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Kultur Dokumente
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21. Jahrgang
Postzulassungsnummer: 02 Z 030211 M
Verlagspostamt 6020 Innsbruck · P.b.b.,
Hans Gansch:
Im Interview
Tiroler Bläserwoche:
Tiroler Jugend-Brass Band
gegründet
Wertungsspiele
in Tirol:
Ein Überblick
Musiker-
persönlichkeit:
Peter Suitner
Blitzende Wunderwelt
der Brass Bands
Blick auf eine mitreißende Bläserkunstform
0308_1_cover.indd 1 01.09.2008 17:32:00 Uhr
JUBILÄUMSMODELL
SOLIST OH 200
N I V E R S A RY
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187
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OTMAR HAMMERSCHMIDT
WAT T E N S · T I RO L · AU S T R I A
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FIXPUNKTE Editorial | Inhalt
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Geschätzte Leserinnen und Leser der BiT,
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Mitteilungen Unser Ziel ist es, die BiT für jeden Musikanten, für jede Musikantin in Tirol
LV-Obmann – 18
bereitstellen zu können. Unser Obmann Herbert Ebenbichler und Geschäfst-
Landeskapellmeister – 20
führer Roland Mair verhandeln mit der Kulturabteilung über eine Unterstüt-
LV-Geschäftsführer – 22
zung diese Vorhabens, Sponsoren werden gesucht - es tut sich einiges!
LV-Stabführer – 24
Seite der Jugend – 26
Viel Freude mit der neuen Ausgabe!
Aus den Bezirken – 28–37
Euer
Rubriken:
Musikerpersönlichkeit: Peter Suitner – 38–39
Josef Wetzinger
Jubilierende Kapellen: Matrei-Mühlbachl-Pfons – 42–43
Tiroler Instrumentenbauer - Förg – 41
Termine, neue Noten, Bücher, CD's – 46–49 Die nächste BiT erscheint im Dezember 2008
Was tut sich außerhalb Tirols? – 48 REDAKTIONSSCHLUSS: 31. Oktober 2008
IMPRESSUM:
Medieninhaber und Herausgeber: Landesverband der Tiroler Blasmusikkapellen | Redaktion: Josef Wetzinger | Redaktionsteam: Dr. Herbert Ebenbichler, Mag. Hermann Pallhuber,
Hans Eller, Roland Mair, Helmut Schmid, Ursula Strohal | Layout: Andrea Scheiflinger | Für den Versand verantwortlich: Roland Mair | Druck: Druckerei Aschenbrenner, Kufstein
Verband: 6020 Innsbruck, Klostergasse 1, Telefon: 0512/572333, Fax: 0512/572333-60, e-mail: redaktionBiT@blasmusikverband-tirol.at, www.blasmusikverband-tirol.at
LV-Obmann: herbert.ebenbichler@blasmusikverband-tirol.at | LV-Geschäftsführer: roland.mair@blasmusikverband-tirol.at | LV-Büro: office@blasmusikverband-tirol.at
Redaktion:redaktionbit@blasmusikverband-tirol.at. Jahresabogebühr e 15,-- (ins Ausland plus Porto)
SEPTEMBER | Bit 3
Blitzende Wunder-
welt der Brass Bands
Blick auf eine mitreißende Bläser-Kunstform,
die unaufhaltsam auch in Österreich wächst
B
läsermusik hat in Öster- den vergangenen Jahrzehnten aber der Bläserwoche vergangenen Juli morgane beruflichen Lungen-
reich eine lange Tradition. auch in Kontinentaleuropa Fuß am Grillhof in Vill die erste „Tiro- schädigungen vorzubeugen. Die
Dass sie nicht erstarrt ist, gefasst. Die kleine österreichische ler Jugend Brass Band“. Minen- und Fabriksbesitzer er-
sondern lebt, zeigen die klingenden Brass-Szene hatte in den letzten Die britschen Brass Bands kannten bald den repräsentati-
Blüten, die sie immer wieder aus- Jahren so spektakuläre Erfolge, entstanden im Umfeld der Koh- ven Wert ihrer Bläserensembles
treibt. Eine noch relativ junge, aber dass der European Brass Band lenbergwerke. Das Musizieren – die Werkskapelle war geboren.
Foto: Hofer (2), www.sxc.hu (1)
intensiv aufgebaute Bewegung ist Contest sensationellerweise 2010 sorgte für eine Aufhellung des Besonderes Interesse an Brass
die Hinwendung zum Brass. Die- in Linz abgehalten werden wird. tristen Alltags, außerdem hoffte Bands zeigte die Heilsarmee, die
se Blechblaskultur ist seit ca. 180 Der Tiroler Blasmusikverband man, durch die intensive bläse- hunderte Bands stellte. Natürlich
Jahren in England zu Hause, hat in gründete nicht zuletzt deshalb bei rische Beanspruchung der Ate- blieb es nicht aus, dass auch pri-
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Die heute übliche Besetzung Meisters Gilbert Vinter werden Wettbewerbe die Szene, einer allgemeinen österreichischen
einer Brass Band umfasst ver- nach wie vor aufgeführt. davon inkludiert Showelemente. Brass-Aufschwung? „Einerseits
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Tirols Blasmusikjugend
erobert als Brass-Band
neues Terrain.
Bariton Lukas Klotz Sölden Silz Schlagzeug Martin Schürmann Wiesen, BB Wipptal Sterzing VSM
Bariton Sebastian Kobler Kirchbichl Kufstein Schlagzeug Jakob Stiegmayer Oberperfuss Innsbruck Land
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A
nfang Juli letzten Jah- Gleissenberger Hannes, Hollaus
res haben wir einander Bernhard, Hörtnagl Johann, Kärle
zum ersten Mal bei einer Angelika, Keiler Josef, Kiel Bernd
Vorbesprechung in Hall getroffen: Udo, Kostenzer Franz, Petz Roland,
Interessierte Musikanten, Kapell- Probst Erwin, Sappl Georg, Schrei-
meister, Jugendreferenten, Musik- er Mathias, Waldner Andreas und
lehrer – eine bunte Gruppe quer Werth Robert.
durch unser Blasmusik-Tirol. An- Herzliche Gratulation auch den
fang der heurigen Sommerferien schon im Juni erfolgreichen Vor-
durften wir bereits mit ein wenig diplomanden im Hauptkurs: Bartl
Freude und Zufriedenheit auf das Bernhard, Beyrer Harald, Bodner
erste Jahr im neuen Kapellmeister- Ein Kapellmeisterkurs hebt ab! Alexander, Hofmann Lukas, Klotz
lehrgang zurückblicken. Die Feuer- Florian, Marth Hubert, Mösinger
taufe hat der Kurs wohl bestanden, Außerfern) Wirklichkeit werden Hauptkurs zu erwerben, und 18 Thomas, Müller Klaus, Nolf Jo-
denn es war kein leichtes Unter- zu lassen – Sie und ihre Leistun- zum so genannten „Vordiplom“ im sef, Oberladstätter Markus, Pitterl
fangen, einen komplett neu organi- gen waren unsere größte Freude Hauptkurs – einer Zwischenprü- Erich, Possenig Roman, Sporer Ma-
sierten Kursbetrieb innerhalb einer im ersten Jahr und sie stehen auch fung, um im kommenden Jahr die nuel, Widmann Hannes und Wil-
relativ kurzen Zeit auf die Beine zu weiterhin im Zentrum unseres In- Schlussprüfung zum diplomierten dauer Roland.
stellen. Der neue Lehrgang sollte teresses. Kapellmeister abzulegen.
die Teilnehmer über eine längere Unser Lehrgang gliedert sich DIE ZUKUNFT. Im kommenden
Zeit betreuen und die Lehrinhalte – wie bekannt ist – in einen zwei- DIE ERGEBNISSE. Von den 18 Lehrgangsjahr werden die beste-
regelmäßig und in möglichst kur- semestrigen Grundkurs und einen Kandidaten im Grundkurs haben henden Kurse weitergeführt. Es
zen Zeitabständen vermitteln. Eine viersemestrigen Hauptkurs. Am 13 die Prüfung - und damit die gibt also ab Herbst einen Haupt-
positive Atmosphäre aus Freund- Ende eines jeden Jahres steht als Abschlussprüfung des ersten Teiles kurs I und II. Um den Lehrgang
schaft, Lern- und Leistungsbereit- Etappenziel eine Prüfung aus Di- – bestanden, zwei davon mit „Sehr weiterzuentwickeln, die inhaltliche
schaft und Kollegialität – das war rigiertechnik, Dirigierpraktikum gut“, nämlich Andreas WALD- und organisatorische Qualität noch
unser oberstes Ziel. Dadurch ist und Theorie. Im Fach Dirigier- NER (STMK Wilten) und Robert zu verbessern und den Lehrgang
auch ein neues Verständnis für un- technik geht es um das „techni- WERTH (Knappenmusik Schwaz). überschaubar zu halten, beginnen
seren Auftrag als „Kapellmeister“ sche“ Dirigieren – um die Schlag- Von den 18 Kandidaten im wir erst wieder im darauf folgen-
mit seinen fachlichen und pädago- technik –, um die Bewegungsarten Hauptkurs haben 15 die Vordi- den Jahr mit einem Grundkurs.
gisch-psychologischen Aufgaben der Arme, die Koordinationen, die plomprüfung bestanden, drei da- Mit entsprechendem Nach-
entstanden. Tempi, um Mimik und Gestik usw. von mit „Sehr gut“ nämlich Erich weis der Kenntnisse ist aber auch
Viele positive Faktoren haben In der Praktikumsprüfung sind vor PITTERL (MK Anras/Osttirol), ein Quereinstieg im kommenden
mitgespielt: Die inhaltliche und allem methodische und psycholo- Roman POSSENIG (MMK Nuß- Herbst in den Hauptkurs I möglich.
finanzielle Unterstützung durch gische Komponenten gefragt – die dorf-Debant/Osttirol) und Mar- Eventuelle Anmeldungen zum Eig-
den Blasmusikverband, die Be- Kapellmeisterpersönlichkeit also. kus OBERLADSTÄTTER (BMK nungstest bitte im LV-Büro 0512-
reitstellung der Unterrichtsräum- Der Theorieteil verlangt den Prüf- St. Margarethen/Buch) – Markus 572333. Das Lehrgangsjahr 08/09
lichkeiten durch die Städtische lingen das nötige blasmusikspe- Oberladstätter erreichte in allen beginnt am 3. Oktober 2008 und
Musikschule Hall und durch die zifische Rüstzeug an Musiklehre, drei Prüfungsteilen sogar die Best- dauert bis Ende Mai 2009. Unter-
Speckbacher Stadtmusik Hall, die Tonsatz, Instrumentationskunde, note 1,0. richtstage im Semester sind jeweils
Flexibilität und die Bereitschaft Werkkunde, Musikgeschichte usw. 8 von den 36 Kandidaten wer- 10 Freitage nachmittags/abends
der Lehrpersonen, sich über ihre ab. Der Lehrgang soll schrittweise den im Herbst den einen oder an- und 10 Samstage vormittags.
anderen Lehrtätigkeiten hinaus bis zur Diplomprüfung letztlich deren Prüfungsteil aus „verschie- Ein herzliches Danke allen, die
für unseren Kapellmeisterkurs ein- diese drei Komponenten im Di- denen“ Gründen nochmals oder mitgeholfen haben, diesen Lehr-
zusetzen – und nicht zuletzt, die plomkandidaten zusammenfüh- aus beruflichen Gründen erstmals gang entstehen zu lassen, allen
Energie und die positive Kraft aller ren. Im heurigen ersten Lehrgangs- absolvieren. Verantwortlichen, unserem her-
Kursteilnehmer, diesen berufsbe- jahr sind von den 42 Teilnehmern Herzliche Gratulation den vorragendem Lehrerteam und
Foto: Kpm-Kurs (1)
gleitenden Lehrgang mit großem 36 zur Prüfung angetreten. 18 zur schon im Juni erfolgreichen Ab- allen Kursteilnehmerinnen und
Zeitaufwand (viele Teilnehmer Abschlussprüfung des Grundkur- solvent/inn/en des Grundkurses Kursteilnehmern! ■
kommen aus Osttirol oder dem ses, um die Berechtigung für den zur Zulassung in den Hauptkurs: Hermann Pallhuber
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AUSSCHREIBUNGEN
• Jugendorchesterleiter-Seminar
• Bezirksjugendreferenten-Konferenz
• Kompositionswettbewerb VSM
• Kompositionswettbewerb Vorarlberg
S
eit September 2007 führt der ÖBV an drei KURSINHALTE:
Standorten Führungskräfteseminare durch, die Rechtliche Situation eines Vereinsfunktionärs, Ver-
inhaltlich vorwiegend für Obfrauen/Obmänner einsgesetz, Veranstaltungsgesetz, Verbandsstruktur
konzipiert sind. Selbstverständlich richtet sich dieses in Österreich, Versicherungen (Unfall-, Haft- und In-
Seminar aber auch an interessierte Funktionärinnen strumentenversicherung), AKM, Steuerrecht, Anforde-
und Funktionäre sowie Musikerinnen und Musiker. rungsprofil an eine Führungskraft im Verein, Leitbild
Mehr als 100 Teilnehmer werden im Mai/Juni die – persönliche Kompetenz, Kurzdarstellung des Aus-
Seminare NORD, OST und SÜD abschließen und als bildungs-, Prüfungs- und Wettbewerbswesens in der
„Diplomierte Vereinsfunktionäre“ in die Vereinsarbeit Blasmusik, Konfliktlösung und Kommunikationstraining,
zurückkehren. Aufgrund des großen Echos werden für Erweiterung des musikalischen Verständnisses, Musik
2008/09 neue Seminare an den Standorten Nord, Süd, sichtbar, spürbar und erlebbar machen, Rhetorik, Prä-
Ost und WEST ausgeschrieben. Sie beginnen im Ok- sentation und Diskussionsleitung, dreiminütige Rede
tober 2008 und enden im Mai bzw. Juni des nächsten vorbereiten und vortragen, Marketing und Sponsoring,
Jahres. Die Seminarinhalte werden in 5 Modulen ver- Jahresplanung – Projektplanung, Durchführung von
mittelt. Die ersten drei Module sind Wochenendsemi- Wahlen, Protokolle, führen – motivieren – Teamwork,
nare, während die Module 4 und 5 in Tagesseminaren Musikkapellen im Straßenverkehr, Schreiben und Prä-
angeboten werden. TEILNEHMERZAHL: Mindestens 20 sentation der Seminararbeit.
pro Standort!
ANMELDUNG UND KURSBEITRAG:
SEMINAR WEST Die Anmeldung erfolgt über die Homepage des Blas-
(Tirol, Vorarlberg, Liechtenstein) musikverbandes Tirol (www.blasmusikverband-tirol.at)
Seminarleiter: LObm.-Stv. Richard Wasle (T) unter dem Link „Führungskräfteseminar“.
E-Mail: r.wasle@tsn.at Die Anmeldung wird gültig mit der Einzahlung des
• 10. – 12. Oktober 2008 Seminarbeitrages von Euro 480,- auf das Konto des
Bildungsheim St. Gerold im Großen Walsertal, ÖBV: BAWAG St. Johann i.P., KNr. 56310-754-752,
Vorarlberg BLZ 14000, Kennwort “ÖBV - Führungskräfteseminar
• 15. – 16. November 2008 2008/09”.
Bildungsheim Grillhof in Vill bei Innsbruck, Tirol In diesen Kosten sind 4 Mal Vollpension und 4
• 07. – 08. März 2009 Nächtigungen für die Module 1-3, sowie 2 Mal Mit-
Bildungsheim Grillhof in Vill bei Innsbruck, Tirol tagessen für die Module 4 und 5 inkludiert.
• 25. April 2009
Bildungsheim Grillhof in Vill bei Innsbruck, Tirol „Weil noch Plätze frei:
Florian Klingler • 06. Juni 2009 Anmeldefrist verlängert -
Bildungsheim Grillhof in Vill bei Innsbruck, Tirol Montag, 29. Sep. 2008“
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19:00: Die Probe mit dem großen Holzblä- ters kann er im Freien stattfinden. Der Prior 20:30: Nun beginnt das Serenadenkonzert im
serensemble beginnt. Stefan Köhle hat ein des Stiftes Wilten, Herr Florian, ist bereits gut gefüllten Saal Tirol des Grillhofs. Eine ein-
tolles Programm erarbeitet. Jetzt schon ein anwesend. Wir gedenken auch Franz Schiefe- drucksvolle Präsentation der Arbeit der gan-
schöner Klang! Es wird intensiv bis 22:00 rers, einem der Väter der Tiroler Bläserwoche. zen Woche. Für unseren Verbandsobmann Dr.
Uhr geprobt. Morgen soll ja das Serenaden- Schade, dass er schon so früh sterben musste! Herbert Ebenbichler ergibt sich die Gelegen-
konzert stattfinden. Aber vielleicht hat der liebe Gott einen ausge- heit, unserer Referentin und den Referenten
22:00: Wir sitzen in gemütlicher Runde mit zeichneten Kapellmeister gebraucht? für ihre Arbeit herzlich zu danken. Bei Speis
Peter Moser zusammen und lassen uns ein 10:30: Die musikalische Arbeit geht in allen und Trank klingt der Abend aus. Die Sperr-
wohl-verdientes Bier schmecken. Peter weiß Gruppen weiter. Die Weisenbläser haben sich stunde wird ein bisschen verlängert ….
tausend unterhaltsame und amüsante Ge- inzwischen ein Plätzchen im Freien gesucht
schichten – beste Unterhaltung! An den Ne- und so tönt der ganze Grillhof. Samstag, 12. Juli 2008
bentischen wird eifrig Karten gespielt. 16:00: Die Holzbläsergeneralprobe beginnt. 07:00: Glocke und Musik? Ach ja, die Weisen-
24:00: Sperrstunde! Einige ältere TeilnehmerIn- Auch diese Gruppe hat ausgezeichnet gear- bläser wurden gebeten, einen musikalischen
nen halten aber noch ein bisschen länger aus. Sie beitet. Das Ergebnis kann sich hören lassen. Weckruf zu spielen. Schon wunderschön:
leisten uns bei der Nachtwache Gesellschaft. Ein 17:30: Besuch der Landesrätin Beate Palfra- Weisen an einem nebelverhangenen Morgen.
sehr ruhiger und friedlicher Abend! der. Zwei Weisenbläsergruppen spielen ein Hermann Pallhuber fotografiert eifrig das
kleines Ständchen. Das Gespräch verläuft in Geschehen. Jetzt muss es hurtig gehen: Zim-
Freitag, 11. Juli 2008 sehr angenehmer und freundlicher Weise. mer räumen, frühstücken, aufräumen …
07:30: Die Weisenbläser sind eingetroffen! 19:00: Ein heftiges Gewitter über dem Grill- 09:00: Verabschiedung und Nachbespre-
Heute werden sie mit unseren beiden „Pe- hof. Es wäre sehr schade, wenn die Begrü- chung. Insgesamt herrscht eine sehr positi-
ters“ intensiv arbeiten. ßung der Gäste für das Serenadenkonzert ve Stimmung. Auch die Teilnehmer aus der
08:00: Pünktlich beginnt unser Landeska- durch die Weisenbläser nicht im Freien er- Gruppe der Holzbläser und die Weisenbläser
pellmeister Hermann Pallhuber mit seiner folgen könnte. haben die Woche als sehr schön empfunden.
Begrüßung. Die Gruppen werden eingeteilt 20:00: Hurra! Das Gewitter hat sich verzo- 10:30: Abreise vom Grillhof. Eine schöne
und schon kann es los gehen! gen. Viele Konzertbesucher sind schon er- Woche mit viel Musik, vielen Erlebnissen
09:30: Die Holzbläser haben sich inzwischen schienen und lauschen den Klängen der Wei- und Eindrücken geht zu Ende. Die Planun-
Fotos: Hofer (3)
schon für den Gottesdienst eingespielt und senbläser. Die Gruppen stellt Peter Kostner gen für 2009 beginnen … aber das ist eine
eingerichtet. Aufgrund des herrlichen Wet- in sehr gekonnter Weise vor. andere Geschichte! ■
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4. DER KLANG – UNSER KAPITAL 5. WAS WIR WANN, WO UND WIE TUN wann er wieder einen Schritt vorwärts gehen
Die klangliche Chance liegt in einer wun- – UNSERE CHANCE. Unsere spezielle Chan- darf. Wann er aber auch einmal Zeit nimmt,
derbare Gemeinsamkeit in unserer Blasor- ce für die Zukunft der Blasmusik sehe ich darin, um seinem Verein Ruhe zu gönnen. Er muss
chestern. Sie ist unser besonderes Merkmal: dass die gut ausgebildeten Blasmusiker als Ver- die Richtung und die Ziele immer vor Augen
Alle Instrumente (abgesehen von Harfe, antwortliche, als Dirigenten wissen müssen, was haben.
Kontrabass und Schlagzeug) erzeugen ihren sie wann, wo und wie zu tun haben. Vor allem in Vorbei die Zeit, wo die ersten Proben allein
Ton durch Luft, und durch deren besondere unseren Musikkapellen in den Heimatgemein- dem Kapellmeister dienten, um Stücke, die er
Art der Schwingung. Die Schwingung wird den, denn dort liegt die Urquelle der Blasmusik gerade aus dem Versandkarton des Verlages
durch den Luftstrom, durch den Atem des – nicht so sehr in den für viele interessanteren entnommen hat, unvorbereitet durchzuspielen
Menschen erhalten, und der Atem ist die Auswahlorchestern. Die Frage nach dem „wa- und frustriert wieder wegzulegen.
Seele, der Gefühlsausdruck, der sich verbin- rum“ hat sich für viele Insider nie bewusst er- WO? Wertvolle Atmosphäre durch Pünktlich-
den kann mit dem Atem und der Seele des geben, denn die Identifikation mit dem Wesen keit, Konsequenz, Ordnung und Verlässlichkeit
Hörers – Atem bringt Wohlgefühl, Geist, der Blasmusik war in ihrer Persönlichkeit von gibt der musikalischen Arbeit eines Vereines
„spirit“ (kein Wunder, dass es mit spiritus Anfang an, oder vielleicht seit einem besonde- Bedeutung. Konzerte, die beim Veranstalter den
im Lateinischen ein gemeinsames Wort für ren klanglichen oder emotionalem Erlebnis mit nötigen Rahmen einfordern, werten ein Kon-
Geist, Atem und Seele gibt) - eine unfassbare Blasmusik, vorhanden. zert - auch von außen - auf und schützen die
Chance direkt mit dem Zuhörer in Verbin- stundenlange Probenarbeit des Vereines. Ein
dung zu treten - und das mal vierzig, fünf- WAS IST ZU TUN? Die Antwort findet sich Tipp, den mir einer meiner Lehrer einmal ge-
zig, sechzig Musiker. Die Vereinheitlichung in der Bildung und fachlichen Umsicht des geben hat, lautet: „Nähre keine Klischees – zum
in der Konsonanz des Klanges, die gemein- musikalischen und organisatorischen Leiters. Beispiel den Bierdunst einer Schunkelparade
same Atemführung, die Phrasierungen, das Grundbedingung dafür sind professionelle Stu- – aber sei auch nicht arrogant und spiele ruhig
unmittelbare Ausbalancieren des Klanges diengänge, die gerade den Talentiertesten alles einmal einen Frühschoppen im Zelt. Zeige aber
schafft auch beim Laien ein Teamgefühl und bieten können, was sie benötigen, um den eige- in entsprechendem Rahmen bei gegebenem
schafft Interesse am Phänomen „Orchester“. nen Verein dann optimal zu führen mit ihren Anlass auch, dass du noch anderes kannst!“
Jugendliche sind teamfähig. In allen Bil- Fertigkeiten, ihrer Kreativität und ihrem Wis- WIE? Unsere Blasorchesterwelt verlangt von
dungseinrichtungen stehen soziale Kompe- sen. Vorbei die Zeit, wo Blasmusik mit Bierzelt- uns Blasmusikern Genauigkeit, Respekt, die
tenz und Teamfähigkeit an oberster Stelle, musi gleichzusetzen war! nötige Distanz, Verständnis für ihre Ursprünge,
und die Arbeitsweisen verfolgen dieses Ziel. WANN? Konsequente Proben- und Konzert- Humor, aber auch gesunden Eigensinn, dann
In der Klanglichkeit eines Orchesters kann planung sind Voraussetzungen für einen ge- wird ihr dasselbe auch von unserem Publikum
das einmal mehr bewusst werden, vorausge- lingenden Jahresablauf. Vom ersten Ton der entgegengebracht werden. Vor allem kann sie
Foto: www.sxc.hu (1)
setzt die musikalische Leitung legt Wert auf Probenphase an muss dem Dirigenten klar sein, uns Musik in beseelter und inspirierter Form
unser allererstes Kriterium, auf den Wert wohin der Weg für seinen Verein führen soll. schenken. Es liegt an uns, ihr diese Inspiration
des Klanges! Wann die Zeit zum Arbeiten gekommen ist, zu verleihen. ■ Hermann Pallhuber
SEPTEMBER | Bit 15
Konzertwertungsspiele
A
m 25. Mai 2008 stellten sich 12 (K), LKpm.Stv. Lorenz Wagenhofer (S), ML tungen erkannt haben. Es wurde zu einem
Musikkapellen von 15 des Musik- Gotthard Schöpf (T). Bezirkskapellmeister wirklichen Fest der Blasmusik ... und ... wer
bezirkes Lienzer Talboden einer Michael Mattersberger und sein Team organi- nicht dabei war ... hat was versäumt! ■
Konzertwertung. Dieses Wertungsspiel war sierten ein absolut gelungenes Musikfest mit Mag. Rudi Pascher
für den Musikbezirk eine Besonderheit, da einer wirklich tollen Konzertatmosphäre und
seit 1997 keine Bezirkswertung mehr statt- sehr viel Publikum. Auch Moderator Martin Ergebnisse: Stufe B: MK Iselsberg-Stro-
Fotos: MB Lienzer Talboden (1), MB Pustertal-Oberland (1)
fand. Dementsprechend gewissenhaft war Gratz konnte mit seinem Insiderwissen dieser nach, 83,42 Pkt.; MK Thurn, 83,00 Pkt.;
auch die Vorbereitung der Musikkapellen. Veranstaltung eine eigene Note geben, die Fir- MK Nikolsdorf, 84,92 Pkt.; MK Schlaiten,
Es wurden durchwegs sehr gute musikali- ma „Soundstudio“ übertrug die musikalischen 91,42 Pkt.; MK Ainet: 89,83 Pkt.; MK
sche Leistungen dargeboten - ein Blick auf Darbietungen des Konzertsaales in einer Top- Bannberg, 76,50 Pkt. Stufe C: Eisen-
die Ergebnisse zeigt dass doch einige Kapel- Qualität in das Festzelt wo die MK-Iselsberg- bahner Stadtkapelle Lienz, 90,00 Pkt.;
len mehr als 85 Punkte, was ja ein absolutes Stronach für Speis und Trank sorgte. MK Oberlienz, 87,50 Pkt.; MK Gaimberg,
Top-Ergebnis bedeutet, erzielen konnten. Nochmals herzlichste Gratulation an die 89,25 Pkt.; MK Tristach, 86,58; MMK
Die Jury setzte sich zusammen aus: Vor- Kapellmeister jeder einzelnen Musikkapelle Nussdorf-Debant, 83,33 Pkt. Stufe D: MK
sitz: Mag. Rudi Pascher, LKpm. Arthur Lanzer die den Wert und Nutzen von Konzertwer- Assling, 92,83 Pkt.
16 BiT | SEPTEMBER
E
in Tag mit herrlicher, abwechslungs-
reicher Konzertmusik“. Diesen Aus-
spruch konnte man kürzlich immer
wieder von zahlreichen, begeisterten Zu-
hörern beim Wertungsspiel im Kulturzen-
trum Sillian vernehmen. Sie erfreuten sich
an qualitätvoller Musik und es war auch ein
erhebendes Gefühl für die MusikerInnen,
vor einer so großen Kulisse spielen zu kön-
nen. Teilnehmer waren die Musikkapellen
aus Dietenheim- Aufhofen(Südtirol) und
Untertilliach in der Stufe B, Heinfels, Sillian
und Strassen in der Stufe C, sowie Anras in
der Stufe D.
Grundsätzlich haben Wertungsspiele
einen hohen musikalischen Wert, da jede
Kapelle ein Pflichtstück und ein Selbstwahl-
stück bestens vorbereitet, sich damit inten-
siv beschäftigt und präsentiert. Anders als
beim Sport, wo es um Hundertstel und Tau-
sendstel, also genau messbare Dinge geht,
um einen Sieger zu küren, sind hier wesent-
lich andere Kriterien ausschlaggebend wie
etwa Stimmung und Intonation, Tonkultur
und Klangqualität, Rhythmik und Metrik
oder Klangausgleich und Registerbalance,
um nur einige zu nennen. Folglich werden
auch keine Platzierungen vergeben. Stolze Teilnehmer des MB Pustertal-Oberland.
Im Anschluss an den Vortrag gibt die Jury
den Kapellmeistern und Musikern Kommen-
tare zur Darbietung der Musikwerke sowie
wertvolle Tipps für eine weitere Arbeit mit Konzertwertungspiel MB- Pustertal-Oberland
der Kapelle. Seit nunmehr zwei Jahren wird 8. Juni 2008 im Kultursaal in Sillian
tirolweit ein anderes Bewertungssystem ver-
A
wendet, das mit den früheren Bezirkswertun- m 8. Juni 2008 traten 5 Musikka- Pallhuber konnte mit den gezeigten musika-
gen punktemäßig nicht mehr vergleichbar pellen des MB Pustertal-Oberland lischen Darbietung sehr zufrieden sein.
ist. Diese Umstellung bringt wie jede Abwei- sowie die Gastkapelle Dietenheim/ In einer kleinen Abschlussfeier,umrahmt
chung vom Gewohnten gefühlsmäßig noch Aufhofen aus Südtirol zu einer Bezirkswer- vom hervorragenden Flötenquartett „Tityre“,
einige Unsicherheit mit sich. tung an. Musikalisch bestens organisiert wurden um 17.30 Uhr die erreichten Punk-
Insgesamt zeigte sich die Jury hocherfreut durch Bezirkskapellmeister Mascher Sepp te bekannt gegeben und die Urkunden unter
über die musikalische Qualität und verteilte wurde auch dieses Wertungsspiel zu einem enormem Publikumsinteresse überreicht. Nach
dementsprechendes Lob bei der abschlie- tollen Blasmusik-nachmittag.Die Modera- diesem Festakt hielten alle Juroren mit den Ka-
ßenden Urkundenübergabe. Der Festakt tion übernahm Bezirksobmann Sebastian pellmeistern ein Jurygespräch ab. ■
wurde musikalisch vom ausgezeichneten Schalber. Er wusste in seinen Erläuterungen Mag. Rudi Pascher
Querflötenquartett „Tityre“ mit teils außer- viel Informatives über die Stücke und die
gewöhnlichen Klängen aufgewertet. Kapelle zu erzählen. Ergebnisse: Stufe B: MK Dietenheim/Auf-
Der Musikkapelle Sillian gebührt extra Die Jury, zusammengesetzt aus Mag. hofen, 86,92 Pkt.; MK Untertilliach, 80,75
ein großer Dank für Ihr Entgegenkommen Rudi Pascher (Vorsitz), LKpmStv. Markus Pkt. Stufe C: MK Sillian, 85,50 Pkt.; MK
und die Hilfe in vielen Belangen. ■ Silbernagl (Südt./I), LKpm.Stv. Christian Strassen, 79,25 Pkt.; MK Heinfels, 83,75
Josef Mascher Matghis (V) und LKpm. Mag. Hermann Pkt. Stufe D: MK Anras, 91,00 Pkt.
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ÖBV-Führungskräfteseminar West
F M
ür das Führungsseminar West, ausgeschrie- it herzlichem Gruß an alle unsere Mitgliedskapellen, Be-
ben für die Verbände Tirol, Vorarlberg und zirksverbände, den Vorstand und Musikbeirat des Landes-
Liechtenstein – siehe neuerliche Ausschreibung verbandes und alle Helfer bedanke ich mich zunächst als
in dieser Ausgabe – hat sich nun doch eine Verbandsobmann für die mustergültige Organisation und Durchfüh-
ausreichende Zahl an Teilnehmern gemeldet, rung der seit Erscheinen der letzten Ausgabe unseres Mitteilungsblattes
sodass das Seminar mit dem ersten Modul vom 2/2008 abgehaltenen Bezirksmusikfeste, Konzertwertungsspiele und
10.-12. Oktober 2008 in Vorarlberg beginnen Marschmusikbewertungen, sowie verschiedener anderer, meist Jubilä-
kann. Möglicherweise kommen auch noch ge- umsveranstaltungen der Musikkapellen (überall waren natürlich LV-
meldete Teilnehmer des nicht zustande gekom- Vertreter anwesend). Da und dort hat uns allerdings der Wettergott zu
menen Seminars Nord (Salzburg und Oberös- Absagen und Verlegungen in die Zelte veranlasst, das tat aber der guten
terreich) dazu. Nähere Details sind jederzeit im Stimmung unserer BlasmusikerInnen keinen Abbruch.
Verbandsbüro und beim Seminarleiter LO-Stv. Einen herzlichen Dank möchte ich auch dem künstlerischen Leiter
Richard Wasle zu erfahren. ■ der Innsbrucker Promenadenkonzerte, Alois Schöpf aussprechen, der in
seiner großartigen Konzertreihe im Innenhof der Hofburg zwischen 10.
und 27. Juli 2008 wieder einen interessanten Querschnitt mit Orchestern
Unsere Wünsche aus dem In- und Ausland geboten hat. Freudig dürfen wir auch feststel-
18 BiT | SEPTEMBER
durch die einzelnen Präsidenten bzw. Obmänner, eine Horst Baumgartner. Der bisherige Präsident, Oskar Bern-
Geschenkübergabe und abschließende Musikstücke. Alle hart, ist nunmehr Vizepräsident, zweiter Vizepräsident ist
Teilnehmer waren noch zu einem geselligen Beisammen- Elmar Rederer aus Vorarlberg. Vorarlberg stellt 2009 den
sein am Landhausplatz eingeladen. ■ nächsten Präsidenten. ■
SEPTEMBER | BiT 19
20 BiT | SEPTEMBER
FEBRUAR
über die „Tiroler Jugend Brass Band“ ge- Teilnehmer seinen Schwerpunkt nach sei- Wattens. Es gibt Kurse für hohes und
ben, die heuer im Programm der Tiroler nen Interessen finden kann. Derzeit gibt es tiefes Blech. Für ausreichend Humor
Bläserwoche gegründet wurde und auch erste Ideen, die im Moment noch diskutiert ist gesorgt. Um 20 Uhr gibt's dann das
2010 in Linz dabei sein wird. Diese kur- werden. Konzert im Haus Marie Swarovski in
ze Erläuterung zu einem sehr erfolgreich Mit den besten Grüßen für eine schöne Wattens. Der Zugang zu den Master-
gestarteten Projekt wird überleiten in das musikalische Herbstsaison. ■ class-Kursen in Starbesetzung ist frei.
offizielle Gründungskonzert dieser viel Mag. Hermann Pallhuber Um informelle Anmeldung wird gebeten:
versprechenden Tiroler Jugend Brass Band. Landeskapellmeister info@musikschule-wattens.at
SEPTEMBER | BiT 21
Roland Mair
Geschäftsführer
Maske 1
Maske 2
22 BiT | SEPTEMBER
Künftig automatische,
elektronische Übermittlung der
Daten an die AKM
Es ist seit längerem das Bestreben des ÖBV, den
ihm über die Landesverbände angeschlosse-
nen Mitgliedsvereinen die administrative Ab-
wicklung bei den gesetzlich vorgeschriebenen
AKM-Programmmeldungen zu erleichtern.
Der steirische EDV-Referent Erich Riegler hat
Maske 3 speziell für die AKM-Meldung ein EDV-Pro-
gramm entwickelt, das die Akzeptanz der Lan-
desverbände gefunden hat. Diese Software wird
allen angeschlossenen ÖBV Mitgliedsvereinen
kostenlos zur Verfügung gestellt. Der Zugriff
zum Programm ist Online und erfolgt über das
ÖBV Mitgliederverwaltungsprogramm (siehe
Maske). Ab 1. September 2008 werden AKM-
Meldungen nur mehr über das Internet erfol-
gen. Die alten rosaroten Programmformulare
werden nicht mehr akzeptiert.
Verantwortlichkeit
Laut Vereinsgesetz ist in den Musikvereinen
grundsätzlich jeweils der/die Obmann/Obfrau
für die Abgabe der AKM Meldungen verant-
wortlich. Die Arbeit kann allerdings an andere
Personen (z.B. Kapellmeister) delegiert wer-
den.
Ausführliche Informations-Unterlagen über
die Erfassung von Programmmeldungen an die
AKM werden vom Blasmusikverband Tirol in
den nächsten Tagen an die Obmänner ausge-
Maske 4 sendet. ■
SEPTEMBER | BiT 23
CAMBA für
Marschmusikbewerbe
Ü
ber Einladung des Tiroler Blasmusikverbandes wurde am Samstag,
den 3. Mai 2008, im Innsbrucker Verbandslokal für die Verbände Ti-
rol und Vorarlberg eine Schulung für das EDV-CAMBA-Programm
(Compact And Mobil Bandmusic Assession) zur Verwendung bei Marschmu-
sikbewerben durchgeführt. Anwesend waren als Referenten DI Franz Pirkl-
bauer, Bezirksobmann Bezirk Freistadt Oberösterreich, und Ing. Franz Jung-
wirth, EDV-Referent Bezirk Freistadt Oberösterreich, sowie für den Tiroler
Siegfried Stigger Landesverband Landesstabführer Siegfried Stigger, GF Roland Mair und LV-
Landesstabführer Obmann Dr. Herbert Ebenbichler, als Teilnehmer aus Tirol nur Michael Kul-
mitzer und weiters drei Teilnehmer aus Vorarlberg.
DI Franz Pirklbauer schilderte kurz die Entstehungsgeschichte des Pro-
gramms mit der 100-Punkte-Regelung bei Marschmusikbewerben. Begonnen
hat das Ganze 2004, beschlossen wurde es für Österreich 2005 – Niederöster-
reich hat bisher allerdings nicht mitgemacht. In Tirol ist das Programm schon
seit 2006 in Anwendung, Vorarlberg wird sich demnächst anschließen.
Im Gegensatz zu den früheren, nach Stufen unterschiedlich erreichbaren
Punkten (60 bis 100) geht man nach dem neuen Programm in Anlehnung an die
Konzertwertung einheitlich in allen Stufen von 100 möglichen Punkten aus. DI
Pirklbauer, der seinerzeit in Zusammenarbeit mit einer HTL-Fachschule das Pro-
gramm entwickelt hat, ging ausführlich auf die einzelnen Bewertungsabschnitte
in den Stufen A bis E, auf die Punktebewertung (zwischen 5 und maximal 10)
und vor allem auf die verschiedenen Gewichtungen ein, die sich je nach Gewich-
tungszahl auf die Bewertung auswirken (Die einzelnen durchzuführenden Tätig-
keiten sind in der Gesamtsicht verschieden wichtig und werden unterschiedlich
gewichtet, z. B.: Antreten 1, hingegen Halten während des Spiels 4 oder Show in
Stufe E 7).
Das Programm dient der Vorbereitung eines Marschmusikbewerbes, der
Ermittlung der Ergebnisse und kann Berichte, sowie Teilnehmerlisten erstel-
len. Im Programm sind auch die Bewertungsbögen enthalten und können aus-
gedruckt werden.
Jeder Teilnehmer bekam von Ing. Franz Jungwirth das aktuelle Programm
installiert.
Am Ende der ca. dreistündigen Veranstaltung bedankten sich Obmann
Ebenbichler und Stabführer Stigger bei den beiden Referenten für ihre fun-
dierten Referate und Kommentare. Mit dieser intensiven Vorbereitung kön-
nen wir uns auf die kommenden Marschmusikbewerbe in den Bezirken (heu-
er in fünf Bezirken) freuen. Musik in Bewegung ist ja vor allem auch beim
Publikum ein wichtiger Blasmusikzweig geworden. ■
Landesverbandsobmann Herbert Ebenbichler
24 BiT | SEPTEMBER
MK Pflach Stufe B 83,78 nehmen. Ich bitte euch, nicht nachzulassen und unermüdlich im Dienste
MK Ehrwald Stufe C 89,19 dieser Sache zu arbeiten. Den Funktionären in Ihren Tätigkeiten viel Kraft
MK Lechaschau Stufe E 89,00 und Ausdauer, um weiterhin gute Ergebnisse erzielen zu können. ■
SEPTEMBER | BiT 25
JMLA-Gold-Prüfungen
Musikerleistungsbzeichen in GOLD:
Vorname Nachname Musikkapelle Bezirk Instrument Jahrgang Ergebnis
Anton Klingler Niederau Kufstein Klarinette 1976 ausgezeichneter Erfolg
Wolfgang Nagele Prutz Landeck Bariton 1959 ausgezeichneter Erfolg
Richard Kirschner Ladis Landeck Trompete 1970 guter Erfolg
Hermann Juen Fliess Landeck Flügelhorn 1954 sehr guter Erfolg
Gerhard Bloch Seefeld Seefeld Tuba 1959 ausgezeichneter Erfolg
Alfred Zorn Mieders Wipptal/Stubai Tenorhorn 1971 sehr guter Erfolg
Jungmusikerleistungsbzeichen in GOLD:
Vorname Nachname Musikkapelle Bezirk Instrument Jahrgang Ergebnis
Carmen Arzl Weißenbach AMB Klarinette 1991 ausgezeichneter Erfolg
Ignaz Reicht Reith Brixental Schlagwerk 1984 sehr guter Erfolg
Thomas Peotta Volders Hall Trompete 1987 guter Erfolg
Stefan Mayrhofer Karres Imst Posaune 1986 guter Erfolg
Christine Tangl Tarrenz Imst Querflöte 1988 sehr guter Erfolg
Andreas Walchensteiner STMK Innsbruck Arzl Innsbruck Stadt Posaune 1988 ausgezeichneter Erfolg
Michael Mattersberger St. Johann Iseltal Trompete 1991 guter Erfolg
Philipp Klaunzer Matrei i. Osttirol Iseltal Trompete 1986 sehr guter Erfolg
Christian Spitzenstätter Bruckhäusl Kufstein Klarinette 1994 ausgezeichneter Erfolg
Andrea Freysinger Ellmau Kufstein Querflöte 1988 sehr guter Erfolg
Eva-Maria Vlcek Nauders Landeck Horn 1990 ausgezeichneter Erfolg
Karlheinz Grießer Pians Landeck Trompete 1991 ausgezeichneter Erfolg
Christine Grießer Pians Landeck Klarinette 1989 guter Erfolg
Maria Spanninger Kaunertal Landeck Querflöte 1990 guter Erfolg
Caroline Rudigier Landeck - Perjen Landeck Querflöte 1992 guter Erfolg
Alexander Krismer STMK Landeck Landeck Trompete 1987 sehr guter Erfolg
Mario Neururer Kaunertal Landeck Klarinette 1989 sehr guter Erfolg
Theresia Lentsch Kaunertal Landeck Klarinette 1990 sehr guter Erfolg
Thomas Jehle Ischgl Landeck Klarinette 1990 sehr guter Erfolg
Karl-Heinz Brunner Pettneu Landeck Schlagwerk 1993 sehr guter Erfolg
Christian Gander Ainet Lienzer TB Klarinette 1981 ausgezeichneter Erfolg
Eva Wibmer Gaimberg Lienzer TB Klarinette 1987 ausgezeichneter Erfolg
Katja Mair Dölsach Lienzer TB Saxophon 1990 ausgezeichneter Erfolg
Romana Spitzer Ebensee LV Salzburg Posaune 1987 sehr guter Erfolg
Christoph Pircher Anras Pustertal Trompete 1988 ausgezeichneter Erfolg
Theresa Bergmann Kartitsch Pustertal Querflöte 1986 ausgezeichneter Erfolg
Veronika Bergmann Kartitsch Pustertal Trompete 1987 ausgezeichneter Erfolg
Manuela Bodner Strassen Pustertal Querflöte 1988 ausgezeichneter Erfolg
Johannes Bucher Obertilliach Pustertal Trompete 1992 guter Erfolg
Ludwig Wiedemayr Heinfeld Pustertal Trompete 1990 sehr guter Erfolg
Monika Unterrainer Brandenberg Rattenberg Klarinette 1987 ausgezeichneter Erfolg
Thomas Ringler Strass im Zillertal Rattenberg Trompete 1988 ausgezeichneter Erfolg
Florian Silberberger Auffach Rattenberg Klarinette 1990 ausgezeichneter Erfolg
Andreas Moser Steinberg Rattenberg Trompete 1990 sehr guter Erfolg
Markus Rendl St. Margarethen Schwaz Klarinette 1991 ausgezeichneter Erfolg
Stefan Grüner Längenfeld Silz Trompete 1989 ausgezeichneter Erfolg
Thomas Oblasser Mötz Silz Klarinette 1991 ausgezeichneter Erfolg
Florian Tauferer Sölden Silz Klarinette 1992 ausgezeichneter Erfolg
Mathias Mair Stams Silz Trompete 1983 guter Erfolg
Christine Foidl Fieberbrunn St. Johann i. T. Klarinette 1991 ausgezeichneter Erfolg
Lisa Rödlach Hatting Telfs Klarinette 1989 ausgezeichneter Erfolg
Andreas Salchner Gschnitz Wipptal/Stubai Trompete 1988 ausgezeichneter Erfolg
Julia Hörtnagl Obernberg Wipptal/Stubai Querflöte 1988 guter Erfolg
Fotos: Privat (2)
26 BiT | SEPTEMBER
SEPTEMBER | BiT 27
Außerferner Musikbund
ehrte treue Kameraden
Ehrungen im Ausserfern
28 BiT | SEPTEMBER
R obert Moser,
Jahrgang
1935, erhielt eine
kürzester Zeit eine Rauferei im Gange,
die der Stabführer ebenso blitzartig auf
seine Weise beendet – die Kugel hat
solide musikalische Ausbildung in der einige Dellen, manch Raufer einen Blau-
Nachkriegszeit, in der Naturalien einen en. Schweigen im Bus. Obmann Robert
höheren Wert hatten als Geld. So fuhr Moser sagt kurz vor Fahrtende den
er manchmal mit Eiern oder mit Speck nächsten Termin an; Schlusssatz: „Wer
im Posaunenkasten zur Musikstunde ins sich der Senseler Musikkapelle noch
Konservatorium Innsbruck. zugehörig fühlt, soll kommen!“ Alle ohne Begeisterte JungmusikantInnen bei der Arbeit,
Die ersten öffentlichen Auftritte Ausnahme kommen – großes Gelächter!
absolvierte der damals 13-Jährige als
Unterhaltungsmusiker auf der Ziehharmo-
nika in der Stube des Gasthauses Post,
Robert Moser führte als Obmann
die Senseler Musikkapelle von 1962
bis 1972 und dann 10 Jahre lang als
M it klingendem Spiel und diesem Ohrwurm
endete das gelungene Abschlusskonzert der
7. Jungbläserwoche am Hauptplatz in St. Johann,
während im Saal im ersten Stock getanzt Kapellmeister mit Eifer und Elan. Seit begleitet von herzlichem Applaus der vielen Zuhö-
wurde. Robert hatte alles, was man sich dieser Zeit gehen Musikanten alljährlich rer. Wieder einmal bewiesen die über 50 Jungmu-
damals von einem frischen Musikanten vor Weihnachten von Haus zu Haus und sikantinnen und Jungmusikanten aus den Musikbe-
wünschte: Talent – wenn er einen neuen stimmen die Volderer und Volderberger zirken St. Johann und Brixental auf beeindruckende
Schlager hörte, spielte er diesen in mit Adventweisen auf das Weihnachtsfest Art und Weise, was sie in nur wenigen Tagen in
kürzester Zeit auswendig; ein fröhliches ein (und erhalten dafür den finanziellen der LLA Weitau, wo alle bestens versorgt wurden,
Naturell und ein flottes Mundwerk, das Grundstock). Am nachhaltigsten wirkt Ro- erarbeitet und gelernt hatten. Das Programm reich-
sich in allen Situationen zu helfen wusste; bert Mosers Musiklehrer-Tätigkeit. Früher te von einer Marschiervorführung über Ensemble-
eine fundierte Ausbildung – auch stun- war es üblich, dass gute Musikanten ihr musizieren bis zum Blasorchesterspiel und konnte
denlanges Musizieren stellte für ihn kein Können an Musikschüler weitergaben. bei idealen Witterungsverhältnissen reibungslos
Ansatzproblem dar. Moser bildete sehr viele Blechbläser abgehalten werden.
Jemand mit solchen Voraussetzungen selbst aus. Bei Bequemen, die eine Fünf Tage lang wurde marschiert, musiziert und
hat nicht nur eine Tracht im Kasten Stunde schwänzen wollten, kreuzte er viel gelacht. Die Teilnehmer und Teilnehmerinnen
hängen: Senseler Musikkapelle Volders, zuhause auf, viele Fleißige profitierten an der Jungbläserwoche wie auch die Referenten
Swarovski-Musik Wattens, Bundesbahn- von seinem Unterricht und wurden ausge- und Referetinnen und sicherlich auch die Damen
Musikkapelle Innsbruck, Wattener Dorf- zeichnete Musikanten. und Herren aus den Musikverbänden, die sich
musikanten mit Joschi Binder, Inntaler mit Beim Frühjahrskonzert am 9. Mai zur Nachtaufsicht eingefunden hatten, hatten viel
Gottlieb Weißbacher und fallweise auch 2008 dirigiert Ehrenmitglied Robert Spaß. Die Jungbläserwoche leistet wichtige Basi-
andere Trachten, weil Robert oft als ge- Moser mit gewohntem Schwung den sarbeit für den Blasmusiknachwuchs und zeichnet
fragte Aushilfe fungiert. Jahrzehntelang Kaiserjäger–Marsch; er ist 60 Jahre Mit- sich durch gute Zusammenarbeit der Musikbezirke
gestaltet Robert Moser an allen hohen glied der Senseler Musikkapelle Volders. aus. Die erste Ferienwoche stand somit ganz im
Festtagen gemeinsam mit den Sängern Seinen Musikantenrock lässt er am Stuhl Zeichen der Blasmusik und alle freuen sich schon,
die Kirchenmusik mit. hängen – die vielen Auszeichnungen wenn der Blasmusikverband wieder einlädt zur 8.
Wer einen derart vollen Terminkalender würden beim Dirigieren zu sehr klimpern! Jungbläserwoche 2009. ■ gm
hat, kommt früher oder später unweiger- An diesem Festabend der Senseler
lich in Schwierigkeiten. Nur eine Episode: Musikkapelle erhält Ehrenmitglied Her-
Robert kommt von einem Tanzmusikter- bert Klausner, ein weiteres „Vorbild an
min um 4 Uhr früh nach Hause. Um 6 Verlässlichkeit“, aus der Hand von Lan-
Uhr fährt die Senseler Musikkapelle nach desverbandsobmann Dr. Herbert Eben-
Südtirol. Obmann Robert Moser schläft bichler Medaille und Ehrenurkunde für
so tief, dass sich die Abfahrt um eine 55-jährige Mitgliedschaft. Für 25-jährige
Stunde verzögert. Das Konzert in Lana Mitgliedschaft werden der Hornist Klaus
verläuft höchst erfolgreich. Nach dem Hendler sowie der Flügelhornist Georg
Abendessen in Sterzing fehlen fünf Musi- Egger geehrt. Bürgermeister Max Harb,
kanten, diese lassen ausrichten: „Wenn Obmann Gerald Prenn und Kapellmeister
der Obmann am Morgen eine Stunde zu Herbert Brunner gratulieren im Namen
Fotos: Privat (5)
spät kommt, können wir das auch am der Gemeinde, im Namen aller Musikan-
Abend!“ Nach der Rückkehr der „Rebel- ten und der begeisterten Zuhörer. ■
len“ ist vor dem Sterzinger Stadtturm in Gerald Prenn, Obmann ... und beim Konzert.
SEPTEMBER | BiT 29
30 BiT | SEPTEMBER
Vor der großartigen Kulisse von Schönbrunn. D as Platzkonzert ist ein wichtiger Bestandteil
einer Tiroler Blasmusikkapelle. Aus diesem
Grund stand das Jugendorchester Bad Häring
Rasenshow gelang ausgezeichnet, aus den Augen verloren: die Freude an alle Mitwirkenden und Organisatoren dieses
sodass wir mit großer Wende, Ab- an der Blasmusik. ■ Abends! ■
SEPTEMBER | BiT 31
Die Konzertreise war ein einzigartiges Erleb- Niederklapfer, Hubert Steger, lungsreichen Frühjahrskonzertes
nis und wird allen Mitgliedern der Musikkapelle Robert Hofer und Reinhard Amort. 2008, das die Konzertbesucher mit
Zams in bester Erinnerung bleiben! ■ Franz Koller erhielt bereits die Begeisterung aufnahmen. ■
32 BiT | SEPTEMBER
Große Auszeichnung
für Ehrenkapellmeister
Josef Weißbacher
Traditionell - das Auftreten im Marschblock gehört auch für die Jungen dazu.
SEPTEMBER | BiT 33
Die Musikanten u. Musikantinnen der BMK- begeisterte Familie. So spielen in musikverband für 25 Jahre Mitglied-
Achenkirch gratulieren dem „Engl“ auf das Aller- der Stadtmusik auch Hugos 2 Söh- schaft überreicht. ■
herzlichste! ■ ne Helmut (zudem Kapellmeister in Mario Leitinger, Kapellmeister
34 BiT | SEPTEMBER
SEPTEMBER | BiT 35
25.Kapellmeisterhoangascht am
Pfingstmontag 12. Mai 2008 nachmittags
auf der Breitau-Alm bei Kössen
bei Alois Fahringer
Eine neue Tuba für die Musikkapelle Inzing konnte Obmann Hermann
Oberthanner von Brau-Union-Verkaufsdirektor Matthias Gurschler (l.) und
Gebietsleiter Helmut Bidner entgegennehmen.
36 BiT | SEPTEMBER
sikkapellen statt. An allen drei Abenden sowie am der Horntage, Korrepetition, Demo- Sonntag-Abend die StudentInnen aus
Sonntag-Nachmittag sorgten bekannte Musikgrup- startionsunterricht in verschiedenen aller Welt ihr vielbeachtetes Schluss-
pen für Tanz und musikalische Unterhaltung. ■ Stufen, Aufarbeitung spezifischer konzert. ■
SEPTEMBER | BiT 37
W
enn die Experimentierer unter • Für den ORF Tirol schrieb Suitner Begleit- • Und noch eine Begegnungsstätte gibt es: die
sich in ihren Zirkeln diskutieren, musiken zu Hörspielen und Märchen. Galerie. „Ich hatte von Anfang an das Bedürf-
fehlt er. Aber wo nicht überall trifft • Nicht nur der junge Verein „zither.tirol“ nis, mich in eigenschöpferischen Arbeiten
man auf Peter Suitners Namen! schätzt ihn als Pionier der Zither. Suitner un- auszudrücken“, sagt Suitner, der nicht nur
• An vielen Orten Neuer Musik sind seine terrichtete das Zitherspiel jahrelang als einzi- konsequent komponiert, sondern auch malt.
Kammermusikwerke uraufgeführt worden. ger in Österreich, schrieb ein 26 Hefte umfas- Allerdings hat er nur selten und nun schon
• Ehemalige Gymnasiasten aus Reutte er- sendes Schulwerk, viele Kompositionen für lange nicht mehr ausgestellt. „Zwischen naiv
innern sich an ihn. Schüler des heutigen Zither und veränderte den Blickwinkel: Er er- und surreal“, beschreibt er seinen Stil.
Tiroler Landeskonservatoriums lernten weiterte den Einsatzbereich des Instruments, Er selbst wurde in Innsbruck und Wien
bei ihm Harmonielehre, Kontrapunkt, öffnete dessen klangliche Besonderheiten und ausgebildet. Peter Paul Suitner wurde am 10.
Gehörbildung, Rhythmus und das Zither- Flexibilität und führte die Zither in die E-Mu- August 1928 in Ulm als Sohn österreichischer
spiel. Wer in den 1980er Jahren am Mu- sik ein. Eltern geboren und kam bald nach Tirol. Seine
sikwissenschaftlichen Institut der Univer- • Wer Analysen liebt, begegnet Suitner in meh- musikalischen Studien umfassten die Fächer
sität Innsbruck studierte, begegnete ihm reren wissenschaftlichen Arbeiten. Zither, Klavier, Gesang und Komposition in-
als Lehrenden, und viele waren privat zu • Ein öffentlicher Ort waren die Medien. Durch klusive Instrumentation und Volksliedsatz.
Suitner gepilgert, um in die Mechanismen sie ging die Meldung, wenn neue Werke er- Seine Musik ist farbig, sensibel ausgehört und
und Geheimnisse der Musik eingeweiht zu klungen waren oder Peter Suitner ausgezeich- aufführbar. Deshalb ist Suitners Name immer
werden. net wurde: Mit dem Berufstitel Professor, wieder auf Aufführungszetteln zu finden. Klar-
• Ältere Innsbrucker sehen ihn als Chorlei- dem Förderpreis der Stadt Innsbruck, dem heit als Maxime. Mozart wird von ihm „furcht-
ter vor dem Männerensemble der Innsbru- Würdigungspreis des Landes Tirol, mit vie- bar verehrt“. Selbstverständlich kann man nicht
cker Verkehrsbetriebe und vor dem Wilte- len Wettbewerbspreisen, zuletzt vergeben im gegen sein Genie antreten, aber „dorthin emp-
ner Männerchor stehen. deutschen Bad Brückenau und vom Tiroler finden, das möchte ich, hin zur Einfachheit“. Im
• Basisarbeit führte ihn als Referenten und Sängerbund. Sein neuestes Werk liegt derzeit Liedfach ist Schuberts „Winterreise“ das Größ-
Fotos: Privat (2)
Seminarleiter zum Tiroler Blasmusikver- bis zur Auswertung unter Verschluss bei ei- te. Auch hier „ein einfacher Dreiklang, und wel-
band und zum Tiroler Sängerbund. nem deutschen Wettbewerb. che Wirkung!“ Suitner hängt am Wort. „Musik
38 BiT | SEPTEMBER
verlassen.“ Und weiter: In den Variationen des Seine Kompositionen veröffentlicht der
Andreas-Hofer-Liedes „hörte man den Hel- Komponist jetzt nur noch im Eigenverlag – die
dengesang sozusagen auf den Kopf gestellt: Das Verlager lassen die Werke ohnedies nur liegen.
Thema im Cello, drei Überstimmen – ein inti- Zieht also ein paar Exemplare ab und schreibt
mer, unmartialischer Streichersatz. Schicht um darunter: „Das Kopieren der Noten ist grund-
Schicht trägt Suitner Gewehrsalvendonner und sätzlich erlaubt“. Wer sich dafür interessiert,
Märtyrertum ab, ohne die Substanz des Liedes bekommt die Noten. Den größten Teil seiner
anzurühren oder einfach nur zu provozieren.“ Kompositionen hat Peter Suitner dem Bren-
ner-Archiv übergeben. Überhaupt scheint er
DIE BLÄSERWERKE. Suitners Kompositio- sich von Überflüssigem zu befreien: „Bei den
nen für Bläser sind in nebenstehender Tabelle heutigen Diskussionen traut man sich ja keinen
aufgeführt. Das letzte Stück für Bläser, besetzt Dreiklang mehr zu schreiben. Ich führe keine
mit Trompeten, Flöten (chorisch) und Trom- Streitgespräche über Musik mehr.“
meln, wurde in Deutschland gut aufgenommen
und wird öfter gespielt. Heuer sind in Innsbruck SCHUBERT MIT SICH SELBST. Wer da Re-
an sich ist abstrakt, bilderfrei. Aber dem Wort in Konzerten u. a. aber auch das 6. Streichquar- signation hören will, irrt. Suitner war immer
nachspüren, das Wort überhöhen, das ist ein tett, ein Liederzyklus und mehrere Einzellieder schon einer der Stillen in der Musikszene. Ging
Ziel.“ Seine in über 200 Liedern dokumentierte erklungen. Streichermusik und Liedschaffen seinen Weg. Bei einem Telefonat kurz vor sei-
Textnähe wird in literarischen Essays analysiert. bewegen Suitner nach wie vor, ein privater Auf- nem 80. Geburtstag klingt er frisch, munter,
Und er ist unter Österreichs Komponisten einer trag für ein Streichtrio ging unlängst nach Graz heiter, alterslos. Ich sage es ihm. Seine Antwort:
der wenigen, die konsequent neue Chorlitera- und wurde dort aufgeführt. Die Frauen- und „Das kommt, weil ich viel singe. Schubert mit
tur erschaffen. Männerchöre aus der letzten Zeit sind durch- mir selber. Ich singe und spiele Klavier. Singen
wegs a capella und dreistimmig. ist mir ein Bedürfnis. ■ Ursula Strohal
SPIELERISCH UND TIEFGRÜNDIG. Suitner
schrieb bisher zehn Streichtquartette, Streich-
trios, Klaviermusik, Kammermusik, Lieder, ein
Klavierkonzert und Chormusik. Seine Intrada
WERKE FÜR BLASORCHESTER UND BLÄSER
für die Olympischen Spiele in Innsbruck ging WERK VERLAG/AUFBEWAHRUNG
um die Welt. Intermezzo (op. 114), für großes Blasorchester TSS
Eine Besonderheit ist Suitners musikali- Partita (op. 66), für 2 Trompeten, Horn, Posaune u. Tuba Kliment
scher Humor, der 2005 Gegenstand einer Di- Festlicher Ruf und Intrade (op. 15) Kliment
plomarbeit wurde. Anlässlich der Aufführung Musik für acht Hörner (op. 98) Kliment
des Streichquartetts „Tiroler Landeshymne“ Hommage á Friedrich Kuhlau, für Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott Kliment
schrieb Thomas Nußbaumer in der Tiroler Vier Waldhornszenen (op. 192), für 3 Waldhörner TSS
Tageszeitung über den feinen, hintergründigen Fanfare für einen Spielmannszug (op. 75) TSS
Stil Suitners: „Peter Suitner ist ein Paul Flora König Laurin – Ein Spielmannseops – (op. 52), für Männerchor, Ms.
der Tonkunst. Nicht erst seit seinen Stamm- Blechbläser, Flöte und Perkussion
baumvertonungen schätzt man ihn ... als feinen Divertimento (op. 51), für 3 Trptn. Und 3 Pos. Ms.
Humoristen und Satitiker, der selbst große, Zwei Stücke für Solo-Flöte (op. 48) Ms.
mit Pathos belastete Themen spielerisch, lau- Intrada für die Olympischen Spiele in Innsbruck (op. 25) Ms.
Fotos: Privat (2)
nig und tiefgründig umgestaltet – ohne dabei für Trompeten und Posaunen
den Boden der konventionellen Tonalität zu
SEPTEMBER | Bit 39
lichkeiten Tirols. Immer schon war für ihn Seit einigen Jahren ist Flor in Pension
Musik eines der höchsten Güter überhaupt. aber immer noch rege, trotz gesundheitli-
Seine musikalische Laufbahn begann er mit cher Beschwerden, tätig. In seinem Werk-
zwölf Jahren im Fach Klarinette und schon verzeichnis dominiert die Tradition: zün-
mit 17 Jahren wurde er Kapellmeister in dende Märsche, schöne Potpourries mit
seiner Heimatgemeinde Schlaiten. Aus die- Alpenländischen Weisen, die bewegende
ser Zeit stammt sein zur zweiten Tiroler Herz-Jesu-Messe für Volksgesang und Bla-
Hymne gewordener Marsch „Dem Land sorchester, typisch für den tief gläubigen
Tirol die Treue“. Musiker, und die Festmusik der Schützen-
Dann ging er nach Nordtirol und stu- der Tiroler Zapfenstreich. Im Orchester
dierte am Konservatorium Innsbruck fand er manches Gustostückerl, das ihm
Waldhorn, Kontrabass und Theorie, spielte auch für Blasmusik geeignet schien, und so
dabei vier Jahre lang bei der Militärmusik gibt es von ihm sehr viele Bearbeitungen
Tirol unter Siegfried Somma und trat nach für Blasorchester, vor allem aus der Opern-
Abschluss des Studiums 1963 als Kontra- literatur, aus Solokonzerten und unterhal-
bassist in das Innsbrucker Symphonieor- tenden Stücken. Ganz besonders widmete
chester ein. Diesem Klangkörper blieb er er sich auch den kleinen Besetzungen der
bis zur Pensionierung treu. Ab 1964 war „Tanzlmusik“ und schrieb auch viel für
er auch Mitglied der Stadtmusikkapelle Bläsergruppen. In seinem Werkschaffen ist
Wilten, dort Sepp Tanzers stellvertretender es die Tradition, die ihn fasziniert, aber er
Kapellmeister. 1980 wurde er als Nachfol- ist dazu ein bewusster Zeitgenosse, der be-
ger von Prof. Sepp Tanzer Tiroler Landes- wusst in die musikalische Zukunft schaut,
S
chon am 16. Feber 2008 vollendete kapellmeister und übte diese Funktion bis er hat auch den Mut zum Experiment neben
unser allseits geschätzter früherer 1986 äußerst zielstrebig, kreativ und erfolg- seinem unerschütterlichen Glauben an den
Landeskapellmeister Florian Pe- reich aus, bis er aus familiären Gründen Wert der Tradition. Hierher gehört, dass er
darnig sein 70. Lebensjahr. Anlässlich der dieses Amt zurücklegte. schon 1980 mit seiner Bundesbahnmusik
Generalversammlung unseres Landesver- Lange Jahre leitete er in Innsbruck die ein gewagtes Werk von Werner Pirchner
bandes am 9. März 2008 im Innsbrucker Bundesbahnmusik und später die Postmu- im Kongresshaus uraufführte oder dass er
Stadtsaal wurde „Flor“, wie er im ganzen sik mit großem Erfolg. Er wusste einfach, Tiroler Komponisten fördert. Man sieht
Land genannt wird, vor dem großen Forum wo man anfassen musste. Anfang der 70er ihn auch immer wieder bei den Konzerten
der Delegierten herzlichst gratuliert. Ein Jahre leitete er nach Sepp Tanzer auch das der Tiroler Kapellen und landauf-landab
Geburtstag mag ein punktuelles Ereignis Referat Volksmusik im ORF Landesstudio wird seine Meinung, oft auch seine Kritik
sein. Die Würdigung einer herausragenden Tirol, kehre aber dann doch wieder in sein an Spiel und Literatur anerkannt. Seine Of-
Persönlichkeit darf sich ruhig über einen Orchester zurück, blieb aber ein hochgeach- fenheit, präsentiert mit großer Liebenswür-
längeren Zeitraum erstrecken, wobei auch teter Mitarbeiter des ORF, leitete zahlreiche digkeit, ist hoch geschätzt.
einige Gedanken unseres Tiroler ÖBV-Eh- Aufnahmen und war über die Grenzen hin- Wir – die Schar der Gratulanten ist er-
renpräsidenten einfließen. aus ein geschätzter Volksmusikexperte. Als heblich - wünschen unserem Flor vor allem
Florian Pedarnig wurde in Schlaiten/Ost- Vorstandsmitglied des Tiroler Volksmusik- gesundheitliche Stabilität, Harmonie in al-
tirol in eine Großfamilie geboren und zählt vereins gehörte er immer zur Jury bei den len seinen privaten und musikalischen Be-
aufgrund seiner vielfältigen Aktivitäten als bekannten Alpenländischen Volksmusik- reichen. Unsere Zeit braucht seine Wärme.
Foto: privat (1)
Musiker, Kapellmeister und Komponist bewerben und war immer wieder als Refe- At multos annos! ■
weit zu den bedeutensten Musikerpersön- rent in Volksmusikseminaren tätig. LV-Obmann Dr. Herbert Ebenbichler
40 BiT | SEPTEMBER
INSTRUMENTENBAUER IN TIROL
Thomas Gritsch und Christoph Pircher - die Stützen der Firma Förg. Das Förg-Team mit Geschäftsführerin Martina Nocker-Förg
und Firmengründer Otto Förg.
A
nfangs hatte Otto Förg, hauptbe- Förg Instrumente werden in echter Hand- Ventilposaune, Tenorhörner und Bariton
ruflich bei der TIWAG beschäftigt, arbeit hergestellt, ein eigenständiges Design erfreuen die Musikanten im Alpenraum.“
die Werkstätte nur nebenberuflich und Spitzenqualität sind die Kennzeichen An bekannten Kunden wie der Stadtmu-
betrieben. Bald aber war die Auftragslage so dieser Markeninstrumente. Nur die besten sikkapelle Wilten oder aus dem Volksmu-
gut, dass er voll in die Erzeugung und Repa- Werkstoffe und die langjährige Erfahrung sikbereich der Tiroler Kirchtagsmusig, den
ratur von Blechblasinstrumenten einstieg. im Herstellungsprozess gewährleisten die Tiroler Tanzmusikanten, der Steirischen
1967 wurde die Firma „Musikinstrumen- Langlebigkeit des Instrumentes, die reine Blos, den Alpbacher Bläsern, dem Ebbser
te O. M. FÖRG“ gegründet und Mitte der Stimmung und leichte Ansprache sowie die Kaiserklang usw. fehlt es nicht.
1970er Jahre der erste Lehrling eingestellt. Anpassung an die Bedürfnisse der Musiker Und auch eine Neuigkeit kann Martina
Bis heute werden bei FÖRG in Zirl Lehr- und Musikanten. Nocker-Förg präsentieren: „Zum 40jährigen
linge zum Blechblasinstrumentenerzeuger Martina Nocker-Förg: „Blaskapellen aus Jubiläum haben wir mit Herrn Stefan Neussl
ausgebildet. Im Juni 2008 legte Christoph ganz Tirol, aus Bayern und Südtirol, auch von den Tiroler Tanzmusikanten eine neue
Pirchner (auf dem Foto mit Brille) seine österreichische Militärkapellen gehören zu B-Konzerttrompete entwickelt, die wir bei
Lehrabschlussprüfung mit sehr gutem Er- unseren zufriedenen Kunden. Wir bieten der Ausstellung am heurigen Alpenländi-
folg ab. diesen: Servicarbeiten, Neuanfertigungen schen Volksmusikwettbewerb (23.–26. Ok-
Im Jahr 2000 übernahm Förgs Tochter und diverses Zubehör. Durch die Zusam- tober 2008) vorstellen werden.“ ■
Martina die Firma. Sie arbeitet gegenwärtig menarbeit mit Gottlieb Weißbacher in den
mit dem langjährigen Mitarbeiter Thomas 70er Jahren und später mit Prof. Peter Mo- Musikhaus Förg
Gritsch (seit 1987 in der Firma) und dem ser entwickelten wir im Laufe der Jahre un- Musikinstrumenteerzeuger
frischgebackenen Gesellen Christoph. Und ser Spitzenprodukt – Förg-Flügelhorn. Dies Fragensteinweg 1, 6170 Zirl
Fotos: Förg (2)
sie muss auch nicht auf die Mithilfe ihres bedeutete den Einstieg in den Volksmusik- Telefon: +43-(0)5238-52248
Vaters verzichten. bereich. Weitere Entwicklungen wie unsere Fax: +43-(0)5238-53471
SEPTEMBER | Bit 41
D
ie Musikkapelle Matrei-Mühlachl- heute führten insgesamt 12 Kapellmeister Obmannes. Sechs Jahre lang lenkte er die
Pfons feiert heuer ihren 325. Ge- und 8 Obmänner die MK durch viele mu- Geschicke des Vereines und übergab
burtstag und ist somit eine der äl- sikalische und kameradschaftliche Höhe- 1989 die Funktion des Obmannes an Her-
testen Musikkapellen des Landes Tirol. Dieses punkte im In-und Ausland. Vor allem aber bert Voppichler, welcher dieses Ehrenamt
Jubiläum erinnert uns nicht nur daran, den der- war und ist die MK bei allen örtlichen Ver- schon knapp 20 Jahre bis heute ausübt.
zeitigen Funktionären und Musikanten für ih- anstaltungen aus kirchlichen und weltlichen Unter seiner Führung wurde die Kapelle
ren ständigen Einsatz zu danken, sondern auch, Anlässen zur Stelle und vom Kulturleben in mit neuen Musikinstrumenten und einer
derer zu gedenken, die einst in den Reihen der unserer Heimat nicht mehr wegzudenken. neuen Uniform ausgestattet. Auch Obmann
Musikkapelle standen. 1973 übernahm Max Gschwenter die Voppichler hält an einer unter früheren Ob-
musikalische Leitung und war bis 1993 als männern eingeführten Tradition der MK
1683 wurde die Musikkapelle von Hanns Kapellmeister tätig. Noch heute spielt der fest und führte den Verein mehrmals zu
Strobl gegründet und bestand anfangs aus begeisterte Musiker das 1. Flügelhorn. Er Ausflügen, die stets mit Konzerten verbun-
sechs bis zehn Musikanten. wurde zum Ehrenkapellmeister der MK er- den waren, ins nahe und ferne Ausland. Als
1884 zählte die Musikkapelle bereits 30 Mu- nannt. Höhepunkt ist wohl die Reise nach Amerika
sikanten, welche einheitlich uniformiert wur- 1983 feierte die MK ihren 300. Geburtstag (Florida) im Jahre 1991 zu erwähnen.
den. und konnte dabei auch den neu errichte- In seiner unermüdlichen Tätigkeit ist es
1912 fuhr die Kapelle gemeinsam mit der ten Pavillon in Matrei vorstellen. In diesem Herbert Voppichler gelungen, die drei Bür-
MK Gries a. Brenner zum eucharistischen Jahr übernahm Josef Knoflach vom lang- germeister der von uns musikalisch betreuten
Weltkongress nach Wien – vermutlich die jährigen Obmann Josef Lener, der in Folge Gemeinden Matrei, Mühlbachl und Pfons
erste Reise über die Landesgrenze. seiner Verdienste um die MK und langjäh- von der Notwendigkeit eines Probelokales
1933 feierte die Musikkapelle ihr 250-Jahr- rigen Obmanntätigkeit (1968 – 1983) zum zu überzeugen und sie für einen großzügigen
Jubiläum. In den folgenden 75 Jahren bis Ehrenobmann ernannt wurde, das Amt des Neubau zu gewinnen. Im Juni 2006 konnte
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Kompositionen - veröffentlicht:
• Negrelli Marsch – Konzertmarsch
• Tirol-Brasileiro – Konzertmarsch
• Vater-Unser Marsch – Marschiermarsch
(alle im TSS-Verlag erschienen)
Young Life – Zeichen für lebendige Jugendarbeit.
das neben dem Pavillon neu errichtete Haus Obmann Herbert Voppichler:
der Musik, in welchem der Chor und die Mu- Ausbildung:
sikkapelle untergebracht sind, feierlich einge- • Beruf: Polizeibeamter
weiht werden. Das Probelokal zählt zu einem • Seit 1973 aktives Mitglied der MK Matrei-Mühl-
der schönsten Tirols. bachl-Pfons, Posaune und Bariton – Ausbildung
1993 übernahm Franz Eller die musikali- an Musikschule und Konservatorium Innsbruck
sche Leitung und übergab diese Funktion • 1981 in den Musikausschuss gewählt
1997 an Michael Hörtnagl, der die Kapelle • Von 1983 bis 1989 Obmann-StV.
bis zum Jahr 2000 musikalisch leitete. • Seit 1989 Obmann
2000 übernahm Franz Eller, der inzwischen • 2006 goldene Verdienstmedaille des Landes Tirol
zum Leiter der Musikschule Wipptal avan- für seine langjährige ehrenamtliche Tätigkeit
cierte, wiederum den Taktstock und steht bis Herbert Voppichler (links) und Franz Eller.
zum heutigen Tage als musikalischer Leiter Sein Wirken als Obmann:
der Jubiläumskapelle vor. Michael Hörtnagl Sein Bestreben war immer die Aus- und Fort-
spielt die 1. Solotrompete in der MK Matrei- Veranstaltungen zum bildung, sowie die Integration der Jugend in die
Mühlbachl-Pfons und ist derzeit auch als 325-Jahr-Jubiläum: Kapelle. Ein großes Anliegen ist ihm die Kame-
Kapellmeister der MK Steinach am Brenner radschaft, sowie das professionelle Auftreten der
und als Stellvertreter von Franz Eller bei der Im Gemeindesaal Pfons gab es Musikkapelle im In- und Ausland. Während seiner
Jubiläumskapelle tätig. ein reiches Festprogramm: bisherigen Tätigkeit war es ihm ein besonderes
Unter der Stabführung von Kpm Franz Freitag, 23. Mai 2008: Abend der Vergnügen, mit hervorragenden Kapellmeistern wie
Eller gab es in den letzten Jahren zahlreiche Jugend (es spielten junge Musikanten Max Geschwenter, Michael Hörtnagl und Franz Eller
musikalische Höhepunkte, insbesondere der MK Matrei-Mühlbachl-Pfons) zusammenzuarbeiten. Auch ein funktionierender
mehrere ausgezeichnete Bewertungen bei Samstag, 24. Mai 2008: Jubiläums- Ausschuss trägt zum guten und kameradschaft-
verschiedenen Wertungsspielen im Rahmen konzert der MK lichen Klima in der Musikkapelle bei. Ein Dank
der Bezirksmusikfeste. Sonntag, 25. Mai 2008: Wunschkon- des Obmannes im Jubiläumsjahr gilt allen seinen
Neben seinem Engagement für das musi- zert der MK und als Abschluss zwei Musikantinnen und Musikanten für ihr Mitwirken in
kalische Niveau der gesamten Musikkapel- Märsche, bei denen all jene Musikanten der Musikkapelle. Im Jubiläumsjahr 2008 besteht
Fotos: MK Matrei-Mühlbachl-Pfons (3)
le hat Kapellmeister Franz Eller auch das und Musikantinnen, die noch Freude am die Musikkapelle Matrei-Mühlbachl-Pfons aus 70
Spiel in kleinen Gruppen und Ensembles Musizieren haben, mitspielen konnten. Mitgliedern: 61 Musikanten und Musikantinnen,
gefördert, so dass die MK heute auf mehrere Weiters gab es die eigentliche vier Marketenderinnen, zwei Fähnrichen, einem
Quartette und Quintette, sowie eine Innta- Festveranstaltung beim Zeugwart und einem Trommelzieher.
lergruppe zurückgreifen kann. ■ Musikpavillion im Juli.
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as organisierte Chro- Vorteil: die täglichen oder wö- schaffen; Chronist macht damit D. DIE DIGITALE CHRONIK.
nikwesen in Tirol, die chentlichen (Einzel-)Eintragun- schon grundlegende Vorarbeit Die Aufzeichnungen des Chro-
ARGE Tiroler Chro- gen oder auch zusammenhän- für eine Fotoausstellung nisten (täglich, wöchentlich, bei
nisten, versucht eine Reglemen- gende Abschnitte zu einem be- Nachteil: Großer zeitlicher und Bedarf) erfolgen am PC. Es gibt
tierung und damit eine moti- stimmten Thema machen diese finanzieller Aufwand und nahezu eine Reihe von Software-Pro-
vierungshemmende Vereinheit- Chronik topaktuell. ständige Präsenz des Chronisten grammen, die eine spätere Bear-
lichung der Chronikgestaltung Nachteil: Die fehlende Distanz erforderlich; Verschiedenes beitung und Umarbeitung von
zu vermeiden, legt aber größten zum dargestellten Geschehen lässt sich im Bild kaum festhalten Datensätzen ermöglichen. Der
Wert auf die Einhaltung von Min- birgt die Gefahr ungünstiger Chronist schreibt seine Daten
deststandards wie Datums- und Gewichtung -„Hochaktuelles“ C. DIE ILLUSTRIERTE CHRO- in chronologischer Reihenfolge,
Quellenangabe, Authentizität und erweist sich wenig später oft als NIK. Die geschriebene Chronik scannt Zeitungs- und Bildma-
Ausgewogenheit, das Anlegen von unerheblich. wird durch Hinzufügung von Zei- terial ein und kann zusätzliche
Registern und Verzeichnissen. Voraussetzung: Gute schriftstel- tungsartikeln und sonstigen ge- Informationen jederzeit und
Beruflicher Hintergrund, unter- lerische Fähigkeiten des Chronis- druckten Veröffentlichungen sowie problemlos hinzufügen. Bear-
schiedliches Lebensalter, diverses ten sind notwendig, um eine far- durch Fotos erweitert und ergänzt. beitete Bereiche (Zeitabschnitte,
Fachwissen und besondere Talen- bige und lebendige Darstellung Der Chronist fotografiert selber Sachgebiete) werden in Dateien
te der jeweiligen ChronistInnen zu ermöglichen; Notwendigkeit oder lässt fotografieren. Ständige abgelegt.
tragen ganz wesentlich zu einer eines detaillierten Registers für Aufzeichnungen der Ereignisse Vorteil: Hochaktuell mit umfas-
lebendigen Dokumentation bei. die Informationssuche (etwa in einem Kalenderbuch), sendem Bildmaterial und Presse-
Deshalb gibt es auch eine Reihe zusammenfassende Sichtung am spiegel; jederzeit und mühelos ab-
von Gestaltungsmöglichkeiten. Zu B. DIE BILDCHRONIK. Der Jahresende und endgültige Ab- rufbar und nutzbar (Weiterleitung
den „klassischen“ Chronikformen Chronist versucht alle wesentli- fassung der eigentlichen Chronik an Presse etc.); kostengünstig
zählen die Geschriebene Chronik, chen Ereignisse in Bildern festzu- erst im Folgejahr oder besser noch Nachteil: Unsicherheit wegen
die Bildchronik und die Illustrierte halten, die er mit Kurzkommen- ein Jahr später. Ordnungsprinzip: Haltbarkeit (Sicherungsdateien
Chronik. taren versieht. Die Mindestgröße meist nicht in chronologischer Ab- anlegen), deshalb unbedingt Aus-
der Fotos ist 9x13, die Idealgröße folge, sondern nach Sachgebieten drucke machen und in Ordnungs-
A. DIE GESCHRIEBENE CHRO- 13x18; sie werden entweder in Vorteil: Spätere Abfassung be- systemen ablegen. Sonderformen:
NIK. Der Chronist notiert aus- säurefreien Klarsichthüllen mit deutet größere Distanz zum Ge- Video/DVD-Chronik. ■
schließlich Gegenwartsereignisse einem Textblatt versehen abge- schehen und ermöglicht so mehr
in chronologischer Abfolge. Das so legt, nach Sachgebieten oder fort- Objektivität in der Darstellung;
entstehende Chronikbuch ähnelt laufend nummeriert und in ein Abwechslung von Bild und Text
sehr einem tagebuchartigen Auf- Karteisystem eingearbeitet; Son- und Gedrucktem; Übersichtlich- Geplante weitere Folgen:
schreibbuch, wird manchmal noch derform: DIA-Chronik keit durch Sachgebiete und damit 3. Teil: Richtiger Umgang
handschriftlich in ein leeres ge- Vorteil: Hervorragende Doku- leichtere Benutzbarkeit; Nachteil: mit Fotografie.
bundenes Buch eingetragen, meist mentation durch Bildmaterial fehlende Aktualität 4. Teil: Erstellen einer
aber bereits in digitaler Form und („ein Bild sagt mehr als 1000 Wor- Vor allem jüngere ChronistInnen Festschrift: Recher-
auf losen Blättern ausgedruckt, die te“); nicht nur dokumentarischer bevorzugen die neue Form der di- che, Auswahl,
dann gebunden oder in Ordnern Zweck, auch die Möglichkeit, ein gitalen Chronik, die am Computer Konzeption.
abgelegt werden. „schönes“ repräsentatives Bild zu entsteht.
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Zapfenstreich
in der Innsbrucker
Hofburg
D
ie Trommler mussten beim Ab-
schlusskonzert am Sonntag am
Boden bleiben, denn auf der
Bühne war kein Platz mehr. Und das Pu-
blikum drängte sich an das Orchester he-
ran. Über 100 Musiker der Musikkapellen
Patsch und Ellbögen spielten für mehr als
2.000 Besucher den großen Österreichi-
schen Zapfenstreich. Der Zapfenstreich
vereint alte Melodien, Hymnen und Mär-
sche zu einem Tongemälde.
Die Innsbrucker Promenadenkonzer-
te haben sich zu einem der beliebtesten
Events der sommerlichen Landeshaupt-
stadt entwickelt. Über zwei Wochen lang
gab es heuer täglich Konzerte, gespielt
von internationalen Profi-Orchestern wie
dem Rundfunk-Blasorchester Leipzig,
Militärmusikkapellen aus Deutschland
und Österreich und erstklassigen Blas-
und Streichorchestern aus ganz Mittel-
europa. Einen Besucherrekord erbrachte
die Multimedia-Show „Feuer und Eis“
der Musikkapelle Kals, bei der riesige Vi-
Die Sennenpuppe zog in ihren Bann. deoprojektionen und Farbeffekte den kai-
serlichen Burghof verzauberten.
D
ie Geschichte der drei Sennen, die Orchester schon mehrere hervorragende Begeistert über sein Publikum zeigt
sich in ihrer Einsamkeit auf der Kompositionen schuf und am Mozarteum sich der künstlerische Leiter Alois
Alm eine weibliche Puppe schnit- Komposition unterrichtet, schreibt hoch- Schöpf: „Trotz Wolkenbrüchen und Un-
zen, die zum Leben erwacht, ist eine der komplexe moderne Musik und schreckt wettergefahr haben uns unsere Gäste die
Foto: Mozarteum Salzburg (1), Innsbrucker Promenadenkonzerte (1)
interessantesten und berühmtesten Sagen dennoch nicht davor zurück, alte Volks- Treue gehalten. Das finde ich wirklich
des Alpenraums. Hansjörg Angerer, Chef- musikthemen und die magischen Instru- toll!“ Auch Sponsoren und Geldgeber
dirigent der Bläserphilharmonie Mozarte- mente des Alpenraums wie Alphorn, Flü- wissen, was sie an den Promenadenkon-
um Salzburg, und der Schriftsteller Alois gelhorn oder Zither in seinem Orchester zerte haben: „Unsere Geldgeber ermög-
Schöpf wählten diesen Stoff bewusst aus, einzusetzen. lichen uns im kommenden Jahr eine zu-
um damit die erste Oper für Blasorches- Für die Regie zur “Sennenpuppe” konn- sätzliche Woche mit täglichen Konzer-
ter ins Leben zu rufen und eine immer te der renommierte Film- und Theaterre- ten. Das sind dann richtige Festspiele.“
beliebtere Orchesterform mit Musikthea- gisseur Erich Hörtnagl, der in Österreich Die Promenadenkonzerte 2009 finden
terliteratur zu versorgen. Der Komponist und Skandinavien arbeitet, gewonnen vom 9. Juli bis 2.August in der kaiserli-
Ernst-Ludwig Leitner, der für Angerers werden. ■ chen Hofburg Innsbruck statt. ■
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ie neue CD von Pro Brass ist wieder zumindest zu den Tonträgern greifen. Der Sonntag, den 28. September beim
so atemberaubend gut, dass man mit Geheimnisse noch nicht genug: Was über Filzalmsee oberhalb von Brixen im Thale
dem Staunen aufhört und nur noch ge- allem Können Pro Brass ausmacht, ist der ein Weisenbläsertreffen mit Bergmesse.
nießt. In 14 Tracks ist Musik von Bach und freie, aber respektvolle und künstlerisch Die Messe beginnt um 11 Uhr.
Bizet (Habanera) bis Bob Dylan („Blowin’ in hochwertige Umgang mit der Literatur
the wind“) gegossen, dazwischen Uröster- quer durch die Musikgeschichte, sind der Der Filzalmsee ist von der Bergstation der Gondel-
reichisches und viel anderes in durchwegs stilistische Witz, die frische, entschiedene bahn Brixen aus in wenigen Minuten erreichbar.
fabelhaften Arrangements und einer aus Abkehr vom glatten Mainstream, die Wahn- Die Auffahrt ist bei der genannten Bergbahn für die
dem Player springenden Musizierlust. sinnsfreude am gemeinsamen Tun, die da teilnehmenden Gruppen gratis (in Tracht und mit
Pro Brass, das bedeutet seit einem rüberkommt, eine spürbare Verwurzelung Instrument). Außerdem erhalten alle Teilnehmer ein
Vierteljahrhundert österreichischen Brass- im österreichischen Idiom und eine Sen- Essen und zwei Getränke.
Olymp – das Ensemble sollte in Blasmusik- sibilität, die auch durchs fetzigste Getöse Eingeladen sind nicht nur Musikanten aus dem
kreisen nicht mehr vorgestellt werden müs- wirksam bleibt. Musikbezirk Brixental, sondern alle begeisterten
sen. Wer hören will, wie man perfekt into- Zum heurigen 25. Geburtstag und vor Weisenbläser!
dem Festkonzert im Frühjahr unter dem
Motto „Gemischte Marmelade – Das Genauere Informationen erhalten Sie bei
Beste aus 25 Jahren “ hat Pro Brass Bezirkskapellmeister Stefan Reiter
seine Hörer zu einem Voting aus www. Tel. 05356-71371), Informationen gibt es
probrass.at eingeladen. Die meistge- auch bei den örtlichen Tourismusverbänden.
nannten Titel wurden dem Publikum
präsentiert und schmücken die CD. Eine Anmeldungen von Gruppen sind bis
ebenso brandneue DVD führt zum Tatort spätestens Mittwoch, 17.9.2008,
des Ensembles und dem herrlichen Für- per E-Mail an a.sieberer@tirol.com möglich.
und Miteinander seiner Mitglieder. ■
Ursula Strohal Auf zahlreiche Teilnahme freut sich
der Bezirksausschuss.
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Dirigentenlebens
D er Dirigent Dietfried Bernet, geborener Wiener und Schüler bei Hans Swarowski
und Dimitri Mitropoulos, war schon mit 24 Jahren Dirigent an der Wiener Volkso-
per, gastierte regelmäßig an der Wiener Staatsoper und ist seit Jahrzehnten von
Salzburg, London, Turin bis zur königlichen Oper in Kopenhagen als Gastdirigent tä-
tig. Zuletzt wurde er auch von Brigitte Fassbaender als Ehrendirigent an die Oper in
Innsbruck engagiert. In diesem Zusammenhang ließ er in einem Interview verlauten,
es sei sein lang gehegter Wunsch, einmal ein Buch über das Dirigieren und die Arbeit
des Dirigenten zu schreiben. Daraufhin meldete sich das junge Verlegerehepaar Merle
und Bernd Schuchter bei ihm. Das Produkt der Zusammenarbeit liegt nun im Limbus
Verlag vor.
„Argumente für den Herrn im Frack“ ist eine erfreulich nüchterne Zusammenfas-
sung all jener technischen, organisatorischen und künstlerischen Elemente, die not-
wendig sind, damit eine Konzert- oder eine Opernaufführung gelingt. Gespickt mit
zahlreichen teils witzigen, teils berührenden Anekdoten („Ich habe nicht gewusst,
dass es so etwas Schönes im Leben überhaupt gibt.“) bietet hier ein erfahrener
und bescheidener Routinier Einblick in eine Welt, die durch Eitelkeiten und Allüren
oft den Blick auf die sehr konkreten Realitäten wie Dienstpläne, Akustik oder Pro- BUCH: Aus der Praxis – für die Praxis
benvorbereitung verstellt. Vom Aufbau eines
Orchesters, seinen unsichtbaren Hierarchien Was man als Hornist
über die Geheimnisse des Zusammenspiels, wissen sollte
über Gruppendynamik, die Strukturen eines
Opernhauses bis hin zum langen Weg ei-
ner Inszenierung findet der Musikfreund in
diesem Buch alles, was nötig ist, um den
I nformativ – kompakt – verständlich, so kann
man dieses Büchlein von Gottfried Veit aus
der Reihe „Aus der Praxis – für die Praxis“
Erfolg einer musikalischen Leistung nicht beschreiben. Damit ist ihm ein sehr anschauli-
nur gefühlsmäßig, sondern auch analytisch ches und handliches Kompendium für Hornis-
besser würdigen zu können. tinnen, Hornisten und Lehrkräfte gelungen.
In Anbetracht des schlechten Rufs der Das Horn ist wahrscheinlich eines der äl-
Lehrberufe ist es vielleicht nicht günstig, testen Instrumente überhaupt. Aus der Idee,
„Argumente für den Herrn im Frack“ als ein mittels eines lautstarken und klangvollen In-
Lehrbuch zu bezeichnen. Dazu ist es, wie struments Signale und Rituale zu bekräftigen,
schon angedeutet, viel zu amüsant und zu entstand über die Jahrtausende das heutige
persönlich geschrieben. Wenn der Erfolg ei- Horn. Erst seit dem Barock und erst recht in
nes Lehrbuchs jedoch darin besteht, dass der Klassik mauserte es sich in der (Streich-
man danach über ein gewisses Gebiet ent- ) Orchestermusik vom Begleitinstrument zum
schieden besser informiert ist, muss es Charakter- und Melodieinstrument. Im Bereich
dennoch mit besten Empfehlungen als ein der Blasorchestermusik erfolgte diese Meta-
solches betrachtet werden. Gerade die morphose sogar erst in den letzten Jahrzehn-
Blasmusikwelt neigt dazu, nicht allzu sehr ten. Heute ist das Horn sowohl im Sinfonieor-
über den Tellerrand zu blicken und sich im Schutze der hermetisch abgesonderten chester als auch in der Blasmusik als beson-
Szene immer nur selbst zu belehren. Insofern ist die dirigentische Lebenssumme von ders wichtiges Instrument voll etabliert.
Dietfried Bernet für jeden Kapellmeister eine Pflichtlektüre. Hier reflektiert ein internati- Im vorliegenden Büchlein wird die „Karriere“
onal erfahrener und erfolgreicher Kollege aus der Klassikszene genau jene Probleme, des Horns – vom Stierhorn zum Messinghorn
mit denen jeder Dorfkapellmeister in abgewandelter Form in seinem Probelokal oder bzw. vom Signalhorn zum Orchesterhorn – an-
Pavillon zu kämpfen hat. Für ältere und erfahrene Musiker sind Bernets Erkenntnisse schaulich und mit vielen Beispielen dargestellt.
Bestätigung, Korrektur und Bereicherung, für die jüngeren ein Basiswissen, auf das In neun Kapiteln werden zudem die wesentlichen
niemand, der seinen Job ernst nimmt, verzichten sollte. Denn das ist auch eine von Grundlagen und das Basiswissen über die Spiel-
Bernets wichtigen Aussagen: Ohne umfassende Bildung sollte es niemand wagen, ein weise und das Instrument vermittelt. Aus eigener
Orchester zu leiten. (Alois Schöpf) Erfahrung möchte ich allen Hornistinnen und Hor-
nisten besonders ans Herz legen, sich mit der At-
Dietfried Bernet: mung und der Grundlagentechnik des Hornspie-
Argumente für den Herrn im Frack. lens zu befassen. Denn dort liegt der Schlüssel
Was Sie schon immer über das Dirigieren wissen wollten. für lebenslange Freude am Spielen und an der
256 Seiten, ISBN 978-3-902534-14-9, Gebunden € 19,80 Musik, ganz gleich, ob allein, im Ensemble oder
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Tiroler Symphonieorchester
Innsbruck 2008/09
TERMINE
1. Symphoniekonzert, 16./17. Oktober 2008: Ola Rudner (Dirigent), Daniel Hope (Violine). Mozart, Violinkonzert KV 216; Schnittke,
Sonate für Violine und Streicher; Mahler, Symphonie Nr. 1.
2. Symphoniekonzert, 20./21. November 2008: Georg Fritzsch (Dirigent), Anika Vavic (Klavier). Respighi, Fontane di Roma; Ravel, Klavierkonzert G-Dur und „Daphnis und Chloé“.
3. Symphoniekonzert, 15./16. Jänner 2009: Sascha Goetzel (Dirigent). Walter Kirchmair, Konzert für Orchester (Uraufführung); Bruckner, Symphonie Nr. 7.
4. Symphoniekonzert, 19./20. Feber 2009: Patrick Lange (Dirigent), Patricia Kopatchinskaja (Violine). Mendelssohn, Violinkonzert; Schumann, Symphonie Nr. 2.
5. Symphoniekonzert, 19./20. März 2009: Andrés Orozco-Estrada (Dirigent), Francois Leleux (Oboe). Mozart, Symphonie KV 183; Strauss, Oboenkonzert;
Dvorák, Symphonie Nr. 9, „Aus der neuen Welt“.
6. Symphoniekonzert, 16./17. April 2009: Anu Tali (Dirigentin), Andrej Gavrilov (Klavier). Tonu Korvits, „Sung into the Wind“; Rachmaninow, Kavierkonzert Nr. 3;
Schostakowitsch, Symphonie Nr. 9.
7. Symphoniekonzert, 14./15. Mai 2009: Simon Gaudenz (Dirigent). Gemeinsam mit der Jugendphilharmonie der Musikschule Innsbruck. Schostakowitsch,
Klavierkonzert Nr. 1; Beethoven, Symphonie Nr. 3.
8. Symphoniekonzert, 18./19. Juni 2009: Arild Remmereit (Dirigent), Rascher Saxophone Quartet. Strawinsky, „Four Norwegian Moods“; Philip Glass und Ravi Shankar,
Passages für Saxophone Quartet and Strings“; Prokofjew, Symphonie Nr. 5.
1. Sonntagsmatinee, 16. November 2008: „Über den Horizont“. Werke von Sergiu Natra und Franz Schubert.
2. Sonntagsmatinee, 25. Jänner 2009: „Hausmusik“. Werke von Chausson, Demersseman und Mendelssohn.
3. Sonntagsmatinee, 8. Feber 2009: „Frischer Wind“. Robert Zorn, „Fünf Bagatellen für Bläserquintett (Uraufführung), sowie Werke von Schulhoff und Lazzari.
4. Sonntagsmatinee, 29. März 2009: „Begegnungen“. Christian Wegscheider, „Begegnung“ (Uraufführung), sowie Werke von Sculthorpe, Wegscheider/Köhle und Takemitsu.
5. Sonntagsmatinee, 19. April 2009: „Wiener Klassik“. Werke von Haydn, Mozart und Beethoven.
SEPTEMBER | BiT 49
Am Freitag, 1. August 2008 ist der konfrontiert, deren Wichtigkeit für ihn stets außer Frage gestanden hat. Er
hochgeschätzte Kapellmeister der trug, unterstützt vom Vorarlberger Blasmusikverband, in dessen Landes-
Militärmusik Vorarlberg Major Karl leitung er tätig war, vor allem mit Landesobmann Wolfram Baldauf sehr
Gamper im Alter von 52 Jahren dazu bei, dass schließlich ab 2006 die Existenz aller neun Österreichischen
überraschend nach einem tragischen Militärkapellen doch bestätigt werden konnte. Er erkannte in ganz beson-
Unglücksfall im Bodensee von uns derer Weise die Militärmusik als wichtige und einzigartige Kaderschmiede
gegangen. Mit Karl Gamper verliert für die Musikvereine des Landes und führte seinen Militärmusik Vorarlberg
nicht nur die Militärmusik Vorarlberg, sicher durch die stürmischen Zeiten der drohenden Auflösung und punktete
sondern auch das gesamte Militär- immer mit musikalische Qualität und Vielseitigkeit. Er trug dazu mit seinem
musikwesen Österreichs eine allseits mitreißendem Schwung und seiner positiven Ausstrahlung wesentlich bei
geachtete und geschätzte Musiker- und vermochte in seinen vielen herausragenden Konzerten auch die Zuhörer
und Dirigentenpersönlichkeit. stets in besonderer Weise zu überzeugen. Auch als Militärkapellmeister hatte
Karl Gamper wurde 1956 in er das zivile Musikleben ständig unterstützt und war zuletzt Kapellmeister
Innsbruck geboren, kommt aus des Musikvereines Bizau im Bezirk Bregenzerwald. Noch am Mittwoch
dem Stadtteil Amras und hat sich dem 23. Juli dieses Jahres spielte er mit seiner Militärmusik im Rahmen
zunächst als Musikpädagoge am der Innsbrucker Promenadenkonzerte im Innenhof der Hofburg und bot ein
Instrument Schlagzeug am Konservatorium der Stadt Innsbruck, am Richard ausgezeichnetes traditionelles Konzertprogramm. Er pflegte auch neben dem
Strauss Konservatorium in München und an der Musikhochschule in Det- großen Orchester kleinere Formationen wir Blechbläserensembles, eine Jazz-
mold fundiert ausgebildet. Er absolvierte auch Dirigierausbildungen in Inns- Kombo und eine kleine Harmonie. Karl Gamper war ein Mensch mit einer
bruck und an der Musikhochschule in Graz. 1988 wurde er im Österreichi- ungewöhnlich aufrechten Haltung, innerlich wie äußerlich.
schen Bundesheer nach entsprechender Ausbildung zum Militärkapellmeister Unser Mitgefühl gilt seiner Gattin mit den zweit Töchtern mit denen er in Egg
ernannt, widmete sich zuerst aber doch dem Musikschulwesen und war von im Bregenzerwald lebte, seinen Eltern und Geschwistern, sowie seinen vielen
1988 bis 2000 Musikschuldirektor der Musikschule Bregenzerwald/Vor- persönlichen Freunden.
arlberg, wo er mit Aufführungen großer Bühnenwerke auffiel. In dieser Zeit Er war ein großes Vorbild und die Blasmusikszene wird ihm ein ehrendes
leitete er auch im Bregenzerwald die Musikkapelle Großdorf. Ab Jänner 2001 Andenken bewaren.
übernahm er die musikalische Leitung der Militärmusik Vorarlberg, galt dort
als überaus versierter, aber menschlicher, sehr beliebter Vorgesetzter. Leider
sah er sich bald mit dem Kampf um das Weiterbestehen der Militärmusik Landesverbandesobmann Dr. Herbert Ebenbichler
50 BiT | SEPTEMBER
FEBRUAR
2. Konzertevent:
Sa. 18. Okt. 2008, 20:30, Kursaal von
Meran: Black Dyke Band: The most
famous brass band in the world
KARTENVORVERKAUF:
Sowohl die Abonnementkarte (Euro 30) als
auch Einzelkarten (Euro 20) sind ab Freitag
03. Okt. bei der Kurverwaltung Meran,
Freiheitsstraße, Tel. 0473 272 000, erhält-
lich.
Mo - Fr: 9:00 - 10:30 und 16:00 - 18:00,
Sa: 9:00 - 10:30. Restkarten können am
Tag des jeweiligen Konzertes ab 18:00 un-
ter der Rufnummer 0473 212 370 und ab
19:00 direkt an der Abendkasse im Kurhaus
bezogen werden.