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Dekubitusprophylaxe

Vorbereitet von: Arlene Sabela Gariando


Dekubitusprophylaxe
 versteht man die Summe aller Maßnahmen,die
zur Vermeidung eines Dekubitus unternommen
werden.
Dekubitus
Definition:
Dekubitus ist eine Hautschädigung,
welche durch Druck verursacht wird.
Gewebe wird durch den Druck nicht
durchblutet und stirbt ab.
Als Dekubitus bezeichnet man eine
nicht wegdrückbare Rötung der Haut.
Dabei wird zwischen akutem und chronischem
unterschieden.

 Akut kann der Dekubitus bereits nach kurzer Liegedauer


entstehen, auch bereits nach wenigen Stunden, und eine
oberflächliche Hautverletzung hervorrufen.

 Chronisch ist er jedoch dann, wenn es ein tieferliegendes


Geschwür ist, welches Schmerzen bereitet. Um Dekubitus
im Allgemeinen zu verhindern, sind eine
Risikoeinschätzung nach der Braden-Skala und eine
komplexe Pflege notwendig.
Stadien
Dekubitus Grad 1: Nicht wegdrückbare Rötung
Dekubitus Grad 2: Ablösung der obersten
Hautschicht, Blasenbildung
Dekubitus Grad 3: Zerstörung aller Hautschichten
Dekubitus Grad 4: Schädigung des Knochens
Häufigste Stellen
Ursachen
1.Falsche lagerung
2. Zu grosse intervalle zwischen dem positionswechsel oder
ausbleibende lagerung
3. Gegenstände die dauerhaften druck auf einen bestimmten bereich
des körpers ausüben(z. b. brille, gegenstände im bett, o2 brillen)
4.Fehlende dekubitusprophylaxe
5. Rollstuhl ohne antidekubituskissen
6. Alles was druck auf das gewebe der haut ausübt, es reichen bereits
2 bis 3 stunden für einen dekubitus grad 1
Risikofaktoren
Dekubitus - Entstehung
Dekubitusprophylaxe

Prophylaxe bedeutet vorbeugen, verhindern, verhüten. Durch


gezielte Prophylaxen soll der Bewohner vor zusätzlichen
Krankheiten und Erkrankungen geschützt werden.

Oberstes Ziel bei allen Prophylaxen ist das Gesunderhalten des


ganzen Menschen, das Verhüten von Infektionen und Wunden
und das Vermeiden von Folgeerkrankungen.
Elemente der Dekubitusprophylaxe

 daswichtigste element der dekubitusprophylaxe ist die


erkennung des risikos. dabei ist nicht nur ein gutesfachwissen
nötig, sondern auch der einsatz von klinischen 
assessmentinstrumenten wie die norton- oder braden-skala. es
sollte zwei mal pro pflegeschicht die haut des patienten
inspiziert werden, um pathologische veränderungen schnell zu
erkennen.
2. Mobilisation

 sofern möglich, sollten patienten regelmäßig mobilisiert bzw. zur selbstständigen mobilisation


 aufgefordert werden. bei jeder mobilisation eines patienten sollte darauf geachtet werden, dass das
gewebe geschont wird.

3. Ernährung

 eine wichtige grundlage der dekubitusprophylaxe ist eine ausreichende menge an nährstoffen.
bereits im rahmen der anamnese des patienten sollte man festhalten, ob dieser unter essstörungen
 bzw. kau– und schluckbeschwerden leidet, um eine adäquate ernährung sicher zu stellen. im
bedarfsfall kann mit entsprechender spezialnahrung eine mangelversorgung vermieden werden.
4. Flüssigkeitszufuhr
 ferner ist eine ausreichende flüssigkeitszufuhr wichtig, da dehydration und exsikkose zu einer
schlechteren durchblutung führen, was wiederum die ischämietoleranz senkt.

5. Lagerung
 regelmäßige lagerungen in einem festen zeitintervall sind nötig, um das gewebe zu entlasten und für
eine ausreichende blutzirkulation zu sorgen. feste intervalle sollten anhand des hautzustandes und der 
hypoxietoleranz festgelegt werden. hier eignet sich gut das erstellen eines lagerungsplanes, der für
jeden mitarbeiter verbindlich ist. die lagerungs- und transfertechniken sollten gewebsschonend sein.
6. Hilfsmittel
 Der Einsatz von speziellen Lagerungshilfsmitteln wie Weichlagerungsmatratzen, 
Wechseldruck-systemen und Mikro-Stimulations-Systemen erleichtert das Dekubitus-
Management. Der Einsatz dieser Systeme sollte aber mit Vorsicht erfolgen. Bei
Patienten nach Apoplex kann es aufgrund der Plegien und der 
Wahrnehmungsstörungen zu einer Verstärkung der Symptomatik kommen.
Schmerzpatienten können eine Schonhaltung entwickeln.

7. Hautpflege
 Eine gute Hautpflege ist oberste Priorität. Nur durch eine intakte und gepflegte Haut
kann ein Dekubitus verhindert werden oder zumindest die Entstehung kann
herausgezögert werden. Bei trockener Haut sollten Wasser-in-Öl-Lotionen verwendet
werden.
8. Bettklima
 Häufig kann man beobachten, dass Patienten in einem
nassgeschwitzten Bett liegen. Das fördert die Mazeration der Haut
und somit auch die Dekubitusentstehung. Im Bett dürfen keine
Fremdkörper liegen, die auf das Gewebe drücken. Auf unnötiges
und übermäßiges Inkontinenzmaterial sollte man ebenfalls
verzichten.

9. Anleitung und Schulung


 Patienten und deren Angehörigen haben oft Wissensdefizite. Eine
gute Schulung und Anleitung sensibilisiert die Patienten und deren
Angehörige.
10. Kontinuität
 Alle prophylaktischen Maßnahmen müssen konsequent und kontinuierlich durchgeführt werden.

11. Überprüfung der Effektivität


 Die Maßnahmen zur Dekubitusprophylaxe müssen regelmäßig und engmaschig
überprüft werden. Hier ist vor allem eine gute Hautinspektion erforderlich. Dies lässt
sich am besten bei jeder Mobilisation und Körperpflege eines Patienten durchführen.
Pro Schicht sollte die Haut des Patienten mindestens zwei Mal inspiziert und evtl.
Veränderungen dokumentiert werden
 Tipps gegen Dikubitus
 
 Haut pflegen und schützen
  Prüfen Sie Produkte auf Inhaltsstoffe, bevor Sie sie anwenden. Grundsätzlich sollten sie mild und hautschonend sein
und dabei helfen, die Haut zu schützen. Dafür eignen sich z. B.:

 Waschprodukte mit einem pH-Wert unter 6


 öl- und fetthaltige
 Waschprodukte wie Duschöle

   Produkte mit Urea, Glycerin oder Milchsäure


 
 ölige oder fetthaltige Cremes, Salben oder Lotionen
 
 parfümarme oder -freie Produkte
 
 Zinkpasten, Salben, Vaseline oder spezielle Inkontinenz-Produkte, um die Haut bei Inkontinenz zu schützen
 *Nicht geeignet sind: klassische Seifen, Produkte mit ätherischen Ölen und Präparate auf Alkoholbasis.
 
Folgende Tipps helfen zusätzlich, die Haut zu schützen:
 
 Vermeiden Sie intensives Waschen und langes Baden.
 
 Waschen Sie den Körper nicht mehr als einmal täglich. Es sei denn, die pflegebedürftige Person schwitzt
stark oder ist inkontinent.
 
 Waschen Sie die Waschprodukte ganz von der Haut ab.
 
 Trocknen Sie alle Hautfalten nach dem Waschen sanft, aber sorgfältig ab. Abreiben, Abschrubben oder
Bürsten sind nicht gut für die Haut.
 
 Vermeiden Sie anhaltende Feuchtigkeit auf der Haut, z. B. durch Schweiß oder Urin.
 
 Cremen Sie die Haut nach dem Abtrocknen ein, außer an offenen und entzündeten Hautstellen. Hier können
ärztlich verordnete Produkte eingesetzt werden.
 
 Unterstützen Sie dabei, ausreichend und ausgewogen zu essen.
 Bewegung fördern
 Unterstützen Sie dabei, möglichst viel selbst zu tun,
z. B. beim Essen, beim Anziehen oder der Körperpflege. Dadurch wird auch die Beweglichkeit trainiert.

 Regen Sie dazu an, sich täglich ein wenig zu bewegen, z. B. ein paar Schritte zu gehen. Überreden Sie aber nicht.

 Holen Sie ärztlichen Rat ein, bevor Sie mit Übungen beginnen.

 Lassen Sie sich zum Bewegungstraining anleiten,


z. B. von einem Arzt, einer Pflegefachkraft oder einem Physiotherapeuten. Erstellen Sie gemeinsam einen
sogenannten Bewegungsplan. Darin werden die täglichen Bewegungen notiert.

 Helfen Sie dabei, Bewegungsangebote der Krankenkasse oder Gemeinde zu nutzen, z. B. Herz-Kreislauf-Training
oder Sitzgymnastik.

 Lassen Sie sich zu Hilfsmitteln für die Bewegung beraten. Fragen Sie dazu eine Pflegefachkraft, einen Arzt oder im
Sanitätshaus.
 
 Haut von Druck entlasten
 
 Unterstützen Sie dabei, regelmäßig die Position zu verändern.
 
 Wenn nötig, übernehmen Sie den Positions-Wechsel. Bei empfindlicher Haut und bei wenig Eigenbewegung achten
Sie darauf, dass die Position mindestens alle zwei Stunden gewechselt wird. Halten Sie sich dabei an den Rat von
Pflegefachkräften. Notieren Sie die genaue Zeit, z. B. in einem Positionierungs-Protokoll.
 
 Legen Sie mit den Pflegefachkräften einen Zeitplan für den Positions-Wechsel an. Achten Sie darauf, dass er für alle
Pflegenden sichtbar platziert ist.
 
 Stimmen Sie die Position jeweils mit der pflegebedürftigen Person ab.

 Wenn möglich, wechseln Sie zwischen rechter Seite, Rückenlage und linker Seite.
 
 Bevorzugen Sie die Seitenlage. Achten Sie darauf, dass der Körper um 30 Grad bis 40 Grad nach hinten gekippt ist.
Vermeiden Sie die Seitenlage in 90 Grad. Achten Sie darauf, dass der Oberkörper in Seitenlage maximal 30 Grad
hoch liegt.
 Sorgen Sie dafür, dass das Körpergewicht gleichmäßig verteilt ist. Knochen-Vorsprünge können mit einem kleinen
Kissen abgepolstert werden und sollten nicht stärker aufliegen als der Rest des Körpers.

 Achten Sie darauf, dass gefährdete oder verletzte Hautstellen nicht aufliegen. Legen Sie z. B. ein kleines Kissen so
unter, dass die Fersen in der Luft schweben.
 
 Seien Sie vorsichtig bei Maßnahmen, die Reibung auf der Haut verursachen, z. B. beim Hochziehen im Bett.
 
 Achten Sie auch darauf, dass die Sehnen an den Fersen nicht gespannt sind. Die Knie sollten leicht gebeugt sein.
Dafür können Sie z. B. eine kleine Rolle unter die Knie legen.

 Sorgen Sie dafür, dass Laken und Kleidung möglichst faltenfrei sind an den Stellen, wo der Körper aufliegt.
 Zur Druckentlastung
   nicht geeignet sind:
 Ringförmige Hilfsmittel, Auflagen auf Matratzen mit Wechseldruck, Watteverbände, luft- oder wassergefüllte
Handschuhe, Felle, Schaumstoffe, Wassermatratzen.
 Auf richtiges Sitzen achten
 
 Achten Sie darauf, dass die pflegebedürftige Person

 stabil und bequem sitzt


 
 sicheren Kontakt zum Boden oder zu Fußstützen hat
 
 nicht herunterrutscht

 die Gelenke an Hüfte, Knie und Knöchel um 90 Grad beugt


 
 das Gewicht regelmäßig verlagert, z. B. mit einem kleinen Kissen unter einer Gesäßhälfte

 die Sitz-Position regelmäßig etwas verändert

 
 Auf gefährdete Körperstellen achten

 Beobachten Sie bei jedem Positions-Wechsel die Haut. Das gilt vor allem für Körperstellen, auf denen das Körpergewicht
lastet oder an denen die Haut über hervorstehenden Knochen liegt:
 
 Hinterkopf
  Ohren
  Schulter und Schulterblätter
  Brustwirbelsäule
   Ellenbogen
  Steißbein
  Rollhügel, d.h. die knöcherne Erhebung an der Außenseite des Oberschenkelknochens
 Knöchel
   Ferse
  Überprüfen Sie auch regelmäßig die Haut unter Hilfsmitteln wie Hörgeräten, Brillen, Atem-Masken und Orthesen.
 Anzeichen für Druckgeschwüre
erkennen
 
 begrenzte, nicht wegdrückbare Rötung
 
 rötliche bis bläuliche Verfärbungen

 Schmerzen an einer Hautstelle


 
 ungewöhnlich warme, kalte, feste oder weiche Haut
 
 Abschürfung, Blase, Belag, Schorf
Braden-Skala zur prophylaktischen Dekubituspflege
Die Braden-Skala ist ein mehrstufiges Schema, um die Einteilung und Klassifizierung des
Dekubitusrisikos bei bettlägerigen und pflegebedürftigen Patienten zu entwickeln. Sie setzt sich aus sechs
Kriterien zusammen, die als Risikofaktoren für die Entwicklung eines Dekubitus gelten:

1.Mobilität: Fähigkeit des Patienten, sich eigenständig zu bewegen und selbstständig in eine
selbstgewählte Position zu begeben.
2.Aktivität: in welchem Maß der Patient sich selbst mobilisieren und bewegen kann.
3.Krafteinwirkung: Ausmaß der entstehenden Reibungs- und Scherkräfte im Verhältnis zur
körperlichen Auflagefläche des Patienten.
4.Sensorik: Fähigkeit des Patienten, Schädigungen der Haut und des Gewebes wahrzunehmen und dem
Pflegepersonal mitzuteilen.
5.Ernährung: eine ausgewogene Ernährung verhindert einen schlechten Hautzustand.
6.Feuchtigkeit: in welchem Ausmaß die Haut einem Feuchtigkeits-Milieu ausgesetzt ist und die
Keimbildung fortschreitet.
Braden- skala
Risikoeinteilung und Auswertung mit der Braden-Skala
Bei den ersten Anzeichen für einen Dekubitus sollte der Test nach etwa 24 bis 48
Stunden erneut wiederholt werden, um ein eindeutiges Ergebnis zu erzielen. Sollte
ein erhöhtes Risiko festgestellt werden, muss der Test täglich erneuert werden, um
Verbesserungen oder Verschlechterungen zu erkennen. Liegen keine Anzeichen für ein
Wundgeschwür vor, ergibt sich eine erneute Wiederholung anhand der erreichten
Punktzahl. Maximal können 23 Punkte erreicht werden. Je niedriger die Punktzahl
am Ende des Testes ist, desto höher ist das Risiko für haut- und
gewebeschädigenden Dekubitus.

•Niedriges Risiko: > 18 Punkte


•Allgemeines Risiko: 18 – 15 Punkte
•Mittleres Risiko: 14 – 13 Punkte
•Hohes Risiko: 12 – 10 Punkte
•Sehr hohes Risiko: < 9 Punkte
Norton-Skala ist ein Stufenschema zur Einteilung und Klassifizierung
des Risikos von Patienten, einen Dekubitus zu entwickeln. Sie orientiert sich
im Gegensatz zur spezifischeren Braden-Skala vor allem am 
Allgemeinzustand der Patienten.

Aufbau der Skala


Die Norton-Skala setzt sich aus 10 Unterpunkten zusammen, die in kausalem
Zusammenhang mit der Entwicklung eines Dekubitus gesehen werden. Je
nach Vorhandensein dieser Faktoren lassen sich jeweils zwischen 1 und 4
Punkte für jedes Risiko angeben; auf diese Weise kann die Gefährdung des
Patienten individuell eingeschätzt werden.
Der Zustand des einzuschätzenden Patienten muss in jeder Spalte
der Skala einer der vier möglichen Beschreibungen zugeordnet
werden. Die einzelnen Punktwerte werden addiert. Sollte sich eine
Summe von 25 oder weniger Punkten ergeben, besteht ein
Dekubitusrisiko:

•niedrig (25 - 24 Punkte)


•mittel (23 - 19 Punkte)
•hoch (18 - 14 Punkte)
•sehr hoch (13 - 9 Punkte)

Zur Verhinderung eines Druckgeschwürs sind daraufhin die


notwendigen pflegerischen Maßnahmen zu planen, einzuleiten und
durchzuführen.
Vielen Dank!

https://www.youtube.com/watch?
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