typen wie byte oder short spart Platz.
97
Es gibt vier Sorten ganzer Zahlen:
Die Benutzung kleinerer Typen wie byte oder short spart Platz.
98
Beispiel
• In realem Java kann man bei der Deklaration einer Variablen ihr
direkt einen ersten Wert zuweisen (Initialisierung).
• Man kann sie sogar (statt am Anfang des Programms) erst an der
Stelle deklarieren, an der man sie das erste Mal braucht!
99
Es gibt zwei Sorten von Gleitkomma-Zahlen:
Unicode ist ein Zeichensatz, der alle irgendwo auf der Welt gängigen
Alphabete umfasst, also zum Beispiel:
101
5.2 Mehr über Arithmetik
102
double
float
Gleitkomma−Zahlen
long
int
ganze Zahlen
short
byte char
103
Beispiel
short xs = 1;
int x = 999999999;
write(x + xs);
float xs = 1.0f;
int x = 999999999;
write(x + xs);
104
Beispiel
short xs = 1;
int x = 999999999;
write(x + xs);
float xs = 1.0f;
int x = 999999999;
write(x + xs);
105
Achtung
• Das Ergebnis einer Operation auf float kann aus dem Bereich von
float herausführen. Dann ergibt sich der Wert Infinity oder
-Infinity.
Das gleiche gilt für double.
• Das Ergebnis einer Operation auf Basistypen, die in int enthalten
sind (außer char), liefern ein int.
• Wird das Ergebnis einer Variablen zugewiesen, sollte deren Typ dies
zulassen.
106
5.3 Strings
Der Datentyp String für Wörter ist kein Basistyp, sondern eine Klasse
(dazu kommen wir später)
107
Beispiel
String s0 = "";
String s1 = "Hel";
String s2 = "lo Wo";
String s3 = "rld!";
write(s0 + s1 + s2 + s3);
108
Beachte
• Jeder Wert in Java hat eine Darstellung als String.
• Wird der Operator “+” auf einen Wert vom Typ String und einen
anderen Wert x angewendet, wird x automatisch in seine
String-Darstellung konvertiert ...
Beispiel
double x = -0.55e13;
write("Eine Gleitkomma-Zahl: "+x);
109
5.4 Felder
Idee
• Lege sie konsekutiv ab!
• Greife auf einzelne Werte über ihren Index zu!
Feld: 17 3 -2 9 0 1
Index: 0 1 2 3 4 5
110
Beispiel: Einlesen eines Felds
int[] a; // Deklaration
int n = readInt();
a = new int[n];
// Anlegen des Felds
int i = 0;
while (i < n) {
a[i] = readInt();
i = i+1;
}
111
• type [] name ; deklariert eine Variable für ein Feld (array), dessen
Elemente vom Typ type sind.
• Alternative Schreibweise:
type name [];
• Das Kommando new legt ein Feld einer gegebenen Größe an und
liefert einen Verweis darauf zurück:
a = new int[6];
112
• Der Wert einer Feld-Variable ist also ein Verweis.
• int[] b = a; kopiert den Verweis der Variablen a in die Variable
b:
int[] b = a;
113
• Die Elemente eines Felds sind von 0 an durchnumeriert.
• Die Anzahl der Elemente des Felds name ist name.length.
• Auf das i-te Element des Felds name greift man mittels name[i]
zu.
• Bei jedem Zugriff wird überprüft, ob der Index erlaubt ist, d.h. im
Intervall {0, . . . , name.length-1} liegt.
• Liegt der Index außerhalb des Intervalls, wird die
ArrayIndexOutofBoundsException ausgelöst (↑Exceptions).
114
Mehrdimensionale Felder
• Java unterstützt direkt nur ein-dimensionale Felder.
• Ein zwei-dimensionales Feld ist ein Feld von Feldern ...
a = new int[5][6];
115
5.5 Mehr Kontrollstrukturen
116
Beispiel (Forts.): Bestimmung des Minimums
117
Mithilfe des for-Statements:
118
Allgemein
119
Warnung
boolean x = false;
if (x = true)
write("Sorry! This must be an error ...");
120
• Die Operatoranwendungen ++x und x++ inkrementieren
beide den Wert der Variablen x.
• ++x tut das, bevor der Wert des Ausdrucks ermittelt wird
(Pre-Increment).
• x++ tut das, nachdem der Wert ermittelt wurde (Post-Increment).
• a[x++] = 7; entspricht:
a[x] = 7;
x = x+1;
• a[++x] = 7; entspricht:
x = x+1;
a[x] = 7;
121
5.6 Funktionen und Prozeduren
122
Beispiel: Einlesen eines Felds
123
• Die erste Zeile ist der Header der Funktion.
• public sagt, wo die Funktion verwendet werden darf (↑kommt
später)
• static kommt ebenfalls später.
• int[] gibt den Typ des Rückgabe-Werts an.
• readArray ist der Name, mit dem die Funktion aufgerufen wird.
• Dann folgt (in runden Klammern und komma-separiert) die Liste
der formalen Parameter, hier: (int number).
• Der Rumpf der Funktion steht in geschwungenen Klammern.
• return expr beendet die Ausführung der Funktion und liefert den
Wert von expr zurück.
124
• Die Variablen, die innerhalb eines Blocks angelegt werden, d.h.
innerhalb von “{” und “}”, sind nur innerhalb dieses Blocks
sichtbar, d.h. benutzbar (lokale Variablen).
• Der Rumpf einer Funktion ist ein Block.
• Die formalen Parameter können auch als lokale Variablen
aufgefasst werden.
• Bei dem Aufruf readArray(7) erhält der formale Parameter
number den Wert 7.
125
Weiteres Beispiel: Bestimmung des Minimums
126
... daraus basteln wir das Java-Programm Min :
127
• Manche Funktionen, deren Ergebnistyp void ist, geben gar keine
Werte zurück – im Beispiel: write() und main(). Diese
Funktionen heißen Prozeduren.
• Das Hauptprogramm hat immer als Parameter ein Feld args von
String-Elementen.
• In diesem Argument-Feld werden dem Programm
Kommandozeilen-Argumente verfügbar gemacht.
128
Dann liefert der Aufruf:
129
Um die Arbeitsweise von Funktionen zu veranschaulichen,
erweitern/modifizieren wir die Kontrollfluss-Diagramme:
130
Teildiagramm für die Funktion min():
min(b)
result = b[0];
i = 1;
no yes
i<b.length
result = b[i];
i = i+1;
131
Insgesamt erhalten wir:
n = readInt();
a = readArray(n);
result = min(a);
return result; return result;
write(result);
return;
132
min(b) readArray(number) main(args)
Aufruf
n = readInt();
a = readArray(n);
Rückkehr result = min(a);
return result; return result;
write(result);
return;
133
min(b) readArray(number) main(args)
Aufruf
n = readInt();
a = readArray(n);
result = min(a);
return result; return result;
write(result);
Rückkehr
return;
134
6 Eine erste Anwendung: Sortieren
•
•
•
135
6 Eine erste Anwendung: Sortieren
Idee
• speichere die Folge in einem Feld ab;
• lege ein weiteres Feld an;
• füge der Reihe nach jedes Element des ersten Felds an der richtigen
Stelle in das zweite Feld ein!
136
public static int[] sort (int[] a)
int n = a.length;
int[] b = new int[n];
for (int i = 0; i < n; ++i)
insert (b, a[i], i);
// b = Feld, in das eingefügt wird
// a[i] = einzufügendes Element
// i = Anzahl von Elementen in b
return b;
// end of sort ()
137
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
138
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
17
139
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
17
140
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
3 17
141
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
3 17
142
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 3 17
143
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 3 17
144
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 3 9 17
145
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 3 9 17
146
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 0 3 9 17
147
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 0 3 9 17
148
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 0 1 3 9 17
149
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 0 1 3 9 17
150
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 0 1 3 7 9 17
151
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 0 1 3 7 9 17 42
152
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 0 1 3 7 9 17 42
153
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
-2 0 1 3 5 7 9 17 42
154
public static void insert (int[] b, int x, int i)
int j = locate (b,x,i);
// findet die Einfügestelle j für x in b
shift (b,j,i);
// verschiebt in b die Elemente b[j],...,b[i-1]
// nach rechts
b[j] = x;
Neue Teilprobleme
• Wie findet man die Einfügestelle?
• Wie verschiebt man nach rechts?
155
public static int locate (int[] b, int x, int i) {
int j = 0;
while (j < i && x > b[j]) ++j;
return j;
}
156
• Das Feld b ist (ursprünglich) eine lokale Variable von sort().
• Lokale Variablen sind nur im eigenen Funktionsrumpf sichtbar,
nicht in den aufgerufenen Funktionen !
• Damit die aufgerufenen Hilfsfunktionen auf b zugreifen können,
muss b explizit als Parameter übergeben werden !
Achtung
Das Feld wird nicht kopiert. Das Argument ist der Wert der
Variablen b, also nur eine Referenz !
• Deshalb benötigen weder insert(), noch shift() einen
separaten Rückgabewert ...
• Weil das Problem so klein ist, würde eine erfahrene
Programmiererin hier keine Unterprogramme benutzen ...
157
public static int[] sort (int[] a) {
int[] b = new int[a.length];
for (int i = 0; i < a.length; ++i) {
// begin of insert
int j = 0;
while (j < i && a[i] > b[j]) ++j;
// end of locate
for (int k = i-1; k >= j; --k)
b[k+1] = b[k];
// end of shift
b[j] = a[i];
// end of insert
}
return b;
} // end of sort
158
Diskussion
159
7 Eine zweite Anwendung: Suchen
Naives Vorgehen:
• Wir vergleichen 7 der Reihe nach mit den Elementen a[0], a[1],
usw.
• Finden wir ein i mit a[i] == 7, geben wir i aus.
• Andernfalls geben wir -1 aus: “Sorry, gibt’s leider nicht !”
160
public static int find (int[] a, int x) {
int i = 0;
while (i < a.length && a[i] != x)
++i;
if (i == a.length)
return -1;
else
return i;
}
161
7 No!
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
162
7 No!
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
163
7 No!
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
164
7 No!
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
165
7 No!
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
166
7 No!
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
167
7 Yes!
17 3 -2 9 0 1 7 42 5
168
• Im Beispiel benötigen wir 7 Vergleiche.
• Im schlimmsten Fall benötigen wir bei einem Feld der Länge n
sogar n Vergleiche ??
• Kommt 7 tatsächlich im Feld vor, benötigen wir selbst im
Durchschnitt (n + 1)/2 viele Vergleiche ??
169
Idee:
• Sortiere das Feld.
• Vergleiche 7 mit dem Wert, der in der Mitte steht.
• Liegt Gleichheit vor, sind wir fertig.
• Ist 7 kleiner, brauchen wir nur noch links weitersuchen.
• Ist 7 größer, brauchen wir nur noch rechts weiter suchen.
170
7 No!
-2 0 1 3 5 7 9 17 42
171
7
-2 0 1 3 5 7 9 17 42
172
7 No!
-2 0 1 3 5 7 9 17 42
173
7
-2 0 1 3 5 7 9 17 42
174
7 Yes!
-2 0 1 3 5 7 9 17 42
175
• D.h. wir benötigen gerade mal drei Vergleiche.
• Hat das sortierte Feld 2n − 1 Elemente, benötigen wir maximal
n Vergleiche.
Idee:
176
public static int find0 (int[] a, int x, int n1, int n2) {
int t = (n1+n2)/2;
if (a[t] == x)
return t;
else if (n1 == n2)
return -1;
else if (x > a[t])
return find0 (a,x,t+1,n2);
else if (n1 < t)
return find0 (a,x,n1,t-1);
else return -1;
}
177
Das Kontrollfluss-Diagramm für find0():
find0(a,x,n1,n2)
t = (n1+n2)/2;
no yes
a[t]==x
no yes return t;
n1==n2
no yes
n1 < t return find0(a,x,t+1,n2);
178
Achtung:
179
Ausführung:
find(a,7)
180
Ausführung:
find0(a,7,0,8)
Aufruf
find(a,7)
181
Ausführung:
find0(a,7,5,8)
Aufruf
find0(a,7,0,8)
find(a,7)
182
Ausführung:
find0(a,7,5,5)
Aufruf
find0(a,7,5,8)
find0(a,7,0,8)
find(a,7)
183
Ausführung:
find0(a,7,5,5) Ergebnis 5
find0(a,7,5,8)
find0(a,7,0,8)
find(a,7)
184
Ausführung:
find0(a,7,5,8) Ergebnis 5
find0(a,7,0,8)
find(a,7)
185
Ausführung:
find0(a,7,0,8) Ergebnis 5
find(a,7)
186
Ausführung:
find(a,7) Ergebnis 5
187
• Die Verwaltung der Funktionsaufrufe erfolgt nach dem
LIFO-Prinzip (Last-In-First-Out).
• Eine Datenstruktur, die nach diesem Stapel-Prinzip verwaltet wird,
heißt auch Keller oder Stack.
• Aktiv ist jeweils nur der oberste/letzte Aufruf.
• Achtung: es kann zu einem Zeitpunkt mehrere weitere inaktive
Aufrufe der selben Funktion geben !!!
188
Um zu beweisen, dass find0() terminiert, beobachten wir:
1. Wird find0() für ein ein-elementiges Intervall [n,n]
aufgerufen, dann terminiert der Funktionsaufruf direkt.
2. wird find0() für ein Intervall [n1,n2] aufgerufen mit mehr
als einem Element, dann terminiert der Aufruf entweder direkt (weil
x gefunden wurde), oder find0() wird mit einem Intervall
aufgerufen, das echt in [n1,n2] enthalten ist, genauer: sogar
maximal die Hälfte der Elemente von [n1,n2] enthält.
189
8 Die Türme von Hanoi
Problem
191
192
193
194
195
196
197
198
199
200
201
202
203
204
205
206
207
Idee
• Versetzen eines Turms der Höhe h = 0 ist einfach: wir tun nichts.
• Versetzen eines Turms der Höhe h > 0 von Position a nach
Position b zerlegen wir in drei Teilaufgaben:
1. Versetzen der oberen h − 1 Scheiben auf den freien Platz;
2. Versetzen der untersten Scheibe auf die Zielposition;
3. Versetzen der zwischengelagerten Scheiben auf die Zielposition.
• Versetzen eines Turms der Höhe h > 0 erfordert also zweimaliges
Versetzen eines Turms der Höhe h − 1.
208
public static void move (int h, byte a, byte b) {
if (h > 0) {
byte c = free (a,b);
move (h-1,a,c);
System.out.print ("\tmove "+a+" to "+b+"\n");
move (h-1,c,b);
}
}
209
0 1 2
0 2 1
1 2 0
2 1 0
Offenbar hängt das Ergebnis nur von der Summe der beiden Argumente
ab ...
0 1 2
0 1 2
1 1 3
2 2 3
210
Um solche Tabellen leicht implementieren zu können, stellt Java das
switch-Statement zur Verfügung:
211
Allgemeine Form eines switch-Statements:
switch ( expr ) {
case const0 : ss0 ( break; ) ?
case const1 : ss1 ( break; ) ?
···
case constk−1 : ssk−1 ( break; ) ?
( default: ssk ) ?
}
212
• Die consti sind Konstanten von entsprechendem Typ.
• Die ssi sind die alternativen Statement-Folgen.
• default beschreibt den Fall, bei dem keiner der Konstanten
zutrifft.
• Fehlt ein break-Statement, wird mit der Statement-Folge der
nächsten Alternative fortgefahren.
213
• Die consti sind Konstanten von entsprechendem Typ.
• Die ssi sind die alternativen Statement-Folgen.
• default beschreibt den Fall, bei dem keiner der Konstanten
zutrifft.
• Fehlt ein break-Statement, wird mit der Statement-Folge der
nächsten Alternative fortgefahren.
214
Für einen Turm der Höhe h = 4 liefert das:
move 0 to 1
move 0 to 2
move 1 to 2
move 0 to 1
move 2 to 0
move 2 to 1
move 0 to 1
move 0 to 2
move 1 to 2
move 1 to 0
move 2 to 0
move 1 to 2
move 0 to 1
move 0 to 2
move 1 to 2
215
Bemerkungen
• move() ist rekursiv.
• Sei N (h) die Anzahl der ausgegebenen Moves für einen Turm der
Höhe h ≥ 0. Dann ist
216
9 Von MiniJava zur JVM
Store SP
54
0 1 2 3 54
217
Code = enthält JVM-Programm;
jede Zelle enthält einen Befehl;
PC = Program Counter –
zeigt auf nächsten auszuführenden Befehl;
Store = Speicher für Daten;
jede Zelle kann einen Wert aufnehmen;
SP = Stack-Pointer –
zeigt auf oberste belegte Zelle.
218
Achtung
219
Konvention
Store SP
54
0 1 2 3 54
54
Store = Stack
3
2
1
0
220
Befehle der JVM
221
Ein Beispiel-Programm
222
• Das Programm berechnet den GGT !
• Die Marken (Labels) A, B, C, D bezeichnen symbolisch die
Adressen der zugehörigen Befehle:
A = 5
B = 18
C = 22
D = 23
• ... können vom Compiler leicht in die entsprechenden Adressen
umgesetzt werden (wir benutzen sie aber, um uns besser im
Programm zurechtzufinden).
223
Ausführung eines JVM-Programms
PC = 0;
IR = Code[PC];
while (IR != HALT) {
PC = PC + 1;
execute(IR);
IR = Code[PC];
}
224
Bevor wir erklären, wie man MiniJava in JVM-Code übersetzt, erklären
wir, was die einzelnen Befehle bewirken.
Idee
• Befehle, die Argumente benötigen, erwarten sie am oberen Ende
des Stack.
• Nach ihrer Benutzung werden die Argumente vom Stack herunter
geworfen.
• Mögliche Ergebnisse werden oben auf dem Stack abgelegt.
225
39
READ
PC PC
226
39
WRITE
PC PC
227
Arithmetik
228
7 −7
NEG
PC PC
229
4
17 21
ADD
PC PC
230
4
17 13
SUB
PC PC
231
• Die übrigen arithmetischen Operationen MUL, DIV, MOD
funktionieren völlig analog.
• Die logischen Operationen NOT, AND, OR ebenfalls – mit dem
Unterschied, dass sie statt mit ganzen Zahlen, mit
Intern-Darstellungen von true und false arbeiten (hier: “tt” und
“ff”).
• Auch die Vergleiche arbeiten so – nur konsumieren sie ganze
Zahlen und liefern einen logischen Wert.
232
tt
ff ff
AND
PC PC
233
4
17 ff
LESS
PC PC
234
Laden und Speichern
235
42
CONST 42
PC PC
236
tt
TRUE
PC PC
237
21
LOAD i
i 21 i 21
PC PC
238
21
STORE i
i i 21
PC PC
239
Sprünge
240
JUMP 17
PC PC
17
241
tt
FJUMP 17
PC PC
242
ff
FJUMP 17
PC PC
17
243
Allokierung von Speicherplatz
244
ALLOC 3
PC PC
245
Ein Beispiel-Programm
CONST 17
CONST 4
ADD
CONST 2
MUL
WRITE
HALT
246
0 CONST 17
1 CONST 4
2 ADD
3 CONST 2
4 MUL
5 WRITE PC
6 HALT 0
247
0 CONST 17
1 CONST 4
2 ADD
3 CONST 2
4 MUL
5 WRITE PC
6 HALT 17 1
248
0 CONST 17
1 CONST 4
2 ADD
3 CONST 2
4 MUL
5 WRITE 4 PC
6 HALT 17 2
249
0 CONST 17
1 CONST 4
2 ADD
3 CONST 2
4 MUL
5 WRITE PC
6 HALT 21 3
250
0 CONST 17
1 CONST 4
2 ADD
3 CONST 2
4 MUL
5 WRITE 2 PC
6 HALT 21 4
251
0 CONST 17
1 CONST 4
2 ADD
3 CONST 2
4 MUL
5 WRITE PC
6 HALT 42 5
252
0 CONST 17
1 CONST 4
2 ADD
3 CONST 2
4 MUL
5 WRITE PC
6 HALT 6
253
9.1 Übersetzung von Deklarationen
Betrachte Deklaration
int x, y, result;
Idee
Wir reservieren der Reihe nach für die Variablen Zellen im Speicher:
result
y
x
==⇒
Übersetzung von int x0 , . . . , xn−1 ; = ALLOC n
254
9.1 Übersetzung von Deklarationen
Betrachte Deklaration
int x, y, result;
Idee
Wir reservieren der Reihe nach für die Variablen Zellen im Speicher:
result
y
x
==⇒
Übersetzung von int x0 , . . . , xn−1 ; = ALLOC n
255
9.2 Übersetzung von Ausdrücken
Idee
Übersetze Ausdruck expr in eine Folge von Befehlen, die den Wert von
expr berechnet und dann oben auf dem Stack ablegt.
256
9.2 Übersetzung von Ausdrücken
Idee
Übersetze Ausdruck expr in eine Folge von Befehlen, die den Wert von
expr berechnet und dann oben auf dem Stack ablegt.
257
LOAD i
CONST 1
SUB
i −9 PC
258
LOAD i
CONST 1
SUB
−9
i −9 PC
259
LOAD i
CONST 1
SUB 1
−9
i −9 PC
260
LOAD i
CONST 1
SUB
−10
i −9 PC
261
Allgemein
262
Beispiel
LOAD 0
CONST 7
ADD
LOAD 1
CONST 14
SUB
MUL
263
9.3 Übersetzung von Zuweisungen
Idee
• Übersetze den Ausdruck auf der rechten Seite.
Das liefert eine Befehlsfolge, die den Wert der rechten Seite oben
auf dem Stack ablegt.
• Speichere nun diesen Wert in der Zelle für die linke Seite ab!
264
9.3 Übersetzung von Zuweisungen
Idee
• Übersetze den Ausdruck auf der rechten Seite.
Das liefert eine Befehlsfolge, die den Wert der rechten Seite oben
auf dem Stack ablegt.
• Speichere nun diesen Wert in der Zelle für die linke Seite ab!
265
Beispiel
LOAD 2
CONST 1
ADD
STORE 2
266
LOAD 2
CONST 1
ADD
STORE 2
2 −9 PC
267
LOAD 2
CONST 1
ADD
STORE 2
−9
2 −9 PC
268
LOAD 2
CONST 1
ADD
STORE 2 1
−9
2 −9 PC
269
LOAD 2
CONST 1
ADD
STORE 2
−8
2 −9 PC
270
LOAD 2
CONST 1
ADD
STORE 2
2 −8 PC
271
Bei der Übersetzung von x = readInt(); und write(expr);
gehen wir analog vor.
272
9.4 Übersetzung von if-Statements
273
Folglich (mit A, B zwei neuen Marken):
274
Beispiel
275
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
A: LOAD 0
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 12
B:
276
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
A: LOAD 0 12
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 12
B:
277
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
6
A: LOAD 0 12
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 12
B:
278
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
A: LOAD 0 ff
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 12
B:
279
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
A: LOAD 0
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 12 A
B:
280
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
A: LOAD 0 12
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 12
B:
281
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
6
A: LOAD 0 12
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 12
B:
282
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
A: LOAD 0 6
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 12
B:
283
LOAD 0
LOAD 1
LESS
FJUMP A
A: LOAD 0
LOAD 1
SUB 6 PC
STORE 0 6
B:
284
9.5 Übersetzung von while-Statements
285
Folglich (mit A, B zwei neuen Marken):
286
Beispiel
A: CONST 1 LOAD 0
LOAD 0 CONST 1
LESS SUB
FJUMP B STORE 0
JUMP A
B: ...
287
9.6 Übersetzung von Statement-Folgen
Idee
• Wir erzeugen zuerst Befehlsfolgen für die einzelnen Statements in
der Folge.
• Dann konkatenieren wir diese.
Folglich
Übersetzung von stmt1 ... stmtk = Übersetzung von stmt1
...
Übersetzung von stmtk
288
9.6 Übersetzung von Statement-Folgen
Idee
• Wir erzeugen zuerst Befehlsfolgen für die einzelnen Statements in
der Folge.
• Dann konkatenieren wir diese.
Folglich:
Übersetzung von stmt1 ... stmtk = Übersetzung von stmt1
...
Übersetzung von stmtk
289
Beispiel
LOAD 1 LOAD 0
LOAD 0 CONST 1
MUL SUB
STORE 1 STORE 0
290
9.7 Übersetzung ganzer Programme
Nehmen wir an, das Programm prog bestehe aus einer Deklaration von n
Variablen, gefolgt von der Statement-Folge ss.
Idee
• Zuerst allokieren wir Platz für die deklarierten Variablen.
• Dann kommt der Code für ss.
• Dann HALT.
Folglich
Übersetzung von prog = ALLOC n
Übersetzung von ss
HALT
291
9.7 Übersetzung ganzer Programme
Nehmen wir an, das Programm prog bestehe aus einer Deklaration von n
Variablen, gefolgt von der Statement-Folge ss.
Idee
• Zuerst allokieren wir Platz für die deklarierten Variablen.
• Dann kommt der Code für ss.
• Dann HALT.
Folglich:
Übersetzung von prog = ALLOC n
Übersetzung von ss
HALT
292
Beispiel
293
ALLOC 2 A: CONST 1
READ LOAD 0
STORE 0 LESS
CONST 1 FJUMP B
STORE 1
294
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
PC
WRITE
HALT
295
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
PC
WRITE
HALT
296
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1 2
PC
WRITE
HALT
297
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
PC
WRITE
HALT 2
298
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1 1
PC
WRITE
HALT 2
299
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
1 PC
WRITE
HALT 2
300
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1 1
1 PC
WRITE
HALT 2
301
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A 2
B: LOAD 1 1
1 PC
WRITE
HALT 2
302
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1 tt
1 PC
WRITE
HALT 2
303
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
1 PC
WRITE
HALT 2
304
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
2 PC
WRITE
HALT 1
305
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
2 PC
WRITE
HALT 1
306
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1 1
2 PC
WRITE
HALT 1
307
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A 1
B: LOAD 1 1
2 PC
WRITE
HALT 1
308
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1 ff
2 PC
WRITE
HALT 1
309
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
2 PC
WRITE
HALT 1
310
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1 2
2 PC
WRITE
HALT 1
311
ALLOC 2
READ
STORE 0
CONST 1
STORE 1
A: CONST 1
LOAD 0
LESS
FJUMP B
JUMP A
B: LOAD 1
2 PC
WRITE
HALT 1
312
Bemerkungen
• mehr Datentypen;
• Prozeduren;
• Klassen und Objekte.
↑Compilerbau
313
10 Klassen und Objekte
314
Beispiel: Rationale Zahlen
Objekt:
zaehler
nenner
315
• Rational name ; deklariert eine Variable für Objekte der Klasse
Rational.
• Das Kommando new Rational(...) legt das Objekt an, ruft
einen Konstruktor für dieses Objekt auf und liefert das neue Objekt
zurück:
a
zaehler 3
a
nenner 4
• Der Konstruktor ist eine Prozedur, die die Attribute des neuen
Objekts initialisieren kann.
316
• Der Wert einer Rational-Variable ist ein Verweis auf einen
Speicherbereich.
• Rational b = a; kopiert den Verweis aus a in die Variable b:
zaehler 3
a
nenner 4
Rational b = a;
zaehler 3
a
nenner 4
317
• a.zaehler liefert den Wert des Attributs zaehler des Objekts a:
zaehler 3
a
nenner 4
int b = a.zaehler;
zaehler 3
a
nenner 4
b 3
318
• a.add(b) ruft die Operation add für a mit dem zusätzlichen
aktuellen Parameter b auf:
zaehler 3 zaehler 3
a a
nenner 4 nenner 4
Rational c = a.add(b);
zaehler −1 zaehler −1
b b
nenner 2 nenner 2
zaehler 2
c
nenner 8
319
zaehler 3 zaehler 3
a a
nenner 4 nenner 4
a = a.add(b);
zaehler −1 zaehler −1
b b
nenner 2 nenner 2
zaehler 2
nenner 8
320
Zusammenfassung
321
public class Rational {
// Attribute:
private int zaehler, nenner;
// Konstruktoren:
public Rational (int x, int y) {
zaehler = x;
nenner = y;
}
public Rational (int x) {
zaehler = x;
nenner = 1;
}
...
322
// Objekt-Methoden:
public Rational add (Rational r) {
int x = zaehler * r.nenner +r.zaehler * nenner;
int y = nenner * r.nenner;
return new Rational (x,y);
}
public boolean equals (Rational r) {
return (zaehler * r.nenner == r.zaehler * nenner);
}
public String toString() {
if (nenner == 1) return "" + zaehler;
if (nenner > 0) return zaehler +"/"+ nenner;
return (-zaehler) +"/"+ (-nenner);
}
} // end of class Rational
323
Bemerkungen
324
• Konstruktoren haben den gleichen Namen wie die Klasse.
• Es kann mehrere geben, sofern sie sich im Typ ihrer Argumente
unterscheiden.
• Konstruktoren haben keine Rückgabewerte und darum auch keinen
Rückgabetyp.
• Methoden haben dagegen stets einen Rückgabe-Typ, evt. void.
325
• Die Objekt-Methode inc() modifiziert das Objekt, für das sie
aufgerufen wurde.
a.inc(b);
zaehler 3 zaehler 7
a a
nenner 4 nenner 4
b 1
326
• Die Objekt-Methode equals() ist nötig, da der Operator “==” bei
Objekten die Identität der Objekte testet, d.h. die Gleichheit der
Referenz !!!
• Die Objekt-Methode toString() liefert eine String-Darstellung
des Objekts.
• Sie wird implizit aufgerufen, wenn das Objekt als Argument für die
Konkatenation “+” auftaucht.
• Innerhalb einer Objekt-Methode/eines Konstruktors kann auf die
Attribute des Objekts direkt zugegriffen werden.
• private-Klassifizierung bezieht sich auf die Klasse nicht das
Objekt: die Attribute aller Rational-Objekte sind für add sichtbar
!!
327
Eine graphische Visualisierung der Klasse Rational, die nur die
wesentliche Funktionalität berücksichtigt, könnte so aussehen:
Rational
− zaehler : int
− nenner : int
328
Diskussion und Ausblick
Achtung
UML wurde nicht speziell für Java entwickelt. Darum werden Typen
abweichend notiert. Auch lassen sich manche Ideen nicht oder nur
schlecht modellieren.
329
Diskussion und Ausblick
Achtung
UML wurde nicht speziell für Java entwickelt. Darum werden Typen
abweichend notiert. Auch lassen sich manche Ideen nicht oder nur
schlecht modellieren.
330
10.1 Selbst-Referenzen
public class Cyclic {
private int info;
private Cyclic ref;
// Konstruktor
public Cyclic() {
info = 17;
ref = this;
}
...
} // end of class Cyclic
Innerhalb eines Members kann man mithilfe von this auf das
aktuelle Objekt selbst zugreifen.
331
10.1 Selbst-Referenzen
public class Cyclic {
private int info;
private Cyclic ref;
// Konstruktor
public Cyclic() {
info = 17;
ref = this;
}
...
} // end of class Cyclic
Innerhalb eines Members kann man mithilfe von this auf das
aktuelle Objekt selbst zugreifen !
332
Für Cyclic a = new Cyclic(); ergibt das:
333
Für Cyclic a = new Cyclic(); ergibt das:
info
a
ref
334
Für Cyclic a = new Cyclic(); ergibt das:
info 17
a
ref
335
Für Cyclic a = new Cyclic(); ergibt das:
info 17
a
ref
336
Modellierung einer Selbst-Referenz
1
Cyclic
337
10.2 Klassen-Attribute
338
count 0
Count a = new Count();
339
count 1
Count b = new Count();
a info 0
340
count 2
Count c = new Count();
a info 0
b info 1
341
count 3
a info 0
b info 1
c info 2
342
• Das Klassen-Attribut count zählt hier die Anzahl der bereits
erzeugten Objekte.
• Das Objekt-Attribut info enthält für jedes Objekt eine eindeutige
Nummer.
• Außerhalb der Klasse Class kann man auf eine öffentliche
Klassen-Variable name mithilfe von Class.name zugegreifen.
343
• Das Klassen-Attribut count zählt hier die Anzahl der bereits
erzeugten Objekte.
• Das Objekt-Attribut info enthält für jedes Objekt eine eindeutige
Nummer.
• Außerhalb der Klasse Class kann man auf eine öffentliche
Klassen-Variable name mithilfe von Class.name zugegreifen.
344
In Rational könnten wir definieren:
• Die Funktion erzeugt für ein Feld von int’s ein entsprechendes
Feld von Rational-Objekten.
• Außerhalb der Klasse Class kann die öffentliche Klassen-Methode
meth() mithilfe von Class.meth(...) aufgerufen werden.
345
In Rational könnten wir definieren:
• Die Funktion erzeugt für ein Feld von int’s ein entsprechendes
Feld von Rational-Objekten.
• Außerhalb der Klasse Class kann die öffentliche Klassen-Methode
meth() mithilfe von Class.meth(...) aufgerufen werden.
346
11 Ein nützlicher Datentyp: Listen
• feste Größe;
• Einfügen neuer Elemente nicht möglich;
• Streichen ebenfalls nicht.
Idee: Listen
347
... das heißt
Operationen
348
Modellierung
List
+ info : int
+ next
349
info 7 info 0 info −3 info 13 null
next next next next
t.insert(4);
list
350
info 7 info 0 info −3 info 13 null
next next next next
list
info 4
next
t
351
info 7 info 0 info −3 info 13 null
next next next next
t.delete();
list
352
info 7 info 0 info −3 info 13 null
next next next next
list
353
Weiterhin sollte man
Achtung
das null-Objekt versteht keinerlei Objekt-Methoden!!!
354
Weiterhin sollte man
Achtung
das null-Objekt versteht keinerlei Objekt-Methoden!!!
355
public class List {
public int info;
public List next;
// Konstruktoren:
public List (int x, List l) {
info = x;
next = l;
}
public List (int x) {
info = x;
next = null;
}
...
356
// Objekt-Methoden:
public void insert(int x) {
next = new List(x,next);
}
public void delete() {
if (next != null)
next = next.next;
}
public String toString() {
String result = "["+info;
for(List t=next; t!=null; t=t.next)
result = result+", "+t.info;
return result+"]";
}
...
357
• Die Attribute sind public und daher beliebig einsehbar und
modifizierbar ==⇒ sehr flexibel, sehr fehleranfällig.
• insert() legt einen neuen Listenknoten an fügt ihn hinter dem
aktuellen Knoten ein.
• delete() setzt den aktuellen next-Verweis auf das übernächste
Element um.
Achtung
Wenn delete() mit dem letzten Element der Liste aufgerufen
wird, zeigt next auf null.
==⇒ Wir tun dann nix.
358
info 7 info 0 info −3 info 13 null
next next next next
t.delete();
list
359
info 7 info 0 info −3 info 13 null
next next next next
list
360
• Weil Objekt-Methoden nur für von null verschiedene Objekte
aufgerufen werden können, kann die leere Liste nicht mittels
toString() als String dargestellt werden.
• Der Konkatenations-Operator “+” ist so schlau, vor Aufruf von
toString() zu überprüfen, ob ein null-Objekt vorliegt. Ist das
der Fall, wird “null” ausgegeben.
• Wollen wir eine andere Darstellung, benötigen wir eine
Klassen-Methode String toString(List l).
361
info 7 info 0 info −3 info 13 null
next next next next
write(""+list);
list
362
info 7 info 0 info −3 info 13 null
next next next next
list
363
list null
write(""+list);
364
list null
"null"
365
// Klassen-Methoden:
public static boolean isEmpty(List l) {
if (l == null)
return true;
else
return false;
}
public static String toString(List l) {
if (l == null)
return "[]";
else
return l.toString();
}
...
366
public static List arrayToList(int[] a) {
List result = null;
for(int i = a.length-1; i>=0; --i)
result = new List(a[i],result);
return result;
}
public int[] listToArray() {
List t = this;
int n = length();
int[] a = new int[n];
for(int i = 0; i < n; ++i) {
a[i] = t.info;
t = t.next;
}
return a;
}
... 367
• Damit das erste Element der Ergebnis-Liste a[0] enthält, beginnt
die Iteration in arrayToList() beim größten Element.
• listToArray() ist als Objekt-Methode realisiert und funktioniert
darum nur für nicht-leere Listen.
• Um eine Liste in ein Feld umzuwandeln, benötigen wir seine Länge.
368
• Weil length() als private deklariert ist, kann es nur von den
Methoden der Klasse List benutzt werden.
• Damit length() auch für null funktioniert, hätten wir analog zu
toString() auch noch eine Klassen-Methode int length(List l)
definieren können.
• Diese Klassen-Methode würde uns ermöglichen, auch eine
Klassen-Methode static int [] listToArray (List l) zu
definieren, die auch für leere Listen definiert ist.
369
Anwendung: Mergesort – Sortieren durch Mischen
Mischen
370
−3 7 13 42
0 15 16
371
−3 7 13 42
0 15 16
372
-3 0 7 13 15 16 42
373
Idee
• Konstruiere sukzessive die Ausgabe-Liste aus den Argument-Listen.
• Um das nächste Element für die Ausgabe zu finden, vergleichen wir
die beiden kleinsten Elemente der noch verbliebenen Input-Listen.
• Falls die n die Länge der längeren Liste ist, sind offenbar maximal
nur n − 1 Vergleiche nötig.
374
−3 7 13 42
0 15 16
375
−3 7 13 42 no!
(0<−3)?
0 15 16
376
7 13 42 yes!
−3 (0<7)?
0 15 16
377
7 13 42 no!
−3 0 (15<7)?
15 16
378
13 42 no!
−3 0 7 (15<13)?
15 16
379
42 yes!
−3 0 7 13 (15<42)?
15 16
380
42 yes!
−3 0 7 13 15 (16<42)?
16
381
-3 0 7 13 15 16 42
382
Rekursive Implementierung
• Falls eine der beiden Listen a und b leer ist, geben wir die andere
aus.
• Andernfalls gibt es in jeder der beiden Listen ein erstes (kleinstes)
Element.
• Von diesen beiden Elementen nehmen wir ein kleinstes.
• Dahinter hängen wir die Liste, die wir durch Mischen der
verbleibenden Elemente erhalten ...
383
public static List merge(List a, List b) {
if (b == null)
return a;
if (a == null)
return b;
if (b.info > a.info) {
a.next = merge(a.next, b);
return a;
} else {
b.next = merge(a, b.next);
return b;
}
}
384
merge(a,b)
no yes
a == null
no yes
b == null return b;
no yes
b.info>a.info return a;
b.next = a.next =
merge(a,b.next); merge(a.next,b);
return b; return a;
385
Sortieren durch Mischen
386
17 0 −3 7 9 1
Halbiere!
17 0 −3 7 9 1
Sortiere!
−3 0 17 1 7 9
Mische!
−3 0 1 7 9 17
387
public static List sort(List a) {
if (a == null || a.next == null)
return a;
List b = a.half(); // Halbiere!
a = sort(a);
b = sort(b);
return merge(a,b);
}
388
public List half() {
int n = length();
List t = this;
for(int i=0; i<n/2-1; i++)
t = t.next;
List result = t.next;
t.next = null;
return result;
}
389
a 17 0 −3 7 9 1
b = a.half();
b
390
a 17 0 −3 7 9 1
b t
391
a 17 0 −3
b 7 9 1 t
392
a 17 0 −3
b 7 9 1
393
Diskussion
V (1) = 0
V (2n) ≤ 2 · V (n) + 2 · n
394
Achtung
395
12 Abstrakte Datentypen
• der Datenstruktur;
• der Implementierung der Operationen.
396
Sinn
397
12.1 Keller (Stacks)
Operationen
boolean isEmpty() : testet auf Leerheit;
int pop() : liefert oberstes Element;
void push(int x) : legt x oben auf dem Keller ab;
String toString() : liefert eine String-Darstellung.
Weiterhin müssen wir einen leeren Keller anlegen können.
398
Modellierung
Stack
+ isEmpty() : boolean
+ push (x: int) : void
+ pop () : int
399
Erste Idee
1 2 3 4
400
Modellierung
Stack List
+ info : int
+ isEmpty() : boolean −l + next
+ push (x: int) : void
+ pop () : int
Die gefüllte Raute besagt, dass die Liste nur von Stack aus zugreifbar
ist.
401
Implementierung
402
public int pop() {
int result = l.info;
l = l.next;
return result;
}
public void push(int a) {
l = new List(a,l);
}
public String toString() {
return List.toString(l);
}
} // end of class Stack
403
• Die Implementierung ist sehr einfach;
• ... nutzte gar nicht alle Features von List aus;
• ... die Listen-Elemente sind evt. über den gesamten Speicher
verstreut;
==⇒ führt zu schlechtem ↑Cache-Verhalten des Programms !
Zweite Idee
• Realisiere den Keller mithilfe eines Felds und eines Stackpointers,
der auf die oberste belegte Zelle zeigt.
• Läuft das Feld über, ersetzen wir es durch ein größeres.
404
• Die Implementierung ist sehr einfach;
• ... nutzte gar nicht alle Features von List aus;
• ... die Listen-Elemente sind evt. über den gesamten Speicher
verstreut;
==⇒ führt zu schlechtem ↑Cache-Verhalten des Programms !
Zweite Idee
• Realisiere den Keller mithilfe eines Felds und eines Stackpointers,
der auf die oberste belegte Zelle zeigt.
• Läuft das Feld über, ersetzen wir es durch ein größeres.
405
s.push(4);
s sp
a 1 2 3
406
s.push(5);
s sp
a 1 2 3 4
407
s sp
a 1 2 3 4
408
s sp
1 2 3 4
409
s sp
a 1 2 3 4 5
410
Modellierung
Stack
− sp : int int
−a
Array
+ isEmpty() : boolean + length : int
+ push (x: int) : void
+ pop () : int
411
Implementierung
412
public int pop() {
return a[sp--];
}
public void push(int x) {
++sp;
if (sp == a.length) {
int[] b = new int[2*sp];
for(int i=0; i<sp; ++i) b[i] = a[i];
a = b;
}
a[sp] = x;
}
public String toString() {...}
} // end of class Stack
413
Nachteil
Erste Idee
• Sinkt der Pegel wieder auf die Hälfte, geben wir diese frei ...
414
s sp
a 1 2 3 4 5
x=s.pop();
x
415
sp
a 1 2 3 4
s.push(6);
x 5
416
s sp
a 1 2 3 4 6
x = s.pop();
x 5
417
s sp
a 1 2 3 4
s.push(7);
x 6
418
s sp
a 1 2 3 4 7
x = s.pop();
x 6
419
• Im schlimmsten Fall müssen bei jeder Operation sämtliche
Elemente kopiert werden.
Zweite Idee
• Wir geben erst frei, wenn der Pegel auf ein Viertel fällt – und dann
auch nur die Hälfte !
420
s sp
a 1 2 3
x = s.pop();
x
421
s sp
a 1 2
s.push(4);
x 3
422
s sp
a 1 2 4
s.push(5);
x 3
423
s sp
a 1 2 4 5
x 3
424
• Vor jedem Kopieren werden mindestens halb so viele Operationen
ausgeführt, wie Elemente kopiert werden.
• Gemittelt über die gesamte Folge von Operationen werden pro
Operation maximal zwei Zahlen kopiert ↑amortisierte
Aufwandsanalyse.
425
• Vor jedem Kopieren werden mindestens halb so viele Operationen
ausgeführt, wie Elemente kopiert werden.
• Gemittelt über die gesamte Folge von Operationen werden pro
Operation maximal zwei Zahlen kopiert ↑amortisierte
Aufwandsanalyse.
Operationen
boolean isEmpty() : testet auf Leerheit;
int dequeue() : liefert erstes Element;
void enqueue(int x) : reiht x in die Schlange ein;
String toString() : liefert eine String-Darstellung.
427
Modellierung
Queue
+ isEmpty() : boolean
+ enqueue(x: int) : void
+ dequeue() : int
428
Erste Idee
• Realisiere Schlange mithilfe einer Liste :
1 2 3 4
first
last
429
Modellierung
− first, last
Queue List
+ info : int
+ isEmpty() : boolean + next
+ enqueue(x: int) : void
+ dequeue() : int
Objekte der Klasse Queue enthalten zwei Verweise auf Objekte der
Klasse List.
430
Implementierung
431
public int dequeue() {
int result = first.info;
if (last == first) last = null;
first = first.next;
return result;
}
public void enqueue(int x) {
if (first == null) first = last = new List(x);
else { last.insert(x); last = last.next; }
}
public String toString() {
return List.toString(first);
}
} // end of class Queue
432
• Die Implementierung ist wieder sehr einfach.
• ... nutzt ein paar mehr Features von List aus;
• ... die Listen-Elemente sind evt. über den gesamten Speicher
verstreut
==⇒ führt zu schlechtem ↑Cache-Verhalten des Programms !
Zweite Idee
• Realisiere die Schlange mithilfe eines Felds und zweier Pointer, die
auf das erste bzw. letzte Element der Schlange zeigen.
• Läuft das Feld über, ersetzen wir es durch ein größeres.
433
• Die Implementierung ist wieder sehr einfach.
• ... nutzt ein paar mehr Features von List aus;
• ... die Listen-Elemente sind evt. über den gesamten Speicher
verstreut
==⇒ führt zu schlechtem ↑Cache-Verhalten des Programms !
Zweite Idee
• Realisiere die Schlange mithilfe eines Felds und zweier Pointer, die
auf das erste bzw. letzte Element der Schlange zeigen.
• Läuft das Feld über, ersetzen wir es durch ein größeres.
434
x = q.dequeue();
last
q
first
a 1
435
x = q.enqueue(5);
last
q
first
x 1
436
last
q
first
a 5
x 1
437
x = q.enqueue(5);
last
q
first
x 1
438
last
q
first
a 5
x 1
439
Modellierung
Queue
440
Implementierung
441
Implementierung von enqueue()
• Falls die Schlange leer war, muss first und last auf 0 gesetzt
werden.
• Andernfalls ist das Feld a genau dann voll, wenn das Element x an
der Stelle first eingetragen werden sollte.
• In diesem Fall legen wir ein Feld doppelter Größe an.
Die Elemente a[first], a[first+1],..., a[a.length-1],
a[0], a[1],..., a[first-1] kopieren wir nach b[0],...,
b[a.length-1].
• Dann setzen wir first = 0;, last = a.length und a = b;
• Nun kann x an der Stelle a[last] abgelegt werden.
442
public void enqueue(int x) {
if (first==-1) {
first = last = 0;
} else {
int n = a.length;
last = (last+1)%n;
if (last == first) {
int[] b = new int[2*n];
for (int i=0; i<n; ++i) {
b[i] = a[(first+i)%n];
} // end for
first = 0; last = n; a = b;
} }// end if and else
a[last] = x;
}
443
Implementierung von dequeue()
• Falls nach Entfernen von a[first] die Schlange leer ist, werden
first und last auf -1 gesetzt.
• Andernfalls wird first um 1 (modulo der Länge von a)
inkrementiert.
• Für eine evt. Freigabe unterscheiden wir zwei Fälle.
• Ist first < last, liegen die Schlangen-Elemente an den Stellen
a[first],...,a[last].
Sind dies höchstens n/4, werden sie an die Stellen
b[0],...,b[last-first] kopiert.
444
public int dequeue() {
int result = a[first];
if (last == first) {
first = last = -1;
return result;
}
int n = a.length;
first = (first+1)%n;
int diff = (last+n-first)%n;
if (diff>0 && diff<n/4) {
int[] b = new int[n/2];
for(int i=0; i<=diff;++i)
b[i] = a[(first+i)%n];
first = 0; last = diff; a = b;
}
return result;
} 445
• Ist last < first, liegen die Schlangen-Elemente an den Stellen
a[first],...,a[a.length-1] und a[0],...,a[last].
Diesen Fall behandeln wir genauso, da wir modulo rechnen.
• Diese werden an die Stellen b[0],...,b[diff] kopiert mit diff
= (last+n-first)%n.
• first und last müssen die richtigen neuen Werte erhalten.
• Dann kann a durch b ersetzt und result zurück geliefert werden.
446
Zusammenfassung
• Der Datentyp List ist nicht sehr abstract, dafür extrem flexibel
==⇒ gut geeignet für rapid prototyping.
• Für die nützlichen (eher) abstrakten Datentypen Stack und Queue
lieferten wir zwei Implementierungen:
447
13 Vererbung
Beobachtung
Oft werden mehrere Klassen von Objekten benötigt, die zwar ähnlich,
aber doch verschieden sind.
Säugetiere
Hominiden Wölfe
Menschen Affen
448
Idee
• Finde Gemeinsamkeiten heraus!
• Organisiere in einer Hierarchie!
• Implementiere zuerst was allen gemeinsam ist!
• Implementiere dann nur noch den Unterschied!
Hominiden Wölfe
Menschen Affen
449
Prinzip
• Die Unterklasse verfügt über die Members der Oberklasse und
eventuell auch noch über weitere.
• Das Übernehmen von Members der Oberklasse in die Unterklasse
nennt man Vererbung (oder inheritance).
Beispiel
Book
Dictionary
450
Implementierung
451
public class Dictionary extends Book {
private int defs;
public Dictionary(int x) {
pages = 2*pages;
defs = x;
}
public void defs_message() {
System.out.print("Number of defs:\t\t"+defs+"\n");
System.out.print("Defs per page:\t\t"+defs/pages+"\n");
}
} // end of class Dictionary
452
• class A extends B { ... } deklariert die Klasse A als
Unterklasse der Klasse B.
• Alle Members von B stehen damit automatisch auch der Klasse A
zur Verfügung.
• Als protected klassifizierte Members sind auch in der Unterklasse
sichtbar.
• Als private deklarierte Members können dagegen in der
Unterklasse nicht direkt aufgerufen werden, da sie dort nicht
sichtbar sind.
• Wenn ein Konstruktor der Unterklasse A aufgerufen wird, wird
implizit zuerst der Konstruktor B() der Oberklasse aufgerufen.
453
webster
454
pages 0
webster
defs 0
455
pages 150
webster
defs 0
456
pages 300
webster
defs 0
457
pages 300
webster
defs 12400
458
public class Words {
public static void main(String[] args) {
Dictionary webster = new Dictionary(12400);
webster.page_message();
webster.defs_message();
} // end of main
} // end of class Words
• Das neue Objekt webster enthält die Attribute pages und defs,
sowie die Objekt-Methoden page_message() und
defs_message().
• Kommen in der Unterklasse nur weitere Members hinzu, spricht
man von einer is_a-Beziehung. (Oft müssen aber
Objekt-Methoden der Oberklasse in der Unterklasse umdefiniert
werden.)
459
• Die Programm-Ausführung liefert:
460
13.1 Das Schlüsselwort super
461
... im Beispiel
462
public class Dictionary extends Book {
private int defs;
public Dictionary(int p, int d) {
super(p);
defs = d;
}
public void message() {
super.message();
System.out.print("Number of defs:\t\t"+defs+"\n");
System.out.print("Defs per page:\t\t"+defs/pages+"\n");
}
} // end of class Dictionary
463
• super(...); ruft den entsprechenden Konstruktor der
Oberklasse auf.
• Analog gestattet this(...); den entsprechenden Konstruktor
der eigenen Klasse aufzurufen.
• Ein solcher expliziter Aufruf muss stets ganz am Anfang eines
Konstruktors stehen.
• Deklariert eine Klasse A einen Member memb gleichen Namens wie
in einer Oberklasse, so ist nur noch der Member memb aus A
sichtbar.
• Methoden mit unterschiedlichen Argument-Typen werden als
verschieden angesehen.
• super.memb greift für das aktuelle Objekt this auf Attribute
oder Objekt-Methoden memb der Oberklasse zu.
• Eine andere Verwendung von super ist nicht gestattet.
464
public class Words {
public static void main(String[] args) {
Dictionary webster = new Dictionary(540,36600);
webster.message();
} // end of main
} // end of class Words
• Das neue Objekt webster enthält die Attribute pages wie defs.
• Der Aufruf webster.message() ruft die Objekt-Methode der
Klasse Dictionary auf.
• Die Programm-Ausführung liefert:
465
13.2 Private Variablen und Methoden
Beispiel
Food
Pizza
Das Programm Eating soll die Anzahl der Kalorien pro Mahlzeit
ausgeben.
466
public class Eating {
public static void main (String[] args) {
Pizza special = new Pizza(275);
System.out.print("Calories per serving: " +
special.calories_per_serving());
} // end of main
} // end of class Eating
467
public class Food {
private int CALORIES_PER_GRAM = 9;
private int fat, servings;
public Food (int num_fat_grams, int num_servings) {
fat = num_fat_grams;
servings = num_servings;
}
private int calories() {
return fat * CALORIES_PER_GRAM;
}
public int calories_per_serving() {
return (calories() / servings);
}
} // end of class Food
468
public class Pizza extends Food {
public Pizza (int amount_fat) {
super (amount_fat,8);
}
} // end of class Pizza
469
public class Pizza extends Food {
public Pizza (int amount_fat) {
super (amount_fat,8);
}
} // end of class Pizza
470
13.3 Überschreiben von Methoden
Beispiel
Bank_Account
Checking_Account Savings_Account
Bonus_Saver_Account
471
Aufgabe
472
Einige Konten
473
Einige Konto-Bewegungen
savings.deposit (148.04);
big_savings.deposit (41.52);
savings.withdraw (725.55);
big_savings.withdraw (120.38);
checking.withdraw (320.18);
} // end of main
} // end of class Bank
474
Einige Konto-Bewegungen
savings.deposit (148.04);
big_savings.deposit (41.52);
savings.withdraw (725.55);
big_savings.withdraw (120.38);
checking.withdraw (320.18);
} // end of main
} // end of class Bank
475
public class Bank_Account {
// Attribute aller Konten-Klassen:
protected int account;
protected double balance;
// Konstruktor:
public Bank_Account (int id, double initial) {
account = id; balance = initial;
}
// Objekt-Methoden:
public void deposit(double amount) {
balance = balance+amount;
System.out.print("Deposit into account "+account+"\n"
+"Amount:\t\t"+amount+"\n"
+"New balance:\t"+balance+"\n\n");
}
...
476
• Anlegen eines Kontos Bank_Account speichert eine (hoffentlich
neue) Konto-Nummer sowie eine Anfangs-Einlage.
• Die zugehörigen Attribute sind protected, d.h. können nur von
Objekt-Methoden der Klasse bzw. ihrer Unterklassen modifiziert
werden.
• die Objekt-Methode deposit legt Geld aufs Konto, d.h. modifiziert
den Wert von balance und teilt die Konto-Bewegung mit.
477
public boolean withdraw(double amount) {
System.out.print("Withdrawal from account "+ account +"\n"
+"Amount:\t\t"+ amount +"\n");
if (amount > balance) {
System.out.print("Sorry, insufficient funds...\n\n");
return false;
}
balance = balance-amount;
System.out.print("New balance:\t"+ balance +"\n\n");
return true;
}
} // end of class Bank_Account
478
• Die Objekt-Methode withdraw() nimmt eine Auszahlung vor.
• Falls die Auszahlung scheitert, wird eine Mitteilung gemacht.
• Ob die Auszahlung erfolgreich war, teilt der Rückgabewert mit.
• Ein Checking_Account verbessert ein normales Konto, indem im
Zweifelsfall auf die Rücklage eines Sparkontos zurückgegriffen wird.
479
Ein Giro-Konto
480
// modifiziertes withdraw():
public boolean withdraw(double amount) {
if (!super.withdraw(amount)) {
System.out.print("Using overdraft...\n");
if (!overdraft.withdraw(amount-balance)) {
System.out.print("Overdraft source insufficient.\n\n");
return false;
} else {
balance = 0;
System.out.print("New balance on account "+ account +": 0\n\n");
} }
return true;
}
} // end of class Checking_Account
481
• Die Objekt-Methode withdraw wird neu definiert, die
Objekt-Methode deposit wird übernommen.
• Der Normalfall des Abhebens erfolgt (als Seiteneffekt) beim Testen
der ersten if-Bedingung.
• Dazu wird die withdraw-Methode der Oberklasse aufgerufen.
• Scheitert das Abheben mangels Geldes, wird der Fehlbetrag vom
Rücklagen-Konto abgehoben.
• Scheitert auch das, erfolgt keine Konto-Bewegung, dafür eine
Fehlermeldung.
• Andernfalls sinkt der aktuelle Kontostand auf 0 und die Rücklage
wird verringert.
482
Ein Sparbuch
483
• Die Klasse Savings_Account erweitert die Klasse Bank_Account
um das zusätzliche Attribut double interest_rate (Zinssatz)
und eine Objekt-Methode, die die Zinsen gutschreibt.
• Alle sonstigen Attribute und Objekt-Methoden werden von der
Oberklasse geerbt.
• Die Klasse Bonus_Saver_Account verändert zusätzlich den
Zinssatz und führt Strafkosten fürs Abheben ein.
484
Ein Bonus-Sparbuch
485
... als Ausgabe erhalten wir dann:
486
Penalty incurred: 25
Withdrawal from account 6543
Amount: 145.38
New balance: 1371.9899999999998
Using overdraft...
Withdrawal from account 4321
Amount: 50.25
New balance: 4400.69
487
Objekt-Initialisierung
Es gibt drei Stufen der Initialisierung von Objekt-Variablen.
class A {
int a = 5;
int b;
void inc() {
a = a+1; b = b+1;
}
public A(int x) {
b = x; inc();
}
}
488
...
public class B extends A {
void inc() {
a = a+2; b = b+2;
}
public B() {
super(33);
}
public static void main(String[] args) {
B y = new B();
System.out.println(y.a + y.b);
}
}
489
• Beim Anlegen eines Objekts werden sämtliche Attribute mit dem
default Wert ihres Typs vorbelegt.
// für Objekte null
// für int 0
// für double .0
// für boolean false
• Dann wird die Initialisierung gemäß der Oberklasse vorgenommen.
Achtung: die Methoden, die dabei aufgerufen werden, könnten in
der Unterklasse überschrieben sein!
• Dann werden die Initialisierer der eigenen Klasse ausgeführt.
• Erst am Ende wird der Rumpf des eigenen Konstruktors ausgeführt.
490
14 Abstrakte Klassen, finale Klassen und
Interfaces
492
• Die Unterklassen von Expression repräsentieren die verschiedenen
Arten von Ausdrücken.
• Allen Unterklassen gemeinsam ist eine Objekt-Methode
evaluate() – immer mit einer anderen Implementierung.
493
• Eine abstrakte Objekt-Methode wird durch das Schlüsselwort
abstract gekennzeichnet.
• Eine Klasse, die eine abstrakte Methode enthält, muss selbst
ebenfalls als abstract gekennzeichnet sein.
• Für die abstrakte Methode muss der vollständige Kopf angegeben
werden – inklusive den Parameter-Typen und den (möglicherweise)
geworfenen Exceptions.
• Eine abstrakte Klasse kann konkrete Methoden enthalten, hier:
int getValue().
494
• Die Methode evaluate() soll den Ausdruck auswerten.
• Die Methode getValue() speichert das Ergebnis in dem Attribut
value ab und vermerkt, dass der Ausdruck bereits ausgewertet
wurde.
495
• Der Ausdruck Const benötigt ein Argument. Dieses wird dem
Konstruktor mitgegeben und in einer privaten Variable gespeichert.
• Die Klasse ist als final deklariert.
• Zu als final deklarierten Klassen dürfen keine Unterklassen
deklariert werden !!!
• Aus Sicherheits- wie Effizienz-Gründen sollten so viele Klassen wie
möglich als final deklariert werden ...
• Statt ganzer Klassen können auch einzelne Variablen oder
Methoden als final deklariert werden.
• Finale Members dürfen nicht in Unterklassen umdefiniert werden.
• Finale Variablen dürfen zusätzlich nur initialisiert, aber nicht
modifiziert werden ==⇒ Konstanten.
496
... andere Ausdrücke:
public final class Add extends Expression {
private Expression left, right;
public Add(Expression l, Expression r) {
left = l; right = r;
}
protected int evaluate() {
return left.getValue() + right.getValue();
} // end of evaluate()
} // end of class Add
public final class Neg extends Expression {
private Expression arg;
public Neg(Expression a) { arg = a; }
protected int evaluate() { return -arg.getValue(); }
} // end of class Neg
497
... die Funktion main() einer Klasse TestExp:
498
Die abstrakte Klasse Expression
499
Die abstrakte Klasse Expression
Leider (zum Glück?) lässt sich nicht die ganze Welt hierarchisch
organisieren ...
500
Beispiel
Comparable AddSubMulDiv
Rational Complex
501
• Mehrere direkte Oberklassen einer Klasse führen zu konzeptuellen
Problemen:
meth() A meth() B
502
• Kein Problem entsteht, wenn die Objekt-Methode meth() in allen
Oberklassen abstrakt ist
• oder nur in maximal einer Oberklasse eine Implementierung besitzt.
503
• Kein Problem entsteht, wenn die Objekt-Methode meth() in allen
Oberklassen abstrakt ist
• oder nur in maximal einer Oberklasse eine Implementierung besitzt.
Ein Interface kann aufgefasst werden als eine abstrakte Klasse, wobei:
504
Beispiel
public interface Comparable {
int static compare(Comparable x, Comparable y) {
if ((x==null) && (y==null)) return 0;
else if (x==null) return -1;
else if (y== null) return 1;
else return x.compareTo(y);
}
int compareTo(Object x);
}
505
• Object ist die gemeinsame Oberklasse aller Klassen.
• Methoden in Interfaces sind automatisch public.
• Es muss eine Obermenge der in Implementierungen geworfenen
Exceptions angegeben werden.
• Für statische Methoden muss eine Implementierung angegeben
werden.
• Evt. vorkommende Konstanten sind automatisch public static.
506
Beispiel (Forts.)
public class Rational extends AddSubMulDiv
implements Comparable {
private int zaehler, nenner;
public int compareTo(Object cmp) {
Rational fraction = (Rational) cmp;
long left = (long)zaehler * (long)fraction.nenner;
long right = (long)nenner * (long)fraction.zaehler;
if (left == right) return 0;
else if (left < right) return -1;
else return 1;
} // end of compareTo
...
} // end of class Rational
507
• class A extends B implements B1, B2,...,Bk {...} gibt an,
dass die Klasse A als Oberklasse B hat und zusätzlich die Interfaces
B1, B2,...,Bk unterstützt, d.h. passende Objekt-Methoden zur
Verfügung stellt.
• Java gestattet maximal eine Oberklasse, aber beliebig viele
implementierte Interfaces.
• Die Konstanten und statischen Methoden des Interface können in
implementierenden Klassen direkt benutzt werden.
• Interfaces können als Typen für formale Parameter, Variablen oder
Rückgabewerte benutzt werden.
• Darin abgelegte Objekte sind dann stets aus einer
implementierenden Klasse.
• Expliziter Cast in eine solche Klasse ist möglich (und leider auch
oft nötig).
508
• Interfaces können andere Interfaces erweitern oder gar mehrere
andere Interfaces zusammenfassen.
• Erweiternde Interfaces können Konstanten umdefinieren...
• Kommt eine Konstante gleichen Namens const in verschiedenen
implementierten Interfaces A und B vor, kann man sie durch
A.const und B.const unterscheiden.
Beispiel (Forts.)
public interface Countable extends Comparable, Cloneable {
Countable next();
Countable prev();
int number();
}
509
• Das Interface Countable umfasst die (beide vordefinierten)
Interfaces Comparable und Cloneable.
• Das vordefinierte Interface Cloneable verlangt eine
Objekt-Methode public Object clone() die eine Kopie des
Objekts anlegt.
• Eine Klasse, die Countable implementiert, muss über die
Objekt-Methoden compareTo(), clone(), next(), prev()
und number() verfügen.
510
Interfaces können default Implementierungen von Methoden bereit
stellen:
interface A {
default void f() { System.out.println(this.g()); }
String g();
}
511
Übersicht
Object
Interfaces
Klassen-Hierarchie
512
15 Anonyme Klassen und Funktionale
Interfaces
Beispiel
public Interface Property {
boolean test(Object r);
}
...
513
public class CheckArray {
public static boolean check (Object[] a, Property p) {
boolean result = false;
for (int i=0; i< a.length; ++i)
result = result || p.test(a[i]);
return result;
}
public static void main(String [] args) {
Property prop = new Property() {
public boolean test(Object r) {
return (r!=null);
};
}
System.out.println (check(args, prop));
}
}
514
• In den geschwungenen Klammern hinter dem Konstruktor-Aufruf
steht die Definition der implementierenden Klasse: im einfachsten
Fall die Implementierung einer Methode.
• Die Klasse ist anonym, da sie keinen Namen hat.
• Die Klasse ist inner, da ihre Definition im Inneren einer anderen
Klasse (hier sogar: einer Methode!) erfolgt.
• Innere Klassen haben Zugriff auf sämtliche (nicht-privaten)
Members der umgebenden Klasse — wie auch der lokalen
konstanten Variablen umfassender Methoden.
Im Beispiel verfügt das neue Objekt prop nun über eine Methode test.
515
Funktionale Interfaces
Besonders wichtig/häufig sind funktionale Interfaces, die die
Implementierung einer einzigen Methode benötigen. Im Beispiel:
Property prop = new Property() {
public boolean test(Object r) {
return (r!=null);
};
... kann abgekürzt werden zu:
Property prop = (Object r) -> {
return (r!=null);
};
... oder gar zu:
Property prop = (Object r) -> (r!=null);
516
• Auch ein funktionales Interface könnte weitere Methoden zur
Verfügung stellen!!
• Den Namen der Methode erschließt Java aus dem Typ Property
der linken Seite.
• Zuerst kommt die Parameterliste der Methode, dann der Pfeil,
dann der Rumpf.
• Besteht der Rumpf nur aus der Rückgabe des Werts eines
Ausdrucks, braucht nur dieser angegeben zu werden.
517
• Auch ein funktionales Interface könnte weitere Methoden zur
Verfügung stellen!!
• Den Namen der Methode erschließt Java aus dem Typ Property
der linken Seite.
• Zuerst kommt die Parameterliste der Methode, dann der Pfeil,
dann der Rumpf.
• Besteht der Rumpf nur aus der Rückgabe des Werts eines
Ausdrucks, braucht nur dieser angegeben zu werden.
Achtung
In Lambda Expressions bezieht sich this auf das umgebende Objekt!!!
Deshalb können z.B. keine eigenen Methoden aufgerufen werden.
518
16 Polymorphie und Generics
Problem
• Unsere Datenstrukturen List, Stack und Queue können einzig und
allein int-Werte aufnehmen.
• Wollen wir String-Objekte oder andere Arten von Zahlen ablegen,
müssen wir die jeweilige Datenstruktur grade nochmal definieren.
519
16.1 Unterklassen-Polymorphie
Idee
• Eine Operation meth ( A x) lässt sich auch mit einem Objekt aus
einer Unterklasse von A aufrufen !!!
• Kennen wir eine gemeinsame Oberklasse Base für alle möglichen
aktuellen Parameter unserer Operation, dann definieren wir meth
einfach für Base ...
• Eine Funktion, die für mehrere Argument-Typen definiert ist, heißt
auch polymorph.
520
Statt:
... besser:
f(A x) A
B1 B2 B3
521
Betrachte einen Aufruf e 0 . f ( e 1 , . . . , e k ).
522
Fakt
• Die Klasse Object ist eine gemeinsame Oberklasse für alle Klassen.
• Eine Klasse ohne angegebene Oberklasse ist eine direkte
Unterklasse von Object.
• Einige nützliche Methoden der Klasse Object :
523
• • int hashCode() liefert eine eindeutige Nummer für das
Objekt.
• ... viele weitere geheimnisvolle Methoden, die u.a. mit
↑paralleler Programm-Ausführung zu tun haben.
Achtung
524
Beispiel
525
... liefert:
Hello World!
Bemerkung
• Die Klasse Poly enthält keinen explizit definierten Konstruktor.
• Eine Klasse A, die keinen anderen Konstruktor besitzt, enthält
implizit den trivialen Konstruktor public A () {}.
526
Achtung
527
... einen Compiler-Fehler:
528
Ausweg
• Benutze einen expliziten cast in die entsprechende Unterklasse!
530
Beispiel: Unsere Listen
531
public String toString() {
String result = "["+info;
for (List t=next; t!=null; t=t.next)
result=result+", "+t.info;
return result+"]";
}
...
} // end of class List
532
... aber Achtung:
...
Poly x = new Poly();
List list = new List (x);
x = list.info;
System.out.print(x+"\n");
...
liefert ...
533
... einen Compiler-Fehler, da der Variablen x nur Objekte einer
Unterklasse von Poly zugewiesen werden dürfen.
Stattdessen müssen wir schreiben:
...
Poly x = new Poly();
List list = new List (x);
x = (Poly) list.info;
System.out.print(x+"\n");
...
534
16.2 Generische Klassen
Idee
535
Beispiel: Unsere Listen
536
public static void main (String [] args) {
List<Poly> list = new List<Poly> (new Poly(),null);
System.out.print (list.info.greeting()+"\n");
}
} // end of class List
537
public static void main (String [] args) {
List<Poly> list = new List<Poly> (new Poly(),null);
System.out.print (list.info.greeting()+"\n");
}
} // end of class List
538
Bemerkungen
539
• ... das gilt entsprechend auch für Arrays (nur, dass der Compiler
sich nicht beschwert):
540
Bemerkungen (Forts.)
541
Dann können wir etwa eine generische map Methode für unsere
Listen realisieren:
• Diese Methode erzeugt aus einer Liste, die T-Objekte enthält, eine
neue Liste, die aus R-Objekten besteht.
542
Bemerkungen (Forts.)
543
Bemerkungen (Forts.)
544
Weitere Beispiele
// aus java.util.function
public interface Predicate<T> {
boolean test(T t);
default Predicate<T> negate() {
return (T t) -> !test(t);
}
...
Neben Prädikaten stellt Java auch Funktionen bereits zur Verfügung ...
546
// aus java.util.function
public interface Function<T,R> {
// T der Argumenttyp
// R der Ergebnistyp
R apply (T arg);
static <S> Function<S,S> identity() {
return (S x) -> x;
}
...
547
...
default <V> Function<T,V> andThen (
Function<? super R, ? extends V> after) {
return (T x) -> after.apply(apply(x));
}
default <V> Function<V,R> compose (
Function<? super V, ? extends T> before) {
return (V x) -> apply(before.apply(x));
}
}
548
16.3 Enums
• Die aufgezählten Werte sind die einzigen Werte des Typs Planet.
• Sie können als static final Attribute der Klasse aufgefasst
werden, die die einzigen Objekte des Typs Planet enthalten.
• Diese Objekte werden bei Anlegen der Klasse von einem
Konstruktor angelegt und können selbst Objektvariablen und
Objektmethoden haben ...
549
enum Planet {
MER(2440,3.70), VE(6052,8.87), ER(6378,9.78), MA(3397,3.69),
JU(71493,23), SA(60267,8.8), UR(25559,8.6), NE(24764,11);
private int radius;
private double acceleration;
Planet(int r, double a) {
radius = r; acceleration = a;
}
int getRadius() { return radius; }
double getAcceleration() { return acceleration; }
}
}
550
Wichtig
enum-Typen E sind automatisch static. Sie können Interfaces
implementieren und sind Unterklasse von Enum<E>.
boolean gasPlanet() {
switch (this) {
case JU, SA, UR, NE: return true;
default: return false;
}
}
551
16.4 Wrapper-Klassen
Ausweg
• Wickle die Werte eines Basis-Typs in ein Objekt ein!
==⇒ Wrapper-Objekte aus Wrapper-Klassen.
552
16.4 Wrapper-Klassen
Ausweg
• Wickle die Werte eines Basis-Typs in ein Objekt ein!
==⇒ Wrapper-Objekte aus Wrapper-Klassen.
553
Die Zuweisung Integer x = new Integer(42); bewirkt:
x 42
554
Eingewickelte Werte können auch wieder ausgewickelt werden.
Seit Java 1.5 erfolgt bei einer Zuweisung int y = x; eine
automatische Konvertierung:
x 42
x 42
y 42
555
Umgekehrt wird bei Zuweisung eines int-Werts an eine
Integer-Variable: Integer x = 42; automatisch der Konstruktor
aufgerufen:
x 42
556
Gibt es erst einmal die Klasse Integer, lassen sich dort auch viele
andere nützliche Dinge ablegen.
Zum Beispiel
557
Bemerkungen
558
Bemerkungen
559
Wrapper-Klassen
Byte
Boolean
Short
Object
Character
java.lang
Integer
Number
Long
Float
Double
560
• Sämtliche Wrapper-Klassen für Typen type (außer char) verfügen
über
• Konstruktoren aus Basiswerten bzw. String-Objekten;
• eine statische Methode type parseType(String s);
• eine Methode boolean equals(Object obj) (auch
Character).
• Bis auf Boolean verfügen alle über Konstanten MIN_VALUE und
MAX_VALUE.
• Character enthält weitere Hilfsfunktionen, z.B. um Ziffern zu
erkennen, Klein- in Großbuchstaben umzuwandeln ...
• Die numerischen Wrapper-Klassen sind in der gemeinsamen
Oberklasse Number zusammengefasst.
• Diese Klasse ist ↑abstrakt d.h. man kann keine
Number-Objekte anlegen.
561
Spezialitäten
562
Vergleich Integer mit int
0 0
1 1
2 2
3 3
Integer [] int []
563
17 Hashing und die Klasse String
Beispiel
String str = "abc";
564
... ist äquivalent zu
Weitere Beispiele
System.out.println("abc");
String cde = "cde";
System.out.println("abc"+cde);
String c = "abc".substring(2,3);
String d = cde.substring(1,2);
565
• Die Klasse String stellt Methoden zur Verfügung, um
566
Einige Konstruktoren
• String();
• String(char[] value);
• String(String s);
• String(StringBuffer buffer);
567
Einige Objekt-Methoden
568
... weitere Objekt-Methoden
• int length();
• String replace(char oldChar, char newChar);
• String substring(int beginIndex);
• String substring(int beginIndex, int endIndex);
• char[] toCharArray();
• String toLowerCase();
• String toUpperCase();
• String trim(); : beseitigt White Space am Anfang und
Ende des Worts.
569
Zur Objekt-Methode intern():
"Hello"
" World!"
"abc"
"Quatsch..."
570
• Alle String-Konstanten des Programms werden automatisch in
den Pool eingetragen.
• s.intern(); überprüft, ob die gleiche Zeichenfolge wie s
bereits im Pool ist.
• Ist dies der Fall, wird ein Verweis auf das Pool-Objekt zurück
gegeben.
• Andernfalls wird s in den Pool eingetragen und s zurück
geliefert.
571
"Hello"
"abc"
"Quatsch..."
572
"Hello"
" World!"
"Hello World!"
"abc"
"Quatsch..."
str
573
"Hello"
"abc"
"Quatsch..."
str "Quatsch..."
574
"Hello"
" World!"
"abc"
"Quatsch..."
str
575
Vorteil
576
1. Idee
577
poolList
"Hello"
" World!"
"abc"
"Quatsch..."
578
+ Die Implementierung ist einfach.
- die Operation intern() muss das einzufügende Wort mit jedem
Wort im Pool vergleichen ==⇒ immens teuer !!!
2. Idee
579
poolArray
"abc"
"Quatsch..."
"Hello"
" World!"
580
+ Auffinden eines Worts im Pool ist einfach.
- Einfügen eines neuen Worts erfordert aber evt. Kopieren aller
bereits vorhandenen Verweise ...
==⇒ immer noch sehr teuer !!!
3. Idee: Hashing
581
hashSet
"abc"
"Quatsch..."
"Hello"
" World!"
582
Auffinden der richtigen Liste
583
Sei s das Wort s0 s1 . . . sk−1 .
• h0 ( s ) = s0 + sk−1 ;
• h1 ( s ) = s0 + s1 + . . . + sk−1 ;
• h2 (s) = (. . . ((s0 ∗ p) + s1 ) ∗ p + . . .) ∗ p + sk−1 für eine krumme
Zahl p.
584
String h0 h1 h2 (p = 7) String h0 h1 h2
alloc 196 523 276109 ... ...
add 197 297 5553 load 208 416 43262
and 197 307 5623 mod 209 320 6218
const 215 551 282083 mul 217 334 6268
div 218 323 5753 neq 223 324 6210
eq 214 214 820 neg 213 314 6200
fjump 214 546 287868 not 226 337 6283
false 203 523 284371 or 225 225 891
halt 220 425 41297 read 214 412 44830
jump 218 444 42966 store 216 557 322241
less 223 439 42913 sub 213 330 6552
leq 221 322 6112 true 217 448 46294
... ... write 220 555 330879
585
Mögliche Implementierung von intern()
586
• Die Methode hashCode() existiert für sämtliche Objekte.
• Folglich können wir (wenn wir Lust haben) ähnliche Pools auch für
andere Klassen implementieren.
• Vorsicht! In den Pool eingetragene Objekte können vom
Garbage-Collector nicht eingesammelt werden ...
• Statt nur nachzusehen, ob ein Wort str (bzw. ein Objekt obj) im
Pool enthalten ist, könnten wir im Pool auch noch einen Wert
hinterlegen
==⇒ Implementierung von beliebigen Funktionen String ->
type (bzw. Object -> type)
587
hashTable
"abc" 0
"Quatsch..." 1
"Hello" 2
" World!" 3
588
Zur generischen Implementierung von Mengen und Abbildungen bietet
Java vorgefertigte Datenstrukturen an:
589
HashMap<K,V> u.a. mit den Methoden:
• int size() — liefert die Anzahl der Schlüssel;
• boolean isEmpty() — testet auf Leerheit;
• boolean containsKey(Object key) — prüft Vorhandensein
des Schlüssels key;
• V get(K key) — liefert den unter key abgelegten Wert (oder
null);
• V remove(K Key) — liefert den abgelegten Wert und
beseitigt den Eintrag;
• V put(K key, V value) — setzt den Wert von key auf
value;
liefert den alten Wert zurück (oder null);
• void clear() — leert die Abbilbung;
590
18 Collections
Die Java-API stellt vor-implementierte generische Datentypen zur
Verfügung. Diese werden durch Interfaces organisiert:
Iterable
Collection
SortedMap SortedSet
591
Listen: geordnete Datenstrukturen, auf die man wie auf Arrays mit
einem numerischen Index zugreifen kann.
Im Unterschied zu Arrays erlauben sie das Einfügen von neuen
Objekten.
Mengen: Implementierungen mathematischer Mengen.
Objekte können nur einmal in einer Menge vorkommen.
Eine Reihenfolge oder Ordnung in der Menge ist nicht relevant.
Warteschlangen: Warteschlangen sind Listen die nach dem FIFO
Prinzip (First In , First Out) aufgebaut sind, verfügen aber über
keinen wahlfreien Zugriff.
Maps: verallgemeinerte Felder, die mit beliebigem Argumenttyp
indiziert werden können.
Arrays können ebenfalls als (vordefinierte) Collections aufgefasst
werden.
592
Einige Klassen des Java Collection Frameworks
593
Iteratoren
Neben dem spezifischen Zugriff auf die enthaltenen Daten bietet das
Java Collection Framework das Konzep von Iteratoren an.
Iteratoren liefern nacheinander alle Objekte einer Collection:
594
Beispiel: Unsere Listen
import java.util.*;
public class List<T> implements Iterable<T> {
static class ListIterator<T> implements Iterator<T> {
List<T> current;
public ListIterator(List<T> l) { current = l; }
public boolean hasNext() { return current!=null; }
public T next() {
T result = current.info;
current = current.next;
return result;
}
}
595
public Iterator<T> iterator() {
return new ListIterator<T>(this);
}
// ... der Rest der Listen-Implementierung
}
Damit kann man elegant über alle Objekte in der Liste iterieren, Etwa
um alle Objekte in der Liste auszudrucken:
void printList() {
Iterator<T> t = iterator();
while (t.hasNext()) System.out.println(t.next());
}
596
Mit einer ähnlichen Schleife kann man über jedes Iterable<T> iterable
iterieren. Deshalb gibt es dafür eine spezielle Kurzschreibweise:
for(T t: iterable) {
// Rumpf, in dem bei jedem Schleifendurchlauf
// die Variable t das nächste Element enthält
}
Im Beispiel
void printList() {
for (T t: this) System.out.println(t);
}
597
Der eingebaute Datentyp Array implementiert nicht das Interface
Iterable, erlaubt aber natürlich eine ähnliche Iterierung.
Deshalb darf die gleiche Syntax verwendet werden:
598
19 Streams
Daten kommen in Strömen, die wir evt. nur zum Teil benötigen:
Elemente
599
Für diesen Zweck stellt Java im Paket java.util.stream die Interfaces
Stream<T>, IntStream, LongStream, DoubleStream zur Verfügung.
Eine eigene Implementierung könnte Stream<T> so realisieren:
Durch Aufruf der Methode eval() wird das erste Element des Stroms
zugänglich gemacht, während der Rest noch auf seine Auswertung
wartet. Alle weiteren Methoden erhalten default Implementierungen ...
600
Erzeugung
601
Generell kann aus jeder Collection ein Stream erzeugt werden. Dort gibt
es dafür die Methode
602
Analog kann aus einem Array ein Strom erzeugt werden:
603
Entnahme von Werten
Das mindeste, das man aus einem Strom extrahieren möchte, ist das
erste Element. Der Strom könnte aber leer sein?
604
...
public boolean isPresent() {
return (value != null);
}
public T get() {
if (value!=null) return value;
throw new NoSuchElementException();
}
public T orElse(T x) {
if (value==null) return x;
else return value;
}
// und viele Methoden mehr!
}
605
default Optional<T> findFirst() {
// terminal
Pair<T> pair = eval();
if (pair==null) return Optional.empty();
return Optional.of(pair.value);
}
...
Optional<Integer> opt = Stream.of(new Integer[]{1,2,3,4})
.findFirst();
// liefert ein Optional mit Inhalt 1
606
Bemerkungen
Warnung
607
Für elegantes Konsumieren wird eine forEach Methode angeboten ...
Damit lässt sich eine Aktion spezifizieren, die auf allen Elementen
ausgeführt werden soll!
608
... etwa lassen sich alle Elemente eines Stream ausdrucken:
Das Lambda, das übergeben wird, besteht aus dem Aufruf einer anderen
Methode.
Das sieht umständlich aus. Deshalb hat man als Kurzschreibweise
Methoden-Referenzen eingeführt.
Im Beispiel kann man damit schreiben:
s.forEach(System.out::println);
609
Mit Strömen selbst lässt sich elegant rechnen.
Aber Achtung
610
Filtern eines Stroms
default Strom<T> filter(Predicate<? super T> p) {
// intermdiate
return () -> {
Pair<T> pair = eval();
if (pair==null) return null;
if (p.test(pair.value))
return new Pair<T>(
pair.value,
pair.rest.filter(p));
else return pair.rest.filter(p).eval();
}
}
611
Beispiel
this.filter(p1).filter(p2)
ist äquivalent zu
this.filter(p1.and(p2))
612
Transformieren
613
Beispiel
614
Konkatenieren
615
Glatt Bügeln
Anstelle dieser Methode stellt die API die Kombination flatMap (map
mit anschlieSSendem flach Bügeln).
616
Beispiel
Mithilfe einer Methode flatMap lässt sich das sogar noch kürzer
schreiben:
617
Reduce und Collect
Wenn die Daten im Strom schlieSSlich zusammen geführt werden sollen,
hilft es, einen Iterator<T> erstellen zu können:
618
... als Klassendiagramm
T T
Iterator Stream
− Stream.this
T T
<<Anonymous>> Pair
+ rest
− pair + value : T
619
Eine erste nützliche Operation ist, die Elemente im Strom
aufzusummieren (geht als Objekt-Methode nur für IntStream).
Wir realisieren sie zur Übung als static Methode:
620
Warum aber nur addieren??
Wir benötigen tatsächlich nur eine zweistellige assoziative Operation!
621
Ein BinaryOperator erfüllt dabei das Interface
... und ist damit nichts anderes als eine Instanz von
622
Vorstellung
Eine reduce-Operation betrifft den gesamten Strom. Sie kann, muss
aber nicht sequentiell ausgeführt werden:
+
+
4
+
3
+
2
0 1
623
Vorstellung
Eine reduce-Operation betrifft den gesamten Strom. Sie kann, muss
aber nicht sequentiell ausgeführt werden:
+ +
+ +
2 4
0 1 0 3
624
Damit das gut funktioniert, benötigen wir:
combiner.apply(identity, u) =
combiner.apply(u, identity) = u
combiner.apply(u, accumulator.apply(identity, t)) =
accumulator.apply(u,t)
625
Dann können wir realisieren:
626
Vorstellung
combiner +
+ accumulator +
+ +
2 4
0 1 0 3
627
Anstelle nur einen Wert herzustellen, möchten wir die Werte des Stroms
in eine Datenstruktur eintragen. Allgemeiner sollen die Werte im Strom
zustandsabhängig verarbeitet werden. Wir benötigen:
628
Eine sequentielle Implementierung könnte dann so aussehen:
629
Anwendung: Abspeichern in Queue<T>
630
Bemerkung
631
20 I/O mit Hilfe der Klasse Files
632
Kommentar
• Path ist ein Interface mit Methoden, um mit Dateizugriffspfaden
umzugehen. Wir benötigen hier einzig die statische Methode
long x = Files.lines(Path.of("test.txt"))
.filter((String s) -> s.charAt(0)==’#’)
.count(); // zählt die Anzahl Elemente im Strom
// insgesamt zählen wir die Anzahl der Zeilen,
// die mit ’#’ beginnen
• Die Methode readString liefert den Inhalt der Datei als String
zurück.
• Für das Lesen einzelner Zeichen oder Basiswerte gibt es
Unterklassen von InputStream oder Reader.
634
Zum einfachen Schreiben gibt es
import java.nio.file.*;
import java.util.function.*;
import java.util.stream.*;
import java.io.*;
class FileCopy {
public static void main(String[] a) throws IOException {
Stream<String> s =
Files.lines(Path.of(a[0]));
Iterable<String> it = () -> s.iterator();
Files.write(Path.of(a[1]),it);
}
}
636
Bemerkungen
637
21 Fehler-Objekte:
Werfen, Fangen, Behandeln
638
Idee: Explizite Trennung von
639
Einige der vordefinierten Fehler-Klassen:
ArithmeticException
Object
Error
java.lang
ClassCastException
Throwable
RuntimeException IndexOutOfBoundsException
NegativeArraySizeException
NullPointerException
Exception
NumberFormatException
AWTException
EOFException
IOException
FileNotFoundException
640
Die direkten Unterklassen von Throwable sind:
641
Achtung
• Die Unterklasse RuntimeException der Klasse Exception fasst
die bei normaler Programm-Ausführung evt. auftretenden
Ausnahmen zusammen.
• Eine RuntimeException kann jederzeit auftreten ...
• Sie braucht darum nicht im Kopf von Methoden deklariert zu
werden.
• Sie kann, muss aber nicht abgefangen werden.
642
Achtung
• Die Unterklasse RuntimeException der Klasse Exception fasst
die bei normaler Programm-Ausführung evt. auftretenden
Ausnahmen zusammen.
• Eine RuntimeException kann jederzeit auftreten ...
• Sie braucht darum nicht im Kopf von Methoden deklariert zu
werden.
• Sie kann, muss aber nicht abgefangen werden.
643
Tritt ein Fehler auf und wird nicht behandelt, bricht die
Programm-Ausführung ab.
Beispiel
public class Zero {
public static main(String[] args) {
int x = 10;
int y = 0;
System.out.println(x/y);
} // end of main()
} // end of class Zero
644
Das Programm bricht wegen Division durch (int)0 ab und liefert die
Fehler-Meldung:
645
Soll die Programm-Ausführung nicht beendet werden, muss der Fehler
abgefangen werden.
Beispiel: NumberFormatException
646
• Das Programm liest zwei int-Werte ein und addiert sie.
• Bei der Eingabe können möglicherweise Fehler auftreten:
647
String s;
while (true) {
try {
System.out.print(str);
s = in.readLine();
return Integer.parseInt(s);
} catch (NumberFormatException e) {
System.out.println("Falsche Eingabe! ...");
} catch (IOException e) {
System.out.println("Eingabeproblem: Ende ...");
System.exit(1);
}
} // end of while
} // end of getInt()
} // end of class Adding
648
... ermöglicht folgenden Dialog:
649
• Ein Exception-Handler besteht aus einem try-Block try { ss }
, in dem der Fehler möglicherweise auftritt; gefolgt von einer oder
mehreren catch-Regeln.
• Wird bei der Ausführung der Statement-Folge ss kein Fehler-Objekt
erzeugt, fährt die Programm-Ausführung direkt hinter dem Handler
fort.
• Wird eine Exception ausgelöst, durchsucht der Handler mithilfe des
geworfenen Fehler-Objekts sequentiell die catch-Regeln.
650
• Jede catch-Regel ist von der Form: catch (Exc e) {...}
wobei Exc eine Klasse von Fehlern angibt und e ein formaler
Parameter ist, an den das Fehler-Objekt gebunden wird.
• Eine Regel ist anwendbar, sofern das Fehler-Objekt aus (einer
Unterklasse) von Exc stammt.
• Die erste catch-Regel, die anwendbar ist, wird angewendet. Dann
wird der Handler verlassen.
• Ist keine catch-Regel anwendbar, wird der Fehler propagiert.
651
f()
g()
g()
try...
h()
try...
652
f() Exception
g()
g()
try...
h()
try...
653
Exception
catch...
h()
try...
654
Exception
catch...
655
• Auslösen eines Fehlers verlässt abrupt die aktuelle Berechnung.
• Damit das Programm trotz Auftretens des Fehlers in einem
geordneten Zustand bleibt, ist oft Aufräumarbeit erforderlich – z.B.
das Schließen von I/O-Strömen.
• Dazu dient finally { ss } nach einem try-Statement.
Achtung
• Die Folge ss von Statements wird auf jeden Fall ausgeführt.
• Wird kein Fehler im try-Block geworfen, wird sie im Anschluss an
den try-Block ausgeführt.
• Wird ein Fehler geworfen und mit einer catch-Regel behandelt,
wird sie nach dem Block der catch-Regel ausgeführt.
• Wird der Fehler von keiner catch-Regel behandelt, wird ss
ausgeführt, und dann der Fehler weitergereicht.
656
• Auslösen eines Fehlers verlässt abrupt die aktuelle Berechnung.
• Damit das Programm trotz Auftretens des Fehlers in einem
geordneten Zustand bleibt, ist oft Aufräumarbeit erforderlich – z.B.
das Schließen von I/O-Strömen.
• Dazu dient finally { ss } nach einem try-Statement.
Achtung
• Die Folge ss von Statements wird auf jeden Fall ausgeführt.
• Wird kein Fehler im try-Block geworfen, wird sie im Anschluss an
den try-Block ausgeführt.
• Wird ein Fehler geworfen und mit einer catch-Regel behandelt,
wird sie nach dem Block der catch-Regel ausgeführt.
• Wird der Fehler von keiner catch-Regel behandelt, wird ss
ausgeführt, und dann der Fehler weitergereicht.
657
Beispiel: NullPointerException
658
... liefert
659
Beispiel
660
public static void main(String[] args) {
try {
kill();
} catch (RuntimeException r) {
System.out.println("RunTimeException "+ r +"\n");
} catch (Killed b) {
System.out.println("Killed It!");
System.out.println(b);
System.out.println(b.getMessage());
}
} // end of main
} // end of class Kill
661
• Ein selbstdefinierter Fehler sollte als Unterklasse von Exception
deklariert werden !
• Die Klasse Exception verfügt über die Konstruktoren
public Exception(); public Exception(String str);
(str ist die evt. auszugebende Fehlermeldung).
• throw exc löst den Fehler exc aus – sofern sich der Ausdruck
exc zu einem Objekt einer Unterklasse von Throwable auswertet.
• Weil Killed keine Unterklasse von RuntimeException ist, wird
die geworfene Exception erst von der zweiten catch-Regel
gefangen.
• Ausgabe: Killed It!
Killed
Null
662
Fazit
663
Warnung
• Der Fehler-Mechanismus von Java sollte auch nur zur
Fehler-Behandlung eingesetzt werden:
664
22 Sockets: Gespräch unter Freunden
665
Viele Anwendungen erfordern es, Daten zwischen verschiedenen
Rechnern auszutauschen.
Beispiele
• Email
• Webserver
• Chatroom
• Git Repository
• Facebook
• Webshop
• ...
666
Aufbau
Achtung
Die drei Ebenen beschreiben die technische Seite des Datenaustauschs.
Die Anwendung ist dafür verantwortlich, dass die Verbindung sicher ist.
667
Turing Award 2004
668
Client-Kontaktaufnahme
Socket client;
while(true) {
try {
client = new Socket("myServer.in.tum.de", 4711);
break;
} catch (UnknownHostException e) {...
} catch (ConnectException e) {
System.out.println("Connection refused by Server!");
} }
669
Server-Einverständnis
ServerSocket ss = new ServerSocket(4711);
try {
Socket server = ss.accept();
} catch (ConnectException e) {...}
670
Lesen mittels Sockets
try {
BufferedReader br = new BufferedReader(
new InputStreamReader(
client.getInputStream()));
System.out.println(br.readLine());
} catch (IOException e) {...}
• Die Klasse Socket aus dem Paket java.net stellt eine Methode
getInputStream() zur Verfügung.
• Aus einem InputStream kann ein InputStreamReader und aus
diesem ein BufferedReader gemacht werden.
• Ein BufferedReader erlaubt zeilenweises Einlesen mit Hilfe der
Methode String readLine().
671
Schreiben mittels Sockets
try {
PrintWriter writer = new PrintWriter(
client.getOutputStream());
writer.println("Hello World!!");
writer.flush();
} catch (IOException e) {...}
673
23 Programmierfehler und ihre Behebung
Grundsätze
674
23.1 Häufige Fehler und ihre Ursachen
Mögliche Gründe:
...
String t = file.readLine();
while(t! = null)
System.out.println(t);
...
675
• • In einer Rekursion fehlt die Abbruch-Bedingung.
676
• Das Programm wirft eine NullPointerException.
Möglicher Grund:
Eine Objekt-Variable wird benutzt, ohne initialisiert zu sein:
677
• • ... oder einem Objekt ohne passende Initialisierung:
import java.io.*;
class A {
public A a;
}
class AA {
public static void main(String[] args) {
A aa = (new A()).a;
System.out.println(aa);
System.out.println(aa.a);
}
}
678
• Eine Objekt-Variable verändert auf geheimnisvolle Weise ihren
Wert.
Möglicher Grund:
Es gibt weitere Verweise auf das Objekt mit (unerwünschten?)
Seiteneffekten ...
...
List l1 = new List(3);
List l2 = l1;
l2.info = 7;
...
679
• Ein Funktionsaufruf hat überhaupt keinen Effekt ...
Mögliche Gründe:
680
• Ein Funktionsaufruf hat überhaupt keinen Effekt ...
Mögliche Gründe:
681
• Der Stream zickt, das Socket funktioniert nicht, der BufferedWriter
schreibt nicht ...
Häufigster Grund:
682
23.2 Generelles Vorgehen zum Testen von Software
683
Beispiel: int find(int[] a, int x);
Achtung
Nicht in allen Klassen liefert find() sinnvolle Ergebnisse ... ==⇒
Überprüfe, ob alle Benutzungen in sinnvolle Klassen fallen !
White-Box Test: Klassifizierung von Berechnungen
684
find(a,x)
n1 = 0;
n2 = a.length−1;
t = (n1+n2)/2;
no yes
a[t]==x
no yes
n1==n2
no yes
x < a[t]
n1 = t+1; n2 = t−1;
685
find(a,x) a == [42] && x == 42
n1 = 0;
n2 = a.length−1;
t = (n1+n2)/2;
no yes
a[t]==x
no yes
n1==n2
no yes
x < a[t]
n1 = t+1; n2 = t−1;
686
find(a,x) a == [42] && x == 7
n1 = 0;
n2 = a.length−1;
t = (n1+n2)/2;
no yes
a[t]==x
no yes
n1==n2
no yes
x < a[t]
n1 = t+1; n2 = t−1;
687
find(a,x) a == [7, 42] && x == 42
n1 = 0;
n2 = a.length−1;
t = (n1+n2)/2;
no yes
a[t]==x
no yes
n1==n2
no yes
x < a[t]
n1 = t+1; n2 = t−1;
688
find(a,x) a == [7, 42] && x == 42
n1 = 0;
n2 = a.length−1;
t = (n1+n2)/2;
no yes
a[t]==x
no yes
n1==n2
no yes
x < a[t]
n1 = t+1; n2 = t−1;
689
find(a,x) a == [7, 42] && x == 3
n1 = 0;
n2 = a.length−1;
t = (n1+n2)/2;
no yes
a[t]==x
no yes
n1==n2
no yes
x < a[t]
n1 = t+1; n2 = t−1;
690
• Eine Menge von Test-Eingaben überdeckt ein Programm, sofern
bei ihrer Ausführung sämtliche interessanten Stellen (hier:
Programm-Punkte) mindestens einmal besucht werden.
• Die Funktion find() wird überdeckt von
a == [42]; x == 42;
a == [42]; x == 7;
a == [7, 42]; x == 42;
a == [7, 42]; x == 3;
Achtung
• Konstruktion einer überdeckenden Test-Menge ist schwer ...
• Ein Test für jeden Programm-Punkt ist i.a. nicht genug!
• Auch intensives Testen findet i.a. nicht sämtliche Fehler !?!
691
• Eine Menge von Test-Eingaben überdeckt ein Programm, sofern
bei ihrer Ausführung sämtliche interessanten Stellen (hier:
Programm-Punkte) mindestens einmal besucht werden.
• Die Funktion find() wird überdeckt von
a == [42]; x == 42;
a == [42]; x == 7;
a == [7, 42]; x == 42;
a == [7, 42]; x == 3;
Achtung
• Konstruktion einer überdeckenden Test-Menge ist schwer ...
• Ein Test für jeden Programm-Punkt ist i.a. nicht genug !
• Auch intensives Testen findet i.a. nicht sämtliche Fehler !?!
692
(2) Eingrenzen des Fehlers im Programm.
• Leicht, falls der Fehler eine nicht abgefangene exception
auslöste ...
• Schwer, falls das Programm stumm in eine Endlos-Schleife
gerät ... ==⇒ Einfügen von Test-Ausgaben, Breakpoints.
(3) Lokalisieren des Fehlers.
• Leicht, falls der Fehler innerhalb einer Programm-Einheit
auftritt ==⇒ Unit-Tests !
• Schwer, wenn er aus Missverständnissen zwischen
kommunizierenden Teilen (die jede für sich korrekt sind)
besteht ... ==⇒ Aufstellen von Anforderungen, Abprüfen
der Erfüllung der Anforderungen
693
(2) Eingrenzen des Fehlers im Programm.
• Leicht, falls der Fehler eine nicht abgefangene exception
auslöste.
• Schwer, falls das Programm stumm in eine Endlos-Schleife
gerät ... ==⇒ Einfügen von Test-Ausgaben, Breakpoints.
(3) Lokalisieren des Fehlers.
• Leicht, falls der Fehler innerhalb einer Programm-Einheit
auftritt. ==⇒ Unit-Tests !
• Schwer, wenn er aus Missverständnissen zwischen
kommunizierenden Teilen (die jede für sich korrekt sind)
besteht ... ==⇒ Aufstellen von Anforderungen, Abprüfen
der Erfüllung der Anforderungen
694
(4) Verstehen des Fehlers.
Problem: Lösen des Knotens im eigenen Hirn. Oft hilft:
• Das Problem einer anderen Person schildern ...
• Eine Nacht darüber schlafen ...
695
(4) Verstehen des Fehlers.
Problem: Lösen des Knotens im eigenen Hirn. Oft hilft:
• Das Problem einer anderen Person schildern ...
• Eine Nacht darüber schlafen ...
696
Testen mit assert
697
Diskussion
• Ausführen von
698
Diskussion
• Ausführen von
699
Idee
Man könnte eine Test-Klasse realisieren, die
700
Testen mit JUnit
import org.junit.*;
import org.junit.Test;
import static org.junit.Assert.*;
// imports all public static members of class Assert
public class TestJUnit {
@Test
public void runTest1() {
fail("Das sollte nie passieren!");
}
@Test
public void runTest2() {
assertEquals("Das sollte gleich sein!",3,4);
}
}
701
Erläuterung
702
Erläuterung
703
Erläuterung (Forts.)
Nützliche Methoden zur Überprüfung des Laufzeitverhaltens stellt die
Klasse org.junit.Assert bereit.
704
Erläuterung (Forts.)
übersetzen.
705
Erläuterung (Forts.)
706
JUnit version 4.13-rc-2
.E.E
Time: 0,005
There were 2 failures:
1) runTest1(TestJUnit)
java.lang.AssertionError: Das sollte nicht passieren!
at org.junit.Assert.fail(Assert.java:89)
at TestJUnit.runTest1(TestJUnit.java:7)
2) runTest2(TestJUnit)
java.lang.AssertionError: Das sollte gleich sein! expected:<3> but was:<4>
at org.junit.Assert.fail(Assert.java:89)
at org.junit.Assert.failNotEquals(Assert.java:835)
at org.junit.Assert.assertEquals(Assert.java:647)
at TestJUnit.runTest2(TestJUnit.java:11)
FAILURES!!!
Tests run: 2, Failures: 2
707
24 Threads
708
f() f()
main() main() main() main()
709
f() f()
main() main() main() main()
gc gc
710
• Mehrere Threads sind auch nützlich, um
711
main main main
Th−0 Th−0
Th−1
712
public class MyThread extends Thread {
public void hello(String s) {
System.out.println(s);
}
public void run() {
hello("I’m running ...");
} // end of run()
public static void main(String[] args) throws
InterruptedException {
MyThread t = new MyThread();
t.start(); // erzeugt und startet Thread t.
System.out.println("Thread has been started ...");
t.join(); // wartet, bis t terminiert hat.
} // end of main()
} // end of class MyThread
713
• Neue Threads werden für Objekte aus (Unter-) Klassen der Klasse
Thread angelegt.
• Jede Unterklasse von Thread sollte die Objekt-Methode public
void run(); implementieren.
• Ist t ein Thread-Objekt, dann bewirkt der Aufruf t.start();
das folgende:
1. ein neuer Thread wird initialisiert;
2. die (parallele) Ausführung der Objekt-Methode run() für t wird
angestoßen;
3. die eigene Programm-Ausführung wird hinter dem Aufruf
fortgesetzt.
• Der Aufruf t.join(); wartet, bis die Methode run im
abgespaltenen Thread für das Objekt t beendet ist.
714
public class MyRunnable implements Runnable {
public void hello(String s) {
System.out.println(s);
}
public void run() {
hello("I’m running ...");
} // end of run()
public static void main(String[] args) throws
InterruptedException {
Thread t = new Thread(new MyRunnable());
t.start();
System.out.println("Thread has been started ...");
t.join();
} // end of main()
} // end of class MyRunnable
715
• Auch das Interface Runnable verlangt die Implementierung einer
Objekt-Methode public void run();
• public Thread(Runnable obj); legt für ein Runnable-Objekt
obj ein Thread-Objekt an.
• Ist t das Thread-Objekt für das Runnable obj, dann bewirkt der
Aufruf t.start(); das folgende:
1. ein neuer Thread wird initialisiert;
2. die (parallele) Ausführung der Objekt-Methode run() für obj
wird angestoßen;
3. die eigene Programm-Ausführung wird hinter dem Aufruf
fortgesetzt.
• Der Aufruf t.join(); wartet, bis die Methode run im
abgespaltenen Thread für das Objekt obj beendet ist.
716
Mögliche Ausführungen
Thread has been started ...
I’m running ...
... oder
I’m running ...
Thread has been started ...
717
• Ein Thread kann nur eine Operation ausführen, wenn ihm ein
Prozessor (CPU) zur Ausführung zugeteilt worden ist.
• Im Allgemeinen gibt es mehr Threads als CPUs.
• Der Scheduler verwaltet die verfügbaren CPUs und teilt sie den
Threads zu.
• Bei verschiedenen Programm-Läufen kann diese Zuteilung
verschieden aussehen!!!
• Es gibt verschiedene Politiken, nach denen sich Scheduler richten
können ↑Betriebssysteme.
1. Zeitscheiben-Verfahren
• Ein Thread erhält eine CPU nur für eine bestimmte Zeitspanne
(Time Slice), in der er rechnen darf.
• Danach wird er unterbrochen. Dann darf ein anderer.
718
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
719
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
720
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
721
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
722
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
723
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
724
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
725
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
726
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
727
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
728
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
729
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
730
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
731
Achtung
Eine andere Programm-Ausführung mag dagegen liefern:
Thread-1:
Scheduler
Thread-2:
Thread-3:
732
Achtung
Eine andere Programm-Ausführung mag dagegen liefern:
Thread-1:
Scheduler
Thread-2:
Thread-3:
733
• Ein Zeitscheiben-Scheduler versucht, jeden Thread fair zu
behandeln, d.h. ab und zu Rechenzeit zuzuordnen – egal, welche
Threads sonst noch Rechenzeit beanspruchen.
• Kein Thread hat jedoch Anspruch auf einen bestimmten
Time-Slice.
• Für den Programmierer sieht es so aus, als ob sämtliche Threads
“echt” parallel ausgeführt werden, d.h. jeder über eine eigene CPU
verfügt.
2. Naives Verfahren
• Erhält ein Thread eine CPU, darf er laufen, so lange er will ...
• Gibt er die CPU wieder frei, darf ein anderer Thread arbeiten ...
734
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
735
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
736
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
737
Thread-1:
Thread-2:
Scheduler
Thread-3:
738
Beispiel
public class Start extends Thread {
public void run() {
System.out.println("I’m running ...");
while(true) ;
}
public static void main(String[] args) {
(new Start()).start();
(new Start()).start();
(new Start()).start();
System.out.println("main is running ...");
while(true) ;
}
} // end of class Start
739
... liefert als Ausgabe (bei naivem Scheduling und einer CPU) :
• Weil main nie fertig wird, erhalten die anderen Threads keine
Chance, sie verhungern.
• Faires Scheduling mit einem Zeitscheiben-Verfahren würde z.B.
liefern
740
... liefert als Ausgabe (bei naivem Scheduling und einer CPU) :
• Weil main nie fertig wird, erhalten die anderen Threads keine
Chance, sie verhungern.
• Faires Scheduling mit einem Zeitscheiben-Verfahren würde z.B.
liefern:
741
• Java legt nicht fest, wie intelligent der Scheduler ist.
• Die aktuelle Implementierung unterstützt faires Scheduling.
• Programme sollten aber für jeden Scheduler das gleiche Verhalten
zeigen. Das heißt:
• ... Threads, die aktuell nichts sinnvolles zu tun haben, z.B. weil sie
auf Verstreichen der Zeit oder besseres Wetter warten, sollten stets
ihre CPU anderen Threads zur Verfügung stellen.
• ... Selbst wenn Threads etwas Vernünftiges tun, sollten sie ab und
zu andere Threads laufen lassen.
(Achtung: Wechsel des Threads ist teuer!!!)
• Dazu verfügt jeder Thread über einen Zustand, der bei der Vergabe
von Rechenzeit beücksichtigt wird.
742
Einige Thread-Zustände
start
ready
running
sleep
sleeping
// ... completed
dead
743
• public void start(); legt einen neuen Thread an, setzt den
Zustand auf ready und übergibt damit den Thread dem Scheduler
zur Ausführung.
• Der Scheduler ordnet den Threads, die im Zustand ready sind,
Prozessoren zu (“dispatching”). Aktuell laufende Threads haben
den Zustand running.
• public static void yield(); setzt den aktuellen Zustand
zurück auf ready und unterbricht damit die aktuelle
Programm-Ausführung. Andere ausführbare Threads erhalten die
Gelegenheit zur Ausführung.
• public static void sleep(int msec) throws
InterruptedException; legt den aktuellen Thread für msec
Millisekunden schlafen, indem der Thread in den Zustand sleeping
wechselt.
744
start()
ready
Prozessoren
745
ready
Prozessoren
746
dispatch
ready
Prozessoren
747
ready
Prozessoren
748
yield()
ready
Prozessoren
749
ready
Prozessoren
750
complete
ready
Prozessoren
751
ready
Prozessoren
752
24.1 Futures
753
24.1 Futures
Idee
• Berechne das Zwischenergebnisses in einem eigenen Thread.
• Greife auf den Wert erst zu, wenn sich der Thread beendet hat.
==⇒ Futures
754
Eine Future startet die Berechnung eines Werts, auf den später
zugegriffen wird ...
755
Eine Future startet die Berechnung eines Werts, auf den später
zugegriffen wird ...
756
...
public Future<T>(Callable<T> w) {
work = w;
task = new Thread (this);
task.start();
}
public void run() {
try {value = work.call();}
catch (Exception e) { exc = e;}
}
public T get() throws Exception {
task.join();
if (exc != null) throw exc;
return value;
}
}
757
• Der Konstruktor erhält ein Callable-Objekt.
• Die Methode run() ruft für dieses Objekt die Methode call() auf
und speichert deren Ergebnis in dem Attribut value — bzw. eine
geworfene Exception in exc ab.
• Der Konstruktor legt ein Thread-Objekt für die Future an und
startet diesen Thread, der dann run() ausführt.
• Die Methode get() wartet auf Beendigung des Threads. Dazu
verwendet sie die Objekt-Methode public final void join()
throws InterruptedException der Klasse Thread ...
• Dann liefert get() den berechneten Wert zurück — falls keine
Exception geworfen wurde. Andernfalls wird die Exception exc
erneut geworfen.
758
t runnable
Th−0
t.join();
Th−1 joining
Th−2
759
t runnable
Th−0
Th−1
joining
Th−2
760
Beachte
• Für jedes Threadobjekt t gibt es eine Schlange ThreadQueue
joiningThreads.
• Threads, die auf Beendigung des Threads t warten, werden in diese
Schlange eingefügt.
• Dabei gehen sie konzeptuell in einen Zustand joining über und
werden aus der Menge der ausführbaren Threads entfernt.
• Beendet sich ein Thread, werden alle Threads, die auf ihn warteten,
wieder aktiviert ...
761
t runnable
Th−0
Th−1
joining
Th−2
762
t runnable
Th−0
Th−1 joining
Th−2
763
Erweitertes Zustandsdiagramm
start
ready
running
sleep
sleeping
// ... completed
dead
764
Erweitertes Zustandsdiagramm
start
ready
running
join sleep
joining sleeping
// ... completed
dead
765
... anderes Beispiel
public class Join implements Runnable {
private static int count = 0;
private int n = count++;
private static Thread[] task = new Thread[3];
public void run() {
try {
if (n>0) {
task[n-1].join();
System.out.println("Thread-"+n+" joined Thread-"+(n-1));
}
} catch (InterruptedException e) {
System.err.println(e.toString());
}
} ...
766
...
public static void main(String[] args) {
for(int i=0; i<3; i++)
task[i] = new Thread(new Join());
for(int i=0; i<3; i++)
task[i].start();
}
} // end of class Join
... liefert
> java Join
Thread-1 joined Thread-0
Thread-2 joined Thread-1
767
public class CW implements Runnable {
private static int count = 0;
private int n = count++;
private static Thread[] task = new Thread[3];
public void run() {
try { task[(n+1)%3].join(); }
catch (InterruptedException e) {
System.err.println(e.toString());
}
}
public static void main(String[] args) {
for(int i=0; i<3; i++)
task[i] = new Thread(new CW());
for(int i=0; i<3; i++) task[i].start();
}
} // end of class CW
768
• Jeder Thread geht in einen Wartezustand (hier: joining) über und
wartet auf einen anderen Thread.
• Dieses Phänomen heißt auch Circular Wait oder Deadlock – eine
unangenehme Situation, die man in seinen Programmen tunlichst
vermeiden sollte.
769
24.2 Monitore
770
public class Inc implements Runnable {
private static int x = 0;
private static void pause(int t) {
try {
Thread.sleep((int) (Math.random()*t*1000));
} catch (InterruptedException e) {
System.err.println(e.toString());
}
}
public void run() {
String s = Thread.currentThread().getName();
pause(3); int y = x;
System.out.println(s+ " read "+y);
pause(4); x = y+1;
System.out.println(s+ " wrote "+(y+1));
}
771
...
public static void main(String[] args) {
(new Thread(new Inc())).start();
pause(2);
(new Thread(new Inc())).start();
pause(2);
(new Thread(new Inc())).start();
}
} // end of class Inc
772
Die Ausführung liefert z.B.
Der Grund
773
Th-0 y x 0
Th-1 y
Th-2 y
774
y = x;
Th-0 y x 0
Th-1 y
Th-2 y
775
x = y+1;
Th-0 y 0 x 0
Th-1 y
Th-2 y
776
Th-0 y 0 x 1
y = x;
Th-1 y
Th-2 y
777
Th-0 y 0 x 1
Th-1 y 1
y = x;
Th-2 y
778
Th-0 y 0 x 1
x = y+1;
Th-1 y 1
Th-2 y 1
779
Th-0 y 0 x 2
Th-1 y 1
x = y+1;
Th-2 y 1
780
Th-0 y 0 x 2
Th-1 y 1
Th-2 y 1
781
Idee
782
start
ready
running
join sleep
joining sleeping
// ... completed
dead
783
start
ready
running
join sleep
joining sleeping
// ... completed
blocked dead
784
• Jedes Objekt obj mit synchronized-Methoden verfügt über:
1. über ein boolesches Flag boolean locked; sowie
2. über eine Warteschlange ThreadQueue blockedThreads.
• Vor Betreten seines kritischen Abschnitts führt ein Thread
(implizit) die atomare Operation obj.lock() aus:
785
• Verlässt ein Thread seinen kritischen Abschnitt für obj (evt. auch
mittels einer Exception), führt er (implizit) die atomare Operation
obj.unlock() aus:
786
x count 1
Th-0
locked false
Th-1 blocked
Th-2
787
x count 1
Th-0
x.lock(); locked false
Th-1 blocked
Th-2
788
x count 1
Th-0
x.inc(); locked true
Th-1 blocked
Th-2
789
x count 1
Th-0
x.inc(); locked true
Th-1 blocked
x.lock();
Th-2
790
x count 1
Th-0
x.inc(); locked true Th-2
Th-1 blocked
791
x count 2
Th-0
x.unlock(); locked true Th-2
Th-1 blocked
792
x count 2
Th-0
locked true
Th-1 blocked
x.inc();
Th-2
793
x count 3
Th-0
locked true
Th-1 blocked
x.unlock();
Th-2
794
x count 3
Th-0
locked false
Th-1 blocked
Th-2
795
public class Count {
private int count = 0;
public synchronized void inc() {
String s = Thread.currentThread().getName();
int y = count; System.out.println(s+ " read "+y);
count = y+1; System.out.println(s+ " wrote "+(y+1));
}
} // end of class Count
public class IncSync implements Runnable {
private static Count x = new Count();
public void run() { x.inc(); }
public static void main(String[] args) {
(new Thread(new IncSynch())).start();
(new Thread(new IncSynch())).start();
(new Thread(new IncSynch())).start();
}
} // end of class IncSync
796
... liefert:
> java IncSync
Thread-0 read 0
Thread-0 wrote 1
Thread-1 read 1
Thread-1 wrote 2
Thread-2 read 2
Thread-2 wrote 3
Achtung
• Die Operationen lock() und unlock() erfolgen nur, wenn der
Thread nicht bereits vorher das Lock des Objekts erworben hat.
• Ein Thread, der das Lock eines Objekts obj besitzt, kann weitere
Methoden für obj aufrufen, ohne sich selbst zu blockieren.
797
• Um das zu garantieren, legt ein Thread für jedes Objekt obj, dessen
Lock er nicht besitzt, aber erwerben will, einen neuen Zähler an:
int countLock[obj] = 0;
if (0 == countLock[obj]++) lock();
Ausführung von obj.m(...)
if (--countLock[obj] == 0) unlock();
(countLock[obj] == 0)
798
24.3 Semaphore und das
Producer-Consumer-Problem
Aufgabe
799
Producer Consumer
800
Producer Consumer
801
Producer Consumer
802
Producer Consumer
803
Producer Consumer
804
Producer Consumer
805
1. Idee
806
Probleme
• Was macht der Consumer, wenn der Producer mit der Produktion
nicht nachkommt, d.h. der Puffer leer ist?
• Was macht der Producer, wenn der Consumer mit der
Weiterverarbeitung nicht nach kommt, d.h. der Puffer voll ist?
807
Probleme
• Was macht der Consumer, wenn der Producer mit der Produktion
nicht nachkommt, d.h. der Puffer leer ist?
• Was macht der Producer, wenn der Consumer mit der
Weiterverarbeitung nicht nach kommt, d.h. der Puffer voll ist?
808
Producer Consumer
809
Producer Consumer
810
Producer Consumer
811
waiting
Producer Consumer
812
waiting
Producer Consumer
813
waiting
Producer Consumer
814
Producer Consumer
815
Producer Consumer
816
• Jedes Objekt (mit synchronized-Methoden) verfügt über eine
weitere Schlange ThreadQueue waitingThreads am Objekt
wartender Threads sowie die Objekt-Methoden:
public final void wait() throws InterruptedException;
public final void notify();
public final void notifyAll();
• Diese Methoden dürfen nur für Objekte aufgerufen werden, über
deren Lock der Thread verfügt !!!
• Ausführen von wait(); setzt den Zustand des Threads auf
waiting, reiht ihn in eine geeignete Warteschlange ein, und gibt das
aktuelle Lock frei:
817
public void wait() throws InterruptedException {
Thread t = Thread.currentThread();
t.state = waiting;
waitingThreads.enqueue(t);
unlock();
}
818
x count 1
Th−0
locked true
Th−1 blocked
waiting
x.wait()
Th−2
819
x count 1
Th-0
locked true
Th-1 blocked
Th-2
waiting
820
x count 1
Th-0
locked false
Th-1 blocked
Th-2
waiting
821
• Ausführen von notify(); weckt den ersten Thread in der
Warteschlange auf, d.h. versetzt ihn in den Zustand blocked und
fügt ihn in blockedThreads ein:
823
x count 1
Th−0
x.notify() locked true
Th−1 blocked
Th−2
waiting
824
x count 1
Th-0
locked true Th-2
Th-1 blocked
waiting
825
start
ready
running
join sleep
joining sleeping
// ... completed
blocked dead
826
start
ready
running
join sleep
wait
joining waiting sleeping
notify
notifyAll // ... completed
blocked dead
827
Anwendung
...
public synchronized void produce(Data d) throws InterruptedException {
if (free==0) wait(); free--;
a[last] = d;
last = (last+1)%cap;
notify();
}
public synchronized Data consume() throws InterruptedException {
if (free==cap) wait(); free++;
Data result = a[first];
first = (first+1)%cap;
notify(); return result;
}
} // end of class Buffer2
828
• Ist der Puffer voll, d.h. keine Zelle frei, legt sich der Producer
schlafen.
• Ist der Puffer leer, d.h. alle Zellen frei, legt sich der Consumer
schlafen.
• Gibt es für einen Puffer genau einen Producer und einen Consumer,
weckt das notify() des Consumers (wenn überhaupt, dann) stets
den Producer ...
... und umgekehrt.
• Was aber, wenn es mehrere Producers gibt? Oder mehrere
Consumers ???
829
2. Idee: Wiederholung der Tests
...
public synchronized void produce(Data d)
throws InterruptedException {
while (free==0) wait(); free--;
a[last] = d;
last = (last+1)%cap;
notifyAll();
}
...
830
...
public synchronized Data consume() throws InterruptedException {
while (free==cap) wait();
free++;
Data result = a[first];
first = (first+1)%cap;
notifyAll();
return result;
}
} // end of class Buffer2
831
3. Idee: Semaphore
• Producers und Consumers warten in verschiedenen Schlangen.
• Die Producers warten darauf, dass free > 0 ist.
• Die Consumers warten darauf, dass cap-free > 0 ist.
832
3. Idee: Semaphore
• Producers und Consumers warten in verschiedenen Schlangen.
• Die Producers warten darauf, dass free > 0 ist.
• Die Consumers warten darauf, dass cap-free > 0 ist.
833
• Ein Semaphor enthält eine private int-Objekt-Variable und bietet
die synchronized-Methoden up() und down() an.
• up() erhöht die Variable, down() erniedrigt sie.
• Ist die Variable positiv, gibt sie die Anzahl der verfügbaren
Resourcen an.
• Eine up()-Operation weckt maximal einen wartenden Thread auf.
834
Anwendung (1. Versuch)
835
...
public synchronized void produce(Data d) throws InterruptedException {
free.down();
a[last] = d;
last = (last+1)%cap;
occupied.up();
}
public synchronized Data consume() throws InterruptedException {
occupied.down();
Data result = a[first];
first = (first+1)%cap;
free.up();
return result;
}
} // end of faulty class Buffer
836
• Gut gemeint – aber leider fehlerhaft ...
• Jeder Producer benötigt zwei Locks gleichzeitig, um zu
produzieren:
1. dasjenige für den Puffer;
2. dasjenige für einen Semaphor.
• Muss er für den Semaphor ein wait() ausführen, gibt er das Lock
für den Semaphor wieder zurück ... nicht aber dasjenige für den
Puffer !!!
• Die Folge ist, dass niemand mehr eine Puffer-Operation ausführen
kann, insbesondere auch kein up() mehr für den Semaphor
==⇒ Deadlock
837
• Gut gemeint – aber leider fehlerhaft ...
• Jeder Producer benötigt zwei Locks gleichzeitig, um zu
produzieren:
1. dasjenige für den Puffer;
2. dasjenige für einen Semaphor.
• Muss er für den Semaphor ein wait() ausführen, gibt er das Lock
für den Semaphor wieder zurück ... nicht aber dasjenige für den
Puffer !!!
• Die Folge ist, dass niemand mehr eine Puffer-Operation ausführen
kann, insbesondere auch kein up() mehr für den Semaphor
==⇒ Deadlock
838
...
public void produce(Data d) throws InterruptedException {
free.down();
synchronized (this) {
a[last] = d; last = (last+1)%cap;
}
occupied.up();
}
public Data consume() throws InterruptedException {
Data result; occupied.down();
synchronized (this) {
result = a[first]; first = (first+1)%cap;
}
free.up(); return result;
}
} // end of corrected class Buffer
839
• Das Statement synchronized ( obj ) { stmts } definiert
einen kritischen Bereich für das Objekt obj, in dem die
Statement-Folge stmts ausgeführt werden soll.
• Threads, die die neuen Objekt-Methoden void produce(Data d)
bzw. Data consume() ausführen, benötigen zu jedem Zeitpunkt
nur genau ein Lock.
840
24.4 Interrupts
Problem
• Zeit ist kostbar.
• Gerne möchte man nach einiger Zeit das Warten abbrechen ...
• oder einem Thread mitteilen, dass er nicht länger warten soll.
841
• Analog zur Klassen-Methode public void sleep(int msec) der
Klasse Thread gibt es die Objekt-Methoden
public void wait(int msec);
public void wait(int msec, int nsec);
der Klasse Object, die das Warten auf msec Millisekunden bzw.
msec Millisekunden und nsec Nanosekunden begrenzen.
• Jedem Thread kann ein Interrupt-Signal gesendet werden.
• Jeder Thread verfügt über ein Flag boolean interrupted, das
anzeigt, ob er ein Interrupt-Signal erhielt.
• Die Objekt-Methode public void interrupt(); der Klasse
Thread sendet einem Thread-Objekt ein Interrupt-Signal mit den
folgenden Effekt:
1. Das Flag interrupted wird gesetzt;
2. der Zustand des Threads wird auf ready gesetzt – sofern er
nicht running oder blocked ist;
842
• 3. Wartete der Thread vorher (z.B. auf die Beendigung eines
anderen Thread oder ein notify()), wird er aus der
Warteschlange entfernt.
• In Abhängigkeit vom vorherigen Zustand oldState führt der
reaktivierte Thread die folgenden Aktionen aus:
switch(oldState) {
case waiting: lock();
case sleeping | joining: throw (new
InterruptedException ("operation interrupted"));
case joiningIO: throw (new
InterruptedIOException ());
}
843
x count 1
Th-0
interrupt() locked false
Th-1 blocked
Th-2
waiting
844
x count 1
Th-0
locked true
Th-1 blocked
waiting
throw (...);
Th-2
845
Beispiel
public class Simple implements Runnable {
public void run() {
synchronized(this) {
try { wait();}
catch (InterruptedException e) { System.out.println(e);}
}
}
public static void main(String[] args) throws InterruptedException {
Thread t = new Thread(new Simple());
t.start(); System.out.println("Simple thread started.");
t.interrupt(); System.out.println("Interrupt sent ...");
t.join(); System.out.println("Joining simple thread.");
}
} // end class Simple
846
... liefert die Ausgabe
• Für ein Runnable der Klasse Simple wird ein Thread gestartet.
• Der neue Thread reiht sich in die Warteschlange für das
Simple-Objekt ein und geht in den Zustand waiting.
• Bei Ankunft des Interrupt wird der Thread aufgeweckt.
• Mit einem lock() betritt er seinen kritischen Abschnitt, um dort
eine InterruptedException zu werfen.
• Der Thread beendet sich, und weckt sämtliche Threads seiner
Schlange joiningThreads, d.h. den Thread main, auf.
847
Beachte
• Ein laufender Thread kann Interrupts ignorieren.
• Ein wartender Thread kann die InterruptedException erst
werfen, wenn er wieder das Lock erhielt.
• Keine Exception entkommt aus einem Thread.
• Die Objekt-Methoden run() der Klasse Thread wie des Interface
Runnable deklarieren keinerlei Exceptions.
• InterruptedExceptions müssen darum wie alle anderen
Exceptions innerhalb des Thread abgefangen werden !!!
848
Anwendung: Timeout für Terminal-Input
849
import java.io.*;
public class TimeOut extends Thread {
private Thread t; private int msec;
public TimeOut(int n) {
t = Thread.currentThread(); msec = n;
}
public synchronized void run() {
try {
wait(msec);
if(!Thread.interrupted()) t.interrupt();
} catch (InterruptedException e) { }
}
public synchronized void kill() {
if (!Thread.interrupted()) interrupt();
}
...
850
• 1. Fall: Die Input-Operation wurde nicht unterbrochen. Dann wird
die synchronized-Methode kill() aufgerufen.
Stellt diese doch noch einen Interrupt fest, ist offenbar TimeOut
beendet. Nichts muss passieren.
Stellt diese keinen Interrupt fest, wartet der TimeOut-Thread
(entweder in der Schlange waitingThreads oder hinter dem
wait() auf die Fortsetzung des kritschen Abschnitts). Dann erhält
er einen Interrupt. Kommt daraufhin der TimeOut-Thread in seinen
kritischen Abschnitt, wird er sich einfach beenden.
• 2. Fall: Der timeOut-Thread beendet ungestört sein Warten und
erwirbt erneut das Lock.
Dann sendet er einen Interrupt und beendet sich. Die Operation
kill() testet das Interrupt-Flag mithilfe der Klassen-Methode
boolean Thread.interrupted() – und setzt es dadurch zurück.
851
public static void echo(BufferedReader bu) {
try {while (!bu.ready()) sleep(1000);
System.out.println(bu.readLine());
} catch (InterruptedException e) {
System.err.println("Sorry, timeout!"); }
catch (IOException e) {
System.err.println("Sorry, general IO exception!"); }
}
public static void main(String[] args) {
BufferedReader stdin = new BufferedReader
(new InputStreamReader(System.in));
TimeOut t = new TimeOut(5000);
t.start(); System.out.println("TimeOut thread started.");
echo(stdin);
t.kill(); System.out.println("Timed input completed.");
}
} // end class TimeOut
852
... liefert z.B.:
... oder:
853
24.5 Thread-sichere Datenstrukturen und RW-Locks
Ziel
• eine Datenstruktur soll gemeinsam von mehreren Threads benutzt
werden.
• Jeder Thread soll (gefühlt) atomar auf die Datenstruktur zugreifen.
• Lesende Zugriffe sollen die Datenstruktur nicht verändern,
schreibende Zugriffe dagegen können die Datenstruktur
modifizieren.
854
24.5 Thread-sichere Datenstrukturen und RW-Locks
Ziel
• eine Datenstruktur soll gemeinsam von mehreren Threads benutzt
werden.
• Jeder Thread soll (gefühlt) atomar auf die Datenstruktur zugreifen.
• Lesende Zugriffe sollen die Datenstruktur nicht verändern,
schreibende Zugriffe dagegen können die Datenstruktur
modifizieren.
855
Erste Idee
Synchronisiere die Methodenaufrufe ...
856
Erste Idee
Synchronisiere die Methodenaufrufe ...
857
Diskussion
858
Diskussion
==⇒ ReaderWriterLock
859
RW-Lock
860
public class RW {
private int countReaders = 0;
861
...
862
Diskussion
863
Diskussion II
• startRead() führt erst dann kein wait() aus, wenn das RW-Lock
entweder frei oder im Lese-Modus ist.
Dann wird der Zähler inkrementiert.
• endRead() dekrementiert den Zähler wieder.
Ist danach das RW-Lock frei, wird ein wartender Thread
benachrichtigt.
864
Diskussion II
• startRead() führt erst dann kein wait() aus, wenn das RW-Lock
entweder frei oder im Lese-Modus ist.
Dann wird der Zähler inkrementiert.
• endRead() dekrementiert den Zähler wieder.
Ist danach das RW-Lock frei, wird ein wartender Thread
benachrichtigt.
• startWrite() führt erst dann kein wait() aus, wenn das
RW-Lock definitiv frei ist.
Dann wird der Zähler auf -1 gesetzt.
• endWrite() setzt den Zähler wieder auf 0 zurück und
benachrichtigt dann alle wartenden Threads.
865
Die HashTable mit RW-Lock
866
public T lookup (S key) throws
InterruptedException {
rw.startRead();
int i = Math.abs(key.hashCode()%n);
T result = (a[i] == null) ? null :
a[i].lookup(key);
rw.endRead();
return result;
}
867
public T lookup (S key) throws
InterruptedException {
rw.startRead();
int i = Math.abs(key.hashCode()%n);
T result = (a[i] == null) ? null :
a[i].lookup(key);
rw.endRead();
return result;
}
868
public void update (S key, T value) throws
InterruptedException {
rw.startWrite();
int i = Math.abs(key.hashCode()%n);
if (a[i] == null)
a[i] = new List2<S,T> (key,value,null);
else a[i].update(key,value);
rw.endWrite();
}
}
869
public void update (S key, T value) throws
InterruptedException {
rw.startWrite();
int i = Math.abs(key.hashCode()%n);
if (a[i] == null)
a[i] = new List2<S,T> (key,value,null);
else a[i].update(key,value);
rw.endWrite();
}
}
870
Diskussion
871
Diskussion
872
class ListHead<S,T> {
private List2<S,T> list = null;
private RW rw = new RW();
public T lookup (S key) throws
InterruptedException {
rw.startRead();
T result = (list == null)? null :
list.lookup (key);
rw.endRead();
return result;
}
...
873
public void update (S key, T value) throws
InterruptedException {
rw.startWrite();
if (list == null)
list = new List2<S,T>(key,value,null);
else list.update(key,value);
rw.endWrite();
}
}
874
public void update (S key, T value) throws
InterruptedException {
rw.startWrite();
if (list == null)
list = new List2<S,T>(key,value,null);
else list.update(key,value);
rw.endWrite();
}
}
Diskussion
• Jedes Objekt der Klasse ListHead enthält ein eigenes RW-Lock
zusammen mit einer Liste (die auch null sein kann).
• Die Methoden lookup() und update wählen erst
(unsynchronisiert) die richtige Liste aus, um dann geordnet auf die
ausgewählte Liste zuzugreifen ...
875
// in der Klasse HashTable:
876
Warnung
Threads sind nützlich, sollten aber nur mit Vorsicht eingesetzt werden.
Es ist besser,
877
Warnung (Forts.)
878
25 Programmieren im Großen
Neu:
879
Software-Zyklus:
Konzept
Release Ausmusterung
Entwicklung Benutzung
Wünsche Release
Wartung
880
• Wünsche können sein:
• Die Leute, die die Wartung vornehmen, sind i.a. verschieden von
denen, die das System implementierten.
• Gute Wartbarkeit ergibt sich aus
881
25.1 Programmpakete in Java
882
jvm
Jvm
883
• Für jede Klasse muss man angeben:
1. zu welchem Paket sie gehört;
2. welche Pakete bzw. welche Klassen aus welchen Paketen sie
verwendet.
884
package a;
import a.d.*;
import a.b.c.C;
class A {
public static void main(String[] args) {
C c = new C();
D d = new D();
System.out.println(c+ " "+d);
}
}
885
• Jede Datei mit Klassen des Pakets pckg muss am Anfang
gekennzeichnet sein mit der Zeile package pckg;
• Die Direktive import pckg.*; stellt sämtliche öffentlichen
Klassen des Pakets pckg den Klassen in der aktuellen Datei zur
Verfügung – nicht dagegen die Unterverzeichnisse.
• Die Direktive import pckg.Cls; stellt dagegen nur die Klasse
Cls des Pakets pckg (d.h. genauer die Klasse pckg.Cls) zur
Verfügung.
886
package a.b; package a.d;
public class B { } import a.b.B;
class Ghost { } public class D {
private B b = null;
package a.b.c; }
import a.d.*;
public class C { }
887
package a;
/home/seidl/java/a import a.d.*;
import a.b.c.C;
class A ...
/home/seidl/java/a/b /home/seidl/java/a/d
/home/seidl/java/a/b/c
package a.b.c;
import a.d.*;
public class C ...
888
package a;
/home/seidl/java/a import a.d.*;
import a.b.c.C;
class A ...
/home/seidl/java/a/b /home/seidl/java/a/d
/home/seidl/java/a/b/c
package a.b.c;
import a.d.*;
public class C ...
889
Achtung:
• Jede Klasse eines Pakets, die in einer Klasse außerhalb des Pakets
benutzt werden soll, muss als public gekennzeichnet werden.
• Jede Datei darf zwar mehrere Klassen-Definitionen enthalten, aber
nur eine einzige, die public ist.
• Der Name der öffentlichen Klasse muss mit demjenigen der Datei
übereinstimmen ...
• Der Paket-Name enthält den gesamten absoluten Zugriffs-Pfad von
dem Wurzel-Paket.
• Abhängigkeiten zwischen Paketen können zirkulär sein.
890
Im Verzeichnis a lässt sich das Programm compilieren. Allerdings liefert
...
> java A
Exception in thread "main" java.lang.NoClassDefFoundError: a/A (wrong name
at java.lang.ClassLoader.defineClass0(Native Method)
at java.lang.ClassLoader.defineClass(Compiled Code)
at java.security.SecureClassLoader.defineClass(Compiled Code)
at java.net.URLClassLoader.defineClass(Compiled Code)
at java.net.URLClassLoader.access$1(Compiled Code)
at java.net.URLClassLoader$1.run(Compiled Code)
at java.security.AccessController.doPrivileged(Native Method)
at java.net.URLClassLoader.findClass(Compiled Code)
at java.lang.ClassLoader.loadClass(Compiled Code)
at sun.misc.Launcher$AppClassLoader.loadClass(Compiled Code)
at java.lang.ClassLoader.loadClass(Compiled Code)
891
Aufruf von java a.A ist schon besser:
Aufruf von java a.A ein Verzeichnis oberhalb von a liefert dagegen:
892
Der Grund:
• Damit Java Verzeichnisse mit Paketen findet, sollte die
Umgebungsvariable CLASSPATH gesetzt werden, z.B. hier mithilfe
des Kommandos:
export CLASSPATH=~/java:.
• Diese Variable enthält die Start-Verzeichnisse, in denen bei einem
Aufruf nach Klassen oder Paketen gesucht wird.
• Bei einem Aufruf > java A durchsucht das Laufzeit-System
sämtliche in CLASSPATH angegebenen Verzeichnisse nach einer
Datei A.class und führt diese aus ( – sofern sie vorhanden ist).
• Bei einem Aufruf > java a.b.c.A sucht das Laufzeit-System
eine Datei A.class in Unterverzeichnissen a/b/c von
Verzeichnissen aus CLASSPATH.
• Voreingestellt ist das aktuelle Verzeichnis, d.h.: CLASSPATH=.
893
Verzeichnis-Baum
CLASSPATH
b d
894
25.2 Shipping
895
Herstellung von jar-Archiven
• Gängige IDE unterstützen das Einpacken von Projekten in
jar-Archive.
• Man kann aber sie aber auch direkt erzeugen durch:
896
25.3 Dokumentation
Benutzer: Bedienungsanleitung.
• Wie installiere ich das Programm?
• Wie rufe ich es auf? Wie beende ich es?
• Welche Menues gibt es?
• Wie hilft mir das Programm, meine Vorstellungen zu
verwirklichen?
• Wie mache ich einen Fehler rückgängig?
• Was mache ich, wenn ich nicht mehr weiter weiß?
897
Entwickler: Beschreibung der Programmierschnittstelle (API).
• Welche Pakete gibt es?
• Welche Klassen gibt es, und wofür sind sie gut?
• Welche Methoden stellen die Klassen bereit ...
898
Programmierer: Kommentierter Programm-Code.
• Wozu sind Pakete/Klassen/Methoden gut und ...
• wie sind sie implementiert?
• Welche anderen Pakete/Klassen/Methoden benutzen sie?
• Welcher Algorithmus wurde zugrunde gelegt?
• Wie sieht der Kontroll-Fluss aus?
• Wozu werden die lokalen Variablen verwendet?
• Was bewirken einzelne Programm-Abschnitte?
899
• Zur Kommentierung von Programm-Code habt Ihr in den Übungen
reichlich Gelegenheit.
• Zum professionellen Schreiben von Bedienungsanleitungen sollten
Benutzer, Psychologen, Didaktiker hinzugezogen werden (schön
wärs ...)
• Zur (halb-) automatischen Erstellung von API-Dokumentationen
aus Java-Programm-Paketen gibt es das Hilfsprogramm javadoc.
• Der Aufruf:
900
• Zusätzlich werden verschiedene Indices zum schnelleren Auffinden
von Klassen oder Methoden angelegt.
• Achtung: Eine sinnvolle Beschreibung für Klassen, Variablen oder
Methoden kann natürlich nicht automatisch generiert werden.
• Dazu dienen spezielle Kommentare im Programm-Text...
901
package a;
/**
* Die einzige Klasse des Pakets a.
*/
public class A {
/**
* Eine statische Beispiel-Methode. Sie legt ein A-Objekt
* an, um es auf die Standard-Ausgabe zu schreiben.
*/
public static void main(String[] args) {
System.out.println(new A());
} // end of main()
} // end of class A
902
• javadoc-Kommentare beginnen mit /** und enden mit */
• einzelne * am Anfang einer Zeile werden überlesen;
• die Erklärung bezieht sich stets auf das Programm-Stück
unmittelbar dahinter.
• Der erste Satz sollte eine knappe Zusammenfassung darstellen.
Er endet beim ersten “. ” bzw. am Beginn der ersten Zeile, die
mit einem Schlüsselwort beginnt.
• Einige (wenige) Schlüsselworte gestatten es, besondere wichtige
Informationen hervorzuheben.
903
package a;
/**
* Die einzige Klasse des Pakets a.
* @author Helmut Seidl
* @see a
*/
public class A {
/**
* Eine statische Beispiel-Methode. Sie legt ein A-Objekt
* an, um es auf die Standard-Ausgabe zu schreiben.
* @param args wird komplett ignoriert.
*/
public static void main(String[] args) {
System.out.println(new A());
} // end of main()
} // end of class A
904
• Schlüsselworte beginnen mit “@”.
• Der zugehörige Textabschnitt geht bis zum nächsten Schlüsselwort
bzw. bis zum Ende des Kommentars.
• @author kennzeichnet den Author.
• @see gibt eine Referenz an.
Ist die Referenz als Element der Doku bekannt, wird ein Link
generiert ...
• @param erwartet einen Parameter-Namen, gefolgt von einer
Erläuterung. Analog erwartet ...
• @return eine Erläuterung des Rückgabewertes;
• @exception eine möglicherweise geworfene Exception zusammen
mit einer Erläuterung.
905
26 Tic-Tac-Toe
Regeln
• Zwei Personen setzen abwechselnd Steine auf ein (3 × 3)-Spielfeld.
• Wer zuerst drei Steine in einer Reihe erreicht, gewinnt.
• Zeilen, Spalten und Haupt-Diagonalen sind Reihen.
Beispiel:
906
907
908
909
910
911
912
913
914
... offenbar hat die anziehende Partei gewonnen.
Fragen
• Ist das immer so? D.h. kann die anziehende Partei immer
gewinnen?
• Wie implementiert man ein Tic-Tac-Toe-Programm, das
915
Hintergrund
916
... im Beispiel:
Konfiguration:
End-Konfigurationen:
Gewinn -1
Gewinn 0
Gewinn +2
917
Spiel−Zug:
−3 −4 −5 1 −3
920
Knoten des Spielbaums == Konfigurationen
Kanten == Spiel-Züge
Blätter == End-Konfigurationen
Frage
Wie finden wir (z.B. als blaue Person) uns im Spiel-Baum zurecht?
Was müssen wir tun, um sicher ein negatives Blatt zu erreichen?
921
Idee
Fall 1 Die Konfiguration ist blau: wir sind am Zug. Wir können
garantiert das Minimum der Gewinne der Söhne erzielen.
Fall 2 Die Konfiguration ist rot: der Gegner ist am Zug. Er kann
garantiert das Maximum der Gewinne der Söhne erzielen.
922
Maximum!!!
0 2 2
−3 −4 −5 1 −3
923
Minimum!!!
−3 −4 0 1 2 −3 2
−3 −4 −5 1 −3
924
Maximum!!!
−4 0 1 2 −3
−3 −4 0 1 2 −3 2
−3 −4 −5 1 −3
925
Minimum!!!
−4 1 2
−4 0 1 2 −3
−3 −4 0 1 2 −3 2
−3 −4 −5 1 −3
926
−4 Blau gewinnt!!!
−4 1 2
−4 0 1 2 −3
−3 −4 0 1 2 −3 2
−3 −4 −5 1 −3
927
Eine Strategie ist eine Vorschrift, die uns in jeder (erreichbaren)
Konfiguration mitteilt, welchen Nachfolger wir auswählen sollen.
Eine optimale Strategie ist eine, deren Anwendung garantiert zu einer
End-Konfiguration führt, deren Wert mindestens so groß ist wie der
berechnete garantierte Gewinn.
Eine akzeptable Strategie ist eine, deren Anwendung einen Verlust des
Spiels verhindert, wannimmer das möglich ist ...
928
−4 Blau gewinnt!!!
−4 1 2
−4 0 1 2 −3
−3 −4 0 1 2 −3 2
−3 −4 −5 1 −3
929
−4 blaue Strategie ...
−4 1 2
−4 0 1 2 −3
−3 −4 0 1 2 −3 2
−3 −4 −5 1 −3
930
−4
rote Strategie ...
−4 1 2
−4 0 1 2 −3
−3 −4 0 1 2 −3 2
−3 −4 −5 1 −3
931
26.1 Überblick über das System
GUI−Komponenten
Cross
Canvas contains as component
PlayGround MoveObserver
Circle
ActionListener Canvas creates
MyDialog
Frame
Strategie
MyChoice YourChoice
932
Bemerkung
933
Zusammen: Model-View-Control
↑ Software Engineering
934
26.2 Die graphische Benutzer-Oberfläche
Idee
935
Hintergrund
Eine graphische Benutzer-Oberfläche (GUI) ist i.a. aus mehreren
Komponenten zusammen gesetzt, die einen (hoffentlich) intuitiven
Dialog mit der Benutzerin ermöglichen sollen.
Idee
936
Peripherie
Benutzerin Laufzeit−System
EventDispatcher
EventQueue
937
Peripherie
Benutzerin Laufzeit−System
EventDispatcher
EventQueue
938
Peripherie
Benutzerin Laufzeit−System
EventDispatcher
EventQueue
939
Peripherie
Benutzerin Laufzeit−System
EventDispatcher
EventQueue
940
Peripherie
Benutzerin Laufzeit−System
EventDispatcher
EventQueue
941
Peripherie
Benutzerin Laufzeit−System
EventDispatcher
EventQueue
942
Peripherie
Benutzerin Laufzeit−System
EventDispatcher
EventQueue
943
• Maus-Bewegungen und -Klicks, Tastatur-Eingaben etc. werden von
der Peripherie registriert und an das ↑Betriebssystem
weitergeleitet.
• Das Java-Laufzeit-System nimmt die Signale vom Betriebssystem
entgegen und erzeugt dafür AWTEvent-Objekte.
• Diese Objekte werden in eine AWTEventQueue eingetragen ==⇒
Producer!
• Die Ereignis-Schlange verwaltet die Ereignisse in der Reihenfolge, in
der sie entstanden sind, kann aber auch mehrere ähnliche
Ereignisse zusammenfassen ...
• Der AWTEvent-Dispatcher ist ein weiterer Thread, der die
Ereignis-Schlange abarbeitet ==⇒ Consumer!
944
• Abarbeiten eines Ereignisses bedeutet:
1. Weiterleiten des AWTEvent-Objekts an das Listener-Objekt, das
vorher zur Bearbeitung solcher Ereignisse an einer Komponente
angemeldet wurde;
2. Aufrufen einer speziellen Methode des Listener-Objekts.
• Die Objekt-Methode des Listener-Objekts hat für die Reaktion des
GUI zu sorgen.
==⇒
945
import java.awt.*;
import javax.swing.*;
class MyButton extends JButton {
private int number;
public MyButton(int i) {
number = i;
setBackground(Color.white);
}
public int getNumber() { return number;}
} // end of class MyButton
946
public class Arena extends JFrame {
private Game game;
private MoveObserver moveObserver;
private JPanel pane;
public Arena() {
setDefaultCloseOperation(JFrame.DISPOSE_ON_CLOSE);
setSize(800, 800);
setLocation(600, 400);
pane = new JPanel();
pane.setLayout(new GridLayout(3, 3, 10, 10));
pane.setBackground(Color.blue);
getContentPane().add(pane);
start();
}
...
947
• Arena ist die Unterklasse von JFrame, in der wir das Spielfeld
anzeigen.
• Es enthält die Variable Game game, die die interne Repräsentation
des Spiels darstellt.
• Ein JFrame besteht aus mindestens einer pane.
• Als solche kann z.B. ein JPanel verwendet werden.
Ein JPanel kann eine Hintergrundsfarbe haben.
• Als Container können mehrere Komponenten platziert werden.
• Zur Organisation dieser Platzierung verwenden wir einen Layout
Manager ...
• Dazu wählen wir das GridLayout:
public GridLayout(int row, int col, int cs, int rs);
konstruiert ein GridLayout-Objekt mit row Zeilen, col Spalten
sowie den Abständen cs und rs zwischen den Spalten bzw. Zeilen.
948
public void start() {
pane.removeAll();
moveObserver = new MoveObserver(this);
for (int i=0; i<9;i++) {
MyButton b = new MyButton(i); pane.add(b);
b.addActionListener(moveObserver);
}
// repaints the window without the old children
pane.repaint();
// revalidate causes new children to be painted
pane.revalidate();
}
949
Ein Knopf
950
...
public void move(int place, Canvas canvas) {
pane.remove(place); pane.add(canvas, place);
}
public static void main(String[] args) {
Arena arena = new Arena(); arena.setVisible(true);
}
} //end of class Arena
Beachte
952
import java.awt.event.*;
public class MoveObserver implements
ActionListener, PlayConstants {
private Game game; private Arena frame;
public MoveObserver(Arena a) {
game = new Game(); frame = a;
}
public void actionPerformed(ActionEvent e) {
MyButton button = (MyButton) e.getSource();
int place = button.getNumber();
if (!game.possibleMove(place)) return;
frame.move(place,new Cross());
game.move(place,YOU);
frame.setVisible(true);
...
953
• Die Methode getSource liefert die Komponente, an der das
Ereignis ausgelöst wurde.
• Damit wird das Feld place ermittelt, das die Gegnerin setzte.
• Dort wird der Knopf durch ein neues Cross-Element ersetzt.
• Dann wird der Zug auch auf der internen Repräsentation des
Spielbretts auseführt.
• frame.setVisible(true); macht diese Änderung auf dem
Bildschirm sichtbar.
954
...
if (game.ground.won(place,YOU)) {
game.ground.clear();
(new MyDialog(frame,"You won ...")).setVisible(true);
return;
}
if (game.finished()) {
(new MyDialog(frame,"No winner ...")).setVisible(true);
return;
}
place = game.nextMove(place);
frame.move(place,new Circle());
game.move(place,ME);
frame.setVisible(true);
...
955
• Die Objekt-Methode public void clear(); der Klasse
PlayGround verhindert weitere Züge, indem sämtliche Felder auf
3 gesetzt werden (Hack – sorry!).
• Falls die Spielerin YOU gewonnen hat, beenden wir das Spiel und
erzeugen ein Dialog-Fenster der Klasse MyDialog.
• Ähnlich verfahren wir, wenn das Spiel nicht verloren, aber zuende
ist ...
• Ist das Spiel weder verloren noch zuende, bestimmen wir unseren
nächsten Zug.
• Diesen führen wir auf unserer Intern-Darstellung des Spielbretts wie
in dem Arena-JFrame aus.
956
...
if (game.ground.won(place,ME)) {
game.ground.clear();
(new MyDialog(frame,"I won ...")).setVisible(true);
return;
}
}
} // end of class MoveObserver
• Falls unser Zug zum Gewinn führte, beenden wir das Spiel und
erzeugen ein MyDialog-Fenster.
957
26.4 Ein Dialog-Fenster
Aufgaben
958
import java.awt.*;
import javax.swing.*;
import java.awt.event.*;
public class MyDialog extends JFrame {
private static final int DEFAULT_WIDTH = 400;
private static final int DEFAULT_HEIGHT = 200;
private Arena arena;
public MyDialog(Arena frame, String string) {
arena = frame;
// Position this dialog on top of arena frame
setLocation(frame.getX() +
(frame.getWidth()-DEFAULT_WIDTH) / 2,
frame.getY() +
(frame.getHeight()-DEFAULT_HEIGHT) / 2);
setSize(DEFAULT_WIDTH, DEFAULT_HEIGHT);
...
959
• Das Fenster wird mittig über der Anwendung platziert.
• getX(), getY(), getWidth(), getHeight() erlauben die
Platzierung und Dimensionierung eines Fensters zu ermitteln.
960
• public void setForeground(Color c); setzt die aktuelle
Vordergrund-Farbe auf c. Schrift z.B. erscheint in dieser Farbe.
• Wir geben der ContentPane des Fensters einen gelben Hintergrund
und blauen Vordergrund.
• Wir benutzen das FlowLayout, um Elemente in der ContentPane
zu positionieren.
• Den Kommentar zum Spiel-Ergebnis übergeben wir dem
Konstruktor, der es in einem Label-Element anzeigt.
• setUndecorated(true) beseitigt den Rand des Fensters.
• Wir fügen Knöpfe für Wiederholung bzw. Beendigung hinzu, die
jeweils mit einem Lambdaausdruck als ActionListener
ausgestattet werden ...
961
// Add button to restart the game
JButton repeat = new JButton("new");
repeat.addActionListener((ActionEvent e) -> {
// start new game
arena.start();
// cleans up this dialog
this.dispose();
});
getContentPane().add(repeat);
...
962
// Add button to terminate the program
JButton kill = new JButton("kill");
kill.addActionListener((ActionEvent e) -> {
// Dispose the arena frame and this dialog,
// this will terminate the program as
// no other window or thread is running.
// Alternatively, use System.exit(0), but
// this may reduce reusability.
arena.dispose();
this.dispose();
});
getContentPane().add(kill);
// dispose screen resources on a click on close
setDefaultCloseOperation(JFrame.DISPOSE_ON_CLOSE);
}
} // end of class MyDialog
963
• Falls der "kill"-Knopf gedrückt wurde, wird die Applikation
beendet.
• Falls der "new"-Knopf gedrückt wurde, wird für arena die
start()-Methode aufgerufen, d.h. ein neues Game-Objekt angelegt
und die Komponenten im JPanel der arena neu zu Knöpfen
initialisiert.
• dispose(); lässt das Fenster verschwinden.
964
26.5 Berechnung einer Strategie
965
public class YourChoice implements PlayConstants {
private PlayGround ground; private int value;
private MyChoice[] answer;
public YourChoice(PlayGround g, int place) {
ground = new PlayGround(g,place,ME);
answer = new MyChoice[9];
value = ME;
PossibleMoves moves = new PossibleMoves(ground);
for(int choice = moves.next(); choice!=-1; choice = moves.next())
if (ground.won(choice,YOU)) { value = YOU; continue;}
answer[choice] = new MyChoice(ground,choice);
int win = answer[choice].value();
if (win < value) value = win;
}
}
...
966
• Das Interface PlayConstants fasst durchgängig benutzte
Konstanten zusammen.
• YOU < NONE < ME repräsentieren die drei möglichen Ausgänge eines
Spiels bzw. Belegungen eines Felds des Spielbretts (-1, 0 und 2).
• Die Klasse PlayGround repräsentiert Spielbretter.
• Das aktuelle Spielbrett wird aus demjenigen des Vater-Knotens und
dem von ME gewählten Zug gestimmt.
• MyChoice answers[choice] enthält den Teilbaum für Zug
choice.
• Das Objekt PossibleMoves moves enumeriert alle aktuell
freien Positionen für Steine (mindestens eine).
Gewinnt der Zug choice, wird value = YOU gesetzt. Andernfalls
wird value auf das Minimum des Werts des Unterbaums
answers[choice] und des alten Werts gesetzt.
967
...
public int value() { return value;}
public MyChoice answer(int place) {
return answer[place];
}
} // end of class YourChoice
968
public class MyChoice implements PlayConstants {
private PlayGround ground;
private YourChoice yours;
private int acceptableChoice, value;
public MyChoice(PlayGround g, int place) {
ground = new PlayGround(g,place,YOU);
if (ground.won(place,YOU)) { value = YOU; return; }
acceptableChoice = ground.force(ME);
if (acceptableChoice != -1) { value = ME; return; }
acceptableChoice = ground.force(YOU);
if (acceptableChoice != -1) {
yours = new YourChoice(ground,acceptableChoice);
value = yours.value(); return;
}
...
969
• Die Objekt-Methode int force(int who); liefert einen Zug,
mit dem who unmittelbar gewinnt – sofern ein solcher existiert,
andernfalls -1.
• Der Aufruf ground.force(ME) ermittelt einen solchen
Gewinnzug für das Programm.
• Falls kein Gewinnzug existiert, liefert der Aufruf
ground.force(YOU) eine Position, mit der der Gegner in einem
Zug gewinnen könnte (was verhindert werden muss)
• Nur wenn keiner dieser Fälle auftritt, überprüfen wir sämtliche
Zug-Möglichkeiten ...
970
...
PossibleMoves moves = new PossibleMoves(ground);
int tmp = moves.next();
if (tmp == -1) { value = NONE; return;}
value = YOU; do { acceptableChoice = tmp;
yours = new YourChoice(ground,acceptableChoice);
if (yours.value() > YOU) { value = yours.value(); return; }
tmp=moves.next();
} while (tmp != -1);
}
public int value() { return value;}
public int acceptableChoice() { return acceptableChoice; }
public MyChoice select(int place) {
return yours.answer(place);
}
} // end of class MyChoice
971
• Bei der Iteration über alle Zug-Möglichkeiten geben wir uns bereits
mit einem akzeptablen Zug zufrieden, genauer gesagt: dem ersten,
der mindestens unentschieden liefert.
Der Grund:
als nachziehender können wir (bei Tic-Tac-Toe und gegen einen
optimalen Gegner) nichts besseres erreichen.
• public int value(); liefert wieder den Spiel-Wert des
Spielbaums.
• public int acceptableChoice() liefert einen akzeptablen
Zug und
• public MyChoice select(int place) liefert bei gegebenem
Spielzug für den akzeptablen Zug und die Antwort place des
Gegners den nächsten Teilbaum.
972
26.6 Die Klasse Game
Die Klasse Game sammelt notwendige Datenstrukturen und Methoden
zur Durchführung eines Spiels.
973
• PlayGround ground enthält die jeweils aktuelle
Spiel-Konfiguration.
• int count zählt die Anzahl der bereits ausgeführten Züge.
• MyChoice gameTree enthält eine Repräsentation der
ME-Strategie.
• public int nextMove(int place) liefert den Antwort-Zug auf
den YOU-Zug place:
974
...
public boolean possibleMove(int place) {
if (count%2 == 1) return false;
return (ground.free(place));
}
public boolean finished() { return (count == 9);}
public void move(int place,int who) {
count++;
ground.move(place,who);
}
} // end of class Game
975
Weitere nützliche Methoden:
976
26.7 Effizienz
Problem
977
Unsere Lösung
978
Achtung
1. Idee: Eröffnungen
979
Beispiel: Tic-Tac-Toe
980
• Erst bei der zweiten Antwort (d.h. für den vierten Stein auf dem
Brett) wird die ME-Strategie konstruiert.
• Dann bleiben grade mal höchstens 6! = 720
Spiel-Fortsetzungen übrig ... die Anzahl der tatsächlich benötigten
MyChoice-Knoten scheint aber nur noch zwischen 9 und 53
zu schwanken (!!!)
981
2. Idee: Bewertungen
Achtung
982
3. Idee: (α , β)-Pruning
984
α = −1
β=2
−2
3 5
−2 −2
−1 −3 3
985
α = −1
β=2
−2
3 5
−1 −3 −2 −2 3
−1 −3 3
986
α = −1
β=2
−2
−1 3 3 5
−1 −3 −2 −2 3
−1 −3 3
987
α = −1
β=2
−2 −1 3
−1 3 3 5
−1 −3 −2 −2 3
−1 −3 3
988
3
α = −1
β=2
−2 −1 3
−1 3 3 5
−1 −3 −2 −2 3
−1 −3 3
989
3
α = −1
β=2
−2 −1 3
−1 3 3 5
−1 −3 −2 −2 3
−1 −3 3
990
Vorteil
Die Anzahl der zu untersuchenden Konfigurationen wird (hoffentlich ;-)
beträchtlich eingeschränkt!
Nachteil
Ist die Bewertungsfunktion offensichtlich fehlerhaft, lässt sich das
Programm austricksen ...
Frage
Wie findet man eine Bewertungsfunktion deren Fehlerhaftigkeit nicht so
offensichtlich ist???
991
Ausblick
==⇒ Spieltheorie
992
Ausblick II
993
27 Reflection
Nach einem Oracle-Tutorial von Glen McCluskey.
995
• Das Paket java.lang stellt die Klasse Class<T> bereit.
996
Analog kann man auf die Oberklasse, die Konstruktoren, Attribute und
die inneren Klassen zugreifen:
Man kann auch direkt auf einzelen Members zugreifen, indem man
Name und (gegebenenfalls) Parametertypen übergibt, z.B.
997
Das gleiche gilt für Annotations:
Beachte
Für jeden Typ erhält man das zugehörige Class-Objekt über das
Attribut class. Also:
Class i = int.class;
Class r = runnable.class;
Class c = Class.class;
998
Analog erhält fiefert die Methode getClass() für jedes Objekt seine
Klasse:
999
Beispiel: der instanceof Operator
class A {}
public class InstanceTest {
public static void main(String args[]) {
try {
Class cls = Class.forName("A");
boolean b1 = cls.isInstance(new Integer(37));
System.out.println(b1);
boolean b2 = cls.isInstance(new A());
System.out.println(b2);
} catch (ClassNotFoundException e) {
System.err.println(e);
}
}
}
1000
public boolean isInstance(Object obj) überprüft, ob obj ein
Objekt der gegebenen Klasse ist und liefert dann true oder andernfalls
false zurück.
Das nächste Beispiel zeigt, wie man sich die Eigenschaften von
Methoden ansehen kann. Die Klassen für Methoden und die weiteren
Bestandteile von Klassen befinden sich im Paket java.lang.reflect.
1001
import java.lang.reflect.*;
public class MethodTest {
private int f1(Object p, int x) {
if (p == null) throw new NullPointerException();
return x;
}
public static void main(String args[]) {
try {
Class cls = Class.forName("MethodTest");
Method methlist[] = cls.getDeclaredMethods();
for (int i = 0; i < methlist.length; i++) {
Method m = methlist[i];
System.out.println("name = " + m.getName());
System.out.println("decl class = " +
m.getDeclaringClass());
Class pvec[] = m.getParameterTypes();
1002
for (int j = 0; j < pvec.length; j++)
System.out.println("
param #" + j + " " + pvec[j]);
Class evec[] = m.getExceptionTypes();
for (int j = 0; j < evec.length; j++) {
System.out.println("exc #" + j
+ " " + evec[j]);
System.out.println("return type = " +
m.getReturnType());
System.out.println("-----");
}
} catch (ClassNotFoundException e) {
System.err.println(e);
}
}
}
1003
Verwendet wurden hier aus der Klasse Method die Methoden:
Analog lassen sich natürlich auch Konstruktoren und Felder inspizieren ...
import java.lang.reflect.*;
public class FieldTest {
private double d;
public static final int i = 37;
String s = "testing";
public static void main(String args[]) {
1004
try {
Class cls = Class.forName("FieldTest");
Field fieldlist[] = cls.getDeclaredFields();
for (int i = 0; i < fieldlist.length; i++) {
Field fld = fieldlist[i];
System.out.println("name = " + fld.getName());
System.out.println("decl class = " +
fld.getDeclaringClass());
System.out.println("type = " + fld.getType());
int mod = fld.getModifiers();
System.out.println("modifiers = " +
Modifier.toString(mod));
System.out.println("-----");
}
} catch (ClassNotFoundException e) {
System.err.println(e);
1005
}
}
}
Achtung
Die Modifier einer Variablen sind insgesamt als ein int codiert.
1006
Aufruf von Methoden mit Hilfe des Namens
import java.lang.reflect.*;
public class MethodCall {
public int add(int a, int b) {
return a + b;
}
public static void main(String args[]) {
try {
Class cls = Class.forName("MethodCall");
Class partypes[] = new Class[2];
partypes[0] = int.class;
partypes[1] = int.class;
Method meth = cls.getMethod("add", partypes);
MethodCall methcall = new MethodCall();
Object arglist[] = new Object[2];
1007
arglist[0] = new Integer(37);
arglist[1] = new Integer(47);
Object retobj = meth.invoke(methcall, arglist);
Integer retval = (Integer) retobj;
System.out.println(retval.intValue());
} catch (ReflectiveOperationException e) {
System.err.println(e);
} } }
• Falls die Methode static ist, wird das erste Argument der
Methode invoke ignoriert.
1008
Aufruf von Konstruktoren
import java.lang.reflect.*;
public class ConstructorTest {
public ConstructorTest() {
}
public ConstructorTest(int a, int b) {
System.out.println("a = " + a + " b = " + b);
}
public static void main(String args[]) {
try {
Class cls = Class.forName("ConstructorTest");
Class partypes[] = new Class[2];
partypes[0] = int.class;
partypes[1] = int.class;
Constructor ct = cls.getConstructor(partypes);
1009
Object arglist[] = new Object[2];
arglist[0] = new Integer(37);
arglist[1] = new Integer(47);
Object retobj = ct.newInstance(arglist);
} catch (ReflectiveOperationException e) {
System.err.println(e);
}
}
}
1010
Zugriff auf Felder
import java.lang.reflect.*;
public class FieldTest {
public double d;
public static void main(String args[]) {
try {
Class cls = Class.forName("FieldTest");
Field fld = cls.getField("d");
FieldTest ftobj = new FieldTest();
System.out.println("d = " + ftobj.d);
fld.setDouble(ftobj, 12.34);
System.out.println("d = " + ftobj.d);
} catch (ReflectiveOperationException e) {
System.err.println(e);
} } }
1011
• Die Methode void setDouble(Object o, double x) des
Objekts Field setzt das entsprechende Feld des Objekts auf den
angegebenen Wert — wenn dieses Feld accessible / sichtbar und
nicht final ist.
• Ist ein Attribut bisher final oder nicht sichtbar, kann es vorher
durch den Aufruf setAccessible(true); für das Field-Objekt
zugänglich und modifizierbar gemacht werden.
1012
Fazit
1013
28 Annotations revisited
Alte Versionen von JUnit verlangten, dass die Namen der Testmethoden
den Prefix test hatten.
1014
Deklaration eigener Annotations
import java.lang.annotation.*;
// Vereinfachung: Annotation nur von statischen
// Methoden ohne Argumente oder Rückgabewert
@Retention(RetentionPolicy.RUNTIME)
@Target(ElementType.METHOD)
public @interface Test { }
1016
Ein Beispielprogramm
public class Sample {
@Test public static m1() { } // ... should pass
public static void m2() { } // ... to be ignored
@Test public static m3() { // ... should fail
throw new RuntimeException("Boom");
}
@Test public void m4() { } // ... INVALID use!
@Test public static m5() { // ... should fail
throw new RuntimeException("Crash");
}
}
Die Annotationen haben keinen Einfluss auf die Semantik der Klasse
Sample, richten sich aber an einen Annotation Processor ...
1017
Ein Annotation Processor
import java.lang.reflect.*;
public class RunTest {
public static void main(String [] args) {
int tests = 0; int passed = 0;
Class testClass = Class.forName(args[0]);
for (Method m: testClass.getDeclaredMethods()) {
if (m.isAnnotationPresent(Test.class)) {
tests++;
try {
m.invoke(null);
passed++;
} catch (InvocationTargetException wrappedExc) {
Throwable exc = wrappedExc.getCause();
System.out.println(m + "failed: " + exc);
1018
} catch (Exception e) {
System.out.println("Invalid Test: " + m);
}
}
}
System.out.println("\n\tPassed: "+passed);
System.out.println("\tFailed: "+(tests-passed));
}
}
import java.lang.annotation.*;
// Markierung einer Testmethode, die das
// spezifizierte Throwable werfen soll
@Retention(RetentionPolicy.RUNTIME)
@Target(ElementType.METHOD)
public @interface ExcTest {
Class<? extends Throwable> value();
}
1020
Benutzung von Annotations mit Parametern
import java.lang.annotation.*;
public call Sample2 {
@ExcTest(ArithmeticException.class)
public static void m1() { // ... should pass
int i = 0; i = i / i;
}
@ExcTest(ArithmeticException.class)
public static void m2() { // ... wrong exc.
int[] a = new a[0];
int i = a[1];
}
@ExcTest(ArithmeticException.class)
public static void m2() { } // ... no exc.
}
1021
... der Annotation Processor
...
if (m.isAnnotationPresent(ExcTest.class)) {
tests++;
try {
m.invoke(null);
System.out.println("Test " + m.toString() +
" failed: no exception");
} catch (InvocationTargetException wrappedExc) {
Throwable t = wrappedExc.getCause();
Class excType = m.getAnnotation(ExcTest.class).value();
if (excType.isInstanceOf(t)) passed++;
...
1022
else {
System.out.println("Test "+m.toString()+" failed:");
System.out.println("expected: "+excType.toString());
System.out.println("got: "+t.toString());
}
} catch (Exception e) {
System.out.println("Invalid Test "+m.toString());
}
}
1023
29 Der Garbage Collector G1
Mark Sucht alle Objekte, die noch lebendig sind d.h. für die weitere
Programmausführung noch benötigt werden
1024
Die Markierungsphase
• Jedes Objekt, das der Markier-Algo besucht, wird als live markiert.
• AnschlieSSend besucht der Algo der Reihe nach sämtliche in dem
Objekt enthaltenen Referenzen ...
1025
a
1026
Einfache Implementierung
1027
Nehmen wir an, wir hätten die Menge der Wurzelreferenzen.
Die Markierung kann dann (im Prinzip) nebenläufig von mehreren
Threads vorgenommen werden.
Achtung
1028
Diskussion
• Das betrifft aber nur neue Objekte, die nach einem gewissen
Zeitpunkt allokiert wurden.
1029
Die Kompaktifizierung
1030
Die Kompaktifizierung
d a
1031
Die Kompaktifizierung
b
c
d a
1032
Die Kompaktifizierung
d
b
c
1033
Diskussion
• Dort haben wir eine forward Referenz abgelegt, die auf die neue
Adresse des verschobenen Objekts zeigt.
1034
Die Kompaktifizierung II
d
b
c
1035
Die Kompaktifizierung II
d
b
c
1036
Die Kompaktifizierung II
d
b
c
1037
Die Kompaktifizierung II
1038
Diskussion
• Aufsammeln des gesamten Mülls auf einen Schlag hielte die die
Programmausführung gegebenenfalls sehr lange an ...
1039
1040
1041
Maxime
„Young people die young, old people live for ever!”
1042
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1044
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1046
1047
1048
• Ist nach der mark-Phase eine tenured Region unmarkiert, kann sie
sofort frei gegeben werden.
1049
1050
1051
Abschluss
Diese Veranstaltung sollte Sie mit Denk- und Vorgehensweisen der
Informatik vertraut machen.
1052
Ende
1053