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1952 / Erdarbeiten / ZTVE- 94/97

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1952-1994/97 Erdarbeiten
ZTVE-StB 94/97

Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen


und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau
ZTVE- StB 94
Ausgabe 1994/Fassung 1997

Aufgestellt: Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen, Arbeitsgruppe „Erd- und


Grundbau“
Eingeführt: Bundesministerium für Verkehr, Allgem. Rundschr. Straßenbau Nr. 33/1997 vom 23. Juni
a)
1997 – StB 26/38.56.05-01/14 F 97
Veröffentlicht: FGSV 599 – September 1998 – FGSV Verlag, Köln
Ersetzt: Zusätzliche Technische Vorschriften und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau.
ZTVE- StB 94, Ausgabe 1994
Kommentar: Floss, R.: ZTVE- StB 94. Fassung 1997. Kommentar mit Kompendium Erd- und Felsbau.
Bonn: Kirschbaum Verlag. 2. Aufl. 1997

Inhaltsübersicht

1. Allgemeines
1.1 Geltungsbereich
1.2 Begriffsbestimmungen
1.3 Vorbereitende und baubegleitende Arbeiten
1.4 Baustoffe
1.5 Ausführung
1.6 Prüfungen
1.6.1 Allgemeines
1.6.2 Eignungsprüfungen
1.6.3 Eigenüberwachungsprüfungen
1.6.4 Kontrollprüfungen
1.7 Abnahme
1.8 Gewährleistung
1.9 Abrechnung
2. Boden und Fels; sonstige Baustoffe
2.1 Geotechnische Untersuchungen
2.1.1. Allgemeines
2.1.2. Art und Umfang

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2.1.3. Untersuchungsverfahren
2.2 Beschreibung und Einordnung von Boden, Fels und sonstigen Baustoffen
2.3 Einstufung von Boden und Fels
2.3.1. Allgemeines
2.3.2. Boden- und Felsklassen
2.3.3. Beurteilung der Frostempfindlichkeit
2.3.4. Filterstabilität
2.4 Geokunststoffe
2.4.1. Allgemeines
2.4.2. Anwendung
2.4.3. Anforderungen
2.4.4. Prüfungen
2.5 Industrielle Nebenprodukte und Recycling-Baustoffe
2.5.1. Allgemeines
2.5.2. Anwendung
2.5.3. Anforderungen
2.5.4. Prüfungen
2.6 Leichtbaustoffe
3. Einschnitte und Dämme
3.1 Lösen und Laden
3.1.1. Allgemeines
3.1.2. Abtragsquerschnitte
3.1.3. Löseverfahren bei Fels
3.1.4 Sprengpläne und gesetzliche Bestimmungen
3.1.5 Lösen von Fels
3.2 Fördern
3.3 Einbau und Verdichten
3.3.1 Ausführung
3.3.2 Anforderungen an das Verdichten
3.4 Planum
3.5 Wasserabfluß
3.6 Seitenentnahmen und Seitenablagerungen
4. Oberbodenarbeiten
5. Böschungen
6. Abdichtungen
6.1 Allgemeines
6.2 Abdichtungen aus mineralischen Böden und Bodengemischen
6.3 Abdichtungen aus Kunststoffdichtungsbahnen und mineralischen Dichtungsmatten
6.4 Abdichtungen aus Asphalt
6.5 Andere Abdichtungssysteme
7. Sickeranlagen und Filterschichten
7.1 Allgemeines
7.2 Sickerstränge
7.3 Sicker- und Filterschichten
8. Baugruben und Leitungsgräben
8.1 Herstellen
8.2 Verfüllen
8.3 Baustoffe
8.4 Einbau und Verdichten

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8.5 Verdichtungsanforderungen
9. Hinterfüllen und Überschütten von Bauwerken
9.1 Allgemeines
9.2 Baustoffe
9.3 Einbau und Verdichten
9.4 Überschüttete, biegeweiche Bögen
9.5 Raumgitterkonstruktionen; Stützkörper aus bewehrter Erde
9.6 Entwässerung
10. Lärmschutzwälle
10.1 Querschnittsgestaltung
10.2 Baustoffe
10.3 Einbau und Verdichten
10.4 Oberbodenarbeiten
10.5 Geokunststoffe
11. Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen mit Bindemitteln
11.1 Anwendung
11.2 Ausführung
11.2.1 Bodenverfestigungen
11.2.2 Bodenverbesserungen
11.2.3 Dicke
11.2.4 Breite und Querneigung
11.2.5 Verarbeitungszeit
11.2.6 Nachbehandlung
11.2.7 Schutzmaßnahmen
11.3 Baustoffe
11.3.1 Böden und sonstige Baustoffe
11.3.2 Bindemittel
11.3.3 Wasser
11.4 Anforderungen
11.4.1 Allgemeines
11.4.2 Baustoffgemische
11.4.3 Bodenverfestigungen
11.4.4 Bodenverbesserungen
12. Maßnahmen zur Verbesserung von wenig tragfähigem Untergrund und Unterbau
12.1 Grundsätze
12.2 Mechanische Bodenverbesserungen
12.3 Maßnahmen ohne Bodenaustausch
12.4 Maßnahmen mit Bodenaustausch
13. Arbeiten bei und nach Frostwetter
14. Prüfungen
14.1 Methoden für das Prüfen der Bodenverdichtung
14.1.1 Allgemeines
14.1.2 Methode M1: Vorgehensweise gemäß statistischem Prüfplan
14.1.3 Methode M2: Vorgehensweise bei Anwendung flächendeckender dynamischer
Meßverfahren
14.1.4 Methode M3: Vorgehensweise zur Überwachung des Arbeitsverfahrens
14.2 Prüfverfahren zur Ermittlung von Verdichtungskenngrößen
14.2.1 Probenahme und Prüfverfahren
14.2.2 Verdichtungsgrad DPr

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14.2.3 Trockendichte ρ d und Porenanteil n


14.2.4 Luftporenanteil na
14.2.5 Indirekte Prüfverfahren
14.3 Prüfen des Verformungsmoduls auf dem Planum
14.4 Prüfungen bei Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen
14.4.1 Prüfungen bei Bodenverfestigungen
14.4.2 Prüfungen bei Bodenverbesserungen
14.5 Prüfungen der Frostempfindlichkeit von Böden und der Frostbeständigkeit von Fels
14.6 Sonstige Prüfverfahren
Anhänge:
Anhang 1:Abzüge bei Nichteinhaltung von Anforderungen bei Bodenverfestigungen
Anhang 2: ATV DIN 18 299, Ausgabe Dezember 1992
Anhang 3: ATV DIN 18 300, Ausgabe Dezember 1992
Anhang 4.1: Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke (nach DIN 18 196, Ausgabe Oktober 1988, Tabelle 5)
Anhang 4.2: Plastizitätsdiagramm mit Bodengruppen (nach DIN 18 196, Ausgabe Oktober 1988)
Anhang 5: Verzeichnis der Technischen Regelwerke
Anhang 6: Vermessungsarbeiten
Anhang 7: Abkürzungen

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1. Allgemeines

1.1 Geltungsbereich

Die „Zusätzlichen Technischen Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im


Straßenbau“ (ZTVE- StB ) sind darauf abgestellt, daß die Verdingungsordnung für Bauleistungen Teil C:
Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen, insbesondere die
ATV DIN 18 299 „Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder
Art“
und
ATV DIN 18 300 „Erdarbeiten“

Bestandteil des Bauvertrages sind.


Die oben genannten ATV sind in der bei der Herausgabe der vorliegenden ZTV gültigen Fassung in den
Anhängen 2 und 3 abgedruckt.

Die im folgenden Text mit Randstrich gekennzeichneten Absätze sind „Zusätzliche Technische
Vertragsbedingungen“ im Sinne von § 1, Nr. 2d VOB Teil B – DIN 1961 –, wenn die ZTVE- StB
Bestandteil des Bauvertrages sind.

Die im folgenden Text kursiv gedruckten und nicht mit Randstrich gekennzeichneten Absätze sind
„Richtlinien“; sie sind vom Auftraggeber bei der Aufstellung der Leistungsbeschreibung sowie bei der
Überwachung und Abnahme der Bauleistungen zu beachten.
Absätze in Kleindruck verweisen auf §§ der VOB/B bzw. auf Abschnitte der ATV DIN 18 299 und
DIN 18 300.

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Produkte aus anderen Mitgliedstaaten der Europäischen Gemeinschaften und Ursprungswaren aus den
Mitgliedstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes, die diesen technischen Vertragsbedingungen nicht
entsprechen, werden einschließlich der im Herstellerstaat durchgeführten Prüfungen und Überwachungen
als gleichwertig behandelt, wenn mit ihnen das geforderte Schutzniveau – Sicherheit, Gesundheit und
Gebrauchstauglichkeit – gleichermaßen dauerhaft erreicht wird.

Die verwendeten Abkürzungen der Technischen Regelwerke sind im Anhang 7 erläutert.

Die ZTVE- StB enthalten Regelungen für das Lösen, Laden, Fördern, Einbauen und Verdichten von
Boden und Fels sowie von sonstigen erdbautechnisch geeigneten Stoffen. Sie regeln die Ausführung und
die Qualitätsanforderungen für den Untergrund und Unterbau von Verkehrsflächen und für sonstige
Erdbauwerke.

1.2 Begriffsbestimmungen

1.2.1 Der Aufbau der Straße wird unterteilt in:

● Oberbau (Tragschicht(en) und Decke)


● Unterbau
● Untergrund

Lage und Begrenzung von Oberbau, Unterbau und Untergrund sind aus den Bildern 1 und 2 zu ersehen.

Bild 1: Damm (Schema)

Bild 2: Einschnitt (Schema)

1.2.2 Das Planum ist die unmittelbar unter dem Oberbau liegende und plangerecht bearbeitete Oberfläche
des Untergrundes oder Unterbaues.

1.2.3 Der Unterbau ist die unter dem Oberbau liegende Dammschüttung.

1.2.4 Der Untergrund ist der unmittelbar unter dem Oberbau oder unter dem Unterbau vorhandene Boden
oder Fels.

1.2.5 Der verfestigte oder verbesserte Untergrund bzw. Unterbau ist die obere

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Zone des Untergrundes oder Unterbaues, die durch Maßnahmen gemäß Abschnitt 1.2.6 oder Abschnitt
1.2.7 hergestellt wird.

1.2.6 Bodenverfestigungen sind Verfahren, bei denen die Widerstandsfähigkeit des Bodens gegen
Beanspruchungen durch Verkehr und Klima durch die Zugabe von Bindemitteln erhöht wird. Dadurch wird
der Boden dauerhaft tragfähig und frostsicher.

1.2.7 Bodenverbesserungen sind Verfahren zur Verbesserung der Einbaufähigkeit und Verdichtbarkeit von
Böden und zur Erleichterung der Ausführung von Bauarbeiten. Bodenverbesserungen können durch die
Zugabe von Bindemitteln oder von anderen geeigneten Baustoffen erzielt werden.

1.2.8 Bauklassen: Definition und Unterteilung siehe RStO.

1.2.9 Oberboden: siehe DIN 18 300, Abschn. 2.3. Für die genaue Beschreibung des Oberbodens gelten die
Grundsätze der DIN 18 915.

1.3 Vorbereitende und baubegleitende Arbeiten


Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.2

1.3.1 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 4.2.2

Grundsätzlich hat der Auftraggeber den Zustand festzustellen. – Von den Bietern ist zu fordern, daß sie sich
mit der Örtlichkeit vertraut machen.

Wird die Feststellung des Zustandes aufgrund eines Nebenangebotes erforderlich, obliegt diese dem
Auftragnehmer.

1.3.2 Der Auftragnehmer hat sich mit der Örtlichkeit vertraut zu machen.

1.3.3 Innerhalb und außerhalb des Baugeländes liegende Schürfe dürfen nur in Abstimmung mit dem
Auftraggeber beseitigt werden.

Schürfe unterhalb von Auftragsflächen und im Auftrag sind so zu verfüllen und zu verdichten, daß die
Anforderungen gemäß Abschnitt 3.3.2 erfüllt sind.

1.3.4 Für den Bau beanspruchte Flächen sind während der Bauarbeiten in ordnungsgemäßem Zustand zu
halten. Es ist Vorsorge zu treffen, daß angrenzende Flächen und Bauten sowie Bewuchs nicht geschädigt
werden.

1.4 Baustoffe

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1.4.1 Baustoffe und Baustoffgemische sind je nach Zweckbestimmung und Eignung:

● Boden und Fels,


● Geokunststoffe,
● Recycling-Baustoffe
● industrielle Nebenprodukte,
● Leichtbaustoffe,
● Bindemittel,
● Stoffe für Entwässerungen, Abdichtungen und alle anderen Materialien, die für Teilleistungen
benötigt werden.

1.4.2 Bei Verwendung von Baustoffen und Baustoffgemischen sind die umweltbezogenen Auflagen zu
beachten.

Die im Rahmen der einzelnen Baumaßnahme notwendigen Regelungen, auch, soweit sie sich aus Richtlinien
und Merkblättern ergeben, sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

1.4.3 Zur Vermeidung von Schäden an Bauwerken und Bauteilen sind DIN 4030 929, Teil 1 und 3
„Korrosion der Metalle, Korrosionswahrscheinlichkeit metallischer Werkstoffe bei äußerer Belastung“,
sowie DIN 4030 „Beurteilung betonangreifender Wässer, Böden und Gase“ zu beachten.

1.5 Ausführung

1.5.1 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.1.1

Wenn die Sicherheit und Nutzung des zu erstellenden Bauwerks dies geboten erscheinen lassen oder wenn
Belange des Umweltschutzes oder des Schutzes benachbarter Bauwerke dies erfordern, sind abweichend von
DIN 18 300, Abschnitt 3.1.1 in der Leistungsbeschreibung bestimmte Bauverfahren, Geräte oder Gerätearten
vorzuschreiben.
1.5.2 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.1.2

Wasserhaltungs- und Erdarbeiten neben Verkehrseinrichtungen aller Art sowie Sprengarbeiten sind
ebenfalls mit der erforderlichen Vorsicht auszuführen.

1.5.3Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.1.3

Die erforderlichen Schutz- und Sicherungsmaßnahmen sind bei allen baulichen Anlagen und Arbeiten zu
beachten, d.h. auch bei denen, die nicht Gegenstand von DIN 4123 sind; siehe hierzu Abschnitt 1.5.2.

Sofern besondere Sicherungsmaßnahmen zum Schutz der baulichen Anlagen und deren Umfeld notwendig
werden, ist hierauf in der Leistungsbeschreibung hinzuweisen.

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1.5.4 Siehe DIN 18 299, Abschnitt 3.3

1.5.5 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.1.6

Die zu erhaltenden Bäume, Pflanzenbestände und Vegetationsflächen sind in der Leistungsbeschreibung

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anzugeben.
1.5.6 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.1.7

Bei Erdarbeiten, bei denen gefährdete Bäume, Pflanzenbestände und Vegetationsflächen zu schützen sind,
sind die RAS-LG zu beachten. Ggf. Darstellung im Leistungsverzeichnis und in Pläne.
1.5.7 In der Leistungsbeschreibung (Leistungsverzeichnis und Pläne) sind Art, Lage und Anzahl der
Verkehrs-, Versorgungs- und Entsorgungsanlagen anzugeben. Ebenso sollte der Zeitraum für die Ausführung
von Arbeiten durch Dritte an den o. g. Anlagen angegeben werden.

Die Angaben über Versorgungs- und Entsorgungsleitungen entheben den Auftragnehmer nicht von der
Pflicht, sich vom Leitungsbetreiber im Einzelfall einweisen und stets besondere Sorgfalt walten zu lassen.

1.5.8 Die Mengenverteilung soll nach Umfang, Gewinnung und Einbau sowie erforderlichenfalls auch nach
Förderweg und Förderhöhe aus den Ausschreibungsunterlagen ersichtlich sein. Die bei der Gewinnung
entstehende Volumenzunahme durch Auflockerung und die beim Einbau gegenüber dem Zustand vor der
Gewinnung zu erzielende Mehr- oder Minderdichte sowie mögliche oder wahrscheinliche Setzungen des
Erdbauwerkes und des Untergrundes sind zuvor gesondert zu untersuchen und in den Mengenangaben zu
berücksichtigen.
1.5.9 Für Erdarbeiten in gesondert ausgewiesenen Bereichen, wie z. B. in Wassergewinnungsgebieten oder in
Grabungs- und Denkmalschutzgebieten, sind die sich aus den einschlägigen Technischen Regelwerken
ergebenden Vorgaben in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

1.6 Prüfungen
1.6.1 Allgemeines

Die Prüfungen werden unterschieden nach

● Eignungsprüfungen,
● Eigenüberwachungsprüfungen,
● Kontrollprüfungen.

Die Prüfungen umfassen, soweit erforderlich,

● die Probenahme,
● das sachgerechte Zubereiten, Lagern und versandfertige Verpacken der Probe,
● den Transport der Probe von der Entnahmestelle zur Prüfstelle und
● die Prüfungen selbst einschließlich Auswertung und Prüfbericht.

Über die Prüfungen sind Ergebnisprotokolle und Niederschriften anzufertigen. Sie sind für die Abnahme
bereitzuhalten. Die Prüfpunkte sind lage- und höhenmäßig in Plänen darzustellen.

Die Ausführung der Prüfungen ist im Bautagebuch zu vermerken.

1.6.2 Eignungsprüfungen

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Eignungsprüfungen sind Prüfungen zum Nachweis der Eignung der Baustoffe und der Baustoffgemische
für den vorgesehenen Verwendungszweck entsprechend den Anforderungen des Bauvertrages.

Der Auftragnehmer hat die Eignung der vorgesehenen Baustoffe und der Baustoffgemische nachzuweisen.
Der Nachweis ist durch Prüfzeugnisse einer für die jeweiligen Baustoffe und Baustoffgemische vom
Auftraggeber anerkannten Prüfstelle zu erbringen. Das Prüfzeugnis muß Angaben darüber enthalten, für
welchen Verwendungszweck die vorgesehenen Baustoffe und Baustoffgemische geeignet sind.

Der Auftraggeber kann auf die Vorlage von Prüfzeugnissen verzichten, wenn ihm die Eignung der Baustoffe
oder Baustoffgemische bekannt ist.

Es darf auf vorhandene Eignungsprüfungen zurückgegriffen werden, sofern sich Art und Eigenschaften der
zu verwendenden Baustoffe und Baustoffgemische nicht geändert haben und die Prüfzeugnisse nicht älter
als zwei Jahre sind.

Der Auftragnehmer hat die im Rahmen der Eignungsprüfung ermittelten Untersuchungsergebnisse dem
Auftraggeber vorzulegen. Aufgrund dieser Untersuchungsergebnisse hat der Auftragnehmer die zur
Verwendung vorgesehenen Baustoffe und die beabsichtigte Zusammensetzung der Baustoffgemische
festzulegen und dem Auftraggeber rechtzeitig vor Beginn der Bauausführung anzugeben.
Ändern sich Art und Eigenschaften der Baustoffe und der Baustoffgemische oder die Einbaubedingungen,
so ist erneut die Eignung nachzuweisen.
Von allen für die Bauausführung vorgesehenen Baustoffen sind genügend große Proben dem Auftraggeber
auf Verlangen zu übergeben, der diese unter Verschluß aufbewahrt (Rückstellproben). Die Proben sind in
einer Niederschrift von den Vertragspartnern anzuerkennen. Sie dienen im Rahmen der Kontrollprüfung
zur Beurteilung der vertragsgerechten Lieferung.

Werden vom Auftraggeber zusätzliche Anforderungen gestellt oder Prüfungen verlangt, so sind sie in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.

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Die Kosten für die Eignungsprüfungen und für Rückstellproben werden nicht gesondert vergütet.

1.6.3 Eigenüberwachungsprüfungen

Eigenüberwachungsprüfungen sind Prüfungen des Auftragnehmers, um festzustellen, ob die


Güteeigenschaften der Baustoffe, der Baustoffgemische und der fertigen Leistung den vertraglichen
Anforderungen entsprechen.
Der Auftragnehmer hat die Eigenüberwachungsprüfungen während der Ausführung mit der gebotenen
Sorgfalt und im erforderlichen Umfang durchzuführen. Werden Abweichungen von den vertraglichen
Anforderungen festgestellt, sind die entsprechenden Mängel und deren Ursachen unverzüglich zu
beseitigen.

Die Ergebnisse der Eigenüberwachungsprüfungen sind dem Auftraggeber auf Verlangen vorzulegen.

Art und Umfang der Eigenüberwachungsprüfungen sind in den jeweils sachbezogenen Abschnitten 2.4.4
und 14 geregelt.

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Im Einzelfall – z. B. im Stadtstraßenbau – kann ein erhöhter Bedarf erforderlich sein, der in der
Leistungsbeschreibung anzugeben oder zu vereinbaren ist.

Die Kosten für die Eigenüberwachungsprüfungen werden mit Ausnahme der nachträglich vereinbarten
oder angeordneten nicht gesondert vergütet.

1.6.4 Kontrollprüfungen

1.6.4.1 Kontrollprüfungen

Kontrollprüfungen sind Prüfungen des Auftraggebers, um festzustellen, ob die Güteeigenschaften der


Baustoffe, der Baustoffgemische und der fertigen Leistung den vertraglichen Anforderungen entsprechen;
die Ergebnisse der Kontrollprüfungen sind der Abnahme zugrundezulegen.

Die Probenahme sowie die Prüfungen, die auf der Baustelle erfolgen, führt der Auftraggeber in
Anwesenheit des Auftragnehmers durch. Sie finden in Abwesenheit des Auftragnehmers statt, wenn er den
rechtzeitig bekanntgegebenen Termin nicht wahrnimmt.

Sollen die Probenahmen und die versandfertige Verpackung der Proben vom Auftragnehmer hilfsweise
durchgeführt werden, so sind diese Leistungen in einer gesonderten Ordnungszahl in das
Leistungsverzeichnis aufzunehmen. Der Versand der Proben und die Durchführung der Prüfungen dürfen nur
vom Auftraggeber oder einer von ihm dafür anerkannten Prüfstelle durchgeführt werden. Die Prüfstelle
bestimmt der Auftraggeber.
Art und Umfang der durchzuführenden Kontrollprüfungen sind in den Abschnitten 2.4.4 und 14 angegeben.
Bei Bedarf kann die Anzahl der Prüfungen erhöht werden.

Unabhängig von der für die Eigenüberwachung gewählten Methode behält sich der Auftraggeber vor, an
nach Augenschein ausgewählten oder an vermuteten Schwachstellen Kontrollprüfungen durchzuführen.
Das Ergebnis derartiger Prüfungen führt ggf. zur Beanstandung einer zugehörigen Fläche, die
einvernehmlich festzulegen oder durch zusätzliche Prüfungen einzugrenzen ist.

Anstelle der Kontrollprüfungen können, soweit möglich und zweckmäßig, auch die Ergebnisse der
gemeinsamen Feststellungen für die Abrechnung und Abnahme herangezogen werden (siehe Abschnitt 1.9).

Die Kosten der Kontrollprüfungen trägt der Auftraggeber.

1.6.4.2 Zusätzliche Kontrollprüfungen

Wenn anzunehmen ist, daß das Ergebnis einer Kontrollprüfung nicht kennzeichnend für die ganze
zugeordnete Fläche ist, ist der Auftragnehmer berechtigt, die Durchführung zusätzlicher Kontrollprüfungen
zu verlangen. Die Orte der Entnahme und die zuzuordnenden Teilflächen bestimmen Auftraggeber und
Auftragnehmer gemeinsam. Wenn die der ursprünglichen Prüfung zuzuordnende Teilfläche nicht eindeutig
und einvernehmlich, z. B. nach Augenschein, abgegrenzt werden kann, darf sie nicht kleiner als 20 % der
ursprünglichen Fläche sein.

Das Recht des Auftraggebers, nach seinem Ermessen zusätzliche Kontrollprüfungen durchzuführen, bleibt
unberührt.

Für die Abnahme sind die Ergebnisse der ursprünglichen und der zusätzlichen Kontrollprüfungen für die
ihnen nunmehr zugeordneten Teilflächen maßgebend.

Die Kosten für die vom Auftragnehmer beantragten zusätzlichen Kontrollprüfungen trägt der

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Auftragnehmer.

1.6.4.3 Schiedsuntersuchungen.

Eine Schiedsuntersuchung ist die Wiederholung der gesamten oder einzelner Kontrollprüfungen, an deren
sachgerechter Durchführung begründete Zweifel des Auftraggebers oder Auftragnehmers (z. B. aufgrund
eigener Untersuchungen) bestehen.
Sie ist auf Antrag eines Vertragspartners durch eine vom Auftraggeber anerkannte Prüfstelle, die nicht die
Kontrollprüfung durchgeführt hat, vorzunehmen. Ihr Ergebnis tritt an die Stelle des ursprünglichen
Prüfergebnisses.

Die Kosten der Schiedsuntersuchung zuzüglich aller Nebenkosten trägt derjenige, zu dessen Ungunsten das
Ergebnis ausfällt.

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1.7 Abnahme
Siehe § 12 VOB/B

1.7.1 Der Auftraggeber hat die Abnahme der Leistung spätestens 24 Werktage nach schriftlicher Anzeige
der Fertigstellung durchzuführen.
Die Frist verlängert sich angemessen, wenn die zur Beurteilung der Leistung erforderlichen Ergebnisse der
nach dem Bauvertrag vorgesehenen Prüfungen an Baustoffen, Baustoffgemischen und an der fertigen
Leistung aus Gründen, die der Auftragnehmer zu vertreten hat, noch nicht vorliegen.

Liegen aus Gründen, die der Auftraggeber zu vertreten hat, alle zur abschließenden Beurteilung der
fertigen Leistung erforderlichen Prüfergebnise zum Zeitpunkt der Abnahme noch nicht vor, so bleiben die
sich aus dem Bauvertrag ergebenden Rechte des Auftraggebers dennoch unberührt, wenn er sich die
Geltendmachung dieser Rechte bei der Abnahme ausdrücklich vorbehält.
Das gleiche gilt für die Abnahme in sich abgeschlossener Teile der Leistung (VOB/B § 12 Nr. 2a).

1.7.2 Der Auftraggeber ist berechtigt, die Leistung oder Teile der Leistung vorzeitig, d. h. vor dem sich aus
dem Bauvertrag ergebenden Zeitpunkt, in Benutzung zu nehmen. Der Auftraggeber hat dem
Auftragnehmer die Absicht einer solchen vorzeitigen Benutzung mitzuteilen; die erforderlichen
Maßnahmen sind schriftlich zu vereinbaren. Verlangt in diesem Falle der Auftragnehmer die Abnahme, hat
sie der Auftraggeber innerhalb der sich nach Abschnitt 1.7.1 ergebenden Frist durchzuführen; für die
Verjährungsfrist gilt Abschnitt 1.8.4.
Eine vorzeitige Benutzung im Sinne des Absatzes 1 liegt nicht vor, wenn bereits im Bauvertrag vorgesehen
war, daß die Leistung oder Teile der Leistung vor der Abnahme in Gebrauch genommen werden, z. B. zur
Aufrechterhaltung des Verkehrs. Auch bleibt in diesem Fall die vertragliche Verpflichtung des
Auftragnehmers zur Verkehrssicherung und Verkehrsregelung unberührt.
g)
1.7.3 Werden bei der Abnahme Über- bzw. Unterschreitungen der im Abschnitt 11 angegebenen
Grenzwerte bzw. Toleranzen festgestellt, so gilt jede Über- oder Unterschreitung als jeweils ein Mangel.
Darüber hinaus können auch andere Mängel vorliegen, die hier nicht behandelt werden.

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h)
1.7.4 Abgesehen von seinen Rechten aus §§ 12 und 13 VOB/B kann der Auftraggeber bei
Nichteinhaltung der Grenzwerte bei Bodenverfestigungen für

● die Einbaudicke,
● die Menge der Bindemittel und
● den Verdichtungsgrad

Abzüge gemäß Anhang 1 vornehmen. Die Gewährleistungsverpflichtung des Auftragnehmers bleibt davon
unberührt.
Der Auftragnehmer hat Anspruch auf Rückzahlung des aufgrund eines Mangels abgezogenen Betrages,
wenn er diesen Mangel aufgrund seiner Gewährleistungsverpflichtung beseitigt hat.

1.8 Gewährleistung
Siehe § 13 VOB/B

Für die Gewährleistung sind folgende Verjährungsfristen festgelegt:

1.8.1 Die Verjährungsfrist beträgt 5 Jahre für alle Leistungen nach den Abschnitten 3.1 bis 3.5 und 5. bis
12.
Dies gilt auch für Durchlässe und Leitungen, die der Auftragnehmer im Rahmen des Bauvertrages für die
Erdarbeiten erstellt.

(siehe HVA- StB Teil 1 Abschnitt 1.3)

1.8.2 Für Erdarbeiten nach Abschnitt 3.6 beträgt die Verjährungsfrist 2 Jahre.
1.8.3 Für Sonderbauweisen gilt die im Bauvertrag festgelegte Verjährungsfrist.

1.8.4 Für die Abnahme einzelner Schichten oder Lagen einer Schicht oder sonstiger nicht in sich
abgeschlossener Teile der Leistung beginnt die Verjährungsfrist erst am Tage der Abnahme der gesamten
Leistung oder des letzten Teiles der in sich abgeschlossenen Teilleistung. Dieses gilt auch für die Fälle des
Abschnitts 1.7.2.

1.9 Abrechnung
Siehe § 14 VOB/B, DIN 18 299, Abschnitt 5 und DIN 18 300, Abschnitt 5

1.9.1 Beim Aufmaß von Abtrags- und Auftragsprofilen werden Oberbodenschichten nicht mitgemessen.

1.9.2 Die mit Leitungen, Gräben oder Mulden in Auftragsprofilen verbundenen zusätzlichen Erdarbeiten
werden gesondert ermittelt.

Ein Abzug bei den Auftragsprofilen erfolgt nicht.

Wenn eine andere Abrechnungsregel gelten soll, ist diese in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

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1.9.3 Siehe DIN 18 300, Abschnitte 5.4 und 5.5

Erforderliche Mengenmehrungen, die durch eine Setzung des Untergrundes entstehen, werden nur dann
gesondert vergütet, wenn sie nachgewiesen werden.

Mengenmehrungen, die durch Eigensetzungen bei Dämmen entstehen, sind Bestandteil der Leistung.
Von dem im Auftrag ermittelten Raummaß eines verdichteten Schüttkörpers wird das Raummaß von
Sickerkörpern, Steinpackungen und dergleichen mit Querschnittsflächen von mehr als 0,5 m2 abgezogen.
1.9.4 Bei Abrechnung nach Flächenmaß werden Einbauten (Straßenabläufe, Hydranten,
Schachtabdeckungen u. a.) oder Aussparungen bis zu 1,0 m2 Einzelgröße nicht abgezogen.
1.9.5 Mehrmengen, Mehrbreiten und -längen werden nur vergütet, wenn ihre Ausführung vom
Auftraggeber schriftlich angeordnet worden ist. Die Anordnung hat der Auftragnehmer rechtzeitig zu
beantragen, wenn Mehrbreiten oder -längen aus Gründen, die er nicht zu vertreten hat, erforderlich werden.

1.9.6 Ist nach dem Bauvertrag für Bodenverfestigungen oder Bodenverbesserungen das Bindemittel
gesondert abzurechnen, so ist das Gewicht der tatsächlich eingebauten Bindemittel nachzuweisen. Der
Ermittlung der Gewichte für die jeweilige Schicht wird das Einbaugewicht des gesamten Bauloses
zugrunde gelegt, der Auftraggeber ist jedoch berechtigt, einen Gewichtsnachweis für Teilabschnitte zu
verlangen.
Mehrgewichte des Bindemittels werden nur bis zu 5 % des sich aus der Eignungsprüfung ergebenden
Sollgewichtes vergütet; Mindergewichte werden abgezogen.

Ein darüber hinausgehendes Mehrgewicht wird vergütet, wenn der Auftraggeber hierfür schriftlich einen
Auftrag erteilt hat. Die Erteilung des Auftrages hat der Auftragnehmer rechtzeitig zu beantragen, wenn ein
Mehreinbau aus Gründen, die er nicht zu vertreten hat, erforderlich wird.

1.9.7 Bei Geokunststoffen wird die abgedeckte Fläche ohne Berücksichtigung der Überlappungen
aufgemessen. Ausnahmen, z. B. bei Dichtungen, bedürfen der besonderen Vereinbarung.

1.9.8 Für die Abrechnung gemeinsam entnommene Proben sind dem Auftraggeber auf Verlangen zu
überlassen.

2. Boden und Fels; sonstige Baustoffe

2.1 Geotechnische Untersuchungen

2.1.1 Allgemeines
Siehe DIN 18 299, Abschnitte 0.1.7 bis 0.1.11 und 0.1.17

Die Boden-, Fels- und Grundwasserverhältnisse sind nach Art und Umfang so zu erkunden und zu
untersuchen, daß die Eigenschaften und die Eignung des Bodens als Baugrund oder Baustoff feststellbar ist
(siehe DIN 4020).
Zu den geotechnischen Untersuchungen gehören auch die Feststellung von etwaigen Auffüllungen,
Altdeponien oder kontaminierten Böden nach Art und Ausdehnung.
Sollen industrielle Nebenprodukte oder Recycling-Baustoffe verwendet werden, sind diese in die
geotechnischen Untersuchungen mit einzubeziehen.
Die Erkundung der Boden-, Fels- und Grundwasserverhältnisse soll während der Bauvorbereitung so

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rechtzeitig erfolgen, daß die gewonnenen Erkenntnisse rechtzeitig beim Bauablauf, bei den konstruktiven
Folgerungen und in der Bauausführung berücksichtigt werden können.
Erforderlichenfalls sind weitere baubegleitende Untersuchungen auszuführen.
Entsprechende Angaben sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
Siehe DIN 18 300, Abschnitte 0.1.2, 0.1.3, 0.2.7, 0.2.15, 0.2.20, 0.2.23 bis 0.2.25

Die geotechnischen Untersuchungen für das Hauptangebot obliegen dem Auftraggeber. Sie sind nach Art und
Umfang entsprechend dem Stand der Planung und der Bauvorbereitung auszuführen bzw. zu ergänzen.
Weitere geotechnische Untersuchungen können während der Bauausführung erforderlich werden.
Die der Ausschreibung zugrundeliegenden Untersuchungsergebnisse und eine zusammenfassende Beurteilung
dieser Untersuchungsergebnisse gemäß Abschnitt 2.2 sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen. Die
Unterlagen, die nicht in die Leistungsbeschreibung aufgenommen wurden, sind den Bietern zur
Einsichtnahme anzubieten.
Siehe DIN 18 300, Abschnit 0.2.1

Der Auftragnehmer hat zu berücksichtigen, daß die Ergebnisse der Feldund Laboruntersuchungen nur für
die jeweilige Aufschlußsstelle und den Zeitpunkt der Untersuchungen gelten. Er hat Abweichungen, aus
denen er Forderungen ableitet, unverzüglich dem Auftraggeber mitzuteilen und zu dokumentieren.
Wenn die Ausführung auf einem Nebenangebot beruht, hat der Auftragnehmer die Durchführbarkeit und
Gebrauchstauglichkeit durch ergänzende eigene Untersuchungen nachzuweisen. Die Bodenuntersuchungen
und Bodengutachten des Auftraggebers dürfen dabei mitverwendet werden.

Zur Überwachung der Standsicherheit, zur Prüfung erdstatischer Berechnungsannahmen, zur Beobachtung
des Verhaltens von Bauwerken und

© ESV – Blatt 7 – Lfg. 2/98

zur Beweissicherung an benachbarten baulichen Anlagen sind geotechnische Messungen erforderlich (siehe
Abschnitt 2.1.3).

2.1.2 Art und Umfang

Art, Umfang und Zeitpunkt der Ausführung der geotechnischen Untersuchungen richten sich nach dem Stand
der Planung, Bauvorbereitung und Bauausführung sowie nach der Geotechnischen Kategorie (siehe
DIN 4020).
Im allgemeinen werden Schürfe, Bohrungen und Sondierungen zunächst als Hauptaufschlüsse ausgeführt,
wobei sich Lage und Abstand nach den Vorkenntnissen und nach dem Bauobjekt sowie nach den Schichten
und Geländerverhältnissen richten. Sofern keine anderen Anhaltspunkte vorliegen, kann für Straßen ein
Abstand von ca. 100 m vorgesehen werden.
Entsprechend den hierbei gewonnenen Ergebnissen sind, falls erforderlich, weitere Aufschlüsse auszuführen.
Die Aufschlüsse sollen so tief geführt werden, daß alle Schichten und Grundwasserverhältnisse erfaßt werden,
die sich auf die Baumaßnahme auswirken.

2.1.3 Untersuchungsverfahren

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Siehe DIN 4020, Abschnitt 7

Folgende Untersuchungsverfahren können je nach Einzelfall geeignet sein:

● Geländebegehung, Sichtung und Bewertung vorhandener Unterlagen


● Bodenaufschlüsse durch Schürfe und Bohrungen nach DIN 4094, Sondierungen mit Ramm- und
Drucksonden nach DIN 4094 und Flügelsondierungen nach DIN 4094
● Geophysikalische Untersuchungen im Gelände, z. B. mittels Geoelektrik, Refraktions- und
Reflexionsseismik, Geosonar, Magnetometrie, Bodenradar oder mit radiometrischen Verfahren nach
TP BF- StB
● Bodenphysikalische Untersuchungen an Proben im Labor zur Bestimmung der Bodeneigenschaften
gemäß TP BF- StB (siehe Abschnitt 14).

Zu den geotechnischen Messungen gehören hauptsächlich:

● Pegelbeobachtungen des Grundwassers


● Porenwasserdruckmessungen
● Setzungs-, Verschiebungs- und Verformungsmessungen
● Erddruck- und Tragfähigkeitsmessungen
● Erschütterungsmessungen.

2.2 Beschreibung und Einordnung von Boden, Fels und sonstigen Baustoffen

2.2.1 Die Beschreibung ist zu untergliedern in

● Allgemeine Beschreibung der Boden- und Felsverhältnisse


● Bautechnische Beschreibung der einzelnen Boden- und Felsschichten
● Bautechnische Folgerungen.

Bei der bautechnischen Beschreibung sind die Boden- und Felsschichten zu beschreiben und zu bezeichnen
sowie deren Verlauf und deren bodenmechanische Kennwerte anzugeben. Nach Abschnitt 2.2.2 ist eine
Einordnung in Boden- und Felsgruppen vorzunehmen.
Unter Einbeziehung der Einordnung (s. Abschnitt 2.2.2) und der Einstufung (s. Abschnitt 2.3) sind Boden,
Fels und sonstige Baustoffe hinsichtlich ihrer Eignung und im Hinblick auf die Umweltverträglichkeit und
einen möglichen schädlichen Stoffaustrag sowie auf die Notwendigkeit einer Bodenverbesserung zu beurteilen.

2.2.2 Die Einordnung von Boden und Fels erfolgt für

● Bodengruppen nach DIN 4022 196 und Bodenarten nach DIN 4022, Teil 1
● Festgesteine (Fels) durch Angabe von
❍ petrographischer Bezeichnung

❍ Kornbindung nach DIN 4022, Teil 1

❍ Verwitterungsgrad

❍ Trennflächengefüge

● veränderlichfeste Gesteine durch Wasserlagerung (Bestimmung nach DIN 4022, Teil 1, Abschnitt
10.7).

Bei der Bauvorbereitung sind die Beschreibungen zur Petrographie, zum Verwitterungsgrad und zum

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Trennflächengefüge des„Merkblattes über Felsgruppenbeschreibung für bautechnische Zwecke im


Straßenbau“ und des „Merkblattes zur Felsbeschreibung für den Straßenbau“ zu verwenden.

2.2.3 Andere erdbautechnisch verwendbare Baustoffe, die sich nicht einordnen lassen, sind zu beschreiben.
Hierzu gehören z. B. Böden mit einem Anteil von über 40 % an Steinen und Blöcken, industrielle
Nebenprodukte und Recycling-Baustoffe. Sonstige Stoffe sind anzugeben und ebenfalls zu beschreiben.

2.3 Einstufung von Boden und Fels


Siehe DIN 18 300, Abschnitte 0.2.2 und 0.2.7

2.3.1 Allgemeines

In der Leistungsbeschreibung sind die Boden- und Felsklassen anzugeben. Die zugehörigen Boden- und
Felsarten sowie sonstigen Stoffe sind zusätzlich

© ESV – Blatt 8 – Lfg. 3/95

umfassend in ihren Eigenschaften und bautechnischen Eignung zu beschreiben und einzuordnen (s. Abschnitt
2.2).
Bei Boden- und Felsarten, die zu verschiedenen Klassen gehören und innerhalb eines Bauloses so wechseln,
daß sie nicht getrennt aufgemessen werden können, kann eine Zusammenfassung einzelner Klassen
zweckmäßig sein. Dies setzt jedoch voraus, daß die Boden- und Felsarten anhand von Aufschlüssen genau
beschrieben sind und deren Anteile genügend genau abgeschätzt werden können. Eine Zusammenfassung
kann auch dann sinnvoll sein, wenn ein getrenntes Lösen der Boden- oder Felsarten nicht möglich oder nicht
zweckmäßig ist.
Ändert sich der Zustand von Boden oder Fels bei Wasserzutritt nach dem Lösevorgang, ist dies in der
Leistungsbeschreibung gesondert anzugeben.
Die Bodenarten, die sich wegen ihres hohen Wassergehaltes für bautechnische Zwecke nicht eignen oder die
zunächst zwischengelagert, verbessert oder ausgesetzt werden müssen, sind nach Menge und zugehöriger
Klasse gesondert anzugeben. Gleiches gilt für sonstige erdbautechnisch nicht verwendbare Stoffe.

2.3.2 Boden- und Felsklassen


Siehe DIN 18 300, Abschnitt 2.3.

Klasse 1: Oberboden

Siehe Abschnitt 1.2.9

Klasse 2: Fließende Bodenarten


Hierzu gehören:

1) organische Böden der Gruppen HN, HZ und F;

2) feinkörnige Böden der Gruppen UL, UM, UA, TL, TM, TA sowie organogene Böden und Böden mit
organischen Beimengungen der Gruppen OU, OT, OH und OK, wenn sie eine breiige oder flüssige
Konsistenz (Ic < 0,5) haben;

3) gemischtkörnige Böden der Gruppen SU*, ST*, GU* und GT*, wenn sie eine breiige oder flüssige

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Konsistenz haben.

Die Zugehörigkeit der Böden 2) und 3) zur Klasse 2 setzt als weiteres Kennzeichen voraus, daß sie beim
Lösen ausfließen.
Das Ausfließen von grobkörnigen Böden der Gruppen SW, SE, SI, GW, GI und GE ist dagegen kein
kennzeichnendes Kriterium.

Klasse 3: Leicht lösbare Bodenarten

Hierzu gehören:

1) grobkörnige Bodenarten der Gruppen SW, SI, SE, GW, GI und GE;
2) gemischtkörnige Böden der Gruppen SU, ST, GU und GT;
3) Torfe der Gruppen HN mit geringem Wassergehalt, soweit sie beim Ausheben standfest bleiben.

Klasse 4: Mittelschwer lösbare Bodenarten

Hierzu gehören bei weicher bis halbfester Konsistenz:

1) feinkörnige Böden der Gruppen UL, UM, UA, TL und TM;


2) gemischtkörnige Böden der Gruppen SU*, ST*, GU* und GT*;
3) organogene Böden und Böden mit organischen Beimengungen der Gruppen OU, OH und OK.

Klasse 5: Schwer lösbare Bodenarten


Hierzu gehören bei weicher bis halbfester Konsistenz: feinkörnige Böden der Gruppen TA und OT.
Klasse 6: Leicht lösbarer Fels und vergleichbare Bodenarten

Hierzu gehören:
1) Fels, der nicht den Kriterien der Klasse 7 entspricht;
2) Bodenarten der Klassen 4 und 5 mit fester Konsistenz.

Wird zur Erleichterung des Lösens durch Bohr- oder Sprengarbeit gelockert, ändert sich die Einstufung
nicht.
Klasse 7: Schwer lösbarer Fels
Hierzu gehören angewitterter und unverwitterter Fels mit durch Trennflächen begrenzten Gesteinskörpern,
deren Rauminhalt mehr als 0,1 m3 beträgt.
Schlackenhalden gehören zu dieser Klasse nur, soweit es sich um verfestigte Schlacken handelt.
Wird zur Erleichterung des Lösens durch Bohr- oder Sprengarbeit gelockert, ändert sich die Einstufung
nicht.

2.3.3 Beurteilung der Frostempfindlichkeit

2.3.3.1 Frostempfindlichkeit von Böden

Die Bodengruppen werden nach der in der Tabelle 1 enthaltenen Klassifikation der Frostempfindlichkeit
unterschieden.

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Diese Einteilung nach der Korngrößenverteilung und den plastischen Eigenschaften der Bodenarten gibt
einen Anhalt, wie frostempfindlich sie sich verhalten könnnen, wenn bei Frosttemperatur Wasser in der
Gefrierzone vorkommt oder ihr zufließt oder vom Boden nachgesaugt wird. Liegen andere regionale
Erfahrungen vor, kann von der Tabelle 1 abgewichen werden; entsprechende Angaben sind dann in die
Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

© ESV – Blatt 9 – Lfg. 2/98

Tabelle 1: Klassifikation der Frostempfindlichkeit von Bodengruppen

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Ergeben sich hinsichtlich der Klassifikation der Frostempfindlichkeit Zweifel, können diese durch
Frostversuche und mineralogische Untersuchungen abgeklärt werden (s. Abschnitt 14.5).
2.3.3.2 Frostempfindlichkeit von Fels und veränderlich festen Gesteinen

Die Frostempfindlichkeit des Gesteins wird nach den „Technischen Prüfvorschriften für Mineralstoffe im
Straßenbau“ beurteilt. Bei veränderlich festem Gestein ist die Frostempfindlichkeit des
Verwitterungsproduktes entsprechend Abschnitt 2.3.3.1 maßgebend.

Bei der Frostempfindlichkeit von anstehendem Fels sind sowohl das Gestein als auch der Gebirgsverband zu
beurteilen.
Die Frostempfindlichkeit von Fels im Gebirgsverband ist u. a. von der mineralogischen Zusammensetzung
und Entstehung der Gesteine sowie vom Kluftsystem abhängig.
2.3.3.3 Ungünstige Wasserverhältnisse

Ungünstige Wasserverhältnisse bei einer Frostbeanspruchung liegen vor, wenn

● Grundwasser während der Frostperioden dauernd oder auch nur zeitweise höher als 2 m unter
Planum vorkommt,
● Wasser von angrenzenden Bereichen seitlich (z. B. von Nebenstreifen, Mittelstreifen) oder durch
den Oberbau dem frostempfindlichen Boden zusickern kann.

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2.3.4 Filterstabilität

Die Filterstabilität soll bei Schichten, die durchströmt werden oder in die feinkörnige Böden durch
Wasserandrang oder dynamische Beanspruchung aus Verkehr eindringen können, nachgewiesen werden,
wenn keine ausreichenden Erfahrungen vorliegen (s. Abschnitt 7).

2.4 Geokunststoffe
2.4.1 Allgemeines

Geokunststoffe sind aus Synthesestoffen (Polymeren) hergestellte Produkte für eine Verwendung im
Erdbau. Hierzu zählen Geotextilien (Vliesstoffe, Gewebe, Gewirke und Verbundstoffe), Geogitter (gitter-,
band-, streifen- und stabförmige Produkte) und Flächengebilde mit Netz-, Waben- und Noppenstrukturen
sowie Kunststoffdichtungsbahnen und mineralische Dichtungsmatten.

Die „Technischen Lieferbedingungen für Geotextilien und Geogitter für den Erdbau im Straßenbau (TL
Geotex E - StB )“ sind zu beachten.

Weitere Grundlagen und Informationen geben das „Merkblatt für die Anwendung von Geotextilien und
Geogittern im Erdbau“ und die „Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in
Wassergewinnungsgebieten (RiStWag)“.

2.4.2 Anwendung

Anwendungsgebiete der Geokunststoffe können sein:

© ESV – Blatt 10 – Lfg. 3/95

● Trennen von zwei aneinandergrenzenden Bodenkörpern,


● Sichern von Böschungen gegen Erosion,
● Schützen von Abdichtungen gegen Beschädigung,
● Bewehren von Erdkörpern,
● Filtern eines zu entwässernden Bodens,
● Entwässern eines wasserhaltenden Bodens,
● Abdichten gegen Wasser oder schadstoffhaltige Flüssigkeiten.

2.4.3 Anforderungen

Die Anforderungen an die Geokunststoffe sind für die jeweilige Anwendung unter Berücksichtigung der im
einzelnen maßgebenden Funktion zu beschreiben.
2.4.3.1 Beständigkeit

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Geokunststoffe müssen für die vorgesehene Nutzungsdauer gegenüber den im Boden und Wasser
vorhandenen Stoffen und Mikroben beständig sein, soweit sie nicht als Schutz einer zu begrünenden
Böschung nach dem Einwurzeln der Pflanzen verrotten sollen.

Die Geokunststoffe sind auf der Baustelle gegen Witterungseinflüsse geschützt zu lagern. Sie sind nach
dem Verlegen durch Überbauen, Überschütten und/oder Begrünen zu schützen. Niedrig wetterbeständige
Materialien müssen innerhalb einer Woche, mittel wetterbeständige innerhalb von zwei Wochen und hoch
wetterbeständige spätestens nach zwei Monaten geschützt werden.

2.4.3.2 Widerstand gegen mechanische Beanspruchung


Die Anforderungen an die Robustheit der Produkte gegenüber der Beanspruchung durch Schüttmaterial und
Baubetrieb wird durch eine Klassifizierung festgelegt und bei Bewehrungselementen durch
Abminderungsbeiwerte berücksichtigt, die auf Beanspruchungsversuchen basieren.
Bei Bewehrungselementen ist die erforderliche Zugfestigkeit und die zulässige Dehnung durch eine
Bemessung festzulegen. Bei der Auswahl sind weitere Faktoren zu berücksichtigen, wie die Beanspruchung
durch Schüttboden und Verdichtung sowie die Zeitstandfestigkeit bzw. das Kriechverhalten der Bewehrung.
2.4.3.3 Filtereigenschaften
Die Anforderungen an ein geotextiles Filter sind durch Angaben zur Öffnungsweite O90,w und
Wasserdurchlässigkeit kv vom Auftraggeber aufgrund der Eigenschaften des zu entwässernden Bodens durch
eine filtertechnische Bemessung festzulegen und in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

Sofern keine Angaben zu den Filtereigenschaften gemacht werden, gelten für einfache Fälle (geringe
Wassermengen, statische Belastung) als Mindestanforderungen

● wirksame Öffnungsweite: 0,06 mm < O90,w < 0,2 mm


● Wasserdurchlässigkeit: kv(Geotex) > 100 · kf(Boden).

2.4.4 Prüfungen

Der Umfang der für die Eignungsprüfung auszuführenden Prüfungen richtet sich nach den Anforderungen
des Auftraggebers auf der Basis der TL-Geotex E - StB .

Alle Prüfungen der Eignungsprüfung sind an Teilen eines einzigen Probestückes durchzuführen. Die
Prüfzeugnisse dürfen nicht älter als zwei Jahre sein.

Zur Identifikation müssen die Produkte gekennzeichnet sein (Typenaufdruck auf der Bahn, Rollennummer
und Rollenetikett). Die Prüfungen des Herstellers für die Produktionsüberwachung gelten als
Eigenüberwachungsprüfung.

Für die Kontrollprüfung entnimmt der Auftraggeber in Abhängigkeit von der Liefermenge und der
Anwendung Proben. Als Anhalt für die Anzahl der Proben gilt: je 10 000 m2 eine Probe, mindestens aber 3 je
geliefertes Produkt. Art und Umfang der Prüfungen werden vom Auftraggeber in Abhängigkeit von der
Anwendung festgelegt.

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2.5 Industrielle Nebenprodukte und Recycling-Baustoffe


Siehe DIN 18 299, Abschnitt 2.3.1

2.5.1 Allgemeines

Industrielle Nebenprodukte sind aus industriellen Prozessen anfallende Reststoffe, die einer Verwertung
zugeführt werden können.
Recycling-Baustoffe (RC-Baustoffe) sind Materialien, die zuvor schon als Baustoffe eingesetzt waren und
entsprechend dem neuen Verwendungszweck aufbereitet worden sind.
Durch Bodenaufbereitung, z. B. Absieben, teilweises Brechen von Grobkorn, können natürliche, gelöste
Böden in ihrer Zusammensetzung so geändert werden, daß sie für einen vorgesehenen Verwendungszweck
geeignet sind.

Industrielle Nebenprodukte und Recycling-Baustoffe sind in Regelwerken über die Verwendung von
industriellen Nebenprodukten und von Recycling-Baustoffen im Straßenbau erfaßt.

© ESV – Blatt 11 – Lfg. 3/95

Gegenwärtig sind folgende Stoffe beschrieben:

● Hochofenschlacken,
● Müllverbrennungsasche,
● Nebengestein der Steinkohle,
● Schmelzkammergranulat,
● Steinkohlenflugasche,
● Recycling-Baustoffe,
● Kesselasche.

2.5.2 Anwendung

Die Anwendung der industriellen Nebenprodukte und Recycling-Baustoffe kann je nach Produkt auf
bestimmte Bereiche des Straßenbaus beschränkt bzw. für bestimmte Zwecke geeignet sein.

Sollen Nebenprodukte oder RC-Baustoffe im Straßenbau verwendet werden, so müssen sie Technischen
Lieferbedingungen entsprechen oder ihre Eignung muß im Einzelfall durch ein Gutachten einer
fachkundigen und einschlägigen Prüfstelle nachgewiesen werden. Ein solches Gutachten muß mindestens
enthalten:

● genaue Beschreibung,
● Angaben über die Umweltverträglichkeit,
● Angaben über die etwa erforderliche Aufbereitung,
● Angabe der angewandten Prüfverfahren und Begründung für deren Auswahl,
● Mitteilung der Prüfergebnisse,
● Beurteilung hinsichtlich der Eignung für den vorgesehenen Anwendungszweck.

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2.5.3 Anforderungen

Die Anforderungen an die in Abschnitt 2.5.1 aufgeführten Nebenprodukte und RC-Baustoffe sind – ggf. unter
Bezugnahme vorhandener Technischer Lieferbedingungen – im Hinblick auf den Verwendungszweck in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.

Unter Beachtung des Anwendungszwecks und -orts muß der Nachweis der Eignung des Nebenproduktes
bzw. RC-Baustoffes auch die Umweltverträglichkeit in wasserwirtschaftlicher Hinsicht und im Hinblick
auf Verträglichkeit mit anderen Baustoffen oder Bauteilen zusätzlich umfassen.

Die wasserwirtschaftlichen Merkmale sind gemäß Arbeitspapier Nr. 28/1 „Umweltverträglichkeit von
Mineralstoffen, Teil: Wasserwirtschaftliche Verträglichkeit“ nachzuweisen.

Die Vorschriften der Länder über die Untersuchung und Bewertung von Reststoffen sind zu beachten.

2.5.4 Prüfungen

Es gelten die sich aus den gemäß Abschnitt 2.5.3 festgelegten Anforderungen ergebenden Prüfungen.

Der Umfang der Prüfungen ist festzulegen.

2.6 Leichtbaustoffe

Leichtbaustoffe sind natürliche oder künstliche Baustoffe mit geringer Dichte. Sie kommen natürlich vor
(Bims), werden thermisch aus primär schweren Mineralstoffen erzeugt (Blähton, Blähschiefer) oder
chemisch gefertigt (EPS-Hartschaumstoffe).

Leichtbaustoffe können in Baubereichen eingesetzt werden, in denen größere Belastungen, z. B. durch hohe
Dämme auf wenig tragfähigem Untergrund, vermieden werden müssen (siehe Abschnitt 12).
Anforderungen sowie Art und Umfang von Prüfungen sind im Einzelfall festzulegen und in der
Leistungsbeschreibung anzugeben. – Auf das „Merkblatt für die Verwendung von EPS-Hartschaumstoffen
beim Bau von Straßendämmen“wird verwiesen.

3. Einschnitte und Dämme

3.1 Lösen und Laden


Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.5

3.1.1 Allgemeines
Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.1

3.1.1.1 Boden und Fels sind so zu lösen, zu laden, zu fördern und an der Einbaustelle oder im
Zwischenlager zu schütten, daß ihre Einbaufähigkeit erhalten bleibt (siehe auch Abschnitt 3.3.1.8).

3.1.1.2 Fallen beim Abtrag Boden, Fels oder andere Materialien mit verschiedener Eignung an und sollen
sie verschieden verwendet werden, so sind sie getrennt zu lösen und weiter zu bearbeiten.

3.1.2 Abtragsquerschnitte

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Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.5.2

Soweit es sich um Abtragsquerschnitte handelt, die nicht zum Anwendungsbereich oder Gegenstand nach
DIN 4124 gehören, sind die Regelprofile zu verwenden, die den Angaben des Entwurfs und der
bautechnischen Erhebungen und Berechnungen entsprechen. Andernfalls sind Festlegungen aufgrund von
Untersuchungen zu treffen.

© ESV – Blatt 12 – Lfg. 3/95

Müssen in Höhe des Einschnittsplanums Felsbänke oder Blöcke, die das Planum beeinträchtigen, entfernt
werden, oder muß über eine in der Leistungsbeschreibung vorgesehene Tiefe hinaus unter dem Planum
ausgehoben werden, ist in die Vertiefungen geeigneter Boden lagenweise so einzubauen und zu verdichten,
daß das Planum gleichmäßig tragfähig und ausreichend eben ist.

Eine entsprechende Position ist ggf. in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

3.1.3 Löseverfahren bei Fels


Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.5.6

Das Lösen darf keine Auflockerungen verursachen, die die Standsicherheit gefährden.

Erfordert das Herstellen von Felsböschungen besondere Arbeitsverfahren, um das Trennflächengefüge des
Gebirges nicht aufzulockern, sind diese Leistungen in der Leistungsbeschreibung zu erfassen.
Die sich aus den einschlägigen Richtlinien und Empfehlungen ergebenden Vorgaben sind in die
Leistungsbeschreibung aufzunehmen (siehe „Merkblatt für die gebirgsschonende Ausführung von Spreng- und
Abtragsarbeiten an Felsböschungen“).

Beim Lösen mit Reißgeräten darf keine Auflockerung über das vorgesehene Böschungsprofil hinaus
entstehen. Härtlinge sind zu erhalten.

Nach Möglichkeit sollen in einer Felsböschung Stufen, Bänke und Nischen so gestaltet werden, daß sie als
Pflanzraum für eine naturnahe Böschungsgestaltung gemäß Richtlinie RAS-LG 3 dienen können.

3.1.4 Sprengpläne und gesetzliche Bestimmungen

Lösesprengungen sind so auszuführen, daß die Sprengwirkung nicht über das vorgesehene Böschungsprofil
hinausreicht. Die Lösesprengungen und Sprengungen zur gebirgsschonenden Böschungsherstellung
(Vorspaltsprengung) sind aufeinander abgestimmt vorzunehmen.
Der Auftragnehmer hat dem Auftraggeber einen Sprengplan vorzulegen.

Die Sprengpläne müssen mindestens folgende Angaben enthalten:

● Bauobjekt im Grundriss und Schnitte, ggf. je gesondert für verschiedene Abbausohlen,


● Anordnung, Durchmesser, Neigung, Richtung und Tiefe der Bohrlöcher,
● Art der Spreng- und Zündmittel,
● Lademenge und Anordnung des Sprengstoffes im Bohrloch,
● die Zündfolge einschließlich der Zündfolge für die Böschungssprengungen (Vorspalt).

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Die Sprengpläne für die Lösesprengungen und für die Böschungssprengungen können zusammengefaßt
werden.

Werden im Fels zum Erzielen kleinstückigen Haufwerkes Probesprengungen oder Änderungen beim
Lösesprengen vorgenommen, so sind ebenfalls entsprechende Sprengpläne vorzulegen.
Die Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen für die Sprengarbeiten (Erlaubnis, Befähigung,
Sprenganzeige, Unfallverhütungsvorschriften usw.) obliegt dem Auftragnehmer bzw. dessen Beauftragten.
Der Sprengberechtigte (früher Sprengmeister) ist dem Auftraggeber schriftlich zu benennen.

3.1.5 Lösen von Fels

Beim Lösen von Fels und felsartigen Böden ist eine Stückigkeit anzustreben, die eine unmittelbare
Verwendung als Einbaumaterial zuläßt.

Ist eine gesondert erforderliche Zerkleinerung vorhersehbar, ist diese in der Leistungsbeschreibung zu
erfassen.

3.2 Fördern
Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.6

3.2.1 Über DIN 18 300, Abschnitt 3.6.1, hinaus gehört das Fördern innerhalb der Baustelle zur Leistung.

3.2.2 Bei Anwendung des Spülverfahrens werden die Arbeitsvorgänge Lösen, Fördern und Einbauen in der
Regel als direkt zusammenhängende Leistung ausgeführt. Die sich aus den einschlägigen Empfehlungen
ergebenden Vorgaben sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.
3.2.3 Teiflächen des Baugeländes, die wegen anderer Arbeiten zeitweise oder auf Dauer nicht benutzt werden
dürfen, sind anzugeben.

3.3 Einbau und Verdichten


Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.7

3.3.1 Ausführung

3.3.1.1 Der Nachweis über die Eignung der vorgesehenen Baugeräte und Bauverfahren ist vor Beginn der
Einbauarbeiten vorzulegen.

Sind die vom Auftragnehmer für den Einsatz vorgesehenen Baugeräte oder Bauverfahren nicht geeignet,
die Anforderungen nach Abschnitt 3.3.2 zu erreichen oder zeigen sich schädliche Auswirkungen auf das
Umfeld, muß entweder das Bauverfahren geändert oder es müssen andere Geräte eingesetzt werden.

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3.3.1.2 Für das Verdichten kann jedes Verfahren angewendet werden, mit dem die Anforderungen nach
Abschnitt 3.3.2 erreicht und schädliche Auswirkungen auf das Umfeld vermieden werden.

Das Verdichtungsverfahren (Verdichtungsgerät, Anzahl der Übergänge, Arbeitsgeschwindigkeit) und die


zulässige Schütthöhe richten sich nach dem zu verdichtenden Baustoff und der erforderlichen Verdichtung.
Darüber hinaus ist das Verdichtungsverfahren auf die Förder- und Einbauleistung abzustimmen.

Zu diesem Zweck hat bei Beginn der Verdichtungsarbeiten der Auftragnehmer durch Probeverdichtung zu
prüfen, ob die in der Leistungsbeschreibung bzw. nach Abschnitt 3.3.2 für das Verdichten
vorgeschriebenen Anforderungen mit dem gewählten Arbeitsverfahren erreicht werden. Ist dies nicht
gegeben, muß der Auftragnehmer das Verfahren entsprechend abändern.

Wird die Ausführung gesonderter Probefelder notwendig, die nicht Bestandteil des Erdbauwerkes sind, so ist
dies in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
3.3.1.3
Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.7.4

Bei Neigungen der Auftragssohle von mehr als etwa 1:5 ist zu prüfen, ob die Standsicherheit des Dammes
eine stufenförmig ausgebildete Sohle erfordert.

Stufen sind leicht nach außen geneigt sowie mindestens 0,6 m hoch auszubilden.
Beim Anschütten von Boden oder Fels an einen Damm sind Stufen in geeigneter Höhe als Verzahnung
herzustellen.

3.3.1.4
Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.7.5

Bei einem Dammuntergrund mit hohem Grundwasserstand kann auf der Dammsohle eine kapillarbrechende,
zum Untergrundmaterial filterstabil aufgebaute Flächendränage erforderlich sein.

3.3.1.5 Baustoffe sind unter Berücksichtigung ihrer Eigenschaften und möglichen Zustandsänderungen
entsprechend den Angaben in der Leistungsbeschreibung sorgfältig einzubauen und zu verdichten.

Grobkörnige Böden und Böden der Gruppen GU, GT, SU und ST sowie gebrochener Fels mit weitgestufter
Korngrößenverteilung und guter Verdichtbarkeit sind vorzugsweise im oberen Teil der Dämme zu
verwenden.
Felsblöcke und Geröll dürfen nur im unteren Teil von Dämmen bis 1,0 m unter Planum eingebaut werden.

Soll im Übergang zu den darüber einzubauenden Baustoffen eine Zwischenlage filterartig aufgebaut werden,
so ist dies in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

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Beim Einbau von Felsgestein oder Geröll darf das Größtkorn nicht größer als 2/3 der zulässigen Schütthöhe
sein (s. Abschnitt 3.3.1.2).

3.3.1.6 Der Boden ist in Lagen über die gesamte Dammbreite durchgehend einzubauen und gleichmäßig zu
verdichten.
Der Böschungsbereich ist sorgfältig nach einem der folgenden Verfahren mitzuverdichten:

(1) Die Schütthöhe ist in dem äußeren, mindestens 2 m breiten Böschungsbereich zu verringern und der
Boden mit einem für diesen Randbereich geeigneten Verdichtungsgerät zu verdichten.

(2) Der Damm ist je nach Höhe beiderseits bis zu 1 m über das Sollprofil hinaus zu schütten und auf volle
Breite zu verdichten. Der über das Sollprofil hinaus eingebaute Boden ist böschungsschonend wieder
abzutragen und kann für die Ausrundung des Dammfußbereiches oder für die weitere Dammschüttung
verwendet werden.

(3) Die Böschung ist in ihrem Sollprofil direkt mit einem hierfür geeigneten Verdichtungsgerät und
Arbeitsverfahren zu verdichten.

3.3.1.7 Die Einbau- und Verdichtungsarbeiten sind der Witterung anzupassen und vorübergehend
einzustellen, wenn die bautechnischen Mittel nicht ausreichen, um die vereinbarten Anforderungen zu
erfüllen.

Böden mit zu hohem Wassergehalt, die sich nicht anforderungsgemäß verdichten lassen, dürfen nicht
eingebaut und nicht überschüttet werden. Ihr Wassergehalt ist durch Belüften, Abtrocknen, Fräsen oder
Zugabe geeigneter wasserbindender Stoffe so zu verringern, daß die erforderliche Verdichtung nach
Abschnitt 3.3.2 erreicht wird; andernfalls sind sie gegen geeignete Baustoffe auszutauschen oder andere
Maßnahmen nach den Abschnitten 11 und 12 zu vereinbaren.

Entsprechende Positionen sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

Sofern die Ursachen für die o. g. Maßnahmen vom Auftragnehmer zu vertreten sind, werden die
Maßnahmen nicht gesondert vergütet.
Sande, die nach dem Verdichten längere Zeit ungeschützt liegen, sind erforderlichenfalls gegen Verwehung
zu sichern.

Eine entsprechende Position ist in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

Sofern die Liegezeit vom Auftragnehmer zu vertreten ist, wird die erforderliche Sicherungsmaßnahme
nicht gesondert vergütet.

3.3.1.8 Beim Einbau von witterungsempfindlichen Baustoffen sind die Schüttflächen mit einem
Quergefälle von mindestens 6 % anzulegen. Jede Lage ist unmittelbar nach dem Schütten zu verdichten.
Wird die Tagesleistung abgeschlossen oder sind Niederschläge zu erwarten, ist die verdichtete Schüttfläche
glattzuwalzen (s. auch Abschnitt 3.5).

© ESV – Blatt 14 – Lfg. 2/98

Die Ableitung des Oberflächenwassers in Längsrichtung bedarf der Zustimmung des Auftraggebers.

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3.3.1.9 Für Böden, deren Wassergehalt über dem Einbauwassergehalt liegt, bei dem noch ein nach Abschnitt
3.3.2 anforderungsgerechte Verdichtung möglich ist, kann ein abwechselnder mit durchgehenden
Flächendränageschichten (z. B. aus Sand-Kiesgemischen oder Geotextilien) versehener Aufbau des Dammes
vorgesehen werden, um das Entwässern und Konsolidieren zu beschleunigen. Diese sogenannte Sandwich-
Bauweise setzt besondere Boden- und Standsicherheitsuntersuchungen sowie ggf. Maßnahmen zur
Böschungssicherung voraus.
3.3.1.10 Die Anwendung des Spülverfahrens eignet sich für Bodenarten, die das Wasser beim oder
unmittelbar nach dem Einspülen abgeben sowie setzungsunempfindlich sind oder durch das Ausspülen der
Feinbestandteile setzungsunempfindlich werden.

Die Eignung der Bodenarten für dieses Verfahren ist besonders nachzuweisen. Der oberste Dammbereich
bis mindestens 1,0 m unter Planum ist zusätzlich mit entsprechend geeigneten Verdichtungsgeräten zu
verdichten.

3.3.1.11 Auffüllungen oder Untergrund aus grobkörnigen oder gemischtkörnigen Böden mit geringem
Feinkornanteil, die nicht lagenweise geschüttet und verdichtet oder zu locker gelagert sind, können durch
Tiefenrüttelverfahren oder dynamische Intensivverdichtung mit schweren Fallplatten bis auf die erforderliche
Tiefe verdichtet werden.
Die Anwendung dieser Verfahren setzt besondere Boden- und Standsicherheitsuntersuchungen voraus, um
deren Eignung nachzuweisen.

Im obersten Bereich bis 1,0 m unter Planum sind die Böden in jedem Fall lagenweise einzubauen und zu
verdichten oder mit einem geeigneten Verdichtungsgerät nachzuverdichten.

3.3.1.12 Für Schüttungen unter Wasser sind beständige Schüttmaterialien zu verwenden. Die Schüttung ist
oberhalb der Wasserlinie so zu verdichten, daß die Verdichtung bis mindestens 1,0 m unter die vorhandene
Wasserlinie wirkt.

3.3.1.13 Als Trennlage unter einer Schüttung können Geotextilien verlegt werden. Die
Qualitätsanforderungen sind auf die Untergrundverhältnisse sowie auf die Beanspruchung durch das
Schüttmaterial und den Baubetrieb abzustimmen (s. auch Abschnitt 2.4).

Die Geotextilien sind in der Regel quer zur Längsachse der Schüttung zu verlegen. Hierbei ist die
Überlappung in Schüttrichtung auszuführen. Bei schmalen Flächen bis zu zwei Bahnen Breite ist
Längsverlegung zulässig. Die Überlappung der einzelnen Bahnen und der seitliche Überstand am
Böschungsfuß muß mindestens 50 cm betragen. Bei unebener Unterlage ist die Überlappung so weit zu
vergrößern, daß nach der Überschüttung die Mindestüberlappung garantiert ist. Wenn Geotextilien unter
Wasser verlegt werden, müssen die Bahnen miteinander verbunden werden.

Die Geotextilien dürfen nicht direkt befahren werden. Die Dicke einer schützenden Überdeckung oder der
Schutzlagen ist auf die Beanspruchung abzustimmen.

3.3.2 Anforderungen an das Verdichten

3.3.2.1 Verdichtungsgrad

Untergrund und Unterbau von Straßen und Wegen sind so zu verdichten, daß die in den Tabellen 2 und 3
genannten Anforderungen erreicht werden.

Tabelle 2: Anforderungen an das 10 %-Mindestquantil1) für den Verdichtungsgrad DPr bei

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grobkörnigen Böden

Bereich Bodengruppen DPr in %

1) Das Mindestquantil ist das kleinste zugelassene Quantil (früher: Fraktile), unter dem
nicht mehr als der vorgegebene Anteil von Merkmalswerten (z. B. für den Verdich-
tungsgrad) der Verteilung zugelassen ist (s. auch Abschnitt 14.1.2 und TP BF- StB ,
Teil E 1).

1 Planum bis 1.0 m


Tiefe bei Dämmen GW, GI, GE
100
und 0.5 m Tiefe SW, SI, SE
bei Einschnitten

2 1.0 m unter Planum GW, GI, GE 98


bis Dammsohle SW, SI, SE

Tabelle 3: Anforderungen an das 10 %-Mindestquantil1) für den Verdichtungsgrad DPr bei gemischt-
und feinkörnigen Böden

Bereich Bodengruppen DPr in %

1) Das Mindestquantil ist das kleinste zugelassene Quantil (früher: Fraktile), unter dem
nicht mehr als der vorgegebene Anteil von Merkmalswerten (z. B. für den Verdich-
tungsgrad) der Verteilung zugelassen ist (s. auch Abschnitt 14.1.2 und TP BF- StB ,
Teil E 1).

1 Planum bis 0,5 m Tiefe GU, GT, SU, ST 100

GU*, GT*, SU*, ST* 97


U, T, OK, OU, OT

2 0,5 m unter Planum GU, GT, SU, ST 97


bis Dammsohle OH, OK

GU*, GT*, SU*, ST* 95


U, T, OU, OT

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Für Böden der Gruppen OH, OK, OU und OT gelten die Anforderungen der Tabelle 3 nur dann, wenn ihre
Eignung und Einbaubedingungen gesondert untersucht und im Einvernehmen mit dem Auftraggeber
festgelegt wurden.

Die Anforderungen für die grobkörnigen Böden gelten auch für Korngemische aus gebrochenem Gestein
mit jeweils entsprechender Kornzusammensetzung.
Für andere Baustoffe, die nicht nach DIN 18 196 eingeordnet werden können, gelten ebenfalls die
Anforderungen nach Tabelle 2 und 3, mit jeweils entsprechender Kornzusammensetzung, z. B. für
veränderlich feste Gesteine, industrielle Nebenprodukte und Recycling-Baustoffe.

Wechseln innerhalb eines Bauabschnittes Böden mit unterschiedlichen Verdichtungsanforderungen so, daß
eine getrennte Bearbeitung nicht möglich ist, so ist der jeweils niedrigere Tabellenwert anzuwenden. Der
Auftraggeber kann für einen derartigen Fall die geeignete Anforderung gesondert ermitteln und festlegen.

Soll die Ermittlung durch den Auftragnehmer erfolgen, so ist hierfür eine Position im Leistungsverzeichnis
vorzusehen.
Für besonders beanspruchte Erdbauwerke oder Teilbereiche sowie für besondere Baustoffe kann es
erforderlich sein, höhere Verdichtungsanforderungen als die in den Tabellen 2 und 3 festzulegen. Die
Anforderungen sind gesondert zu untersuchen und in der Leistungsbeschreibung festzulegen.

Für Auffüllungen im Bereich unbefestigter Seitenstreifen gelten die Anforderungen der jeweils 1. Zeile der
Tabellen 2 und 3.

Die in den Tabellen 2 und 3 angegebenen Anforderungen können dann abgemindert werden, wenn dies durch
örtliche Erfahrungen begründet nachgewiesen wird, z. B. bei der Anwendung des Spülverfahrens unter
Wasser. Wenn diesbezügliche Abweichungen vorgesehen sind, ist das in der Leistungsbeschreibung
anzugeben.
Für Auffüllungen von Innenflächen von Anschlußstellen und Auffüllungen von Restflächen sind die
Anforderungen in der Leistungsbeschreibung anzugeben. Gleichermaßen ist bei Seitenstreifen zu verfahren.

Anforderungen an die Verdichtung für das Verfüllen von Baugruben und Gräben siehe Abschnitt 8, für das
Hinterfüllen und Überschütten von Bauwerken siehe Abschnitt 9, für den Bau von Lärmschutzwällen siehe
Abschnitt 10.

Lassen sich die geforderten Verdichtungsgrade durch Verdichten nicht erreichen, so ist der Untergrund bzw.
Unterbau entweder zu verfestigen (s. Abschnitt 11) oder zu verbessern oder der Boden auszutauschen (s.
Abschnitt 12). Die erforderlichen Maßnahmen sind zu vereinbaren.
3.3.2.2 Luftporenanteil

Böden der Bodengruppen GU*, GT*, SU*, ST*, U, T, OU und OT sind so zu verdichten, daß ergänzend zu
1)
den Anforderungen der Tabelle 3 das 10 %-Höchstquantil des Luftporenanteils 12 % des Volumens
beträgt.

Diese Anforderung gilt auch beim Einbau von bindigen steinigen Mischböden und von veränderlich festen
Gesteinen.

3.4 Planum

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3.4.1 Das Planum ist profilgerecht, eben und tragfähig entsprechend den Anforderungen nach Abschnitt
3.3.2 und 3.4.7 herzustellen.

3.4.2 Das Planum darf nicht mehr als ± 3 cm bzw., wenn eine gebundene Tragschicht unmittelbar darüber
vorgesehen ist, nicht mehr als ± 2 cm von der Sollhöhe abweichen (s. Abschnitt 3.1.2).

3.4.3 Das Planum darf nur befahren werden, wenn dadurch keine schädlichen Verdrückungen oder
Behinderungen des Wasserabflusses entstehen.

Erforderlichenfalls sind entsprechende, besondere Maßnahmen nach Abschnitt 3.4.6 in der


Leistungsbeschreibung vorzusehen.

Fällt die Befahrung des Planums in die ausschließliche Disposition des Auftragnehmers, werden die ggf.
erforderlichen Maßnahmen am Planum gemäß Abschnitt 3.4.6 nicht gesondert vergütet.

3.4.4 Fallen beim Abtrag Böden an, mit denen die Anforderung an die Tragfähigkeit erfüllt werden kann,
so hat ihre Verwendung vorzugsweise unmittelbar unter dem Planum in den Auftragsstrecken zu erfolgen
(s. auch Abschnitt 3.1.1.2), sofern in der Leistungsbeschreibung keine andere Verwendung vorgesehen ist.

3.4.5 Die Querneigung des Planums soll mindestens 2,5 %, bei nicht verfestigten oder nicht mit Bindemitteln
verbesserten wasserempfindlichen Böden mindestens 4 % betragen. Die Verwindungsbereiche sind so kurz
wie möglich zu halten.
Die Gefälleverhältnisse sind unter Berücksichtigung eines ggf. notwendigen Gegengefälles am hochliegenden
Fahrbahnrand in der Leistungsbeschreibung festzulegen.
In Abstimmung mit der Konzeption des Oberbaus ist sicherzustellen, daß in Gradiententiefpunkten die
Entwässerung des Straßenkörpers, insbesondere

© ESV – Blatt 16 – Lfg. 2/98

3.4.6 Das fertig hergestellte Planum soll bei witterungsempfindlichen Bodenoder Felsarten über längere Zeit,
insbesondere während niederschlagsreicher Perioden oder über Winter, nicht ungeschützt liegenbleiben. Als
Schutzmaßnahmen kommen vor allem in Betracht:
(1) Bodenverfestigungen oder -verbesserungen
(2) Belassen oder Aufschütten einer abdichtenden Schutzschicht über dem Planum von etwa 0,5 m Dicke aus
anstehendem Boden
(3) Herstellen einer gebundenen Tragschicht (siehe „Merkblatt für Maßnahmen zum Schutz des
Erdplanums“).
Werden keine Schutzmaßnahmen getroffen, muß unmittelbar vor dem Einbau der Tragschicht auf dem
Planum nachverdichtet werden. Ist der Boden zu diesem Zeitpunkt für das Verdichten zu naß, muß er
entweder durch Einmischen von Bindemittel verbessert oder in der aufgeweichten Zone entfernt und durch
einen anderen Baustoff ersetzt.
Wenn von vornherein mit längeren Wartezeiten zwischen Erd- und Oberbauarbeiten zu rechnen ist, sind die
erforderlichen Maßnahmen vorzusehen.

Stellt der Auftragnehmer Planum und Oberbau einer Baumaßnahme her,so wird der Schutz des Planums
nicht gesondert vergütet.

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3.4.7 Verformungsmodul

3.4.7.1 Sind gemäß Bauvertrag sowohl Erdarbeiten als auch Arbeiten zur Herstellung des Oberbaues
durchzuführen, müssen unmittelbar vor dem Einbau von Schichten des Oberbaues die Anforderungen
gemäß Abschnitt 3.4.7.2 erfüllt sein.
Endet die Bauleistung mit der Herstellung des Planums, müssen Verformungsmoduln gemäß Abschnitt
3.4.7.2 zur Abnahme nachgewiesen sein.

Wenn das hergestellte Planum im Rahmen eines anderen Bauvertrages überbaut wird und die erforderlichen
Verformungsmoduln nicht mehr gegeben sind, sind entsprechende Maßnahmen zu veranlassen.
3.4.7.2 Anforderungen bezüglich des Verformungsmoduls

Die nachgenannten Anforderungen beziehen sich auf das 10 %-Mindestquantil.

Bei einem Straßenoberbau der Bauklassen SV und I bis IV auf frostsicherem Untergrund bzw. Unterbau ist
auf dem Planum ein Verformungsmodul von mindestens

E v2 = 120 MN/m2,

bei den Bauklassen V und VI ein Verformungsmodul von mindestens

E v2 = 100 MN/m2

erforderlich.

Wenn diese Anforderungen erst durch das Verdichten der auf dem Planum einzubauenden Tragschichten
erfüllt werden können, wird es bei den Bauklassen SV und I bis IV genügen, auf dem Planum einen
Verformungsmodul von mindestens

E v2 = 100 MN/m2

und bei den Bauklassen V und VI einen Verformungsmodul von mindestens

E v2 = 80 MN/m2

durch gesonderte Untersuchungen nachweisen zu lassen bzw. zu ermitteln.

Bei frostempfindlichem Untergrund bzw. Unterbau ist auf dem Planum ein Verformungsmodul von
mindestens

E v2 = 45 MN/m2

erforderlich.

Läßt sich der erforderliche Verformungsmodul auf dem Planum nicht durch Verdichten erreichen, ist entweder
(1) der Untergrund bzw. Unterbau zu verbessern oder zu verfestigen oder
(2) die Dicke der ungebundenen Tragschichten zu vergrößern.
Die Maßnahmen sind in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

3.5 Wasserabfluß

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Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.3

Siehe RAS-Ew

Siehe ZTV Ew- StB

3.5.1 Siehe DIN 18 299, Abschnitt 4.1.10

Die ggf. erforderlichen Maßnahmen zum Ableiten des durch Niederschlag anfallenden Oberflächenwassers
und dabei erforderlich werdende Sicherheitsmaßnahmen sind für alle Bauzustände Nebenleistung.

3.5.2 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.3.3

Werden die notwendigen Entwässerungsmaßnahmen unterlassen, unsachgemäß oder nicht rechtzeitig


ausgeführt, ist hierdurch unbrauchbar

© ESV – Blatt 17 – Lfg. 3/95

gewordener Boden bzw. Fels durch geeignete Maßnahmen zu verbessern oder zu ersetzen.
3.5.3 Von der Einschnittsböschung darf das Wasser nicht auf das Planum abfließen. Es ist durch
Längsentwässerungseinrichtungen aufzufangen und abzuleiten.
Das vom Planum über die Dammböschung abfließende Wasser soll ungesammelt dem Unterlieger oder der
Längsentwässerung am Dammfuß zufließen. Bei erosionsempfindlichen Böschungen ist das Wasser durch
erosionssichere Längsentwässerungseinrichtungen am Rande des Planums aufzufangen und abzuleiten.
3.5.4 Entwässerung der Bauwerkshinterfüllung siehe Abschnitt 9

3.6 Seitenentnahmen und Seitenablagerungen

3.6.1 Seitenentnahmen und -ablagerungen müssen, soweit sie vom Auftraggeber zur Verfügung gestellt
werden, nach Lage, Umfang und Bodenbeschaffenheit aus den Ausschreibungsunterlagen ersichtlich sein.

3.6.2 Obliegt dem Auftragnehmer die Beschaffung von Seitenentnahmen oder Seitenablagerungen, hat er
dem Auftraggeber die Einwilligung der Eigentümer und der zuständigen Behörde nachzuweisen.

3.6.3 Für Erdarbeiten bei Seitenentnahmen und Seitenablagerungen gelten die Abschnitte 3.1 bis 3.3 und
3.5.

Die Verdichtungsanforderungen gemäß Abschnitt 3.3.2 gelten für Seitenablagerungen nur dann, wenn sie
in der Leistungsbeschreibung vorgeschrieben sind.

3.6.4 Seitenentnahmen und Seitenablagerungen sind so anzulegen, daß sich kein Oberflächenwasser
ansammelt.

Boden ist in der Seitenablagerung so zu deponieren, daß keine Schäden durch Böschungs- oder
Grundbruch entstehen.

4. Oberbodenarbeiten
Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.4 und 3.8.1

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4.1 Oberboden ist für vegetationstechnische Zwecke vorzusehen.

4.2 Der Abtrag von Oberboden ist so zu disponieren und auszuführen, wie es die folgenden Erdarbeiten
unter Berücksichtigung der Witterungsempfindlichkeit des Bodens und der Witterungsverhältnisse
erfordern. Für Oberbodenarbeiten gelten DIN 18 915 und die ZTV LA- StB .

4.3 Die Mengenbilanz des Oberbodens ist gesondert auszuweisen.


Reicht der anfallende oder sonst zur Verfügung stehende Oberboden nicht aus oder ist er für die vorgesehene
Vegetation nicht geeignet, so ist zu prüfen, ob andere Böden durch geeignete Maßnahmen nach DIN 18 915
hierfür verwendbar gemacht werden können. Diese Maßnahmen sind in der Leistungsbeschreibung
anzugeben.

Diese Böden sind wie Oberboden zu behandeln.

4.4 Sollen über Auf- und Abtragsflächen hinaus auf weiteren Flächen Oberbodenarbeiten ausgeführt werden,
sind diese nach Größe und Lage in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
Pflanzen und Pflanzenbestände innerhalb der Baustelle, die wiederverwendet werden sollen, sind vom
Auftraggeber zu bezeichnen.

Verpflanzarbeiten sind nach DIN 18 916 auszuführen.

4.5 Erosionsempfindliche Oberbodenflächen sind zu schützen.


Der Auftragnehmer hat Schutzmaßnahmen gegen Niederschlagswasser aus Flächen außerhalb der
Baustelle zu ergreifen.

Entsprechende Maßnahmen sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

4.6 Beim Freimachen der Flächen dürfen pflanzliche Rückstände, z. B. Schnittgut, Schlagabraum, Stubben,
nicht verbrannt oder verkippt werden. Sie sind in geeigneter Weise weiterzuverwenden.

5. Böschungen
siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.8

5.1 Die Neigung von Böschungen ist aufgrund einer sorgfältigen Erkundung der Boden-, Fels-, Wasser- und
Klimaverhältnisse festzulegen. Die Standsicherheit der Böschungen ist rechnerisch nachzuweisen, falls die
Ergebnisse der Erkundungen dies erfordern (siehe DIN 4020). Die Zeit der Herstellung sowie die in
Böschungsnähe vorkommenden Belastungen und Erschütterungen sind zu berücksichtigen.
Böschungen sind mit der Regelneigung nach RAS-Q auszuführen, wenn ihre Standsicherheit gewährleistet ist
und keine Gefährdung durch Erosion besteht. Felsböschungen können unter diesen Voraussetzungen steiler
ausgeführt werden.
Ist keine ausreichende Standsicherheit gegeben, muß untersucht werden, ob sie durch Abflachen der
Böschung oder durch andere Sicherungsmaßnahmen dauerhaft zu erreichen ist. Besondere
Sicherungsmaßnahmen sind bereits bei der Planung und Ausschreibung vorzusehen.

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5.2 Die Arbeitsverfahren und Geräte für den Auf- und Abtrag und das Beräumen der Böschungsoberfläche
sind so zu wählen, daß das Bodengefüge bzw. das Trennflächengefüge des Gebirges nicht gelockert wird.
Dieser Grundsatz gilt auch für Arbeiten mit Sprenghilfe.

Sofern mit Schichtwasser, Quellen, Felddränagen und dergleichen zu rechnen ist, muß der Abtrag an
Einschnittsböschungen so sorgfältig vorgenommen werden, daß die Wasseraustrittsstellen erkannt und
gezielt Sicherungsmaßnahmen ergriffen werden.

Die Sicherungsmaßnahmen sind in der Leistungsbeschreibung zu erfassen.

Das aus Böschungssickerschichten austretende Wasser ist schadlos weiterzuleiten.

Diesbezügliche Maßnahmen sind in der Leistungsbeschreibung zu erfassen.

5.3 Böschungen sind durch Ausziehen ihrer Übergänge in das Gelände einzupassen.
Das Auffüllen dieser Übergänge hat im Rahmen der Erdarbeiten zu erfolgen und darf nicht allein mit
Oberboden vorgenommen werden.

Dies ist bereits bei der Planung und in der Leistungsbeschreibung zu berücksichtigen.
5.4 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.8.5

Die Arbeiten zum Herstellen von Felsböschungen sind gemäß „Merkblatt für die gebirgsschonende
Ausführung von Spreng- und Abtragsarbeiten an Felsböschungen“ vorzusehen und entsprechend in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.

Hinsichtlich des Sprengplans und der gesetzlichen Bestimmungen gilt Abschnitt 3.1.4 analog.
Die Felsböschungen sind zu beräumen.

Diese Maßnahmen sind im Leistungsverzeichnis zu erfassen.


5.5 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.8.4

Die Regelungen gelten auch für Schäden durch Erosion und für die Zeit nach Fertigstellung der Böschung
bis zur Abnahme.

5.6 Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.8.3.

Biologische Baumaßnahmen gemäß RAS-LG 3 sind in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

Besondere Maßnahmen für das Aufbringen von Oberboden auf Böschungen, z. B. das Herstellen von Stufen
oder Rillen sowie das Aufrauhen vorhandener Böschungen, sind in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

Die Arbeiten zur Sicherung von Böschungen durch biologische Baumaßnahmen sind unter Beteiligung von
Fachpersonal des Landschaftsbaus auszuführen.

Böschungen können ohne Oberbodenandeckung durch spezielle Ansaatverfahren gesichert werden.


5.7 Der Einbau von Bewehrungslagen aus hierfür geeigneten Geokunststoffen in lagenweise aufgebauten
Böschungen ist geeignet, die Standsicherheit zu verbessern oder um Steilböschungen anzulegen.

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Die Standsicherheit des bewehrten Erdkörpers einschließlich der erforderlichen Zugfestigkeit und
zulässigen Dehnung der Bewehrungslagen ist rechnerisch nachzuweisen. Die einzubauenden
Geokunststoffe müssen hoch wetterbeständig sein und dürfen beim Einbau nicht mechanisch beschädigt
werden.

Die Bewehrungsbahnen müssen in Richtung der Zugbeanspruchung verlegt werden. Ein Überlappungsstoß
ist in dieser Richtung nicht zugelassen, eine kraftschlüssige Verbindung nur, wenn diese durch Versuch
oder rechnerisch nachgewiesen wird. Eine seitliche Überlappung ist dann vorzusehen, wenn die
Bewehrungsbahn gleichzeitig eine Trennfunktion hat. Die Überlappung beträgt dann mindestens 50 cm,
kann aber verringert werden, wenn die Bahnen mechanisch oder adhäsiv verbunden werden.

5.8 Steile und übersteile Böschungen können durch Bodenverbundsysteme gesichert werden (siehe Abschnitt
9.5).

6. Abdichtungen
Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.9

6.1 Allgemeines

Bei Abdichtungen im Rahmen von Straßenneu- und -ausbaumaßnahmen in Wassergewinnungsgebieten sind


die „Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wassergewinnungsgebieten (RiStWag)“ zu
beachten.
In die Leistungsbeschreibung sind mindestens folgende Angaben aufzunehmen:

● Abmessung des Dichtungskörpers


● Art der Beanspruchung
● Örtliche und klimatische Verhältnisse oder Besonderheiten, soweit diese Angaben für die Konzeption
des Dichtungssystems und die Materialauswahl bedeutsam sind.

Dichtungskörper sind auf der Grundlage der für den jeweiligen Anwenddungsfall geltenden technischen
Regeln auszuführen.

© ESV – Blatt 19 – Lfg. 3/95

Bei der Auswahl des Dichtungssystems sind die mechanischen, biologischen und gegebenenfalls auch
chemischen Beanspruchungen zu berücksichtigen.

Sind ungleiche Setzungen der Unterlage nicht auszuschließen , ist deren Verformungsverhalten bei der
Bemessung und der Materialauswahl zu berücksichtigen.
Gegen drückendes Wasser ist die Abdichtung durch eine leistungsfähige Sickerschicht mit einwandfreier
Vorflut oder eine entsprechende Auflast zu sichern.

Die Abdichtung ist an Bauwerke dauerhaft dicht anzuschließen.

6.2 Abdichtungen aus mineralischen Böden und Bodengemischen

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Für die Abmessungen des Dichtungskörpers sind die Funktion und die auftretenden Lastfälle maßgebend. Die
Zusammensetzung der mineralischen Böden und deren maximaler Durchlässigkeitsbeiwert richtet sich nach
den für den Anwendungsfall geltenden Regelungen (z. B. RiStWag ). Sie sind in der Leistungsbeschreibung
anzugeben.
Die Verwendung von mineralischen Böden zur Abdichtung von Flächen, die stärker als 1:3 geneigt sind,
erfordert in jedem Fall den Nachweis der Standsicherheit des Dichtungskörpers.
Der Dichtungskörper muß durch bautechnische Maßnahmen (z. B. Überdeckung oder Einbindung in den
Untergrund) gegen äußere Einflüsse so geschützt werden, daß seine Funktionsfähigkeit dauerhaft gegeben ist.

Abdichtungen sind besonders sorgfältig und gleichmäßig zu verdichten. Es gelten die


Verdichtungsanforderungen der Tabelle 3.

Geringere Verdichtungsgrade sind dann zulässig, wenn nachgewiesen wird, daß Dichtheit, Standsicherheit
und Gebrauchsfähigkeit dennoch gewährleistet sind.

6.3 Abdichtungen aus Kunststoffdichtungsbahnen und mineralischen Dichtungsmatten

Für die Standsicherheit ist das Reibungsverhalten des Systems Unterlage/Dichtungslage/Schutzschicht im


ungünstigsten Lastfall maßgebend.

Die Unterlage der Dichtungslage ist so zu verdichten, daß keine für die Funktionsfähigkeit des
Dichtungssystems schädlichen Setzungen auftreten.

Gegen mechanische Beanspruchung von der Unterlage her oder durch die Überschüttung sind
Kunststoffdichtungsbahnen durch eine Stützschicht bzw. Schutzschicht aus bindigem Sand oder aus
Geotextilien zu schützen.

Die Verlegung der Dichtungsbahnen und -matten hat nach den Hinweisen des Herstellers der
Dichtungsbahnen oder -matten und nach einem Verlegeplan zu erfolgen. Aus dem Verlegeplan muß die
Lage jeder einzelnen Bahn und die für die jeweilige Verbindungstechnik notwendige Überlappung
hervorgehen. In den Verlegeplan ist der Arbeitsfortschritt einzutragen.

Bei der Ausführung konstruktiver Einzelheiten (Durchdringungen, Anbindungen und Einbindungen der
Dichtungen) sind die Angaben des Herstellers der Dichtungsbahnen oder -matten zu beachten.

Die Verbindungstechnik ist anzugeben. Die Dichtheit und Festigkeit der Verbindungen ist nachzuweisen.

6.4 Abdichtungen aus Asphalt

Die Herstellung von Dichtungskörpern bzw. -schichten aus Asphalt richtet sich nach den „Empfehlungen für
die Ausführung von Asphaltarbeiten im Wasserbau“ (EAAW) der Deutschen Gesellschaft für Erd- und
Grundbau und dem „Merkblatt Asphaltdichtungen für Talsperren und Speicherbecken“ des Deutschen
Verbandes für Wasserwirtschaft und Kulturbau.

6.5 Andere Abdichtungssysteme

Sollen andere als die in den Abschnitten 6.2 bis 6.4 beschriebenen Dichtungssysteme zum Einsatz kommen, ist
deren Eignung für den jeweiligen Anwendungsfall festzustellen. Die Anforderungen und die
Ausführungsbedingungen sind in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

7. Sickeranlagen und Filterschichten

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Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.3.

Siehe RAS-Ew

Siehe ZTV Ew- StB

7.1 Allgemeines

Freifließendes Wasser ist mittels Sickeranlagen zu fassen und schadlos abzuleiten.

Entsprechende Positionen sind im Leistungsverzeichnis vorzusehen.

Die Sickeranlagen sind aus filterstabilem Material (z. B. mineralischen Stoffen) herzustellen. Die
hydraulische Filterstabilität ist bei Schichten, die durchströmt werden oder in die feinkörniger Boden
eindringen kann, nachzuweisen; außerdem ist die mechanische Filterstabilität nachzuweisen.

© ESV – Blatt 20 – Lfg. 3/95

Die Baustoffe und Bauweisen sind unter Berücksichtigung der Gefährdung durch Versinterung und
Verockerung auszuwählen.

7.2 Sickerstränge

Sickerstränge sind anzuwenden, um Bodenwasser zu sammeln und weiterzuleiten. Sie bestehen in der Regel
aus einer Sickerrohrleitung, die mit Filtermaterial umhüllt ist. Als Sickerrohre können Kunststoff-, Beton-
oder Steinzeugsickerrohre verwendet werden.
Die Abmessungen der Sickerstränge richten sich nach den arbeitstechnischen und filtertechnischen
Anforderungen.

Die Sickerstränge sind im oberen Bereich mit einer Schicht aus bindigem Boden abzudecken, wenn kein
Oberflächenwasser zufließen darf.

Die Sickerrohrleitungen einschließlich der Anschluß- und Verbindungskonstruktionen sind unter


Berücksichtigung der Tiefenlage und des maßgeblichen Lastfalls zu wählen.

Betonsickerrohre dürfen nur dann vorgesehen werden, wenn das Wasser nicht betonangreifend ist.

7.3 Sicker- und Filterschichten

Sicker- und Filterschichten werden aus mineralischen Stoffen, erforderlichenfalls auch in Kombination mit
Geotextilien, hergestellt (s. RAS-Ew und „Merkblatt für die Anwendung von Geotextilien und Geogitter im
Erdbau des Straßenbaus“). Sie sind gemäß den hydraulischen und erdstatischen Erfordernissen zu
dimensionieren und auszubilden sowie im Plan darzustellen.

8. Baugruben und Leitungsgräben

8.1 Herstellen
Siehe DIN 18 300, Abschnitte 3.1.3 und 3.10

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8.1.1 Vom Auftragnehmer zu vertetende Maßnahmen zur Unterfangung oder andere Sicherungen von
gefährdeten Bauwerken werden nicht gesondert vergütet.

Das Sprengen von Gräben oder Baugruben im Fels ist gebirgsschonend auszuführen (siehe Abschnitte
3.1.3 u. 3.1.4).

8.1.2 Ausgehobener Boden ist je nach Bedarf und Eignung zum Wiedereinbau, Hinterfüllen, Überschütten
oder zu sonstigen Auffüllarbeiten zu verwenden (siehe Abschnitt 3.1.1).

8.2 Verfüllen
Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.11.

8.2.1 Für Rohre, zu deren Bemessung ein Trag- und Verformungsnachweis erforderlich ist, sind die hierfür
erforderlichen Bodenkenngrößen in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

8.2.2 Besondere Belastungen von Leitungen während des Bauzustandes, z. B. durch Überfahren mit
schweren Baumaschinen oder Fahrzeugen, sowie hohe Überschüttungen, sind zu vermeiden. Ist dies nicht
möglich, müssen die Leitungen der besonderen Belastung entsprechend bemessen und gegebenenfalls
geschützt werden.

8.2.3 Durch geeignete Maßnahmen ist zu verhindern, daß sich der Leitungsgraben nach dem Verfüllen für
zufließendes Oberflächen- und Grundwasser zu einer Längsdränage ausbildet.

Eine entsprechende Maßnahme ist in der Leistungsbeschreibung vorzusehen.

8.3 Baustoffe

8.3.1 Die in der Leitungszone unter Beachtung des Rohrmaterials zu verwendenden Baustoffe sind in der
Leistungsbeschreibung anzugeben (s. auch Abschnitt 2.5).

Als Baustoff zur Verfüllung der Leitungszone ist grobkörniger Boden bis zu einem Größtkorn von 20 mm
zu verwenden.

8.3.2 Außerhalb der Leitungszone soll zur Grabenverfüllung der ausgehobene Boden oder in Dammlage
das für den Damm vorgesehene Schüttmaterial verwendet werden.

8.3.3 Der für die Verfüllung des Leitungsgrabens geeignete, zwischengelagerte Boden ist durch geeignete
Maßnahmen einbaufähig zu halten.

8.4 Einbau und Verdichten


Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.11

8.4.1 In und außerhalb der Leitungszone sowie in den Verfüllräumen von Leitungsschächten ist der
Baustoff gleichmäßig in Lagen einzubauen und sorgfältig zu verdichten. Dabei ist darauf zu achten, daß die
Leitung in ihrer Lage verbleibt. Die verwendeten Baustoffe und Einbauverfahren dürfen zu keinen
schädlichen Verformungen oder ungünstigen Lastfällen für die Leitung und die Verkehrsfläche führen.

8.4.2 Das Verdichten darf in der Leitungszone und in dem Bereich bis 1 m über Rohrscheitel nur mit
leichtem, bis 3 m auch mit mittelschwerem und darüber auch mit schwerem Verdichtungsgerät ausgeführt
werden.

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© ESV – Blatt 21 – Lfg. 3/95

8.4.3 Empfehlungen für die Wahl der Schütthöhe beim Verdichten von Leitungsgräben oder engen Baugruben
sind der Tabelle 4 zu entnehmen.

Tabelle 4: Schütthöhe bei den Bodengruppen

1 Ort Geräte Schütthöhe (in cm) bei den Bodengruppen

GW, GE, GI GU, GT, SU, U, T, OH,


SW, SE, SI ST, GU* OU, OT, OK
GT*, SU*
ST*

Leitungs- leichte
zone und Verdich-
2 20–30 15–25 10–20
enge tungsge-
Baugrube geräte

oberhalb mittlere
der Lei- und
tungszone schwere
3 30–50 20–40 20–30
Verdich-
tungsge-
räte

8.4.4 Besondere Schüttstoffe und/oder besondere Einbauverfahren sind in der Leistungsbeschreibung zu


erfassen.

8.4.5 Abgerutschte Böschungen von Baugruben oder Gräben im Bereich unter Verkehrsflächen sind
auszuheben. Der entstandene Raum ist wie ein Teil der Leitungszone bzw. Grabenverfüllung zu behandeln.

8.5 Verdichtungsanforderungen

8.5.1 Der Verfüllboden ist bei Leitungsgräben innerhalb des Straßenkörpers so zu verdichten, daß die
Anforderungen gemäß Abschnitt 3.3.2 erreicht werden. Bei Leitungsgräben innerhalb und außerhalb des
Straßenkörpers gilt für die Leitungszone eine Anforderung an das 10 %-Mindestquantil des
Verdichtungsgrades DPr von 97 %.

Verdichtungsanforderungen bei Baugruben siehe Abschnitt 9.3.

8.5.2 Schwer zugängliche Bereiche in der Leitungszone, in denen sich der Verfüllboden nicht einwandfrei
verdichten läßt, sind mit anderen geeigneten Baustoffen (z. B. Boden-Bindemittel-Gemisch, Beton
geeigneter Güte) zu verfüllen, sofern sich dies nicht nachteilig auf die Rohrbettung (s. Abschnitt 8.4.1), die
Leitungen und den Oberbau auswirkt.

Hierfür sind Bedarfspositionen vorzusehen.


Sind durch die Rohrleitung ungünstige Auswirkungen auf den Straßenoberbau zu erwarten, so sind geeignete
Schutzverrohrungen oder Halbkalotten vorzusehen.

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9. Hinterfüllen und Überschütten von Bauwerken

9.1 Allgemeines
Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.11.

9.1.1 Als Hinterfüllbereich wird der unmittelbar an das Bauwerk anschließende Bereich unterhalb der
Konstruktionsoberkante bzw. bei bogenförmigen Bauwerken unterhalb des Scheitels bezeichnet.

Als Überschüttbereich eines Bauwerkes gilt die unmittelbar oberhalb der Konstruktionsoberkante bzw. des
Scheitels anschließende Zone bis zu 1 m Dicke. Gleichzeitig begrenzt der Überschüttbereich den
Hinterfüllbereich nach oben hin.

9.1.2 Die Begrenzung des Hinterfüllbereiches gegenüber dem anschließenden Erdkörper soll 1 m hinter der
Fundamenthinterkante oder von der senkrecht auf die Ebene (Baugrubensohle, Gelände) projizierten
hinteren Flügelkante entfernt beginnen und nicht steiler sein als:
1:2 bei nachträglicher Hinterfüllung in Dammlage sowie

1:1 bei Einschnitten und gleichzeitig mit der Dammschüttung ausgeführten Hinterfüllungen.

Sofern Abweichungen hiervon begründet sind, kann in der Leistungsbeschreibung eine andere räumliche
Ausbildung des Hinterfüllbereichs vorgesehen werden.

9.1.3 Der Entwässerungsbereich ist Teil des Hinterfüllbereichs (s. Abschnitt 9.6.2). Im Falle der
Verwendung von grobkörnigen Böden für die Hinterfüllung gemäß Abschnitt 9.2.4 entspricht der
Entwässerungsbereich dem gesamten Hinterfüllbereich.

Hinterfüll-, Überschütt- und Entwässerungsbereich sind im Plan darzustellen; dabei sind erdbautechnische
sowie konstruktive Besonderheiten und Voraussetzungen des Bauwerks zu berücksichtigen.

9.1.4 Auf Verlangen des Auftraggebers hat der Auftragnehmer die Baustoffe, das Arbeitsverfahren, den
Geräteeinsatz sowie Maßnahmen für besonders zu verfüllende Bereiche gemäß Abschnitt 9.2.7 rechtzeitig
vor Ausführung der Arbeiten schriftlich mitzuteilen.

© ESV – Blatt 22 – Lfg. 4/95

9.2 Baustoffe

9.2.1 Die Art des Materials für Hinterfüll-, Überschütt- und Entwässerungsbereich ist unter Beachtung der
Bauwerkskonstruktion (s. Abschnitt 9.3.1) und der Bedeutung des überführten Verkehrsweges in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.

9.2.2 Der tiefliegende Teil des Hinterfüllbereiches oberhalb des Grundwassers, der wegen fehlenden
Gefälles zu einer Vorflut nicht mehr entwässert werden kann, z. B. der Arbeitsraum der Baugrube, ist mit
solchen Baustoffen zu verfüllen, bei denen sich kein Wasser ansammelt, das zur nachteiligen Veränderung
der Baugrundeigenschaften führt. Dies erfolgt in der Regel mit dem anstehenden Boden.
Wenn der anstehende Boden ungeeignet ist, so ist gegebenenfalls mit Beton oder mit einem Boden-
Bindemittel-Gemisch zu verfüllen.

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Hierfür sind Bedarfspositionen vorzusehen.

9.2.3 Der Entwässerungsbereich ist aus grobkörnigen Böden gemäß DIN 18 196 herzustellen.

9.2.4 Für den Hinterfüllbereich sowie den Überschüttbereich sind folgende Baustoffe geeignet:
(1) Grobkörnige Böden der Gruppen SW, SI, SE, GW, GI, GE

(2) Gemischtkörnige Böden der Gruppen SU, ST, GU, GT.


(3) Gemische aus gebrochenem Gestein 0/100 mm und natürlich entstandenen Schlacken mit einem Anteil
an Korn unter 0,063 mm von maximal 15 Gew.-%

(4) Recycling-Baustoffe und industrielle Nebenprodukte, sofern sie die unter (1) bis (3) genannten
Kornverteilungskriterien einhalten (s. auch Abschnitt 2.5)

9.2.5 Die in den Abschnitten 9.2.3 und 9.2.4 genannten Stoffe müssen verwitterungsbeständig sein. Sie
dürfen keine quellfähigen, zerfallsempfindlichen oder bauwerksaggressiven Bestandteile enthalten.

9.2.6 Bei Verwendung von gebrochenem Material ist die Bauwerksabdichtung zu schützen. Beim Einbau
darf die Funktion der Schutzeinrichtung nicht beeinträchtigt werden.

9.2.7 In schwer zugänglichen Hinterfüllbereichen sind andere geeignete Baustoffe (z. B. Boden-Bindemittel-
Gemisch, Beton geigneter Güte usw.) zum Verfüllen zu verwenden. Diese dürfen sich nicht nachteilig auf das
Bauwerk, auf Rohrleitungen und den Oberbau auswirken. Derartige Maßnahmen sind in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.

9.3 Einbau und Verdichten

9.3.1 Die statischen Verhältnisse und die konstruktive Ausbildung des Bauwerkes sind bei den
Hinterfüllungsarbeiten zu beachten.

9.3.2 Der Baustoff ist im Hinterfüll- und Überschüttbereich gleichmäßig in Lagen einzubauen und zu
verdichten. Die Böschungskegel an den Bauwerksflügeln sind gleichzeitig mit dem Hinterfüllen bzw.
Überschütten herzustellen. Im Hinterfüll- und Überschüttbereich ist der Boden in Lagen von höchstens
30 cm Dicke zu schütten.

9.3.3 Starre Bögen und Rahmen sowie biegeweiche Bauwerke müssen von allen Seiten gleichmäßig
hinterfüllt werden. Der Höhenunterschied beim Hinterfüllen darf ohne statischen Nachweis 0,5 m nicht
übersteigen. Die Hinterfüllung ist gleichmäßig zu verdichten.

9.3.4 Einspülen oder Einschlämmen im Hinterfüll-, Überschütt- und Entwässerungsbereich ist nicht
zulässig.

9.3.5 Es gilt eine Anforderung an das 10 %-Mindestquantil des Verdichtungsgrades von DPr = 100 %, und
zwar in

(1) den Hinterfüllbereichen,

(2) dem Überschüttbereich gem. Abschnitt 9.1.1 bis 1,0 m Dicke,

(3) den Böschungen an den Bauwerksflügeln.

9.3.6 Der Anschluß des Hinterfüllbereiches an einen Damm oder an eine Einschnittsböschung muß
stufenförmig verzahnt ineinandergreifend ausgeführt werden.

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9 .4 Überschüttete, biegeweiche Bögen

9.4.1 Bauwerke aus Stahlbeton oder Stahl, deren Tragwirkung auf der Mitwirkung der Erdhinterfüllung
beruht, werden als biegeweiche Bögen bezeichnet. Sie erfordern eine wenig nachgiebige, gleichmäßige
Bettung.

9.4.2 Für die Bemessung, den Einbau und die Überschüttung sind die einschlägigen Technischen
Baubestimmungen und die Bedingungen der Hersteller der Systeme einzuhalten.

9.5 Raumgitterkonstruktionen; Stützkörper aus bewehrter Erde

9.5.1 Siehe „Merkblatt für den Entwurf und die Herstellung von Raumgitterwänden und -wällen“.

Raumgitterkonstruktionen sind Verbundsysteme aus aufeinander gelagerten Betonfertigteilen, die ein


räumlich geschlossenes Gitter bilden. Sie umschließen einen verdichteten Füllkörper aus Verfüllboden, der
den

© ESV – Blatt 23 – Lfg. 4/95

größten Teil des Gesamtquerschnittes innerhalb der Betonfertigteile ausmacht. Die Standsicherheit dieser
Konstruktionen ist nachzuweisen.
9.5.1.1 Raumgitterwände sind Raumgitterkonstruktionen, die lagenweise hinterfüllt werden und deren
Erdfüllkörper als mittragend gegenüber horizontalen Erddrücken herangezogen werden können.

Raumgitterwände können dort geeignet sein, wo durch Baumaßnahmen Geländesprünge oder übersteile
Böschungen entstehen, die durch konstruktive Bauten vor Abrutschen oder Einstürzen zu sichern sind. Die
Luftseite kann begrünt werden.
9.5.1.2 Raumgitterwälle sind freistehende, meist symmetrische Raumgitterkonstruktionen mit übersteilen
„Böschungen“, die von beiden Seiten begrünt werden können.
Sie werden vor allem für Lärm- und Immissionsschutzanlagen eingesetzt.

9.5.2 Für den Verfüllboden sind grob- und gemischtkörnige Böden gemäß DIN 18 196 zu verwenden. Das
Größtkorn ist so zu begrenzen, daß die Konstruktion beim Verfüllen und Verdichten nicht beschädigt wird.
Bei Bodenarten mit einem Anteil an Korn unter 0,063 mm von mehr als 15 Gew.-% sind im Hinblick auf
die Durchlässigkeit und Scherfestigkeit des Bodens besondere bodenmechanische Untersuchungen
erforderlich.

9.5.3 Anforderungen an den Hinterfüllboden von Raumgitterkonstruktionen ergeben sich aus der Art des
angrenzenden Bodens und der Nutzung des Geländes oberhalb der Hinterfüllung. Anforderungen und
Entwässerungsmaßnahmen sind in der Leistungsbeschreibung festzulegen.

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9.5.4 Der Verfüll- und Hinterfüllboden ist mit dem Aufbau der Raumgitterwand lagenweise kontinuierlich
einzubringen. Die Dicke der einzelnen Lagen darf je nach Bodenart 30–50 cm nicht überschreiten. Das
Verfüllen und Verdichten ist auf die jeweilige Konstruktion so abzustimmen, daß keine Beschädigungen
entstehen.
Für die Verfüllung von Raumgitterkonstruktionen und Stützkörpern aus bewehrter Erde gilt abweichend
von Abschnitt 9.3.5 eine Mindestanforderung bzw. eine Anforderung an das 10 %-Mindestquantil des
Verdichtungsgrades von Dpr = 97 % bei grobkörnigen und von Dpr = 95 % bei gemischtkörnigen Böden.

Ist eine Begrünung geplant, so ist an der außenliegenden Kammerwand Oberboden in einer Breite von
mindestens 30 cm vorzusehen.

Der für eine Begrünung vorgesehene Oberboden von mindestens 30 cm Breite ist gleichzeitig mit dem
Verfüllboden einzubauen.

9.5.5 Stützkörper aus bewehrter Erde bestehen aus geschütteten, verdichteten Böden, in die lagenweise
Bewehrungsbänder oder -elemente zur Aufnahme von Zugkräften eingelegt sind. Es gelten die
2)
„Bedingungen für die Anwendung des Bauverfahrens Bewehrte Erde“ .

Der Schüttboden ist in Lagen so einzubauen und zu verdichten, daß die in Abschnitt 3.3.2 angegebenen
Anforderungen erreicht werden. Der Bereich von mindestens 1 m Breite unmittelbar hinter der Außenwand
ist gesondert und mit leichtem Gerät zu verdichten.

9.6 Entwässerung

9.6.1 Die Hinterfüll- und Überschüttbereiche sind so zu entwässern, daß Oberflächen- und Grundwasser
gesammelt und ohne Schaden abgeführt werden.

Gesonderte Entwässerungsbereiche sind in der Leistungsbeschreibung zu erfassen (vgl. Abschnitt 9.1.3) und
im Plan darzustellen.

9.6.2 Werden gemischtkörnige Bodenarten für den Hinterfüllbereich verwendet, so ist an den Rückwänden
der angrenzenden Bauwerksteile eine mindestens 1,0 m dicke, filterstabile Entwässerungsschicht
gleichzeitig mit dem Hinterfüllen einzubauen und zu verdichten. Steinpackungen sind unzulässig. Diese
Entwässerungsschicht ist sowohl bei Bauwerken im Einschnitt als auch bei Bauwerken in Dammlage
vorzusehen. Material für die Entwässerungsschicht sowie Erschwernisse beim Einbau werden nicht
gesondert vergütet.

Ist bei einem Bauwerk im Einschnitt mit starkem Wasserandrang zu rechnen, so ist eine filterstabile
Flächenentwässerung auf der Einschnittsböschung anzuordnen, die nicht steiler als 1:1 geneigt ist.
Sickersteine sollen nur dann verwendet werden, wenn sichergestellt ist, daß diese beim Hinterfüllen oder
durch dynamische Einwirkung, z. B. Verkehrslasten, nicht zerstört werden und keine Setzungen in den
Hinterfüllbereichen verursachen. Bei Verwendung von Sickersteinen oder Schichten aus Einkornbeton darf
auf die Entwässerungsschicht nicht verzichtet werden.

9.6.3 Während der Erdarbeiten ist Oberflächenwasser, das in Richtung des Hinterfüllbereichs fließt, vor
dem Entwässerungsbereich des Bauwerks abzufangen und seitlich abzuführen.

9.6.4 Zum Schutz von Bauwerksabdichtungen und zum Trennen untereinander nicht filterstabiler Baustoffe
können Geotextilien verwendet werden. Ihre Verwendung ist in der Leistungsbeschreibung sowie in den
Planunterlagen zu erfassen. Für die Auswahl gilt Abschnitt 2.4.

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Für den Schutz der Abdichtung ist eine Mindestdicke des Geotextils von 2,5 mm erforderlich.
Zur Flächenentwässerung auf der Bauwerksrückseite sind spezielle Verbundstoffe geeignet. Sie ersetzen nicht
den Entwässerungsbereich gemäß Abschnitt 9.6.2.

10. Lärmschutzwälle

10.1 Querschnittsgestaltung

Die Böschungsneigung der Lärmschutzwälle ist in der Regel nicht steiler als 1:1,5 vorzusehen. Ist die zur
Verfügung stehende Fläche begrenzt oder sind Massen nicht ausreichend vorhanden, kann die
Böschungsneigung bei gesondertem Nachweis der Standsicherheit steiler angelegt werden.

Es gelten die Abschnitte 5.1 und 5.5 bis 5.7.

10.2 Baustoffe

Für Lärmschutzwälle können alle Böden und Baustoffe verwendet werden, bei denen die Standsicherheit
der Wälle und die Umweltverträglichkeit der Böden und Baustoffe gewährleistet ist. Die
vegetationstechnischen Belange sind zu berücksichtigen.

10.3 Einbau und Verdichten

Das Schüttgut ist nach den Angaben in Abschnitt 3.3 einzubauen und zu verdichten. Als Anforderung an
das 10 %-Mindestquantil des Verdichtungsgrades Dpr gilt 95 %. Ebenso gilt die Anforderung an den
Luftporenanteil gemäß Abschnitt 3.3.2.2.

Abweichungen hiervon sind auf der Grundlage von bodenmechanischen Untersuchungsergebnissen in der
Leistungsbeschreibung festzulegen. Sind bei Lärmschutzwällen aufgesetzte Wände vorgesehen, so ist dies bei
der Auswahl der Böden bzw. Baustoffe für die Wälle zu berücksichtigen.
Die geplante Kronenhöhe ist unter Berücksichtigung der zu erwartenden Setzungen einzuhalten. Die nach
Abschluß der Erdarbeiten zu noch erwartenden Setzungen aus dem Untergrund sind bei der Planung zu
berücksichtigen.

Die Einhaltung der Sollhöhe ist vom Auftragnehmer zum Zeitpunkt der Abnahme nachzuweisen (s.
Abschnitt 1.9.3).

Maßnahmen zur Herstellung des verbesserten Untergrundes können vor allem bei hohen Wällen aus Gründen
der Standsicherheit und der zulässigen Verformungen erforderlich werden. Diese Maßnahmen sind zu
vereinbaren.

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Werden Lärmschutzwälle bei Straßen in Dammlage errichtet, so gelten für die wegen des
Lärmschutzwalles erforderliche Verbreiterung des Straßendammes bei Einbau und Verdichtung die
gleichen Anforderungen wie für den Straßendamm.

Bei Schüttung und Verdichtung von Lärmschutzwällen ist der Einfluß auf bestehende Bauwerke (Gebäude,
Brücken, Straßen, Leitungen) zu beachten.

Werden Lärmschutzwälle aus Stoffen hergestellt oder mit Verfahren ausgeführt, die von den genannten
Regelungen nicht erfaßt werden, so sind dafür gesonderte Untersuchungen und Nachweise zu führen.

10.4 Oberbodenarbeiten

Sofern keine besonderen Planungen und Angaben über die Ausführung von Landschaftsbauarbeiten
vorliegen, ist in der Leistungsbeschreibung die Dicke der Andeckung für Rasenflächen in der Regel mit
10 cm, für Gehölzpflanzungen mit 15 cm vorzusehen. In geeigneten Fällen kann auch humuslos begrünt
werden.

10.5 Geokunststoffe

Lärmschutzwälle können mit steilen Böschungen hergestellt werden, wenn sie mit Geokunststoffen nach
erdstatischen Bemessungsgrundsätzen bewehrt werden (s. Abschnitt 5.7).

11. Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen mit Bindemitteln

Begriffsbestimmungen siehe Abschnitte 1.2.6 und 1.2.7

11.1 Anwendung

Bodenverfestigungen werden in der oberen Zone des Untergrundes oder Unterbaues von Straßen und Wegen
aller Art sowie bei anderen Verkehrsflächen und Erdbauwerken ausgeführt.
Bodenverbesserungen werden bei Erdarbeiten aller Art angewendet. Im Bereich von Planien und Böschungen
bewirken Bodenverbesserungen einen Erosions- und Witterungsschutz.
Verfestigungen von frostsicheren Böden, die im Sinne der Zeile 2 der Tafel 1 bzw. Tafel 2 der RStO 86
Bestandteil des Oberbaus von Verkehrsflächen werden, sind in den ZTVT- StB behandelt.

Mechanische Bodenverbesserungen siehe Abschnitt 12.2

© ESV – Blatt 25 – Lfg. 4/95

11.2 Ausführung

11.2.1 Bodenverfestigungen

11.2.1.1 Baumischverfahren

Oberboden, pflanzliche Bestandteile und Steine sind zu entfernen.

Diese Maßnahmen sind im Leistungsverzeichnis zu erfassen.

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Gemischt- und feinkörnige Böden sind aufzureißen und erforderlichenfalls so zu zerkleinern, daß
abgesehen von Kies und Steinen augenscheinlich etwa 80 % der Bodenklumpen kleiner als 8 mm sind. Die
verbleibenden Bodenklumpen müssen auch im Innern durchfeuchtet sein. Erforderlichenfalls ist ein zu
trockener Boden vor der Verarbeitung anzufeuchten und ausreichend lange homogenisieren zu lassen.

Bei zu nassen, gemischt- und feinkörnigen Böden (Wassergehalt deutlich über dem günstigsten
Wassergehalt) muß bei Verfestigungen mit hydraulischen Bindemitteln der Wassergehalt durch Belüften
mittels Fräsen, Aufreißen oder durch Behandlung mit Feinkalk verringert werden.
Falls das nicht möglich ist, muß ein zu nasser Boden ausgetauscht werden.

Diese Maßnahmen sind in der Leistungsbeschreibung, ggf. als Bedarfspositionen, zu erfassen.


Fein- und gemischtkörnige Böden können durch Einmischen von z. B. 1 bis 3 Gew.-% Kalk für eine
Verfestigung mit hydraulischen Bindemitteln verarbeitbar gemacht werden.
Das Aufbereiten von Böden der Bodengruppen TM und TA und in Ausnahmefällen TL ist in der
Leistungsbeschreibung zu erfassen.

Zur Verdichtung noch erforderliches Wasser muß während des Mischens oder unmittelbar vorher
zugegeben werden.
Müssen feinkörnige Böden vor der Verfestigung angefeuchtet werden, so ist die Anfeuchtung so rechtzeitig
vorzunehmen, daß sich vor Einbringen des Bindemittels eine gleichmäßige Durchfeuchtung eingestellt hat.
Werden andere Baustoffe zugegeben, so sind sie maschinell in gleichmäßiger Schichtdicke zu verteilen und
einzumischen.

Die für die Verfestigung vorgesehene Schicht ist unter Berücksichtigung der sich beim Einmischen des
Bindemittels und der Verdichtung ergebenden Höhe und des herzustellenden Profils abzugleichen.

Das Bindemittel ist maschinell gleichmäßig zu verteilen und so einzumischen, daß die geforderte
Schichtdicke erreicht wird.

Die Schicht ist gleichmäßig so zu verdichten, daß der vorgeschriebene Verdichtungsgrad (s. Abschn.
11.4.3.1) erreicht wird.

Bei Längs- und Arbeitsfugen sind die Frässpuren zu überlappen.

11.2.1.2 Zentralmischverfahren

Die Unterlage ist so abzugleichen, daß die vorgesehene Dicke und Höhenlage nach Einbau der
Bodenverfestigung erreicht werden.

Vorbereiten der Unterlage, z. B. Nachverdichten, Herstellen der planmäßigen Höhenlage, Reinigen von
schädlichen Verschmutzungen, ist in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

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Sofern die Unterlage vom Auftragnehmer hergestellt wird oder die Notwendigkeit der o. g. Leistung aus
anderen Gründen vom Auftragnehmer zu vertreten ist, entfällt eine gesonderte Vergütung.

Der zu verfestigende Boden und das Bindemittel sowie erforderliches Wasser sind in einer Mischanlage zu
mischen. Es muß so lange gemischt werden, bis das Bindemittel gleichmäßig mit dem Boden vermischt ist
und das Boden-Bindemittel-Gemisch einen einheitlichen Farbton hat. Bezüglich des Wassergehaltes gelten
die Angaben für das Baumischverfahren sinngemäß. Das fertige Boden-Bindemittel-Gemisch ist zur
Einbaustelle zu transportieren und dort gleichmäßig einzubauen, so daß die geforderte Schichtdicke
erreicht wird.

11.2.1.3 Einbau und Verdichtung bei Baumisch- und Zentralmischverfahren

Das Boden-Bindemittelgemisch ist gleichmäßig so zu verdichten, daß der vorgeschriebene


Verdichtungsgrad (s. Abschnitt 11.4.3.1) und die geforderte Ebenheit erreicht werden.

Die verfestigte Schicht darf nur befahren werden, wenn dadurch keine Verdrückungen oder
Beschädigungen entstehen.
Arbeitsfugen sind als Preßfugen auszubilden. Vor dem Einbau von Anschlußbahnen sind lockere
Bestandteile an den Kanten der bereits eingebauten erhärteten Schicht so zu entfernen, daß eine möglichst
senkrechte Abböschung entsteht.
Werden Verfestigungen in mehreren Lagen vorgesehen, so ist jede Lage in die darunterliegende, noch nicht
erstarrte Schicht einzubinden. Der lagenweise Einbau ist frisch auf frisch vorzunehmen.
Die Herstellung einer Bodenverfestigung mit gefrorenem Boden ist nicht zulässig.

Bodenverfestigungen mit Feinkalk und Kalkhydrat sollten mindestens 2 Monate vor dem Eintreten von
Frost hergestellt sein. Andernfalls sind sie ausreichend gegen Frost zu schützen.

Die Herstellung von Aussparungen und Schlitzen, das Schließen von Aussparungen und Schlitzen sowie das
Einsetzen von Fertigteilen sind in der Leistungsbeschreibung zu erfassen.

© ESV – Blatt 26 – Lfg. 4/95

11.2.2 Bodenverbesserungen

Der Boden ist vor dem Verteilen des Bindemittels so abzugleichen, daß eine gleichmäßige Dicke der zu
verbessernden Schicht erreicht wird. Bei Bodenverbesserungen kann das Verteilen und Einmischen des
Bindemittels auch an der Entnahmestelle erfolgen.

Es muß so lange gemischt werden, bis das Bindemittel gleichmäßig im Boden verteilt ist. Das Boden-
Bindemittel-Gemisch ist gleichmäßig zu verdichten.

Auf das „Merkblatt für Bodenverbesserung und Bodenverfestigung mit Kalken“ wird verwiesen.

11.2.3 Dicke

Die Dicke ist in Abhängigkeit vom Bauzweck und von den Bodenverhältnissen festzulegen. Aus
bautechnischen Gründen sind Dicken von mindestens 15 cm vorzusehen.

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1952 / Erdarbeiten / ZTVE- 94/97

11.2.4 Breite und Querneigung

Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen sind bis auf einen durch die Einbaugeräte bedingten
Randabstand in der Regel in der vollen Breite der Erdplanie auszuführen.

Die Anordnung von Bodenverbesserungen kann auch in Teilbereichen zweckmäßig sein.

Für die Querneigung im Bereich der Dammschüttung gelten die Festlegungen des Abschnitts 3.3.1.8. Im
Fall des verfestigten oder verbesserten Untergrunds/Unterbaus gelten die Querneigungen, die in der
Leistungsbeschreibung für das Erdplanum festgelegt sind. Die Ränder sind so auszubilden, daß Wasser
nach außen abgeleitet wird.

11.2.5 Verarbeitungszeit

Sofern über die zulässigen Zeitspannen für die Verarbeitung des Boden-Bindemittel-Gemischs keine
Erfahrungen oder Untersuchungsergebnisse vorliegen, gelten die folgenden zulässigen Zeitspannen für die
Verarbeitung des Boden-Bindemittel-Gemischs:

(1) bei der Verwendung von hydrophobiertem Zement oder hochhydraulischem Kalk:
max. 2,0 Std. bei Temperaturen bis 20° C
max. 1,5 Std. bei Temperaturen über 20° C, beginnend mit dem Einmischen des Bindemittels bis zum
Abschluß der Verdichtungsarbeiten,
(2) bei Verwendung von Normalzement:

wie unter (1), jedoch vom Beginn des Aufstreuens oder der Zugabe des Bindemittels an.

11.2.6 Nachbehandlung

Bodenverfestigungen sind mindestens 3 Tage lang ständig feucht zu halten, z. B. durch feines Versprühen
von Wasser.
Alternativ kann auf die fertig verdichtete, feuchte Schicht eine Bitumenemulsion gleichmäßig so dick
aufgesprüht werden, daß ein dünner, geschlossener Film entsteht. Die aufzusprühende Menge ist in jedem
Einzelfall in Vorversuchen zu ermitteln.

Als Anhaltswerte können gelten ca. 0,7 kg/m2 bei feinkörnigen Böden bis 1,1 kg/m2 bei grobkörnigen Böden.

Soll die Bodenverfestigung vom Baustellenverkehr befahren werden, so ist die Emulsion abzustreuen und
das Streugut durch Walzen anzudrücken.
Eine Nachbehandlung kann entfallen, wenn auf die noch frische, verdichtete Schicht heißes
Asphaltmischgut aufgebracht wird. Die Unterlage darf jedoch nicht gestört oder verdrückt werden.

11.2.7 Schutzmaßnahmen

Sollen die mit Bindemitteln verfestigten Schichten aus Gründen, die der Auftraggeber zu vertreten hat, für
längere Zeit unmittelbar befahren werden oder über Winter ungeschützt liegenbleiben, so sind besondere
Schutzmaßnahmen vorzusehen und in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
Sofern Bodenverfestigungen oder -verbesserungen bei Temperaturen unter + 5° C angeordnet werden sollen,
sind die erforderlichen Schutzmaßnahmen in die Leistungsbeschreibung aufzunehmen.

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1952 / Erdarbeiten / ZTVE- 94/97

Sind die Arbeiten unter den o. g. Bedingungen vom Auftragnehmer zu vertreten, so werden die
erforderlichen Schutzmaßnahmen nicht gesondert vergütet.

11.3 Baustoffe

11.3.1 Böden und sonstige Baustoffe

Geeignete Böden für Bodenverfestigungen sind:

● grobkörnige Böden nach DIN 18 196 (maximale Korngröße 63 mm);


● Schluffe und tonige Schluffe sowie deren Mischungen mit Sand bzw. Kies, das sind Böden der Gruppen
SU – ST – GU – GT – SU* – ST* – GU* – GT* – UL – UM – UA – TL.

Bedingt geeignete Böden für Bodenverfestigungen sind:

● mittel- und ausgeprägt plastische Tone (TM, TA), soweit sie weiche bis steife Konsistenz haben und
ausreichend zerkleinert werden;
● gemischtkörnige Böden mit Steinen über 63 mm, sofern diese aussortiert oder bei angewittertem
Zustand zerkleinert werden;

© ESV – Blatt 27 – Lfg. 2/98

● Böden mit organischen Beimengungen;


● Böden mit sehr wechselhafter Zusammensetzung oder Beschaffenheit;
● industrielle Nebenprodukte und wiederaufbereitete Baustoffe.

Ungeeignete Böden und Felsarten für Bodenverfestigungen sind:

● veränderlichfeste Gesteine, z. B. Schluff- und Tonsteine;


● unvollständig zersetzte Gesteine;
● organische Böden.

Die vorstehende Beurteilung der Eignung gilt in der Regel auch für Bodenverbesserungen. Im Einzelfall
können jedoch Bodenverbesserungen bei Böden angewandt werden, die für Bodenverfestigungen ungeeignet
sind.

11.3.2 Bindemittel

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1952 / Erdarbeiten / ZTVE- 94/97

Bindemittel müssen entsprechen

● DIN 2320-1 Zement – Teil 1: Definitionen, Anforderungen, Überwachung


● DIN 1060-1 Baukalk – Teil 1: Zusammensetzung, Anforderungen
● DIN 18 506 Hydraulische Bindemittel für Tragschichten, Bodenverfestigungen und
Bodenverbesserungen; Hydraulischer Tragschichtbinder

b)
Darüber hinaus dürfen auch andere bauaufsichtlich zugelassene Bindemittel verwendet werden, die dem
vorgesehenen Verwendungszweck entsprechen.

Hydraulische Bindemittel sind bei allen grob- und gemischtkörnigen Böden nach DIN 18 196 geeignet, ferner
bei feinkörnigen Böden, soweit diese sich mit den üblichen Verfahren zerkleinern und homogen durchmischen
lassen. Feinkalk und Kalkhydrat eignen sich bei allen feinkörnigen und gemischtkörnigen Böden, die einen
ausreichend hohen Anteil an hydraulisch wirkenden Substanzen haben.

11.3.3 Wasser

Das Wasser darf keine für die Verfestigung oder Verbesserung des Bodens schädlichen Bestandteile und
Beimengungen enthalten.

11.4 Anforderungen

11.4.1 Allgemeines

Die für die Ausführung in Abhängigkeit vom Zweck maßgebenden Anforderungen sind in der
Leistungsbeschreibung anzugeben.

11.4.2 Baustoffgemische

11.4.2.1 Das Baustoffgemisch muß so zusammengesetzt sein, daß die in den Abschnitten 11.4.3 und 11.4.4
genannten Anforderungen eingehalten werden. Die Zusammensetzung ist durch eine Eignungsprüfung zu
ermitteln (s. TP BF- StB Teil B 11).

11.4.2.2 Für die Festlegung des Bindemittelgehaltes sind die Ergebnisse der Eignungsprüfung maßgebend.
Bei der Bodenverfestigung mit hydraulischen Bindemitteln ist die Bindemittelmenge so zu wählen, daß die
in Tabelle 5 enthaltenen Anforderungen erfüllt werden.

Tabelle 5: Kriterien für die Bestimmung der Bindemittelmenge (Zement, Tragschichtbinder, hydraulischer Kalk)
bei der Eignungsprüfung für eine frostbeständige Bodenverfestigung grob-, fein und gemischtkörniger Böden

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Bei hydraulischen Bindemitteln, die eine langsame Festigkeitsentwicklung eines Boden-Bindemittel-


Gemisches ergeben, kann es bei der Eignungsprüfung erforderlich werden, eine längere Zeit als 28 Tage bis
zum Nachweis der vorgenannten Druckfestigkeit vorzusehen.

© ESV – Blatt 28 – Lfg. 4/95

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11.4.2.3 Für Bodenverfestigungen mit Feinkalk und Kalkhydrat ist die Bindemittelmenge gemäß TP
BF- StB , Teil B 11.5 festzulegen. Die Zylinderdruckfestigkeit muß nach Frostbeanspruchung mindestens
0,2 N/mm2 betragen. Die Bindemittelmenge darf 4 Gew.-% nicht unterschreiten.

11.4.3 Bodenverfestigungen

11.4.3.1 Verdichtungsgrad

(1) Anforderungen an die zur Verfestigung vorgesehene Schicht (nur beim Baumischverfahren):
Es gelten die Verdichtungsanforderungen gemäß den Tabellen 2 und 3 in Abschnitt 3.3.2.

(2) Anforderungen an die mit Bindemittel verfestigte Schicht:


Die Anforderung an den Verdichtungsgrad beträgt unmittelbar nach Abschluß der Verdichtung mindestens
98 % der Proctordichte des Boden-Bindemittel-Gemisches.

11.4.3.2 Oberfläche

Die Oberfläche der verfestigten Schicht darf von der Sollhöhe nicht mehr als ± 2 cm abweichen.

11.4.3.3 Ebenheit

Die Unebenheiten der Oberfläche von Bodenverfestigungen, die unmittelbar Unterlage des Oberbaus sind,
dürfen nicht größer als 2,0 cm innerhalb einer 4 m langen Meßstrecke sein.

11.4.3.4 Einbaudicke

Einzelwerte für die Einbaudicke von Schichten und Lagen dürfen den Sollwert um nicht mehr als 10 %
unter- oder überschreiten.

11.4.3.5 Bindemittelgehalt

Der Auftragnehmer gibt aufgrund der Ergebnisse der Eignungsprüfung die Bindemittelmenge beim
Baumischverfahren in kg/m2 und beim Zentralmischverfahren in Gew.-% an.
Die Liefermenge des Bindemittels darf für das gesamte Baulos den im Rahmen der Eignungsprüfung
festgelegten Wert um nicht mehr als 5 % relativ unterschreiten oder nicht mehr als 8 % relativ
überschreiten. Einzelne gemäß TP BF- StB Teil B 11 ermittelte Werte der Bindemittelmenge dürfen den
Sollwert der Eignungsprüfung um nicht mehr als 15 % relativ über- und nicht mehr als 10 % relativ
unterschreiten.

11.4.4 Bodenverbesserungen

Es gelten die Verdichtungsanforderungen der Abschnitte 3.3.2, 8.5, 9.3.5, 9.5.4 und 10.3

12. Maßnahmen zur Verbesserung von wenig tragfähigem Untergrund und Unterbau

12.1 Grundsätze

Ist die Standsicherheit von Untergrund oder Unterbau nicht gegeben oder bleiben die zu erwartenden
Setzungen für den Zustand des Oberbaues bzw. für die erforderliche Ebenheit der Fahrbahnoberfläche nicht
in vertretbaren Grenzen, sind Maßnahmen zur Verbesserung in technischer, zeitlicher, ökologischer und

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wirtschaftlicher Hinsicht zu untersuchen und anzuwenden.


Alle Maßnahmen sind auf der Grundlage von geotechnischen Untersuchungen sowie von Standsicherheits-
und Setzungsberechnungen unter Berücksichtigung der Bauverfahren und des zeitlichen Bauablaufs, des
Verkehrs, der Art und Zusammensetzung der Böden, der Witterungsverhältnisse sowie der vorhandenen
Baustoffe auszuwählen und in der Leistungsbeschreibung anzugeben (siehe „Merkblatt über Straßenbau auf
wenig tragfähigem Untergrund“).
Beim Standsicherheitsnachweis sind die maßgeblichen Bauzustände und der Endzustand zu untersuchen.
Die in Abschnitt 12.2 und 12.3 angegebenen Maßnahmen, die auch kombiniert werden können, richten sich
nach

● dem Last- und Zeitsetzungsverhalten sowie der Scherfestigkeit der Böden des Dammes und des
Dammuntergrundes,
● der Dammauflast und Dammgeometrie,
● der dynamischen Belastung, z. B. durch Verkehr,
● der verfügbaren Bauzeit.

Soweit sich diese Maßnahmen bei der Ausschreibung noch nicht absehen lassen oder erst während der
Bauausführung erforderlich werden, sind sie zum jeweiligen Zeitpunkt besonders zu vereinbaren.

Die zur Anwendung vorgesehenen Baustoffe müssen für den Verwendungszweck geeignet sein. Die
Eignung ist auf Verlangen des Auftraggebers nachzuweisen.

Bei erschütterungsempfindlichem Untergrund soll die Gradiente so gewählt werden, daß durch die Dicke von
Oberbau und Unterbau ein Abstand von mindestens 2 m zwischen der Straßenoberfläche und dem
empfindlichen Untergrund eingehalten wird.

© ESV – Blatt 29 – Lfg. 4/95

Verformungs- und Porenwasserdruckmessungen können insbesondere dann erforderlich sein, wenn wenig
tragfähiger Boden im Untergrund oder Unterbau verbleiben und überschüttet werden muß oder bestimmte
Maßnahmen nach Abschnitt 12.2 oder 12.3 baubegleitend kontrolliert werden müssen.
Beim Überbauen von wenig tragfähigem Boden sollte in der unmittelbaren Kontaktschicht von einer
intensiven Verdichtung abgesehen werden, wenn die Gefahr einer Entfestigung dieses Bodens besteht.

12.2 Mechanische Bodenverbesserungen

Mechanische Bodenverbesserungen können im Untergrund, in der Dammaufstandsfläche und im Unterbau


zur Verbesserung der Einbaufähigkeit und Verdichtbarkeit von Böden und zur Erleichterung der
Ausführbarkeit von Bauarbeiten angewandt werden.
Folgende Verfahren kommen in Betracht:
(1) Verbessern von weichen Böden durch Einrütteln oder Einschlagen von geeigneten Baustoffen.
Geeignete Baustoffe in diesem Fall sind z. B. Sand, Kies, Steine sowie industrielle Nebenprodukte nach
Maßgabe der einschlägigen Teile des „Merkblattes über die Verwendung von industriellen Nebenprodukten
im Straßenbau“.

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(2) Verbessern von schluffigen oder tonigen Böden durch Einmischen von geeigneten Böden,
erforderlichenfalls nach vorherigem Auflockern mit geeignetem Gerät;
(3) Verbessern von Sand oder Kies mit enggestufter Korngrößenverteilung (SE, GE) durch Einmischen von
geeigneten Körnungen, gegebenenfalls auch – sofern die fertige Schicht befahren werden soll – durch Zugabe
von Feinkorn ≤ 0,063 mm in so geringer Menge, daß eine Bindewirkung an der Oberfläche, jedoch noch
keine Schlammbildung eintritt.

12.3 Maßnahmen ohne Bodenaustausch

Als Maßnahmen ohne Bodenaustausch bzw. auf der Geländeoberfläche kommen u. a. folgende Verfahren in
Betracht:
(1) Vorbelastung, Überschüttung
Die Größe der Vorbelastung und die Liegezeit sind in Abhängigkeit von der Dicke der wenig tragfähigen
Bodenschichten sowie deren Kompressions- und Durchlässigkeitseigenschaften zu ermitteln.
(2) Einbau von Einlagen als Trennschicht (s. Abschnitt 3.3.1.13).
(3) Einbau von festen Gewebematten, Geflechten, Vliesen, Bändern, Gittern u. ä., die entweder aus Baustahl
oder Geokunststoffen gefertigt sein können, als Bewehrung. Wenn gleichzeitig eine Trennfunktion erfüllt
werden muß, kann dies bei Geweben direkt, bei Geogittern oder Bändern durch Zulegen eines Vliesstoffes
erreicht werden.
(4) Einbau von Leichtbaustoffen (siehe Abschnitt 2.6)
Die Eignung der Leichtbaustoffe soll gesondert untersucht werden.
(5) Entwässerung der wenig tragfähigen Bodenschichten durch Vertikaldräns oder eine (temporäre)
Grundwasserabsenkung.
(6) Verdichtung mit schweren Fallplatten zur Beschleunigung der Konsolidierung und zur Vorwegnahme der
Hauptsetzungen.
(7) Tiefenrüttelverdichtung
(8) Herstellen tragfähiger Bodenkörper, wie Säulen oder Prismen aus Kies, Schotter, Boden-Kalk-Gemischen,
Magerbeton.
Hinweise für die Auswahl, Dimensionierung und Bemessung geben das „Merkblatt über Straßenbau auf
wenig tragfähigem Untergrund“ und zu (2) und (3) die TL-Geotex E - StB und das „Merkblatt für die
Anwendung von Geotextilien und Geogittern im Erdbau des Straßenbaus“.

12.4 Maßnahmen mit Bodenaustausch

Unter Bodenaustausch wird das teilweise oder vollständige Entfernen ungeeigneter Böden und der Ersatz
durch geeignete Baustoffe verstanden.
Der Austausch der wenig tragfähigen Bodenschichten erfolgt in trockener Baugrube ggf. mit Wasserhaltung,
mit Unterwasserbaggerung oder durch Bodenverdrängung.

Sofern der Bodenaushub im Naßbaggerverfahren ausgeführt werden soll, ist DIN 18 311 zu beachten.

Das Aushubprofil und das Profil für die Wiederverfüllung ist aufgrund der sich aus dem
Standsicherheitsnachweis ergebenden zulässigen Böschungsneigung der wenig tragfähigen Bodenschichten
und aufgrund der Standsicherheit und des Setzungsverhaltens des Schüttmaterials festzulegen.

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In der Leistungsbeschreibung sind Art und Umfang der speziell erforderlichen Eigenüberwachung festzulegen.

Während der Unterwasserbaggerung hat der Auftragnehmer durch eine ständige Eigenüberwachung die
vertragsgerechte Ausführung der Aushubsohle sicherzustellen.

13. Arbeiten bei und nach Frostwetter


Siehe DIN 18 300, Abschnitt 3.12.

© ESV – Blatt 30 – Lfg. 2/98

13.1 Während der Frost- und Tauperioden sind Abtrags- und Schüttarbeiten nur unter Beachtung der
gebotenen Vorsichtsmaßnahmen auszuführen.
Durch Frost bedingte Unterbrechungen der Erdarbeiten und deren Wiederaufnahme sind dem Auftraggeber
anzuzeigen.

13.2 Im Dammbereich vom Planum bis 2,0 m unter Fahrbahnoberfläche darf gefrorener Boden nicht
überschüttet werden.

Soll gefrorener Boden unterhalb von 2,0 m unter der Fahrbahnoberfläche überschüttet werden, sind die
Bedingungen und Maßnahmen für die Fortsetzung der Erdarbeiten besonders zu untersuchen.

13.3 Bei Bodenverfestigungen ist Abschnitt 11.2.1.3 zu beachten.

14. Prüfungen

14.1 Methoden für das Prüfen der Bodenverdichtung

14.1.1 Allgemeines

Der Begriff „Methode“ bezeichnet die systematische Vorgehensweise, mit der die geplante Qualität gemäß
den in Abschnitt 3, 6 und 8 bis 11 vorgeschriebenen Anforderungen bei der Bodenverdichtung überprüft
wird.

Folgende Methoden werden unterschieden:

Methode M 1:

Vorgehensweise gemäß statistischem Prüfplan (Abschn. 14.1.2)

Methode M 2:
Vorgehensweise bei Anwendung flächendeckender dynamischer Meßverfahren (Abschn. 14.1.3)

Methode M 3:
Vorgehensweise zur Überwachung des Arbeitsverfahrens (Abschn. 14.1.4)

Bei der Entscheidung über die zweckmäßige Methode sind insbesondere Art, Größe und Bedeutung des
Erdbauwerkes, Art und Zusammensetzung der Erdbaustoffe sowie der Geräteeinsatz und die erforderliche
Erdbauleistung zu berücksichtigen (siehe auch Abschn. 14.1.2 bis 14.1.4).

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Die Ergebnisse der vorgenannten Methoden sind geeignet, die vorgeschriebenen Anforderungen
nachzuweisen, jedoch jeweils mit unterschiedlichem Aussagewert. Gesondert ausgeführte
Eigenüberwachungsprüfungen und Kontrollprüfungen können daher nur miteinander verglichen werden,
wenn bei beiden die gleiche Methode angewendet wird. Die Methode ist in der Leistungsbeschreibung
festzulegen. Sind Nebenangebote bezüglich anderer als der festgelegten Methode erwünscht, so ist dies in der
Leistungsbeschreibung zum Ausdruck zu bringen.

Sofern in der Leistungsbeschreibung keine der drei Methoden M 1 bis M 3 festgelegt wurde, gilt die
Methode M 3 einschließlich des Mindestumfangs der Eigenüberwachungsprüfungen gemäß Tabelle 7 als
vereinbart.

14.1.2 Methode M 1: Vorgehensweise gemäß statistischem Prüfplan

Es wird jeweils ein Prüflos beurteilt. Ein Prüflos entspricht einem Bereich, für den eine einheitliche
Anforderung gilt, der sich getrennt beurteilen läßt und der unter gleichen Bedingungen hergestellt wird.

Ist eine der Bedingungen nicht erfüllt, so ist die Fläche in mehrere Teilflächen zu unterteilen, die den
genannten Bedingungen entsprechen. Jede dieser Teilflächen erfordert eine eigene Beurteilung als Prüflos.
Sofern jedoch die Teilflächen nicht hinreichend groß oder nicht eindeutig abgegrenzt werden können, ist
nach Methode M 3 gemäß Abschnitt 14.1.4 zu prüfen.

Die Prüflose oder deren Teilflächen sind einvernehmlich festzulegen.

Der Auftraggeber sollte sich zweckmäßigerweise an den Eigenüberwachungsprüfungen beteiligen, so daß die
Ergebnisse zugleich als Kontrollprüfungen übernommen bzw. anerkannt werden können.
Sofern der Auftraggeber seinerseits Kontrollprüfungen für erforderlich hält, müssen diese ebenfalls nach
einem statistischen Prüfplan vorgenommen werden, wenn sie zur Ablehnung des gesamten Prüfloses führen
sollen.

Die Prüfung für ein Prüflos erfolgt auf Stichprobenbasis, wobei die Prüfpunkte nach
Zufallsauswahlverfahren zu bestimmen sind (siehe TP BF- StB Teil E 1). Der Stichprobenumfang
ergibt sich aus dem jeweils verwendeten Prüfplan, z. B. für einen Einfach-Stichproben-Prüfplan der in
Tabelle 6 angegebene Umfang.

An den Prüfpunkten werden die Prüfergebnisse ermittelt. Aus diesen Ergebnissen xi der Stichprobe werden
das arithmetische Mittel x und die Standardabweichung s errechnet.

Arithmetisches Mittel der Stichprobe:

Standardabweichung der Stichprobe:

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Aus diesen beiden Werten wird im Falle eines 10 %-Mindestquantils TM (Verdichtungsgrad,


Verformungsmodul) die Qualitätszahl „Q“

gebildet. Das Prüflos wird angenommen, wenn Q ≥ k ist; andernfalls wird das Prüflos zurückgewiesen.
Im Falle des 10 %-Höchstquantils TH für den Luftporenanteil wird die Qualitätszahl

gebildet. Das Prüflos wird angenommen, wenn Q ≥ k ist; andernfalls wird das Prüflos zurückgewiesen.
Im Falle der Zurückweisung ist die gesamte Fläche des Prüfloses abzulehnen und vom AN in einen
anforderungsgemäßen Zustand zu bringen.

Der Teil E 1 der TP BF- StB enthält weitere Stichprobenprüfpläne, die zu einem geringeren
Prüfumfang als in Tabelle 6 führen können.

Tabelle 6: Stichprobenumfang und Annahmefaktor für einen Einfachplan für Varia-


blenprüfung
in Abhängigkeit von der Prüflosgröße

Prüflosgröße Leitungs- Stich- Annahme-


Fläche Grabenlänge proben- faktor
m2 m Länge pro m umfang k
Grabentiefe n

bis 1000 bis 50 4 0,88

über 1000 bis 1500 über 50 bis 100 5 0,88

über 1500 bis 2000 über 100 bis 150 6 0,88

über 2000 bis 2500 über 150 bis 200 7 0,88

über 2500 bis 3000 über 200 bis 250 8 0,88

über 3000 bis 3500 über 250 bis 300 9 0,88

über 3500 bis 4000 über 300 bis 350 10 0,88

über 4000 bis 4500 über 350 bis 400 11 0,88

über 4500 bis 5000 über 400 bis 450 12 0,88

über 5000 bis 5500 über 450 bis 500 13 0,88

über 5500 bis 6000 über 500 bis 550 14 0,88

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14.1.3 Methode M 2: Vorgehensweise bei Anwendung flächendeckender dynamischer Meßverfahren

Der bei der Methode M 2 mit Hilfe eines an der Walze installierten Meßgerätes aus der Wechselwirkung
zwischen Walze und Boden abgeleitete dynamische Meßwert korreliert mit der Steifigkeit und Verdichtung
des Bodens. Das Verfahren und die Vorgehensweise richten sich nach den TP BF- StB Teil E 2.

Weitere Hinweise sind im „Merkblatt über flächendeckende dynamische Verfahren zur Prüfung der
Verdichtung im Erdbau“ enthalten.

Die Methode eignet sich insbesondere für Baumaßnahmen mit großen Tagesleistungen und weitgehend
gleichmäßig zusammengesetzten Bodenarten. Darüber hinaus eignet sich das Meßverfahren für die
Beurteilung der Gleichmäßigkeit der Verdichtung, da systematische Änderungen der dynamischen Meßwerte
auf Schwachstellenbereiche oder andere Eigenschaften des Bodens hinweisen.
Werden weitgehend gleichmäßig zusammengesetzte Böden der grobkörnigen Gruppen nach DIN 18 196
verdichtet, kann bei vorausgegangener Kalibrierung (Probeverdichtung gemäß Abschnitt 3.3.1.2) aus dem
dynamischen Meßwert direkt auf den erforderlichen Qualitätswert (z. B. Verdichtungsgrad,
Verformungsmodul) geschlossen werden.

(1) Die Prüfung kann mit der für das Verdichten eingesetzten Arbeitswalze direkt arbeitsintegriert oder mit
einer speziellen Meßwalze durchgeführt werden.
(2) Aus der Kalibrierung wird ein Mindestwert für den dynamischen Meßwert abgeleitet und vereinbart.
Wird dieser Wert trotz Nachverdichtung bereichsweise nicht erreicht, müssen entweder für diese
Teilbereiche gesonderte Mindestwerte aus neuen Kalibrierungen vereinbart oder Einzelversuche gemäß
Abschnitt 14.1.4 für das Überprüfen dieser Teilbereiche ausgeführt werden.

Die Anwendung der Methode M 2 empfiehlt sich im besonderen für die Eigenüberwachung des
Auftragnehmers, der aus den dynamischen Meßwerten zugleich Hinweise auf die Optimierung seines
Arbeitsverfahrens erhält. Die Ergebnisse der Eigenüberwachung sollen zweckmäßigerweise zugleich als
Kontrollprüfungen übernommen oder anerkannt werden. Dies setzt voraus, daß sich der Auftraggeber an den
Eigenüberwachungsprüfungen sowie an der Kalibrierung im Rahmen der Probeverdichtung gemäß Abschnitt
3.3.1.2 beteiligt. Sofern er jedoch gesonderte Kontrollprüfungen vorsieht, sind diese ebenfalls flächendeckend
mit Hilfe der Methode M 2 von ihm selbst oder einem von ihm beauftragten Dritten auszuführen, wenn sie zur
Ablehnung der gesamten zu beurteilenden Fläche führen sollen.

14.1.4 Methode M 3: Vorgehensweise zur Überwachung des Arbeitsverfahrens

Die Methode M 3 empfiehlt sich für alle Baumaßnahmen, besonders für beengte Arbeitsräume wie
Hinterfüllräume, Leitungs- und Kabelgräben.

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Das Verfahren und die Vorgehensweise richten sich nach Teil E 3 der TP BF- StB .

Die Anwendung setzt voraus, daß durch Probeverdichtung (siehe Abschnitt 3.3.1.2) oder aufgrund bereits
einschlägig vorliegender Erfahrungen ein bestimmtes Arbeitsverfahren für den Einbau und das Verdichten
des Bodens festgelegt wird und diese Festlegung bei der Eigenüberwachung vom Auftragnehmer
dokumentiert wird. In einer Arbeitsanweisung sind für das Arbeitsverfahren festzulegen:

● das geeignete Verdichtungsgerät,


● die Arbeitsweise beim Einbau,
● die Anzahl der erforderlichen Verdichtungsübergänge,
● die maximale Schütthöhe der einzelnen Einbaulagen,
● die für das Verdichten zulässigen Einbauwassergehalte.

Im weiteren sind Einzelversuche zur Beurteilung der mit dem Arbeitsverfahren erzielten
Verdichtungsqualität in dem in Tabelle 7 ausgewiesenen Umfang erforderlich (Verdichtungsgrad,
Verformungsmodul, Kenngrößen aus indirekten Verfahren gemäß Abschn. 14.2.5).

Soll auf die Einzelversuche gemäß Tabelle 7, z. B. aufgrund vorliegender Erfahrungen, verzichtet werden, so
ist das in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

Tabelle 7: Mindestanzahl der Eigenüberwachungsprüfungen

Zeile Bereich Mindestanzahl

1 Planum 3 je 4 000 m2

2 Unterbau 3 je 5 000 m2

3 Untergrund 3 je 5 000 m2

4 Bauwerkshinterfüllung 3 je 500 m3

5 Bauwerksüberschüttung 3 innerhalb des ersten Meters


der Überschüttung

6 Leitungsgraben 3 je 150 m Länge pro m


Grabentiefe

7 bei kommunalen Straßen und 1 je 2 000 m2


bei abschnittsweisem Bauen mindestens aber je 100 m

Die Einzelversuche sind an ausgesuchten Prüfpunkten vorzunehmen. Hierzu gehören z. B. kritische


Verdichtungsbereiche des Erdbauwerks, augenscheinlich erkennbare Schwachstellen, Änderungen in der
Zusammensetzung oder anderer Eigenschaften des Bodens.

Zur Auffindung dieser Prüfpunkte kann auch eine Voruntersuchung vorangehen, bei der die Prüffläche mit
einem Lkw (Radlast 5 t) in gleichmäßiger Schrittgeschwindigkeit befahren wird (Proof rolling).

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Die in Tabelle 7 angegebene Mindestanzahl der Eigenüberwachungsprüfungen ist auch dann einzuhalten,
wenn die zu prüfende Ausdehnung des jeweiligen Erdbauwerks (m, m2, m3) kleiner als die in Tabelle 7
angegebene Größe ist.

Ist die Ausdehnung größer als die in der Tabelle 7 angegebene Größe, so ist sie in zweckmäßige
Teilbereiche zu unterteilen, denen jeweils die Mindestanzahl der Eigenüberwachungsprüfungen
zuzuordnen ist.

Jeder Teilbereich wird im weiteren als Prüflos bezeichnet.

Kein Prüfergebnis eines Prüfloses darf die in den Abschnitten 3.3.2, 3.4.7, 8.5.1, 9.3.5, 9.5.4 und 10.3
genannten Zahlenwerte unter- bzw. überschreiten. Wird diese Vorgabe nicht erfüllt, gilt das jeweilige
Prüflos als nicht vertragsgerecht hergestellt. In diesem Fall ist das Prüflos vom Auftragnehmer in einen
anforderungsgemäßen Zustand zu bringen.

Der Auftraggeber soll sich zweckmäßigerweise an allen drei Prüfphasen (Probeverdichtung, visuelle
Überprüfung des Arbeitsverfahrens, Einzelversuche an ausgesuchten Stellen) beteiligen, kann aber die
Einzelversuche auch an ausgesuchten Stellen als eigenständige Kontrollprüfungen im Umfang der Tabelle 7
gesondert ausführen.

Die Ergebnisse der Probeverdichtung und die vom Auftragnehmer zu dokumentierende Überprüfung des
Arbeitsverfahrens müssen dem Auftraggeber auf Verlangen vorgelegt werden.

14.2 Prüfverfahren zur Ermittlung von Verdichtungskenngrößen


14.2.1 Probenahme und Prüfverfahren

Für die Probenahme und die Durchführung der Prüfung gelten die Technischen Prüfvorschriften für Boden
und Fels im Straßenbau (TP BF- StB ). Prüffehler sind nicht zu berücksichtigen, da sich die
Anforderungen (s. Abschnitt 3, 6 und 8 bis 11) auf gemessene Werte beziehen. Zum Einordnen von Böden
in die Bodengruppen nach DIN 4022 196 sind die in DIN 4022 angegebenen visuellen und manuellen
Versuche anzuwenden (s. Abschn. 2.2.2). Falls diese Ergebnisse nicht eindeutig ausfallen, sind ergänzend
Laborversuche durchzuführen.

14.2.2 Verdichtungsgrad DPr

Zur Berechnung des Verdichtungsgrades wird das Verhältnis aus der Trockendichte der geprüften Probe
zur Proctordichte dieser Probe gebildet

© ESV – Blatt 33 – Lfg. 2/98

und in Prozent angegeben. Bei Baustoffen oder Untergrund ist an derjenigen Probe, die bei der jeweiligen
Dichtemessung entnommen wird, die zugehörige Proctordichte als Bezugswert zu ermitteln und der
Beurteilung zugrundezulegen. Bei gleichmäßig zusammengesetztem Baustoff oder Untergrund ist die bei
der Eignungsprüfung ermittelte Proctordichte als Bezugswert für den Verdichtungsgrad zugrundezulegen.

14.2.3 Trockendichte ρd und Porenanteil n

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Läßt sich die Proctordichte als Bezugswert des Verdichtungsgrades prüftechnisch nicht zuverlässig oder
wegen vorgegebener Einbauleistungen nicht rechtzeitig oder nicht im erforderlichen Umfang ermitteln, kann
ersatzweise die Trockendichte ρd oder der Porenanteil n als Kriterium für die erforderliche
Verdichtungsqualität festgelegt werden.

Diese Prüftechnik setzt voraus, daß der jeweilige Bezugswert entweder aufgrund bereits vorliegender
örtlicher Erfahrungen oder aufgrund einer vorherigen Kalibrierung festgelegt wird und die
Grundeigenschaften des zu verdichtenden Materials im wesentlichen unverändert bleiben.

Bei Prüfungen in beengten Arbeitsräumen oder Leitungsgräben im kommunalen Straßenbau empfiehlt sich
diese vereinfachte Prüftechnik.

14.2.4 Luftporenanteil na

Sinngemäß zu Abschnitt 14.2.3 kann der Luftporenanteil na als Kriterium für die erforderliche
Verdichtungsqualität festgelegt werden.

Die für den Luftporenanteil gemäß Abschnitt 3.3.2.2 geltende Anforderung ist mittels Dichtemessungen
nach DIN 18 125 zu überprüfen.

14.2.5 Indirekte Prüfverfahren

Lassen sich Dichtemessungen und Proctorversuche gemäß Abschnitt 14.2.2 und 14.2.3, z. B. aufgrund der
Materialeigenschaften, prüftechnisch nur schwierig oder zu zeitaufwendig oder wegen der vorgegebenen
Einbauleistung nicht im erforderlichen Umfang ausführen, können die folgenden Prüfverfahren, die den
Verdichtungszustand indirekt kennzeichnen, angewendet werden:
(1) Statischer Plattendruckversuch nach DIN 18 134
(2) Dynamischer Plattendruckversuch nach TP-BF Teil B 8.3

(3) Prüfung der Einsenkung mit dem Benkelman-Balken nach TP-BF Teil B 9

(4) Prüfung des Sondierwiderstandes durch Ramm- oder Drucksondierungen nach DIN 4094, in
Leitungsgräben auch mit speziellen Vibro-Grabensonden
(5) Prüfung durch Setzungsmessungen nach den einzelnen Verdichtungsübergängen bei Felsschüttungen und
Böden mit Steinen über 200 mm oder mit hohem Kies- und Steinanteil.
(6) Dynamische Messung der Beschleunigungsaufnahme der für das Verdichten eingesetzten Arbeitswalze
oder einer speziellen Meßwalze.
Die im Einzelfall anzuwendenden Prüfverfahren sind in der Leistungsbeschreibung anzugeben.
Die Prüfverfahren (2) und (4) zeichnen sich in der Regel durch sehr rasche Ausführbarkeit aus. Bei ihrer
Anwendung kann deshalb der Mindestumfang der Prüfungen im Vergleich zu Prüftechniken gemäß Abschnitt
14.2.2 oder 14.2.3 angehoben werden, wodurch die Aussagesicherheit der Prüfergebnisse statistisch erhöht
wird. Der Umfang ist in der Leistungsbeschreibung anzugeben.

Bei Beginn der Prüfarbeiten ist durch Kalibrierversuche der Zusammenhang zwischen dem Ergebnis des
gewählten Prüfverfahrens und dem in der Leistungsbeschreibung angegebenen Anforderungswert zu
ermitteln. Ist dies nicht erforderlich oder nicht möglich, können auf eigener oder anerkannter fremder
Erfahrung beruhende Richtwerte für das gewählte Prüfverfahren als Grundlage für die Prüfungen
einvernehmlich zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer herangezogen werden.

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Bei Anwendung des statischen Plattendruckversuchs nach DIN 18 134 kann von den in den Tabellen 8 und 9
angegebenen Zuordnungen Gebrauch gemacht werden.

Tabelle 8: Richtwerte für die Zuordnung von Verdichtungsgrad DPr und Verformungsmodul E v2 bei
grobkörnigen Bodengruppen

Boden- Verdichtungsgrad Verformungsmodul


gruppen DPr in % E v2 in MN/m2

GW, GI ≥ 100 ≥ 100

≥ 98 ≥ 80

≥ 97 ≥ 70

GE, SE, SW, SI ≥ 100 ≥ 80

≥ 98 ≥ 70

≥ 97 ≥ 60

Zuätzlich ist dabei der Verhältniswert der Verformungsmoduln E v2/ E v1 zur Beurteilung des
Verdichtungszustandes mit heranzuziehen. Dabei ist näherungsweise von folgenden Werten auszugehen:

Tabelle 9: Richtwerte für den Verhältniswert E v2/ E v1 in Abhängigkeit vom Verdichtungsgrad für
die in der Tabelle 8 genannten Bodengruppen

Verdichtungsgrad Verhältniswert
DPr E v2/ E v1

≥ 100 % ≤ 2,3

≥ 98 % ≤ 2,5

≥ 97 % ≤ 2,6

Wenn der E v1-Wert bereits 60 % des in der Tabelle 8 angegebenen E v2-Wertes erreicht, sind auch
höhere Verhältniswerte E v2/ E v1 zulässig.

© ESV – Blatt 34 – Lfg. 4/95

Für Prüfungen in Leitungsgräben und in beengten Arbeitsräumen werden empfohlen:


(1) der dynamische Plattendruckversuch nach TB BF Teil B 8.3 bei lagenweisem Einbau von Verfüllmaterial
aller Art oder bei flachen Leitungsgräben,
(2) die Prüfung des Sondierwiderstandes bei vorzugsweise nichtbindigem Verfüllmaterial mittels spezieller

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Leitungsgrabensonden bei lageweisem Einbau oder bei flachen Leitungsgräben (Tiefe 0,7 m),
(3) die Prüfung des Sondierwiderstandes mittels Rammsonden nach DIN 4094 bei vorzugsweise
nichtbindigem Verfüllmaterial und tiefen Leitungsgräben.
Der Plattendruckversuch nach DIN 18 134 kann bei Leitungsgräben innerhalb von Verkehrsflächen auf der
Grabenoberfläche notwendig werden, wenn diese Oberfläche zugleich als Planum von Tragschichten, z. B.
Frostschutzschichten mit bestimmten Tragfähigkeitsanforderungen, für den Verkehr herzustellen ist (s.
Abschnitt 14.3).

14.3 Prüfen des Verformungsmoduls auf dem Planum

Zur Prüfung des Trag- und Verformungsverhaltens des Planums als Unterlage für den Straßenoberbau sind
die für den Verformungsmodul E v2 geltenden Anforderungen gemäß Abschnitt 3.4.7.2 nachzuweisen.
Dafür sind sinngemäß die Methoden M 1, M 2 oder M 3 gemäß Abschn. 14.1 anzuwenden.

Die Prüfung erfolgt mittels des statischen Plattendruckversuchs nach DIN 18 134 oder ersatzweise mittels
folgender Prüfverfahren:

(1) Dynamischer Plattendruckversuch nach TP-BF Teil B 8.3

(2) Einsenkungsmessung mit dem Benkelman-Balken nach TP-BF Teil B 9

(3) Dynamische Messung der Beschleunigungsaufnahme der für das Verdichten eingesetzten Arbeitswalze
oder einer speziellen Meßwalze gemäß TP-BF Teil E 2 (sieh e Abschnitt 14.1.3).

Die aus den Ersatzprüfverfahren abgeleiteten dynamischen Moduln oder Einsenkungen erfordern entweder
eine vorherige Kalibrierung mit dem Verformungsmodul E v2 oder einen Bezug zu bereits vorliegenden
und anerkannten Erfahrungswerten. Der Einsatz dieser Prüfverfahren bedarf der vorherigen Vereinbarung
zwischen Auftraggeber und Auftragnehmer.

Hinweise auf verlangte oder auszuschließende Ersatz-Prüfverfahren sind in die Leistungsbeschreibung


aufzunehmen.
Die Prüfung des Verformungsmoduls auf dem Planum entfällt, wenn
(1) der Untergrund bzw. Unterbau mit Bindemitteln verfestigt wird oder
(2) örtliche Erfahrungen oder Probeverdichtungen gewährleisten, daß die geforderten Verformungsmoduln
erreicht werden.

14.4 Prüfungen bei Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen

14.4.1 Prüfungen bei Bodenverfestigungen

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Die Art und der Umfang der Prüfungen bei Bodenverfestigungen ist Tabelle 10 zu entnehmen.

Tabelle 10: Art und Umfang der Prüfungen bei Bodenverfestigungen

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© ESV – Blatt 35 – Lfg. 4/95

Fortsetzung Tabelle 10:

Für die Prüfung des Verdichtungsgrades der verfestigten Schicht kommt nur die Methode M 3 (siehe Abschn.
14.1.4) in Frage.

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Die Eigenüberwachungs- und Kontrollprüfungen an der verfestigten Schicht sind durch den Auftragnehmer
und den Auftraggeber unmittelbar nach der Verdichtung gemeinsam durchzuführen.

14.4.2 Prüfungen bei Bodenverbesserungen

Für die Art und den Umfang der Prüfungen sowie die Wahl der geeigneten Methoden gelten die Angaben
in Abschnitt 14.1 bis 14.3. Für die das Bindemittel betreffenden Prüfungen gelten die Angaben in
Abschnitt 14.4.1.

14.5 Prüfungen der Frostempfindlichkeit von Böden und der Frostbeständigkeit von Fels

Die Frostempfindlichkeit des Bodens wird nach den Grundsätzen des Abschnittes 2.3.3.1 beurteilt. Dafür
können auch die manuellen und visuellen Erkennungsverfahren nach DIN 18 196 verwendet werden. Zum
genauen Einordnen in die Bodengruppen nach DIN 18 196 sind Laborversuche zur Bestimmung

● der Korngrößenverteilung nach DIN 18 123


● der Zustandsgrenzen nach DIN 18 122
● des Glühverlustes nach DIN 18 128 und
● des Kalkgehaltes nach DIN 18 129

erforderlich.
Für die Prüfung der Frostempfindlichkeit von gemischtkörnigem Boden mit dem CBR-Versuch bei Frost-
Tauwechsel-Lagerung gelten die TP BF- StB Teil B 7.1.

Hierzu ist das „Merkblatt für die Verhütung von Frostschäden an Straßen“ zu beachten.

Dabei gilt folgende Zuordnung:

Frostempfindlichkeitsklasse F1 F2 F3

CBR-Wert nach Frost-Tauwechseln > 30 >8 <8

Die Widerstandsfähigkeit des Felsgesteins gegen Frost kann mit folgenden Verfahren geprüft werden:

● Prüfung der Wasseraufnahme nach DIN 52 103


● Prüfung des Widerstandes gegen Frost-Tauwechsel nach DIN 4220, Teil 3 (DIN 52 104 Teil 1).

14.6 Sonstige Prüfverfahren

Die Prüfung der profilgerechten Lage erfolgt mit üblichen Verfahren der Vermessungstechnik. Die Prüfung
der Ebenheit nach Abschnitt 11.4.3.3 erfolgt mit der 4 m-Richtlatte (siehe „Merkblatt für
Ebenheitsprüfungen“).

Im Rahmen der Kontrollprüfungen ist die profilgerechte Lage in Abständen von höchsten 50 m zu prüfen.

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Die Prüfung der Schichtdicke erfolgt an regelmäßig über die zu prüfende Fläche verteilten
Aufgrabungsstellen. Die Dicke wird mit einem Maßstab gemessen (siehe TPD- StB ).

© ESV – Blatt 36 – Lfg. 4/95

Anhang 1
Abzüge bei Nichteinhaltung von Anforderungen bei Bodenverfestigungen

A.1 Vorbemerkungen

A.1.1 Wenn der Auftraggeber gemäß Abschnitt 1.7.4. wegen festgestellter Mängel bei der Einbaudicke, der
Bindemittelmenge oder dem Verdichtungsgrad Abzüge vornimmt, so bemißt sich deren Höhe nach den im
im Abschnitt A.2 angegebenen Abzugsformeln.

A.1.2. Werden bei einer Maßnahme Mängel bei der Einbaudicke, der Bindemittelmenge oder dem
Verdichtungsgrad festgestellt, so werden diese Abzüge addiert.

A.2 Abzüge

A.2.1 Unterschreitung der vereinbarten Einbaudicke bei Bodenverfestigungen mit hydraulischen


Bindemitteln

Bei Unterschreitung der vereinbarten Einbaudicke wird unabhängig von der bei Mindereinbau
durchzuführenden Änderung des Einheitspreises ein Abzug nach folgender Formel vorgenommen:

Darin bedeuten:

A = Abzug in DM
p = über den Grenzwert von 10 % hinausgehende Unterschreitung der
vereinbarten Einbaudicke in %
EP = der sich aus der Abrechnung ergebende Einheitspreis in DM/m2
F = dem Nachweis zugehörige Fläche in m2

Die Ermittlung des Abzuges wird auf Grund der Teilabzüge aus den Einzelwerten vorgenommen.

a) Zeichnerische Darstellung des Abzugs in %: A' = 3,75 · p

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Mindereinbau unter Toleranz bzw. Sollwert

d' verbliebende Dicke einer Bodenverfestigung mit einer Solldicke von 15 cm


b) Tabellarische Darstellung des Abzugs A' in %

p% 2 4 6 8 10 12 14 16 18 20

A'% 7,5 15 22,5 30 37,5 45 52,5 60 67,5 75

A.2.2 Unterschreitung und Überschreitung der Bindemittelmenge bei Bodenverfestigungen mit


hydraulischen Bindemitteln

Wird der Grenzwert gemäß Abschnitt 11.4.3.5 unter- oder überschritten, so wird ein Preisabzug nach
folgender Formel vorgenommen:

Darin bedeuten:

A = Abzug in DM
p = über den Grenzwert von 5 % hinausgehende Unterschreitung
bzw. 8 % Überschreitung der vereinbarten Bindemittelmenge in
% relativ. Bei Einzelwerten ist bei Unterschreitung der Grenzwert
von 10 %, bei Überschreitung von 15 % anzuwenden.

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© ESV – Blatt 37 – Lfg. 4/95

EP = der sich aus der Abrechnung ergebende Einheitspreis in DM/m2


für die fertige Schicht
F = der Probe zugehörige Fläche in m2

Die Ermittlung des Abzuges wird auf Grund der Ergebnisse für die zugeordnete Fläche vorgenommen.

a) Zeichnerische Darstellung des Abzugs in %: A' = 11p–4,5

b) Tabellarische Darstellung des Abzugs in %

p% 0.5 1,0 1,5 2,0 2,5 3,0

A'% 1,0 6,5 12,0 17,5 23,0 28.5

Dpr% 97,5 97 96,5 96 95,5 95

EP = der sich aus der Abrechnung ergebende Einheitspreis in DM/m2


für die fertige Schicht
F = der Probe zugehörige Fläche in m2

Die Ermittlung des Abzuges wird entweder auf Grund des Mittelwertes aus sämtlichen Einzelwerten für
das gesamte Baulos oder auf Grund der Einzelwerte vorgenommen. Der höhere Wert ist maßgebend.

a) Zeichnerische Darstellung des Abzugs in %: A' = p2 · 0,5

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Mindergehalt unter Toleranz bzw. Grenzwert

b) Tabellarische Darstellung des Abzugs A' in %

p% 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

A'% 0,5 2 4,5 8 12,5 18 24,5 32 40,5 50

A.2.3. Unterschreitung des Verdichtungsgrads bei Bodenverfestigungen mit hydraulischen Bindemitteln

Wird die Anforderung gemäß Abschnitt 11.4.3.1 unterschritten, so wird ein Abzug nach folgender Formel
vorgenommen:

Darin bedeuten:

A = Abzug in DM
p = Unterschreitung des geforderten Mindestverdichtungsgrades in
%

© ESV – Blatt 38 – Lfg. 4/95

Anhang 2

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VOB Teil C

A0llgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV)


Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art
c)
DIN 18 299

Ausgabe Dezember 1992

Anhang 3
VOB Teil C

Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV)


d)
Erdarbeiten – DIN 18 300

Ausgabe Dezember 1992

© ESV – Blatt 39 – Lfg. 4/95

Anhang 4

A4.1: Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke (nach DIN 18 196

e )
, Ausgabe 10.88, Tabelle 5)

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© ESV – Blatt 40 – Lfg. 2/98

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f)
A4.2: Plastizitätsdiagramm mit Bodengruppen (nach DIN 18 196 , Ausgabe 10.88)

Anhang 5
Verzeichnis der Technischen Regelwerke

Erd- und Grundbau

Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Entwässerungseinrichtungen
im Straßenbau ( ZTV Ew- StB )
Richtlinien für die Anlage von Straßen (RAS) Teil: Entwässerung (RAS-Ew)
RAS-Ew-Ergänzung: Tabellen zur Bemessung von Entwässerungsrinnen und -mulden in befestigten
Verkehrsflächen
Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Wassergewinnungsgebieten (RiStWag)
Bodenerkundung im Straßenbau, Teil 1: Richtlinien für die Beschreibung und Beurteilung der
Bodenverhältnisse
Bodenerkundung im Straßenbau, Teil 2: Richtlinien für die Vergabe von Aufträgen zur Begutachtung der
Bodenverhältnisse
Technische Lieferbedingungen für Geotextilien und Geogitter für den Erdbau im Straßenbau (TL Geotex E -
StB )
Technische Prüfvorschriften für Boden und Fels im Straßenbau (TP BF- StB )
Merkblatt über flächendeckende dynamische Verfahren zur Prüfung der Verdichtung im Erdbau
Merkblatt für die Verfestigung von Müllverbrennungsasche mit hydraulischen Bindemitteln
Merkblatt für die Verhütung von Frostschäden an Straßen
Merkblatt für Bodenverfestigungen und Bodenverbesserungen mit Bindemitteln
Merkblatt für die gebirgsschonende Ausführung von Spreng- und Abtragsarbeiten an Felsböschungen
Merkblatt für die Anwendung von Geotextilien und Geogittern im Erdbau des Straßenbaues
Merkblatt über Felsgruppenbeschreibung für bautechnische Zwecke im Straßenbau
Merkblatt zur Felsbeschreibung für den Straßenbau
Merkblatt über Straßenbau auf wenig tragfähigem Untergrund
Merkblatt für die Verfestigung von Steinkohlenflugasche mit hydraulischen Bindemitteln
Merkblatt für den Entwurf und die Herstellung von Raumgitterwänden und -wällen
Merkblatt für die Untergrundverbesserung durch Tiefenrüttler

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Merkblatt über den Einfluß der Hinterfüllung auf Bauwerke


Merkblatt für die Bodenverdichtung im Straßenbau
Merkblatt für die Verwendung von EPS-Hartschaumstoffen beim Bau von Straßendämmen

Mineralstoffe im Straßenbau

Technische Lieferbedingungen für Mineralstoffe im Straßenbau (TL Min- StB )


Technische Lieferbedingungen für Steinkohlenflugasche im Straßenbau (TL SFA- StB )
Technische Lieferbedingungen für Schmelzkammergranulat im Straßenbau (TL SKG- StB )
Richtlinien für die Güteüberwachung von Mineralstoffen im Straßenbau (RG Min- StB )

© ESV – Blatt 41 – Lfg. 2/98

Technische Prüfvorschriften für Mineralstoffe im Straßenbau (TP Min- StB )


Merkblatt für die Verfestigung von Waschbergen aus der Steinkohlengewinnung mit hydraulischen
Bindemitteln
Merkblatt für die Verwendung von Kesselasche im Straßenbau
Merkblatt über die Verwendung von Steinkohlenflugasche im Straßenbau
Merkblatt über die Verwendung von Schmelzkammergranulat im Straßenbau
Merkblatt über Hochofenschlacken im Straßenbau
Merkblatt über Lavaschlacke im Straßen- und Wegebau (MLS)
Merkblatt über die Verwendung von industriellen Nebenprodukten im Straßenbau
Teil: Nebengestein der Steinkohle
Teil: Wiederverwendung von Baustoffen
Umweltverträglichkeit von Mineralstoffen
Teil: Wasserwirtschaftliche Verträglichkeit (FGSV AP 28/1)

Straßenentwurf

Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Landschaftsbauarbeiten im Straßenbau


(ZTVLa- StB )
Richtlinien für die Anlage von Straßen (RAS)
Teil: Vermessung (RAS-Verm)
Abschnitt 1: Grundlagenvermessung, Geländeaufnahme, Berechnungen (RAS-Verm 1)
Abschnitt 2: Planherstellungsarbeiten, Reprotechnische Arbeiten (RAS-Verm 2)
Anhang: Zeichenvorschrift zum Abschnitt 2: Planherstellungsarbeiten, Reprotechnische Arbeiten
Teil: Landschaftspflege (RAS-LP)

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Abschnitt 1: Landschaftspflegerische Begleitplanung (RAS-LP 1)


Abschnitt 2: Landschaftspflegerische Ausführung (RAS-LP 2)
Abschnitt 3: Lebendverbau (RAS-LG 3)
Abschnitt 4: Schutz von Bäumen und Sträuchern im Bereich von Baustellen (RAS-LG 4)
Merkblatt für einfache landschaftsgerechte Sicherungsbauweisen

Sonderaufgaben

Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von Verkehrsflächen (RStO)


Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Tragschichten im Straßenbau (ZTVT- StB )
Technische Prüfvorschriften zur Bestimmung der Dicken von Oberbauschichten im Straßenbau (TPD- StB )
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Aufgrabungen in Verkehrsflächen ( ZTV
A- StB )
Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen für Kunstbauten ( ZTV -K)

Fahrzeug und Fahrbahn

Merkblatt über Einsenkungsmessungen mit dem Benkelman-Balken


Merkblatt für Ebenheitsprüfungen

Anhang 6
Vermessungsarbeiten

1. Die Vermessungsarbeiten bezwecken eine für die Durchführung und Prüfung aller vorzunehmenden
Baumaßnahmen genügend genaue Festlegung der Erdkörper und der Bauwerke nach Lage und Höhe.
2. Sofern in der Leistungsbeschreibung kein anderes Verfahren angegeben wird, sind die Straßenachse und
die wesentlichen Bauwerkspunkte vom Auftraggeber durch in den Boden eingeschlagene, kräftige Pfähle
festzulegen. Die genaue Lage eines Meßpunktes auf dem Pfahlkopf ist durch einen eingeschlagenen Nagel zu
kennzeichnen. In der Regel ist ein zusätzlicher Pfahl mit der entsprechenden Bezeichnung etwa 0,30 m von
der Vermarkung entfernt zu setzen.
Auf befestigten Flächen ist anstelle von Pfählen eine andere Vermarkungsart anzuwenden, die geeignet ist,
den Meßpunkt festzulegen und mit gleicher Genauigkeit zu bezeichnen (Eisenrohre, Eisennägel, gemeißelte
Kreuze, Bohrungen und dgl.).
Achspfähle sind in Geraden in ausreichender Zahl zu setzen. Ferner sind mindestens Anfang, Mitte und Ende
aller Kreisbögen sowie Anfang und Ende aller Übergangsbögen durch Achspfähle zu vermarken.
3. Sofern in der Leistungsbeschreibung Absteckung nach Polarkoordinaten vorgesehen ist, sind außerhalb des
Baufeldes und auf dem Baufeld an besonders geeigneten Stellen vom Auftraggeber Absteckstandpunkte durch
über Gelände 1,40 m hohe Betonpfeiler in ausreichender Zahl festzulegen. Die Absteckstandpunkte sind
derart anzuordnen, daß jeder Punkt des Baufeldes, an dem Baumaßnahmen auszuführen sind, von mindestens
drei Standpunkten aus sichtbar ist und während der Bauzeit sichtbar bleibt. Der Meßpunkt auf dem
Betonpfeiler ist durch eine Vorrichtung für Theodolitzwangszentrierung zu vermarken.
4. Eine ausreichende Zahl von Lagefestpunkten zur Absteckung der Straße und ggf. von Bauwerken vermarkt

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der Auftraggeber durch Pfähle von 0,80 m Länge, auf denen der Meßpunkt durch einen eingeschlagenen
Nagel bezeichnet ist, oder Betonpfeiler mit Eisenplatte und Körnerschlag oder auf gleichwertige Weise. Für
Bauwerke mit besonderen Anforderungen an die Genauigkeit sind Betonpfeiler oder Rohrfestpunkte
vorzusehen. Die Sicherungspunkte sind mit Schutzvorrichtungen zu umgeben, welche auf übliche Weise aus
Pfählen und Latten herzustellen und mit auffälliger Farbe zu streichen sind.
5. Zur Bestimmung der Höhen sind vom Auftraggeber in angemessenen Entfernungen und besonders in der
Nähe der Bauwerke an dauerhaft gesicherten Stellen Festpunkte herzustellen. Sie sind frostsicher zu setzen
und durch Hürden zu schützen, die mit auffälliger Farbe zu streichen sind.

© ESV – Blatt 42 – Lfg. 4/95

6. Alle für eine einwandfreie Übertragung der Straße und der Bauwerke in das Gelände erforderlichen
Absteckwerte sind vom Auftraggeber zu berechnen und in Absteckpläne bzw. -listen einzutragen. Für
Lagefestpunkte werden Feldbücher bzw. Einmeßskizzen und Koordinatenverzeichnisse, für die
Nivellementpunkte Höhenverzeichnisse mit Lagebeschreibung und Vermarkungsart angefertigt. Achs-
bzw. Trassierungslinien, Lage- und Höhenfestpunkte werden in einen Übersichtsplan (Maßstab z. B.
1:5 000) eingetragen. Die vorgenannten Unterlagen werden dem Auftragnehmer vor Baubeginn mit einem
Übergabeprotokoll übergeben.
Alle übrigen Absteckungen, Kontroll- und Sicherungsmessungen sowie Messungen, die für Lage, Höhe
und Breite der Erdbauwerke während der Bauausführung erforderlich werden, müssen vom Auftragnehmer
so rechtzeitig durchgeführt werden, daß sie der Auftraggeber ohne Behinderung der Bauarbeiten
nachprüfen kann. Der Auftragnehmer bleibt für die Richtigkeit seiner Absteckungs- und
Vermessungsarbeiten verantwortlich.
Für die vom Auftragnehmer durchzuführenden Vermessungsarbeiten kann der Auftraggeber vor Beginn
der Bauarbeiten ein Meßprogramm anfordern.

7. Die Achsvermarkungen dürfen erst entfernt werden, wenn sie der Auftragnehmer zu beiden Seiten
außerhalb der Baufläche ausreichend gesichert hat.

Die Achs- bzw. Trassierungslinie ist vom Auftragnehmer außerhalb der Baufläche durch Tafeln zu
kennzeichnen und mit der Profilbezeichnung in gut zu lesender, wetterfester Schrift auf hellem Grund zu
versehen.

Die Profilbezeichnungen und die Sicherung der Achs- bzw. Trassierungslinien sowie die Lage- und
Höhenfestpunkte einschließlich deren Sicherungen müssen über die Bauzeit hinaus erhalten bleiben. Die
Achs- bzw. Trassierungslinie ist, falls erforderlich, wieder herzustellen.
8. Vor Beginn der Arbeiten müssen vom Auftragnehmer bei Dämmen über 1,0 m Höhe am Fuß des
Dammes, bei Einschnitten über 1,0 m Tiefe an der Einschnittskante Lehren in den Hauptbrechpunkten des
Geländes bzw. der Böschungen aufgestellt, fortlaufend ergänzt und ggf. versetzt werden. Die Abstände
dürfen nicht größer als 50 m sein.
9. Vom Auftraggeber zur Verfügung gestellte Geländeaufnahmen und Absteckungen gelten für die
Abrechnung als anerkannt, wenn der Auftragnehmer vor Beginn der Arbeiten keine Einwände erhoben hat.
Alle übrigen der Abrechnung zugrunde zu legenden Aufmessungen sind vom Auftragnehmer und
Auftraggeber gemeinsam vorzunehmen und gegenseitig anzuerkennen.

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Anhang 7
Abkürzungen

Abkürzung Bedeutung
ATV Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen
(VOB/C)
DGGT Deutsche Gesellschaft für Geotechnik e.V.
DIN Deutsches Institut für Normung e.V.
EAAW Empfehlungen für die Ausführung von Asphaltarbeiten im
Wasserbau
FGSV Forschungsgesellschaft für Straßen- und Verkehrswesen e.V.
FSS Frostschutzschicht
HVA- StB Handbuch für die Vergabe und Ausführung von Bauleistungen im
Straßen- und Brückenbau
RAS-Q Richtlinien für die Anlagen von Landstraßen, Teil: Querschnitte
RAS-Ew Richtlinien für die Anlage von Straßen, Teil: Entwässerung
RAS-LG Richtlinien für die Anlage von Straßen, Teil: Landschaftsgestaltung
RiStWag Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in
Wassergewinnungsgebieten
RStO Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaues von
Verkehrsflächen
TL Technische Lieferbedingungen
TL Geotex- Technische Lieferbedingungen für Geotextilien und Geogitter für den
E - StB Erdbau im Straßenbau
TL Min- StB Technische Lieferbedingungen für Mineralstoffe im Straßenbau
TP Technische Prüfvorschriften
TP BF- StB Technische Prüfvorschriften für Boden und Fels im Straßenbau
TPD- StB Technische Prüfvorschriften zur Bestimmung der Dicke von
Oberbauschichten im Straßenbau
TP Min- StB Technische Prüfvorschriften für Mineralstoffe im Straßenbau
VOB/B Verdingungsordnung für Bauleistungen
Teil B: Allgemeine Vertragsbedingungen für die Ausführung von
Bauleistungen – DIN 1961
VOB/C Verdingungsordnung für Bauleistungen
Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für
Bauleistungen (ATV)
ZTV Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen
ZTV A- StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für
Aufgrabungen in Verkehrsflächen
ZTVE- StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für
Erdarbeiten im Straßenbau

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1952 / Erdarbeiten / ZTVE- 94/97

© ESV – Blatt 43 – Lfg. 4/95

Abkürzungen (Forsetzung)

Abkürzung Bedeutung
ZTVEw- StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für
den Bau von Entwässerungseinrichtungen im Straßenbau
ZTV -K Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen für Kunstbauten
ZTVLa- StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für
Landschaftsbauarbeiten im Straßenbau
ZTVT- StB Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für
Tragschichten im Straßenbau

a)
Erdarbeiten – ZTVE- StB 94/97 – BMV ARS 33/97
b)
Zugelassen vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt), Kolonnenstraße 30, 10829 Berlin
c)
s. Verdingungsordnung – VOB/C-ATV – DIN 18 299
d)
s. Erdarbeiten – ATV – DIN 18 300
e ) Die Tabelle 5 und das Plastizitätsdiagramm aus DIN 18 196, Ausgabe 10.88, sind mit Erlaubnis des

DIN Deutsches Institut für Normung e . V. abgedruckt worden. Dieser Abdruck läßt das Urheberrecht an

DIN 18 196 unberührt fortbestehen. Die Norm ist beim Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787

Berlin, erschienen und erhältlich.

f)
Die Tabelle 5 und das Plastizitätsdiagramm aus DIN 18 196, Ausgabe 10.88, sind mit Erlaubnis des
DIN Deutsches Institut für Normung e . V. abgedruckt worden. Dieser Abdruck läßt das Urheberrecht an
DIN 18 196 unberührt fortbestehen. Die Norm ist beim Beuth Verlag GmbH, Burggrafenstraße 6, 10787
Berlin, erschienen und erhältlich.
g)
Abzugsregelungen gelten als Richtlinien s. Verdingung – Bauleistungen – Abzüge nach ZTV -BMV
ARS 19/04
h)
Siehe Fußnote g)

1)
Das Höchstquantil ist das größte zugelassene Quantil (früher Fraktile) über dem nicht mehr als der
vorgegebene Anteil von Merkmalswerten (z. B. für den Luftporenanteil) der Verteilung zugelassen ist (siehe
auch Abschnitt 14.1.2 und TP BF- StB Teil E 1).
2)
S. Allgemeines Rundschreiben Straßenbau Nr. 4/1985 des Bundesministers für Verkehr v. 4. 3. 1985,
Verkehrsblatt 1985, S. 240

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1952 / Erdarbeiten / ZTVE- 94/97

© ESV

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