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BAYERISCHES STAATSMINISTERIUM FÜR UNTERRICHT UND KULTUS

Lehrpläne für die Berufsfachschule für technische Assistenten in der Medizin:


Medizinisch-technischer Radiologieassistent/Medizinisch-technische Radiologieassistentin

Theoretischer und praktischer Unterricht

1. – 3. Schuljahr
Die Lehrpläne wurden mit KMBek vom 28. Juni 2004 Nr. VII.5-5 S 9410.2M4-3-7.61 541 in Kraft gesetzt und gelten für das 1. Schuljahr mit Beginn des Schuljahres 2004/2005,
für das 2. Schuljahr mit Beginn des Schuljahres 2005/2006 und für das 3. Schuljahr mit Beginn des Schuljahres 2006/2007.

Herausgeber:
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung, Rosenkavalierplatz 2, 81925 München, Telefon 089/9214-2183, Telefax 089/9214-3602
Internet: www.isb.bayern.de

Herstellung und Vertrieb:


Offsetdruckerei + Verlag Alfred Hintermaier, Inh. Bernhard Hintermaier, Nailastr. 5, 81737 München, Telefon 089/6242970, Telefax 089/6518910
E-Mail: shop@hintermaier-druck.de
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Inhaltsverzeichnis
INHALTSVERZEICHNIS

Seite
EINFÜHRUNG

1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten 1


2 Organisatorische Rahmenbedingungen und Stundentafel 2
3 Leitgedanken für den Unterricht an der Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten 4
4 Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne 6
5 Übersicht über die Fächer und Lerngebiete 6

LEHRPLÄNE

Berufs- und Staatskunde 11


Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung 19
Chemie und Biochemie 26
Physik 30
Fachenglisch 35
Biologie und Ökologie 38
Psychologie 43
Krankheitslehre und Hygiene 49
Anatomie und Physiologie 58
Bildverarbeitung 67
Diagnostische Radiologie 71
Strahlentherapie 83
Nuklearmedizin 93
Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz 102
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Inhaltsverzeichnis

Übungen zur Ersten Hilfe 111


Übungen zur Physik 114
Übungen zur Chemie und Biochemie 117
Übungen zur Dokumentation und Datenverarbeitung 120
Übungen im Strahlenschutz und in der Dosimetrie 123
Übungen zur diagnostischen Radiologie 127
Übungen zur Nuklearmedizin 137
Übungen zur Strahlentherapie 145
Übungen zur Bildverarbeitung 150

ANHANG

Kinästhetik 153
Mitglieder der Lehrplankommission 155
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

EINFÜHRUNG

1 Bildungs- und Erziehungsauftrag der Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten

Die Berufsfachschule ist gemäß Art. 13 Bay EUG eine Schule, die, ohne eine Berufsausbildung vorauszusetzen, der Vorbereitung auf eine Berufst ä-
tigkeit oder der Berufsausbildung dient und die Allgemeinbildung fördert.

Die Aufgabe der Berufsfachschule konkretisiert sich in den Zielen,


– eine Berufsfähigkeit zu vermitteln, die Fachkompetenz mit allgemeinen Fähigkeiten methodischer und sozialer Art verbindet,
– berufliche Flexibilität zur Bewältigung der sich wandelnden Anforderungen in Arbeitswelt und Gesellschaft auch im Hinblick auf das Zusammen-
wachsen Europas zu entwickeln,
– die Bereitschaft zur beruflichen Fort- und Weiterbildung zu wecken,
– die Fähigkeit und Bereitschaft zu fördern, bei der individuellen Lebensgestaltung und im öffentlichen Leben verantwortungsbewusst zu handeln.

Zur Erreichung dieser Ziele muss die Berufsfachschule


– den Unterricht an einer für ihre Aufgabe spezifischen Pädagogik ausrichten, die Handlungsorientierung betont;
– unter Berücksichtigung notwendiger beruflicher Spezialisierung berufs- und berufsübergreifende Qualifikationen vermitteln;
– ein differenziertes und flexibles Bildungsangebot gewährleisten, um unterschiedlichen Fähigkeiten und Begabungen sowie den jeweiligen Erfor-
dernissen der Arbeitswelt und der Gesellschaft gerecht zu werden;
– auf die mit Berufsausübung und privater Lebensführung verbundenen Umweltbedrohungen und Unfallgefahren hinweisen und Möglichkeiten zu
ihrer Vermeidung bzw. Verminderung aufzeigen.

Die Berufsfachschule soll darüber hinaus im allgemein bildenden Unterricht, und soweit es im Rahmen berufsbezogenen Unterrichts möglich ist, auf
die Kernprobleme unserer Zeit eingehen, wie z. B.
– Arbeit und Arbeitslosigkeit,
– friedliches Zusammenleben von Menschen, Völkern und Kulturen in einer Welt unter Wahrung ihrer jeweiligen kulturellen Identität,
– Erhaltung der natürlichen Lebensgrundlagen sowie
– Gewährleistung der Menschenrechte.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

2 Organisatorische Rahmenbedingungen und Stundentafel

Die Lehrpläne beinhalten die Fächer der Schulordnung für die Berufsfachschule für technische Assistenten in der Medizin, Zytologieassistenten, D i-
ätassistenten und pharmazeutisch-technische Assistenten (BFSO MTA PTA) vom 3. September 1987 (KWMBl I S. 242), zuletzt geändert durch Ver-
ordnung vom 7. August 1998 (KWMBl I S. 438), Anlage 2, und umfassen die in der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung für technische Assistenten
in der Medizin vom 25. April 1994 (BGBl I S. 922) in der Anlage 2 aufgeführten Themenbereiche.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

Stundentafel

Den Lehrplänen liegt die folgende Stundentafel zugrunde:


Fächer Erstes Schuljahr Zweites Schuljahr Drittes Schuljahr Stunden gesamt
Theoretischer und praktischer Unterricht
Berufs- und Staatskunde 40 0 0 40
Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung 40 40 20 100
Chemie und Biochemie 60 0 0 60
Physik 80 0 0 80
Fachenglisch 0 40 0 40
Biologie und Ökologie 60 0 0 60
Psychologie 0 40 0 40
Krankheitslehre und Hygiene 60 40 0 100
Anatomie und Physiologie 80 40 20 140
Bildverarbeitung 0 40 0 40
Diagnostische Radiologie 80 60 60 200
Strahlentherapie 40 60 40 140
Nuklearmedizin 40 60 40 140
Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz 60 40 40 140
Übungen zur Ersten Hilfe 20 0 0 20
Übungen zur Physik 80 0 0 80
Übungen zur Chemie und Biochemie 40 0 0 40
Übungen zur Dokumentation und Datenverarbeitung 0 60 0 60
Übungen im Strahlenschutz und in der Dosimetrie 0 80 40 120
Übungen zur diagnostischen Radiologie 240 120 120 480
Übungen zur Nuklearmedizin 120 60 60 240
Übungen zur Strahlentherapie 120 60 60 240
Übungen zur Bildverarbeitung 0 80 0 80
Zur Verteilung auf obige Fächer 120
2800

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

Praktische Ausbildung Erstes Schuljahr Zweites Schuljahr Drittes Schuljahr Stunden gesamt

Diagnostische Radiologie 0 3401 3401 680


Strahlentherapie 0 1701 1701 340
Nuklearmedizin 0 1701 1701 340

Zur Verteilung auf obige Fächer 10

Krankenhauspraktikum 230 0 0 230

1600

3 Leitgedanken für den Unterricht an der Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten

Lernen hat die Entwicklung der individuellen Persönlichkeit zum Inhalt und zum Ziel. Geplantes schulisches Lernen erstreckt sich dabei auf vier B e-
reiche:
– Aneignung von bildungsrelevantem Wissen,
– Einüben von manuellen bzw. instrumentellen Fertigkeiten und Anwenden einzelner Arbeitstechniken, aber auch gedanklicher Konzepte;
– produktives Denken und Gestalten, d. h. vor allem selbstständiges Bewältigen berufstypischer Aufgabenstellungen;
– Entwicklung von Wertorientierungen unter besonderer Berücksichtigung berufsethischer Aspekte.

Diese vier Bereiche stellen Schwerpunkte dar, die einen Rahmen für didaktische und methodische Entscheidungen geben. Im konkreten Unterricht
werden sie oft ineinander fließen.

Die enge Verknüpfung von Theorie und Praxis ist das grundsätzliche didaktische Anliegen der Berufsausbildung. Für die Berufsfachschule heißt das:
Theoretische Grundlagen und Erkenntnisse müssen praxisorientiert vermittelt werden und zum beruflichen Handeln befähigen. Neben der Vermittlung
von fachlichen Kenntnissen und der Einübung von Fertigkeiten sind im Unterricht verstärkt überfachliche Qualifikationen anzubahnen und zu fördern.

1
Die endgültige Verteilung der Gesamtstundenzahl des jeweiligen Praktikums auf das zweite und dritte Schuljahr liegt in der Verantwortung der Schule.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

Lernen wird erleichtert, wenn der Zusammenhang zur Berufs- und Lebenspraxis immer wieder deutlich zu erkennen ist. Dabei spielen konkrete Hand-
lungssituationen, aber auch die Simulation sowie das gedankliche Nachvollziehen und Bewerten von Handlungen eine wichtige Rolle. Methoden, die
Handlungskompetenz unmittelbar fördern, sind besonders geeignet und sollten deshalb in der Unterrichtsplanung angemessen berücksichtigt werden.
Handlungskompetenz wird verstanden als die Bereitschaft und Fähigkeit des Einzelnen, sich in gesellschaftlichen, beruflichen und privaten Situatio-
nen sachgerecht sowie individuell und sozial verantwortlich zu verhalten.
Handlungsorientierter Unterricht ist ein didaktisches Konzept, das fach- und handlungssystematische Strukturen miteinander verschränkt. Dieses Kon-
zept lässt sich durch unterschiedliche Unterrichtsmethoden verwirklichen.

Im Unterricht ist zu achten auf


– eine sorgfältige und rationelle Arbeitsweise,
– Sparsamkeit beim Ressourceneinsatz,
– die gewissenhafte Beachtung aller Maßnahmen, die der Unfallverhütung und dem Umweltschutz dienen;
– sorgfältigen Umgang mit der deutschen Sprache in Wort und Schrift.

Im Hinblick auf die Fähigkeit, Arbeit selbstständig zu planen, durchzuführen und zu kontrollieren, sind vor allem die bewusste didaktische und me-
thodische Planung des Unterrichts, die fortlaufende Absprache der Lehrer für die einzelnen Fächer bis hin zur gemeinsamen Planung fächerübergrei-
fender Unterrichtseinheiten erforderlich. Darüber hinaus ist im Sinne einer bedarfsgerechten Berufsausbildung eine kontinuierliche personelle, organi-
satorische und didaktisch-methodische Zusammenarbeit mit den anderen Lernorten sicherzustellen.

In den Fächern des fachtheoretischen Lernbereichs werden Kenntnisse und Einsichten vermittelt, die für das berufliche Handeln wichtig sind. Bei a l-
len Unterrichtsgegenständen kommt es darauf an, ihre Bedeutung für die praktische Arbeit aufzuzeigen.
Der Unterricht in den Fächern des fachpraktischen Lernbereichs vermittelt die für die Berufsausübung notwendigen Fähigkeiten und Fertigkeiten. Da-
bei steht die Selbsttätigkeit der Schülerinnen2 im Mittelpunkt. Die Erfahrungen aus der fachpraktischen Ausbildung sollen hier ausgewertet und ver-
tieft werden.

2
Im Folgenden sind die Schüler in der weiblichen Form genannt, da überwiegend Schülerinnen die Berufsfachschule für medizinisch -technische Radiologieassistenten besuchen.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

4 Aufbau und Verbindlichkeit der Lehrpläne

Jeder Fachlehrplan wird durch ein Fachprofil eingeleitet. Es charakterisiert den Unterricht des betreffenden Fachs im Ganzen, begründet didaktisch-
methodische Entscheidungen, inhaltliche Schwerpunktsetzungen sowie organisatorische Notwendigkeiten und zeigt Verzahnungen zu anderen Fä-
chern auf. Hierauf folgt jeweils eine Übersicht über die Lerngebiete. Die einzelnen Fachlehrpläne enthalten Ziele, Inhalte und Hinweise zum Unter-
richt.

Die Ziele und Inhalte bilden zusammen mit den Prinzipien des Grundgesetzes für die Bundesrepublik Deutschland, der Verfassung des Freistaates
Bayern und des Bayerischen Gesetzes über das Erziehungs- und Unterrichtswesen die verbindliche Grundlage für den Unterricht und die Erziehungs-
arbeit. Im Rahmen dieser Bindung trifft der Lehrer seine Entscheidungen in pädagogischer Verantwortung.

Die Ziele und Inhalte der Lehrpläne werden in der Reihenfolge behandelt, die sich aus der gegenseitigen Absprache der Lehrkräfte zur Abstimmung
des Unterrichts ergibt; die in den Lehrplänen gegebene Reihenfolge innerhalb einer Jahrgangsstufe ist nicht verbindlich. Die Hinweise zum Unterricht
sowie die Zeitrichtwerte sind als Anregungen gedacht.

Die Lehrpläne sind so angelegt, dass ein ausreichender pädagogischer Freiraum bleibt, insbesondere achten sie die Freiheit des Lehrers bei der Me-
thodenwahl im Rahmen der durch die Ziele ausgedrückten didaktischen Absichten.
.

5 Übersicht über die Fächer und Lerngebiete

Die Zahlen in Klammern geben Zeitrichtwerte an, d. h. die für das betreffende Lerngebiet empfohlene Zahl von Unterrichtsstunden.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

1. Schuljahr

Berufs- und Staatskunde Mathematik, Statistik, Dokumen- Chemie und Biochemie Physik
1.1 Berufs- und Rechts- tation und Datenverarbeitung 1.1 Aufbau und Eigen- 1.1 Mechanik (25)
kunde (20) 1.1 Rechenverfahren und schaften von Stoffen (18) 1.2 Wärmelehre (15)
1.2 Staatskunde (18) Algebra (25) 1.2 Chemische Reaktionen (18) 1.3 Elektrizitätslehre und
1.3 Projektlerngebiet ( 2) 1.2 Funktionen und ihre 1.3 Organische Chemie (20) Magnetismus (15)
40 grafische Darstellung (15) 1.4 Projektlerngebiet ( 4) 1.4 Optik (10)
40 60 1.5 Projektlerngebiet (15)
80

Biologie und Ökologie Krankheitslehre und Hygiene Anatomie und Physiologie Diagnostische Radiologie
1.1 Lebewesen als offene 1.1 Allgemeine Krankheits- 1.1 Einführung ( 5) 1.1 Grundlagen der Röntgen-
Systeme und ihre ökolo- lehre (20) 1.2 Funktionelle Systeme, diagnostik (40)
gischen Beziehungen (15) 1.2 Grundlagen aus der Teil 1 (70) 1.2 Prinzipien konventionel-
1.2 Systemelement Zelle (20) Hygiene (34) 1.3 Projektlerngebiet ( 5) ler röntgendiagnostischer
1.3 Vererbung und Selbst- 1.3 Projektlerngebiet ( 6) 80 Untersuchungen (40)
organisation lebender 60 80
Systeme (20)
1.4 Projektlerngebiet ( 5)
60

Strahlentherapie Nuklearmedizin Stahlenphysik, Dosimetrie und Übungen zur Ersten Hilfe


1.1 Grundlagen der 1.1 Physikalische, mess- Strahlenschutz 1.1 Ziele, Grundsätze und
Strahlentherapie (20) technische und appara- 1.1 Medizinisch verwendete rechtliche Aspekte der
1.2 Apparative Grundlagen (15) tive Grundlagen (24) Strahlenarten (45) Ersten Hilfe ( 4)
1.3 Projektlerngebiet ( 5) 1.2 Herstellung und Hand- 1.2 Wechselwirkung ioni- 1.2 Durchführung von Erste-
40 habung von Radio- sierender Strahlung mit Hilfe-Maßnahmen (16)
pharmaka (16) Materie (15) 20
40 60

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

Übungen zur Physik Übungen zur Chemie und Übungen zur diagnostischen Übungen zur Nuklearmedizin
1.1 Quantitatives experi- Biochemie Radiologie 1.1 Messtechnische und appa-
mentelles Arbeiten (75) 1.1 Analysemethoden im 1.1 Radiologische Einstell- rative Grundlagen (60)
1.2 Projektlerngebiet ( 5) chemischen Labor (36) techniken, Teil 1 (240) 1.2 Radiopharmaka und In-
80 1.2 Projektlerngebiet ( 4) 240 vitro-Diagnostik (55)
40 1.3 Projektlerngebiet ( 5)
120

Übungen zur Strahlentherapie


1.1 Die strahlentherapeu-
tische Abteilung (10)
1.2 Bedienen von Bestrah-
lungsanlagen und des
Simulators (55)
1.4 Einstellen von Stan-
dardtechniken (50)
1.5 Projektlerngebiet ( 5)
120
2. Schuljahr

Mathematik, Statistik, Dokumen- Fachenglisch Psychologie Krankheitslehre und Hygiene


tation und Datenverarbeitung 2.1 Kommunizieren und 2.1 Grundlagen der Sozial- 2.1 Erkrankungen des Bewe-
2.1 Statistik und Wahr- Informieren im berufs- wissenschaften (10) gungsapparats (15)
scheinlichkeit (20) bezogenen Kontext (35) 2.2 Betreuung kranker 2.2 Ausgewählte Organer-
2.2 Grundlagen der Daten- 2.2 Projektlerngebiet ( 5) Menschen (15) krankungen (25)
verarbeitung (15) 40 2.3 Kommunikatives Ver- 40
2.3 Projektlerngebiet ( 5) halten (10)
40 2.4 Projektlerngebiet ( 5)
40

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

Anatomie und Physiologie Bildverarbeitung Diagnostische Radiologie Strahlentherapie


2.1 Funktionelle Systeme, 2.1 Bildempfängersysteme (25) 2.1 Spezielle bildgebende 2.1 Therapeutische An-
Teil 2 (35) 2.2 Qualitätssicherung (10) Verfahren (20) wendungsgebiete,
2.2 Projektlerngebiet ( 5) 2.3 Patientenidentifikation, 2.2 Kontrastmittelunter- Teil 1 (40)
40 Bildverteilung und Ar- suchungen (20) 2.2 Bestrahlungsplanung (20)
chivierung ( 5) 2.3 Konventionelle Radio- 60
40 logie und Schnittbild-
diagnostik (20)
60

Nuklearmedizin Strahlenphysik, Dosimetrie und Übungen zur Dokumentation und Übungen im Strahlenschutz und in
2.1 Immunologie und radio- Strahlenschutz Datenverarbeitung der Dosimetrie
chemische Untersu- 2.1 Strahlungsnachweis (15) 2.1 Aufbau und Bedienung 2.1 Messungen in der Nukle-
chungsmethoden (30) 2.2 Dosisgrößen und Mess- einer Datenverarbei- armedizin und in der
2.2 In-vivo-Diagnostik, prinzipien (25) tungsanlage (20) Röntgendiagnostik (40)
Teil 1 (30) 40 2.2 Durchführung und 2.2 Klinische Dosimetrie
60 Dokumentation berufs- für Radioonkologie,
relevanter Aufgaben- Teil 1 (40)
stellungen (36) 80
2.3 Projektlerngebiet ( 4)
60

Übungen zur diagnostischen Übungen zur Nuklearmedizin Übungen zur Strahlentherapie Übungen zur Bildverarbeitung
Radiologie 2.1 In-vivo-Diagnostik, 2.1 Feldeinstellungen (60) 2.1 Bildempfängersysteme (75)
2.1 Radiologische Einstell- Teil 1 (60) 60 2.2 Projektlerngebiet ( 5)
techniken, Teil 2 (75) 60 80
2.2 Mammographie (15)
2.3 Kontrastmittelunter-
suchungen (10)
2.4 Digitale Radiologie,
Teil 1 (20)

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Einführung

3. Schuljahr

Mathematik, Statistik, Dokumen- Anatomie und Physiologie Diagnostische Radiologie Strahlentherapie


tation und Datenverarbeitung 3.1 Funktionelle Systeme, 3.1 Kinderradiologie, Neuro- 3.1 Therapeutische
3.1 Datenverarbeitung im Teil 3 (15) radiologie, interventio- Anwendungsgebiete,
Krankenhaus (15) 3.2 Projektlerngebiet ( 5) nelle Radiologie (50) Teil 2 (35)
3.2 Projektlerngebiet ( 5) 20 3.2 Projektlerngebiet (10) 3.2 Projektlerngebiet ( 5)
20 60 40

Nuklearmedizin Strahlenphysik, Dosimetrie und Übungen im Strahlenschutz und in Übungen zur diagnostischen
3.1 In-vivo-Diagnostik, Strahlenschutz der Dosimetrie Radiologie
Teil 2 (24) 3.1 Strahlenwirkungen und 3.1 Klinische Dosimetrie 3.1 Radiologische Einstell-
3.2 Qualitätskontrolle ( 8) Strahlenschutz (20) für Radioonkologie, techniken, Teil 3 (90)
3.3 Therapie mit radioakti- 3.2 Spezielle Verfahren (10) Teil 2 (40) 3.2 Digitale Radiologie,
ven Arzneimitteln ( 8) 3.3 Projektlerngebiet (10) 40 Teil 2 (20)
40 40 3.3 Projektlerngebiet (10)
120

Übungen zur Nuklearmedizin Übungen zur Strahlentherapie


3.1 In-vivo-Diagnostik, 3.1 Arbeiten mit Bestrah-
Teil 2 (60) lungsplänen (60)
60 60

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Berufs- und Staatskunde

LEHRPLÄNE

BERUFS- UND STAATSKUNDE

Fachprofil: Das Fach Berufs- und Staatskunde setzt sich mit dem politischen, rechtlichen und wirtschaftlichen Aufbau unseres Gemeinw e-
sens sowie mit für den Beruf bedeutenden Rechtsvorschriften auseinander. Die enge Verflechtung der beruflichen Tätigkeit mit
gesellschaftlichen Bedingungen wird dabei deutlich.
Den Schülerinnen wird insbesondere die Bedeutung von Normen und Werten, die in den Berufen des Gesundheitswesens und
besonders im Bereich der medizinisch-technischen Assistenz eine elementare Rolle spielen, bewusst. Sie erkennen, dass die m e-
dizinisch-technische Assistententätigkeit ein fest integrierter Bestandteil des Gesundheitswesens ist. Dabei wird ein Bogen von
der langen Geschichte des Berufs über die Anforderungen in der Gegenwart bis hin zu den Erwartungen und Erfordernissen der
Zukunft gespannt. Der Unterricht motiviert die Schülerinnen insgesamt dazu, sich mit berufsrechtlichen und -ethischen Fragen
sowie mit Fragen des Gesundheitsrechts auseinander zu setzen.
Der Unterricht bietet Gelegenheit, aktuelle Entwicklungen einzubauen, sodass die Schülerinnen ständig in die immer raschere
Entwicklung des Gesundheitswesens eingebunden sind und jeweils den aktuellen Rechtsstand k ennen.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 1 (Berufs-, Gesetzes- und Staatskunde) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungs-
verordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Berufs- und Rechtskunde 20 Std.


1.2 Staatskunde 18 Std.
1.3 Projektlerngebiet 2 Std.
40 Std.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Berufs- und Staatskunde

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Berufs- und Rechtskunde 20 Std.

Die Schülerinnen kennen die historische Historischer Abriss zur Entwicklung, aktueller Veröffentlichungen in Fachzeitschriften heranziehen
Entwicklung und die aktuellen organisato- Stand und Tätigkeitsbereiche der medizinisch-
risch-rechtlichen Grundlagen des medizi- technischen Assistenzberufe
nisch-technischen Assistenzberufes und
ordnen ihren Beruf in das Gesundheitswe- Aufbau und Aufgaben nationaler und internati- Auf aktuelle berufs- und gesundheitspolitische Fragen
sen ein. Sie kennen und beurteilen die Be- onaler Berufsorganisationen und Organisatio- eingehen
deutung der rechtlichen Regelungen zur nen im Gesundheitswesen, z. B.
Ausübung des medizinisch-technischen – Träger und Institutionen
Assistenzberufes sowie beruflich relevante – Wohlfahrtsverbände
Bestimmungen aus dem Gesundheitsrecht. – Säulen des Gesundheitswesens
Sie kennen berufspolitische Probleme und – Weltgesundheitsorganisation (WHO), Ein-
deren gesellschaftliche Auswirkungen. Sie richtungen der EU
beurteilen ausgewählte Fragestellungen
der Ethik und sind bereit, im verantwortli- Zusammenarbeit mit anderen
chen Umgang miteinander berufliche Her- – Standesorganisationen
ausforderungen zu bewältigen. – Berufen
im Gesundheitswesen

Wesentliche Bestimmungen aus Anhand von Gesetzestexten und Kommentaren setzen


– dem Gesetz über technische Assistenten in sich die Schülerinnen mit wesentlichen Bestimmungen
der Medizin auseinander.
– der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung
– der Schulordnung

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Berufs- und Staatskunde

Berufliche Fort- und Weiterbildungsmöglich-


keiten

Aktuelle Berufsfragen, vor allem im Zusam-


menhang mit folgenden Bereichen:
– Kompetenz und Verantwortung in Abgren-
zung zu anderen Berufen
– Probleme im Beruf, z. B. Gewohnheit, Ab- Erfahrungsberichte von medizinisch-technischen
stumpfung, Überlastung, Berufskrankheiten Assistenten im Unterricht auswerten
– psychische, physische und fachliche Anfor-
derungen an die medizinisch-technischen
Assistentinnen

Arbeitsschutz und Unfallverhütung: Krankenhausbegehung durchführen


– Unfallverhütungsvorschriften Alarmplan zeigen, Selbsthilfemaßnahmen durchführen
– Vorschriften zum Eigen- und Fremdschutz, lassen
z. B. Schutzkleidung, Arbeitshandschuhe, Überblick über allgemeine Bestimmungen bei erhöhter
Schmuck Infektionsgefährdung geben
– Verhalten bei Unfällen Erläutern des Umgangs mit dem Feuerlöscher
Aufzeigen von Unfallgefahren im Krankenhaus an
Fallbeispielen
Besondere Vorschriften sollen beim jeweiligen fach-
spezifischen Unterricht mitbehandelt werden.
– Vorschriften über die Sicherheit medizi- Auf das Medizinproduktegesetz eingehen, Strahlen-
nisch-technischer Geräte, insbesondere schutzverordnung in Absprache mit Strahlenphysik,
Pflichten für den Anwender Dosimetrie und Strahlenschutz
– verantwortliche Personen und Institutionen Auf Gefahrstoffverordnung und Arbeitsstättenverord-
zur Überwachung der Unfallverhütungsvor- nung eingehen
schriften im Krankenhaus und ihre Aufga-

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Berufs- und Staatskunde

ben, z. B. Betriebsarzt, Sicherheitsbeauf-


tragter, Fachkräfte für Arbeitssicherheit,
Hygienefachkraft
– weitere berufsrelevante Regelungen aus Gesetzestexte, juristische Kommentare und Aufsätze
der/dem aus Fachzeitschriften einsetzen
. Strahlenschutzverordnung
. Röntgenverordnung
. Medizinproduktegesetz
. Infektionsschutzgesetz Auf die Meldepflichten, Richtlinien des Robert-Koch-
Instituts eingehen
. Betäubungsmittelgesetz

Berufsrelevante Regelungen aus dem


– Krankenhausfinanzierungsgesetz
– Bayerischen Krankenhausgesetz
Pflegesatzregelungen Auf Diagnosis Related Groups (DRG) - Fallpauscha-
len-/Vergütungssystem eingehen

Arbeitsrecht:
– Arbeitsvertrag
– Tarifvertragsrecht, z. B. Bundesange-
stelltentarif, Arbeitsvertragsrichtlinien
– tarifliche Interessensvertretungen
– wichtige Bestimmungen aus dem Personal-
vertretungsrecht

Wichtige Bestimmungen aus dem Arbeits-


schutzrecht, z. B.
– Mutterschutz
– Jugendarbeitsschutz

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Berufs- und Staatskunde

– Kündigungsschutz
– Arbeitszeitregelung
– Schwerbehindertenschutz

Einfluss von gesellschaftlichen Normen, Wer- In Absprache mit Psychologie


tebewusstsein und religiösen Einstellungen auf
die Lebensgestaltung des Menschen

Bedeutung ethischer Grundsätze für das beruf- Diskussion, inwieweit Werte und Normen die Be-
liche Verhalten bei der Patientenbegleitung, rufsausübung bestimmen und wie man zu einer
insbesondere bei Tumorerkrankungen selbstverantwortlichen Haltung gelangen kann
In Absprache mit Psychologie

Ausgewählte Fragestellungen der medizini-


schen Ethik:
– Bedeutung der Frage des Beginns des Erwartungshaltung und Zwänge bei einem übermächti-
menschlichen Lebens für medizinische Ent- gen Kinderwunsch problematisieren
scheidungen
– ethische Probleme im Hinblick auf z. B. Das Spannungsfeld zwischen ethischem Anspruch und
. gentechnische Forschungen Berufswirklichkeit aufzeigen
. Organspenden

1.2 Staatskunde 18 Std.

Die Schülerinnen kennen die wesentlichen Merkmale der Bundesrepublik Deutschland: Unterrichtsmaterial von der Bayer. Landeszentrale für
Prinzipien eines demokratischen Staates – Grundrechte politische Bildungsarbeit und von weiteren Instituti o-
und seiner Rechtsordnung. Sie setzen sich – demokratischer und sozialer Bundesstaat, nen einsetzen
mit ausgewählten Normen des privaten z. B. Gewaltenteilung und Machtkontrolle Die historische Entwicklung berücksichtigen
und öffentlichen Rechts, die bei der Be- – Rechtsstaat, Rechtssicherheit, Rechtswege

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Berufs- und Staatskunde

rufsausbildung von Bedeutung sind, aus-


einander. Sie kennen die Merkmale demo- Verfassungsorgane
kratischer Entscheidungsprozesse und be-
urteilen Möglichkeiten und Grenzen der Notwendigkeit und Aufgaben einer Rechtsord-
Sozialpolitik. Sie erhalten einen Überblick nung
über die Wirtschaftssysteme.
Rechtsquellen und Rechtsgebiete Rechtsgebiete anhand von Einzelfällen darstellen

Grundlegende Vorschriften des BGB:


– Rechtsfähigkeit
– Geschäftsfähigkeit
– natürliche und juristische Personen
– Rechtsgeschäfte, insbesondere Vertrags-
recht
– wichtige Vertragsarten des Schuldrechts, Von den Schülerinnen abgeschlossene Verträge bespre-
insbesondere Dienstvertrag und Kranken- chen
hausbehandlungsvertrag
– Haftungsrecht Anhand von Fallbeispielen die Bedeutung des Haf-
tungsrechts eindringlich erläutern

Ausgewählte allgemeine und berufsrelevante Z. B. auf Betäubungsmittelgesetz, Infektionsschutzge-


Gesichtspunkte des Straf- und Ordnungs- setz eingehen
widrigkeitenrechts:
– Grundsätze und Ziele des deutschen Straf-
rechts
– Einzelvorschriften des Allgemeinen Teils
des StGB:
. Abgrenzung: Vergehen – Verbrechen
. Strafbarkeit des Versuchs
. Unterlassungstaten

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Berufs- und Staatskunde

– Einzelvorschriften des Besonderen Teils


des StGB:
. Verletzung von Privatgeheimnissen
. Tötungsdelikte, z. B. fahrlässige Tötung, Problematik zum Thema Schwangerschaftsabbruch
Totschlag diskutieren
. Körperverletzungsdelikte
. unterlassene Hilfeleistung
– Jugendstrafrecht im Vergleich zum Er-
wachsenenstrafrecht
– Strafprozessrecht, z. B. Aussagepflicht und
Zeugnisverweigerungsrecht

Merkmale demokratischer Entscheidungspro- Auf die Mitwirkung des Einzelnen anhand konkreter
zesse und Möglichkeiten der politischen Ein- Beispielsituationen eingehen und Möglichkeiten der
flussnahme, z. B. über Parteien, Verbände, Einflussnahme diskutieren
Wahlen, Bürgerinitiativen, Petitionen

Möglichkeiten und Grenzen des Sozialstaats-


prinzips und sozialpolitische Maßnahmen, z. B. Aktuelle Probleme der Sozialpolitik im Unterricht dis-
– Besteuerung kutieren
– Familienfürsorge Broschüren des Sozialministeriums einsetzen
– Sozialhilfe Auf Subsidiaritätsprinzip eingehen

„Europäische Sozialcharta“:
– Bestrebungen, Ziele
– Bedeutung von Mindeststandards

Aufbau, Prinzipien und Ziele des Sozialversi- Mit Materialien der Sozialversicherungsträger arbeiten
cherungssystems in Deutschland

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Berufs- und Staatskunde

Bedeutung der sozialen Sicherung in einer sich


wandelnden Gesellschaft

Notwendigkeit einer zusätzlichen privaten Vor- Problematik anhand der demografischen Entwicklung
sorge diskutieren

Ziele und Grundsätze der sozialen Marktwirt-


schaft:
– freiheitliches Prinzip
– soziales Prinzip

Gesamtwirtschaftliche Ziele und Zielkonflikte Unterschiedliche Wirtschaftsordnungen vergleichen

1.3 Projektlerngebiet 2 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung

MATHEMATIK, STATISTIK, DOKUMENTATION UND DATENVERARBEITUNG

Fachprofil: Die Kombination der Bereiche Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung baut systematisch aufeinander auf.
In Mathematik wird die Fähigkeit vermittelt, grundlegende mathematische Rechenmethoden anzuwenden und die Ergebnisse
grafisch darzustellen. Dies ist eine unerlässliche Voraussetzung für die Anwendung mathematischer Methoden in einer Vielzahl
der übrigen Fächer.
Statistische Methoden spielen eine entscheidende Rolle bei der quantitativen Bearbeitung vieler medizinischer Fragestellungen.
Das erfordert die Vermittlung der speziellen Begriffe und Methoden des Rechnens mit zufallsverteilten Größen.
Der Unterricht in Datenverarbeitung hat die Aufgabe, ausgehend von den Kenntnissen im Umgang mit Computern, die Schüle-
rinnen grundsätzlich auch mit komplizierten Computersystemen, wie sie in der Radiologie verwendet werden, vertraut zu m a-
chen. Dadurch werden sie in die Lage versetzt, sich später bei der Ausübung ihres Berufes auf spezielle Systeme einzustellen.
Eine wichtige Rolle beim Verständnis der mit Daten befassten Arbeitsabläufe spielt auch das Wissen über die speziellen Aufga-
ben und die Anforderungen vernetzter Computersysteme in Krankenhäuser n.

Der Lehrplan umfasst die Themengebiete 2 (Mathematik), 6 (Statistik) und 7 (EDV und Dokumentation) der Anlage 2 der Au s-
bildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Rechenverfahren und Algebra 25 Std.


1.2 Funktionen und ihre grafische Darstellung 15 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung

1.1 Rechenverfahren und Algebra 25 Std.

Die Schülerinnen sind in der Lage, Glei- Beispiele aus der Chemie und Biochemie sowie der
chungen umzuformen und nach einer Un- Physik heranziehen
bekannten aufzulösen. Sie sind mit abkür- Lineare und quadratische Gleichungen
zenden Schreibweisen vertraut und rech-
nen damit. Sie rechnen mit trigonometri- Prozentrechnungen
schen Funktionen und Exponentialfunkti-
onen. Sie nutzen den Taschenrechner als Rechnen mit Zehnerpotenzen
wichtiges Hilfsmittel zur Lösung unter-
schiedlichster mathematischer Fragestel- Umrechnen von Einheiten
lungen.
Rechtwinkliges Dreieck: Steigung einer Geraden; Normalkraft und Hangab-
Sinus-, Kosinus- und Tangensfunktion triebskraft auf der schiefen Ebene

Exponentialfunktion in Vergleich zu Zehnerpo- Zerfallsgesetz, ph-Wert-Berechnungen heranziehen


tenzen und ihre Umkehrfunktion

1.2 Funktionen und ihre grafische Dar-


stellung 15 Std.

Die Schülerinnen erkennen die prinzipiel- Grafische Darstellung von Funktionen aus
len Unterschiede zwischen linearen Funk- Wertetabellen
tionen, quadratischen Funktionen und Ex-
ponentialfunktionen und sind in der Lage, Koordinatensysteme
diese grafisch darzustellen. Achsenbeschriftungen

Erstellen von Wertetabellen aus gegebenen


grafischen Darstellungen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung

Umwandlung der Darstellung durch Einfüh- Linearisieren der grafischen Darstellungen, z. B. p-V-
rung neuer Variablen Diagramme bzw. p-1/V-Diagramme eines idealen Ga-
ses

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung

MATHEMATIK, STATISTIK, DOKUMENTATION UND DATENVERARBEITUNG, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Statistik und Wahrscheinlichkeit 20 Std.


2.2 Grundlagen der Datenverarbeitung 15 Std.
2.3 Projektlerngebiet 5 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Statistik und Wahrscheinlichkeit 20 Std.

Die Schülerinnen lernen die Einsatzberei- Grundlagen der statistischen Betrachtungswei- Zufällige und determinierte Ereignisse
che statistischer Verfahren und der Wahr- se: Unabhängige und abhängige Ereignisse
scheinlichkeitsrechnung. Sie verstehen die – Einsatzgebiete und Problemstellungen Unterschied zwischen Wahrscheinlichkeit und Häufig-
Bedeutung wichtiger Begriffe und wenden – Begriffe keit herausarbeiten
sie bei statistischen Verfahren an. Sie füh- – beschreibende Statistik
ren Auswertungen durch und wählen für
eine gegebene Menge von Daten eine ge- Grundlagen der Wahrscheinlichkeitslehre
eignete Darstellungsform. Sie beschreiben
statistische Daten durch geeignete Größen. Wahrscheinlichkeitsanalysen aufgrund statisti-
scher Daten:
– Verteilungen
– Regression und Korrelation
– fachbezogene Anwendungen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung

2.2 Grundlagen der Datenverarbeitung 15 Std.

Die Schülerinnen verstehen die Arbeits- Darstellung von Daten in binärer Form
weise und den Aufbau von Datenverarbei-
tungsanlagen und ihrer wichtigsten Kom- Begriffe Bit, Byte etc.
ponenten. Sie kennen wichtige Begriffe
aus der Datenverarbeitung und wenden sie Aufbau von Datenverarbeitungsanlagen Hardware-, Softwarekomponenten herausarbeiten
richtig an. Sie sind sich der Verantwortung
beim Umgang mit Daten bewusst. Sie sind Organisation von Daten Dateien, Datenbanken anlegen
sich der Bedeutung des Datenschutzes und
der Datensicherung bewusst. Datenschutz und Datensicherung

2.3 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung

MATHEMATIK, STATISTIK, DOKUMENTATION UND DATENVERARBEITUNG, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 Datenverarbeitung im Krankenhaus 15 Std.


3.2 Projektlerngebiet 5 Std.
20 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 Datenverarbeitung im Krankenhaus 15 Std.

Die Schülerinnen kennen die Bedeutung Datenfluss und Datenaustausch anhand ausge- Komplexe Struktur der Datenverarbeitungsanlage eines
des Datenaustauschs für den Betriebsab- wählter Beispiele: Krankenhauses am Beispiel eines Patienten herausar-
lauf im Krankenhaus. Sie haben konkrete – Patientenverwaltung beiten
Vorstellungen vom Datenfluss im admi- – Radiologie-Informations-System (RIS)
nistrativen und operationalen Bereich. – Patientenablaufsteuerung
– Handhabung von Patientendaten

3.2 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Mathematik, Statistik, Dokumentation und Datenverarbeitung

tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Chemie und Biochemie

CHEMIE UND BIOCHEMIE

Fachprofil: Im Fach Chemie und Biochemie werden berufsbezogene chemische Grundkenntnisse vermittelt. Im Vordergrund stehen Z u-
sammenhänge zwischen dem Aufbau und den Eigenschaften von Stoffen und ausgewählte chemische Reaktionen. Die Schüle-
rinnen gehen sicher mit der chemischen Formelschreibweise um. Die im Unterricht verwendeten Stoff- und Reaktionsbeispiele
stehen in enger Verbindung zu anderen Fächern. Der Einsatz von Modellen sowie Demonstr ationen und Versuche unterstützen
den naturwissenschaftlichen Anspruch des Unterrichts.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 8 (Chemie und Biochemie) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Aufbau und Eigenschaften von Stoffen 18 Std.


1.2 Chemische Reaktionen 18 Std.
1.3 Organische Chemie 20 Std.
1.4 Projektlerngebiet 4 Std.
60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Aufbau und Eigenschaften von 18 Std.


Stoffen

Die Schülerinnen erwerben Kenntnisse Stoffe und Stoffumwandlungen:


vom Teilchenaufbau der Materie. Sie ken- – Gemische, Reinstoffe

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Chemie und Biochemie

nen den Zusammenhang zwischen Atom- – chemische Vorgänge


bau und Periodensystem und charakterisie-
ren Elemente aufgrund ihrer Stellung im Atombau: Größenverhältnisse Atomkern – Atomdurchmesser her-
Periodensystem. Sie erwerben Kenntnisse – Grundbausteine ausarbeiten
über die verschiedenen Bindungsarten und – Atommodelle Linienspektren der Atome mit dem Bohr´schen Atom-
erläutern den Zusammenhang zwischen – Isotope modell erläutern
Bindungsart und Stoffeigenschaften. Bedeutung von Isotopen in der Medizin an Beispielen
wie Jod 131 und Chrom 51 erklären

Aufbau und Aussagen des Periodensystems Wichtige Haupt- und Nebengruppenelemente, die im
(PSE) Organismus von Bedeutung sind, heranziehen

Bindungsarten und Stoffeigenschaften: Am Beispiel einfacher Moleküle erarbeiten, räumlichen


– Oktettregel Bau der Moleküle mit Modellen demonstrieren
– Atombindung und zwischenmolekulare Bindungen aufgrund der Elektronegativität der Bin-
Kräfte dungspartner einordnen
Wasser als Dipolmolekül

– Ionenbindung Ionengittermodelle zeigen, z. B. Kochsalzgitter


Als Beispiele für Komplexionen Nitrat-, Carbonat-,
Sulfat-, Hydroxid-, Ammonium-Ionen aufgreifen
– Metallbindung

1.2 Chemische Reaktionen 18 Std.

Die Schülerinnen lernen Säure-Base- Energieverhältnisse chemischer Reaktionen Auf Enzyme hinweisen
Reaktionen als Reaktionen mit einem Pro- Den freiwilligen Ablauf von Reaktionen in Abhängig-
tonenübergang und Redoxreaktionen als keit von Enthalpie und Entropie erarbeiten
Reaktionen mit einem Elektronenübergang

Seite 28
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Chemie und Biochemie

kennen. Sie können Reaktionen als Säure- Chemisches Gleichgewicht, Massenwirkungs- Erklären, wie Konzentrations- und Temperaturände-
Base-Reaktion oder Redoxreaktion ein- gesetz (MWG) rungen das Gleichgewicht beeinflussen
ordnen. Sie erkennen den Zusammenhang
zwischen chemischer Reaktion und Ener- Ausgewählte Reaktionstypen:
gieumsatz. Sie können das Massenwir- – Säure-Base-Reaktionen:
kungsgesetz auf Gleichgewichtsreaktionen . Säure-Base-Begriff nach Brönstedt
anwenden und chemische Gleichgewichte . Autoprotolyse von Wasser, pH-Wert
beurteilen. – Redoxreaktionen Auf chemische Vorgänge beim Fotografieren eingehen

1.3 Organische Chemie 20 Std.

Die Schülerinnen erwerben Grundkennt- Grundlagen der organischen Chemie:


nisse in der organischen Chemie. Sie er- – Sonderstellung von Kohlenstoff
kennen den Zusammenhang zwischen – Grundgerüste organischer Verbindungen
Aufbau und Eigenschaften organischer – gesättigte und ungesättigte Kohlenwasser-
Verbindungen. Das erworbene Wissen stoffe
wird angewendet und vertieft, indem die – funktionelle Gruppen
Eigenschaften der Kohlenhydrate, Lipide
und Proteine in Abhängigkeit von ihrem Aufbau und Eigenschaften von Verbindung zur Verdauung herstellen
Aufbau erarbeitet werden. Dabei lernen sie – Kohlenhydraten In Absprache mit Anatomie und Physiologie sowie Bio-
wichtige Vertreter dieser Verbindungs- – Lipiden logie und Ökologie
klassen kennen. – Proteinen

1.4 Projektlerngebiet 4 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)

Seite 29
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Chemie und Biochemie

eine berufsbezogene Aufgabenstellung.


Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Physik

PHYSIK

Fachprofil: Der Unterricht im Fach Physik vermittelt die Fähigkeit, komplexe Vorgänge im Betrieb medizinischer Geräte in ihre physik a-
lisch-technischen Einzelbereiche zu zerlegen, um so die Wirkungsweise dieser Geräte leichter zu verstehen.
Diese Fähigkeit zur Analyse steht in allen Teilbereichen der Physik im Vordergrund. Durch Querverbindungen zwischen den
einzelnen Gebieten sind zunächst schwierige Sachverhalte im Vergleich mit bekannten Abläufen leichter einzuordnen.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 5 (Physik) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Mechanik 25 Std.


1.2 Wärmelehre 15 Std.
1.3 Elektrizitätslehre und Magnetismus 15 Std.
1.4 Optik 10 Std.
1.5 Projektlerngebiet 15 Std.
80 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Mechanik 25 Std.

Die Schülerinnen erfahren, dass zur Be- Bestimmung von Länge, Fläche und Volumen Umfang und Fläche von Rechteck und Kreis, Oberflä-
schreibung einer Größe neben der Maß- verschiedenartig geformter Körper che und Volumen von Quader und Kugel

Seite 31
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Physik

zahl gleichwertig die physikalische Einheit Abschätzen von Größenordnungen, z. B. der Dicke ei-
stehen muss. Diese physikalische Einheit ner Buchseite bis zur Höhe eines Hauses, Volumen ei-
lässt den Typ der Messgröße erkennen und nes Wasserglases bis zum Volumen einer Badewanne
hilft Fehler bei Berechnungen zu vermei-
den. Die Schülerinnen erkennen grundle- Physikalische Größen und Einheiten: Masse, Beschleunigung, Kraft, Gewicht
gende physikalische Phänomene und sind – skalare Größen
in der Lage, diese zu beschreiben, d. h. – vektorielle Größen
komplizierte Erscheinungen in einfache
Teilschritte zu zerlegen und diese grafisch Ausgewählte Bewegungsvorgänge: Grafische Darstellungen
darzustellen und auszuwerten. Dieses Ver- – lineare Bewegungen
ständnis nutzen sie als Grundlage für wei- – Drehbewegungen Drehmoment aufgreifen
tere physikalische Disziplinen. Zentrifuge als Beispiel heranziehen
– Schwingungen und Wellen

Gleichgewicht Schwerpunkt

Impuls- und Energieerhaltungssatz Energieerhaltung in Absprache mit Chemie und Bio-


chemie sowie Biologie und Ökologie
Elastischer und inelastischer Stoß am Beispiel des Bil-
lardspiels bzw. des Kugelstoßes erarbeiten
Drehimpuls im Hinblick auf Elektronenspin erläutern

Dichte und Druck in


– festen Körpern
– Flüssigkeiten Hydraulik, Blutdruck
– Gasen Atmosphärischer Druck

Strömung von Flüssigkeiten und Gasen Hydrodynamisches Paradoxon


Blutzirkulation, gefäßverengende bzw. -erweiternde
Wirkung von Medikamenten und Alkohol aufgreifen

Seite 32
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Physik

Gravitationsgesetz Z. B. ortsfester Satellit, Mondbeschleunigung, Sonnen-


system, Gezeiten heranziehen

1.2 Wärmelehre 15 Std.

Die Schülerinnen erkennen, dass Wärme Wärmemengen, Innere Energie und Tempera- Wärmeenergie als kinetische Energie des Mikrokosmos
eine Energieform ist, die auch dem Ener- tur Mischtemperatur, Prinzipien der Temperaturmessung
giesatz unterliegt. Ihnen wird bewusst, erarbeiten
dass die Temperatur nur eine Messgröße
ist. Sie unterscheiden die verschiedenen Wirkungsgrad Wärmekapazität verschiedener Stoffe, temperaturbe-
Aggregatzustände und wissen, dass zur stimmende Wirkung großer Seen
Umwandlung Energie notwendig ist. Sie
beschreiben das Verhalten von Gasen bei Aggregatzustände und Umwandlungswärmen Dampfverbrennungen erläutern, Phasendiagramme ein-
Temperatur-, Druck- und Volumenände- setzen
rungen. Sie unterscheiden die verschiede-
nen Transportwege der Wärmeenergie. Ideale Gasgleichung Am Beispiel des Heißluftballons erarbeiten
Loschmidtsche Zahl
Molvolumen

Wärmestrahlung, Wärmeleitung, Konvektion Infrarotstrahler, gute und schlechte Wärmeleiter, Radia-


toren, Röntgenröhre als Beispiele heranziehen

1.3 Elektrizitätslehre und Magnetismus 15 Std.

Den Schülerinnen ist bewusst, dass La- Ladungsträger Plattenkondensator, statische Aufladung, Wirkung e-
dungen existieren und die Kraft zwischen lektrischer Felder auf den Menschen
ihnen die Gravitationskraft vernachlässig- Elektrische Kraftwirkungen

Seite 33
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Physik

bar macht. Sie erkennen, dass ein Feld


vorliegen muss, um Kraftwirkungen über Spannung
große Distanzen zu erklären. Sie verste-
hen, dass Ladungstransport oder Strom- Kapazität
fluss mit Materietransport verbunden ist
und daher zwischen elektrischem Strom Bewegungen von Ladungen:
und dem Verhalten von Wasser eine große – Stromstärke Ohm´sches Gesetz im Gegensatz zum veränderlichen
Analogie besteht. Sie beschreiben, wie es – elektrischer Widerstand Widerstand der Glühlampe
zur elektrischen Leitfähigkeit kommt. Sie – elektrische Energie und Leistung Leitungsvorgänge im menschlichen Körper
verstehen die Kraftwirkungen von elektri- Gefahren durch elektrischen Strom
schen und magnetischen Feldern auf ru- Drehstrom, Effektivwert, Energieverluste bei der
hende und bewegte Ladungen. Stromübertragung

Magnetische Erscheinungen: Bedeutung der magnetischen Kraftwirkung in der


– Permanentmagnet Technik; auf NMR hinweisen
– Magnetfeld eines stromdurchflossenen Lei- Drehstrom, Effektivwert, Energieverluste bei der
ters Stromübertragung
– Lorentz-Kraft
– Induktionsgesetz
– berufsrelevante Anwendungsbeispiele Z. B. Elektromotor, Generator, Spule und Kondensator
im Wechselstromkreis, Transformator
Ablenkung eines Elektronenstrahls, e/m-Bestimmung
des Elektrons, Oszilloskop

Unterschied zwischen Wechselstrom und


Gleichstrom am Beispiel des Transformators

1.4 Optik 10 Std.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Physik

Die Schülerinnen erkennen die Gesetzmä- Geometrische Optik: Lichtgeschwindigkeit


ßigkeiten der Ausbreitung des Lichtes und – Brechungs- und Reflexionsgesetz
dass für bestimmte optische Erscheinun- – Totalreflexion
gen das Licht als elektromagnetische Wel- – einfache optische Geräte Einsatz von Spiegel, Linse, Lupe, Mikroskop und Fern-
le aufgefasst werden muss. rohr
Wellenoptik:
– Beugung und Interferenz an Spalt und
Gitter Monochromasie, Polarisation, Wellenlängenbestim-
– Abhängigkeit der Brechzahl von der Wel- mung erarbeiten
lenlänge
– einfache optische Geräte Einsatz von Prismen und Gitterspektralapparaten

1.5 Projektlerngebiet 15 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Fachenglisch

FACHENGLISCH

Fachprofil: Der Englischunterricht an der Berufsfachschule ist berufsbezogener Unterricht und baut auf dem Niveau eines mittleren Schul -
abschlusses auf. Sprachliche Kenntnisse und Fertigkeiten werden anhand konkreter beruflicher Situationen vermittelt. Darüber
hinaus motiviert und befähigt der Unterricht die Schülerinnen zu einem selbstständigen Fremdsprachenlernen bzw. -weiter-
lernen.
Die gezielte Verwendung von Englisch als Unterrichtssprache verstärkt den kommunikativen Aspekt.
Durch Einblicke in die Lebensverhältnisse in anderen Ländern wird bei den Schülerinnen ein Bewusstsein für kulturelle Vielfalt
geweckt und die Bereitschaft zur Toleranz aufgebaut.
Die Zusammenarbeit mit anderen Fächern ist ausdrücklich gewünscht.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 14 (Fachenglisch) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

2. Schuljahr

Lerngebiet: 2.1 Kommunizieren und Informieren im berufsbezogenen Kontext 35 Std.


2.2 Projektlerngebiet 5 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Kommunizieren und Informieren im 35 Std.


berufsbezogenen Kontext

Die Schülerinnen lernen in berufstypi- Themenbezogener Wortschatz: Vokabelkarteien anlegen lassen


schen Situationen in englischer Sprache zu – medizinische Fachbegriffe Einsatz von englischsprachigen Gesundheitsbüchern

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Fachenglisch

kommunizieren. Sie üben sich insbesonde- – Grundbegriffe der Anatomie Vergleich, z. B. von Krankenhäusern, Kliniken in
re im genauen Hinhören und Verstehen – Bezeichnungen für Krankheitsbilder und Deutschland, Großbritannien, den Vereinigten Staaten
des gesprochenen Englisch. Sie werden Verletzungen von Amerika
zum Sprechen ermutigt und lernen, sich – Bezeichnungen für verschiedene medizini-
unter Zuhilfenahme kommunikativer Stra- sche Geräte, Ausrüstungen, Untersuchun-
tegien verständlich zu machen – u. U. gen
auch auf Kosten der sprachlichen Richtig- – Berufsbezeichnungen im Gesundheitsbe-
keit. Die Schülerinnen lernen, fachspezifi- reich
sches Informationsmaterial zu erschließen
und auszuwerten. Im Zusammenhang mit Idiomatische Wendungen:
der Kommunikation bzw. Information eig- – verschiedenartige Korrespondenzen
nen sie sich einen Grundstock an relevan- – Einnahmemodalitäten
tem Fachvokabular an.
Kommunikationsstrategien:
– aktives Zuhören und situationsgerechtes
Reagieren
– angemessene Intonation und Aussprache
sowie Gestik und Mimik als Ausdruckshilfe

Sprechen aus beruflichem Anlass: Rollenspiele, Präsentationen, Kurzreferate


– Beratung und Betreuung von Patienten
– Bestellung von Waren, Laborartikeln

Erschließen von Texten, z. B.


– Gebrauchsanweisungen
– Werbetexte
– Sachtexte
– Zeitungstexte
– Fachartikel
– Berichte

Seite 37
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Fachenglisch

2.2 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der
rerseits die gezielte Förderung der kom- Thematik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Biologie und Ökologie

BIOLOGIE UND ÖKOLOGIE

Fachprofil: Der Unterricht nutzt Vernetzungsmöglichkeiten zwischen den theoretischen und praktischen Unterrichtsinhalten der naturwi s-
senschaftlichen Grundlagenfächer und den medizinischen Disziplinen Anatomie und Physiologie. Er vermittelt notwendiges zy-
tologisches Basiswissen für die Strahlenbiologie und Strahlentherapie. Auf der Grundlage von fachspezifischem (biolog ischem)
Wissen steht daher die fächerübergreifende und fächerverbindende Funktion im Vordergrund. Im Hinblick auf das B erufsziel
sollen die Lerninhalte so erarbeitet werden, dass der Bezug zum menschlichen Körper im Vordergrund steht.
Die Schülerinnen erweitern ihr grundlegendes biologisches Schulwissen in Anwendung auf immer komplexere Zusammenhänge.
Bei der Umsetzung ist das Orientierungswissen höher als das Vertiefungswissen zu bewerten.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 3 (Biologie und Ökologie) der Anlage 2 der Ausbildungs - und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Lebewesen als offene Systeme und ihre ökologischen Beziehungen 15 Std.
1.2 Systemelement Zelle 20 Std.
1.3 Vererbung und Selbstorganisation lebender Systeme 20 Std.
1.4 Projektlerngebiet 5 Std.
60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Lebewesen als offene Systeme und 15 Std.


ihre ökologischen Beziehungen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Biologie und Ökologie

Die Schülerinnen erfassen die Elemente Ökosystem Erde – Systemelemente und Ver- Gemeinsames Erstellen von Übersichten (Folien, Poster
der belebten Natur in ihren wechselseiti- flechtungen o. Ä.). Als Vorwissen vorhandene Begriffe (z. B. Foto-
gen Beziehungen auf ökologischer, bio- synthese, Atmung, Produzenten, Konsumenten, De-
energetischer und molekularer Ebene. Sie struenten, Auto- und Heterotrophie) können hier zuge-
erkennen, dass alle lebenden Organismen ordnet bzw. ergänzt werden.
als offene Systeme vor dem Problem der Über beeinflussende Faktoren bietet sich im Unter-
Energiezufuhr stehen. Sie erhalten einen richtsgespräch eine Diskussion um die Rolle/Auswir-
Überblick der unterschiedlichen Lösungs- kungen des Menschen innerhalb des Systems als „Stör-
strategien und verstehen den komplexen faktor“ an.
Vernetzungsgrad von Stoff- und Energie-
umwandlungen. Dabei erweitern sie ihre Bioenergetische und biochemische Grundla- In Absprache mit Chemie und Biochemie sowie Physik
bioenergetischen und molekularen Grund- gen:
kenntnisse. – prinzipielle Unterschiede von Energie- und
Stoffumwandlungen bei Pflanzen und Tie-
ren
– Rolle der Sonne als zentraler Energieliefe-
rant
– energetische Vernetzung der Lebensformen
– Auf-, Ab- und Umbau von Kohlenhydraten, Betonung der beiden Funktionen des Stoffwechsels: als
Lipiden, Proteinen im Rahmen des Bau- Energietransport, -umwandlung, -entwertung und Pro-
und Energiestoffwechsels duzent von komplexen Molekülen
– Adenosintriphosphat als biologisch verfüg- Keine biochemischen Details, sondern Bedeutung als
bare Energieform biologisch universelle Energieform herausstellen
Einen Ansatz bietet die menschliche Nahrungsaufnah-
me und -verdauung, hierbei können gleichzeitig die
Stationen des Verdauungstrakts (inkl. grober Funktio-
nen) wiederholt werden.
– Ort der Energiegewinnung – Zelle

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Biologie und Ökologie

1.2 Systemelement Zelle 20 Std.

Die Schülerinnen lernen die Zelle als Zelle als Funktionseinheit: Die Bedeutung der „funktionellen Arbeitsteilung“ in
kleinste dynamische Systemeinheit des – Aufbau von Membranen: Membranlipide, der Zelle (Kompartimentierung) als Voraussetzung für
Organismus kennen, erfassen ihre Bedeu- -proteine das Nebeneinander von unterschiedlichen biochemi-
tung im hierarchischen Prinzip von Zelle – – Bau und Funktion der Organellen schen Reaktionen hervorheben
Organ – Organsystem und erwerben über
den Aspekt der Zelldifferenzierung Zelle als offenes System: Die Besprechung der Zelle als offenes System bietet
Grundkenntnisse der Histologie. – Stoff- und Flüssigkeitstransporte durch den Ansatz zur Erklärung der Transportmechanismen
Membranen sowie des Zusammenwirkens der Organellen bei ener-
– Zusammenwirken energieliefernder und gieliefernden und -verbrauchenden Reaktionen.
-verbrauchender Reaktionen

Zelle in Geweben und Organen:


– Gewebearten im Überblick In Absprache mit Strahlentherapie
– Blutbestandteile In Absprache mit Anatomie und Physiologie

1.3 Vererbung und Selbstorganisation 20 Std.


lebender Systeme

Die Schülerinnen verstehen den molekula- Molekulare und zytologische Grundlagen: In Absprache mit Strahlentherapie
ren Aufbau der Erbinformation (DNA) – DNA-Aufbau und zelluläre Organisation
und erkennen die Mechanismen zur Erhal- – Bedeutung der DNA bei Vererbung (Re-
tung der genetischen Kontinuität sowie der duplikation) und Selbstorganisation (Wir-
Kontrolle und Steuerung. Sie erfassen die kungsweise der Gene, Proteinsynthese)
Funktion der Zellteilungsformen im Rah-
men der Fortpflanzung und der Individu- Zellzyklus und Zellteilungsformen In Absprache mit Anatomie und Physiologie
alentwicklung. Sie wenden die Regeln der Vergleich Mitose/Meiose – Zuordnung zu Individual-
Vererbung an, erkennen ihren statistischen entwicklung (Wachstum, Regeneration, aber auch Be-

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Biologie und Ökologie

Charakter und festigen grundlegende ge- deutung von Stammzellen) und Arterhaltung (Keimzel-
netische Fachbegriffe. Zusätzlich erwer- lenbildung)
ben sie Kenntnisse über die Ursachen ge-
netisch bedingter Erkrankungen anhand Keimzellenbildung, Befruchtung und Entwick- Geschlechtsspezifische Unterschiede im zeitlichen Ab-
ausgewählter, berufsrelevanter Beispiele, lung beim Menschen lauf und deren Bedeutung heranziehen
über Methoden der pränatalen Diagnostik
sowie einen Einblick in die Ansätze der Genetische Grundbegriffe und Vererbungsre- In Absprache mit Anatomie und Physiologie
Gentherapie. geln Vererbung im AB0-Blutgruppensystem
Schematische Darstellung

Autosomal und X-chromosomal bedingte Erb- Schematische Anwendung der verschiedenen Erbgänge
krankheiten in berufsrelevanter Auswahl, z. B. in Kreuzungsquadraten
– autosomal rezessiv – Mukoviszidose, Statistische Aussagemöglichkeiten über Erkrankungs-
Phenylketonurie (PKU) häufigkeiten bei verschiedenen elterlichen/genetischen
– autosomal dominant – Osteogenesis imper- Ausgangssituationen
fecta, Polyposis coli Nach Möglichkeit Bildmaterial (evtl. auch Röntgenbil-
– X-chromosomal rezessiv – Hämophilie A, der) zu den einzelnen Erkrankungen einsetzen
Rot-Grün-Sehschwäche
– X-chromosomal dominant – Phosphatdiabe-
tes
– numerische Chromosomenaberrationen:
. gonosomal – Turner-, Klinefelter-
Syndrom
. autosomal – Down-, Edwards-, Patau-
Syndrom

Genetische Beratung:
– Indikationen Unter Einbeziehung der eigenen Erlebniswelt (Familie,
Bekannte etc.) mögliche Gründe im Unterrichtsge-
spräch entwickeln

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Biologie und Ökologie

– pränatale Diagnostik Amniozentese, Chorionzottenbiopsie


– aktuelle Themen der Gentherapie Unterschiede zwischen somatischer Gentherapie und
Keimbahntherapie, ethische Aspekte erörtern
Aktueller Bezug, z. B. Stammzellentherapie

1.4 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Psychologie

PSYCHOLOGIE

Fachprofil: Das Unterrichtsfach Psychologie bereitet die Schülerinnen auf ihre spätere Tätigkeit im Hinblick auf unterschiedliches menschl i-
ches Verhalten im Umfeld von Patient und Technik vor und bietet ihnen Erklärungsmodelle dafür. Aufbauend auf persönlichen
Erfahrungen erweitert der Unterricht die Handlungsspielräume der Schülerinnen. Sie werden mit grundlegenden psycholog ischen
Erkenntnissen vertraut und lernen, diese bei ihrer Tätigkeit zu berücksichtigen. Dies ermöglicht ein Verständnis für unterschied-
liche Verhaltensweisen und erweitert dieses mit alternativen Möglichkeiten des eigenen Handelns. Damit trägt das Fach Psych o-
logie dazu bei, die Persönlichkeitsentwicklung sowie die soziale und kommunikative Kompetenz der Schülerinnen zu fördern,
und befähigt sie, im Alltag eigenständig und beruflich kompetent zu arbeiten.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 13 (Psychologie) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Grundlagen der Sozialwissenschaften 10 Std.


2.2 Betreuung kranker Menschen 15 Std.
2.3 Kommunikatives Verhalten 10 Std.
2.4 Projektlerngebiet 5 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Grundlagen der Sozialwissenschaf- 10 Std.


ten

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Psychologie

Die Schülerinnen unterscheiden zwischen Unterschiede zwischen Natur- und Sozialwis- Sammlung und Gegenüberstellung von Beispielen aus
Alltagswissen und sozialwissenschaftli- senschaften dem persönlichen Umfeld der Schülerinnen
chem Wissen und eignen sich einen Über-
blick über grundlegende Fragestellungen Wissenschaftliche Gegenstandsbestimmung,
und Vorgehensweisen verschiedener Dis- Fragestellung und Aussagen
ziplinen der Psychologie an. Sie werden
sich der Einflüsse bewusst, die das Zu- Zentrale Fragestellungen Die unterschiedlichen Betrachtungsweisen der drei
sammenleben mit anderen Menschen auf – der Psychologie: Erleben, Verhalten und Disziplinen an Fallbeispielen herausarbeiten und die
die eigene Persönlichkeit hat. Sie werden Entwicklung des Individuums interdisziplinären Standpunkte darstellen
befähigt, menschliches Erleben und Ver- – der Soziologie: Wechselwirkung zwischen
halten mit Hilfe von Persönlichkeitstheo- Individuum und sozialem Umfeld
rien zu verstehen, und werden für die sozi- – der Pädagogik: Möglichkeiten erzieheri-
ale Bedingtheit individuellen Handelns scher Einflussnahme und Förderung
und Erlebens sensibilisiert.
Sozialwissenschaftliche Methoden: Test, Be-
fragung, Interview, Beobachtung, Experiment

Das Gedächtnis
Behalten und Vergessen
Lern- und Gedächtnishemmung

Einsicht in die Bedeutung der Lernpsychologie,


Lern- und Arbeitstechniken:
– Lernrhythmus, Lernhemmungen
– Lesetechniken
– Zeitplanung, Arbeitsplatzgestaltung
– Selbstmotivierung
– Neuromentale Trainingsmethoden

Seite 45
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Psychologie

Lerntheorien Z. B. Konditionierung, Modell- und Verstärker-


Lernen, Kognitives Lernen aufgreifen

Persönlichkeitsbegriff: Auf mögliche Beobachtungsfelder hinweisen, z. B.


– Selbst- und Fremdwahrnehmung erster Eindruck, Vorurteil, Projektion
– soziale und personale Identität

Aufgaben der Persönlichkeitspsychologie, z. B. Beeinflussung von Wahrnehmung durch Kippbilder


Beschreibung, Erklärung, Vorhersage und Ver- demonstrieren
änderung von Erleben und Verhalten einer Per-
son

Persönlichkeit und Entwicklung:


– persönliche und soziale Entwicklungsfakto-
ren
– Entwicklungsbereiche: Denken, Intelligenz,
Fühlen

2.2 Betreuung kranker Menschen 15 Std.

Die Schülerinnen gewinnen Einsicht in die Durch Krankheit bedingte Veränderungen im Auf Unterschiede im Erleben von Gesundheit und
Bedeutung psychosozialer und medizini- Erleben im Hinblick, z. B. auf Identität, Kör- Krankheit eingehen
scher Faktoren für das Erleben von pererleben
Krankheit und lernen, die Problematik von
Krisensituationen zu erfassen. Unterschiedliche Patientengruppen: Die Schülerinnen im taktvollen Umgang mit Menschen
– Kinder, alte Menschen in Krisensituationen sensibilisieren
– chronisch Kranke

Schwerkranke und Sterbende begleiten

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Psychologie

2.3 Kommunikatives Verhalten 10 Std.

Die Schülerinnen sind fähig und bereit, Bedeutung von Sprache, Sprechen und Zuhö- Auf die Bedeutung von verbalen und nonverbalen In-
kommunikationstheoretisches Wissen in ren halten eingehen
berufstypischen Situationen anzuwenden.
Den Schülerinnen ist die Bedeutung grup- Kommunikation und Kommunikationsprozes-
pendynamischer Prozesse im beruflichen se:
Team bewusst. Sie erwerben Fähigkeiten, – Kommunikationsmodelle Z. B. nach Watzlawik, Schulz v. Thun
eigene Schwierigkeiten im Team zu be- – erfolgreiche und gestörte Kommunikation
wältigen. – Vorbeugen und Beheben von Kommunika- Anhand von z. B. Dialekten, Fremdsprachen, Fachaus-
tionsstörungen drücken erörtern

Beachten von Grundsätzen der Gesprächsfüh- Z. B. nach Rogers


rung

Anwenden von Gesprächstechniken in berufs-


typischen Situationen:
– Gespräche mit Vorgesetzten
– Gespräche mit Mitschülern und Kollegen
– Gespräche mit (ausländischen) Patienten

Gruppendynamische Prozesse im beruflichen


Team

Wechselwirkung zwischen dem Einzelnen und


dem Geschehen in der Gruppe bei
– Gesprächssituationen
– Entscheidungssituationen

Seite 47
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Psychologie

– Positionen in der Gruppe


– Entstehung, Funktion und Abbau von Vor-
urteilen

Möglichkeiten zur Bewältigung von Konflikten Auf die Bedeutung eigener Möglichkeiten bei der Be-
und Krisensituationen bei seitigung von Konfliktsituationen im Unterricht oder
– emotionalen Belastungen bei Vorurteilen gegen Arbeitskollegen eingehen
– beruflichen Belastungen Die Stressproblematik kann mit Hilfe eines Modells
– Rollenkonflikten zum Stresserleben und -bewältigen dargestellt werden.
Auf Burn-out und Mobbing eingehen!

Konsequenzen des medizinisch-technischen


Fortschritts für die spätere Berufsausübung und
die Patienten:
– Einstellung zur Technik
– Angst und Aggression

2.4 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der
rerseits die gezielte Förderung der kom- Thematik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Psychologie

sentation der Ergebnisse


– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

KRANKHEITSLEHRE UND HYGIENE

Fachprofil: Die Zusammenlegung von Krankheitslehre und Hygiene ermöglicht eine direkte Gegenüberstellung der beiden polaren Leben s-
phänomene Gesundheit und Krankheit und damit tiefere Einsichten in deren wechselseitige Bedingungen.
Krankheitslehre vermittelt Grundlagen vom Wesen, den Ursachen und dem Entstehungsprozess von Krankheiten, deren Au s-
druck Krankheitssymptome sind. Letztere stehen in Zusammenhang mit physischen, psychischen oder sozialen Phänomenen auf
dem Boden veränderter Physiologie oder Anatomie.
Diese Veränderungen sind der Gegenstand radiologischer Diagnostik und Therapie.
Hygiene ist auf Gesundheit ausgerichtet und nutzt die der Krankheitslehre entspringenden E rkenntnisse zur Erhaltung oder Ver-
besserung des Gesundheitsstandes, in dem z. B. Krankheitsursachen oder -frühzeichen unter der Betrachtungsweise der Hygiene
Risiken darstellen, denen durch entsprechende Maßnahmen wie Vorsicht, Gesundheitsförderung, Vermeidung oder Früherken-
nung aktiv entgegengetreten werden kann.
Diese Kenntnisse zielen auf eine Meinungsbildung und deren konkrete Umsetzung im beruflichen und privaten Lebensumfeld
ab.

Der Lehrplan umfasst die Themengebiete 4 (Hygiene) und 11 (Krankheitslehre) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungs-
verordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Allgemeine Krankheitslehre 20 Std.


1.2 Grundlagen aus der Hygiene 34 Std.
1.3 Projektlerngebiet 6 Std.
60 Std.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Allgemeine Krankheitslehre 20 Std.

Die Schülerinnen setzen sich mit den Beg- Begriffsklärung: Gesundheit und Krankheit WHO-Definition von 1946
riffen Gesundheit und Krankheit ausein-
ander. Sie kennen die wesentlichen Ursa- Krankheitsursachen (Ätiologie)
chen von Krankheiten, erklären exempla-
risch die Vorgänge der Krankheitsentste- Bedingungen der Krankheitsentstehung (Pa-
hung und bringen diese in Zusammenhang thogenese):
mit den Krankheitssymptomen und -zei- – Konstitution
chen. Sie überblicken das Spektrum der – Disposition
verschiedenen Krankheitsarten, die Me- – Exposition
thoden der Diagnostik und die Grundzüge
ihrer Behandlung. Sie bekommen einen Allgemeine Symptomenlehre:
Einblick in die Bedingungen des Alterns Häufig vorkommende Krankheitssymptome:
und werden sich der Bedeutung von Prä- Entzündung, Fieber, Ödem, Schmerz, Atemnot
vention und Rehabilitation bewusst.
Krankheitsarten:
– Anlagestörungen, Missbildungen
– funktionelle Störungen
– entzündliche Erkrankungen
– vaskuläre Erkrankungen
– degenerative Krankheiten
– Tumorerkrankungen
– traumatologische Krankheiten
– psychiatrische Erkrankungen Unter Einbeziehung der Suchtkrankheiten

Seite 51
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

Verlaufsformen von Krankheiten (akut, chro-


nisch) und Krankheitsausgänge: Heilung, De-
fektheilung, Tod

Altersbedingte Störungen

Grundzüge der Diagnostik

Grundzüge der Therapie

Prävention und Rehabilitation

1.2 Grundlagen aus der Hygiene 34 Std.

Die Schülerinnen vertiefen in ausgewähl- Infektionskrankheiten


ten Themenbereichen die bereits gewon-
nen Erkenntnisse zur Ätiologie und Patho- Krankheitserreger und wichtige durch sie ver- Auf die wesentlichen Entdeckungen im Bereich der
genese von Krankheiten. Sie begreifen ursachte Infektionskrankheiten Infektionskrankheiten eingehen
diese als Grundlagen für Strategien bzw.
Maßnahmen zur Vorbeugung bzw. Be- Ansteckungswege Am Beispiel der Verbreitung von Aids darstellen,
kämpfung von Krankheiten bzw. der Ge- diaplazentare Infektion Neugeborener mit einbeziehen
sundheitsförderung. Gleichzeitig entwi- Ausbreitungsmuster:
ckeln sie die Bereitschaft, die gewonnenen – Endemie
Einsichten im beruflichen Alltag sowie im – Epidemie
persönlichen Verhalten umzusetzen. – Pandemie

Schutzmaßnahmen Bedeutung von Impfungen hervorheben

Seite 52
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

Lebensmittelhygiene

Mikrobiologische und chemische Kontaminati- Erkrankungsbeispiele nennen


on von Lebensmitteln

Verfahren zur Lebensmittelkonservierung Problematik der Konservierung ansprechen

Lagerung und Vorratshaltung von Lebensmit-


teln

Umwelthygiene

Wechselwirkung zwischen Mensch und Um- Auf die Psychohygiene bezüglich Klima, Wetter, Licht
welt: und Lärm hinweisen
– Boden/Nahrung
– Wasser/Abwasser
– Luft (Wetter/Klima)

Umwelteinflüsse und Krankheit: Die Gefährdung durch Rauchen anhand von Statistiken,
– Hauterkrankungen Broschüren und Filmen darstellen
– Krebs
– Herz-Kreislauf-Erkrankungen
– Allergien

Verantwortung für die Umwelt

Umwelttechnische Verfahren:
– Trinkwasseraufbereitung und Abwasserbe- Besichtigung entsprechender Einrichtungen
seitigung Beispiele für gesundheitliche Risiken bei verunreinig-
– Luftreinhaltung tem Wasser

Seite 53
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

– Vermeidung, Beseitigung und Recycling


von Abfällen

Krankenhaushygiene:

Klassischer und moderner Hospitalismus

Methoden zur Keimminderung:


– Sanitation
– Desinfektion
– Sterilisation

Schutzmaßnahmen: Mögliche Folgen bei Nichtbeachtung der Hygienemaß-


– prophylaktische Maßnahmen nahmen ansprechen
– Schutzkleidung Infektionsschutzgesetz in Absprache mit Berufs- und
– Schutzimpfungen Staatskunde
– Unfallverhütungsvorschriften

Hygienegerechter Umgang mit Arzneimitteln Verwendung von Einmalartikeln, Aufbewahrungsvor-


und Geräten: schriften, Verfallsdaten, Vorbereiten eines sterilen Ar-
– Aufbewahrung beitsplatzes
– Anwendung Umgang mit offenen radioaktiven Substanzen in Ab-
– Reinigung sprache mit Nuklearmedizin
– Entsorgung

Auswirkung von Hygienefehlern auf Patienten Am Beispiel von Hepatitis und HIV-Infektionen be-
und Personal sprechen

1.3 Projektlerngebiet 6 Std.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der
rerseits die gezielte Förderung der kom- Thematik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

Seite 55
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

KRANKHEITSLEHRE UND HYGIENE, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Erkrankungen des Bewegungsapparats 15 Std.


2.2 Ausgewählte Organerkrankungen 25 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Erkrankungen des Bewegungsappa- 15 Std.


rats

Die Schülerinnen erarbeiten sich fundierte Frakturen: In Absprache mit Diagnostische Radiologie
Kenntnisse bezüglich der für sie besonders – Frakturzeichen
relevanten Störungen und Erkrankungen – Bruchformen
des Bewegungsapparats. – Frakturbehandlung
– Frakturheilung
– Komplikationen Z. B. Kompartment-Syndrom, Osteomyelitis, Pseud-
arthrose, Sudeck’sche Atrophie aufgreifen

Erkrankungen der Wirbelsäule und Extremitä- Häufig vorkommende Krankheitsbilder heranziehen:


ten:
– Fehlbildungen Z. B. Hüftluxationen
– traumatische Erkrankungen Z. B. Halswirbelsäulen (HWS)-Schleudertrauma,
Schenkelhalsfraktur
– entzündliche Erkrankungen Z. B. Spondylitis
– degenerative Erkrankungen Z. B. Osteochondrose, Spondylarthrose, Discusprolaps,
Coxarthrose

Seite 56
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

2.2 Ausgewählte Organerkrankungen 25 Std.

Die Schülerinnen verschaffen sich einen In Absprache mit Diagnostische Radiologie


Überblick bezüglich weiterer für sie be- Herzerkrankungen, z. B.
deutsamer Erkrankungen aus den einzel- – koronare Herzerkrankung (KHK) Percutane coronare Angioplastie (PTCA) aufgreifen
nen Organsystemen. – Herzinfarkt Bedeutung der Röntgenthoraxkontrolle nach Schrittma-
– Herzrhythmusstörungen cherimplantation hervorheben

Gefäßerkrankungen:
– Thrombose
– Embolie Virchow-Trias ansprechen
– arterielle Verschlusskrankheit (AVK) Risikofaktoren und Schweregrade verdeutlichen
– Aneurysmen

Hämatologische Erkrankungen:
– Anämien
– Leukämien

Immunologische Erkrankungen Gewebeverträglichkeitssystem, z. B. Human-


Leukozyten-Antigen (HLA)-System, Polyarthritis erör-
tern

Atemwegserkrankungen:
– chronisch obstruktive Erkrankungen
– Pneumonien
– Tumoren
Z. B. Bronchialkarzinom, Hypopharynxkarzinom

Seite 57
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Krankheitslehre und Hygiene

Erkrankungen des Verdauungstrakts:


– Ulcuserkrankungen Bedeutung von Enteroclysma für Dünndarmdiagnostik
– Morbus Crohn, Colitis ulcerosa erwähnen
– Pankreatitis, Hepatitis, Leberzirrhose
– Tumoren Z. B. Kolonkarzinom aufgreifen

Erkrankungen des Urosystems:


– Pyelonephritis, Glomerulonephritis, Nieren-
insuffizienz
– Urolithiasis
– Miktionsstörungen Z. B. Erkrankungen der Prostata aufgreifen

Gynäkologische Erkrankungen:
– Zyklusstörungen
– Entzündungen
– Tumoren Z. B. Mammakarzinom aufgreifen

Seite 58
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE

Fachprofil: Das Fach Anatomie und Physiologie vermittelt ein Grundwissen von Bau und Funktionen des menschlichen Körpers und erlaubt
davon ausgehend die Erkennung pathologischer Abweichungen. Darauf baut die praktische Tätigkeit der medizinisch -
technischen Radiologieassistentinnen im diagnostischen wie auch therapeutischen Bereich auf. Zum Verständnis der klinischen
Fächer werden neben der klassischen makroskopisch und topografisch geprägten Betrachtungsweise der Organe baulich -
funktionelle Kenntnisse aus tieferen Ebenen erforderlich. Begriffe aus der Anatomie und Physiologie stellen einen wichtigen
Teil der im Bereich der Radiologie verwendeten Fachsprache.
Die Inhalte sollen grundsätzlich praxisorientiert vermittelt werden, also den Bezug zu den diagnostischen Verfahren und den aus
der Anwendung resultierenden Befunden herstellen.

Der Lehrplan umfasst die Themengebiete 9 (Anatomie), 10 (Physiologie) und 21 (Elektrodiagnostik) der Anlage 2 der Ausbil-
dungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Einführung 5 Std.


1.2 Funktionelle Systeme, Teil 1 70 Std.
1.3 Projektlerngebiet 5 Std.
80 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Einführung 5 Std.

Seite 59
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

Die Schülerinnen definieren die Begriffe Begriffsklärung und Definitionen Anlegen von Karteikarten zu medizinischen Fachbeg-
Anatomie und Physiologie. Sie erhalten riffen
Einsicht in den hierarchischen Aufbau des Orientierung am menschlichen Körper
Körpers, teilen diesen in große Regionen
ein und gewinnen einen ersten Überblick Organisationsebenen In Absprache mit Biologie und Ökologie
über die funktionellen Systeme des Orga- Organe – Gewebe – Zelle und subzelluläre Strukturen
nismus, den Sitz der wichtigsten Organe Funktionelle Systeme: und ihre physiologischen Aspekte aufgreifen
und deren Bedeutung sowie die topogra- – Nomenklatur und Zelldifferenzierung, Gewebeentstehung und Grund-
phischen Beziehungen zueinander. Dabei – Topographie prinzipien der Zellphysiologie aufzeigen
eignen sie sich die anatomischen Fachbe- der besonders relevanten Organe und deren Auf unterschiedliche Regenerationsfähigkeit von Ge-
zeichnungen sowie Richtungs- und Lage- Aufgaben im Überblick webe und Zellen hinweisen
bezeichnungen an.

1.2 Funktionelle Systeme, Teil 1 70 Std.

Gebündelt nach funktionellen Systemen Bewegungsapparat: Mechanismen des Knochenwachstums und der Kno-
erarbeiten sich die Schülerinnen die für – allgemeiner Aufbau und Funktion chenheilung diskutieren
ihre Berufsgruppe relevanten Inhalte. Sie – spezielle Anatomie und Physiologie von Hinweisen auf die Unterschiede bezüglich der Stoff-
lokalisieren Organe bzw. anatomische . Wirbelsäule und Thorax wechselsituation von Knochen bzw. Knorpelgewebe
Strukturen, beschreiben deren typische . Schultergürtel und oberen Extremitäten
Gestalt oder grundlegenden Verlauf sowie . Beckengürtel und unteren Extremitäten Einsatz von Skelett und Skelettteilen, Demonstration
die Beziehung zur Nachbarschaft. Sie er- . Schädel der Gelenkbeweglichkeit am Probanden
klären den inneren Aufbau der jeweiligen – Bezeichnung besonders relevanter Skelett-
Gebilde und leiten aus diesem die wesent- muskeln und Bandstrukturen
lichen Funktionen ab.

Kardiovaskuläres System:
– Herz:
. Lage und topographische Beziehungen Demonstration eines Herzmodells

Seite 60
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

. Binnenstrukturen und Wandaufbau


. Erregungsbildungs- und Erregungs- In Absprache mit Diagnostische Radiologie
leitungssystem Hinweis auf sichtbare, palpatorische und auskultatori-
. Grundzüge des EKG sche Phänomene der Herzaktion
. mechanische Herzaktion
– Blutgefäße:
. Topographie und Nomenklatur relevanter Demonstration von entsprechendem Bildmaterial,
Gefäße von Stamm und Extremitäten Hinweis auf DSA, Angio- und Phlebographie (vgl.
. Allgemeiner Wandaufbau der Blutgefäße Diagnostische Radiologie)
und funktionelle Differenzierung der Ge- Windkesselfunktion und Blutstrommechanismen be-
fäßtypen sprechen
. Physiologie der Mikrozirkulation
. Grundzüge der Kreislaufregulation
. Blutdruck und Blutdruckmessung

Hämatopoetisches System:
– Blutbestandteile, Blutbildung und -abbau Abgrenzung Plasma und Serum, Eingehen auf die Be-
– Blutstillung deutung der Blutzellen und Gerinnungsfaktoren für
– Blutgruppen Diagnostik und Therapie
Auf die unterschiedliche Verteilung des blutbildenden
Marks bei den unterschiedlichen Altersgruppen unter
dem Aspekt des Strahlenschutzes besonders hinweisen

Lymphatisches System:
– Organisation und Kooperation zentraler und Bezüglich der immunologischen Aspekte Absprache
peripherer lymphatischer Organe mit Nuklearmedizin
– Knochenmark und Thymus
– Lymphgefäße und -knoten
– Mandeln
– Milz

Seite 61
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

Respiratorisches System:
– Lage, Bau und Funktion von Den Begriff Totraum erläutern
. Nase und Nebenhöhlen
. Rachen
. Kehlkopf
. Trachea und Bronchialbaum
. Lungen mit Pleura und Zwerchfell
– Gefäßversorgung der Lunge Bezug zum kardiovaskulären System herstellen
– Atemmechanik, Ventilation und Gasaus- Bedeutung für Regulation des Säure-Basen-Haushalts
tausch herausarbeiten
– Atemregulation und Spirometrie

1.3 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der
rerseits die gezielte Förderung der kom- Thematik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

Seite 62
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Funktionelle Systeme, Teil 2 35 Std.


2.2 Projektlerngebiet 5 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Funktionelle Systeme, Teil 2 35 Std.

Gebündelt nach funktionellen Systemen Verdauungssystem: Bezug zu diagnostischen Verfahren herstellen


erarbeiten sich die Schülerinnen die für Bau und Funktion des Verdauungstraktes sowie
ihre Berufsgruppe relevanten Inhalte. Sie seiner Anhangsdrüsen
lokalisieren Organe bzw. anatomische
Strukturen, beschreiben deren typische Urosystem:
Gestalt oder grundlegenden Verlauf sowie Topographie, Bau und Funktion der Nieren und Eingehen auf Anomalien und Missbildungen der Nie-
die Beziehung zur Nachbarschaft. Sie er- ableitenden Harnwege ren und ableitenden Harnwege
klären den inneren Aufbau der jeweiligen Auf die Bedeutung der Nieren für Wasserhaushalt und
Gebilde und leiten aus diesem die wesent- Diagnostik hinweisen
lichen Funktionen ab.
Genitalsystem:
Weibliche und männliche Geschlechtsorgane: Auf die Lage der männlichen und weiblichen Ge-
– Topographie schlechtsorgane (Strahlenschutz) im Kindes- und Er-
– Bau und Funktion wachsenenalter sowie auf Veränderungen der Ge-
schlechtsorgane in der Schwangerschaft hinweisen
Schwangerschaftsbedingte Veränderungen erörtern
Endokrines System:

Seite 63
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

– Topographie, Bau und Funktion der endo-


krinen Organe
– Hypothalamus Synergistische Effekte einzelner endokriner Organe
– Hypophyse bezüglich bestimmter Körperfunktionen, z. B. Blut-
– periphere Organe: drucksteuerung, ansprechen
. Schilddrüse Kontrastmitteleffekte auf die Schilddrüsenfunktion
. Epithelkörperchen
. Nebennieren
. Inselorgan der Bauchspeicheldrüse
. Ovar und Hoden Hormonelle Steuerung des weiblichen Zyklus und der
Schwangerschaft aufgreifen

Haut:
– Bau und Funktion Haut als natürliche Barriere und größtes Sinnesorgan
– Hautanhangsgebilde Aktinische Schädigung (Radioderm)
– Brust und Brustdrüse Auf Bedeutung des Stillens eingehen

2.2 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

sentation der Ergebnisse


– eine abschließende Ergebnisdiskussion

Seite 65
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

ANATOMIE UND PHYSIOLOGIE, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 Funktionelle Systeme, Teil 3 15 Std.


3.2 Projektlerngebiet 5 Std.
20 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 Funktionelle Systeme, Teil 3 15 Std.

Gebündelt nach funktionellen Systemen Nervensystem:


erarbeiten sich die Schülerinnen die für – Einteilung
ihre Berufsgruppe relevanten Inhalte. Sie – Nervengewebe
lokalisieren Organe bzw. anatomische – Elektrophysiologie der Nervenzelle
Strukturen, beschreiben deren typische – Hirnhäute
Gestalt oder grundlegenden Verlauf sowie – Gehirn
die Beziehung zur Nachbarschaft. Sie er- – Rückenmark
klären den inneren Aufbau der jeweiligen – Gefäßversorgung und Liquorsystem
Gebilde und leiten aus diesem die wesent-
lichen Funktionen ab. Sinnesorgane:
Bau und Funktion von Auge und Ohr

3.2 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)

Seite 66
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anatomie und Physiologie

eine berufsbezogene Aufgabenstellung.


Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf eine Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Bildverarbeitung

BILDVERARBEITUNG

Fachprofil: Das Fach Bildverarbeitung vermittelt das Verständnis für die Entstehung und die Eigenschaf ten der Bilder in der radiologischen
Diagnostik. Die Schülerinnen sind in der Lage, die Auswirkungen der bildgütebestimmenden Parameter zu verstehen und diese
so zu wählen, dass die resultierende Bildqualität der jeweiligen Fragestellung angepasst ist. Sie beherrschen Methoden zur Be-
schreibung und Beurteilung der Bildqualität und werden vertraut mit den Verfahren der Qualitätssicherung, die in der Routine
durchzuführen sind. Für den späteren Umgang mit modernen Bildverteilungs- und Archivierungssystemen werden die Schülerin-
nen mit den Grundlagen vertraut gemacht.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 16 (Bildverarbeitung) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Bildempfängersysteme 25 Std.


2.2 Qualitätssicherung 10 Std.
2.3 Patientenidentifikation, Bildverteilung und Archivierung 5 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Bildempfängersysteme 25 Std.

Die Schülerinnen kennen Aufbau und Grundlagen der fotografischen Bildaufzeich- Kurzen Abriss über die historische Entwicklung geben
Wirkungsweise verschiedener konventio- nung auf Film:
neller und digitaler Bildempfängersyste- – lichtempfindliche Substanzen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Bildverarbeitung

me. Sie beurteilen diese aufgrund der un- – fotografischer Prozess In Absprache mit Chemie und Biochemie
terschiedlichen Eigenschaften hinsichtlich – Technik der Filmverarbeitung Einstieg mit der Handverarbeitung
ihrer Einsatzmöglichkeiten und Eignung – Eigenschaften und Einsatzmöglichkeiten
für bestimmte Fragestellungen bzw. Un- von Filmmaterialien im Bereich der Rönt-
tersuchungen. Sie kennen die Parameter gendiagnostik
und Methoden zur Beschreibung und Be-
urteilung der Leistungsfähigkeit von Bild- Quantitative Erfassung der Eigenschaften von
empfängersystemen und deren einzelner Filmen:
Komponenten. – Densitometrie
– Sensitometrie

Konventionelle radiographische Verfahren:


– Film-Folien-Kombinationen
– Indirekt-Technik (BV-Aufnahmen)

Aufbau und Eigenschaften von konventionellen Film als Bildempfänger (Direktradiographie) und als
Bildempfängersystemen: Dokumentationsmedium
– Kassetten
– Verstärkungsfolien
– Empfindlichkeitsklassen
– spektrale Unterschiede
– Spannungsgang (Energieabhängigkeit)

Grundlagen der digitalen Bildverarbeitung:


– Kenngrößen digitaler Bilder:
. binäres Zahlensystem
. Matrix Zusammenhang mit der Bildauflösung erläutern
. Speichertiefe
. Speicherplatzbedarf
– Verfahren zur Bildbeeinflussung:

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Bildverarbeitung

. Mittelung, Filterung, Kantenanhebung


. Kontrastverarbeitung

Funktion und Aufbau digitaler Bildempfänger-


systeme

2.2 Qualitätssicherung 10 Std.

Die Schülerinnen entwickeln ein Bewusst- Struktur und Prinzipien der Qualitätssicherung
sein für die Bedeutung der Qualitätssiche-
rung bezüglich der Bilderzeugung und Bedeutung und Bestimmung der Bildgütequali-
Bildverarbeitung. Sie beschreiben Bildei- tätsparameter:
genschaften qualitativ durch geeignete – visuelle optische Dichte
Parameter. Zur Charakterisierung be- – Kontrast
stimmter Bildmerkmale (Qualitätsmerk- – Kontrastauflösung
male) wählen sie geeignete Parameter aus. – Unschärfe, Ortsauflösungsvermögen
Sie sind in der Lage, Methoden der fort- – Rauschen
laufenden Qualitätssicherung im klini- – Modulationsübertragungsfunktion
schen Betrieb anzuwenden. Sie sind in der
Lage, Ergebnisse der Konstanzprüfungen Methoden der Qualitätssicherung bei
zu beurteilen und zu bewerten. Sie kennen – Film-Folien-Systemen
die Aufgabe der ärztlichen Stelle als In- – konventionellen und digitalen Systemen
stanz zur Überwachung der Qualität radio- – Filmbetrachtungsgeräten
logischer Leistungen. – Bildwiedergabegeräten

Vorschriften zur Qualitätssicherung und deren Bedeutung von Richtlinien, Normen und Leitlinien
Überwachung Ärztliche Stellen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Bildverarbeitung

2.3 Patientenidentifikation, Bildvertei-


lung und Archivierung 5 Std.

Die Schülerinnen lernen den Aufbau und Grundsätzliche Kommunikationsabläufe in der In Absprache mit Übungen zur Dokumentation und
die Möglichkeiten vernetzter Systeme für Radiologie: Datenverarbeitung
die Verarbeitung der unterschiedlichen – Patientenaufnahme
Daten in radiologischen Abteilungen ken- – Anforderungen von Leistungen
nen. Sie wählen für die in der Routine an- – Verteilung der Bilder und Befunde
fallenden Aufgaben entsprechende Daten- – Picture Archiving and Communication Sys-
stationen aus und sind in der Lage, die in tem (PACS)
der Praxis erforderlichen Handgriffe – Radiologie-Informationssystem (RIS)
durchzuführen. – Archivierungsmedien

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

DIAGNOSTISCHE RADIOLOGIE

Fachprofil: Den Schülerinnen werden die Grundlagen und die Prinzipien der Röntgendiagnostik und der röntgendiagnostischen Unters u-
chungstechniken vermittelt. Sie lernen die verschiedenen speziellen bildgebenden Verfahren der Röntgendiagnostik und die
Kontrastmitteluntersuchungen kennen. Auf dieser Basis werden den Schülerinnen die konventionelle Radiologie und die
Schnittbildverfahren – Computertomographie (CT) und Magnetresonanztomographie (MRT) – näher gebracht. Die Besonderhei-
ten der Kinderradiologie, der Neuroradiologie und der interventionellen Radiologie werden aufgegriffen.

Der Lehrplan umfasst die Themengebiete 17 (Radiologische Diagnostik und andere bildgebende Verfahren) und 21 (Elektrodi a-
gnostik) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Grundlagen der Röntgendiagnostik 40 Std.


1.2 Prinzipien konventioneller röntgendiagnostischer Untersuchungen 40 Std.
80 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Grundlagen der Röntgendiagnostik 40 Std.

Die Schülerinnen lernen die Grundlagen Entwicklung der Diagnostischen Radiologie Entdeckung der Röntgenstrahlen und Entwicklung,
der Radiologie und den prinzipiellen Auf- und spezieller Untersuchungsmethoden z. B. der Angiographie, Computertomographie, Durch-
bau eines radiologischen Instituts kennen. leuchtung
Sie verstehen den prinzipiellen Aufbau

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

einer Röntgenanlage und das Zusammen- Organisation einer Röntgenabteilung Auf RIS- und PACS-Systeme eingehen, das „filmlose
wirken ihrer Bestandteile bei der Erstel- Krankenhaus“
lung eines Röntgenbildes. Sie erkennen,
dass die Bildqualität von verschiedenen Aufbau einer Röntgeneinrichtung: In Absprache mit Strahlenphysik, Dosimetrie und
Parametern abhängt, und verstehen den Strahlenschutz
Zusammenhang zwischen klinischer Fra- – Röntgengenerator Röhrenstromkreis und Heizstromkreis aufgreifen
gestellungen und der Wahl der Belich- – Bedienvorrichtungen
tungsparameter. Sie kennen die Möglich- – Röntgenstrahler: Entstehung von Röntgenstrahlen
keiten zur Optimierung des Strahlenschut- . Aufbau und Funktion Unterschied zwischen Nutz- und Streustrahlung
zes. Bedeutung der Blenden herausarbeiten
. Einsatzmöglichkeiten im Aufnahme-,
Durchleuchtungs- und Pulsbetrieb
. Röhrenbelastbarkeit
. Einfluss der Anode und des Brennflecks
– Bildempfängersystem: Auf die zunehmende Bedeutung digitaler Bildverarbei-
. Aufgabe tung eingehen
. Film-Folien-System
. Speicherfolie
. Bild-Verstärker-Fernseh-Kette
. Festplattendetektor

Typische röntgendiagnostische Arbeitsplätze:


– Rastertisch
– Rasterwandgerät
– Durchleuchtung

Qualitätsmerkmale von Röntgenbildern: In Absprache mit Bildverarbeitung


– Kontrast
– Auflösung, Schärfe
– Rauschen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

– optische Dichte
– Modulationsübertragungsfunktion

Abhängigkeit dieser Merkmale von verschie- Demonstration von Röntgenbildern, an denen die ge-
denen Parametern: nannten Parameter verändert wurden
– Strahlenqualität (Spannung, Filterung) Auf die Notwendigkeit hinweisen, dass diese Parameter
– Belichtungszeit, Strom-Zeit-Produkt entsprechend der klinischen Fragestellung angepasst
– Abbildungsgeometrie werden müssen
– Lage, Volumen (Kompression, Einblen-
dung) und Beschaffenheit des Objekts
– bildregistrierendes System
– Streustrahlung
– extrafokale Strahlung

Belichtungstechniken:
– freie Belichtung
– standardisierte Belichtungstabellen Arbeitsanweisungen in Übungen zur diagnostischen
Radiologie
– Belichtungsautomatik Auch für CT möglich

Aufnahmetechnische Leitlinien

Strahlenschutz versus diagnostische Zielset-


zung:
– Strahlenschutzmittel
– Abdeckung von Risikoorganen
– Einblendung des Nutzstrahlenfeldes
– Wahl geeigneter Aufnahmebedingungen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

1.2 Prinzipien konventioneller röntgen-


diagonstischer Untersuchungstechni-
ken 40 Std.

Die Schülerinnen werden mit den allge- Auswahl diagnostischer Einstelltechniken auf
meinen Grundsätzen der Röntgenaufnah- der Grundlage vorgegebener Krankheitsbilder:
me vertraut und erkennen aus einem vor- – Klärung des Aufnahmezwecks
gegebenen Röntgenbild die Lage und Ori- – Projektionsbedingungen
entierung der abgebildeten Körperregion. – Wahl des Untersuchungsgeräts und der Ein-
Sie kennen den Zusammenhang von Indi- stelltechnik
kation, Einstelltechnik und diagnostischer – Bedeutung der Abbildungsebenen Thorax p. a. versus a. p. (p = posterior, a = anterior)
Aussagekraft eines Bildes und wissen um – prinzipielle Vorgehensweise bei Untersu-
die Bedeutung und Notwendigkeit quali- chungen:
tätssichernder Maßnahmen. . des gesamten Skeletts
. innerer Organe und Weichteile
. des Atmungs- und Verdauungstrakts Kontrastmittelgabe ansprechen
– Identifizieren und Benennen von anatomi-
schen Strukturen unter Berücksichtigung
unterschiedlicher Projektionen und Einstell-
techniken und möglicher Überlagerungen

Qualitätskriterien röntgendiagnostischer Unter- Siehe Leitlinien; qualitätssichernde Maßnahmen in Ab-


suchungen sprache mit Bildverarbeitung

Überprüfen der Röntgenaufnahme unter rönt-


genanatomischen und röntgenpathologischen
Gesichtspunkten

Besondere Anforderungen bei polytraumati-


sierten Patienten

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

Qualitätssicherung:
– Vorschriften und Normen
– Prüfparameter, Prüfkörper und Hilfsmittel
– prinzipieller Ablauf von Qualitätskontrollen
– Anforderungen an die Protokollierung und
Aufbewahrung von konventionellen und di-
gitalen Röntgenbildern

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

DIAGNOSTISCHE RADIOLOIGIE, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Spezielle bildgebende Verfahren 20 Std.


2.2 Kontrastmitteluntersuchungen 20 Std.
2.3 Konventionelle Radiologie und Schnittbilddiagnostik 20 Std.
60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Spezielle bildgebende Verfahren 20 Std.

Die Schülerinnen erlernen die physikali- Arbeitsplätze für spezielle Untersuchungen: Zusammenhang zwischen der medizinischen Fragestel-
schen und apparativen Grundlagen für die – Thoramat lung und den zum Einsatz kommenden Untersuchungs-
Durchführung spezieller bildgebender – Knochenarbeitsplatz verfahren herstellen
Verfahren und kennen ihre medizinischen – Mammographie
Einsatzgebiete. – Durchleuchtung
– digitale Subtraktionsangiographie
– Computertomographie Hinweis auf die konventionelle Tomographie
– Kernspintomographie
– Ultraschall Nur auf Grundlagen eingehen

2.2 Kontrastmitteluntersuchungen 20 Std.

Die Schülerinnen lernen die Bedeutung Eigenschaften und Applikationsformen von


von Kontrastmitteln, typischen Kontrast- Kontrastmitteltypen bei
mitteluntersuchungen und deren Anwen- – Röntgenuntersuchungen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

dungsgebiete kennen. Sie sind sich der – kernspintomographischen Untersuchungen:


Gefahren bei der Anwendung der Kon- . Gadolinium-DTPA T1-Verkürzung
trastmittel bewusst und wissen, wie diese . supraparamagnetische Kontrastmittel T2-Verkürzung
Gefahrenpotenziale vermieden werden.

Dynamik von Kontrastmitteln, Kontrastmittel- Auf die Nierenfunktion eingehen


ausscheidung

Vorbereitende Maßnahmen:
– Aufklärung des Patienten Rechtsgrundlagen beachten
– Vorbereitung des Patienten Besonderheiten bei Patienten mit Kontrastmittelaller-
– Vorbereitung des Arbeitsplatzes gien, Schilddrüsenüberfunktion oder Nierenfunktions-
störungen; alternative Untersuchungsverfahren aufzei-
gen

Betreuung und Überwachung während und


nach der Untersuchung

Prinzipieller Ablauf wichtiger Kontrastmittel-


untersuchungen:
– CT
– MRT
– Angiographie Einsatz von verschiedenen Materialien und Umgang
mit Sterilgütern
– Urogramm
– Ösophagus-Magen-Darmtrakt

Kontraindikationen und Risiken der Kontrast-


mittel

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

Maßnahmen bei Kontrastmittelzwischenfällen Cortison, H1- und H2-Blocker, Adrenalin


Hilfe organisieren (Notfallnummer)

2.3 Konventionelle Radiologie und


Schnittbilddiagnostik 20 Std.

Die Schülerinnen lernen die Bedeutung Identifizieren und Benennen anatomischer


der konventionellen Radiologie im Ver- Strukturen bei Röntgenuntersuchungen des
gleich zu den Schnittbildtechniken CT und – Thorax Abgrenzen von Herz, Rippe, Wirbelsäule
MRT kennen. Sie kennen den grundlegen- – Abdomens Leeraufnahme und Linksseitenlage heranziehen
den Ablauf und die Besonderheiten dieser – Skeletts
Untersuchungen. Die Gefahren bei der und Erkennen häufiger und lebensbedrohlicher
Anwendung dieser Untersuchungen sind Krankheitsbilder
ihnen bewusst.
Untersuchungen mit CT an Unterscheiden von Einzeilen- und Mehrzeilen-CT
– Schädel Demonstration wichtiger pathologischer Befunde
– Thorax
– Abdomen
– Wirbelsäule

Nachverarbeitung der Volumendatensätze Fenstereinstellung und Multi-Planare-Reformation


(MPR) aufgreifen

Strahlenbelastung durch CT-Untersuchungen

Untersuchungen mit MRT


– Auswahl und Interpretation der Untersu- T1- und T2-Wichtung
chungsparameter
– an Schädel Demonstration wichtiger pathologischer Befunde

Seite 79
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

– an Leber
– an z. B.
. Herz Auf EKG-Triggerung (Anlage und Ableitungstechnik)
eingehen
. Gelenke
. Wirbelsäule

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

DIAGNOSTISCHE RADIOLOGIE, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 Kinderradiologie, Neuroradiologie und interventionelle Radiologie 50 Std.


3.2 Projektlerngebiet 10 Std.
60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 Kinderradiologie, Neuroradiologie


und interventionelle Radiologie 50 Std.

Die Schülerinnen lernen die besonderen Kinderradiologie:


Anforderungen an röntgendiagnostische – besondere Anforderungen aufgrund
Untersuchungen bei Kindern, in der Neu- . anatomischer Gegebenheiten
rologie und bei der Intervention kennen. . psychischer Voraussetzungen
Sie kennen den grundlegenden Verlauf . spezifischer Strahlenschutznotwendigkei-
dieser Untersuchungen und sind sich der ten
Gefahrenpotenziale bewusst. – technischen Ausführungen von Röntgenein- Auf die Alternative Ultraschall hinweisen
richtungen
– prinzipieller Ablauf von Routineuntersu-
chungen
– Identifizieren und Benennen anatomischer
Strukturen

Neuroradiologie:
– Auswahl diagnostischer und therapeutischer
Verfahren und Geräte unter Berücksichti-

Seite 81
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

gung vorgegebener Krankheitsbilder


– Identifizieren und Benennen anatomischer
Strukturen im Röntgenbild unter Berück-
sichtigung
. unterschiedlicher Schnittebenen und Ein-
stelltechniken
. möglicher Überlagerungen
– spezielle Vorgehensweise bei Untersuchun-
gen mit
. Angiographie
. Myelographie
. CT und MRT Bedeutung der MRT hervorheben

Interventionelle Radiologie:
– Auswahl diagnostischer und therapeutischer
Verfahren und Geräte unter Berücksichti-
gung vorgegebener Krankheitsbilder
– spezielle Vorgehensweise bei z. B.
. Wiederöffnung von Gefäß- und Gang-
systemen: Ballondilatation, Stentimplan-
tation, Lyse
. Occlusion und Embolisation
. percutane Punktion, CT-gesteuerte Drai- Materialgewinnung zur Histologie
nage
– Maßnahmen der Aufklärung, Vorbereitung,
Betreuung und Überwachung des Patienten
bei Interventionen

3.2 Projektlerngebiet 10 Std.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Diagnostische Radiologie

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

STRAHLENTHERAPIE

Fachprofil: Der Unterricht in Strahlentherapie orientiert sich an berufsrelevanten Aufgabenstellungen, d. h. im medizinischen Bereich wird
das Hauptaugenmerk auf die am häufigsten vorkommenden Tumorentitäten und Krankheitsbilder gelegt.
Im technischen Bereich werden die Grundlagen moderner Bestrahlungsgeräte aufgegriffen. Zudem werden Grundlagen zum
Verständnis der Bestrahlungsplanung vermittelt.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 18 (Strahlentherapie) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Grundlagen der Strahlentherapie 20 Std.


1.2 Apparative Grundlagen 15 Std.
1.3 Projektlerngebiet 5 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Grundlagen der Strahlentherapie 20 Std.

Die Schülerinnen lernen die Grundbegriffe Gemeinsamkeiten und unterschiedliche Ziel- Geschichte der Radioonkologie aufzeigen
der Strahlentherapie und der Radioonko- setzungen der bei Anwendung von Strahlung: Auf natürliche Strahlenbelastung hinweisen
logie kennen und unterscheiden zwischen – Stellung der Radioonkologie im Gesamt- Abgrenzen der Gefahren gegenüber dem Nutzen beim
diagnostischem und therapeutischem Ein- konzept der Tumorbehandlung neben Chi- Einsatz ionisierender Strahlung
satz ionisierender Strahlung. Sie erfahren rurgie, Chemotherapie Nebenwirkungen und Strahlenschutz mit einfachen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

die Grundsätze der Tumorbehandlung und – Berechtigungsgrundlagen für den Einsatz Beispielen verdeutlichen
begreifen die medizinische Bedeutung der von Strahlung in der Onkologie sowie bei
Strahlentherapie bei der Krebsbekämp- gutartigen Erkrankungen
fung. Dabei wird ihnen bewusst, welche
Verantwortung der Mensch für seine Ge- Epidemiologie und Ätiologie: Typische Beispiele für Krebsursachen nennen
sundheit übernimmt. – Zusammenhänge zwischen Ursachen und Auf Vorsorgeuntersuchungen hinweisen
Wirkung bei der Entstehung von bösartigen
Krankheiten
– Einfluss auf die Lebenserwartung der Men-
schen
– Prophylaxe und Prävention

Tumorpathologie: Unterscheidung zwischen soliden Tumoren und


– Entstehungsformen Systemerkrankungen vornehmen
– Bezug zur Histologie Onkologische Behandlungskonsequenzen
– Wachstumsformen maligner und benigner Die Bedeutung für Prognose, Therapieentscheidung
Tumore und Vergleich von Behandlungsergebnissen hervorh e-
– Stadieneinteilung maligner Tumore nach ben und Bedeutung der Früherkennung betonen
dem TNM-System
– Klassifikation von Tumoren
– Metastasierungsformen
– Rezidivität

Diagnoseverfahren: Bildmaterial einsetzen


– klinische Untersuchungen Ausschlaggebende Bedeutung der Histologie erörtern
– Laboruntersuchungen
– histologische Untersuchungen
– Röntgendiagnostik, Magnetresonanztomo-
graphie (MRT), Ultraschall, nuklearmedizi-
nische Untersuchungen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

1.2 Apparative Grundlagen 15 Std.

Die Schülerinnen kennen den Aufbau und Ausstattung des Bestrahlungsraumes und des Auf die Bedeutung identischer Ausstattung hinweisen
die Funktionsweise des Beschleunigers Simulationsraumes:
sowie weiterer Bestrahlungsanlagen. Die – Licht-, Laser- und Ortungssysteme
Erzeugung der verschiedenen Strahlenar- – Bestrahlungstische mit Zubehör
ten ist ihnen bekannt. Sie sind sich be- – Lagerungszusatzvorrichtungen Z. B. spezielle Haltevorrichtungen bei Präzisionsschä-
wusst, dass die angewandte Strahlenart delbestrahlung aufgreifen
und Strahlenqualität von der Indikation
abhängig sind. Die sorgfältige und gewis- Strahlentherapiegeräte für die Teletherapie: Strahlenschutzprobleme bei der Verwendung von Co-
senhafte Bedienung der Anlagen ist Vor- – Linearbeschleuniger mit Zubehör balt-60 erwähnen
aussetzung für einen fehlerfreien Betriebs- – weitere konventionelle berufsrelevante Be-
ablauf. Ihnen wird bewusst, dass eine strahlungsgeräte
Fehlbedienung schwerwiegende Folgen
für den Patienten haben kann. Strahlentherapiegeräte für die Brachytherapie: Vor- und Nachteile dieser Anwendungsart
– Afterloading-Geräte mit Zubehör Auf die Geschichte der Brachytherapie eingehen
– Unterschied von Highdoserate (HDR) und
Lowdoserate (LDR)

Grundlagen der Dosisverteilung Die physikalische Bestrahlungsplanung wird im 2.


Schuljahr aufgegriffen

1.3 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen


verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

Seite 87
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

STRAHLENTHERAPIE, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Therapeutische Anwendungsgebiete, Teil 1 40 Std.


2.2 Bestrahlungsplanung 20 Std.
60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Therapeutische Anwendungsgebiete,


Teil 1 40 Std.

Die Schülerinnen erhalten einen Einblick Strahlenbiologische Einflüsse auf die Zellen: In Absprache mit Biologie und Ökologie
in die Mechanismen der Strahlenwirkung – Aufbau des Zellkerns und des DNA-
auf die Zellfunktionen. Sie erkennen die Moleküls, Zellteilungsvorgänge, Mutatio-
Folgen direkter und indirekter Einwirkung nen
der ionisierenden Strahlung, die physikali- – stochastische und deterministische Prozesse
schen sowie die radiochemischen Vorgän- – Strahlenchemie, besonders die Wasserradio-
ge auf den menschlichen Organismus. An- lyse
hand ausgewählter maligner Erkrankungen – Proliferationshemmung, Zelltod, Dosis-
lernen sie verschiedene Tumormanifesta- effektkurven
tionen kennen. Sie begreifen die verschie- – Reparaturmechanismen
denen Wirkungsmechanismen, die bei der – Apoptose
Behandlung von bösartigen und gutartigen – Fraktionierung und Protahierung
Krankheiten verwendet werden, und die
daraus resultierenden unterschiedlichen Biologie der Strahlentherapie von Tumoren: An typischen Beispielen zeigen, welche unterschiedli-
Behandlungsmethoden. – Tumorwachstum, Strahlensensibilität che Wirkung Strahlung ausüben kann
– Strahlenresistenz, Strahlentoleranz Auf die „4-R-Regel“ (Reparatur, Repopulierung,

Seite 88
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

Reoxygenierung, Redistribution) in der Strahlenthera-


pie hinweisen
– Dosisgrößen und Schädigung des Gewebes Regel von Bergonie und Tribondeau
in Zusammenhang bringen

Strahlensensibilisierende Maßnahmen
– simultane Radiochemotherapie
– Hyperthermie

Tumorentitäten in Bezug auf


– Ätiologie, Inzidenz, Symptomatik, Diagno-
se, Histologie und Stadieneinteilung
– Behandlungsschemata

Therapiestrategie bei bösartigen Tumoren:


– interdisziplinäre Maßnahmen
– kurative und palliative Behandlungsmetho-
den
– Prognose, Lebensqualität, Nebenwirkungen
– therapiebegleitende Maßnahmen

Solide Tumore aus den Bereichen Besonders das Rektumkarzinom und die Behandlung
– HNO des Brustkrebses hervorheben
– Lungen
– Magen-Darm-Trakt
– Gynäkologie
– Brust

Bestrahlungen bei gutartigen Erkrankungen: Aus jeder Gruppe mehrere Beispiele aufgreifen
– akute Entzündungen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

– chronisch inflammatorische Erkrankungen


– degenerative Veränderungen
– hypertrophische Prozesse
– endokrine Exophthalmopathie
– dermatologische Erkrankungen

2.2 Bestrahlungsplanung 20 Std.

Die Schülerinnen beschreiben die optimale Medizinische und biologische Bestrahlungs-


Bestrahlungsplanung als Kombination al- planung:
ler medizinischen und technischen Über- – Sicherung der Diagnose, Histologie
legungen zur Strahlenbehandlung. Die – Tumorlokalisation und -ausbreitung
Schülerinnen bekommen einen Einblick in – Behandlungsstrategie
die Zusammenhänge und interpretieren
einfache physikalische Pläne. Physikalisch-technische Bestrahlungsplanung:
– Patientenquerschnitte am CT und MRT
– Lokalisation der Felder am Simulator In Absprache mit Übungen zur Strahlentherapie und
– Rechenplan mit Isodosenverteilung Übungen zur Dokumentation und Datenverarbeitung
– Zielvolumenkonzept die Erstellung der Bestrahlungspläne üben
– Fraktionierung
– Bestrahlungstechnik
– Einsatz von Blöcken und Multileaf-
Kollimatoren

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

STRAHLENTHERAPIE, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 Therapeutische Anwendungsgebiete, Teil 2 35 Std.


3.2 Projektlerngebiet 5 Std.
40 Std.

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3.1 Therapeutische Anwendungsgebiete,


Teil 2 35 Std.

Die Schülerinnen lernen weitere Tumorer- Tumorentitäten in Bezug auf


krankungen und ihre Behandlung kennen. – Ätiologie, Inzidenz, Symptomatik, Diagno-
Sie werden mit speziellen und komplizier- se, Histologie und Stadieneinteilung
ten Methoden vertraut gemacht und sind in – Behandlungsschemata
der Lage, physikalische Pläne einer Be-
handlung auf den Patienten zu übertragen. Therapiestrategie bei bösartigen Tumoren:
Dabei erfassen sie die Bedeutung der drei- – interdisziplinäre Maßnahmen
dimensionalen Planung. – kurative und palliative Behandlungsmetho-
den
– Prognose, Lebensqualität, Nebenwirkungen
– therapiebegleitende Maßnahmen

Maligne Erkrankungen/solide Tumore


– des Urogenitalsystems
– der Haut
– des Hirns

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

– der Knochen und des Stützgewebes

Systemische Erkrankungen: Auf die historische Bedeutung für die Entwicklung der
– maligne Lymphome Großfeldtechnik bei den malignen Lymphomen hinwei-
– Leukämien sen

Kindliche Tumore, die für Bestrahlung in Be-


tracht kommen

Dreidimensionale Bestrahlungsplanung: Intensitätsmodulierte Radiotherapie (IMRT) als neueste


– Zahl der Computerplanungsschnitte Entwicklung in der konformalen Therapie erklären
– Einzeichnung des Zielvolumens in allen
Ebenen des zu bestrahlenden Gebiets
– Dosis-Volumen-Histogramme

Physikalische Planung einer Brachytherapie

3.2 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlentherapie

sentation der Ergebnisse


– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

NUKLEARMEDIZIN

Fachprofil: Das Fach vermittelt nuklearmedizinische Grundlagen und deren Anwendung im diagnostischen sowie therapeutischen Bereich.
Der Unterricht baut auf den Grundlagen der Chemie und Strahlenphysik auf, um kernphysikalische Zusammenhänge und die
Markierungs-Chemie zu verstehen. Im Vordergrund stehen aber auch die konsequente Umsetzung der Strahlenschutzverordnung
sowie der Umgang mit den kranken Menschen. Dazu ist das Verständnis der entsprechenden Krankheitsbilder und nuklearmedi-
zinischen Indikationen notwendig. Zudem ist die verantwortungsbewusste Durchführung von Qualitätskontrollen und Untersu-
chungstechniken wichtig, die in der Nuklearmedizin und Immunologie eine entscheidende Rolle spielen.

Der Lehrplan umfasst die Themengebiete 15 (Immunologie) und 19 (Nuklearmedizin) der Anlage 2 der Ausbildungs - und Prü-
fungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Physikalische, messtechnische und apparative Grundlagen 24 Std.


1.2 Herstellung und Handhabung von Radiopharmaka 16 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Physikalische, messtechnische und 24 Std.


apparative Grundlagen

Die Schülerinnen lernen physikalische, Anwendung strahlenphysikalischer Grundlagen In Absprache mit Strahlenphysik, Dosimetrie und
messtechnische und apparative Grundla- auf die nuklearmedizinische Messtechnik Strahlenschutz

Seite 94
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

gen der Nuklearmedizin kennen. Sie erar- Überblick über die Geschichte der Nuklearmedizin
beiten sich einen Überblick über Aufgaben
der Messsysteme und der elektronischen Prinzipieller Aufbau eines nuklearmedizini- In Absprache mit Strahlenphysik, Dosimetrie und
Datenverarbeitung. schen Messsystems: Strahlenschutz
– Detektorarten
– Kollimatoren

Spezielle nuklearmedizinische Messsysteme Führung durch eine nuklearmedizinische Abteilung


und ihre Einsatzgebiete:
– Gasionisationsgeräte und Messsonden
– ortsfeste Szintillationszähler zur Erfassung
des zeitlichen Verlaufs einer Aktivität
– Gammakamera
– Single-Photonen-Emissions-Computer-
Tomographie (SPECT)
– Positronen-Emissions-Tomographie (PET) Koinzidenzprinzip erläutern

Dynamische Studien: Grundlagen der rechnergestützten Bildauswertung an


– schnelle sequenzielle Erfassung und Verar- Einzelbeispielen
beitung großer Datenmengen
– Berechnung physiologischer Parameter aus In Absprache mit Übungen zur Dokumentation und
Messdaten Datenverarbeitung
– Aufbereitung der Messdaten
– Region-of-Interest-Technik
– Dokumentation von Untersuchungsdaten/
Szintigrammen

1.2 Herstellung und Handhabung von 16 Std.


Radiopharmaka

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

Die Schülerinnen lernen die nuklearmedi- Gewinnung von Radionukliden


zinischen Einsatzmöglichkeiten von Ra- – Reaktor
dionukliden und Radiopharmaka kennen. – Zyklotron
Sie sind sich des verantwortlichen Um- – Generatorsysteme
gangs mit radioaktiven Substanzen be-
wusst und beachten dabei qualitätssi- Einsatz und Aufbau von Radionuklidgenerato-
chernde Maßnahmen. ren:
– angewandte Systeme, radioaktives Gleich-
gewicht, Aktivitätsberechnungen
– gesetzliche Vorschriften und Dokumentati- Kontrolle auf Molybdändurchbruch, Berechnungsbe i-
onspflichten spiele

Methoden, Herstellung und Einsatzgebiete ra- In Absprache mit Strahlenphysik, Dosimetrie und
dioaktiver Pharmaka, Aktivitätsberechnungen Strahlenschutz

Applikationsmengen und -formen:


– Durchführung von Zerfallskorrekturen
– Berechnung der Aktivitätszumessung nach
Gewicht
– Gebrauch von Nomogrammen
– Methoden der Aktivitätsmessung und Ka-
librierung

Dokumentationspflichten: Gesetzliche Vorschriften sowie Strahlenschutzverord-


– Radionuklidbuchführung nung beachten
– Aufbewahrung von Unterlagen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

NUKLEARMEDIZIN, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Immunologie und radiochemische Untersuchungsmethoden 30 Std.


2.2 In-vivo-Diagnostik, Teil 1 30 Std.
60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Immunologie und radiochemische 30 Std.


Untersuchungsmethoden

Die Schülerinnen erschließen sich die Chemische und biologische Voraussetzungen


Grundlagen der Immunologie und wenden der Antigenität
diese auf die Chemie der Markierungen
und den Reaktionsablauf immunologischer Antikörper (Immunglobulin), Aufbau und Ein-
Untersuchungen an. Sie erarbeiten sich teilung der Immunglobuline
Kriterien zur Beurteilung diagnostischer
In-vitro-Verfahren und sind mit radioche- Antigen – Antikörper – Reaktionen und Me-
mischen Arbeitsmethoden vertraut. chanismen der Immunabwehr

Chemisches Prinzip der Tracerherstellung:


– Fremdjodierung
– Isotopenaustausch
– Komplexbildner
– Markierung mit körpereigenen Blutbestand- Z. B. Markierung von Erythrozyten (bei der Radio-
teilen und Antikörpern nuklidventrikulographie) oder Anti-Granulozyten (bei
der Knochenmarkszintigraphie)

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

Präzipitationsreaktionen bei der Antigen-


Antikörper-Komplexbildung

Trennmethoden

Spezielle Methoden der In-vitro-Diagnostik Z. B. Radio-Immuno-Assay (RIA)

Begriffe: Auf nicht-immunologische Methoden hinweisen, z. B.


– spezifische Aktivität Isotopen-Verdünnungsanalysen
– Aktivitätskonzentration

Gesetzliche Vorschriften der Qualitätssiche-


rung

2.2 In-vivo-Diagnostik, Teil 1 30 Std.

Die Schülerinnen sind sich der Vorschrif- Information des Patienten vor der Applikation Auf die Vorschriften der Strahlenschutzverordnung und
ten für den verantwortungsvollen Umgang die berufsrelevanten Richtlinien in der Medizin verwei-
mit Patienten bewusst und lernen biokine- sen
tische Grundbegriffe nuklearmedizinischer
Diagnosemethoden kennen. Sie erarbeiten Strahlenanamnese
sich die wichtigsten Diagnoseverfahren in
der Nuklearmedizin und beurteilen dabei Physikalische, biologische und effektive Halb- Am Beispiel des Radiojod-Zweiphasen-Tests mit Jod-
ihre spezifischen Arbeitsaufgaben. wertzeiten (HWZ) 131 erklären

Methoden der nuklearmedizinischen Diagnos-


tik unter den Gesichtspunkten:
– Indikationsstellung

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

– Vorbereitung des Patienten


– appliziertes Nuklid und Aktivität
– chemische Form und Verteilungsmuster des
Radiopharmakons im Patienten
– Untersuchungsablauf

Beurteilung des Untersuchungsergebnisses für


die Standarduntersuchungen an Skelett, Schild-
drüse, Lunge, Niere, Leber und Milz

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

NUKLEARMEDIZIN, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 In-vivo-Diagnostik, Teil 2 24 Std.


3.2 Qualitätskontrolle 8 Std.
3.3 Therapie mit radioaktiven Arzneimitteln 8 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 In-vivo-Diagnostik, Teil 2 24 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten sich spezielle Methoden der nuklearmedizinischen Abschätzen der Strahlenbelastung von Patient und Per-
Diagnoseverfahren in der Nuklearmedizin Diagnostik unter den Gesichtspunkten sonal bei den verschiedenen Untersuchungsmethoden;
und beurteilen dabei ihre Arbeitsaufgaben. – Indikationsstellung Kontraindikation erläutern
– Vorbereitung des Patienten
– appliziertes Nuklid und Aktivität
– chemische Form und Verteilungsmuster des
Radiopharmakons im Patienten

Unterscheiden der Diagnoseverfahren bei Un- Auf andere Verfahren verweisen: Wertigkeit nuklear-
tersuchungen am medizinischer Untersuchungen, z. B. Elektrokardio-
– zentralen Nervensystem graphie, Echokardiogaphie, Magnetresonanztomogra-
– Herz-Kreislauf-System phie
– hämatogenen System
– lymphatischen System
– Verdauungssystem
– Immunsystem

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

Spezialverfahren: Einsatzmöglichkeiten von SPECT und PET auf die Di-


– Single-Photonen-Emissions-Computer- agnoseverfahren übertragen
Tomographie (SPECT)
. Datenerfassung, Rekonstruktion, Daten-
filterung, klinischer Einsatz
– Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
. Grundlagen der Tracer-Chemie an
Desoxy-Glukose mit Fluor-18
. Grundlagen der Pathophysiologie Bildbeispiele der verschiedenen Untersuchungen
. exemplarische Untersuchungen: Gluko-
sestoffwechsel des Gehirns, der Tumor-
zelle, Darstellung von vitalem/avitalem
Herzmuskelgewebe

3.2 Qualitätskontrolle 8 Std.

Die Schülerinnen lernen die qualitäts- Ständige Rechenkorrekturen Auf Umgebungs- und Geräteabhängigkeit des Unter-
sichernden Maßnahmen für die Nuklear- – Untergrundeffekt grunds sowie die Abhängigkeit der Untergrundkorrek-
medizin kennen. Sie beachten die gesetzli- – Kalibriermethoden tur von der Untersuchungstechnik verweisen
chen Vorschriften.
Methoden der Qualitätssicherung bei Strah- Demonstration von Aufnahmen, z. B. Photomultiplier-
lungsmessgeräten im Labor, der ausfall, Aufnahmen vor und nach Rechnerausgleich für
Radiopharmakaherstellung sowie der Flachfeld- und Linearitätsphantome, Artefakte
Gammakamera
Kontrolle von Untergrund, Arbeitsspannung,
Homogenität, Linearität, Ortsauflösung, Aus-
beute, Center-of-Rotation bei SPECT
Die Durchführung der qualitätssichernden Maßnahmen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Nuklearmedizin

erfolgt in den Übungen zur Nuklearmedizin

3.3 Therapie mit radioaktiven Arzneimit- 8 Std.


teln

Die Schülerinnen erarbeiten sich einen Biokinetik Wiederholung der strahlenbiologischen Grundlagen
Einblick in die Therapie mit radioaktiven Berechnungsgrundlagen und Indikationen in Absprache mit Strahlentherapie
Arzneimitteln sowie der dosimetrischen Erfassung der therapierelevanten Parameter Z. B. Berechnung der zu applizierenden Aktivität bei
Grundlagen. Schilddrüsenerkrankungen

Methoden der Therapie mit offenen radioakti- Besichtigen einer Therapiestation


ven Präparaten bei benignen und malignen Er- Z. B. Antikörpertherapien, Schildrüsentherapien, Radi-
krankungen osynoviorthesen aufgreifen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

STRAHLENPHYSIK, DOSIMETRIE UND STRAHLENSCHUTZ

Fachprofil: Das Fach Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz vermittelt grundlegendes Wissen für die Röntgendiagnostik, die Nukl e-
armedizin und die Strahlentherapie. Es zeigt die Zusammenhänge der Erzeugung und der Anwendung von ionisierender Strah-
lung, wobei stets die Belange des praktischen Strahlenschutzes zu berücksichtigen sind.
Des Weiteren entwickeln die Schülerinnen die Fähigkeit, technische Neuentwicklungen zu verstehen und fortzuschreiben. Dies
ist bei dem rasanten technischen Fortschritt für das spätere Arbeitsleben unbedingt no twendig.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 20 (Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz) der Anlage 2 der Ausbildungs - und
Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Medizinisch verwendete Strahlenarten 45 Std.


1.2 Wechselwirkung ionisierender Strahlung mit Materie 15 Std.
60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Medizinisch verwendete Strahlenar- 45 Std.


ten

Die Schülerinnen erhalten einen Einblick Überblick über die Fachgebiete Gliederung und die wichtigsten Fachgebiete erarbeiten
in die Verknüpfungen der Strahlenphysik
mit den Fachgebieten der medizinischen Strahlungsquellen:

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

Strahlenanwendung. Sie entwickeln ein – Röntgenröhre


realistisches Verständnis für die Notwen- – medizinische Beschleuniger
digkeit des Strahlenschutzes und die An- – Radionuklide Halbwertzeit (HWZ)
wendung angemessener Maßnahmen. Sie Einige wichtige Radionuklide und ihre Herkunft be-
kennen den prinzipiellen Aufbau von A- nennen lassen
tomen. Sie unterscheiden die unterschied-
lichen Strahlungsarten und die verschiede- Ionisierende Strahlung, Strahlenschutzmaß- Auf Abteilungsbesuche in Absprache mit Diagnosti-
nen Möglichkeiten ihrer Erzeugung. nahmen und Strahlenschutzmittel in den Fach- scher Radiologie, Nuklearmedizin und Strahlentherapie
gebieten zurückgreifen
– Diagnostische Radiologie Wichtigkeit der gesetzlichen Regelungen zum Strahlen-
– Nuklearmedizin schutz hervorheben
– Strahlentherapie

Aufbau von Atomkern und Atomhülle: In Absprache mit Chemie und Biochemie
– Eigenschaften der Atombausteine:
. Masse
. Größe
. elektrische Ladung
– Bindungsenergien Zusammenhang zwischen Bindungsenergien und Ener-
gie ionisierender Strahlung erläutern

Einordnung der ionisierenden und nicht ionisie-


renden Strahlung in die Energieskala

Äquivalenz von Masse und Energie Umrechnungen von Energie in Ruhemasse der Atom-
bausteine

Erzeugung von Röntgenstrahlung in der Rönt- In Absprache mit Diagnostische Radiologie


genröhre:
– Prinzip der Röntgenröhre:

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

. Röntgenbremsstrahlung
. charakteristische Röntgenstrahlung
– elektrische Bedingungen zum Betrieb einer
Röntgenröhre
– Darstellung des erzeugten Spektrums als
Funktion der Röhrenspannung, der Filte-
rung und des Anodenstromes
– Wirkungsgrad, Kühlprobleme

Erzeugung von Photonen- und Korpusku-


larstrahlung in Teilchenbeschleunigern

Prinzip und Aufbau der Beschleuniger:


– Photonenmodus
– Elektronenmodus
– Strahlerzeugung und Strahlenaufbereitung Z. B. Hochfrequenz- und Hochspannungserzeugung
– Sicherheitsprobleme und -maßnahmen
– Strahlenschutz an Beschleunigern

Phänomene stabiler und instabiler Kerne: In Absprache mit Übungen zur Nuklearmedizin
– Neutronen-Protonen-Gleichgewicht
– natürliche und künstliche Radioaktivität
– Aufbau der Nuklidkarte

Arten der Kernumwandlung: Beispiele der klinisch relevanten sowie wichtiger natür-
– α-Zerfall licher Radionuklide aufgreifen; besonderen Wert auf
– β+-Zerfall die eventuellen Zerfallsprodukte und Folgezerfälle
– β--Zerfall (PET = Positronen-Emissions-Tomographie) legen.
– Elektroneneinfang Energiespektren der unterschiedlichen Zerfälle (diskret,
– γ-Strahlung kontinuierlich) für jede Zerfallsart darstellen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

– innere Konversion
einschließlich der Auswirkungen auf die Hülle
der jeweiligen Atome

Zerfallsgesetz Berechnungen und grafische Darstellungen in Abspra-


Definition der Aktivität che mit Übungen zur Nuklearmedizin
Metastabile Zustände von Atomkernen

1.2 Wechselwirkung ionisierender Strah- 15 Std.


lung mit Materie

Die Schülerinnen beschreiben die Wech- Wechselwirkung von Korpuskularstrahlung mit Ionisationsdichte erläutern
selwirkungen zwischen ionisierender Materie
Strahlung und Materie.
Parameter und Größen zur Beschreibung der Reichweiten verschiedener Teilchen erläutern
Wechselwirkungen, des Energieübertrags und
der Energieabsorption

Wechselwirkung von Photonenstrahlung mit Hinweis auf die dominierenden Wechselwirkungsme-


Materie: chanismen in der Röntgendiagnostik und der perkuta-
nen Strahlentherapie in Abhängigkeit von der Photo-
nenenergie und dem bestrahlten Material
– Wechselwirkungseffekte Am Beispiel des Billardspiels erläutern
– Schwächungsgesetz für Photonenstrahlung Hinweis, dass Röntgenstrahlung auch beim Auftreffen
– Beeinflussung eines Spektrums durch Filte- von β-Teilchen aus radioaktivem Zerfall auf schwere
rung Absorber entstehen kann
Abhängigkeit der Absorption und Schwächung von
Photonenenergie, Ordnungszahl und Dichte des Absor-
bers qualitativ erläutern
Problematik der Streustrahlung im Strahlenschutz an-

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

sprechen
Vorschriften zur Grundfilterung diagnostisch verwen-
deter Röntgenstrahlungen beachten

Sekundärprozesse bei der Wechselwirkung io- Technische Beispiele aufgreifen, die auf diesen Effek-
nisierender Strahlung mit Materie: ten beruhen
– Anregung
– Lumineszenz
– chemische Wirkung

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

STRAHLENPHYSIK, DOSIMETRIE UND STRAHLENSCHUTZ, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Strahlungsnachweis 15 Std.


2.2 Dosisgrößen und Messprinzipien 25 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Strahlungsnachweis
15 Std.

Die Schülerinnen erwerben Einsicht in die Ausnutzen der Wechselwirkungen zum Nach- Korrelation zwischen Wechselwirkung und Detektor
Prinzipien des Strahlungsnachweises. weis von Strahlung herstellen
Bei den Detektoren Bauformen und bevorzugte Ein-
satzmöglichkeiten behandeln

Aufbau und Wirkungsweise von Messsyste- In Absprache mit Übungen im Strahlenschutz und in
men: der Dosimetrie, Nuklearmedizin sowie Übungen zur
– Ionisationskammern Nuklearmedizin
– Zählrohre
– Halbleiterdetektoren
– Thermolumineszenzdosimeter
– Szintillationszähler
– fotografischer Film

Methoden und Anwendungsbereiche der Sig- Auf die Bedeutung der Messgeräte im klinischen Ein-
nalverarbeitung satz und im Strahlenschutz eingehen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

2.2 Dosisgrößen und Messprinzipien 25 Std.

Die Schülerinnen definieren die Dosisgrö- Physikalische Dosisgrößen und Strahlen- Auf einschlägige Normen und die dortigen Definitio-
ßen und beurteilen den Einfluss von Strah- schutzgrößen und zugehörige Einheiten nen hinweisen
lungsart, Strahlungsqualität und Strah- Auf die Herkunft der Wichtungsfaktoren eingehen
lungsgeometrie auf die Dosisverteilung im Alte, bisher gebräuchliche Einheiten erwähnen, Um-
Patienten. Sie kennen Messaufgaben und rechnungsmöglichkeiten angeben
Messprinzipien, die in der klinischen Do-
simetrie und im Strahlenschutz angewen- Beschreibung von Dosisverteilungen und ihr Beispiele aus der klinischen Dosimetrie heranziehen
det werden. Zustandekommen für die unterschiedlich ver- und dabei vorzugsweise die an der Ausbildungsstätte
wendeten Strahlenarten verwendeten Strahlenarten und -qualitäten berücksich-
tigen

Messaufgaben und Messprinzipien in der


Strahlentherapie

Messaufgaben und Messprinzipien in der Nuk- Auf die unterschiedliche Eignung der Messprinzipien
learmedizin und diagnostischen Radiologie: entsprechend der Fragestellung eingehen; Geräteaus-
– Aktivität stattung berücksichtigen
– Energiespektren
– charakteristische Dosisgrößen
– Strahlenschutz für Personen und
Arbeitsbereiche

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

STRAHLENPHYSIK, DOSIMETRIE UND STRAHLENSCHUTZ, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 Strahlenwirkungen und Strahlenschutz 20 Std.


3.1 Spezielle Verfahren 10 Std.
3.2 Projektlerngebiet 10 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 Strahlenwirkungen und Strahlen- 20 Std.


schutz

Die Schülerinnen haben Einsicht in die Künstliche und natürliche Strahlenexposition Typische Körperdosen bei verschiedenen radiologi-
biologischen Wirkungen unterschiedlicher sowie biologische Strahlenwirkungen schen Anwendungen abschätzen und daraus die „Effe k-
Strahlung. Sie kennen die Erfordernisse tive Dosis“ berechnen
und gesetzlichen Regelungen des Strah-
lenschutzes. Dosisgrenzwerte Fraktionierte Bestrahlung aufgreifen

Vorschriften und ihre Bedeutung für den Strah-


lenschutz:
– Röntgenverordnung
– Strahlenschutzverordnung Bedeutung der Qualitätskontrolle für die medizinische
– Normen und internationale Regelungen Anwendung und den Strahlenschutz herausarbeiten

Grundsätze des praktischen Strahlenschutzes In Absprache mit Nuklearmedizin und Übungen zur
Nuklearmedizin; auch auf Lagerung und Entsorgung
radioaktiver Stoffe eingehen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz

3.2 Spezielle Verfahren 10 Std.

Die Schülerinnen erhalten Einsicht in die Aktuelle Entwicklungen


physikalischen Grundlagen neuerer Tech- – in der Diagnostik, z. B. bei
niken in den verschiedenen Teilbereichen. . CT-Techniken
. MRT-Techniken
. digitalen Aufnahmetechniken
. Positronen-Emissions-Tomographie (PET)
– bei Therapien, z. B. bei
. Protonentherapie
. Neutronentherapie
. Schwerionentherapie

3.3 Projektlerngebiet 10 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Ersten Hilfe

ÜBUNGEN ZUR ERSTEN HILFE

Fachprofil: Die Schülerinnen lernen als Ersthelfer eigenständig tätig zu werden und können Ärzte sowie Rettungsassistenten in Notfallsitu a-
tionen unterstützen.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 12 (Erste Hilfe) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Ziele, Grundsätze und rechtliche Aspekte der Ersten Hilfe 4 Std.
1.2 Durchführung von Erste-Hilfe-Maßnahmen 16 Std.
20 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Ziele, Grundsätze und rechtliche As-


pekte der Ersten Hilfe 4 Std.

Die Schülerinnen erfassen die Bedeutung Rechtliche und ethische Verpflichtung zur Hil- Erläuterung des § 323 StGB
einer sach- und situationsgerechten Ersten feleistung
Hilfe und kennen die einschlägigen recht-
lichen Regelungen sowie die Ziele und Rechtliche Situation und Folgen bei Schäden
Organisation der Ersten Hilfe. durch Erste Hilfe für Helfer und Betroffene

Ziele der Ersten Hilfe bei Notfällen:

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Ersten Hilfe

– Kontrolle lebensbedrohender Zustände


durch Sofortmaßnahmen
– Verhinderung weiterer Schäden
– Alarmierung von professionellen Hilfskräf-
ten

Grundsätze der Ersten Hilfe:


– Sichten
– an der konkreten Situation ausgerichtetes
Handeln
– zielgerichtetes Verhalten am Unfallort, z. B. Hinweis auf mögliche Gefährdungen durch Aids und
mögliche Gefährdung beachten, Bergungs- Hepatitis
technik beherrschen

Bedeutung und Gliederung der Rettungskette

1.2 Durchführung von Erste-Hilfe- 16 Std.


Maßnahmen

Die Schülerinnen wenden Erste-Hilfe- Erkennen von Gesundheitsgefahren, die Erste- Die einzelnen Erste-Hilfe-Maßnahmen sollen am geeig-
Maßnahmen sach- und situationsgerecht Hilfe-Maßnahmen notwendig machen, z. B. neten Phantom eingeübt und soweit wie möglich auch
an. durch durch Partnerübungen ergänzt werden.
– Störungen des Bewusstseins und epilepti- Bergegriffe, stabile Seitenlage, Herzdruckmassage,
sche Anfälle Atemspende einüben
– Störungen der Atmung Den Inhalt eines Standard-Erste-Hilfe-Kastens bespre-
– Störungen des Herz-Kreislauf-Systems chen und zeigen
– Verletzungen (Wunden, Knochenverletzun- Die Zwischenfälle können anhand von Fallbeispielen
gen) vorgestellt und die erforderlichen Maßnahmen im Unter-
– Verstrahlungen richtsgespräch und in Gruppenarbeit abgeleitet werden.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Ersten Hilfe

– Vergiftungen
– Verätzungen
– Verbrennungen
– Fremdkörper
– Schockzustände

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Physik

ÜBUNGEN ZUR PHYSIK

Fachprofil: Die Übungen zur Physik vermitteln die Fähigkeit, selbstständig Messungen durchzuführen, auszuwerten, in geeigneter Form dar-
zustellen und Messfehler zu bestimmen. Der grundlegende Ablauf einer Versuchsdurchführung ist ste ts zu beachten. Die Versu-
che sind dabei so zu gestalten, dass alle möglichen Messfehler bestimmt werden können, um den Schülerinnen deutlich zu m a-
chen, dass es keine Messung ohne Fehler gibt. Die Schülerinnen beurteilen die Versuchsergebnisse kritisch.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 5 (Physik) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Quantitatives experimentelles Arbeiten 75 Std.


1.2 Projektlerngebiet 5 Std.
80 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Quantitatives experimentelles Arbei- 75 Std.


ten

Die Schülerinnen erschließen sich selbst- Versuche und Aufgabenstellungen: .


ständig die für die Durchführung der Ver- – Mechanik, z. B.
suche notwendigen theoretischen Grund- . lineare Bewegungen
lagen und analysieren die zu erwartenden . Drehbewegungen
Einflussgrößen. Sie machen sich mit dem . Schwingungen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Physik

Aufbau der Versuche vertraut. Sie führen – Wärmelehre, z. B.


die Messungen unter Beachtung der nöti- . spezifische Wärmekapazität
gen Sicherheitsvorschriften selbstständig . ideales Gasgesetz
durch und dokumentieren ihre Ergebnisse. – Elektrizitätslehre, z. B.
Sie werten die Aufgaben quantitativ aus, . elektrischer Widerstand von Metallen
bestimmen die Messfehler und unterschei- . Umgang mit Spannungs- und Strommess-
den zwischen systematischen und statisti- geräten
schen Fehlern. . Umgang mit dem Oszilloskop
– Optik, z.B.
. Linsen
. Mikroskop
. Fernrohr
. Gitter-, Prismenspektralapparat

Physikalisches Teilgebiet der Aufgabenstellung Schülerinnen eine Literaturauswahl anbieten


herausarbeiten und eingrenzen

Funktionsweise der benötigten Geräte Bedienungsanleitungen und Sicherheitshinweise beach-


ten

Auswertung von Einzel- und Serienmessungen Umrechnen der Einheiten

Wahl der grafischen Auswertung/Darstellung Achsenbeschriftung und Nullpunktunterdrückung be-


achten; grafische Darstellungen linearisieren

Mittelwertbestimmung Überprüfung von Messgrößen mit Literaturwerten

Fehlerbestimmung der Messgröße Fehlerfortpflanzung bei zusammengesetzten Größenbe-


stimmungen, statistische Fehler bei Mehrfachmessun-
gen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Physik

Kritik an der Versuchsdurchführung Optimierungsvorschläge zur Fehlerreduzierung erarbe i-


ten

1.2 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Chemie und Biochemie

ÜBUNGEN ZUR CHEMIE UND BIOCHEMIE

Fachprofil: Im Fach Übungen zur Chemie und Biochemie bekommen die Schülerinnen einen Einblick in die Aufgabenstellungen und A r-
beitsmethoden im chemischen Labor. Sie erlernen den Umgang mit Laborgeräten und Chemikalien, wobei besonderes Auge n-
merk auf die Einhaltung der Bestimmungen des Arbeits-, Gesundheits- und Umweltschutzes gelegt wird. Durch das selbstständi-
ge Arbeiten der Schülerinnen im Labor werden die in der Theorie erworbenen Kenntnisse gefestigt und vertieft; eine enge Zu-
sammenarbeit der verantwortlichen Lehrkräfte ist von großer Wichtigkeit.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 8 (Chemie und Biochemie) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Analysemethoden im chemischen Labor 36 Std.


1.2 Projektlerngebiet 4 Std.
40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Analysemethoden im chemischen 36 Std.


Labor

Die Schülerinnen erlernen den Umgang Umgang mit Chemikalien, Geräten und Labor-
mit gebräuchlichen Laborgeräten. Sie er- einrichtungen
kennen die Grundlagen der Isolierung von
Stoffen und führen ausgewählte Trennme- Maßnahmen zur sach- und umweltgerechten

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Chemie und Biochemie

thoden durch. Die Schülerinnen kennen Entsorgung


die Vorschriften des Arbeits- und Gesund-
heitsschutzes im chemischen Labor und Pipettierübungen Die in Übungen zur Nuklearmedizin verwendeten Pi-
halten sie ein. Sie erwerben Kenntnisse petten aufgreifen
über die Grundlagen ausgewählter Analy-
semethoden. Sie führen qualitative Analy- Herstellen verschiedener Arten von Mischun- Begriffe heterogene und homogene Mischungen an
sen selbstständig durch und werten diese gen Beispielen erklären
aus. Sie erkennen die Bedeutung der quan- Auf Lösungen als homogene Mischungen hinweisen
titativen Analyse in der Klinischen Che- Trennverfahren Verschiedene Trennverfahren durchführen, z. B. De-
mie. Sie bestimmen selbstständig den Ge- kantieren, Filtrieren, Destillieren, Extrahieren
halt an Säuren und Basen durch Säure-
Base-Titrationen. Sie führen pH-Wert- Ausgewählte Methoden der qualitativen
Messungen durch und können den pH- Analyse:
Wert ausgewählter Lösungen abschätzen. – spektroskopische Methoden Flammenfärbung, Fällungs- und Farbreaktionen zum
Nachweis von Kationen und Anionen durchführen
– chemische Nachweisreaktionen Einfache Nachweise ungesättigter organischer Verbin-
dungen

Ausgewählte Methoden der quantitativen Ana-


lyse:
– gravimetrische Bestimmungen
– Säure-Base-Titrationen: Mehrere Bestimmungen mit starken und schwachen
. Gehaltsberechnungen Säuren durchführen; Auswahl geeigneter Indikatoren
. Titrationskurven
– pH-Wert-Messungen

1.2 Projektlerngebiet 4 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Chemie und Biochemie

und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)


eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Dokumentation und Datenverarbeitung

ÜBUNGEN ZUR DOKUMENTATION UND DATENVERARBEITUNG

Fachprofil: Die Schülerinnen erlernen und üben anhand ausgewählter Themen den Umgang mit Datenverarbeitungsanlagen und sind in der
Lage, berufsrelevante Aufgabenstellungen selbstständig und korrekt durchzuführen. Im Vordergrund stehen dabei der Praxisb e-
zug und die sich schnell verändernden technischen Neuerungen.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 7 (EDV und Dokumentation) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Aufbau und Bedienung einer Datenverarbeitungsanlage 20 Std.


2.2 Durchführung und Dokumentation berufsrelevanter Aufgabenstellungen 36 Std.
2.3 Projektlerngebiet 4 Std.
60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Aufbau und Bedienung einer Daten-


verarbeitungsanlage 20 Std.

Die Schülerinnen erkennen den grundsätz- Aufbau und Bedienung verschiedener Hard- Unterschiede und Gemeinsamkeiten im Aufbau und der
lichen Aufbau eines Computersystems und warekomponenten Bedienung der Computersysteme der einzelnen Fachbe-
die mögliche Anpassung an berufsbezoge- reiche: Diagnostik, Nuklearmedizin, Strahlentherapie
ne Erfordernisse. Die Bedienung dieser Bedienung von Betriebssystemen sowie Dosimetrie und Strahlenschutz sind dabei zu
Computersysteme wird praktisch eingeübt vermitteln.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Dokumentation und Datenverarbeitung

und vertieft. Datei- und Ordnerverwaltung

2.2 Durchführung und Dokumentation


berufsrelevanter Aufgabenstellungen 36 Std.

Die Schülerinnen lernen berufsbezogene Handhabung verschiedener Anwenderpro- Die Übungen können sowohl an allgemeiner Software
Aufgaben sachgerecht mit entsprechenden gramme für ausgewählte berufsrelevante Auf- als auch an speziellen berufsbezogenen Programmen
Anwenderprogrammen zu lösen. gaben: durchgeführt werden.
– Erstellen und Bearbeiten von Arbeitsberich- Verbindung zu Messwerten aus der Dosimetrie und
ten Qualitätskontrolle aller Fachbereiche herstellen
– Erfassen, Bearbeiten und Darstellen von
Messwerten in Form von Tabellen, Grafiken
und statistischen Auswertungen
– Erschließen und Aufbereiten digitaler In-
formationen

2.3 Projektlerngebiet 4 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Dokumentation und Datenverarbeitung

sentation der Ergebnisse


– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen im Strahlenschutz und in der Dosimetrie

ÜBUNGEN IM STRAHLENSCHUTZ UND IN DER DOSIMETRIE

Fachprofil: Die Übungen im Strahlenschutz und in der Dosimetrie knüpfen an berufstypischen Situationen an und vertiefen die erworbenen
Kenntnisse aus dem theoretischen Unterricht.
Die selbstständige, fachgerechte und genaue Arbeitsweise der Schülerinnen bei der Planung, Durchführung und Auswertung ei n-
schließlich der Dokumentation dosimetrischer Versuche und die Beachtung und Anwendung der Strahlenschutzvorschriften st e-
hen im Vordergrund. Diese Versuche zeigen den Schülerinnen die geometrische Dosisverteilung auf. Die Schülerinnen entw i-
ckeln ein ausgeprägtes Bewusstsein für den Strahlenschutz von Patienten und Personal.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 20 (Strahlenphysik, Dosimetrie und Strahlenschutz) der Anlage 2 der Ausbildungs - und
Prüfungsverordnung.

2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Messungen in der Nuklearmedizin und in der Röntgendiagnostik 40 Std.


2.2 Klinische Dosimetrie für Radioonkologie, Teil 1 40 Std.
80 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Messungen in der Nuklearmedizin 40 Std.


und in der Röntgendiagnostik

Die Schülerinnen lernen, Messungen in Messungen in der Nuklearmedizin: In Absprache mit Übungen zur Nuklearmedizin
der Nuklearmedizin einschließlich grund- – Identifizierung eines unbekannten Nuklids

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen im Strahlenschutz und in der Dosimetrie

legender Strahlenschutzmessungen durch- – Aktivitätsbestimmung unter Verwendung Z. B. Dosismessungen an nuklearmedizinischen Thera-


zuführen, und interpretieren die daraus des Bohrlochs piepatienten demonstrieren und erörtern
resultierenden Ergebnisse. Sie führen Do-
sismessungen und grundlegende Strahlen- Strahlenschutzmessungen:
schutzmessungen in der Röntgendiag- – Abschätzen der möglichen Strahlenexposi-
nostik nach den Richtlinien der Qualitäts- tion für Mitarbeiter aus den ermittelten
sicherung durch. Messwerten
– Messung der Wirkung von Strahlenschutz-
maßnahmen in Abhängigkeit von z. B.
Strahlenart und Strahlenqualität, Abstand,
Abschirmungsmaterial und -dicke

Dosismessungen in der Röntgendiagnostik: Dabei können auch Messungen aus Abnahmeprüfungen


– Eintritts- und Austrittsdosen nachvollzogen werden
– Dosisleistungen bei Durchleuchtung
– Dosiswerte in der Bildauffangebene
– Flächendosisprodukt

Strahlenschutzmessungen
Messungen von Ortsdosisleistungen und Orts-
dosen

2.2 Klinische Dosimetrie für Radioonko- 40 Std.


logie, Teil 1

Die Schülerinnen führen selbstständig kli- Anwendung von Ionisationsdosimetern in der Erläuterung der Thermolumineszenzdosimeter (TLD)
nisch wichtige Messaufgaben unter Beach- Strahlentherapie: bei einer Besichtigung oder bei Demonstrationsversu-
tung aller Strahlenschutzmaßnahmen – Auswahl der für eine Messaufgabe geeigne- chen
durch. Dabei lernen sie den Umgang mit ten Kammer

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen im Strahlenschutz und in der Dosimetrie

gebräuchlichen Dosimetern. Die Plausibi- – Überprüfung der Funktionstüchtigkeit und


lität der Messergebnisse wird überprüft. aktuellen Empfindlichkeit
Sie verstehen, welche Bedeutung die Do- – Handhabung eines tragbaren Dosismessge-
simetrie für die strahlentherapeutische räts
Anwendung ionisierender Strahlen hat.
Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und Durchführen der Übungen in kleinen Gruppen
Dokumentation klinischer Messaufgaben im
Bereich der Strahlentherapie

Bestimmungen von
– Strahlungsqualitäten
– Halbwertschichtdicken
– Kenndosisleistungen
– Rückstreufaktoren
– Tiefendosisverläufen
– Querprofilen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen im Strahlenschutz und in der Dosimetrie

ÜBUNGEN IM STRAHLENSCHUTZ UND IN DER DOSIMETRIE, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 Klinische Dosimetrie für Radioonkologie, Teil 2 40 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 Klinische Dosimetrie für Radioonko- 40 Std.


logie, Teil 2

Die Schülerinnen führen selbstständig kli- Vorbereitung, Durchführung, Auswertung und Durchführen der Übungen in kleinen Gruppen
nisch wichtige Messaufgaben unter Beach- Dokumentation klinischer Messaufgaben im
tung aller Strahlenschutzmaßnahmen Bereich der Strahlentherapie
durch. Dabei lernen sie den Umgang mit
gebräuchlichen Dosimetern. Die Plausibi- Weitere Bestimmungen von
lität der Messergebnisse wird überprüft. – Strahlungsqualitäten
Sie verstehen, welche Bedeutung die Do- – Halbwertschichtdicken
simetrie für die strahlentherapeutische – Kenndosisleistungen
Anwendung ionisierender Strahlen hat. – Rückstreufaktoren
– Tiefendosisverläufen
– Querprofilen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

ÜBUNGEN ZUR DIAGNOSTISCHEN RADIOLOGIE

Fachprofil: Den Schülerinnen werden umfassende und fachbezogene Wissensinhalte vermittelt, die sich sowohl auf die routinemäßigen
Untersuchungsmöglichkeiten als auch auf die sich immer schneller entwickelnden neuen digitalen Technologien beziehen. Eine
enge Verzahnung zwischen den Fächern Bildverarbeitung, Übungen zur Bildverarbeitung und Diagnostische Radiologie ist une r-
lässlich. Dabei darf nicht außer Acht gelassen werden, dass trotz modernster Technologien der Patient im Mittelpunkt steht.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 17 (Radiologische Diagnostik und andere bildgebende Verfahren) der Anlage 2 der
Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Radiologische Einstelltechniken, Teil 1 240 Std.


240 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Radiologische Einstelltechniken,


Teil 1 240 Std.

Die Schülerinnen erwerben einen Über- Tätigkeitsbereich der medizinisch-technischen Demonstration von verschiedenen Untersuchungen,
blick über die unterschiedlichen Untersu- Radiologieassistentinnen in einer diagnosti- z. B. anhand von Bildern und Videos
chungsmethoden in der diagnostischen schen Abteilung
Radiologie. Sie erwerben Fertigkeiten der
technischen Durchführung einer Röntgen- Routine- und Spezialeinstellungen am Unterschiedliche Röntgenaufnahmen demonstrieren

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

aufnahme. Sie erlernen und unterscheiden – gesamtes Skelett Verschiedene Fehlaufnahmen demonstrieren
die verschiedenen anatomischen Struktu- – Thorax
ren und Ebenen, Strahlengangrichtungen – Abdomen
und Projektionen. Sie erfassen die unter- und Erkennen wichtiger anatomischer Struktu-
schiedliche Auswirkung in der Bildge- ren, Beurteilen der Bildqualität, Durchführen
bung. Sie erlernen die routinemäßigen von Fehleranalysen, Benennen der Kriterien
Einstelltechniken der konventionellen Ra- einer gut eingestellten Aufnahme
diologie, die sachgerechte Dokumentation,
Aufzeichnung und Archivierung von Anatomische Ebenen, z. B. Frontal-, Sagittal-, Demonstration an Röntgenbildern, Skizzen oder am
Röntgenaufnahmen unter Beachtung der Transversal- oder Axialebene Skelett
rechtlichen Vorgaben und setzen die theo-
retisch erworbenen Kenntnisse in die Pra- Strahlengangrichtungen, z. B.
xis um. – a. p./p. a. a. = anterior, p. = posterior
– senkrechte und schräge Positionen

Lagebezeichnung, z. B.
– distal – proximal
– cranial – caudal
– volar – plantar

Richtige Buchstabenlegung Hinweis auf DIN-Normen und auf Konsequenzen für


den Patienten bei Fehlern aufmerksam machen

Bedeutung einer stabilen und schmerzfreien Üben an Mitschülerinnen und am Phantom


Lagerung

Beurteilung der Bildqualität, Durchführung von Unterschiedliche Röntgenaufnahmen demonstrieren


Fehleranalysen und Wiederfinden wichtiger Verschiedene Fehlaufnahmen demonstrieren
anatomischer Strukturen, Benennung der Krite-
rien einer gut eingestellten Aufnahme

Seite 129
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

Beachtung z. B. Auf verschiedene Anwendungs- und Fehlermöglichkei-


– verschiedener Fokus-Film-Abstände ten bei der Handhabung hinweisen
– verschiedener Belichtungsmöglichkeiten Auf Konsequenzen für den Patienten bei Fehlern auf-
– verschiedener Film-Folien-Systeme merksam machen
– verschiedener Hilfs- und Strahlenschutzmit- Digitale Systeme in Absprache mit Diagnostische Ra-
tel diologie

Beachtung verschiedener rechtlicher Vorgaben: Hinweis auf Leitlinien der Bundesärztekammer, Euro-
– Aufzeichnungs- und Aufbewahrungspflicht pean Guidelines und Röntgenverordnung und ihre
– Strahlenschutz von Personal und Patienten, Richtlinien, wobei auf die Röntgenverordnung in Strah-
besonders in der Pädiatrie lenphysik genauer eingegangen wird
– Qualitätssicherung in der diagnostischen
Radiologie In Absprache mit Übungen zur Bildverarbeitung

Beachtung der Grundlagen und verschiedener Unterschiedliche Röntgenaufnahmen demonstrieren


Besonderheiten, z. B. aus der und auf unterschiedliche Pathologien hinweisen
– Pädiatrie Auf spezielle Einstelltechniken und den besonderen
– Orthopädie Strahlenschutz in der Pädiatrie eingehen
– Chirurgie (polytraumatisierte Patienten)
– Onkologie

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

ÜBUNGEN ZUR DIAGNOSTISCHEN RADIOLOGIE, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Radiologische Einstelltechniken, Teil 2 75 Std.


2.2 Mammographie 15 Std.
2.3 Kontrastmittelsuchungen 10 Std.
2.4 Digitale Radiologie, Teil 1 20 Std.
120 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Radiologische Einstelltechniken,


Teil 2 75 Std.

Die Schülerinnen wiederholen und festi- Routine- und Spezialeinstellungen am Die im ersten Schuljahr erworbenen Fähigkeiten und
gen unter Berücksichtigung der qualitäts- – gesamtes Skelett Fertigkeiten gezielt festigen
sichernden Maßnahmen die Durchführung – Thorax Aufnahmen unter Aufsicht am Patient und/oder am
der Standard- und Spezialaufnahmen. – Abdomen Phantom anfertigen
und Benennen wichtiger anatomischer Struktu- Unterschiedliche Röntgenaufnahmen demonstrieren
ren, Beurteilen der Bildqualität, Durchführen und auf unterschiedliche Pathologien hinweisen
von Fehleranalysen, Benennen der Kriterien
einer gut eingestellten Aufnahme

Beachtung der Grundlagen und verschiedener Auf spezielle Einstelltechniken und den besonderen
Besonderheiten, z. B. aus der Strahlenschutz eingehen
– Pädiatrie
– Orthopädie
– Chirurgie (polytraumatisierte Patienten)

Seite 131
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

– Onkologie

2.2 Mammographie 15 Std.

Die Schülerinnen erkennen die Bedeutung Besonderheiten der Mammographie: Demonstration verschiedener technischer Hilfsmittel
der Mammographie in der Radiologie und – Technik: und Filmmaterialien, Vergleich zur herkömmlichen
erlernen die Grundlagen und die Durchfüh- . Weichstrahltechnik diagnostischen Radiologie
rung dieser Untersuchungstechnik unter . Anoden- und Filtermaterial
Berücksichtigung der Leitlinien. . Kompression
. Film-Folien-System
. digitale Mammographie
– Durchführung: Demonstration, z. B. anhand von Videos
. Standardeinstellungen Demonstration von Aufnahmen mit Fehleranalysen; auf
. spezielle Einstellungen Pathologien eingehen
. Positionierung Üben an Mitschülerinnen und/oder am Phantom
Anfertigen von Standardaufnahmen am Patienten unter
Aufsicht
. richtiger Umgang mit den Patienten Hinweis auf Konsequenzen für die Patientin/den Pati-
. psychologische Aspekte vor, während und enten bei nicht korrekter Durchführung
nach der Untersuchung In Absprache mit Psychologie
. Benennen wichtiger anatomischer Struktu-
ren, Beurteilen der Bildqualität, Durchfüh-
ren von Fehleranalysen, Benennen der
Kriterien einer gut eingestellten Aufnahme Hinweis auf weitere Untersuchungsmöglichkeiten, z. B.
– Ultraschall
– MRT

Qualitätssichernde Maßnahmen: Hinweis auf Screeningmodelle


– Leitlinien der Bundesärztekammer (BÄK)
– European Guidelines

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

2.3 Kontrastmittelsuchungen 10 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten sich einen Kontrastmitteluntersuchungen, z. B. Demonstration verschiedener Bildmaterialien


Überblick über die verschiedenen Kon- – Magen-Darm-Passage Alte Untersuchungsverfahren aufgreifen
trastmitteluntersuchungen und erkennen – Phlebographie Hinweis auf mögliche Ansteckungsgefahr, z. B. Aids
deren Bedeutung. Sie erwerben die Fähig- oder Hepatitis
keiten, diese Untersuchungen vorzuberei-
ten, durchzuführen bzw. bei der Durchfüh- Verschiedene Kontrastmittel und deren Wir- Anschauungsmaterial verwenden
rung zu assistieren und eine korrekte Nach- kungsweise
sorge durchzuführen. Sie verinnerlichen
die Verhaltensweisen bei Kontrastmittel- Spezielle Vorbereitung der Patienten, z. B. Auf besonderen Strahlenschutz für Patienten und Per-
zwischenfällen. – bei grünem Star sonal eingehen
– Schilddrüsenhyperthyreose
– Niereninsuffizienz

Spezielle Erste-Hilfe-Maßnahmen bei Kon- Demonstrieren der Erste-Hilfe-Materialien


trastmittelzwischenfällen

2.4 Digitale Radiologie, Teil 1 20 Std.

Die Schülerinnen machen sich mit den Speicherfolien- und Detektortechnik: Auf verschiedene Systeme eingehen, z. B. Radiologi-
speziellen Anforderungen der digitalen – technische Besonderheiten sches Informationssystem (RIS), Picture Archiving and
Radiographie vertraut und erwerben die – Handhabung Communication System (PACS)
Fähigkeit, digitale Bilder zu erstellen bzw. – Nachverarbeitungsmöglichkeiten
digitale Untersuchungen unter Beachtung
der rechtlichen Vorgaben vorzubereiten, Digitale-Subtraktions-Angiographie: Auf die Kontrastmittel, ihre Wirkungsweise, spezifi-
durchzuführen und nachzuverarbeiten. – Untersuchungsvorbereitung und -ablauf sche Vorbereitung des Patienten und die Kontrastmit-

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

– Erstellen von Volumendatensätzen mit ver- telzwischenfälle eingehen


schiedenen Nachverarbeitungsmöglichkei- Auf Unterschiede zwischen diagnostischen und thera-
ten, z. B. peutischen Untersuchungen eingehen
. Remasking Hinweis auf verschiedene Interventionen
. Pixelshift Auf besonderen Strahlenschutz für Patienten und Per-
– Beurteilen der Bildqualität sonal eingehen
– Benennen wichtiger anatomischer Struktu- Demonstration verschiedener Bildmaterialien und ande-
ren rem Anschauungsmaterial, z. B. Katheter, Guides,
Schleusen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

ÜBUNGEN ZUR DIAGNOSTISCHEN RADIOLOGIE, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 Radiologische Einstelltechniken, Teil 3 90 Std.


3.2 Digitale Radiologie, Teil 2 20 Std.
3.3 Projektlerngebiet 10 Std.
120 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 Radiologische Einstelltechniken,


Teil 3 90 Std.

Die Schülerinnen führen die Standard- und Routine- und Spezialeinstellungen am Aufnahmen unter Aufsicht am Patient und/oder am
Spezialaufnahmen unter Berücksichtigung – gesamtes Skelett Phantom anfertigen
der qualitätssichernden Maßnahmen – Thorax Unterschiedliche Röntgenaufnahmen demonstrieren
selbstständig durch. – Abdomen und auf unterschiedliche Pathologien hinweisen
und Benennen wichtiger anatomischer Struktu-
ren, Beurteilen der Bildqualität, Durchführen
von Fehleranalysen, Benennen der Kriterien
einer gut eingestellten Aufnahme

Beachtung der Grundlagen und verschiedener Auf spezielle Einstelltechniken und den besonderen
Besonderheiten, z. B. aus der Strahlenschutz eingehen
– Pädiatrie
– Orthopädie
– Chirurgie (polytraumatisierte Patienten)

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

– Onkologie

3.2 Digitale Radiologie, Teil 2 20 Std.

Die Schülerinnen erwerben die Fähigkeit Untersuchungen mit CT: Auf die unterschiedlichen Schnittführungen eingehen
digitale Bilder zu erstellen bzw. digitale – Vorbereitung und Ablauf der wichtigsten (transversal, sagittal, koronar)
Untersuchungen unter Beachtung der Untersuchungen, z. B. Auf unterschiedliche Geräte (Einzeiler, Mehrzeiler) mit
rechtlichen Vorgaben vorzubereiten, . Thorax ihren Besonderheiten eingehen (Pitch, Kollimation,
durchzuführen und nachzuverarbeiten. . Abdomen Increment)
. Schädel Verschiedene Nachverarbeitungsmöglichkeiten de-
. Wirbelsäule monstrieren (Bolustraking, Multi-Planare-Reforma-
. Nasennebenhöhlen tion – MPR, Volume Rendering)
– Erstellen digitaler Bilder mit verschiedenen Auf die Kontrastmittel (oral und intravenös), ihre Wir-
Nachverarbeitungsmöglichkeiten, z. B. kungsweise, spezifische Vorbereitung des Patienten
. Window/Center verändern und die Kontrastmittelzwischenfälle eingehen
. verschiedene Umrechnungen Strahlenschutz für Patient und Personal
– Beurteilen der Bildqualität Demonstration von verschiedenen Untersuchungen mit-
– Benennen wichtiger anatomischer Struktu- tels Röntgenbilder oder am PC
ren Unterschiedliche Speichermedien aufgreifen
Auf pädiatrische Besonderheiten eingehen

Untersuchungen mit MRT: Hinweis auf die spezifischen Sicherheitsaspekte und


– Vorbereitung und Ablauf der wichtigsten Kontraindikationen
Untersuchungen, z. B. Auf die unterschiedlichen Schnittführungen und Wich-
. Schädel tungen, abhängig von den jeweiligen Indikationen, ein-
. Wirbelsäule gehen
. Gelenke Unterschiedliche Kontrastmittel (oral, intravenös, posi-
– Erstellen digitaler Bilder mit unterschiedli- tive, negative), ihre Wirkungsweise, spezielle Vorberei-

Seite 136
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur diagnostischen Radiologie

chen Parametern tung der Patienten und Zwischenfälle ansprechen


– Beurteilen der Bildqualität und Zuordnen Auf Vor- und Nachteile des Kernspins eingehen
der verschiedenen Wichtungen Mit anderen Schnittbildverfahren vergleichen
– Benennen wichtiger anatomischer Struktu- Demonstration verschiedener Untersuchungen anhand
ren von Aufnahmen oder am PC
Unterschiedliche Speichermedien einsetzen

3.3 Projektlerngebiet 10 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

Seite 137
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Nuklearmedizin

ÜBUNGEN ZUR NUKLEARMEDIZIN

Fachprofil: Im Mittelpunkt des Unterrichts stehen fachbezogene praktische Übungen. Die Schülerinnen erarbeiten sich den verantwortung s-
vollen Umgang mit offenen radioaktiven Stoffen und Radiopharmaka unter Berücksichtigung der Strahlenschutzverordnung. Die
Schülerinnen lernen die Bedienung moderner Geräte einer nuklearmedizinischen Abteilung sowie den verantwortungsvollen
Umgang mit kranken Menschen.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 19 (Nuklearmedizin) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Messtechnische und apparative Grundlagen 60 Std.


1.2 Radiopharmaka und In-vitro-Diagnostik 55 Std.
1.3 Projektlerngebiet 5 Std.
120 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Messtechnische und apparative 60 Std.


Grundlagen

Die Schülerinnen erwerben physikalische, Messgeräte der Nuklearmedizin: In Absprache mit den Übungen im Strahlenschutz und
messtechnische und apparative Grundla- – Gasionisationsgeräte in der Dosimetrie
gen der Nuklearmedizin. An den Strah- – Szintillationszähler Demonstration der Strahlenmessgeräte sowie deren
lenmessgeräten wenden sie die Messtech- Einsatz

Seite 138
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Nuklearmedizin

nik an. Sie unterscheiden die Messgeräte


und sind in der Lage, das richtige Messge- Zusammensetzung und Abhängigkeiten einer
rät in der entsprechenden Arbeitssituation Zählrate im Detektor:
einzusetzen. Sie arbeiten an Gammakame-
ra und mit routineüblicher Software. Abhängigkeit der Nachweiswahrscheinlichkeit Demonstration einer typischen Kennlinie eines Szintil-
der Zählrate von der lationszählers im betriebsbereiten Zustand und im de-
– Hochspannung des Szintillationszählers fekten Zustand
– Lage des Schwellenwerts
– Energiediskriminierung

Darstellung eines Impulshöhenspektrums:


– grafische Darstellung
– Einfluss der Kanalbreite

Wirkungsweise von Diskriminatoren Demonstration eines Einkanalzählers, Vielkanalzählers

Anwenden der Grundlagen der Energiediskri- Auf den Szintillationszähler und die Gammakamera
minierung auf die jeweils verfügbaren Geräte eingehen

Vergleich der Messgeometrie von Strahlen- Messungen von Aktivitäten mit den entsprechenden
messgeräten Geräten durchführen

Abhängigkeit des Nachweises vom Aktivitäts- Messanordnungen mit und ohne Abstandshalter
volumen und vom Abstand zum Messgerät

Berechnung von relativen Geometriefaktoren


für Mehrfachmessplätze
Berechnung von gerätespezifischen Kalibrier-
faktoren

Seite 139
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Nuklearmedizin

Aufbau und Arbeitsweise der Gammakamera In Absprache mit Nuklearmedizin

Anwendung der Energiediskriminierung auf


die Gammakamera

Kenngrößen von Kollimatoren Parallellochkollimatoren und Spezialkollimatoren un-


terscheiden

Aufnahmeparameter:
– Matrixgröße, Speichertiefe, Zeitinkrement Anwendung dieser Größen anhand von Übungen am
bei der statischen Szintigraphie, dynamische Schilddrüsenphantom
Untersuchungen und Ganzkörperszintigra-
phien
– Erstellen von Region-of-Interest (ROI) Dokumentationsbeispiele und Auswertungsbeispiele
anhand der Routinesoftware

1.2 Radiopharmaka und In-vitro- 55 Std.


Diagnostik

Die Schülerinnen entwickeln Gewissen- Sicherheitsvorschriften und Erste Hilfe im La- In Absprache mit Übungen zur Ersten Hilfe
haftigkeit beim Umgang mit radioaktiven bor
Stoffen sowie radioaktiven/inaktiven
humanen Untersuchungsmaterialien. Sie Umgang mit radioaktivem Material sowie mit Übungen zuerst mit farbigen inaktiven Flüssigkeiten
beachten bei ihren Arbeiten Hygienemaß- Reagenzien und Geräten durchführen
nahmen, Unfallverhütungsvorschriften Pipettieren und Zentrifugieren
und Strahlenschutzvorschriften. Sie erar- Verhalten bei Stör- und Unfällen
beiten sich Fertigkeiten zur Qualitätssiche-
rung von Radionuklidpräparaten. Sie füh- Steriles Arbeiten

Seite 140
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Nuklearmedizin

ren radioimmunologische Analysen durch.


Beachtung aller Strahlenschutzmaßnahmen: Berücksichtigung der verschiedenen Möglichkeiten des
– Aufzeigen möglicher Gefahrenquellen persönlichen Strahlenschutzes
– Aktivitätsmessungen
– Herstellung von Verdünnungen vorgegebe-
ner Aktivitätskonzentrationen

Bestimmung der Radionuklidreinheit


(Molybdändurchbruch)

Markierung von chemischen Verbindungen mit


Pertechnetat (Radiopharmaka)

Prüfung der radiochemischen Reinheit, z. B. Demonstration verschiedener Auswertemethoden, z. B.


durch Dünnschichtchromatographie mit dem Aktivimeter oder der Gammakamera

Dekontamination und Entsorgung radioaktiver In Absprache mit Strahlenphysik, Doismetrie und


Abfälle Strahlenschutz

Kontaminationskontrolle von Arbeitsplatz und


Personen:
– Kontaminationsmessung
– Dekontaminationsmaßnahmen
– praktische Maßnahmen zum Strahlenschutz Besprechen eines Strahlenschutzeinsatzplans

Durchführung radioimmunologischer Analy-


sen:
– Lagerung
– Vorbereitung
– Messung im Probenwechsler

Seite 141
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Nuklearmedizin

– Auswertung
– Erstellen einer Grafik und eines Datenblatts
– Interpretation von Messergebnissen und
Fehlermöglichkeiten
– Maßnahmen der Qualitätskontrolle Statistik der Messergebnisse (Diagramme, Markierung
der Fehlerbereiche), Ringversuche

1.3 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Nuklearmedizin

ÜBUNGEN ZUR NUKLEARMEDIZIN, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 In-vivo-Diagnostik, Teil 1 60 Std.


60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 In-vivo-Diagnostik, Teil 1 60 Std.

Die Schülerinnen erwerben Kenntnisse Auswahl und Vorbereitung des Radiopharma- Der Unterricht sollte am Patienten stattfinden. Wo dies
über unterschiedliche Arbeitsabläufe bei kons nicht möglich ist, kann auf Simulationen bzw. die Ver-
gängigen nuklearmedizinischen Untersu- wendung von Phantomen ausgewichen werden.
chungen und wenden diese unter Berück- Vorbereitung des Arbeitsplatzes und Auswahl
sichtigung der qualitätssichernden Maß- der Untersuchungsmethode, z. B.
nahmen an. – statische Szintigraphie
– Sequenzszintigraphie
– Funktionsszintigraphie

Anwenden dieser Schemata auf Routineunter-


suchungen, z. B. Skelett, Schilddrüse, Niere,
Lunge

Durchführung von täglichen, wöchentlichen Arbeitsnuklidkalibrierung und Untergrund


und monatlichen Qualitätskontrollen und deren Homogenität, Linearität, Abbildungsmaßstabskontrolle
Dokumentation anhand der ortsüblichen Phantome

Seite 143
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Nuklearmedizin

ÜBUNGEN ZUR NUKLEARMEDIZIN, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 In-vivo-Diagnostik, Teil 2 60 Std.


60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 In-vivo-Diagnostik, Teil 2 60 Std.

Die Schülerinnen beschreiben spezielle Auswahl und Vorbereitung des Radiopharma- Der Unterricht sollte am Patienten stattfinden. Wo dies
nuklearmedizinische Untersuchungen und kons nicht möglich ist, kann auf Simulationen bzw. die Ver-
führen sie selbstständig durch. Sie entwi- wendung von Phantomen ausgewichen werden.
ckeln die Fähigkeit, Grundschemata auf Vorbereitung des Arbeitsplatzes
noch unbekannte Untersuchungen zu über-
tragen. Sie erwerben einen Überblick über Vorbereitung des Patienten
die Positronen-Emissions-Tomographie.
Auswahl der Untersuchungsmethode:
– statische Szintigraphie
– Sequenzszintigraphie
– Funktionsszintigraphie
– Single-Photonen-Emissions-Computer-
Tomographie (SPECT)

Auswertung und Dokumentation Durchführung einer ergometrischen Belastungsuntersu-


Fehlermöglichkeiten besprechen chung

Anwendung bei Untersuchungen, z. B. Immun-

Seite 144
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Nuklearmedizin

szintigraphie, Herzbinnenraumszintigraphie,
Hirnszintigraphie, Rezeptorszintigraphie

Positronen-Emissions-Tomographie (PET): Wenn ein Arbeiten am PET-Scanner nicht möglich ist,


– Scannertechniken Besichtigung eines PET-Zentrums
– kalte/heiße Transmission
– Organisationsablauf von Untersuchungen
anhand ausgewählter Beispiele

Seite 145
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Strahlentherapie

ÜBUNGEN ZUR STRAHLENTHERAPIE

Fachprofil: Die Schülerinnen vertiefen durch die Übungen zur Strahlentherapie ihr theoretisches Wissen, erkennen anhand ausgew ählter be-
rufsrelevanter Themen ihre Stellung innerhalb eines Strahlentherapieteams und führen ihre Aufgaben selbstständig aus. Im Vo r-
dergrund steht dabei die tägliche Praxis mit Ausblick auf zukünftige Bestrahlungstechniken. Die Schülerinnen üben die exakt e
Einstellung von Bestrahlungsfeldern und erkennen ihre besonder e Verantwortung für ihr Handeln im Rahmen der Dokumentati-
on und Qualitätssicherung. Fürsorgliche Patientenbetreuung und -begleitung wird zur Selbstverständlichkeit.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 18 (Strahlentherapie) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

1. Schuljahr

Lerngebiete: 1.1 Die strahlentherapeutische Abteilung 10 Std.


1.2 Bedienen von Bestrahlungsanlagen und des Simulators 55 Std.
1.3 Einstellen von Standardtechniken 50 Std.
1.4 Projektlerngebiet 5 Std.
120 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

1.1 Die strahlentherapeutische Abteilung 10 Std.

Die Schülerinnen erkennen Aufbau und Struktur einer strahlentherapeutischen Abtei- Auf die verschiedenen Funktionsbereiche eingehen
Struktur einer Strahlentherapie. Sie wer- lung
den sich ihrer Stellung innerhalb des

Seite 146
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Strahlentherapie

Strahlentherapieteams und ihrer Aufgaben Stellung und Aufgaben innerhalb des Strahlen-
gegenüber den Patienten bewusst. therapieteams

Funktionsabläufe bei der Patientenbetreuung Auf das Zusammenspiel zwischen Medizin, Physik,
Pflegestation, Hausarzt und Sozialdienst hinweisen
Die Bedeutung der Strahlentherapie im Gesamtthera-
piekonzept verdeutlichen
Durch Abteilungsbesichtigungen vertiefen

1.2 Bedienen von Bestrahlungsanlagen


und des Simulators 55 Std.

Die Schülerinnen bedienen die gebräuch- Bedienen von Anlagen Der Schwerpunkt liegt hier auf der apparativen Bedie-
lichsten Bestrahlungsgeräte einschließlich – für die Teletherapie einschließlich des Si- nung dieser Geräte.
des Simulators. Sie führen selbstständig mulators
die Qualitätskontrollen durch und doku- – für die Brachytherapie
mentieren die Ergebnisse.
Verhalten bei Stör- und Unfällen

Protokollierung aller notwendigen Patienten- Einsicht in die Forderungen der technischen Vorschrif-
und Bestrahlungsdaten ten und deren Umsetzung in verschiedenen Protokoll-
formularen und computerspezifischen Protokollie-
rungssystemen

1.3 Einstellen von Standardtechniken 50 Std.

Die Schülerinnen erlernen die reprodu- Anfertigung von Lagerungshilfsmitteln, z. B. Besichtigung oder Arbeiten in einer Werkstatt
zierbare Lagerung und Einstellung eines – Vakuumkissen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Strahlentherapie

Bestrahlungsfeldes unter Einbeziehung – Masken


bestehender Protokolle.
Reproduzierbare Lagerung unter Anwendung Erstrebenswert ist das Arbeiten an einem Simulator
von selbstgefertigten und vorgefertigten Lage-
rungshilfsmitteln und Zuhilfenahme von Posi-
tionslasern

Standardeinstellungen durchführen

1.4 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe
tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Strahlentherapie

ÜBUNGEN ZUR STRAHLENTHERAPIE, 2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Feldeinstellungen 60 Std.


60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Feldeinstellungen 60 Std.

Die Schülerinnen erlernen, anhand vorlie- Einstellung bedeutsamer klinischer Standard-, Diese Einstellungen können sowohl am Beschleuniger
gender Bestrahlungsprotokolle und -pläne Rotations- und Großfeldtechniken als auch am Simulator durchgeführt werden.
komplizierte Feldeinstellungen selbststän- Zuhilfenahme aller notwendigen Geräte und Einüben am Phantom
dig vorzunehmen. Sie erkennen die Not- Hilfsmittel Qualitätskontrollen durchführen
wendigkeit eines präzisen eigenverant-
wortlichen Arbeitens allein und im Team
unter Berücksichtigung einer fürsorglichen
Patientenbetreuung. Sie führen qualitäts-
sichernde Maßnahmen durch und beachten
die Strahlenschutzvorschriften.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Strahlentherapie

ÜBUNGEN ZUR STRAHLENTHERAPIE, 3. Schuljahr

Lerngebiete: 3.1 Arbeiten mit Bestrahlungsplänen 60 Std.


60 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

3.1 Arbeiten mit Bestrahlungsplänen 60 Std.

Die Schülerinnen erstellen Bestrahlungs- Einfache Bestrahlungspläne mit Berechnung Einsatz eines Planungssystems
pläne oder wirken dabei mit und erkennen von Dosisverteilungen, Bestrahlungszeiten Übernahme dieser Daten in computergestützte Proto-
die Hintergründe für bestimmte Bestrah- bzw. Monitoreinheiten für typische Feldanord- kollierungssysteme
lungstechniken. Sie erlernen, nach den nungen
Angaben eines Bestrahlungsplans die Fel-
der korrekt zu übertragen und zu doku- Anfertigen eines Simulatorprotokolls
mentieren. Übertragen der Daten des Bestrahlungsproto-
kolls in ein Patientenprotokoll
Anfertigen von Feldfotos und Lagerungsfotos Durch Abteilungsbesichtigungen, Videofilme etc. ver-
tiefen

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Bildverarbeitung

ÜBUNGEN ZUR BILDVERARBEITUNG

Fachprofil: Die Schülerinnen wenden das in der Bildverarbeitung erworbene theoretische Fachwissen in Übungen, Versuchen und Qualität s-
kontrollen an, um diese Kenntnisse in der radiologischen, praktischen Tätigkeit einzusetzen. Sie erarbeiten sich die Eigenschaf-
ten der konventionellen und digitalen Bildempfängersysteme und erkennen die Wichtigkeit der laut Röntgenverordnung vorg e-
schriebenen Qualitätskontrollen.

Der Lehrplan umfasst das Themengebiet 16 (Bildverarbeitung) der Anlage 2 der Ausbildungs- und Prüfungsverordnung.

2. Schuljahr

Lerngebiete: 2.1 Bildempfängersysteme 75 Std.


2.2 Projektlerngebiet 5 Std.
80 Std.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

2.1 Bildempfängersysteme 75 Std.

Die Schülerinnen kennen die Eigenschaf- Vergleich der Filmeigenschaften Unterschiedliche Filme verwenden, z. B. Diagnostik-
ten von konventionellen und digitalen Zeichnen von Dichtekurven filme, Dokumentationsfilme, Therapiefilme
Bildempfängersystemen. Sie sind in der Datenblätter der Hersteller einbeziehen
Lage, die Belichtungsparameter zu wählen
und zu optimieren. Sie erkennen abhängig Vergleich von unterschiedlichen Film-Folien- Hierzu eignen sich Phantome und Bildgütetests, z. B.
vom Bildempfängersystem die Auswir- Systemen zur Beurteilung und Optimierung der Linienraster.

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Bildverarbeitung

kungen auf das Bild unter Berücksichti- Anwendung auf das Bild, z. B.
gung der Betrachtungsbedingungen und – Spannung (kV), Stromzeitprodukt (mAs),
führen selbstständig die vorgeschriebenen Filterung
Qualitätskontrollen durch. – Auflösungsvermögen, Unschärfe, Kontrast
– Verstärkungsfaktor

Erkennen und Bewerten der Filmverarbei- Umgang mit Entwicklungsmaschinen im Vergleich zur
tungsmethoden und ihrer Fehlermöglichkeiten: Handverarbeitung
– Umgang mit Entwicklungsmaschinen Hinweis auf Sicherheitsvorschriften
– Filmverarbeitungskontrollen

Softwareabhängige Bildbearbeitung digital er- Je nach vorhandener digitaler Einrichtung üben die
zeugter Bilder, z. B. Schülerinnen an gespeicherten Untersuchungsdaten
– Kontrastanhebung oder mit Übungsprogrammen am PC.
– Gamma-Korrektur
– Kantenanhebung

Durchführung der vorgeschriebenen Qualitäts- Vgl. Röntgenverordnung und weitere Richtlinien


kontrollen In Absprache mit Übungen zur diagnostischen Radio-
logie

2.2 Projektlerngebiet 5 Std.

Die Schülerinnen erarbeiten selbstständig Praxisorientierte Bearbeitung einer Aufgabe Das gewählte Projekt in Kleingruppen bearbeiten
und unter Benutzung von Fachliteratur (eines Fallbeispiels)
eine berufsbezogene Aufgabenstellung.
Dabei beziehen sie auch Informationen Dabei ist insbesondere zu berücksichtigen
verwandter Fachgebiete ein. Zielsetzung – die selbstständige Arbeitsweise
ist einerseits die umfassende Betrach- – die Ausrichtung auf die Zielgruppe

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Übungen zur Bildverarbeitung

tungsweise der gestellten Aufgaben, ande- – der fächerübergreifende Aspekt der Thema-
rerseits die gezielte Förderung der kom- tik
munikativen und sozialen Kompetenz. – die Einbeziehung von Praxiserfahrungen
– die fachgerechte Dokumentation und Prä-
sentation der Ergebnisse
– eine abschließende Ergebnisdiskussion

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anhang

ANHANG

KINÄSTHETIK

Dieses Angebot wird für die von der Schule zu gestaltenden Unterrichtsbereiche zur Auswahl gestellt.

Hier reflektieren die Schülerinnen die Bedeutung der Bewegungskontrolle. Sie lernen , dies zur Gesunderhaltung bzw. zur Gesundheitsförderung
für Patienten und für sich selbst im beruflichen Alltagsgeschehen anzuwenden. Es ist sinnvoll , mit dieser Thematik vor Beginn der praktischen
Ausbildung zu beginnen.

LERNZIELE LERNINHALTE HINWEISE ZUM UNTERRICHT

ca. 40 Std.

Die Schülerinnen kennen die Bedeutung Interaktion Inhalte anhand der eigenen Körpererfahrung
der Bewegungskontrolle in ihrem Umgang erarbeiten
mit Patienten. Sie kennen die grundlegen- Funktionale Anatomie Bewegungsanleitung an und mit gesunden Menschen
den Konzepte der Kinästhetik und reflek- in Partnerarbeit üben
tieren deren Bedeutung für ihr Arbeitsfeld. Menschliche Bewegung Praktische Anwendungen aus dem jeweiligen Ar-
Sie sind in der Lage, Menschen einfacher beitsfeld bearbeiten
zu bewegen und in ihrer Position zu unter- Anstrengung als Kommunikationsmittel Bewegungserfahrungen und ihre Bedeutung reflek-
stützen; hierdurch fördern sie deren Ge- tieren
sundheitsentwicklung. Für ihre eigene Ge- Menschliche Funktion
sunderhaltung entwickeln sie persönliche
Bewegungs- und Handlungsfähigkeiten, Umgebung

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Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anhang

um das Risiko von berufsbedingten Ver- Wolldecke und bequeme Kleidung sind für die prak-
letzungen und Überlastungsschäden zu tischen Übungen notwendig.
reduzieren.

Seite 155
Berufsfachschule für medizinisch-technische Radiologieassistenten Anhang

Mitglieder der Lehrplankommission:

Roland Böhm BFS für medizinisch-technische Radiologieassistenten des Krankenhauszweckverbands Ingolstadt


Petra Borschosch BFS für medizinisch-technische Radiologieassistenten des Krankenhauszweckverbands Ingolstadt
Susanne Burow-Epple BFS für technische Assistenten in der Medizin des Klinikums Kempten-Oberallgäu gGmbH
Ingeborg Fenzl BFS für technische Assistenten in der Medizin des Klinikums Kempten-Oberallgäu gGmbH
Berndt Fiebig BFS für medizinisch-technische Radiologieassistenten des Krankenhauszweckverbands Ingolstadt
Dr. Holger Greeß Staatliche BFS für technische Assistenten in der Medizin am Klinikum der Universität Erlangen-Nürnberg
Siegfried Hofbauer BFS für technische Assistenten in der Medizin des Klinikums Kempten-Oberallgäu gGmbH
Hanna Hoornweg BFS für medizinisch-technische Radiologieassistenten des Klinikums Nürnberg
Elisabeth Kampfrath BFS für technische Assistenten in der Medizin des Klinikums Kempten-Oberallgäu gGmbH
Wolfgang Lamprecht BFS für medizinisch-technische Radiologieassistenten des Krankenhauszweckverbands Ingolstadt
Pal Nagyivan Staatliche BFS für medizinisch-technische Radiologieassistenten am Klinikum der Universität München
Katja Röhr BFS für medizinisch-technische Radiologieassistenten des Klinikums Nürnberg
Dr. Manfred Schätzl Staatliche BFS für medizinisch-technische Radiologieassistenten am Klinikum der Universität München
Dr. Ulrich Scheib Staatliche BFS für technische Assistenten in der Medizin am Klinikum der Universität Erlangen-Nürnberg
Dr. Marianne Strehle-Fries Regierung von Oberbayern, benannt vom Bayerischen Staatsministerium für Gesundheit, Ernährung und
Verbraucherschutz

Berater:
Josef Biro ISB, München

Vorsitzender der Lehrplankommission:


Johann Bux ISB, München

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