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Über Vasco da Gamas Jugend und das Leben vor seiner großen Entdeckungsfahrt ist wenig

bekannt. Desshalb nict genau gewusst über sein alter nur schätzen 1468- 1469

Der erste historische Beleg für den Lebensweg von Vasco da Gama stammt aus dem Jahre
1480. In diesem Jahr trat er in den Ritterorden von Santiago ein. Dies war die Voraussetzung
um später persönliche Einkünfte aus der Verwaltung und Bewirtschaftung von Gütern des
Ordens ziehen zu können, bedeutete jedoch nicht automatisch die spätere Weihe zum Priester.
Ein Noviziat in den Ritterorden dieser Zeit begann üblicherweise im Alter von 11 oder 12
Jahrenund er nahm an den Kriegen gegen Kastilienin seiner Jugend teil

1492 beauftragt Johann II. Vasco da Gama mit Vergeltungsmaßnahmen gegen französische
Handelsschiffe im Hafen von Setúbal und in Häfen an der Algarve, um damit auf die Angriffe
französischer Piraten auf portugiesische Schiffe vor der westafrikanischen Küste zu reagieren.

1495 wird er als Anerkennung für geleistete Dienste zum Komtur der beiden Komtureien des
Santiagoordens Mouguelas und Chouparia ernannt

Sehr früh hatte er sich den Ruf eines ausgezeichneten Seemanns und Kapitäns erworben. So wurde
nicht etwa Bartolomeu Dias, der schon um die Jahreswende 1487/88 als erster Europäer die
Südspitze Afrikas umsegelt hatte, als Befehlshaber für die Erkundung des letzten Teils der
Gewürzroute, des Seeweges nach Indien, ausgewählt, sondern der erst 28-jährige Vasco da Gama

So setzten die Portugiesen weiterhin auf ihre Südroute um Afrika herum, die sie schon seit fast 80
Jahren erforschten. Am 8.Juli 1497 stach Vasco mit vier Schiffen in See, ausgerüstet von König
Manuel I., und erreichte am 4.November die Sankt-Helena-Bucht im Westen Südafrikas. Danach
umfuhr er das Kap der Guten Hoffnung, erreichte am 25.November die Mosselbai und taufte an
Weihnachten das Land nördlich von Durban auf den Namen Natal (= portugiesisch für Weihnachten).
Am 7.April 1498 kam er in Mombasa an, wo er zum ersten, aber nicht zum letzten Mal auf arabischen
Widerstand stoßen sollte. Zum Schutz ihres Handelsmonopols versuchten die Araber seine
Weiterreise zu verhindern. Daraufhin segelte er weiter ins nahe Malindi, ebenfalls im heutigen Kenya
gelegen. Die Stadt Malindi stand in Konkurrenz zu Mombasa. Deren Sultan gab ihm einen Lotsen für
die Weiterfahrt nach Indien mit. So erreichte er am 20.Mai die Stadt Calicut an der Malabarküste, der
Westküste Indiens.

Er schloß einen Handelsvertrag mit König Samudrin von Calicut und kaufte von den in Europa so
unermeßlich teuren Gewürzen so viel ein, wie seine Schiffe tragen konnten. Am 8.Oktober 1498
begann die Rückreise und am 10.Juli 1499 erreichte das erste der vier Schiffe Lissabon.

Allerdings hatten von 170 Seeleuten nur 55 die Reise überlebt. Die Mehrheit war an Skorbut und
anderen Infektionskrankheiten gestorben. Vasco selbst traf erst am 9.September in Lissabon ein, weil
er wegen seines ebenfalls an Skorbut erkrankten Bruders einige Wochen auf den Azoren geblieben
war. Vasco wurde zum Grafen von Vidigueira und zum Admiral der Indischen Meere ernannt.

Die Reise hatte dem König ungeheuren Gewinn gebracht. Der Erlös der Gewürze übertraf die Kosten
für Schiffe, Ausrüstung und Mannschaften um das 60-fache ! Außerdem war mit den Arabern noch
eine Rechnung offen. Denn diese hatten in Indien die ganz vorteilhaften Verträge mit den
Gewürzlieferanten verhindert.

So kam es schnell zu weiteren Expeditionen Richtung Indien. Die zweite wurde von Pedro Alvares
Cabral geleitet, der allerdings ein wenig vom Weg abkam und so im Jahre 1500 Brasilien entdeckte.
Die dritte Reise im Jahre 1501 stand unter dem Kommando von João da Nova. Bei der vierten Reise
aber war wieder Vasco an der Reihe. Dieses Mal mit 21 schwer bewaffneten Schiffen. Abfahrt 1502,
Rückkehr 1504. Er legte in Ostafrika Stützpunkte an und schoß allen arabischen Widerstand
kompromißlos zusammen. Dieses Mal konnte er seinen Handelspartnern in Indien das Exklusivrecht
für den Gewürzhandel mit Europa abtrotzen. So war die Landroute, die jahrhundertelang von den
Arabern und Venezianern dominiert wurde, ausgebootet und der Grundstein für Portugals Hegemonie
als Seemacht im Indischen Ozean und Portugals Besitzungen in Asien gelegt (Goa, Timor, Macau
etc.....).

Nach seiner Rückkehr wurde Vasco von König Manuel in den Christusorden aufgenommen. Er zog
sich auf seine Besitzungen in Portugal zurück und konnte viele Jahre seinen Reichtum genießen.
Durch seine Beteiligung an den Handelsverträgen war Vasco zu einem der reichsten Männer seiner
Zeit geworden.

1524 wurde er reaktiviert. Zum „Vizekönig“ ernannt mußte er wieder nach Indien, dieses Mal zwecks
Niederschlagung von Unruhen. An Heiligabend 1524 wurde er in Cochin, Südwest-Indien, im Rahmen
eines Konfliktes mit einem feindlichen portugiesischen Statthalter ermordet. Seine sterblichen
Überreste wurden später nach Portugal überführt. Laut Reiseführer steht sein Sarkopharg im
Hieronymus-Kloster. Allerdings ist auch auf diesem Marmorsarg hier in der Kirche Santa Engracia im
Zentrum Lissabons unübersehbar sein Name zu lesen.

Vasco da Gama wurde in Sines geboren Er entstammt dem portugiesischen Adel. Seine
Eltern waren Estêvão da Gama und Isabel Sodré, deren Familie ursprünglich aus England
stammte und über gute familiäre Beziehungen zum Orden der Christusritter verfügte. Beide
hatten gemeinsam zumindest fünf Kinder und er nahm an den Kriegen gegen Kastilienin
seiner Jugend teil. Im Auftrag von Emanuel I., König von Portugal entdeckte er
nach zweijähriger Reise Indien. Portugal wurde schnell ein reiches Land. Die
Seefahrer erhielten Adelstitel und Landgüter, Vasco da Gama wurde 1524
Vizekönig von Indien. In Südwestindien starb er drei Monate später.Vasco da Gama
und seine Leute erbrachten den entgültigen Beweis, dass die Erde rund ist.

• Warum Vasco da Gama als Oberbefehlshaber für die Reise nach Indien ausgewählt
wurde, ist bis heute nicht eindeutig geklärt. Die beiden Zeitgenossen und Chronisten
ihrer Zeit, João de Barros und Damião de Góis, verweisen darauf, dass er die
Nachfolge seines Vaters angetreten habe, der unter Johann II. einer der wichtigsten
Verfechter der Suche des Seeweges nach Indien um Afrika herum gewesen sei.
Gesichert ist jedenfalls, dass da Gama über sehr gute Beziehungen zu dem seit 1495
herrschenden König Manuel I. von Portugal verfügte und als ein Mann dessen
Vertrauens galt. Manuel I. ermöglichte Vasco da Gama auch den Eintritt in den Orden
der Christusritter.
Erst 1497 verließ die erste Flotte den Hafen von Lissabon,
um auf der von Diaz entdeckten Route Indien anzulaufen.
Oberbefehlshaber war Vasco da Gama, ein junger
Edelmann. Ende des Jahres fuhren seine Schiffe über den
fernsten bisher bekannten Punkt hinaus und steuerten
nun entlang der afrikanischen Ostküste Nordkurs. In
Mosambik erhielten sie erstmals einen Eindruck von dem
blühenden Handel im Indischen Ozean.Es gelang da Gama
einen Lotsen für die Fahrt über den Ozean zur indischen
Küste zu bekommen, und im Mai liefen sie in der
Hafenstadt Kalikut ein.

Aber hier war der Empfang frostig, zumal in diesem


reichen Hafen niemand ihre billigen Tauschwaren haben
wollte. Wenigstens konnte da Gama einige Gewürzproben
und einen Brief des Herrschers von Kalikut an den König
von Portugal mit an Bord nehmen. Etwa ein Jahr dauerte
die Heimreise, und Vasco da Gama wurde ein triumphaler
Empfang zuteil, denn der alte Traum Prinz Heinrichs war in
Erfüllung gegangen: Es gab einen Seeweg nach Indien.

Mit dieser Entdeckung aber begann auch die unrühmliche


Geschichte der europäischen Seeherrschaft. 1502 brach
Vasco da Gama zu seiner zweiten Indienfahrt auf, und
diesmal bediente er sich rücksichtslos seiner Waffen und
setzte seine Ziele mit Gewalt durch. Um sich an den
Moslems zu rächen, verbrannte er sogar ein mit Frauen
und Kindern besetztes Pilgerschiff, das auf der Rückfahrt
von Mekka war. Und auch seine Nachfolger besetzten mit
Waffengewalt und Grausamkeit sofort die strategisch
wichtigen Stützpunkte an der neuen Route, um den
Fernosthandel ganz in ihre Hand zu bekommen. Denn
inzwischen stellte Spanien eine Konkurrenz dar, die
gleichfalls nach Indien wollte - aber mit Kurs West.
Der Ruhm als Seefahrernation und der Reichtum Portugals im Mittelalter ist eng mit einem
Namen verknüpft: Vasco da Gama. Geburtsjahr und Herkunft des Namens lassen sich nur
vermuten. Forscher gehen davon aus, dass Vasco da Gama 1469 in Sines das Licht der Welt
erblickte.

Denn elf Jahre später, dem durchschnittlichen Alter der Novizen, trat er wie schon sein Vater dem
Ritterorden von Santiago bei. Entscheidend für seinen Weg ganz nach oben waren die guten
Beziehungen zu König Manuel I. Er machte ihn zum Oberbefehlshaber als darum ging, einen
Seeweg nach Indien zu finden. Am 8. Juli 1497 startet Vasco da Gama von Lissabon aus,
begleitet von drei weiteren Schiffen, darunter ein Transportschiff. Fast ein Jahr später, am 20. Mai
1498, landete da Gama schließlich an der Malabarküste.

Seemotive :

Der Seeweg nach Indien!

Vor 500 Jahren

entdeckt von Vasco da Gama!

 1432 Pedro Alvares Cabral


entdeckt die Inselgruppe der
Azoren.
 1482 Diego Cao erreicht den
Congo.
 1487 Bartholomeus Diasz
runded das Kap der guten
Hoffnung, daß damals als
das Kap der Stürme
bezeichnet wurde. Er segelte
noch 400 Meilen ostwärts,
aber eine Meuterei zwang
ihn zur Umkehr.

 Am 8. Juli 1497 beginnt


Vasco da Gama's historische
Reise mit einer Flotte von 4
Schiffen.

Die Flotte: Vasco's Schiff war die 'Sao Gabriel',


eine Nau von 178 Tonnen, Länge 27 Meter, Breite
8,5 Meter, Tiefgang 2,3 Meter, Segelfläche 372
Quadratmeter, Besatzung 150 Mann.
Die 'Sao Raphael' hatte ungefähr die gleichen
Abmessungen und Mannschaftsstärke. Die
Karavelle 'Berrioh' war etwas kleiner.
Diese drei Schiffe wurden vom einem kleinen
Versorger begleitet, der Ausrüstungen und
Nahrungsmittel geladen hatte.

Während der Reise starben viele Seeleute


an Skorbut. Am 22. November 1497
passierte die Flotte das Kap der Guten
Hoffnung und erreichte Mosselbay. Hier
wurde ein längerer Halt eingelegt um die
Schiffe komplett zu überholen. Danach
segelten sie an der Ostküste Afrika's
gegen Norden bis Mombasa und
Malinde. Dabei lief die 'Sao Raphael' auf
Grund. Deswegen heuerte Vasco da
Gama bei Malinde einen Lotsen an.
Am 20. Mai 1498 erreichte die Flotte den
indischen Hafen Calicut (siehe Marke
rechts). Das Ziel war erreicht, der Seeweg
nach Indien gefunden.
(Ein Handelsweg über Land mit
arabischen Kaufleuten bis Indien bestand
schon viele Jahre zuvor.)
Vasco da Gama hatte ernste Probleme
seine billigen und primitiven Artikel wie
Spiegel und Glasperlen zu verkaufen.
Nach langen Diskussionen zwang er die
Inder die gewünschten Gewürze und
Seidentücher zu liefern in dem er
kurzerhand einige Geiseln nahm. Am 8.
Oktober 1498 begann er die Heimreise mit
zwei Schiffen, der 'Sao Gabriel' und der
'Berrioh'.

Die Heimreise war fürchterlich. Die Mannschaft mußte gegen schwere Stürme und wieder
gegen Skorbut kämpfen. Nachdem sie das Kap der Guten Hoffnung gerundet hatten
trennten sich beide Schiffe im Sturm. Die 'Berrioh' erreichte Lissabon im Juli 1499. Die im
Sturm beschädigte 'Sao Gabriel' erreichte mit Mühe und Not Cap Verde. Hier charterte
Vasco da Gama eine Caravelle und erreichte mit ihr über die Azoren auch Lissabon.
Die Ladung von Gewürzen, Samt und Seide wurde mit einen hohen Profit verkauft. Die
Reise war also auch ein finanzieller Erfolg.
Die zweite portugiesische Indienexpedition leitete Pedro Álvares
Cabral, der bei dieser Gelegenheit im Jahre 1500 Brasilien
entdeckte. 1501 befehligte João da Nova mit vier Naus die dritte
Reise.
Die vierte Fahrt 1502 stand dann wieder unter dem Kommando
Vasco da Gamas, nachdem dieser beim König Manuel I., gegen
eine erneute Berufung Cabrals zum Oberbefehlshaber der Flotte
protestiert hatte. Diesmal brach er mit 21 schwer bewaffneten
Schiffen auf.

Das Auftauchen der Portugiesen im Indischen Ozean und


ihr Angriff auf das Handelsmonopol arabischer und
indischer Händler führte recht schnell zu einem latenten
Kriegszustand. So musste sich Vasco da Gama noch 1502
unmittelbar nach seiner Ankunft in indischen Gewässern
vor Calicut mit 15 eigenen Schiffen einer Flotte von mehr
als 100 indischen und arabischen, zumeist kleineren
Schiffen zur Schlacht stellen. Die Portugiesen konnten die
gegnerische Flotte fast vollständig vernichten. Mit
Verhandlungen, dem Ausnutzen von Rivalitäten unter den
indischen Fürsten und rücksichtsloser Gewaltanwendung
gelang es, den Widerstand gegen die Portugiesen zu
brechen.
Vasco da Gama festigte Portugals Stellung an der indischen
Malabarküste. 1503 oder 1504 kehrte er nach Portugal zurück.Er
lebte fortan an Land. Doch im Laufe der Zeit breitete sich in Indien
Misswirtschaft und Korruption aus. Vasco da Gama wurde 1524
zum Vizekönig von Indien ernannt und wieder dorthin geschickt.
Er musste eine Reihe von Maßnahmen zur Reorganisation der
Zivilverwaltung und der Militärstruktur einleiten. So tauschte er
fast alle Befehlshaber der portugiesischen Befestigungen in Indien
aus.
Aber Vasco da Gama war krank. Er starb nur drei Monate nach
seiner Ankunft am 24.12.1524 in Cochin. (Vermutlich ist er um 1469
in Sines geboren worden.)
Diaz, Bartolomeo, Bartolomeo, ein kühner portugiesischer Seefahrer des 15. Jahrhunderts, erhielt
von seinem Könige Johann II. im August des Jahres 1486 den Auftrag, längs der afrikanischen Küste
nach Süden zu segeln, um die durch andre muthige Entdecker bereits gewonnenen Kenntnisse jener
fernen Länder noch mehr zu erweitern und vielleicht sogar die so lange ersehnte Gewißheit zu holen,
daß das südlichste Ende Afrika's zu umschiffen sei, und dadurch der Seeweg nach Ostindien möglich
werde. Nach großen Gefahren, verursacht durch Meutereien unter seiner Mannschaft, und die
furchtbarsten Stürme, die dort ihre Heimath haben, gewahrte der kühne Mann, als man ihn zur
Rückkehr gezwungen, plötzlich mitten im Brausen der Wogen und Orkane, sich gegenüber das
Vorgebirge, das Ziel seiner heißesten Wünsche, was er kurz vorher unbemerkt im Dunkeln umschifft
hatte. Zum Andenken an die überstandene Noth nannte er es Cabo de los tormientos, Vorgebirge
der Stürme, doch sein König, zu dem er im October 1487 glücklich, wiewohl auf ganz durchlöcherten
Schiffen, zurückkehrte, verwandelte den Namen in Vorgebirg der guten Hoffnung, weil nun kein
Zweifel mehr obwaltete, daß der Seeweg nach Ostindien gefunden sei. Dem großen Vasco de Gama
war es aufbehalten, diese glorreiche Fahrt als der Erste zu machen, unser Diaz aber ward auf einer
andern Seereise mit Don Pedro Alvarez Cabral, welche die Entdeckung Brasiliens zur Folge hatte, an
eben dem Cap der guten Hoffnung von den Meereswellen verschlungen, am 29. Mai 1500. In der
Louisiade deutet Camoëns, Portugals größter Dichter, auf den [⇐173][174⇒] tragischen Untergang
des berühmten Schiffers, als er den Luftgeist an jenem Cap hausend, sagen läßt:

Auf der Suche nach dem Seeweg nach Asien hatten portugiesische Expeditionen seit der Zeit Heinrichs des
Seefahrers Anfang des 15. Jahrhunderts die Westküste Afrikas erkundet. 1486 erteilte König Johann II. von
Portugal Bartolomeu Diaz den streng geheim gehaltenen Auftrag, an die Ergebnisse von Diogo Cão anzuknüpfen,
die Südspitze des Kontinents zu finden, sie zu umsegeln und wenn möglich bis Indien vorzustoßen

Diaz stach im Sommer (wahrscheinlich Ende August) 1487 mit einer Flotte aus drei Schiffen in See. Der Pilot
bzw. Steuermann seines Flaggschiffes, einer Karavelle, war Pêro de Alenquer. Die zweite Karavelle der Flotte,
die São Pantaleão, befehligte João Infante. Als Pilot war ihm Alvaro Martins beigegeben. Ein Versorgungsschiff
mit dem Piloten João de Santiago stand unter dem Befehl des Bruders von Bartolomeu Diaz, Diogo Dias. Des
weiteren befanden sich sechs von Diogo Cão mit nach Lissabon gebrachten Kongolesen an Bord, die die
Aufgabe hatten, entlang der Küste ins Landesinnere vorzudringen und sowohl nach Handelsmöglichkeiten als
auch nach dem „Priesterkönig Johannes” zu suchen.

Die Flotte segelte an der afrikanischen Westküste entlang bis zum südlichsten, den Portugiesen damals
bekannten Punkt an der Küste des heutigen Namibia. Zuvor hatte er sein Versorgungsschiff in der südlichen
Walfischbucht aus Sicherheitsgründen zurückgelassen und an der Kongo-Mündung die letzten Afrikaner von Bord
gelassen. Von der Walfischbucht brach er in Richtung Süden auf, passierte den Golfo de São Tomé (heutige
Spencer Bai) und erreichte schließlich die Angra Pequena (Lüderitzbucht). Hier am Cabo da Volta (Diaz Point)
errichtete er seinen ersten steinernen Wappenpfeiler (padrão), um die Inbesitznahme für Portugal anzuzeigen.
Auf der Weiterfahrt wurden beide Karavellen von starken Nordwinden und Stürmen über das Kap der Guten
Hoffnung hinaus nach Süden getrieben.

Als er nach einigen Tagen auf Ostkurs keine Landberührung hatte und die Temperatur immer weiter fiel, drehte er
nach Norden ab und stieß auf eine bewohnte Bucht, die er wegen der dort weidenden Rinderherden Angra dos
Vaqueiros nannte. Heute geht man davon aus, das damit die Mosselbai an der Küste des heutigen Südafrika
gemeint war. Von dort aus segelte er weiter in Richtung Osten und stieß auf die Algoa Bai, wo er am 12. März
1488 am Kap Padrone einen weiteren Wappenpfeiler errichten ließ. Gegen den Willen seiner kurz vor einer
Meuterei stehenden Mannschaft setzte er die Weiterfahrt in Richtung Osten durch und erreichte die Mündung des
Großen Fischflusses (Groot Vis), wo die Küste bereits erkennbar in nordöstliche Richtung verläuft. Zu Ehren
seines Stellvertreters taufte er den Fluss auf den Namen Rio Infante. Jetzt wurde ihm bewusst, dass er den seit
70 Jahren gesuchten Weg um Afrika herum gefunden hatte und die Gewürzroute nach Indien nun frei war. Seine
an Skorbut erkrankte Mannschaft zwang ihn aber zur Umkehr.

Auf dem Rückweg sichtete er das Kap der Guten Hoffnung, das er Cabo Tormentoso (Sturmkap) nannte. Seinen
heutigen Namen erhielt das Vorgebirge von König Johann, der damit die Hoffnung verband, die lange gesuchte
Route nach Indien bald zu finden. In der Tafelbai, der großen Hafenbucht des heutigen Kapstadt, errichtete er am
1. Mai 1488 seinen letzten Wappenpfeiler. In der südlichen Walfischbucht traf Bartolomeu Diaz sein
Versorgungsschiff wieder, auf dem nur noch vier Mann am Leben waren. Nach kurzen Aufenthalten an der
angolanischen Küste und der Insel Príncipe im Golf von Guinea zur Frischwasserübernahme lief er, nach mehr
als 16 Monaten, Ende Dezember 1488 wieder in Lissabon ein.

Da wegen der verordneten Geheimhaltung keine schriftlichen Aufzeichnungen über die Reise vorliegen, sind viele
Details nicht eindeutig belegbar. So ist nicht eindeutig geklärt, ob Diaz das Südkap bzw. Kap Agulhas (Nadelkap)
mit dem Astrolabium vermaß. Offen bleibt auch, ob er auf der Rückfahrt in Elmina Station machte und die
Überlebenden einer Expedition unter Duarte Pacheco Pereira mit nach Lissabon zurückbrachte. Nach seiner
erfolgreichen Heimkehr ernannte ihn König Johann II. zum obersten Verwalter (capitão-mor) der Casa de Guiné e
Mina, der königlichen Handels- und Steuerbehörde, über die sämtlicher Handel mit den neu entdeckten Gebieten
abgewickelt wurde.

Bei der Vorbereitung der ersten portugiesischen Indienfahrt fungierte Diaz nur als Berater und war für die
Erstellung der Seekarten sowie für die Ausrüstung der Schiffe verantwortlich. Darüber hinaus begleitete er die
Expedition bis zu den Kapverdischen Inseln. Warum Johanns II. Nachfolger, König Manuel I. im Jahr 1497 nicht
Diaz, sondern Vasco da Gama mit der alles entscheidenden Mission betraute, ist nie geklärt worden. Tatsache ist,
dass Bartolomeu Diaz erst an der zweiten Indienexpedition unter dem Kommando von Pedro Alvares Cabral als
ein Kapitän unter vielen teilnahm. Bei dieser Reise wurde im Jahr 1500 für Portugal auch Brasilien in Besitz
genommen. Auf der Überfahrt von Südamerika nach Afrika ging Diaz' Schiff im Sturm unter. Er starb am 29. Mai
1500 in der Nähe des Kaps, das er entdeckt hatte, mit seiner gesamten Besatzung den Seemannstod.

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