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Konstruktionselemente

Kapitel 8: Schrauben

Prof. Dr.-Ing. Andreas Ettemeyer


Dipl.-Ing. Otto Olbrich

Fachhochschule München
Fachbereich 06 – Feinwerk- und Mikrotechnik

Version 3.01 vom 20.02.2007


Konstruktionselemente - 8.2 - Kapitel 08 - Schrauben

Inhalt
8 Schrauben .............................................................................................................................3
8.1 Grundlagen .....................................................................................................................3
8.1.1 Verwendung .............................................................................................................3
8.1.2 Schraubenlinie .........................................................................................................3
8.1.3 Gewinde ...................................................................................................................4
8.1.4 Kraftübertragung und Wirkungsgrad ........................................................................7
8.2 Schraubenberechnung ...................................................................................................9
8.2.1 Das Verspannungsschaubild ...................................................................................9
8.2.2 Festigkeit längs belasteter Schrauben ...................................................................12
8.2.3 Querbelastete Schrauben ......................................................................................15
8.3 Ausführungsformen ......................................................................................................16
8.3.1 Schraubenformen...................................................................................................16
8.3.2 Muttern ...................................................................................................................17
8.3.3 Schraubensicherungen ..........................................................................................17
8.3.4 Allgemeine Gestaltungsregeln ...............................................................................19
8.3.5 Gefahrenquellen bei Schrauben: ...........................................................................20
8.3.6 Verbesserung der Gewindebeanspruchung...........................................................20

Ettemeyer, Olbrich Fachhochschule München V 3.02


Konstruktionselemente - 8.3 - Kapitel 08 - Schrauben

8 Schrauben
8.1 Grundlagen
8.1.1 Verwendung

a) Befestigungsschrauben:
- für lösbare Verbindungen
- zum Erzeugen einer Vorspannung (z.B. Spannschloss, Kettenspanner)
- zum Verschließen (z.B. Ölablassschraube)

b) Bewegungsschrauben:
- zur Umsetzung einer Dreh- in eine Längsbewegung
- zum Einstellen und Justieren
- zum Messen (z.B. Feinmessuhr)
- zur Kraftübertragung (Presse, Schraubstock)
- als Differenzschraube

8.1.2 Schraubenlinie
Konstruktion der Schraubenlinien: Abwicklung einer Steigung über einem Zylinder

d2 Konstanter Steigungswinkel α:
d2
P
tan α =
d2 ⋅ π

P= Steigung,
d2 = Flankendurchmesser

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Konstruktionselemente - 8.4 - Kapitel 08 - Schrauben

8.1.3 Gewinde
Gewindearten sind genormt in DIN 202
ƒ Profilform (Dreieck, Trapez, etc.)
o Üblicher Flankenwinkel 60° bei Spitzgewinde (Ausnahme Withworth Gewinde,
55°)
o Kleinerer Flankenwinkel für Bewegungsschrauben (Kräfte möglichst in axialer
Richtung)
o Rundes Profil: Gewinde aus Blech und für leichten Lauf
ƒ Steigung
o Bestimmt Übersetzung (Hebel und Wirkungsgrad)
o Kleine Steigung für Einstellschrauben und für hohe Kräfte
o Grosse Steigung für große Bewegung
o Steigungswinkel ist am Profil nicht konstant (außen kleiner als innen)
o Für die Berechnung maßgeblich: Steigungswinkel α am mittleren Profildurch-
messer.
o Für Schrauben mit metrischem ISO-Gewinde nach DIN 13 M3 … M10 ist Stei-
gung : Nenndurchmesser etwa 1 : 6 Æ P ≈ 0,16 d
ƒ Gangzahl (eingängig, mehrgängig)
o Für Befestigungsschrauben, für Bewegungsschrauben
ƒ Windungssinn (Rechts-, Linksgewinde)
o Bezeichnung durch LH in der Schraube und an der Schraube selbst durch
Pfeil oder Rille am Schraubenkopf (DIN 202, DIN EN 20898)
ƒ Kerndurchmesser Bolzengewinde:
o d 3 = d − 1,23P ≈ d − 1,23 ⋅ 0,16d ≈ 0,8d
o Siehe Kernbohrer für Gewindeschneiden auch ≈ 0,8d

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Konstruktionselemente - 8.5 - Kapitel 08 - Schrauben

Einige Werte für metrische Schrauben


Flankenwinkel ρ = 60° , Reibwert µ = tan ρ = 0,14 (übliche Annahme für Gewinde und Kopf)

Mit µ = 0,14 und α = 60° wird ρ´= 9,18°


Gewinde Spannungsquerschnitt α [°] Steigung P Kernlochbohrer
DIN 13 AS [mm²]
[mm] ∅ [mm]

M1,2 0,732 4,38 0,25 0,95


M2 2,07 4,19 0,4 1,6
M2,5 3,39 3,71 0,45 2,1
M3 5,03 3,41 0,5 2,5
M4 8,78 3,60 0,7 3,3
M5 14,2 3,25 0,8 4,2
M6 20,1 3,40 1 5
M8 36,6 3,17 1,25 6,8

Toleranzen für Gewinde DIN 13


ƒ Ähnlich aufgebaut wie ISO-Toleranzen, je weiter vorn der Buchstabe im Alphabet ist,
um so mehr Spiel zum Nullprofil
Gebräuchliche Toleranzfelder
Muttergewinde Bolzengewinde
5H, 6H, 7H, 8H, 6G 4h, 6g, 8g 6e, 6f

ƒ 7H/8g handelsüblich bei Produktklasse C (früher g)


ƒ 6H/6g handelsüblich bei Produktklasse A und B (früher m)

Beispiel Gewinde M6 7H/8g


Muttergewinde 7H Bolzengewinde 8g
Durchmesser D D2 D1 d d2 d3
Nennmaß 6 5,350 4,917 6 5,350 4,773
Größtmaß − 5,540 5,217 5,974 5,324 4,747
Kleinstmaß 6 5,350 4,917 5,694 5,144 4,528
Toleranz Gewindegrund 0,190 0,300 0,280 0,180 0,219
beliebig

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Konstruktionselemente - 8.6 - Kapitel 08 - Schrauben

Gewindeformen:

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Konstruktionselemente - 8.7 - Kapitel 08 - Schrauben

8.1.4 Kraftübertragung und Wirkungsgrad

Kräfte an der Schraube mit Flachgewinde:

Kräfte an der Drehen nach Drehen nach Drehen nach Drehen nach un-
Schraube mit oben ohne oben mit Rei- unten mit Rei- ten mit Reibung
Flachgewinde Reibung bung bung ρ>α = Selbst-
hemmung

Beim Flachgewinde gilt:


Hangabtriebskraft FH = F sin α
Die Mutter gleitet, wenn FH > FR = µ FN = µ F cos α
Selbsthemmung 1), wenn FR ≥ FH Æ µ F cos α ≥ F sin α
sin α
Ƶ ≥ = tan α
cos α
Mit Reibungszahl µ = tan ρ wird ρ ≥ α ; ( µ ≥ tan α )
Umfangskraft: FU = F ⋅ tan α

FU = F ⋅ tan(α ± ρ )
(+ für Anziehen, - für Lösen)
1)
Reibung wirkt so stark, als ob die Ebene in der entgegengesetzten Richtung geneigt wäre;
es muss zusätzliche Kraft zum Lösen aufgebracht werden)
für Spitzgewinde wird

Umfangskraft für Spitzgewinde:

(+ für Anziehen, - für Lösen)


Drehmoment:

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Konstruktionselemente - 8.8 - Kapitel 08 - Schrauben

Wirkungsgrad der Schraube


Kraft in axialer Richtung ⋅ Steigung
Wirkungsgrad η =
Drehmoment ⋅ 2π
oder
Umfangskraft zum Anziehen ohne Re ibung
Wirkungsgrad η =
Umfangskraft zum Anziehen mit Re ibung

Wirkungsgrad (nur Gewinde, ohne Kopfauflage)


ƒ beim Umsetzen von Drehmomenten in Längskraft:
ƒ beim Umsetzen von Längskraft in Drehmoment:

ƒ Bei Befestigungsschrauben hilft ein kleiner Wirkungsgrad, das ungewollte selbststän-


dige Lösen der Verbindung zu verhindern.
ƒ Bei Bewegungsschrauben soll der Wirkungsgrad möglichst hoch sein.

Wirkungsgrad Spitzgewinde bei Reibwert µ’ = 0,1

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Konstruktionselemente - 8.9 - Kapitel 08 - Schrauben

8.2 Schraubenberechnung
8.2.1 Das Verspannungsschaubild

Wesentlich für Schraubverbindungen ist die Federwirkung von


Schraube und verschraubten Teilen (Flansch).
Das Anziehen der Schraube mit der Vorspannkraft FV bewirkt
- Dehnen der Schraube um δ S

- Stauchen des Flansches um δ F

Durch die Reibung zwischen den gefügten Teilen bewirkt die


Vorspannkraft die Verbindung der beiden Teile. Wird eine zu-
sätzliche Betriebslast FA aufgebracht, so wird je nach Bean-
spruchungsrichtung die Vorspannkraft weiter belastet oder ent-
lastet. Zur Sicherstellung der Verbindung auch unter Betriebslast darf die restliche Klemm-
kraft in der Verbindung nicht aufgehoben werden. Dies kann im Verspannungsschaubild ü-
berprüft werden.
Aus den Dehnungen von Schraube und Flansch ergeben sich die Federsteifigkeiten
Federsteifigkeit der Schraube: Federsteifigkeit des Flansches:
FV ES ⋅ A FV EF ⋅ Aers
CS = = CF = =
δS lK δF lK
ES = Elastizitätsmodul der Schraube
EF = Elastizitätsmodul des Flansches und der Zwischenlagen
A = Querschnitt des gedehnten Bereiches des Schraubenschaftes
Aers = Querschnitt eines Ersatzrohres, das die gleiche Steifigkeit hat
lK = sich dehnende Länge der Schraube zwischen Kopf und Mutter

Für den Flansch wird ein Ersatzquerschnitt definiert:

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Konstruktionselemente - 8.10 - Kapitel 08 - Schrauben

Man kann nun die elastische Dehnung von Schraube (Zug) und Flansch (Druck) in einem
Diagramm eintragen. Die Vorspannkraft wird aufgenommen durch die Dehnungen von
Schraube und Flansch.

a) Kraft-Dehnungskennlinie der Schraube (wird beim Anziehen gedehnt)


b) Kraft-Dehnungskennlinie von Flansch und Zwischenlage (wird beim Anziehen ge-
staucht)
c) Verspannungsschaubild unter Vorspannkraft FV
d) Verspannungsschaubild unter Vorspannkraft FV und zusätzlicher Betriebslast FB

- In Achsrichtung wirkende Betriebslast führt zu Dehnung der Schraube.


- Gleichzeitig gibt der Flansch nach.
- Die Schraube wird durch die Betriebslast zusätzlich belastet, der Flansch entlastet.
- Die Schraube muss durch die Aufbringung der Betriebslast die zusätzliche Beanspru-
chung FDiff ertragen.
- Restliche Klemmkraft FF darf durch Betriebslast FB nicht Null werden (sonst Verschieben
oder Abheben der gefügten Teile möglich
Æ Auslegung der Schraube nach zulässiger Zugspannung im Schraubenschaft und
nach minimaler Vorspannkraft.

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Konstruktionselemente - 8.11 - Kapitel 08 - Schrauben

Auswirkung der Betriebskraft bei verschiedenen Schraubverbindungen:

a) Ohne Vorspannung:
- Gesamte Betriebskraft wird von der Schraube aufgenommen
- Erzeugt Schraubendehnung
- Kein Einfluss des Flansches.
b) Mit Vorspannung FV:
- Höhere maximale Beanspruchung des Schraubenschaftes
- aber geringere Änderung der Kraft FF.
c) Mit Vorspannung FV und Dehnschrauben:
- Größerer Teil der Kraft wird durch Entlastung des Flansches aufgenommen,
- Kraftänderung FDiff der Schraube ist geringer.
- Restklemmkraft FF wird stärker reduziert.

Einfluss von Setzen auf die Schraubenkräfte:


Aufgrund von Unebenheiten entstehen lokale Spannungspitzen in den Verbindungsfugen.
Sie führen zu lokalen plastischen Verformungen, die sich als Setzen auswirken.
Im Verspannungsschaubild führt Setzen zu einem Abbau der Vorspannkraft:

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Konstruktionselemente - 8.12 - Kapitel 08 - Schrauben

δx
Vorspannungsverlust: ∆FV = = δ x ⋅ C K ⋅ cF
1 cs + 1 cs
δx = Setzbetrag
- ca. 3…4 µm pro Trennfuge bei Zugbelastung
- ca. 4 …7 µm pro Trennfuge bei Schubbelastung
- ca. 5 µm im Gewinde
CK = Kraftverhältnis FDiff/FB, ca. 0,1…0,3 für übliche Fälle

Anhaltswerte für die Auslegung: FV ≈ 1,5 ⋅ FB bei statischer Betriebslast

FV ≈ 2… 2,5 ⋅ FB bei dynamischer Betriebslast

Die Streuung der Vorspannkraft beim Anziehen der Schraube mit Hand kann durch Einsatz
eines Drehmomentschlüssels reduziert werden (ca. ±15% bei wenig schwankenden Reib-
werten).

8.2.2 Festigkeit längs belasteter Schrauben


Bei Belastung mit der Vorspannung treten folgende Spannungen im Schraubenquerschnitt
auf (durch Zug und durch Anziehmoment):

Für Regelgewinde ist σ v zul ≈ 0,9 ⋅ σ 0,2 (berücksichtigt Torsionsanteil)

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Konstruktionselemente - 8.13 - Kapitel 08 - Schrauben

Festigkeitsklasse von Schrauben:

ƒ Zahl vor dem Punkt: Mindest-Zugfestigkeit = σ B /100 = Rm /100

ƒ Zahl nach dem Punkt 0,2-Dehngrenze = σ 0.2 / σ B ⋅10

Bestimmung der maximalen Vorspannkraft nach:

FV ≈ 0, 7 σ 0,2 AS

Oder nach Tabelle für genormte Schrauben:

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Konstruktionselemente - 8.14 - Kapitel 08 - Schrauben

Erforderliches Anzugsmoment zur Erreichung einer gewünschten Vorspannkraft:


ƒ Berücksichtigung der Reibung im Gewinde und
ƒ in der Auflage (Schraubenkopf oder Mutter):

(+ für Anzug, - für Lösen)


Für genormte Schrauben mit 60° Flankenwinkel wird dies vereinfacht zu

Flächenpressung
Bei hochfesten Schrauben und Mut-
tern besteht die Gefahr, dass die
Auflagefläche zu weich ist und plas-
tisch verformt wird.
FV
pA =
AA

Einschraubtiefe = Mindest Mutterhöhe m

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Konstruktionselemente - 8.15 - Kapitel 08 - Schrauben

Sicherheit gegen Dauerbruch


Ausschlagfestigkeit σA für zugbelastete Schrauben (M10 … M16) mit normaler Druckmut-
ter aus Stahl

Für Schrauben < M8 sind die Werte um 10 N/mm² zu erhöhen, für > M18 um 10 N/mm² zu
erniedrigen.
FDiff σ max − σ min σ
σa = = ≤ σ azul = A mit SD ≥ 1,5
2 A3 2 SD

8.2.3 Querbelastete Schrauben


a) Durchsteckschrauben
Normale Schraubverbindungen übertra-
gen Querkräfte durch die Reibkraft, die
durch die Längskraft der Schraube er-
zeugt wird. (Herstellung billig).

Erforderliche Vorspannkraft:
FQ ⋅ S R
FV =
n ⋅ mi ⋅ µ
FQ = Querkraft n = Schraubenzahl mi = Schnittzahl
SR = Sicherheit gegen Durchrutschen (typ. 1,25 im Maschinenbau, 1,6 im Kranbau)

b) Passschrauben
Querkraft wird analog Niete oder Bolzen durch Quer-
spannung übertragen (teuer in der Herstellung)
FQ
Scherspannung: τa =
A ⋅ mi
s
FQ
Lochleibung: σ1 =
d ⋅s

π ⋅d²
FQ = Querkraft A = Schaftquerschnitt A =
4
mi = Schnittzahl s = kleinste tragende Länge der Schraube im Bauteil

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Konstruktionselemente - 8.16 - Kapitel 08 - Schrauben

8.3 Ausführungsformen
8.3.1 Schraubenformen

Gewindeform der selbstfurchenden Gewindeformende Schraube für thermo-


Schraube plastische Kunststoffe

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Konstruktionselemente - 8.17 - Kapitel 08 - Schrauben

8.3.2 Muttern

8.3.3 Schraubensicherungen
Formschlüssige Sicherung

a) Kronenmutter mit Quersplint


b) Sicherungsblech
c) Drahtsicherung

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Konstruktionselemente - 8.18 - Kapitel 08 - Schrauben

Kraftschlüssige Schraubensicherung

d) Federring
e) Federscheibe
f) Zahnscheibe

g) Kegelauflage (erhöhte Reibung) h) selbst sichernde Mutter


i) Kontermutter j) Sicherungsmutter k) Kunststoffsicherungsring

Verliersicherung
l) Schraube – Stift
m) Pappscheibe
n) Halsschraube
o) Aufspreizen des
Schraubenendes
l m n o

p) Mutter –Stift
q) Sicherungsscheibe
r) Anstauchen des
Bolzenendes
s) Anschlagschraube p q r s

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Konstruktionselemente - 8.19 - Kapitel 08 - Schrauben

8.3.4 Allgemeine Gestaltungsregeln


- ebene Auflageflächen für Schrauben und Muttern (sonst zusätzliche Biegung!)

- ausreichende Einschraubtiefe sicherstellen


- bei Bauteilwerkstoffen mit geringer Festigkeit diese konstruktiv erhöhen,
- falls nicht möglich, gegebenenfalls günstige Gewindeformen verwenden

- Für flüssigkeits- und gasdichte Verschraubungen diese abdichten

- bei Stehbolzen auf ausreichende Auflageflächen achten, Schraubenköpfe den Erfor-


dernissen anpassen
- Schraubenverbindung definiert vorspannen
- Möglichst lange Schraube, freie Dehnlänge > 3d
- Vorspannung der Verbindung über die Lebensdauer sicherstellen (Achtung z.B.
Fliessen bei Kunststoffen)
- Betriebskräfte dürfen keine Relativbewegung der verschraubten Teile hervorrufen
- Querkräfte bei dynamischer Beanspruchung dürfen nicht größer als 5-10% der Vor-
spannkraft sein
- Unterlegscheiben, auch Federscheiben sind keine Sicherung gegen Losdrehen
- für definierte Lage der Bauteile bei der Montage sorgen

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Konstruktionselemente - 8.20 - Kapitel 08 - Schrauben

- auf Montagegerechtheit achten


Bsp: Torx sehr gut automatisierbar, Schlitzschraube kaum automatisierbar
- auf Kostengerechtheit achten
- recyclinggerechte Auslegung
Montagezeit pro Schraube

[s] €

8.3.5 Gefahrenquellen bei Schrauben:


- Unsachgemäßes Anziehen (zu viel oder zu wenig Vorspannung)
- Biegebeanspruchung durch einseitige Auflage
- Verlust der Vorspannung durch Wärmedehnung oder plastische Verformung
- Stoßarbeit beim Wechsel der Kraftrichtung
- Selbsttätiges Lösen bei Erschütterungen
- Rosten und Fressen
- Gewindeverschleiß bei Bewegungsschrauben
- Brüche bei dynamisch belasteten Schrauben
-

8.3.6 Verbesserung der Gewindebeanspruchung


Optimierung der Lastverteilung

normal Stulpmutter Zugmutter mit konischer


Außenkontur

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