Sie sind auf Seite 1von 399

KLASSISCHE DRAMEN

VON TORSTEN SCHWANKE

PRINZ JUSSUF

TRAGÖDIE IN DREI TEILEN

ERSTER TEIL
EBERHARD

Personen
Ein Wächter, ein Herold, Chor, Eberhard, Johann, Doris, Marina

Die Szene ist der Palast der Schwankes in Hage. Vor dem Palast stehen Statuen der Heiligen und
Altäre für das Opfer des Lammes.

WÄCHTER
Ich bitte Gott, meine Mühsal zu beenden,
So schließt die Uhr, die ich trage, diese lieben langen Jahre;
Denn wie ein Wachhund liegend, nicht in Ruhe,
Gestützt auf einen Arm, auf dem Palast-Dach
Von Schwankes Rasse, zu lang, zu gut kenne ich
Der Sterne Konklave am Mitternachtshimmel,
Zu gut die Pracht des Himmels,
Die Herren des Lichts, deren königliche Aspekte,
Die Zeit, da sie sich einstellen, auf den Himmel klettern,
Die jährigen Divisionen, Frost oder Feuer zu bringen.
Und nun, wie immer, bin ich gesetzt zu bezeichnen,
Wann soll das Leuchten der Signal-Flamme strömen,
Die Freudenfeuer hell, und erzählen seinen Syrischen Mythos,
Damaskus ist erobert: Eine solche Frage hält sich in der Hoffnung
In der Brust, in dessen Frau schlägt das Herz des Menschen.
So auf meinem unruhigen Sofa liege ich,
Gebadet mit dem Tau der Nacht, unbesucht
Durch Träume - ah weh mir! - denn an Stelle des Schlafes
Steht die Angst wie meine Vertraute und stößt ab
Die weiche Ruhe, die die Augenlider schließen würde.
Und wenn in Weilen, nach dem verlorenen Balsam des Schlafes,
Ich die Medizin meiner Seele mit Melodien nehme
Von Trillern oder Liedern, zu Tränen gerührt,
Wehklagend das Weh, das auf diesem Hause brütet,
Nicht jetzt von der Ehre als ein Alter geführt.
Aber nun endlich fällt die Begrüßungs-Stunde,
Die macht mich frei, wenn immer das dichte Nachtglühen
Mit Holz-Feuern der Hoffnung nicht mehr verschoben wird.
Heil!

(Ein Leuchtfeuer-Licht ist des fernen Himmels gesehene Rötung.)


Feuer in der Nacht, dass mein Geist den Tag bringt,
Ergießend auf Hage Licht und Tanz und Gesang,
Grüße an die Macht, Heil!
Lasst meine laut Vorladung klingen in den Ohren
Von Eberhards Königin, dass sie wieder
Sich erhebt von ihrem Sofa und mit einer schrillen Stimme Schrei
Ein freudiges Willkommen ruft in der Leuchtfeuer-Flamme,
Damaskus‘ Sturz; so feurige Nachricht schimmert
Von hoher Flamme; und ich, vor dem Rest,
Werde das Licht-Maß unserer Freude zu Fuß bringen;
Denn ich kann sagen, es fiel mein Meister-Würfel gerecht,
Erblicke die dreifache glückliche Flamme!
Nun meine Umklammerung, in treuer Liebe,
Die Hand von ihm restauriert, die unsere Heimat regiert:
Das Haus, aber ich sage nicht mehr: auf meiner Zunge
Schreitet schwer wie ein Ochse das Sprichwort. Wäre es die Stimme,
Das Haus selbst könnte schön seine Geschichte erzählen;
Ich, von Satz zu Satz, spreche Worte, von denen der Weise lernen kann,
Für andere, denkt daran, die nichts noch erkennen.

(Ab. Der Chor der Greise von Hage kommt, jeweils auf einen Stab gestützt. Während ihres Gesangs
erscheint Doris im Hintergrund, entfachend die Altäre.)

CHOR
Zehn liebe lange Jahre weggerollt,
Da die Herren von Zeptern schwankten,
Durch Gott ausgestattet mit dem Stolz des Platzes,
Die strengen Herren von Deutschlands Rasse, von der Vorzeit,
Plädierend mit dem Herrn Syriens, von Angesicht zu Angesicht,
Vor dem Richterstuhl des Krieges!
Tausend Schiffe aus Friesischem Land
Setzen weiter, um die Kampftruppen zu tragen,
Dass mit einem Geist streng und stark
Ging das Reich des Übel nach rechts,
Sangen, als sie gingen, das Schlachtlied,
Wilder als der Schrei der Möwen;
Wenn überm Äther, ansteigend hoch,
In wilder trauernder Qual,
Etwa in luftigen Ringen,
Sie breiten ihre Flügel,
Aber nicht die Brut sehen,
Die rief sie zum Nest, die Alten;
Aber lasst Jesus vom Himmel
Oder Petrus oder Gott hören den Schrei,
Des Exils Schrei, das Jammern verloren,
Von Vögeln, von denen ihre Heimat genommen,
Zu denjenigen, die das Übel gewirkt,
Der Himmel sendet die rachsüchtigen Unholde der Hölle.
Trotzdem tut Gott, der eifersüchtige Herr
Und Hüter des Herdes und der Verpflegung,
Beschleunigen Deutschlands Söhne, in rachsüchtigem Zorn,
Gegen den Syrer, Gott schickt sie in Brand hervor,
Sie zurück zu kaufen, in Krieg und Blut,
Welche man habe heiraten wollen, aber viele beweinten!
Und viele, viele, durch seinen Willen,
Die letzte Umarmung der Feinde werden fühlen,
Und manch ein Knie in Staub gebeugt,
Und zersplitternde Speere auf Schilde klingen laut
Von Syrern und Europäern,
Die vor diesem Eisen das Brautfest feiern!
Aber wie er es gewollt, ist es befohlen allen, und Leiden, vom Himmel ordiniert, müssen mit Tränen
oder Wein begossen werden. Schrecklicher Fall - ergossen zu spät die Tränen, der Zorn Gottes übt
Rache an dem flammenlosen Schrein. Und wir grau entehrten Alten, schwach im Rahmen, wurden
für ungeeignet gehalten, um die Krieger-Truppe zu verbinden, die dann ging hinaus in den Kampf:
Und hier zu Hause wir zittern, unsere schwache Spuren gern zu erhalten, jeder in seiner Person, so
Stärke schwindet. Und es wendet sich wieder zu uns die Kindheit. Denn während der Saft der
Jugend ist grün, und noch nicht gereift, innen springt, sind die Jungen schwach wie der Alte, und
jeder gleich ungeeignet, den Posten des Krieges zu halten! Und ach! wenn Blumen und Obst
vorüber sind, und auf dem Leben des Baumes sind die Blätter verwelkt, das Alter wendet sich zu
seiner Reise voll Furcht, wie ein Kind kraftlos gestützt, so leicht und flüchtig wie ein Traum der
Nacht am grellen Tag verloren! Und du, Kind des Dirk, Königin Doris, sprich! und sag, wie der
Bote der Freude am Tag dein Ohr gewonnen? was für eine willkommene Nachricht, dass damit in
Opfer weise an den Grenzen der Stadt du bittest, Altar-Feuer entstehen zu lassen? Gott, der unsere
Stadtwache ist und hält über Hage seine Beobachtung und ward vom Himmel oben und von der
Erde unten hindurch verehrt, der allmächtige Herr, der den Himmel regiert, des Marktes geringere
Heiligen, zu jedem und allen die Altäre glühen, angehäufte für das Opfer des Lammes! Und hier
und da, nah und fern, Bäche gen Himmel, viele Leuchtfeuer-Sterne, gereizt und entzündet gut durch
reines Öl des weichen und arglosen Zaubers, verborgen jetzt nicht mehr innerhalb des Palastes
geheimem Laden. O Königin, wir bitten dich, wie auch immer, was dir bekannt war und gut, was
sich ergab, dass du es unserm Ohr vertrauen willst, und möge unser ängstliches Herz geheilt
werden! Das schwindet jetzt in Verzweiflung, nun eine Vorahnung wächst schön heran,
Morgenröten, vom Altar der Hoffnung, um der Möwen Pflege aus unseren Herzen zu erschrecken.
Höre! denn die Macht ist mein, den hohen Häuptlingen Huldigung zu singen, dazu gab mir gab die
Kraft die Muse!
Höre! in meiner Seele atmet noch eine Harmonie, vom Reich der alterslosen Kraft und stark, um zu
retten!
Wie Bruder-Könige, Zwillings-Herren mit Einem Befehl, die Jugend von Deutschland in ihrer
Blume hervor kommt,
Gedrängt auf dem Weg, mit rachsüchtigen Waffen und Zeichen von Krähen, die der Trennung
Stunde beobachten.
Gehe hin nach Syrien, schien der deutsche Adler zu rufen, und die friesischen Könige gehorchten
des Himmelskönigs Wort,
Wenn auf der rechten Seite sie über den Himmel stiegen, und einer war schwarz, trug man einen
weißen Schwanz.
Hoch über dem Palast wurden sie gesehen, steigend, dann in aller Augen leuchtend,
Weit weg von den Feldern, die sie nicht mehr erreichen sollten, groß mit ihrer ungeborenen Brut,
ein Mutter-Hase.
Und man sah: der Prophet sprach wahr, und die beiden Häuptlinge, im Gegensatz zu der Seele,
In dem zweifarbigem Adler, gerade wussten, dass er redete die Prophetie hervor, für gut und böse.
Ah weh und Guten Tag! Aber die Frage ist gerecht.
Geht weiter, rief er, und Damaskus wird fallen. Doch lange soll die Zeit sein; und Herde und Herde,
Des Volks Reichtum, die vor der Mauer herumlaufen, soll umzuhauen zwingen, wenn das Schicksal
das Wort gibt.
Aber o Vorsehung! dass nicht ein Zorn im Himmel bleibe, wenn die glühenden Kampf-Schmiede
schmieden mehr,
Und gestürzt der mächtigen Bordsteinkante von Syriens Stolz, der Stahl der Rache, wie für den
Krieg geschweißt!
Denn Jungfrau Maria trägt eifersüchtig Hass gegen das Königshaus, das Adler-Paar,
Der zerreißt die ungeborene Brut, ja, verabscheut ihr Bankett auf dem bebenden Mutter-Hasen.
Ah weh und Guten Tag! Aber die Frage ist gerecht.
Denn Gutes liebt die Jungfrau und Milde. Die Ausschreibung neugeborenen Löwenjungens fett,
Zu schwach, zu toben, und auch das saugende Kind von jedem Tier, das von Wald zu Wald
schweift.
So zum Herrn des Himmels sie noch betete: Nein! Wenn es sein muss, können die Prophezeiungen
wahr sein!
Und doch haben die geschauten Adler krank ausgesehen; das Ende mag gut sein, aber überquerte
den Weg mit dem Bösen auch!
Heiland Jesus! sei dein Zorn kontrolliert, noch webe die lange Verzögerung, Übel zu vereiteln,
Den Krieg gegen die Syrer, und verweigere aus den freien Ozean-Wellen ihre eifrigen Segel!
Sie sehnt sich, ach! um zu sehen ein zweites Leben ausgegossen, eine unheiliges und verfluchtes
Opfer,
Zwischen vermählten Seelen, Stifter von Streit und Hass, keine Angst kennend.
Zu Hause verweilt sie wie eine lauernde Schlange, ihre Zeit abwartend, einen Zorn unversöhnlich,
Eine schlaue Beobachterin, leidenschaftlich zu stillen, im Blut, Groll für ihr ermordetes Kind Paula.
So war die mächtige Warnung, inmitten guter Botschaft geläutet, wie das Wort der Angst,
Welche Zeit schwebten die verhängnisvollen Adler überm Könige, und der Prophet las die Zeichen
klar.
In Liedern möge es noch einmal so sein,
Singend Ah weh und Guten Tag! Aber das Problem ist gerecht.
Jehova, wenn dem Unbekannten Gott dieser Name von vielen Namen gut zu sein scheint, Gott, zu
dir rufe ich. Durch jede Straße in den Sinn kam mir, aber vergeblich sind alle, außer dem, was ruft
dich Gott, den Allerhöchsten, es waren aber mir die Lasten weg zu werfen,
Die müde Last, die wiegt meinen Geist nach unten. Er war der Herr von alters her,
In ausgewachsenem Stolz des Ortes und der Tapferkeit fett, gefallen und verschwunden, auch als
eine alte Geschichte erzählt! Und er, der als Nächster herrschte, durch stärkere Griffe überwunden,
schwand davon!
Und wer jetzt das Gebot des Triumph-Gesangs zu Gott befolgt und zu Gott allein,
Er soll das wirklich weise finden.
Es ist Gott allein, der den perfekten Weg des Wissens zeigt: Er regiert,
Männer werden Weisheit lernen, durch Leiden geschult. In Visionen der Nacht, wie Regentropfen
fallen, steigen die vielen Erinnerungen an den Schmerz
Vor dem Anblick des Geistes auf: durch Tränen und Schmerzen kommt Weisheit über die nicht
bereite Seele als ein Segen, ich wette, aller Heiligen,
Gott hält seinen heiligen Thron in der Stärke über dem Himmel! Und dann der ältere Herr, auf
dessen Befehl wurde die Flotte von Friesland besetzt, warf auf den Propheten kein Wort des Hasses,
aber schwenkte vor dem plötzlichen Atem des Schicksals. Ah, müde, während dessen! denn ehe sie
Segel ausstreckten, hat jedes Geschäft, jedes Schiff versagt, während alle europäischen Heere in
Marseille lagen verankert, den Blick hinüber nach der Küste, wo das Gewässer den Felsen wiegend
ummurmelte; und gespickt mit kranker Verzögerung aus dem Norden der Nordwind blies, der
Vereitelung Mutter blies, die Hungersnot fiel herab, die hält die wandernden Männer fern vom
Hafen, wo sie würden gerne sein, und mitleidlos tat jedes Schiff und Tau sich verschwenden, auf
dem Meer verfault, und mit Verzögerung jeder müden Stunde verdoppelt,
Verwelkte mit Hoffnung latent die kriegerische Blume der Europäer. Aber als zum bitteren Sturm,
eine tödliche Erleichterung, und schwer mit dem kranken Häuptling,
Plädierte an den Zorn der Jungfrau Maria der Prophet, bekennend, die beiden Fürsten schlugen ihre
Zepter auf der Ebene auf, und das könnte schwer werden, das Streben ihrer Tränen zurückzuhalten!
Und dann der ältere Monarch sprach laut: Übel waren mein viele und ungehorsam zu sein! Und
krank, mein Kind Paula zu schlagen, meines Haushalts Liebe und Stolz! Um mit der Befleckung
mit nativen Hände eines Vaters meine Tochter zu töten, von der Seite des Altars! Zwischen Weh und
Weh ich stehe! Ich kann nicht zu fliehen wagen,
Und lasst die Liga der Schiffe und jeden wahren Verbündeten scheitern; denn mit Recht sehnen sie
sich, mit eifrigem feurigem Geist, das Blut der Jungfrau Paula ausgegossen zu sehen gegen die
negativen Winde, Gott zu senden die Tat, ihn einzulullen! So auf den Hals nahm er hart zwingendes
Joch des Schicksals;
Dann wird der Gegen-Sturm, der wird verflucht, um seiner Verschiebung Geist. Ach Leichtsinn!
dass Wahnsinn, zuerst von Übel und das Schlimmste,
Mit bösem Handwerk die Seelen der Menschen zur Sünde hat jemals gerührt! Und so stählte er sein
Herz – ah weh und guten Tag - einen Krieg für die falsche Frau Layla zu führen, sein Kind Paula zu
töten, und mit ihrem vergossenen Blut zu machen
Das Opfer, die Schiffe auf ihrem Weg zu beschleunigen! Bereit für den Krieg, die blutigen Anbeter,
Geschlossene Herzen und Ohren, und würden weder hören noch beherzigen, die Mädchen-Stimme
flehend: Bedaure mich, Vater! Noch ihre Gebete, noch ihre zart jungfräulichen Jahre. Also, als der
Gesang des Opfers geschehen war, hieß ihr Vater den jungen Priester kommen.
Hebe sie, wie ein armes Kind, über den Altar-Stein, von wo inmitten ihrer Robe sie in Ohnmacht
fallend gesunken liegt.
Gesagt hatte er es, sie, wie vom Biss der Schlange, ihre helle Lippen auf die Rede verzichtete
gezähmt,
Aus Furcht, dass sie einen Fluch auf Schwankes Haus sprechen sollte und seinen Samen, also auf
der Erde ihre Robe von Safran-Farbstoff, mit einem letzten kläglichen Pfeil von ihrem flehenden
Auge. Diejenigen, die sie schlagen wollten, still, als gebildete Form, aber gern plädierend, das ist
alles vergessen?
Wie oft diese Hallen der Alten,
Wobei mein Vater hohe Feste zu halten tat, dem Rang dem jungfräulichen weichen Stamm nach,
wenn ich ein Kind aus rostfreiem Geschlecht, ich sang aus reinen Lippen und unbefleckt den Sang
meines Vaters,
Sein geehrtes Leben, und wie auf ihn fallen sollte das höchste Geschenk des Himmels und Sieg!
Und dann, aber ich sah es nicht, noch kann ich es sagen, welches weitere Schicksal ihn befällt: Aber
das ist sicher, dass des Propheten Stamm nichtig ist oder vergeblich. Dieser Lohn von der
Gerechtigkeit Hand verdienen Erkrankte, um die Zukunft zu erkennen: Und doch nehme ich
Abschied, o Geheimnis von Morgen! Vorherwissen der kommenden Trauer! Klar mit den klaren
Strahlen der Sonne morgen, die Zukunft kommt herauf. Nun, lass die Geschichte des Hauses, wie
dunkel auch immer, finden noch ein Problem - So betet der treue, einsame Bund, der das friesische
Land bewacht.

(Sie wenden sich an Doris, die die Altäre verlässt und nach vorne kommt.)

O Königin, ich komme in Ehrfurcht zu dir,


Denn während der Königssitz des Herrschers ist leer,
Das treue Herz vor seiner Gemahlin kniet.
Nun, seien es sichere und bestimmte Nachrichten von Gutem
Oder die Kunde von einer schmeichelnden Hoffnung,
Das gebietet dir das Licht von Schrein zu Schrein zu verbreiten,
Ich gern höre, auch grolle ich nicht, wenn du es verbergen willst.
DORIS
Wie sagt das Sprichwort, aus dem Schoß der Nacht
Entspringend, mit schönen Versprechen, das jungen Kind Licht.
Ja, gerechter sogar, als alle hoffen, sind meine Neuigkeiten:
Mit den europäischen Händen ist Damaskus eingenommen!
CHOR
Was sagst du? Zweifelndes Herz macht verräterische Ohren.
DORIS
Höre denn wieder, einfach: Damaskus ist unser!
CHOR
Ströme durch mein Herz, so viel Freude wie erwachende Tränen.
DORIS
Ja, durch die Tränen dein Auge sieht die Treue.
CHOR
Aber hast du Beweise, Sicherheiten, es gewiss zu machen?
DORIS
Geh; ich habe sie, es sei denn, dass Gott gelogen hat.
CHOR
Hat einige Nachtsicht gewonnen dich dem Glauben?
DORIS
Vorbote einer schläfrigen Seele!
CHOR
Aber wirst du vom Rumor des ungeflügelten Wortes jubeln?
DORIS
Friede, du sollst mich als leichtgläubiges Mädchen schelten.
CHOR
Sage denn, wie lange ist es her, dass die Stadt fiel?
DORIS
In dieser Nacht, die nun die Morgenröte hervorbringt.
CHOR
Doch wer konnte so schnell die Nachricht hierher beschleunigen?
DORIS
Von des Libanon Gipfel der Herr des Feuers
Sandte seine Zeichen; und weiter, und immer hinauf,
Von Fackel zu Fackel beschleunigte sich die Kurier-Flamme.
Von Libanons Garten, den Sankt Michael liebt,
Von der Türkei; von dort bis zum steilen erhabenen
Athos, dem Thron Mariens, flammte das breite Zeichen.
Von dort aus hob es sich empor, über das Meer zu schießen,
Das bewegte Licht, in seiner Stärke der Freude,
Genährt vom Haufen der Fichten, und forderte seinen Weg,
In goldenem Glanz, wie eine seltsame neue Sonne,
Vorwärts und erreichte Siziliens beobachtete Höhen.
Dort, ohne dumpfe Verzögerung, noch achtlos im Schlaf,
Der Beobachter beschleunigte die Nachricht wiederum
Bis zur Wache auf des Ätna Gipfel,
Sah die weite Flamme voll Glanz auf der Adria Gezeiten,
Und aus der Höhe des gestapelten Haufens von Stechginster
Leuchtete das neue Zeichen und rief die Botschaft aus.
Dann wird das starke Licht, weit geflogen und noch ungetrübt,
Schießen durch den Himmel über Italiens Ebene,
Hell wie der Mond, und auf dem Kliff
Geweckt ein anderes Feuer fliegend.
Und da die Wächter kein bisschen verleugnet,
Aber schickten doppelt das Licht der Flamme,
Schnell schoss das Licht, über Turins Bucht,
Um des Vatikan Hügel und die Spitze
Fehlte nicht in der Weiterverordnung des Feuers.
Und wie ein langer Bart strömt im Wind,
Mit Kraftstoff voll gefüttert, brüllt es, und der Brand steigt,
Und weiter abfackelnd, über dem Kap glänzend,
Das im Golf du Lyon schimmert,
Und von dort sprang das Licht zu der Alpen Spitze,
Dem Berg, der auf unser Land schaut.
Von dort zu dem Schwanke-Dach in schöner Linie,
Eine helle Nachwelt kündet von des Libanon Feuer.
So beschleunigt von Stufe zu Stufe, wiederum erfüllt,
Flamme nach Flamme entlang der Kurs verordnete,
Und siehe da! die letzte auf dem Weg beschleunigt,
Sehenswürdigkeit, das Ende zuerst, und leuchtet bis zum Ziel.
Und Syrien ist genommen und durch dieses Zeichen mein Herr
Sagt mir die Geschichte, und ihr habt mein Wort gelernt.
CHOR
Zum Himmel, o Königin, werde ich ein neues Lied erheben:
Aber willst du sprechen noch einmal, ich würde gern hören
Von dem ersten Wunder der Geschichte.
DORIS
Denke – an diesem Morgen – die Deutschen in Syrien,
Und laut darin die Stimme des völligen Heulens!
In eine Tasse gieße Essig und Öl,
Und schau! Unversöhnlich, sie führen Krieg.
So in die zweifache Ausgabe des Streits
Mischt sich der Ruf des Siegers, die Gefangenen stöhnen.
Denn alle besiegt, wen hat das Schwert verschont,
Einige weinen über einem Bruder-Erschlagenen,
Einige kindlich über einer Form des Pflegevaters,
Und sie bejammern die Geliebten verloren, während den Hals
Sie beugen bereits nach unten, in der Gefangenschaft der Ketten.
Und siehe da! die Sieger, jetzt ist der Kampf getan,
Angestachelt von ruhelosem Hunger, weit und breit
Die Palette für alle in der Stadt ungeordnet, zu schnappen
Solche Speisen und solche Reste als Chance zu geben
Innerhalb der unverlierbaren Hallen, die einst Aleppo waren,
Freudvoll sie von Frost und Tau zu befreien,
Wobei sie abgefasst auf der Ebene von alters her,
Freudvoll die gnädige Nacht durch zu schlafen,
Ungerufen die beobachtete Wache.
Und doch lassen sie verehren auch die Engel der Stadt,
Die Herren von Asia, obwohl gefallen, und ihre Schreine;
So sollen die Tempel nicht wiederum verwöhnt werden.
Ja, lass kein Verlangen nach verbotenem Gewinn aufkommen,
Dass die Eroberer sich ergeben den Pfeilen der Gier.
Denn was wir noch brauchen, bevor das Rennen zu gewinnen ist,
Nach Hause, unversehrt, den Kurs zu vervollständigen.
Denn es sollten die Heere mutwillig eher kommen,
Dann durch den plötzlichen Schicksalsschlag verschont bleiben,
Doch in den Augen der Engel wird steigen wieder
Das große Unrecht der Erschlagenen, dadurch Rache fordernd.
Nun höre von dieser Frau Mund, von mir,
Die Geschichte und friste ihre Warnung, mit mir bete,
Glück wiege die Waage, ohne unsichere Gewichte.
Denn meine gerechten Hoffnungen sind in Freuden verwandelt.
CHOR
Ein anmutiges Wort deine Frauen-Lippen haben gesagt,
Würdig eines Weisen Äußerung, meine Königin;
Jetzt mit klarem Vertrauen in deine überzeugende Geschichte
Ich stelle mir vor, die Engel mit Gesang zu begrüßen,
Die bringen uns Seligkeit, unseren Schmerz zu konterkarieren.

(Doris ab.)

Jehova, Herr des Himmels! und willkommene Nacht


Des Sieges, dass unsere Macht
Mit all den Herrlichkeiten gekrönt!
Auf Türme von Damaskus, frei nicht mehr,
Hast du geworfen das mächtige Netz des Krieges,
Und eng umgürtet sie rund,
Bis weder Krieger entkommen konnten,
Noch Bürschchen leicht entschlüpfen,
Die waren in der Nähe,
Bis mit dem Griff des Schicksals unsere Feinde
In Sklaverei der Ketten gebunden sind!

Jehova, Herr der Gastfreundschaft,


In dankbarer Ehrfurcht ich beuge mich vor dir,
Du hast geschlagen den Schlag!
Bei David, vor langer Zeit,
Wir bemerkten deinen rachsüchtigen Bogen,
Aber lange und vorsichtig zurückhaltend
Die eifrigen Pfeile, die unkontrolliert
Und zu früh losgelassen oder zu hoch ins Leben gerufen,
Hatten gewandert den Himmel unblutig hindurch.

Jehova, hoher Gott! Was immer im Zweifel sein mag,


Dies kann unsere Gedanken verfolgen, der Ausgang
Des Schlags, der Sünder ist Gottes Fall,
Und wie er will, die harte
Rache schlägt ihn wund. Einer sagte, von den Alten,
Die Engel nicht abhalten
Eine Abrechnung mit denen, deren Füße bedrücken
Die Gnade der Heiligkeit,
Ein gottloses Wort! Denn wann immer der Vater
Haucht rebellisches Feuer,
Welche Zeit überschwemmt sein Haus, die Maßnahme
Von Glück und Gesundheit und Schätzen,
Seine Kindeskinder lesen die Rechnung einfach,
Endlich, in Tränen und Schmerz.
Auf mich lasse das Wohl, nicht Weh geschickt werden,
Und mit allem reichen Inhalt!
Wer verschmäht den Schrein des Rechts,
Weder Reichtum noch Macht
Soll ein Turm ihm sein,
Zum Schutz aus dem Golf: dort liegt seine Menge,
Wo alle Dinge vergessen sind.
Lust treibt ihn und Wollust, verzweifelt und wild,
Das Schicksal der Sünden-Kinder,
Und Heilung ist keine; über Verschleierung klar
Wird geblendet die Sünde.
Wie schlechte Münze unter dem Tragen
Verrät den Fleck und Dreck,
Seines Metalls Falsch, so ist der sündige Wicht.
Vor dem wenigen Licht
Schönes Vergnügen flitzt und lockt ihn kindlich an,
Während zu Hause die Verwandten stöhnen
Unter der schleifenden Last seiner Verbrechen;
Bis am Ende der Zeit
Geworfen nach unten vom Himmel,
Ergießt er hervor fruchtlose Gebete
An Kräfte, die nicht hören wollen.

Und so kam Don Juan


In des Deutschen Haus,
Und von dort, mit Sünde und Scham seiner Begrüßung,
Raubte ins Auswärtige Layla
Und sie, ihr Land und ihre Angehörigen,
Beim Verlassen des Kampfes der Waffen und Schiffe,
Und trägt nach Syrien Zerstörung für eine Mitgift,
Und in der Sünde verwegen,
Ging fliehend durch die Tore, in der Mitternacht Stunde.
Oft von den Lippen des Propheten
Stöhnte die Warnung und das Heulen des Wehe!
Wehe für das Haus, das Haus! und für die Häuptlinge Wehe!
Wehe dem Braut-Bett warm,
Doch von den schönen Gliedern, das Gepräge der Form,
Von ihr geliebt, die ihren Herrn vor einer Weile geliebt!
Und Wehe ihm, der steht
Beschämt, still, ausstreckend die Hände,
Da finden sie nichts, und der sieht, was noch nicht zu sehen,
Dass sie weit weg ist!
Und seine traurige Phantasie, über das Meer sich sehnend,
Soll beschwören und zurückrufen
Ihren Geist, noch einmal Königin in seiner Halle zu sein.
Und traurig mit vielen Erinnerungen,
Die kalte Schönheit jedes gebildeten Gesichts,
Und zu Gehässigkeit ist ihre Gnade gewandt,
Gesehen mit leerem Blick durch verloren hungernde Augen!
Und wenn die Nacht ist tief,
Kommen Visionen, süß und traurig, und das Lager voll Schmerz
Von eitlen Hoffnungen,
Leere, Leere und alles vergeblich,
Denn kaum des Schlafs Anblick
Hat seine alte Wonne gesehen,
Wenn durch die Griffe der Liebe, die sie bietet, sie bliebe,
Aber sie verschwindet weg
Auf leisen Flügeln, die Art und Weise des Schlafs zu durchstreifen.
Das sind die Sehenswürdigkeiten, da fielen die Sorgen
Über unseren Herd und schlimmer noch, von dem ich nicht sagen kann.
Aber die große Stadt vorüber,
Jedes Haus, das seinen Meister gesendet weit weg
Von Frieslands Ufer,
Fühlt den scharfen Nervenkitzel des Herzens,
Den Schmerz des Verlustes, heute.
Denn die Wahrheit zu sagen,
Der Hauch des bitteren Todes ist vielfältig!
Vertraut war jedes Gesicht, und lieber als das Leben,
Das ging bis zum Krieg,
Aber dorthin, von wo aus ein Krieger ging,
Kam nichts zurück,
Nur ein Gewehr, und Asche in einer Urne!
Denn der Herr des Streits,
Also die wiegenden Waagschalen der Schlacht haltend,
War der Geldwechsler, der Staub für Gold gegeben,
Sendet zurück zu Herzen, die ihnen lieb und teuer waren,
Spärliche Asche von Kriegern, da weinten viele eine Träne,
Leicht in der Hand, aber schwer auf der Seele;
Ja, es füllt das Leichte die Urne voll
Mit dem, was die Flammen überlebt,
Der Tod des staubigen Maßes für eines Helden Rahmen!

Ach! man weint, und doch leider wieder!


Unser Führer ist weg, der Held der Waffen,
Und er hat seine Genossen nicht verlassen!
Wehe! ein anderer stöhnt: Meine Frau wird getötet,
Der Tod der Ehre rollte in Staub und Blut,
Erschlagen für eine Sünde der Frau, einer falschen Frau Schande!
Solcher murmelte Worte bitterer Stimmung,
Aufsteigend gegen diejenigen,
Die weiter zurückzugewinnen gingen;
Ja, neidischer Zorn kriecht auf gegen des Schwankes Namen.

Und andere, weit unterhalb der Mauer von Aleppo,


Schlafen ihren letzten Schlaf, die guten Häuptlinge groß,
Abgesandt in das Land der Feinde, worauf sie gaben
Ihren Atem und Herren von Syrien,
Jeder in seinem syrischen Grab.

Daher wird jeder und der ganzen Stadt Brust


Schwer mit einem Zorn unterdrückt,
Wie tief und tödlich ein Fluch laut
Schleuderte durch die gemeinsame Masse;
Und brütend tief, meine Seele erwarten
Botschaften des Schicksals kommend,
Begraben noch in der Finsternis Schoß.
Denn nicht vergesslich ist das Schicksal der hohen Vorsehung
Gegen die Söhne des Gemetzels: all zu lange
Scheint der Ungerechte stark zu gedeihen,
Bis die dunklen Lilim kommen
Und schlagen das Heck zur Umkehr in seine Heimat,
Hinab in düstere Hindernisse ist er hinweg,
Und Hilfe und Hoffnung unter den Verlorenen ist keine!

Über ihm, der mehr als Ruhm verdient,


Erscheint ein Weh unsäglich;
Der rachsüchtige Donnerkeil auf seine Augen flammt,
Geschossen aus der Hand göttlich.
Diese Glückseligkeit sei meine, der ich Gottes Knecht bin,
Um keine Stadt in den Staub zu treten,
Siehe auch nicht mein eigenes Leben schiebt
Bis zu einem Anwesen des Sklaven unter anderen die Ferse!

Siehe, überall in der Stadt breit


Sind die schnellen Füße des Rumors geeilt,
Erweckt durch die freudige Flamme:
Aber die Nachrichten, die sie zerstreuen, beruhigen euch?
Oder glücklich künden sie für die Wahrheit
Einige Betrüger, die den Himmel einrahmen?
Ein Kind war er und ganz unklug,
Wer ließ sein Herz mit Freude gerührt werden,
Um zu sehen die Leuchtfeuer-Brände entstehen,
Und dann, unter gewissen Vereitelungs-Worten,
Krank wieder die Hoffnung aufgeschoben.
Der Rand der Einsicht der Frau noch
Gute Nachrichten schied von der wahren Nachricht krank;
Leichte Gerüchte sprangen innerhalb der Schranke,
Dass Zäune umgeben der weiblichen Treue Runde,
Aber leicht geboren, wie leicht stirbt
Die Geschichte, die ihrer Vermutung entspringt.

Bald werden wir wissen, wovon die Strohfeuer erzählen,


Die Balken, entfacht mit tragender Flamme;
Ob, wie auch ich dafürhalte, ihre Geschichte ist wahr.
Oder ob, wie einige Träume trügerisch kamen,
Die Begrüßungs-Flamme unsere Seele betören.
Denn Jah! Ich sehe einen Herold vom Ufer
Kommen hierher, mit dem Olivenkranz beschattet
Und durstig von Staub, Zwillingsbruder des Lehms,
Spricht eben von der Reise weit und wahrheitsgetreue Botschaft,
Keine dumme Vermutung, noch Flammenzunge in Rauch,
Sporadisch auf dem Berg die Haufen angezündet;
Aber eben soll seine Stimme sagen: Alles ist gut,
Oder aber hinweg, Vorahnungen ablehnend, jetzt,

Und auf gerechte Versprechen gerechte Erfüllung kommend!


Und wer für den Staat sonst betet,
Selbst erntet die Ernte seiner schlechten Wünsche!
HEROLD
O Land von Teut, mein Vaterland!
In dich endlich unter der Sonne zehntem Jahr
Meine Füße zurückkehren; die Rinde meines Unternehmens,
Obwohl eins nach dem anderen der Anker der Hoffnung wegbrach,
Gehalten durch den letzten, und jetzt fährt sichs hier sicher.
Lange, lange, meine Seele, um zu gewinnen verzweifelt den Tod,
Die ersehnte Ruhe in unserem friesischen Land:
Und jetzt Heil, o Erde, und Heil dir,
Neu-aufgegangene Sonne! und Heil in unserem Lande Gott,
Hoch herrschendem Gott, und dir, christlichem Herrn,
Deine Pfeile schlugen uns einmal, schlag du nicht mehr!
War das nicht dein Zorn über unseren Köpfe voll erschütternd,
O König Jesus, von des Parpar Seite?
Wende du dich, Retter und Heiland jetzt!
Und Heil allen Heiligen, die Straße und Markt regieren,
Und Sankt Michael Heil! meinem Gönner und meinem Stolz,
Herold des Himmels und Herr von Herolden hier!
Und Helden, die ihr beschleunigt uns auf unseren Wegen,
Wieder ein und alles, was ich weine, empfangen
Mit Anmut die Deutschen, wie der Tod verschont.

Ah, Heimat des Königtums, geliebte Hallen


Und feierliche Schreine und Heilige, die Grenze des Morgens!
Gutartig als erst mit Sonnen-Aspekten gegrüßt,
Der König kommt nach vielen Tagen zurück.
Denn wie aus der Nacht der Blitz, aus den Strahlen des Tages,
So aus der Finsternis dämmert ein Licht, ein König,
Auf Eberhard kommt das Licht.
Dann Heil und gut zu begrüßen! solche Ehre ziemt
Ihm, dessen rechte Hand behauen die Türme von Aleppo
Mit der großen Axt von Gott, die richtet Übel an
Und die Ebene schlug, schlug unten ins Nichts
Jeden Altar, jeden Schrein; und weit und breit
Aus dem Gesicht des ganzen Landes seine Nachkommen.

Solch mächtiges Joch des Schicksals hat er auf Aleppo gelegt,


Unser Herr und König, des Erich Willi älterer Sohn,
Und kommt schließlich mit seliger Ehre nach Hause;
Höchster aller, die auf der Erde laufen am Tag,
Nicht Don Juan noch die Seele der Stadt, die bezahlt
Sünden-Preis mit ihm, kann sich rühmen, was immer ihm geschah,
Die Wächter haben wir überwältigt und alles gewonnen.
Aber das Schicksal des Richterstuhls der Räuber steht
Verdammt, und seine Beute ist zerrissen,
Fort aus seinen Händen, und durch seine Tat erntete
Eine blutige Ernte seine Heimat und sein Land,
Gegangen zum Tod hinunter, und seine Schuld und Gier
Seines Vaters Rasse zahlt in den Staub doppelt.

CHOR
Heil, Herold der Friesen, neu kommend aus dem Krieg.
HEROLD
Allen Heil! nicht der Tod selbst kann mich jetzt schrecken.
CHOR
War dein Herz mit Sehnsucht nach deinem Land erfüllt?
HEROLD
Damit diese Freude meine Augen mit Tränen füllte.
CHOR
Auf dich dann auch fiel diese süße Qual.
HEROLD
Wie sagst du? Mach mich zum Meister deines Wortes.
CHOR
Sie sehnte sich nach uns, wieder für dich schmachtete sie.
HEROLD
Sehnte das Land sich nach uns, die es ersehnten, Liebe für Liebe?
CHOR
Ja, bis mein Grübeln des Herzens stöhnte vor Schmerz.
HEROLD
Woraus deine Verzweiflung, dass der Krieg die Freude der Armee?
CHOR
Einziger Heilung falsch ist Stille, spricht der Weise.
HEROLD
Deine Könige fern, konntest du fürchten andere Männer?
CHOR
Der Tod war süß, wie du zu sagen hast jetzt.
HEROLD
Es ist wahr; das Schicksal lächelt endlich. Im Laufe unserer Arbeit,
Diese vielen Jahren gaben einige Chancen schön,
Und einige, ich denke, waren mit einem Fluch gemustert.
Aber wer auf der Erde hat die Seligkeit des Himmels gewonnen,
Dass durch die Zeit der ganze Tenor ein ungebrochenes Wohl war?
Ich konnte eine Geschichte entfalten von Seemännern schuftend,
Schlechte Ruhe, wenig Landungen auf einem Ufer voll Steinen,
Alle Schmerzen, alle Sorgen, unser tägliches Verhängnis.
Und schlechter und verhasster unsere Leiden auf dem Land;
Denn wo wir gefasst, in der Nähe der Mauer der Feinde,
Die Fluss-Ebene war immer feucht von Tau,
Tropfend vom Himmel, strahlte er von der Erde,
Ein Fluch, der an unserem durchnässten Gewand klebte,
Und Haare als Schrecken wie eine wilde Bestie fielen.
Warum die Leiden des Winters, wenn die Vögel
Liegen starr und steif, so voll Schnee der Libanon war?
Oder Sommer versengend, zu welcher Zeit die stille Welle
Sank in ihren Schlaf unter der Mittagssonne?
Warum um alte Leiden trauern? Ihr Schmerz ist vergangen;
Und starben jene, die gefallen sind, alle Pflege ist dahin,
Für immerdar, nie wieder zu steigen und zu leben.

Warum die Anzahl der Todes summieren, und danken


Für das Leben und über des Schicksals Unheil stöhnen?
Lebt wohl, ein langer Abschied für all unsere Sorgen!
Für uns ist der Überrest der Heere von Europa,
Kommt Wohl jenseits allen Widerstreits der Weh;
So opfern wir mit Recht der Sonne dort drüben,
Wie die Sonne weit flutet über See und Land.
Der Deutschen Heer herrschte, Syrien zu erobern,
Und in den Tempeln der Heiligen Deutschlands
Hing diese Beute, ein leuchtendes Zeichen der Zeit.
Mögen diejenigen, die diese Legende segnen, recht kennen
Die Stadt und ihre Häuptlinge und zurückzahlen
Die Gaben der Dankbarkeit an Zeus, der es gewollt
Und die Tat gewirkt. So ist die Geschichte erfüllt.
CHOR
Deine Worte überwinden meine Zweifel: für gute Nachrichten
Das Ohr des Alters hat jemals die Jugend erneuert:
Aber diejenigen drinnen und Doris selbst
Würden gern alles hören; froh mache du die Ohren und meine.

DORIS
(kommt wieder)
Gestern Abend, als der Erste der feurigen Kuriere kam,
Im Zeichen dafür, dass Damaskus genommen und auf die Erde geschleift,
So wild einen Schrei der Freude gaben meine Lippen aus,
Dass ich die Zeit getadelt und
Sorgte dafür, dass der Sack von Aleppo zu deiner Seele passt?
Eine Frau du, deren Herz springt leicht
Bei wandernden Gerüchten! Und mit Worten wie diesen
Sie zeigten mir, wie ich mich verirrt, verleitet von der Hoffnung.
Doch auf jeden Schrein legte ich das Opfer,
Und mit dem Lied, das sie für die Weibliche gehalten,
Wir gingen als Herolde durch die Stadt, hin und her,
Mit Stimmen laut ausrufend, Freude ankündigend;
Und von jedem matten Licht beleuchtet und mit Wein
Die würzigen Düfte in der Flamme verblassen.
Alles ist erfüllt: Ich erspare euch die lange Geschichte,
Der König selbst wird mir alles erzählen.

Bleibt zu denken, was Ehre am besten begrüßen kann,


Mein Herr, die Majestät von Hage, kommt nach Hause.
Welcher Tag strahlt gerechter auf die Augen einer Frau
Als der, da sie das Portal breit offen schleudert,
Heil ihrem Herrn, den der Himmel abgeschirmt,
Kommend heim aus dem Krieg?
Dies mein Mann, dass er bleibe nicht,
Aber wendet die Sehnsucht der Stadt in Freude!
Ja, lasst ihn kommen, und kommt er, möge er finden
Eine Frau, keine andere, als er verließ, wahrhaft
Und treu als Wachhund seines Hauses,
Seine Feinde ihr Feind, in all ihren Pflichten treu,
Vertrauensvoll zehn Jahre lang zu halten
Den Laden, worauf er sein Meister-Siegel gesetzt.
Sei der Stahl tief gefärbt, bevor ihr schaut, um zu sehen
Üble Freuden, verrufene, von anderen Wichten, in mir!
HEROLD
Es ist gesagt ziemlich: so eine edle Dame spricht,
Auch spricht sie nicht in Ordnung,
Wenn die Wahrheit die Prahlerei informiert.

(Doris ab.)

CHOR
So hat sie es bei euch zu sprechen gelernt
Durch den klaren Dolmetscher ihre fadenscheinigen Worte.
Wende dich an mich, Herold, sag mir, wann wieder
Der zweite gut geliebte Herr von Friesland kommt?
Hat der Bruder Eberhards beschleunigt sicher die Schritte mit dir?
HEROLD
Ach, kurzer Segen meinen Freunden war es,
Schmeichelnd, nach der Wahrheit, mit Unwahrheiten schön!
CHOR
Sprich mit Freude, wenn Wahrheit Freude ist, aber Wahrheit,
Beim klaren Übel, Wahrheit und Freude hier sich scheiden lassen.
HEROLD
Der Held und seine Barke wurden geraubt entfernt
Weit weg von der deutschen Flotte. Das ist Wahrheit, sage ich.
CHOR
Ob in allen Augen der Männer von Damaskus geboren
Oder von der Flotte durch Betonung des Wetters zerrissen?
HEROLD
Voll auf den Spuren deine Wellen der Rede hüpfen leicht,
Und ein kurzes Wort hat recht lange Leiden erzählt.
CHOR
Aber sag, was jetzt von ihm spricht jeder Genosse?
Was sind ihre Ahnungen seines Lebens oder Todes?
HEROLD
Frag mich nicht mehr: Die Wahrheit ist keine bekannte,
Bewahre die Erde, alles-messende Sonne!
CHOR
Sprich über der Flotte von Deutschland Verhängnis.
Wie auferstanden, wie der Sturm sank, der Zorn des Himmels?
HEROLD
Nein, krank waren mit der Trauer Erzählung
Der Tag der selige Nachrichten. Gott fragte nach
Nach Danksagung, dargebracht in Einsamkeit.
Wenn man als Herold kommt mit schmerzlichem Gesicht,
Zu sagen, wie der Fluch gefallen, und das Heer
Gegangen zum Tode hinab; und eine breite Wunde erreicht
Das Herz der Stadt, und aus vielen Häusern
Viele sind ergossen und geweiht dem Tode,
Unter der doppelten Geißel, die der Dämon des Krieges liebt,
Das blutige Paar, Feuer und Schwert des Gerichts,
Wenn eine solche Wunde lastet auf meiner Zunge,
Passende Wörter wie fröhliche Unholde zu sprechen.
Aber aufstrebend, wenn er die Nachricht bringt
Von sicherer Rückkehr von Mühsal und Fragen,
Männer in einem Wohl restauriert, Freude
Darf ich mit guten Worten sausend sagen:
Wie der Zorn Gottes schlug die Europäer im Sturm?
Denn Feuer und Meer entschieden, dass erst bittere Fehde,
Jetzt Verschwörung kam und versprach ihren Glauben,
Verwüstend die Deutschen mit Mühe und Krieg.
Nacht und großen Schrecken der ansteigenden Wellen
Kamen über uns, und die Stürme, die aus Norden bliesen,
Da kollidierte Schiff mit Schiff und einige mit tiefem Bug
Driften durch den Schaum und das Toben des Sturmes,
Verschwunden, wie Streuner von kranken Schäfern vertrieben.
Und als endlich die Sonne hell stieg, sahen wir
Das Mittelmeer-Feld mit Blumen des Todes gesprenkelt,
Körper der deutschen Männer und zerschmetterte Rümpfe.
Für uns in der Tat wars Gott, aber auch ich halte es
Für keine menschliche Macht, legte die Hand auf unsere Ruder,
Fangend uns, oder wir beteten zu den Mächten des Himmels,
Und brachten unsere Barke unversehrt hindurch:
Und rettendes Glück saß und steuerte uns gut,
Damit kein Stoß sollte uns tief stoßen in die Salzsee,
Auch nicht unseren Kiel auf einem felsigen Ufer zermahlen.
So entkamen wir dem Tod, der unter dem Meer lauert,
Aber unter weißem Licht des Tages, misstrauisch alle
Des Glücks Lächeln, wir saßen und grübelten tief,
Die Hirten in Gedanken verloren, wild gewanderte,
Über dieses neue Weh; denn zerschmissen war unser Heer,
Und verloren als Asche in Haufen verstreut.
Von wem auch, wenn jeder seinen Lebensatem noch einzieht,
Sei gut versichert, er hält uns für tot,
Wenn wir von ihm kein anderes Schicksal litten.
Aber der Himmel rettet alle! Wenn Eberhards Bruder lebt,
Er wird nicht verziehen, aber wird sicher kommen:
Daher überall, wenn den Strahl die hohe Sonne
Sendet auf die Erde, die von Gott erhalten wird,
Der will noch nicht seine Rasse wegwischen,
Hoffnung ist immer noch da, dass heimwärts er sich wendet.
Genug, du hast die Wahrheit bis ans Ende gehört.
CHOR
Sprich, von dessen Lippen der Druck fiel!
Du liest die Zukunft nur zu gut,
Und sie, in ihrer Geburtsstunde genannt,
Layla, die Braut mit dem Krieg als Mitgift?
Es war Eine von den Heiligen,
Führend ihre Zunge mit geschickter Macht.
Auf Flotte und Heer und Zitadelle,
Krieg, entsprungen aus ihr, und der Tod wütete,
Wenn von dem Braut-Bett des feingesponnenen Schleiers
Sie im Westwind spreizten ihre Segel.
Stark blies der Wind, die Schleusen geschlossen,
Gespaltene Spur von Kiel und Ruder,
Aber während sie flohen, fuhr dort entlang,
Schnell in ihrem Gefolge, ein mächtiger Held,
Dürstend nach Blut, dürstend nach Krieg,
Vorwärts in wildem Streben sie entstanden,
Dann sprangen sie an des Parpar Ufer an Land,
Die grünen Gebüsche entlang,
Keine Hirten sie aus Wald und Feld,
Aber Jäger mit Waffen.
Der Himmel voll Eifersucht, der seinen Willen wirkt,
Breitete somit auf Damaskus seine bestimmte Krankheit,
Nun genannt auf einmal die Braut und der Bann;
Und klingelte laut das Braut-Lied heraus;
Aber befiel sie das Lied, die
Haben sich wieder gewendet zu Tränen;
Gott verweilte, aber rächte noch
Den Ehemann der Falschen, den Flecken des Haushalts!
Er, der Herd des Herrn, will nicht sehen
Seine empörte Gastfreundschaft.
Selbst jetzt, und in weit anderem Ton,
Damaskus singt sein Lied von mächtigem Stöhnen,
Wehe, Freier, Weh und Hass!
Der umworben seines Landes Verhängnis zum Werk,
Dies ist die Last des Stöhnens,
Wodurch sie jammert untröstlich
Über das Blut, das so viele ihrer eigenen Leute
Haben vergeblich vergossen, ihrem Schicksal überlassen;
Damaskus! du hast gefüttert und befreit, um zu wandern,
Ein Löwen-Junges in deinem Haus!
Eine Säuglings-Kreatur, frisch genommen
Von der Mutter Zitzen, noch voll schwach,
Der Pflege bedürftig; und oft gestreichelt,
Auf den Armen an den Brüsten,
Auch als Kleinkind hat es dort gelegen;
Oder als Kitz und leckt, durch Hunger niedergedrückt,
Die Hand, die seine Schmerzen lindern wird;
Im Leben der jungen Morgenröte ein geliebter Gast,
Ein Streicheln für das Spiel der Kinder,
Eine Freude den Alten und Graubärtigen.
Aber es wächst die Zeit und der Wachstum betrügt
Den Blut-Durst der Löwen-Rasse,
Und für die Förderung der Pflege des Hauses,
Ungebeten alle, schwelgt es dort,
Und blutige Vergeltung zahlt zurück,
Mit der Fleisch-Zinke zerreißend seinen Mantel:
Ein mächtiges Tier, das erschlägt und ermordet,
Und dem Dämon des Krieges mit Blut füllt den Haushalt,
Ein Gott-gesandter Schädling unbesiegbar,
Ein Minister des Schicksals und der Hölle.
Selbst so zu Damaskus, der Stadt, kam schleichend
Ein Geist wie von windstillen Meeren und Himmeln,
Eine sanfte Phantom-Form von Freude und Reichtum,
Mit Amors weichen Pfeilen, von seinem Augen beschleunigt,
Liebes-Rose, deren Dorn die Seele subtil durchdringt.
Ah, Hochzeitstag! das bittere Brautbett,
Als das Unheil lag an des Freiers Seite!
Was für einen Fluch auf Schloss und Menschen beschleunigt
Mit ihr schickte die Wut auf des syrischen Herrschers Stolz,
Der verärgerte Herrgott! welche Tränen vieler verwitweter Bräute!
Vor langer, langer Zeit wurde dies Sterblichen gesagt,
Wie süß Sicherheit und seliger Zustand
Haben Flüche für ihre Kinder, so die Männer halten,
Und für den Mann von allzu großem Wohlstand das Schicksal
Springt von einem bitteren Samen, einige wehe verwirrend.
Allein, allein, ich halte es ganz anders;
Nicht Glückseligkeit noch Reichtum ist es, aber gottlose Tat,
Von dem, dass zum Wachstum von Krankheit steigt!
Wehe entspringt dem Falsch, die Anlage ist wie die Samen,
Während das Recht, das Haus in Ehre,
Tut gut seines eigenen Konterfeis Rasse.
Einige Vergangenheit der Gottlosigkeit,
Etwas graues altes Verbrechen,
Rassen der jungen Flüche, dass wuchert unsere Krankheit,
Früher oder später, wenn geschieht die benannte Zeit,
Und Licht bringt die Macht der Finsternis noch,
Einen Meister-Unhold, einen Feind, ungesehen, unbesiegbar;
Einen verfluchten Stolz, den die Rasse ausbrütet,
Und zu Hause die finstere Dämonin der Verblendung regiert,
Sünden des Kindes und Weh, das seiner Eltern Gesicht trägt;
Während Recht in verrauchten Krippen scheint klar wie der Tag,
Und deckt mit Wohl sein Leben, der den gerechten Weg geht.
Von vergoldeten Hallen, die die Hand verschmutzt heben,
Das Recht wendet sich mit stolz abgewendeten Augen,
Und dem Reichtum, Männer stampfen übel mit Lob,
Zu schlichterer heiliger Kirche tretend,
Und Ziel des Schicksals führt alle in verheißener Weise.
Heil dir, Chef von Deutschlands Rasse,
Die Rückkehr stolz vom gedämpften Syrien!
Wie soll ich dein eroberndes Gesicht begrüßen,
Wie noch ein besseres Lob dir aufdrängen,
Auch Rufe und Gaben der Dankbarkeit?
Denn sterbliche Menschen, die krank sind,
Nehmen wenig Beachtung der offenen Wahrheit,
Trachten aber immer nach dem Schein:
Die Show des Weinens und der Reue
Die Verlorenen werden, alle Menschen zahlen,
Aber der Schmerz die Augen trübt,
Nichts zum Herzen gewaltsam öffnet den Weg.
Und mit dem Fröhlichen betören sie
Ihre Lippen zu einem vorgetäuschten Lächeln,
Und eine Freude zu erzwingen, nicht gefühlt;
Aber er, der als Hirte weise
Seine Herde kennt, kann nie falsch lesen
Die Wahrheit in der Lüge Augen,
Wer verhüllt unter einem freundlichen Gewand
Eine lauwarme Liebe in der Tat.
Und du, unser Führer, wenn in der Vorzeit
Du batest Deutschland, weiter in den Krieg zu ziehen,
Um Laylas willen, ich wage nun zu sagen,
Das dann hielt ich dich nicht wie jetzt für gut;
Das ist für meine Vision, du hast geschienen
Gefärbt in den Farbtönen der Rache.
Ich hielt dich für einen Piloten, krank
Und rücksichtslos, deinem Willen nur folgend,
Anstiftend andere und verurteilt zu sterben
Mit eitler und gezwungener Kühnheit!
Jetzt von meinem Herzen, neidlos,
Für diejenigen, die dieses Wort gewirkt, sei es gesagt,
Nun fällt die Arbeit, ihr habt sie getan,
Lass die Zeit und suche, o Meister, zu erklären,
Wie Menschen in deiner Stadt gebunden
Waren dem Reich der Pflege treu,
Und wer ward treulos befunden.

(Auftritt Eberhard in einem Wagen, von Marina begleitet. Er spricht, ohne abzusteigen.)

EBERHARD
Zunächst wird, wie treffend, dem Fürsten All-Heil gesagt,
Heil Friesland und den Heiligen, die die Land schützen,
Heiligen, die mich geschützt und nach Hause gebracht,
Die mich geholfen, Syrien niederzuringen
Aufgrund der Gerechtigkeit. Im Hof des Himmels
Die Heiligen im Konklave saßen und die Sache beurteilten,
Nicht mit einer gespaltenen Zunge, und am Ende
Einstimmig in die Urne des Schicksals
Dieses Urteil gaben über Syrien und seine Menschen,
Den Tod: und wo die Hoffnung nahte auf Begnadigung,
Keine Seite warf das Los dazu in die Urne.
Und noch der Rauch des gefallenen Damaskus
Steigt in den Augen aller Menschen auf und die Flamme
Der Hekatomben der Dämonin der Verblendung lebt noch,
Und wo die Türme in staubige Asche sinken,
Steigt der dicke Rauch von Prunk und Reichtum auf.
Dazu müssen zahlen alle Menschen dem Herrgott
Die Gaben von achtsamen Herzen und Dankbarkeit:
Denn mit unseren Händen die Netze der Rache
Werden geworfen auf die Beute, und wegen einer Frau
Damaskus zertreten durch die europäischen Männer liegt,
Das Ross, die abgeschirmte Bande, die Mauer übersprungen,
Zu welcher Zeit mit dem Herbst sanken die Plejaden.
Ja, über dem Fechten der Mauer ein Löwe sprang
Raubend und nahm seine Fülle vom Blut der Herrscher.
Solches Vorspiel der Heiligen in voller Kraft gesprochen,
An euch wende ich mich, und die verborgene Sache,
Worüber ihr geredet, aber jetzt, mit diesem Gedanken,
Ich bin wie ihr, und was ihr sagt, sage ich.
Denn einige sind sie, die solche angeborene Gnade haben,
Wie zu sehen mit Liebe und nicht mit Neid,
Wenn ein anderer auf der Höhe voll von Striemen steht.
Tief in seinem Herzen, den die Eifersucht hat ergriffen,
Ihr Gift lauernd soll seine Last verbessern;
Denn jetzt unter seinem richtigen Leiden scheuert er sich
Und seufzt obendrein, eines Anderen Wohl zu sehen.
Ich spreche nicht untätig, sondern voll von Wissen,
Es sei, die sich einer völligen Loyalität brüsten,
Das ist aber, wie der Geist der Freundschaft tot ist,
Ein Schatten in einem Glas, dessen Treue vorbei gegangen.
Einer nur, er ging nur ungern einher
Über die Meere mit mir, der Weise, er
War treu mir mit Kraft und Willen,
Ein guter Motor meines Wagens.
So sei er noch in dem Licht des Tages
Oder tot, wie ich fürchte, ich werde sein Lob sprechen.
Schließlich, wie immer Menschen oder Heilige,
Mit gemeinsamer Aussprache, öffentlich Rat gehalten,
Wir werden entscheiden und argwöhnisch ersinnen,
Das ist alles, was jetzt gut ist, das kann so bleiben:
Denn das, was glücklich des Arztes Kunst braucht,
Das werden wir Medizin nennen, anspruchsvoll gut,
Wenn Kräuter oder Messer ziemen der Zeit.
Nun zu meinem Palast und den Schreinen zu Hause,
Ich werde passieren hinein und begrüßen euch zuerst,
Ihr Heiligen, die mich führten und nach Hause wieder brachten,
Und lange möge Victoria herrschend sein in meinem Zug!

(Auftritt Doris, von Mädchen gefolgt, purpurne Roben tragend.)

DORIS
Alte Männer von Friesland, Vasallen unseres Reiches,
Scham lässt mich nicht schrumpfen, damit ihr nicht sehen sollt
Die Liebe, die ich trage zu meinem Herrn. Solches Erröten aus Angst,
Dies in dem letzten von allen Herzen der Menschheit.
Aus meiner eigenen Seele und nicht aus fremden Lippen
Ich weiß und es wird das Leben zeigen, das ich trug
Ausharrend, durch die anhaltenden lieben langen Jahre,
Während mein Herr umlagerte Aleppos Mauer.
Erstens, dass eine Frau von ihrem Herrn verlassen saß,
In verwitweter Einsamkeit, war völliges Weh
Und Wehe zu hören, wie viele Zungen des Gerüchts
Alle Übel beschrien, wenn er, der kam
Und der gefolgt sprach von Kranken zu Kranken,
Verloren, verloren, alles verloren! Durch Hagel und Schauer.
Wäre dies mein Mann, der so viele Wunden getroffen,
Wie durch tausend Kanäle das Gerücht erzählte,
Kein Netz je war so voller Löcher wie er.
Wäre er erschlagen worden, so oft die Botschaft kam,
Dass er tot war, könnte er auch ihn jetzt rühmen
Einen zweiten David von dreifacher Gestalt,
Mit dreifacher Robe von Erde über ihm,
Denn die drunten sind, gleich dreifach tot,
Toter durch einen Tod für jede Form, die er trug.
Und so verstört durch Nachrichten von Zorn und Leid,
Oft zum Selbstmord hatte ich die Schlinge geschlungen,
Aber andere zerrten sie von meinem Hals entfernend.
Daher geschah es, dass Prinz Jussuf, deiner und meiner,
Das Versprechen und Symbol unserer vermählten Treue,
Steht nicht neben uns jetzt, wie er stehen sollte.
Ebenso wenig wundere dich über dies: er wohnt mit einem,
Der schützt ihn getreulich; es ist Oldenburgs Herzog,
Marcus, der mich warnte: Bedenke dich, Fürstin,
Welche Leiden von zweifelhaftem Problem auch kommen!
Dein Herr ist in der täglichen Gefahr in Syrien,
Während hier weinend ein Volk ruft:
Nieder mit dem Rat, hinab! Besinne dich,
Es ist der Welt Weise eine härtere Ferse zu setzen
Auf gefallene Macht.
Denn Abwesenheit deines Kindes dann
Eine solche Mine entschuldigt,
Kein gerissener nachträglicher Einfall.
Für mich längst der sprudelnden Quelle der Tränen
Ist weg geweint; kein Tropfen übrig zu vergießen.
Trüb sind die Augen, die immer bis zum Morgen wachten,
Weinend die Feuer, für deine Rückkehr aufgehäuft,
Nacht für Nacht nicht angezündet. Wenn ich schlief,
Jeder Klang, das winzige Summen einer Mücke,
Erweckte mich wieder, wieder, von unruhigen Träumen,
Wobei ich dich geschlagen fühlte, sah dich erschlagen,
Dreimal jeden Moment in meiner Stunde Schlaf.
All dies trug ich, und jetzt, von Weh freigegeben,
Ich komme meinem Herrn als Wachhund zu dienen,
Als Aufenthalt eines Sturm-gepeitschten Schiffes,
Als Säule, die das Dach empor hält,
Als einziges Kind, seines Vaters beraubt,
Als Land der Hoffnung, durch die Besatzung verloren,
Als Sonnenschein, wenn der Zorn des Sturmes vorüber,
Als sprudelnde Quelle dem durstigen Wanderer.
So süß ist es, dem Pressen des Schmerzens zu entkommen.
Mit einem solchen Gruß biete ich meinem Mann Heil!
Auch der Himmel ist mit dir! denn lange und schwer
Ich trug diesen Zorn von alters her.
Süßer Herr, schreite weiter,
Einen Schritt von deinem Wagen, ich bete, ja nicht auf Erden
Pflanze den stolzen Fuß, o Fürst, der Syrien niedergetreten!
Frau! warum bist du so trüb, deren Aufgabe es ist,
Die Verbreitung des Weges deines Monarchen mit roten Teppichen?
Stark und schnell, mit Purpur bestreue seine Passage schön,
Das Recht, ihn zu seinem Haus schließlich zu führen,
Er sah, was kaum zu sehen.
Denn das, was bleibt,
Eifer, unbesiegt vom Schlaf, soll stärken meine Hand,
Die Arbeit als Recht und als Befehl Gottes.
EBERHARD
Tochter der Nordsee, Beobachterin über meine Heimat,
Dein Gruß ist gut nach meiner Abwesenheit lange,
Denn spät kam ich, und kaum hat sie ihr Ende erreicht.
Wisse, dass das Lob, das nach der Ehre wir uns sehnen,
Muss von anderen Lippen kommen, nicht von den eigenen:
Siehe auch, dass nicht in der Mode weiblich
Du machst eines Kriegers Weg zart;
Nicht vor mir wie vor eines gewissen Orients Herrscher
Beuge dich auf die Erde, mache laute Huldigung.
Streue nicht den Purpur, dass jeder Schritt machen soll
Eine Arroganz; solch ein Pomp geziemt den Päpsten,
Mir nicht. Ein sterblicher Mensch sollte seinen Fuß setzen
Auf diesen reichen Farbstoff? Ich halte solchen Stolz für Angst,
Und dir sage ich, mich wie einen Menschen zu ehren, nicht wie Gott.
Fürchte dich nicht, Fußlappen und alle Lumpen gehen auseinander,
Laut der Trumpf des Ruhmes brennt meinen Namen ein;
Bestes Geschenk des Himmels ist es, der Herrlichkeit Stunde,
Zu denken darüber mit Nüchternheit, und du?
Bedenke dich des Spruches: Rufe keine Segnungen,
Bis friedlicher Tod hat ein Leben von Tugend gekrönt.
Dies sage ich: Ich bin schwach von Angst.
DORIS
Nein, sage das nicht, vereitle du nicht meinen Willen!
EBERHARD
Wisse, ich habe es gesagt, und es wird nicht mein Wort genarrt.
DORIS
War es diese Sanftmut, die dich Gott fürchten gelehrt?
EBERHARD
Wenn Ursache der Ursache, ich muss dieses Problem beheben.
DORIS
Was, denkst du, hätte an deiner Stelle der Herrscher Syriens getan?
EBERHARD
Er wäre sicher auf gestickten Roben gegangen.
DORIS
Dann fürchte nicht die Stimme der menschlichen Schuld.
EBERHARD
Doch mächtig ist das Murmeln einer Menschenmenge.
DORIS
Verzage nicht aus Neid, dem Gegenteil der Glückseligkeit.
EBERHARD
Krieg ist nicht der Frauen Teil, noch Krieg der Worte.
DORIS
Doch glücklich darin der Sieger, der gut nachgeben kann.
EBERHARD
Sehnst du dich nach Triumph in diesem kleinen Streit?
DORIS
Erlaube mir, in deiner Gnade zu siegen!
EBERHARD
Dann, wenn du willst, lass jemand bücken zu lösen
Geschwind diese Sandalen, Knechte unter meinem Fuß:
Und ich trat damit auf den reichen Farbstoff des Meeres,
Ich bete, lass niemanden unter den Heiligen herabschauen
Mit neidischem Auge auf mich, zurückhaltend alle,
Um mit Füßen zu treten und eine Sache des Preises anzunehmen,
Verschwendend den Reichtum der Gewänder von Silberwert.
Genug davon: und für die fremde Magd,
Führe sie hinein, aber sanft: Gott in der Höhe
Sieht gnädig auf ihn, den des Triumphs Stunde
Ist nicht mitleidlos gemacht. Nicht bereitwillig
Trage die Bügel, und sie, Preis und Blume
Von allem, was wir gewonnen, kommt hierher in meinem Gefolge,
Geschenk der Armee an ihren Chef und Herrn.
Nun, da in diesem meinen Willen ich beuge mich zu dir,
Ich werde auf Purpur zu mir nach Hause schreiten.
DORIS
Ein Meer ist da, wer will an seinen Quellen bleiben?
Und tief in seiner Brust, ein mächtiger Speicher,
Edel wie Silber, der purpurne Farbstoff,
Wobei die getauchten Gewänder ihre Tönung erneuern.
Genug solches, o Fürst, da in deinen Hallen
Es liegt, ein Geschäft, das nicht scheitern kann; aber ich,
Ich hätte geschworen gerne den Heiligen,
Die Kosten von tausend Kleidern zu beschreiten,
Hätte einmal das Gotteswort solche Gabe erforderlich gemacht,
Sühnendes Lösegeld für dein Leben zu erhalten.
Denn während das Laub ansteigend fest ist,
Das Ausbreiten eines Schattens zur Zeit der Hundsstern leuchtet;
Und du, bei der Rückkehr in dein Haus und Herd,
Bist geniale Wärme in des Winters Stunden,
Oder Kühle, wenn der Herr des Himmels
Mildert den Saft in der herben Traube.
Solche Gaben und mehr bringen in ein Heim
Die vorliegenden Fußtritte seines richtigen Herrn.
Jehova, Jehova, Erfüllung des Herrn! meine Gelübde erfülle,
Und was immer es sein mag, geschehe dein Wille!

(Alle ab, außer Marina und dem Chor.)

CHOR
Darum immer auf den Flügeln der Angst
Schwebt eine Vision furchtbar
Vor meinem bebenden Herz? Ein Lied,
Nicht erbeten und nicht erwünscht, mein Ohr begeistert,
Orakel von Schmerzen.
Nicht wie früher auf meines Busens Thron
Sitzt Vertrauen, verschmähend
Solche Ängste, wie Träume wir nicht erkennen.
Alt, alt und grau längst die Zeit geworden ist,
Welche sah das verknüpfte Seil
Der Flotte, wenn erstmals sie zu Aleppos Sand-Ufer kam;
Und nun meine Augen und nicht die der anderen sehen
Ihre sichere Rückkehr.
Doch nichtsdestoweniger in mir
Der innere Geist singt ein Lied bebend,
Selbst aufgefordert, singt die Lilim
Und sucht und sucht vergeblich,
Zu hoffen und stark zu sein!
Ah! bis zu einem gewissen Ende des Schicksals,
Ungesehen, ungeahnt,
Sind diese wilden Schläge meines Herzens und Busens!
Ja, irgend ein Verhängnis sagen sie!
Jeder Impuls ein Geläut.
Traurig, traurig ich bin, dass alle
Aus unerfüllten Wünschen
In den verborgenen Bereich fallen.
Zu weit, zu weit unsere sterblichen Geister streben,
Greifen nach völligem Wohl, unbefriedigt,
Bis zum Fluch, der wohnt neben harten Herzen,
Der Sonderung Mauer stürzt nach unten.
Zu Schönem sie blasen,
Die Stürme, die unsere Barke auf Fortunas Flut wehen!
Geschwind wir segeln, die früher alle fuhren
Nach dem verborgenen Felsen, dem Riff des Jammers.
Dann, wenn die Hand der Vorsicht vorsichtig
Warf ins Meer
Einen Teil der Fracht, damit alle sollten nach unten sinken,
Vom tiefen Tod rettet sie die Barke: auch so,
Schicksals-beladen, obwohl wieder ansteigen kann
Sein Haushalt, wenn er rechtzeitig klug ist.
Wie oft der Hunger des Feldes
Ist durch Gottes großes Geschenk gerettet,
Das neue Jahr voll Ertrag!
Aber Blut des Menschen einmal verschüttet,
Einmal zu den Füßen ausgegossen, verdunkelnd die Ebene,
Auch Singen oder Zauber kann es nicht zurückrufen.
So Gott hat es gewollt:
Anders hatte er die Blutegel des Arztes verschont, Hilfe
Zu bringen dem Menschen von den Toten: die Hand Gottes
Hat geschlagen mit der Todes-Warnung Zeichen.
Ah weh mir! Wenn das Schicksal, von alters her ordiniert,
Gehalten nicht den Willen Gottes, gezwungen, kontrolliert,
Hilflos ward uns, und Weh.
Schneller als Rede mein Herz
Hatte seine Vorahnung ausgegossen!
Nun, in der Dunkelheit der Zweifel,
Es ist hoffnungslos zu entfalten
Die Wahrheit, von Knäueln der Angst;
Und mit Sehnsucht zu verkünden
Seine Gedanken, meine Seele ist Prophetie und Flamme.
DORIS
(Wiederkehrend)
Hebe dich nach drinnen, Marina, los!
Denn in gnädiger Barmherzigkeit gewährt dir Gott,
Die Einsprengsel der Schüssel zu teilen,
Neben dem Altar seiner Vormundschaft,
Magd unter vielen Mägden. Was, hochmütig noch?
Schreite aus dem Wagen; Simson, wird gesagt,
Mit Kraft trug das Joch, unter die Philister verkauft.
Ja, schwer es ist, aber, wenn ein solches Schicksal ereilt,
Es ist eine faire Chance, in einem Haus zu dienen
Von altem Reichtum und Macht. Ein Emporkömmling,
Zu wem Ernte des Reichtums kam über alle Hoffnung,
Ist wie ein Löwe zu seinen Knechten in allem,
Ein Überschreiten heftig, maßlos im Schwanken.
Der Eintritt: du hörst, was unsere Möglichkeit sein wird.
CHOR
Klar zu dir, o Mädchen, ist ihr Befehl,
Aber du, in den Mühen des Schicksals,
Wenn eine solche deinem Willen gebietet,
Fordere ich dich auf zu gehorchen;
Doch ich zweifle, ob du hörst und beachtest.
DORIS
Ich denke, es sei denn, wie Schwalben sie verwenden,
Einige seltsame Barbaren-Zungen von Übersee,
Meine Worte müssen Überzeugung ihrer Seele sprechen.
CHOR
Gehorche: Es gibt keinen sanfteren Weg als diesen.
Schreite vom Sitz des Wagens und folge ihr.
DORIS
Ich werde nicht bleiben: Neben dem zentralen Schrein
Das Opfer wartet, vorbereitet mit Brot und Wein,
Opfer von Herzen, jenseits aller Hoffnung froh gemacht.
Du, wenn du etwas von meinem Befehl erfüllst,
Es wäre gut bald getan: aber wenn dein Sinn verschlossen
Diesen meinen Worten, lass deine Barbaren-Hand
Erfüllen die Einstellung der Rede und Geste.
CHOR
Keine Eingeborene ist sie, also deine Worte zu lesen
Ohne Hilfe: wie ein wildes Ding des Waldes,
Neu gefangen, siehe! sie schrumpft und starrt auf dich.
DORIS
Es ist Wahnsinn und die Herrschaft des Geistes verstört,
Da sie im Brand ihre Stadt baden sah,
Und hierher kommt, noch Bäche strömen, bis
In Schaum aufgequollen,
Und ihres Blutes Zorn konnte entfernt werden.
Seht ihr zu ihr; nicht fürstlich ist es für mich,
Unbeachtet so meine Worte wegzuwerfen.

(Doris ab.)

CHOR
Aber bei mir sitzt Mitleid an des Zornes Platz.
Einfaches Mädchen, komm du vom Wagen; auf keinen Fall
Es gibt ein Aber, nimm deine Knechtschaft an.
MARINA
Wehe, wehe, wehe! Erde, Mutter Erde! und du,
Jesus, Jesus!
CHOR
Frieden! Kreische nicht zum hellen prophetischen Gott,
Der nicht trocknet des Jammers Bach.
MARINA
Wehe, wehe, wehe! Erde, Mutter Erde! und du,
Jesus, Jesus!
CHOR
Da, mit wilden Fluch sie von neuem ihn nennt,
Der steht weit weg und verabscheut der Stimme Jammern.
MARINA
Jesus, Jesus!
Gott aller Möglichkeiten, aber nur des Todes für mich,
Sobald wieder Zerstörer genannt,
Du hast mich vernichtet, du, meine erste Liebe!
CHOR
Sie wird verrückt vor Leiden werden,
Magd sie zwar, Instinkt mit Prophezeiung.
MARINA
Jesus, Jesus!
Gott aller Möglichkeiten, aber nur des Todes für mich,
O du, Jesus, Zerstörer genannt!
Auf welche Art und Weise führtest du mich zu dem,
Wo das Böse zu Hause ist?
CHOR
Kennst du es nicht? Das Haus von Schwankes Rasse:
Nimm diese Worte für sicher und frage nicht mehr.
MARINA
Beginn verflucht von Gott! Bezeugt mir:
Ihr Visionen von Leiden im Innern,
Die blutbefleckten Hände derer, die ihr Kinn schlagen,
Der Erdrosselung Schlinge, und bespritzt über und über
Mit menschlichem Blut, der stinkende Boden!
CHOR
Wie wie ein Spürhund schnuppernd auf der Strecke,
Duft bis aufs Blut und den Tod sie roch!
MARINA
Ah! die geisterhafte Führung kann fehlschlagen,
Wobei meine Propheten-Seele wird weiter geführt?
Schau! um ihr Fleisch jammern die Gespenster-Kinder,
Ihre durchnässten Glieder, die ihr Vater gefüttert!
CHOR
Lange da wir wussten von deinem prophetischen Ruhm,
Aber für jene Taten suchen wir keine Zunge des Propheten.
MARINA
Gott! Es ist ein anderes Verbrechen,
Schlimmer als die gehäuften Wehe der alten Zeit,
Verabscheutes Geschehen, das man hier sah,
Ein beschämender Tod für denjenigen, der sollte Liebster sein!
Ach! und weit weg, in fremdem Land,
Wer sollte da stehen zu helfen!
CHOR
Ich kannte die alten Geschichten der Stadt,
Aber jetzt deine Rede ist dunkel, jenseits meines Wissens.
MARINA
O Schlampe, o Zweck!
Du für deinen vermählten Herrn
Die Reinigungswelle hast ausgegossen,
Ein verräterisches Willkommen!
Wie die Fortsetzung erzählen?
Zu früh der Körper kommt, zu schnell, denn jetzt, auch jetzt,
Sie schlägt ihn, Schlag auf Schlag!
CHOR
Rätsel jenseits meiner Rede vergeblich
Durch die trüben Bilder, die die Prophezeiung zeigen.
MARINA
Gott! ein neuer Anblick! ein Netz, eine Schlinge der Hölle,
Von ihrer Hand eine weitere Schlinge fiel!
Eine vermählte Frau, sie erschlägt ihren Herrn,
Begünstigt durch eine andere Hand!
Ihr Kräfte, deren Hass auf Schwankes Haus kann kein Blut sättigen,
Hebt den wilden Schrei über dem verabscheuten Opfer!
CHOR
Warum bittest du einige Unholde, ich weiß nicht, wen,
Zu kreischen über dem Haus?
Dein ist kein Jubel-Wort.
Zurück zu meinem Herzen in gefrorener Angst,
Der ich mein abnehmendes Lebensblut fühle,
Das Blut, das der Verwundung Stahl langsam abebben lässt,
Wie das Senken des Lebens-Abschieds der Sonnen,
Stark, schnell und sicher, kommt einiger wehevoller Druck auf!
MARINA
Der Monarch der Herde, der Stolz der Weide, weit weg von seinem Kumpel! In tückischem Zorn,
erhebend seine gebräunten Hörner, mit geheimem Zwickel seine Seite! Horch! Im kochenden Bad,
der schwerer Platsch, der sterbende Schrei, horch, er fällt durch Verrat!
CHOR
Ich lese nicht in Ordnung dunkle Sprüche wie deine, doch etwas warnt mich, dass sie von
Schlechtem sagen. O dunkle prophetische Rede, Hiobsbotschaft tust du lehren, den Sterblichen hier
unten! Schon einige Geschichten von Ehrfurcht und Wehe werden durch alle deine Verwicklungen
vielfältig. Haben wir es enträtselt und entfaltet?
MARINA
Ah guten Tag! der Kelch der Qual, von dem ich singe, schäumt mit einem Entwurf für mich. Ach,
Herr, ach Führer, du hast geführt hierher, aber mit dir, dessen Untergang ist in der Nähe, um zu
sterben?
CHOR
Bestürzt du bist heilig gerührt und klagst für dich ein tonloses Lied, wie kläglich, wie die
unaufhörliche Geschichte: Wodurch der braune melodischen Vogel immer Piep! Piep! jammert, tief
gefangen in Trauer, all seine kleine Lebenszeit des Tages!
Marina
Ah für dein Schicksal, o schrille stimmige Nachtigall! Einigen Trost für dein Leiden hat der
Himmel sich geleistet, dich bekleidet mit weichen braunen Federn und Leben abgesehen vom
Heulen. Aber für meinen Tod ist das beißende schneidige Doppel-Schwert!
CHOR
Welche Qualen sind diese, welche fruchtlosen Schmerzen, auf dich gesandt von oben? Du singst
hektischen Terror, doch in schriller Melodie gemessen. Wie so untrüglich kannst du fegen entlang
des Weges des Propheten des Liedes?
MARINA
Wehe, Freier, wehe dir! Deine Braut-Freude war der Tod und Feuer auf deine Rasse und Damaskus!
Und wehe dir, Parpar, Flut! Neben deinen Ufern, o schöner Fluss, wuchs ich in zarter Pflege von
Kindheit zu Jungfräulichkeit! Jetzt nicht dein, sondern durch an der Lethe Ufer soll mein Schrei
läuten.
CHOR
Es ist zu einfach, in allem zu einfach! Ein Kind könnte recht dein verhängnisvolles Lied lesen. Tief
in meinem Herzen deine durchbohrenden Reißzähne wirken Terror und Leid, während ich höre das
mitleidige, demütige, zärtliche Wort, doch an mein Ohr und Herz einen vernichtenden Schmerz!
MARINA
Wehe für meine Stadt, wehe für Syriens Sturz! Vater, wie oft mit rotem Fleck geströmt auf deinen
Altar-Stein das Blut des Lammes, getötet, dass der Himmel möchte unsere Mauer schützen! Aber
alles war vergeblich vergossen. Niedrig liegen die zerschmetterten Türme, während sie fielen, und
ah das Herz brennt! Bald liegen sie günstig und gut.
CHOR
Chor der Trauer ist dein Lied, der Trauer! Ach, welche Macht von Krankheit sitzt auf deinem Herz
schwer und du in Tränen der perfekten Trauer stöhnst deine tödliche Geschichte, zu erzählen die
Gebote? Einiges Wehe, ich weiß nicht, was, ist dein klägliches Jammern.
MARINA
Hört! Nicht mehr der Vorbote meiner Seele, Braut-gleich, wird damit von ihrem Schleier blicken;
aber wie der Morgenwind weht im Osten klar, heller wird der Wind der Prophezeiung wehen, wenn
gegen die niedrige helle Linie der Dämmerung wuchtet hoch und höher die rollende Welle, also in
den klaren Himmel von vorher wissender Morgenröte auf meiner Seele ein weiteres tödliches Wehe,
ich will reden, aber in dunklen Sprachen nicht mehr. Bezeugt es, ihr, und folgt an meiner Seite, ich
die Blutspur wittere, gelegt vor langer Zeit. In diesem Haus ein Chor singt in hartem Unisono den
Gesang von der Krankheit; ja, und sie trinken, um mehr Freude zu haben, Menschenblut als Wein,
und schwelgen in den Hallen, abfahrend nie, die Lilim des Hauses. Sie sitzen innen, die sie den Ur-
Fluch singen, von denen jede spuckt Hass auf dieses Verbrechen der Alten, von der Bruderliebe, der
Liebe inzestuös, die der Hass hervorgebracht hat. Sprich, ist meine Rede wild und irrend jetzt, oder
tut ihr Pfeil in der Tat die Scheibe spalten? Ihr nanntet mich einmal die Prophetin der Lüge, die
wandernde Hexe, Schädling jeder Tür. Merkt ihr es jetzt? Sie weiß sehr wohl vom Fluch des
Hauses, die aufgehäufte Infamie!
CHOR
Doch wie sollte der Eid, wie getreulich auch immer, nichts nützen, den ich schwöre dir? In der
guten Wahrheit!
EBERHARD
Mein Wunder trifft deinen Anspruch: Ich stehe erstaunt,
Dass du ein Mädchen, jenseits der Meere geboren,
Tust als Eingeborene kennen und sagen recht
Geschichten einer Stadt von einer fremden Zunge.
MARINA
Das ist meine Kraft, ein Segen, den Jesus gab.
CHOR
Gott sei er, voll Sehnsucht nach der sterblichen Magd?
MARINA
Ja, wie es schien, alte Scham ist keine Scham mehr.
CHOR
Ein solcher feiner Sinn passt nicht zur Knechtschaft.
MARINA
Er bemühte sich, mich zu gewinnen, denn meine Liebe war keuchend.
CHOR
Kam er durch kompakte Liebe zu Braut-Freuden?
MARINA
Nein, denn ich vereitelte dann den Herrn.
CHOR
Warst du schon mit Vorherwissen begnadet?
MARINA
Ja, Prophetin, sagte Syrien all sein Schicksal.
CHOR
Wie ließ dich dann Jesu Zorn unversehrt?
MARINA
Ich, falsch zu ihm, schien als Prophetin falsch allen.
CHOR
Nicht so für uns, zumindest deine Worte scheinen stimmig.
MARINA
Wehe mir, wehe! Wieder ist es die Agonie,
Schreckliche Schmerzen, die die Zukunft sieht nur allzu gut
Mit grässlichen Präludien aufgewirbelt
Und zerreißend meine Seele.
Siehe, ihr da drüben auf dem Schlossdach,
Das Gespenst der Kinder sitzt da, seht, solche Dinge
Wie die Träume sind, Phantome als Babys,
Horror-Schatten, dass ein Verwandter der Hand
Hat einen Mord begangen, und ihre Arme sind voll,
Eine reuevolle Last sehend, halten sie auf,
Die Innereien, mit denen ihr Vater sie gefüttert!
Dafür wird man hierzu sagen, dass ich zeichnete Rache,
Ein Feiglings-Löwe, in der Ebene liegend,
Bewacht das Tor gegen meines Meisters Fuß,
Mein Meister, ich trage das Joch der Magd jetzt,
Und er, der Herr der Schiffe, die Syrien beschritten,
Kennt nicht die kriecherische Verrats-Zunge
Von dieser Sache falsch und hündisch, wie ihre Rede
Eifert nach ihrem Ziel, bis sie gewinnt
Durch krankes Schicksal begünstigt die gewünschte Chance,
Umziehend wie die Dämonin der Verblendung
Z einem geheimen Ende.
O furchtlose Seele! Die Frau erschlägt ihren Herrn.
Frau? was für abscheuliche Monster der Erde
Würden passen zum Vergleich? Die Doppel-Schlangen
Oder der Drache, wie er die Seemanns-Fluten bewohnt,
Umgürtet ringsum mit Felsen? Einige Hexen der Hölle,
Sprechend einen Fluch auf ihre Angehörigen?
Höre, selbst jetzt schreit sie laut
Den rachsüchtigen Schrei, der Kampf wendet sich, erzählt
Wie verlogen, fürwahr, zu begrüßen ihr Haupt wieder!
Nein dann, glaube mir nicht: Welche Fähigkeiten sind Glauben
Oder Unglauben? Das Schicksal bahnt sich seinen Willen und du
Siehst Verwelken und sagst in Reue, dass die Geschichte wahr ist.
CHOR
Ah das ist des Großvaters Fest mit verwandtem Fleisch.
Ich denke, ihr Sinn und mit Entsetzen und Nervenkitzel,
Hörend keinen schattigen Hauch von der über-wahren Geschichte,
Aber seinen vollen Hass: noch für den Rest
Weit weg von der Strecke wandere ich und weiß nichts mehr.
MARINA
Es ist Eberhards Verhängnis, das sollst du sehen.
CHOR
Frieden, unglückliche Frau, zu deinen irren Worten!
MARINA
Weit weg von meiner Rede steht er, der heiligt und rettet.
CHOR
Ach, wären solche Verhängnisse zur Hand, Gott bewahre!
MARINA
Du betest tatenlos, diese zügig zu töten bewegend.
CHOR
Welcher Mensch bereitet eine Tat solchen Trotzes?
MARINA
Dummkopf! So übel meine Orakel zu lesen.
CHOR
Ratgeberin und Werkzeug sind dunkel zu mir.
MARINA
Dunkel! Nur zu gut spreche ich die deutsche Zunge.
CHOR
Ja, aber in deinen, wie in Jesus-Liedern,
Vertraut ist die Zunge, aber dunkel der Gedanke.
MARINA
Ah, ah, das Feuer! Es wächst, naht mir jetzt.
Wehe, wehe mir, Jesus der Aurora!
Siehe, wie die Frau, die Löwin,
Angefasst mit dem Wolf ihres edlen Gatten fern,
Wird töten mich, verlorene Magd! Ja, wie eine Hexe
Sie mischt Drogen in den Kelch des Zorns,
Die ihren Herrn erschlägt
Mit doppeltem Tod, ihre Belohnung für mich!
Ja, es ist für mich, er trug die Beute von Aleppo,
Dass sie zu seinem Tod geschworen hat
Und genommen den Mords-Stahl!
Ihr Ketten, ihr Kränze, die um den Hals hängen,
Ihr zeigt mir noch, der von allen verachteten Prophetin,
Ich stemple euch den Tod, oder ich sterbe
Unten, hinab zur Zerstörung! So stehe ich gerächt.
Geht, krönt eine andere mit einem Weh des Propheten.
Schau! Er ist es, Jesus selbst ist
Zerreißend von mir die Propheten-Robe, die er gab.
Gott! während ich sie noch trug, du sahst mich getäuscht
Bei mir zu Hause von jedem bösartigen Mund
Von allen und jedem, einen ungeteilten Hohn.
Der Name gleichermaßen und das Schicksal der Hexe,
Wehe, Armut und Hunger, ist alles, was ich trug;
Und an diesem Letzten hat Gott mich hierher gebracht
In den Tod, und was seine Liebe gemacht hatte,
Sein Hass macht es jetzt: und ich werde stehen
Nicht jetzt vor dem Altar meines Hauses,
Aber mir wird es ein Schlachthaus und Block von Blut,
Abgehauen, ein stinkendes Opfer.
Und doch werden haben die Engel von mir Beachtung,
Die ich sterbe,
Denn durch ihren Willen soll man mein Schicksal vergelten.
Er, der seines Vaters Blut ausgegossen zu rächen kommt,
Soll schlagen und mit mörderischer Hand erschlagen.
Ja, er kommt, obwohl er weit weg wandert,
Ein verbannter Wanderer in einem fremden Land,
Zu seiner Verwandtschaft des Gebäudes der kranken Krone,
Gerufen nach Hause von seines Vaters Sturz zur Rache:
Das haben die hohen Heiligen geschworen und werden es erfüllen.
Und jetzt, warum traure ich, auf der Erde weilend,
Seit Damaskus sein Schicksal gefunden
Und ich sah es, und diejenigen, die die Mauer gewonnen,
Achten auf solche Frage, wie sich Gott zu weihen?
Ich werde gehen und wie sie es wagen, sterben!
Portal des Jenseits, so biete ich dir Heil!
Gib mir einen Segen, einen schnellen und sterblichen Schlag,
Dass alles ohne Schmerzen vorübergeht, mit abebbendem Blut
In stillem Tod, ich schließe meine Augen.
CHOR
Mädchen der mysteriösen Leiden, mysteriöse Jungfrau,
Lange war deine Prophezeiung: aber wenn recht
Du liest all dein Schicksal, wie, so nicht gesegnet,
Näherst du dich dem Altar deines Schicksals,
Als einiges Opfer des Messers, vom Himmel gesteuert?
MARINA
Freunde, es gibt keine Vermeidung der Verzögerung.
CHOR
Doch wer verzögert die längste Zeit, sucht seine Verstärkung.
MARINA
Der Tag wird kommen, da sind große Gewinne für mich!
CHOR
O brave Ausdauer einer Seele erlöst!
MARINA
Das war krankes Lob für die von glücklichem Verhängnis.
CHOR
Aller Ruhm ist glücklich, auch der berühmte Tod.
MARINA
Ach Vater, ach Brüder, berühmt wart einst ihr!
CHOR
Welche Angst ist das, die dich aus dem Haus schreckt?
MARINA
Pah!
CHOR
Was ist dieser Schrei? Einige dunkle Verzweiflung der Seele?
MARINA
Pah! Das Haus raucht mit Gestank und vergossenem Blut.
CHOR
Wie? Es ist der Geruch von Hausopfern.
MARINA
Es ist der Toten Duft von offenen Gräbern.
CHOR
Du kannst nicht diesen Duft mit syrischer Narde besprengen?
MARINA
Nein, lasst mich passieren und innerhalb beweinen laut
Des Monarchen Schicksal und meins, ich hab genug vom Leben.
Ah Freunde!
Mir bezeugt, da ich in den Tod falle,
Das ist nicht wie die Vögel, die den Busch meiden und schreien,
Ich stöhne im eitlen Terror. Dieses bezeugt,
Wenn ihr nach Rache meines Todes eine andere sterben seht,
Eine Frau für eine Frau und einen Mann,
Falls für einen Mann schlecht vermählt zu sein ein Fluch ist.
Gib mir diesen Segen, den letzten, bevor ich sterbe.
CHOR
Brav bis zum letzten! Ich trauere um dein Schicksal.
MARINA
Noch einmal eine Äußerung, aber nicht von Heulen,
Obwohl für meinen Tod, und dann rede ich nicht mehr.
Zu dir, dessen Strahl werde ich nicht mehr sehen,
Zu dir rufe ich, lass diejenigen, die Rache anrufen
Um ihre Verwandtschaft, den Mörder töten, beende
Den Tod von mir, der Magd der Beute.
Ah Zustand des sterblichen Menschen! in der Zeit von Striemen,
Eine Hauch, ein Schatten! und wenn das kranke Schicksal fällt,
Ein nasser Schwamm wischt alle unsere Spur weg,
Und das halte ich für weniger kläglich, entzwei gebrochen.

(Marina ab.)

CHOR
Zu wahr ist es! Sterblicher Zustand
Mit Glück wird nie gesättigt,
Und keiner, vor dem Palast hoch
Und stattlich von Wohlstand,
Sagt uns mit einer Stimme, aus Angst,
Einen Weg! Es ist krank, ihn zu betreten!
Siehe, da hat unser Herr zertreten,
Durch die Gnade des Himmels, des syrischen Herrschers Stadt
Und lobte Gott, der er einmal mehr steht an an der Nordsee Ufer!
Doch nun, wenn Blut vergossen vor langer Zeit,
Schreit es darauf hin, dass anderes Blut soll fließen,
Sein Lebensblut, seines, um wieder zu zahlen
Das Schicksal der Erschlagenen.
Frieden komme auf, dass vergeblich die Ankläger,
Wer die Geschichte des Häuptlings gehört hat,
Doch rühmt sich der Glückseligkeit, unberührt von Lasten!
EBERHARD
(von innerhalb des Palastes)
O ich getroffen tief, ein tödlicher Schlag!
CHOR
Höre, höre! der ist es, wie in Todesangst zu schreien?
EBERHARD
Oh! Oh! wieder ein anderer, ein weiterer Schlag!
CHOR
Die blutige Tat ist über den Monarchen gegangen,
Ich habe gehört seinen Schrei.
Lasst uns einen Rat schnell nehmen,
Damit wir nicht auch zum Scheitern verurteilt, zu sterben.
EINER DES CHORES
Es ist am besten, so richte ich es ein, laut um Hilfe zu rufen:
He! Treue Friesen! Zum Palast alle!
EIN ANDERER
Besser, ich halte, uns die Beihilfe zu holen,
Und ziehe die Tat ans Licht, während die Klinge tropft.
EIN DRITTER
Ein solcher Wille ist mein, und was du sagst, sage ich auch:
Rasch zu handeln! die Zeit duldet keinen Aufschub.
EIN VIERTER
Ja, es ist die Ebene, das Vorspiel ihres Gesangs
Sagte voraus seine Nähe in Tyrannei und Unrecht.
EIN FÜNFTER
Siehe, wir verziehen, aber deinen Namen, Herr,
Sie verschmähen, und drücken, dich mit schlaflos Hand zu töten.
EIN SECHSTER
Ich weiß nicht, was wäre nun gut zu beraten.
Wer handeln will, sei gut beraten.
EIN SIEBTER
Dein Zweifel ist meiner; denn wenn ein Mensch getötet wird,
Ich habe keine Worte, ihm wieder sein Leben zu bringen.
EIN ACHTER
Was? Selbst für das Leben, beugen wir uns zu gehorchen
Dieser Haus-Schänderin und Tyrannin?
EIN NEUNTER
Unmännliches Verhängnis! Es wäre besser zu sterben,
Der Tod ist ein sanfterer Herr als die Tyrannei.
EIN ZEHNTER
Denke gut, ich muss weinen oder Zeichen von Leid und Schmerz
Fixieren unsere Schlussfolgerung, dass der Chef getötet wird?
EIN ELFTER
Eine solche Diskussion geziemt uns, wenn die Tat wir sehen,
Zweifel wohnt fern von Sicherheit.
FÜHRER DES CHORES
Ich las einen Willen aus vielen unterschiedlichsten Worten,
Um zu wissen, richtig, wie steht es mit unserem Herrn!

(Die Szene öffnet sich und offenbart Doris, die nach vorne kommt. Der Körper Eberhards liegt
dumpf in einem langen Gewand, in einem Eichensarg; die Leiche von Marina neben ihn gelegt.)

DORIS
He, ihr, die ihr hört mich sprechen, so lange und so oft
Das Wort, das mich zu meinem Willen geführt,
Hört, wie ich schrumpfe, nicht alles zu sagen!
Wie sonst sollte man den andern vergelten
Böses mit Bösem, einem Feind,
Getarnt als Freund, weben das Netz um ihn,
Nicht übersprungen, ein Netz von Verhängnissen?
Dies ist die Summe und Ausgabe von altem Streit,
Von mir tief ergrübelt und endlich erfüllt.
Alles ist bekennend, und als ich schlug, ich stand
Mit dem Fuß gesetzt fest auf eine fertige Sache!
Ich wende mich nicht, mir etwas abzusprechen:
Er konnte seinem Schicksal nicht entfliehen noch es abwehren,
Ich habe ihn mit unentwirrbaren Arbeitern gefangen,
Der kranken Fülle eines verwirrenden Gewandes;
Dann schlug ich ihn einmal, und wieder, und bei jeder Wunde
Er rief laut, dann wie im Tod entspannt
Jedes Glied und sank auf die Erde; und wie er lag,
Einmal mehr schlug ich ihn mit dem letzten Schlag,
Heiliger in dem Himmel, Retter der Toten!
Und so fiel er, und als er starb,
Der Geist mit dem Körper zerrieben; der letzte Atemzug
Schleuderte aus seiner Brust, sprudelnde Strahlen von Blut,
Und die dunklen Einsprengsel des regen Blutes
Fielen auf mich; und ich war gern bereit zu fühlen
Den Tau, nicht süßer ist der Regen des Himmels
Aufs Kornland, wenn die grüne Hülle mit Getreide wimmelt,
Ihr Weisen von Friesland, die Sache steht so,
Ich heiße euch freuen, wenn ein solches euer Wille:
Freue dich oder nicht, ich rühme und lobe die Tat,
Und auch ich denke, wenn schicklich es sein könnte,
Es wäre nicht krank, Trankopfer auszugießen hier,
Zurecht, ja, mehr als zu Recht, auf seine Leiche,
Der gefüllt sein Haus mit Flüchen wie mit Wein,
Und so kehrte die Schale zurück, die er abtropfen ließ.
CHOR
Ich staune über deiner Zunge Kühnheit,
So laut über einen Mann, den du getötet.
DORIS
Ihr haltet mich für eine Frau schwachen Willens,
Und danach strebend, mich zu wiegen: aber mein Herz ist stark,
Auch von Ängsten des Äußersten zu euch zu sprechen,
Wenn auch ihr wisst seine Botschaft. Lob oder Tadel,
Selbst wie ihr hört, ich gehe nicht von meinen Worten.
Siehe! zu meinen Füßen liegt Eberhard erschlagen,
Mein Mann einmal und diese Hand von mir,
Ein Recht, gestaltet für seinen Tod.
Siehe die Tat!
CHOR
Weib, was für eine tödliche Geburt,
Was für ein giftiges Wesen der Erde
Oder dunkel der Sud,
Den dir solche Leidenschaft gab,
Den Nerven deiner Hand,
So richte auf deine Stirn diese brennende Krone,
Die Flüche deines Landes!
Unser König von dir abgeschnitten, abgehauen!
Geh weiter, zu weinen verflucht und verlassen,
Hass und Hohn!
DORIS
O die ihr gerade Männer seid, die jetzt mein Urteil sprechen,
Die Stadt des Hasses, das Verbot meines Reiches!
Ihr hattet keine Stimme des alten Verhängnisses
Für ihn, mein Mann, als er statt des Lichtes
Meine Tochter als das Leben von Schafen und Ziegen gab,
Ein Opfer von der drängenden flauschigen Sorte!
Ja, er tötete im Opfer sein Kind und meines,
Das allseits beliebte Thema meiner Wehen
Einzuschläfern und die Stürme legten sich,
Die aus Norden bliesen.
Diese seine Tat, sage ich, war voll Flecken und Scham,
War zu Recht durch Verbannung gesühnt worden;
Aber ihr, die ihr da stumm wart, seid streng zu beurteilen
Diese Tat von mir, welche die Ohren beleidigt.
Sturm aus euren Bedrohungen, noch zu wissen dies,
Dass ich bereit bin, wenn eure Hand vorherrscht,
Wie jetzt meine tut sich unter eurem Einfluss beugen:
Wenn Gott ja sagt, so ist es bei euch zu lernen
Durch eine späte Demut und Züchtigung.
CHOR
Tapfer ist dein Handwerk und stolz
Dein Vertrauen, dein Verkünden laut;
Deine Seele, die einer Mörderin Schicksal gewählt hat,
Ist ganz mit Blut befleckt,
Wahnsinnig zu wissen,
Das Blut ist noch nicht gerächt,
Die Verdammten malen es
Hochrot auf deine Stirn.
Aber das Schicksal bereitet dir dein Los,
Geschlagen wie du schlugst, ohne Freund,
Zur Erfüllung kommt dein Ende!
DORIS
Hört ihr dann die Sanktion des Eides, den ich schwöre?
Durch die große Rache für mein ermordetes Kind,
Die Dämonin der Verblendung, von deren Wut
Dieser Mann liegt von meiner Hand geopfert,
Ich sehe nicht, in die Halle der Angst zu treten,
Während in diesem meinem Haus und Herd brennt
Das Licht der Liebe, Johann, wie früher
Loyal, ein treuer Anhänger, Schild des Vertrauens,
Wie diese Erschlagenen falsch zu mir waren,
Belügend seine Frau mit Gefangenen in Syrien,
Frisch von dem Kuss jeder Dinah da!
Schaut ihn tot und seht seiner Gefangenen Preis,
Seherin und Dirne, Trost seines Bettes,
Echte Prophetin, treue Kameradin, ich denke,
Das Meer-Ufer war nicht näher dem Fleisch,
Voll jeder Ruderer, als sie es war.
Siehe, Krankes taten sie, und Krankes vergilt ihnen jetzt.
Seinen Tod wisst ihr: sie als sterbender Schwan
Sang ihrem letzten Sang und liegt, wie erst sie da lag,
Nah an seiner Seite, und meine Couch verlassen hat
Ein süßer neue Geschmack von Freuden, die keine Angst kennen.
CHOR
Wehe und Wohl! Ich würde das Schicksal anrufen,
Nicht das Lager der Qual ist zu groß,
Ebenso wenig mich streckend zu lange
Auf der Couch der Schmerzen,
Würde anbieten meine Augenlider geschlossen zu halten
Im morgenlosen und unerwachten Schlaf!
Denn das Leben ist müde, da jetzt mein Herr getötet,
Der Gnädigste unter den Fürsten!
Hartes Schicksal der Alten trug er und viele schwere Dinge,
Und für eine willige Frau, auf syrischem Land,
Jetzt wird sein Leben abgehauen
Und durch die Hand einer Frau. O Layla,
O schicksalhafte Seele,
Die die Gezeiten der Schlacht rollen ließ,
Überwältigend Tausende, Leben auf Leben,
Nahe der Mauer von Damaskus!
Und nun liegt tot der Herr aller.
Die Blüte deiner hochmütigen Sünde
Trägt unerbittliche Flecken von Blut,
O du, die Erste dieser Hallen,
Wert allen ein Stein des Anstoßes,
Wir fluchen dir wie Ein Mann!
DORIS
Frieden! Bitte nicht du für den Tod, als ob
Dein Herz unter diesem Weh sich wölbte,
Auch wende deinen Zorn beiseite zu verbieten
Den Name von Layla, noch zurück zu rufen
Sie, einen Fluch vielen Männern,
Gesandt nach unten die Europäer, die Herren zum Tode,
Um den Schlaf der Waffen in Syrien zu schlafen,
Und schmiedete das Leid, das alle erschüttert.
CHOR
Feindin der Rasse!
Fluch fiel auf das Doppel-Lager des Ahnen,
Herrschend über mich einer Frau Wille,
Stern, männlich und herrisch?
Ein bitteres Schwanken zu mir!
Dich gebildet sehe ich,
Wie einige grimmige Raben,
Über die Erschlagenen thronend,
Jubelnd über das Verbrechen,
Laut, in tonlosen Worten!
DORIS
Recht war das Wort, du benanntest gut
Das Brüten der Rasse, Unholdin, dreifach gefallen!
Von ihr ist es, dass nach Mord der Durst groß war,
Blut-Lappen, innerlich gefüttert wie von einer Amme,
Ehe die Zeit die alte Narbe kann heilen,
Neues Blut kommt wieder und quillt hervor.
CHOR
Grimmig sein Zorn und schwer auf unserem Haus,
Die Unholdin, von der deine Stimme rief:
Ach, ein Omen und Weheruf unzufrieden,
Ein alles verschlingendes Verhängnis!
Wehe, ach Gott! von Gott alles befallen,
Gott die hohe Ursache und Ziel von allen!
Herr unseres sterblichen Zustands,
Von ihm sind alle Dinge gewollt, von ihm erfüllt!
Doch ach mein Fürst, mein Fürst ist nicht mehr!
Welche Worte zu sagen,
Was zu vergießen Tränen,
Was kann meine Liebe zu dir sagen?
Das Spinnennetz des Verrats
Sie flocht und Wunden, um dein Leben,
Und siehe da! Ich sehe dich liegen,
Und feige die Wunde gottlos quält dein Leben
Und du musst sterben!
Ein Tod von Scham, ah, Weh über Weh!
Eine verräterische Hand, Schlag einer Abspaltung!
DORIS
Meine Schuld du besingst über und über!
Ich heiße dich rechnen mich nicht mehr
Als Eberhards Ehegattin.
Der alte Rächer, voll böser Stimmung
Für den Ahnen und sein Fest des Blutes,
Schlug den Herrn von Schwankes Haus,
Und im Schein seiner Frau der Fürst ward erschlagen.
Ja, für das Leben des ermordeten Kindes
Ein Häuptling in Rache ist genommen.
CHOR
Du schuldlos dieses Mordes, du! Wer wagt es, solche Gedanken zu denken? Dennoch kann es sein,
Zorn für die Tat der Eltern, der Unhold hat geholfen dir den Sohn zu schlachten. Dunkler Dämon
des Krieges, Geist des Todes, er drängt auf Ströme von Blut durch Verwandtschaft, Rache für tote
Kinder, für geronnenes Blut, Fleisch, an dem hat ihr Vater sie ernährte. Doch ach mein Fürst, mein
Fürst ist nicht mehr! Welche Worte zu sagen, was zu vergießen Tränen, was kann meine Liebe zu
dir sagen? Das Spinnennetz des Verrats sie flocht und Wunde, um dein Leben, und siehe da! Ich
sehe dich liegen, und feige die gottlose Wunde quält dein Leben und du musst sterben! Ein Tod von
Scham, ah, Weh über Weh! Eine verräterische Hand, Schlag einer Abspaltung!
DORIS
Das halte ich nicht für wahr, dass der Tod, den er gestorben, war allzu viel Scham: Für diesen war er
der Unhold, falsch zu seinem Haus und dem Namen: Seine Tochter, die Blüte meines Leibes, gab er
einem tödlichen Verhängnis, Kind der Tränen! Und er tat so, seine Prahlerei war zu laut in der
Hölle; denn seine Sünde wirkte er durch das Schwert, und durch das Schwert wird er unter den
Toten wohnen.
CHOR
Ach, wohin soll ich fliehen?
Denn ganz in Ruinen sinkt die Königshalle;
Auch weder rasches Gerät
Noch Verschiebung des Denkens habe ich,
Um seinem Fall zu entkommen.
Ein wenig, während die sanfteren Regen-Tropfen scheitern; ich stehe verstört, ein grässliches
Intervall, bis auf den Dachbaumringen den platzender Hagelschauer von Blut und Verderben ist.
Schon jetzt wetzt das Schicksal den Stahl auf dem Wetzstein, dem neuen und tödlicher als die alten,
den Stahl, der in Gerechtigkeit zuschlägt, eines anderen Tod zu beschäftigen. O Erde! Dass ich in
Ruhe wäre und umspült immer an deinen Brüsten gelegen hätte, ehe ich meinen Häuptling fallen
gesehen in den Silbersaal des Todes, auf geschändeter Bahre Tiefliegender! Und wer soll ihn ins
Grab legen, und wer das Jammern der Trauer ergießen? Frau, es ist dein Amt nicht mehr! Ein
gnadenloses Geschenk zu seinem Schatten, solcher Tribut von seiner Mörderin bezahlt! Strebe nicht
so falsch. Die gottlose Tat, deine Hand hat alles getan, um zu sühnen. Ah, die über dem
gottähnlichen Chef knüpft die Tränen von treuer Trauer! Wer spricht über seinem bescheidenen
Grab die letzten traurigen Lobesworte des tapferen Mannes?
DORIS
Frieden! Denn eine solche Aufgabe ist nicht deine. Durch mich fiel er, durch mich starb er, und jetzt
seine Bestattungsriten sind mein! Doch aus diesen Hallen sollen keine Trauernden ihre Totenriten
feiern; nur durch Lethes rollende Flut soll sein Kind zu seiner Seite springen und in einer Tochter
Weise liebend soll sie ihn umklammern und ihn einmal wieder küssen!
CHOR
Siehe! Sünde durch Sünde und Leid durch Leid gesühnt. Und wer am Ende kann das wissen? Der
Bezwinger von heute wird zum Verlierer morgen. Der Lohn der falschen Sterbenden ist Wehe.
Während es Zeit sein wird, während Gott im Himmel Herr ist, ist sein Gesetz fest und sicher; von
ihm wird das geschmiedete Gesetz ausgegossen, den Gezeiten des Schicksals kehrt seine Rache
zurück. Die Kinder des Fluches bleiben in den Hallen von hohem Stand. Und niemand kann aus aus
der Heimat der Sünde haften am Griff des Schicksals-Schlüssels.
DORIS
Es geht nun dein Wort recht, diese alte Wahrheit als Orakel zu erzählen; aber ich mit dem Gelübde
der Wahrheit werde zu ihm beten, der Macht, der Herrschaft über alle Rassen der Erde, obwohl
dunkel die Tat und tief die Schuld, mit diesem letzten Blut, das haben meine Hände verschüttet, ich
bitte dich, lasse deine Wut aufhören! Ich bitte dich, von uns gehen manche in andere Länder zu
einigen neuen Rassen, dort, wenn sie verwelken zu Unrecht und töten das Leben der Menschen von
verwandten Händen. Für mich ist alles ausreichend bewiesen, obwohl wenig Reichtum oder Macht
gewonnen wird, so kann ich sagen, es ist vorbei und erledigt. Die blutige Lust und mörderische, der
angeborene Rausch unseres Hauses, ist beendet durch meine Tat!

(Auftritt Johann.)

JOHANN
Dämmerung des Tages der rechtmäßigen Rache, Heil!
Ich wage ausführlich zu sagen, dass Gott oben
Hat die Pflege von Menschen
Und Beachtung der irdischen Verfehlungen.
Ich, der ich stehe und damit jauchze zu sehen
Diesen Mann liegend in Wunden,
Wie in Roben gewoben von den Lilim,
Erschlagen in seines Vaters Handwerk.
Nehmt ihr die Wahrheit, dass der alte Schwanke, dieses Mannes Vater, der Herr und Herrscher
dieses Landes, gehalten mit meinem Vater tiefen Streit, Bruder mit Bruder, für den Preis der
Herrschaft, und ihn aus seiner Heimat verbannt. Danach stahl der Verlorene sich ins Exil heimwärts
und bittend an den Herd Gottes sich klammerte, und hat für sich selbst diese Immunität gewonnen?
Nicht mit seinem eigenen Blut, das Land zu verunreinigen, das ihn geboren hat. Aber der alte
Schwanke, gottloser Vater von ihm, der hier tot liegt, hatte diesen willkommenen Plan. Mit Eifer, es
war nicht Liebe, die er vorgetäuscht einen Tag des Festes jubelnd in treuer Freude zu halten, und bat
meinen Vater an eine Tafel gebunden und stellte vor ihm, dass das Fleisch einst seine Kinder war.
Zunächst allein an der oberen Tafel sitzt er, versteckte die Finger und die Füße, gab den Rest, und
leicht mein Vater nahm es, was keine Ähnlichkeit mit seiner Unkenntnis des menschlichen
Fleisches trug, und aß, und siehe, das war der Fluch auf unsere Rasse gebracht, Essen und Name!
Denn wenn er wusste, was alles unheilig war, was er so getan hatte, mit bitteren Schreien des
Grauens wieder beginnend, um die Fragmente des Übels, einen tödlichen Fluch auf das Haus
meines Urahnen zu speien, sprach er? Wie dunkel, wie ich diese verdammte Nahrung verschmähe,
so zugrunde gehen alle Rassen der Erde! So von diesem Fluch fiel er hier, den ihr seht, und ich, der
sonst diesen Mord wob und plante, denn ich war ein Kind noch in Windeln, von den drei Kindern
das jüngste, das schickte der alte Schwanke zur Verbannung von meinem traurigen Haus
väterlicherseits: Aber Gerechtigkeit brachte mich nach Hause noch einmal, in Männlichkeit um
Jahre gewachsen jetzt; und ein Fremder war ich, und erreichte es, meine rechte Hand zu dem Leben
des Häuptlings, Planung von allem, was Bosheit hieß. Und der Tod selbst war Ehre nun für mich,
ich sah ihn in Gerechtigkeit im Hinterhalt genommen.
CHOR
Johann, für diese Unverschämtheit dein,
Der brüstet sich im Bösen, meine Verachtung nimm.
Nach deinem eigenen Willen, du sagst, hast du getötet
Den Häuptling, in deinem eigenen Hirn ohne Hilfe
Erdacht den kläglichen Tod: ich rede gut,
Denke nicht, dein Kopf wird entkommen,
Wenn das Recht vorherrscht,
Des Volks Verbot, die Steine von Tod und Verderben.
JOHANN
Dieses Wort von dir, dieses Wort von einem, der Reihen
Niedrig an den Rudern unten, zu welcher Zeit wir regieren,
Wir von der oberen Klasse? Du willst nun wissen,
Es ist bitter, im Alter wieder gelehrt zu werden
Von einem so jungen Menschen, die Einreichung des Wortes.
Aber Eisen der Kette und Hunger der Agonie
Kann Minister sein einem aufgeblähten Stolz
Wunderbar gut, ja sogar in den Alten.
Hast du Augen und siehst das nicht?
Frieden, und schlägst den Ball nicht so
Gegen den Stachel, zu deinem richtigen Schmerz!
CHOR
Du weibischer Mann, warte, bis der Krieg aufgehört hat,
Beginnend als Beobachter und Schänder des Bettes,
Und Bogenschütze des Schicksals des Häuptlings!
JOHANN
Tapfere Worte wieder! Aber sie werden in Tränen enden.
Das Gegenteil du von Goethes Zunge:
Er hat erweckt und führte in Ekstase der Freude
Alle Dinge, die seine Stimme melodisch gehört;
Aber du mit dem vergeblichen Schrei der Köter
Willst Männer zornig auf dich ziehen. Frieden!
Oder starke Unterwerfung bald soll deine Zunge zähmen.
CHOR
Ja, du bist ein ein Friese, nieder zu halten,
Du, Mann, den Mord des Fürsten zu planen,
Aber nicht mit deiner eigenen Hand den Schlag zu schlagen!
JOHANN
Die entscheidende Kraft war der Frau Teil,
Nicht von mir, der tiefe Verdacht von alters her,
Das wäre ausgeschlossen. Jetzt durch seinen Schatz zu Hilfe
Mein Ziel hält die Bürger regiert.
Wer aber wird meine leitende Hand nicht ertragen,
Ihm für sein Getreide-gefüttertes Vieh werde ich
Nicht als Ackergaul dienen, unvergleichlich,
Aber an die Kutsche mit schwerstem Gurtzeug gebunden.
Hunger, der grimmige Gehilfe des Kerkers dunkel,
Soll auf ihn schauen und soll ihn zahm machen.
CHOR
Du böse Seele, war dann deine Stärke zu gering,
Um sich im Mord zu beschäftigen,
Während die Hand einer Frau es getan,
Die Färbung und Scham von Friesland und seinen Göttern,
In Anspruch genommen, ihn zu töten? Ha, wenn überall
Das Licht des Lebens auf Prinz Jussufs Augen trifft,
Lass ihn, die Rückkehr von einigen Vormunds Schicksal,
Umhauen mit Kraft ihren Buhlen und sie!
JOHANN
Wie dein Wort und Tat es erlässt, sollst du kurz verstehen.
CHOR
Bis zum Handeln, meine Kameraden! Denn der Kampf ist hart an der Hand, die rechte Hand auf
dem Schwertgriff!Tragt die Waffe für den Streit!
JOHANN
Auch ich stehe bereit, die Hand am Griff um Tod oder Leben.
CHOR
Es war dein Wort, und wir akzeptieren es: weiter zur Chance des Krieges!
DORIS
Nein, genug, genug, mein Meister! wir schlagen und töten nicht mehr. Schon haben wir genug, um
das Ernte-Feld der Schuld zu ernten: Genug von Falschheit und Mord, lass kein anderes Blut
vergossen werden. Frieden, alte Männer! Und geht zu den Häusern, wie das Schicksal es wollte, aus
Furcht, dass kranke Tapferkeit unsere Rache trifft, es war eine notwendige Tat. Aber genug von
Mühen und Sorgen, das Ende, wenn überhaupt, sei jetzt, ehe deine Kralle, o Rächer, einen weiteren
tödlichen Schlag versetzt. Es ist eine Frau, die sagt das Wort der Warnung, und hört ihr es.
JOHANN
Aber das sollten diese verlieren und verschwenderisch unbedachte Blüten der Zunge und in Gefahr
ihres Vermögens auf mich falsche Worte ergießen und vergessen das Gesetz der Themen und deren
Herrscherwort schmähen?
CHOR
Herrscher? aber es ist nicht für die Friesen, so dass ein Bastard als Herr sie zu besitzen trachtet!
JOHANN
Ich folge dir in meinen kommenden Tagen von Herrschaft, dich zu züchtigen.
CHOR
Nicht, wenn Vermögen führt Prinz Jussuf sicher auf seinem Heimweg.
JOHANN
Ah, gut ich weiß, wie Verbannte von der Hoffnung auf ihre Rückkehr sich ernähren.
CHOR
Verschmutzung von der rechten Seite ist dein.
JOHANN
Du sollst bezahlen, sei gut versichert, schwere Quittung für deinen Stolz!
CHOR
Krähe und strebe mit ihr wie ein Hahn, seinen Kumpel neben sich zu sehen!
DORIS
Achte du dich nicht zu hoch, lass den Hund knurren und brüllen: Ich und du den Palast regieren und
werden alles gut bestellen.

(Ab.)

ZWEITER TEIL
DIE TOTENSPENDE

Personen: Prinz Jussuf, Chor der gefangenen Frauen, Anna, Amme, Doris, Johann, ein Begleiter,
Malik.

Die Szene: das Grab des Eberhard in Friesland; danach, der Palast von Schwanke, nahe dem Grab.

PRINZ JUSSUF
Herr der Schatten und Mäzen des Reiches,
Das erst mein Vater führte, höre jetzt mein Gebet,
Sankt Michael, und hilf mir mit deiner Unterstützung Arm,
Mir, der aus der Verbannung zurückgekehrt
In dieses mein Land; siehe, meinen Fuß hab ich gesetzt
Auf diesen Grabhügel und Herold-gleich, wie du,
Einmal wieder, wollte ich meinen Vater hören.
Und diese Zwillingslocken,
Von meinem Kopf geschoren, ich bringe dar,
Und bringe sie der alten Göttin der Nordsee,
Mein junges Leben der Ernährerin ich widme,
Und ein in Zeichen der Trauer unerfüllt
Ich lag, wenn auch spät, auf diesem Grab meines Vaters.
Denn, o mein Vater, nicht neben deinem Körper
Stand ich deinen Tod zu bejammern, noch war meine Hand
Hingestreckt zu dir, um dich zur Bestattung zu tragen.
Was für ein Anblick ist da drüben? Was diese Frauen-Schar
Hierher kommt, durch ihre Pelz-Gewänder
Offenbar als Leidtragende? Was haben sie riskiert?
Ereignet sich einige neue Trauer im Hause?
Oder mit Recht kann ich es halten, dass sie in die Nähe ziehen
Zum Lager der Trankopfer, wie zu beruhigen den Zorn
Von toten Männern verärgert, auf das Grab meines Vaters?
Nein, so sind sie in der Tat; denn ich erspähe
Anna, meine eigene Schwester herkommend,
In stimmungsvoller Trauer auffällig. Gewähre, o Gott,
Gib mir meines Vaters Mord eine Rache,
Sei du mein bereiter Held!
O Malik,
Gehen wir beiseite, bis zu Recht ich erkenne,
Warum diese Frauen sich heran drängen.

(Malik und Prinz Jussuf ab; der Chor trägt Gefäße für das Trankopfer; Anna folgt ihnen; sie treten
langsam zum Grab des Eberhard.)
CHOR
Fort aus den königlichen Hallen durch Oberkommando
Ich trage Trankopfer für die Toten.
Ringe hat auf meine Brust geschlagen meine Hand,
Und meine Wange ist bleich und rot,
Frisch gefurcht durch meine Nägel und meine ganze Seele
Diesen manchen Tag tut sich von Schreien nähren.
Und Fetzen meiner Weste schleppe ich,
Geschlungen, und Löcher verloren
Hängen armselig um meine Brüste,
Selbst als ich durch Schläge des höchst traurigen Schicksals
Betrübt und zerrissen war.
Orakel durch Visionen, grässlich klar,
Tragen einen Sturm des Zorns von Reichen nach unten,
Und jedes steigende Haar, mit Angst in Versteifung,
Kam aus dem Traumland der Angst,
Und, laut und schrecklich, bade ich
Im Kreischen um Mitternacht in der Geisterstunde,
Und grübelte, voller Weh,
Oberhalb des inneren Hauses, dem Gemach der Frau.
Und Seher das inspiriert hat, den Traum von Eiden zu lesen,
Singend laut in der Unterwelt
Die Toten sind zornig;
Gegen ihre Mörder noch ihr Zorn glüht.
Deshalb dieses gnadenlose Geschenk ist wertlos zu tragen,
O Erde, meine stillende Mutter! -
Die Frau, von Gott verflucht, tat mich aussenden.
Aus Furcht, dass ein Verbrechen ein anderes bringt.
Schlecht ist genau das Wort zu reden, denn keiner
Kann Lösegeld oder Sühne geben
Für Blut einmal vergossen in der Ebene Verdunkelung.
O Herd von Weh und Schmerz,
O Zustand, niedrig liegend!
Sonnenlos, verflucht von Menschen, die Schatten der Brut
Über dem Haus der ermordeten Majestät.
Rumor der Macht, ungefragt, unerwünscht,
Durchdringt Ohren und Seele von wenigen Menschen,
Alles ist jetzt still und tot.
Doch herrscht eine kalte Furcht;
Denn Glück und Macht gewann man jedoch
Wie Heilige, und mehr als Heilige,
Blendend unsere sterbliche Art.
Gerechtigkeit bezeichnet die schnell schwankenden,
Einige, die noch im Licht sind;
Andere im Zwischenraum von Tag und Nacht,
Bis das Schicksal sie weckt;
Und manche sind in der Nacht umspült,
Wo alle Dinge wieder rückgängig gemacht werden.
Aus dem Leben-spendenden Schoß der Erde
Blut ist geflossen hervor;
Und nun gerinnen die Samen der Rache, die Klarheit,
Nicht schmelzend, nicht löschend den Fleck.
Und die Dämonin der Verblendung verweilt lange,
Aber im letzten Moment
Das Herz des Sünders wird gegossen
In durchdringende Schmerzen der wachsenden Qualen.
Siehe, wenn der Mensch der Kraft öffnet
Die jungfräulichen Türen,
Gibt es noch Heilung, noch Hoffnung
Für das, was verloren ist, Auch so, halte ich für wahr,
Obwohl in einem Kanal lief jeder Strom der Erde,
Die Hand befleckt von Flecken des Mordes,
Es war vergeblich.
Und auf mich, ah weh mir, hat Gott gelegt
Das Leid, das sich um Syrien gewickelt,
Welche Zeit führte sie von zu Hause ab und
Ließ sie Knechts-Arbeit tun
Im Untergang, den Kopf zu beugen
Und die Zeit wird unser Meister,
Arbeiten wir Taten gut und schlecht,
Zu sehen die kopflose Herrschaft der Gewalt und Sünde,
Und zurückzuhalten den bitteren Hass des Geistes,
Wehklagend dem vergeblichen Schicksal des Monarchen,
Verstecke ich mein Gesicht in meinen Mantel feucht
Von Tränen und gekühlt mit Frost von versteckten Schmerzen.
ANNA
Mädchen, Bestellerinnen der Palasthallen,
Da an meiner Seite kommt ihr, ein flehender Zug,
Gefährtinnen dieses Opfers, beratet mich,
Wie am besten ziemt die Zeit, denn ich gieße
Auf das Grab diese Ströme des Totenopfers,
Mit welchem schönen Wort kann ich meinen Vater rufen?
Siehe, ich trage diese Geschenke
Der guten geliebten Frau zu ihrem guten geliebten Herrn,
Wenn es ist von ihr, meiner Mutter, dass sie kommen?
Ich wage es nicht zu sagen: alle Worte, die ich nicht sage,
Wodurch meinem Vater zu weihen
Dieses Opfer ehrt ihn an seinem Grab.
Oder soll ich sagen dieses Wort, als Sterbliche,
Gebt sie zurück an die, die diese Kränzchen senden
Voller Lohn, mit Übel diese Handlungen zu verleumden?
Oder soll ich gießen diesen Guss auf die Erde, um zu trinken,
Ohne Wort oder Ehrfurcht, als mein Vater getötet wurde,
Und heimging mit geschlossenen Augen,
Lege die Schüssel weg, wie derjenige, der schleudert
Die Haushalts Säuberungen auf dem gemeinsamen Weg?
Seid da und nehmt teil, o Freundinnen,
An diesen meinen Zweifeln,
Selbst wenn ihr in diesem einen gemeinsamen Hass lebt,
Von dem wir heimgesucht: Fürchtet nicht
Den Zorn eines Mannes, noch versteckt euer Wort
Innerhalb der Brüste: der Tag des Todes und der Untergang
Erwartet gleichermaßen die Freien und die Mägde.
Sprich, wenn irgendetwas du weißt, mich zu unterstützen.
CHOR
Du bittest; ich werde meiner Seele Gedanken sprechen,
Ehrend den Grabschrein deines Vaters.
ANNA
Sprich dann und sage dein Wort, wie du sein Grab ehren willst.
CHOR
Feierliche Worte zu dir, und Liebe, und Trankopfer.
ANNA
Und seine nächste Verwandte, die es wagt, nenne ich wie?
CHOR
Dich; und als nächstes den, den Johann verschmäht.
ANNA
Dann bist du es selbst, dich muss mein Gebet nennen.
CHOR
Wer immer es ist, es ist deines, sie zu kennen und zu nennen.
ANNA
Gibt es keinen anderen als unsere, die sich behaupten können?
CHOR
Denke an Prinz Jussuf, obwohl er fern ist.
ANNA
Recht gut an diesen hast du geschult meine Gedanken.
CHOR
Sei achtsam auf jenen daneben, der bedeckt von Blut.
ANNA
Beten für ihn, was? Ihr sollt auslegen und anweisen meine Zweifel.
CHOR
Bei dir ist Gott, oder ein Sterblicher kommt.
ANNA
Als Richter oder als Rächer? Sag deine Gedanken.
CHOR
Beten wir in bestimmten Worten: Er soll den Totschläger töten.
ANNA
Ziemt es sich, solchen Segen des Himmels zu erfragen?
CHOR
Wie nicht, ein Übel einem Feind zu stiften?
ANNA
O mächtiger Sankt Michael, Wächter der Schatten,
Herold der oberen Welt und der Unterwelt,
Verkünde und weise mein Gebet
Zu den Geistern im Totenreich, dass sie mit den Augen
Wachsam sehen diese Hallen, die meines Vaters sind von alters her,
Und zu der Erde, der Mutter aller Dinge,
Und Pflegerin und Amme
Und Leib, die nimmt den Samen auf.
Siehe, ich ergieße jetzt diese Trankopfer für tote Männer,
Ruft ihr meinen Vater an, den noch in Reue bewahren
Ich und mein eigener Prinz Jussuf, den Vater,
Wie sollen deine Kinder regieren wieder deine Hallen?
Heimatlos sind wir und verkauft; und sie, die uns verkauft,
Ist sie es, die uns trug; und der Preis, den sie annahm,
Ist er, der mit ihr verbunden deinen Tod wirkte,
Johann, ihr neuer Herr. Hier bin ich nun
Gebracht zum Mägde-Anwesen, und weit weg
Wandert Prinz Jussuf, aus der Fülle verbannt,
Die war einmal dein, der Gewinn deiner Sorge,
Worauf diese schwelgen in einer beschämenden Freude.
Vater, mein Gebet wird gesagt; es ist dein zu hören.
Gib, dass ein schönes Schicksal nach Hause bringt Prinz Jussuf,
Und mir gewähre diese eine reinere Seele,
Dann wird meiner Mutter eine rostfreie Hand.
Dieses werden meine Gebete für uns sein; zu dir, o Herr,
Ich weine, das deine Feinde geschlagen werden,
Und dass die Mörder wiederum getötet werden.
Verflucht sei ihr Gebet, und damit ich den Weg gehe,
Mein eigenes Beten sei ein Gegenfluch auf sie.
Und du, schicke der Gerechten Segen für uns herab,
Für die wir beten: dein Hilfsmittel von Himmel und Erde,
Und Gerechtigkeit führe das Recht zum Sieg!

(zum Chor)

So habe ich gebetet und damit vergossen diese Ströme,


Und folgt ihr dem Gewohnten und wie mit Blumen
Krönt ihr manche Träne und die Leiden weinen,
Ihre Lippen über dem Toten-Grab ertönen.

(Sie gießt das Trankopfer aus.)

CHOR
Wehe, wehe, wehe!
Lass die Träne fallen, tropfend auf den Boden,
Wo unser Herr liegt niedrig:
Und reinige die verfluchte Trankopfer-Färbung weg,
Tropfen auf diesem Grabhügel,
Wobei zusammen eingezäunt
Geschenke von Guten oder Verbannten
Von den Toten gefunden werden.
Herr von Friesland, horch!
Obwohl um dich verdunkeln sich
Nebel des Todes und des Jenseits, erstehe und höre!
Höre und zu unserem Weheruf erwache!
Wer mit Macht und Speer
Soll unser Haus retten?
Wer mag den Krieg beugen, bis sie zittern,
Biegen den nördlichen Bogen?
Wer mit der Hand auf den Griff
Selbst mit Macht gestoßen wird,
Rächt und schlachtet und rettet?
ANNA
Siehe! die Erde trinkt sie für meinem Vater,
Lernt ihr mit mir diese Sache neu und fremd.
CHOR
Sprich du; meine Brüste vor Angst zittern.
ANNA
Ich sehe auf dem Grab eine Locke neu geschoren.
CHOR
Geschoren, welcher Mensch oder welche tief gegürtete Jungfrau?
ANNA
Das kann erraten, wer will; das Zeichen ist klar.
CHOR
Lass mich das von dir lernen; lass Jugend belehren das Alter.
ANNA
Keiner ist es hier, aber ich befestige das Geschenk.
CHOR
Denn sie, die so trauern, sollte ihn wund hassen.
ANNA
Und siehe da! in Wahrheit mehr als das Haar.
CHOR
Wie von welchem Haupt? Sage mir das.
ANNA
Wie von denen, die meines Vaters Kinder tragen.
CHOR
Dann ist dieses Geheimnis das Geschenk der Locke von Prinz Jussuf?
ANNA
Meistens, wie die Locken er trug.
CHOR
Doch wie wagte er, zu seinem Haus zu kommen?
ANNA
Er hat es aber geschickt, so um seinen Vater zu trauern.
CHOR
Es ist ein Schmerz, schmerzlicher wie sein Tod,
Dass er leben sollte, noch nie die Rückkehr zu wagen.
ANNA
Ja, und mein Herz mit Milz der Trauer überfließt,
Und ich bin wie mit einem gespaltenen Pfeil durchbohrt;
Wie in den ersten Tropfen nach der Dürre, meine Tränen
Nach unten fallen nach Belieben, ein bitterer Platzregen,
Wie auf diese Locke ich den Blick richte;
Ich kann mich nicht halten,
Dass jeden Friesen Prinz Jussuf rettet,
Der war jemals Herr davon; noch auch ich denke,
Hat sie, die Mörderin, sich geschoren und diese Locke gelegt,
Zu trauern um ihn, den sie erschlug, meine Mutter, sie,
Unverzinsliches Herz der Mutter, aber in ihrer Rasse
Ein irrender Geist, verabscheut selbst vom Himmel!
Doch zu behaupten, als äußerst sicher,
Dass diese Zierde kommt von der Hand
Von meinem Prinzen Jussuf, dem Bruder meiner Seele,
Ich kann es nicht wagen, doch Hoffnung schmeichelt schön!
Ah, guter Tag, dass dieses dumme Haar hatte eine Stimme
Froh meinen Ohren, als könnte es ein Bote sein,
Mich nicht mehr zu wiegen zwischen Angst und Hoffnung,
Offensichtlich befehlend, gieße ich mich daher weg,
Abgeschnitten war ich nicht von einem Kopf, den du lieb hast;
Oder ich bin verwandt mit dir, und hier wie du,
Ich komme zu weinen und zu bedecken das Grab unseres Vaters.
Hilf mir, Gott! denn gut in der Tat weißt du,
Wie in dem Sturm und Gegen-Sturm des Zweifels,
Wie die Barke des Seemanns wirbelt, und so sind wir.
Aber wenn Gott unser Leben rettet, wie stark ist der Frühling,
Vom Samen, wie klein, der neue Baum unserer Heimat wächst!
Seht ihr, ein zweites Zeichen, diese Schritte, schaut,
Wie meine eigenen, ein korrespondierender Druck;
Und siehe da, eine andere Fußspur, diese seine eigene,
Und da der Fuß von einem, der mit ihm ging.
Merke, wie die Ferse ist und die Sehnen verbunden,
Genau mit meinen übereinstimmend gemessen!
Ach! Zweifel und Angst plagen meinen Kopf.

PRINZ JUSSUF
(plötzlich sich annähernd)
Bete du, in Dankbarkeit für Gebete erfüllt,
Falle der Rest von dem, was ich vom Himmel erbitte.
ANNA
Warum? was gewinne ich von Gott durch das Gebet?
PRINZ JUSSUF
Dies, was deine Augen, dein Herz begehrt zu erblicken.
ANNA
Wen der Sterblichen kennst du, dass ich ihn anrufe?
PRINZ JUSSUF
Ich kenne deine Sehnsucht nach Prinz Jussuf tief.
ANNA
Sage dann, welches Ereignis mein Gebet gekrönt hat?
PRINZ JUSSUF
Ich, ich bin es; suche nicht mehr.
ANNA
Einigen Betrug, o Fremder, webst du für mich?
PRINZ JUSSUF
Gegen mich will ich es weben, wenn ich webe.
ANNA
Ah, du hast Geist, mich in meinem Weh zu verhöhnen!
PRINZ JUSSUF
Es ist bei mir selbst, dass ich spotte, dein spottend.
ANNA
Ich spreche mit dir also als Prinz Jussuf selbst?
PRINZ JUSSUF
Mein Gesicht du siehst und kennst mich nicht,
Und doch, aber jetzt, wo du hast gesehen die Locke,
Geschoren für das Grab meines Vaters, und wenn dein Streben
War auf den Spuren eifrig, die ich gemacht hatte,
Selbst ich, dein Bruder, geformt und bemessen, wie du,
Flatterte dein Geist, wie bei meinem Anblick!
Lege nun diese Ringellocken woher sie geschoren, und richte,
Und schau auf diese Robe, deiner eigenen Hände Arbeit,
Die Muster, die Kreaturen geschmiedet darauf,
Verzichte auf dich selbst, die Klugheit verliere in Freude,
Denn gut, scheint mir, sind unsere Verwandten weniger als du.
ANNA
O du, der ist im Hause unseres Vaters,
Liebe, Trauer und Hoffnung, für dich die Tränen flossen,
Für dich, den Sohn, der sollte der Retter sein;
Vertraue du deinem Arm und gewinne deines Vaters Hallen!
O Aspekt süß von vierfacher Liebe zu mir,
Wer will dir aber die Einschränkung des Herzens bieten
Wie meinem Vater, und dem Anspruch der Liebe
Von mir zu meiner Mutter nun zu dir sich wendet,
Denn sie ist sehr voll Hass; dir zu gewendet,
Was mein Herz zu ihm wandte, der gestorben
Einen skrupellosen Tod auf dem Altar-Stein;
Und für mich ich liebe dich, dich, der war
Ein wahrer Bruder, Aufenthalt der Liebe zu mir.
Jetzt an deiner Seite sei Stärke und Recht, und Jesus
Der Heiland allmächtig, stehe uns beiden bei zu helfen!
PRINZ JUSSUF
Herr, o Gott! Blicke herab auf unser Weingut und uns,
Die verwaiste Brut von ihm, unserem Adler-Vater,
Den zu seinem Tod die furchtbare Schlange gebracht
Umklammernd ihn in Schlingen; und wir, beraubt
Und ohne Nahrung, schwach vom Hunger, allzu schwach
Zu tragen den Zorn, wie er ihn trug,
Solchen Steinbruch, wie er getötet wurde. Siehe! Ich und sie,
Anna, wir stehen vor dir, vaterlos,
Und jeder gleich vertrieben und obdachlos.
ANNA
Und wenn du in den Tod die Brut von ihm verlässt,
Deren Altar brannte für dich, deren Verehrung
War dein, ganz dein, seit vielen Jahren
Ist jede Hand bereit, zu schmücken dein Heiligtum
Mit Opfern von Fleisch und Blut. Die Adlerküken zu töten
Hast du nicht gewollt, einen Boten zu tragen
Dein Wort, einmal so klar, zu sterblichen Menschen;
Also, wenn das fürstliche Lager verwelkt ist,
Keiner auf hohen Festen wird abwehren dein Heiligtum,
Komm du uns zu erheben! Stark wird sich die Rasse zeigen,
Obwohl mickrig sie jetzt scheint und tief gefallen.
CHOR
O Kinder, Retter der Heimat eures Vaters,
Hütet euch vor ihr mit euren Worten, dass man sie höre
Und sie weitertrage, denn die Zunge hat Lust zu reden
Zu unseren Herren, wen Gott mir gebe
Im Totengewand der Begräbnis-Flamme zu sehen!
PRINZ JUSSUF
Nein, mächtig ist das Wort Jesu
Und soll mich nicht im Stich lassen, den es passieren hieß
Durch all diese Gefahr; klar die Stimme erklang
Mit vielen Warnungen bedrohlich, streng
An mein heißes Herz die winterliche Kälte von Schmerz,
Es sei denn so, den Mördern meines Vaters
Ich drückte die Rache auf: das ist das Kommando Gottes,
Dass ich, im Zorn für das Zuhause und Reichtum ausgeplündert,
Sollte mit einem Handwerk wie dem ihrigen die Mörder töten:
Sonst mit meinem Leben soll ich büßen
Diese Tat rückgängig gemacht, in manchem grässlich weise,
Denn er sprach zu den Ohren der Menschen
Vom Opfer, ausgegossen, zur bösen Macht des Todes,
Verströmen soll es, als sie das Ihre getan,
Wie düstere Krankheit auf diejenigen, die es ausgegossen,
Als aussätzige Geschwüre auf das Fleisch
Und mit knirschenden Zähne, was von alters her
Trug natürliche Form; und auf der Stirn entstehe
Weißes vergiftetes Haar, die Krone dieser Krankheit.
Er sprach außerdem von Unholden,
Bevollmächtigt zu verlassen das Blut meines Vaters,
Werfend ihren Zorn auf mich, was zur Zeit in der Nacht
Unter geschlossenen Lidern das Auge des Geistes klar sieht.
Der Pfeil, der in der Dunkelheit fliegt, beschleunigt aus der Tiefe
Durch die Geister der ermordeten Toten, die rufen
Zu ihren Verwandten nach Rache, formlose Angst,
Die Nacht-Gezeiten der Heimsuchung und Wahnsinns-Fluch
Sollte fahren und packen mich; und meine gefolterte Gestalt
Sollte von den Menschen aus der Gemeinschaft gejagt werden
Wie bei den ehernen Skorpionen der Geißel.
Und wie ich keine goldene Schüssel
Sollte haben, keinen Wein ausgegossen vor Gott
Und Zorn ungesehen von meinem toten Vater
Sollte wegjagen mich vom Schrein; niemand sollte es wagen,
Mich zu nehmen zu seinem Herd, noch zu wohnen bei mir:
Langsam, ohne Freunde, verflucht sollte mein Ende sein,
Und erbarmungsloser Horror winden mich ins Grab,
Das sagte Gott, da wage ich nicht zu gehorchen?
Auch wenn ich es wage, muss die Tat noch getan werden;
Denn zu diesem Zweck sich diverse Wünsche verbinden,
Die Gottes Geheiß, tiefe Trauer um ihn, der gestorben ist,
Und zuletzt der schwere Reichtums vergangen,
Alle diese wiegen mich, dass Friesen-Männer mich drängen,
Helden der Tapferkeit, die mit Seele des Feuers
Machten das eingezäunte Damaskus zu einer verfallenen Ruine,
Seid nicht Knechte von zwei Frauen und jeder Frau!
Denn er, der Mann, trägt der Frau das Herz; wenn nicht,
Bald soll er wissen, mit einem Mann konfrontiert zu werden.

(Prinz Jussuf, Anna und der Chor versammeln sich um das Grab des Eberhard.)

CHOR
Mächtiges Schicksal, das wir anrufen! Offenbare den Willen Gottes und seiner Macht denjenigen,
denen sich wiederum die Gerechtigkeit mit der Hand und Hilfe zuwendet! Gramvoll war das Gebet.
Ernst lass die Antwort fallen! Wo der mächtige Untergang gesetzt ist, Justitia behauptet sich, laut
wegen der Frau Sünde. Wer in Blut den Stahl eingetaucht hat, tief im Blut, soll ihre Strafe fühlen!
Inseriere undenkbare Worte! Wer das Schwert nimmt, wird durch das Schwert umkommen.
PRINZ JUSSUF
Vater, unselig im Tod, o Vater mir! Was haucht Wort oder Tat,
Möge ich von dir diese wehen auf dieses dein niedriges Bett,
Wabern über dich inmitten der Finsternis liegt,
Hoffnungen gegen den Glanz des Feuers?
Doch das laute Lärmen des Lobes bringt Gnade
Unsterblich jedem gespreizten Vater.
CHOR
O Kind, der Geist der Toten,
Wenn auch auf seinem Fleisch
Die grimmigen Zähne der Flamme sind,
Er ist bezwungen nicht; nach vielen Tagen
Der Stachel des Zorns seine Seele erheben soll,
Alle Macht zurückzugewinnen!
Zu den Toten laut unser Schrei ertönt
Wegen der Lebenden Verrat.
Quellend, schrill, drängte hoch
Die rachsüchtige Strafe,
Denn Eltern streben und wollen es erreichen.
ANNA
Höre mich, Anna, auch mich, o Vater, höre!
Nicht durch ein Kind allein, dieses stöhnt,
Sind diese Tränen auf dein Grab zu vergießen.
Jede, die dort, wo du niedrig hingelegt bist, steht,
Eine Bittstellerin, obdachlos:
Ah, und alles ist krank, Trost gibt es keinen!
Streben und Ringen, wie wir können,
Still das Verhängnis unbesiegbar steht.
CHOR
Nun, wenn ja, wird Gott immer noch unsere Tränen der Freude sehen und sich wenden zur
Triumph-Ode und die Schmerzen neben dieser Urne annehmen; er wird in königlichen Hallen
begrüßen das Kind, das die heimwärts gelenkten Füße wieder hergestellt hat.
PRINZ JUSSUF
Ach, mein Vater! Hattest du gelegen unter Aleppos Mauer, wie durch einen arabischen Schützen
Ermordeter, wärst du in diesem deinem Saal verlassen von der Ehre; du hast für uns gewirkt Ruhm
und Leben glorreich. Über See, wenn du gestorben wärst, stark hätte dein Grab gestanden, auf
hohem Stapel gehäuft; aber, in Stolz abgeschreckt, Trauer war leicht deinem Haus.
CHOR
Geliebt und geehrt hättest du bei den Toten gelegen, die vornehm fielen, im Jenseits wieder, wo sind
die Geister der Seligen, voller Schwanken verehrungswürdig thronend. Du standest an ihrer rechten
Hand, der du wärst im tödlichen Land, durch das Schicksal der Verordnung und des Gesetzes, Fürst
der Fürsten, der die Krone und das Personal trägt, in Ehrfurcht zu dem sich sterbliche Männer
beugen.
ANNA
Nein, o Vater, ich war schwach. Anderes Schicksal war auf dich gefallen. Übel wärst du Einer unter
den gemeinen Erschlagenen gelegen, gefallen von des Parpar Seite, diejenigen, die dich dort
erschlugen! Dann unberührt von der Knechtschaft hätten wir gehört, wie aus der Ferne
Todesfälle von denen klangen, die in der Möglichkeit des Krieges gestorben sind.
CHOR
O Kind deines Vorfahren! Dinge allzu hoch sagst du. Einfach, aber vergeblich dein Weinen! Ein
Segen vor allem Gold ist, dass du betest, ein unerreichtes Schicksal, von dem gesegneten Land, das
weit abseits im Jenseits des Nordwinds liegt; doch dein Doppel-Gebet lauten Tadel tut; eine
doppelte Geißel der Seufzer erweckt die Toten; die Rächer steigen, wenn auch spät; Blutflecken
sind, die Schuldigen sind voll Stolz vor den Verfluchten, die auf der Erde herrschen, und das
Schicksal steht auf der Seite der Kinder!
ANNA
Das beschleunigte sich durch mein Ohr, wie ein Pfeil von einem Bogen! Gott, Gott! Du bist es, der
von unten sendet ein Verhängnis auf die Verzweifelte, ehe lang eine Mutter soll ein Vater, seine
falsche Frau, heimsuchen.
CHOR
Sei es meins, durch den Gestank des Scheiterhaufens aufzustehen mit dem Gesang der Freude,
während der Beerdigung das Feuer frisst die Leiche eines Mannes, der getötet ward, und eine Frau
niedrig gelegt! Denn wer bittet mich, es zu verbergen, auszureißen der Kontrolle, brennt immer die
Explosion des Hasses durch meine Seele, und vor mir eine Vision des Zorns und der Fluch und
Flitzen von Pfeilen hin und her.
PRINZ JUSSUF
Jehova, du allein bist uns jetzt Vater und Mutter. Schlage mit einem zerreißenden Schlag auf den
Kopf, und segne das Land gut: Setze genau da ein, wo die Falsche stand; und du, und merke auf, o
Erde, zu meinem Gebet, ja, höre, o Mutter Erde, und du Monarchie des Jenseits!
CHOR
Nein, das Gesetz ist streng, Bluts-Tropfen auf den Boden vergossen, plädieren für anderes
Blutvergießen noch; laut der Ruf des Todes schallt, der Aufruf der Schuld der alten Zeit, eine Wut,
Verbrechen mit Verbrechen zu krönen.
ANNA
Wo, wo seid ihr, rächende Kräfte, ihr Lilim des Erschlagenen? Siehe die Reliquien der Rasse von
Schwanke stieß man vom Ehrenplatz! O Gott, was zu Hause von nun an ist, welche Zuflucht
können wir erreichen?
CHOR
Siehe, in deinem Heulen mein Herz pocht, wild gerührt; jetzt bin ich mit Traurigkeit verloren, hebe
meine Augen auf, um den neuen Beginn der Freude zu bringen ihr, die die Trauer quält.
Abgedunkelt in meiner ganzen Seele, dein Leid und dein Wort wieder zu hören, um zu hoffen, den
Sitz der Kraft besteige ich.
PRINZ JUSSUF
Fähigkeiten, es von irgendetwas zu sagen, nenne das Falsche falsch, geschmiedet durch die Tat
unserer Mutter. Obwohl sie jetzt um Verzeihung schmeichelt, streng und stark steht unser Zorn und
wird noch gehört und beachtet; deiner Kinder Seele ist wölfisch, von ihr geboren, und mildert sich
nicht durch Gebete.
CHOR
Habe ich mich auf meine Brüste geschlagen, dass nordische Trauer-Frauen es wissen; das Weinen
aus meiner Brust die Begräbnis-Schreie stößt, die weinende Melodie; zerreißend hin und her, um
mich zu zerreißen, meine geballten Hände wandern, hier und dort, von Kopf bis Brust; verstört mit
Schlägen und Pochen kräuseln sich meine Brauen.
ANNA
Schrecklich im Hass, o Mutter, streng und tapfer! Wie in einem Grab des Feindes du legst einen
Fürsten in die Erde, aber mit der Bahre zog kein Bürger in die Nähe, dein Mann, deiner, noch für
seine Reliquien du batest nicht zu jammern!
PRINZ JUSSUF
Ach, die beschämende Beerdigung sollst du besprechen!
Doch ich, die Rache seiner Scham wird schrecklich, dass die Engel befehlen! Das soll meine Hand
erreichen!
Gib mir, um ihr Leben wegzustoßen, und ich werde es wagen, zu sterben!
CHOR
Lausche du der Tat! Abgehauen und völlig zerrissen,
Wurde er zum Grab getragen;
Ja, durch ihre Hand, die Tat, die sie gewirkt,
Mit Unehre zum Grab gebracht wurde,
Und durch ihre Hand, die sie suchte, mit starkem Wunsch,
Dein Leben zu vernichten, o Kind, durch den Mord
An deinem Vater: Bedenke dich, höre, die Scham,
Den Schmerz, wodurch dieser Vater getötet wurde!
ANNA
Ja, so war das Schicksal meines Vaters;
Guter Tag, ich war von seiner Seite gestoßen,
Als Hündin aus der Kammer stieß sie mich weg,
Und anstelle meines Lachens stieg Schluchzen
Und Tränen auf, wie in Dunkelheit lag ich.
O Vater, wenn dieses Wort zu deinen Ohren kommt,
Um deine Seele zu passieren,
Lass dich es erreichen und bewahre es!
CHOR
Lass es passieren, lass es stechen,
Durch den Sinn deines Ohrs, in deine Seele,
Wo in der Stille die Stunde harrt!
Die Vergangenheit ist versiert;
Aber wecke dich zu hören,
Was die Zukunft bereitet;
Erwache und erscheine, unser Meister,
Im Zorn und in Kraft!
PRINZ JUSSUF
O Vater, deine Lieben dir zu Hilfe kommen.
ANNA
Mit Tränen rufe ich dich!
CHOR
Höre und ans Licht steige!
Sei du mit uns, sei du gegen den Feind!
Geschwind dieser Schrei entsteht, selbst so beten wir,
Die treue Gruppe, wie wir gebetet haben!
PRINZ JUSSUF
Lass das deine mit meinem sich treffen, und dein Recht mit meinem Recht.
ANNA
O ihr Heiligen, es ist eures, dies zu verordnen.
CHOR
Ihr ruft zu den Toten; ich mit Beben höre es.
Das Schicksal wird von alters her ordiniert
Und wird euer Gebet erfüllen.
ANNA
Ach, der angeborene Fluch, der in unserm Haus spukt,
Die blutbefleckte Geißel, der tonlose Klang!
Ach, das tiefe unerträgliche Verhängnis,
Die unheilbare Wunde!
PRINZ JUSSUF
Sie soll gestillt werden, das ist die Aufgabe dieses Modells, nicht von einem Fremden, sondern von
der Verwandtschaft Hand, soll der Blut-Unhold unseres Landes weggejagt werden. Über diesen
unseren gesprochenen Zauberspruch, zu rufen des Himmels hohe Kräfte!
CHOR
Herren der dunklen Ewigkeit, zu euch der Schrei der Kinder gekommen ist, sendet aus dem
Himmel, erfüllt ihre Bitte um Hilfe, um die sie beten.
PRINZ JUSSUF
O Vater, in nicht fürstlicher Weise ermordet,
Erfülle mein Gebet, gib mir deine Hallen zu regieren.
ANNA
Für mich gewähre diesen Segen, den dunklen Tod zu beschäftigen
Mit Johann, und meinem Schicksal zu entkommen.
PRINZ JUSSUF
So soll das rechtmäßige Feste sein, die Sterblichen zahlen,
Sei bereit, es ist für dich gesetzt; sonst, nicht für dich soll steigen
Der duftenden Geruch von Altären mit Weihrauch genährt,
Aber du sollst entehrt liegen: höre du mich!
ANNA
Auch ich, aus meinem vollen Erbe restauriert,
Werde ausgießen für dich die Opfer-Ströme, welche Zeit ich lebe
Fort wie eine Braut aus diesen väterlichen Hallen,
Und ehre als Erste, jenseits aller Gräber, dein Grab.
PRINZ JUSSUF
Himmel, sende meinen Vater mir, im Kampf allein gestellt!
ANNA
Gebe Vision und Kraft, o Sophia!
PRINZ JUSSUF
Bedenke dich, Vater, in dem Blut erschlagen!
ANNA
Bedenke das Netz, für dich ausgelegt!
PRINZ JUSSUF
Ketten nicht aus Messing umgarnen dich, mein Vater.
ANNA
Ja, das kranke Handwerk eines einhüllenden Gewandes.
PRINZ JUSSUF
Durch diese unsere bittere Rede erstehe, o Herr!
ANNA
Hebe du dein Haupt zu der Liebe letzten, am liebsten!
PRINZ JUSSUF
Ja, mit Geschwindigkeit das Recht deiner Verwandten Sache zu unterstützen;
Griff für Griff, lass uns den Feind erfassen, wenn du
Willst im Triumph deinen Sturz vergessen.
ANNA
Höre mich, o Vater, einmal wieder höre mich.
Siehe! auf dein Grab, zwei Küken deiner Brut,
Ein Knabe und ein Mädchen; halten in Reue,
Auch wischen sie aus die letzte von des Ur-Großvaters Linie.
Denn während sie leben, lebst du bei den Toten;
Kinder sind Speicher der Stimmen, und bewahren
Die Toten, dass sie nicht ganz sterben: das Netz
Ist jemals von den schwimmenden Korken aufrecht erhalten,
Welche bewahren die Fische in der Tiefe unter dem Wasser.
Höre, das Heulen von uns steigt auf für dich,
Und wie du es wünschst, wirst du gerettet.
CHOR
Fürwahr, ein untadeliges Gebet ihr sprachet längst,
Die Grabstätte des Toten seinen Schmerz verweigert:
Nun, für den Rest, wie du fest tun wirst,
Nimm das Vermögen an die Hand und deinen Willen tu.
PRINZ JUSSUF
Das Verhängnis wird geschehen; und doch gern würde ich fragen,
Nicht um aus dem Verlauf meiner Entschlossenheit auszubrechen,
Warum schickte sie diese Opfer und warum
Sie mildert alles zu spät, ihre lieblose Tat?
Ein leerer Segen es war, sie hierher zu schicken
Zu den Toten, die nicht von solchen Gaben sich nähren.
Ich kann ihren Gedanken nicht erraten, aber auch ich denke,
Solche Geschenke sind sinnlos, solches Verbrechen zu sühnen.
Sei dein Blut einmal verschüttet, einen freien Streit strebt er an,
Der sucht mit anderem Reichtum oder vergossenem Wein
Die Tat zu sühnen. So steht das Wort, das nicht fehlschlägt.
Und doch würde ich kennen ihre Gedanken; sprich, wenn du etwas weißt.
CHOR
Ich weiß, o Sohn; denn an ihrer Seite stand ich.
Es war der Nacht wandernder Terror eines Traums,
Der warf sie von ihrer Couch mit Schüttelfrost, und hieß den Herzog,
Ihr Verfluchtes von Gott, diese Opfer zu senden.
PRINZ JUSSUF
Gehörte ihr der Traum, es zu sagen, weiter rechtens?
CHOR
Ja, von sich selbst; ihrem Schoß nahte eine Schlange kalt.
PRINZ JUSSUF
Was dann war die Summe und Ausgabe der Geschichte?
CHOR
Schon als Kind betört, lullte sie das Ding ein.
PRINZ JUSSUF
Welchen Säugling ersehnte die Kreatur, geboren voll umfangen?
CHOR
Doch in ihren Träumen dargeboten hat sie die Brust.
PRINZ JUSSUF
Wie? Hat die verhasste Sache nicht ihre Zitze gebissen?
CHOR
Ja, und saugte weiter eine Blut-Gicht in der Milch.
PRINZ JUSSUF
Nicht umsonst dieser Traum verheißt die Rache des Mannes.
CHOR
Dann aus dem Schlaf begann sie mit einem Schrei,
Und durch den Palast nach ihrer Herrin Hilfe rufend,
Voll vieler Lampen, dass sich erst legte die blinde Nacht,
Ausgegangen das Licht; dann, auch als Trauernde,
Sie schickt diese Opfer, in der Hoffnung, zu gewinnen
Eine Heilung und Sühne der Sünde vor dem Untergang.
PRINZ JUSSUF
Erde und Grab meines Vaters, dich ruf ich,
Lass diesen ihren Traum erfüllt werden durch mich.
Ich sehe, dass es in jedem Teil zusammenfällt,
Mit dem, was sein soll; dass die Schlange als Zeichen sprang
Aus dem gleichen Mutterleib, wie ich, in Windeln
Durch die gleichen Hände gehüllt, sog die gleiche Brust.
Und saugend die gleiche süße mütterliche Milch
Angereichert mit Blutklumpen; und in Alarm
Sie schrie auf von ihrer Wunde den Schrei des Schmerzes.
Die Rede ist klar: Die Angst hat sie gesäugt,
Den Tod vom Blut, das sie stirbt; und ich, ich bin es,
Im Schein der Schlange, der muss sie töten.
Du bist mein Seher, und so lese ich den Traum.
CHOR
Dann machs; noch ehe du es tust, zu uns zu sprechen,
Benennend eine Handlung, etwas, was nicht Hilfe bringt.
PRINZ JUSSUF
Kurz mein Kommando: Ich heiße meine Schwester gehen
In der Stille zum Haus, und alles, was ich gebiete,
Das ist mein Design, mit Argwohn zu kaschieren,
Dass sie, die von Hand einen Häuptling erschlagen,
Möge wie ein Boot schaukeln und an der Schlinge
Sterben wie der Tod, den Jesus vorhergesagt,
Jesus, der König und Prophet unfehlbar.
Ich mit diesem Krieger Malik werde kommen
In Gestalt eines Fremden, voll ausgerüstet,
Als Reisender kommen, und an den Toren des Palastes
Werde ich stehen, als Fremder in Freundschaft
Diesem Haus verbündet; und jeder von uns
Wird die Sprache sprechen, die am Musenberg klingt,
Vortäuschend solche Rede, wie französische Stimmen verwenden.
Und was ist, wenn keiner von denen, die die Tore öffnen,
Sollte mit Freude begrüßen, da das Haus
Mit Übeln wird göttlich verfolgt? Wenn dieser Zufall,
Wir an der Pforte werden abgewiesen, bis es vorbei,
Einige Stadtleute Vermutungen reden und verkünden,
Wie? Hier ist Johann und wissentlich
Hält er den Bittsteller auf Distanz, durch einen Bolzen?
Dann werde ich gewinnen meinen Weg; und wenn ich überquere
Die Schwelle des Tores, den Palast zu schützen,
Und finde ihn thronend, wo einst mein Vater saß,
Oder wenn er kommen wird, von Angesicht zu Angesicht
Konfrontiert, fallen seine Augen vor mir, ich schwöre,
Er soll nicht aussprechen: Wer bist du und woher?
Eher mein Stahl springt und umringt ihn rings mit dem Tod,
Unten soll er liegen: und somit gefüttert mit Verhängnis,
Die Wut des Hauses wird abtropfen wieder,
Ein tiefer dritter Guss des reichen Blutes.
Und du, Schwester, schau, dass alle innerhalb
Sind gut vorbereitet, diese Dinge zu tun.
Und ihr, ich sage, es wäre auch eine Zunge zu tragen
Voller Stille und der klugen Rede,
Da jeder bedenkt die Zeit; und das letzte tu du,
Sankt Michael, der Wächter-Gott sei mir Schutz und Schirm,
Und führe mein strebendes Schwert zum Sieg.

(Ab mit Malik.)

CHOR
Viele wunderbare Dinge von Angst der Erde Brust trägt; und der Schoß des Meeres von vielen
Monstern wimmelt, und der windige Leviathan und schreckliche Meteore schimmern viele tödliche
Dinge, brüten Unbekanntes und Formen aus, die fliegen, mit Angst auf ihren Flügeln, und in ihrem
Lauf ist der Tod; und rauschende Wirbelwinde, von deren Strahl-Zunge Atem man kann etwas
sagen. Aber wer kann zurecht die verschärfte Sache sagen, die furchtlose Seele, im Innern des
Menschen Brust bewohnend? Wer weiß, wie Leidenschaft und Liebe verstört die eifrige Frau,
Verlangen vermählt die Menschheit, und Weh und Verderben fällt herab? Ja, wie die lieblose Liebe,
die die Frau beherrscht, da sie wie die Löwin verwundet und entzwei reißt, in dem eifrigen Streit,
den verbundenen Ehepartner? Lass ihn den Zeugen sein, dessen Gedanken nicht auf lichtem Flügel
durch die Luft getragen wird, aber der bleibt mit dem Wissen, was für eine Sache in Verzweiflung
getan worden war; denn sie befleckte die Lebensgnade ihres Sohnes, mit krankem Rat hat sie die
Flamme neu entfacht, die abgeschreckt wurde, wie sie bei dem Zeichen glühte, zu der Zeit, da er
von seiner Mutter kam mit dem Schrei eines Neugeborenen; und das Zeichen aus der Verbrennung
gewann sie, denn die Nornen hatten es vorausgesagt, im Leben und im Tod, mit ihrem Sohn. Ja, und
des Mannes Hass erzählt von einem anderen, des Meerjungfrau mörderischer Arglist, die um eines
Feindes willen ihren Vater getötet, und gewann die Gaben des des Inselfürsten, des Meisters der
Hochschmiede in Gold; denn sie hat von ihres Vaters Kopf die Locke, die sollte nie veralten,
abgeschnitten, als er in der Stille des Schlafes atmete, und wusste nichts von ihrem Handwerk und
ihrer Kriminalität. Aber Sankt Michael, der Wächter der Toten, ergriff sie in der Fülle der Zeit. Und
da das Verbrechen der Grausamen ich sage, lass meinen Gesang den Rekord brechen, die bittere
Uneheliche und Lieblose, den Fluch auf diese Hallen ausgießend, das schlaue Gerät von einer Frau,
wobei ein Häuptling zu fallen hatte, ein Krieger in seinem Zorn; die Furcht vor seinen Feinden
allen, ein Lied von Unehre, unzeitgemäß! Und kalt ist der Herd, der warm war, und wird durch den
feigen Dolch regiert, die unweibliche Waffe der Frau. Aber der Gipfel und die Krone aller
Verbrechen ist, was die auf einer anderen Insel befiel; ein Jammer und eine Trauer ist es, eine
Schande und ein Spott zu erzählen; und er, der nach der Zeit seine tödlichsten Gedanken spricht,
wird sagen, es ist wie mit der Tat, die zur alten Zeit auf der friesischen Insel gewirkt wurde; und
verabscheute Männer waren die Täter und sind zugrunde gegangen, sie und ihre Samen, denn die
Engel über sie kamen zornig; keiner liebt die gottlose Tat. Es ist gut, diese Geschichten zu erzählen;
denn das Schwert in der Hand des Rechts spaltet und durchbohrt die innersten Herzen, und die Tat,
rechtswidrig getan, wird nicht zertreten, noch vergessen, wenn der Sünder so steigt gegen das
Gesetz und ehrt den hohen Gott nicht; aber Gerechtigkeit hat den Amboss gebaut, und das Schicksal
nimmt den Hammer, der soll zur erwählten Zeit schlagen; von ihr ist das Kind wieder hergestellt;
und ein dunkler Plan, der Feind des Hauses, verflucht, will vergelten den Preis für das Blut der
Erschlagenen, das in den vergangenen Tagen vergossen wurde.

(Auftritt Prinz Jussuf und Malik, Reisende der Gestalt nach.)

PRINZ JUSSUF
Was, he! Knecht, he! Ich schlage an das Palasttor
Vergeblich, wie es scheint; was, he, besuche euch innerhalb,
Einmal mehr teilnehmend; komm hervor und öffne die Hallen,
Wenn noch Johann sie gastfreundlich hält.
KNECHT
(von innen)
Wieder anonym!

(Er öffnet die Tür.)

Sprich, aus welchem Land bist du, und geschickt von wem?
PRINZ JUSSUF
Gehe hin, sage ihnen, die die Palasthallen beherrschen,
Dass ich zu ihnen komme mit Nachrichten, neuen,
Zögere nicht, der Nacht dunkler Wagen beschleunigt sich,
Und die Zeit ist jetzt bereit, zu werfen
Den Anker in den Hafen, wo immer ein Haus
Fremde begrüßt, das heißt, es muss jetzt hervorkommen
Jemand, eine Autorität des Inneren, der hält
Die Fürstin, oder, wenn Menschen schicklich wären;
Denn wenn man steht von Gesicht mit dem Menschen zu Gesicht,
Kein Stottern kann bescheiden begründen ihre Rede,
Aber jeder zu jedem soll seine Bedeutung klar sagen.

(Auftritt Doris.)

DORIS
Sprecht, o Fremde; habt ihr Bedarf an irgendetwas?
Hier ist ein Haus wie es gefällt,
Warmes Bad und Bett, der müden Natur weicher Restaurator,
Und höfliche Augen, euch zu begrüßen; und wenn irgendetwas
Von Dürftigen bedurft wird,
Das ist, wie Lasten des Menschen, was ich einem Mann sage.
PRINZ JUSSUF
Ein Pariser bin ich, in Frankreich geboren,
Und wie bei meiner eigenen Reise beladen
Ich ging in Richtung Friesland, hierher Abschied nehmend,
Zu Fuß unterwegs, ist mir dort begegnet
Einer, den ich nicht kannte, und ich wusste nichts von ihm,
Aber er erfragte meinen Weg und versteckte seinen eigenen,
Und, wie wir zusammen gesprochen, sagte er seinen Namen,
Dann sagte er: Guter Herr,
Da du in jedem Fall nach Friesland gekommen,
Vergiss nicht diese meine Botschaft, beherzige sie gut,
Sag es den Seinen, Prinz Jussuf ist nicht mehr!
Und wie immer seine Verwandten entscheiden,
Ob sein Staub zu seinem Hause zu tragen ist,
Oder liegt er bei den Toten hier, wie im Leben einst,
Exiliert für immer, ein Kind der Verbannung,
Bring mir ihre Nachricht, auf deinem Rückweg;
Denn jetzt im ehernen Kompass einer Urne
Seine Asche liegt, ihre Beiträge von Tränen zu bezahlen. -
Soviel ich hörte, und so viel sag ich dir,
Nicht wissend, ob ich zu seinen Verwandten spreche,
Wer regiert sein Haus; aber gut, ich halte es fest,
Solche Nachrichten sollten frühestens ein Vaterohr erreichen.
DORIS
Ah weh mir! dein Wort erzählt unser Verderben;
Vom Wipfel zur Wurzel sind wir zerstört.
Du, die nimmermehr wir überwinden,
Du Lilith dieses Hauses, wie oft und oft
Du sollst erspähen, was weit abseits liegt,
Ja, aus der Ferne biegst du deinen untrüglichen Bogen
Und erzählst von meiner Armseligkeit seinen Freunden;
Wie jetzt Prinz Jussuf, eine kurze Weile her,
Sicher in dem Sumpf des Todes stand argwöhnisch,
Es war die Hoffnung der Heimat frohlockend falsch;
Jetzt ordinierst du, lass die Kranken gesunden.
PRINZ JUSSUF
Gastgeberin, so mit Glück gesegnet,
Hätte ich bessere Nachrichten gebracht
Deinem Gruß und deiner Gastfreundlichkeit;
Denn welcher gute Wille liegt tiefer als die Bindung
Von Gast und Gastgeberin? Und falsch verabscheut es war,
Wie gut halte ich es, wenn ich meinen Glauben
Zum einen und Grüße zum anderen hätte,
Gebracht nicht zurecht die Botschaft zwischen Zweien.
DORIS
Was immer deine Nachrichten, du sollst nicht unwillkommen sein,
Treffend und verdient, noch spärlich soll unsere Gnade sein.
Wärst du nicht gekommen, diese Geschichte zu erzählen,
Ein weiterer sicher hätte es zu unseren Ohren getragen.
Aber siehe da! die Stunde ist da, wenn die Gäste reisen
Frisch auf des ganzen Tages Arbeit der Straße,
Sollten ihren rechtmäßigen Grund gewinnen. Führe ihn ein!
(Zu dem Knecht)
Dem Mann weise die Kammer der Gastruhe an,
Ihm und diesem Genossen an seiner Seite,
Gib ihnen ein solches Gast-Recht, wie es würdig unserer Halle;
Ich heiße dich es tun, wie du Antwort ihnen sollst geben,
Und ich sage dem Fürsten, der uns zu Hause regiert,
Werde ihm die Geschichte erzählen, und da keine Freunde fehlen,
Euch wird er einen Rat geben, wie dies Schicksal zu tragen.

(Doris ab.)

CHOR
So sei es getan,
Schwester-Magd, wenn naht
Die Zeit für uns, laut zu weinen
Um Prinz Jussuf und seinen Sieg?
O heilige Erde und heiliges Grab,
Über der Grabgrube hoch aufgehäuft,
Wo niedrig Eberhard liegt,
Der Herr von Schiffen, der Herr der Armee!
Jetzt ist die Stunde gekommen, höre,
Denn jetzt ihre Hilfe leisten Hände,
Und Sankt Michael, Wächter der Seelen im Jenseits,
Stände über ihrem Streit, Schläger
Des Gerichts des Schwertes.
Ich wollte dem Fremden wehe tun drinnen,
Denn siehe! Ich sehe hervorkommen,
Von Tränen durchdrungen,
Prinz Jussufs Großmutter! Was, he, Paula du,
Hinter den Türen? Wo gehst du? Ich denke,
Einige Trauer ungebeten wandelt an deiner Seite.

(Auftritt Paula, die Großmutter)


PAULA
Meine Herrin gebietet mir, mit welcher Geschwindigkeit ich folge,
Rufe herein Johann zu den fremden Gästen,
Dass er kommen möge und von Angesicht zu Angesicht stehen,
Ein Mann mit Männern kann so deutlicher lernen
Dieses neue Gerücht. So sprechend zu ihren Knechten,
Sie versteckte sich unter dem Blick von fiktiver Trauer,
Lachend über das, was schmiedet ihr Wunsch,
Zu gut; aber Krankheit, Krankheit, Krankheit bedrängt das Haus,
Durch die Geschichte, die haben diese Gäste erzählt so klar.
Und er, Gott, wird erfreuen sein ganzes Herz,
Hörend dieses Gerücht. Weh und Wohl!
Der bittere vermischte Becher alter Leiden,
Fest getragen, dass hier in Schwankes Haus
Geschieht, war schmerzlich meinem Innersten,
Aber noch nie habe ich solche Schmerzen ertragen.
Alles andere trug ich mit gelassener Seele geduldig;
Aber jetzt, ach, ach! Prinz Jussuf, Liebster,
Der Tag und Nacht lang beschäftigte meine Seele!
Den vom Schoß seiner Mutter, ein neugeborenes Kind,
Ich umklammert und geschätzt! Manches Mal und oft
Mühselig und nutzlos war mein Dienst,
Als seine schrillen Aufschreie rief mich von meiner Couch!
Denn das kleine Kind wird vor dem Sinn geboren,
Hat aber das Leben einer stummen Sache,
Es müssen Bedürfnisse gestillt werden,
Wie seiner eigenen Natur Gebote. Die Sache
Hat nichts von Sprache, was immer für Beschwerden kommen,
Hunger oder Durst oder niedriger Schwächlinge Notwendigkeit,
Denn der Magen des Babys arbeitet zu seiner eigenen Erleichterung.
Was gut zu wissen, doch oft überrascht,
Es war mein, die Windeln des Armen zu reinigen,
Mich als Großmutter zu neigen und sie zu machen ganz weiß;
Zwei Werke in einem, zwei Handwerke nahm ich an,
Wenn in meine Arme legte der Vater den Jungen.
Und jetzt ist er tot, ach und wehe mir!
Und doch muss ich zu ihm gehen, dessen ungerechtfertigte Macht
Verpestet dieses Haus, zu bringen Kunde diese an ihn!
CHOR
Sage dann, was für Gebote ihm kommen?
PAULA
Was sagst du! Sprich deutlicher für mein Ohr.
CHOR
Gebote bringen Schergen oder kommen sie allein?
PAULA
Sie bittet ihn, eine bewaffnete Leibwache zu bringen.
CHOR
Nein, sage nicht das zu unserem verabscheuten Herrn,
Aber mit Geschwindigkeit ihm die Miene auf Freude stelle,
Sprich: Komm, fürchte nichts, die Nachricht ist gut:
Ein Einwohner kann gerade eine verdrehte Geschichte erzählen.
PAULA
Hat dann in dieser neuen Geschichte dein Geist Freude gefunden?
CHOR
Was ist, wenn Zeus unserem kranken Wind Schönes anbietet?
PAULA
Und wie? die Hoffnung der Heimat, wenn Prinz Jussuf stirbt?
CHOR
Noch nicht, die Seherin, obwohl schwach, könnte dies sehen.
PAULA
Was sagst du? Kennst du etwas, das Lügen strafte diese Geschichte?
CHOR
Geh, sage die Nachricht zu ihm und führe deine Aufgabe durch,
Was die Engel mögen auch zur Verfügung stellen.
PAULA
Nun, ich werde gehen, hier dir zu gehorchen;
Und Glück falle schön, mit Wohlgefallen vom Himmel gesandt.

(Ab.)

CHOR
Jehova, Vater von denen, die im Himmel wohnen,
Höre du, höre mein Gebet!
Schenke meinen rechtmäßigen Herren gutes Gedeihen,
Selbst wenn ihr Eifer schön ist!
Denn richtig, denn rechtmäßig geht nach oben laut mein Schrei,
Gott, hilf ihm, sei ihm nah!
In seiner Halle des Vaters geht er,
Zu schlagen die Feinde seines Vaters.
Biete ihm Vorherrschaft an!
Durch dich auf Thron des Triumphs setze er sich,
Zweimal, ja, und dreimal
Mit Freude wird er die Schuld freisprechen.
Bedenke dich, das junge Ross, das Waisen-Fohlen
Vom Vater geliebt, von dir zum Wagen gebracht,
Der Untergang ist schnell da.
Führe ihn recht, pflanze ein dauerhaftes Ziel,
Mit Geschwindigkeit beschleunige du sein Tempo,
O, dass kein Zufall angreifen kann
Den Heimplatz, den letzten!
Und ihr, die ihr wohnt in der inneren Kammer,
Wo scheint die gespeicherte Freude von Gold,
Heilige des Herzens, o hört, und denkt daran;
Auf, und rächt das Blut, ausgegossen von den Alten,
Mit plötzlichem rechtmäßigem Schlag;
Dann lasst den alten Fluch sterben und nicht erneuert werden
Mit Nachkommen von Blut,
Einmal und nie wieder, seine letzte Schuld liege darnieder!
O du, der auf Zions mächtigem Berge wohnt,
Schenke uns dieses Haus noch einmal restauriert zu sehen
Unter seinem rechtmäßigen Herrn!
Lass es uns betrachten, vom Schleier des Todes, mit freudigen Augen
Unter dem Dämmerlicht der Freiheit;
Und Sankt Michael, Erzengel, verleihe die Hand zu retten,
Willig das Recht und die Führung
Unseres Staates mit Fortunas Brise und Favorisieren.
Was immer in der Dunkelheit verborgen liegt,
Er spricht nach seinem Willen;
Er nach seinem Willen wirft Dunkelheit auf unser Auge
In der Nacht und den Tag fristend unergründlich.
Dann legt er anschließend Reichtum
Auf die Übel, die hier fertig waren.
Dann werden wir erlöst,
Gratis im wehenden Wind
Jetzt der Freude, dass die Stimme der Frau weint
In durchbohrenden Akzenten wegen ihres Häuptlings;
Und das ist unser Lied und soll
Heil dem Gemeinwesen wiederherstellen!
Heil der Freiheit, gewonnen von uns!
Alles Heil! Denn das Verhängnis hat wohl übergeben
Den geliebten Herrn!
Und du, Kind, wenn Zeit und Zufall zustimmen,
Bis zu der Tat, dein Vater ist fertig!
Und wenn sie jammern vor dir um Ersatz, o Sohn,
Schrei um Hilfe: O Vater! und die Tat erreiche,
Den Schrecken der menschlichen Zunge,
Den großen Bedarf, ihr Engel!
Halte in deiner Brust ein Herz wie David hatte,
Die bittere Weh-Arbeit hervorkommt,
Beruhige die Einladung der Toten,
Den Zorn von Freunden auf der Erde;
Ja, stelle dich in ein Zeichen von Blut und Verderben,
Und tue Tod aussprechen ihm, der dein Haus verpestet.

(Auftritt Johann.)

JOHANN
Hierher und gerufen bin ich gekommen;
Denn ein neues Gerücht, von fremden Männern getragen,
Ankommend hierher, hat erreicht meine Ohren,
Von Glück nicht gewünscht, bis zum Tod des Prinzen Jussuf.
Dies war neue Trauer, eine blutige Last
Lag auf dem Haus, das bereits sich beugt
Unter einer ehemaligen Wunde, die tief eitert.
Darf ich meinen, diese Worte haben Wahrheit und Leben?
Oder sind es Geschichten, vom Terror der Frau geboren,
Fliegend in der Leere der Luft und widerlegten das Sterben?
Weißt du irgendetwas, und beweist es meiner Seele?
CHOR
Was wir gehört haben, hörten wir; geh du nach innen,
Um die Fremden mit ihrer Geschichte zu stellen.
Kraftlos sind Nachrichten, von einem andern gehört;
Die Frage ist nur dessen, dem die Geschichte gebracht wird.
JOHANN
Ich werde es erfüllen und den Boten prüfen,
Ob selbst er stand als Zeuge des Todes
Oder sagt es bloß aus nebligem Gerücht gelernt:
Keiner soll mich betrügen, meine Seele hat wachsame Augen.

(Ab.)

CHOR
Herr, o Gott! Was hast du mir das Wort gegeben?
Was Schrei oder Gebet, Himmel meiner Berufung,
Soll von mir zuerst ausgesprochen werden?
Was für Sprache des Handwerks? Noch alle aufschlussreich,
Auch allzu argwöhnisch zu verbergen?
Beende meiner Rede, so wird die Tat helfen.
Denn siehe! in Bereitschaft gelegt ist
Die dunkle Waffe, die zerreißende Klinge;
Blut-tropfende Dolche erreichen wollen
Das zeitlose Verhängnis von Schwankes Namen,
Oder? Zünden die Fackel und freudige Flammen
Im Zeichen der neugewonnenen Freiheit?
Einmal mehr soll Prinz Jussuf abberufen
Den Reichtum seines Vaters, und, thronte er hoch,
Soll die Stadt fest halten.
So mächtig ist der Griff, wodurch,
Himmel, holprig, so soll er stolpern und umwerfen,
Ohne Beistand einen Doppel-Feind.
Ha für den Sieg!

(Ein lauter Schrei drinnen.)

STIMME DES JOHANN


Hilfe, Hilfe, ah!
CHOR
Ha dort, ha! wie ist es innen?
Ist es getan? ist es vorüber? Stehen wir hier fern,
Während es gewirkt wurde, scheints, dass schuldlos wir sind
An dieser dunklen Tat; mit dem Tod ist der Streit erfüllt.

(Auftritt eines Knechts.)

KNECHT
O weh, o weh, mein Herr zu Tode gebracht!
Wehe, wehe, und wehe wieder, Johann hinweg!
Eilt, schleudert breit die Türen, löst die Angeln
Der Kammer der Fürstin. O für einige junge Kraft,
Um den Bedarf anzupassen! aber helfen bringt nichts,
Da er für immer niedrig gelegt. Hilfe, Hilfe, Hilfe!
Sicher tauben Ohren rufe ich und rufe vergeblich,
Sie schlummern ineffektiv. Was! ha!
Die Fürstin! wie geht es Doris?
Ihr Hals liegt in der Nähe auf dem Stahl,
Und bald soll sie sinken, durchgehauen, wie Gerechtigkeit will.

(Auftritt Doris.)
DORIS
Was hast du vor, dass wir diese Erhöhung erleben?
KNECHT
Ich sage, die Toten sind gekommen, um die Lebenden zu töten.
DORIS
Ach, ich lese deine Rätsel allzu klar?
Wir töteten wie Handwerk und wie Handwerk sterben wir.
Schnell, bring die Axt, mit der mein Herr den Alten erschlug;
Ich werde wieder Tod oder Sieg wissen?
So steht der Fluch, so konfrontiere ich es hier.

(Auftritt Prinz Jussuf, sein Schwert mit Blut fallen lassend.)

PRINZ JUSSUF
Dich auch suche ich: denn an ihm, was diente, ist getan.
DORIS

Wehe, wehe! Johann, Ehepartner und Meister, erschlagen!


PRINZ JUSSUF
Was liebst du den Mann? Dann in seinem Grab liege,
Sei du sein Tod, erkenne ihn nie wieder!
DORIS
Bleibe, Kind, und die Angst erschlage. O Sohn, diese Brüste
Betteten dein Haupt sehr oft, während, dösend im Schlaf,
Dein zahnloser Mund zog Muttermilch von mir.
PRINZ JUSSUF
Kann ich meine Mutter schonen? Sprich, Malik.
MALIK
Wo dann würde der Herr Jesus Gesetze fallen lassen
In Zion, wo der Feierliche kompakt geschworen?
Wähle du den Hass aller Menschen, nicht Gottes.
PRINZ JUSSUF
Du sollst herrschen; ich halte deinen Rat für gut.
(Zu Doris.)
Folge; ich werde dich an seiner Seite erschlagen.
Mit ihm, den in seinem Leben du mehr liebst
Als Eberhard, schlafe im Tod, dem Sold
Für den Hass, wo die Liebe war,
Und die Liebe, wo Hass war!
DORIS
Ich pflegte dich jung; muss ich auf mein Leben verzichten?
PRINZ JUSSUF
Du schlugst meinen Vater; solltest du bei mir wohnen?
DORIS
Das Schicksal trug einen Anteil an diesen Dingen, mein Kind!
PRINZ JUSSUF
Das Schicksal tut auch für dich dieses Verhängnis opfern.
DORIS
Hüte dich, mein Kind, vor einem sterbenden Fluch der Eltern.
PRINZ JUSSUF
Ein Elternteil, das mich krank gemacht!
DORIS
Nicht werfe dich weg, aber denk an ein freundliches Zuhause.
PRINZ JUSSUF
Frei geboren, ich wurde durch zweifache Schnäppchen verkauft.
DORIS
Wo ist denn der Preis, den ich für dich empfangen?
PRINZ JUSSUF
Der Preis der Schande; ich verhöhne dich nicht deutlicher.
DORIS
Nein, aber erzähle deines Vaters Unzucht.
PRINZ JUSSUF
Hausfrau, schelte ihn nicht, die sich ohne ihn abmüht.
DORIS
Es ist hart für Frauen als Witwen, Kind, zu leben.
PRINZ JUSSUF
Der abwesende Ehemann schuftet für sie zu Hause.
DORIS
Du bist schwach, deine Mutter, Kind, zu töten
PRINZ JUSSUF
Nein, du selbst wirst dich töten, nicht ich.
DORIS
Hüte dich vor der Hölle, deiner Mutter rachsüchtigen Hunden.
PRINZ JUSSUF
Wie soll ich entkommen meinem Vater, dich verschonend?
DORIS
O Leben, ich weine wie an einem Grab, ungehört.
PRINZ JUSSUF
Meines Vaters Schicksal ordiniert dieses Schicksal für dich.
DORIS
Ah weh mir! Diese Schlange trug und pflegte ich.
PRINZ JUSSUF
Ja, richtig prophetisch war deine visionäre Angst.
Schändlich deine Tat war, die den Tod der Schande dir bringt!

(Prinz Jussuf ab, er führt Doris mit sich.)

CHOR
Siehe, auch um diese muss ich trauern, einen doppelten Tod:
Doch da Prinz Jussuf, angetrieben vom Verhängnis,
So die Höhe der Morde krönt,
Ich sage, es ist gut, dass nicht in die Nacht und den Tod
Sollte versenken sich das Auge und Licht unsres Hauses.
Es kam auf der Syrer Rasse und Namen
Eine Rache; obwohl sie lange verweilte,
Mit schwerem Verhängnis kam sie.
Kam auch auf Eberhards Halle
Ein Löwen-Paar, Zwillings-Fechter stark.
Und zuletzt, es tat das Erbe fallen
Für ihn aus der Orakel-Höhle, da
Gott seinen tiefsten Rat gab.
Schreie, juble! Unsere Königshalle
Ist dem Ruin entkommen wieder,
Sein alter Reichtum ganz verschwendet
Durch zwei Usurpatoren, durch Sünde verdorben,
Ein böser Weg des Leidens und Verderbens!
Auf ihn, der behandelt die Bastard-Schlange,
Kommt Kraft, des intriganten Kindes Rache.
Und Hand in Hand mit ihm geht,
Eifrig im Kampf,
Das Kind Gottes, die die Menschen unten
Rufen an als Justitia, Namensgebung zurecht.
Und auf ihre Feinde ihr Atem
Ist wie die Explosion des Todes;
Denn sie der Herr, der in einer tiefen Grotte wohnt
Unter Zions Stirn,
Beschwört mit lautem Beifall,
Steigend, wenn auch spät und lahm,
Und kommend mit Handwerk, das Gerechtigkeit wirkt.
Noch diesem Gesetz der Mächte von göttlichen Hochburgen
Du sollst nicht falsch dienen.
Vor dem, der regiert die Himmel, sollen wir uns beugen.
Siehe, der Freiheit Licht ist gekommen!
Siehe, jetzt ist weg die grimmige
Eindämmung, die uns für dumm gehalten.
Auf zum Licht, ihr Hallen! Diese vielen Tage
Ein zu niedriger Tag lag auf der Erde.
Und Zeit, die große Vollbringerin,
Soll die Schwelle wann auch immer überqueren,
Mit spülender Hand zu reinigen
Den Palast, die jegliche Verschmutzung abwäscht.
Und viele der Besetzung von Glücks wegen sterben
Und vor unserer staatlichen Herren Körper liegen,
Nicht wie früher, sondern es bringt es das gerechtere Verhängnis,
Siehe, der Freiheit Licht ist gekommen!

(Die Szene öffnet sich und offenbart Prinz Jussuf, über den Leichen von Johann und Doris stehend;
in der einen Hand hält er sein Schwert, in der anderen das Gewand, in dem Eberhard getötet wurde.)

PRINZ JUSSUF
Es liegt in unserem Lande doppelte Tyrannei,
Mein Vater ist erschlagen, der Hüter meiner Heimat.
Erst waren sie fürstlich, die auf dem Thron saßen,
Und zu lieben sind sie noch, ihr gemeinsames Schicksal
Erzählt die Geschichte wirklich, zeigt ihrer Kehle Schwierigkeit.
Sie schworen mir, den Tod meines Vaters zu erarbeiten,
Sie schworen, zusammen zu sterben; es ist erfüllt.
O ihr, die ihr als dieses großen Verhängnisses Zeugen steht,
Siehe auch die dunkle Einrichtung, die gebunden
Meinen Vater unglücklich zu seinem Tod, siehe
Das Netz, das seine Hände gefangen, gefesselt seine Füße!
Stellt euch davor, entfaltet euch, es ist das Fangnetz,
Das wickelte einen Häuptling ein; man hält es, dass es zu sehen ist,
Der Vater, nicht mein Vater, aber Er, dessen Auge
Ist Richter aller Dinge, der alles sehende Jesus!
Lasst ihn meiner Mutter verdammte Tat sehen,
Dann lasst ihn stehen, wenn Bedarf für mich sein wird,
Zeuge, dass ich gesucht und getötet zu Recht
Meine Mutter; untadelig war Johanns Schicksal,
Er starb den Tod nach dem Gesetz,
Das gebietet Ehebrechern zu sterben.
Aber sie, die betrogen diese Verbannten,
Um ihren Herrn zu töten, von dem gebar sie unter
Ihrem Gürtel, sobald die Last ihres Babys kam,
Einst Geliebte, sie wandte sich jetzt an verhasste Feinde,
Was haltet ihr von ihr? Oder was für ein Monster,
See-Schlange oder Natter, hatte mehr Macht als sie,
Mit einem Hauch zu vergiften das unschuldige Fleisch?
So groß ihre Kühnheit, wie gottlos ihr Wille!
Wie nennt ihr sie, wenn ich nicht einen Fluch spreche?
Eine Tigerin! Ein Schwaden-Tuch,
Einwickelnd einen toten Mann, windend um seinen Füße,
Ein Netz, einen Spiegel, einen verschlingender Mantel?
So ward die Waffe von einem gewissen Dieb angewandt,
Der Terror der Straße, ein Beutelschneider, eine Hündin,
Mit einem solchen Gerät viele könnte sie töten,
Voll oft jauchzend in der Hitze der Schurkerei.
Nie habe ich mein Haus verflucht so bitter.
Himmel, schicke mir, lieber kinderlos getötet zu werden!
CHOR
Wehe für jede verzweifelte Tat!
Wehe der Fürstin, mit Schande des Lebens beraubt!
Und ach, wehe ihm, der noch bleibt,
Wahnsinn, dunkle Blüte eines blutigen Samens!
PRINZ JUSSUF
Hat sie die Tat getan oder nicht? Dieses Gewand gibt den Beweis,
Befleckt mit Blut, das Johanns Waffe gebadet;
Schaut, wie sich die hässlichen Flecken mit der Zeit kombiniert
Und verwischt die vielen Farbstoffe, die einst geschmückt
Sein Muster vielfältig! Ich stehe jetzt hier,
Wieder froh, einst traurig vom Blut, nun jauchzend, einst weinend.
Höre, du gewebtes Netz, das meinen Vater erschlug!
Ich trauere um die Tat und den Tod und mein ganzes Haus.
Victoria, verdammter Fleck der Verschmutzung zum Preis.
CHOR
Ach, dass keiner der Sterblichen
Kann sein Leben unberührt von Schmerz verleben!
Siehe, ein Weh ist hier,
Ein weiterer Schmerz in der Nähe.
PRINZ JUSSUF
Hört ihr und lernt, denn das, was das Ende sein wird,
Für mich, das weiß ich nicht: von der Bordsteinkante gebrochen
Mein Geist wirbelt mich um, eine eroberte Beute,
Geboren, als Wagenlenker von Kühen verstört
Weit ab vom Kurs, und Wahnsinn ist in meiner Brust
Und brennt, sein Lied zu singen und zu springen, und Raserei!
Hört ihr und lernt, Freunde, ehe ich zugrunde gehe!
Ich sage, dass mit Recht ich meine Mutter tötete,
Ein Ding von Gott verhöhnt, die tötete meinen Vater,
Und den Assistenten der Zauberin, die gebunden mich
An diese Tat, so nenne ich den zionitischen Seher
Jesus, der vorausgesagt, dass, wenn ich tötete,
Die Schuld des Mordes sollte von mir getan werden;
Aber wenn ich das Schicksal spare, das sollte mein sein,
Ich wage es nicht, der Bogen der Sprache
Kann erreichen nicht das Ziel,
Das Verhängnis zu erzählen.
Und nun siehe mich, wie mit Zweig und Krone
Ich gehe, ein Bittsteller gemacht, treffend zu gehen
In der Erde mittleren Schrein, den heilige Boden
Des Heilands, und das bekannte Licht
Des ewig brennenden Feuers zu sehen, dem Untergang entkommen,
Dem Verwandten-Mord: zu keinem anderen Schrein
(So Jesus gebot) als meiner Zuflucht.
Bezeugt es, Friesen, in der kommenden Zeit,
Wie kam mir diese Angst zu Verhängnis werden.
O Leben, ich gehe also als ein verbannter Wanderer,
Erst im Tod die Erinnerung an diesen Schrei zu verlassen.
CHOR
Nein, aber die Tat ist gut; verknüpfe nicht deine Lippen
Mit Rede unselig, noch entlüfte schlecht duftende Worte:
Wer hast ihr volle Freiheit gegeben zu Friesland,
Die erhob zwei Köpfe der Schlangen rechtzeitig zum Schlag.
PRINZ JUSSUF
Schau, schau, leider!
Mägde, seht, was für Monster-Formen drängen nach oben;
Düsterer ihre Roben und alle ihre Haare verwundet,
Schlangen mit Schlangen verwickelt, hinaus, ich muss weg!
CHOR
Treueste aller Söhne deinem Vater,
Welche Visionen so dich ablenken? Halt, halt;
Groß war dein Sieg, und was solltest du fürchten?
PRINZ JUSSUF
Dies sind keine Träume, leere Formen von eindringlicher Krankheit,
Aber klar aus den Augen meiner Mutter kommen Höllenratten!
CHOR
Nein, das frische Blutvergießen noch deine Hände befleckt,
Und von dort die Ablenkung versinkt in deine Seele.
PRINZ JUSSUF
O König Jesus, siehe, sie schwärmen und beißen,
Schwarzes Blut von Hass aus ihren Augen tropft!
CHOR
Eine Abhilfe hast du; geh, berühre den Schrein
Des Heilands und dich von diesem Leiden befreie.
PRINZ JUSSUF
Ihr könnt sie nicht sehen, aber ich sehe sie.
Auf und davon! Ich wage nicht mehr zu bleiben.
(Ab.)
CHOR
Nimm Abschied dann, wie du magst, Gott ist dein Freund,
Gott behüte dich und helfe dir mit Chancen gnädig!
Siehe, der Sturm des Leids ist göttlich,
Dass die Rasereien und Schläge auf Schwankes Linie
Haben ihre große dritte Explosion geblasen.
Zuerst war des Urgroßvaters grauenhaftes Weh,
Die kläglichen Feste vor langer Zeit, der Kinder Fleisch.
Und neben den fürstlichen Führern,
Als er, der die Deutschen führte, war abgehauen, im Meer zu kämpfen.
Und nun die Nachkommen der Rasse
Steht in der dritten Phase,
Des Heilands Ort, zu retten oder zu vernichten?
O wohin, ehe sie erfüllt werden,
Ehe seine heftige Explosion vertuscht und gestillt,
So hat der Wind des Schicksals geblasen!

DRITTER TEIL
DIE LILIM

dramatis personae

Bettine
Jesus
Sankt Michael
Prinz Jussuf
Der Geist von Doris
Chor der Lilim
Jungfrau Maria
Zwölf Berliner Bürger

(Die Szene des Dramas ist die Kirche Jesu Köln: danach die Kirche der Jungfrau Maria in Berlin
und der angrenzende Markt.)

(Die Kirche in Köln)

BETTINE
Zuerst werde in diesem Gebet alle Heiligen ich anrufen
Als Prophetin, Mutter Erde; und Justitia als nächste,
Zweitens, die mir die Wahrheit gesagt, es ist
Dies der Mutter Schrein des Orakels.
Dann durch ihre Anmut, die ungezwungen vieles erlaubt,
Es setzte sich darauf ein weiteres Kind der Erde,
Die selige Maria. Sie, nach der Zeit,
Übergab den Thron, als Geburtstagsgeschenk Gott,
Jesus, der in seinem eigenen Fleisch trägt Marias Schönheit.
Er vom Rhein und den Gipfeln des Rheinlands
Hat gelenkt zum Hafen des rheinischen Ufers der Jungfrau,
Der Heimat von Schiffen; und von dort ging er und kam
In dieses Lande und zu des drei heiligen Könige Schrein.
Und an seiner Seite, mit Ehrfurcht ihn ehrend,
Es gingen die Kinder von Gottes Samen,
Die Bereiter des heiligen Weges, die zähmen
Den hartnäckigen Trakt, der erst Waldwildnis war.
Und das alles Volk und der Häuptling von Köln,
Ihr Land mit Ehre gab ihm ein Gotteshaus;
Und in seinen Busen Gott setzte die Seele dem Propheten,
Und gab diesen Thron ihm, worauf er sitzt,
Der ewige Prophet des Schreins, und des Heilands Höhe
Gibt Stimme dem, was Jehova, sein Vater, gebietet.
Solche Wesen ich in meinem flehenden Gebet nenne,
Und nach ihnen rufe ich die, der Ehre gebührt,
Maria, Wächterin der Weisen und Bräute,
Die wohnen um den Felsen der blonden Lorelay,
Wo in der hohlen Höhle die wilden Eulen spuken,
Schlendern die Füße von geringeren Geistern; und da,
Rechts, ich weiß es, der Geist des Weines wohnt,
Da er in seiner Heiligkeit führt seine trunkenen Scharen,
Erarbeitend den Tod für den Abstinenzler, den sie
Durchbohrten, wie einen Hasen unter Hunden. Und zuletzt,
Ich rufe des Rheines Quelle, Scardanelli,
Und Gott den Allerhöchsten, den großen Schöpfer.
Dann als Seherin auf dem heiligen Stuhl
Ich gehe und sitze; und kann die heiligen Mächte
Machen in dieser Spalte in Reaktion fruchtbar
Hinter jedem ehemaligen Geschehen, dreifach gebenedeit.
Und wenn dort stehen, ohne von Deutschland gebunden zu sein,
Männer, die suchen das Orakel, lasse ich jedem den Durchgang in
Die Höhle, wie es die Verwendung erlaubt;
Denn Gott was auch immer durch meine Zunge verkündet.

(Sie geht in das Innere des Doms; nach kurzer Zeit kehrt sie zurück, sie ist in großer Angst.)

Dinge fielen, von denen zu sprechen ist, fielen für die Augen, zu sehen,
Haben mich beschleunigt hervorgebracht aus Jesu Schrein,
Mit geschlagener Stärke, aufrecht mich zu bewegen nicht mehr,
Aber Beihilfe mit meinen Händen meinen fehlerhaften Füßen,
Entnervt von Angst. Eine Dame der Kraft ist nichts,
Ist wie ein Kind, wenn das Alter und die Angst sich kombinieren.
Denn als ich in Richtung der innerste Höhle ging,
Mit Bitten von vieler Bittsteller Hand,
Siehe, an dem zentralen Altar ich entdeckte
Einen zur Zuflucht, ja hockend, einen Mann,
Verbannten des Himmels; und aus seinen Händen, wobei
Ein Messer neu gezeichnet er hält, Blut stank und fiel:
Einen Stab trägt er, der oberste Ast voll Oliven,
Umschlungen zum Zweck mit einem tiefen dichten Büschel
Von weißer Wolle. Dies, das ich deutlich sah,
Ganz offensichtlich sage ich. Aber siehe da, vor ihm,
Kauernd auf den Altarstufen, eine grausige Bande
Von Frauen wie im Schlummer, nicht Frauen sie,
Sondern kalte Schlangen eher; ja, das Wort ist schwach,
Ebenso wenig kann ich die Form Schlangen passend nennen.
Solche habe ich in Anschein erst gemalt gesehen,
Geflügelte Drachen, Brot von des Seemans Schiff schnappend,
Aber diese sind ohne Flügel, schwarz, und ihre Form
Ein Gräuel dem Auge zu sehen.
Faul ist der Atem, lässt keinen hinzutreten,
Wodurch sie Schlummer schnauben; von ihren Augen
Verströmen sich die verdammten Tropfen giftigen Zorns:
Und so ihr Gewand, das keiner sollte zu bringen wagen
Den Statuen der Heiligen oder Häusern der Menschen.
Ich denke nicht an den Stamm, von wo kommen kann
Solch eine üble Legion, noch in welchem Land der Erde
Könnten leben unversehrt solche Kreaturen, noch
Dass sie Wehen bringen und bringen den Tod.
Aber für den Rest, alle diese Dinge, die eine Pflege
Sind dem starken Christus, dem Herrn,
Davon ist unser Heiligtum voll: Heiland und Prophet ist er,
Verkünder von Prophetien und der Reiniger
Von anderen Heimen, siehe, reinigend sein eigenes Heim!

(Ab.)

(Die Szene öffnet sich, um das Innere des Doms zu offenbaren: Prinz Jussuf klammert sich an den
zentralen Altar; die Lilim in einiger Entfernung liegen schlummernd; Jesus und Sankt Michael
erscheinen aus dem innersten Heiligtum.)

JESUS
Siehe, ich will dich nie verwüsten: bis zum Ende,
Hart an deiner Seite, wie jetzt, oder weit entfernt,
Ich bin deine Wache, und deine Feinde
Unerbittlich meine Opponenten: Schau auf sie,
Diese gierigen Unholde, unter meinen Händen gedämpft!
Siehe, sie sind in Schlaf gefallen, diese alten Weiber,
Zu deren grimmiger und grausamer Jungfernschaft
Weder Gott noch Mensch noch Tier kann in die Nähe kommen.
Ja, der Böse hat sie geboren, für das böse Verhängnis,
Der Böse im dunklen Abgrund der Hölle,
Worin sie wohnen, und sie sich den Hass zuziehen
Der Menschen auf der Erde und der himmlischen Mächte.
Aber du, fliehe weit und mit unerschütterlicher Geschwindigkeit;
Denn sie werden dich durch das Festland jagen weit,
Wo immer im gesamten Trakt der weitgereisten Erde
Dein Fuß kann herumlaufen, und über den Meeren
Und Inseln und Häusern der Menschen. Nicht noch scheiternd,
Zu früh und zaghaft in deiner Brust,
Weidende Gedanken verloren über dieser deiner Mühe;
Aber zu Marias Stadt Berlin geh und dort
Knie an ihrem Heiligtum, und mit deinen Armen umfange
Ihr heiliges Bild: wir werden es gut finden,
Zu treffen Richter für diese Ursache und flehende Bitten,
Klug dir Befreiung zu ersinnen
Von all diesem Leid. Sei so mein Versprechen an dich,
Denn durch meinen Befehl du hast deine Mutter gestraft.
PRINZ JUSSUF
O König Jesus, da recht gut du weißt,
Welcher Gerechtigkeit Gebote ich beachtet habe, sie erfüllend,
Deine Stärke ist ausreichend, alles zu erreichen.
JESUS
Habe du Acht, aber lass nicht deine Angst vorherrschen
Über deinen Willen. Und schütze du ihn, Sankt Michael,
Dessen Geist ist Bruder mir, dessen Vater der gleiche hohe Gott.
Die Menschen nennen dich Führer und Beschützer,
Sei Leitfaden daher du und schütze meinen Beter;
Denn Gott selbst das Recht deines Verehrer schützt
Und hat dir die Begleitung der Menschen übertragen.

(Jesus, Sankt Michael und Prinz Jussuf ab. Der Geist von Doris in der Nähe.)

DORIS‘ GEIST
Schlafende, auf! erwacht! welche Fähigkeiten euer Schlaf mir,
Mir, unter all den Toten von euch nicht geehrt,
Mir, von der niemals in der Welt des Todes
Stirbt der Fluch, sie, die schlugen und geschlagen wurden,
Und beschämt und verhöhnt soll ich herumlaufen?
Wacht auf und hört!
Meine toten Männer hassen mich unerträglich!
Mich, streng von ihnen getötet, die geliebt werden sollte,
Mich tut Gott nicht wecken, ihn zu rächen,
Abgehauen im Blut durch mütterliche Hände.
Merkt ihr diese Wunden, aus denen das Herz des Blutes lief,
Und durch wessen Hand, bedenkt euch! für die Weinlese,
Wenn im Schlaf geschlossen dann die Geist-Sicht,
Aber am Tag das innere Auge blind ist.
Hört ihr, die ihr so oft trankt mit der Zunge Lappen
Den weinlosen Guss, von mir ausgegossen, zu beruhigen
Euren rachsüchtigen Zorn! wie oft auf angezündetem Schrein
Ich legte das Fest der Dunkelheit, in der Stunde,
Verabscheute Gottes, ganz allein!
Siehe, all mein Dienst zertreten und verhöhnt!
Und er hat eure Jagd geschickt, wie die Hunde dem Hirsch;
Ja, leicht von den Kreisen begrenzt,
Hat er sein Gesicht in Hohn gehüllt und flieht weit.
Wacht und hört, für meine eigene Seele heule ich:
Wacht auf, ihr Mächte der Hölle! Der wandernde Geist,
Das war einmal Doris, die ruft: Steht auf!

(Die Lilim murmeln grimmig, wie in einem Traum. Murmeln: Mutter!)

Er ist fern von meine Sippe geflogen, um sie zu bewachen,


Ich habe keine Familie mehr!

(Die Lilim nach wie vor murmeln.)

O döst im Schlaf, zu tief, um meinen Schmerz zu beachten!


Prinz Jussuf flieht, der mich, seine Mutter, erschlug.

(Die Lilim schreien einen verwirrten Schrei.)

Bellend und döst wieder? Auf!


Das tun die allein, das ist euer, die Tat der Hölle!

(Die Lilim schreien einen weiteren Schrei.)

Siehe, schlafen und mühen, die geschworenen Eidgenossen,


Habt ihr euren Drachen-Zorn gestillt, der einmal so kam!

DIE LILIM
Ergreift sie, ergreift sie, ergreift sie, erfasse das Zeichen da drüben!
DORIS‘ GEIST
In Träumen ihr eine Beute jagt, und wie ein Hund,
Der selbst im Schlaf soll seines Waldes Mühsal jagen,
Ihr Glocke und Bucht. Was tut ihr, schlaft ihr hier?
Seid nicht überwunden von Mühe, noch vom Schlaf gedämpft,
Seid unachtsam meiner Falschheit. Auf! Nervenkitzel euer Herz
Mit dem geraden Schelten meiner Zunge, gesuchte Worte
Sind wie ein Sporn, zum Zweck festgehalten.
Schlagt nach ihm den Atem des Zorns und Blutes,
Quält ihn mit Geruch von Feuer, das in euch brennt,
Fallt ihn an mit neuem schnellem Streben, hetzt ihn nieder!

(Doris‘ Geist versinkt.)

ERSTE LILITH
(erwachend)
Auf! aufrüttelnd eine andere, wie ich dich wecke; auf!
Schläfst du? Steh auf und vergiss den Schlaf,
Sehen wir, wenn falsch uns dieses Vorspiel läutete.
CHOR DER LILIM
Ach, ach, o Schwestern, schwer haben wir geschuftet,
O vieles und vergeblich haben wir geschuftet und getragen!
Vergeblich! und alles, was wir den Engeln vereitelten,
Wandte sich, uns zu verachten!
Er ist aus dem Netz gerutscht, den wir gejagt: Er
Ist uns entkommen, der unsere Beute sein sollte.
Überwunden vom Schlummer sanken wir,
Und unser Schatz wurde gestohlen!
Du, Kind des hohen Gottes Jehova, Jesus,
Hast uns beraubt und uns Unrecht getan;
Du, ein Jüngling, hast das Recht nach unten getreten,
Das mehr ist die Göttlichkeit, die den Alten gehörte;
Du hast deinen betenden Mann gehegt;
Den Bezwinger der Gottverlassenen,
Den Fluch eines Elternteils,
Aus unserer Reichweite du hast ihn genommen:
Gott, du hast uns gestohlen, den Rächerinnen, den Muttermörder,
Und wer soll deine Tat betrachten und sagen, es ward zu Recht getan?
Der Klang von kaltem Hohn
Kam aus dem Land der Träume;
Tief Innerstes zu verminen, hielt ich es für Nervenkitzel,
Stark ergriffen, drängend,
Vorwärts den Wagen der Gruppe.
Begeistert, gekühlt mit bitteren inneren Schmerzen
Ich stehe unterhalb der Geißel des Gerichts.
Schande über die jüngeren Heiligen, die Gerechte zertreten,
Sitzend auf Thronen der Macht!
Wehe dem Altar der zentralen Dämonen der Erde!
Schritt auf Schritt und Schrei um Schrei,
Siehe, die Schuld des Blutes, die grässlichen Flecken!
Wehe dir, Jesus! unkontrolliert,
Nicht erbeten, hast du, Propheten-Gott, ertönen lassen
Den reinen prophetischen Schrein mit ungerechtfertigtem Blut!
Denn du zu abscheulichem Respekt tatest halten
Den Mann, mit zu wenig Beachtung der Mächte!
Und uns die Nornen, die Alten der Erde,
Taten erachten wie nichts wert.
Furchtbar bist du uns, doch du sollst nicht abwehren
Unsern Zorn von ihm; obwohl bis zur Hölle er flieht,
Auch dort sind wir!
Und er verunreinigte Blut, sollte das Gefühl der Reue haben,
Obwohl wir nicht so fühlen, Unholde, der Zorn wird nicht enden,
Niederkommend auf den Kopf, der so böse tötete.

(Jesus kommt erneut aus dem inneren Schrein.)

JESUS
Hinaus! Ich befehle euch: Hinaus aus diesem meinem Heim,
Eilt, sei nicht wie Teer! Raus aus dem mystischen Schrein,
Aus Furcht, dass euer Los in eurer Brust zu nehmen ist,
Die geflügelte Helle pfeilt, die von meinem goldenen Bogen
Geschwindigkeiten wie eine Schlange zischt,
Wenigstens durchbohrt und begeistert
Wieder von Qual, speien ihr solltet hier
Schwarzes schaumiges Herzblut, von sterblichen Menschen gesogen,
Aufstoßend die blutigen Klumpen, gesaugt hervor aus Wunden.
Dies sind keine Hallen, in denen ihr fluchen könnt.
Geht dahin, wo Männer legen auf Männer das Schicksal von Blut,
Köpfe von den Hälsen gestutzt, die Augen ausgerissen,
Zerhacktes Fleisch, die Blume der jungen Samen gemahlen oder
Füße abgehauen und Hände, und der Tod unter
Der Steinigung kommt, Niedrige stöhnen und Erbärmliche,
Von Menschen aufgespießt. Hört, hört, zu welchem Fest
Ihr immer hastet, die Abscheu Gottes
Auf euer Verlangen spuckt! Siehe, eure Form
Ist ganz zu eurer Gier ausgestattet; die Höhle,
Wo etwa der Tiger lauert, Fetzen waren zu Hause,
Mehr um euch zu treffen. Hinweg von dem heiligen Schrein,
Auch bringt die Verschmutzung durch eure Berührung allem,
Das naht euch. Dahin! und wandert ohne Hirten,
Kein Heil gibt es für eine solche Herde, wie ihr euch neigt.
CHOR DER LILIM
O König Jesus, unsererseits höre uns.
Du hast nicht nur an diesen kranken Dingen Teil,
Aber bist Hauptursache und den Handelnden der Gleiche.
JESUS
Wie? Dehnt eure Rede aus, dies zu sagen, und habt es getan.
CHOR DER LILIM
Dein Wort hieß diesen Mann seine Mutter strafen.
JESUS
Ich bat ihn, seines Vaters Tod zu rächen, warum nicht?
CHOR DER LILIM
Dann bist du Hilfe und Schutz in flagranti des Verbrechens.
JESUS
Ja, und ich bat ihn, zu diesem Dom zu fliehen.
CHOR DER LILIM
Und doch fürwahr schiltst du uns wegen ihm!
JESUS
Ach, nicht eures ist es, in der Nähe dieser Höhle.
CHOR DER LILIM
Und doch ist ein solches Amt unsres, vom Schicksal auferlegt.
JESUS
Was für ein Amt? Tut das, was ihr für so schön erachtet.
CHOR DER LILIM
Von Haus zu Haus jagen wir den Muttermörder.
JESUS
Was? zu rächen eine Frau, die ihren Herrn erschlug?
CHOR DER LILIM
Das ist nicht Blut ausgegossen von verwandten Händen.
JESUS
Wie dunkel ihr Unehre für nichtig erklärt,
Die Treue, der die hohen Mächte
Sophia und Jehova Ehre geben. Ja, und so
Ist der Caritas Besetzung zu schänden,
Die Königin der Entrückung der sterblichen Menschen.
Wisst, dass Ordinierte über dem Ehebett
Von Mann und Frau stehen des Rechts als Wache,
Verbessernd die Heiligkeit der Treue, in der Notlage geschworen;
Deshalb, wenn ihr seid wohlgesonnen jener,
Die ihren Gefährten erschlagen, und nicht wollt wenden
Auf sie das Auge des Zorns, ungerecht seid ihr
Im Hetzen, den Mann zu seinem Schicksal hetzend, der erschlug
Seine Mutter. Siehe, ich kenne euch voller Zorn
Über eine Tat, aber allzu wohlgesonnen
Einer andern, duldend das Verbrechen.
Aber in dieser Sache wird Maria schützen das Recht.
CHOR DER LILIM
Dennoch nicht soll unsre Verfolgung jemals diesen Mann verlassen.
JESUS
Folgt denn, doppelte Mühe ist vergeblich!
CHOR DER LILIM
Denke nicht durch Sprache unser Amt zu beschneiden.
JESUS
Keins habt ihr, dass ich euch annehmen würde!
CHOR DER LILIM
Ja, hoch ist deine Ehre bei dem Thron Gottes:
Aber wir, vom Duft des Mutter-Blutes gezeichnet,
Suchen Rache an diesem Mann und hetzen ihn.
JESUS
Aber ich werde neben ihm stehen; es ist für mich, dass ich bin
Zum Schutz meiner Bittsteller: Engel und Menschen gleichermaßen
Haben Angst, den Fluch eines solchen Mannes zu verraten,
Und in mir Ehrfurcht und Wille sagen: Lasst ihn nicht.

(Alle ab.)

(Die Szene wechselt nach Berlin. Im Vordergrund die Kirche Sankt Mariens auf der Museumsinsel;
ihre Statue steht in der Mitte; Prinz Jussuf wird dort versorgt.)

PRINZ JUSSUF
Schau auf mich, Königin Maria; siehe, ich komme
Auf Jesu Geheiß; du deine Gnade
Erhalte mir, getrieben von Rache-Mächten,
Nicht jetzt eine blutrote Hand des Mörders, nicht glühend,
Aber mit Schuld verblassend, halb verwischt, abgetragen,
In vielen Häusern und auf Wegen der sterblichen Menschen.
Denn bis an die Grenze jedes Landes, jedes Meeres,
Ich streifte, gehorsam Jesu Befehl,
Und komme endlich, o Herrin, zu deiner Kirche,
Und halte mich fest an deinem Bild, erbittend mein Schicksal.

(Auftritt Chor der Lilim, wie Hunde bellend.)

CHOR DER LILIM


Ha! klar ist, hier die Spur von ihm suchen wir:
Folgt der Spur von Blut, dem stillen Zeichen!
Wie zu einem gewissen Hund, der ein verwundetes Reh jagt,
Wir schnüffeln entlang des Duftes von Blutstropfen,
Und innerlich hecheln wir, denn manch einen Tag
Schuften wir in der Verfolgung, die den Mann strafen soll;
Denn übers weiten Land sind wir gewandert,
Und über das weite Meer, ohne Flügel fliegend,
Schnell als Segel sind wir seiner Spur gefolgt,
Wer jetzt hier hart hockt, auch wir wähnen es,
Denn Duft von sterblichem Blut lockt uns hierher.
Folgt, sucht ihn um und um
Und schnüffelt und lest den Boden,
Aus Furcht, dass er unversehrt entgleite,
Er, der doch tötete seine Mutter!
Ha, er ist da! Seht ihn seine Arme umschlingen
Rund um das Bild des göttlichen Mädchens,
So wird ihm geholfen, denn die Tat, die er tat,
Zu dem Urteil will er gebracht wissen.
Es kann nicht sein! Das Blut einer Mutter,
Vergossen auf der befleckten Erde,
Keiner sammelt es ein: es liegt da zeugend der Hölle!
Ein unauslöschliches Zeugnis!
Und du, der es vergossen, sollst dein eigenes Blut geben,
Das vergossene Blut zu büßen!
Ja, aus deinem lebendigen Gliedern wollen wir es saugen,
Rot, geronnen, Tropfen um Tropfen,
Einen Guss verabscheuten die Menschen und Engel; aber wir
Werden es abtropfen lassen, saugen dich trocken;
Ja, wir wollen verschwenden dein Leben, Nerven und Adern;
Ja, für deiner Mutter Mord
Wirst du nach unten gezogen, dort wo du sollst leiden
Die seltsamste Agonie!
Und du und wer immer von Menschen hat gesündigt,
Hat Unrecht getan Gott oder einem Freund
Oder den Eltern, erfahren sollt ihr, wie alle und jeden
Der Arm des Schicksals erreichen kann!
Strenge herrscht dort unten in der Welt,
Der Richterstuhl des Todes;
Ja, der Tod, anschauend jedes Menschen Bemühen,
Verzeichnet es für immer.
PRINZ JUSSUF
Ich, in vielen Nöten geschult, habe gelernt,
Wie viele Schutzhütten der Reinigungs-Schreine
Es gibt; ich weiß, wann das Gesetz erlaubt die Rede
Und wann Stille gefordert. Siehe, ich stehe
Fest jetzt zu sprechen, denn Er, dessen Wort ist weise,
Befiehlt gleich. Schaut, wie ihr den Fleck von Blut,
Der ist stumpf auf meiner Hand, wegwascht,
Und ich verliere damit den tiefen Fluch
Des Muttermordes; denn während die Schuld neu war,
Ich war verbannt von Jesu Altar,
Ich hab gesühnt und ward durch den Tod des Lammes gereinigt.
Lang wären meine Worte, wenn ich die Geschichte zusammenfassen sollte,
Wie oft seitdem unter meinen Mitmenschen
Ich stand auf und brachte keinen Fluch mit. Die Zeit reinigt alles,
Zeit, die Throngenossin aller Dinge, die sind.
Jetzt von den reinen Lippen, in Worten ein Omen schön,
Ich nenne Maria, die Dame dieses deutschen Landes,
Zu kommen, meine Meisterin: so, in der Nachwelt,
Sie werden nicht aufhören mit der Liebe und dem Dienst,
Nicht durch Krieg gewonnen, von mir und von meinem Land
Und dem ganzen Volk von Friesland, so schwor sie.
Nun gehen sie weit weg in das syrische Land,
Wo fließt vom See Galiläa ihre Geburtsquelle,
Da stehen sie mit gepflanzten Füßen oder in einer Stunde
Der Ruhe verbergen sie sich, Meisterinnen ihrer Freunde,
Wo immer sie sind, oder ob über der Ebene,
Der Scharon-Ebene, sie schauen her, wie Krieger tapfer,
Ich weine, zu ihr zu kommen, wo immer sie ist,
Und sie, als Herrin, kann aus der Ferne hören,
Und Hilfe bringt sie mir, stehend unter meinen Feinden.
CHOR DER LILIM
Dich nicht Jesu noch Marias Stärke
Kann retten vorm Verderben, ein Schiffbrüchiger
Inmitten der Verlorenen, wo keine Freude erfüllen soll
Deine Seele, unblutiges Opfer von unteren Mächten,
Ein Schatten unter Schatten. Antwortest du
Nichts? Wirfst du unsre Worte mit Verachtung weg,
Du, Beute, uns vorbereitet und gewidmet?
Nicht als Opfer auf dem Altar wirst du getötet,
Aber lebend sollst du sehen, dein Fleisch ist unser Essen.
Höre jetzt der Bindung Gesang, der dich unser macht.
Webe den seltsamen Tanz, bewahre die Stunde,
Äußere hier den Gesang der Hölle,
Unsere Herrschaft unter den Menschen zu sagen,
Die Führung unserer Macht.
Von Gerechtigkeit sind wir Ministerinnen,
Und wer immer von Männern kann stehen
Und heben eine reine unbefleckte Hand,
Dass der Mensch kein Verderben von uns erlangt,
Und geht durch alle seine sterblichen Wege,
Unberührt von Weh, unversehrt durch Zorn.
Wenn aber, wie dort ein Mann, er hat
Blut an den Händen, das er zu verbergen bemüht ist,
Wir stehen als Rächerinnen an seiner Seite,
Dekretierend, er hat Unrecht getan: Du hast die Toten:
Wir sind des Verhängnisses Zeugen dir.
Der Preis des Blutes, den haben seine Hände gezahlt,
Wir wringen von ihm; im Leben wird ihm der Tod,
Hart an seiner Seite sind wir!
Alte Nacht, o Mutter Nacht, die uns hervorgebracht, eine Qual
Dem lebenden Menschen und dem toten,
Höre mich, o höre! Von Marias Bürschchen
Wir sind entehrt:
Er hat von mir ihn genommen, der in der Zuflucht kauert,
Um uns zu weihen
Ein rechtmäßiges Opfer, ihn, der seine Mutter getötet hat.
Da war über uns das Schicksal.
Höre die Hymne der Hölle,
Über das Opfer klingend,
Gesang der Raserei, Singen von Kranken,
Sense und Verwandlung!
Rund um die Seele verflochten
Ohne Laute oder Lyra,
Seele im Wahnsinn schmachtend,
Brennend wie im Feuer!
Das Schicksal, das alles durchdringende Schicksal
Hat diesen Dienst gesponnen, der Kommandeur,
Dass wir abwarten darin:
Wer immer der Sterblichen war pervers und gesetzlos,
Ist mit Blut befleckt von Angehörigen,
An seiner Seite sind wir, und ihn jagen wir immer weiter,
Bis zum Land der Stille,
Dem Reich des Todes, er kommt; auch dort nicht
In Freiheit wird er stehen.
Höre die Hymne der Hölle,
Über das Opfer klingend,
Gesang der Raserei, Singen von Kranken,
Sense und Verwandlung!
Rund um die Seele verflochten
Ohne Laute oder Lyra,
Seele im Wahnsinn schmachtend,
Brennend wie im Feuer!
Als vom Schoß der Nacht wir sprangen auf diese Arbeit,
Sie wurde verlegt und soll bleiben.
Engel, unsterblich seid ihr, doch eure Vorsicht nicht,
Das, das ist unser Stolz!
Keiner kann kommen, neben uns um das Blut sammelnd zum Fest,
Für uns keine weißen Kleider
Glänzen an einem Festtag; für uns ein dunkles Schicksal ist,
Ein weiterer dunkler Ritus.
Das ist unsre Stunde, da fällt eine alte Linie,
Wenn im Herzen des Haushalts
Der Gott des Blutes erschlagen von verwandten Händen,
Dann tragen wir unseren Teil:
Auf ihn, den erschlagen wir mit jagenden Schrei wie Feuer fegend:
Obwohl er dreifach stark ist,
Wir tragen und verschwenden ihn; Blut sühnt Blut,
Neue Schmerzen für alte Schmerzen.
Wir haben diese Aufgabe, es ist unsre, und nicht die der anderen.
Der Engel in der Höhe,
Obwohl sie die Gebete zum Schweigen bringen
Und für nichtig erklären können
Von denen, die über uns weinen,
Sie dürfen nicht mit uns danach streben,
Die auseinander stehen,
Eine Rasse, von Gott verabscheut,
Blutige hielten sie sie unwürdig des Rates
Und umgekehrt auch des Himmels des Herrn.
Deshalb, je mehr wir auf unsre Beute springe,
Auf den Kopf gebunden wir,
Unsere Füße sind hart, wie einer, der einen Läufer und Reisenden
Warf auf den Boden;
Ja, in die Tiefe des Schicksals unerträglich;
Und sie, die erst großartig waren
Und auf der Erde hoch geachtet, ihr Stolz und Ruhm,
Sie sind in Niedrigkeit gebracht.
In der Unterwelt sie werden verschwendet und vermindert,
Die, während um sie herum fluten
Dunkle Wellen unsrer Roben, auf subtile Weise gewebt,
Die Schritte von unsern Füßen.
Wer in Sünde fällt, sieht es nicht, noch weiß er,
Dass wir an seiner Seite sind;
So eng um ihn her, dunkel huschend,
Die Wolke der Schuld gleitet.
Es wird stark geäußert, wie um sein steinernes Herz
Die Strafe der Hölle steigt.
Fest und fixiert das Gesetz; wir haben die Hände, es zu erfüllen,
Kenntnis zu entwickeln.
Königinnen sind wir und unsere feierliche Rache.
Nicht durch Riss oder Gebet
Kann ein Mann es abwenden. In nicht geehrter Dunkelheit,
Weit davon entfernt, ihr Engel, wir ergehen uns,
Geschickt zu unserer Aufgabe mit Fackeln der dunklen Regionen,
Und über einen tödlichen Weg,
Tödlich zum Leben für diejenigen, die nicht sehen
Das Leben und das Licht der Tage,
Jagen wir und drücken weiter. Wer der Sterblichen hört,
Wird nicht beben vor Ehrfurcht,
Hört in allem das Schicksal, das die Hand Gottes uns gegeben
Für Verordnung und Gesetz.
Ja, dieses Recht ist unser, im dunklen Abgrund und rückwärts
Vom Alter es ereignet sich:
Keiner soll falsch unser Amt nennen, obwohl in unteren Regionen
Und braunem Dunkel wir wohnen.

(Maria erscheint von oben.)

MARIA
Weit weg hörte ich den Lärm der Schreie,
Wie von des Jordan Seite stelle ich meinen Fuß,
Geltend machend das Recht, das dem Land übergeben ist
Für mich von denen, die über die himmlischen Heere
Waltetet und führt: keinen spärlichen Teil
Von allen gewannen sie durch Speer und Schwert, mir
Sie gaben es, Land und alles, was in der Welt wuchs,
Als gewählte Erbstück für meines David Sohn.
Von dort aus rief ich, eilte ich mit einem unermüdlichen Fuß,
Summte im Wind, anstelle von Flügeln, die Herde
Von diesem meinem Rosenkranz, von meinen Füßen angetrieben,
Wie zu stürmischen Pferden verbunden, beschleunigend einen Wagen.
Und jetzt, hier der Erde untere Brut anschauend,
Ich fürchte, es ist nichts, noch sind meine Augen erstaunt
Mit Staunen. Wer seid ihr? Von allem, was ich frage,
Und dieser Fremde meine Statue umklammernd.
Aber ihr, eure Form ist wie keine menschliche Form,
Wie keiner Jungfrau, die die Heiligen erblicken,
Wie keine Form, die sterbliche Frauen tragen.
Doch zu stehen und eine monströse Form scheltend
Ist alles ungerecht, von solchen Worten der Revolution.
CHOR DER LILIM
O Tochter Gottes, es wird ein Wort dir alles sagen.
Wir sind die Kinder der ewigen Nacht,
Und werden Lilim in der Unterwelt genannt.
MARIA
Ich weiß von eurer Linie jetzt und friste euren Namen.
CHOR DER LILIM
Ja, und oftmals in der Tat unsre Rechte sollst du wissen.
MARIA
Vergeblich würde ich lernen sie; sprecht sie deutlich hervor.
CHOR DER LILIM
Wir von zu Hause jagen die Mörder von Menschen.
MARIA
Und wo schließlich kann er machen Pause, der erschlug?
CHOR DER LILIM
Wo ist das Gesetz. Alle Freude verzichtet hier.
MARIA
Sagt, was ihr tut diesem Mann zu einer solchen Flucht?
CHOR DER LILIM
Ja, denn die Wahl hatte er, seine Mutter zu töten oder nicht.
MARIA
Gedrängt durch keine Angst vor anderem Zorn und Verderben?
CHOR DER LILIM
Welcher Sporn kann mit Recht den Muttermord anstacheln?
MARIA
Zwei Stände haben zu plädieren, einen nur habe ich gehört.
CHOR DER LILIM
Er wird nicht schwören, noch uns zum Eid herausfordern.
MARIA
Die Form der Gerechtigkeit, nicht seine Tat, wollt ihr.
CHOR DER LILIM
Beweise, dass du das Wort hast; du bist nicht wenig geschickt.
MARIA
Ich sage, dass Eide nicht die Falschen erzwingen.
CHOR DER LILIM
Dann prüfe die Ursache, Richterin, und vergib das Recht.
MARIA
Wollt ihr mir dann in dieser Entscheidung vertrauen?
CHOR DER LILIM
Ja, und verehren die wahre Tochter des ewigen Vaters.
MARIA
(Zu Prinz Jussuf)
O Mann unbekannt, halte du dein Plädoyer wiederum,
Nenne dein Land, dein Geschlecht und dein Leiden;
Dann, wenn du kannst, verhindere diese bittere Beschuldigung,
Wenn, wie ich denke, im Vertrauen auf das Recht
Du sitzest dicht neben meinem heiligen Ort,
Umklammernd diese Statue, wo Salomon saß,
Ein heiliger Bittsteller, um Gott zu reinigen,
Um dies zu beantworten, werde es in Worten klar gemacht.
PRINZ JUSSUF
O Königin Maria, zuerst von deinem letzten Worte
Werde ich eine große Sorge entfernen.
Nicht eines Blutes schuldig bin ich; kein fauler Fleck
Haftet auf deinem Bild, von meiner Hand umklammert;
Wovon man starke Beweise hat, die ich zu sagen habe.
Siehe, das Gesetz steht. Die Jungfrau wird sich nicht darauf berufen,
Bis durch die Hand von ihm, der reinigt das Blut,
Eine Blut-saugende Kreatur besprengt ihn.
Schon lange habe ich diese Sühne getan,
In vielem ein Haus, geopferte Lämmer und laufende Ströme Öl
Haben mich rein gemacht. So spreche ich, dass die Angst weg ist.
Als nächstes schnell von meiner Linie sollst du lernen:
Ein Friese bin ich, und recht gut kennst du
Meinen Vater Eberhard, der aufgereiht
Die Flotte und von jenen, die darin gingen zum Krieg,
Der Chef, mit dem deine Hand kombiniert zerquetschte
Einen Trümmerhaufen, was einmal war Damaskus;
Der Eberhard, als er nach Hause kam,
War zu keinem ehrenvollen Tod gebracht,
Getötet durch die dunkel-beseelte Frau, die mich hervorgebracht
Für ihn, umwunden und in gerissenen Netzen getötet,
Überströmt mit Blut, das lief in den Kessel.
Und ich, auf der Rückkehr von einer verbannten Jugend,
Schlug sie, meine Mutter, siehe, so steht es erklärt!
Mit Blut für Blut meinen geliebten Vater rächte ich;
Und an dieser Tat trägt Christus sein Teil,
Dekretierend die Agonie, meinen Willen aufzustacheln,
Es sei denn, ich fand die, die schuldig ihres Verderbens war.
Du entscheide, ob richtig oder falsch war getan,
Dein Urteil, wie immer es sei, beschließe über mich.
MARIA
Zu mächtig ist diese Angelegenheit, wie immer
Die Sterblichen die Ansprüche hiervon richtig beurteilen.
Ja, mir, auch mir, das ewige Recht verbietet,
Die Probleme der Blutschuld zu richten und zu zürnen,
Das ergibt sich dahinter schnell. Das gibt eine Pause,
Dass du als einer mit allen die Riten ausgeführt
Und kommst, wahnsinnig, rein, zu meinem Heiligtum.
Was immer du bist, in diesem Namen meiner Stadt,
Wie ohne Urteil, nehme ich dich an meine Seite,
Und doch haben diese deine Feinde solche Gebühren von Schicksal,
Ich kann sie nicht verbannen, und wenn sie scheitern,
Überwunden im Gericht von der Ursache, unverzüglich
Ihre Wut und ihr Gift wird infizieren das Land,
Ein Auswurf, ein Plage-Ort des ewigen Übels.
So stehen wir mit einem Weh auf jeder Hand:
Bleiben sie oder gehen nach meinem Befehl hinweg,
Ratlosigkeit oder Schmerzen müssen Bedürfnissen zustoßen.
Doch, wie mir auferlegt das Schicksal hat die Ursache,
Ich wähle mir einen Richter, der soll sein
Eine Verordnung, für immer zu regieren
Den Beitrag der Blutschuld, auf Eid erklärt.
Ihr aber, ruft euer Zeugnis und den Beweis hervor,
Wörter stark für Gerechtigkeit, durch Eid befestigt;
Und ich, wer immer wahrhaft in meiner Stadt ist,
Die will ich wählen und bringen und direkt einladen,
Siehe auf diese Ursache, diskriminierend die Guten,
Und verpfände deinen Eid, nichts von Falschem auszusprechen.

(Maria ab.)
CHOR DER LILIM
Jetzt sind sie alle rückgängig gemacht, die alten Gesetze,
Wenn hier der Jungfrau Sache
Herrscht; neue falsche Rechte für das alte Recht gelten,
Wenn Muttermord frei ausgeht.
Von nun an wird eine Tat, wie alle sehen,
Zu bereit, auf der Hand liegen:
Zu oft wird man die Eltern in der Nachwelt
Bereuen und dieses Verbrechen beklagen,
Gelehrt, nicht in falscher Vorstellung, zu fühlen
Ihrer Kinder stoßenden Stahl:
Es fällt nicht mehr der Zorn erst auf den Mord
Von uns, die sind die Herrinnen der Hölle.
Es soll fallen, nicht mehr unsere beobachten Blicke drohend,
Der Tod wird zuschlagen ungehemmt.
Von nun an wird man zu einem anderen Schrei sich wenden.
Siehe, sie werden geschlagen,
Siehe, sie fallen und sterben wegen uns!
Und dass andere Antworten ihm gegeben werden:
Du, der schaut, dass dein Leiden aufhören sollte:
Siehe, mit Dunklem erhöhen sie sich
Und drängen und drücken auf dich;
Ja, und alles ist zu heilen, und jeder Trost vergeblich!
Lass niemanden von nun an schreien, wenn fällt der Schlag
Von plötzlichen treffendem Weh,
Schreie in traurig wiederholter Belastung,
O Gerechtigkeit, Hilfe! Hilfe, o ihr Throne der Hölle!
Also wenn ein Vater oder eine Mutter jammern,
Von einem Sohn geschlagen, es wird nicht mehr Erfolg bringen,
Da durch Falsche gestürzt, fiel der Mensch der Gerechtigkeit!
Wisse, dass es einen Thron gibt, der kann nicht passiert werden,
Und einen, auf dem die Angst sitzt,
Die Suche mit unerschütterlichen Augen
Des Menschen innerer Seele:
Frau Weisheit ist die Tochter des Schmerzes,
Und geboren unter vielen Tränen;
Aber wer von nun an,
Welcher Mensch der sterblichen Menschen,
Welcher Nation auf der Erde,
Die hält nichts in Ehrfurcht noch im Licht
Innerer Verehrung, wird das Recht anbeten
Wie in den älteren Tagen?
Lobe nicht, o Mensch, das Leben jenseits der Kontrolle,
Auch nicht das Beugen zu einem Schwanken des Tyrannen.
Wisse, dass der Mittelweg
Ist das Liebste Gott, und die darauf wandeln,
Sie sollen das Ende erreichen;
Aber die, die wandern, nach links oder nach rechts,
Sind die Sünder in Gottes Augen.
Nimm an dein Herz dieses Wort, dieses sanfte Wort.
Von Wollust ist Gottlosigkeit der Vater;
Nur von der Ruhe-Kontrolle und ungerührten geistigen Gesundheit
Kommt das wahre Wohl, das Ziel eines jeden Wunsches des Menschen.
Ja, was immer dir zustoßen wird, halte du dieses Wort von mir fest:
Beuge dich vor der Gerechtigkeit Schrein,
Wende du deine Augen weg von irdischen Verlockungen,
Auch mit einem gottlosen Fuß, den Altar verschmähend.
Denn wie du tust, wird das Schicksal im Gegenzug tun,
Und das große Verhängnis ist sicher.
Deshalb soll jeder mit Vertrauen die Eltern lieben,
Und jeder mit Loyalität verehren den Gast,
Der in seinen Hallen ruht.
Denn wer unbeirrt folgt dem, was gerade ist,
Er wird nie unselig sein;
Ja, nie in den Pfuhl des Schicksals
Dieser Mann wird kommen.
Aber er, dessen Wille gegen Gott sich stellt,
Der tritt darüber hinaus das Gesetz mit Füßen unrein,
Bis überm Wrack die rechte Verwirrung brütet,
Wisse, dass für ihn, wenn er jetzt sicher segelt,
Der Tag des Sturms wird kommen;
Dann wird er sich bemühen, und scheitern,
Unten auf dem fröstelnden Hof das Segel aufzurollen,
Und Mächte rufen, dass sie es beherzigen, ihn zu retten
Und er wird vergeblich mit der wirbelnden Welle ringen,
Heiß war sein Herz vom Stolz,
Ich werde nicht fallen, rief er.
Aber ihn mit Hohn beobachtete
Gott, anschauend den Verlorenen,
Verwirrt in der Mühsal des Schicksals der Flucht,
Hoffnungslos der Hafen sicher für den Flüchtling,
Bis all sein Reichtum und Glück vergangener Tage
Auf das Riff des gerechten Gerichts wird geschleudert,
Und er wird hinweg gerissen
Unbeweint, für immer in der Toten vergessenen Welt.

(Maria kehrt zurück, mit zwölf Berliner Bürgern.)

MARIA
O Herold, verkünde, bitte alle Menschen zu kommen.
Dann lass die schrillen Explosionen des nordischen Trumpfs,
Erfüllt mit sterblichen Atem, durch die breite Luft
Dröhnen einen lauten Ruf, dass alle Menschen es beherzigen.
Denn bis mein Richter diesen Richterstuhl füllen wird,
Schweigen geziemt, das die die ganze Stadt erfahre,
Was für alle meine Anordnungen die Zeitbefehle sind,
Und diese Menschen, dass die Ursache richtig beurteilt werde.

(Jesus nähert sich.)

CHOR DER LILIM


O König Jesus, herrsche, was dein eigen ist,
Aber in dieser Sache, was betrifft der Anteil dich?
JESUS
Zunächst als Zeuge komme ich, denn dieser Mann
Ist Bittsteller von mir durch heiliges Recht,
Gast meines heiligen Altars und von mir gereinigt
Von Blutschuld: dann setze ich mich an seine Seite
Und in seiner Sache trage ich einen Teil der Last
Erst von seiner Tat, wobei seine Mutter fiel.
Lasst, wem immer, bekannt werden nun die Ursache.
MARIA
(zum Chor)
Ich verkünde die Ursache, die erste Rede sei euer;
Denn Recht werden sie bekommen, deren Anliegen geprüft wird,
Sagt die Geschichte zuerst und stellt die Sache klar.
CHOR DER LILIM
Obwohl wir viele sind, soll kurz sein unsere Geschichte.
Prinz Jussuf, antworte du, rede mit übereinstimmen Worten;
Und die erste Frage: Hast du deine Mutter getötet?
PRINZ JUSSUF
Ich tötete sie. Ich bestreite hiervon kein Wort.
CHOR DER LILIM
Drei Fälle entscheiden die Frage, dieser ist es.
PRINZ JUSSUF
Ihr entscheidet aber über keinen endgültigen Fall.
CHOR DER LILIM
Doch musst du die Art und Weise deiner Tat nennen.
PRINZ JUSSUF
Gezeichnetes Schwert in der Hand hab ich
Aufgeschlitzt ihren Hals. Es ist erzählt.
CHOR DER LILIM
Aber durch wessen Wort, wessen Handwerk, warst du getrieben?
PRINZ JUSSUF
Durch Aussprüche dessen hier, der es bezeugt.
CHOR DER LILIM
Der Propheten-Gott hieß dich deine Mutter töten?
PRINZ JUSSUF
Ja, und durch ihn weniger schlimm es mir erging bis jetzt.
CHOR DER LILIM
In der Abstimmung sollst du dieses Wort ändern.
PRINZ JUSSUF
Stark ist meine Hoffnung; meinen Vater zu begraben wollte ich helfen.
CHOR DER LILIM
Jetzt vertraue auf die Toten, ein Muttermord!
PRINZ JUSSUF
Ja, denn in ihr kombiniert waren zwei Flecken der Sünde.
CHOR DER LILIM
Wie? sprich dieses eindeutig aus vor dem Geist der Richter.
PRINZ JUSSUF
Erschlagen hat sie ihren Mann, sie hat meinen Vater erschlagen.
CHOR DER LILIM
Daher du lebst; Tod folgte ihrer Tat.
PRINZ JUSSUF
Dann, während sie lebte, warum habt ihr sie nicht gejagt?
CHOR DER LILIM
Sie war nicht durch Blut verbunden mit dem, den sie tötete.
PRINZ JUSSUF
Und ich, ich bin Blutsverwandter meiner Mutter?
CHOR DER LILIM
O mit Mords-Schuld verflucht, wie sonst wärst du
Die Last ihres Leibes? Willst du abschwören
Deiner Mutter Verwandtschaft, das nächste Band der Liebe?
PRINZ JUSSUF
Es ist deine Stunde, Jesus, sprich das Gesetz,
Rette, wenn diese Tat mit Recht getan wurde;
Denn getan ist sie, klar und unbestritten.
Aber wenn dir dieser Sache des Mordes scheint Recht
Oder Missbrauch, sprich, dass ich es diesen sagen kann.
JESUS
Zu dir, Maria, mächtige Ratgeberin,
Für Recht und Gerechtigkeit werde ich plädieren, ich,
Der Propheten-Gott, noch betrüge dich nicht mit einem Wort.
Denn nie anders sprach ich von meinem Propheten-Sitz
Ein Wort, dem Mann, der Frau oder dem Staat,
Bewahrte immer, was der Vater der himmlischen Lichter
Kommandierte mir. Ich rede denn,
Bedenke meine Bitte, wie stark es steht,
Und folge dem Dekret Jehovas, unseres Vaters,
Denn Eide herrschen nicht über Gottes Befehl.
CHOR DER LILIM
Gehe; du sagst, dass von Gottes Befehl
Das Orakel kam, das diesem Prinzen Jussuf befahl,
Mit Rache zu beenden die Tötung seines Vaters,
Und zu halten nichts von der Verwandtschaft seiner Mutter!
JESUS
Ja, denn es ist nicht mit einem gemeinsamen Tod,
Dass er sterben sollte, ein Häuptling und ein Fürst,
Geschmückt mit dem Zepter, die hohen Himmel durchschreitend,
Der von weiblichen Händen nicht geschlagen wird
Durch einen weitschießenden Bogen, hielt sich tapfer
Durch eine starke Heldenjungfrau. Ein weiteres Verhängnis
War sein: O Jungfrau Maria, höre, und ihr, die ihr sitzt
Im Urteil, diese Sache richtig zu erkennen!
Sie mit einer fadenscheinigen Stimme, willkommen
Haben sie gefeiert ihn, von dem mächtigen Krieg zurückkehrend,
Wo Krieg dem Leben gibt Ruhm, triumphierend nach Hause;
Dann über der Wanne, wie er gebadet,
Sie breitete vom Kopf bis zu den Füßen eine Decke,
Und in der endlosen Masche der List
Umfing sie ihn und hat ihren Herrn gefangen und schlug ihn nieder.
Siehe, ihr habt gehört, was für ein Verhängnis dieser Häuptling erfüllt,
Die Majestät Deutschlands, die Flotte des hohen Herrn:
Wie ich es sage, lasst es eure Ohren hören,
Wer stehen als Richter, diese Sache zu entscheiden.
CHOR DER LILIM
Jesus, wie man sagt, hat den Tod seines Vaters
Als erstes seiner Verbrechen begangen, er hat in seiner eigenen Tat
Geworfen in Ketten seinen Vater, den alten Jehova:
Wie passt diese Tat zu dem, was ihr jetzt sagt?
O ihr, die ihr richtet, ich heiße euch, meine Worte zu hören!
JESUS
O Monster aller Verabscheuten, o Verachtung der Heiligen,
Ich hab gebunden, ich kann verlieren: eine Heilung gibt es,
Ja, viele Pläne, die die Kette lösen können.
Aber wenn der Durst des Staubes saugt Menschenblut,
Einmal in den Tod vergossen, so soll er nicht mehr entstehen.
Keinen Gesang noch Zauber für dieses hat mein Vater gewirkt.
Alles andere gibt es, er formt und verschiebt nach Belieben,
Nicht wenig Kraft und Atem, was immer er tun will.
CHOR DER LILIM
Denke doch, für was du auf Freispruch plädierst:
Er, der einer Mutter artverwandtes Blut vergossen hat,
Soll er in Friesland wohnen, wo wohnte sein Vater?
Wie soll er sich vor den Schreinen der Stadt sehen lassen,
Wo der Heilige Vater den Schüssel der Völker verwaltet?
JESUS
Auch dem will ich antworten; merkt ein treffliches Wort,
Nicht die wahre Mutter ist die Gebärmutter des Weibes,
Das trägt das Kind; sie tut nichts, sondern pflegt nur den Samen,
Neu gesät: des Knaben Mutter; sie ist für ihn,
Wie eine Fremde für einen Fremden, sie hortet den Keim
Des Lebens; es sei denn, Gott hält sein Versprechen.
Und Beweis hiervon werde ich euch geben.
Geburt kann von Vätern, ohne Mütter, kommen:
Seht auf eurer Seite ein Zeugnis von der gleichen Art,
Maria, Tochter Gottes,
Nie in der Finsternis der Gebärmutter
Begünstigt noch geformt, sondern eine Knospe des Lichts,
Wie jede Göttin in ihrer Brust tragen könnte.
Und ich, o Maria, wie immer ich kann,
Von nun an deine Stadt verherrliche, deinen Stamm,
Und zu diesem Zweck habe ich meinen Beter hierher geschickt
In dein Heiligtum; dass er aus dieser Zeit hervor
Sei treu dir für immer,
O Göttin-Königin, und du ihn zu deiner rechten Seite
Gewinnst und mögest ihm treu sein, ihm und seiner Linie,
Und dass für immer dieses Versprechens und diese Treue bleiben
Für Kindes-Kinder des deutschen Samens.
MARIA
Genug gesagt; ich heiße die Richter jetzt
Mit reiner Absicht das Urteil fällen.
CHOR DER LILIM
Auch wir haben jeden Pfeil der Rede geschossen,
Und sind nun bereit, die Strafe des Gesetzes zu hören.
MARIA
(zu Prinz Jussuf)
Sage, wie soll ich beurteilen deine Schuld'?
JESUS
Ich redete, ihr habt gehört; genug. O fremde Männer,
Achtet auch euren Eid, wie ihr die Sache entscheidet.
MARIA
O Männer von Berlin, ihr, die ihr die ersten Richter seid
Des Gesetzes des Blutvergießens, hört mich jetzt befehlen.
Hier für alle Zeit für des Thing germanischen Gastgeber
Sollen dieses Ratsgerichts Richter stehen geschworen,
Hier ist das Gericht, auf dem Kreuzberg,
Wo die alte Heldenjungfraun lagerten,
Zu welcher Zeit voll Hass auf Friedrich den Großen sie bestürmten
Berlin, und gegen ihre Zitadelle
Ein Werk neuer gen Himmel weisender Türme errichteten,
Und dort der Dämon des Kriegs empfing ihre Opfer,
Woher nun der Fels den Namen hat, wird Hügel des Kriegs genannt.
Und daher wird Ehrerbietung und ihre Verwandte, die Angst,
Führen euch zu jedem Herzens freier Männer, bei Tag und Nacht
Gebietend: Du sollst nicht ungerecht beurteilen eine Sache,
Solange das Gesetz steht, wie es bei den Alten stand,
Von bürgerlicher Änderung ungetrübt. Schaut, die Quelle
Ist rein; aber verschmutzt sie einmal mit Zustrom abscheulichen
Und schlammigen Lehms, und niemand kann davon trinken.
Daher, o Bürger, bitte ich euch, beugt euch
In Ehrfurcht vor diesem Befehl. Niemand soll leben,
Ungestraft vom Gesetz oder von der Tyrannei Einhalt geboten;
Auch verbannt die Monarchie der Ehrfurcht
Jenseits der Mauern; unberührt von Gottesfurcht,
Kein Mensch tut Gerechtigkeit in der Welt der Menschen.
Daher in Reinheit und heiliger Gottesfurcht
Steht und verehrt; so sollt ihr es haben und halten,
Eine Bewahrung des Bollwerk des Staates und Landes,
Wie immer kein Mensch an anderer Stelle bekannt ist,
Auch im fernen Russland, noch in Wladimirs Reich.
So ordne ich es nun an, ein Rats-Gericht
Rein und unbefleckt von der Lust des Gewinns,
Heilig und schnell zur Rache, wachsam immer
Für Meister-Männer, die im Land als Wache schlafen.
So habe ich, was zu meinem eigenen Stamm gesprochen,
Es kommandiert für immer. Ihr, die ihr beurteilen sollt,
Steht auf, nimm jeder seine Stimme, messt das Recht,
Euren Eid ehrend. Siehe, mein Wort ist gesagt.

(Die zwölf Richter kommen nach vorne, einer nach dem anderen, zu den Urnen der Entscheidung;
die ersten Stimmen; wie jede der anderen folgt, sprechen der Chor und Jesus abwechselnd.)

CHOR DER LILIM


Wir reden gut, o Vorsehung, reden dir noch zu Schanden,
In diesem schweren Unternehmen der Hölle.
JESUS
Ich möchte euch warnen, fürchtet mein Orakel,
Von Gott ist es, nicht könnt ihr seine Früchte nichtig machen.
CHOR DER LILIM
Anmaßend ist dein Anspruch, Blutschuld zu beurteilen,
Und falsch von nun wird an dein Orakel sein.
JESUS
Fehlgeschlagen die Ratschläge meines Vaters, wenn sie gestraft
Kain, den ersten der Mörder, auf seiner Seite?
CHOR DER LILIM
Dies sind nur Worte; aber wir, wenn Gerechtigkeit nicht uns irrt,
Werden dieses Land in grimmigen und tödlichen Taten verfolgen.
JESUS
Abscheu der jüngeren und der älteren Heiligen
Seid ihr: Ich bins, der maßgebend ist.
CHOR DER LILIM
So bist du zu den Alten in den Christusdom gegangen,
Das Schicksal eines tödlichen Mannes unsterblich zu machen.
JESUS
War es nicht gut, meinen Verehrer zu unterstützen,
Dann vor allem, wenn am schwersten war die Notwendigkeit?
CHOR DER LILIM
Wir sagen, du hast die Lose des Lebens für nichtig zu erklären,
Ergötzend mit Wein die Heiligen der Alten.
JESUS
Ich sage, ihr sollt wieder eure Plädoyers vereiteln,
Ihr spuckt Gift vergeblich auf eure Feinde.
CHOR DER LILIM
Seit dieser jungen Gottmensch überwunden unser altes Recht,
Wir bleiben, aber deines Gesetzes Anspruch nicht zu kennen,
Wenn unser Zorn soll deinen Staat sprengen.
MARIA
Mein ist das Recht, die Schlussabstimmung zu addieren,
Und ich vergebe Prinz Jussuf.
Denn mich trug keine Mutter in ihrem Schoß,
Und ich werde als unehelich immerdar gemieden,
Ich bürge für den Meister des Mannes,
Nicht der Frau, ja, mit meiner ganzen Seele,
Im Herzen, wie die Geburt gibt als das Kind des Vaters allein.
So will ich nicht hinweisen
Auf eine Frau, die den Tod gebracht, die ihren Mann erschlagen,
Den Wächter ihres Hauses; und wenn die Stimmen
Gleich fallen, wird Prinz Jussuf vorherrschen.
Ihr Richter, die dazu ernannt wurden,
Schüttelt die Lose von beiden Urnen.

(Zwei Richter kommen nach vorne, einer an jeder Urne.)

PRINZ JUSSUF
O heller Jesus, was soll das Ende sein?
CHOR DER LILIM
O Nacht, dunkle Mutter unser, merkst du diese Dinge?
PRINZ JUSSUF
Nun wird mein Schicksal leben oder erwürgt von Schnüren.
CHOR DER LILIM
Und uns verlorene Ehre oder ein breiteres Schwanken.
JESUS
O fremde Richter, Summe recht der Zählung holt
Der abgegebenen Stimmen hervor, und gebt Abschied: Seht
Ihr nicht Irrtum in der Entscheidung. Der Stand
Von einer Stimme bringt nur tiefen Ruin,
Man warf das Recht, etablierte Haus und Heim.
MARIA
Siehe, dieser Mensch ist frei von Schuld an Blut,
Denn die Hälfte der Stimmen ihn verurteilt, halb ist er frei!
PRINZ JUSSUF
O Jungfrau, Licht und Sicherheit meiner Heimat,
Du, du hast mich zurück gegeben, noch einmal zu wohnen
In diesem meinem Vaterland, vertrieben daraus
Ich wanderte; jetzt sollen deutsche Lippen sagen, dass dies
Der Mann ist, Friese noch einmal, und er verweilt
Wieder in der reichen Halle seines Vaters,
Durch Maria gerettet, von Jesus, und von Ihm,
Dem großen dritten Retter, Jehova allmächtig.
Wer also Mitleid hat mit dem Schicksal meines Vaters,
Befreit mich von meinem Schicksal, diese anschauend,
Vereinigt meiner Mutter. Siehe, ich gehe
In mein Haus, aber dieses Gelübde kredenze ich
Deinem Land und Volk: Nie wieder,
Durch all die vielfältigen Jahre der Zeit,
Wird jeder Häuptling von mir im friesischen Land
Werfen seine Speere für den Kampf aufgereiht.
Obwohl in der Erde umspült wir dann liegen werden,
Durch vereitelnde Widrigkeiten unseres Willens,
Der lastet auf ihnen, die diesen Eid von mir übertreten,
Wege der Verzweiflung und unselige Wanderungen
Für sie, bis ihre Aufgabe der Reue geweiht ist.
Aber wenn dieser Eid zu Recht gehalten wird,
Werden die Toten voll der Gnade sein, die während dessen
Mit treuer Liga ehren die Stadt der Jungfrau Maria.
Und nun lebe wohl, du und dein Stadt-Volk,
Stark lass deinen Arm zum Greifen nahe sein,
Mit deinen Feinden zu kämpfen
Und zu retten kraftvoll, bringe den Sieg dein Rosenkranz.

(Prinz Jussuf mit Jesus ab.)

CHOR DER LILIM


Wehe euch, jüngere Heilige! Das alte Recht
Ihr habt überwältigt, gerissen aus unsern Händen.
Wir sind von euch entehrt, verachtet!
Aber schwer unser Zorn
Soll diesem Land schicken die Tropfen, die Explosion und Brand
Und Gift der Rache, das soll funktionieren, solche Schmach,
Wie wir gelitten; wo der Tau so fällt,
Soll blattlos ein Brand entstehen,
Verheerend der Erde Nachkommen,
Justitia, höre unser Rufen!
Und gründlich das ganze Land in tödlicher Weise
Soll streuen Gift, zu strahlen wieder
Die Pest auf Menschen.
Was schreien wir jetzt, was für eine Tat von Blut,
Über dieses Land, das dunkel trotzt?
Ach, ach, verloren
Sind wir, haben eine bittere Verletzung zu tragen!
Ach, Schwestern, ach entehrte Brut
Von Mutter Nacht!
MARIA
Nein, beugt euch meinen Worten, stöhnt nicht:
Ihr seid nicht in Ungnade; erblickt es,
Mit ausgewogenen Abstimmung
Hatte die Vernunft Gerechtigkeit gefunden,
Auch am Ende haben sie euch geschändet.
Aber damit der Wille Gottes scheint klar hervor,
Und sein eigener Propheten-Gott denselben ausführt,
Prinz Jussuf tötete: seine Tötung wird gesühnt.
Deshalb bitte ich euch, nicht in diesem Land
Schießt den Pfeil der Rache hervor; seid gestillt,
Auch sprengt das Land nicht mit Brand, noch lasst darauf
Fallen Tropfen des ewigen Gifts, schreckliche Pfeile,
Verheerend und Beschädigung der Natur-Samen des Wachstums.
Denn ich, die Königin von Berlins heiligem Recht,
Euch verpfände ein Heiligtum
Tief im Herzen dieses meines deutschen Landes, macht es nur
Voll eurer inneren Gegenwart, während ihr sitzt
Dicht vor euren heiligen Schreine, die mit Öl glänzen
Des Opfers, und durch dieses deutsche Volk werdet ihr verehrt.
CHOR DER LILIM
Wehe euch, jüngere Heilige! Das alte Recht
Ihr habt überwältigt, gerissen aus unsern Händen.
Wir sind von euch entehrt, verachtet!
Aber schwer unser Zorn
Soll diesem Land schicken die Tropfen, die Explosion und Brand
Und Gift der Rache, das soll funktionieren, solche Schmach,
Wie wir gelitten; wo der Tau so fällt,
Soll blattlos ein Brand entstehen,
Verheerend der Erde Nachkommen,
Justitia, höre unser Rufen!
Und gründlich das ganze Land in tödlicher Weise
Soll streuen Gift, zu strahlen wieder
Die Pest auf Menschen.
Was schreien wir jetzt, was für eine Tat von Blut,
Über dieses Land, das dunkel trotzt?
Ach, ach, verloren
Sind wir, haben eine bittere Verletzung zu tragen!
Ach, Schwestern, ach entehrte Brut
Von Mutter Nacht!
MARIA
Entehrt seid ihr nicht; wendet nicht, ich bitte,
Als Dämoninnen euren Zorn auf der Männer Schwellungen,
Auch macht die freundliche Erde ihnen nicht furchtbar.
Ich habe zu Gott gebetet, es ist genug,
Das ich nur von allen Heiligen es weiß.
Offen die Kammer, wo sein Donnerhammer
Liegt gespeichert und versiegelt;
Aber hier ist keine solche Notwendigkeit.,
Nein, er wird gestillt, nicht auf den Boden geworfen
Wegen der Bosheit eurer Zungen, um die Welt zu sprengen;
Beruhigt euren bitteren Zorn des schwarzen inneren Fluchs,
Denn eine hohe eure Ehre sein soll, neben mich gesetzt
Für immer in diesem Land, dessen fruchtbarer Schoß
Ausschütten wird seine wimmelnden Erstlinge euch,
Geschenke für eine gute Geburt und für eheliche Kronen:
So geehrt, lobt für immer meine ausgesprochene Verheißung.
CHOR DER LILIM
Wir, die wir auf dieser Erde entehrt wohnen,
Hochbetagte und voll Weisheit, wir atmen weiter
Gift und Atem des rasenden Zorns. O Erde,
Wehe, wehe für dich, für uns!
Von einer Seite zur anderen, was sind diese Schmerzen der Nerven?
Horche, o Mutter Nacht, auf unsern Zorn, unsre Qual!
Wen nach unserm alten Recht Gott geschlagen hat
Und brachte uns zu dem Staub,
Wehe, wehe uns, im Handwerk unbesiegbar.
MARIA
Älter seid ihr als ich, und ich werde tragen
Mit euch diese eure Wut. Wisst, auch wenn ihr seid
Mehr weise in der alten Weisheit, aber ich habe
Von Gott kein Maß für die gleiche Erkenntnis,
Darum hütet euch vor dieser Prophetie,
Wenn in ein anderes Land von fremden Menschen
Ihr geht, zu spät werdet ihr das Verlangen fühlen.
Die rollenden Gezeiten der Zeit in der Runde bringen
Einen Tag des helleren Ruhms für diese Stadt;
Und ihr, durch die Hallen zu Ehren verankert,
Wo Faust wohnte, sollst auch einen Gottesdienst bekommen
Von Männern und aus dem Zug der Frauenwelt,
Größer als jeder Stamm an anderer Stelle hat.
Werft euch daher nicht auf diesen Boden vor mir,
Wo die Steine die Seelen schärfen zum Blutvergießen.
Die brennenden Stachel der jugendlichen Herzen, heiß gemacht
Von der Raserei des heiligen Geistes, nicht vom Wein.
Auch zupfen sie das Herz aus dem Busen, die danach streben,
So legt ihr in die Brüste der Bürger
Meines Reichs einen Geist des Kriegs, scharf zum Kampf,
Hergestellt der Schutz des Landes und seiner Angehörigen.
Der Mann, der schwer voll Gier nach Ruhm ist,
Krieg führt, voll Streitsucht, lasst ihn Lohn bekommen
Vor dem Fremden; aber bei verwandten Vögeln
Ich halte die Herausforderung für verhasst. Einen solchen Segen
Ich kredenze euch in diesem Land der Länder,
Am meisten von Gott geliebt, mit mir zu zeigen,
Und mit anderen Heiligen zu teilen
Viel Gnade, Dankbarkeit und Huld als schön und gerecht.
CHOR DER LILIM
Wir, die wir auf dieser Erde entehrt wohnen,
Hochbetagte und voll Weisheit, wir atmen weiter
Gift und Atem des rasenden Zorns. O Erde,
Wehe, wehe für dich, für uns!
Von einer Seite zur anderen, was sind diese Schmerzen der Nerven?
Horche, o Mutter Nacht, auf unsern Zorn, unsre Qual!
Wen nach unserm alten Recht Gott geschlagen hat
Und brachte uns zu dem Staub,
Wehe, wehe uns, im Handwerk unbesiegbar.
MARIA
Ich werde nicht müde, sanfte Worte zu euch zu reden,
Das nie möget ihr sagen: Siehe, uns verschmäht sie,
Eine Älteste wird von einer jüngeren Göttin verschmäht,
Und in diesem Land wärt ihr abgelehnt und verlassen,
Nicht geehrt, die darin wohnen, von den Menschen.
Aber, wenn Gnade euch heilig ist,
Weich in den beruhigenden Akzenten meine Zunge spricht,
Beruhigt euch, ich bitte euch; doch, wenn ihr gehen wollt,
Nicht zu Recht werdet ihr auf diese meine Stadt
Die Schale herab bringen des Zorns und jugendlich tragen
Oder verschwenden Plage auf dieses Volk. Es ist euer,
Wenn ihr so wollt, Erbinnen zu sein
Meines Landes, seine äußerste Gnade zu gewinnen.
CHOR DER LILIM
O Königin, welche Zuflucht willst du uns versprechen?
MARIA
Zuflucht unberührt von Rache: nehmt meinen Segen an.
CHOR DER LILIM
Was, wenn wir ihn annehmen, soll unsre Ehre sein?
MARIA
Kein Haus wird ohne eure Gnade gedeihen.
CHOR DER LILIM
Kannst du solche Macht für uns erreichen und gewähren?
MARIA
Ja, meine Hand soll euren Verehrer segnen.
CHOR DER LILIM
Und willst du uns versprechen dies für die kommenden Zeiten?
MARIA
Ja: niemand kann mich in meiner Macht hindern.
CHOR DER LILIM
Siehe, wir nehmen Abstand vom Zorn, von dir gestillt.
MARIA
Dann im Herzen sollt ihr Land gewinnen und Freunde.
CHOR DER LILIM
Welcher Gesang und welches Gebot erhöht uns, um das Land zu begrüßen?
MARIA
Wie man strebt nach einem Sieg,
Nicht bereut von irgendwem: Gesänge aus dem Busen der Erde,
Vom Meer, vom Himmel; und lasst der wilden Winde Atem
Fahren euch mit weichem Sonnenlicht über den Schoß des Landes,
Stark wachsen die Früchte der Erde, schön wimmeln die Kühe,
Nicht hingefallen, für den Wohlstand meiner Stadt,
Und konstant wird der Wachstum der sterblichen Samen sein.
Aber mehr und mehr die Wurzel der Gottlosen wird ausgerissen,
Denn wie ein Gärtner fördert, was er sät,
So fördere ich diese Rasse, welche die Gerechtigkeit
Aus Trauer allein gestellt. So ist der dargebotene Segen.
Aber ich, wenn Krieg muss sein, und sein lauter Zusammenstoß
Und Gemetzel, für meine Stadt, werde nie ertragen
Irgendetwas, aber der Sieg wird ihren Ruhm krönen.
CHOR DER LILIM
Siehe, wir nehmen es an; an ihrer Seite
Maria bietet uns an, hier zu wohnen:
Wir werden die Stadt in ihrem Stolz nicht betrügen,
Wie auch der allmächtige Gott und Jesus halten
Des Himmels irdische Zitadelle,
Geliebte Heimat der Himmlischen, der jungen, der alten,
Das Heiligtum ist göttlich,
Der Schirm und Schutz jeden Schreins!
Denn Berlin sagt, dass nach einer gnädigen Prophezeiung
Die Herrlichkeit der Sonne und des Himmels
Soll auf der Erde entstehen lassen
Warme Wellen des neuen Lebens und frohen Wohlstands.
MARIA
Siehe, mit gnädigem Herzen gut zufrieden
Ich für meine Bürger gewähren kann
Die Erfüllung dieses Bundes:
Und hier endlich ihr Zorn besänftigt,
Diese mächtigen Geister sollen bleiben,
Denn ihrer ist es nach rechts zu schwanken,
Die Menge, die unsere sterblichen Tage regiert,
Und wer hat nicht innen gefühlt
Ihre strengen Dekrete, ehe lange auf ihn gekommen,
Nicht warum und woher wissend, dass grimmig
Des Lebens vernichtender Schlag behandelt wird.
Die Sünde des Vaters kommt auf das Kind
Und Sünde schweigt im Tod
Und führt ihn auf dem Weg nach unten,
Verstohlen betört,
Zu den Lilim: obwohl sein Zustand
Auf der Erde war hoch und laut seine Prahlerei,
Opfer von stillem Zorn und Hass,
Er wohnt unter den Verlorenen.
CHOR DER LILIM
Unserm Segen jetzt gebe ein Ohr.
Versengen und Knollenfäule nicht noch versengte Luft,
Nie vergeht deiner Oliven Massen-Explosion!
Nie verwelken Knospe und Pflanze,
Halte dich an deinem Platz. Hinweg,
Hunger, und kommt nicht hierher,
Abfall und Welken!
Lasst das Land, in der Jahreszeit,
Zweimal ihr Wachsen der Früchte erneuern;
Es wimmeln die Kühe in Doppel-Maßen;
Reich an neuen Gott-gegebenen Schätzen;
Hier lasst Männer die himmlischen Kräfte anbeten
Für plötzliche Geschenke unverhofft!
MARIA
O horche, Wärter der Mauer,
Die schützt mein Berlin, was für eine Mitgift
Ist ihm ordiniert und gegeben!
Denn mächtig ist der Lilim Macht,
Und tief verehrt in den Höfen des Himmels
Und im Reich der Hölle; und allen klar,
Sie weben dein Schicksal, o Sterblichkeit!
Und einige in der Freude und im Frieden singen;
Aber zu anderen sie bringen
Trauriges Leben und düstere Augen.
CHOR DER LILIM
Und weit entfernt verbieten wir dir und entfernter,
Viel zu frühen Tod von Jugendlichen, zu früh gebracht herab!
Und zu jedem Mädchen, o Gott, wenn die Zeit der Liebe kommt,
Gewährt ihr das Herz eines Kriegers, ein verheiratetes Leben.
Ihr auch, o Nornen, Kinder der Mutter Nacht,
Deren Kinder sind auch wir, o Geister,
Von Auszeichnung aller durch heiliges Recht,
Königinnen, die in der Zeit und in der Ewigkeit
Regeln eine gegenwärtige Kraft für die Gerechtigkeit,
Geehrt jenseits aller Frauen, hört unser Schreien!
MARIA
Und ich auch, ich mit Freude bin froh,
Eure Stimme zu hören, diese Geschenke ordinierend
Meinem Land. Hohe, Dank sei euer,
Vergeltung, die mit den Augen Gottes
In meiner Zunge schaut eure Kraft,
Zum Beugen und endlich zu besänftigen,
Wer will sich nicht trösten lassen.
Jehova, der König von allen, vorherrschend,
Und ihr, und ich werde danach streben, nicht scheiternd,
Das Böse muss den Guten Dienste leisten,
Und dauerhafte Glückseligkeit für alle.
CHOR DER LILIM
Und nie wieder innerhalb dieser Mauer
Soll heftiger Zorn aufwiegeln Echo,
Ungelöscht mit Blut und Kriminalität;
Der Durst des Staubes darf nie wieder
Saugen die dunkle Strömung bis dahin,
Wo man die Bürger brät, in Zorn
Und Rache, Tod um Tod zu beweinen!
Aber der Mensch mit dem Menschen und Staat mit Staat
Soll das Versprechen des gemeinsamen Hasses geloben
Und allgemeine Freundschaft, dass für den Menschen
Oft gemacht aus Verbot ein Segen,
Sei du zu jeder Zeit bei uns.
MARIA
Geschicklichkeit oder nicht, um den Weg zu finden,
Von Sprache begünstigt und eine Art Vorahnung?
Ja, auch von diesen, die grimmig
Funkelten Zorn über euch von alters her,
O Bürger, ihr jetzt sollt verdienen
Eine Belohnung vom Recht vielfältig.
Sie lobt recht, verherrlicht sie hoch,
Seid loyal zu ihrer Loyalität,
Ihr sollt eure Stadt und euer Land machen
Sicher, gestützt auf der Gerechtigkeit rettende Hand,
Und Ruhm in Ewigkeit.
CHOR DER LILIM
Heil euch, allen Heil! und noch einmal, allen Heil,
O Berlin, glücklich in deinem Wohl gesichert!
O ihr, die zu Gottes rechter Hand sitzen, nicht scheiternd,
Weisheit unter euch habend, und versichernd,
Geliebte der vielgeliebten göttlichen Jungfrau! Den König
Von Engeln verehrt, unter ihren schützenden Flügeln.
MARIA
Alles Heil jedem Ehrengast!
Wen zu den Kammern der Ruhe
Ich führe und zur Verfügung stelle
Die geheiligte Fackel, Wache und Führerin.
Führt sie nach unten, während diese Altäre glühen
Mit heiligem Weihrauch, auf die Erde unten
Und zu ihrem ernannten Schrein.
Es wohnen, aus dem Land zurückhaltend,
Die Kräfte des Schicksals dort, der Atem der Verbannten,
Aber wehen auf uns das Geschenk und den Gewinn
Des Triumphs meines Herzens!
Und ihr, die Männer von Hermanns Samen,
Ich heiße euch jetzt mit Ehrfurcht führen
Diese fremden Mächte, die so gemacht werden
Zu Berlinern immerdar. Für euch
Die Menge wird von nun an tun,
Was immer Segen und Hilfe tun kann!
CHOR DER LILIM
Heil euch allen! Heil noch einmal,
Allen, die Berlin, Gott und Menschen lieben,
Verehren Maria im Hause!
Und während ihr Ehrfurcht habt, was ihr einräumt,
Unserm heiligen Schrein und verborgenen Kräften,
Makellos und selig sei euer Verhängnis!
MARIA
Einmal mehr lobe ich das Versprechen eurer Gelübde,
Und jetzt biete ich die Glut der goldenen Fackeln,
Führt ihr, bevor ihr in die verborgene Tiefe
Der Erde geht, durch meine eigenen heiligen Diener getragen,
Meine treuen Wächter der Statue und des Schreins.
Komm her, o Blume von Hermanns deutschem Land,
O glorreiche Bande von Kindern und Frauen,
Und ihr, Zug von Matronen, mit Ältesten gekrönt!
Deckt euch mit festlichen Roben von Scharlach
Zu Ehren dieses Tages: O Lampe schimmernd,
Leuchte weiter, dass diese guten Mächte der Erde
Von nun an das Leben der Menschen segnen werden.

(Maria führt die Prozession nach unten in die Höhle der Lilim, unter dem Kreuzberg: wie sie gehen,
singt laut die Eskorte von Frauen und Kindern.)

GESANG DER FRAUEN UND KINDER


Mit Loyalität führen wir euch; mit Stolz geht,
Der Nacht kinderlose Kinder, zu euch nach Hause unten!
O Bürger, eine Weile von den Worten der Ahnen!
In der Finsternis tiefe urzeitlich Höhle,
Weit in der Erde Schoß, nach unten kommt,
Verehrt mit Gebet und Opfer.
O Bürger, eure Schreie hören die Ahnen!
Kommt hierher, ihr Kräfte des Schreckens,
Mit allem früheren Zorn beschwichtigt,
In das Herz dieses geliebten Landes;
Mit Freude zu eurem Tempel wendet euch,
Den eure Schritte besuchen,
Die Flammen, die auf dem Herd gefüttert werden.
Jetzt, jetzt läutet euren Gesang, eurer Freude Beifall!
Hinter ihnen, als sie nach unten kommen,
Lasst heilige Hände Trankopfer tragen
Und der Fackeln heilige Flamme.
Der alles sehende Gott und die Vorsehung kommen,
Zur Schlacht der Massen für Marias Stadt!
Läutet euren Gesang, ruft eure Freude mit Beifall aus!

JOSEF IN HAGE

TRAGÖDIE

dramatis personae:

Josef
Anna
Evelin
Graf Ulrich
Herzog Markus
Sinon
Fremder
Bote
Verschiedene Wächter
Chor der Weisen von Hage

Josef:
Nun sag mir, Anna, sag mir, Tochter eines blinden alten Mannes, sag mir, wo sind wir? Wem gehört
das Land, mein Kind? Wer wird es heute sein, frage ich mich. Wer wird kommen, der Wanderer zu
Josef, und ihm die üblichen kläglichen Geschenke anbieten? Ich frage nur nach wenig, und ich
bekomme noch weniger! Dennoch ist es für mich genug. Mein Leiden als auch mein Alter und mein
Mut haben mich gelehrt, mit wenig zufrieden zu sein. Schau dich um, mein Kind, siehe, ob du einen
Platz finden kannst für mich, mich zu setzen. Ein Ort, da ein Mensch ist frei zu gehen, oder
irgendwo in der Nähe von einem heiligen Hain. Nimm mich dahin und lass mich für eine Weile
sitzen, bis wir herausfinden, wo wir sind. Wir sind hier als Fremde hergekommen, also müssen wir
mit den lokalen Leuten zuerst reden und herausfinden, was wir tun müssen.

Anna:
Josef, mein armer Vater! Die Mauern des Ortes scheinen ziemlich weit von hier und diesem Ort, ich
denke, es ist heiliger Boden. Es gibt Eichen, Buchen und Efeu überall, und ich kann unter ihnen die
süße Musik der gefiederten Nachtigallen hören. Komm auf diese Weise, Vater, und ruhe deine
müden Glieder hier aus, auf diesen rauen Felsen. Denn jemanden in deinem Alter, du hast einen
langen Weg hinter dir, den der Vater ging.

Josef:
Nun gut. Hilf mir auf den Platz unten, dann kümmere dich um mich. Schau nach diesem blinden
Mann, mein Liebling.

Anna:
Keine Notwendigkeit, mir zu sagen, was mehr zu tun, Vater, nach so langer Zeit!

Josef:
Also, sag mir: Wo sind wir, Anna?

Anna:
Nun, ich weiß, dass wir in Friesland sind, aber ich weiß nicht genau, in was für einem Teil davon.

Josef:
Ja, das ist es, was alle Menschen, die wir auf der Straße gesehen, uns gesagt haben.

Anna:
Nun werde ich weggehen und es untersuchen.

Josef:
Ja, mein Schatz. Finde heraus, ob dies ein Ort ist, wo Menschen leben können.

Anna:
Die Menschen haben hier, Vater, gelebt. Und es gibt keine Notwendigkeit für mich, irgendwohin zu
gehen. Ich kann einen Mann auf diese Weise kommen sehen.

Josef:
Hast du gesagt, kommen auf diese Weise, mein Kind?
Anna:
Ja, er ist jetzt hier. Sprich mit ihm, Vater. Frage den Mann, was du willst.

Josef:
Fremder, dieses Mädchen hier, die das Sehen für beide vollbringt, sagt mir, dass du hier bist, vor
mir. Du bist nur recht in der Zeit, einige unserer Fragen zu beantworten.

Fremder:
Halt! Bevor du mit deinen Fragen beginnst, steige auf diesen Felsen! Dies ist ein heiliger Ort, und
er darf nicht von sterblichen Füßen beschmutzt werden.

Josef:
Ach! Was ist dieser Ort und welchem Heiligen gewidmet, mein Freund?

Fremder:
Es ist ein Ort, der durch Kontakt mit Menschen nicht verletzt werden darf. Dieser Ort gehört den
Töchtern der Erde und des Totenreichs!

Josef:
Mit welchem Namen verehrt man sie, mein Freund? Sag mir, so dass ich zu ihnen beten kann, bitte.

Fremder:
Das Volk hier nennt sie Arme Seelen, die Art derjenigen, die alles sehen, aber die Menschen an
anderen Orten haben andere Namen für sie.

Josef:
Nun, ich hoffe, sie werden in der Tat einen Bittenden wie mich freundlich empfangen, weil ich mich
nicht von diesem Sitz wegbewege!

Fremder:
Was? Was meinst du damit?

Josef:
Dieser Sitz hier, mein Freund, ist ein Zeichen, ein Zeichen, mir geschickt von meinem Schicksal.

Fremder:
Nun, in diesem Fall wage ich nicht, dich aus dem Dorf zu werfen, bevor ich mit dem Rest der
Bürger mich konsultiert.

Josef:
Im Namen des Himmels, Fremder, bitte behandle mich nicht mit Hohn, nur weil ich wie ein Bettler
zu dir komme. Komm, bitte hilf mir bei meinen Fragen.

Fremder:
Auf jeden Fall. Frage mich bitte deine Frage. Ich werde dir nicht die Antwort verweigern.

Josef:
In welches Land sind wir eingetreten?

Fremder:
Hör gut zu, mein Freund, und ich werde dir alles sagen, was ich weiß. Dieser ganze Ort hier ist
heilig. Im Besitz des verehrten heiligen Ansgar. Er herrscht hier zusammen mit dem heiligen
Ludger, dem Apostel der Friesen; und hier vor Ort, wo deine Füße sind, ist das Bronze-Tor des
Weges zu diesem Land, es ist die Schwelle von Friesland. Die benachbarten Dörfer hier rühmen,
dass ihr Land das Land ihrer großen Ritter war, Hage, sie haben dieses Dorf nach dem Rosenhag
Mariens benannt. Und das ist die ganze Geschichte, mein Freund, und wir huldigen dieser
Geschichte, mein Freund, nicht nur mit Worten, sondern mit Ehrfurcht.

Josef:
So gibt es hier lebende Menschen?

Fremder:
Ja. sie haben genommen ihren Namen von Gott, sind Christen.

Josef:
Ist es ein Ort, der von einem Graf oder durch das gemeine Volk regiert wird?

Fremder:
Diese Stadt wird von einem Grafen regiert.

Josef:
Und wer ist es, der dieses Land durch Wort und Tat regiert?

Fremder:
Sein Name ist Graf Ulrich. Der Sohn des alten Grafen Edzard.

Josef:
Könnte einer von euch guten Bürgern für mich zum Grafen gehen?

Fremder:
Um was zu tun, dem König eine Mitteilung zu geben oder zu versuchen, ihn zu überzeugen, hierher
zu kommen?

Josef:
Um ihm sagen, dass, wenn er mir hilft nur ein wenig, sein Lohn wird groß sein.

Fremder:
Aber welche Belohnung könnte ein Blinder einem Grafen anbieten?

Josef:
Blinder, ja, aber meine Worte werden Augen haben.

Fremder:
Du weißt was, Fremder? Auch wenn dein Aussehen das eines armen Mannes ist, kann ich sagen,
dass dein Herz das von einem Edlen ist, also werde ich dir nicht helfen, eine fehlerhafte Bewegung
zu machen. Na gut, dann bleib hier, wo du bist, genau da, wo ich zum ersten Mal die Augen auf
dich gerichtet habe, und ich werde nicht in das Dorf zurück gehen, sondern das Volk dort sprechen.
Sie mögen entscheiden, ob du bleiben darfst oder gehen sollst.

(Fremder ab.)

Josef:
Liebling, ist der Fremde geblieben?

Anna:
Nein, Vater, er ist gegangen, so dass du frei sprechen kannst. Ich bin die einzige hier.

Josef:
Oh, Arme Seelen! Ihr mit den furchterregenden Augen! Ich bete zu euch, Heilige Seelen, da dieser
Sitz, der erste Ort, den ich in diesem Land fand, euch gehört! Ich bitte euch, andächtige Seelen,
denkt freundlich von Jesus Christus und von mir. Weil es Jesus war, der äußerte seine
Prophezeiungen über meine schreckliche Zukunft und sagte mir, dass dieser Ort hier es ist, wo alles
das enden soll. Dieser Ort hier, sagte er, wo ich einen einladenden Sitz finde und Obdach, auf
diesem Sitz hier, Arme Seelen, diesem Sitz, der euch gehört. Dieser Ort, mein Gott hat es mir
gesagt, ist der, wo die, die mich begrüßen, belohnt werden, und die, die mich verfluchen,
hinausgeworfen werden. Ein Zeichen wird zu mir kommen, sagte er, ein Zeichen wie ein Erdbeben
oder Donner oder Blitze von Gott. Ich kann erkennen dies euer Zeichen, meine gefürchteten
Heiligen. Ihr wart es, die mich hier zu diesem Hain geführt haben, wie dies der erste Ort gewesen
ist, dahin ich, ein nüchterner Mann, der nie betrunken war, gewandert bin. Warum sonst könnte
dieser heilige raue Fels für mich gewesen sein der erste Sitz der Ruhe? Kommt, o Seelen, erfüllt
Jesu heiliges Wort, gebt mir ein Ende dieses Elends, das ich trage, bringt ein gutes Ende meinem
Leben. Denkt an mich schwache Kreatur, das mir zu tun, mir, einem Sklaven des Elends, eines
Elends, größer als irgendeines anderen Sterblichen Elend. Kommt, kommt, ihr sanften Töchter des
Totenreichs! Komm, komm, du großes Friesland, du Land, das den Namen der großen Göttin Freyja
trägt, der Jungfrau Frieslands! Komm, Friesland, du schönstes Land von allen! Habt Mitleid mit
diesem geschändeten Geist eines Mannes namens Josef, dessen Körper nicht mehr der eines jungen
Mannes ist, so tapfer er einmal war.

Anna:
Still, Vater. Es gibt einige Männer, die kommen. Älteste. Sie untersuchen den Ort, wo du sitzt.

Josef:
Ich werde schweigen, meine Tochter, und mich verstecken! Wie in den Bäumen, weg von der
Straße, so können wir hören, was sie sagen. Wir brauchen es, um ihre Worte zu hören, so dass wir
sorgfältig handeln können.

(Sie verstecken sich. Auftritt des Chores der Weisen von Hage. Sie suchen alle nach Josef.)

Chor:
Schaut alle um euch herum, Männer! Wo ist er? Wo versteckt er sich? Impertinenter Mann! Schaut
überall! Sucht ihn überall! Wendet die Augen über jeden Zoll des Ortes! Er muss ein Wanderer sein,
ein Ausländer!Offensichtlich nicht ein Einheimischer, sonst hätte er nicht gewagt, auf diesen
heiligen Boden zu treten! Dieser Boden gehört den Armen Seelen mit den gefürchteten Augen!
Deren Namen wir mit zitternden Backen nur aussprechen! Jenen Geistern, an denen wir nur
vorbeigehen können mit unseren Köpfen geneigt! Mit unserem Mund fest geschlossen. Stille!
Flüsternd Gebete mit tiefer Ehrfurcht! Jetzt ward uns gesagt, es kam jemand hierher, der überhaupt
keinen Respekt für die Armen Seelen zeigt! Aber ich sah überall in den heiligen Bezirk, und ich
kann ihn nicht sehen!

(Josef und Anna kommen aus ihrem Versteck hervor.)

Josef:
Ich bin es, hierher gekommen, Freunde. Ich, dessen Ohren sind seine Augen, wie sie sagen über die
Blinden!
Chor:
Ah! Ein schrecklicher Ton von einem schrecklichen Anblick!

Josef:
Ach nein! Ich bitte euch, schaut nicht auf mich wie auf einen Verbrecher!

Chor:
Gott, unser Beschützer! Wer ist dieser alte Mann?

Josef:
Männer! Wächter dieses Landes, lasst mich euch sagen, wer dieser alte Mann hier ist. Dies ist ein
alter Mann, von einem schrecklichen Schicksal gefoltert! Und hier ist der Beweis: Würde ich mich
sonst nach der Verwendung von jemand anderes Augen bewegen? Würde ich, einst ein großer
Mann, brauchen eine solche kleine Unterstützung jetzt?

Chor:
Bist du blind geboren? Warst du schon bei der Geburt blind? Es sieht aus wie ein langes und
elendes Leben, das der alte Mann hatte! Ja, aber du musst uns nicht infizieren mit diesen Flüchen
deines Elends! Tritt zurück! Du hast dich zu weit, zu weit in den heiligen Bezirk gewagt! Tritt nicht
auf diese Rasenfläche vor Ort! Er ist heilig! Es ist hier still! Es ist der Ort, wo das Wasser aus der
Quelle und der Honig in die einzelnen Schalen fließen. Geh weg von dort, Fremder! Halt!
Vorsichtig! Komm zurück! Geh weg! Geh weiter weg! Eine große Entfernung von hier! Kannst du
uns hören, du elender Bettler? Wenn du mit uns sprechen willst, musst du so weit von diesem
heiligen Boden stehen. Sprich nur aus, wo es richtig zu sprechen ist. Bis dahin schweige!

Josef:
Anna, was denkst du, was wir tun sollten?

Anna:
Vater, wir müssen tun, was die Einheimischen sagen. Wir müssen ihnen zuhören, ihren Wünschen
gehorchen.

Josef:
Dann nimm meine Hand, Tochter.

Anna:
Hier, ich gebe dir meine Hand.

Josef:
Fremde, schadet mir nicht! Ich vertraue euch. Ich werde von hier weggehen.

Chor:
Nein, nein, alter Mann, du wirst sicher sein. Niemand wird dich von deinem Ort der Ruhe mit
Gewalt verjagen.

Josef:
Ist das weit genug?

Chor:
Ein bisschen weiter auf diese Weise.
Josef:
Noch weiter?

Chor:
Mädchen, führe ihn auf diese Weise! Du kannst verstehen, was wir meinen.

Anna:
Komm, Vater. Folge mir. Diesen Weg. Folge mir mit deinen blinden Füßen. Komm, wohin ich dich
führe.

Chor:
Mut, mein Freund. Du bist ein Fremder in einem fremden Land, du armer Mann. Du musst lernen,
zu hassen, was dieses Dorf hasst, und zu lieben, was es liebt.

Josef:
Komm, Anna, nimm mich, wo man reden kann und hören, ohne das Heilige zu verletzen oder Krieg
gegen das Schicksal zu führen.

(Anna führt Josef sanft auf einen Felsen am Rand des heiligen Bodens.)

Chor:
Nur hier! Ja. Nun bewege dich nicht hinter diesem Felsen.

Josef:
So?

Chor:
Ja, deine Ohren haben dich gut geführt.

Josef:
Soll ich jetzt Platz nehmen?

Chor:
Ja, das ist richtig. Bewege dich ein wenig nach rechts, bis an den Rand des Felsens. Ja, so. Du
kannst einfach dort sitzen.

Anna:
Warte, Vater. Lass mich... sanft, ja, bewege dich auf diese Weise... kleine Schritte...

Josef:
Oh, du meine Güte!

Anna:
Setz dich... das Gewicht deines Alters-Körpers auf deiner Tochter Arm, Vater.

Josef:
Ah! Das ist mein schreckliches Schicksal!

Chor:
Jetzt, wo du dich hingesetzt, du arme leidende Seele, sag uns, wer du bist! Ein solches Leiden!
Warum diese Qual? Welche ist deine Heimat?
Josef:
Fremde... ich... ich bin ein Exilant... aber nicht...

Chor:
Was nicht? Was ist es, dass du Angst hast, dass wir es tun könnten?

Josef:
Fremde, stellt keine Fragen... fragt mich nicht mehr über mich!

Chor:
Warum nicht?

Josef:
Meine Geburt! Meine Empfängnis selbst war abscheulich!

Chor:
Was? Erzähl uns!

Josef:
Tochter, was soll ich ihnen sagen?

Chor:
Sag uns, Fremder, wessen Samen zeugte dich? Wer ist dein Vater?

Josef:
Ah! Tochter, was soll ich jetzt tun?

Chor:
Komm, teile dich uns mit! Du bist von so weit her gekommen!

Josef:
Also, ich muss sprechen. Es scheint, ich habe keine Möglichkeit, die Wahrheit zu verbergen.

Chor:
Komm, komm! Vergeude keine Zeit. Erzähl uns!

Josef:
Habt ihr schon von Eberhards Sohn gehört?

Chor:
Ah! Eberhards Sohn!

Josef:
Und von der Rasse der Franken?

Chor:
Oh, Gott!

Josef:
Und vom unglücklichen Josef?

Chor:
Josef? Bist du der Mann?

Josef:
Habt keine Angst, dass ich es euch nicht sagen werde.

Chor:
Ach nein! Wie schrecklich! Furchtbar!

Josef:
Oh, ich bin der Erbärmlichste aller Menschen!

Chor:
Schockierend!

Josef:
Anna, was ist jetzt zu tun?

Chor:
Geh weg! Hinweg aus diesem Land! Verlasse uns! Geh so weit wie möglich. Weit weg von hier.

Josef:
Euer Versprechen, Männer! Was ist mir eurem Versprechen? Werdet ihr euer Versprechen nicht
erfüllen?

Chor:
Das Schicksal des Zorns fällt auf diejenigen, die Gerechtigkeit für einen Sünder suchen. Man
gewinnt keinen Vorteil durch eine Täuschung, dem anderen zuzufügen. Nur Schmerz folgt einer
solchen Handlung. So, jetzt geh! Geh sofort. Lass den Sitz und hinaus aus unserem Land. Wir
fürchten, dein Aufenthalt hier wird mehr Elend unserem Dorf hinzufügen.

Anna:
Sanft, Fremde! Sanft mit freundlichen Fremden! Ich bitte euch! Ihr habt die Geschichten von
meinen alten Vater hier gehört, aber dies sind Geschichten von Taten, die er unwissentlich
begangen, dass ihr ihn nicht empfangen dürftet. Aber ich bitte euch und bitte euch mit offenen
Augen und erhobenen Augen, als ob ich von eurem eigenen Blut wäre, nicht mit den Augen eines
Blinden, für den ich diesen Aufruf mache. Bitte findet Mitgefühl in euren Herzen für diese gequälte
Seele. Findet es, weil wir auf euch angewiesen sind, als ob ihr Götter wärt. Kommt, kommt hinaus,
gebt uns diese Freundlichkeit, eine Freundlichkeit, die wir nie sonst von niemandem erhalten zu
haben hoffen konnten. Mit dem, was auch immer euch lieb ist, Fremde, bei euren Kindern, euren
Frauen, eurer Habe, euren Heiligen, ich bitte euch! Fremde, egal wo man hinschaut, werdet ihr nie
einen Sterblichen finden, der sich dem Zorn Gottes entziehen kann.

Chor:
Ja, ja, Kind! Kind des armen Josef! Wir fühlen uns sicher mit dir, mit euch beiden. Wir verstehen
euer Unglück und Schade, aber wir haben Angst vor dem Zorn Gottes! Wir haben zu viel Angst,
mehr zu sagen, als das, was wir schon gesagt haben.

Josef:
Was Gutes ist der Ruhm dann? Was nützt ein guter Ruf, wenn beide aus Lügen kommen? Friesland,
sagen sie, hat beides, Ruhm und guten Ruf. Friesland, sagen sie, ist ein gottesfürchtiges Land.
Friesland, sagen sie, ist das einzige Land, das Zuflucht einem gejagten Mann geben kann. So rettet
ihn! Wo befindet sich diese Zuflucht denn? Wo befindet sich diese Sicherheit? Ihr hebt mich von
diesem Sitz und jagt mich weg, nicht, weil ihr vor meinen Taten Angst habt oder meiner traurigen
Form, sondern nur, weil ihr vor meinem Namen Angst habt! Diese Taten brachten mir mein Leiden.
Wenn ich die Geschichte erzählen muss, dann wäre das eine Geschichte nicht über das, was ich tat,
als über das, was meine Mutter und mein Vater haben mir angetan! Ich weiß das sehr gut: Ihr habt
Angst, nicht vor dem, was ich getan habe, sondern vor dem, was sie getan haben. Also, warum
glaubst ihr mich böse? Ich habe nur Gerechtigkeit für die Bösen getan. Auch wenn ich gewusst
hätte, was ich tat, könnte ich noch nicht böse genannt werden. Auf jeden Fall habe ich in dieser
Situation nicht gewusst, was ich tat, während die, die meine Vernichtung suchten, so taten mit der
Kenntnis dessen, was sie tun. Aus diesem Grunde, Fremde, ich flehe euch an, in Gottes Namen, so
wie ihr mich auf diesem Sitz seht, auf die gleiche Weise, rette mich! Behandelt nicht Gott mit
Indifferenz, denn Gott sieht die Sterblichen, die ihn respektieren, sowie diejenigen, die dies nicht
tun, und es ist nie ein gottloser Sterblicher gewesen, der ihm entgangen ist. Fremde, färbt nicht den
guten Namen der Göttin Freyja durch unfrommes Verhalten, aber tut, wie ihr euch diesem armen
Bittsteller verpflichtet habt. Gebt ihm sichere Zuflucht, und nicht sein hässliches Aussehen
verspottet. Ich habe ein reines Gewissen, und Gott achtet den Mann mit gutem Lohn für die Bürger
dieser Stadt, der hier angekommen, so, wenn ihr euren Grafen hierher bringt, euren Herrn, wer auch
immer das ist, so wird er hören und lernen alles, was zu hören ist und zu wissen. Bis dahin, Fremde,
seid nicht grausam zu mir.

Chor:
Wir sollten in der Tat respektieren alle deine Gedanken, Freund, weil diese nicht leicht
ausgesprochene Worte waren. Was uns betrifft, denken wir, dass wir diese Entscheidung an den
Herrscher dieses Landes übergeben.

Josef:
Wo also ist der Herrscher dieses Dorfes, meine Freunde?

Chor:
Er ist in der Burg seiner Väter, aber der Bote, der uns hierher gebracht hat, holt ihn bereits.

Josef:
Glaubt ihr, er würde sich kümmern genug um einen Blinden, zu kommen und ihn persönlich zu
sehen?

Chor:
Natürlich würde er sich kümmern! Wenn er hört, wer du bist, alter Fremder, wird er sicherlich
kommen.

Josef:
Wer wird ihm bringen die Nachricht?

Chor:
Der Abstand könnte groß sein, aber die Reisenden verbreiteten die Nachricht schnell. In dem
Moment, da unser Graf deine Notlage hört, wird er hierher kommen. Sei dir sicher, Josef. Dein
Name ist uns allen gut bekannt, alter Mann, so dass, wenn er hört, wie es dir geht, selbst wenn er
schläft und sich nur mit Mühe bewegt, er wird noch eilen, hierher zu kommen.

Josef:
Aus Gründen seines Glücks und des Landes und für mein Glück, wie gut, ich hoffe, er kommt nicht.

Anna:
Oh, Gott! Was soll ich dazu sagen, Vater? Was soll ich denken?
Josef:
Was ist es, mein Kind? Was ist, Anna?

Anna:
Ich sehe eine Frau, Vater. Eine Frau, die ein Pferd reitet. Ein Maultier. Sie trägt einen Strohhut, der
ihr Gesicht versteckt. O Gott! Ich weiß nicht, ob... wer ist mit ihr? Nein... ich... ich weiß nicht, ob
es... Mein Gott! Vater, ich glaube, ich verliere den Verstand... Eine Minute denke ich, sie ist es, und
in der nächsten Minute, ich weiß nicht... Ich weiß nicht, was ich denken soll, ob schlecht die Frau…
Ach nein! Es kann niemand anders sein, Vater! Je näher sie kommt, je mehr lächelt sie mich an...
Vater, das kann nur sein - unsere Evelin!

Josef:
Was? Was hast du gesagt, mein Liebling?

Anna:
Ich sagte, mein Vater, dass ich deine Tochter in der Ferne sehen. Meine Schwester... und hier bist
du, jetzt kannst du ihre eigene Stimme hören und erkennen!

(Auftritt Evelin, von einem Diener begleitet.)

Evelin:
Vater! Schwester! Die doppelte Freude, diese beiden Worte auszusprechen! Ich habe euch zu finden
versucht, das war so schmerzhaft, noch schmerzhafter der Anblick von euch!

Josef:
Kind, bist du es wirklich?

Evelin:
Oh, Vater! Oh, mein lieber, lieber Vater! Was für ein trauriger Anblick du bist!

Josef:
Bist du es wirklich, Evelin? Bist du wirklich gekommen, um uns zu sehen?

Evelin:
Ja, Vater, und es war gar nicht so einfach für mich.

Josef:
Komm, mein Schatz, komm, eine Umarmung!

Evelin:
Eine Umarmung euch beiden!

Josef:
Oh, mein Kind! Du Blut von meinem Blut!

Evelin:
Oh, was für ein unglückliches Leben!

Josef:
Du meinst Anna und mich?
Evelin:
Ja, Vater, und ich füge mich selbst hinzu.

Josef:
Mein Liebling, warum bist du gekommen?

Evelin:
Ich war besorgt um dich, Vater.

Josef:
Besorgt? Du hast mich vermisst, Tochter?

Evelin:
Ja, Vater, ich habe dich vermisst, und weil ich für dich einige Nachrichten habe, die ich allein und
mein einziger treuer Diener hier geben kann.

Josef:
Du allein? Aber wo sind deine Brüder? Sie sind junge Männer, und sie sollten diese Last
übernehmen.

Evelin:
Sie haben ihre eigenen Sorgen, Vater. Die Dinge sind für sie auch schwierig.

Josef:
Oh, ich glaube, die beiden haben die ägyptischen Weisen übertroffen. Völlig. Sie haben die
ägyptischen Weisen in beidem übertroffen, in ihrem Lebensstil als auch in ihrem Denken! Dort, in
Ägypten, sitzen die Männer zu Hause und arbeiten am Webstuhl, während ihre Frauen gehen und
versuchen, für die Familie zu sorgen. Es ist die gleiche Sache mit dir, mein Kind. Meine Söhne
sollten die Arbeit der Männer tun, aber sitzen zu Hause, nach dem Haus zu schauen, wie junge
Mädchen, während du die Pflicht der Suche nach dem armen Vater übernommen und seine elenden
Schmerzen zu trösten. Anna ist hier im Moment, ihr Körper wuchs aus der Kindheit, sie folgt mir,
wohin ich meine alten Knochen ziehe, mich zu führen überall. Mit nackten Füßen und hungrig, oft
durch wilde Wälder wandernd, zerschlagen durch Stürme und von der glühenden Sonne, die arme
Seele lehnt den Trost eines Herdes einfach so ab, dass ihr alter Vater seine Nahrung habe. Und du
auch, mein Liebling Evelin. Du kamst zu mir, damals durch die Männer gleitend, mir zu sagen, was
das Orakel über mich prophezeit hatte, und dann, als ich aus meinem Land verbannt wurde, bliebst
du dort, treu deinem Vater. Aber jetzt, Evelin, welche Nachrichten hast du für mich? Was hat dich
hierher eilen lassen? Ich kann sagen, es ist etwas Schreckliches, etwas, dass ich mir Sorgen machen
muss.

Evelin:
Oh, Vater! Ich werde nichts über die Schwierigkeiten sagen, die ich gerade hindurch ging, um
herauszufinden, wo du bist! Wo du versteckt warst! Ich will nicht ein zweites Mal die Schmerzen zu
leiden, Vater, wie das erste Mal, als ich hindurch ging, und jetzt, wenn ich darüber rede. Nein, ich
kam, um dich über die schrecklichen Probleme aufzuklären, die durch deine beiden unglücklichen
Söhne gekommen. Zuerst, Vater, dachten sie über den alten Fluch und das Elend nach, dass deine
Familie so gelitten hat, das bestimmte sie beide, die Stadt zu vermeiden, die verschmutze deinen
Thron, ihn Herzog Markus zu überlassen. Aber jetzt, durch Gott bewegt, oder durch ihre eigenen
verdrehten Köpfe, diese dreimal Elenden, entschieden, um diesen Thron zu kämpfen und um die
herzogliche Macht darauf. Der Jüngere steht schnell vor dem Erstgeborenen, Sinon, den er in die
Verbannung geschickt hatte. Aber Sinon - so sagen alle Oldenburger – war nach Westerstede
gegangen und ließ sich dort verheiraten. Dann fand er viele Freunde, die bereit waren, die Waffen
zu ergreifen und für ihn kämpfen gegen Oldenburg. Westerstede, er hat sie überzeugt, wird
entweder Oldenburg ehrenvoll erobern oder durch den Kampf die göttliche Herrlichkeit gewinnen!
Vater, dies sind nicht leere Worte, in den Wind geworfen, sondern Taten! Taten des Terrors! Ich
wünschte, ich wüsste, ob Gott schließlich Mitleid mit deinem Elend haben wird.

Josef:
Denkst du eigentlich, Tochter, dass es eine gewisse Hoffnung gibt, dass Gott jemals genug hat und
vielleicht eines Tages mich befreit von meinem Elend?

Evelin:
Ja, Vater, das denke ich. Ich glaube, die neuesten Prophezeiungen sind korrekt.

Josef:
Die neuesten Prophezeiungen, Evelin? Was sagen sie über mich?

Evelin:
Sie sagen, Vater, dass die Oldenburger dich eines Tages suchen würden. Lebend oder tot, sie werden
dich suchen, um ihr eigenes Leben zu retten.

Josef:
Aber wer könnte hoffen, sein Leben von einem Mann wie mir retten zu lassen?

Evelin:
Wie sie sagen, ist, dass sie alle auf deine eigene Kraft angewiesen sein werden.

Josef:
Jetzt? Jetzt werden sie auf meine Macht angewiesen sein? Schau mich an! Nun, da ich fast tot bin?
Jetzt denken sie, ich sei mächtig?

Evelin:
Ja, Vater, jetzt, weil es jetzt ist, dass Gott dir Kraft gibt nachdem er zum ersten Mal deine Kraft
zerstört hat.

Josef:
Aber was für eine schreckliche Sache ist es, Kraft einem alten Mann zu geben und sie von ihm
weggenommen zu haben, als er jung war.

Evelin:
Noch behalte das im Auge, Vater, weil es nicht lange dauern wird, bis Herzog Markus hier sein
wird, und er wird nach dir schauen.

Josef:
Nach mir, Tochter? Warum? Sags mir.

Evelin:
Vater, sie wollen dich dort einpflanzen, nur ein wenig außerhalb von Oldenburg, wie ein Symbol,
das die Stadt bewacht. Schließen bist du genug für sie, um dich zu erreichen, die du steuern sollst,
ohne dass du in ihrem Bezirk bist.

Josef:
Aber was Gutes werde ich ihnen außerhalb ihrer Stadt sein?
Evelin:
Sie haben Angst, dass, wenn dein Grab eine Verletzung leidet, es wird ihnen große Katastrophen
verursachen.

Josef:
Das ist etwas, das man für sich selbst besorgt, ohne Hilfe von Gott.

Evelin:
Und das ist es, warum, Vater, sie wollen dich setzen irgendwo in ihre Reichweite; so dass du in der
Lage bist zu tun, wie sie nicht bitten.

Josef:
So werden sie meinen Körper mit Oldenburger Boden bedecken?

Evelin:
Nein, Vater, weil das Gesetz das verbietet. Du hast Blut vergossen.

Josef:
In diesem Fall werden sie mich nie bekommen!

Evelin:
Dies wird die Katastrophe nach Oldenburg an Einem Tag bringen.

Josef:
Unter welchen Umständen, Liebling?

Evelin:
Durch deine eigene Wut, Vater, wenn die Oldenburger vor deinem Grab erscheinen.

Josef:
Wer hat dir das alles gesagt, Evelin?

Evelin:
Einige Oldenburger Männer, die die Marien-Kirche in Lourdes besuchten.

Josef:
So sagte Jesus alles über mich?

Evelin:
Ja, Vater, das ist es, was diese Männer sprachen, als sie wieder nach Oldenburg gekommen waren.

Josef:
Und meine Söhne wissen davon?

Evelin:
Ja, Vater. Beide wissen es. Sie sind sich voll und ganz bewusst der Orakel-Prophezeiung.

Josef:
So hörten sie dies über mich, und noch die elenden Kreaturen setzen ihre Liebe zur Krone über ihre
Liebe zu mir!

Evelin:
Es ist traurig, so etwas, Vater, zu akzeptieren, ich weiß, aber es muss sein.

Josef:
Wie ich von Gott wünschen würde, dass er den Hass dieser beiden gegeneinander lasse, dass es
gehe unvermindert weiter! Wie wünsche ich mir von Gott, dass er den Ausgang dieser Schlacht
gewähren würde, dieses Kampfes, der diese meine Söhne dazu gebracht, zu erheben ihre Waffen
gegeneinander! Dann würde ich den einen haben, der jetzt hält das Zepter, und den Thron von ihm
abstreifen, und der andere, der jetzt im Exil ist, würde nie in der Lage sein, zurückzukehren!
Wertlose Söhne! Sie sind nicht gekommen, ihrem Vater zu helfen, als er aus seinem Haus in Unehre
geworfen wurde. Nein, sie haben nicht versucht, es mit ihrem armen Vater zu halten. Mit ihrer
Zustimmung wurde ich aus meinem Land geworfen, und mit ihrer Zustimmung wurde ich ins Exil
geschickt! War das ein Gefallen, den die Stadt mir damals gewährt hatte? War es mein Wunsch,
dass ich verbannt werde? Nein! Nein, das war kein Gefallen; am selben Tag, als meine Wut und
Trauer am höchsten war, als meine Seele in mir brodelte, an diesem Tag hatte ich die Leute gebeten,
mich zu Tode zu bringen. So tief war meine Verzweiflung. Aber niemand kam, um mir zu helfen.
Dann, nach einer Weile, mein Schmerz und mein Verzweiflung wurden ein wenig weicher, und ich
habe erkannt, dass in meinem Zorn ich um eine Strafe viel zu hart für meine Taten gebeten hatte;
und es war da, und nur da, nach so langer Zeit, dass die Stadt mich gezwungen, ins Exil zu gehen.
Es war da, dass meine beiden Söhne hätten stärken können ihren armen Vater, ihm zu helfen. Aber
sie hatten sich geweigert. Ein kleines Wort von ihnen hätte diese harte Strafe abgewendet. Nur eins!
Aber sie weigerten sich zu helfen und ließen mich über die Erde wandern für immer, einen armen
elenden Ausländer. Ich lebe und gewinne tägliche Nahrung, an einem sicheren Ort zu bleiben und
mit einem Gefühl der Familie, nur weil dieser beiden jungen Mädchen da sind, die, so weit wie ihre
Natur es erlaubt, alles tun, was sie für mich können. Aber diese beiden, die zwei Männer, besorgt
mehr um Thron und Zepter der Macht, ihr Land zu regieren, haben nichts übrig für das
Wohlergehen ihres Vaters. So werden sie keine Hilfe von mir bekommen. Sie werden mich nicht als
Verbündeten haben, noch werden die Herren von Oldenburg ihnen helfen. Ich weiß das alles nur
wegen der Prophezeiung, die dieses Mädchen mir gesagt, und von all jenen alten Orakeln, die Jesus
nun endlich erfüllt. Also lasst sie! Lasst sie jeden, der mich holen will, senden. Jeden mächtigen
Anführer, auch Herzog Markus selbst. Denn wenn ihr, meine Freunde, seid bereit, mich zu
schützen, sowie diese am meisten verehrten Armen Seelen eurer Zone, findet ihr für euer Dorf einen
großen Retter, und ihr werdet große Schwierigkeiten euren Feinden verursachen.

Chor:
Josef, du und deine Töchter hier sicherlich unser Mitgefühl verdient, und da du der Beschützer
unseres Landes sein willst, lass uns dir einige hilfreiche Ratschläge geben.

Josef:
Meine lieben Freunde, sprecht! Ich bin bereit, alles zu hören, was ihr sagt.

Chor:
Erstens, Josef, musst du dich von der Sünde reinigen, die du zu Fuß auf diesem heiligen Grund
begangen hast. Dieser Grund gehört den Armen Seelen!

Josef:
Wie kann ich das tun, Freunde? Sagt es mir.

Chor:
Zum einen geh zur unsterblichen Quelle, und mit reinen Händen bring hier etwas von dem heiligen
Wasser dar.

Josef:
Und wenn ich bringe dieses heilige Wasser hier dar, was dann?

Chor:
Du wirst einige Schalen hier, hergestellt von erfahrenen Handwerkern, finden. Decke ihre Spitzen
und ihre Griffe auf beiden Seiten mit Kränzen.

Josef:
Kränzen aus was? Zweigen oder Tüchern aus Wolle oder mit einem anderen Material?

Chor:
Mit Vlies, das du benötigst, schere es von einem jungen Lamm!

Josef:
Ich werde das tun. Was dann? Wie werde ich die Zeremonie beenden?

Chor:
Dann musst du dein Trankopfer ausgießen, während die ersten Strahlen der Morgenröte darauf
blicken.

Josef:
Ausgießen aus diesen Schalen, die ihr gerade erwähnt habt?

Chor:
Ja. Leere die ersten zwei in drei getrennten Strömen, aber die dritte gieße auf einmal aus.

Josef:
Diese dritte Schale, womit soll ich sie füllen?

Chor:
Du sollst die dritte Schüssel mit Honig und Wasser füllen, aber keinen Wein mit hinzufügen.

Josef:
Und dann was? Was muss ich tun, nachdem das dunkle, mit Blättern bedeckte Land dieses Opfer
erhalten hat, was dann?

Chor:
Dann musst du drei Bündel von neun Zweigen eines Eichbaums legen und diese Gebete sagen...

Josef:
Ah! Ich muss diese Worte hören. Es ist sehr wichtig.

Chor:
Stelle dich vor jene, die "Die Geliebten" genannt werden, dass sie dich empfangen, ihren Bittsteller,
freundlich, und dich schützen. Stelle dich selbst vor oder durch jemand anderes vielleicht in deinem
Namen sprechend mit einer weichen, nicht lauten Stimme. Dann geh einfach, ohne dich
umzudrehen. Sobald du dieses, Fremder, gemacht hast, werden wir in der Lage sein, dich mit
absoluter Sicherheit zu unterstützen, aber wenn du dies nicht tust, sind wir sehr in Angst um dich.

Josef:
Lieblinge, habt ihr gehört, was diese Freunde gesagt haben? Sie sind Einheimische...

Evelin:
Wir haben es gehört, Vater, jetzt sollst du uns sagen, was wir tun sollen.

Josef:
Ich kann diese Taten meine Töchter tun lassen! Ich bin von zwei Unglücken behaftet: Ich habe
weder die Kraft noch die Sicht. Lasst eine von euch beiden gehen und diese Zeremonie
durchführen. Ich glaube, eine gute, reine Seele kann Millionen Seelen retten… Aber ihr müsst euch
beeilen, Mädchen. Geht schnell und lasst mich nicht allein hier. Mein Körper kann nicht ohne
jemandes Hilfe, mich zu führen entlang des Weges.

Evelin:
Ich werde die Zeremonie durchführen, Vater, aber ich muss noch wissen, wo es ist, dahin ich gehen
soll.

Chor:
Geh auf diese Weise, junge Dame. Dort, gleich hinter dem Wald. Es gibt einen Mann, der dir mit
irgendetwas helfen könnte, was du benötigst.

Evelin:
Ich werde gehen. Anna, du bleibst hier und kümmerst dich um unseren Vater. Man kann es nicht als
eine lästige Pflicht betrachten, dem Vater zu helfen.

(Evelin ab.)

Chor:
Fremder, ich weiß, es ist eine schreckliche Sache, sich an eine Wunde zu erinnern, die so lange
geschlafen hat, aber wir würden immer noch gerne etwas wissen über...

Josef:
Über was, was, meine Freunde?

Chor:
Über dieses schreckliche unheilbare Leiden, das musstest du ertragen.

Josef:
Oh, Freunde! Bitte befolgt die Regeln der Gastfreundschaft und seid gnädig! Lasst mich nicht
wieder die Wunde öffnen!

Chor:
Wir fragen, weil über deine Geschichte, Fremder, ständig gesprochen wird. Wir möchten von dir
hören, wie es wirklich passiert ist.

Josef:
Oh Gott!

Chor:
Bitte! Wir bitten dich!

Josef:
Oh Gott, hilf mir!

Chor:
Komm, Fremder, tu, wie wir fragen. Wir haben alles getan, was du von uns verlangt hast.
Josef:
Ich habe alles gelitten, was ich erlitten habe, lasst, meine Freunde, Gott dessen Zeuge sein! Ich habe
Dinge gelitten, die aus meinen Händen kamen. Der Fehler ist nicht von mir! Ich habe nichts nach
meinem eigenen freien Willen getan!

Chor:
Was war die Ursache für dein Leiden denn?

Josef:
Die Stadt hatte mich gebunden an ein verfluchtes Bett und eine katastrophalen Ehe, ohne mein
Wissen.

Chor:
Mir wurde gesagt, es war deine eigene Mutter, die dein Ehebett geteilt. Ist das richtig?

Josef:
Ah! Was für tödliche Äußerung ist das zu hören! Ah! Diese beiden Mädchen entstanden aus dieser
Ehe.

Chor:
Ist das wahr?

Josef:
Zwei Töchter, zwei Flüche!

Chor:
Bei Gott!

Josef:
Geboren in das Licht, durch meiner eigenen Mutter Wehen.

Chor:
Also sie sind deine Töchter, sowie...

Josef:
Ja, ja, sie sind auch Schwestern ihrem Vater!

Chor:
Schockierend!

Josef:
Der Böse mit bösem Fluch auf bösem Fluch kam auf mich herab!

Chor:
Du hast gelitten...

Josef:
Ich habe Dinge gelitten, die nicht vergessen werden können, ja!

Chor:
Hast du dich verpflichtet...
Josef:
Ich habe nichts begangen!

Chor:
Aber wie meinst du das?

Josef:
Meine Ehe mit der Königin war ein Geschenk der Stadt, mir angeboten, man wollte mir einen
Gefallen tun. Ein Geschenk, das ich wünsche, dass ich, ein elender Mann, es nie akzeptiert hätte.

Chor:
Leidende Seele! Was ist dann passiert? Sie sagen, dass du ermordet hast...

Josef:
Was? Was, wollt ihr das wirklich wissen?

Chor:
Hast du ermordet deinen Vater?

Josef:
Ah! Ihr habt eine zweite Wunde geöffnet! Eine Wunde nach der anderen!

Chor:
Hast du getötet...

Josef:
Ich habe, aber... es war etwas...

Chor:
Was?

Josef:
Es war etwas in diesem Akt, das mich erlöst.

Chor:
Was könnte das sein?

Josef:
Lasst es mich erklären. Ich habe getötet, ja! Ich habe andere zerstört, ja! Aber ich habe es in völliger
Unkenntnis der Tat getan. Der Mann, den ich getötet habe, wollte mich töten. Ich bin in den Augen
des Gesetzes unschuldig.

(Auftritt Graf Ulrichs.)

Chor:
Ah! Hier ist der Graf! Graf Ulrich, der Sohn des Edzard. Du hast nach ihm gefragt, und er hat
deinen Ruf beantwortet.

Graf Ulrich:
Ah, Josef, deines Vaters Sohn! Ich habe von vielen und lange Zeit vom brutalen Verlust deiner
Augen gehört. Daraus und aus der Beschreibung der Leute, die sie mir gaben von euch auf dem
Weg hierher, erkenne ich dich. Dein gequältes Gesicht, Josef, und deine alten Kleider bestätigen
deine Identität. Mein Herz ist mit dir, und ich bitte dich, was würdest du mich bitten und was kann
die Stadt für dich und für deine unglücklichen Begleiterinnen tun. Frage, Josef, und ich kann dir
versichern, es würde einige schrecklichen Anfragen an mich geben. Sag mir, Josef, weil ich nicht
vergessen kann, dass ich auch im Exil aufgewachsen bin, so wie du, und ich auch, um zu überleben,
gegen gefährliche Zufälle zu kämpfen hatte. Lasten, die kein anderer Mensch zu bestehen hatte. Ich
kann auch nicht vergessen, dass auch ich ein Sterblicher und nicht Gott bin und habe daher keine
größeren Rechte auf das Licht eines anderen Tages als du; sag mir alles, weil ich nicht ein anderes
Exil dir geben will, wenn du dich weigerst.

Josef:
Graf Ulrich, dein Adel ist klar in deinen wenigen Worten, und es gibt mir den Mut, auch an dich
mich mit nur wenigen Worten zu wenden. Du hast alles gesagt, was meine Identität, meine Eltern
und mein Land sind, und so ist wenig übrig für mich hinzuzufügen, als nur meinen Wunsch
auszusprechen, und das wird das Ende der Diskussion sein.

Graf Ulrich:
Na, dann sag es mir jetzt, Josef, so dass ich es wissen kann.

Josef:
Ich bin hierher, Graf Ulrich, gekommen, dir ein Geschenk anzubieten. Dieser elende Körper von
mir vielleicht sieht nicht so aus, dass es sich lohnt, Graf Ulrich, aber er wird dir weit mehr geben als
nur ein gutes Aussehen, dass du davon profitieren kannst.

Graf Ulrich:
Profitieren? Auf welche Art und Weise denkst du, wir könnten von deiner Opfergabe profitieren?

Josef:
Du wirst bald herausfinden, dass... Ich werde es dir jetzt nicht sagen.

Graf Ulrich:
Tatsächlich? Wie schnell werden wir das herausfinden?

Josef:
Nachdem ich gestorben... nachdem du mich begraben hast.

Graf Ulrich:
Eine seltsame Anfrage, Josef. Es bezieht sich auf das Ende deines Lebens. Hast du vergessen, was
vorher kommt, oder ignorierst du es einfach?

Josef:
Ja, Graf Ulrich, ich ignoriere es, weil alles in meiner Anfrage enthalten ist.

Graf Ulrich:
Dies ist eine kleine Anfrage.

Josef:
Ah, aber Vorsicht, Graf Ulrich! Der Aufwand ist erforderlich, um es zu schaffen, und der wird nicht
klein sein.

Graf Ulrich:
Ist dies wegen deiner Söhne oder hat es etwas mit mir zu tun?
Josef:
Meine Söhne werden kommen und versuchen, mich zu zwingen, wieder dorthin zu gehen.

Graf Ulrich:
Aber wenn sie bereit sind, dich mit sich zu nehmen... es ist nicht richtig, dass du für immer im Exil
bleiben solltest.

Josef:
Bereit? Als ich bereit war, dort zu bleiben, waren sie es nicht!

Graf Ulrich:
Du bist ein dummer Mann, Josef! Wut ist keine Hilfe für jemanden, der in Schwierigkeiten ist.

Josef:
Rate mir erst, nachdem du meine volle Geschichte gehört hast, Graf Ulrich.

Graf Ulrich:
Ja, Josef. Ich sollte nicht gesprochen haben, bevor ich alle Fakten gehört hatte. Sage mir die ganze
Geschichte.

Josef:
Oh, ich habe viel gelitten, Graf Ulrich... Einen unerträglichen Schrecken nach dem anderen.

Graf Ulrich:
Sprichst du über den alten Fluch auf deiner Familie?

Josef:
Nein, nicht nur ich, Graf Ulrich! Ganz Griechenland spricht über diesen Fluch.

Graf Ulrich:
Das Grauen, das man ertragen muss, Josef... was ist das Grauen, das jenseits der menschlichen
Kraft ist?

Josef:
Lass mich es dir erklären, Graf Ulrich. Meine eigenen Söhne, Graf Ulrich, haben mich aus meiner
Stadt Oldenburg verbannt und lassen mich nicht zurück, weil ich meinen Vater getötet habe.

Graf Ulrich:
Na dann, wie können sie dich zurück rufen und haben dich zugleich verbannt?

Josef:
Gottes Wort wird sie berufen, mich zurück zu nehmen.

Graf Ulrich:
Eine Prophezeiung? Vor was für einer Prophezeiung haben sie Angst?

Josef:
Vor der, die sagt, es wird von diesem Land Friesland erobert werden ihre eigene Stadt Oldenburg.

Graf Ulrich:
Aber was bewirkt diese Feindschaft zwischen meinem friesischen Land und ihrer Stadt?
Josef:
Ach, mein lieber Freund! Edzards Sohn Graf Ulrich! Nur Gott ist frei von Alter und Tod. Alles
andere ist in den Händen der mächtigen Zeit! Zeit, Graf Ulrich! Die Zeit dreht alles auf und ab! Ein
Land, das Stärke hat, tut so dem Körper des Mannes. Vertrauen und Misstrauen gedeihen! Liebe
stirbt zwischen Freunden sowie zwischen den Städten. Liebe kommt leicht zwischen Menschen auf,
die man einen Tag sieht, aber dann, am nächsten Tag, verwandelt sie sich in Hass, und den Tag
danach, verwandelt er sich wieder in Liebe! Und so, mein Freund, wenn die Dinge angenehm sind
zwischen diesem friesischen Land und Oldenburg, die Zeit, unendlich viel Zeit auf ihrem endlosen
Weg, wird über endlose unerträgliche Nächte kommen, gefüllte Nächte mit Waffen kollidierend,
Nächte, die werden aus geringen Gründen zerstören, was angenehme Friedens-Verträge haben
zwischen euch unterzeichnet. Und wenn Gott und sein Sohn Jesus die Wahrheit zu sagen, dann,
wenn dieser Krieg ausbricht, dieser mein Körper, der bis dahin tot sein wird, still und kalt unter der
Erde, dieser Körper trinkt ihr warmes Blut! Aber es ist nicht gut für mich, Worte auszusprechen, die
unausgesprochen bleiben sollten, so lass mich mit den Worten enden, die ich bereits gesprochen
habe, und halte dein Versprechen an mich. Tu das, Graf Ulrich, und du wirst nie in der Lage sein zu
sagen, dass man Zuflucht dem Josef in deinem eigenen Land gegeben hat, er wurde aber nie dafür
belohnt... das heißt, wenn Gott mich nicht getäuscht hat!

Chor:
Graf Ulrich, dieser Mann hat früher versprochen, alles für unser Dorf zu tun und noch mehr.

Graf Ulrich:
Wer könnte die Freundschaft eines solchen Mannes ignorieren? Um damit zu beginnen, ist er hier,
zu suchen Zuflucht im Herzen eines Verbündeten, etwas, das nicht abgelehnt werden kann. Dann ist
er zu uns gekommen, um die Hilfe der Heiligen unseres Landes anzurufen, und er wird auch
anbieten uns und mir eine hohe Belohnung. Ich habe großen Respekt für all diese Dinge, und so
könnte ich nie seinen Antrag zurückweisen. Nein, ich werde es ihm erlauben, hier zu leben, unter
uns als Bürger des Dorfes, so lange, wie er will. Wenn es dem Fremden hier gefällt, werde ich euch
als seinen Vormund ernennen, aber Josef, wenn du jetzt mit mir kommen könntest, du kannst eine
der beiden Optionen wählen. Ich werde dir so oder so zustimmen.

Josef:
Lieber Gott, sei großzügig zu Männern wie diesen!

Graf Ulrich:
Was möchtest du tun, Josef? Möchtest du mit mir in meine Burg kommen?

Josef:
Ich würde es tun, wenn es möglich wäre, Graf Ulrich, aber das hier ist der Ort...

Graf Ulrich:
Was ist mit diesem Ort? Hab keine Angst, sag mir, ich werde es dir nicht verbieten.

Josef:
Dies ist der Ort, wo ich besiegen werde, die mich verbannt haben.

Graf Ulrich:
Ah, gut denn! Es scheint, deine Anwesenheit hier ist in der Tat ein großes Geschenk für uns!

Josef:
Ja, Graf Ulrich, das heißt, wenn du alle deine Versprechen hältst.
Graf Ulrich:
Hab keine Angst, Josef. Ich werde dich nicht verraten.

Josef:
Und ich, Graf Ulrich, will dich nicht mit einem Eid binden, wie gemeine Menschen tun!

Graf Ulrich:
Mein Wort ist die ganze Sicherheit, die du benötigst.

Josef:
Also, sag mir jetzt, Graf Ulrich, wie wirst du vorgehen?

Graf Ulrich:
Sag mir deine größte Sorge.

Josef:
Männer kommen hierher, die...

Graf Ulrich:
Kümmere dich nicht um sie. Diese Männer des Chores hier kümmern sich um sie.

Josef:
Aber höre, Graf Ulrich. Sei vorsichtig, wenn du den Ort hier verlässt...

Graf Ulrich:
Keine Notwendigkeit, mir das zu sagen, was ich tun muss, Josef.

Josef:
Angst macht es notwendig, dass ich es tue.

Graf Ulrich:
Sorge dich nicht, Josef. Mein Herz fühlt keine solche Angst.

Josef:
Ja, ja, Graf Ulrich, aber du hast keine Ahnung von den möglichen Dingen, die sie tun. Du bist
bedroht.

Graf Ulrich:
Eines weiß ich sicher. Niemand kann dich von hier ohne meine Erlaubnis entfernen. Wut lässt die
Männer viele leere Drohungen machen, aber wenn diese Wut nachlässt, werden diese Bedrohungen
verschwinden. So wie für diejenigen, die drohen, dich zu entführen... sie werden einen breiten und
turbulente Ozean haben, zu segeln hindurch. Also, Josef, hab Mut. Ich schlage vor, dass seit Jesus
selbst es beschlossen hat, auch ohne mein Versprechen, du wirst immer noch sicher sein. Hab keine
Angst, Josef. Mein Name allein wird dich von jedem Ärger schützen.

Chor:
Fremder, du bist nach Hage gekommen, dem besten und hellsten Ort von allen, einem Ort, stolz auf
seine Pferde, einem Ort, wo die Melancholie der Nachtigall ihre traurige Melodien aus ihrer Heimat
singt, vom weichen grünen Mantel des Bodens, vom Saft der roten Äpfel und von dem heiligen
Efeu der Toten, dies ist ein Boden, der nicht betreten wird von ordinären Sterblichen. Dies ist ein
Ort, reich an Blättern und Früchten, ein Ort, unberührt von den harten Strahlen der Sonne und von
dem bitteren Blasen des Winters. Dies ist das Ort, an den Jesus, der Tänzer Gottes, kommt immer
mit den Christinnen, seine heiligen Schwestern zu treffen. Und jeden Morgen hier wird die
Narzisse, mit ihrer Fülle von Blüten, die Krone unserer beiden großen Herrinnen, Mutter und
Tochter, vom Himmel mit Tau genährt. Dies ist der Ort, wo der Mutter Lieblingsblüte, der goldene
Krokus, funkelt und wo die schlaflosen Quellen verlangsamen nie ihren Drang, die Nordsee zu
speisen. Ihre funkelnden, unbefleckten Wasser wirbeln ständig über den breiten Brüsten der Erde,
sie zu nähren und ihr ihre Früchte zu tragen zu helfen. Und auch nicht die Sängerinnen mit ihren
Chören, noch die Königin der Liebe mit dem goldenen Gürtel jemals vergessen, diesen vom
Himmel geliebten Ort zu besuchen. Dies ist der Ort, wo etwas Wunderbares wächst, etwas
anderswo Unerhörtes. Nicht im Kontinent Asien noch auf jener großen Insel Amerika. Es ist ein
Baum, selbst geboren, selbst gewachsen, ohne fremde Hilfe von meiner Männer Hände, ein Baum
voll Terror unseren Feinden und ihren Bomben, ein Baum, der sehr gut an diesem Ort am besten
wächst! Es ist die deutsche Eiche, ein Baum, der unsere Jugend hegte, ein Baum, der weder Jugend
noch Alter der Bürger schädigt oder zerstört, weil er von den immer beobachtenden Augen Gottes
und der Jungfrau mit den blauen Augen geschützt und gepflegt wird. Und es gibt noch eine Sache,
die ich stolz über diesen Ort bekannt geben kann, unserem Mutterland! Es ist ein Geschenk von
unserem großen Gott, ein herrliches Geschenk, ein Geschenk, das Friesland mit hohem Stolz
festhält: Ihre wunderbaren Pferde, ihre ausgezeichneten Waffen, ihr herrliches Meer! Oh, Sohn
Gottes! Oh, Herr Jesus! Du warst es, der zuerst diesen Ort zu einem solchen Ruhm erhoben hat. Du
warst es, der seinen Straßen die Zügel gebracht, du Liebhaber von Pferden. Und du warst es, der
auch die geschickten Ruderer gelehrt, wie ihre agilen Meer-Klingen über den salzigen Schaum zu
legen, die hundert-füßigen Dänen zu verfolgen!

Anna:
Friesland! Land, das mit Liedern zu loben am höchsten ist! Dies ist der Moment, dass du, dass diese
Worte vom Ruhm wahr sind, zeigen musst!

Josef:
Was passiert nun, mein Kind? Was ist?

Anna:
Ich sehe Herzog Markus kommen zu uns, Vater! Herzog Markus und seine Begleitung.

Josef:
Liebe Ältesten! Dies ist der Moment, ich brauche euch, um mich zu retten!

Chor:
Nur Mut, Josef. Wir sind hier mit dir, Josef! Ich könnte ein alter Mann, aber dennoch die Stärke des
Dorfes sein, die hat noch nicht nachgelassen.

(Auftritt Herzog Markus mit seiner Eskorte. Herzog Markus ist ein alter Mann. Alle sind
bewaffnet.)

Herzog Markus:
Männer, die Ältesten und edlen Bürger dieses herrlichen Ortes, ich kann sehen, dass meine
plötzliche Ankunft etwas Angst in eure Augen gebracht hat. Lasst es nicht euch betreffen, und keine
Eile, feindliche Worte auszusprechen, weil mein Ziel nicht feindlich ist. Ich bin ein alter Mann, wie
man sehen kann, und ich weiß ganz genau, dass ich in einen Ort gekommen bin, der nicht
seinesgleichen in der Stärke in ganz Deutschland hat. Nein, Freunde, ich bin hierher gekommen, um
zu sehen, ob ich diesen alten Mann hier überzeugen kann, mit mir in das Land der Ammerländer
zurück zu kommen. Ich war für diese Aufgabe nicht nur von einem Mann berufen, sondern von der
ganzen Stadt Oldenburg, es durchzuführen, gesendet. Ich bin, seht ihr, ein Verwandter von ihm, und
so ist es für mich, sein Unglück in der Stadt mehr als jeder andere zu betrauern. Komm, du elende,
gequälte Seele! Komm, hör mir zu und komm wieder nach Hause. Das Volk von Oldenburg zu
Recht fragt nach dir, Josef, und ich mehr als alle anderen, bitte dich, zurück zu kommen. Ich wäre
der Schlimmste von allen Männern, wenn ich nicht das Gefühl des Schmerzes hätte, dich in den
Griffen dieser schrecklichen Leiden zu sehen. Du bist ein Exilant, Josef, ein Flüchtling, mit der
dürftigsten Unterstützung dieses jungen Mädchens durch fremde Gegenden wandernd! Schau sie
an! Ich habe nie gedacht, dass ein armes, unglückliches Ding würde zu einem solchen Grad der
Verzweiflung fallen, immer sich Gedanken über deinen Körper und deine Seele machend! Eine
solche Armut in einem so jungen Alter! Unverheiratet und der Willkür eines Mannes ausgeliefert,
der sie zufällig zu sehen bekommt. Was für eine Schande, Josef! Eine schreckliche Schande, sage
ich, Josef! Eine Schande für mich als auch für dich und für unsere ganze Familie. Eine offenbare
und evidente Schmach! Wir können uns nicht vor ihr verbergen, Josef, so im Namen unseres Gottes
bitte ich dich, hör mir zu! Komm mit mir nach Oldenburg in die Häuser unserer Familie zurück.
Nimm deinen Abschied von diesem Ort und zeige deine Dankbarkeit gegenüber Menschen, die sie
verdienen, aber deine eigene Stadt verdient noch mehr Respekt von dir, Josef, weil es die Stadt ist,
die dich gepflegt und erhöht hat.

Josef:
Noch einmal! Unverschämter Mann! Egal, wie gefühllos die Tat, wirst du dennoch sie durchführen,
und du wirst jede Entschuldigung und alle schlauen Mittel, mit denen sie zu rechtfertigen ist,
verwenden. Du hast es ein zweites Mal versucht. Ein zweites Mal, zu locken mich in dein Netz, ein
Netz, das mit den Schmerzen für mich gefüllt ist. Es gab eine Zeit, als mein privates Leid und
meine Verzweiflung so groß waren, dass ich dich mich ins Exil zu schicken gebeten hatte, mich von
Oldenburg weg zu schicken! Du hattest mir diesen Antrag abgelehnt. Dann später, als meine
Verzweiflung und meine Wut auf mich selbst mich weich gemacht hatten, hatte ich dich gebeten,
mich zu euch nach Hause zurückkehren zu lassen, aber noch einmal hattest du es abgelehnt. Nein,
du hast mich herausgeschoben aus meiner Stadt und meinem Hause und schicktest mich ins Exil.
Wo war die Fürsorge meiner Verwandtschaft da? Diese Pflege, von der du jetzt redest? Und hier
sind wir wieder! Hier siehst du, wie freundlich dieser Ort und diese Leute mich behandeln, wie
einen ihrer eigenen Bürger, und so, mit bitteren Worten von süßer Stimme gesagt, versuchst du, von
ihnen mich wegzunehmen! Wie könnte man es bedenken, deine Liebe wollte jemanden zwingen,
den du verabscheust, Herzog Markus? Es ist, wie wenn man jemanden um einen Gefallen oder um
Hilfe bittet, aber er wird nicht großartig alles tun, was du von ihm erbittest, und dann, später, wenn
du mit all den Dingen aufgebläht bist, die du von ihm erbeten hattest, kommt er zu dir und bietet sie
dir. Diese Art von Freundlichkeit ist keine wahre Güte! Diese Art von Freundlichkeit wäre nutzlos.
Das ist genau das, was du jetzt tust. Du bietest mir Güte, die gar nicht Güte ist. Die Worte sind gut,
aber die Tat ist es nicht, und ich werde es diesen Menschen klar machen, dass du ein Lügner bist.
Du bist gekommen, um mich mitzunehmen, Herzog Markus, nicht damit ich nach Hause gehe,
sondern so, dass du mich irgendwo in der Nähe der Grenze von Oldenburg einpflanzen kannst,
hoffend zu vermeiden, was für Schaden Friesland deiner Stadt bringen könnte. Aber nein, das wird
nicht passieren. Was geschieht, ist dies: Mein unsterblicher Schatten wird in Oldenburg sein, unter
euch allen, und fluchen dir für immer! Was meine Söhne betrifft, ihr Erbe von mir wird eine
bildliche Darstellung des oldenburgischen Landes sein, nicht größer als für ihr Grab benötigt wird.
Ich verstehe Oldenburgs Zukunft viel besser als du, Herzog Markus! Weit besser, Herzog Markus,
weil ich wurde von wahren Propheten informiert: Jesus Christus und Gott Vater! Du bist mit einer
schlauen Zunge zu uns gekommen, Herzog Markus! Einer schlauen Zunge und einem gut
ausgebildeten Mund, aber je mehr du sprichst, desto größer ist der Schaden, den du dir selbst
bereitest. Harm, nicht Profit! Lass es denn! Geh, da ich sehr gut weiß, dass ich nicht in der Lage
sein werde, dich zu überzeugen. Lass, Herzog Markus, lass mich hier bleiben. Lass mich in
Friesland hier leben. Ich weiß, es wird kein schlechtes Leben auch für Leute wie uns sein. Wir
werden es hier mögen.
Herzog Markus:
Wer von uns, glaubst du, wird am meisten leiden an dem, was du sagst, Josef, du oder ich?

Josef:
Es wird ein Vergnügen sein, dich überzeugt zu sehen, und weder mich noch diese Männer hier.

Herzog Markus:
Der arme alte Mann! Es scheint, eine lange Lebensdauer hat ihm Weisheit nicht gebracht. Wirst du
so weitermachen, dein Alter zu beschämen?

Josef:
Du hast eine mächtige Zunge, Herzog Markus! Aber ich weiß nicht Einen tugendhaften Sterblichen,
dessen jedes einzelne Wort richtig ist.

Herzog Markus:
Es ist nicht die Länge der Rede, die wichtig ist, sondern ob sie angemessen ist.

Josef:
So halte denn, Herzog Markus, eine kurze Rede und mach sie angemessen!

Herzog Markus:
Angemessen? Für einen Geist wie den deinen?

Josef:
Geh, Herzog Markus! Ich sage dir im Namen von mir als auch von diesen Männern hier, geh! Dies
ist der Ort, wo ich lebe, so kannst du hier nicht bleiben, um mich auszuspionieren!

Herzog Markus:
Ihr Männer! Seid meine Zeugen! Ich werde mit ihm nichts mehr zu tun haben. Die Worte, die er
geäußert hat, werden zurückkommend ihn eines Tages verletzen, wenn er in meiner Reichweite
landet.

Josef:
Ist das richtig? Wer könnte mich möglicherweise gegen den Willen meiner Freunde hier wegführen?

Herzog Markus:
Ich schwöre, Josef! Weggenommen oder nicht, du wirst immer noch leiden!

Josef:
Eine Drohung? Ist das eine Drohung, die ich von dir höre, Herzog Markus? Eine Drohung, zu tun
was genau?

Herzog Markus:
Eine Drohung und eine Tat, Josef. Ich habe bereits eine deiner Töchter gefangen genommen, und
bald werde ich die andere greifen!

Josef:
Ah nein!

Herzog Markus:
Ich werde einen wirklichen Grund für dein Schreien dir bald geben!
Josef:
Hast du wirklich meine Tochter gefangen?

Herzog Markus:
Ja, und ich werde bald auch diese andere mitnehmen.

Josef:
Freunde, Gastgeber! Was werdet ihr machen? Werdet ihr mich verraten? Werdet ihr diesen
respektlosen Mann nicht senden von diesem Lande weg?

Chor:
Fremder, verlasse uns sofort! Geh! Deine vergangenen Taten sowie diejenigen, die du jetzt begehst,
sind ungerecht!

Herzog Markus:
Nun, meine Knechte! Greift sie jetzt! Schaut, ob sie nicht bereit ist zu kommen.

Anna:
Nein! Gott, Menschen, helft mir! Helft mir zu entkommen!

Chor:
Fremder, was machst du da?

Herzog Markus:
Keine Sorge. Ich will nicht mit dem Finger auf diesen Mann zeigen. Nur seine Tochter! Sie gehört
mir! Ich bin das Haupt dieser Familie!

Josef:
Männer, Herren von Friesland!

Chor:
Fremder, was du tust, ist nicht richtig!

Herzog Markus:
Nein, was ich tue, ist schon in Ordnung!

Chor:
Wie kannst du das sagen?

Herzog Markus:
Ich nehme Leute weg, die zu mir gehören.

Josef:
Oh, Bürger von Friesland!

Chor:
Fremder, nein! Hör auf damit! Lass sie los! Lass sie gehen, oder du wirst die Kraft unserer Arme zu
spüren bekommen!

Herzog Markus:
Zurück! Haltet euch zurück!
Chor:
Nicht, wenn du weiter so vorgehen wirst!

Herzog Markus:
Ihr berührt mich und werdet gegen Oldenburg kämpfen!

Josef:
Ah! Habe ich euch nicht gesagt, dass dies geschehen würde?

Chor:
Geh in dieser Minute von ihr weg!

Herzog Markus:
Gebt eure Aufträge denen, die euch dienen!

Chor:
Ich sage dir: Lass sie gehen!

Herzog Markus:
Und ich sage euch: Geht weg!

Chor:
Auf diese Weise, Freunde! Kommt auf diese Weise, Männer! Männer von Hage! Helft uns! Unser
Ort wird angegriffen! Kommt und helft uns, unseren Ort vor Gewalt zu retten und und Schändung!

(Herzog Markus‘ Männer ergreifen Anna.)

Anna:
Ah! Sie haben mich festgenommen! Sie ziehen mich weg! Freunde, meine Freunde, helft mir!

Josef:
Tochter, wo bist du?

Anna:
Sie ziehen mich mit Gewalt weg, Vater!

Josef:
Gib mir deine Hand, mein Liebling!

Anna:
Ich kann nicht, Vater. Sie sind zu stark für mich.

Herzog Markus:
Männer, holt sie hier raus!

Josef:
Oh, ich bin verloren! Ich bin verloren!

Herzog Markus:
Dort geh mit deinen Krücken, Josef! Du wirst nicht weiter gehen! Nicht mehr, nicht länger! Du
willst einen Sieg über die eigene Stadt und die eigenen Landsleute gewinnen! Nun denn, da ich ihr
Herzog bin, werde ich tun, was sie mir sagen! Genieße deinen Sieg, Josef! Weil ich weiß, mit der
Zeit wirst du feststellen, dass deine Handlungen nie wahrhaft waren, noch sind sie es jetzt, sie sind
nicht wahr! Du tatest die Handlungen eines Mannes in den Griffen von Wut und Zorn, Josef, das
wird deine Zerstörung sein!

Chor:
Nach rechts, stopp, Fremder!

Herzog Markus:
Berührt mich nicht! Lasst mich gehen!

Chor:
Nein! Du hast unsere beiden Mädchen festgenommen!

Herzog Markus:
Dann wird euer Ort einen noch größeren Preis zu zahlen haben, weil die beiden Mädchen nicht die
einzigen sind. Es wird etwas folgen.

Chor:
Was meinst du? Was hast du jetzt vor?

Herzog Markus:
Ich werde mir diesen Mann schnappen, dort, wie es gut ist!

Chor:
Tapfere Worte dies!

Herzog Markus:
Worte, die jetzt Taten werden wird... das ist... das heißt, es sei denn natürlich, euer tapferer Graf
kann mich aufhalten!

Josef:
Läster-Zunge! Willst du wirklich mich versuchen?

Herzog Markus:
Still, du!

Josef:
Ah! Ich bitte diese stillen Armen Seelen, mich hier noch äußern zu lassen diesen einen Fluch dir, du
schnöder Kerl! Du hast durch die Gewalt meine geliebte Anna, mein einziges verbleibendes Auge
mir genommen. Ich habe sie verloren, so wie ich meine anderen beiden Augen verloren habe! Also,
Herzog Markus, bitte ich die alles sehende Sonne das zu sehen, dass dein Alter und das Alter deiner
ganzen Familie endet kurz wie meins endet!

Herzog Markus:
Habt ihr dies, Bürger von Hage, gesehen?

Josef:
Sie tun es, sie tun es! Sie sehen uns beide, Herzog Markus! Und sie sehen auch, dass, wenn du mich
durch die Tat leiden gemacht hast, ich verteidige mich nur mit dem Wort.

Herzog Markus:
Nein! Ich werde nicht meine Wut mehr kontrollieren! Ich werde diesen Mann wegnehmen, auch
wenn ich es mit meinen eigenen Händen tun muss, und obwohl ich ein alter Mann bin!

Josef:
Rettet mich!

Chor:
Was für ein schändlicher Zweck hat dich hierher gebracht, Fremder! Zur Durchführung solch
schrecklicher Taten!

Herzog Markus:
Ja, ich glaube, ich werde sie durchführen!

Chor:
Dann wird durch Gott Hage nicht mehr ein Dorf sein!

Herzog Markus:
Gerechtigkeit wird dazu beitragen, sogar ein kleiner Mann, der einen großen bezwingen kann.

Josef:
Ach, das Grauen seiner Worte!

Chor:
Bei Gott! Er wird diese Tat nicht vollführen!

Herzog Markus:
Gott weiß, ob ich es tu oder es nicht erreichen werde. Ihr müsst es nicht wissen.

Chor:
Oh die Frechheit!

Herzog Markus:
Vielleicht, aber ihr müsst mit ihr umgehen.

Chor:
Kommt, Bürger von Hage! Herren des Dorfes, kommt jetzt! Eilig! Kommt und diese Männer
stoppt! Du bist über alle Grenzen gegangen!

(Auftritt Graf Ulrich mit seinen Männern.)

Graf Ulrich:
Was ist das für ein Lärm? Was ist denn hier los? Was ist erschreckend für euch so sehr? Ich brachte
das Opfer des Lammes dem Höchsten, dem Gott des Himmels und Beschützer unseres Dorfes, als
ihr mich mit all dem Schreien unterbrochen habt! Sagt mir! Sagt mir, so dass ich weiß, warum ich
das Opfer zu stoppen hatte und hierher zu eilen! Ich lief schneller als meine Füße tragen konnten!

Josef:
Ach, Graf Ulrich, mein lieber Freund! Ich kenne deine Stimme. Ich habe gerade unsägliches Grauen
von diesem Mann hier gelitten!

Graf Ulrich:
Horror? Was? Wer hat dich leiden lassen, Josef? Sags mir!
Josef:
Dieser Mann, den du hier sehen kannst, Herzog Markus, er hat meine beiden Töchter mir
weggenommen.

Graf Ulrich:
Was? Wer hast du gesagt?

Josef:
Du hast mich gehört, Graf Ulrich. Du hast gehört, was er mir angetan hat.

Graf Ulrich:
Einer von euch, meine Männer, schnell zurück zu den Altären laufe und sage, dass alle Menschen
dort das Opfer darbringen sollen und dann mit Eile, mit dem Pferd oder zu Fuß, an der Kreuzung
der beiden Straßen zu stehen. Sie müssen die Mädchen stoppen, bevor sie hindurch gehen. Sonst
wird dieser gewalttätiger Mann einen Narren aus mir machen. Geht! Eilt! Tut, was ich euch sage! -
Nun zu dir, wenn ich böse wäre, wie du es verdienst, würdest du nicht meinen Händen entkommen,
ohne ernsthaft verletzt zu werden. Aber du wirst Gerechtigkeit nach deinen ganz eigenen Gesetzen
bekommen. Mit freundlichen Grüßen und niemand anderes! Du wirst dieses Land nicht verlassen,
bis du diese Mädchen hierher bringst, vor meine Augen. Deine Taten schänden uns alle: mich, deine
Familie, sowie dein Land. Du bist hierher gekommen, zu einem Dorf, dase durch die Herrschaft von
Gerechtigkeit und Gesetz lebt, und du hast diese Regeln mit Füßen getreten, wiesest seine Autorität
zurück, und dann eiltest du und griffest dir, was du mit Gewalt bekommen wolltest. Offensichtlich
bist du der Ansicht, dass dieses Dorf ist beraubt der Männer oder der Freiheit und dass ich für nichts
zu achten sei! Dennoch kann Oldenburg nicht für deine schlechte Erziehung verantwortlich
gemacht werden. Sie erhöhen nicht böse Menschen in Oldenburg, ich weiß das! Das ist nicht ihre
Art und Weise; und du würdest nicht mein eigener Besitz werden, mir gratulieren für den Diebstahl
und die Besitztümer der Heiligen hier, gewaltsam entführend arme Menschen, die gekommen sind,
hier unsere Gastfreundschaft zu suchen. Es ist sicherlich nicht etwas, was ich jemals tun würde! Ich
würde nie deine Stadt betreten, auch mit aller Gerechtigkeit auf meiner Seite, gerade so um
Menschen wegzuziehen, wie du ohne die Zustimmung des deutschen Kaisers tatest, wer auch
immer das sein mag. Ich würde ganz genau wissen, wie ein Fremder in anderer Leute Land sich zu
verhalten hätte. Aber du, du bist eine Beleidigung für deine eigene Stadt, eine Stadt, die in keiner
Weise diese Beleidigung verdient hat. Es scheint, deine fortgeschrittenen Jahre haben dich nicht nur
alt gemacht, sondern sie haben auch dich deines Verstandes beraubt. Also habe ich dir schon gesagt,
und ich werde es dir jetzt noch einmal sagen: Erzähle einem deiner Männer jetzt, die Mädchen
gehen zu lassen und sie zurückzubringen, oder sonst wirst du gezwungen sein, einer unserer Bürger
hier zu werden, und zwar dauerhaft! Das ist es, was ich denke, und das ist es, was ich sage!

Chor:
Du siehst den Punkt, den du erreicht hast, Fremder? Du bist von einem ehrlichen Bett gekommen,
aber deine Taten zeigen, dass du ein böser Mensch bist!

Herzog Markus:
Nein, Graf Ulrich, ich habe nicht gesagt, dass Hage beraubt wird des Menschen, noch wurden
irgendwelche meiner Handlungen gedankenlos getan, wie du sagst. Ich weiß sehr wohl, dass deine
Bürger nicht lieben jede meiner Beziehungen, die bereit sein würden, mich gegen meinen Willen
hier festzuhalten. Und ich bin mir auch bewusst, dass diese Leute nicht in ihrem Ort einen Mann
akzeptieren würden, der seinen Vater getötet, einen Mann des Sakrilegs, durch eine unheilige Ehe
belastet, komplett mit Kindern. Ich weiß auch, dass dieser Ort durch die Weisheit des Rates am
Thing geführt wird und dass dieser Rat nie erlauben würde solchen Wanderern wie diesem Mann
hier, in ihrem Dorf zu leben. Es war auf all dieses Wissen hin, dass ich meine Tat ergriff, diesen
Mann gefangen zu nehmen. Trotzdem würde ich nicht die Tat begangen haben, hätte er nicht auch
harte Flüche auf mich geworfen und auf mein Geschlecht; so antwortete ich mit Zorn und mit dieser
Tat. Graf Ulrich, meine Wut fühlt kein Alter; nur der Tod löscht Zorn aus, und nur die Toten fühlen
keinen Schmerz. Nun, da du alles das gehört hast, mögest du handeln, wie du willst. Auf jeden Fall
spielt es keine Rolle, ob ich Gerechtigkeit auf meiner Seite habe oder nicht. Hier bin ich, allein und
machtlos, aber su darfst nicht vergessen, ich werde eines Tages für diese Aktionen Lohn von dir
erhalten, so dass du diesen Tag feierlich begehen wirst.

Josef:
Schändlicher, vulgärer Mann! Für wessen Alter, denkst du, bist du eine Beleidigung, meines oder
deines? Du hast deinen Mund mit meinem Unglück vollgestopft! Der Mord und die Ehe, von denen
du sprachst, waren Unglück, das ich unwissentlich erlitten habe. Sie fielen auf mich durch den
Willen des Schicksals, vielleicht, weil es einigen langjährigen Zorn gegen meinen Vater hatte.
Soweit ich von diesen Verbrechen betroffen bin, wirst du nicht einen einzigen Fehler in mir finden.
Ich habe kein Verbrechen begangen, entweder gegen mich oder gegen meine Familie. Mein Vater
wurde durch das Orakel bestimmt, dass er durch die Hand seines Kindes sterben würde, bevor ich
überhaupt geboren wurde, und so, wie könnte man mir die Schuld für seinen Mord geben? Wie
konntest du mich mit Recht für diesen Mord verantwortlich machen, wenn zu diesem Zeitpunkt ich
weder von einem Vater gezeugt noch von einer Mutter geboren war? Also dann, schließlich wurde
ich geboren, und eines Tages, ich stritt mit jemandem, den ich noch nie getroffen hatte. Es kam mit
meinem Vater zu Handgreiflichkeiten, den ich getötet habe. Ich hatte keine Ahnung, was ich tat und
wem, so, wie könntest du mich für seinen Tod verantwortlich machen? Was meine Ehe mit meiner
Mutter betrifft: Fühlst du keine Scham, mich zu zwingen, darüber zu sprechen, da sie deine
Schwester war? Und das ist es, wie es passiert ist, ich werde nicht davon schweigen! Nein, dein
beleidigender Mund ging zu weit! Ja, es hatte Anna Paula die Geburt mir gegeben, das ist wahr!
Das Schicksal war schrecklich für mich und sie in dieser Hinsicht, aber keiner von uns wusste das,
und zu meiner großen Schande, sie gebar zwei Kinder für mich, aber im Gegensatz zu deinem
Vortrag, im Gegensatz zu den abscheulichen Respektlosigkeiten, die du ihr gezeigt und mir, was
beabsichtigt war, aber diese Ehe und diese Erklärung, die ich von diesem Ereignis gebe, war nicht
beabsichtigt. Aber niemand, nicht eine einzelne Person wird die Schuld für diese Ehe auf mich
wälzen, noch auch für den Mord an meinem Vater, was du so oft und so bitter in mein Gesicht
wirfst! Antworte mir auf diese einzige Frage, Herzog Markus: Wenn plötzlich jemand erschien vor
dir, mit der Absicht, dich zu töten, würdest du - du, der Gerechte - gerade stehen dort und ihn
fragen, ob er dein Vater sei, oder würdest du einfach so schnell angreifen, wie du könntest? Ich
schlage vor, dass, wenn du dein Leben überhaupt schätzt, du lieber angreifen als Fragen stellen
würdest, ob du das Richtige tatest oder nicht. Das ist die Art von Situation, in die Gott mich
gebracht hatte, und ich bin sicher, dass, wenn mein Vater heute noch am Leben wäre, würde er mit
mir in allem zustimmen. Du aber, der völlig falsch ist, äußerst dumm, was auch immer dir in den
Mund kommt, du dachtest, es sei wahr und richtig, dachtest überhaupt nicht, ob es etwas ist, das
sollte geheim gehalten werden. Deshalb wolltest du diese Vorwürfe gegen mich erheben, im Freien,
vor diesen Menschen. Es macht dich glücklich die schmeichelnde Bemerkung zu Graf Ulrich, um
sein Gesicht strahlen zu machen und großes Lob Friesland und ihren Führern zu geben, aber in all
deinen großen Worten hast du vergessen, dass, wenn es ein Land in Deutschland gibt, das weiß
ihren Gott zu ehren, ist es Graf Ulrichs' Land, Friesland ist dies, und das ist das beste daran. Ja, das
ist der Ort, der dich anfleht, du mögest wegziehen. Auf mir, einem alten Mann, auf den man es
gewagt, lag eine schwere Hand, und dessen Töchter du zu stehlen wagtest. Und deshalb, jetzt habe
ich zu diesen Armen Seelen gebetet, zu mir zu kommen und mir zu helfen, meine Genossinnen zu
sein, so dass du herausfinden könntest, was für eine Art von Heiligen diesen Ort schützt!

Chor:
Herr Graf Ulrich, der Fremde ist ein guter Mann. Er hat großes Unglück erlitten, und er verdient
unsere Hilfe.
Graf Ulrich:
Genug der Worte! Die Entführer sind weggelaufen, und wir, die das Opfer Christi bringen sollten,
stehen hier und schwatzen!

Herzog Markus:
Also, was für Aufträge gibst du einem hilflosen alten Mann wie mir?

Graf Ulrich:
Du gehst zuerst! Ich werde dir folgen. Wenn du unsere Mädchen irgendwo in diesen Bezirken an
der Hand hältst, dann wirst du mir zeigen, wo sie sind. Und keine Sorge über die Entführer, sie
gehen von uns entfernt. Meine Freunde, nachdem sie gehetzt worden sind, sie werden den Heiligen
danken, dem Land heil zu entkommen. Geh denn! Und denke über die Tatsache nach, dass du
ergriffen wurdest, während du wurdest ergriffen. Das Schicksal hat dich in den Netzen der eigenen
Schöpfung verstrickt. Gewinne werden gemacht durch Täuschung, die nie gehalten wird. Keiner
deiner Komplizen wird dir in dieser Zeit helfen! Oh, ich weiß, du hast sie! Ich weiß, du würdest
nicht diese deine dreiste Empörung zu wagen versuchen auf eigene Faust und ohne die Hilfe von
Männern und Waffen. Ich muss auf jeden Fall sehr vorsichtig sein. Ich habe nicht den Wunsch,
einen Mann das ganze Dorf verletzen zu lassen. Verstehst du, was ich meine, oder hast du meine
Worte in der gleichen Art und Weise entlassen und alle Argumente gegen deine Torheit abgetan,
wenn du es vorhattest?

Herzog Markus:
Hier auf dem eigenen Land kannst du alles sagen, was du magst, und ich werde nicht mit dir
streiten; aber sobald ich nach Hause in meine Stadt komme, ich kann auch herausfinden, was wir
tun müssen!

Graf Ulrich:
Mit allen Mitteln machst du deine Drohungen, aber bewege dich! Josef, bleibe hier, und sei
versichert, es sei denn, der Tod fände mich zuerst, ich werde nicht ruhen, bis ich deine Töchter
bringe zu dir zurück.

Josef:
Meinen Segen, Graf Ulrich, für dein großes Herz und dein ehrenvolles Angebot der Hilfe.

(Graf Ulrich und seine Männer ab, es folgt ihnen Herzog Markus.)

Chor:
Oh, wie ich wünsche! Wie ich wünschte, dass ich dort wäre! Dort in dem Lärm der Waffen im
Kampf! Dort, wo der Feind sich umdreht und bereitet sich für den Krieg! Dort, am geliebten Ufer
des Galiläischen Sees… Oder bei den Fackeln am Ufer, wo diese verehrten Armen Seelen die
heiligen Geheimnisse der Sterblichen hüten, deren Zungen die Priester der Kirche versiegeln und
mit einem goldenen Schlüssel überwachen. Dort, glaube ich, ist unser Kaiser… Ein Kaiser, der
keinen Krieg meidet… Singen wird der Anruf des Sieges, befreit werden die beiden jungfräulichen
Schwestern! Oder vielleicht haben sie sich gedreht gen Westen in Richtung der Niederlande… Von
den Weiden von der Zone Groningens sich gewandt, auf ihren Rossen, oder sich in ihrem Wagen
entfernt. Aber der Feind wird gefangen! Die Friesen sind heftig in der Schlacht und wir, die Kinder
von Hage, des Grafen Ulrich Männer sind schrecklich in der Kraft! Schaut da! Überall werden
Zaumzeug und Gebisse blinken und die Kavallerie wird aufgeladen, zu Ehren der Freyja, der Göttin
Frieslands, der Schutzherrin der Pferde, und Jesu, des Gottes des Himmels, Mariens Sohn, der
gürtet uns die Lenden des Gemüts. Kämpfen sie nun oder sind sie nur bereit? Etwas in meinem
Herzen ist da, mir zu sagen, dass die Tortur für die Mädchen vorbei ist. Die schrecklichen Leiden,
die ihnen von ihrer Familie geliefert wurden, werden bald nachlassen. Gott wird handeln! Gott wird
handeln! Gott wird handeln! Gott wird uns den Sieg bringen! Mein Herz weiß es. Mein Herz erklärt
es: Der Sieg wird unser sein! Ah, wie ich es wünsche! Wie ich wünschte, dass ich eine Taube wäre!
Wie ich in den schnellen Winden wollte heben meine starken Flügel hoch über die Wolken! Hoch,
hoch über dem Schlachtfeld, denn meine Augen haben den Kampf sich entfalten gesehen. Gott aller
Götter, Gott, der eins und alles ist, und man sieht auch andächtig die Jungfrau Maria von Friesland,
Gottes Tochter! Gewähre den Sieg den Wächtern dieses Dorfes! Lass ihren Hinterhalt gelingen!
Lass sie ihre Beute fangen und gewähre ihnen den Sieg! Komme du, Jesus Christus, und auch du,
Maria, seine Mutter, mit deinem weißen Einhorn, schnell zu Fuß! Kommt und helft unserm
friesischen Land und uns, seinen Menschen! - Aha! Lieber Fremder, gequälte Seele! Du kannst
nicht sagen, was dir Schutz gibt gegen falschen Versprechungen! Dort! Ich kann deine Töchter
sehen, sie werden an dich zurückgeschickt durch ihre Begleiter.

Josef:
Woher? Wo sind sie? Was erzählt ihr mir?

(Auftritt Graf Ulrich, gefolgt von Anna, Evelin und Begleitern.)

Anna:
Oh, Vater! Lieber Vater, wenn Gott gab dir den Anblick, den Mann zu sehen, der uns hier zu dir
zurückgebracht!

Josef:
Liebes Kind, seid ihr beide hier?

Anna:
Ja, Vater. Gerettet durch die Hände von Graf Ulrich hier und seiner Männer.

Josef:
Kommt, meine Lieben, kommt und lasst euch umarmen, eine Hoffnung, die ich verloren hatte.

Anna:
Hier bin ich, Vater. Es war auch unsere Hoffnung!

Josef:
Wo bist du, mein Mädchen, wo bist du?

(Anna und Evelin umarmen Josef.)

Anna:
Hier sind wir, Vater. Wir beide.

Josef:
Oh, meine lieben, geliebten Kinder!

Anna:
Kinder sind immer lieb ihren Eltern.

Josef:
Ein Mann hat seine Kinder, den Mann zu unterstützen!

Anna:
Traurige Unterstützung einem traurigen Mann.

Josef:
Hier habe ich alles, was mir lieb ist. O Tod, jetzt, wo du neben mir stehst, wird nicht eine Sache zu
hart sein zu ertragen. Kommt, Mädchen, kommt mir nahe, eine auf jeder Seite, helft diesem
verzweifelten alten Mann zur Ruhe, meine Töchter, helft ihm von seinen schrecklichen Strapazen
auszuruhen. Kommt, sagt mir in wenigen Worten, Mädchen, was euch passiert ist. Denn den
Mädchen von eurem jungen Alter werden nur ein paar Worte genügen.

Anna:
Ein paar Worte in der Tat von mir, Vater. Was ich sagen muss, ist nur, dass du mit diesem Mann hier
reden musst. Die Tat ist sein Vater.

Josef:
Ach, verzeihe mir, mein Freund! Bitte verzeihe mir, dass ich so lange mit meinen Töchtern spreche,
bevor ich mich zu dir wende. Meine Hoffnung, jemals sie wieder sehen, die völlig verloren war.
Aber glaube mir, Graf Ulrich, das weiß ich ganz genau, dass die Freude, die ich jetzt fühle, ist eine
Freude, die ich sonst niemandem schuldig bin als dir. Du allein und kein anderer Mann hast diese
Mädchen gerettet. Ich bitte Gott, mein Freund, dir alles zu gewähren, was ich für dich wünsche und
für dieses Dorf. Von allen Sterblichen auf der Erde ist es hier der Ort, dass ich Menschen gefunden
habe, die respektvoll zu den Heiligen sind, die gerade sind und sprechen keine Lügen. Und ich
verstehe voll und ganz die Bedeutung dessen, was ich Graf Ulrich sage, wenn ich sage, dass alles,
was ich habe, habe ich wegen dir und wegen keinem anderen Sterblichen. Lass mich halten deine
rechte Hand, Graf! Lass mich sie berühren und lass mich dein Gesicht küssen, wenn es das richtige
ist. Ah, aber nein! Was sage ich? Ich, eine elende Seele, frage dich, Graf Ulrich, dich zu berühren!
Ich, ein Mann, an dem jede Form von Verschmutzung gediehen ist! Nein, nein, Herr Graf Ulrich!
Ich werde es nicht zulassen, selbst wenn du es erlaubst! Lass es nur diejenigen tun, die meines
Loses Anteil in ihrem Elend ertragen haben. Steh, wo du bist, mein Freund, und von dort aus nimm
meinen Dank. Meinen Dank und mein Gebet, dass du mich in die Zukunft gehen lässt, dass du
genauso für mich tun wirst, wie du bisher für mich getan hast: mit Gerechtigkeit.

Graf Ulrich:
Nein, Josef, ich bin nicht überrascht, dass du mit deinen Töchtern gesprochen hast für lange und mit
so viel Freude, sie zu sehen, noch bin ich überrascht, dass du mit ihnen sprachst, bevor du mit mir
gesprochen. Solche Dinge stören mich nicht, Josef. Hier versuchen wir unser Leben nicht mit
Worten zu erhellen, sondern mit Taten. Der Beweis dafür liegt in deinen Händen, alter Mann. Ich
habe dir Versprechungen gegeben, und in keiner dieser Versprechungen habe ich dich in die Irre
geführt. Die Mädchen sind hier, wie ich versprochen habe, lebendig und unverletzt aus all den
gegen sie erhobenen Bedrohungen. Wie für den Kampf, alter Mann, wie wir unseren Sieg bekamen,
warum lässt du mich davon reden, wenn du keinen Zweifel hast an allen Details, die du von deinen
Töchtern hörst. Aber lass mich wissen, was du denkst über dieses seltsame Wort, das ich hier auf
meinem Weg gehört habe. Nur ein paar Worte wirklich, aber seltsam dennoch, und verdienen deine
Aufmerksamkeit, weil die Menschen leicht nichts abweisen.

Josef:
Was ist es, Graf Ulrich, Sohn des Edzard? Sag mir, weil ich hier nichts gehört habe.

Graf Ulrich:
Mir wurde gesagt, dass ein Verwandter von dir, wenn auch nicht ein Bürger der Stadt, zu Christi
Altar ging, wo ich früher war zu opfern, und er ist es jetzt dort, zu dem Herrn zu beten.

Josef:
Woher kommt er? Wer ist es, der betet?

Graf Ulrich:
Ich weiß es nicht. Das einzige, was ich gesagt habe, ist, dass er ein kurzes Wort mit dir wechseln
will. Nichts Wichtiges, sagen sie.

Josef:
Ein kurzes Wort? Was für ein Wort? Wenn er zu Jesus betet, dann ist die Sache nicht unwichtig.

Graf Ulrich:
Er sagte, dass er nur ein Wort mit dir allein wechseln will und dann sicher dich verlassen dürfen.

Josef:
Ich frage mich, wer dieser Mann sein kann? Betend zu Jesus...

Graf Ulrich:
Glaube, du könntest einige Verwandte in Niedersachsen haben, die hierher kamen, dich um einige
kleine Gefälligkeiten zu bitten.

Josef:
Ah! Nach rechts, mein Freund! Nach rechts!

Graf Ulrich:
Warum, was ist los, Josef?

Josef:
Frage nicht! Frage nicht, mein Freund!

Graf Ulrich:
Was ist, sag mir!

Josef:
Ich kenne ihn! Ich weiß, wer Jesu Bittsteller ist. Ich habe es aus den wenigen Worten herausgehört,
die ich gerade gehört habe.

Graf Ulrich:
Nun, wer ist es? Was ist los, wie werde ich ihn finden?

Josef:
Graf Ulrich, das ist mein am meisten gehasster Sohn. Seine Worte würden mich mehr schmerzen als
die Worte eines anderen Menschen!

Graf Ulrich:
Aber warum nicht einfach nur zuhören? Keine Notwendigkeit für dich zu tun, was er sagt, wenn du
nicht willst. Warum sollte das für dich schmerzhaft sein?

Josef:
Es gibt nichts schrecklicher für mich, seinen eigenen Vater, denn seine Stimme, Graf Ulrich. Bitte
zwinge mich nicht, auf seine Anfrage zu antworten.

Graf Ulrich:
Aber denke über die Tatsache nach, dass er zu Jesus betet, Josef. Vielleicht solltest du die
Möglichkeit betrachten, zu beleidigen Gott.

Anna:
Vater, hör mir zu. Ich weiß, ich bin jung, aber auf meinen Rat höre. Der Graf tue, wie sein Herz und
Gott ihm diktieren, dann soll er tun, was er will. Um meinetwillen und zum Wohle meiner
Schwester lass hierher unsern Bruder kommen. Nichts von dem, was er sagt, wird dich zwingen,
deine Meinung über etwas zu ändern. Da bin ich mir sicher. Welchen Schaden kann es bringen, ihm
nur zuzuhören? In der Tat ist es durch Worte, dass die bösen Pläne ausgesetzt werden. Du bist sein
Vater, auch wenn er die schwersten Verbrechen gegen dich begangen hat, wäre es immer noch
unverzeihlich, dass du eine schlechte Tat durch eine andere tilgen willst. Lass ihn kommen, Vater.
Viele Väter haben böse und aufbrausende Söhne. Aber diese Männer können ihre Natur durch den
sanften Rat aufgeweicht sehen und von ihrer Freunde süßem Charme. Denke über deine eigene
Vergangenheit nach, Vater. Nicht deine gegenwärtigen Probleme, aber diejenigen, die du in der
Vergangenheit ertragen musstest, von deinem Vater und deiner Mutter. Denke an sie, Vater, und ich
bin sicher, dass du erreichst, dass deine schlechte Laune ein schlechtes Ende bringt. Der Beweis,
den du dafür hast, Vater, ist nicht trivial. Du hast den Blick deiner Augen verloren. Also, erweiche
dich. Es ist nicht richtig für dich, noch für die andern, was du machen willst, ich bitte dich. Ebenso
wenig ist es richtig, jemandem zu verweigern, Dankbarkeit zu zeigen für die Freundlichkeit, die er
erhalten hat.

Josef:
Deine Worte, meine Tochter, haben einen schweren Sieg! So sei es. Wir tun, was du willst. Aber,
mein Freund, Graf Ulrich, wenn dieser Mann kommt, dann lass dich nicht gegen unseren Willen
einnehmen.

Graf Ulrich:
Keine Notwendigkeit, zu wiederholen sich in diesem Punkt, alter Mann. Ich mag es nicht rühmen,
aber ich kann dir versichern, dass, wenn Gott mir gut bleibt, dann wirst du auch sicher sein.

(Graf Ulrich ab.)

Chor:
Es ist mir klar, dass diejenigen, die Mäßigung meiden und wollen ein längeres Leben, Narren sind.
Die Tage von einer allzu langen Lebensdauer sind mit Schmerz erfüllt. Das Glück entzieht sich
denjenigen, die am Leben hängen mehr als das, was das Schicksal ihnen zugeteilt hat, und am
Ende... der gleiche Begleiter auf ihn wartet: Der Tod! Der Tod wartet auf uns alle! Keine
Zeremonie, keine Hochzeitslieder, keine Tänze und keine Lieder… nur der Tod! Das Ende von uns
allen ist der Tod. Am besten wäre es, überhaupt nicht geboren zu werden. Aber dann, wenn er
geboren wird, würde die nächste beste Sache für ihn sein, zu versuchen, zurück zu kehren dahin
woher er kam… in der schnellstmöglichen Zeit! Während die Jugend und ihr nachlässiger Geist
dauert, ist kein Gedanke, dem kein Schmerz gegeben, dem nicht das Elend wird mit Sicherheit
folgen. Mord, Chaos, Streit, Krieg wird kommen vor dem unausweichlichen Ende… Das verhasste
Alter, Gebrechlichkeit, Einsamkeit, Trostlosigkeit… Das Elend des Nächsten ist noch mehr Elend.
Und so Josef, wie wir, ist alt. Unglücklicher Josef! Zerklüftet etwa wie ein Riff Richtung Norden…
Zerklüftet über und über auf allen Seiten von Unwettern aller Art. Nie endender Regen und Stürme
stürzen ihm über den Kopf… Heftige Wellen über ihn einher stürzen. Jetzt von Westen… Jetzt aus
dem Osten… Einige während des Lichts der Mittagszeit… Einige aus dem eisigen Norden… Die
tiefe Nacht dunkelt!

Anna:
Ah, da ist er, Vater. Der Fremde kommt hierher. Er ist allein und seine Augen füllten sich mit
Tränen.

Josef:
Was für ein Fremder?

(Auftritt Sinon.)

Anna:
Der Mann, über den wir gesprochen haben, Vater. Es ist Sinon selbst! Er ist hier genau richtig!

Sinon:
Oh! Meine armen Schwestern! Mein armer Vater! Oh! Soll ich mein eigenes Elend oder das Elend
beklagen, das vor mir ist? Oh, mein armer Vater! Hier mit zwei Töchtern im Exil! Geworfen aus
deiner Stadt und deinem Zuhause, deine Kleider sind nicht mehr als Lumpen, der dreckige Schmutz
auf deinem alternden Körper, er suchte seine Heimat auf dir, und er frisst an deinem Fleisch. Und
schau deine Haare! So zerzaust! Der Wind fegt sie hin und her, und dein Gesicht! Schlechtes
Gesicht, beraubt der Sicht. Man fühlt, Josef ist wie ein leerer Weinschlauch! Ha! Und das alles, ich
sehe, ist eine perfekte Ergänzung für die dürftige Kruste, die du in diesem Sack bei dir trägst,
deinen armen Bauch damit zu füttern! Und ich, ich elender Narr, der ich bin, habe erst jetzt - zu spät
- habe dies alles gehört! Nein, Vater, keine Notwendigkeit, zu hören dies von irgend jemand
anderem als mir! Ich gebe zu, ich bin der schlechteste Mensch auf Erden, dich so sehr
vernachlässigt zu haben! All dies ist meine eigene Schuld. Aber, Vater, der Thron Gottes wird von
der Mutter der Barmherzigkeit selbst geteilt und sie wirkt auf alle seine Handlungen ein. Lass sie
wirken auf dich, als auch auf mich, Vater, weil alle meine Fehler ihre Heilung haben, und sie
werden sich nicht vermehren… Du schweigst, Vater, warum? Sag etwas für mich! Warum wendest
du dich weg von mir? Sprich mit mir, Vater! Komm, Vater, du sendest mich weg wie einen
Verhöhnten, ohne auch nur mir zu sagen, warum du wütend bist! Kommt, Schwestern! Ihr seid
seine Töchter. Sprecht mit ihm. Versucht, seine hartnäckigen Lippen etwas sagen zu lassen. Ich bin
hier als Bittsteller Gottes zu ihm gekommen, um das Kruzifix von Hage zu ehren, und doch schickt
er mich weg ohne ein Wort, verachtet.

Anna:
Sag ihm selbst, was du brauchst, du armer Mann! Erkläre ihm, was dich hierher gebracht, Sinon.
Worte, wenn es genug von ihnen sind, werden entweder Ärger oder Freude oder Verständnis
bewirken, und sie werden die hartnäckigsten Münder sprechen lassen sogar.

Sinon:
Dein Rat ist gut, Anna. Ja, ich will reden, und ich werde ihm sagen, was ich will, aber lass mich
zunächst Gott bitten, mir zu helfen. Den Gottessohn, von dessen Altar der Graf dieses Landes hat
mich genommen und sagte mir, hierher zu kommen. Graf Ulrich gewährt mir das Recht, zu meinem
Vater zu sprechen, und er gewährt mir auch eine sichere Rückkehr nach Hause. Ich hoffe, dass ihr
es sehen werdet, Fremde. Und du auch, Vater, und ihr, meine Schwestern, dass des Grafen Wünsche
befolgt werden. Aber jetzt Vater, lass mich dir sagen, warum ich hier bin. Vater, ich bin in die
Verbannung aus meinem eigenen Oldenburg vertrieben worden, weil ich den Thron meines
Herzogtums zu behaupten gewagt und alle seine Autorität! Vater, ich tat dies, weil ich geboren
wurde als der Erste! Mein Bruder Milan aber, der der jüngere von uns beiden ist, hat mich aus dem
Land vertrieben, nicht nach einem fairen Kampf mit Worten oder mit den Armen oder Taten zu
gewinnen, aber nachdem er die ganze Stadt davon zu überzeugen wusste, dies zu tun. Das, glaube
ich, ist eine Folge deines Familien-Fluchs, weil ich so viel von den Propheten gehört. Und so ging
ich nach Westerstede und kam zu Benjamin, seinem Grafen, meinem Schwiegervater. Ich sammelte
alle berühmten Kämpfer des Gegend und machte eine Armee von sieben Ordnungen, die
geschworen, ihre Waffen gegen Oldenburg zu verwenden. Um die Oldenburger zu bekämpfen und
zu jagen aus dieser Stadt alle, die mich ausgetrieben haben. Wir werden es entweder tun, oder wir
werden mit voller Ehre auf meiner Seite sterben. Aber jetzt! Nun, Vater, warum bin ich hierher
gekommen zu dir? Ich bin zu dir gekommen, Vater, so dass ich um deine Hilfe bitten kann. Um mir
zu helfen, Vater, und meinen sieben Armeen, deren sieben Waffen-Meister haben die Ebenen von
Oldenburg umgeben. Sechs Waffen-Meister sind meine Freunde. Dann endlich komme ich, der
siebte Waffen-Meister, dein eigener Sohn, Vater. Oder, wenn nicht dein Sohn, dann der Sohn eines
bösen Schicksals, obwohl ich vor allen als dein Sohn bekannt bin. Ich, Vater, bin der Führer dieser
furchtlosen Armee von Westerstedern, und ich und alle die Westersteder bitten dich und beschwören
dich bei deiner Töchter Leben und deinem eigenen Leben, beiseite zu legen deinen schweren Zorn
gegen mich, dass ich jetzt etwas bewegt habe gegen meinen Bruder Milan, einen Schritt getan,
meine Gerechtigkeit zu bekommen. Er hat mich verbannt, und er hat mir meinen Geburtsort
gestohlen. Sei auf unserer Seite, Vater, weil, wenn du den Orakeln glaubst, was sie sagen, ist es so,
dass die Seite, der du beitreten wirst, die Seite sein wird, die den Sieg der Schlacht gewinnt. Also,
Vater, im Namen unserer Quelle und der Heiligenr unserer Familie, ich bitte dich: erweiche dein
Herz und tu, was ich sage. Unsere Vermögen sind identisch. Du und ich, wir sind Fremde hier,
Bettler wir beide, verdienen unser Dach von schmeichelnden Fremden, während er, mein Bruder,
der Tyrann, lebt im Schloss, selbst sich genießend, über uns beide spöttisch!Unerträglich! Vater,
nimm meine Seite ein, und dann wird es wenig Mühe für mich sein, ihn zu zerquetschen! Ich werde
ihn aus dem Schloss geworfen haben, aus dem Ammerland vertreiben, und dann werde ich dich
dorthin bringen, an deinen rechtmäßigen Platz, in dein eigenes Haus und meines. Wenn du mir
hilfst, Vater, wenn du zu mir stehst, ich kann mich sicherlich rühmen, dass ich dieses Ziel erreiche,
wenn nicht, dann bezweifle ich, dass ich die Kraft habe, es zu überleben.

Chor:
Josef, sag, was du denkst, was richtig ist, diesem Mann zu sagen, und dann lass ihn gehen. Der
Graf, der ihn hier zu dir gesandt hat, fragte nur so viel von dir!

Josef:
Herren und Väter von Hage! Hätte Graf Ulrich nicht gedacht, dass es das Richtige für diesen Mann
sei, hierher zu kommen und mit mir zu sprechen, wäre dieser Mann nicht einmal so weit
gekommen, zu hören meine Stimme! Aber das macht nichts! Nun, da er hier ist, da soll er diesen
Ort verlassen, er hatte das Vergnügen, euch zu hören, aber er wird nichts hören, was ihn überhaupt
glücklich machen wird! Du bist ein böser Mann, Sinon! Als du selbst das herzogliche Zepter und
den Thron gehalten, die dein Bruder jetzt hält, in Oldenburg, da hatte man beschlossen, mich zu
vertreiben! Aus meinem Land, aus meiner Stadt! Mich, deinen eigenen Vater! Diese Lumpen, die
ich jetzt trage, diese Lumpen, die du sagst, sie machen dich weinen, mich sehend sie zu tragen, sind
das Ergebnis deines Tuns. Du weinst nicht, weil ich diese Lumpen trage, sondern weil plötzlich man
dich mit der gleichen Last des Elends behandelt wie mich! Es gibt keinen Punkt mehr, Sinon, zu
weinen! Nein, ich habe mit dieser Art zu leben und sie zu tolerieren, bis mein Leben zum Ende
kommt. Ich habe damit zu leben, zu wissen, dass du die Ursache davon warst. Du, der brachte mich
nach unten! Du, der jagte mich von meinem Hause fort! Du, der einen Bettler aus mir gemacht, um
meine tägliche Kruste zu betteln! Wenn ich nicht diese zwei Töchter hätte, hier hätten deine
Handlungen mich getötet. Du bist es, und nicht jene, die nach mir suchen, sie, die mich pflegen, sie,
die den Schutz in der Rolle des Mannes übernehmen, während du annimmst, dass es eine Frau tut.
Ihr zwei Männer, ihr seid nicht meine Söhne! Nein, ihr seid Söhne von jemand anderem. Die Augen
Gottes beobachten dich gerade jetzt, und sie werden dich mehr beobachten, sogar genau in dem
Moment, da deine Soldaten in Richtung Oldenburg marschieren. Sie werden nie die Stadt
einnehmen! Nie! Ihr beide, du und dein Bruder, werdet fallen und sterben, bevor das passiert.
Zerstört durch verschmutztes Blut. Ich habe dich in der Vergangenheit verflucht und ich werde diese
Flüche jetzt wieder ausrufen. Kommt, Flüche! Kommt, und helft mir jetzt! Kommt, Flüche! Kommt
und kämpft auf meiner Seite! Bringt diese Männer dazu, ihre Eltern zu respektieren! Zeigt ihnen,
ihren Vater zu respektieren, selbst wenn er blind ist! Diese Mädchen hier haben sich nicht so
verhalten, wie ihr zwei tatet. Na denn! Wenn die Gerechtigkeit noch schwankend ist, ob sie auf
Gottes Thron immer noch sitzt, ebenso wie das alte Gesetz es sagt, dann diese Flüche von mir
werden eure Gebete und eure Throne außer Kraft setzen! Geh jetzt! Ich spucke auf dich! Ich lehne
dich ab als Sohn! Gemeinster der Gemeinen! Und ich schleudere diese Flüche auf dich: Möge deine
Waffe nie die Stadt deiner Geburt erobern! Mögest du deine Füße nie von Westerstede zu den
Wiesen Oldenburgs wenden! Mögest du von deines Bruders Hand getötet werden, und mögest du
ihn töten, im Gegenzug du aus Westerstede vertrieben werden! Das sind meine Flüche! Und nun!
Nun, ich rufe des Todes grausige Dunkelheit, dich zu verschlucken und dich in dein neues
väterliches Hause zu senden! Und bei diesen heiligen Seelen! Und bei dem Geist des Krieges, der
dieses Feuer des Krieges in deinem Herzen in Brand gesetzt. Geh jetzt! Geh und sage den
Westerstedern und all deinen vertrauten Verbündeten, was du gerade gehört hast! Sag ihnen alles,
was für Geschenke Josef seinen beiden Söhnen gegeben hat!

Chor:
Deine Reise hierher, Sinon, ist so beschämend, und so wird deine Reise hinweg auch sein. Geh
jetzt! Verlass uns so schnell wie möglich!

Sinon:
Was für eine elende Katastrophe! Meine Reise war eine Katastrophe! Alle meine Hoffnungen, eine
Katastrophe! Meine tapferen Männer, katastrophal verraten! Unser Marsch von Westerstede wird in
einer Katastrophe enden! Und ich kann nichts davon meinen Verbündeten sagen! Ich kann nicht
mehr zurück! Ich kann ihre Zerstörung nicht mehr zurückhalten! Ich muss schweigen bis zum
Schluss! - Liebe Schwestern! Töchter dieses Mannes! Ihr habt die grausamen Flüche gehört, die er
auf mich geworfen! Ich bitte euch, meine lieben Schwestern, wenn diese Flüche wahr sind, und ihr
seid bis dahin nach Oldenburg zurück gekommen, bitte lasst nicht meine Leiche schänden, aber ich
bitte, sie zu begraben in einem Grab mit all seinen Riten. Tut das, meine Schwestern, und zu den
Lobgesängen, die ihr bereits durch die Pflege dieses Mannes verdient habt, werden noch mehr und
immer noch mehr diejenigen kommen, die ihr von den Toten für die Pflege bekommt, dass ihr hier
genau meine Leiche begraben.

Anna:
Sinon, hör mir zu, bitte!

Sinon:
Was ist es, mein Liebling Anna? Sag mir!

Anna:
Sinon, rufe deine Armee zurück. Führe sie nach Westerstede zurück. Versuche nicht, Oldenburg und
dich in dem Prozess zu zerstören.

Sinon:
Nein, Anna. Es wird als Feigheit anzusehen sein, und ich werde nie wieder eine Armee zu führen in
der Lage sein.

Anna:
Aufs Neue? Auch mein Bruder? Warum wurdest du wieder so wütend? Was kannst du gewinnen,
indem du deine eigene Stadt ruinierst?

Sinon:
Anna, für einen Mann ist Feigheit das schändlichste, und sie ist es noch mehr für mich, weil ich von
meinem jüngeren Bruder Milan verspottet werden soll.
Anna:
Aber kannst du nicht sehen, was du tust, ist unseres Vaters Prophezeiung zu erfüllen? Ihr beide
werdet sterben auf dem gleichen Schlachtfeld, einander mit den Händen ermordend!

Sinon:
So sagt er! Das ist deutlich seinen Wunsch. Aber müssen wir es erfüllen?

Anna:
Ach nein! Aber wer auf der Erde wird mit dir gehen, wenn sie hören, was dieser Mann prophezeit
hat?

Sinon:
Niemand wird von seiner kleinen Prophezeiung etwas wissen. Ich werde niemanden davon
erzählen! Die Pflicht eines guten Boten ist, die gute Nachricht zu berichten und die schlechte
wegzulassen.

Anna:
Also denn! Du hast deinen Entschluss gefasst, du armes Kind!

Sinon:
Ich habe, Schwester, also halte mich nicht zurück. Ich habe eine Arbeit zu tun, und es ist sicher zu
stellen, dass dieser Marsch meiner Verbündeten voran geht, auch wenn mein Vater und seine Flüche
ihn in eine Katastrophe verwandelt haben. Aber ihr meine zwei Schwestern, wenn ihr meine
Wünsche erfüllt, wenn ich sterbe, kann Gott euch ein gutes Leben geben. Es ist nur der Tod, in dem
ihr mir helfen könnt. Aber jetzt lasst mich gehen. Lebt wohl, alle beide. Dies ist das letzte, was ihr
von mir sehen werdet lebendig.

Anna:
Oh, mein armer Bruder!

Sinon:
Fühle dich nicht traurig wegen mir, Anna!

Anna:
Liebling, Bruder! Wer würde nicht traurig wegen dir sein, wenn du in den sicheren Tod vorangehst?

Sinon:
Der Tod wird kommen, wenn der Tod kommen muss!

Anna:
Sinon, sage das nicht! Hör mir zu!

Sinon:
Anna, Du verschwendest deine Zeit, versuchend, mich zu überzeugen.

Anna:
O mein Bruder! Was soll ich ohne dich tun?

Sinon:
Die Engel klären unsere Wege. Sie lassen uns diesen Weg nehmen oder einen anderen. Wie für euch
zwei, bitte ich die Engel, euer Leben sei frei von Schwierigkeiten. Die ganze Welt weiß, ihr verdient
keine Not!

(Sinon ab.)

Chor:
Neue Übel! Eine neue schwere Prozession von Übel kommt, diesen blinden alten Fremden zu
besuchen. Vielleicht sind seine Tage zu Ende jetzt. Nichts, das das Schicksal will, bleibt je unerfüllt.
Die Zeit macht es sicher. Sie beobachtet, und Uhren gehen über uns alle. Es schlagen einige Tage
auf den Boden und andere steigen in den Himmel! Ah! Der Himmel brüllt! Oh, Gott!

Josef:
Meine Töchter, meine Lieben! Wenn es hier jemand gibt, lasst ihn Graf Ulrich, den tugendhaftesten
aller Menschen, holen!

Anna:
Warum, Vater? Warum willst du, dass Graf Ulrich hierher gebracht wird?

Josef:
Beim Donner, mein Kind! Gott hat mit mir abgeschlossen. Es ist Zeit für mich, zum Totenreich,
meine Lieben, zu gehen! Schnell! Eilt! Jemand hole den Grafen! Eilt!

Chor:
Ah! Siehst du das? Hörst du das? Gott brüllt wieder! Endloser Donner! Unaussprechlich! Der
Schrecken lässt die Haare auf meinem Kopf zu Berge stehen! Fürchte die Tränen in meiner Seele!
Entflammt ist der Himmel! Welche Schrecken bringt diese Flamme? Angst, Schüttelfrost, mein
Herz! Ein solches Feuer kommt ohne eine schlimme Katastrophe nicht! Oh, großer Gott! Oh Gott!

Josef:
Es ist hier, meine Töchter! Es ist hier! Gottes Wille wird in diesem Moment erfüllt! Ich kann ihm
nicht entkommen!

Anna:
Wie jetzt, Vater? Welche Anzeichen siehst du?

Josef:
Ich weiß, Anna! Ich weiß, dass es gut wird! Jemand bitte beeile sich. Geht schnell und bringt den
Grafen hierher!

Chor:
Aufs Neue! Wieder das Tosen und Rauschen kommt! Es ist alles um uns herum! O Gott, sei uns
gnädig! Herr Gott, wenn du uns irdischen Sterblichen senden willst eine dunkle Katastrophe, tu es
barmherzig! Gott, sei uns gnädig! Wenn dieser Mann von Gott gehasst wird, lasst nicht die Güte,
die ich ihm dargebracht, eine schlimme Strafe zeitigen! Gott, sei uns gnädig!

Josef:
Lieblinge, ist hier Graf Ulrich? Wird er kommen, bevor ich fertig bin? Wird er kommen, bevor ich
meinen Verstand verliere?

Anna:
Was ist es, Vater? Welches Geheimnis willst du ihm sagen?
Josef:
Ich habe ihm eine Rückkehr in seine Güte versprochen. Ich möchte dieses Versprechen erfüllen.

Chor:
Graf Ulrich! Graf Ulrich, mein Sohn, komm hierher! Graf Ulrich! Komm, mein Sohn! Beeile dich,
Graf Ulrich, wo immer du bist! Lass Jesu Kirche jetzt! Halte deine heiligen Zeremonien ab, Graf
Ulrich! Halte das Opfer des Lammes ab und komm her! Der Fremde ruft nach dir, Graf Ulrich! Er
möchte dir und dem Ort die Freundlichkeit vergelten, die er erhalten hat. Mein Graf! Komm
schnell!

(Auftritt Graf Ulrich.)

Graf Ulrich:
Was ist? Was soll das Geschrei? Es wird im ganzen Land geläutet. Eure Schreie und die Schreie des
Fremden. Was ist es? Gottes Donner? Hat es geregnet? Gab es einigen Hagel vielleicht? Wenn Gott
solch schreckliches Wetter schickt, kann niemand sagen, was er will!

Josef:
Oh, mein Graf! Mein Graf! Du bist in der Stunde gekommen, da mein Herz dich am meisten
benötigt! Gott tat Gutes für beide von uns, dich hierher gerade jetzt zu bringen.

Graf Ulrich:
Was ist es, Sohn deines Vaters? Was ist passiert?

Josef:
Graf Ulrich, es ist das Ende für mich gekommen, und ich will dich nicht verlassen, bevor ich meine
Versprechen, dir gegeben, erfüllt habe, und diesem Ort.

Graf Ulrich:
Das Ende? Welches Zeichen kündigt das an?

Josef:
Gott selbst, Graf Ulrich! Da sind die Vorboten, die es angekündigt. Nicht ein Zeichen ist falsch.
Alles ist, wie es verkündet wurde.

Graf Ulrich:
Und was sind diese Zeichen, Josef?

Josef:
Die endlosen Donner, der Blitze, die blinkenden Pfeile, durch die unbesiegbare Hand geschossen!

Graf Ulrich:
Ich glaube dir, Josef. Gott hat viel prophezeit, und es ist alles wahr geworden. Sag mir jetzt, was ich
tun muss.

Josef:
Sohn des Edzard, lass mich dir sagen, was für dein Dorf vorausbestimmt ist. Unveränderliche
Dinge, die die Zeit nicht beeinflussen kann. Graf Ulrich, in ein paar Minuten ich werde an den
Flecken gehen, wo ich sterben muss. Nein, die Hand wird man auf meine Schulter legen, um meine
Schritte zu führen; aber ich möchte, dass der Ort meines Todes und seine Umgebung geheim
bleiben. Versprich mir, dass du niemand sagen wirst, wo es ist, weil, Graf Ulrich, der Ort der Ort ist,
der wird für immer sein wird eine größere Verteidigung gegen deine Feinde als alle Waffen, die du
von deinen Verbündeten leihst. Dort du wirst allein wissen von Dingen, die nie ausgesprochen
werden dürfen. Dinge, die ich nicht diesen Bürgern, nicht einmal meinen Töchtern zeige, auch
wenn ich sie von ganzem Herzen liebe. Auch du musst diese Dinge ungesagt bewahren und
offenbaren sie nur während der letzten Tage dem Mann, von dem du denkst, dass er der Beste im
friesischen Land ist und er wiederum muss seinem Nachfolger ebenfalls so tun und so weiter in die
Zukunft. Auf diese Weise dieser Ort wird nie durch die Oldenburger zerstört werden. Oft sogar die
bestregierten Städte, Graf Ulrich, fallen in arroganter Weise, aber Gott, den Herrn, wenn sie
langsam sein könnten, werden sie schließlich sehen, auch diejenigen, die dem göttlichen Gesetz
Hohn sprechen und sind auf die Wege von Wahnsinnigen gegangen. Lass das nie passieren, mein
lieber Sohn, Graf Ulrich! Aber ich sage dir die Dinge, die du bereits weißt, Graf Ulrich, also lass
uns nicht noch mehr Zeit verschwenden. Lass uns jetzt an den Ort gehen. Gott drängt mich. Töchter,
folgt mir nach. Dieses Mal werde ich dein Führer sein, Anna, so wie du deinem Vater Führerin
warst. Kommt, Töchter, aber fasst mich nicht an. Lasst mich selbst den heiligen Boden meines
Grabes finden, den Boden, von dem das Schicksal entschieden, dass der Körper dieses Mannes
darin versteckt werden muss. Diesen Weg! Kommt hier entlang! Dies ist der Weg, Sankt Michael,
der Erzengel, der die Seelen der Toten begleitet, und Maria, die Königin des Himmels, begleiten
mich. O Sonne! Lichtloses Licht! Du warst meine Augen einmal, aber jetzt, jetzt dieser mein Körper
fühlt deine Töne zum letzten Mal! Nun, ich krieche in Richtung des Jenseits, wo ich die letzten
Reste meines Lebens verstecken kann. - Aber du, freundlichster Fremder! Möge Gott dir und
deinem Dorf all seinen Segen geben und deinen Begleitern, und sich an diese Segnungen immer
erinnern, so dass sie für immer bei euch bleiben.

(Josef, Graf Ulrich und die beiden Schwestern ab.)

Chor:
Oh Tod, Tod, Tod! Adonai, Adonai! Herr der Ewigkeit! Wenn es richtig ist, für mich so zu tun, dann
lass mich dich anrufen und die Königin des Himmels... mit allem Respekt und aller Ehrfurcht! Lass
uns dich bitten, diesen Fremden auf den grünen Wiesen des Gartens Eden ankommen zu lassen und
in den Hallen Jerusalems, frei von tiefen Seufzern und Schmerzen und der unerträglichen Qual. Er
hatte viel, Herr, ohne eigenes Verschulden erlitten, und der gerechte Gott muss ihn jetzt wieder
herstellen. Oh, Frauen der Erde! Betet für ihn! Und auch du Körper eines unbeugsamen Tieres, sein
treuer Hund, heule an seinem Grab! Ihr Frauen sagt, ihr habt euer Bett an der Seite des großen Tores
zum Himmel. Ein Heulen sei euer Schutz für den Toten! O Sohn des Himmels und der Erde! Von
euch ich erbitte, dass dieser Fremde leicht die ewigen Wiesen der Toten durch diese Tore betreten
dürfe. Ich bete zu dir, Jesus, Bringer der ewigen Ruhe für alle!

(Auftritt eines Boten.)

Bote:
Männer des Dorfes, lasst mich mit dieser Ankündigung kurz sein: Josef ist tot! Aber, meine Herren,
möge ich nicht kurz sein im Sagen, wie das passiert ist. Weder die Worte noch die Taten lassen
Kürze in diesem zu.

Chor:
So ist der arme Mann also tot?

Bote:
Ihr könnt sicher sein. Der Mann lebt nicht mehr!

Chor:
Sag uns, wie er gestorben ist. Hat Gott ihm schmerzlos und einfach den Tod gegeben?
Bote:
Das ist ein wunderbares Geheimnis! Ihr wart hier, und ihr saht ihn, als er euch mit den Augen
verlassen. Ihr saht, wie er ging, ganz allein, ohne dass jemand seine Schritte führte. Alle seine
Freunde folgten ihm, als er sie so geführt. Als er aber an den Rand des Waldes kam, an die Schwelle
zum Jenseits, hielt er an einem Kreuzweg, in der Nähe dieses tiefen Brunnens, wo der Pakt der
ewigen Freundschaft zwischen Graf Ulrich und Gräfin Theda geschrieben ward. Er hielt hier und
dort, zwischen dem Brunnen und dem Wald, er setzte sich auf die Erde, in der Nähe eines hohlen
wilden Birnbaums und eines Grabsteins. Er nahm seine schmutzige Kleidung und rief seine
Töchter, ihm Wasser aus einem nahe gelegenen Bach zu bringen, sich zu reinigen und ein
Trankopfer auszugießen. Die Mädchen liefen auf den Hügel von Hertha in der Nähe, und in aller
Eile taten sie, wie ihr Vater ihnen gesagt, und als sie zurückkamen, badete sie ihn und zogen ihn an,
wie durch den heiligen Brauch diktiert. Und als Josef zufrieden war und alle seine Bedürfnisse
erfüllt waren, gab Gott einen Donner, der die Mädchen vor Angst schaudern ließ. Sie fielen auf die
Knie und weinten bitterlich und schlugen ihre jungen bloßen Brüste unerbittlich! Als Josef sie so
sah und hörte ihr erbärmliches Stöhnen, nahm er sie in seine Arme und sagte zu ihnen: Kommt her,
meine Lieben. Dies ist der letzten Tag eures Vaters. Mein Leben ist zu seinem Ende gekommen, und
so werdet ihr nicht diese schwere Last mehr haben, euch um mich kümmern zu müssen. Ich weiß,
wie schwer diese Last war, meine Töchter, aber lasst mich mit diesen wenigen Worten diese Last
erleichtern: Niemand auf der Erde hat euch so sehr geliebt wie euer Vater! Ach, aber, meine Lieben,
nun werdet ihr ihn bald verlieren, und ihr werdet Waisenkinder für den Rest eures Lebens sein! - In
dieser engen Umarmung alle drei schluchzten für eine Weile und dann, als sie aufgehört zu weinen
und standen still da, eine schreckliche Stimme kam aus dem Nichts und von überall her, einer
Stimme, die die Haare auf den Mädchenköpfen zu Berge stehen ließ. Gottes Stimme rief laut und
deutlich: Josef! Josef! Du verschwendest deine Zeit! Was ist der Zeitpunkt, noch länger zu warten?
Komm! Du hast schon zu viel Zeit verschwendet! - Als Josef den Ruf Gottes hörte, fragte er nach
Graf Ulrichs Kommen, und als das geschah, sagte Josef zu ihm: Mein lieber Freund, reiche deine
Hand im alten Vertrauen meinen Töchtern! Und ihr, meine Mädchen, gebt ihm die Hand! Und Graf
Ulrich, versprich mir, dass du sie nie verraten wirst und dass du das tust, was du immer denkst, was
das beste für sie ist. - Der edle Graf Ulrich hielt seine Tränen zurück und schwor Josef, dass er tun
würde, wie der Fremde wollte. Josef streckte dann seine blinden Hände zu seinen Töchtern aus und
sagte: Meine Lieben, es ist jetzt Zeit für euch, Mut zu zeigen. Verlasst diesen Ort, so dass ihr nicht
in der Lage seid, zu sehen oder zu hören Dinge, die nicht gesehen werden sollten noch gehört. Geht
jetzt, meine Mädchen. Graf Ulrich, bleibe und höre, was passieren wird. - Dies sind die letzten
Worte, die wir alle von ihm gehört, und dann, mit Tränen in den Augen und mit Seufzern, sind wir
den Mädchen gefolgt vom Platz. Wir aber nach kurzer Zeit drehten unsere Köpfe um und sahen,
dass der Fremde verschwunden war. Graf Ulrich stand dort allein und versteinert, bedeckte seine
Augen mit den Händen, als ob er gerade eine schreckliche unerträgliche Vision gesehen habe. Einen
Augenblick später sahen wir allerdings Graf Ulrich auf die Knie fallen und beten mit den Worten
sowohl zur Mutter Maria als auch zum Himmel, der Heimat der Heiligen. Kein Sterblicher außer
Graf Ulrich kann uns sagen, wie der Mann verschwunden. Kein praller Donnerhammer wurde von
Gott geschickt und kein Meeressturm kam rauschend, ihn weg zu fegen. Vielleicht sind einige
Boten von Gott für ihn gekommen, oder vielleicht die Fundamente der Erde, das Reich der Toten,
hatte freundlicherweise für ihn sich geöffnet, ihn sanft zu empfangen, so dass er keine Schmerzen
mehr fühlen würde. Da starb Josef ohne das Stöhnen von Schmerzen, die in der Regel mit
schrecklichen Krankheiten kommen. Sterbliche, in der Tat, würden denken, er sei zu seinem Tod
durch ein gutartiges Wunder gekommen. Wenn jemand denkt, dass meine Worte die eines Narren
sind, dann soll es so sein. Ich werde nicht um seine Nachsicht bitten.

Chor:
Also, wo sind seine Töchter und alle seine Freunde, die mit ihm gingen?
Bote:
Nicht weit. Ich höre sie uns weinend nahen.

(Auftritt Anna und Evelin.)

Anna:
Ah! Ah! Jetzt müssen wir mehr trauern, als wir je zuvor getrauert haben! Das von Gott verfluchte
Blut, das unsere Adern durchströmt, elende Seelen, zwei Schwestern, Opfer des Schicksals ihres
Vaters! Doch das ist nicht alles! Wir waren begeistert, und die Schmerzen der ständigen Pflege für
ihn wurden geboren. Doch jetzt, jetzt müssen wir die Dinge sehen und unerträglich trauern, zu
sehen, was unmöglich zu äußern!

Chor:
Was ist es, Mädchen?

Anna:
Wir können nur raten!

Chor:
Ist er, Mädchen, gegangen?

Anna:
Gegangen, ja! Vorbei die Art, man möchte auch gehen.
Die beste Art und Weise, die möglich. Keine Kriege enthaupteten ihn, kein Meer entriss ihn, aber
die weiten Wiesen Edens waren geöffnet, und das unsichtbare Schicksal des Todes hat ihn
verschlungen. Ah! Ah! Elende Seelen, wir beide! Schwarze Dunkelheit, tödliche Dunkelheit breitet
sich nun über unsere Augen, meine arme Schwester! Wohin jetzt? In welche fernen Länder, auf
welche quälenden Meere müssen wir jetzt wandern? Welche bittere Schmerzen müssen wir
ertragen, um zu überleben?

Evelin:
Ich weiß es nicht, Anna! Wie ich wünschte, der mörderische Tod käme, mich zu nehmen auch!
Miserable Seele! Ich könnte dann meines alten Vaters Schicksal teilen. Das Leben zuvor ist nun das
Leben unbewohnbar!

Chor:
Liebe Mädchen! Beste Schwestern in der Welt! Wir müssen alle den Willen Gottes ertragen. Warum
euer Herz auf diese Weise verbrennen? Das Schicksal hat euch nicht auf so einem schrecklichen
Weg behandelt.

Anna:
Es gibt Elend sogar im Verlust des Elends. Das Elend, das ich empfand, als ich den armen Mann in
meinen Armen hatte, ist nicht mehr. Das Elend, das ich geliebt! Oh Vater! Oh, mein Liebling, Vater!
Du bist nun in der ewigen Ruhe der anderen Welt droben bekleidet. Nie wieder, Vater! Niemals
werde ich, nie wird eine von uns aufhören, dich zu lieben!

Chor:
Er tat...

Anna:
Er tat, was ihm gefiel.
Chor:
Was war es?

Anna:
Er starb in einem fremden Land, eine Sache, die ihm gefiel. Sein Bett ist immer nun unter kühlen
Schatten. Er hat diese Welt nicht unbeweint verlassen! Unbeweint, mein Vater! Oh, Vater! Tränen
meine Augen überfluten, und ich weiß nicht, wie man die Schmerzen mildern soll. Ach, Vater! Du
wolltest in einem fremden Land sterben, allein, verlassen! Oh Vater!

Evelin:
Oh, Vater! Oh, arme Schwester! Ohne ihn jetzt, was wird das Schicksal für uns sein?

Chor:
Aber Mädchen! Da sein Tod ein glücklicher war, warum so tief trauern? Kein Leben sterblich ist
frei von Störungen.

Anna:
Komm, Liebling, Schwester, lass uns zurück eilen!

Evelin:
Wohin, Anna?

Anna:
Ich habe ein großes Verlangen zu sehen...

Evelin:
Zu sehen was, Liebling?

Anna:
Zu sehen sein irdisches Zuhause.

Evelin:
Wessen irdischen Heimat?

Anna:
Unseres lieben Vaters, Evelin! Oh, ich kann nicht diesen Schmerz ertragen!

Evelin:
Aber es ist nicht richtig, Anna. Kannst du es nicht sehen?

Anna:
Was ist los, Evelin? Warum gehst du gegen mich vor?

Evelin:
Denn siehst du...

Anna:
Aufs Neue? Wieso tust du mir das an?

Evelin:
Weil er ohne Begräbnis ist, Anna, ohne dass jemand da war, zu sehen, wie er stirbt!
Anna:
Komm! Komm! Nimm mich an diesen Ort und töte mich auch dort!

Evelin:
Ah nein! Liebe Schwester, nein! Wie werde ich in der Lage sein, ohne dich zu leben, mein Schatz,
Schwesterherz?

Chor:
Liebe Mädchen, habt keine Angst! Habt keine Angst vor irgendetwas!

Anna:
Aber wo kann ich Zuflucht suchen?

Chor:
Du weißt schon, wo.

Anna:
Ich weiß was?

Chor:
Du weißt bereits, dass dieser Ort hier wird dir die Zuflucht sein, die du suchst.

Anna:
Ich habe das Gefühl, dass...

Chor:
Was? Was ist in deinem Kopf?

Anna:
Ich habe das Gefühl, dass wir in unsere Stadt Oldenburg zurückgehen sollten, aber ich bin nicht
sicher, wie.

Chor:
Noch nicht einmal denke so etwas.

Anna:
Wir sind in dem Griff des Elends!

Chor:
Ihr wart es immer, meine Kinder.

Anna:
Es war schrecklich, es ist jetzt noch schrecklicher.

Chor:
Ihr seid in der Tat von einem Ozean des Elends, Mädchen, umgeben!

Anna:
Einem Meer, ja!

Chor:
Ich stimme zu.
Anna:
Oh Gott! Oh Gott! Wohin können wir Elenden jetzt gehen? Wo werden wir einige Hoffnung finden?

(Auftritt Graf Ulrich.)

Graf Ulrich:
Liebe Mädchen, eure Trauer jetzt beendet, bitte, weil sie nicht angemessen ist, jemanden, dessen
Tod war eine süße Flucht vor Schmerzen, zu beklagen. Gott würde zornig sein.

Anna:
Sohn des Edzard, wir bitten dich!

Graf Ulrich:
Was ist es, was soll ich für euch tun?

Anna:
Wir müssen unseres Vaters Grab, Graf Ulrich, sehen. Mit unseren eigenen Augen.

Graf Ulrich:
Ihr könnt nicht dorthin gehen. Ich kann es euch nicht erlauben.

Anna:
Was meinst du, Herr Graf Ulrich?

Graf Ulrich:
Mädchen, Josef selbst hat dies befohlen. Er hat mir befohlen, niemals an diesen Ort zurückgehen
und keinem Sterblicher über den Verbleib seines heiligen Grabes etwas zu erzählen. Dies, sagte er,
würde dafür sorgen, dass mein Land vor feindlichen Angriffen sicher bleibt. Meine eigenen Worte
und mein Eid wurden von Gott selbst gehört, der alles hört.

Anna:
Wenn das sein Wunsch war, dann werden wir daran festhalten. Aber, Graf Ulrich, bring uns zurück
zum alten Oldenburg, so können wir die Tötung unserer Brüder versuchen abzuwenden.

Graf Ulrich:
Das werde ich tun, und ich werde tun, was ihr wollt, euretwegen und zum Wohle des Menschen, der
gerade erst ins Jenseits ging. Auf diese Verpflichtung hin werde ich tun das Beste, was ich kann.

Chor:
Trauert nicht mehr, ihr zwei, und nie wieder sollt ihr weinen! Dieser Mann wird alle seine
Versprechen erfüllen.

DIE CHRISTINNEN

TRAGÖDIE
Dramatis Personae

CHRISTUS (auch bekannt als Jesus, Messias, Menschensohn)

JOHANNES BAPTISTA (Prophet von Jerusalem)

DAVID (Gründer und ehemaliger König von Jerusalem)

HERODES (König von Jerusalem)

MARIAMNE (des Herodes Frau)

BOTEN

ZWEI DIENER DAVIDS

CHOR DER CHRISTINNEN

NACHFOLGER VON MARIAMNE

WÄCHTER, ANHÄNGER DES HERODES

Der königliche Palast von Jerusalem.

Zwei oder drei Stufen trennen den Palast vom Boden.

Nacht. Hinter den Vorhängen hören wir Flöten, Tamburine und Trommeln, die persische Musik
spielen. Die Perkussion wird von Schwertern gemacht, die auf Trommeln schlagen, wie wir später
sehen werden.

Weibliche Rufe von Halleluja und freudigem Wahnsinn, die Signifikanten des Messianischen
Festivals.

Donner und Blitz unterbrechen die Musik und die festlichen Rufe.

Ein Bliz enthüllt kurzzeitig ein Grab auf der Bühne rechts und in der Nähe der Palastmauer.
Christus, der Gottmensch, steht hinter dem Grab und wird durch die Beleuchtung gesehen.

Er ist in Gestalt eines Menschen zur Erde gekommen.

Eine kurze stille Pause, bevor Aurora langsam die Bühne erleuchtet.

Vor dem Grab und mit dem Rücken zum Publikum steht Christus.

Das Grab ist aus Steinen und eine dünne Weihrauchwolke steigt langsam auf.

Er legt vorsichtig und ehrfürchtig einige Brotähren und Weinreben darauf und um sich herum.
Am umliegenden Boden werden wir Triebe von Lorbeer sehen.

Er hält ein hohes Kreuz als Hirtenstab.

Christus ist ein junger, schöner, sanfter Mann mit einem jungenhaften (wenn auch nicht
verweichlichten) Aussehen und mit langen, weichen, braunen Locken. Auf seinem Kopf ist eine
Girlande aus Dornen, und seine Kleidung ist Purpur. Sein Bart ist schwarz.

Der Dornenkranz, so würde ich sagen, bildet einen langen Schleier, der in seinem Haar von der
Oberseite seines Hinterkopfs bis fast auf den Boden geflochten ist.

Er wendet sich an das Publikum. Sanft, mild und mit Würde.

CHRISTUS
(sieht sich um und untersucht das Heilige Land)
So, hier bin ich! Jerusalem!

Ich bin Christus, Sohn Gottes. Meine Mutter war Maria und sie war Davids Tochter. Gott hat mich
von meiner Mutter mit seiner Heiligen Geist geboren werden lassen.

(er zeigt das Grab hinter ihm)

Da oben ist der Herr des Himmels! Ich habe meine göttliche Erscheinung verlassen und die des
Menschen angenommen, und so laufe ich jetzt an den Bächen und Flüssen von Galiläa am
Gewässer von Tiberias. Ja, ich habe die Gestalt eines gewöhnlichen Mannes angenommen, ich, der
Gott Christus.

(wieder dreht er sich um und zeigt auf das Grab.)

Ich kann das Grab meiner Mutter in der Nähe des königlichen Palastes Zion sehen. Von Gott mit
Leib und Seele in den Himmel aufgenommen! Der Weihrauch steigt immer noch aus den Ruinen
ihres Hauses auf dem Zion auf, ein starkes Zeichen dafür, dass des Todes wütende Wut meine
Mutter niemals auslöschen wird. Ich danke und bewundere den alten David dafür, dass er dies zu
Ehren seiner Tochter Maria zu einem heiligen Denkmal gemacht hat. Natürlich war ich es, der das
Grab mit Brotgetreide Weinreben überschattete. Ich habe die goldreichen Farmen von Galiläa und
Samaria hinter mir gelassen. Ich ging durch die steinigen Mauern von Jericho und durch die wilden
Länder von Tyrus und Sidon, war in der seligen Araba und jenseits des Jordan. Ein Land, Palästina,
weit am Meer verteilt, mit Städten voller erhabener hoher Türme, voller Juden und Griechen und
Römer, die sich alle angenehm vermischten. Und in all diesen Ländern habe ich meine Geheimnisse
gezeigt, meinen Kult gelehrt und mich als Gottmensch inthronisiert. Dies ist die erste jüdische
Stadt, die ich besucht habe, die erste, in der ich mich und meine Riten vorgestellt habe. Zuerst habe
ich diese galiläischen Frauen gerührt, Magdalena, Johanna und Susanna, sie mit Linnen bekleidet
und sie mit dem Kreuz und dem Rosenkranz bewaffnet. Davids Töchter wollten erst nicht
akzeptieren, dass mein Vater Jahwe war. Sie hätten es besser wissen sollen, als sich gegenüber
meiner Mutter Maria so zu verhalten. Sie beschuldigten sie, mit irgendeinem Sterblichen geschlafen
zu haben, und beschuldigten dann die Jungfrau wegen meiner Geburt. Typische jüdische Trickserei:
Beschütze die Ehre der Tochter Gottes Maria und beschützt eure eigene Ehre, ihr Christinnen. Aber
die Schwestern verbreiteten immer wieder das Gerücht, dass meine Mutter mit einem Mann
geschlafen habe und dass sie einen Gott für ihre unzüchtige Schwangerschaft verantwortlich
gemacht habe, und deshalb sagten sie, dass Gott sie habe entschlafen lassen. Also, für diesen
galiläischen Frauen habe ich ein bisschen Wahnsinn gesandt. Sie haben ihr Haus verlassen und
eilten wütend in die Berge Hermon und Tabor, wo sie jetzt leben. Ich habe sie dazu gebracht, das
Kleid meiner Riten und Zeremonien zu tragen und die Ratio aus ihren Gedanken zu verbannen. Die
ganze weibliche Bevölkerung von Jerusalem! Dann habe ich sie in die Berge geschickt, um mit
Davids Töchtern, den Schwestern meiner Mutter Maria, unter den wilden Tieren in einem wilden
Wald unter den wilden Zedern und Felsen des Libanon zu leben, ohne Dach und Schutz über ihren
Köpfen. Diese Stadt Jerusalem muss auf die eine oder andere Weise lernen, ob sie es will oder
nicht, dass sie nicht ungeweiht bleiben und meine Riten ignorieren kann! Diese Stadt muss lernen,
auf die eine oder andere Weise, ob sie es mag oder nicht, dass meine Mutter Maria unbefleckt war
und diese Christinnen sich bei ihr entschuldigen müssen!Diese Stadt muss lernen, auf die eine oder
andere Weise, ob sie es mag oder nicht, dass ich hier bin, um der ganzen Welt zu zeigen, dass ich ihr
Sohn allein, der Jungfrau Maria Sohn und der Sohn Gottes bin! Der alte Mann David hat seine
Krone dem Herodes überlassen. Nun, das ist ein Mann, der gewöhnlich mit Gott streitet und mich
mit seinen Beleidigungen und lästerlichen Gebeten kränkt. Ich werde ihm und all seinen Juden
zeigen, dass ich wirklich Gott bin. Danach, nachdem ich alles hier festgelegt habe und alle dazu
gebracht, mich zu kennen, werde ich in die ganze Welt gehen und die Völker über meine Stärke als
Gott unterrichten. Wenn die Leute von Jerusalem beschließen, gegen meine Christinnen zu kämpfen
und sie von ihrem Berge Tabor zu verfolgen, werde ich an der Spitze meiner Jüngerinnen stehen
und in den Kampf mit den Pharisäern eintreten. Deshalb habe ich mich als Mann verkleidet.

Von beiden Seiten der Bühne hören wir Tamburine und ekstatische Klänge von Frauen. Es ist das
ders Chor der Christinnen (Christi Jüngerinnen), und nach einer kurzen Pause treten sie wild,
wahnsinnig , geräuschvoll auf. Sie sind Orientalinnen.

CHRISTUS
(fährt fort)
Ah! Meine liebste Gruppe von Jüngerinnen! Hier seid ihr ja! Kommt, kommt rein, meine Lieblinge!
Ihr, die ihr mir hier gefolgt seid, den ganzen Weg von Magdala, der Burg in Galiläa, diesem von
Heiden bewohnten Land. Kommt, meine Reisegefährtinnen, meine Freundinnen, spielt eure
Gitarren und blast die Flöten, eure Trommeln und Tamburine, die Instrumente, die Mutter Maria
und ich so lieben. Spielt hier herum, um König Herodes' Palast herum, und lasst euch von der Stadt
Davids hören. Ich bin unterwegs, um die anderen Christinnen, die Jüdinnen, zu besuchen, die in den
Felsen, Gipfeln und Tälern von Judäa leben. Ich werde mich ihnen bei ihren Festen anschließen.

Christus ab.

Der Chor der Christinnen spielt für einige Momente, bevor man anfängt zu sprechen.

CHOR DER CHRISTINNEN


Ich habe das heidnische Land verlassen, den ganzen Berg des Hermon, und habe mich hierhin nach
Judäa durchgearbeitet, in Geschwindigkeit und harter Arbeit! In Geschwindigkeit und in süßer
Arbeit, mit einer freudigen Erschöpfung. Ich bin zu dir gekommen und singe ekstatische Lobpreis-
Lieder für Christus, den Gott, der uns liebt! Wer - wer ist da? Wer - wer ist auf der Straße? Wer -
wer ist vorm Haus? Lasst sie alle sich in ihren Häusern einschließen! Lasst sie alle den Mund halten
in heiliger Stille! O, mein Herr Jesus! Meine Stimme wird immer dein Lob singen! Selig ist, wer die
Sakramente und heiligen Riten Gottes kennt und vollzieht Christi Reinigungsrituale hoch in den
Bergen, ihre Seele im Einklang mit der Jüngerschaft des Gottes, denn sie leben ein reines Leben!
Und gesegnet ist auch der Mann, der an die Geheimnisse unserer großen Mutter Maria glaubt und
trägt den Rosenkranz und winkt mit dem Hirtenstab und verbeugt sich vor Christus, auch er ist
wirklich gesegnet! Kommt, Christinnen! Christinnen, kommt! Lasst uns Christus, den
Gottmenschen, zurückholen, der uns stark liebt! Ein Gott, der von Gott geboren ist! Bringt ihn vom
Berge Zion zurück! Bringt ihn zurück, Christinnen, zu den Straßen von Galiläa, bringt zurück den
Christus! Vor langer Zeit, zu der Zeit, als der Bauch seiner Mutter Maria war voll mit ihm und mit
seinen Schmerzen, Gott schickte seinen Engel zu ihr, Maria vom göttlichen Kind, vom Schmerz und
von ihrem Leiden zu entbinden, zu früh das alles, alles fertig vor der Zeit! Und sofort hat Gott das
göttliche Kind genommen und
hat ihn in die Gebärmutter seiner Barmherzigkeit aufgenommen! Dann, als das ewige Schicksal
seine ganze Zeit im Mutterschoß Gottes gewebt hatte, brachte Gott den Gottessohn Christus hervor
und platzierte eine Dornenkrone, durchflochten mit mystischen Rosen, inmitten seiner langen
braunen Locken. Das ist der Grund dafür, dass die Fleisch essenden Jüngerinnen Rosenkränze in
ihren wilden Haaren tragen. Eine Dornenkrone auf dem Kopf des Gottes, ein Rosenkranz auf den
Köpfen seiner Bräute! O Jerusalem! Nimm den Rosenkranz! Nazareth! Du, die du die Jungfrau
Maria genährt hast, schmücke dich reich mit Lilienstängeln und tanze wild mit Ästen von Fichten
und Pinien! Reflektiert die gefleckten Felle der Kitze auf euren Rücken und krönt eure Köpfe mit
weichen Locken aus weißer Wolle. Wickelt Weinranken um den heiligen Hirtenstab unseres Gottes
und haltet ihn ehrfürchtig! Und wenn unser Gott Christus, der Gottmensch, der uns liebt, kommt
mit seinen ekstatischen Aposteln, hoch oben auf dem Berg Tabor, auf dem Berg Hermon, wo die
Frauen von ihrem Webstuhl und ihrem Spinnrocken entkommen sind, all diese Frauen, wild
gemacht vom göttlichen Wahnsinn, den Christus ihnen schickte, das ist, wenn ganz Jerusalem
tanzen wird, die Frauen werden wild, ekstatisch den Lobpreistanz tanzen! Wenn Christus auf den
Berg Zion kommt! Heimat der Engel! Gelobtes Land des Herrn! Joschafats tiefstes Tal! Dort hat
David die klingenden und lärmenden Zymbeln erfunden! Und das Tamburin, ein Stück Haut, eng
über einen Kreis gezogen, das, wenn die Frauen im prophetischen Wahnsinn sind, seinen lauten
Schlag mit dem sanften Atem der Flöten zusammenbringt. Die Trommel haben sie in die Hände von
Mutter Maria gelegt, damit sie die wilden Schreie der Christinnen begleitet. Ah, aber die schlauen
Bauern haben sie aus ihren Händen gestohlen und sie sofort mit den verrückten Tänzen von
Christus vereinigt, die jedes Jahr kommen. Eine herrliche Freude für den Gott! Glücklich ist der
Bauer, der frei im Tal läuft, gekleidet in die weiche heilige Haut eines Hirsches, das Blut eines
geschlachteten Hirsches suchend und die Freude, Fleisch zu essen, während er sich tief in die Berge
Galiläas und Judäas auflädt. Erster unter den Gesegneten, Bräutigam Christus! Im Tal fließt die
Milch und der süße Honig. Im Tal läuft der Nektar der Bienen frei und die Rauchdüfte sind wie
syrischer Weihrauch. Und da hält der Gott, der eine Fackel hält, die leuchtet hell, er springt und
rennt, er springt und rennt, bis er seine Christinnen zum mystischen Tanz einlädt und sie mit seinen
Jubelschreien wild macht. Schau, wie er seine lockigen Haare in den Launen des Windes lockert.
Und dann ruft er triumphierend: Segen, Segen! Singt für Christus zu den schweren Klängen der
Trommel. Segen, Segen für den gesegneten Gott, mit Jubelrufen und freudigen Schreien, wenn die
süß geblasene heilige Flöte laute Lieder in Harmonie spielt, wenn sie den Berg, diesen heiligen
Berg Karmel, hinaufsteigen. Freudig wie die Stute ihrem Hengst folgt, hebt die Christin ihre Beine.

Auftritt Johannes Baptista, ein blinder Seher, der mit der einen Hand die Hand eines Knaben und
mit der anderen den Hirtenstab hält. Fast vollständig kahl und mit einem dünnen langen grauen
Bart. Er trägt einen Mantel aus Kamelhaar. Sein Körper ist von vielen Jahren gebeugt.

JOHANNES BAPTISTA
Wer wacht am Tor?

Der Knabe geht und klopft an die Tür.

Ruf David hier draußen an. David, Jesses Sohn, verließ die Stadt Bethlehem und kam hierher, um
diese hoch aufragende Stadt Jerusalem zu bauen. Lass jemanden reingehen und ihm sagen, dass ich,
Johannes Baptista, nach ihm suche. Er weiß, warum ich hier bin und worauf wir uns geeinigt haben.
Ein alter Mann, ich, mit einem noch älteren Mann, ihm. Wir zünden Weihrauchkörner an und
kleiden uns in weiches Hirschleder. Wir werden unsere Köpfe mit Girlanden aus Efeu bedecken.

Der Knabe geht durch das Tor, um David zu informieren. Er kommt nicht zurück. Kleine Pause.
Auftritt David, der in ein Hirschfell und eine Efeugirlande gekleidet ist und einen langes Zepter
trägt. Er ist älter als Johannes Baptista und sieht ihm sehr ähnlich, obwohl wir ein bisschen mehr
Lebensfreude in seinem Antlitz und seiner Gestalt sehen. Wir müssen dieses zusätzliche bisschen
joviale Verhalten zeigen, so dass wir einen schärferen Kontrast zu seinem Verhalten gegen Ende des
Stücks bilden können. Seine Efeugirlande ist gut platziert, und er streicht oft mit seiner Hand
darüber und achtet darauf, dass sie nicht fehl am Platz ist. Er begrüßt Johannes Baptista mit
Enthusiasmus.

DAVID
O, mein Freund! Welche Freude hat der Klang deiner Stimme. Ich hörte sie im Palast und dachte,
jetzt, da ist eine weise Stimme von einem Weisen!Hier bin ich, Johannes Baptista, so gekleidet, wie
der Gott uns anziehen möchte. Wir müssen jeden von Christi Wünschen in jeder möglichen Weise
gehorchen. Er ist der Sohn meiner Tochter Maria, und er hat allen Sterblichen bewiesen, dass er
wirklich Gott ist. Lasst uns ihm unseren Respekt zeigen, so viel wir können.

Er hüpft aufgeregt herum und sucht nach seinen tanzenden Füßen.

Ich habe keine Ahnung, wo wir tanzen sollten, wo wir unseren Fuß platzieren sollten, wo wir
unseren gealterten Kopf beugen sollten. Führe mich, alter Johannes Baptista, ich bin ein armer alter
Mann. Zumindest bist du ein weiser Mann. Ich werde die Erde mit diesem Zepter schlagen. Was für
eine großartige Sache ist es, nicht wahr? Wir haben unsere alten Jahre vor lauter Glück vergessen.

JOHANNES BAPTISTA
Du fühlst dich genau so, wie ich mich fühle, mein Freund, denn auch ich fühle mich jung, und auch
ich werde dieses mystische Tanzen ausprobieren.

DAVID
Nun, sollen wir einen Wagen zum Berg nehmen?

JOHANNES BAPTISTA
Nein, nein, nein! So zeigt man Gott keine Verehrung!

DAVID
Nun, hier sind wir: Ich, ein alter Mann, werde dich führen, einen anderen alten Mann.

JOHANNES BAPTISTA
Keine Sorge! Gott wird uns beide ohne die geringste Anstrengung führen. Keine Ermüdung, David!

DAVID
(sieht sich besorgt um)
He, Johannes Baptista? Werden wir die einzigen beiden sein, die den heiligen Tanz von Christus
spielen?

Sie beginnen einen sehr langsamen Vorstoß in Richtung Ausgang der Bühne links. Sie bleiben in
der Nähe des Vorhangs stehen, als sie Herodes vom anderen Ende der Bühne kommen spüren.

JOHANNES BAPTISTA
Ja, David, weil wir die einzigen sind, die gerade denken können. Der Rest von ihnen? Sie sind alle
Irrgläubige!

DAVID
Komm schon, alter Mann. Wir werden spät dran sein. Halte mich jetzt an meiner Hand.
JOHANNES BAPTISTA
Hier bin ich. Nimm meine Hand.

DAVID
Ein Sterblicher sollte niemals Gott mit Verachtung behandeln.

JOHANNES BAPTISTA
Es hat keinen Sinn, mit subtilen Worten herumzuspielen. All unsere Traditionen, all diese Dinge, die
uns unsere Väter seit vielen Jahren überliefert haben, werden wir nicht loslassen, egal wie feindselig
das Denken ist. Oh, ich kann sie sagen hören: Schämst du dich nicht für deine Jahre? Tanzt du in
deinem Alter, deinen Kopf in Efeu gewickelt? - Nein, ich schäme mich nicht. Gott zeigt dem Alter
gegenüber keine Vorurteile. Er will Ehrerbietung von allen, jungen und alten. Er ist nicht an
Jahreszahlen interessiert.

DAVID
(blickt tief in die Vorhänge)
Johannes Baptista, alter Freund, wenn du siehst, dass die Sonnenstrahlen deiner Sehkraft nicht
helfen, werde ich dir sagen, was ich mit meinen sehe. Ich kann sehen, dass Herodes auf den Palast
zugeht. Ich habe ihm Jerusalems Thron überreicht. Er sieht ziemlich verstört aus. Ich frage mich,
welche Neuigkeiten er uns bringen wird.

Sie verstecken sich hinter dem Grab. Auftritt Herodes mit zwei bewaffneten Wachen. Er ist ein
junger Mann voller Wut. Er trägt eine kurze römische Tunika und ein Schwert. Sein Haar ist lang,
aber ordentlich in einem Pferdeschwanz gebunden. Er betritt die Bühne, bemerkt die beiden Männer
nicht und wendet sich an seine Wachen.

HERODES
Alles, was ich getan habe, ist, für kurze Zeit von Jerusalem wegzugehen, und was passiert? In
meinen Ohren brodeln schreckliche und bizarre Katastrophen, die mein geliebtes Land treffen. Ich
habe gehört, dass unsere Frauen ihre Häuser verlassen haben und in die Berge gegangen sind, um
die mystischen Tänze zu tanzen! Ein neuer, junger Gottessohn? Absoluter Quatsch! Da sind sie und
stellen große Fässer voller Wein in die Mitte ihrer Gruppe, mitten im Nirgendwo, und von dort
gehen sie weg, eine hierhin, eine andere dorthin, herum machend mit jedem Mann, dem sie
begegnen und die Versicherung geben, dass sie Christinnen sind; aber was machen sie? Christus
dienen? Auf keinen Fall! Sie dienen Venus! Ich habe einige von ihnen erwischt, ihre Hände
gebunden und sie in verschiedenen öffentlichen Gebäuden eingesperrt. Der Rest, diejenigen, die
entkommen sind, werde ich von den Bergen fangen. Susanna zum Beispiel und Mariamne, meine
Frau, sowie Johanna, die Frau meines Kinderpflegers. Ich schließe sie auch hinter Gittern ab, damit
ich die mystischen Riten dieses Gotteslästerers verhindern kann. Mir wurde gesagt, dass er ein
junger ausländischer Schwätzer ist, ein Betrüger aus Galiläa, mit braunen und von Narde duftenden
Zöpfen, und man sagt auch, dass man in seinen mandelförmigen Augen die Reize der Venus sehen
kann. Und dieser Mann hängt um mit all den jungen Mädchen herum und bietet ihnen Eintritt zu
den mystischen Riten! Wenn ich diesen Gauner irgendwo in der Nähe dieses Palastes erwische,
werde ich dafür sorgen, dass ich sein Kreuztragen und Segnen der Huren ein für allemal stoppe,
indem ich seinen Kopf von seinem Rumpf abtrenne! Ha! Offenbar sagt dieser Idiot, dass er
Christus, wahrer Gott und wahrer Mensch ist. Er sagt, dass Christus in der Mutterschoß des
himmlischen Vaters gesät wurde! Wie töricht! Die wahre Tatsache war, dass Gott der Einzige ihn
zusammen mit seiner Mutter Maria verfluchte! Nun, wenn ein Fremder kommt und dir all diese
Lügen und Unverschämtheiten erzählt, was tust du? Ist das nicht alles, was des Henkers würdig ist?

Er bemerkt Johannes Baptista und David.


Ha! Oh mein Gott! Jetzt gibt es einen echten Anblick! Ist das nicht eine Art Verrückter? Unser guter
alter Prophet Johannes Baptista, der Seher der kommenden Dinge! Da ist er, mit entzückenden
Hirschfellen bekleidet, und mit ihm der König David. Was für ein Lachen für ein Stückchen
heidnischen Rummel mit seinen eigenen Phallus! Nein, nein, nein, Großvater David, dich so zu
sehen, ich kann es einfach nicht glauben, dass dein Alter deinen Kopf nicht mit Weisheit gefüllt hat.
Wickle den Efeu von deinem Zepter ab. Das steht dir nicht. Hast du ihn dazu überredet, Johannes
Baptista? Bist du es, der diesen neuen Gottessohn in unsere Stadt Jerusalem bringen will, damit du
mehr Geld mit neuen Orakeln verdienen kannst? Dein graues Haar hat dich gerettet, alter Mann.
Sonst würde ich dich fesseln und dich mitten unter diese wilden Frauen stellen. Das würde dich
lehren, neue Riten in unsere gute Stadt zu bringen. Ich sage euch beiden: Aus besoffenen Weibern
kommt nichts Gutes. Weinweisheit und Orgien sind gefährlich!

CHOR
(zu Herodes)
Oh, was für eine Respektlosigkeit! Welche schreckliche Respektlosigkeit zeigst du unserm Herrn,
Freund! Nicht einmal gegenüber David, der hier den erdgeborenen Samen gesät hat, aus dem deine
Menschenrasse geboren wurde und du! Wie kannst du deine eigene Rasse so beschämen?

JOHANNES BAPTISTA
Wenn ein weiser Mann die Möglichkeit hat zu sprechen, ist es kein großes Problem, die Wahrheit zu
sagen. Du, Herodes, bist du natürlich ein gut artikulierter Mann, oder so denkst du, aber deine
Worte haben keine Logik. Kühnheit, Stärke und Beredsamkeit, alles für sich allein, machen einen
schlechten Bürger, einen dummen! Dieser neue Gott, den du verspottest... Ich kann nicht sagen, wie
stark er hier in Juda ist, aber es gibt zwei Dinge, junger Mann, die den Menschen am wichtigsten
sind: Er ist der ICH BIN. Mutter Maria (nenn sie mit einem anderen Namen, wenn du willst), die
das Volk auf Erden mit dem Brot des Himmels ernährt und die das Angesicht der Mutter Erde ist;
und ihr Partner, Christus, ihr Sohn, dieser Gottmensch, der Gottmensch, der das heilige Blut als
Trank erfand, den er uns Sterblichen brachte. Dieses Blut hält den Schmerz der gequälten Seele
zurück, gibt den Menschen einen sanften Schlaf und lässt ihn sein tägliches Leiden vergessen. Es
gibt wirklich keine bessere Medizin gegen Schmerzen oder Verzweiflung. Er ist wirklich Gott, und
er wird genauso verehrt wie der Vater im Himmel, damit die Sterblichen seine Opfergaben genießen
können. Du lachst über die Tatsache, dass er in Gottes des Vaters barmherzigen Mutterschoß
aufgenommen wurde? Nun, lass mich dir genau zeigen, wie das passiert ist. Sobald der Vater den
neugeborenen Christus im Feuer des Blitzes entrückt hatte, brachte er ihn in den Dritten Himmel
und präsentierte ihn dort allen Engeln als Gott von Gott. Mit der Zeit mischten sich die Worte Äther
und Vater in den Gedanken der Menschen und so wurde die Theologie entwickelt, wie Christus in
des Vaters Mutterschoß der Barmherzigkeit gesät wurde. Außerdem ist dieser Gottmensch auch ein
Dichter von Gleichnissen. Er ist der Prophet. Du siehst, die eucharistischen Riten und die damit
einhergehende Ekstase haben eine starke prophetische Kraft, denn wenn der Gott den Körper seiner
Anhänger vollständig und vollkommen übernimmt, wenn er sich in ihren Körper hineinbegibt und
darin erblüht zu seiner vollen Gestalt, diese glücklichen Menschen erhalten die Fähigkeiten der
Propheten. Es heißt Prophezeiung im Wahnsinn. Aber er besitzt auch viel von Davids Kriegskunst.
Du kannst dir eine ganze Armee vorstellen, die in einer Reihe steht, bereit zum Angriff, Speere,
Schilde und Bögen im Anschlag. Plötzlich, noch bevor ein Speer geworfen wurde, kommt eine
Panik, eine unbegreifliche Raserei befällt die ganze Armee. Diese Raserei ist die Arbeit von
Christus, dem Herrn der Heerscharen. Du wirst ihn auch im Tempel sehen, über seine Steine
springend, über den Ölberg, und die riesigen Äste der Ölbäume schüttelnd. Christus ist ein großer
Gottmensch, geliebt und verehrt in ganz Asia! Aber glaube mir, junger Herodes! Denke niemals,
dass die große Autorität über die Menschen, wie die, die du hast, große Stärke bedeutet! Sei nicht zu
stolz auf einen solchen Thron. Sei auch nicht stolz auf eine falsche Meinung. Es gibt keine Weisheit
im Stolz auf solche Dinge. Denke ein wenig besser und akzeptiere diesen Gottmenschen auf Erden,
nimm seinen Riten teil und lege dir den Rosenkranz an. Es ist nicht Christus, der Frauen zwingt,
sich der Lust zu unterwerfen. Weisheit ist natürlich keusch. Eine weise Frau wird ihre Keuschheit
während der mystischen Riten nicht missbrauchen. Das musst du wissen. Du weißt, wie es dir
gefällt, wenn viele Menschen an diesen Toren sind und Herodes' Name in ganz Jerusalem
verherrlicht wird. Nun, ich denke, so fühlt sich Christus auch, wenn wir ihn verehren. Du lachst hier
über den armen David, deinen freundlichen Großvater, aber er und ich, mit dem Kranz auf unseren
Köpfen, werden die mystischen Tänze tanzen! Du siehst unsere grauen Haare und denkst, wir
müssen verrückt sein, aber wir werden tanzen! Wir müssen tanzen! Wir werden hier nicht stehen
bleiben und Theologie mit dir diskutieren und deine Art von frevelhaften Worten benutzen.
Herodes, du bist unheilbar verrückt! Dafür gibt es keine Medizin, und egal, welche Medizin du
nimmst, du wirst immer noch spöttisch sein!

CHOR
Alter Mann, Johannes Baptista, deine Worte beleidigen Gott gewiss nicht. Indem du Christus
respektierst, zeigst du dich als ein weises Individuum.

DAVID
Komm, mein Kind! Johannes Baptista hat Recht. Glaube, wie wir es tun! Versuche nicht, dich von
unseren Gesetzen zu entfernen. Dein Verstand ist im Moment ein bisschen... schwach, und so, egal
was du denkst, du verstehst nichts. Auch wenn Christus nach deiner Berechnung kein Gott ist, also
was ist er dann? Es wäre das Beste für dich, es sei eine Lüge, eine Lüge, dass die Jungfrau Maria
glaubt, dass sie Gott geboren hat. Auf diese Weise würden sogar wir und unsere gesamte Rasse
Ehrungen erhalten. Du hast des Jägers grausigen Tod gesehen. Von fleischfressenden Hunden in
Stücke gerissen, genau von denen, die er ernährte. Das ist das Schicksal, das ihn heimsuchte, als er
sich rühmte, er habe die immerwährende Jungfrau nackt im Bade gesehen wie Susanna. Lass dir
nicht das gleiche passieren. Komm, lass mich dir einen Krone machen, und erweise dem Gott
deinen Respekt, so wie wir es tun.

HERODES
Vergiss es! Nein, komm nicht zu mir! Es kann losgehen! Macht weiter, zu euren eucharistischen
Riten gehts! Versuche nicht, mich mit deiner Idiotie zu verderben! Ich werde diesen deinen Lehrer,
diesen Lehrer des prophetischen Wahnsinns und der poetischen Raserei, festnehmen lassen.

An seine Begleiter:

Einer von euch geht schnell zum Thron dieses Gottes, wo er all seine Prophezeiungen macht, und
mit eisernen Spitzhacken werft alles auf den Kopf, reißt Mauern nieder und streut alle Rosenkränze
in alle vier Winde! Werft die Rosenkränze alle in die Stürme! Das sollte ihn ein bisschen verletzen.
Und lasst andere in der Stadt nach diesem verweichlichten Mann suchen, diesem Idioten, der
unseren Frauen diese neue Krankheit gebracht und ihr keusches Ehebett befleckt hat. Und wenn ihr
ihn erwischt, fesselt ihn und bringt ihn zu mir. Dann wird er einen gnadenlosen Prozess sehen. Er
wird hier in Jerusalem eine bittere Feier seiner Religion sehen.

Die Wachen gehen ab. Herodes verlässt wütend in den Palast.

JOHANNES BAPTISTA
Irrationale, ungestüme Jugend! Feuer im Kopf! Er kann nicht sehen, wohin seine Worte ihn führen.
Aus seinem Verstand kommt einen Moment völlige Verrücktheit! Komm, David, komm, mein alter
Freund. Lass uns gehen. Zumindest können wir für ihn zu Gott beten. Er ist ein Verrückter, der dein
Nachkomme ist, und ich wäre nicht überrascht, wenn er ein neues Desaster nach Jerusalem bringen
würde. Richtig, jetzt folgst du mir mit deinen Zepter, und ich werde versuchen, meinen Körper
gerade zu halten. Du machst dasselbe mit deinem Körper. Es wäre eine große Schande, wenn zwei
alte Männer umkippen würden. Komm schon, wir müssen uns beeilen. Christus, Gottes Sohn,
wartet. Glaubst du, dass Herr Jammertal (auf Herodes weisend) etwas in deinen Palast bringen wird,
um wirklich zu trauern, David? Ich gebe dir jetzt keine Prophezeiung, obwohl ich ein Seher bin; ich
spreche nur dies aus: hohle Worte von einem hohlköpfigen alten Mann.

Beide ab.

CHOR
Am meisten verehrt von allen Himmlischen, heilige Jungfrau! Heilige Himmelskönigin, die mit
ihren goldenen Flügeln sanft über die Erde schwebt! Siehst du, was Herodes vorhat? Kannst du die
unheilige Beleidigung fühlen, die er unserem Christus schickte, dem Mariensohn, dem Gott, der der
Höchte im Himmel ist, angebetet von allen Engeln, deren Kränze am glänzendsten sind, den Engeln
der Liebe? Dies ist die Domäne unseres Gottes: Eucharistische Riten mit Lobpreis-Tanz, Riten, die
unsere Freude mit den Klängen der Flöte vereinen, Riten, die uns erlauben, unsere Alltagssorgen zu
vergessen. Ah! Und das ist, wenn die glühende Traube - wenn wir unser Abendmahl mit den
Priestern feiern – in Blut verwandelt wird, wenn die glühende Traube, sage ich, die gelockten
herzlichen Männer im Schlaf versinken lässt. Die Männer, deren Münder unkeusch, gesetzwidrig
und unweise sind, kommen an ein schlechtes Ende. Ruhiges Leben und Einsicht sind die
unantastbaren Grundlagen eines guten Hauses, weil die Bewohner des Himmels gnädig
herabblicken und unsere Arbeit von oben inspirieren. Die sogenannten Weisen der Welt sind nicht
göttlich weise, wenn sie nicht das ewige Los des Menschen betrachten. Das irdische Leben ist nur
kurz. Wer in diesem irdischen Leben ständig große Erfolge verfolgt, wird keine Zeit haben, die
Wonnen der Seligkeit zu genießen. Soweit ich es beurteilen kann, sind dies die Taten von
Verrückten und bösen Geistern. Wie gerne wäre ich auf Zypern, Aphrodites Insel, von der sich die
erhabene Liebe gleichmäßig unter den Völkern ausbreitet! Bring mich nach Paphos, o Christus,
liebender Gott, bringe mich nach Paphos, wo hundert Quellen in dem barbarischen Strom eines
Flusses wüten, obwohl es nie regnet; und zum Helikon, wo der wunderschön gekrönte Sitz der
Musen ist, und in die verehrten Kammern des Olymp! Führe mich dorthin, Gottmensch, Anführer
der Christinnen! Dort will ich sehen die Grazien, dort deine Passion, dort feiern die Christinnen ihre
jährlichen Feste. Christus, der Sohn Gottes, genießt das Tragen des Rosenkranzes. Er liebt den
Frieden, er liebt die Königin des Friedens, die Freude gibt und ihre Kinder stillt. Er gab den
bevorzugten Armen das Heil seines Blutes, den Trank des konsekrierten Weines, der alle Traurigkeit
fortjagt! Er verachtet diejenigen, die diese Freude der Eucharistie hassen, die Narren, die die Liebe
der Himmelskönigin nicht genießen und mit törichten Freunden in tiefer Nacht des Geistes sitzen. O
Weisheit! Es ist weise für Männer, sich von unlogischen, weit hergeholten Emotionen und
fruchtlosen Gedanken zu distanzieren. Gib mir die Gedanken und Taten des Gottesvolkes! Jetzt
werde ich die Armen Gottes besser akzeptieren.

Auftritt der Wächter, die Herodes früher geschickt hatte, mit Christus in Ketten. Christus trägt sein
Kreuz. Einer der Wachen geht zum Palast und schlägt mit seinem Speer gegen das Tor. Das Tor
öffnet sich, und Herodes tritt auf.

ERSTER WÄCHTER
Herodes, mein König, hier sind wir mit der Beute, um die wir gebeten wurden, sie zu jagen. Wir
haben gesessen, und wir haben gewartet, und richtig, wir haben ihn erwischt. Unsere Zeit war nicht
verschwendet. Nun, dieses Tier war ziemlich zahm, mein König. Er schüttelte nie seine Beine oder
irgendetwas, versuchte nicht zu entkommen, sondern gab seine Hände uns ohne das geringste
Zögern. Er wurde nicht blass oder verlor das tiefe Rot seiner Wangen. Er ließ sich einfach
hinreißen, lächelte sogar und fragte uns, wo wir ihn hinbringen würden. Jedenfalls war dieser Mann
für mich ein richtiger Edelmann, und ich schämte mich ein wenig, ihn zu binden, seht ihr, also sagte
ich zu ihm: Fremder, sagte ich, ich mache das nicht aus meinem eigenes Willen, das liegt alles nur
an Herodes' Befehl. Er hat uns geschickt, es zu tun, sagte ich.
ZWEITER WÄCHTER
Und all die Frauen, Herr, die dem Gottmenschen folgen, mein Herr, die Christinnen, die wir
ergriffen und mit Ketten in allen Gebäuden der Stadt eingesperrt haben, nun, mein Herr, sie sind
alle frei, Herr. Überall auf dem Land Juda rennen sie umher, Herr, alle bereit für ihre Feste, Herr,
und sie rufen alle nach ihrem liebenden Gott, Christus. Alle ihre Ketten fielen von selbst ab und
ließen ihre Beine frei. So öffneten sich auch alle Vorhängeschlösser der Tore. Sie sind alle
aufgegangen und haben sich geöffnet, ohne dass eine menschliche Hand sie berührt hätte! Dieser
Mann hier hat eine Menge Tricks in seinen hinterhältigen Ärmeln. Es geht jetzt um deinen Ruf,
mein Herr.

HERODES
Entfernt euch von ihm. Er wird uns nicht stören, solange er so angekettet ist. Er ist nicht so schnell,
dass er mir entkommen wird.

Er untersucht Christus gründlich.

Hm. Körperlich bist du nicht unattraktiv, Fremder. Genau wie die Frauen, für die du hierher
gekommen bist, in Jerusalem. Schöne, lange Haare, Haare, die keine harte Arbeit erfahren haben,
und für eine größere erotische Wirkung, dein Bart ist gesalbt. Deine Haut ist schön und braun, wie
ich sehe. Du stellst sie den Sonnenstrahlen aus, du bleibst nicht den ganzen Tag im Haus und
träumst von Aphrodites Schönheit. Aber zuerst, sag mir, was ist dein Rasse? Wo kommst du her?

CHRISTUS
Das ist eine einfache Frage, leicht zu beantworten. Du hast von Jesses Wurzel und dem Reis und der
Blüte gehört?

HERODES
Ja, ich habe von Jesse gehört. Das war am Ort Bethlehem.

CHRISTUS
Da bin ich geboren. Und Nazareth ist meine Heimat.

HERODES
Woher hast du all diese Geheimnisse?

CHRISTUS
Ich bin Gottes Sohn, Gottes Weisheit initiierte mich in sie.

HERODES
Gibt es in Israel einen Gott, der wie ein Mann mit einer Frau einen Sohn zeugt?

CHRISTUS
Es gibt den Gott Israels, dessen Heiliger Geist die Jungfrau Maria überschattet hat, die Braut des
Heiligen Geistes.

HERODES
Hat Gott dich in der Finsternis oder im Licht initiiert?

CHRISTUS
Von Angesicht zu Angesicht. Ich bin Licht vom Licht.

HERODES
Was sind die Geheimnisse Gottes? Wie schaust du sie?

CHRISTUS
Sie sind ein Mysterium für die nicht in die Sakramente eingeweihten Sterblichen.

HERODES
Gibt es einen Vorteil für diejenigen, die an deinen Mysterien teilnehmen?

CHRISTUS
Das brauchst du nicht zu wissen, aber es wäre besser für dich, dieser Mysterien teilhaftig zu
werden.

HERODES
Du machst die Sakramente groß, damit ich überredet werde, dir weiter zuzuhören.

CHRISTUS
Der, der gegenüber Gott keine Ehrfurcht hat, verdient den Zorn Gottes.

HERODES
Sag mir deutlich, wie Gott aussieht, wenn du ihn jemals gesehen hast!

CHRISTUS
Gott ist der, der er ist. Gott ist Geist. Gott ist Liebe. Wer mich sieht, sieht den Vater.

HERODES
Alle Worte, die bisher aus deinem Mund kamen, bedeuten mir gar nichts.

CHRISTUS
Es ist nicht weise für den Weisen, den Toren etwas zu sagen. Man soll die Perle nicht dem Schwein
vorwerfen.

HERODES
Du bist hierher nach Jerusalem gekommen, um deinen Gott zuerst zu offenbaren?

CHRISTUS
Alle Völker werden tanzen diese Tänze.

HERODES
Deshalb sind die Völker, wenn es um Weisheit geht, viel törichter als die Griechen.

CHRISTUS
Salomo ist weiser als Odysseus. Mose ist größer als Solon.

HERODES
Diese heiligen Feste von dir, feiert ihr sie am Tag oder in der Nacht?

CHRISTUS
Jeden Tag. Aber die höheren Weihen empfangen meine Geliebten in der Nacht. Die Nacht des
Geistes bringt Demut hervor.

HERODES
Deine Religion der erotischen Mystik ist eine zweideutige Sache für die Frauen, deine Bräute sind
ziemlich lüstern, würde ich sagen.

CHRISTUS
Schande wird auch am hellen Tag verübt, aber Keuschheit ist möglich in der Nacht.

HERODES
Ich muss dich als Philosophen wegen deiner Philosophie des Evangeliums vor Gericht bringen.

CHRISTUS
Und du wirst gerichtet wegen deiner Ignoranz und deiner Respektlosigkeit gegenüber dem heiligen
Gott und seiner heiligen Mutter.

HERODES
Wie kühn dieser Eingeweihte in die göttliche Weisheit ist! Seine Zunge ist überhaupt nicht in den
Fremdsprachen geschult.

CHRISTUS
Zeig mir, was für ein schreckliches Schicksal du für mich bereit hast. Was werde ich leiden?

HERODES
Zuerst schneide ich deine langen Haare ab.

CHRISTUS
Die Haare sind heilig. In ihnen sitzt meine Kraft. Ich bin der Nasiräer, der Gott-Verlobte.

HERODES
Dann lege ich dir dein Kreuz auf.

CHRISTUS
Du kommst und legst es mir auf. Aber ich trage es freiwillig für Gott.

HERODES
Und dann werden wir deinen Körper Tag und Nacht im Gefängnis bewachen.

CHRISTUS
Gott selbst wird mich befreien, wenn ich ihn darum bitte.

HERODES
Natürlich wirst du nur dann zu Gott beten, wenn du bei all deinen weiblichen Jüngern bist, all
diesen Christinnen. Sie würden alle gern zusammenarbeiten, um deine Flucht zu erreichen.

CHRISTUS
Gott ist allgegenwärtig, neben mir und in mir, und er sieht alles, was ich durchmache.

HERODES
Wo ist denn dein Gott? Ich kann ihn nicht sehen, nicht mit meinen Augen.

CHRISTUS
Er ist unmittelbar in mir, aber du kannst ihn unmöglich schauen, weil du respektlos gegenüber ihm
bist.
HERODES
Zu seinen Wachen
Wachen, verhaftet diesen Fremden! Er verspottet mich genauso, wie er die Juden verspottet!

CHRISTUS
Wahrlich, ich sage dir: Du weißt nicht, was du tust!

HERODES
Aber du siehst, ich habe die größere Macht von uns beiden.

CHRISTUS
Du weißt nicht einmal, dass du lebst, noch was du tust, Herodes, geschweige denn was du sagst!

HERODES
Ich? Ich bin Herodes, Mariamnes Mann.

CHRISTUS
Herodes! Dein Name bedeutet Mörder. Sehr gut geeignet, um dich zu bezeichnen! Du bist, wie es
dein Name schon sagt.

HERODES
Los geht's! Wachen, sperrt ihn in den Ställen ein, in der Nähe der Pferdeställe! Lass ihn die
Finsternis dort genießen. Tanze dort und tu alles, was du magst. Was all diese Frauen angeht, die du
mitgebracht hast, deine Partnerinnen in der Sünde, entweder werden wir sie alle verkaufen, oder ich
werde ihrem Trommeln ein Ende machen, indem ich sie hier festhalte, meine Gefangenen zu sein
und um meine Arbeit zu tun an den Webstühlen.

CHRISTUS
So gehe ich; obwohl ich nicht gezwungen werden kann und auch keine Schmerzen erleiden muss.
Für all diese Beleidigungen und für diese deine Behauptung, dass der Sohn nicht der Sohn Gottes
ist, wird Christus selbst seine eigene Strafe erleiden, wie es der Vater will. Indem du uns gegenüber
respektlos bist, rufst du des Vaters Zorn herab.

Christus, Wachen und Herodes ab.

CHOR
Graziöse Jungfrau, Maria, Annas Tochter, du hast einmal Gottes Kind in deinem reinen
Fruchtwasser empfangen, als der große Gott ihn in seinem Mutterschoß geborgen hatte. Und als der
richtige Zeitpunkt kam, rief Gottes Geist dir zu: Komm, Gnadenreiche! Komm Christus, du, der
zweimal an die Tür der Geburt geklopft hat, komm in deinem männlichen Leib! Hier werde ich dich
der Welt vorstellen, hier in Jerusalem werden sie dich Messias nennen! Du, gesegnete Jungfrau
Maria, du wirst voller Freude sein, wenn du an deinen Sohn Christus denkst. Ich schwöre bei der
Freude des verwandelten Weines, dass die Zeit kommen wird, in der du voller Schmerz und Liebe
an diesen geopferten Gott denken wirst. O welche Wut, welche Wut haben die ganze irdische Rasse
und Herodes uns gezeigt! Herodes ist das Kind einer Schlange, der Drache, der eine menschliche
Form annimmt, ein mörderischer Riese, ein Feind Gottes. Hier wird Herodes uns alle zum Kreuz
schicken, uns, Christi Jüngerinnen, und Christus selbst, unsern Bräutigam und Freund, Herodes
möchte ihn in irgendeinem versteckten Raum in einem dunklen Gefängnis einschließen. Kannst du
das alles sehen, Christus? Kannst du sehen, wie sie deine Propheten quälen? Komm zu uns! Komm,
erhebe dein rosenumranktes Kreuz gen Himmel und halte den Regen der Beleidigungen von uns ab,
die von diesem Mann kommen. Ich frage mich, wo du bist, Christus. Bist du auf den Gipfeln von
Moria, wo die wilden Tiere grasen, während dein Zepter deine treuen Freundinnen führt? Oder bist
du auf dem Zion oder dem Ölberg, den Zwillingen? Bald wirst du zu den buschigen Höhlen des
Olymp kommen, wo Orpheus mit seiner Leier die Musen und die wilden Tiere unter den Bäumen
sammelt in seiner Klage um seine Tote Eurydice! O, gesegnetes Griechenland, Christus liebt dich,
und er wird kommen, und seine schnellfüßigen Jüngerinnen werden mit ihm tanzen. Sie werden an
dem rauschenden Eurotas vorbeikommen und dann an dem Vater aller Flüsse, dem Tiber,
vorbeikommen, dem Fluss Romas, der mit seinem glitzernden Wasser allen Sterblichen Freude
bereitet und allen Durst stillt der wunderschönen Pferde!

Aus dem Inneren des Palastes hören wir das Zertrümmern eines Gebäudes und die Stimme von
Christus, der seine Jüngerinnen ruft.

CHRISTUS
Jo! Jo! Hört meine Stimme! Hört meine Stimme, meine Freundinnen! Christinnen! Christinnen!

CHOR
Wer ist da? Wer ist da? Ich hörte die Stimme von Christus. Woher hat er mich angerufen?

CHRISTUS
Jo! J! Ich rufe euch wieder an! Ich bin der Sohn von Gott und Maria.

CHOR
Jo! Jo! Mein Herr! Mein Herr! Komm zu uns, Christus, mein Herr!

CHRISTUS
Bewege dich, Erde, bewege dich! Erschüttert ist die geliebte Erde!

Weiterer Zusammenbruch des Gebäudes.

CHOR
Schnell! Herodes' Palast wird in eine Ruine verwandelt. Christus ist in dieser Ruine! Segnet ihn!
Ah! Ich segne Christus! Schau, die Steinsäulen und diese Stämme! Schau, wie sie aus ihrer Position
gerollt sind! Christus ruft vom Dach des Palastes.

CHRISTUS
Blitzschlag! Zünde deine brennenden Fackeln an! Setze Herodes' Kammern in Brand!

Das Licht auf Marias leeres Grab schießt für eine Sekunde auf.

CHOR
Ah! Habt ihr die Flamme auf Marias heiligem Grab gesehen? Einmal erhellte die Flamme des
Blitzes es mit Gottes Donner. Werft eure erschütterten Körper auf den Boden, Christinnen! Werft
euch nieder!

Der Chor fällt beten vor dem leeren Grab Mariens nieder. Nach einer kurzen Pause öffnet sich die
Palasttür und Christus kommt herauf, kaum berührt von der Katastrophe im Inneren.

CHRISTUS
Meine lieben Jüngerinnen, habt ihr solche Angst, dass ihr auf den Boden gefallen seid? Es sieht so
aus, als hättet ihr erkannt, dass Christus das Haus von Herodes zerstört hat. Kommt schon, steht auf!
Nur Mut! Verscheucht den Schrecken eurer Körper.

CHOR
Wie hell ist das Licht unserer Freude! Wie glücklich sind wir, dich zu sehen! Wir verzweifeln nun
nicht mehr! Wir sind nicht mehr ungeschützt!

CHRISTUS
Wart ihr traurig, als sie mich mitnahmen und mich in Herodes' dunkle Gefängnisse warfen, meine
Liebsten?

CHOR
Wie können wir nicht traurig sein? Wer wäre unser Beschützer, wenn du in ein schreckliches
Unglück gerätst? Aber wie hast du es geschafft, dich von dem kalten Hirn dieses respektlosen
Mannes zu befreien?

CHRISTUS
Ich befreite mich mit Leichtigkeit.

CHOR
Aber hat er deine Hände nicht mit dicken verknoteten Seilen gefesselt?

CHRISTUS
Und genau dort habe ich ihm gezeigt, wie dumm er ist! Sein Geist war voller eitler Hoffnung, statt
die Realität zu sehen, und so dachte er in seiner Täuschung, dass er mich gefesselt hätte, aber der
Narr! Er hatte mich weder berührt noch verletzt. Er nahm mich mit in den Stall eines Pferdes, und
statt die Seile um meine Hände zu binden, band er sie um die Knie und Hufe des Hengstes, der die
ganze Zeit wütend vor Zorn war, sein Körper mit Schweiß bedeckt, und er biss sich auf die Lippen.
Ich beobachtete ihn aus der Nähe in völliger Behaglichkeit. Da kam der Erzengel Michael und
zündete die Flamme am leeren Grab meiner makellosen Mutter an. Sobald Herodes sah, dass der
Palast brannte, sprang er überall herum und rief nach jemandem, der Wasser dorthin bringen sollte.
Alle Sklaven machten sich an die Arbeit, aber vergebens! Ich ging dann, und auch er gab es auf, den
Palast zu retten, er fand sein schwarzes Schwert und eilte durch alle Räume. Aber ich denke, dass
Sankt Michael eine Erscheinung im Hof erschuf und Herodes daraufhin angriff und kämpfte, als ob
er gegen mich kämpfen würde. Mehr als das, Michael, der meine schrecklichen Fesseln sah, gab
Herodes noch etwas anderes zum Nachdenken: Er erschütterte den Palast in den Fundamenten,
zerschmetterte alles! Der Dummkopf, er war jetzt so erschöpft, er ließ sein Schwert fallen und gab
auf. Irrationaler Mann! Ein Sterblicher versucht es, mit einem Erzengel zu kämpfen! Also bin ich
leise aus dem Palast hinaus gegangen, habe den Narren vergessen, und hier bin ich unter euch!

Geräusche von schweren Schritten von innen.

Ah! Ich glaube, ich kann die schweren Schritte der Armeestiefel hören. Ich bin sicher, er kommt
hier heraus. Ich frage mich, was er über all das sagen wird. Das wird eine leichte Aufgabe für mich
sein. Lasst ihn so wütend sein, wie er will. Ich werde ihm ruhig begegnen, weil weise Männer ruhig
arbeiten.

Auftritt Herodes mit seinen Wachen. Er wedelt wild mit seinem schwarzen Schwert.

HERODES
Was für schreckliche Dinge habe ich erlitten! Der Fremde ist mir entkommen, obwohl er vor
kurzem ein fest gesicherter Gefangener war. Da ist er! Da ist dieser Mensch! Was soll das alles?
Wie bist du entkommen und kamst hier raus?

CHRISTUS
Beruhige dich!
HERODES
Wie hast du es geschafft, den Fesseln zu entkommen? Wie bist du heraus gekommen?

CHRISTUS
Habe ich dir nicht gesagt, dass jemand mich losbinden würde? Oder hast du mir nicht zugehört?

HERODES
Wer war es? Du kommst immer mit einer neuen Entschuldigung.

CHRISTUS
Er, der der Schutzengel Israels und Fürst der himmlischen Heerscharen ist!

HERODES
Und wer ist das? Irgendein Schutzgott, der unter den Sterblichen jedes Gesetz der Ordnung
zerstört?

CHRISTUS
Du verspottet jene Dinge, die Christus zum Wohle der Menschen tut.

HERODES
zu seinen Wachen
Wächter, sag allen meinen Befehl, den Palast zu umgeben!

Die Wachen rennen davon.

CHRISTUS
Was? Denkst du, dass die Mauer Gott behindern kann?

HERODES
O, du bist ein weiser Mann, in Ordnung! Aber weise nur in Dingen, die zu dir passen!

CHRISTUS
Genau. Ich bin weise in allen Dinge, die der Welt wichtig sein sollten. Aber höre auf die Worte von
ihm, der aus den Bergen kommt. Er hat dir etwas zu verkünden. Mach dir keine Sorgen, wir bleiben
hier bei dir. Wir werden nicht entfliehen.

Auftritt eines Herolds. Er ist ein Hirte und hält einen hölzernen Hirtenstab.

HEROLD
Herr Herodes, ich habe den Berg Hermon verlassen, den Ort, der für immer im ewigen Schnee der
Schneeflocken funkelt, um zu dir, dem Herrscher unseres Jerusalems, zu kommen.

HERODES
ungeduldig
Ja, ja, du bist gekommen, und welche neue Katastrophe hat dein Kommen uns gebracht?

HEROLD
Herr, ich sah die wahnsinnigen Christinnen auf dem Berg, die aus ihrem Haus stürmten, als wären
sie von einer gigantischen Biene gestochen worden. Sie eilten wild auf den Berg zu und zeigten
dabei ihre weißen Schultern. Als ich das alles sah, kam ich sofort hier her, dir davon zu erzählen;
aber ich sah sie in der Stadt Jerusalem auch große Dinge tun, Herr. Soll ich dir frei sagen, was ich
sah, mein Herr, oder soll ich auf meine Worte besser achten? Ich würde nicht das falsche Ende
deines Zorns vertreiben wollen, mein Herr, weil ich weiß, dass du ein bisschen scharfzüngig im
Zorn sein kannst und dass du die königliche Macht hast.

HERODES
Sprich! Du bist im Voraus entschuldigt von allem, was du sagen willst. Wir haben kein Recht, auf
den Gerechten wütend zu sein. In jedem Fall, je mehr Dinge du uns über die Christinnen erzählen
kannst, desto mehr werde ich ihren Meister verurteilen können.

HEROLD
Vor kurzem, als die Sonnenstrahlen ausbrachen und sich darauf vorbereiteten, die Erde zu wärmen,
nahm ich meine Herde junger Rinder mit, um auf der Bergseite zu grasen. In diesem Moment sah
ich drei Gruppen tanzender Frauen. Die Führerin der ersten war Susanna, dann war deine Frau
Mariamne die zweite, und der dritten Gruppe Führerin war Johanna. Ihre Körper sahen entspannt
aus, sie schliefen, einige ruhten mit dem Rücken gegen die Tannen, andere ruhten auf
Tannenzweigen, ihre Köpfe neigten sich bescheiden zum Boden und sahen so aus, als wären sie
eins mit der Schöpfung; nicht so, wie du es gesagt hast, mein Herr, betrunken von Wein und von
den süßen Klängen von Flöten, die der Lust in der dunklen Einsamkeit der Nacht nachjagen. Als
meine gehörnte Herde sich ihnen näherte und ihre üblichen Gebrüllgeräusche machte, wachte deine
Frau Mariamne auf, sprang in die Mitte der anderen Christinnen und schrie laut. Auch die anderen
warfen den süßen Schlaf aus ihren Augen und standen aufrecht! Was für ein Anblick für wunde
Augen, mein Herr! Sehr angenehm in der Tat! Junge Jungfrauen, reife Frauen, junge Frauen,
verheiratet oder unverheiratet! Zuerst ließen sie ihre Haare auf ihre Schultern fallen, befestigten alle
Schnallen und Knöpfe ihrer faltenreichen Kleider, die sich gelöst hatten, und dann haben sie um
ihre Taille geschlungen Gürtel von Schlangenleder. Andere, die zu Hause Babys hatten und deren
nackte Brüste vor Milch strotzten, hielten sanft in ihren Armen junge Rehe oder junge wilde Fohlen,
die sie mit ihrer eigenen weißen Milch säugten. Andere machten Girlanden aus Efeu und
Tannenzweigen. Eine von ihnen traf mit ihrem Stab auf einen Felsen, und der Felsen wurde zu einer
Quelle aus klarem Wasser. Eine andere gräbt ihr Rohr in den Boden, und genau dort öffnet Gott eine
Quelle, aus der lebendiges Wasser strömt. Diejenigen, die einen Milch und Honig wollten, mussten
nur den Boden mit den Fingernägeln kratzen, und dann kam alles hervor, weiße schäumende Milch,
und süßer Honig tropfte vom Efeu um ihre Pinienstäbe herum. Also, mein Herr, wenn du in dieser
Minute dort gewesen wärst und all diese Dinge gesehen hättest, würdest du den Gottmenschen
loben, den du jetzt verurteilst. Nun, wir Hirten versammelten uns und begannen darüber zu streiten,
was die Frauen taten. Einige dieser Sachen waren verdammt großartig, schrecklich herrlich!Dan
sagte einer von uns, ein Reisender aus der Stadt und geschickt in seinen Worten, zu dem Rest von
uns: He, ihr Leute, die entlang der sanften Berghänge leben, sollen wir Mariamne, Herodes' Frau,
ergreifen in all dem mystischen ekstatischen Treiben und sie zum König bringen? Er wird sehr
zufrieden mit uns sein. - Wir alle dachten, es wäre eine gute Idee, also versteckten wir uns hinter
Büschen, bereit für den Hinterhalt. Aber ich kann dir sagen, Herr, wir hatten auch Angst um unser
Leben. Die Frauen begannen jedoch plötzlich, ihre Brüste zu schütteln, als ob sie in eine ekstatische
Zeremonie eintreten würden, und gleichzeitig begannen sie alle mit Einer Stimme nach Gottes Sohn
Christus zu rufen. Alles um sie herum schloss sich der Zeremonie an, der Berg, die Tiere, alles
schwankte an der Stelle. Mariamne tat auch wie die anderen, und sie ging in meine Richtung.
Plötzlich sprang ich aus meinem Versteck und sprang auf sie zu, in der Hoffnung, sie zu fangen.
Aber dann rief sie: He, meine schnellen Hündinnen, hier sind ein paar Männer, die uns jagen. Sie
wollen unsere Gefangennahme. Kommt, lauft mit mir! Bewaffnet dich mit euren Rosenkränzen und
kommt mit mir! Lasst uns sie fangen. - Wir schafften es, einfach wegzulaufen und dem Getriebe zu
entkommen, aber sie warfen sich ohne Speer und Schwert auf die Kälber, die in der Nähe grasten.
Eine dieser Frauen riss ein armes, kleines Kalb vom Euter ihrer Mutterkuh weg und andere
zerrissen Kälber mit bloßen Händen in blutige Stücke und dann begannen sie, sie zu essen. Mein
Herr, du könntest überall verstreutes Fleisch sehen. Ganze Stücke von Tieren, Beine, andere
Fleischstücke, die von den Tannen herabhingen und deren Blut tropfte. Riesige Ochsen, mein Herr,
die nur wenige Minuten zuvor groß und stolz gewesen waren, die Art, dass, wenn man sie wütend
machte, sie alles mit ihren massiven Hörnern zerreißen würden, nun, sie ließen ihre Körper auf den
Boden fallen, und sofort schleppten die jungen wilden Mädchen sie herum mit ihren bloßen Händen
und... und so schnell, wie du dein königliches Auge blinzeln ließest, mein Herr, rissen sie die Haut
von diesen massiven Kadavern der Ochsen ab. Und dann flogen sie herum wie die wilden Vögel,
die die stolzen Weizenähren von Jerusalem ruinieren, die, die tief neben dem rauschenden Wasser
des Kidron-Flusses fliegen. Dann eilten die Frauen in die Dörfer von Galiläa, nahe dem See von
Tiberias, am Fuße des Hermon-Gebirges, und wie eine Invasionsarmee stellten sie alles auf den
Kopf, holten ihre Kinder aus den Häusern und nahmen von dort alle möglichen Waren mit, die sie
gerade hatten, warfen sie sorglos über ihre nackten Schultern, nichts fiel auf den dunklen Boden,
nicht einmal Bronze oder Eisen, mein Herr! Und, o mein Herr Herodes, um ihr Haar herum war
dieses strahlende Feuer, das keine Wirkung auf sie hatte. Es brannte, aber verbrannte sie nicht. Dann
kamen alle jüdischen und römischen Männer wütend und voll bewaffnet heraus, wollten diese
Christinnen zur Unterwerfung bringen, aber dann, mein Herr, wenn du nur dieses genialste Ding
hättest sehen können! Das Herrlichste, was es zu sehen gibt! Unsere scharfen Speere und Pfeile
sogen kein Blut aus ihnen, doch sie warfen uns ihre Rosenkränze um die Ohren und verletzten uns,
so dass wir uns schnell umdrehten und davonliefen. Jetzt bin ich mir sicher, mein Herr, dass diese
Menge Gott auf ihrer Seite hatte, der ihnen half. Dann gingen sie zurück auf den Gipfel des Berges
Hermon, wo Gott Quellen von klarem Wasser für sie aus der Erde produzierte. Hunde richteten sich
an ihren Wangen auf und leckten mit ihren Zungen das Blut weg, bis ihre Haut wieder strahlend
weiß wurde! Mein Herr, du solltest diesen Gottmenschen, wer auch immer er ist, in die Stadt
Jerusalem kommen lassen, weil er viele andere himmlische Mächte in seinem Dienst hat. Sie sagen
auch, und ich stimme dem zu, dass er der Gottmensch ist, der den Sterblichen den verwandelten
Wein seines Blutes gebracht hat. Närrisches Zeug das. Es beendet alle Traurigkeit. Die Wahrheit ist,
mein Herr, wenn das Blut Gottes fehlt, dann fehlt auch die Liebe und dann... nun, dann ist nichts
Süßes für uns Sterbliche übrig.

CHOR
Ich möchte meine Worte nicht offen dem König äußern, aber sie müssen ausgesprochen werden.
Christus ist nicht weniger als Gott.

Herold ab. Auftritt der Wachen, die rennen und auf das erste Kommando zurückkehren.

HERODES
Dieser Fremde ist so nah, dass das Feuer dieser unverschämten Christinnen uns berührt. Es ist eine
große Schande für alle Juden. Es gibt keine Zeit zu verlieren.

Zu seinen Wachen.

Männer, rennt schnell zu den Toren Jerusalems. Ruft alle Schildmänner, alle Reiter unserer
schnellen Pferde, alle Katapultfahrer und alle scharfen Pfeilschützen zusammen. Sagt ihnen, wir
müssen uns auf einen Angriff gegen die Christinnen vorbereiten. Diese Angelegenheit muss enden.
Ich habe keine Lust, all dies in den Händen bloßer Frauen zu erleiden!

Die Wachen gehen wieder ab.

CHRISTUS
Meine Worte haben dich von nichts überzeugt, Herodes. Trotzdem, obwohl du mich schlecht
behandelt hast, bitte ich dich, dich zu beruhigen! Du darfst die Waffen nicht gegen Gott erheben.
Christus wird es nicht gut finden, wenn du seine Christinnen aus den Bergen fortjagst, wo sie ihre
eucharistischen Riten feiern.
HERODES
Ich bin nicht hier, um deinen Rat zu erhalten. Du bist den Fesseln entkommen, reicht das nicht?
Oder sollte ich die Strafe wiederholen?

CHRISTUS
Wenn ich du wäre, würde ich tun, was alle Menschen Gott tun: Opfere ein Opfer, anstatt wütend zu
werden. Es ist wie auf Dornen zu treten.

HERODES
Ha! Für Gott werde ich viele Frauen opfern! Das wird sie lehren und alle Täler am Kidron stören.

CHRISTUS
Ihr werdet alle verjagt werden; und was für ein beschämender Anblick wäre das! All diese hellen
Bronzeschilde wurden von den Rosenkränzen der Christinnen in die Flucht geschlagen!

HERODES
Wie um alles in der Welt habe ich mich mit diesem Fremden vermischt? Ob gefesselt oder locker, er
wird nicht den Mund halten!

CHRISTUS
Es ist noch Zeit, Herodes! Es ist immer noch Zeit für dich, die Dinge wieder in Ordnung zu bringen.

HERODES
Wie? Indem ich ein Sklave meiner Sklavinnen werde?

CHRISTUS
Ich bringe alle Frauen für dich hierher... benutze überhaupt keine Waffen.

HERODES
O, sicher! Was für eine nette kleine Falle das für mich wäre, he? Sehr klug!

CHRISTUS
Was wäre der Sinn einer solchen Falle? Um dich mit meiner Weisheit zu retten?

HERODES
Du hast das alles früher mit ihnen arrangiert, damit du die ganze Stadt dazu bringst, an deine
Gottheit zu glauben.

Auftritt der Wachen.

CHRISTUS
Ja! Du hast ganz recht, Herodes! Du liegst richtig! Ich habe es mit dem Vater besprochen. Du hast
absolut recht. Das ist, was passiert ist.

HERODES
Zu den Wachen
Bringt meine Waffen hierher! und du, Christus, halt den Mund!

Die Wachen stürmen wieder fort, diesmal in den Palast.

CHRISTUS
Er hat gerade an etwas gedacht. Warte mal! Herodes, würdest du sie gerne selbst sehen, in den
Bergen, all diese... Frauen zusammen?

HERODES
begeistert
Sicher. Natürlich, natürlich! Ich würde sehr viel Gold für das Privileg geben.

CHRISTUS
Oh, ja? Warum so eifrig?

HERODES
Ich möchte diese armen, elenden Frauen betrunken sehen!

CHRISTUS
Aber diese Dinge wären schwer für dein Auge. Welche Art von Vergnügen würdest du daraus
ziehen?

HERODES
Absolute Lust! Ich würde ruhig unter den Tannen sitzen...

CHRISTUS
Aber selbst wenn du ruhig dorthin gehst, werden sie immer noch wissen, dass du da bist.

HERODES
Hm. Du hast recht. Dann werde ich ganz offen gehen.

CHRISTUS
Also gut, lass uns gehen, wirst du wirklich versuchen, diese Übung zu vollziehen.

HERODES
Bring mich schnell dahin. Ich würde es hassen, wegen dir noch mehr Zeit zu verlieren.

CHRISTUS
Du musst dich zuerst umziehen, Herodes. Du musst reine Wäsche tragen.

HERODES
Was ist das alles? Willst du mich als Frau verkleiden?

CHRISTUS
Denn wenn du dich dort als ein Mann zeigst, werden sie dich töten.

HERODES
Du hast wieder Recht. Ich kann sehen, dass du ein alter Fuchs bei dieser Art von Trickserei bist.

CHRISTUS
Der Gott Christi hat uns das alles beigebracht.

HERODES
Nun denn, mein weiser Ratgeber, wie machen wir das alles?

CHRISTUS
Lass uns in den Palast gehen, und ich werde dich verkleiden.
HERODES
Kleiden mich womit? Frauenkleidern?

CHRISTUS
Willst du denn nicht die Christinnen sehen?

HERODES
Nun, sag mir alles, was du mit mir machen willst.

CHRISTUS
Ich lasse deine Haare über deinen Rücken fallen.

HERODES
Alles klar. Und dann?

CHRISTUS
Dann ziehe ich dir lange Gewändern an, die bis zu deinen Füßen reichen, und auf deinem Kopf
wirst du ein Stirnband tragen.

HERODES
Und nach all dem?

CHRISTUS
Du trägst einen Zepter in deiner Hand, und du wirst ein Rehfell um deinen Körper tragen.

HERODES
Nein, nein! Ich kann einfach keine Frauenkleider tragen. Ich kann es einfach nicht!

CHRISTUS
Nun, wenn du zu einem Kampf mit den Christinnen kommst, wird es dein Blut sein, dass auf den
Boden vergossen wird, nicht meins!

HERODES
denkt nach
Ja denn! Recht so! Wenn wir dort ankommen, müssen wir sie zuerst ausspionieren.

CHRISTUS
Es ist weise, das Gefährliche zu jagen, ohne sich selbst in Gefahr zu bringen.

HERODES
Wie kann ich durch die Straße gehen, ohne von allen Juden gesehen zu werden?

CHRISTUS
Wir werden die verlassenen Straßen nehmen. Mach dir keine Sorgen, ich werde dich führen.

HERODES
Wir müssen tun, was notwendig ist, damit die Christinnen nicht von all dem Wind bekommen. Ich
gehe hinein, um darüber nachzudenken.

Die Wachen kommen mit Waffen für den König aus dem Palast.
CHRISTUS
Sicher. Geh, ich bin bereit, dir bei allem zu helfen.

HERODES
So gehe ich, und ich nehme entweder meine Waffen, oder ich nehme deinen Rat an.

Herodes und die Wachen verlassen den Palast, die Wächter sind mutlos.

CHRISTUS
Frauen! Wir haben unseren Mann gefangen! Er wird zu den Christinnen gehen, und mit seinem Tod
wird Gerechtigkeit geschehen. Vater! es liegt jetzt an dir, Rache zu nehmen! Du bist nicht fern.
Zuallererst, nimm ihm seine Vernunft!

Christus gib Herodes den Wahnsinn, genug für Herodes, Frauenkleider zu tragen; ansonsten, wenn
sein Geist klar wäre, würde er sie nicht tragen.

Da muss ich ihn lächerlich machen und ihn als Frau durch Jerusalem führen. Das wird ihn lehren,
diese schrecklichen Drohungen auszusprechen. Ich gehe jetzt weg, um ihn in seine
Beerdigungskleidung zu kleiden. Die Kleidung, mit der er im Hades eintreffen wird, sobald seine
Frau Mariamne ihn mit bloßen Händen abschlachtet! Nur dann wird er erfahren, dass der Sohn
Gottes, Christus, ein Gott des Friedens für die guten Willens ist, aber er ist auch ein
furchterregender Gott, der diejenigen straft, die Gott nicht respektieren!

CHOR
Ich wünsche! Ich wünsche mir, dass ich eines Tages an den Lobpreis-Tänzen teilnehmen kann, an
all den Nachttänzen der Freude! Ich wünsche mir, dass ich eines Tages meine weißen Füße im Takt
dieser Tänze höher schweben sehen könnte! Und ich wünsche mir, dass ich eines Tages mit meinem
Rehfell durch die kühle Brise wie ein Kitz rasen könnte, wie ein Reh, das beim Spielen im weichen
Gras von einem Jäger gejagt wird und über seine listigen Fallen und über die Zäune springt,
während der Jäger pfeift, um das Tempo seiner Hunde zu beschleunigen. Keuchend, sehe ich, wie
sich der kleine Hirsch den Flussbetten und Tälern zuwendet, schnell wie der hohe Wind, glücklich,
den Männern entkommen zu sein und glücklich, inmitten des üppigen Waldes zu sein. Was wäre
besser, welche weisere Gabe, die Gott den Menschen geben könnte, als ihre Hand hoch über ihrem
Kopf zu halten als ein Zeichen des Sieges über ihren Feind? Ich bewundere immer das Gute. Gottes
Gerechtigkeit könnte spät kommen, aber sie kommt, und sie bestraft diejenigen, die wegen ihrer
Dummheit und ihres Wahnsinns vor Gott nicht den Kopf beugen. Gott warten. Er wartet und
versteckt sich in den riesigen Schritten der Zeit, und in diesen Schritten jagt er den respektlosen
Mann. Kein Mann kann mächtiger sein als Gottes Gesetz. Der Mensch muss es gut studieren und es
vollständig kennen. Es ist Zeitverschwendung, nach der Antwort auf die Frage "Was ist Gott" zu
suchen, da diese Antwort schon vor langer Zeit offenbart wurde. Gott ist ewig, so wie die Natur von
Anfang an aus ihm geschaffen wurde. Wer ist die Weisheit? Wer ist ein guter Ratgeber? Wer ist
allein gut? Wer ist wundervoller als Gott, der deine Hand als Zeichen des Sieges über deinen Feind
hebt? Ich liebe die Schönheit. Immer! Selig ist der Mann, der den Stürmen der wütenden Meere des
Lebens entkommen ist und einen Hafen gefunden hat; und glücklich ist der Mann, der diese Stürme
ertragen hat. Männer sind unendlich zahlreich, und ihre Hoffnungen haben kein Ende, und einige
dieser Hoffnungen bringen Freuden für einige und nichts für andere. Ich sage, gesegnet ist der
Mann, dessen Leben glücklich war. Dies sind nützliche Ratschläge. O wahre Weisheit.!

Das Folgende wird an Herodes weitergegeben, der sich immer noch im Palast befindet.

Du, Herodes! Du bist es, ich meine dich. Du, der die Dinge sehen möchte, die du wirklich nicht
sehen solltest, es ist genug für dich zu suchen, was gefunden werden kann.
Schreiend.

Herodes! Komm aus dem Palast! Lass mich dich in deiner neuen Kleidung als Frau, eine Christin,
sehen! Du bist bestrebt, deine Frau Mariamne und die charismatischen Rituale auszuspionieren.

Auftritt Herodes und sein Diener. Herodes ist als Frau gekleidet: Lange Locken, langes weißes
Gewand, Girlanden, Rosenkranz. Er genießt sein neues Auferstehen und nimmt Christi Vorschläge
enthusiastisch an. Er ist geistesgestört.

HERODES
Ich... ich glaube, ich kann zwei tanzende Sonnen sehen... und unsere Stadt mit dem Goldenen Tor,
Jerusalem... dort sind auch zwei Goldene Tore. Da sind zwei Marien, da sind zwei Jesusknaben!
Der eine Jesus ist Buddha, der andere Jesus ist Zarathustra. Fremder, du bist mein Führer, ich sehe,
du bist zu einem Löwen von Juda und zu einem Lamm Gottes geworden, und zwei riesige Hörner
sind aus deinem Kopf gewachsen, du Sündenbock! Standest du jemals vor einem Drachen?

CHRISTUS
Ah, ja! Deine Augen sind jetzt wiederhergestellt, Herodes. Jetzt kannst du richtig sehen. Siehst du?
Gott ist jetzt mit uns in Gnade, nicht wie zuvor, als er zornig war.

HERODES
Also, wie sehe ich aus? Schau mein Gesicht an! Ist es dem von Mariamne, meiner Frau, oder dem
von Susanna ähnlicher?

CHRISTUS
Hm... um dir die Wahrheit zu sagen, wenn ich dich genau ansehe... Ich denke, ich kann sie beide in
dir sehen. Oh, schau dir diese Locke an! Du hast es vermasselt! Gar nicht, wie ich es drinnen
gemacht habe.

HERODES
Ja, ich hatte ein bisschen Tanz im Inneren, und als ich meinen Kopf herumwirbelte, wie die
Christinnen, warf ich die Locke von ihrem Platz.

CHRISTUS
Hier, lass mich sie für dich wieder frisieren. Hebe deinen Kopf ein wenig.

HERODES
Komm, ich bin in deinen Händen. Räum mich ein bisschen auf.

CHRISTUS
Schau hier! Dein Gürtel ist sehr locker, und die Falten deiner Robe fallen nicht gerade bis zu deinen
Knöcheln...

HERODES
Ja, das habe ich mir gedacht! Es ist alles in Ordnung mit dem linken Bein, oder?

CHRISTUS
Du wirst sehen, Herodes, ich werde dein bester Freund sein, sobald du siehst, wie weise und schön
die Christinnen sind!

HERODES
Wie halte ich den Rosenkranz, damit ich mehr wie eine wahre Christin aussehe? Mit der rechten
Hand oder der linken?

CHRISTUS
Du hältst ihn mit deiner rechten Hand und bewegst gleichzeitig deinen rechten Fuß nach vorne. Ich
bin froh, dass du deine Meinung geändert hast.

HERODES
Glaubst du, ich könnte den ganzen Berg, seine Täler und all die Christinnen auf meinen Rücken
heben?

CHRISTUS
Natürlich wirst du! Jetzt, wo du deine Vernunft zurück hast, kannst du tun, was immer du willst.
Nicht wie vorher, da du wahnsinnig warst.

HERODES
Nun sollte ich große Hebel und Maschinen für die Arbeit mitbringen, oder könnte ich es mit meinen
bloßen Händen, Armen und Schultern machen? Ich meine, den ganzen Berg zerreißen?

CHRISTUS
Du musst aufpassen, dass du die Christinnen und die Höhlen des Guten Hirten nicht zerstörst! Du
weißt, wie der Gute Hirte seine Flöte bläst.

HERODES
Ganz richtig, ganz richtig. Es ist nicht richtig, meine Stärke zu nutzen, um nur Frauen zu besiegen.
Ich werde mich zwischen den Tannen verstecken.

CHRISTUS
Absolut richtig! Du musst dich gut verstecken, da du heimlich dorthin gehst, um sie
auszuspionieren.

HERODES
He, he! Ich denke, ich werde diese Frauen fangen, wie man die kleinen Vögel fängt: in ihren
kleinen Liebesnestern...

CHRISTUS
Nun, dafür gehst du hin, um sie auszuspionieren und sie zu fangen... das heißt... wenn sie dich nicht
zuerst erwischen!

HERODES
Bring mich direkt durch das Zentrum von Jerusalem, Fremder! Weil ich ihnen zeigen will, dass ich
die Einzige bin, die es wagt, so etwas zu tun.

CHRISTUS
Du bist der Einzige, der sich um deine Stadt kümmert, genug, um solche Prüfungen zu bestehen,
Herodes. Die Wege sind eines so mutigen Mannes wert, wie du es bist. Folge mir! Ich werde dein
Führer und dein Retter sein! Sobald wir dort sind, werden andere die Führung übernehmen...

HERODES
Mariamne, ja.

CHRISTUS
Du bist ein verehrtes Symbol für sie alle, Herodes.

HERODES
Deshalb komme ich.

CHRISTUS
Nimm dich von mir entgegen, und ich erlöse dich...

HERODES
Nimm dich von mir entgegen... wie ein gestilltes Kind, meinst du?

CHRISTUS
Ich bin... deine Mutter.

HERODES
Du machst mich so stolz mit all deinen Komplimenten.

CHRISTUS
Und was sagt dein Stolz?

HERODES
Ich verdiene natürlich deine Gnade, da ich ein Heiliger bin!

Herodes ist in die Betrachtung seines Kleides vertieft.

CHRISTUS
Du bist ein mächtiger Mann, Herodes! Mächtiger als die Mächtigen, und es warten mächtige
Kämpfe auf dich, mächtig genug, dass deine Herrlichkeit den Himmel erreichen kann! Oh,
Mariamne und ihr alle, Töchter von David, öffnet eure Arme, macht euch bereit für den Mann, den
ich euch bringe. Empfangt ihn und bietet ihm diesen mächtigen Kampf an - einen Kampf, in dem
ich Gewinner sein werde. Ich und der Vater. Der Kampf wird alles Notwendige offenbaren.

Herodes, Christus und Herodes‘ Diener ab.

CHOR
Rennt, rasende Huren, rennt zum Berg, wo Davids Töchter zu ihren Riten versammelt sind! Erhebt
euch alle! Erhebt diese Frauen gegen diesen Mann, der Frauenkleider anzieht und die Christinnen
ausspioniert. Seine Frau Mariamne wird ihn zuerst sehen, entweder von einem hohen Felsen oder
hinter einem verholzten Versteck. Sie wird ihn sehen, und sie wird rufen: Wer ist es, der kommt, um
die Berge-liebenden Töchter von David auszuspionieren? Wer ist seine Mutter? Denn das Blut einer
Frau hat ihn nicht zur Welt gebracht, vielmehr hat ihm eine Löwin oder eine Wölfin aus Libyen das
Leben geschenkt. Lasst die Gerechtigkeit kommen, lasst die Gerechtigkeit erscheinen, lasst die
Gerechtigkeit ein Schwert tragen, den Hals des Heiden von einem Ende zum anderen zu
zerschneiden, Herodes, dem Ungerechten, dem Sterblichen, der unsere Gesetze mit Verachtung
behandelt. Er kommt zu dir, Christus, mit böser Absicht, mit ungerechten Gedanken, da kommt er
zu deinen mystischen Riten und denen deiner heiligsten Mutter Maria. Mit Wahnsinn im Herzen
und Wahnsinn in den Gedanken, die Unbezwingbaren mit Macht, aber ohne Verstand zu erobern.
Der Tod wird ihn auf einen geraden Weg bringen. Die weisen Geister sind die Geister, die Gott
gehorchen und innerhalb der Grenzen ihrer Sterblichkeit bleiben, und solange sie leben, werden sie
kein Leid empfinden. Ich fühle keinen Neid auf die Weisen. Ich liebe es, andere großartige Dinge zu
jagen, groß und offensichtlich, und ich führe ein Leben mit Ehrfurcht, verteile gerechte Ansichten,
und Tag und Nacht mit Freude ehre ich die Sterblichen. Lasst die Gerechtigkeit kommen, lasst die
Gerechtigkeit erscheinen, lasst die Gerechtigkeit ein Schwert tragen, den Hals des Heiden von
einem Ende zum anderen zu zerschneiden, Herodes, dem Ungerechten, dem Sterblichen, der unsere
Gesetze mit Verachtung behandelt. Komm, Christus, erscheine wie ein Adler oder wie ein Lamm
oder wie ein Löwe voller Feuer und Flammen! Komm, Christus, komm und lächle und verwickle
den wilden Jäger der Christinnen in deinen Netzen, während er in die tödlichen Hände der
Jüngerinnen fällt.

Kurze Pause, völlige Stille. Auftritt Herodes' Diener, entsetzt.

DIENER
Glorreicher Palast des alten Sidon, des Mannes, der die Zähne des Drachen in den Boden gesät und
das irdische Wesen geerntet hat! Der hervorragendste Palast in ganz Palästina! Wie tief bin ich
verletzt für dich, obwohl ich hier nur ein Sklave bin.

CHOR
Was ist los? Bringst du uns schlechte Nachrichten von den Christinnen?

DIENER
Herodes ist tot.

CHOR
überschwänglich.
O Herr Jesus! Du bist in der Tat ein großer Gott!

DIENER
Was? Was hast du gesagt? Was hast du gesagt, Frau? Bist du glücklich über das Unglück unseres
Herrn?

CHOR
Ha! Ich bin eine Ausländerin! Ich schreie vor Freude mit der Stimme einer Ausländerin. Ich muss
mich nicht vor Angst verstecken, dass sie mich einsperren.

DIENER
Glaubst du, dass die Juden solche Feiglinge sind?

CHOR
Ich bekomme meine Befehle von Christus, nicht von den Pharisäern.

DIENER
Ich gönne dir das nicht, aber es ist nicht richtig, dich über diese traurigen Ereignisse zu freuen.

CHOR
Sag mir, wie ist dieser ungerechte Mann, der die Ungerechtigkeit liebte, gestorben?

DIENER
Ich folgte meinem Herrn und dem Fremden, und nachdem wir an allen Häusern von Jerusalem
vorbeigelaufen waren, gingen wir durch die trüben Gewässer des Kidron, und wir drei bestiegen die
Gipfel des Ölbergs. Der Fremde war zuerst oben, dann mein Meister und schließlich ich. Der
Fremde führte uns zu dem Ort, wo wir die mystischen Riten der Christinnen sehen konnten. Wir
gingen und redeten leise, damit wir sie sehen konnten, aber sie konnten uns nicht sehen. Wir kamen
schließlich zu einer grasbewachsenen Stelle, und dort breiteten wir uns flach auf dem Boden aus.
Überall um uns herum waren tiefe Klippen und Abgründe und das Wasser des Flusses strömte
mächtig und die Pinien mit ihren riesigen Schatten kühlten uns ab. Die Christinnen saßen in der
Nähe und genossen mit angenehmen Taten die Rosenkränze, die von ihren Kreuzen fielen, oder, wie
die fröhlichen, jungen Stutenfohlen, die gerade aus dem schönen Joch ihres Wagens entlassen
worden waren, sangen sie einander heilige Lieder. Der arme Herodes konnte die Anwesenheit der
Menge von Christinnen spüren, aber er konnte sie nicht sehen, also sagte er zu dem Fremden:
Fremder, meine Augen können diese trägen Christinnen nicht von hier aus sehen. Lass mich hoch
auf die Spitze dieser Tanne klettern, damit ich ihre Liebestaten besser sehen kann. - Und von diesem
Moment an sah ich wirklich die Wunder des Fremden. Er ergreift einen Ast, der sehr hoch am Baum
war, biegt ihn und bringt ihn bis zum schwarzen Boden, den ganzen Weg hinunter aus den Tiefen
des Himmels. Der Zweig bildete einen perfekten und schönen Kreis, wie der Ring eines Rades
gezeichnet und durch einen Kompass gemacht, etwas, das kein Sterblicher hätte tun können. Dann
legt er Herodes auf den Ast und lässt ihn vorsichtig, vorsichtig aufsteigen, damit er nicht umfällt.
Der König saß dann auf diesem Zweig und wartete. Plötzlich sahen ihn die Christinnen besser, als
er sie selbst sah. Niemand konnte den Fremden mehr sehen, und es war nur eine Minute später, dass
Christus - ich bin mir sicher, dass er es war - laut rief: Meine Geliebten! Ich habe euch den Mann
gebracht, der euch verspottet und meine und meiner Mutter Riten verspottet! Kommt, er gehört
euch, bestraft ihn! - Und bei diesen Worten waren Himmel und Erde mit heiligen Feuern erfüllt.
Dann erfüllte eine große Stille die Luft, eine Stille, die alle Bäume des Tales, alle Sträucher und die
Stimmen der Bestien nicht hörte. Die Frauen schienen Christi Stimme nicht gehört zu haben, also
standen sie abseits, und mit offenen Augen warteten sie. Christus schrie wieder, und dieses Mal
erkannten Davids Töchter Christi Stimme und eilten schnell wie Tauben herbei. Mariamne, seine
Frau, seine Schwestern und all die anderen Christinnen, wild vom Geist Gottes, sprangen über
riesige Ströme von Tälern und Höhlen, und als sie den König auf der Tanne sitzen sahen, begannen
sie zuerst, Steine auf ihn zu werfen. Dann kletterten sie auf einen Felsen und warfen von dort lange
Tannenzweige wie Speere. Wieder andere warfen ihre Rosenkränze nach ihm, aber auch sie
erreichten ihn nicht, denn er war viel zu hoch für sie. Der arme König saß da und wusste nicht, was
er tun sollte. Die Christinnen rissen dann große Äste vom Baum, machten Holzhebel daraus und
versuchten dann, Herodes' Baum mit den Wurzeln auszureißen. Diese Bemühungen haben auch
nichts gebracht. Dann rief Mariamne: Kommt, heilige Schwestern, kommt, ergreift die Äste des
Baumes mit euren Händen und klettert auf das Biest zu. Tötet ihn, damit er unsere mystischen Riten
nicht der Welt offenbart. - Die Christinnen umzingelten den Baum und rissen mit tausend Händen
die Tanne mit ihren Wurzeln aus. Herab kam Herodes und stürzte zu Boden. Die Angst verzehrte
ihn. Er wusste, dass er seinem Tode nahe war. Zuerst war es seine Frau Mariamne, Christi
Priesterin, sie begann das Gemetzel. Sie sprang vor Wut auf ihn, und er nahm das Band von seinem
Kopf, so dass seine Frau ihn erkennen und ihn verschonen und sanft seine Wange tätscheln möchte.
Ich bin es, Frau, sagte er, dein Mann Herodes. Du hast mich, Frau, in Jerusalem umarmt! Hab
Mitleid mit mir, Fraur! Töte mich nicht, töte deinen Mann nicht, nur weil er einen Fehler gemacht
hat. - Aber er konnte sie nicht überzeugen. Sie schäumte vor dem Mund, und ihre Augen rollten
wild in ihren Höhlen. Christi heiliger Geist hatte sie wahnsinnig gemacht. Zornig. Vom Geist Gottes
ergriffen. Dann packte sie den Arm ihres Mannes, trat auf sein Schulterblatt und riss seinen Arm
von seinem Körper. Die Stärke war nicht ihre eigene, sondern die Gottes. Auf der anderen Seite tat
Susanna ihren Teil und zerriss sein Fleisch. So auch Johanna. Die ganze Bevölkerung der
Christinnen hielt an und betrachtete das Schauspiel. Der ganze Ort hallte von Schreien wider, und er
stöhnte vor Schmerzen, während er noch am Leben war. Dann begannen die Christinnen einen
Kriegsschrei und trugen jeweils einen Teil von Herodes' Leiche. Eine trug eine Hand, eine einen
Fuß mit dem Schuh, der noch daran befestigt war, andere rissen an seinen Rippen, zeigten sie nackt,
und andere mit blutigen Händen warfen Teile seines Fleisches einander zu. Teile seines Fleisches
waren überall verstreut. Einige waren so tief in den Büschen des Waldes, dass es unmöglich war, sie
alle zu finden. Und sein armer Kopf! Seine Frau hat es zufällig übernommen. Sie hängte ihn an die
Spitze ihres Kreuzes und trägt ihn nun auf den Pfaden des Berges und ruft: Es ist der Kopf eines
Berglöwen! Es ist der Kopf eines Berglöwen. - Sie hat ihre Schwestern und den Rest der
Christinnen zurückgelassen, und sie ist stolz darauf, die arme Beute zu tragen. Sie nennt Christus
ihren Partner bei der Jagd und Sieger in allen Schlachten Gottes. Mit diesem Sieg gewann
Mariamne nur schwarze Tränen… Ich will ihr Elend nicht sehen, wenn sie in den Palast kommt,
also werde ich jetzt gehen, für den Fall, dass wir beide zur gleichen Zeit hier sind. Weisheit und
Respekt für Gott ist eine große Tugend und ein Besitz, den die Sterblichen am meisten verdienen.

Herodes' Diener ab.

CHOR
Freudig.
Ah, lasst uns den Sieg unseres Herrn Christus feiern und uns den Tod des Drachengeborenen
Herodes betrauern, der die Kleider der Frauen anzog und nach einem Grund zum Sterben suchte, er
nahm ein schweres Kreuz auf sich. Ein Lamm führte ihn in den Tod. Frauen von David, ihr habt
einen glorreichen Sieg in eine Klage voller Tränen verwandelt. Was für ein entzückender Sieg ist es
wirklich, in euren Armen die bluttriefende Hand eures Königs zu halten? Ha! Ich kann sehen, wie
Herodes‘ Frau Mariamne auf den Palast zugeht. Was für ein schrecklicher Anblick! Wie wild ihre
Augen! Empfange sie, empfange sie, du Gruppe von Christus-Anhängerinnen!

Auftritt Mariamne, wild, blutbefleckt, mit Herodes' Kopf, der an ihrem Kreuz hängt. Begeistert. Ihr
folgen zwei oder drei andere blutbefleckte Christinnen.

MARIAMNE
Christinnen aus Galiläa!

CHOR
O, wie ich schaudere, wenn ich dich ansehe!

MARIAMNE
Schau! Ich bringe einen frisch geschnittenen Zweig von dem Berg, ein Juwel zu meinem Kreuz. Es
ist für den Palast. Oh, was für eine atemberaubende Jagd!

CHOR
Ich sehe es, Mariamne, und ich werde es akzeptieren. Wir werden zusammen feiern.

MARIAMNE
Ich fing ihn mit meinen eigenen Händen. Ich habe diesen Löwen mit meinen eigenen Händen
gefangen, keine Fallen, nichts. Kommt! Kommt und seht!

Sie zeigt ihnen den Kopf, aber sie ziehen sich vor Angst zurück.

CHOR
Wo hast du ihn gefangen?

MARIAMNE
Auf dem Ölberg.

CHOR
Was ist der Ölberg?

MARIAMNE
Ein Berg bei Jerusalem. Dort haben wir diesen Drachen getötet.

CHOR
Wer von euch hat zuerst zugeschlagen?

MARIAMNE
Ich fühlte mich geehrt, die Erste zu sein. Ich bin auch für mein Tanzen geehrt und berühmt.

CHOR
Wer war der Nächste?

MARIAMNE
David.

CHOR
Ja? David?

MARIAMNE
Davids Töchter als nächste. Sie warfen sich auf das Tier direkt nach mir. O, was für eine glückliche
Jagd!

CHOR
Christus ist der Tanz, und wir sind die Tänzerinnen!

MARIAMNE
Kommt, macht mit bei den Feierlichkeiten!

CHOR
Wie kann ich das, ich arme Frau?

Mariamne streichelt Herodes' Kopf.

MARIAMNE
Was für ein entzückendes kleines Lamm! Wie seidig und samtig die Morgenröte auf seinen Wangen.
Weich und kaum sichtbar unter seinen Haaren.

CHOR
Es sieht aus wie die Mähne eines wilden Tieres, das tief im Wald lebt.

MARIAMNE
Christus ist weise, und weise ist seine Tat, seine Jüngerinnen auf diese Jagd zu schicken.

CHOR
Christus ist ein ausgezeichneter Jäger.

MARIAMNE
Ein ausgezeichneter Jäger, ja.

CHOR
Hervorragend, in der Tat!

MARIAMNE
Auch die heiligen Juden werden mich loben!

CHOR
Dein Mann auch, Herodes.

MARIAMNE
Jeder wird mich dafür loben, diesen Drachen gefangen zu haben. Was für ein toller Fang!

CHOR
Eine reiche Belohnung!

MARIAMNE
Ich bin reich belohnt.

CHOR
Und du bist denn glücklich?

MARIAMNE
Bin ich glücklich? Ich bin glücklich und total begeistert, weil ich durch diese Jagd große
wundersame Dinge erreicht habe.

CHOR
Mariamne, geh und zeige deinen Fang den Juden. Zeige allen, was für eine gute Jägerin du bist.

MARIAMNE
An das Publikum
Kommt her, Leute dieses Landes, dieses Jerusalems mit seinen herrlichen Türmen. Kommt und seht
euch den Fang an, den wir, Davids Töchter, ohne Fallen oder Netze oder Speere gefangen haben,
sondern mit unseren eigenen bloßen Händen. Keine Notwendigkeit für Leute, es mit ihren Speeren
zu versuchen. Hier sind wir, mit diesen bloßen Händen haben wir das Biest gefangen und zerrissen.
Wo ist mein alter Vater? Wo ist dieser alte Mann? Jemand sage ihm, er soll hier rauskommen. Auch
Herodes, mein Mann. Wo ist er? Lasst ihn die hohe Leiter nehmen und sicher gegen die
Palastmauer legen, lasst ihn auf die Skulpturen diesen Drachenkopf nageln, den ich, ja ich, gejagt
und gefangen habe.

Sie läuft begeistert hinter den Vorhang. Auftritt David in Trauer. Ihm folgen zwei Diener, die den
Rest des Körpers von Herodes auf einer Bahre tragen.

DAVID
Kommt, Diener, folgt mir mit eurer schwermütigen Last! Folgt mir zum Palast mit Herodes' Leiche.
Ich musste überall auf den Klippen des Ölbergs suchen. Miserables Schicksal! Miserable Arbeit, um
seinen ganzen Körper in geschlachteten und blutigen Stücken zu finden, hier und dort liegend,
zwischen den Sträuchern, unmöglich zu finden. Ich kehrte von den Riten mit den alten Johannes
Baptista zurück, als ich eine meiner Töchter hörte, wie sie über ihre unglaublichen und
schrecklichen Taten sprachen, also kehrte ich schnell zurück, um den König zu finden, den die
Christinnen töteten. Und hier ist er. Ich traf Susanna, die zusammen mit Marcus die Lea zur Welt
brachte. Magdalena war bei ihr. Ich sah sie wild rennen, halb verrückt durch die Wälder. Sie
erzählten mir, dass Mariamne diesen Weg gegangen war, ihr Schritt war verrückt wie ihre
Gedanken... Hier ist sie. Ich sehe, sie sieht traurig aus.

Auftritt Mariamne, die immer noch den Kopf von Herodes trägt und immer noch voller Blut ist.
Ihre Freundinnen sind immer noch bei ihr wie zuvor.

MARIAMNE
Vater David, sei stolz auf deine Töchter! Sie, mehr als alle anderen Sterblichen, haben die besten
Töchter zur Welt gebracht. Natürlich sprechen sie nicht nur über mich, sondern über uns alle, aber
mehr über mich, weil ich mein Schiffchen neben meinem Webstuhl gelassen habe und die größeren
Taten aufnahm. Jetzt jage ich Bestien, die ich mit meinen bloßen Händen fange und hier in meine
Arme bringe. Zum Beispiel diese Trophäe, die du hier siehst, soll an die Palastmauern gehängt
werden. Komm, Vater David. Halte das Haupt selbst. Halte es stolz, Vater David, es ist ein würdiger
Fang. Lade deine Freunde ein und feiere ein Fest, denn meine Leistungen machen dich glücklich.

DAVID
O, was für ein schwarzes, schwarzes, unermessliches, unerträgliches Elend ist dies für die Augen
eines alten Mannes! Was für einen schrecklichen Mord hast du mit deinen bloßen Händen getan!
Was für ein schönes Opfer hast du Gott geboten, Mariamne! O, Mariamne! Und du willst Jerusalem
und mich zum Fest einladen! Oh, was für ein krankes Schicksal! zuerst für dich und dann für mich.
Wie sehr Christus uns zerstört hat! Er hatte natürlich recht, aber er war so hart! Ein wahrer Gott
unserer jüdischen Rasse!

MARIAMNE
Wie freudlos das Alter die Menschen macht! Wie miserabel es ihr Gesicht verwandelt. Ich
wünschte, mein Mann wäre ein so guter Jäger wie seine Frau, wenn er mit der Jugend von
Jerusalem auf Jagd geht! Aber er weiß nur, wie man gegen Gott kämpft! Berate ihn, Vater David. Er
hört dir zu. Gibt es niemanden, der gehen und ihn hierher bringen kann, um mich so ekstatisch zu
sehen?

DAVID
O, unglückliche Frau! Wie schrecklich wirst du leiden, wenn du herausgefunden hast, was du
tatsächlich getan hast! Ich hoffe, du bleibst wie du bist und ignorierst die Tat. Du bist vielleicht
nicht der glücklichste aller Menschen, aber du wirst auch frei sein von Leiden!

MARIAMNE
Vater David, was siehst du und was nicht? Was macht dich so traurig?

DAVID
Tochter, wende deine Augen auf diesen Teil des Himmels.

MARIAMNE
gehorcht
Hier bist du ja. Was denkst du, sollte ich sehen?

DAVID
Ist es derselbe Himmel oder hast du dich irgendwie verändert?

MARIAMNE
Er ist transparenter... lichter!

DAVID
Nun schau in deine Seele! Ist sie so turbulent wie zuvor?

MARIAMNE
Ich... ich weiß nicht, wie das passiert ist, aber ich... ich fühle mich anders, als würde ich mich von
etwas erholen, meine alten Gedanken sind ersetzt worden.

DAVID
Mariamne, wenn du mich verstehst, beantworte meine Fragen.

MARIAMNE
Ja, aber... ich habe vergessen, worüber wir geredet haben, Vater David.

DAVID
Sag es mir, Tochter. Mit wem bist du in die Hochzeitskammer gekommen?

MARIAMNE
Du hast mich dem Gesäten gegeben, dem, der, wie sie sagen, aus dem Drachensamen hervorkam.
Herodes.

DAVID
Nun schau, Tochter, schau in deine Arme. Wessen Kopf hältst du?

MARIAMNE
antwortet, ohne hinzusehen
Der Drache ist natürlich. Genau wie die Jägerinnen sagten.

DAVID
Denke jetzt, Mariamne. Es ist eine kleine Anstrengung, ihn zu betrachten.

MARIAMNE
Ai ai ai! Was ist das? Was sehe ich? Was ist das in meinen Armen?

DAVID
Konzentriere dich, Tochter. Schau genauer hin.

MARIAMNE
Ai ai! Ich kann die größten Schmerzen sehen! O mein Schatz! O elendes Schicksal!

DAVID
Sieht es für dich nicht mehr nach dem Kopf eines Drachen aus?

MARIAMNE
Nein, nein! Es ist der Kopf meines Herodes, den ich in meinen Armen halte! Mein Herodes!

DAVID
Ja... Trauere um mich, Mariamne, bevor du ihn erkannt hast!

MARIAMNE
Wer hat ihn getötet? Wie kam er dazu, in meinen Händen zu sein?

DAVID
O bittere Wahrheit! Wie spät kommst du!

MARIAMNE
Sag es mir. Ich kann nicht mehr warten. Mein Herz bricht!

DAVID
Du und deine Schwestern habt ihn getötet, Mariamne.
MARIAMNE
Aber wo ist es passiert? Hier im Palast oder anderswo?

DAVID
An derselben Stelle, an der einst die wilden Hündinnen den heiligen Hirsch töteten.

MARIAMNE
Aber warum kam Herodes zum Ölberg, der arme Knabe?

DAVID
Er kam, um Christus und seine heiligste Mutter Maria und eure eucharistischen Riten zu verspotten.

MARIAMNE
Aber wie sind wir dort hingekommen?

DAVID
Du wurdest vom Wahnsinn der Prophetie getrieben! Die ganze Stadt war verrückt.

MARIAMNE
Jetzt verstehe ich. Christus hat unsern Verstand zerstört.

DAVID
Natürlich tat er das auch und ganz zu Recht. Er und seine heiligste Mutter Maria wurden höchst
arrogant beleidigt; du hattest keinen Respekt vor diesem Gottmenschen.

MARIAMNE
Vater David, wo ist der Körper meines schönen Mannes?

DAVID
Er zeigt auf die Bahre.
Ich habe mich im ganzen Wald umgesehen und langsam die Stücke gesammelt.

MARIAMNE
Hast du alle Teile gut zusammengefügt?

DAVID
Ja, wie Isis den Osiris.

MARIAMNE
Aber welche Rolle spielte Herodes in unserer Respektlosigkeit gegenüber dem Gottmenschen?

DAVID
Er war genau wie du geworden. Er respektierte Christus auch nicht. Der Gottmensch hat uns alle in
eine gemeinsame Katastrophe geworfen: Dich, Herodes und ich. Mein Haus ist völlig zerstört. Was
für eine entsetzliche Schande, was für ein schreckliches Unglück, den einzigen männlichen König
tot zu sehen! Ich habe keinen anderen Erben!

Er richtete seine Worte an Herodes' Kopf in Mariamnes Armen.

O, Herodes! Du warst der Stolz des Palastes, Sohn meines Sohnes, Stärke unserer Stadt. Deine
stolze Gestalt würde jeden erschrecken, der es wagte, mich zu verletzen, einen altenr Mann. Er
würde seine gerechten Belohnungen bekommen, wenn er irgendetwas gegen mich versucht hätte.
Nun, ich, ich, der große David, der ich die große Rasse von Juda gesät und die große Ernte
gewonnen habe, muss ohne Ehre aus diesem Palast hinausgeworfen werden. Mein einziger Sohn!
Selbst tot werde ich dich mehr lieben als alle Menschen auf Erden! Du wirst nie wieder deine
Hände durch meinen Bart laufen lassen, noch wirst du mich jemals wieder den Vater deiner Mutter
nennen. Du hast immer gesagt: Wer ist ungerecht zu dir, wer verletzt deine Ehre? Wer hat dein Herz
verletzt, Großvater, und dich so bitter fühlen lassen? Sag es mir nur, Großvater, und ich werde ihn
zurechtweisen! - All das ist jetzt weg, mein Kind. Elend bin ich, und du bist tot! Deine arme,
unglückliche Frau, unser ganzes Geschlecht ist dem Untergang geweiht.

An die anderen Christinnen (Freundinnen der Mariamne)

Wenn es jemanden gibt, der Gott beleidigt, lasst ihn seine Augen hierhin wenden und ihn glauben
lassen.

CHOR
Ich auch, ich fühle deinen Schmerz, David, aber dein Enkel wurde gerecht bestraft.

MARIAMNE
Ah, Vater David! Schau mich an und wie ich mich verändert habe!

Sie blickt auf die Leiche von Herodes.

Was ist das für eine Leiche, die ich in meinen Händen halte, und wie kann ich, eine klägliche Frau,
ihn fest und liebevoll an meinen bloßen Brüsten halten? Oh, mein Mann! Wie kann ich all diese
verstümmelten Teile von dir betrauern und Abschied nehmen, mein Mann? Ich liebte und küsste
einmal deinen ganzen Körper, ich hob ihn mit meinen eigenen beiden Händen. Alter Mann, bring
hier den Kopf dieses unglücklichen Königs. Lass uns versuchen, ihn dem Rest seines mächtigen
Körpers so nahe wie möglich zu bringen.

David gehorcht.

Oh, mein geliebtes Gesicht, Wangen der Jugend! Schau, mein Mann, mit diesem Tuch bedecke ich
deinen Kopf und die anderen blutdurchtränkten Teile deines Körpers. Mit welchem Leichentuch soll
ich dich decken? Welche Hände werden dich, meinen Mann, begraben?

Christus erscheint an der Brüstung des Palastes.

CHRISTUS
Dieser Mann ist in die Falle der galiläischen Christinnen geraten, weil er mich und meine
allerheiligste Mutter Maria verspottet hat! Ihr müsst diese Stadt Jerusalem verlassen, weil ihre mit
gleicher Arroganz seinen Mord begangen habt. Ihr dürft das Heilige Land nie wieder sehen, weil es
ein Sakrileg für Mörderinnen ist, sich um die Gräber ihrer Opfer sich aufzuhalten. Du jetzt, David!
Du wirst die Gestalt einer weisen Schlange annehmen, und so wird deine Schwester Zeruja auch
eine weise Schlange werden, weil du, ein Sterblicher, es gewagt hast, mit Bathseba die Ehe zu
brechen. Des Herrn Spruch hat es gesagt, und du wirst ihn befolgen: Du und deine Schwester Zeruja
werdet einen Wagen fahren und damit eine Armee von Römern führen. Deine Armee wird zahllos
sein, und mit ihr wirst du viele Länder erobern, aber nachdem du den Tempel Jehovas zerstört hast,
werden du und deine Armeen eine schreckliche Heimkehr haben. Du aber und Zeruja, ihr werdet
von Gott gerettet werden und er wird diktieren, dass du im Land der Seligen leben sollst. Das sind
meine Worte, die Worte nicht eines Sterblichen, sondern des Sohnes Gottes, Christus. Wenn du,
anstatt dich mir zu verweigern, diese Tatsache akzeptiert hättest, wärst du jetzt sehr glücklich, und
du würdest mich als deinen Freund haben.
DAVID
Verzeih uns, Christus! Vergib uns! Wir haben dich ungerecht behandelt.

CHRISTUS
Das hast du viel zu spät verstanden und nicht als es wichtig war.

DAVID
Ja, wir haben das gerade erst verstanden, aber deine Strafe ist hart.

CHRISTUS
Auch ich, obwohl Gott, fühlte die Beleidigungen.

DAVID
Gott sollte nicht gleich sein wie die Sterblichen in ihrem Zorn.

CHRISTUS
Das sind Dinge, die Jehova, mein Vater, vor langer Zeit erklärt hat.

MARIAMNE
Mitleidsvolles Wesen, Vater, unser Exil ist unser Schicksal.

CHRISTUS
Warum verzögert man denn die Dinge, die man nicht ändern kann?

Christus ab.

DAVID
Was für eine schwarze Katastrophe, in die wir alle geraten sind, meine Tochter! Ein trübes Glück
für dich und deine Schwestern, deinen Mann und deinen Vater! Ein gebrochener Mann, ein alter
Mann bin ich, ich muss jetzt unter Heiden leben. Und die Verzweiflung geht weiter! Dort muss ich
eine Armee dieser Römer gegen mein eigenes Israel führen. Und dann, wie kann ich mit Zeruja,
Jesses Tochter, meiner Schwester, wir beide weise Schlangen, so eine Armee von Speerkämpfern
über die Gräber und Altäre Israels kriechen lassen? Und mein trostloses Schicksal wird dort nicht
enden! Und ich werde mich nicht ausruhen, nachdem ich die Ströme des Jordan überquert habe.

MARIAMNE
Und ich, Vater, werde dich verlassen. Ich werde auch ins Exil gehen. Wie werde ich dich vermissen!

DAVID
Mein liebes Kind, wenn du mich umarmst, umarmst du einen alten Mann; wenn du deine Arme um
mich wirfst, um diesen elenden und behinderten Mann mit seinen grauen Haaren, fühle ich mich,
als ob eine Schwanenjungfrau mich einhülle.

MARIAMNE
Wohin soll ich mich jetzt wenden, Vater David? So aus meinem eigenen Land geworfen?

DAVID
Ich weiß es nicht, mein Kind. Ich weiß es einfach nicht. Wie wenig kann die Hilfe sein, die ein
Elternteil seinem Kind bieten kann!

MARIAMNE
an den Palast
Adieu, Palast. Lebewohl, Land meiner Eltern. Trostlos und dreimal verflucht bin ich aus dem Haus
verbannt, in das ich als Braut eingetreten bin.

DAVID
Gehe zum Haus von Petrus, mein Kind, Petronellas Vater. Vielleicht findest du dort auch deine
Schwestern.

MARIAMNE
Vater, ich werde dich vermissen!

DAVID
Und ich dich, meine Tochter. Ich weine für dich und für deine Schwestern.

MARIAMNE
Wie grausam ist dieser Gottmensch, König Christus. Was für eine brutale Strafe, dich aus deinem
Palast zu schicken!

CHOR
Alle Juden trotzten diesem Gottessohn.

MARIAMNE
Ich gehe jetzt, Vater. Auf Wiedersehen!

DAVID
Auf Wiedersehen, meine süße Tochter. Möge es dir gut gehen.

MARIAMNE
zu den galiläischen Christinnen
Kommt, lasst uns, meine Freundinnen, gehen. Lasst uns gehen und meine trauernden Schwestern
finden, die vor uns gegangen sind. Lasst uns zu einem Ort gehen, der so weit vom Ölberg entfernt
ist, dass weder er noch ich darauf schauen können, damit die Erinnerung an das Kreuz nicht wieder
angerufen wird. Lasst andere Christinnen von nun an solche Dinge beachten.

Mariamne und die galiläischen Christinnen ab.

CHOR
Die Vorsehung hat viele Gestalten, und Gott bringt viele Dinge mit sich, die von Sterblichen nicht
erwartet werden. Die Dinge, die wir erwarten, müssen nicht unbedingt passieren.

So endet dieses Trauerspiel.

MILON

TRAGÖDIE
PERSONEN:

Anna.
Milon.
Evelin.
Paul.
Junge Mädchen.

SZENE I

(Evelin, junge Mädchen.)

EVELIN
Doppelten Schrittes, kommt runter; zögert nicht zu lange, schöne junge Damen. Kommt rein.
Kommt rein. Achtet nicht zu sehr auf eure Kleidung und Haare, wenn eure Aufgabe erledigt ist,
wird die Zeit kommen, euch zu verkleiden. Am Morgen seid wachsam bei der Arbeit.

EIN JUNGES MÄDCHEN


Hier sind wir, und die anderen werden später folgen. Wir sind für dieses Fest aufgewacht; du siehst
uns bereit, das zu tun, was du befiehlst.

EVELIN
Nun, beeil dich mit mir. Wahrlich, es ist halb freudig, halb wütend, dass ich euch zum heutigen
Dienst aufrufe; denn er bringt unserer geliebten Herrin unter dem Gewand der Freude einen
geheimen Schmerz.

DAS JUNGE MÄDCHEN


Ja, und auch uns allen; denn er verlässt uns heute, das kostbare Kind, an das wir seit langem durch
die glücklichste Gewohnheit gebunden sind. Sprich, wie wird die Königin ihn leiden lassen? Wird
sie ihrem Vater dieses liebe Baby kaltblütig zurückgeben?

EVELIN
Schon die Zukunft beunruhigt mich. Der alte Schmerz bleibt immer noch in ihrer Seele; der
doppelte Verlust eines Sohnes und eines Mannes sind Wunden, die noch bluten. Und wenn die
angenehme Gesellschaft dieses Kindes unterbrochen wird, wird sie dann in der Lage sein, ihrem
früheren Leiden zu widerstehen? Während die Geister der Toten meist Einsamen erscheinen,
berührt und erfüllt die kalte und traurige Hand der Trauer Anna mit verlassener Qual. Und an wen
wird sie dieses geliebte Kind zurückgeben?

DAS JUNGE MÄDCHEN


Das ist es, woran ich auch gedacht habe. Sie liebte nie den Bruder ihres Mannes; seine Härte hielt
sie weit weg von ihm. Wir hätten nie gedacht, dass sie den Sohn dieses Bruders geküsst hätte, der
der Gegenstand einer zärtlichen Liebe war.

EVELIN
Wenn es ihr gehörte, dann dieser Tag würde sie für all ihre mütterliche Fürsorge belohnen! Dieses
schöne Kind erhebt sich in den Augen aller Menschen, vor Ungeduld brennend, feierlich aus dem
unteren Kreis der streng bewachten Kindheit, bis zum ersten Grad der glücklichen Jugend: aber
Anna genießt es kaum. Ein ganzes Königreich dankt ihr für ihre Fürsorge, aber leider! Trauer erhält
nur neuen Zugang und Nahrung in ihrem Schoß. Denn für die schwierigsten und edelsten
Bemühungen sammelt der Mensch nicht so viel Freude, wie die Natur leicht mit einem einzigen
Geschenk gibt.

DAS JUNGE MÄDCHEN


Ah! welche schönen Tage hatte sie gelebt, bevor das Glück auf ihrer Schwelle verblasste; bevor es
floh, erfreute es ihren Mann, ihren Sohn, und ließ sie plötzlich desolat zurück!

EVELIN
Vermeiden wir es, durch so lebhafte Beschwerden die Erinnerung an diese Zeit zu erneuern;
schätzen wir die Güter, die ihr im kostbaren Reichtum der Kinder, ihrer nahen Verwandten,
geblieben sind.

DAS JUNGE MÄDCHEN


Nennst du reich diejenige, die fremde Kinder ernährt?

EVELIN
Wenn es ihnen gut geht, ist es immer noch ein Grund zur Freude. Ja, natürlich, sie bekommt eine
schöne Kompensation auf den friesischen Inseln. Hier, an diesem einsamen Ufer, wuchs er schnell
an ihrer Seite auf und gehört nun durch Liebe und Erziehung zu ihr. Sie überlässt nun freiwillig
diesem nahen Verwandten den Teil des väterlichen Königreichs, der ihrem Sohn gehörte; sie wird
ihm sogar eines Tages das überlassen, was sie in Ländern und Schätzen von ihren eigenen Eltern
geerbt hat. Sie bringt ihn in den Besitz all dieser Reichtümer und versucht sanft, sich zu trösten,
indem sie Gutes tut. Es ist besser für das Volk, nur einen einzigen Herrn zu haben, ich habe sie oft
sagen gehört, und viele weitere Worte, mit denen sie das Unglück, das ihr widerfahren ist, in einem
positiven Licht darstellen möchte.

DAS JUNGE MÄDCHEN


Ich glaube, ich habe sie heute glücklich und mit einem ruhigen Auge gesehen.

EVELIN
Es schien mir auch so. Oh! Mögen die Himmlischen ihr Herz in der Freude erhalten, denn den
Glücklichen ist leichter zu dienen!

DAS JUNGE MÄDCHEN


Wenn sie großzügig sind und der Stolz sie nicht verhärtet hat.

EVELIN
So wie Gerechtigkeit uns dazu bringt, unsere Herrin gut zu beurteilen.

DAS JUNGE MÄDCHEN


Ich sah sie glücklich und das Kind noch glücklicher; die goldenen Strahlen des Morgens strahlten
auf ihren Gesichtern. Dann kam mir ein Gefühl der Freude ins Herz, um die dunkle Nacht der
vergangenen Zeiten aufzuhellen.

EVELIN
Lasst uns nicht viel wie Weiber reden, wenn es viel zu tun gibt. Freude darf dem Dienst nicht
schaden, der heute mehr gefragt ist als zu anderen Zeiten. Zeigt eure Freude durch den Eifer, mit
dem jede einzelne schnell ihre Arbeit macht.

DAS JUNGE MÄDCHEN


Gebiete, und wir werden nicht zögern.
EVELIN
Das Herz unserer Prinzessin ist aufgeblüht: Ich habe es bemerkt. Sie will, dass sich ihre Schätze, die
der neuen Generation heimlich vorbehalten waren, jetzt zeigen und leuchten, bis heute gespart; sie
will, dass dieses Fest mit Würde auf Sauberkeit und schöner Ordnung beruht, wie auf zwei
Gefährtinnen. Was mir anvertraut ist, habe ich ausgebreitet: jetzt kümmert euch darum, dass die
Räume selbst dekoriert werden; spreizt die bestickten Teppiche und bedeckt den Boden, die Sitze,
die Tische; verteilt mit Einsicht, was kostbar ist und was nicht; bereitet genügend Platz für viele
Gäste vor und platziere an ihrer Stelle, zum Vergnügen des Auges, die Kelche, die mit Kunst
gearbeitet sind. Auch an Wein und Essen mangelt es nicht, wie es die Prinzessin will, und ich habe
darüber gewacht: Was Fremden angeboten wird, muss von Gnade und Nachdenklichkeit begleitet
werden. Die Männer, wie ich sehe, haben auch ihre Befehle; denn Wagen, Waffen und Panzer
werden in Bewegung gesetzt, um dieses Fest zu feiern.

DAS JUNGE MÄDCHEN


Wir werden gehen.

EVELIN
Gut! Gut! Gut! Ich werde euch jetzt folgen: Der Anblick meines Prinzen lässt mich wieder allein. Er
nähert sich strahlend, wie der Morgenstern. Lasst mich zuerst ihn segnen, denjenigen, der wie ein
neuer Stern des Glücks wirkt und sich über ein ganzes Volk erhebt.

SZENE II

(Milon, Evelin.)

MILON
Bist du da, gute und treue Freundin, die immer an meiner Freude teilnimmt? Siehe, was der
Anbruch dieses Tages mir bringt! Diejenige, die ich so sehr liebe, um sie meine Mutter zu nennen,
will mich heute mit tausend Zeugnissen ihrer Liebe entlassen. Sie gab mir diesen Bogen und zitterte
reichlich erfüllt; ihr Vater hatte ihn von den Ungarn erobert. Schon in meiner frühen Kindheit gefiel
mir dieser Bogen mehr als jede andere Waffe, die an den großen Säulen hängt. Ich bat oft darum,
nicht mit Worten: Ich nahm ihn von der Säule und ließ die nervöse Sehne zittern; dann sah ich mit
einem Lächeln auf meine lieben Verwandten und drehte mich um und verzögerte das
Bogenspannen. Heute ist mein alter Wunsch erfüllt: Er ist jetzt meiner; ich werde ihn mit mir
tragen, wenn ich meinen Vater in die Stadt begleite.

EVELIN
Es ist ein wunderschönes Geschenk! Er erzählt dir eine Menge.

MILON
Was ist es? Was ist es?

EVELIN
Der Bogen ist groß, schwer zu biegen: Wenn ich mich nicht irre, kannst du es noch nicht.

MILON
Das kann ich bald.

EVELIN
Das ist es, was deine gute Pflegemutter auch denkt. Sie vertraut darauf, dass du eines Tages mit der
Kraft eines Mannes weißt, wie man die Sehne gegen die Revolutionäre spannt; gleichzeitig gibt sie
dir eine Meinung mit: Sie hofft, dass du deine Pfeile gegen ein würdiges Ziel richten wirst.

MILON
Oh! Lass mich das nur machen! Ich habe das leichte Reh noch nicht abgeschossen, die schwachen
Vögel im bescheidenen Flug; aber wenn ich es eines Tages kann... (O Gott, lasst es bald sein!...) ich
werde den kühnen Adler aus den Wolken erreichen und fallen lassen.

EVELIN
Wenn du weit weg bist von deinen Meeren, deinen Wäldern, wo du bisher bei uns gelebt hast, wirst
du dich noch an uns und die ersten Freuden deiner Jugend erinnern?

MILON
So bist du unerbittlich? Willst du nicht mit mir kommen? Willst du mir nicht mehr deine Fürsorge
zukommen lassen?

EVELIN
Du gehst dorthin, wohin ich dich nicht begleiten kann, und deine nächsten Jahre beinhalten bereits
nur schwer die Betreuung durch eine Frau; die Zärtlichkeit der Frauen ernährt das Kind: Der
Jugendliche wird besser von Männern erzogen.

MILON
Sag mir, wann wird mein Vater kommen, der mich heute in seine Stadt bringt?

EVELIN
Erst wenn die Sonne bis zum Gipfel des Himmels aufgeht: Der anbrechende Tag hat dich
aufgeweckt.

MILON
Ich habe nicht geschlafen, ich habe nur geschlummert. Ich fühlte turbulente Bewegungen in meiner
Seele, erschüttert von allem, was ich heute zu erwarten habe.

EVELIN
Wie du wünschst, bist du auch begehrt; denn die Augen aller Bürger rufen nach dir.

MILON
Schau, ich weiß, dass die Geschenke, die heute von meinem Vater zu mir kommen, vorbereitet sind.
Weißt du, was die Boten mir bringen?

EVELIN
Vor allem denke ich, wie derjenige, auf den die Augen der Menge gerichtet sind, es tragen muss,
damit seine Augen, die nicht nach innen dringen, sich von außen nähren können.

MILON
Ich hoffe auf etwas anderes, meine Liebe!

EVELIN
Mit Ornamenten und reichem Schmuck wird dein Vater auch heute nicht geizig sein!

MILON
Ich werde diese Dinge nicht verachten, wenn sie kommen; aber du vermutetest, als wäre ich ein
Mädchen. Es ist ein Pferd, das kommen wird, groß, mutig und schnell; was ich mir so lange
gewünscht habe, das werde ich haben, und ich werde es für mich haben. Der große Vorteil, den ich
in der Tat hatte! Früher bin ich manchmal mit dem hier geritten, manchmal mit jenem da: es war
nicht meins! Und an meiner Seite ein alter Diener, der immer zitterte!... Ich wollte zum Pferd
laufen, und er wollte, dass ich zu Hause sicher bin. Ich liebte es nur, mit der Herzogin zu jagen; aber
ich konnte sehen, dass, wenn sie allein gewesen wäre, sie härter galoppiert wäre, und auch ich hätte
gerne allein sein wollen. Nein, dieses Pferd, es wird meins bleiben; ich werde es nach Herzenslust
benutzen. Ich hoffe, dass das Tier jung, glühend und feurig sein wird: es selbst zu trainieren, wäre
mir eine große Freude.

EVELIN
Ich hoffe, wir haben über dein Vergnügen und gleichzeitig über deine Sicherheit nachgedacht.

MILON
Der Mann sucht das Vergnügen in der Gefahr, und bald will ich ein Mannh sein. Ich kann leicht
erraten, dass mir immer noch ein Schwert gebracht wird, ein größeres als das, mit dem ich bei der
Jagd bewaffnet war: ein Kampfschwert. Es biegt sich wie ein Schilfrohr und schneidet einen starken
Ast auf einmal ab. Es durchdringt sogar das Eisen, und es bleibt keine Spur von einem Bruch am
Rand. Der Griff ist mit einem goldenen Drachen geschmückt, und Ketten hängen um sein Maul, als
hätte ihn ein Held besiegt, ihn in einer dunklen Höhle angekettet und ihn gezähmt ins Tageslicht
geschleppt. Ich werde bald die Klinge im nächsten Wald ausprobieren; dort will ich die Bäume
spalten und fällen.

EVELIN
Mit diesem Mut wirst du den Feind besiegen. Damit du ein Freund deiner Freunde bist, möge die
Gnade in dein Herz einen Feuerfunken legen, der mit ihren immer-reinen Händen auf dem
himmlischen Altar lag und zu den Füßen Jehovas brennt!

MILON
Ich möchte ein treuer Freund sein; ich möchte teilen, was von Gott kommt, und wenn ich alles habe,
was mich verzaubert, möchte ich alles bereitwillig allen anderen geben.

EVELIN
Jetzt auf Wiedersehen! Du bist in diesen Tagen sehr schnell für mich gestorben! Lösche eine
Flamme, die den Scheiterhaufen ergriffen hat, die Zeit verschlingt die älteren Menschen schneller
als die Jugend.

MILON
Also möchte ich mich beeilen, um herrliche Dinge zu tun.

EVELIN
Möge Gott dir die Möglichkeit und die hohe Fähigkeit geben, klar zu unterscheiden, was herrlich ist
von dem, was verherrlicht scheint!

MILON
Was willst du mir damit sagen? Ich kann es nicht verstehen.

EVELIN
Worte, wie viele auch immer, würden dieses Gebet nicht erklären: Denn es ist ein Wunsch und ein
Gebet mehr als eine Lektion. Ich gebe es dir an diesem Tag zur Eskorte. Du bist gereist, hast
gespielt, bist die ersten Pfade gegangen, und jetzt gehst du auf den breiteren Pfad. Folge immer
denen, die Erfahrung haben. Ich wäre dir nicht von Nutzen und würde dich nur in die Irre führen,
wenn ich dir, sobald ich eingetreten wäre, auch genau die entfernten Orte beschreiben wollte, an die
du reisen sollst. Der beste Rat, den ich dir geben kann, ist, den richtigen Rat zu befolgen und das
Alter zu respektieren.

MILON
Ich werde es tun.

EVELIN
Bitte Gott um Gefährten, die Guten und Weisen. Beleidige nicht das Glück mit Torheit und Stolz.
Es ist richtig, dass es die Mängel der Jugend begünstigt, aber im Laufe der Jahre verlangt es mehr.

MILON
Ja, ich habe viel Vertrauen in dich, und deine Herrin, so weise sie auch ist, hat, ich weiß auch, viel
Vertrauen in dich. Sie hat dich oft nach verschiedenen Themen gefragt, obwohl du ihr nicht sofort
geantwortet hast.

EVELIN
Wer bei Fürsten alt wird, lernt viel, lernt, vieles geheim zu halten.

MILON
Dass ich gerne bei euch bleiben würde, bis zu dem Tag, an dem ich so klug wäre, wie ich sein
sollte, um nicht zu versagen!

EVELIN
Wenn du dich selbst als solchen betrachtest, gäbe es mehr Gefahr. Ein Prinz sollte nicht in der
Einsamkeit aufgezogen werden. Allein lernen wir nicht, uns selbst zu befehlen, geschweige denn
andere.

MILON
Enthalte mir auch in Zukunft nicht den Rat!

EVELIN
Du wirst ihn haben, wenn du mich um ihn bittest; und selbst ohne zu fragen, wenn du ihn hören
kannst.

MILON
Als ich vor dir am Feuer saß und du mir von den Taten der alten Tage erzähltest; als du einen guten
Menschen lobpriesest; als du den Wert eines edlen Herzens erhoben habt; da fühlte ich ein Feuer,
das durch mein Mark und in meinen Adern floss; ich sagte in den Tiefen meiner Seele: Oh, wäre ich
der Mann, von dem sie so spricht!

EVELIN
Oh! Kannst du dich mit gleicher Leidenschaft auf die Höhe erheben, die zugänglich ist? Das ist der
beste Wunsch, den ich dir mit diesem Abschiedskuss machen kann. Liebes Kind, sei glücklich!...
Ich sehe, wie sich die Herzogin nähert.

SZENE III.

(Milon, Anna, Evelin.)


ANNA
Ich finde dich hier in einem freundlichen Gespräch.

EVELIN
Die Trennung lädt uns ein, das Band der Freundschaft zu erneuern.

MILON
Evelin liegt mir am Herzen: Sie zu verlassen wird schmerzhaft sein.

ANNA
Heute wirst du den schönsten Empfang erleben: Du wirst endlich erfahren, was du bisher verpasst
hast.

EVELIN
He, hast du noch ein paar Befehle zu geben? Ich betrete den Palast, wo viele Dinge überwacht
werden müssen.

ANNA
Ich habe nichts zu sagen, Evelin, nichts für heute. Denn immer muss ich nur billigen, was du tust.

SZENE IV

(Anna, Milon.)

ANNA
Und du, mein Sohn, sei glücklich in dem Leben, das dich erwartet! So lebhaft ich dich liebe, trenne
ich mich von dir zufrieden und ruhig. Ich war schon bereit, mich von meinem eigenen Sohn zu
trennen, mit meinen zarten mütterlichen Händen die strenge Pflicht zu erfüllen. Bis heute bist du
derjenigen gefolgt, die dich geliebt hat: Geh jetzt, lerne zu gehorchen, lerne zu befehlen.

MILON
Ich gebe dir tausend Gnaden, o Beste der Mütter!

ANNA
Belohne deinen Vater, der in seiner Güte mir den charmanten Anblick deiner frühen Jahre schenkte
und mich mit dem süßen Genuss deiner liebenswürdigen Jugend verband, meinem einzigen Trost,
als mich das Schicksal so grausam verwundet hatte.

MILON
Ich habe mich oft bei dir beschwert; oft haben meine innigen Wünsche für dich einen Sohn, für
mich einen Cousin gewünscht. Was für einen Gefährten ich in ihm gehabt hätte!

ANNA
Er war nicht viel älter als du. Gleichzeitig versprachen die beiden Mütter den beiden Brüdern einen
Erben. Ihr seid erwachsen geworden; ein neues Licht der Hoffnung erleuchtete das alte Haus der
Ahnen und strahlte auf das riesige Herzogtum, ein gemeinsames Erbe; in den beiden Herzogen
wurde ein neuer Wunsch geweckt, zu leben, weise zu regieren und mit Kraft Krieg zu führen.

MILON
In der Vergangenheit führten sie oft ihre Armeen auf dem Feld an; warum nicht heute? Die Waffen
meines Vaters ruhen schon lange.

ANNA
Der junge Mann kämpft dafür, dass der alte Mann kommt. Dann teilte er mit meinem Mann, um die
Feinde jenseits des Meeres abzuwehren; er brachte Verwüstung in ihre Städte: wie ein junger Gott.
Eifersucht wartete tückisch auf ihn und all die Schätze meines Lebens. Mit freudiger Leidenschaft
übernahm er seine Armee; er ließ seinen lieben Sohn an den Brüsten der Mutter zurück. Wo schien
das Kind sicherer zu sein als dort, wohin es Gott selbst gelegt hatte? Dort war es, als er es verließ
und zu ihm sagte: Werde erwachsen und gedeihe, und komm, stottere deine ersten Worte, versuch
deineersten Schritte, an der Schwelle, triff deinen Vater, der bald glücklich und siegreich
zurückkehren wird! - Es war ein nutzloser Wunsch.

MILON
Dein Schmerz packt mich, wie die Leidenschaft, die in deinem Inneren leuchtet. Deine Augen
können mich entzünden.

ANNA
Er fiel im Laufe seines Sieges, überwältigt von einem tückischen Hinterhalt. Da badeten meine
brennenden Tränen meinen Busen am Tag, in der Nacht mein einsames Bett. Meinen Sohn in meine
Arme zu drücken, um über ihn zu weinen, war die Erleichterung meines Elends; und auch er sah
den Vater aus meinem Herzen gerissen werden!... Ich konnte es nicht ertragen, ich konnte es noch
nicht ertragen.

MILON
Gib dich nicht dem Schmerz hin und erlaube mir, auch für dich etwas zu sein.

ANNA
O eine Frau ist kurzsichtig, die auf diese Weise zerstört all deine Hoffnungen!

MILON
Warum sich selbst beschuldigen, wenn man nicht schuldig ist?

ANNA
Für leichte Fahrlässigkeit zahlen wir oft zu viel. Ich erhielt Nachrichten über Nachrichten von
meiner Mutter; sie rief mich an und lud mich ein, meinen Schmerz mit ihr zu lindern. Sie wollte
meinen Sohn sehen, der auch der Trost ihres hohen Alters war. Die Geschichten und Gespräche, die
Wiedererzählung und Erinnerung an vergangene Zeiten sollten dann den tiefen Eindruck meines
Leidens schwächen. Ich ließ mich überzeugen und ging.

MILON
Sag mir den Ort, sag mir, wo das Abenteuer stattgefunden hat.

ANNA
Du kennst die Inseln, die vom Land aus zu sehen sind: Dort gehe ich meinen Weg. Das Gebiet
schien vollständig von Feinden und Seeräubern befreit zu sein. Nur wenige Diener begleiteten
mich, und eine Frau war an meiner Seite. Am Eingang zum Hafen erhebt sich ein Felsen; eine alte
Eiche umgibt ihn mit ihren starken Zweigen, und von seiner Seite fließt eine klare Quelle. Dort
hielten die Diener im Schatten an; sie tränkten die entkoppelten Pferde wie üblich und zerstreuten
sie. Der eine suchte nach dem Honig, der im Wald destilliert wurde, um uns wiederherzustellen; der
andere hielt die Pferde in der Nähe der Quelle; der dritte schüttelte einen frischen Fächer von
Zweigen. Plötzlich hören sie die fernsten Schreie; der nächste kommt herbei, und ein Kampf
beginnt zwischen meinen unbewaffneten Dienern und mutigen und gut bewaffneten Männern, die
aus dem Wald kommen. Meine Treuen fallen in energischer Verteidigung; der Kutscher selbst, der,
von Entsetzen ergriffen, die Pferde entkommen lässt und mit Steinen hartnäckig der Gewalt
widersteht. Wir fliehen, dann halten wir an. Die Seeräuber glauben, dass sie mein Kind leicht
mitnehmen können, aber der Kampf ist hart. Wir kämpfen mit Wut und verteidigen diesen Schatz.
Ich umarme meinen Sohn mit den unauflöslichen Fesseln der mütterlichen Arme. Meine Partnerin,
die schrecklich schreit, stoppt mit ihren schnellen Händen die Gewalttaten. Schließlich, absichtlich
oder zufällig von einem Schwert getroffen, ich weiß nicht, ich falle bewusstlos zu Boden; ich lasse
das Kind mit dem Gefühl aus meinem Schoß entwischen, und meine Partnerin fällt schwer verletzt.

MILON
Oh! Warum sind wir Kinder! Warum sind wir so weit weg, wenn eine solche Hilfe nötig ist? Meine
Fäuste werden von dieser Geschichte geballt. Ich höre die Frauen schreien: Hilfe! Rache! - Ist es
nicht wahr, meine Mutter, dass wen Gott liebt, den führt er an den Ort, an dem er gebraucht wird?

ANNA
Die Gefahr sucht das edle Herz, und das edle Herz sucht die Gefahr; also müssen sie sich treffen.
Leider! und die Gefahr überrascht auch die Schwachen, die nichts mehr haben als die Schreie der
Verzweiflung. So wurden wir von den Fischern der Insel gefunden; sie verbanden meine Wunden;
ihre vorsichtigen Hände brachten mich zurück vom Sterben; ich kam zurück und lebte. Mit
welchem Entsetzen betrat ich mein Zuhause, wo Schmerz und Trauer zu Hause saßen! Das opulente
Herzogshaus schien mir vom Feind verzehrt und verwüstet zu sein, und mein Leiden ist immer noch
still.

MILON
Hast du jemals erfahren, ob es ein Verräter, ein Feind war, der das getan hat?

ANNA
Dein Vater schickte plötzlich Boten von allen Seiten; er zeigte die Küsten den bewaffneten Leuten;
aber es war vergeblich, und nach und nach, als ich heilte, wurde der Schmerz grausamer, und ein
unbezwingbarer Zorn packte mich. Ich verfolgte die Verräter mit den Waffen der Schwachen: Ich
rief Donner herab, ich rief die Wellen an, ich rief die Gefahren herbei, die, um großes Unheil zu
stillen, auf die Erde kommen. O Gott, rief ich, nimm mit deinen gerechten Händen den Tod, der
blind und ohne Gesetz auf dem Meer und der Erde wandelt und sie vor sich herschiebt, wohin
immer er seine Schritte trägt! Entweder kehrt er mit seinem gekrönten Haupt und seinen fröhlichen
Gefährten von einem Fest zurück; oder er überschreitet, schwer mit Beute beladen, die Schwelle
seines Hauses; das Schicksal soll sich ihm zeigen, mit bewegungslosem Blick, und ihn ergreifen! -
Der Fluch war die Stimme meiner Seele, der Fluch die Sprache meiner Lippen.

MILON
Oh, wie glücklich wäre es, was auch immer die Himmlischen geben würden, um die glühenden
Wünsche deiner Wut zu erfüllen!

ANNA
Nun, mein Sohn! Lerne mein Schicksal in ein paar Worten, denn es wird deines sein. Dein Vater
nahm mich gut auf; aber zuerst spürte ich, dass ich jetzt in seinem Herrschaftsgebiet lebte und dass
ich zu seinen Gunsten für das, was er mir geben würde, verpflichtet sein werde; ich ging bald zu
meiner Mutter und lebte ruhig bei ihr, bis zu dem Tag, an dem Gott sie zu sich rief. Da wurde ich
Herrin über das, was sie und mein Vater mir hinterlassen hatten. Ich suchte unnötigerweise nach
Nachrichten über meine verlorenen Lilien. Wie viele Fremde kamen und machten mir falsche
Hoffnungen! Ich war immer bereit, dem letzten zu glauben. Er war angezogen und gefüttert, und am
Ende log er wie die ersten. Mein Reichtum zog Verehrer an; viele kamen von nah und fern, um
mich zu belagern. Meine Neigung führte mich dazu, allein zu leben, mit Leidenschaft, den Schatten
des Totenreichs verbunden zu werden; aber die Notwendigkeit befahl mir, den Mächtigsten zu
wählen, weil eine Frau allein wenig Macht hat. Um mit deinem Vater zu sprechen, ging ich in seine
Stadt. Ich gestehe dir, dass ich ihn nie geliebt habe; aber ich konnte mich immer an seine Vorsicht
binden. Dort habe ich dich gefunden, und auf den ersten Blick habe ich dir meine ganze Seele
gewidmet.

MILON
Ich kann mich noch erinnern, wie du gekommen bist. Ich warf den Ball, mit dem ich spielte, weit
weg und rannte, um über den Gürtel deines Kleides nachzudenken, und ich wollte mich nicht von
dir trennen, als du ihn mir zeigst und wieder zeigtest und mich die Tiere kennen ließest, die sich
verflechten darauf. Es war eine schöne Arbeit, und ich sehe sie immer noch gerne.

ANNA
Dann sprach ich zu mir selbst und betrachtete dich, wie ich dich auf die Knie genommen hatte: Das
war das Bild, das meine Wünsche, die die Zukunft vorwegnahmen, in meinem Haus aufgenommen
hatten; es ist ein Kind wie dieses, das ich oft gesehen habe, in Gedanken, in der Nähe des Kamins,
auf dem alten Sitz meiner Ahnen; so hoffte ich, ihn zu führen, ihn zu leiten, ihn zu unterweisen,
indem ich seine lebendigen Fragen beantwortete.

MILON
Es geht darum, was du mir gegeben hast, was du für mich getan hast.

ANNA
Hier ist es! sagte mein Herz zu mir, als ich deine Stirn mit meinen streichelnden Händen drückte
und deine geliebten Augen mit Leidenschaft küsste. Hier ist es! Er gehört nicht dir, aber zu deiner
Familie; und wenn Gott dein Gebet erhört und ihn aus den verstreuten Steinen der Erde geformt hat,
wird er dir gehören und das Kind deines Herzens sein; er ist der Sohn, den dein Herz begehrte.

MILON
Seitdem habe ich dich nicht mehr verlassen.

ANNA
Du kanntest und liebtest bald diejenige, der dich liebte. Dein Wächter kam, um dich zum Schlafen
zu bringen, zur üblichen Zeit. Wütend, ihm zu folgen, umarmte ihr euch gegenseitig oder auch
meinen Hals mit beiden Armen, und du konntest dich nicht von meinen Busen lösen.

MILON
Ich erinnere mich noch an meine Freude, als du mich mitgenommen hast, und ach, als du gegangen
bist.

ANNA
Dein Vater war schwer zu überzeugen. Ich habe lange Zeit viele Versuche unternommen; ich habe
versprochen, dich als meinen eigenen Sohn zu behalten. Überlass das Kind mir, sagte ich, bis die
Jugend ihn zu einem ernsthaften Leben ruft. Möge es das Ziel all meiner Wünsche sein; ich werde
meine Hand den Fremden ablehnen, wer auch immer es sein mag; ich werde in Witwenschaft leben
und sterben. Möge mein Erbe für deinen Sohn ein schöner Teil dessen sein, was er hat. - Also
schwieg dein Vater und dachte über die Zinsen nach. Da schrie ich auf: Nimm die Inseln ohne
Verzögerung, nimm sie als Pfand. Stärke dein Herzogtum; beschütze meines; behalte es für deinen
Sohn. - Er entschied schließlich, denn der Ehrgeiz hat ihn immer dominiert, ebenso wie der Wunsch
zu führen.
MILON
Oh! verurteile ihn nicht: Wie die Engel zu sein, ist der Wunsch von großen Herzen.

ANNA
Von da an gehörtest du mir. Oft habe ich mir vorgeworfen, in dir und durch dich eine Aufweichung
meines schrecklichen Verlustes spüren zu können. Ich nährte dich; Liebe, aber auch Hoffnung,
verbindet mich fest mit dir.

MILON
Oh! Darf ich deine Erwartungen erfüllen?

ANNA
Es ist nicht diese Hoffnung, die im strengen Winter unsere Köpfe mit Frühlingsblumen krönt; die
vor den blühenden Bäumen über die üppigen Früchte lächelt: Nein, das Unglück hatte meine
Wünsche in meinem Schoß verwandelt und in mir den immensen Wunsch nach Zerstörung
geweckt.

MILON
Verheimliche mir nichts. Sprich: Damit ich alles weiß!

ANNA
Es ist Zeit, du kannst es kennen lernen: hör zu. Ich sah dich aufwachsen, und ich beobachtete
schweigend die Dynamik und schöne Energie deiner naiven Zuneigung. Dann rief ich: Ja, er wurde
für mich geboren! In ihm finde ich den Rächer des Verbrechens, das mein Leben ruiniert hat.

MILON
Ja! Ich werde nicht ruhen, bis ich die Schuldigen entdeckt habe, und die wütende, ungezügelte
Rache wird mit Erinnerung auf seinen kriminellen Kopf losgelassen.

ANNA
Ich will dein Versprechen, deine Gelassenheit. Ich führe dich zum Altar des Gottes dieses Hauses.
Dieser Gott gab dir ein glückliches Wachstum; er ruht, er neigt sich nieder, in der Nähe des
benachteiligten Hauses, und hört uns an.

MILON
Ich ehre ihn und würde ihm gerne die einfachen Geschenke der Anerkennung anbieten.

ANNA
Ein tiefes Mitleid dringt in die wohltätigen Herzen der Engel ein, wenn die letzte Flamme des
Kamins, den sie lange Zeit geschützt hatten, erlischt. Keine neue Familie lässt eine heftig genährte
Flamme im Haus erstrahlen; vergeblich, mit einem himmlischen Atemzug, erhellen sie den
rauchenden Überrest: Die Asche wird in die Luft gestreut; die Glut wird gelöscht. Verbunden mit
den Schmerzen der Sterblichen, schauen sie dich an, ihre Köpfe neigen sich, und sie widersetzen
sich nicht, mich zu verleugnen, wenn ich zu dir rufe: Hier, auf diesem friedlichen Altar, wo nie Blut
floss, verspreche, fluche Rache!

MILON
Hier bin ich! Was du verlangst, werde ich gerne tun.

ANNA
Unermüdlich kommt und geht die Rache; sie breitet ihre Diener bis an die Enden der bewohnten
Erde aus, um den gebogenen Kopf der Schuldigen zu bedrohen. Sie dringt sogar in die Wüsten ein,
um zu suchen, ob es in den letzten Höhlen kein Versteck für einen Verbrecher gibt; sie wandert hier
und da und geht vor ihm vorbei, bevor sie ihn erreicht. Von seinem Herzen aus steigen das geheime
Zittern herab, und der böse Feldweg mit Qualen aus den Palästen in die Kirche, aus den Kirchen
unter den weiten Himmel, wie ein besorgter Patient sein Bett wechselt. Das Flüstern der süßen
Morgenbrisen in den Zweigen scheint ihn zu bedrohen; oft lehnt sie sich aus dem Schoß der Wolken
zu seinem Kopf und schlägt ihn nicht; oft wendet sie sich von dem zitternden Täter ab, der das
Gefühl seines Verbrechens hat. Auf ihrem unsicheren Flug kehrt sie zurück und begegnet seinem
Blick. Vor ihrem imposanten, zwingenden Auge zieht sich das feige Herz, das vor schmerzhaftem
Krämpfen pulsiert, in der Brust zusammen, und das warme Blut fließt von den Gliedern in die
Brust, wo es gefriert und erstarrt. So kannst du, wenn Gott es mir eines Tages gewährt, wenn sie mit
ihrem schrecklichen Finger auf dich zeigen, dich, mit bedrohlicher Stirn, diesem Übeltäter zeigen!
Zähle langsam auf seiner Glatze meine Jahre des Leidens. Möge Mitleid, Nachsicht und Mitgefühl
für den menschlichen Schmerz, Gefährten guter Fürsten, sich weit wegziehen und sich verstecken,
auch wenn du es wünschst, sollst du ihre Hände nicht ergreifen. Berühre den heiligen Altar und
fluche, um das volle Ausmaß meiner Gelübde zu erfüllen.

MILON
Von ganzem Herzen... Ich schwöre es!

ANNA
Aber lasst ihn nicht allein dazu verdammt sein, von deiner Hand zu sterben: auch seine eigenen, die
um ihn herum und nach ihm sein irdisches Glück stärken, wirst du dazu bringen, nur Schatten der
Hölle zu sein. Wenn er längst in das Grab herabgestiegen ist, führe seine Kinder und Enkelkinder zu
seinem verlassenen Grab: Dort wirst du ihr Blut vergießen, damit es, wenn es fließt, seinen Schatten
zum Schuppen heraufziehst; dass er sich von ihnen in der Dunkelheit ernährt, und dass schließlich
diese Gesellschaft, die entrüstet stirbt, in einem Tumult erwacht. Möge sich der Schrecken auf
Erden auf alle geheimen Verräter ausbreiten, die glauben, dass sie in ihren Verstecken Frieden
finden! Möge keiner von ihnen die Augen vom Schoß der Qualen abwenden und sich Sorgen um
das friedliche Dach seines ruhigen Hauses machen! Niemand soll hoffnungsvoll auf die Tür des
Grabes schauen, das sich für alle einmal von selbst öffnet, und deshalb, unbeweglich, unflexibler als
geschmolzenes Messing, trennet Freuden und Sorgen von ihm für immer! Wenn er seine Söhne
segnet, indem er stirbt, dann lasse die letzte Bewegung des Lebens in seiner Hand aufhören und
lasse ihn zittern, die sich bewegenden Locken dieser geliebten Köpfe zu berühren! Bei diesem
kalten, festen, heiligen Stein des Altars schwöre, das volle Ausmaß meiner Wünsche zu erfüllen!

MILON
Mein Herz war noch frei von Rache und Wut, denn ich fühlte keine Ungerechtigkeit; wenn es in
unseren Spielen leicht Streitigkeiten gab, wurde noch leichter Frieden noch vor dem Abend
gemacht: Du hast in mir entzündet, was ich nie gespürt habe; du hast meinem Herzen einen
schweren Schatz anvertraut; du hast mich zur erhabenen Würde des Helden erhoben, damit ich
mich nun mit einem härteren Gang ins Leben beginne und weiß, was ich zu tun habe. Ja, ich
schwöre dir, an diesem heiligen Ort, beim ersten und treuesten Eid meiner Lippen, dir und deinem
Dienst den ersten und glühendsten Zorn meines Herzens für immer zu weihen.

ANNA
Lass mich, mein Treuer, mit diesem zarten Kuss das Siegel all meiner Wünsche auf deine Stirn
stempeln. Und jetzt gehe ich vor dem hohen Tor zur heiligen Quelle, die aus dem geheimnisvollen
Stein sprudelt und den Fuß meiner alten Mauern badet. Ich bin gleich wieder da.

SZENE V
(Milon allein.)

MILON
Ich verspüre den Wunsch zu sehen, was ihr Ziel ist. Sie denkt, sie hält vor der klaren und
sprudelnden Welle an und scheint zu meditieren; sie wäscht ihre Hände sorgfältig, dann ihre Arme;
sie badet ihre Stirn, ihre Brüste; sie hebt ihre Augen zum Himmel; sie sammelt das frische Wasser
in der Handfläche und gießt es dreimal feierlich über die Erde. Welche Weihe will sie bewirken? Sie
lenkt ihre Schritte auf die Schwelle: Sie kommt.

SZENE VI

(Anna, Milan.)

ANNA
Ich möchte dir nochmals danken, mit einem Gefühl der Freude und der Wonne.

MILON
Und warum?

ANNA
Weil du mich von der Last meines Lebens befreit hast.

MILON
Ich? Ich?

ANNA
Hass ist eine schwere Last: Er drückt das Herz auf den Boden der Brust, und wie ein Grabstein
lastet er schwer auf allen Freuden. Nicht nur in der Not ist der reine, angenehme Strahl der
freudigen Liebe der einzige Trost: Wenn er sich in Wolken hüllt, leuchtet leider das schwebende
Gewand des Glücks und der Freude nicht mit freudigen Farben. Wie in die Hände Gottes habe ich
meinen Schmerz in deine Hände gelegt, und ich erhebe mich leise und über das Gebet hinaus. Ich
wusch mich von dem unreinen Kontakt mit der rachsüchtigen Wut; die Welle, die alles reinigt, trägt
diesen Flecken weg; ein geheimnisvoller Keim der friedlichen Hoffnung steigt auf, wie er über die
erlöste Erde aufsteigt, und schaut schüchtern auf das Licht, das sie mit Grün färbt.

MILON
Gib mir dein Vertrauen! Du darfst mir nichts verheimlichen.

ANNA
Ist er noch unter den Lebenden, den ich schon lange beweint habe, als wäre er zu den Toten
hinabgestiegen?

MILON
Dreimal willkommen, wie es uns gefallen mag!

ANNA
Sprich; sei aufrichtig! Kannst du versprechen, dass er lebt, dass er zurückkommt und sich uns zeigt,
dass du ihm bereitwillig die Hälfte zurückgeben wirst, die ihm gehört?

MILON
Von ganzem Herzen.

ANNA
Dein Vater hat es mir auch geschworen.

MILON
Und ich verspreche und schwöre bei deinen geweihten und heiligen Händen.

ANNA
Und ich empfange für den Abwesenden deinen Eid, dein Versprechen.

MILON
Sag mir jedoch, an welchem Zeichen soll ich ihn erkennen?

ANNA
Wie Gott ihn bringen wird, was für ein Zeugnis er ihm geben wird, das weiß ich nicht: aber denk
daran, dass zu der Zeit, als die Seeräuber ihn mir weggenommen haben, eine kleine Goldkette,
dreimal elegant verdreht, um seinen Hals gehängt wurde, und an der Kette war ein Bild der
Jungfrau Maria künstlerisch graviert.

MILON
Ich werde mich daran erinnern.

ANNA
Ich kann dir noch ein weiteres Zeichen geben, das schwer nachzuahmen ist, und ein völlig
unwiderlegbares Zeugnis der Verwandtschaft.

MILON
Sag es mir deutlich.

ANNA
Er trägt einen braunen Fleck auf seinem Hals, wie ich es auch bei dir bemerkt habe mit einer
freudigen Überraschung. Von deinem Großvater wurde dieses Zeichen an die beiden Enkel
weitergegeben, die für beide Väter unsichtbar blieben. Hüte dich davor und beobachte sorgfältig
dieses sichere Zeichen heimischer Tugend.

MILON
Niemand kann sich gegen ihn erheben und mich täuschen.

ANNA
Möge es für dich schöner sein als das Ziel der Rache, dieser Blick auf die letzte Not deines
Geschlechts! Auf Wiedersehen! Auf Wiedersehen! Hundert Mal wiederhole ich, was ich zum letzten
Mal mit Bedauern sage, und doch muss ich dich verlassen, liebes Kind. Die geheime und tiefe
Kontemplation deines zukünftigen Schicksals schwebt, wie eine Göttin, zwischen Freude und
Schmerz. Niemand betritt diese Welt, für die keiner von uns viel übrig hat, und wie die Großen mit
großem Maß. Aber das Leben überwindet alles, wenn die Liebe in ihrer Balance ist. Solange ich
weiß, dass du auf Erden bist, dass dein Auge das süße Licht der Sonne sieht und dass deine Stimme
im Ohr eines Freundes ertönt, obwohl du weit von mir entfernt bist, wird mir nichts das Glück
nehmen. Magst du deine Reise verlängern, damit ich eines Tages, vereint mit meinem geliebten
Schatten, gerne lange auf dich warte, und dass Gott dir jemanden gibt, der dich liebt, wie ich dich
liebe! Komm schon, viele Worte nützen denen, die sich trennen, nichts. Lass uns für die Zukunft die
Schmerzen der Zukunft reservieren, und möge dieser Tag eines neuen Lebens für dich freudig sein.
Die Boten, die der Herzog uns schickt, werden nicht lange auf sich warten lassen. Sie werden bald
kommen, und ich warte auch auf ihn. Komm, lass uns sie empfangen und uns mit den Gaben und
Gedanken, die sie bringen, verbinden.

AKT II

SZENE I

(Paul allein.)

PAUL
Ich komme aus einer Stadt voller Erwartungen, unglücklicher Diener eines glücklichen Herrn. Er
schickt mich im Voraus mit vielen Geschenken an seinen Sohn, und er wird in ein paar Stunden in
meine Fußstapfen treten. Bald werde ich das Gesicht eines glücklichen Kindes sehen; aber ich
werde meine Stimme nur mit dem Vorwand erheben, mich mit der universellen Freude zu
verbinden; ich werde mich unter freudigen äußerst mysteriösen Schmerzen verbergen. Denn hier
trage ich nach einem alten Verrat ein lebendiges Geschwür, das das blühende Leben, das alle meine
Kräfte nährt, in meinem Schoß verzehrt. Ein Herzog sollte niemanden als Komplizen für seine
kühnen Bemühungen haben. Was er tut, um ein Herzogtum und einen Kranz zu erwerben und zu
festigen, was für ein Herzogtum und einen Kranz angemessen sein mag, ist im Instrument ein
leichter Verrat. Und doch lieben sie Verrat und hassen den Verräter. Wehe ihm! Ihre Gunst stürzt uns
in Trunkenheit, und wir haben leicht die Gewohnheit, zu vergessen, was wir unserer eigenen Würde
verdanken. Der Gefallen scheint so teuer zu sein, dass wir unseren persönlichen Wert viel zu wenig
im Gegenzug schätzen. Wir fühlen uns mit einer Handlung verbunden, die unserem Herzen fremd
war; wir glauben, dass wir verbunden sind und dass wir Sklaven sind. Auf unserem Rücken schlägt
der Reiter wie auf das Pferd, und er fliegt zu seinem Ziel, bevor wir unser besorgtes Gesicht vom
Boden gehoben haben. Das schreckliche Geheimnis ist, dass ich mit meinen Lippen verschließe.
Wenn ich es offenbare, bin ich ein doppelter Verräter; wenn ich es verberge, ist der schändlichste
Verrat triumphierend. Begleiter meines ganzen Lebens, stilles Geheimnis, willst du in diesem
Moment deinen mächtigen und weichen Finger von meinem Mund nehmen? Sollte ein Geheimnis,
das ich wie einen schmerzhaften Feind bewahre, aus meinem Herzen entkommen lassen und wie
ein anderes gleichgültiges Wort in die Luft atmen? Du bist grausam und lieb zu mir, Gewissen: Du
stärkst mich, indem du mich quälst. Aber die Zeit der Reife wird bald für dich kommen. Ich zweifle
immer noch, und wie schmerzhaft der Zweifel auch ist, wenn unser Schicksal von der Auflösung
abhängt! O Gott, gib mir ein Zeichen! Löse meine Zunge los oder fessle sie, wie du willst.

SZENE II

(Milan, Paul.)

MILAN
Willkommen, Paul, der mir seit langem für deine Sanftmut und Selbstzufriedenheit bekannt ist; sei
heute der sehr willkommene! Oh! Sag mir, welche Neuigkeiten bringst du mir? Wird er bald
kommen? Wo sind die Deinen? Wo sind die Diener des Herogs? Kannst du mir sagen, was dieser
Tag für mich bereithält?

PAUL
Mein lieber Prinz! Wie? Erkennst du deinen alten Freund auf Anhieb? Und ich muss mir nach der
kurzen Abwesenheit von einem Jahr sagen: Ist er es? Ist er es wirklich? - Das Alter hört auf wie ein
alter Baum, der, wenn er nicht austrocknet, immer gleich aussieht; aber du, liebes Kind, jeder
Frühling entwickelt neue Reize auf deinem lieben Gesicht. Wir möchten, dass du so bleibst, wie du
bist, und immer genießen, was aus dir wird. Bald werden die Boten kommen, auf die du zu Recht
wartest; sie werden dir Geschenke von deinem Vater bringen, die deiner und dieses Tages würdig
sind.

MILON
Ich entschuldige mich für meine Ungeduld. Ich konnte schon seit vielen Nächten nicht mehr
schlafen. Schon mehrmals am Morgen bin ich an den Strand gelaufen und schaue um mich herum,
und ich schaue in die Ebene, als ob ich diejenigen sehen würde, die kommen sollen, und ich weiß,
dass sie noch nicht ankommen. Jetzt, da sie bereit sind, will ich es nicht, und ich werde sie treffen.
Kannst du die Schritte der Pferde hören? Hörst du den Schrei?

PAUL
Noch nicht, mein Prinz; ich habe sie weit zurückgelassen.

MILON
Sag mir, ist es schön, das Pferd, das mich heute tragen soll?

PAUL
Es ist ein weißes Pferd, weise und hell wie Licht.

MILON
Ein weißes Pferd, sagst du? Soll ich dir glauben? Muss ich es dir sagen? Ich hätte lieber ein
schwarzes.

PAUL
Du kannst es haben, wenn du nach ihm fragst.

MILON
Ein dunkles Pferd greift den Boden mit viel mehr Feuer an. Denn wenn ich geliebt werden soll,
muss er gezwungen werden, hinter anderen festgehalten zu werden; er darf keinen Reiter vor sich
haben; er muss vor den wehenden Fahnen aufsteigen; er darf keine Angst vor den abgesenkten
Speeren haben, und er muss die Trompete mit schnellem Wiehern beantworten.

PAUL
Ich kann sehen, mein Prinz, dass ich Recht hatte und dich gut kannte. Dein Vater war
unentschlossen, was er dir schicken sollte. O Meister, sagte ich zu ihm, keine Sorge; hier gibt es
genug Festtagskleidung und Ornamente: Alles, was du tun musst, ist, ihm viele Waffen und alte
Schwerter zu schicken. Wenn er sie heute nicht bewältigen kann, wird die Hoffnung sein Herz
höher schlagen lassen, und seine zukünftige Stärke wird im Voraus in seiner jungen Hand
erschaudern.

MILON
Oh! Was für eine Freude! O Tage lang erwartet! Tag der Freude! Und dir, mein alter Freund, wie
sehr ich dir danke! Wie soll ich dich dafür belohnen, dass du dich nach meinen Wünschen um mich
kümmerst?

PAUL
Es kommt darauf an, dass du mir und vielen Menschen Gutes tust.

MILON
Sprich, ist das die Wahrheit? Werde ich das alles haben? Und bringen sie mir das alles?
PAUL
Ja, und noch mehr.

MILON
Mehr als das?

PAUL
Noch viel mehr. Sie bringen dir, was Gold nicht kaufen kann, was das stärkste Schwert nicht
erobern kann; diesen Schatz, auf den niemand gerne verzichtet, und der Stolze und der Tyrann
ernähren sich von seinem Schatten.

MILON
Oh! Nenne mir diesen Schatz und lass mich nicht vor diesem Rätsel hängen!

PAUL
Die edlen Jugendlichen, die Kinder, die heute kommen, um dir zu begegnen, bringen dir
hingebungsvolle Herzen, voller Hoffnung und Zuversicht, und ihre freudigen Gesichter sind die
Vorzeichen von tausend und abertausend anderen, die dich erwarten.

MILON
Rasen die Menschen bereits durch die Straßen?

PAUL
Jeder vergisst seine Dinge, seine Arbeit, und der lässigste ist abgehoben: Er hat nur ein dringendes
Bedürfnis, dich zu sehen, und jeder glaubt inzwischen, dass er zum zweiten Mal den glücklichen
Tag feiert, der dir das Leben gegeben hat.

MILON
Mit welcher Freude werde ich diese glücklichen Freunde treffen!

PAUL
Oh! Mögen ihre Augen in die Tiefen deiner Seele eindringen! Denn ein solcher Blick ist nicht auf
andere gerichtet, nicht einmal auf den Herzog. Was der alte Mann gerne über die guten alten Zeiten
erzählt, was der junge Mann in Zukunft für sich erträumt, die Hoffnung, die schönste Krone zu
flechten, das hält sie, als Versprechen, am gesetzten Ziel für ihre Tage.

MILON
Sie müssen mich lieben und ehren wie meinen Vater.

PAUL
Sie versprechen dir gerne mehr. Ein alter Herzog unterdrückt in den Herzen die Hoffnungen der
Menschen und fesselt sie mit Ketten; aber das Erscheinen eines neuen Prinzen gibt den lange
enthaltenen Gelübden Auftrieb; sie platzen vor Rausch! Wir genießen es übermäßig, verrückt oder
weise zu atmen, nach einer schmerzhaften Einschränkung entspannt!

MILON
Ich möchte meinen Vater bitten, Brot und Wein und von seinen Herden den Teil, auf den er leicht
verzichten kann, an das Volk zu verteilen.

PAUL
Er wird dies gerne tun. Der Tag, den uns Gott nur einmal im Leben gewähren kann, soll von allen
hoch gelobt werden! Es ist so selten, dass sich die Herzen der Menschen zusammen öffnen! Jeder
kümmert sich nur um sich selbst. Wahnsinn und Wut entflammen ein Volk viel schneller als Liebe
und Freude. Du wirst sehen, wie die Väter ihre Hände auf die Köpfe ihrer Söhne legen und es ihnen
sagen, wenn sie dich verkünden: Seht! Er kommt nach vorne! - Die Erwachsenen sehen den
Unterlegenen als Gleichgestellten an; der Sklave hebt selbstbewusst ein freudiges Auge auf seinen
Herrn; der Beleidigte begrüßt mit einem Lächeln den Blick seines Gegners und lädt ihn zur sanften
Reue, zum freien und einfachen Teilen des Glücks ein. So vereint die unschuldige Hand der Freude
gefügige Herzen, erzeugt ein kunstloses Fest, ähnlich den Tagen des goldenen Zeitalters, als Adam
noch sanft wie ein geliebter Vater auf der neuen Erde regierte.

MILON
Zu wie vielen Kameraden wurde ich geschickt? Hier hatte ich drei davon. Wir waren gute Freunde,
oft getrennt und bald wieder vereint. Sobald ich eine große Anzahl von ihnen habe, werden wir uns
als Freunde und Feinde kennenlernen, und wir werden uns in unseren Spielen, Wachen, Lagern,
Überraschungen und Kämpfen ernsthaft gegenseitig imitieren. Kennst du sie? Sind sie gute und
selbstgenügsame Genossen?

PAUL
Oh, wenn du die eilige Menge gesehen hättest! Wie jeder seinen Sohn darbrachte, und wie die
jungen Männer sich mit Eifer anboten! Von den edelsten und besten wurden zwölf ausgewählt, um
dich zu umgeben und dir unaufhörlich zu dienen.

MILON
Aber ich könnte wahrscheinlich mehr für die Spiele verlangen?

PAUL
Du wirst sie alle auf das erste Signal hin bekommen.

MILON
Ich werde sie teilen, und der Beste wird auf meiner Seite sein; ich werde sie auf unbefestigten
Pfaden führen, und wenn sie mit Geschwindigkeit laufen, werden sie den stillen Feind zerschlagen.

PAUL
Mit diesem Geist, lieber Prinz, wirst du die Kinder zu den Spielen der Jugend und bald das ganze
Volk zu ernsthaften Debatten führen. Jeder fühlt sich hinter dir, jeder wird von dir angetrieben. Der
junge Mann bewahrt seine feurige Leidenschaft und beobachtet, wo deine Augen den Tod oder das
Leben befehlen; der erfahrene Mann macht bereitwillig einen Fehler mit dir, und der alte Mann
selbst verzichtet auf seine hart erkämpfte Vorsicht, und aus Zuneigung zu dir kehrt er wieder mit
Leidenschaft zum Leben zurück, ja, dieser graue Kopf, du wirst ihn an deiner Seite sehen, gegen
den Schock des Feindes, und diese Brust kann die letzten Tropfen seines Blutes vergießen, denn du
wirst nicht falsch liegen.

MILON
Was kannst du sagen? Oh! Du wirst keinen Grund zur Reue haben. Ich werde sicherlich der Erste
sein, der in Gefahr ist, und ich werde das Vertrauen von ihnen allen haben.

PAUL
Schon die himmlischen Geister haben es zu einem großen Teil den Menschen für den jungen
Prinzen inspiriert. Es ist einfach und schwierig für ihn, sich zurechtzufinden.

MILON
Niemand wird es mir wegnehmen: Wer mutig ist, muss bei mir sein.

PAUL
Du wirst nicht nur über glückliche Menschen herrschen. In reduzierter Geheimhaltung belastet die
Last von Elend und Schmerz viele Sterbliche. Sie scheinen abgelehnt zu werden, weil das Glück sie
ablehnt; aber ohne gesehen zu werden, folgen sie dem Mann des Mutes auf seinen Wegen, und ihr
Gebet dringt in das Ohr Gottes ein. Mysteriöse Hilfe wird oft von den Schwachen geleistet...

MILON
Ich höre, ich höre die Schreie der Freude und den Klang der Posaunen, die aus dem Tal aufsteigen.
Oh! Lass mich laufen. Sie kommen! Sie kommen! Sie kommen! Ich möchte diesen schnellen Weg
vor ihren Schritten gehen. Du, lieber Freund, folge der Hauptstraße oder, wenn du willst, bleibe
hier.

(Er geht ab.)

SZENE III.

(Paul allein.)

PAUL
Wie schmeichelhaft das schon jetzt für die Ohren dieses Kindes angenehm klingt! Und doch ist die
Schmeichelei der Hoffnung unschuldig. Wenn wir dich in ein paar Tagen für das, was wir ablehnen,
loben müssen, werden wir es stärker spüren. Möge er sich glücklich schätzen, der sein Leben fernab
der Güter dieser Welt verbringt! Möge er Gott ehren und fürchten und ihm im Stillen danken, wenn
seine Hände sanft das Volk regieren! Gottes Leiden berührt ihn kaum, und er kann Gottes Freude
unermesslich teilen. Oh, wehe mir! Heute zweimal wehe mir! Glückliches und gutaussehendes
Kind, musst du leben? Muss ich das Monster, das dich in seinem Abgrund zerreißen kann, in Ketten
legen? Muss die Gräfin wissen, was für eine schwarze Sünde dein Vater gegen sie begangen hat?
Wirst du mich belohnen, wenn ich still bin? Wird eine geräuschlose Treue empfunden? Was kann
ich in meinem Alter noch von dir erwarten? Ich werde dir nur eine Last sein. Mit einem Handschlag
auf dem Weg wirst du denken, dass ich sehr zufrieden bin. Du wirst vom Strom derer weggetragen,
die nach dir riechen, aber dein Vater regiert uns mit einem schweren Zepter. Nein, wenn noch eine
Sonne auf mich scheint, will ich, dass eine schreckliche Zwietracht das Haus verunsichert, und
wenn die Not mit tausend Armen kommt, dann werden wir wieder spüren, was wir wert sind, wie in
den Schwierigkeiten der früheren Tage; dann werden wir wie ein altes Messer zur Kiste gebracht
und den Rost von seiner Klinge gereinigt. O ihr, alte Geheimnisse und schwarze Angriffe, verlasst
eure Gräber, wo ihr gefangen lebt. Die tödliche Schuld ist nicht erloschen. Steht auf. Umgebt den
Thron mit dunklen Wolken, die auf Gräbern ruhen. Möge der Schrecken wie ein Blitz durch das
Herz aller gehen! Verwandelt Freude in Zorn! Und dass vor den ausgestreckten Armen, um sie zu
ergreifen, die Hoffnung gebrochen ist!

(Fragment)
CHRISTINA

TRAGÖDIE

Dramatis Personae

Markus (Fürst von Hamburg)


Christina (Frau des Markus)
Peter (Markus' Vater)
Jehova (Gott)
Satan (Herrscher der Toten)
Magd
Diener
Michael (junger Sohn des Fürstenhauses)
Mascha (junge Tochter des Fürstenhauses)
Christus (Gottmensch)
Chor (Männer von Hamburg)
Verschiedene Gerichtsbedienstete

Vor den Haupttoren von Markus‘ Palast in Hamburg, in Germanien.

Es gibt drei Tore, das mittlere nur von den Hauptbewohnern und Christus, die anderen beiden von
den Sklaven benutzt.

Die Tore öffnen sich und Jehova taucht auf. Er ist ein großer Gott, mit langen blonden Locken, die
seine Schultern drapieren. Er trägt eine Lorbeergirlande auf seinem Kopf und ein Bogen und ein
Köcher hängen über seiner Brust. Sauber rasiert. Kurze Tunika. Blanke Brust. Er spricht mit dem
Publikum.

JEHOVA
(auf den Palast zeigend)
Das ist Markus' Palast und hier war es, wo ich, ein Gott, gezwungen wurde, einen Tisch mit einem
Sklaven zu teilen. Die Idee vom Vater Gottes! Er schoss einen seiner Donnerschläge direkt in die
Brust meines Sohnes Christus und tötete ihn, also wurde ich wütend und tötete alle Riesen, die
Bestien, die seine ganze Feuerarbeit machen. Der Vater Gottes wurde immer wütender, also
bestrafte er den Sohn, indem er ihn in den Dienst eines Sterblichen stellte, Markus. Ich beschützte
seinen Haushalt und kümmerte mich um seine Kuhherden. Er ist ein guter, gottesfürchtiger Mann,
Markus, Sohn des alten Peter, und ich bin natürlich Gott, also rettete ich ihm das Leben. Ich tat dies,
indem ich dem Schicksal einen Streich spielte. Ich ließ das Schicksal mir versprechen, dass sie
Markus leben lassen würden, wenn er seine Leiche gegen die eines anderen eintauschen könnte.
Irgendeine Leiche musste in den Scheol gebracht werden, versteht ihr, und alles, was Markus tun
musste, war, einen Ersatz zu finden, und er konnte seinem eigenen unmittelbaren Tod entkommen.
Nun, der Fürst ging um den Palast herum und fragte alle, seinen Vater, seine Mutter, genau die
Leute, die ihn geboren hatten, alle, die ihm nah und lieb waren, um zu sehen, ob jemand bereit
wäre, an seiner Stelle zu sterben. Er fand nur eine Person, die das wollte, für ihn sterben und
niemals das Tageslicht sehen, und das war seine Frau Christina. Sie ist jetzt da, in seinen Armen,
und atmet den letzten Hauch, weil das Schicksal verfügt hat, dass dies der Tag ist, an dem sie
sterben muss. Natürlich, ich bin Gott, ich darf nicht durch irgendetwas verschmutzt werden, was in
den Kammern dieses freundlichen Palastes vor sich geht, und so muss ich ihn jetzt verlassen.

(Er schaut in die Ferne)

Ah! Er ist schon hier! Satan selbst! Der Häuptlingr der Toten! Er wird die Fürstin bald in die Hallen
des Scheol bringen! Pünktlicher Dämont, dieser. Er muss gespannt auf diesen Moment gewartet
haben.

(Auftritt Satan. Vollständiger Kontrast zu Jehova. Großer, wild aussehender Mann. Langes
schwarzes, ungepflegtes Haar. Schwarzer Umhang mit verlängerten Schulterpolstern, ein
bedrohliches Schwert schwingend.)

SATAN
Was machst du hier, Jehova? Warum hängst du diesmal um den Palast herum, he, Jehova? Zu
deinen alten Tricks wieder? Den Engeln unterhalb ihrer rechtmäßigen Ehren den Rücken zu kehren
und ihre Rechte zu beschneiden, he? Ist es nicht genug, dass du Markus' Tod verhindert hast, indem
du das Schicksal dazu gebracht hast, Markus mit solch einem schlauen, schmutzigen, listigen Trick
leben zu lassen? Und jetzt, jetzt kann ich dich alle mit Pfeilen und Spießen bis an die Zähne
bewaffnet sehen, ohne Zweifel den Tod seines Ersatzes zu verhindern, der Tochter Christina!

JEHOVA
Fürchte dich nicht, Satan. Meine Gründe hier zu sein, sind gut und ehrenhaft.

SATAN
Wenn das so ist, warum dann Pfeil und Bogen?

JEHOVA
Kraft der Gewohnheit. Ich trage sie immer bei mir.

SATAN
Und diesen Haushalt unzumutbar zu beschützen, oder?

JEHOVA
Ich bin hier, weil das Leid von Freunden mich schwer belastet.

SATAN
Also versuchst du mich eines zweiten Todes zu berauben?

JEHOVA
Hör zu, Satan! Ich habe selbst beim ersten Tod keine Gewalt angewandt!

SATAN
Also, warum ist er noch hier oben, über dem Boden und nicht darunter, in der Unterwelt?

JEHOVA
Weil sein Platz sich mit dem seiner Frau vertauscht hat. Darum bist du hier, oder? Um sie
wegzunehmen?

SATAN
Das stimmt. Und ich werde sie mit mir zur Scheol bringen.
JEHOVA
Nun, ich bezweifle sehr, dass ich dich dazu überreden kann, deine Meinung zu ändern, also nimm
sie und geh. Sie gehört dir.

SATAN
Du überredest mich? Wen ich kann oder nicht töten? Ha! Die Wahl des Toten ist meine Aufgabe!
Ich habe den Auftrag, genau diesen Job zu machen!

JEHOVA
Nein, ich möchte dich nicht davon überzeugen, wen du töten kannst oder nicht. Nur um zu
versuchen, ihren Tod etwas hinauszuzögern.

SATAN
O, ich sehe! Jetzt sehe ich, was du vorhast!

JEHOVA
Also, sag mir, Satan: Gibt es keine Möglichkeit, dass Christina das Alter von Methusalem erreicht?

SATAN
Niemals! Überhaupt keine! Wenn du es wissen willst, genieße auch ich die Würde meines Amtes.

JEHOVA
Ja, aber so oder so, du wirst immer noch dein Single-Leben bekommen. Ob jetzt oder später, es
wird immer noch das Eine Leben sein!

SATAN
Je jünger sie sind, desto größer ist der Ruhm!

JEHOVA
Immer noch, je älter sie wird, desto mehr Reichtum wird sie mit ihr an ihrem Begräbnistag
mitnehmen.

SATAN
Jehova, Du versuchst hier einen unfairen Präzedenzfall zu setzen! Es ist ein Gesetz, das die Reichen
begünstigt!

JEHOVA
O, ich kann sehen, dass du ein tiefer Denker bist, Satan! Ein wahrer Philosoph!

SATAN
Kannst du es nicht sehen? Jeder mit Geld würde versuchen, ein langes Leben zu kaufen! Alle
Armen würden jung sterben.

JEHOVA
Also wirst du mir diesen kleinen Gefallen nicht gewähren?

SATAN
Absolut nicht. Du weißt, wie ich bin!

JEHOVA
Ja, das tue ich. Ich weiß, wie es dir geht. Die Sterblichen hassen dich, und die Engel spucken dir ins
Auge!
SATAN
Jehova, du kannst nicht immer mehr haben als du verdienst!

JEHOVA
Hör mir zu, Satan! Egal wie unhöflich und grob und roh du auf die eine oder andere Weise bist, du
wirst dazu gebracht, das Richtige zu tun. Heute kommt ein Mann hierher, in Peters Palast. Jemand,
ein Mann, den ein Fürst nach Polen geschickt hat, um ihm seine Pferde und seinen Wagen
zurückzubringen, weg von den schweren Wintern dieses Landes; nun, dieser Mann wird deine Wege
ändern. Dieser Mann wird hier bleiben, in diesem Palast als Gast, und er wird die Fürstin von dir
wegnehmen, ob es dir gefällt oder nicht. So, Satan, werde ich dir nicht nur einen Gefallen schuldig
sein, sondern ich werde dich auch weiterhin hassen können.

SATAN
Was für eine Menge Unsinn! Unsinn wird dich nirgendwohin bringen, Jehova! Die Fürstin wird in
den Scheol fahren, ob es dir gefällt oder nicht! Hinunter in die Kammern des Scheol, Jehova! Ich
werde sie jetzt sehen; mit diesem Schwert hier ein paar Haare abschneiden. Und dieses kleine
Abschneiden wird bedeuten, dass sie allen Geistern unter der Erde zu einem heiligen Opfer wird.

(Jehova ab durch die rechte Tür und Satan durch die mittlere Tür des Palastes. Auftritt des Chores
der Hamburger. Sie sehen sich im Palast um und sind überrascht.)

CHOR
Wie ruhig ist es in Markus' Palast! Ich frage mich, was das alles bedeutet. Es gibt niemanden von
ihrer Familie, der uns erzählt, ob wir den Tod der Fürstin betrauern oder die Tatsache feiern sollten,
dass sie immer noch das Licht der Welt erblicken kann. So wie ich und alle anderen es sehen, ist die
Tochter Christina auf dieser Erde, in ihrer Treue zu ihrem Mann.

(Sie hören ein paar Sekunden aufmerksam zu, hören aber nichts)

CHOR
Kann irgendjemand irgendwelche Geräusche von Kummer dort hören? Das Geräusch von
jemandem, der seufzt oder der die Hände hart an die Brust schlägt, verzweifelt, als wäre alles
vorbei?

(Sie hören wieder zu)

CHOR
Nein, nichts! Es gibt keinen Diener hier draußen, der uns erzählt, was hier vor sich geht. Gott des
Heils, Jehova! Wenn du nur kommen könntest, um die vernichtenden Wellen dieses schrecklichen
Schicksals abzuwenden! Hört zu, wenn die Fürstin gestorben ist, wäre der Ort nicht so ruhig. Ich
fürchte, sie ist tot!

REFRAIN
Aber du kannst sehen, sie wurde noch nicht aus dem Haus geholt!

CHOR
Was sehen? Ich bin mir nicht sicher. Was macht dich so sicher, dass sie nicht schon längst begraben
wurde? Denn sicherlich würde Markus Trauernde ihren Körper zum Begräbnisplatz begleiten
lassen. Ich kann das Trankopferbecken nicht sehen, das Leute vor ihrem Haus aufstellen, wenn sie
den Tod einer Geliebten betrauern. Ich kann auch nicht die Haarlocke sehen, die vom Kopf des
Toten neben der Tür geschnitten wurde. Und ich kann das laute Geräusch der Frauenhände nicht
hören, die vor Kummer auf ihre Brust schlagen.

REFRAIN
Noch heute ist der Tag, an dem sie sterben soll.

CHOR
Was meinst du?

REFRAIN
Dies ist der Tag, an dem das Schicksal erklärt hat, dass sie in den Scheol gehen muss.

CHOR
O, deine Worte haben mein Herz zerschmettert! Sie haben meine Seele zerquetscht! Lebenslange
treue Freunde sollten den Tod der Tugendhaften betrauern. Ah! Es gibt keinen Schrein auf dieser
Erde, wohin man ihre Seele senden kann, nicht einmal mit dem Schiff im Hafen, keinen Schrein,
der unsere unglückliche Fürstin retten kann. Es gibt keinen Schrein auf der Erde, der ihre Seele von
dieser schicksalhaften Last befreien kann. Nicht Kevelar oder Altötting. Ihr gnadenloses Schicksal
des Todes nähert sich. Und ich kenne keinen anderen Altar, keinen Altar, wo sie Brot opfern, an die
ich mich wenden kann, keinen Altar, wo ich für ihr Leben beten kann. Nur Jehovas Sohn, nur Er,
wenn er hier lebt und unter denen lebt, die das Licht der Sonne sehen, nur er kann unsere Fürstin die
trübe Kammer des Scheol verlassen lassen und sie zu uns zurückkommen lassen, hier oben über
dem Boden. Nur Er konnte die Toten auferwecken. Nur Er konnte sie wiederbeleben. Aber dann
warf Jehova einen Blitz auf ihn und tötete ihn! Jetzt kann ich nirgends die geringste Hoffnung
sehen, dass sie leben wird.

(Der ganze Chor sucht für ein paar Sekunden die Seiten der Bühne ab und schaut weit in die Ferne
hinaus)

CHOR
Der Altar Gottes trieft vom Blut des Lammes, vom Opfer, das der Fürst ausgeführt hat, um sie zu
retten, aber es gibt keine Möglichkeit, zu entgehen dem Schicksal.

(Eine Seitentür des Palastes öffnet sich und eine tränenreiche Jungfrau erscheint)

CHOR
Ah, schau! Eine der Mägde ist aus dem Palast gekommen. Sie ist in Tränen aufgelöst. Ich frage
mich, was sie uns über das Schicksal der Fürstin erzählen wird.

(zur Magd)

O alte Dame, es ist sicherlich angemessen für eine Dienerin, sich um das Unglück ihres Meisters zu
kümmern, aber kannst du uns sagen, was wir alle wissen wollen: Ist unsere Fürstin am Leben und
atmet sie, oder ist sie verstorben?

MAGD
Beidees. Du kannst sagen, sie ist beides, lebendig und tot.

CHOR
Was sagst du, Mädchen? Wie kann eine Person gleichzeitig lebendig und tot sein?

MAGD
Sie liegt im Bett und atmet den letzten Hauch. Sie stirbt!

CHOR
Gibt es überhaupt keine Hoffnung, ihr Leben zu retten?

MAGD
Nein, keine. Der Moment ihres Todes nähert sich schnell.

CHOR
Wurden alle Vorbereitungen für die Beerdigung getroffen?

MAGD
Ja. Die schönen Kleider, in denen ihr Mann sie begraben wird, sind bereit.

CHOR
Armer Fürst! So ein guter Ehemann, um solch eine gute Frau zu verlieren!

MAGD
Mein Fürst wird das wahre Ausmaß seines Verlustes nicht spüren, bis es passiert ist.

CHOR
Dann lass deine Herrin wissen, alte Magd, dass sie eine sehr tugendhafte Frau ist, die edelste aller
Frauen unter der Sonne, dass sie für eine sehr lange Zeit tot sein wird.

MAGD
Edelste und Tugendhafteste. Und warum nicht? Wer kann etwas anderes sagen? Was könnte eine
Frau tun, um besser zu sein? Wie könnte eine Frau ihre Hingabe an ihren Ehemann besser zeigen,
als wie sie es getan hat? Sie hat ihr Leben geopfert, um seines zu retten. Jeder in der Stadt weiß das
natürlich, aber ihr würdet erstaunt sein zu hören, wie sie sich im Palast verhalten hat. In dem
Moment, als sie hörte, dass die fatale Stunde für sie gekommen war, ging sie zur Elbe und dort
wusch sie ihren schönen Körper. Dann kam sie nach Hause und holte aus ihren Eichenschränken
ihre schönsten Kleider hervor und zog sich sehr würdevoll an. Dann ging sie und stand vor dem
Kamin und betete zu der Jungfrau Maria: O Gottesmutter Maria, betete sie, Beschützerin des
Hauses, ich gehe jetzt in die Welt unter der Erde, also bitte ich dich, mir diese letzte Bitte zu
gewähren: Pass auf meine Waisenkinder auf. Gib meinem Sohn eine Frau, die eine liebevolle
Partnerin für ihn ist, und meiner Tochter gib einen tugendhaften Ehemann. Lass ihr Leben nicht so
kurz sein wie meines, und lass sie lange und glücklich leben hier im Land ihrer Ahnen. - Das war
ihr Gebet. Dann ging sie zu allen Hausaltären in Markus' Palast und betete erneut bei jedem und
legte Girlanden aus Myrten um die Altäre. Kein Seufzen, kein Stöhnen von ihr! Die Katastrophe,
die ihr bevorstehen sollte, hatte die Schönheit ihres Gesichts nicht berührt. Erst als sie in ihr
Schlafzimmer zurückkehrte, fielen ihre Tränen. Sie fiel auf ihr Bett und in einer Flut von Tränen
sprach sie: O, Ehebett, sagte sie, hier, auf diesem Bett, habe ich meinem Ehemann die
Jungfräulichkeit hingegeben, für die ich jetzt auch mein Leben geben muss. Lebe wohl, mein
Ehebett! Weil ich dich nicht betrügen oder meinen Ehemann verraten wollte, muss ich jetzt sterben.
Eine neue Frau wird dich jetzt einnehmen, eine Frau, die vielleicht glücklicher ist als ich, aber
sicher nicht tugendhafter. - Dann küsste sie es, und die Flut von Tränen, die aus ihren Augen
strömten, durchtränkte alle Laken. Dann, als sie von ihrem Weinen erschöpft war, stand sie vom
Bett auf, ging ziellos um den Palast herum und ging mit gesenktem Kopf durch alle Räume, bis sie
schließlich in ihr Schlafzimmer zurückkehrte und wieder fiel auf das Bett. Ihre Kinder hielten sich
jetzt fest am Gewand ihrer Mutter fest und weinten. Wie eine Frau, die wusste, dass sie sterben
würde, hob ihre Mutter sie auf, umarmte sie dicht an ihrer Brust und küsste sie, zuerst den einen
und dann die andere. Alle Palastknechte weinten auch erbärmlich wegen des schrecklichen
Schicksals, das ihrer Herrin widerfuhr. Sie streckte ihnen die rechte Hand entgegen, jedem und
jeder von ihnen, respektierte sogar die Demütigsten und sagte ihnen auf Wiedersehen, und sie
nahmen Abschied von ihr. Das sind die schrecklichen Probleme in Markus' Palast! Ob er starb oder
nicht, die Schmerzen, die er erleidet, sind so groß, dass er sie niemals vergessen wird.

CHOR
Gewichtige Probleme, in der Tat! Markus muss sich absolut schrecklich fühlen, eine so wundervolle
Frau zu verlieren!

MAGD
Er hält seine arme Frau in seinen Armen und trauert um ihren Verlust. Er bittet sie, ihn nicht zu
verlassen. Aber er versucht, das Unmögliche möglich zu machen, weil die arme Frau jetzt in den
Klauen ihrer Krankheit ist und schnell an Kraft verliert, welk wie eine Blume, ihr Körper nichts als
ein krankes und ein armseliges Gewicht für seine Arme. Der Körper atmet kaum, kaum in der Lage,
sich aus dem Bett zu erheben, ein Körper, der verzweifelt nach einigen Sonnenstrahlen sucht. Sie
möchte noch einen letzten Blick auf den hellen Strahlenkranz der Sonne werfen. Aber lass mich
gehen und deinen Besuch ankündigen. Nicht jeder wünscht seinen kranken Meistern Gutes oder
gibt ihnen Unterstützung in ihrer Stunde der Not, aber ihr seid ihre alten und wahren Freunde.

(Magd geht ab in den Palast durch den Seiteneingang)

CHOR
O Vater im Himmel! Wo kann man ein Mittel finden, mit dem unser Fürst und die Fürstin ihrem
schrecklichen Schicksal entkommen können? Zeig uns den Ausweg aus dieser schrecklichen
Katastrophe!

(Ein kurzes, aber ängstliches Warten auf das Öffnen der Palasttür)

CHOR
Ah! Wird jemand aus dem Palast kommen? Sollte ich mir die Haare schneiden und schwarze
Trauerroben tragen? Es ist klar, meine Freunde! Christinas Schicksal ist sehr klar! Lasst uns
dennoch zu den Engeln und Heiligen beten! Lasst uns zu ihnen beten, weil ihre Macht am größten
ist. O Jehova! O Herr des Heils! Finde einige Mittel, mit denen Markus seinem Unglück
entkommen kann! Ja, Herr Jehova! Komm uns zu Hilfe! Komm und hilf dem armen Markus, so wie
du ihm zuvor immer geholfen hast! Komm! Halte den Satan davon ab, seine mörderische Arbeit
auszuführen! Rette Markus! Armer, armer Markus! Armer Sohn von Peter! Was für ein entsetzliches
Unglück ist es, dass du leidest, eine solche Frau wie Christina zu haben, die von dir genommen
wird! Ein Unglück, das jemanden dazu bringen will, zu sagen: Ich würde lieber mein Schwert
gegen mich benutzen! Ich würde mich lieber umbringen, als das zu erleiden. Ich würde lieber eine
Schlinge um meinen Hals legen und mich zwischen dem Himmel und der Erde baumeln lassen, als
einen solchen Verlust zu erleiden! -Weil, Markus, deine Frau ist nicht nur eine Frau für dich, aber
sie ist die liebste Frau in deinem Leben und heute, Markus, heute wirst du sie tot sehen.

(Auftritt Christina aus dem Palast. Sie ist sehr schwach und wird von Markus begleitet. Ihre zwei
Kinder, ein Junge und ein Mädchen, folgen und halten das Kleid ihrer Mutter. Einige Diener führen
ein Sofa heraus, das sie vor den Palast stellen.)

CHOR
Schau! Schau da! Sie und ihr Mann kommen aus dem Palast!

(zum Publikum, jammernd)


O, weint! Alle von euch sollen weinen! Stöhnt, ihr Leute aus dem Lande Peters! Seufzt für die beste
aller Frauen! Seufzt für sie, die unter einer Krankheit verwelkt ist, die sie in die Welt des Scheol
bringen wird! Ich werde nie wieder sagen, dass die Ehe mehr Freude als Elend bringt. Ich habe das
schon oft gesehen, und ich sehe es jetzt mit diesem Fürst, der ein unerträgliches Leben führen muss,
jetzt wo er seine wunderbare Frau verlieren wird.

CHRISTINA
(schwach dreinschauend)
Die Sonne! Das Licht des Tages! Die Wolken, die über den Himmel wirbeln!

MARKUS
Er sieht uns von dort oben. Jehova, der strahlende Gott, sieht diese zwei unglücklichen Menschen,
die keine Sünde begangen haben, die aber dennoch deinen Tod erleiden müssen.

CHRISTINA
Die Erde! Das Palastdach! Das Ehebett meines angestammten Landes!

MARKUS
Komm, Frau, hab Mut! Verlass mich nicht! Komm, bete zu den mächtigen Heiligen, die dein Leben
in ihren Händen haben. Bitte sie, barmherzig zu sein!

CHRISTINA
Ah! Ich kann das kleine Boot auf dem See sehen. Das Boot mit den zwei Rudern; und der Erzengel
Michael, der Fährmann der Toten hält sich an der Stange fest. Seine Hand ist ausgestreckt zu mir
und er ruft zu mir: Beeile dich! Höre auf, Zeit zu verschwenden! Du hältst mich zurück! - Ah! Er
ruft nach mir, er will, dass ich mich beeile.

MARKUS
Ach, wie bitter ist die Reise, von der du sprichst, Christina! Unglückliche Frau! Welches Leid
müssen wir erdulden!

(Christina fasst Markus an die Schulter und schreit verzweifelt)

CHRISTINA
Ah! Er nimmt mich mit, Markus! Er bringt mich weg! Kannst du ihn nicht sehen? Er will mich
hinunterbringen, hinunter zum Gericht der Toten! Schau da! Da ist er! Der geflügelte Satan ist in
unserer Nähe. Seine Augen spucken wütendes Feuer unter seinen Augenbrauen!

(Satan ansprechend)

Was! Was willst du? Nein! Nein, lass mich gehen! - O, ich bin so eine unglückliche Frau! Was für
eine schreckliche Reise muss ich machen!

MARKUS
Eine schreckliche Reise, tatsächlich, Frau! Eine Reise, die uns alle, vor allem mich und die Kinder,
weinen lässt! Dein Schmerz ist auch unser Schmerz!

CHRISTINA
(spricht immer noch Satan an)
Verlasse mich! Lass mich gehen!

(zu den Dienern)


Kommt, Diener, helft mir, mich hinzulegen. Meine Knie sind schwach. Satan ist jetzt nahe. Die
Dunkelheit hat meine Augen überflutet. - Meine lieben Kinder! Ihr habt jetzt keine Mutter mehr!
Lebt wohl, meine Lieblinge! Lebt, meine Kinder! Lebt und genießt das Licht der Sonne!

MARKUS
Wie traurig klingen diese Worte in meinem Ohr! Es ist mehr Mitleid in ihnen als im Tod selbst! Bei
allen Heiligen, Frau! Bei allen Heiligen, ich bitte dich! Verlass mich nicht! Im Namen der Kinder,
die du als Waisen zurücklässt, sei stark, Frau! Sei stark und habe Mut! Wenn du mich verlässt,
werde auch ich verloren sein! Ob wir leben oder sterben, das liegt in deinen Händen, liebe Frau,
weil wir deine Liebe heilig halten!

CHRISTINA
(hat etwas erholt und antwortet Markus direkt)
Markus, du kannst selbst sehen, wie nah am Tod ich bin, höre also auf meinen letzten Wunsch. Ich
habe deinem Leben Vorrang vor meinem gegeben, und dafür wirst du in der Lage sein, die Sonne zu
schauen, und an deiner Stelle werde ich sterben. Ich hätte das vermeiden können, und stattdessen
hätte ich nach deinem Tod in Germanien jeden heiraten können, den ich mir wünschte, und in dem
Reichtum eines anderen Adelshauses gelebt. Aber mein Herz konnte es nicht ertragen, mit meinen
verwaisten Kindern ohne dich hier zurückgelassen zu werden, und so legte ich die Geschenke
beiseite, die mit der Jugend kommen, so groß und süß sie auch sein mögen. Deine eigenen Eltern
haben dich verlassen, obwohl sie in ihrem Alter, wenn sie an deiner Stelle gestorben wären, eine
doppelte Ehre erlangt hätten, nämlich ihr Leben zu retten und diese Welt ehrenvoll zu verlassen. Du
bist ihr einziger Sohn und es gibt keine Hoffnung für sie, ein weiteres Kind zu haben. Du und ich
würden immer noch unser Leben leben, und du würdest jetzt nicht den Verlust deiner Frau
beklagen. Noch müsstest du Waisenkinder aufziehen. Aber dies wurde von Gott herbeigeführt. So
lass es geschehen. Markus, ich möchte, dass du dankbar bist für das, was passiert ist, und etwas in
Dankbarkeit zurückgeben kannst. Nein, ich werde dich nicht bitten, einen Preis zu zahlen, der dem
entspricht, den ich bezahle. Nein, das Leben ist kostbarer als alles andere. Aber ich möchte, dass du
tust, was richtig ist. Sicher wirst du dem zustimmen, denn wenn du nicht deinen Verstand verloren
hast, liebst du diese beiden Kinder genauso sehr wie ich. Halte unsere Kinder als Herren unseres
Hauses. Heirate nicht eine andere Frau, die weniger tugendhaft ist als ich. Lass dich nicht von einer
Stiefmutter regieren, einer Stiefmutter, die aus Neid mit ihnen, deinen Kindern und meiner Mutter,
hart umgehen würde. Ich bitte dich, Markus, tu das nicht, denn für eine Stiefmutter, Markus, sind
die Kinder einer früheren Frau Feinde, Hass-erfüllte Feinde wie eine Schlange.

(Sie streichelt den Kopf ihres Sohnes Michael)

Ein Junge hat immer einen starken Verbündeten in seinem Vater.

(Sie wendet sich an die Tochter Mascha)

Aber du, meine süße Tochter Mascha, wie wirst du es schaffen, in den Jahren deiner Kindheit
ehrenhaft aufzuwachsen? Was für eine Frau wirst du sehen, wenn du bei deinem Vater lebst? Ich
hoffe, dass sie deinen Namen nicht mit hasserfüllten Abstrichen in den besten Jahren deines Lebens
schmähen wird, mein Schatz, und zerstören deine Eheaussichten. Armes Mädchen! Deine Mutter
wird nicht bei deiner Hochzeit anwesend sein, sie wird nicht da sein, mit dir, meine Süße, dir bei
deiner Niederkunft zu helfen, eine Zeit, in der die Anwesenheit einer Mutter am angenehmsten ist.
Nein, mein Liebling, ich kann nichts tun, weil ich sterben muss. Nicht morgen, nicht am Tag
danach, gerade jetzt, mein Schatz, gerade jetzt. In dieser Minute werde ich dieses schreckliche
Desaster erleiden. In dieser Minute werde ich die Anzahl der Toten erhöhen.
(an alle von ihnen)

Adieu euch allen! - Und du, mein Mann, Markus, du kannst mit Recht rühmen, die beste Frau und
euch, meine Kinder, gehabt zu haben, und dass die beste Mutter der Welt euch geboren hat.

CHOR
Nur Mut, meine Fürstin! Ich kann ohne Zögern über Markus sprechen und sagen, dass er definitiv
nach deinen Wünschen handelt. Das heißt, wenn er seinen Verstand nicht verloren hat.

MARKUS
Hab keine Angst, Christina. Hab keine Angst. Ich werde tun, was du sagst. Ich habe dich Frau
genannt, als du noch am Leben warst, und du wirst immer noch meine Frau heißen, wenn du stirbst.
In ganz Germanien wird es niemals eine andere Frau geben, die mit mir auf dieselbe Art und Weise
wie du als Frau sprechen wird. Es gibt keine Frau auf der Welt, die aus einer so edlen Familie wie
du geboren ist, noch eine, die so schön ist wie du. Was die Kinder betrifft, Christina: Ich bin
zufrieden. Ich wünsche nur, dass die Engel mir die volle Freude von ihnen gewähren, Freude, dass
sie mir durch deinen Tod nicht beraubt werden. Meine Trauer um deinen Verlust, Christina, wird
nicht ein Jahr dauern, sondern mein ganzes Leben lang, und ich werde meine Eltern hassen, meine
Mutter und meinen Vater verachten, die mich nur mit Worten, aber nicht mit Taten liebten. Aber du,
Frau, um mein eigenes Leben zu retten, hast du mir gegeben, was das Liebste in der Welt ist, du
hast mir dein eigenes Leben gegeben. Wie kann ich den Verlust einer solchen Frau nicht betrauern?
Ich werde jetzt alle Bankette und Girlanden, all die fröhlichen Partys und die Besucher
wegschicken, all diese Musik, die in unserem Palast widerhallte. Ich werde nie wieder eine Gitarre
anfassen, noch meine Stimmung mit der Flöte heben, weil dein Verlust, meine Frau, mir die ganze
Lebensfreude nimmt! Ich werde einen geschickten Handwerker rufen, um ein Bild von dir zu
machen, das ich in unser Bett legen und es liebevoll umarmen werde, deinen Namen rufend, meine
Geliebte, glaubend, dass du es bist, die ich umarme. Es wird eine kalte Freude sein, meine Liebe,
aber eine, von der ich denke, dass sie das Gewicht des Verlustes ein wenig erleichtern könnte. Und
wenn du mich in meinen Träumen besuchst, wird meine Freude noch größer sein. Es ist eine süße
Sache, seine Liebsten in Träumen zu sehen, auch wenn es nur für kurze Zeit ist. Ich wünschte, ich
hätte die Stimme und Musik von Orpheus! Nichts könnte mich davon abhalten, dich aus dem Hades
zurückzuholen. Ich hätte Demeters Tochter Kore mit Liedern verzaubert und weder Plutos Hund,
noch Charon, dieser alte Fährmann der toten Seelen, hätten mich davon abhalten können, hierher zu
eilen und dich ins Licht der Sonne zurückzubringen. Aber warte auf mich, Christina, warte auf mich
und mache mir einen Platz neben dir, damit ich immer bei dir bleiben kann, wenn auch ich sterbe.
Ich werde unseren Kindern sagen, dass sie mich in demselben Eichensarg begraben sollen, so dass
wir Seite an Seite sein können, für immer. Ich möchte nicht einmal im Tod von dir getrennt sein,
meine einzig wahre und treue Ehefrau.

CHOR
(zu Markus)
Auch ich, Markus, werde an deinem Kummer teilhaben und mit dir trauern, ein Freund, der eine
Freundin verliert. Sie hat es verdient.

CHRISTINA
(zu den Kindern)
Ihr habt euren Vater gehört, meine Lieben. Er wird mich nicht verraten, noch wird er eine andere
Frau über euch bringen.

MARKUS
Ich wiederhole mein Versprechen. Ich werde tun, was ich gesagt habe.
(Christina führt die Kinder in Richtung Markus)

CHRISTINA
Dann bleib deinem Wort treu und nimm diese Kinder von mir an.

(Markus empfängt die Kinder in seinen Armen)

MARKUS
Ich akzeptiere sie. Ein liebes Geschenk von den Händen, die ich liebe.

CHRISTINA
Und so, du musst jetzt auch ihre Mutter werden, genauso wie ich es war.

MARKUS
Ich muss das tun, denn sie werden von ihrer wahren Mutter verwaist sein.

CHRISTINA
Ich verlasse euch, meine Lieblinge. Ich gehe in den Scheol, wo ich doch eigentlich hier oben sein
sollte, lebendig, mit euch!

MARKUS
O Christina! Wie kann ich alleine leben, ohne dich?

CHRISTINA
Die Zeit heilt die Lebenden, aber die Toten sind nichts.

MARKUS
Nimm mich mit dir, Frau! Bitte!

CHRISTINA
Nein. Es ist genug, dass ich für dich sterbe.

MARKUS
O Tod! O Tod, was für eine kostbare Frau nimmst du mir!

CHRISTINA
Ah! Meine Augen verdunkeln sich und meine Augenlider werden schon schwer.

MARKUS
Wenn du gehst, werde ich auch verloren sein!

CHRISTINA
Ich bin fertig. Ich existiere nicht mehr. Melde mich jetzt als tot!

MARKUS
Nur Mut, mein Schatz! Hebe dein Gesicht auf! Gib deine Kinder nicht auf!

(Christina wendet ihren Kopf sanft von den Kindern weg)

CHRISTINA
Lieblinge, ich verlasse euch gegen meinen Wunsch! Adieu euch beiden!
MARKUS
Frau! Schau deine Kinder an! Schau sie an!

CHRISTINA
Ich bin weg! Ich bin tot!

MARKUS
Was machst du, Frau? Verlässt du mich wirklich?

CHRISTINA
Adieu, mein Ehemann!

(Christina fällt tot auf das Sofa. Der Chor läuft zu ihr und untersucht sie)

MARKUS
Oh, ich bin verloren!

CHOR
Sie ist weg! Markus' Frau ist tot!

MICHAEL
Ah! Was für ein schreckliches Schicksal! Meine Mutter ist in den Scheol gegangen! Sie ist weg,
Vater! Die Sonne kann sie nicht mehr sehen! Sie ist gegangen und hat unser Leben ohne Mutter
zurückgelassen. Ah! Ihre Augen sind geschlossen und ihre Hände sind bewegungslos.

(Er bückt sich und küsst sie)

Mutter! Mutter! Hör mich! Höre mich, Mutter, ich rufe dich an, ich flehe dich an, Mutter! Mutter,
ich bin es! Ich, dein Lieblingssohn! Mutter, ich küsse dich und ich rede mit dir. Mutter!

MARKUS
Sie kann nicht sehen, mein Sohn. Sie kann nicht hören! Was für eine schreckliche Katastrophe ist
über uns alle gekommen!

MICHAEL
Ich bin immer noch ein Kind, Vater! Noch jung, bin ich vom Arm meiner lieben Mutter gerissen!
Ich muss mich alleine durch das Leben schlagen. Katastrophen kommen über mich und auch über
dich, meine liebe, kleine Schwester Mascha! Und du, mein Vater! Was für ein bitteres Ende deiner
Ehe! Was für eine schreckliche Verschwendung! Das Schicksal hat dich nicht alt mit deiner Frau
werden lassen. Sie ist jetzt tot! Mutter! Dein Tod hat unseren Haushalt geleert!

CHOR
Courage, Markus! Nur Mut! Du musst versuchen, dieses Desaster zu ertragen. Du bist weder der
Erste, noch wirst du der Letzte sein, der eine edle Frau verloren hat. Du musst die Tatsache
akzeptieren, dass wir alle zum Sterben verurteilt sind.

MARKUS
Ich weiß das. Dieses Unglück ist nicht plötzlich gekommen und es kam nicht unerwartet. Ich habe
es erwartet und quälte mich schon lange darüber. Bleib jetzt bei mir und hilf mir, meine Frau zu
begraben. Singe das traurige Klagelied, das dem gnädigen Gott in Scheol angemessen ist. Eine
öffentliche Bekanntmachung: Hiermit befehle ich allen Germanen in Hamburg, die ich regiere, mit
mir zu trauern, indem ich Schwarz trage und mir die Haare abschneide.
Und alle Leute, die Pferde zum Reiten haben, sollen scheren ihre Mähnen mit eisernen Klingen.
Lasst keinen Laut der Gitarre oder Flöte in Hamburg für zwölf Vollmonde ertönen. Ich begrabe
eine, die mir am teuersten ist, eine, die in ihrer Treue zu mir niemals übertroffen wird. Sie verdient
alle Ehre dafür, dass sie ihr Leben für mich geopfert.

(Die Diener nehmen Christinas Leiche und gehen in den Palast, gefolgt von Markus und den
Kindern)

CHOR
Oh Christina, Marias Tochter! Auf Wiedersehen! Ich hoffe, die Freude ist nicht zu weit weg von dir,
da unten, in Scheols sonnenlosen Kammern. Lass den Dämon mit den schwarzen Haaren, Satan
sicher sein, dass nie eine tugendhaftere Frau als Christina über den Jordan getragen wurde. Die
Dichter, Christina, die Dichter werden oft von dir singen! Und oft spielen sie die Gitarre, die Harfe,
die Violine. Und sie werden auch ohne die Gitarre, in Frankreich, weinen, wenn die Jahreszeiten in
ihrem Wandel den Monat von Ostern und das Fest der Nacht bringen, wenn der Mond die ganze
Nacht hoch und voll hängt. Und sie werden dein Lob auch in Rom singen, Christina. In dieser Stadt,
Rom, meine Fürstin, einer Stadt, die in ihrem Reichtum strahlt. Die Trauer um deinen Tod wird alle
Dichter auf der Welt inspirieren. Oh, wie ich es mir wünsche, oh, meine Fürstin, wie ich wünsche,
dass es in meiner Macht stünde, dich ins Sonnenlicht zurückzubringen, dich aus den tiefen Räumen
vom Scheol zu ziehen, um das Ruder über dem Jordan zu bewegen. Weil du, meine liebe Fürstin, du
allein, den Mut hattest, dein Leben dem Tod zu geben, im Austausch für das Leben deines
Ehemannes. Möge der Staub leicht auf deinen Körper fallen, meine Fürstin! Und wenn dein Mann
eine andere Frau in sein Bett ruft, wird er nicht nur von deinen Kindern verachtet werden, sondern
auch von mir. Niemand sonst wagte es, für deinen Ehemann zu sterben! Weder seine Mutter noch
sein Vater, die beide schon lange genug gelebt haben und deren Haar ganz weiß ist, wollten beide
nicht in den Tod gehen, um das Leben ihres Sohnes zu retten. Ihr eigenes Kind! Keiner von ihnen
hatte den Mut, ihr Kind vor diesem harten Schicksal zu bewahren, und deshalb fiel es auf dich, eine
so junge Frau, für ihn zu sterben. Wie ich wünschte, ich könnte so eine Frau haben! Du bist in der
Tat sehr selten in dieser Welt.

(Auftritt Christus. Er trägt seinen charakteristischen Purpurmantel und trägt einen Hirtenstab)

CHRISTUS
Freunde! Ihr, Männer, die hier im Land Hamburg leben, erzählt mir, ist Markus nach Hause
gekommen?

CHOR
Ja, Christus, Peters Sohn ist hier. Er ist drinnen, aber was bringt dich hierher, in diese germanische
Stadt Hamburg?

CHRISTUS
Ich muss eine Aufgabe erfüllen.

CHOR
Und wohin führt dich diese Aufgabe? Was für eine Aufgabe ist das?

CHRISTUS
Ich muss gehen und diese Pferde von Sankt Markus vor dem Sankt-Markus-Dom in Venedig holen.

CHOR
Wie willst du das machen? Hast du eine Ahnung, was für Männer diese Ausländer sind?
CHRISTUS
Keine Ahnung. Ich war noch nie in Venedig.

CHOR
Du wirst einen starken Kampf um diese Pferde haben, das ist sicher.

CHRISTUS
Trotzdem kann ich die Aufgabe nicht vermeiden.

CHOR
Töten oder getötet werden, Christus. Entweder du wirst lebend zurückkehren oder deine Knochen
dort lassen.

CHRISTUS
Dies ist nicht das erste Mal, dass ich eine solche Prüfung ablegen muss.

CHOR
Und wird es eine andere, zusätzliche Belohnung für dich geben, wenn du die Besitzer dieser Pferde
besiegst?

CHRISTUS
Nun, ich bringe die Pferde zum Patriarchen von Kairo.

CHOR
Das Einsetzen des Gebisses zwischen die Kiefer dieser Pferde wird nicht einfach sein.

CHRISTUS
Sicher, wenn nicht natürlich ihre Nasenlöcher Feuer ausstoßen.

CHOR
Nein, sie tun nichts, als mit ihrem schnellen Kiefer Männer in kleine Stücke zu hacken.

CHRISTUS
Menschliches Fleisch ist das Essen von Bergtieren, nicht von Pferden.

CHOR
Geh, prüfe ihre Stadt, Christus. Die Wände sind blutgetränkt.

CHRISTUS
Wer ist der Vater dieses Mannes, der sich rühmt, diese Pferde aufgezogen zu haben?

CHOR
Der Vater Krieg. Der Krieg ist der Vater aller Dinge.

CHRISTUS
Alles, was du mir erzählst, ist, dass diese Aufgabe genauso schwierig ist wie all die anderen
Aufgaben, die das Schicksal mir gestellt hat. Mein Schicksal ist hart und steil. Ich musste immer
mit den Söhnen Satans kämpfen. Zuerst war es Robespierre, dann kam Lenin und jetzt dieser!
Dieser dritte, ich sehe, wird mich mit wilden Pferden sowie ihrem Meister kämpfen lassen! Aber
lasst mich wissen, dass mich niemand sehen wird, mich, Christus, Mariens Sohn, der sich vor der
Hand des Feindes nicht scheut.
(Die Palasttore öffnen sich, und Markus tritt auf. Er ist in Schwarz gekleidet und sein Haar ist kurz
geschnitten, als Zeichen der Trauer. Ihm folgen drei Diener.)

CHOR
Ah, siehe, Christus. Hier ist Markus, der Fürst selbst, der aus seinen Palasthallen kommt!

(Markus tritt zu Christus)

MARKUS
Sohn Gottes, Davids Sohn, ich wünsche dir Freude!

CHRISTUS
Freude auch für dich, Markus, Fürst von Germanien!

MARKUS
Ach, Freude! Wie ich wünschte, ich hätte etwas davon, Christus, aber ich weiß, dass dein Herz am
richtigen Fleck ist.

CHRISTUS
Markus, was ist das? Du hast dir die Haare geschnitten. Trauerst du?

MARKUS
Ja, Christus. Ich musste heute jemanden begraben.

CHRISTUS
Mögen die Schutzengel solches Unglück von deinen Kindern fernhalten!

MARKUS
Meine Kinder leben, Christus. Sie sind drinnen.

CHRISTUS
Aber, Markus, wenn dein Vater gestorben ist, nun, er hat ein langes Leben gelebt.

MARKUS
Nein, Christus, mein Vater lebt und meine Mutter auch.

CHRISTUS
Aber... sicherlich ist es nicht deine Frau, oder? Nicht Christina?

MARKUS
Ah weh, Christina! Hier kann ich beide Wörter verwenden: Ja und Nein!

CHRISTUS
Sagst du, dass sie gestorben ist oder dass sie noch lebt?

MARKUS
Sie existiert und sie existiert nicht! Ah, ich bin so krank vor Kummer!

CHRISTUS
Markus, das macht keinen Sinn. Ich kann dich nicht verstehen.
MARKUS
Sicher weißt du von dem Schicksal, das sie ertragen muss?

CHRISTUS
Ich weiß es. Ich weiß, dass sie angeboten hat, an deiner Stelle zu sterben.

MARKUS
Nun, wie können wir jetzt sagen, dass sie existiert?

CHRISTUS
Markus, trauere nicht vorzeitig.

MARKUS
Da sie sterben muss, wird sie sterben. Die Toten existieren nicht.

CHRISTUS
Betrachte sie als zwei verschiedene Dinge, Markus. Zu existieren und tot zu sein, das ist
verschiedener Natur.

MARKUS
Wir denken anders darüber, Christus.

CHRISTUS
Aber wer ist es, den du verloren hast? Um wen trauerst du?

MARKUS
Ich trauere um den Verlust einer Frau. Derjenigen, über die wir sprechen.

CHRISTUS
Eine Frau? Eine Freundin oder eine Verwandte?

MARKUS
Eine Freundin, aber eine, die ein wichtiger Teil dieses Haushalts war.

CHRISTUS
Und wie ist sie hier gestorben, in deinem eigenen Haus?

MARKUS
Ihr Vater war gestorben als sie jung war, und wir haben sie als Waise hierher gebracht.

CHRISTUS
Eine schreckliche Sache für dich, Markus. Ich wünschte, ich wäre nicht in einer so schrecklichen
Stunde für dich gekommen.

(Er wendet sich um, Markus nimmt ihn bei der Hand)

MARKUS
Warum sagst du das? Wohin gehst du jetzt?

CHRISTUS
Ich denke, ich sollte dich in Ruhe lassen und einen anderen Freund besuchen.
MARKUS
Guter Gott, nein, Christus! Das wäre schrecklich! Bleib hier!

CHRISTUS
Ein Besuch eines Fremden ist eine Last für die Trauernden.

MARKUS
Die Toten sind tot, Christus. Komm! Komm ins Haus!

CHRISTUS
Nein, Markus. Es ist beschämend, in einem Trauerhaus zu essen.

MARKUS
Wir haben getrennte Räume für die Gäste, Christus. Wir werden dich in einen von denen führen.

CHRISTUS
Lass mich gehen, Markus. Ich bin dir trotzdem weiterhin sehr dankbar für dein Angebot.

MARKUS
Nein, Christus. Ich kann dich nicht gehen und bei jemand anderem wohnen lassen.

(zu einem seiner Diener)

Bring ihn hinein. Bringt ihn zu den Besucherquartieren am anderen Ende des Palastes und
organisiere mit den anderen, einen großen Tisch für ihn einzurichten.

(Christus folgt dem Diener in den Palast. Markus spricht zu den anderen Dienern)

Jetzt geht und schließt alle anderen Türen, damit die Besucher ihre Mahlzeit genießen können und
nicht traurig sind, wenn sie das laute Weinen der Trauernden hören.

CHOR
Mein Fürst, was machst du? Das ist Wahnsinn! Dein Haus hat einen so großen Verlust erlitten, aber
du lässt Fremde in deinen Hallen schmausen?

MARKUS
Würdest du mir zu meinem Unglück etwas hinzufügen? Sollte ich einen Freund unwirtlich
behandeln? Hätte ich ihn von meinem Haus und von meiner Stadt wegschicken sollen? Wäre das
besser? Sollte ich meiner Misere auch den schlechten Ruf hinzufügen, dass dieses Haus Fremde als
Feinde behandelt? Christus behandelt mich gastfreundlich, wenn ich sein ausgedörrtes Land, Israel,
besuche.

CHOR
Aber warum versteckst du dann die wahre Natur deines Unglücks, wenn du sagst, dass er so ein
guter Freund ist?

MARKUS
Wenn er davon wüsste, würde er nie mein Haus betreten. Andere mögen mich für gefühllos halten,
aber mein Haus weiß nicht, wie man Besucher beleidigt, indem man sie wegschickt.

(Markus ab in den Palast)


CHOR
Dieses Haus ist wirklich ein einladendes Haus! Es ist das Haus eines sehr großzügigen Mannes!
Dies ist das Haus, das der allerheiligste Jehova, der Gott mit der herrlichen Harfe, würdig genug
fand, um in ihm als ein freundlicher Hirte zu spielen Liebeslieder für seinen Herde, und mit seiner
Flöte auf den Hügeln, die ihn umgeben. Und als Jehova seine bezaubernde Musik für Markus‘
Herden spielte, kamen die Wölfe aus dem Wald, sich ihnen anzuschließen, und auch ein Rudel
feurig-blonder Löwen, und das gefleckte Rehkitz, bewegt von der bezaubernden Musik deiner
Harfe, Jehova, sie waren hinter den Tannen hervorgekommen und freuten sich mit ihren luftigen
Füßen über einen Tanz. Und das ist, weil Markus' Herden sind unzählige und sein Land ist um das
klare Wasser der Elbe verteilt. Die Grenzen seiner Koppeln und aller seiner Weiden reichen bis weit
in das leuchtende Polen, wo der Gott Jehova seine Rosse beherbergt, und weit, auf der anderen
Seite, reicht es tief in den dunklen Westen von Amerika, weit über den Atlantik hinaus. Sein
Fürstentum erstreckt sich bis zu den Pyrenäen und den Alpen. Und jetzt, gerade jetzt, hast du
gesehen, wie er einem Besucher die Türen seines Hauses weit geöffnet hat, obwohl seine Augen
voller Tränen waren, er betrauerte ja den Verlust seiner lieben Frau, die gerade erst ihren letzten
Atemzug hier in diesem Haus aushauchte. Die edle Seele ehrt den Respekt. Alle Weisheit gehört
dem Guten. So eine wunderbare Sache! Und ich bin mir sicher: dass der Mann, der die Heiligen
respektiert, Wohlstand genießen wird!

(Die Türen des Palastes öffnen sich langsam, und ein Gefolge von Trauernden taucht auf, unter
ihnen Markus. Der Körper von Christina wird auf einer Bahre auf den Schultern der Diener
getragen.)

MARKUS
(zum Chor)
Männer von Hamburg, ihr habt in meiner Stunde der Trauer mir beigestanden. Meine Diener haben
dem Leichnam meiner Frau seinen Scheiterhaufen vorbereitet und tragen ihn jetzt auf ihren
Schultern. Kommt jetzt und wie es unsere Gewohnheit vorschreibt, singt Adieu der toten Frau auf
ihrer letzten Reise.

(Auftritt Vater Peter mit seinen Dienern von einem anderen Palasttor. Er geht langsam, feierlich, mit
Hilfe eines Spazierstocks. Seine Diener tragen Roben, kleine Schmuckstatuen und Schmuck für das
Grab.)

CHOR
Ah! Ich kann deinen Vater sehen, Markus. Seine Schritte sind die Schritte eines alten Mannes. Seine
Diener tragen schöne Geschenke und Ornamente für das Grab deiner Dame.

PETER
Ich bin herausgekommen, mein Sohn, um deinen Schmerz zu teilen. Niemand kann leugnen, mein
Sohn, dass du eine höchst würdige, eine weise Frau verloren hast. Das sind unvermeidliche Schläge,
Schläge, die wir alle aushalten müssen, auch wenn sie unerträglich sind. Nimm diese Geschenke,
mein Sohn und lass sie sie im Scheol tragen. Wir müssen der Leiche dieser Frau unseren
gebührenden Respekt erweisen, einer Frau, die gestorben ist, um dein Leben zu retten, einer Frau,
die mich in meinem harten Alter nicht kinderlos und allein gelassen hat. Wegen dieser edlen Tat
wird ihr Name der berühmteste unter allen Frauen sein.

(zur Leiche von Christina)

Christina! Du hast das Leben meines Sohnes gerettet, und du hast uns wieder auf die Beine gestellt.
Lebe wohl, Christina und möge dein Aufenthalt im Scheol fröhlich sein. Dies ist die Art von Ehe,
die alle Sterblichen durchlaufen sollten. Ansonsten soll niemand verheiratet sein.
MARKUS
Peter, ich habe dich weder zu dieser Beerdigung eingeladen, noch sehe ich dich als einen meiner
Freunde an. Christina wird keines deiner Geschenke tragen, sie braucht nichts davon für ihre
Beerdigung. Sie braucht nichts von dir. Du hättest dein Mitgefühl zeigen sollen, als ich sterben
sollte. Stattdessen hast du einfach nur da gestanden und einem jungen Menschen erlaubt, an deiner
Stelle zu sterben, du, ein alter Mann. Und jetzt bist du gekommen, um um sie zu trauern? Weder du
noch diese Frau, die behauptet, mich geboren zu haben, können behaupten, meine wahren Eltern zu
sein. Du warst nie mein Vater, und sie war nie meine Mutter. Wurde ich von irgendeinem Knecht
geboren und dann heimlich an die Brust deiner Frau gelegt? Du hast mit dieser Prüfung gezeigt, wer
du wirklich bist. Ja, du hast uns allen gezeigt, dass ich kein Sohn von dir bin. Was für ein Feigling
du bist, Peter! Es gibt niemanden, der feiger ist als du. Trotz der Tatsache, dass du alt bist, und trotz
der Tatsache, dass du ans Ende deines Lebens gekommen bist, hast du es abgelehnt, du hattest nicht
den Mut, anstelle deines Sohnes zu sterben! Dein einziger Sohn! Stattdessen hast du und deine Frau
Christina, eine Frau, die nicht einmal eine Blutsverwandte von uns war, anstelle meines Leben
geopfert. Sie ist es, die ich jetzt richtigerweise sowohl meinen Vater als auch meine Mutter nenne!
Aber was für eine wunderbare Prüfung hättest du bestehen können! Stell dir vor: für deinen eigenen
Sohn zu sterben! Dein Leben war jedenfalls am Ende. Christina und ich durften unser ganzes Leben
zusammen verbringen, ohne dass ich um mein Unglück trauern musste. Sieh dich an! Alles, was ein
Mann sich wünschen würde, alles, was einen Mann glücklich machen könnte, kam zu dir! Für den
größten Teil deines Lebens warst du ein Fürst. Du hattest mich als Sohn und Erbe deines
Fürstentums, damit du nicht kinderlos oder ohne einen Erben stirbst, um dein Glück zu bewahren
und es vor plündernden Händen zu bewahren. Und kannst du sagen, dass du mich zu meinem
eigenen Tod gehen ließest, weil ich respektlos zu dir und deinem Alter war? Nein, du kannst das
nicht sagen, weil ich dir mehr als alles andere den totalen Respekt gezeigt habe. Aber schau, wie ich
von dir für meine Güte belohnt werde! Schau, wie ich von meinem eigenen Vater und von ihr, die
behauptet, meine eigene Mutter zu sein, belohnt werde! Du solltest dich beeilen, alter Mann. Die
Zeit wird für dich knapp. Beeile dich und habe ein anderes Kind, das sich in deinem Alter um dich
kümmert. Ein Kind, das dich auf deine Beerdigung vorbereiten wird, ein Kind, das das Leichentuch
über dich rollt, dich begräbt in deinem Grab, weil ich es nicht tue. Es werden nicht meine Hände
sein, die das Begraben deiner Leiche tun werden! Nie! So weit es dich betrifft, alter Mann, bin ich
tot! Wenn ich lebe, weil jemand anderes mein Leben gerettet hat, und wenn ich heute das Licht der
Sonne sehen kann, dann gehört es mir von diesem anderen Menschen. Es ist, dass jemand anderes
meine wahren Eltern ist, und es ist dieser jemand, für den ich in seinem Alter sorgen werde. Alter
Mann! Du stöhnst und ächzt über das Alter, und du betest, dass der Tod bald kommt. Du lügst!
Deine Gebete sind Lügen! Lügen, weil du in dem Moment, in dem du den Tod kommen siehst,
plötzlich kein Problem mehr mit deinem Alter und deinem langen Leben hast! Plötzlich will keiner
sterben! Du stöhnst und seufzt nicht mehr!

CHOR
Stopp, Markus, hör auf! Du hast genug Kummer schon zu ertragen! Mach es nicht schlimmer für
dich, indem du die Gefühle deines Vaters verletzt!

PETER
Mein Sohn, sehe ich aus wie einer dieser afrikanischen oder asiatischen Sklaven, die du mit Geld
gekauft hast? Ist das der Grund, warum du mich so beleidigst? Du weißt ganz genau, dass ich ein
Germane bin, ein Mann, der frei geboren und der legitime Sohn eines germanischen Mannes ist. Du
wirfst deine kindischen und dreisten Beleidigungen viel zu leicht auf mich, mein Sohn, und ich
werde dich nicht so leicht davonkommen lassen. Es ist wahr, du bist mein Sohn, und als solchen
habe ich dich zum Meister dieses Hauses erhoben, aber ich schulde dir mein Leben nicht. Es gibt
kein solches Gesetz, das uns unsere Ahnen gegeben haben. Kein Gesetz, das besagt, dass Väter für
ihre Söhne sterben müssen; es ist auch kein Gesetz unter den übrigen Europäern. Dein Leben gehört
dir und nur dir, und es gehört dir, ob es ein Glück oder ein Unglück ist. Du hast von mir alles
bekommen, was du mit Recht verlangen kannst. Du bist jetzt der Herrscher vieler Menschen, und
außerdem werde ich dir viel Land hinterlassen, all das Land, das mir von meinem Vater überlassen
wurde. Was glaubst du, was ich dir schulde? Wie habe ich dir Unrecht getan? Was habe ich dir
genommen? Das Leben? Nein! Ich werde dich nicht darum bitten, in meinem Namen zu sterben,
und du solltest mich nicht bitten, in deinem Namen zu sterben. Du liebst das Licht des Tages.
Denkst du, dein alter Vater nicht? Ich habe keinen Zweifel, dass das Leben in der Ewigkeit sehr
lang sein wird und dass das Leben hier sehr kurz ist. Kurz, ja, aber trotzdem süß! Süß, und darum
hast du ohne die geringste Scham gekämpft, um lange nach deiner Schicksalszeit noch am Leben zu
bleiben. Du hast den Tod vermieden, weil du sie getötet hast! Und du hast die Kühnheit zu sagen,
dass ich keinen Mut habe? Nein, du bist der Feigling hier! Du bist derjenige, dem der Mut fehlt! Du
bist derjenige, der von einer Frau mutig geschlagen wird! Einer Frau, die starb, um ihren Ehemann
zu retten! Und was für einen Ehemann, he? So ein.. so ein feiner junger, tapferer Ehemann! Was für
ein kluger Mann du bist, mein Sohn! Schlau genug, um das Geheimnis der Unsterblichkeit zu
finden! Alles, was du jetzt tun musst, ist, dein Leben für das Leben einer Frau einzutauschen. Jede
neue Frau wird überredet, ihr Leben für dich zu geben. Tapferes Zeug, mein Sohn! Und dann wagst
du es, deine eigenen Eltern Feiglinge zu nennen, weil sie sich geweigert, das zu tun! Das Böse in
dir, mein Sohn, ist erstaunlich!

(Markus versucht zu sprechen, aber Peter hält ihn auf)

Schweige! Kein Wort von dir! Wisse so viel, Markus: Jeder Mann liebt sein Leben so sehr wie du!
Und wenn du es wagst, mit diesen unerträglichen Beleidigungen fortzufahren, dann wirst du selbst
einige unerträgliche Beleidigungen erhalten, und sie werden alle wahr sein!

CHOR
(zu Peter)
Zu viel Schuld und Tadel wurde bereits vergeben. Lass es jetzt aufhören. Komm, alter Mann, hör
auf deinen Sohn zu beleidigen!

MARKUS
(zu Peter)
Mach weiter! Beleidige mich, wie du willst! Ich werde alles widerlegen, was du sagst. Wenn dir die
Wahrheit weh tut, hör auf dich so schlecht zu benehmen!

PETER
Ich würde mich noch schlechter benehmen, wenn ich um deinetwillen gestorben wäre!

MARKUS
Schlimmer? Ist der Tod eines jungen Mannes derselbe wie der eines alten Mannes?

PETER
Unser Leben muss innerhalb eines einzigen Lebens gelebt werden, nicht zwei!

MARKUS
Nun, ich hoffe, dein Leben währt länger als das von Gott selbst!

PETER
Du wagst es, deinen Vater zu verfluchen, obwohl er dir nichts Übles getan hat?

MARKUS
Ja, ich verfluche dich, weil ich deine unergründliche Lust auf ein langes Leben sehen kann.
PETER
Mich? Werde ich diese Leiche hier an meiner Stelle begraben?

MARKUS
Dieses Begräbnis ist der Beweis für deine verabscheuungswürdige Feigheit!

PETER
Aber du kannst nicht sagen, dass diese Frau wegen mir gestorben ist!

MARKUS
O Gott! Wie ich hoffe, dass du eines Tages um meine Hilfe bittest!

PETER
Und du! Du, gib auf, Frauen zu umwerben! Je mehr von ihnen du heiratest, desto mehr müssen für
dich sterben!

MARKUS
Die Schande fällt auf dich! Sie sterben, weil du nicht selbst sterben willst!

PETER
(bewundert das Sonnenlicht)
Dieses Licht! Jehovas Licht ist großartig! Herrlich, in der Tat!

MARKUS
Dein Geist ist der eines Feiglings und nicht eines wahren Mannes. Es ist ein beschämender Geist.

PETER
Es ist sicherlich nicht der Geist eines alten Narren, den man ins Grab tragen kann!

MARKUS
Aber wenn du stirbst, wirst du den Tod eines diskreditierten Mannes sterben.

PETER
Ich sorge mich wenig darum, was die Leute über mich sagen, sobald ich tot bin.

MARKUS
Erschreckend! Das Alter macht Männer zu solchen Feiglingen! Das Alter nimmt ihren Mut weg!

PETER
(auf Christina zeigend)
Mut? Nun, du hast sicherlich Mut in dieser dort gefunden. Was du nicht gefunden hast, ist Verstand!

MARKUS
Nimm Urlaub! Geh jetzt und lass mich ihre Leiche begraben.

PETER
Ich werde gehen, aber du solltest sie begraben, wie ein Mörder sein Opfer vergräbt und wie alle
Mörder den Preis für ihre Familie bezahlen. Ihr Bruder wird nicht in der Lage sein, sich selbst als
Mann zu bezeichnen, wenn er dir nicht Gerechtigkeit widerfahren lässt, weil du das Blut seiner
Schwester vergossen hast!
MARKUS
Geh jetzt! Geh zu dieser Frau, die mit dir lebt! Geh und lebe dein kinderloses Leben. Kinderlos,
obwohl dein Sohn noch am Leben ist! Das ist die Art von Schicksal, die ihr zwei verdient! Geh
voran und lebe dein altes Leben in vollen Zügen. Du wirst nie einen Fuß unter das gleiche Dach
setzen wie ich. Hätte ich mein Haus mit Herolden und Stadtschreiern anprangern können, hätte ich
es getan.

(an die Trauernden)

Kommt, Freunde, lasst uns gehen! Das ist das schreckliche Unglück, dem wir uns jetzt stellen
müssen. Lasst uns diesen Körper zum Scheiterhaufen tragen. Kommt!

(Das Gefolge gehorcht und, den Körper von Christina tragend, verlassen sie die Bühne.)

CHOR
(zu Christina, als sie weggebracht wird)
O Christina! O arme, tapfere, edle Frau! Bewundernswerte Seele! Adieu!

REFRAIN
Möge Sankt Michael vom Jenseits dich freundlich begrüßen, und wenn Tugend dort irgendwelche
Belohnungen erhält, kannst du sie erlangen.

CHOR
Du kannst dich auf den Thron Liliths setzen, Satans Gemahlin, und ihr als Begleiterin dienen.

(der Chor folgt dem Gefolge. Kurze Pause, bevor ein Diener durch das Palasttor erscheint)

DIENER
O Herr! Ich habe viele Besucher in Markus‘ Palast getroffen, und ich habe mich gut um sie
gekümmert, Besucher aus der ganzen Welt. Ich habe einen vollen guten Tisch für sie ausgebreitet;
aber dieser! Dieser letzte Besucher war wie keiner der anderen. Ich bin noch nie jemandem wie ihm
begegnet. Nicht einer von ihnen war freier als er! Zuallererst sah er, dass der Meister trauert, aber er
ging trotzdem direkt über die Schwelle des Hauses! Überhaupt keine Manieren! Dann, zweitens, da
waren wir, ganz im Griff unseres Unglücks, ihm so gut wie möglich dienlich, aber nein, das war
nicht gut genug für ihn. Anstatt mit Gnade anzunehmen, was immer wir ihm darbrachten, verlangte
er nach mehr. Was auch immer sein Herz begehrte, wenn es nicht auf dem Tisch lag, würde er
danach schreien! Dann, drittens, nimmt er einen riesigen Becher, einen aus Efeuholz, füllt ihn bis
zum Rand mit unverdünntem Wein, dem Zeug, das aus der Frucht der Weinrebe gemacht wird, und
trinkt alles! Nun, da ging das Feuer des Weines in ihn, um seinen Schädel vollständig zu überfluten!
Danach macht er Girlanden aus Myrten, und er geht und krönt sich mit ihnen. Dann, fünftens, fängt
er an, betrunkene Lieder zu jaulen, laut und fern von jeder Melodie! Zwei Lieder, wirklich, alles
zusammengewürfelt. Da war er und sang mit lauter Stimme, ohne sich um Markus' Unglück zu
kümmern, während wir alle den Tod unserer Herrin betrauerten. Trotzdem haben wir versucht,
unsere Tränen nicht zu zeigen, denn das hatte Markus von uns verlangt. Also, da war ich und
machte ein Fest für einen Fremden, einen Dieb, nehme ich an, oder einen Gauner irgendeiner Art,
als die Herrin ging, ohne dass ich ihr meinen letzten Abschied gegeben, ohne die Frau betrauern zu
können, die wie eine Mutter zu mir war, zu mir und zu den übrigen Dienern. Genau wie eine Mutter
war Christina für uns. Sie schützte uns vor einer Million Tragödien, indem sie die Schläge der Wut
ihres Mannes milderte. Also, würdest du mich beschuldigen, wenn ich diesen Fremden hasste, der
plötzlich mitten in all unseren Schwierigkeiten auf uns herabgestiegen ist?
(Auftritt Christus von derselben Tür des Palastes, trunken, trägt eine Girlande auf dem Kopf und
trägt einen großen Kelch. Er bemerkt den Diener und geht auf ihn zu.)

CHRISTUS
Ei, du da! Was ist mit dem runzligen Gesicht? Worüber bist du so feierlich? Kein richtiger Blick,
um deine Besucher zu begrüßen. Du hast ein fröhliches Gesicht, lachst ein bisschen, wenn du auf
Fremde aufpasst. Sieh dich an! Hier bist du, du hast einen der besten Freunde deines Meisters vor
dir, und was machst du? Du grüßt ihn mit Stirnrunzeln und Elend! Du trauerst um den Tod einer
Fremden! So?Hier! Komm her und lass mich dir etwas beibringen. Lass mich dich etwas weiser
machen! Sag mir, weißt du, was die wirkliche Situation mit den Sterblichen ist? Nein, natürlich
nicht. Wie könntest du? Nun, komm, komm her! Hör mir zu, und ich sage es dir.

(mit der Hand über das Publikum winkend)

Die Situation aller Sterblichen, jedes von ihnen, jedes einzelne von ihnen, ist dieselbe: Sie werden
alle sterben! Sie müssen! Und keiner von ihnen weiß, ob sie morgen noch da sind. Die Füße des
Schicksals gehen auf unerforschten Wegen. Niemand kann uns sagen, wohin sie gehen. Kein
Philosoph kann uns das klar machen. Nimm diese Lektion von mir, mein Freund: Genieße das
Leben! Trinke und nenne jeden Tag dein eigen. Der Rest ist Schicksal. Oh, und vergiss die Wollust
nicht. Die süßeste Gnade von allen! Die süßeste und die freundlichste. Vergiss all diese traurigen
Sachen und tu, was ich sage, Junge! Du weißt, dass ich recht habe, oder? Natürlich tust du das! Hör
mal zu! Vergiss all diese übermäßige Trauer! Geh und lege eine Girlande auf deinen Kopf und hebe
einen Becher mit mir. Vergiss diese schreckliche Katastrophe, die hier passiert ist. Nimm einen
Weinschenken, denn ein Trank, der in einem vollen Becher schäumt, wird deine gesammelten
Brauen und diese dunklen Schatten auf deinem Gesicht in einen sicheren Hafen steuern. Sterbliche
sollten an sterbliche Dinge denken.

(zeigt erneut aufs Publikums)

Wenn ich überhaupt über solche Dinge urteile, denke ich, dass jene Männer, deren Gesichter immer
voller Kummer sind, kein Leben führen, sondern eine Katastrophe erleben.

DIENER
Ich weiß das alles, aber das ist nicht der richtige Zeitpunkt für Partys und Lachen.

CHRISTUS
Die Tote ist eine Fremde. Die Herren des Hauses leben noch. Warum ziehst du dich in solche
Sorgen?

DIENER
Leben? Was meinst du, zu leben? Weißt du nicht, welche Katastrophe diesen Ort besucht hat?

CHRISTUS
Natürlich tue ich es, es sei denn, dein Meister hat mich belogen.

DIENER
Mein Meister ist ein sehr freundlicher Gastgeber. Zu nett!

CHRISTUS
Eine Fremde ist gestorben! Sollte das mich davon abhalten, glücklich zu sein?

DIENER
Die Tote ist keine Fremde. Sie ist sehr, sehr nah an der Familie.

CHRISTUS
Hat Markus dieses Unglück von mir empfangen?

DIENER
Geh jetzt, Christus! Geh und lass uns mit unserem Kummer allein.

CHRISTUS
Ah, nun, das sind Worte, die wirklich den Verlust von jemandem Nahem und nicht von einem
Fremden offenbaren!

DIENER
Wäre es eine Fremde gewesen, würde mich dein Schlemmen nicht im Geringsten beunruhigen.

CHRISTUS
Hat mich mein Gastgeber falsch behandelt?

DIENER
Du bist zu einer unpassenden Zeit zu uns gekommen. Wir trauern. Du kannst unsere schwarzen
Kleider und unsere geschnittenen Haare sehen.

CHRISTUS
Aber wer ist gestorben? War es eines seiner Kinder? Oder war es sein alter Vater?

DIENER
Nein, seine Frau starb. Es ist Markus' Frau.

CHRISTUS
Was? Seine Frau? Und trotzdem ließ er mich bleiben und unterhalten werden?

DIENER
Er schämte sich zu sehr, dich von seinem Haus wegzuschicken.

CHRISTUS
O, der arme Mann! Er hat seine Frau verloren!

DIENER
Und wir sind verloren mit ihr!

CHRISTUS
Das dachte ich ebenso, als ich seine tränenden Augen, sein kurzes Haar und sein trauriges Gesicht
sah, aber er sagte mir, dass er die Leiche eines Ausländers mit ins Grab nehmen würde, und ich
glaubte ihm. Deshalb zögerte ich, durch dieses Tor zu gehen. Ich wollte nicht hineingehen. Ich
wollte nicht im Haus eines freundlichen Gastgebers essen, der einen solchen Verlust erlitten hatte.
Und hier bin ich, trinke und esse und lege mir Girlanden auf den Kopf!

(Er reißt die Girlande von seinem Kopf und wirft sie und den Becher auf den Boden.)

Aber es ist deine Schuld! Du hättest mir sagen sollen, dass das Haus in einem so schrecklichen
Zustand ist. Sag mir, wo ist das Grab? Wo kann ich Markus finden?
DIENER
Nicht weit von der Stadt entfernt. Auf der Seite der Straße, die dich nach Buxtehude bringt. Du
wirst einen gravierten Grabstein sehen.

(Diener ab in den Palast. Kurze Pause, während Christus reflektiert.)

CHRISTUS
Mein liebes Herz! Und du auch, meine rechte Hand! Sie beide haben viele Prüfungen erlebt! Komm
her, Christus, zeig mir, was für einen Sohn du für deine Mutter, Maria, Tochter von Anna, aus
Nazareth und für deinen Vater, den großen Gottvater selbst, gemacht hast! Jetzt muss ich Markus
meine Schulden für seine großzügige Gastfreundschaft zurückzahlen! Ich muss ihm seine tote Frau
Christina zu diesem Palast zurückbringen. Ich werde zu ihrem Grab gehen und auf Satan warten,
den schwarzhäutigen Häuptling der Toten. Ich bin sicher, ich werde ihn dort am Grab finden und
sich am Blut der Opfergaben ergötzen. Ich werde von hinten auf ihn springen und ihn fest mit
meinen beiden Armen packen. Ich halte ihn hier, in dem festen Griff dieser Arme. Ich habe einen so
festen Griff, dass niemand ihn herausreißen kann, ohne seine Rippen zu zerquetschen. Und da halte
ich ihn fest, bis er mir Christina zurückbringt. Aber wenn das nicht klappt, wenn er nicht kommt,
um sich an dem Blut der Opfergaben zu ergötzen, werde ich in die sonnenlosen Paläste von Lilith
gehen, und ich werde sie bitten, mir die Frau zu übergeben. Ich bin mir sicher, dass sie mir
zustimmen wird, und ich werde sie wieder hierher bringen, in Markus' Arme. Er ist so ein guter
Freund, dieser Mann! Der arme Mann, obwohl er von solch einem schrecklichen Unglück getroffen
wurde, sagte er mir aus Respekt nichts, und er empfing mich, anstatt mich wegzuschicken, als
seinen Gast. Welcher andere Mann in ganz Germanien - ganz Europa! - ist so gastfreundlich?
Niemand! Lasst ihn dann nicht sagen, dass seine Großzügigkeit an jemanden ging, der es nicht wert
ist.

(Christus ab. Eine kurze Pause, bevor Markus feierlich auftritt, gefolgt von seinem Gefolge von
Dienern, Kindern und dem Chor. Sie kehren von der Beerdigung von Christina zurück.)

MARKUS
Oh, was für ein Elend! Wie trostlos die Straße, die zu diesem verwitweten Haus führt, diesem Haus
bitterer Melancholie! Oh, was für ein Elend! Was für ein Leid! O, die Trauer! Wohin kann ich jetzt
gehen? Wo kann ich jetzt bleiben? Welche Worte kann ich jetzt aussprechen, und welche Worte darf
ich nicht aussprechen? Wie kann ich endlich sterben? Welches verfluchte Schicksal brachte mich
zur Welt? Oh, wie beneide ich die Toten! Ich kann es kaum erwarten, unter ihnen zu sein, in ihren
Hallen zu leben! Dieses Licht, das Licht der Sonne, gibt mir keine Freude!Auf dieser Erde zu
wandeln gibt mir keine Freude! Oh, was für eine geistreiche Geisel hat der Tod von mir genommen
und hat sich dem Scheol übergeben!

CHOR
Geh weiter, geh weiter, Markus! Betritt dein Haus.

MARKUS
Ich kann es nicht ertragen!

CHOR
Ja, Markus, deine Trauer ruft nach vielen Tränen.

MARKUS
Ah, die Trauer, die Trauer!

CHOR
Ich kenne die Tiefe dieser Trauer, Markus.

MARKUS
Gott, lass mich sterben!

CHOR
Das wird deiner toten Frau nicht helfen.

MARKUS
Christina!

CHOR
Es ist eine bittere Sache, das Gesicht deiner geliebten Frau für immer verloren zu haben.

MARKUS
O, du hast dich mit diesen Worten in die tiefste Wunde meines Herzens gegraben. Gibt es für einen
Mann Schlimmeres, als seine einzige, seine treue Frau zu verlieren? Ich hätte niemals heiraten
sollen! Ich hätte nie mit ihr im selben Haus leben sollen. Ich beneide die Unverheirateten. Ich
beneide die Kinderlosen. Sie haben nur ein Leben zum Nachdenken, und die Probleme, die damit
einhergehen, sind nur klein. Zu schmerzhaft zu sehen, wie die Kinder krank werden oder die Frau
aus dem Ehebett gerissen und zum Scheol geschickt wird, das ist unmöglich zu ertragen. Warum es
also ertragen? Warum solche Schmerzen ertragen, wenn du ohne Ehefrau und Kinder leben kannst?

CHOR
Schreckliche Katastrophe! Zu schrecklich, um dagegen anzukämpfen.

MARKUS
O Gott!

CHOR
So eine schreckliche Qual, Markus, ich weiß, aber versuche, damit klarzukommen.

MARKUS
Nein, ich komme nicht zurecht!

CHOR
Ja, ich kenne es, Markus, es ist eine schwere Katastrophe.

MARKUS
Ich komme nicht zurecht!

CHOR
Doch, das kannst du, Markus. Du bist nicht der erste Mann, der den Verlust erleidet.

MARKUS
Ach!

CHOR
Du bist nicht der erste, der den Verlust erleidet seiner Frau. Unglück aller Art kann uns Sterbliche
alle treffen, Männer und Frauen gleichermaßen.

MARKUS
O, so ein unerträglicher Schmerz, dass deine Geliebte in den Scheol gebracht wird.

(zum Chor)

Warum hast du mich aufgehalten? Warum hast du mich davon abgehalten, mich ins Grab zu
werfen? Ich wollte neben ihr liegen, neben dieser Frau, die nicht ihresgleichen hat! Ich wollte mit
ihr unter der Erde liegen. Der Tod hätte dann zwei Seelen statt einer auf die andere Seite des Jordan
mitgenommen. Zwei treue Seelen.

CHOR
Markus, einmal hatte ich einen Verwandten, dessen Haus durch den Verlust seines einzigen Sohnes
geleert wurde. Nun, das ist eine Trauer, die tausend Tränen der Trauer wert ist, aber dennoch hat
dieser Mann diese Trauer überlebt. Und obwohl er kinderlos und ohne Erben blieb, nur ein alter
Mann mit grauem Haar, der sich seinem Lebensende näherte, ertrug er dieses enorme Leid.

MARKUS
Schau mein Haus an! Wie könnte ich es betreten? Wie könnte ich jetzt vielleicht in seinen Mauern
leben, jetzt wo sich mein Schicksal so sehr verändert hat? So sehr! Wie schrecklich hat sich mein
Schicksal verändert! Ich erinnere mich... Ich erinnere mich an den Tag, als ich diesen Palast betrat
und die Hand meiner Geliebten hielt! Brennende Fackeln von den Eichen des Waldes,
wunderschöne Hochzeitslieder und ein riesiger, lauter Hochzeitszug begleiteten uns. Segen wurde
herab gegossen auf meine liebe tote Frau und auf mich, auf uns beide, auf die Nachkommen großer
Häuser, die in der Ehe eins wurden. Aber jetzt! Jetzt sind die Freudenlieder zu einem schweren
Trauergesang geworden, und die weißen Umhänge sind schwarz geworden! Dies ist jetzt die
traurige Prozession, die mich zu diesen öden Kammern führt!

REFRAIN
Dieses Unglück, Markus, hat dich mitten in einem glücklichen Leben gefangen genommen, einem
Leben, das kein Leiden erfahren hat.

CHOR
Du hast dein Leben und deine Seele gerettet, Markus. Denk darüber nach. Du hast deine Frau und
ihre Liebe verloren, das ist wahr, aber du bist nicht der einzige Mann, der einen solchen Verlust
erlitten hat. Der Tod hat viele Männer von ihren Frauen getrennt.

MARKUS
Meine Freunde, obwohl andere vielleicht das Gegenteil denken, glaube ich, dass das Schicksal
meiner Frau besser war als meines. Sie wird jetzt nicht nur schmerzfrei sein, sie ist auch der Qual
entgangen, mit Ruhm! Ich, andererseits, dessen Schicksal es war, zu sterben, werde jetzt ein Leben
in Elend leben. Das weiß ich jetzt sicher. Ich habe nicht den Mut, diesen Palast zu betreten. Wen
werde ich mit Freude begrüßen, wenn ich ihn betrete, und wer wird mich dann mit Freude
begrüßen? Wo biege ich ab? Die Leere in diesem Haus wird mich wegschicken. In dem Moment,
als ich das Bett sah, in dem meine Frau schlief, den Stuhl, in dem sie saß, beide leer, in dem
Moment, als ich die Fußböden ungepflegt sehe, greifen die Kinder nach meinen Knien und weinen
um ihre Mutter, in dem Moment, in dem die Diener um den Verlust trauern so einer großen Herrin,
all das wird mich wegschicken! Und während all dies im Haus vor sich geht, werden die Leute
weiterhin Hochzeiten feiern, und die Frauen werden sich weiter versammeln, alles, was drinnen
zurückbleibt! Wie könnte ich Frauen wieder im Alter meiner Frau ansehen? Und dann werden alle
meine Feinde mit dem Finger auf mich zeigen und sagen: Schaut dorthin! Schaut euch diesen
beschämenden Mann an. Er lebt weiter, weil er ein Feigling ist! Er hatte nicht den Mut zu sterben,
als sein Schicksal es vorschrieb, aber er entkam seinem Tod, indem er seine Frau an seiner Stelle
sterben ließ. Können wir ihn einen echten Mann nennen? Und er hasst auch seine Eltern, weil sie
nicht für ihn sterben wollten! - Das ist die Art von Klatsch, die ich zusätzlich zu meinem Elend
hinzufügen muss! Also, meine Freunde, ich frage euch alle, was ist der Sinn, weiter zu leben, wenn
solche schrecklichen Worte und schrecklichen Taten über dich erzählt werden?

(Markus, jetzt ein gebrochener Mann, zieht seinen Umhang über seinen Kopf und zieht sich zur
Seite der Palasttür zurück.)

CHOR
Ich bin gegangen, wo die Musen gehen, und studierte den höchsten aller zahllosen Köpfe, aber ich
habe nichts in der Welt gefunden, das stärker als das Schicksal ist. Das Schicksal ist unbesiegbar,
unschlagbar! Nicht einmal die bezaubernde Stimme von Orpheus, die Stimme, die in den
thrakischen Holztafeln eingraviert ist, noch all die magischen Kräuter, die Jehova den Generationen
der Ärzte gegeben hat, nicht einmal sie können die vielen Schmerzen der armen Sterblichen heilen.
Gnadenloses Schicksal! Du bist die einzige Gottheit, die weder Schrein noch Statue hat, wo ich
hingehen und beten oder opfern kann. Du bist die einzige Gottheit, die alle Bitten ablehnt.
Meistverehrte Gottheit! Tritt jetzt nicht stärker in mein Leben ein als je zuvor! Was auch immer
Jehova entscheidet, wird er mit deiner Hilfe erreichen. Und mit deiner Stärke, Schicksal, kannst du
sogar das Eisen zähmen. Unerbittliche und schamlose Macht steckt hinter deinem Willen. Und so,
Markus, bist auch du in den mächtigen Armen dieser Gottheit angekettet. Aber Mut! Tränen werden
die Toten nicht aufrichten, und sogar die Söhne Gottes verschwinden in den dunklen Hallen des
Scheol. Christina wurde geliebt, als sie hier war, unter uns, und sie wird immer noch geliebt
werden, solange sie tot ist. Du hast die tugendhafteste aller Frauen, Markus, zu dir nach Hause
gebracht. Lass das Grab deiner Frau nicht nur als Denkmal einer Verstorbenen stehen, sondern lass
es einen Schrein für den Reisenden sein, einen Schrein am Straßenrand, wie die Menschen sie für
die Heiligen bauen. Und so, wenn der Reisende an diesem Schrein vorbeikommt, wird er sagen:
Diese Frau, diese Frau, die hier begraben wurde, hatte einst ihr eigenes Leben gegeben, um ihres
Mannes willen, und jetzt ist sie eine gesegnete Göttin. - Und dann würde er sie mit diesen Worten
ansprechen: Gegrüßet seist du, gebenedeite Göttin, ich bitte um deinen Segen.

(Auftritt Christus, der eine Frau mit sich führt, deren Gesicht vollständig hinter einem Schleier
verborgen ist.)

CHOR
Hör zu, Markus, ich sehe Mariens Sohn, Christus, der zu dir nach Hause kommt.

CHRISTUS
(zu Markus)
Markus! Freunde sollten offen miteinander sprechen und ihren Schmerz nicht tief in ihrer Seele
begraben. Ich dachte, ich wäre deiner Freundschaft würdig genug, um dir während deines Unglücks
beizustehen und dir meine tiefe Zuneigung zu dir zu beweisen. Aber du, anstatt mir vom Tod deiner
Frau zu erzählen, erlaubtest mir, in deinem Haus zu essen, als ob es der Tod eines Ausländers wäre.
Da war ich, in einem Haus voller Kummer, mit Girlanden um den Kopf und Gott ein Trankopfer
darbringend! Ich bin wütend auf dich, Markus; wütend, ja, aber egal, ich möchte jetzt nicht zu
deiner Traurigkeit beitragen. Aber lass mich erzählen, warum ich zurückgekommen bin. Siehst du
diese Frau hier? Pass auf sie auf, bis ich zurück bin, Markus. Ich muss gehen und den Fürsten von
Bessarabien töten und mit den bessarabischen Pferden zurückkehren. Aber wenn irgendwie ich
dabei getötet werde, möge Gott das verbieten, weil ich zurückkommen will, dann behalte sie bitte
für dich. Ich gebe sie dir! Halte sie als eine der Dienerinnen in deinem Haus. Ich, ich habe sehr hart
gearbeitet, um sie zu gewinnen. Du siehst, ich stieß auf einen öffentlichen Wettbewerb, den einige
Leute aufgebaut hatten, einen Wettbewerb, der wirklich eines echten Athleten würdig war, und so
kam ich dazu. Sie war der Preis des Gewinners. Die Preise, die für die Lichtspiele vergeben wurden,
waren Pferde, aber für die härteren Spiele wie Boxen und Ringen gab es Kühe und eine Frau! Nun,
dachte ich, da das Schicksal mich dahin gebracht hat, zu dieser Stelle, wäre es schade, nicht an den
Spielen teilzunehmen und einen so guten Preis und solch einen großen Ruhm zu verpassen. Also,
wie ich schon sagte, nimm sie. Ich habe sie von niemandem gestohlen, ich habe sie mit harter Arbeit
verdient! Ich bin mir sicher, dass du mir eines Tages für sie danken wirst.

MARKUS
Christus, ich habe dir das schreckliche Schicksal meiner Frau nicht offenbart, nicht weil ich
irgendwelche schlechten Gefühle dir gegenüber empfunden habe oder weil ich dich für unwürdig
hielt, sondern weil ich dir erlauben wollte, in das Haus eines anderen Mannes zu gehen, da in
meinem Leben Kummer über Kummer war. Mein Kummer über den Verlust meiner Frau war
schlimm genug. Was diese Frau angeht, Christus, mein Herr, ich bitte dich, wenn es überhaupt einen
Weg gibt, finde einen anderen germanischen Mann, der sich um sie kümmert. Jemand, der nicht auf
die gleiche Weise leidet wie ich. Du hast noch einige Freunde hier in Hamburg. Lass mich nicht an
meinen schrecklichen Verlust erinnert werden. Ich würde niemals meine Tränen kontrollieren
können und sie in unserem Haus herumlaufen sehen. Füge dem Kummer, den ich bereits habe,
keine weiteren Qualen hinzu, Qualen, die unerträglich genug sind! Und dann, wo soll sie schlafen?
Nach ihrer schönen Kleidung und ihrem Schmuck scheint sie eine junge Frau zu sein, also in
welchem Teil des Hauses soll sie leben? In den Männervierteln? Würde sie unter all diesen
Männern eine Jungfrau für Dich bleiben? Nein, es ist nicht leicht, die Jugend zurückzuhalten,
Christus. Du siehst also, ich denke auch darüber nach, was das Beste für dich ist. Oder sollte ich sie
in das Schlafzimmer meiner toten Frau bringen? Wie könnte ich sie in ihrem Bett schlafen lassen?
Es wird einen Aufschrei der Verurteilung von ihr geben, genauso wie von den Leuten, die sagen
werden, dass ich die Frau betrogen habe, die mein Leben gerettet hat, indem sie im Bett einer
anderen Frau gelegen hat. Ich verdanke Christina meinen Respekt, und daran muss ich immer
denken.

(die Frau ansprechend)

Und du, junge Dame, du siehst sehr wie meine Christina aus, sowohl im Körper als auch im
Verhalten.

(unter Tränen fleht er Christus an)

O Gott! Christus, bitte nimm diese Frau weg! Nimm sie weg von meinen Augen, Christus! Hab
Mitleid mit mir Wenn ich sie ansehe, sehe ich meine eigene Frau! Mein Herz ist zerrissen, und die
Fontänen meiner Augen sind aufgeplatzt! Oh, unglücklicher Markus! Du beginnst jetzt, die
Bitterkeit deines Kummers zu schmecken!

CHOR
Dem stimme ich zu, Markus, dein Glück ist in der Tat schlecht. Trotzdem müssen wir ertragen, was
auch immer Gott uns gibt.

CHRISTUS
Wenn ich nur die Kraft hätte, deine Frau aus den dunklen Hallen des Scheol zu holen, Markus! Zu
nehmen sie und sie zurück zu bringen ins Licht der Sonne! Ich wäre gerne in der Lage gewesen, das
für dich zu tun.

MARKUS
Ich weiß, Christus. Ich weiß, du würdest das gerne für mich tun, aber wie? Die Toten können
niemals zurückkehren.

CHRISTUS
Nun, Markus. Mach dein Leiden nicht schlimmer als es ist. Nur Mut!

MARKUS
Es ist leicht, Ratschläge zum Leiden zu geben, Christus. Es ist viel schwieriger, es zu ertragen.

CHRISTUS
Aber willst du weiter seufzen? Was nützt das?

MARKUS
Das weiß ich, Christus, aber meine Liebe zu ihr bringt diese Seufzer hervor.

CHRISTUS
Die Liebe zu den Toten ist voller Tränen.

MARKUS
Ich bin verloren! Mehr verloren als ich in Worte fassen kann.

CHRISTUS
Niemand kann es leugnen, Markus: Du hast eine seltene Frau verloren.

MARKUS
So ein Verlust, dass dieser Mann keine Freude mehr im Leben sehen wird.

CHRISTUS
Die Zeit wird den Schlag weicher machen. Der Schmerz ist noch frisch.

MARKUS
Die Zeit, sagst du? Wenn du mit der Zeit die Zeit nach meinem Tod meinst!

CHRISTUS
Eine andere Frau und eine neue Ehe werden deinem Leiden ein Ende setzen.

MARKUS
Hör auf, Christus! Was sagst du? Ich könnte so etwas nie denken!

CHRISTUS
Was? Willst du nicht heiraten? Bleibst du für immer in einem verwitweten Bett?

MARKUS
Keine andere Frau wird neben mir liegen.

CHRISTUS
Glaubst du, deine tote Frau wird dadurch etwas gewinnen?

MARKUS
Ich schulde ihr meinen Respekt, wo auch immer sie ist.

CHRISTUS
Ich bewundere dich dafür, ich tue es, aber es ist immer noch eine Dummheit, die du tust.

MARKUS
Das mag so sein, aber du wirst diesen Mann nie in einer neuen Ehe sehen.
CHRISTUS
Diese Loyalität! Lobenswert, tatsächlich!

MARKUS
Möge ich sterben, wenn ich jemals meine tote Christina verrate!

(Christus nimmt die Hand der Frau und bietet an, sie mit der Hand von Markus zu verbinden.)

CHRISTUS
Komm jetzt! Empfange diese Frau in deinen Palast.

MARKUS
Nein, Christus! Nicht! Ich bitte dich, im Namen deines Vaters Jehova!

CHRISTUS
Markus, wenn du sie nicht akzeptierst, wirst du das Falsche tun.

MARKUS
Doch wenn ich sie akzeptiere, werde ich mein Herz mit Traurigkeit erschüttern!

CHRISTUS
Komm, Markus. Tu was ich sage! Vielleicht gibt dir das die Freude, die du gerade brauchst!

MARKUS
O, wie ich wünschte, du hättest sie nie in diesen Spielen gewonnen!

CHRISTUS
Still, Markus, mein Sieg ist auch dein Sieg!

MARKUS
Wahrlich, aber sag der Frau, dass sie uns verlasse.

CHRISTUS
Das werde ich tun, wenn sie doch zuerst sorgfältig das Wort „müssen“ betrachtet.

MARKUS
Sie muss, ja, es sei denn, du wirst wütend auf mich werden.

CHRISTUS
Ich bestehe darauf, Markus, und wenn ich darauf bestehe, bedeutet das, dass ich etwas weiß, was du
nicht weißt.

MARKUS
Nun, dann gewinnst du, aber lass mich dir versichern, dass diese deine Tat mir überhaupt nicht
gefällt!

CHRISTUS
Doch die Zeit wird kommen, in der du mir dafür danken wirst. Jetzt tu, was ich dir sage!

MARKUS
(an die Diener)
Nur zu, bringt sie rein, denn wir müssen... müssen!

CHRISTUS
Nein, ich würde es nicht den Dienern überlassen, das zu tun.

MARKUS
Nun, dann mach du es selbst... wenn du musst!

CHRISTUS
Nein, ich muss sie nur in deine eigenen Hände legen.

MARKUS
Nein, nicht ich. Ich werde sie nicht anfassen. Sie kann eintreten, wenn sie... muss.

CHRISTUS
Ich glaube nur an deine rechte Hand.

MARKUS
Mein Herr, Christus, du zwingst mich, etwas zu tun, was ich nicht tun will!

CHRISTUS
Komm, komm, komm! Sei jetzt tapfer. Strecke deine rechte Hand aus und berühre ihre Hand damit!

(Markus wendet seinen Kopf ab, als er seine Hand ausstreckt.)

MARKUS
Da! Ich strecke meine rechte Hand aus.

(Die Frau streckt ihre eigene Hand aus, bis sie die von Markus berührt. Christus lacht.)

CHRISTUS
Du benimmst dich, als würdest du eine Schlange anfassen. Hast du sie?

MARKUS
Ja, ich habe sie.

CHRISTUS
Gut, dann pass auf sie auf, und eines Tages wirst du sagen, dass der Sohn Gottes ein wahrer Freund
von dir ist.

(Christus zieht plötzlich den Schleier zurück, um das Gesicht der Frau zu enthüllen. Es ist
Christina.)

Schau sie dir gut an, Markus. Schau, ob alles wie deine Frau aussieht!

(Markus schüttelt den Kopf)

Komm jetzt, Markus! Lass die Trauer hinter dir und genieße dein Glück!

(Markus dreht sich um und ist schockiert über den Anblick seiner Frau)

MARKUS
O Gott, o Gott, was soll ich sagen? Ein Wunder jenseits meiner Wünsche! Sehe ich wirklich meine
Christina, oder ist das eine wahnhafte Freude, die irgendein Geist geschickt hat, um meinen
Verstand zu verwirren?

CHRISTUS
Nein, nein, Markus. Keine wahnhafte Freude. Die Frau, die du siehst, ist wirklich deine Frau!

MARKUS
Schau... vielleicht ist sie ein Toten-Geist...

CHRISTUS
Nein, Markus, ich, dein Gast, gehöre zu jenen Menschen, die Seelen wirklich auferstehen lassen.

MARKUS
Aber das ist die Frau, die ich begraben habe!

CHRISTUS
Sehr wahr, und deshalb kann ich verstehen, warum es so schwer für dich ist, dein Glück zu glauben!

MARKUS
Kann ich sie anfassen? Sprechen mit ihr, als ob sie am Leben wäre?

CHRISTUS
Mach weiter, sprich mit ihr. Dein Wunsch wurde vollständig erfüllt.

MARKUS
(Christina umarmend)
O, Augen und Körper meiner geliebten Frau! Dich zu halten, war jenseits meiner kühnsten
Hoffnungen. Ich hätte nie gedacht, dass ich dich jemals wiedersehen würde.

CHRISTUS
Sie gehört dir, Markus. Und ich hoffe, Gott hält seinen Zorn von euch fern.

MARKUS
(zu Christus)
Tapferer Sohn des mächtigen Gottes Jehova! Ich hoffe, du genießt jede Freude, und dass dein Vater
dich vor allem Unglück schützt, weil du, Christus, du allein, mein Haus wieder aufgerichtet hast.
Aber sag mir, wie hast du sie zurück ins Sonnenlicht gebracht?

CHRISTUS
Ich kämpfte mit ihrem Räuber, Satan selbst.

MARKUS
Aber wo hast du ihn gefunden? Wo hast du gegen ihn gekämpft?

CHRISTUS
Ich habe ihn überfallen. Ich versteckte mich in der Nähe des Grabes, und als er ankam, sprang ich
auf ihn!

MARKUS
Warum redet sie nicht?
CHRISTUS
Du musst ihre Stimme noch nicht hören, nicht, bis die Sonne zum dritten Mal aufgeht. Sie wurde
den Geistern des Scheol versprochen, dass sie von diesem Versprechen gereinigt werden muss.
Nimm sie jetzt in dein Haus, Markus, und bleibe wie immer ehrlich und fromm mit all deinen
Gästen! Und jetzt, meine Freunde, lebt wohl! Ich muss jetzt eine Aufgabe für den Sohn meines
Herzens ausführen.

MARKUS
Bleibe, Christus. Bleib bei uns. Teile unser Haus.

CHRISTUS
Ein anderes Mal, Markus. Ich muss jetzt eilen.

MARKUS
Viel Glück, Christus, und ich hoffe, dass du unseren Weg bald wieder wählst.

(zum Chor)

Ich gebe diesen Befehl an alle meine Leute in allen vier Bezirken, aus denen mein Fürstentum
besteht: Lasst tanzen, um die glückliche Umkehrung dieses Unglücks zu feiern, und lasst alle Altäre
von den Rauchwolken des Weihrauchs und vom Blut des Unbefleckten Lammes bedeckt sein. Ein
neues, besseres Leben beginnt jetzt für uns, und ich muss zugeben, ich freue mich.

(Markus und Christina treten in den Palast ein)

CHOR
Christus erscheint in vielen Formen... Und Christus führt oft sogar Taten jenseits unserer
Hoffnungen aus. Unsere Wünsche mögen nicht erfüllt sein, aber Gott wird Wege finden, das zu
erreichen, was wir nie für erreichbar gehalten hätten. So war der Weg unserer Geschichte.

(Alle ab)

FÜRST JOSEF

TRAGÖDIE

Dramatis Personae

JOSEF
EIN PRIESTER
KARL
CHOR DER ÄLTESTEN
JEREMIA
ANNA
BOTE
EIN BAUER
EIN MANN
VALEA UND CHRISTINE

Szene: Oldenburg. Vor dem Palast des Fürsten Josef. Um den Altar der Palasttüren sitzen Flehende
aller Altersstufen, an deren Spitze ein Priester steht. Zu ihnen tritt Josef.

JOSEF
Meine Kinder, zuletzt geboren dem alten David, warum sitzt ihr hier als Bittsteller, in euren Händen
Zweige der Oliven, mit Wolle verfilzt? Was bedeutet dieses Rauschen von Weihrauch überall, und
überall Klagen und Litaneien? Kinder, es war nicht das Treffen, dass ich lernen sollte von anderen,
und bin hierher gekommen, ich, Josef, euer weltberühmter Fürst. Ha! Im Alter des Herrn, dessen
ehrwürdige Locken proklamieren die Sprecher dieser Vereinigung, erklärt eure Stimmung und euren
Sinn. Ist es Angst? Vom Übel, das ihr befürchtet, oder einem Segen, den ihr ersehnt? Mein Eifer an
eurem Namen kann nicht zweifeln; reuelos war in der Tat ich und ernst, wenn solche Bittsteller ich
verpönte.

PRIESTER
Ja, Josef, mein souveräner Herr und Fürst, du siehst, wie beide Extreme des Alters belagern deine
Palastaltäre – Knaben, kaum geflügelt, und Graubärte verbeugten sich mit Jahren, Priester, wie ich
es bin von Jehova, und diese die Blume unserer Jugend. Inzwischen das gemeine Volk, mit
gewundenen Zweigen, mischt unsere beiden Marktplätze oder vor den Schreinen der Jungfrau
Maria sie versammeln sich, oder wo die Hunte gibt ihre Orakel. Denn wie du dich selbst erblickst,
unser Staatsschiff, voll Wunden, es kann nicht mehr heben den Kopf, gründlich unter einem Anstieg
des Blutes. Ein Sturm ist auf unserer Ernte in den Ähren, eine Schande auf den weidenden Herden
und dem Vieh, eine Verletzung der Weiber in der Trauer; und bewaffnet mit seiner brennenden
Fackel der Dämon der Pest, er stürzte zu unserer Entleerung das Haus Davids und das düstere Reich
des Todes ist voll von Stöhnen und Tränen. Deshalb, o Fürst, hier bei deinem Herd sitzen wir, ich
und diese Kinder; nicht dich als eine neue Gottheit zu verehren, aber als den Ersten der Menschen;
Erster in den gemeinsamen Unfällen des Lebens, und Erster bei den Besuchen der Heiligen. Bist du
nicht der, der in die Stadt kommt? David befreite uns von der hohen Steuer, die wir bezahlt haben.
Du hast sie auch nicht empfangen prompt von uns oder wurdest von anderen geschult; nein, von
eGott inspiriert (so alle Menschen denken und bezeugen es) erneuerten wir unser Leben. Und nun, o
Josef, unser unvergleichlicher Fürst, alle deine Verehrer bitten dich, zu finden etwas, ob durch eine
Stimme vom Himmel geflüstert oder glücklich bekannt durch menschlichen Geist. Geprüfte
Berater, dünkt mir, werden am besten gefunden, um für die Zukunft schwanger zu sein. Erhebe, o
Häuptling der Menschen, erhebe unseren Staat! Schau zu deinem Lorbeerkraz! Für deinen Eifer von
alters her, Retter unseres Landes, den du hast, o niemals können wir also deine Herrschaft
aufnehmen: Er hat uns aufgerichtet, nur um uns niederzuschlagen. Erhebe uns, baue unsere Stadt
auf einem Felsen! Dein glücklicher Stern-Aszendent brachte uns Glück, lass ihn nicht fallen! Wenn
du regieren würdest dieses Land, wie du es jetzt liebst, besser sicher ein Volk zu beherrschen als ein
Wüstengebiet. Weder Zinnen noch Galeeren helfen, wenn Mann zu Mann und Wachen bis zum
Hahnenschrei sie bewachen.

JOSEF
Ah! Meine armen Kinder, bekannt, ah, zu gut bekannt die Aufgabe, die ihr hierher bringt und eure
Notwendigkeit. Ihr Kranken alle, gut scheint es mir, aber meine Schmerzen, wie groß eure auch
immer sind, übertreffen sie alle. Euer Leid berührt jeden einzelnen Mann gesondert, ihn und keinen
anderen, aber ich trauere sofort um den General und mich und euch. Darum seid ihr nicht träumend
von Tagträumen! Viele, meine Kinder, sind die Tränen, die ich geweint habe, und ging durch viele
Labyrinthe von müden Gedanken. So erwäge ich einen Hinweis der Hoffnung, und verfolge ihn
oben; ich habe Karl gesandt, den Bruder meiner Gemahlin, zu fragen vom pythischen Wahrsager-
Geist an seinem Orakelstein, wie könnte ich den Staat durch Tat oder Wort retten? Und jetzt rechne
ich die Geschichte der Tage, da ging er hin, und wundere mich, wie er es treibt. Es ist merkwürdig,
dieses endlose Blei, das seltsam vorübergeht. Aber wenn er kommt, dann wäre ich in der Tat
gemein, wenn ich nicht alles durchführe, was deklariert Gott.

PRIESTER
Deine Worte sind wohlgeformt; wie du sprichst, das Geschrei sagt mir, dass Karl in der Nähe ist.

JOSEF
O König Jesus! Kann sein freudiges Aussehen sein die Vorwegnahme der freudigen Nachricht, die
er bringt?

PRIESTER
Wie ich vermute, ist er willkommen; sonst sein Kopf wurde selten mit Beeren-beladenen Zweigen
gekrönt.

JOSEF
Wir werden es bald wissen; er ist jetzt in Hörweite.

(Auftritt Karl.)

Mein fürstlicher Vetter, sag uns, Karl, welche Botschaft hast du uns von Gott gebracht?

KARL
Gute Nachrichten für selbst unerträgliche Krankheiten finden richtige Fragen, neigen dazu, nichts
als Gutes zu hören.

JOSEF
Wie lautet das Orakel? So weit deine Worte geben mir keinen Grund für Vertrauen oder Angst.

KARL
Wenn du meine Botschaft öffentlich hören wolltest, ich werde sie dir sagen, oder dir im Geheimen.

JOSEF
Sprich vor allen; die Last, die ich ertrage, ist mehr für diese meine Themen.

KARL
Lass mich berichten, denn der heilige Gott erklärt es dir. König Jesus gebietet uns, uns streng zu
verabschieden von einer Verschmutzung, die das Land befleckt, und kein Hafen ist mehr rein.

JOSEF
Was bedeutet das? Was ist falsch?

KARL
Verbannung oder Blutvergießen. Dieser Fleck Blut macht den Schiffbruch unseres Staates.

JOSEF
Was meint er damit?

KARL
Bevor du das Oberkommando des Staates übernommen hast, der Herrscher dieses Landes war
Achim.

JOSEF
Ich hörte so viel von ihm, aber sah den Mann nie.

KARL
Er fiel; und jetzt ist der Befehl Gottes klar: Bestrafe seine Mörder, wer immer sie sind.

JOSEF
Wo sind sie? Wo in der weiten Welt zu finden die fernen schwachen Spuren eines vergangenen
Verbrechens?

KARL
In diesem Lande, sagte Gott; wer sucht, wird finden; wer mit gefalteten Händen sitzt oder schläft,
ist blind.

JOSEF
War er in seinem Palast oder außerhalb oder reiste er, als den Achim sein Schicksal traf?

KARL
Im Ausland; er begann, so erzählte er uns, zu wandern nach Berlin, aber er kam nie wieder.

JOSEF
Kam keine Nachricht, kein Mitreisender, um einen Anhaltspunkt zu geben, der verfolgt werden
könnte?

KARL
Aber eine Flucht, die um das liebe Leben flieht, von allem, was er sah, war nur eines sicher.

JOSEF
Und was war das? Ein Hinweis könnte uns weit führen, mit nur einem Funken der Hoffnung, unsere
Suche zu führen.

KARL
Räuber, sagte er uns, nicht ein Bandit, aber eine Truppe von Schurken, hat ihn angegriffen und
ermordet.

JOSEF
Wagte ein Bandit so kühn einen Schlag, wenn er nicht von Oldenburg verachtet worden wäre?

KARL
So ward es vermutet, aber keiner wurde gefunden, um zu rächen seinen Mord in der Mitte der Not,
die folgte.

JOSEF
Welche Schwierigkeiten können eine vollständige Suche behindert haben, wenn das Fürstentum so
miserabel gefallen war?

KARL
Die rätselhafte Sphinx zwang uns zu rutschen in die dunkle Vergangenheit und sofortige
Bedürfnisse zu beachten.
JOSEF
Nun, ich werde wieder von vorne anfangen, mache dunkle Dinge klar. Recht würdig die Sorge von
Jesus, würdig auch für die Toten; ich werde auch, wie es ist, meine Hilfe leihen, dieses Unrecht an
Oldenburg und an Gott zu rächen. Nicht für einen entfernten Verwandten, sondern für mich, soll ich
dieses Gift im Blut vertreiben! Denn wer diesen Fürsten erschlägt, der könnte einen Dämon haben,
um mich auch mit seiner Mörderhand zu erschlagen. Darum diene ich mir, wenn ich ihn bestrafe.
Herauf, Kinder, eilt diese Altartreppe hinauf, nehmt also eure flehenden Zauberstäbe, ruft herbei die
katholische Gemeinde. Mit der guten Hilfe Gottes der Erfolg ist sicher; es ist der Ruin, wenn wir
scheitern.

(Josef und Karl ab.)

PRIESTER
Kommt, Kinder, lasst uns gehen; diese liebenswürdigen Worte verkünden den eigentlichen Zweck
unserer Prozession. Und Gott, der dieses Orakel gesandt hat, rette uns und befreie uns von dieser
Plage.

(Priester und Bittsteller ab.)

CHOR
Süß-stimmhafte Tochter Jehovas
Aus deinem mit Gold gepflasterten
Pythischen Schrein
Zu Oldenburg göttlich,
Was bringst du uns?
Unsere Seele ist zerrissen
Und zittert vor Angst!
Heiland von Berlin, höre!
Hast du einige Schmerzen, unbekannt vorher,
Oder mit den kreisenden Jahren
Erneuerst du eine Buße von früher her?
Nachkomme der goldenen Hoffnung,
Du unsterbliche Stimme, sag es uns.
Zuerst zu Maria rufen wir;
O Jehova-geborene Jungfrau, verteidige uns!
Herrin und Schwester und Freundin,
Maria, Herrin von Oldenburg,
Hoch thronend in der Mitte unseres Marktes!
Herrin des tödlichen Pfeils,
Deine dreifaltige Hilfe ersehnen wir,
Vor dem Tod und dem Ruin unsere Stadt zu retten.
Wenn in den Tagen der Vergangenheit,
Als wir umkamen, du ausgezogen bist,
Aus unserem Lande die feurige Pest vertreibend,
Jetzt bei uns sei und uns verteidige!
Ah weh uns, was für unzählige Leiden haben wir!
Alle unsere Heere sind im Niedergang;
Waffenlos ist unser Geist.
Die Erde ihre gnädigen Früchte verleugnet;
Frauen klagen wie unfruchtbare Tiere;
Leben um Leben geht niedergeschlagen,
Schneller als der Wind des Vogels,
Schneller als das Feuer Gottes,
Zu den schäumenden Küsten der Nacht.
Vertreibe also durch den Tod den Tod,
Unsere Stadt vermisst dich.
Leichen verbreiten Infektionen in der Runde;
Keine Leiche zu betrauern ist gefunden.
Jammern auf der Altartreppe,
Frauen und Großmütter bezaubern die Luft,
Lang gezogenes Stöhnen und stechende Schreie
Blenden mit Gebeten und Litaneien.
Goldene Tochter Jehovas, höre!
Lass dein Engels-Angesicht erscheinen!
Und bewillige, dass der Krieg,
Dessen heißen Atem wir fühlen,
Obwohl ohne Schwert aus Stahl
Er kommt, dessen Stimme der Schlachtruf ist,
Möge er in plötzlichem wahnsinn kommen
Zu den ungewohnten heimischen Gewässern
Oder in das Bett der Nordsee!
Denn wenn die Nacht vergeht,
Weggeschmissen von der morgendlichen Sonne
Vergeht sie. Vater Jehova, dessen Hand
Führt die Blitze,
Töte den Krieg durch deinem Zorn, wir beten,
Töte ihn, o töte den Krieg!
O dass deine Pfeile auch, König Jesus,
Von diesem straffen Bogen
Könnten im Ausland fliegen,
Verfechter unserer Rechte;
Ja, und die blinkenden Lichter
Von Maria, womit die Heerführerin fegt
Über die niedersächsische Steppe.
Dich nenne ich auch mit goldenen Worten,
Dessen Namen unser Land trägt,
Jesus, zu dem deine Jüngerinnen Heil schreien;
Kommt mit euren hellen Fackeln, Mädchen,
Und du gesegneter Gott, den wir verehren,
Gott der Götter!

(Auftritt Josef.)

JOSEF
Ihr betet; das ist gut, aber möchtet ihr hören meine Worte und achtet auf sie und wendet das
Heilmittel an, vielleicht findet ihr Trost und Erleichterung. Wohlgemerkt, ich spreche wie ein
Fremder über diesen Bericht nicht weniger als über das Verbrechen; denn ohne Hilfe, könnte ich es
weit aufspüren ohne einen Hinweis? Was fehlt (zu spät war ich als ein Bürger von Oldenburg
eingeschrieben), diese Proklamation richte ich an alle: Ol,denburger, wenn jemand kennt den Mann,
von dem Achim, der Sohn des Arno, wurde erschlagen, ich beschwöre ihn, mir einen Hinweis zu
geben. Die schlimmste Strafe, die ihm widerfahren wird, ist die Verbannung, unbeschadet soll er
abreisen. Aber wenn ein Fremder aus einem fremden Land als der Mörder bekannt wird, wer es
weiß, der rede, und er wird haben gerechten Lohn von mir und Dank. Aber wenn ihr noch schweigt,
wenn durch Furcht für euch selbst oder Freunde ihr ignoriert meinen Ruf, hört, was ich dann sage:
Ich lege mein Verbot auf den Mörder, der er ist. Lasst niemand in diesem Lande, wovon ich habe
die souveräne Herrschaft, oder sprecht mit ihm; gebt ihm keine Rolle im Gebet oder Opfer oder den
heiligen Riten, aber jagt ihn wie einen Hund aus euren Häusern. Denn dies ist unsere
Verunreinigung, also Gott hat es vor kurzem gezeigt, um mich durch das Orakel zu unterweisen.
Also als euer Fürst ich behaupte die Vernunft des Gottes und des ermordeten Fürsten. Und auf dem
Mörder liegt dieser Fluch (auf ihm und allen seinen Partnern in der Schuld): Elender, möge er in
völligem Elend zugrunde gehen! Und für mich, wenn mit meiner Erlaubnis er Zutritt bekommt zu
meinem Herd, bete ich, der Fluch, den ich auf andere gelegt habe, falle auf mich! Seht, dass ihr
meinem ganzen Wirken Wirksamkeit verleiht, um meinetwillen und Gottes willen und für unser
Land, eine Wüste durch den Zorn des Himmels. Denn geschweige denn, es war der ausdrückliche
Befehl Gottes, es war ein Skandal, den ihr nicht ungerührt lassen sollt, die Ermordung eines großen
Mannes und eures Fürsten. Und nun, da ich Herr bin, Nachfolger auf seinem Thron, in seinem Bett,
bei seiner Frau (und hatte er nicht die Hoffnung aufgegeben, gemeinsame Kinder einer Gebärmutter
zu bekommen, und hatte sie nicht eine engere Bindung zwischen ihm und mir gestiftet, aber das
Schicksal stürzte auf ihn herab) sein Blut-Rächer wird seine Sache behaupten, als ob er mein Vater
wäre, und lasse keinen Stein unversucht, den Attentäter zu verfolgen oder zu rächen den Sohn von
Arno, von Petheda, von David und Adam, dem Ersten der Rasse. Und für die Ungehorsamen also
bete ich: Möge Gott ihnen keine rechtzeitigen Früchte schicken von der Erde, noch wachsenden
Anstieg der Gebärmutter, aber mögen sie vergehen und zugrunde gehen und schlimmer betroffen
werden; aber für euch alle, meine treuen Untertanen, die meine Handlungen billigen, möge Justitia,
unsere Verbündete, und alle Engel euch gnädig sein und besuchen euch immer mit Huld!

CHOR
Der Eid, den du schwörst, Fürst, Nehmen wir an und schwören auch. Wir erschlugen ihn nicht
selbst, noch können wir nennen den Mörder. Für die Suche wäre es gut, dünkt uns, dass Jesus, der
das Rätsel selbst vorgeschlagen hat, sollte die Antwort geben, wer der Mörder war.

JOSEF
Gut argumentiert; aber kein lebendiger Mensch kann hoffen, Gott zu zwingen, gegen seinen Willen
zu sprechen.

CHOR
Dürfen wir dann sagen, was uns als Nächstes gut scheint?

JOSEF
Ja, wenn ein Drittes am besten ist, sagt es auch.

CHOR
Fürst, wenn irgendein Mann Auge zu Auge sieht unseren Herrn Jesus, es ist unser Prophet Jeremia;
er von allen Männern am besten führen könnte einn Suchenden in dieser Sache zum Licht.

JOSEF
Auch hier hat mein Eifer nichts zweimal hinter sich. Zu Karl habe ich geschickt, Jeremia zu holen,
und schon lange wundere ich mich, warum er noch nicht hier ist.

CHOR
Wir kümmern uns auch nicht um Gerüchte. Nur Klatsch.

JOSEF
Sagt ihnen, ich würde alles wissen.
CHOR
Er sagte, er komme mit Pilgern.

JOSEF
So hörte ich, aber keiner hat den Mann pilgern gesehen.

CHOR
Nun, wenn er weiß, was Angst ist, wird er weinen und fliehen vor dem Schrecken deines Fluchs.

JOSEF
Worte erschrecken ihn nicht, der nur auf Taten baut.

CHOR
Aber hier ist man, um ihn anzuklagen. Endlich du bringst den Gott-inspirierten Seher nach
Oldenburg, dem vor allen anderen ist die Weisheit angeboren.

(Auftritt Jeremia, angeführt von dem Knaben Tom.)

JOSEF
Jeremia, der alles begreift, Kenner der weisen und verborgenen Geheimnisse, der hohen Dinge des
Himmels und niedrigen Dinge der Erde, du weißt, obwohl deine blinden Augen nichts sehen,
welche Pest infiziert unsere Stadt; und wir wenden uns zu dir, o Prophet, unsere Verteidigung und
unser Schild. Der Inhalt der Antwort, dass Gott kehre zu uns zurück, die sein Orakel suchten, die
Boten haben dir zweifellos gesagt, wie ein einziger Kurs könnte uns den Schädling entreißen, die
Mörder von Achim zu finden und zu töten sie oder sie zu vertreiben aus dem Lande. Darum auch
kein Vorurteil, noch andere Wahrsagung, die dein ist, o errette uns, dein Land und deinen Fürsten
Josef, rette Sie alle von dieser Verunreinigung des Bluts. Auf dir ruhen wir. Das ist das höchste Ziel
des Menschen, dem Dienst am Nächsten alle seine Kräfte zu leihen.

JEREMIA
Ach, ach, was für Elend, weise zu sein, wenn Weisheit nichts gewinnt! Diese alte Überlieferung
hatte ich vergessen; sonst wäre ich nicht hier.

JOSEF
Was fehlt dir? Warum diese melancholische Stimmung?

JEREMIA
Lass mich nach Hause gehen; hindere mich nicht; es wäre am besten, dass du deine Last tragen
solltest und ich meine.

JOSEF
Zum Schämen! Kein Oldenburger Fürst würde so das Wort der Prophezeiung zurückhalten.

JEREMIA
Deine Worte, o Fürst Josef, sind weit und breit aus Furcht, dass ich nicht zu dir komme.

JOSEF
Oh sprich, verweigere dich nicht, ich beschwöre dich, wenn du kennst dein Wissen. Wir sind alle
deine Unterstützer.

JEREMIA
Ja, denn ihr seid alle geistlos, aber meine Stimme will nimmer offenbaren mein Elend oder deines.
JOSEF
Was nun, du weißt, und doch willst du nicht sprechen! Willst du uns verraten und den Staat
zerstören?

JEREMIA
Ich will mich nicht ärgern noch dich. Warum fragst du so müßig, was du von mir nicht lernen sollst?

JOSEF
Monster! Dein Schweigen würde einen Feuerstein erwecken. Wird nichts deine Zunge verlieren?
Kann dich nichts schmelzen oder deine hartnäckige Schweigsamkeit erschüttern?

JEREMIA
Du beschimpfst meine Stimmung und siehst nicht deine eigene, wie du gepaart bist; nein, du
steuerst mich nicht.

JOSEF
Und wer kann seine Melancholie vorschützen, wenn er so etwas hört, wie unverschämt tust du dem
Staat?

JEREMIA
Nun, es wird kommen, was kommen wird, obwohl ich stumm bin.

JOSEF
Da muss es kommen, es ist deine Pflicht, es mir zu sagen.

JEREMIA
Ich habe nichts mehr zu sagen; stürme wie du willst, und lass die Zügel schießen mit all deiner
aufgestauten Wut.

JOSEF
Ja, ich bin zornig und will nicht meine Worte zurückhalten, sondern meinen ganzen Geist
aussprechen. Du denkst, du bist der, der das Verbrechen geplant, ja, und es auch durchführte, alles
außer der Ermordung; und wenn du nicht blind gewesen, ich hätte geschworen, dass du allein tatest
die blutige Tat.

JEREMIA
Ist es so? Dann lade ich dich ein, zu bleiben bei deiner eigenen Proklamation; von diesem Tag an
sprich nicht zu jenen oder mir. Du bist der Mann! Du bist der verfluchte Verursacher dieses
Unglücks des Landes!

JOSEF
Verleumder, du schüttest diesen Spott aus, und denkst vorherzusehen als Seher, frei auszugehen.

JEREMIA
Ja, ich bin frei, und stark in der Kraft der Weisheit!

JOSEF
Wer war dein Lehrer? Nicht deine Kunst!

JEREMIA
Du zwingst mich gegen meinen Willen zu sprechen.
JOSEF
Welche Sprache? Wiederhole es und löse meinen Zweifel.

JEREMIA
Hast du deinen Sinn verloren, dass du mich anstachelst?

JOSEF
Ich kenne nur halb deine Bedeutung; sage es noch einmal.

JEREMIA
Ich sage, du bist der Mörder des Mannes, der Mörder, den du verfolgst.

JOSEF
Du sollst es zweimal wiederholen, so grob eine Verleumdung.

JEREMIA
Muss ich noch mehr sagen, um deine Wut zu verschlimmern?

JOSEF
Sprich alles, was du willst; es wird nur Verschwendung von Atem sein.

JEREMIA
Ich sage, du lebst mit deiner nächsten Verwandtschaft in Schande, unwissend in Schande.

JOSEF
Meinst du, dass du mit deiner Zunge unbeschädigt bleibst?

JEREMIA
Ja, wenn die Macht der Weisheit sich durchsetzen kann.

JOSEF
Bei anderen Männern, aber nicht bei dir, denn du bist im Ohr, im Geist, im Auge, in aller Kunst
blind.

JEREMIA
Armer Narr! Deine Gegenwart wird auf dich zurückgeworfen werfen.

JOSEF
Sohn der ewigen Nacht, du hast keine Macht über mich oder jeden anderen Mann, der die Sonne
sieht.

JEREMIA
Nein, denn dein Unheimliches soll nicht vor mir fallen. Ich überlasse es Jesus, was Gott betrifft.

JOSEF
Ist das eine Handlung Karls oder deine eigene?

JEREMIA
Nicht Karls, sondern dein eigener Fluch.

JOSEF
O Reichtum und Empirie und Geschick durch Geschick, überlistet auf dem Schlachtfeld des
Lebens, welche Bosheit und Neid folgen im Zug! Siehe diese Krone, die der Staat mir verlieh, ein
Geschenk, eine Sache, der ich nicht diese Krone suchte, der treue Karl, mein vertrauter Freund,
sucht mich zu verdrängen und zu untertreiben diesen Thron, dieser jonglierende Scharlatan, dieser
trickreiche Bettler-Priester, für den Gewinn allein scharfsichtig, aber in seiner richtigen Kunst
steinblind. Sag, Herr, hast du dich schon einmal bewiesen als Prophet? Als die rätselhafte Sphinx da
war, warum warst du keine Befreiung für dieses Volk? Und doch war das Rätsel nicht zu lösen
durch Vermutungen, da bedurfte es der Kunst des Propheten; wo du fehltest; weder Vögel noch
Zeichen vom Himmel halfen dir, aber ich kam, der einfache Josef; ich hielt inne vor meiner Mutter
Witz, ungeübt in der Kunst der Seher. Dies ist der Mann, den du untergraben willst in der Hoffnung,
mit Karl an meiner Stelle zu regieren. Ich vermute, dass du und deine Hurerei bald wirst bereuen
deine Handlung, um den Sündenbock auszutreiben. Dank deines grauen Bartes, dass du noch zu
lernen hast, welche Strafe verdient diese Arroganz.

CHOR
Für uns scheint es, dass sowohl der Seher als auch du, o Josef, haben wütende Worte gesprochen.
Dies ist keine Zeit zu zanken, sondern zu konsultieren, wie wir am besten können das Orakel zu
erfüllen.

JEREMIA
Fürst Josef, wie du bist, ist freie Rede mindestens geeignet, meine Antwort zu geben; darin bin ich
deinesgleichen. Ich habe keinen anderen Herrn als Jehova; ihm diene ich. Und niemand kann sich
als Karls Mann einschreiben. So antworte ich: weil du nicht verschont hast, mich mit meiner
Blindheit zu bezwingen: Du hast Augen, doch siehst du nicht, in welches Elend du gefallen bist,
nicht, wo du wohnst, noch mit welcher Freundin. Kennst du deine Abstammung? Nein, du weißt es
nicht! Und alle unwissende Kunst ist ein doppelter Feind deiner eigenen Verwandtschaft, der
Lebenden und der Toten; und der hündische Schwur von Mutter und Vater wird dich eines Tages
treiben, wie ein zweischneidiges Schwert, jenseits unserer Grenzen, und die Augen, die jetzt klar
sehen, werden gehüllt sein in endlose Nacht. Wohin dein bitterer Schrei nicht greifen soll, von
welchem Wald aber dann widerhallen wird deine Klage, wenn du gefunden hast, mit welch einem
Hymenäus du wen getragen hast in dein Haus, aber zu keinem schönen Hafen, sondern in den
Sturm! Ja, und eine Flut von Krankheiten vermutest du nicht, die kommt über dich und streckt
Kinder hin. Schlage dann beide, Karls und meine Worte, denn keiner der Sterblichen wird
schlimmer sein als du.

JOSEF
Muss ich die Frechheit des Kerls ertragen? Ein Mord an dir! Erhalte dich sorgsam! Geh, und
komme nie mehr über meine Schwelle.

JEREMIA
Ich bin gekommen, du hast mich gerufen.

JOSEF
Ich wusste nicht, du würdest die nackte Torheit aussprechen, sonst hättest du lange darauf gewartet,
hierher gerufen zu werden.

JEREMIA
So bin ich, wie es dir erscheint, ein Narr, aber den Eltern, die dich gezeugt haben, ein Weiser.

JOSEF
Was sagst du - Eltern? Wer hat mich gezeugt?
JEREMIA
Dieser Tag soll dein Geburtstag und dein Grab sein.

JOSEF
Du liebst in Rätseln und dunklen Worten zu reden.

JEREMIA
Im Lesen der Rätsel so geschickt wie du.

JOSEF
Sag mir denn, worin meine Größe liegt.

JEREMIA
Und doch bewies diese Größe nur dein Verderben.

JOSEF
Egal, wenn ich nur das Gemeinwohl rettete.

JEREMIA
Es ist Zeit, das ich dich verlasse. Komm, Tom, mein Knabe, bring mich nach Hause.

JOSEF
Ja, nimm ihn schnell mit, denn seine Anwesenheit ärgert mich; bist du gegangen, kannst du mich
nicht mehr plagen.

JEREMIA
Ich gehe, aber zuerst werde ich dir sagen, warum ich kam. Dein Stirnrunzeln fürchte ich nicht, denn
du kannst mir nicht schaden. Höre denn, dieser Mann, den du verhaften wolltest mit Bedrohungen
und Strafen diese lange Zeit, der Elende, der ermordete Achim, dieser Mann ist hier. Er geht zu
einem Fremden im Lande, aber bald wird ein Oldenburg-geborener geboren werden. Und doch
bringt sein Glück wenig Freude; für Blinde das Sehen, verkleidet in Bettler-Lumpen, Mit einem
Purpurmantel, und lehnt sich an seinem Stab, in ein fremdes Land wird er bald seinen Weg suchen.
Und von den Kindern, den Häftlingen seiner Heimat, er wird als der Bruder und der Vater bewiesen
werden von ihr, der er Sohn und Mann, Co-Partner und Mörder seines Vaters. Geh hinein und
überlege das, und wenn du findest, dass ich das Ziel verfehlt habe, erkläre künftig, ich habe keinen
heiligen Esprit und keine Geschicklichkeit in der Prophezeiung.

(Jeremia und Josef ab.)

CHOR
Wer ist er, von unsterblicher Stimme unsterblich
Genannt aus der Orakelhöhle,
Täter von blutigen Blutsverbrechen,
Schrecken, die keine Zunge erzählen kann?
Einen Fuß für die Flucht braucht er,
Schneller als Sturm-rasche Rösser,
Denn auf den Fersen folgt,
Bewaffnet mit den Blitzen seines Vaters, Jesus.
Wie Jagdhunde auch
Die Nornen verfolgen ihn.
Ja, aber jetzt blitzte die Vorladung
Von schneebedeckten Gipfel des Nordens,
Nahe und fern der unentdeckte Täter
Dieses Mordes wird gesucht!
Jetzt wie ein mürrischer Stier fährt er
Durch Wälder und Haine,
Und vergeblich sucht er zu fliehen
Das Verhängnis, das von jeher nahe war
Über seinem Kopf,
Noch von dem zornigen Jesus beschleunigt,
Dem göttlichen Wort
Vom heiligen Schrein der Erde.
Verwirrt bin ich
Durch die Worte des Meister-Sehers.
Sind sie wahr, sind sie falsch?
Ich weiß nicht
Und zäume meine Zunge aus Angst,
Mit vager Vermutung flatternd;
Weder Gegenwart noch Zukunft ist klar.
Ein Streit der alten Daten
Oder in Tagen noch in der Nähe,
Ich weiß nichts
Zwischen Achims Haus
Und unser Herrscher, Jakobs Sohn.
Beweis ist dort keiner:
Wie kann ich dann den guten Namen
Unseres Fürsten Josef herausfordern,
Wie in einer Blutfehde
Für eine ungeahnte Tat der Schande?
Alle Weisen sind Jehova und Jesus,
Und nichts ist vor ihrem Auge versteckt;
Sie sind göttlich;
Und im Verstand kann ein Mann
Seine Mitmenschen übertreffen;
Aber dass ein sterblicher Seher mehr weiß,
Als ich weiß, wo ist das bewiesen?
Oder wie ohne Zeichen versichert,
Kann ich seine Schuld kennen,
Der unseren Staat gerettet hat,
Als der geflügelte Gesang kam,
Geprüft und versucht im Licht von uns allen,
Wie Gold geläutert?
Wie kann ich jetzt zustimmen,
Wenn ein Verbrechen auf Josef liegt?

KARL
Freunde, Landsleute, ich weiß, Fürst Josef legte gegen mich eine schwerste Beschuldigung auf, und
ich komme zu protestieren. Wenn er meint, dass ich ihn beschädigt oder verletzt habe durch Wort
oder Tat in diesem unserer gegenwärtigen Not, ich kümmere mich nicht darum, die Spanne des
Lebens zu verlängern, so schlecht verbracht; denn die Verleumdung trifft nicht einen einzigen
Flecken, aber sprengt meinen Namen, wenn durch die allgemeine Stimme ich denunziert werde,
falsch genannt vom Staat und falsch von euch, meine Freunde.

CHOR
Dieser Spott, er kann gut sein, er platzte heraus im Grimm, nicht weise gesprochen.

KARL
Hat jemand gewagt, so zu tun, als wäre ich es gewesen, der veranlasste den Propheten, eine
gefälschte Anklage auszusprechen?

CHOR
Solche Dinge wurden gesagt; mit welcher Absicht weiß ich nicht.

KARL
Wäre es nicht sein Verstand und seine Vision, als er auf mich diese ungeheuerliche Anklagebank
setzte?

CHOR
Ich weiß nicht; für die Taten meines Herrschers bin ich blind. Aber siehe, er kommt, um für sich
selbst zu antworten.

(Auftritt Josef)

JOSEF
Herr, was machst du hier? Vermutest du etwas, dich meinen Türen zu nähern, du unverschämter
Schurke, mein Mörder und der Räuber meiner Krone? Komm, antworte, hast du in mir erkennen
können einen Hauch von Feigheit oder Geistlosigkeit, der hat dich zu diesem Unternehmen
verleitet? Ich schien zu simpel, zu erkennen die Schlange, die mich in der Dunkelheit beraubt, oder
zu schwach, um sie zu zertreten, als ich sie sah. Dieses suchst du geistlos zu besitzen, ohne einen
Nachfolger oder Freunde für die Krone, einen Preis, dass Anhänger und Reichtum gewonnen
werden müssen.

KREON
Besuche mich. Du sprichst, ich bin nun dran, Antwort zu geben. Dann höre mich, Richter.

JOSEF
Du bist glatt mit der Zunge, aber ich bin langsam zu lernen von dir; ich kenne zu gut deinen giftigen
Hass.

KARL
Zuerst streite ich diesen Punkt ab.

JOSEF
O argumentiere nicht, dass du kein Schurke bist.

KARL
Wenn du eine Tugend Sturheit nennst, unschuldig an der Vernunft, du bist wahnsinnig.

JOSEF
Wenn du einen Verwandten halten möchtest, und keine Schmerzen sollen folgen, dann bist du sehr
begehrt.

KARL
Darin tust du recht, aber dieses Unrecht tust du am Besten. Sag mir, was es ist.

JOSEF
Hast oder hast du nicht gesagt, dass ich sollte den Priester rufen?

KARL
Ja, und ich stehe dazu.

JOSEF
Sag mir, wie lange ist es her, seit Achim...

KARL
Seit Achim...? Ich folge nicht deinem Treiben.

JOSEF
...mit heftigen Händen wurde entfernt.

KARL
In der dunklen Vergangenheit, viele Jahre vor dir.

JOSEF
Hat der Prophet da sein Handwerk verfolgt?

KARL
Ja, geschickt wie jetzt und nicht minder ehrlich.

JOSEF
Schaute er damals nach mir?

KARL
Nicht nach meinem Wissen, nicht, als ich dabei war.

JOSEF
Aber wurde keine Suche und Inquisition unternommen?

KARL
Sicher wurde volle Suche durchgeführt, aber nichts gelernt.

JOSEF
Warum scheiterte der Seher, seine Geschichte zu erzählen?

KARL
Ich weiß nicht, und nicht wissend, halte ich meine Zunge.

JOSEF
So viel weißt du und kannst du sicher sagen.

KARL
Was meinst du? Alles, was ich weiß, werde ich erklären.

JOSEF
Aber auf deine Aufforderung hatte nie der Seher mir den Tod von Achim zugeschrieben.

KARL
Wenn so er tat, du weißt es am besten, aber ich würde dir die Frage stellen.
JOSEF
Frage, und beweise mich als Mörder, wenn du kannst.

KARL
Dann lass mich dich fragen, hast du meine Schwester Anna gehabt?

JOSEF
Eine Tatsache so einfach kann ich nicht gut leugnen.

KARL
Und wie deine Gemahlin teilt sie den Thron?

JOSEF
Ich gebe ihr alle ihre Herzenswünsche frei.

KARL
Und mit euch beiden teile ich die dreifache Regentschaft?

JOSEF
Ja, und das beweist dir ein falscher Freund.

KARL
Nicht so, wenn du es mit dir selbst begründen würdest, wie ich mit mir. Zuerst gebe ich dir zu
bedenken: Würde jeder Sterbliche eine unruhige Herrschaft wählen von Schrecken anstatt von
sicherer Ruhe, wenn ihm die gleiche Macht gegeben würde? Was mich betrifft, ich habe kein
natürliches Verlangen nach dem Namen des Fürsten, lieber fürstliche Taten tun, und so denkt jeder
vernünftige Mensch. Nun sind alle meine Bedürfnisse erfüllt durch dich, und ich habe nichts zu
fürchten; aber ich war Fürst, meine Taten wollten oft meinem Willen widersprechen. Wie könnte ein
Titel dann einen Charme für mich haben von der Süßigkeit grenzenlosem Einfluss? Ich bin nicht so
verblüfft, wie zu begreifen den Schatten, wenn ich die Substanz schnell festhalte. Jetzt alle Männer
schreien über mich als schnellen Gott! Wünschen mir Gutes, und jeder Freier sucht mein Ohr zu
gewinnen, wenn er hoffen könnte, eine Gnade von mir zu gewinnen. Warum sollte ich das besser
finden, was desto schlechter ist? Das wäre Wahnsinn, und ich bin nicht verrückt. Kein solcher
Ehrgeiz versuchte mich jemals, ich hätte auch keinen Anteil an solchen Intrigen. Und wenn du
zweifelst, so gehe ich zuerst zur Orakelhöhle, ich stelle fest, ob mein Bericht richtig war von der
Antwort Gottes; weiter würde ich untersuchen, ob ich mit dem Propheten mich verschworen habe,
und wenn es so zu beweisen ist, verurteile mich zu Tode, nicht allein durch deine Stimme, sondern
durch meine und deine. Aber verurteile mich nicht ohne Inquisition, auf bloßen Verdacht hin. Das
ist nicht richtig. Schlechte Männer sind zufällig gut, oder gute Männer zufällig schlecht. Ich würde
einen lieben Mann wegwerfen sehen das, was zählt, das kostbarste, sein eigenes Leben, als
Lösegeld für einen wahren Freund. Du wirst in der Zeit kennen lernen die Wahrheit, denn die Zeit
allein zeigt den Gerechten; ein Schurke wird an Einem Tag entdeckt.

CHOR
Einer, der vorsichtig seine Worte gibt, lobt dich; schnelle Ratschläge sind nicht sicher.

JOSEF
Wenn mit schnellen Schritten der heimliche Ränkeschmied kommt, muss ich auch mit meinem
Gegenspieler schnell sein. Passiv zu warten, für ihn ist es sicher ein Erfolg, für mich eine
versicherte Niederlage.
KARL
Was ist dein Wille? Das ganze Land zu verbannen?

JOSEF
Ich hätte dich nicht verbannen lassen, nein, sondern getötet, dass Menschen dich um deinen Lohn
beneiden, beneiden deine Ernte.

KARL
Ich sehe, du willst nicht nachgeben, noch mir glauben.

JOSEF
Keiner als ein Narr würde dir danken.

KARL
Du bist nicht weise.

JOSEF
Weise für mich allein zumindest.

KARL
Warum nicht auch weise für mich?

JOSEF
Warum weise sein für einen solchen Schurken?

KARL
Angenommen, du hast keinen Verstand.

JOSEF
Dennoch müssen Fürsten herrschen.

KARL
Nicht, wenn sie schlecht regieren.

JOSEF
O meine Oldenburger, hört ihn!

KARL
Deine Oldenburger? Bin ich nicht auch ein Oldenburger?

CHOR
Aufhören, Fürsten! Siehe, dort kommt, und keinen Augenblick zu früh, Anna aus dem Palast. Wer
ist so passend als Friedensstifterin, um eure Fehde zu versöhnen?

(Auftritt Anna.)

ANNA
Falsche Fürsten, warum habt ihr euch erhoben zu diesem sprichwörtlichen Streit? Schämt ihr euch
nicht, während das ganze Land geschlagen ist, so eure Stimme zu erheben mit euren privaten
Verletzungen? Geh hinein, mein Herr!Geh nach Hause, mein Bruder! Und macht keinen
öffentlichen Skandal aus einem kleinen Kummer.
KARL
Meine fürstliche Schwester, Josef, dein Herr, lässt mich wählen (O schreckliche Alternative für
Deutschland!) das Exil eines Verbrechers oder der Tod eines Verbrechers.

JOSEF
Ja, meine Herrin; ich habe ihn gefangen beim Üben seiner eitlen Künste gegen meine fürstliche
Person.

KARL
Möge ich nimmer entkommen, aber sterben verflucht, wenn ich in irgendeiner Weise schuldig bin
an dieser Anklage.

ANNA
Glaube ihm, ich beschwöre dich, Josef, zuerst um seinen feierlichen Eid, dann um meinen, und um
deiner Ältesten willen, die auf dich warten.

CHOR
Höre, Fürst Josef, reflektiere, wir bitten dich, aber nicht störrisch, sondern vernünftig.

JOSEF
Sagt, wem sollte ich zustimmen?

CHOR
Respektiere einen Mann, dessen Gnade und Treue sind allen bekannt und jetzt durch Eid bestätigt.

JOSEF
Weißt du, welche Gnade du verlangst?

CHOR
Ja, ich weiß.

JOSEF
Erkläre es denn und mach die Bedeutung klar.

CHOR
Sei nicht ein Freund, der mit Zungenpauken angreift; lass dich nicht verdächtigen, seinen Schwur
zu gewinnen.

JOSEF
Bedenke dich, dass bei der Suche nach diesem Mörder ich mich nur beruhigen werde mit Tod oder
Verbannung.

CHOR
Nein, beim Herrn der himmlischen Heerscharen! Sei Zeuge, du Sonne, dieser Gedanke war nie
meiner, ungesegnet, unbefreundet möge ich zugrunde gehen, wenn ich jemals diesen Wunsch
schätzte! Aber mein Herz ist öde, meditierend über unseren geschlagenen Zustand. Zweifach
fallend, sollte die Zwietracht wachsen zwischen zweien, um unser Weh zu krönen.

JOSEF
Nun, lasst ihn gehen, egal, was es mich kostet, zum gewissen Tod oder zur schändlichen
Verbannung. Um euretwillen ergebe ich mich, nicht seinetwillen; und ihn, wo er auch ist, wird mein
Herz immer verabscheuen.
KARL
Du bist so mürrisch in deiner nachgebenden Stimmung, wie du in deinem Zorn unnachgiebig warst.
Solche Gemüter plagen sich am meisten.

JOSEF
Lass mich in Frieden und geh weg!

KARL
Ich gehe, durch dich beschuldigt, aber gerechtfertigt durch diese.

(Karl ab.)

CHOR
Herrin, führe nach zuhause deinen Gemahl; weshalb hier länger zögern?

ANNA
Sag mir zuerst, wie begann der Kampf.

CHOR
Gerüchte wurden gezüchtet, ungerechte Verdächtigungen, und aus Ungerechtigkeit wurden
verletzende Ranken.

ANNA
Waren beide schuld?

CHOR
Beide.

ANNA
Was war das für eine Geschichte?

CHOR
Frag mich nicht mehr. Das Land ist traurig; es wäre besser, schlafende Übel nicht zu wecken,
besser, zur Ruhe zu gehen.

JOSEF
Seltsamer Rat, Freund! Ich weiß, du verstehst mich gut, und doch sollte ich meinen Eifer
abschwächen.

CHOR
Fürst Josef, ich sage es noch einmal, geistlos wäre ich, verrückt, wenn ich leichthin verließe dich,
meines Landes Stütze und Aufenthalt, Pilot, der in Gefahr suchte, zu einem ruhigen Hafen gebracht
unseren abgeirrten Staat; und nun, wer kann uns recht führen, als du?

ANNA
Lass mich auch, ich beschwöre dich, weißt du, Fürst Josef, welche Ursache diesen unerbittlichen
Zorn aufgerührt hat.

JOSEF
Ich will, denn du bist mir mehr wert als diese. Herrin, die Ursache ist Karls Bosheit und seine bösen
Handlungen.
ANNA
Aber was provozierte den Streit? Mach dies deutlich.

JOSEF
Er deutete mich als Achims Mörder an.

ANNA
Aus seinem eigenen Wissen oder nach fremdem Bericht?

JOSEF
Er ist zu schlau, um sich zu verpflichten, und spielt das Mundstück eines schwermütigen Propheten.

ANNA
Dann sollst du dein Gewissen auf diese Weise erleichtern. Hör zu, und ich überzeuge dich, dass
niemand das rechte Los zieht in der prophetischen Kunst. Hier ist der Beweis in Kürze. Ein Orakel
kam einst zu Achim - ich werde nicht sagen, es war von Gott selbst, sondern aus dem Munde eines
seiner Diener - erklärend, er sei zum Scheitern verurteilt, von der Hand seines eigenen Sohnes
zugrunde zu gehen, einem Kind, das mir von ihm geboren werden sollte. Jetzt Achim - so
zumindest der Bericht bestätigte - wurde an einem Tag von Straßenräten ermordet, keinen
Einheimischen, an einer Stelle, an der sich drei Straßen treffen. Was das Kind angeht, war es nur
drei Tage alt, als Achim, seine Knöchel durchbohrt und zusammengenagelt, ward es weggegeben
von anderen auf der anderen Waldseite. So bewahrte Jesus das Kind davor, der Mörder seines Vaters
zu sein, oder der entsetzliche Schrecken findet seine Erfüllung und Achim wird von seinem eigenen
Sohn erschlagen. Das war das Horoskop des Propheten. O Fürst Josef, betrachte es nicht. Was Gott
für richtig hält, suche, selbst ohne dass göttliche Hilfe wird dir es offenbaren.

JOSEF
Welche Erinnerungen, welch wilder Tumult der Seele kommt über mich, Herrin, wie ich dich
sprechen höre!

ANNA
Was meinst du? Was hat dich erschreckt?

JOSEF
Mir scheint, ich hörte dich sagen, dass Achim bei dem Treffpunkt von drei Straßen ermordet wurde.

ANNA
So verlief die Geschichte, die noch aktuell ist.

JOSEF
Wo ist das passiert? Kennst du den Platz?

ANNA
Herrlichkeit Dornum wird das Land genannt; der Punkt ist, wo die Wege von Norden und von
Wilhelmshafen sich treffen.

JOSEF
Und wie lange ist es her, seit diese Dinge passierten?

ANNA
Nur vor einer kleinen Weile wurdest du verkündigt als unser Herrscher, dass die Nachricht gebracht
wurde.

JOSEF
O Jehova, was hast du mit mir zu tun?

ANNA
Was ist es, Josef, das dich so bewegt?

JOSEF
Frag mich noch nicht; sag mir den Wuchs und die Höhe von Achim. War er noch im mittleren
Mannesalter?

ANNA
Groß war er, und sein Haar war leicht durchwoben von Silber; und er war nicht anders als du in
Form.

JOSEF
Ah weh mir! Mir scheint, unwissentlich legte ich aber jetzt einen schrecklichen Fluch auf mich.

ANNA
Was sagst du? Wenn ich auf dich schaue, mein Fürst Josef, muss ich zittern.

JOSEF
Das ist eine schreckliche Vorahnung. Am Ende wird der Seher nicht blind sein. Eine weitere Frage,
um meinen Zweifel zu lösen.

ANNA
Ich weine; aber bitte mich, und ich werde dir alles beantworten.

JOSEF
Hatte er nur wenige Begleiter oder eine Truppe von bewaffneten Freunden mit sich, wie ein Fürst?

ANNA
Sie waren nur zu fünft, und einer von ihnen war ein Bote; Achim fuhr in einer Pferdekutsche.

JOSEF
Ach! Das ist heute klar. Aber sag, Herrin, wer diesen Bericht nach Oldenburg brachte?

ANNA
Ein Bauer, der einzige Überlebende, der zurückkehrte.

JOSEF
Ist er zu Hand oder im Haus?

ANNA
Nein, sobald er zurückkam und fand dich, der an der Stelle von Achim regierte, er umklammerte
meine Hand und flehte mich an, ihn zu den Alpen und Weiden zu schicken, wo er könnte am
weitesten vom Anblick Oldenburgs entfernt sein. Und so schickte ich ihn weg. Er war ein ehrlicher
Bauer, und gut verdiente er eine bessere Belohnung.

JOSEF
Hol ihn sofort. Ich würde gern den Mann sehen.

ANNA
Er wird hergebracht werden; aber wozu ihn beschwören?

JOSEF
Herrin, ich fürchte, meine Zunge hat überlaufen die Diskretion; deshalb möchte ich ihn fragen.

ANNA
Nun, er wird kommen, aber darf ich nicht auch die Last deines Herzens teilen, mein Fürst Josef?

JOSEF
Und du sollst nicht frustriert werden mit deinem Wunsch. Jetzt sind meine Vorstellungen so weit
gegangen. Wer hat einen höheren Anspruch, dass du zu hören hast meine Geschichte von
schrecklichen Abenteuern? Hör zu. Mein Vater war Jakob von Dornum und meine Mutter Marion,
eine Friesin, und ich war der erste Bürger, bis zu einer seltsamen Sache, für mich seltsam, nur
knapp verdiente er seinen Lohn durch die die ganze Arbeit in der Hitze, die er regte. Ein Mann bei
einem Bankett, betrunken von Wein, sprach: Du bist nicht der wahre Sohn deines Vaters! - Es
ärgerte mich, aber ich stampfte vor Wut über diese Beleidigung auf; am Morgen suchte ich meine
Mutter und meinen Vater und fragte sie. Sie waren empört über den zufälligen Pfeil, abgeschossen
auf meine Abstammung, und taten ihr Bestes, mich zu trösten, aber immer noch die vergifteten
Widerhaken saßen in mir, denn immer noch hat sich der Skandal ausgebreitet und wuchs. So
freiwillig ohne Urlaub ging ich zur Orakelhöhle, und Jesus schickte mich zurück, ohne das Wissen,
dass ich kam zu suchen. Aber andere schwere Dinge waren es, die er prophezeite, Wehe, Wehklage,
Trauer, Schmerzen! Ich sollte das Bett meiner Mutter verunreinigen und erhöhen meinen Samen
ekelhaft und töten den Vater, von dessen Lenden ich entsprang. Dann, Herrin, du sollst die Wahrheit
hören, als ich in die Nähe der dreifach verzweigten Straßen kam, ein Bote traf mich und ein Mann,
der saß in einer Pferdekutsche, wie in deiner Geschichte, der Mann vorne und der alte Mann selbst
bedrohten mich, mich grob von dem Weg zu stoßen, dann von dem Wagenlenker im Zorn gestoßen,
ich schlug ihn, und der alte Mann, dies sehend, mich beobachtete, bis ich vorbeiging und ihn von
seinem Wagen herab riss, auf den Kopf den Knüppel schlagend. Ein Schlag von meinen guten
Freunden genügte, ihn wegzufegen von dem Wagensitz und ihn zu Boden zu werfen. Und so tötete
ich sie alle. Aber falls zwischen diesem Fremden es eine Gemeinsamkeit mit Achim gab, der
unglücklicher als ich war, welchen Sterbliche könnte Gott mehr verabscheuen? Elender, dem kein
Fremdling, kein Bürger möge Hafen oder Adresse geben, die alle gebunden sind in ihren Häusern.
Und dieser Fluch war auf mich gelegt, und auferlegt von niemand außer mir selbst. Ja, mit diesen
Händen ich verschmutze das Bett von ihm, den habe ich getötet. Sag, bin ich vulgär? Bin ich nicht
ganz unreiner Sünder, ein Elender, verurteilt zur Verbannung, und in Verbannung zu vergessen den
Anblick aller meiner Liebsten und zu trete nie wieder auf meine Heimat-Erde; oder meine Mutter
zu heiraten und meinen Vater zu töten, Jakob, der mich zeugte und ergoss? Wenn man sagen wollte,
das ist die Handarbeit von einer unmenschlichen Macht, die Schuld haben könnte am Urteil? Aber
ihr reinen und schrecklichen Engel, verbietet, dass ich diesen Tag je sehen sollte! Darf ich von
lebenden Männern ausgetilgt werden? Ehe soll solch ein Pestpfeil setzen mich zur Zielscheibe!

CHOR
Wir auch, o Fürst Josef, sind beunruhigt; aber bis du gefragt hast den Überlebenden, noch ist da
Hoffnung.

JOSEF
Meine Hoffnung ist schwach, aber hat immer noch genug überlebt, um mich zu bitten, das Kommen
dieses Bauern abzuwehren.
ANNA
Nehmen wir an, du würdest von ihm lernen?

JOSEF
Ich sage dir, Herrin, wenn seine Geschichte übereinstimmt mit deiner, werde ich dem Unglück
entkommen sein.

ANNA
Und was von besonderer Bedeutung habe ich gesagt?

JOSEF
In deinem Bericht, was der Bauer sagte, Achim wurde von Räubern erschlagen; jetzt wenn er immer
noch von Räubern, nicht von einem Räuber erschlagen wurde, ich tötete ihn nicht; einer mit vielen
kann nicht identisch sein. Aber wenn er von einem einsamen Wanderer sagt, die letzte Verbindung
mit meiner Schuld ist gefälscht.

ANNA
Nun, sei versichert, seine Geschichte lief also zum ersten, nicht kann er jetzt zurückziehen, was er
damals sagte; nicht ich allein, sondern alle unsere Leute haben es gehört. Selbst, sollte er etwas an
seiner Geschichte variieren, er kann nicht den Tod von Achim in irgendeiner Weise erklären mit
dem Orakel. Denn Jesus sagte ausdrücklich, er sei zum Scheitern verurteilt, von der Hand meines
Kindes zu sterben, aber er, armes Schätzchen, er vergoss kein Blut, sondern ging zuerst selbst fort.
So viel zur Weissagung. Von nun an will ich Ausschau nach Zeichen halten weder rechts noch links.

JOSEF
Du glaubst es gut. Nicht hätte ich dich senden lassen und holen hierher den Knecht. Sieh es.

ANNA
Das werde ich sofort. Komm, lass uns hinein gehen. Ich würde nichts tun, was mein Herr nicht mag.

(Josef und Anna ab.)

CHOR
Mein Los soll noch führen
Das Leben der Unschuld und fliehen
Unwissenheit in Wort oder Tat,
Den Gesetzen zu folgen,
Die auf hohem Niveau angeordnet sind,
Deren Geburtsort ist der ätherische Himmel,
Keine sterbliche Geburt sind, die sie besitzen,
Die Himmelsbewohner ihre Vorfahren allein:
Niemals sollen sie in Vergessenheit schlummern,
Gott in ihnen ist stark und wird nicht alt.
Von Frechheit wird gezüchtet
Der Tyrann; Unfähigkeit aufgeblasen,
Mit leerem Reichtum segelnd,
Einebnend die abschüssige Höhe,
Und ergreifend den Thron.
Dann stürzt er und liegt im Ruin;
Kein Stützpunkt auf diesem
Schwindelerregenden Steilhang.
Aber o, der Himmel den wahren Patrioten hält,
Der mit eifrigem Eifer brennt,
Dem Staat zu dienen.
Gott ist meine Hilfe und Hoffnung,
Auf ihn harre ich.
Aber der stolze Sünder, in Wort oder Tat,
Der wird nicht die Gerechtigkeit beachten,
Noch Ehrfurcht vor dem Schrein haben
Und den Heiligenbildern,
Gier ergreift seine eitlen Vorstellungen,
Wenn, von profaner Habgier gedrängt,
Er begnügt sich,
Und legt eine gottlose Hand
An die heiligsten Dinge.
Wer, wenn solche Taten getan werden,
Könnte des Himmels Zorn meiden?
Wenn die Sünde so nach Ruhm streben kann,
Warum tanze ich noch
Und führe den heiligen Chor?
Nicht mehr werde ich das zentrale
Orakel der Erde suchen,
Oder Abbas geweihte Zelle,
Auch nicht zur Olympiade bringen
Meine feiernde Hymne,
Wenn Gottes Wahrheit nicht klar sein sollte.
O Jehova, offenbare deine Macht,
König, wenn du richtig genannt wirst
Allmächtig, allwissend, allbarmherzig;
Denn Achim ist vergessen;
Seine sonderbaren Wege, Männer achten sie nicht;
Jesus wird verlassen und der Glaube wird kalt!

(Auftritt Anna.)

ANNA
Meine Herren, ihr steht erstaunt, eure Fürstin zu sehen mit Kränzen und Räucherwerk in ihren
Händen. Ich hatte den Sinn, die hohen Schreine Mariens zu besuchen, denn Josef ist überreizt,
erschreckt über Schrecken vielfältig. Er wird nicht benutzen seine bisherige Erfahrung, wie ein
Mann von Vernunft, das gegenwärtige Bedürfnis zu beurteilen, leiht aber ein Ohr jedem Maul,
wenn es krank macht. Seither sind meine Ratschläge nutzlos, ich drehe mich um zu dir, unsere
gegenwärtige Hilfe in der Zeit der Not, Jesus, Herr Christus, und zu dir meine Gebete und mein
Flehen hier bringe ich mit. Erlöse uns, Herr, und reinige uns von diesem Fluch! Jetzt sind wir alle
wie Seemänner, die sehen ihren Steuermann geschlagen im Sturm.

(Auftritt des Boten.)

BOTE
Meine Herren, sagt mir, wo der Palast ist von Josef; oder besser, wo ist der Fürst Josef.

CHOR
Hier ist der Palast und er hält sich drinnen auf, und das ist seine Fürstin, die Mutter seiner Kinder.

BOTE
Alles Glück begleite sie und ihr Haus. Selig ist ihr Mann und ihr Ehe-Bett.

ANNA
Meine Grüße an dich, Fremder; deine schönen Worte verdienen eine ähnliche Antwort. Aber sag
mir, warum du kommst, was deine Notwendigkeit oder was deine Nachrichten sind.

BOTE
Gut für deinen Gemahl und das fürstliche Haus.

ANNA
Was mag es sein? Wessen Botschafter bist du?

BOTE
Die friesischen Gemeinden haben beschlossen, zu machen deinen Mann zum Fürsten, so wird
berichtet.

ANNA
Was! Ist nicht im Alter von Jakob noch der Fürst Josef?

BOTE
Nein, wahrlich; Jakob ist tot und in seinem Grab.

ANNA
Was! Ist er tot, der Vater Josefs?

BOTE
Wenn ich falsch spreche, kann ich selbst sterben.

ANNA
Schnell, Magd, diese Nachricht an meinen Herrn. Ihr göttlichen Orakel, wo seid ihr jetzt? Dies ist
der Mann, den Josef längst gemieden hat in der Furcht, sein Mörder zu werden; und nun stirbt er in
der Natur, nicht durch Josefs Hand.

(Auftritt Josef.)

JOSEF
Meine liebe Frau, meine Fürstin, Anna, warum hast du mich beschworen aus meinem Palast?

ANNA
Höre diesen Mann, und wie du hörtest, was geworden ist aus all jenen ehrfurchtgebietenden
Orakeln.

JOSEF
Wer ist dieser Mann und was hat er für eine Nachricht für mich?

ANNA
Er kommt aus Friesland, und seine Botschaft ist: Dein Vater Jakob ist verstorben.

JOSEF
Was? Lass es mich, Fremder, von deinem Mund hören.

BOTE
Wenn ich erst über einen Zweifel mir klar werden muss, meine Nachricht ist, wisse, dass Jakob tot
ist.

JOSEF
Durch Verrat? Oder durch einer Krankheit Heimsuchung?

BOTE
Eine Berührung durch einen Todesengel wird einen alten Mann zur Ruhe schicken.

JOSEF
Also von irgendeiner Krankheit starb er? Armer Mann.

BOTE
Ja, nachdem die gesamte Spanne von Jahren ausgemessen ward.

JOSEF
O meine Dame! Warum sollte man beachten das pythische Orakel oder die Vögel, die in der Luft
schreien? Wollten sie mir nicht zum Tode verurteilen meinen Vater? Aber er ist tot und in seinem
Grab. Und hier bin ich, der nie einen mit einem Schwert enthauptet; es sei denn, die Sehnsucht nach
seinem abwesenden Sohn tötete ihn, und ich tötete ihn so in gewissem Sinne. Aber, wie sie stehen,
sind die Orakel nichtig - Staub, Asche, Nichts, tot wie Jakob.

ANNA
Sag, habe ich das nicht schon längst gesagt?

JOSEF
Du tatest es, aber ich wurde von meiner Angst irregeführt.

ANNA
Dann will ich nichts mehr auf deine Seele legen.

JOSEF
Muss ich nicht fürchten meiner Mutter Ehe-Bett?

ANNA
Warum sollte ein Sterblicher, der Spielball des Zufalls, Angst haben? Am besten lebe ein sorgloses
Leben von der Hand in den Mund. Diese Ehe mit deiner Mutter fürchte nicht. Wie oft es die
Zufälle gegeben, dass im Traum ein Mann hat seiner Mutter beigewohnt! Er, der am wenigsten sieht
solche Gehirnphantasien, lebt am wohlsten.

JOSEF
Ich hätte dir vertrauen sollen, meine Mutter lebte nicht; da sie aber lebt, obwohl die Hälfte davon
mich überzeugt, dass ich immer noch in Angst leben muss.

ANNA
Und doch entblößt deines Vaters Tod die Dunkelheit.

JOSEF
Sehr, aber meine Angst berührt die, die lebt.

BOTE
Wer mag diese Frau sein, die du fürchtest?
JOSEF
Marion, Fremder, die Frau von Jakob.

BOTE
Und warum ist sie zu fürchten?

JOSEF
Ein vom Himmel gesandtes Orakel die Furcht importiert.

BOTE
Ein Geheimnis? Oder kann ein Fremder es hören?

JOSEF
Ja, es ist kein Geheimnis. Jesus hat einmal vorausgesagt, dass ich mit meiner eigenen Mutter
schlafen werde und zu vergießen mit meinen eigenen Händen das Blut meines eigenen Vaters.
Daher war Dornum für viele Jahre mir ein Haus weit entfernt; und ich im Ausland, aber verpasste
den süßesten Anblick, die Gesichter meiner Eltern.

BOTE
War das die Angst, die dich von zu Hause verbannte?

JOSEF
Ja, und die Angst, meinen eigenen Vater zu töten.

BOTE
Warum, da ich gekommen bin, um dir Lust zu geben, habe ich dich nicht von dieser zweiten Furcht
befreit?

JOSEF
Nun, du solltest ein Wächter gegen meine Schmerzen sein.

BOTE
Nun, ich gestehe, was mich hauptsächlich dazu gebracht hat, zu kommen: Ich hoffte, von deinem
Heim zu profitieren.

JOSEF
Nein, ich werde meinen Eltern nicht mehr nahe kommen.

BOTE
Mein Lieber, du weißt nicht, was du tust.

JOSEF
Wieso, Mann? Um Himmels willen, erzähl mir alles.

BOTE
Weshalb du fürchtetest, zurückzukommen.

JOSEF
Ja, damit nicht das Wort Gottes an mir erfüllt werde.

BOTE
Um nicht durch deine Eltern verflucht zu werden?

JOSEF
Dies und nichts anderes ist meine ständige Angst.

BOTE
Weißt du nicht, dass deine Ängste grundlos sind?

JOSEF
Wie unschuldig, wenn ich ihr Sohn bin?

BOTE
Da war Jakob nicht dein Vater dem Blute nach.

JOSEF
Was sagst du? War nicht mein Vater Jakob?

BOTE
So sehr dein Vater, wie ich es bin, und nicht mehr.

JOSEF
Mein Vater ist mir nicht mehr Vater als einer, der es nicht ist?

BOTE
So habe ich dich nicht gezeugt.

JOSEF
Aus welchem Grund sollte er mich dann Sohn nennen?

BOTE
Wisse, dass er dich von meinen Händen empfing als ein Geschenk.

JOSEF
Doch wenn ich kein Kind von ihm war, er liebte mich doch sehr.

BOTE
Ein kinderloser Mann bis dahin, er erwärmte sich für dich.

JOSEF
Ein Findelkind war dieses Kind?

BOTE
Ich fand dich in den Wäldern Frieslands.

JOSEF
Was hat dich dazu gebracht, diese Sonnenuntergänge zu erforschen?

BOTE
Mein Geschäft war es, die Schafherden zu hüten.

JOSEF
Ein vagabundierender Hirte, der als Mietling reist?
BOTE
Wahrlich, aber dein Retter in dieser Stunde, mein Sohn.

JOSEF
Mein Retter? Von welchem Schaden? Was hat mich damals geärgert?

BOTE
Diese Knöchel sind Beweise.

JOSEF
Ach, warum erinnerst du mich an diese alte Wunde?

BOTE
Ich löste den Nagel, der deine Füße durchschlug.

JOSEF
Ja, von meiner Wiege an, wie ich fürchte.

BOTE
Woher du die Wunde hast, die noch dein ist.

JOSEF
Wer war es? Ich beschwöre dich, sag mir, wer war mein Vater, wer meine Mutter?

BOTE
Ich weiß es nicht. Der Mann, von dem ich dich hatte, kann mehr wissen.

JOSEF
Was, hast nicht du mich wieder gefunden?

BOTE
Nicht ich; ein anderer, ein Bauer hat dich mir gegeben.

JOSEF
Wer war er? Würdest du den Mann wiedererkennen?

BOTE
Er ging tatsächlich zu Achims Haus.

JOSEF
Der Fürst, der vor langer Zeit das Land regierte?

BOTE
Der selbe: Er war ein Bauer des Fürsten Achim.

JOSEF
Und lebt er noch, damit ich ihn sehe?

BOTE
Das sollten seine Landsleute am besten wissen.
JOSEF
Kann jeder Umstehende unter euch wissen, ob er mit der Herde spricht, oder ob man ihn sieht auf
dem Feld oder in der Stadt? Antwort geradeaus! Die Stunde ist da, um dieses Geschäft oben zu
beenden.

CHOR
Er meint nichts anderes als die Hirne, wenn man nichts als Schwäche sieht. Aber das kann unsere
Fürstin Anna am besten von allen sagen.

JOSEF
Madame, kennen wir den Mann, nach dem wir geschickt haben, ihn zu holen? Ist das der gleiche,
von dem der Fremde spricht?

ANNA
Wer ist der Mann? In welcher Angelegenheit? Kümmere dich nicht darum. Vergeudung des
Gedankens ist es, solche leeren Worte abzuwägen.

JOSEF
Nein, mit solchen Anhaltspunkten kann ich nicht scheitern, das Geheimnis meiner Geburt ans Licht
zu bringen.

ANNA
Oh, wie du dich sorgst um dein Leben, geh über diese Fragen hinweg. Genug der Angst, die ich
ertrage.

JOSEF
Sei guten Mutes; obwohl ich als der Sohn bewiesen werde von einer Bäuerin, ja, durch drei
Abstammungen dreifach ein Bauer, ist deine Ehre ungeschoren.

ANNA
Trotzdem stimme ich diesem nicht zu, ich bitte dich.

JOSEF
Ich kann nicht anders; Ich muss diese Sache zuhause untersuchen.

ANNA
Um deinetwillen rate ich dir zum besten.

JOSEF
Ich werde ungeduldig von diesem besten Rat.

ANNA
Ach, mögest du nimmer entdecken, wer du bist!

JOSEF
Geh, hol mir hier den Bauern, und verlasse, Frau, den Ruhm in deinem Stolz der Abstammung.

ANNA
Ah weh dir, armer Elender! Mit dem letzten Wort verlasse ich dich, von nun an still, ganz still.

(Anna ab.)
CHOR
Warum, Josef, warum von leidenschaftlichem Kummer gestochen ist die Fürstin gegangen? Viel
fürchte ich, von dieser toten Ruhe wird ein Sturm von Leiden kommen.

JOSEF
Lasst den Sturm blasen, mein Entschluss steht fest, meine Ahnen kennen zu lernen, seien sie noch
so niedrig. Sie kann mit dem Stolz einer Frau sein im Denken voller Verachtung meiner bäuerlichen
Abstammung. Aber ich, der ich mich als Glückskind sehe, Spender von guten Gaben, soll nicht
beschämt werden. Sie ist meine Mutter, und die wechselnden Monde meine Brüder, und mit ihnen
bin ich wach und schwach. So entsprungen, warum sollte ich Angst haben, meine Geburt zu
verfolgen? Nichts kann mich anders machen als ich bin.

CHOR
Wenn meine Seele prophetisch nicht irrt,
Wenn meine Weisheit nützt,
Friesland, ich werde dich noch heiligen,
Wie die Amme und Pflegemutter
Unseres Josef gegrüßt wird.
Der Morgen des Vollmondes erhebt sich
Und erhebt sich, wie er ist.
Tanz und Lied sollen
Deine Lobeshymnen sein,
Geliebter unserer fürstlichen Rasse.
Jesus, mögen meine Worte bei dir Gnade finden!
Kind, wer hat dich geboren,
Die Meerjungfrau oder Hertha?
Sicher war sie mehr als ein Mensch,
Glücklich wie die Nixen.
Jesus zeugte dich,
Denn er verfolgt das Reh im Wald.
Oder Paulus oder Petrus,
Der Fischer auf den friesischen Inseln!
Hat dir eine Schwanenjungfrau das Leben gegeben?
Oder eine Walkyre, mit der Jesus gerne spielt?

JOSEF
Älteste, wenn ich, der noch nie zuvor hat den Mann getroffen, kann eine Vermutung zu machen, mir
dünkt, ich sehe den Bauern, den wir lange gesucht haben; sein zeitgenössischer Aspekt stimmt mit
den Jahren überein von dem alten Boten; außerdem scheine ich die Männer zu erkennen, die ihn
bringen als Diener meiner eigenen Diener. Aber ihr, vielleicht, nachdem in vergangenen Tagen
bekannt oder gesehen der Bauer, könnt besser durch sicheres Wissen meine Vermutung bestätigen.

CHOR
Ich erkenne ihn; er ist einer von Achims Haus; eine einfacher Bauer, aber wahrhaft ein wahrer
Mensch.

(Auftritt des Bauern.)

JOSEF
Friesischer Fremdling, ich wende mich zuerst an dich, ist das der Mensch, den du bedeutest?

BOTE
Das ist er.

JOSEF
Und jetzt, alter Mann, schau auf und antworte auf alles, was ich dich frage. Warst du einmal aus
Achims Haus?

BAUER
Ich war ein Knecht, nicht gemietet, sondern im Hause erzogen.

JOSEF
Was war dein Geschäft? Wie wart du beschäftigt?

BAUER
Den besten Teil meines Lebens verbrachte ich mit Kühen.

JOSEF
Wo waren die Weiden?

BAUER
In Friesland und in den Alpen.

JOSEF
Dann dort musst dich kennen, wenigstens deinen Ruhm.

BAUER
Dein Mann? Inwiefern? Was meinst du?

JOSEF
Der Mann hier, nachdem er in früheren Zeiten...

BAUER
Ich kann ihn nicht gut nennen.

BOTE
Kein Wunder, Meister. Aber ich werde wiederbeleben seine abgestumpften Erinnerungen. Sicher
kann er sich erinnern, als wir beide unsere Herden trieben, er zwei, ich eine, auf den friesischen
Weiden, für drei lange Sommer; ich sein Kumpel vom Frühling bis zum Herbst, dann im Winter ich
ging in meine Heimat. Und er wollte zu Achim zurückkehren. Zum Bauern bin ich recht, oder bin
ich es nicht?

BAUER
Ja, du hast recht! Aber, mein Herr, all dies geschah vor sehr, sehr langer Zeit!

BOTE
Nun, dann sag mir: Kannst du dich daran erinnern, mir ein Baby überreicht zu haben, es
aufzuheben, als wäre es mein eigenes Baby?

BAUER
Was geht hier vor sich? Warum fragst du mich so verrückt?

BOTE
Weil, alter Mann, dies ist dieser Junge! Dieser Mann hier, mein alter Freund, ist dieser kleine Junge!
Schau genau. Es ist Fürst Josef!

BAUER
Weg damit, du, du dummer Mann! Und schließe den Mund!

JOSEF
Sei nicht wütend auf ihn, alter Mann. Er ist es, der das Recht hat, nicht du!

BAUER
Verdammt sei mein Glück! Was ist es, mein Herr? Was möchtest du wissen?

JOSEF

Hast du diesem Mann das Kind gegeben?

BAUER
Ja. Ich wünschte, ich wäre an diesem Tag gestorben!

JOSEF
Du wirst bestimmt heute sterben, wenn du nicht die Wahrheit sagst!

BAUER
Es wird noch schlimmer für mich sein, wenn ich die Wahrheit sage!

JOSEF
Seht mich an, ob dieser alte Bauer uns mit Lügen entgehen will.

BAUER
Nein, wirklich, mein Herr, ich habe es gesagt. Ich gab ihm dieses Kind. Aber es war sehr lange her.

JOSEF
Woher hast du das Kind? War es deins oder war es das Kind von jemand anderem?

BAUER
Meins? Oh nein! Nein, nein. Ich meine, nein, mein Herr. Nicht meins. Jemand anderes gab es mir.

JOSEF
Wer hat es dir gegeben? Aus welchem Hause kam es?

BAUER
Nein, mein Herr! Bei Gott, frage nicht mehr! Frag mich nicht mehr, bitte!

JOSEF
Lass mich nicht noch einmal fragen, alter Mann!

BAUER
(zeigt auf den Palast)
Es war von dort, mein Herr. Aus dem Palast von Achim.

JOSEF
War er der Sohn eines Knechts oder eines seiner eigenen Kinder?
BAUER
Verdammt sei dieses mein Glück! Hier kommt das Schlimmste!

JOSEF
Für mich auch, alter Mann, aber ich muss es hören!

BAUER
Sie sagten, es sei sein eigenes Kind, aber deine eigene Frau könnte es dir besser sagen.

JOSEF
Also war sie es, die dir das Kind gegeben hat?

BAUER
Ja, mein Fürst Josef.

JOSEF
Und warum hat sie das getan?

BAUER
Um es verschwinden zu lassen.

JOSEF
Seine eigene Mutter bat dich, dies zu tun?

BAUER
Ja, aus Angst vor einem schlimmen Orakel.

JOSEF
Orakel? Welches Orakel?

BAUER
Eines, das sagte, er würde seine Eltern umbringen.

JOSEF
Also, warum hast du das Kind diesem Mann überlassen?

BAUER
Ich fühlte Mitleid mit dem kleinen Jungen, mein Herr. Ich dachte, gut, er wird in ein anderes Land
gebracht werden, eines weit weg von seinem Vater, und so würde er frei sein von diesem Orakel.
Keine Probleme, die ich sehen konnte. Leider aber, mein Herr, sieht es so aus, als sei es eine
schlechte Entscheidung gewesen, das Kind zu retten, ich meine, weil, nun gut, denn wenn du dieses
Kind bist, dann fürchte ich mich auch für dich, mein Herr.

JOSEF
Ah, wie grausam eindeutig er alle entwirrt hat! O Licht! Lass mich dich genießen ein letztes Mal.
Ein letztes Mal von der Zeit an, als ich geboren wurde, weil ich von den falschen Eltern geboren
wurde, war ich mit den falschen Menschen verbunden, und ich habe getötet, die ich niemals getötet
hätte!

(Josef ab in den Palast. Bote und Bauer ab.)


CHOR
Erbärmliche Sterbliche! Euer Leben ist nicht von Bedeutung. Welcher Mensch kann jemals fühlen,
dass seine Freude mehr ist als ein Traum, denn alles, was er tut, ist zu erscheinen und dann fast
sofort wieder zu verschwinden! Ich betrachte dein Leben, glückloser Josef, und nehme dich als
Beispiel. Wie kann ich dein Schicksal ansehen und das Schicksal eines anderen Menschen loben?

JOSEF
(von drinnen)
Ah!

CHOR
Dieser Mann, o Jehova, dieser Mann hat hohe und höchste Ziele erreicht. Er ist dem scharfen
Orakel von Jesus entkommen und hat große Freude gewonnen. Er stand wie ein großer Turm und
schützte unsere Stadt vor den vielen Toten. Seitdem, o Herr, kann ich keinen anderen Mann mehr
ehren als ihn in unserem großen Oldenburg. Jetzt aber! Wer kann unglücklicher genannt werden als
Josef?
Ein schwerer Schlag des Schicksals, Josef, und jetzt kann niemand elender genannt werden. Ein
schwerer Schlag, der dich in die Mitte der wilden Traurigkeit und schrecklichen Schmerzen
gebracht hat. Ihr beide, Vater und Sohn, wie gelang es ihr, euch beide zu empfangen? Wie gelang es
deinem Vater, dich dort zu bewahren, in solcher Stille und so lange? Dann kamen die Jahre und
fanden dich, mein Fürst Josef, und jetzt verurteilen sie diese unheilige Ehe, aus der du geboren
wurdest und in der du gezeugt hast.

JOSEF
(von drinnen)
Ah!

CHOR
Das arme Kind von Achim! Ich wünschte, ich hätte dich niemals getroffen, weil mein Herz bittere
Tränen um dich weinen muss. Dennoch ist die Tatsache da, Josef, du hattest ein wenig Trost, als du
nach Oldenburg kamst, genug Trost, um in der Lage sein, nachts schlafen zu können.

(Auftritt eines Mannes.)

EIN MANN
O liebe Ältesten! Welche schrecklichen Dinge werdet ihr hören und sehen, welchen Leid ihr leiden
werdet, wenn ihr euch überhaupt noch für diesen Palast interessiert. Keiner der riesigen Flüsse,
Rhein oder Neckar, könnte die bösen Dinge, die unter seinem Dach vor sich gehen, wegwaschen,
noch was sich bald im Licht zeigen wird. Böse Dinge wurden getan, willentlich und nicht. Das
bitterste Leiden, Älteste, kommt mit Hilfe unserer eigenen Hand!

CHOR
Wir haben genug von dem, was wir bereits wissen. Was gibt es noch zu erzählen?

MANN
Ich benutze die schnellste Art der Rede: Anna ist tot!

CHOR
Die allerliebste Anna tot? So arm im Vermögen? Wie? Was ist passiert?

MANN
Sie starb von eigener Hand. Aber es gibt noch mehr zu erzählen. Ich werde euch alles erzählen, was
ich schaffen kann. Als sie diese Schwelle hier überschritt, mit diesem Zorn in ihrer Seele, stürzte sie
zu ihrem Brautbett und begann sofort auf ihre eigenen Haare auszureißen. Hinter geschlossenen
Türen beweinte sie den Verlust des alten Achim, ihres wahren Ehemannes, heulte und rief die
Erinnerungen an ihre Hochzeit an und beklagte seinen Tod, den sie verlassen hatte, um mit seinem
Sohn zu verkehren und eine neue Generation zu erziehen. Sie betrauerte das Bett, auf dem von
einem Mann ein anderer Mann und von einem Sohn ein anderer Sohn geboren wurde. Danach habe
ich keine Ahnung, was passiert ist, weil gerade dann Josef herein eilte. Er stöhnte schrecklich vor
Schmerzen, so dass niemand mehr Annas Schmerz betrachten konnte, aber sie musste sich ihm
zuwenden. Er rief nach einem Schwert und nach seiner Frau, abwechselnd zwischen den Worten
"Frau" und "Mutter", einem doppelten Samen, sowie nach seinen Kindern; und jemand, der
sicherlich ein Engel war, denn kein Sterblicher hätte es gewagt, mit ihm zu sprechen, als er im Griff
eines solchen Ärgers war, zeigte ihm die Doppeltüren von Annas Zimmer. Er schrie wild und schlug
hart gegen die Türen, bis die Riegel zerbrachen. Dann eilte er ins Zimmer. Da sahen wir die arme
Frau, die an einem dicken, geknüpften Seil hing. Josef, durchtränkt von Traurigkeit, überwältigt von
Kummer, schnitt das Seil an und ließ die Frau auf den Boden fallen. Schrecklich! Die Dinge, die
wir sahen, waren schrecklich! Er nahm die goldenen Broschen ab, die ihr Kleid hielten, und stach
sie tief in die Höhlen seiner eigenen Augen, damit sie nie wieder sehen werden, was für böse Dinge
er getan hat, noch jenes, was er in Zukunft tun könnte. In der Dunkelheit würden sie immer sein,
und darin würden sie die Dinge empfangen, die er empfangen wollte, und die nicht empfangen, die
er nicht empfangen wollte. Immer wieder schlug er hart gegen seine Augen, stieß die Broschen
hinein, bis das Blut wie schwarzer Regen und wie schwarzer Hagel floss und die Klumpen rollten
über seinen grauen Bart. Dieses Übel wuchs aus beiden von ihnen, Mann und Frau gleichermaßen,
und auf beide brach dieses Übel herein. Gleich und ähnlich beiden. Das Glück, das sie früher
genossen haben, war das wahre Glück, aber heute sehen wir nur tiefe Traurigkeit, Flüche, Tod und
Schande.
Nennt, welches böse Wort ihr wollt, es wird nicht fehlen in dieser Szene.

CHOR
Armer Mann! Wie ist er jetzt, der arme, unglückliche Mensch?

MANN
Er stöhnt vor Wut und ruft uns auf, die Türen zu öffnen, damit er allen Deutschen den wirklichen
Vatermörder, den wirklichen Mörder seines Vaters und seiner Mutter zeigen kann. O, wie schwer es
ist, diese Worte zu erzählen! Er sagt, er wird aus dem Land gehen, dass er ein Exilant sein wird; und
dass er nicht hier bleiben wird, wo er in den Griff seiner eigenen Flüche gefallen ist. Aber er braucht
jemanden, der ihn leitet, jemand, der ihm helfen wird. Leiden wie dies ist einfach zu schwer für
einen allein zu ertragen. Von innen hören wir Josefs lautes Stöhnen vor Schmerz und Wut. Er
schlägt an der Tür von innen mit seinem Stab, bis die Tür sich öffnet. Seht selbst. Er kommt jetzt
raus. Ein Anblick - sogar ein Feind wird Trauer empfinden.

(Auftritt Josef, blutüberströmt, nackt bis auf einen Lendenschurz.)

CHOR
Ah! Ah! Ah! Was für ein schrecklicher Anblick! Schrecklicher als alle Sehenswürdigkeiten, die ich
je gesehen habe. Welcher Rausch ergreift den armen, glücklose Menschen! Welches böse Geschöpf
sprang so grausam auf dein trauriges Schicksal? Ah! Armer Mann!Armer Mann! Wie unerträglich
muss dein Schmerz sein. Ich habe so viele Fragen zu stellen, so viel muss ich wissen, aber ich kann
einfach nicht auf dich schauen.

JOSEF
Ah! Ah! Welcher Schmerz! Was für ein ekelhaftes Schicksal! Was für ein schreckliches Schicksal!
In welches Land wird mein Wahnsinn jetzt geworfen? Wo tragen meine Füße mich hin? Wohin ist
meine Stimme geworfen? Schwarzes Schicksal! Schwarzes Schicksal, schwarzes Schicksal, in
welchen dunkelsten Abgrund hast du mich jetzt geworfen?

CHOR
In schreckliches Elend, Josef. Schrecklich, unerhört, nie gesehen vorher, solches Elend.

JOSEF
Ah! Was für eine unerträgliche Dunkelheit! Wie heimlich, wie wild bist du auf mich gefallen! Wie
schnell hat mich der Wind weggetragen! Wie diese Wunde des Gedächtnisses den Geist und das
Fleisch verletzt! Ah!

CHOR
Solche Umstände bringen doppeltes Leiden, doppelte Schmerzen und doppelte Beschwernisse mit
sich!

JOSEF
Du! Du! Du bist immer noch mein vertrauter Freund! Der Einzige! Du stehst immer noch bei mir,
einem Blinden, und trotzdem versuchst du mir zu helfen. Selbst in der Dunkelheit, mein Freund,
kann ich deine Stimme noch erkennen!

CHOR
Welchen brutalen Mut musst du haben, Josef, um das Licht aus deinen eigenen Augen
auszulöschen! Wie hat Gott dich dazu gebracht?

JOSEF
Jesus tat dies, meine Freunde! Jesus! Er ist derjenige, der mir diese schlimmen Schmerzen schickt!
Was meine Augen betrifft, hat niemand anderes sie geschlagen. Niemand außer mir. Was ist das
Gute der Augen jetzt, da ich nichts Gutes mit ihnen vorher gesehen?

CHOR
Wahrlich, mein Herr. Die Dinge sind, wie du sagst.

JOSEF
Was bleibt mir übrig, zu sehen, zu lieben, zu sprechen und mit Freude zu hören? Kommt, Freunde,
bringt mich hier raus, so schnell wie möglich. Nehmt mich, den Elenden, der unter dem
schlimmsten Fluch steht, den Allerverhasstesten unter allen Sterblichen.

CHOR
Unglücklicher Mensch! Ein böses Schicksal im Kopf und im Fleisch! Wie ich wünschte, ich hätte
dich niemals getroffen!

JOSEF
Verflucht der Mann, der es war, jener Mann, der mich aus den wilden Haken an meinen Füßen
gerettet hatte, der mich aus der Wüste, aus diesen Weideflächen, aus dem Tod gerettet hatte, nur um
mir dieses verabscheuungswürdige Ende zu geben. Wäre ich damals gestorben, so wäre ich kein
Opfer der Melancholie, weder für mich noch für meine Freunde.

CHOR
Ja, das wäre viel besser gewesen.
JOSEF
Ich würde nicht meines Vaters Mörder sein, noch würden diejenigen, die mich geboren haben, mich
ihren Sohn nennen. Hier bin ich, ohne Gott, ein Sohn des Sakrilegs, der das Hochzeitsbett meiner
eigenen Mutter teilte. Wenn es etwas anderes gab, noch mehr Böses als dieses, würde es auch Josef
tun!

CHOR
Aber ich kann nicht sagen, was du getan hast, es wäre weise, Josef. Besser, tot zu sein, sollte ich
denken, als lebendig und blind zu sein.

JOSEF
Nein, alter Mann! Verrate mir das nicht. Sag mir nicht, dass das, was ich tat, falsch war! Hätte ich
immer noch meine Augen, alter Mann, wie könnte ich im Hades in der Unterwelt die Seelen sehen?
Wie könnte ich meinen Eltern nach all dem, was ich ihnen beiden angetan hatte, ins Angesicht
sehen? Für solche grausamen Taten ist der Selbstmord ein zu kleiner Preis. Und meine Kinder...
Könnte ich noch die Sehnsucht haben, meine Kinder, die in einer solchen unheiligen Ehe geboren
sind, zu sehen? Nein, solche Dinge sind nicht für meine Augen, alter Mann. Nein! Ich kann weder
der Stadt noch ihre hohen Türme, den heiligen Schreinen der Jungfrau Maria sehen, auch nicht, dass
ich dem Fluche entkomme, ich, der herrliche Fürst Josef, der Fürst Josef von Oldenburg, der von
allen Sterblichen verlassen ist! Möge Gott diesen arroganten Mann wegschicken! Ihr habt ihn
entdeckt, diesen verfluchten Sohn von Achims Geschlecht. Nach dieser schändlichen Entdeckung,
die ich selbst in das brutale Licht der Wahrheit gebracht habe, wie kann ich vor ihnen stehen und sie
mit klaren Augen ansehen? Ich kann nicht! Meine Ohren! Wenn es einen Weg gab, mit dem ich
meine Ohren verschließen könnte, nicht mehr zu hören die Wunde, die laut in meinen Ohren klingt,
ich würde nicht zögern, es zu tun. Verstopft mir die Ohren! Blendet die Augen! Wie süß es wäre, sie
beide vor den Gedanken der Katastrophe zu verschließen. Süße Heimat, Nordsee! Warum hast du
mich geborent? Warum tötete ich mich nicht sofort? Warum soll ich der Welt den Schoß zeigen, aus
dem ich gekommen bin?
Jakob! Dornum! Alte Paläste, die mir gehörten, was für eine glänzende Schönheit! Brillante
Schönheit! Aber von verborgenen Wunden vernarbt. Du hast mich nur ausgeworfen, um mir zu
zeigen, was für ein ungeheuerliches Wesen ich bin! Dieser dreifache Kreuzweg, wo ich meines
Vaters Blut, mein Blut, mit meinen eigenen Händen verschüttete; junge Bäume ihr, deren Durst ich
mit dem Blut gequält habe, erinnert ihr euch noch, was ich damals getan habe? Erinnert ihr euch
auch noch, was für andere schändliche Handlungen ich getan habe, als ich hier ankam? Eine Ehe
nach der anderen! Die Heirat ergibt eine Geburt und in dieser Heirat säte ich einen Samen in das
Licht - die Väter, die Brüder, die Kinder, das vermischte Blut, die Bräute, die Brüder und die Mütter
alle auf einmal, all die abstoßenden, schändlichen Handlungen, die schändliche Menschen begehen
können. Eine Ehe, ein Bett bringt all diese verhassten Taten hervor.
Trotzdem muss man nicht von Dingen reden, die für das Ohr oder für die Hand zu ekelig sind.
Kommt denn! Um Gottes willen, bringt mich aus dieser Stadt, nehmt mich, tötet mich, ertränkt
mich, so werdet ihr mich nie wiedersehen. Kommt! Kommt, ich bitte euch! Nehmt meine Hand.
Lasst diesen miserablen Mann auf einen von euch sich stützen! Hört mir zu! Habt keine Angst,
mich zu berühren! Kein anderer Mensch auf Erden kann die Last tragen, die ich getragen habe.

(Auftritt Karl)

CHOR
Hier kommt Karl. Er ist der einzige Wächter unserer Stadt, und er wird dich in all deinen Wünschen
beraten.

JOSEF
Karl! Welche Worte soll ich ihm sagen? Wie konnte ich nur sein Vertrauen fordern? Ich habe nichts
getan, als auf ihn abscheulich zu wirken.

KARL:
Ich bin nicht hier, um dich entweder zu verurteilen, Josef, oder um zu suchen in deiner
Vergangenheit Sünden. Und ihr, Männer, auch wenn ihr keine Schande wegen der Dinge fühlt, die
die Menschen tun, respektiert die Flamme des Herrn, der allen Dingen Leben gibt! Solche
Verschmutzung kann nicht aufgedeckt bleiben, weil weder die Erde noch der Regen, noch das Licht
es tolerieren werden. Schnell, bringt ihn in den Palast. Lasst seine Verwandten und eure Verwandten
sehen und hören seine Leiden. Das ist ihre Last.

JOSEF
Bei Gott, Karl, jetzt, da du meine Furcht vermindert hast und zu mir so freundlich bist, zu mir,
einem höchst verabscheuungswürdigen Mann, höre mir bitte zu. Ich spreche zu deinem Besten,
nicht zu meinem.

KARL
Sprich, Josef. Sag mir deinen Wunsch.

JOSEF
Wirf mich so schnell aus diesem Lande, dass die Augen keines anderen Oldenburgers auf mich
fallen.

KARL
Ich hätte es getan, lass es mich dir sagen, aber ich finde es notwendig, den Rat Gottes in dieser
Angelegenheit zu suchen.

JOSEF
Aber sein Orakel ist sehr klar, Karl. Er sagte: Befreien dich von der Wunde! - Ich, der Vater-
Mörder! Ich, die Pest! Ich, die Ursache von allem Übel!

KARL
Das ist wahr, aber die Notwendigkeit besteht jetzt für mich, herauszufinden, was ich tun soll.

JOSEF
So wirst du um des heiligen Mannes willen zu Gott gehen?

KARL
Sicherlich musst auch du ihm jetzt vertrauen.

JOSEF
Und ich muss dir vertrauen, um noch etwas für mich zu tun.
Du übernimm die Beerdigung des toten Körpers im Inneren. Sie ist deine Schwester, und es ist
richtig, dass du so tust, wie du es wünschst. Was mich betrifft, so lass mich nicht mehr im Lande
meines Vaters bleiben, solange ich noch lebe. Lass mich stattdessen auf den Weiden an der Nordsee
bleiben, meinem eigenen echten Gräberfeld, wohin meine Eltern mich gegeben haben, wo meine
Eltern wollten, dass ich sterbe. Ich weiß das gut: Ich werde nicht von einer Krankheit oder von
irgendeiner anderen Sache sterben. Nein, das Schicksal wünscht mir, irgendwo einen schrecklichen,
einsamen Tod zu sterben. Na, dann lass es so sein. Lass das Schicksal meines Geschlechts mich
hinweg nehmen, wo es will. Und meine Jungs, Karl... Es gibt keine Notwendigkeit für dich, um sie
besorgt sein. Sie sind jetzt Männer, und sie werden sich selbst versorgen können. Meine Töchter
aber... Meine kleinen Jungfrauen... Arme kleine Dinger, sie haben nie am Tisch gesessen, ohne dass
ich da war. Mein Teller war immer der ihre. Mein Bissen gehörte ihnen. Sie sind wahrlich des
Mitleids würdig. Zeige ihnen Mitgefühl, Karl. Bringe sie zu mir, dass ich sie umarmen kann und
weinen! Komm, Karl, bitte bring sie zu mir!

(Auftritt Valea und Christine.)

Komm jetzt, gütiger Herr! Ich weiß, dass, wenn meine Hände sie berühren, sie es fühlen werden, als
könnte ich sie sehen, als ob ich noch Augen hätte! Ah! Was höre ich? Karl, sind diese meine
Lieblinge, höre ich sie schluchzen? Meine Valea und meine Christine? Hast du Mitleid mit mir,
Karl? Süße Kinder! Ist das wahr?

KARL
Sie sind es. Ich wusste, dass sie dir Freude bereiten würden, so wie sie es immer taten.

JOSEF
Möge Jesus dich belohnen für diese gute Tat, Karl! Möge er sich um dich kümmern, dich schützen,
besser als er mit mir tat. Wo sind meine Lieblinge? Kommt, kommt, meine Lieblinge! Kommt in in
diese Arme, die Armes eures Bruders jetzt. Der Bruder, der die Augen eures Vaters ausstach. Euer
Vater, der nichts wusste von dem, was er tat, nichts über seine eigene Geburt oder über seine Ehe
oder über eure Geburt.

(Die Kinder nähern sich Josef und hängen sich an ihn.)

Ich kann euch nicht sehen und traure um euch, weil ich die bittere Behandlung kenne, die die Welt
euch geben wird. Ich weiß, welche Art von öffentlichen Versammlungen, welche Art von Feiern ihr
besuchen werdet, nur um mit Tränen zurückzukehren, anstatt mit Freude! Und dann, wenn ihr im
richtigen Alter für die Ehe sind, welcher Mann wird mutig genug sein, um die Gefahren auf sich zu
nehmen, die mit einer solchen Schande und einem solchen Fluch wie dem meines Geschlechts
kommen? Was fehlt an all dieser Schande? Nichts! Euer Vater tötete seinen Vater, heiratete die Frau,
die ihn geboren hatte, und von derselben Frau empfing er Kinder! All dies wird im Munde aller
Menschen sein. Wer wird euch dann heiraten? Niemand, meine Lieblinge, und so, bleibt
unverheiratet und ohne Kinder! Karl, ich bitte dich, ihre wahren Eltern sind verloren, und du bist ihr
einziger Verwandter. Lass sie nicht die Qual der verlorenen Waisenkinder leiden. Arm und
unverheiratet durchwandern die Welt. Lass sie nicht leiden, weil sie von mir abstammen. Fühl
Mitleid mit ihnen! Abgesehen von dir haben sie niemanden mehr. Komm, gütiger Herr, nimm sie
an. Gib mir die Hand. Für euch, meine geliebten Kinder, wenn ihr ein wenig älter wärt, würde ich
noch viele weitere Erklärungen für euch haben, aber so wie es ist, kann ich euch nur meinen Segen
geben.
Lasst das Schicksal euer Leben bestimmen, aber euer Leben sei glücklicher als das eures Vaters.

KARL
Genug Tränen jetzt! Geh zurück in den Palast, Josef!

JOSEF
Ich gehorche, wenn auch mit großer Traurigkeit.

KARL
Was getan werden muss, muss zur richtigen Zeit getan werden.

JOSEF
Aber ich werde nur unter einer Bedingung zustimmen, und weißt du, was das für eine ist?
KARL
Sag es mir, und ich werde es wissen.

JOSEF
Du musst mich aus der Stadt schicken!

KARL
Deine Wünsche können nur von Jesus gewährt werden.

JOSEF
Aber der Vater hasst mich!

KARL
In diesem Fall wird dein Wunsch bald gewährt werden.

JOSEF
Ist das wahr?

KARL
Ich spreche nie leere Worte.

JOSEF
Bring mich von hier weg.

KARL
Geh voran. Nein, nein! Lass die Kinder hier!

JOSEF
Nein, nimm sie mir nicht! Nicht für einen Moment!

KARL
Genug jetzt! Frage nicht nach mehr. Was du bisher gegeben hast, war eine große Last für dich.

(Alle ab, außer dem Chor)

CHOR
Bürger meines geliebten Oldenburg! Seht jetzt euren großen Josef! Diesen berühmten Mann, der die
Antworten der großen Geheimnisse kannte! Den Mann, dessen Glück jeder Mann in Oldenburg
beneidete! Seht nun, in welchen ungeheuren Unglückssturm er gefallen ist. Was sagt uns denn das
alles? Lasst uns nicht loben einen Mann für sein gutes Schicksal, wenn er nicht an seinem letzten
Tag angekommen ist, der dem bösen Schicksal entgangen ist.

(Alle ab)

MILAN

TRAGÖDIE
Dramatis Personae

Venus
Milan, unehelicher Sohn von Thorstein
Freunde von Milan
Chor der friesischen Frauen
Großmutter von Evi
Evi, Frau von Thorstein
Thorstein
Bote
Jungfrau Maria

Szene: Vor dem gräflichen Palast in Friesland. Es gibt eine Statue von Venus auf einer Seite; auf der
anderen eine Statue von Maria. Vor jedem Bild befindet sich ein Altar. Die Göttin Venus erscheint
alleine.

VENUS
Weit über alle Menschen reicht mein Reich, und ich bin stolz auf den Namen, den ich, die Göttin
Venus, sowohl in den Höfen des Himmels als auch in der Nähe von all denen, die an den Grenzen
der Nordsee wohnen, die Sonne anschauend im Licht; diejenigen, die meine Macht respektieren,
werde ich ehren, aber werde alle verderben, die mich zu lästern wagen. Denn auch in der Rasse der
Himmlischen findet dieses Gefühl ein Zuhause, ja, Freude an der Ehre, die die Menschen erweisen.
Und die Wahrheit werde ich bald zeigen; denn der Sohn Thorsteins, geboren von Anna Katharina,
allein von allen Bewohnern in diesem Lande Friesland, nennt mich die schlimmste Gottheit. Der
Liebe höhnt er, und, wie von der Ehe, will nichts davon wissen; aber Maria, die Tochter Gottes, die
Mutter Jesu, er verehrt sie und nennt sie die Königin der Himmlischen, und immer durch den
grünen Wald er seine jungfräuliche Herrin begleitet, jagt der Erde wilde Tiere mit seinen
Jagdhunden und genießt die Freundschaft mit Maria, eine zu hohe für sterbliche Kinder. Da bin ich
nicht gnädig, nein! warum sollte ich auch? Aber für seine Sünden gegen mich werde ich heute noch
Rache an Milan nehmen; vor langer Zeit habe ich den Boden von vielen Hindernissen gereinigt, so
dass es nun nur noch geringfügige Arbeit braucht. Denn als er eines Tages aus dem Hause
Benjamins, seines Lehrers, kam, um die feierlichen mystischen Riten der Eucharistie zu erleben und
sich dort in der Kirche einweihen zu lassen, sah Evi, die edle Gattin seines Vaters, ihn, und nach
meinem Plan fand sie, dass ihr Herz von wildem Verlangen ergriffen war. Und sobald sie in dieses
friesische Reich kam, ging sie nach Baltrum, wo sie dieses Land sieht, aus Liebe zum Jüngling; und
um seine Liebe in den kommenden Tagen zu gewinnen, nannte sie nach seinem Namen den Tempel,
den sie für die Göttin Venus gegründet hatte. Jetzt, als Thorstein das Land von Bayern verließ, die
Verunreinigung des Blutes fliehend, und mit seiner Frau zu diesem Ufer segelte, begnügte er sich,
ein Exil für ein Jahr zu leiden, dann begann die elendige Frau, sich schweigend zu verschließen vor
der Liebe grausamen Geißel, und keine ihrer Dienerinnen weiß, welche Krankheit sie bedrückt.
Aber diese Leidenschaft von ihr darf nicht so vergehen. Nein, ich werde die Sache Thorstein
entdecken, und alle werden entblößt. Dann wird der Vater sein Kind, meinen bitteren Feind, durch
einen Fluch töten, denn der Herr gab Thorstein diese Macht, drei Wünsche Gottes zu erbitten, doch
nie umsonst zu bitten. So Evi muss sterben, ein geehrter Tod ist es wahrlich, aber doch ein Sterben;
denn ich werde nicht zulassen, dass ihr Leiden die Bestrafung meines Feindes überwiegt, wie sie
meine Ehre befriedigen wird. Aber siehe da! Ich sehe den Sohn Thorsteins, der hierher kommt:
Milan, frisch von der Arbeit der Jagd. Ich werde ihn kriegen. In seinem Rücken folgt ein langer Zug
von Freunden, in fröhlichen Schreien der Freude der Vereinigung Hymnen des Lobes Maria singt,
seiner Herrin; denn er sträubt sich, dass der Tod seine Tore für ihn geöffnet hat, und dass dies sein
letzter Blick auf das Licht ist.

(Venus verschwindet. Milan und seine Freunde der Jagd singen. Sie bewegen sich zum Gottesdienst
am Altar der Jungfrau Maria.)

MILAN
Kommt, Freunde, singt für Maria, die Tochter Gottes, thronend in den Himmeln, deren Verehrer wir
sind.

FREUNDE
Unsere Dame, Liebe Frau, schreckliche Königin, Tochter Gottes, Heil! Heil! Von Anna und Joachim
geboren, unvergleichlich mitten im jungfräulichen Chor, die du deine Wohnung in den weiten Villen
des Himmels im goldenen Hause Gottes hast. Heil! Schönste Maria, schöner als alle Töchter des
Himmels!

MILAN
Für dich, meine Herrin, bringe ich diesen geflochtenen Kranz, der von einer jungfräulichen Wiese
stammt, wo auch der Hirte es nicht wagt, seine Herde heulen zu lassen, und noch niemals die Sense
gehauen hat; und mit dem Tau aus Flüssen kommt die Reinheit, dass der Garten blüht. Solche, die
keine schlaue Überlieferung kennen, in deren Natur die Selbstbeherrschung, die vollkommen ist,
ein Haus hat, können diese Blumen pflücken, aber nicht die böse Welt. Akzeptiere, ich bete, liebe
Herrin, diesen Rosenkranz aus meiner heiligen Hand, um deine Locken aus Gold zu krönen; denn
ich, und kein anderer von den Sterblichen, habe diesen hohen Verdienst, mit dir zu sein, mit dem
Gegenüber, der ich deine Stimme höre, wenn auch nicht dein Angesicht sehe. So sei es mein, um
mein Leben zu beenden, wie ich es begann.

FÜHRER DER FREUNDE


Mein kleiner Prinz! Wir müssen die Engel anrufen, unsere Herren, so willst du ein freundliches
Wort von mir hören?

MILAN
Warum nicht? Das werde ich! Sonst wäre ich ein Narr.

FÜHRER
Weißt du denn den Weg der Welt?

MILAN
Ich nicht; aber warum eine solche Frage?

FÜHRER
Ich hasse die Selbstsucht, die nicht für die Liebe aller Menschen sorgt.

MILAN
Und mit Recht auch; Selbstsucht im Menschen ist immer voll Galle.

FÜHRER
Aber es gibt einen Charme in Höflichkeit.

MILAN
Das ist das Größte sicher; ja, und Profit zu geringfügigen Kosten.
FÜHRER
Glaubt man das gleiche Gesetz auch im Himmel?

MILAN
Ich denke doch, weil alle unsere Gesetze, die wir Menschen haben, vom Himmel kommen.

FÜHRER
Warum vernachlässigst du es, eine erhabene Göttin zu grüßen?

MILAN
Von wem sprichst du? Beherrsche wachsam deine Zunge, damit sie nicht Unfug verursacht.

FÜHRER
Venus meine ich, deren Bild über deinem Tor hängt.

MILAN
Ich grüße sie aus der Ferne und bewahre meine Keuschheit.

FÜHRER
Dennoch ist sie eine erhabene Göttin, weit berühmt auf Erden.

MILAN
Unter himmlischen Wesen und Menschen haben wir unsere verschiedenen Präferenzen.

FÜHRER
Ich wünsche dir Glück und Weisheit, soweit du sie brauchst.

MILAN
Keine Gottheit, deren Anbetung die dunkle Nacht verlangt, hat Reize für mich.

FÜHRER
Mein Lieber, wir sollten uns der Gaben der Götter erfreuen.

MILAN
Geht hinein, meine treuen Freunde, und bereitet Speise im Hause; ein gut gefüllter Tisch hat seinen
Charme nach der Jagd. Brate meine Taube, so musst du es tun, dass ich, wenn ich meine Nahrung
gehabt habe, sie vor den Wagen spanne und fliegen kann. Wie deine Göttin der Liebe, einen langen
Abschied von ihr.

(Milan geht in den gräflichen Palast, gefolgt von allen Freunden, außer dem Führer, der vor dem
Bild der Mediceischen Venus betet.)

FÜHRER
Mittlerweile habe ich mit nüchternem Verstand, denn ich darf meinen jungen Herrn nicht kopieren,
mein Gebet vor deinem Bild, Göttin Venus, in solcher Weise verrichtet, wie es ein Sklave tun soll.
Aber du solltest allen verzeihen, die in der heftigen Hitze der Jugend leere Worte sprechen; tu so,
als ob du es nicht hörtest, denn die Göttin muss klüger sein als die Söhne der Menschen.

(Der Führer geht in den Palast. Der Chor der friesischen Frauen tritt auf.)

CHOR
Ein Felsen ist dort, wo, wie sie sagen, der Ozean-Tau sich zerstreut, und von seiner Stirn gießt er
einen reichlichen Strom für die Krüge, um darin eingetaucht zu werden; es war hier, da hatte ich
eine Freundin, die wusch Mäntel von Purpur in dem rieselnden Strom, und sie verbreitete sie auf
dem Angesicht von warmen sonnigen Felsen; von ihr hatte ich die Nachricht, erstens, dass meine
Geliebte verzehrt ward auf dem Bett der Krankheit, schlafend in ihrem Haus, ein dünner Schleier
überschattet ihren Kopf des goldenen Haares. Und dies ist der dritte Tag, da ich höre, dass sie ihre
schönen Lippen geschlossen hat und ihr keuscher Körper alle Nahrung verweigert, eifrig, ihr Leiden
zu verbergen und den unsterblichen Tod des Todes zu erreichen. Mädchen, du musst besessen sein,
durch die Panik oder durch Hexenzauber oder durch die paranoide Angst und den Schimmer des
Mondes. Oder du hast gesündigt gegen Maria, die Jungfrau, die für deine Schuld ohne Opfer
versöhnt wird. Denn sie reicht über die Weiten der Seen und vorbei an den Grenzen der Erde auf
den Wogen des Ozeans. Oder ist da ein Gegner in deinem Hause deinen Herrn, des Häuptlings von
Crksenas Söhnen, jener Helden, die edel geboren sind, zu geheimen Amouren, die vor dir verborgen
sind? Oder hat ein Seemann, der hierher aus Dänemark kommt, diesen Hafen Marienhafe erreicht,
den die Seeleute lieben, mit böser Botschaft für unsere Gräfin Evi, und sie mit Leid von ihrem
schweren Schicksal ist auf ihr Bett beschränkt? Ja, und oft überspannt die Frau ein Gefühl der
miserablen Hilflosigkeit, die aus Schmerzen der Geburt oder des leidenschaftlichen Verlangens
entsteht. Auch ich spürte zuweilen diesen scharfen Nervenkitzel durch mich hindurch, aber ich rief
zu Maria, der Königin des Himmels, die aus dem Himmel kommt, um uns in unserer Traurigkeit zu
helfen, und dank der Gnade des Himmels, die ich immer mit meinem Ave grüße. Schau! Wo die alte
Großmutter die Gräfin Evi aus dem Hause vor die Tür bringt, während auf ihrer Stirn die Wolke der
Dunkelheit sich vertieft. Meine Seele sehnt sich danach, zu erfahren, was ihre Trauer ist, der Krebs,
der die verblassenden Reize unserer Gräfin auffrisst.

(Evi wird herausgeführt und auf ein Sofa von der Großmutter gelegt.)

GROSSMUTTER
Ach, die Krankheiten der sterblichen Menschen! Die grausamen Krankheiten, die sie ertragen
müssen! Was kann ich für dich tun? Von welchem Lied wird dir Trost? Hier ist das helle
Sonnenlicht, hier der azurblaue Himmel; siehe, wir haben dich auf deinem Bett der Krankheit
draußen vor den Palast gebracht; denn deine Gesundheit war dahin, aber bald kehrst du in deine
Kammer zurück. Enttäuschung folgt schnell, du hast keine Freude für lange Zeit; die Gegenwart hat
keine Macht, dir zu gefallen; auf etwas Abwesendes als nächstes setzt du dein Herz. Besser krank
als der Tod der Kranken; das erste ist nur ein einziger Kranke, das letzte vereint geistige Trauer mit
körperlicher Mühe. Das ganze Leben des Menschen ist voller Angst; keine Ruhe von seinem Leid
findet er; aber wenn es etwas gibt, das jenseits dieses Lebens liebt, dann ist es uns doch dunkel. Und
so zeigen wir unsere wahnsinnige Liebe zu diesem Leben, weil sein Licht auf Erden vergossen wird
und weil wir kein Anderes kennen und uns nichts von all unserer Erde offenbart ward; und
vertrauensvoll auf Fabeln treiben wir, vom Zufall getrieben.

EVI
(wild)
Hebe meinen Körper, hebe den Kopf! Meine Glieder sind alle unentspannt, freundliche Freundin. O
meine Liebe, hebe meine Arme, meine wohlgeformten Arme. Der Kranz auf meinem Kopf ist zu
schwer für mich zu tragen; weg mit ihm, und lass meine Locken über meine Schultern fallen.

GROSSMUTTER
Sei von gutem Herzen, liebes Kind; Tobe nicht so wild hin und her. Liege still, sei tapfer, so wirst
du deine Krankheit leichter ertragen; Leiden für Sterbliche ist das eiserne Gesetz der Natur.

EVI
Ah! Würde ich einen Wassertropfen aus einer Tau-ergießenden Quelle ziehen würde und mich
niederlegen, um mich auf der grasbewachsenen Wiese neben dem Schatten der Ulme zu erholen!

GROSSMUTTER
Mein Kind, was ist das für eine wilde Sprache? O sage nicht solche Dinge in der Öffentlichkeit,
wild wirbelnde Worte, vom Wahnsinn gezüchtet!

EVI
Weg zum Hügel bring mich! Zu den Wäldern, zu den Kiefern geh, wo Hunden die Beute verfolgen,
hart auf der Duftspur der Rehkitze. Göttin! Welche Freude, sie aufzutreiben, den Drachen zu fassen,
thessalische Jagdspieße in der Nähe meines goldenen Haars zu balancieren, sie dann fliegen zu
lassen.

GROSSMUTTER
Warum, mein Kind, diese ängstlichen Sorgen? Was hast du mit der Jagd zu tun? Warum so eifrig für
die fließende Quelle, wenn hart mit diesen Türmen steht ein Hügel, gut bewässert, wohin du frei
ziehen kannst?

EVI
O Maria, der über die Schlange triumphiert, wäre ich auf deinem Weg, die du venezianische Ratten
bändigst!

GROSSMUTTER
Warum verrätst du deinen Wahnsinn in diesen wilden wirbelnden Wörtern? Jetzt solltest du den
Hass weg zu den Hügeln tragen, um wilde Tiere zu jagen, und jetzt deine Sehnsucht ist, mit dem
Pferd über den wellenlosen Sandstrand zu reiten. Das braucht ein listiger Seher, um zu sagen, was
für eine Gottheit es ist, die dich vom Kurs ablenkt und die Sinne betört, mein Kind.

EVI
(ruhiger)
Ach, ich, ach! Was habe ich getan? Wohin habe ich mich verirrt, meine Sinne verlassen? Schlimm,
schlimm! Von einem Dämonenfluch getroffen! Weh mir! Bedecke meinen Kopf wieder,
Großmutter. Schande erfüllt mich für die Worte, die ich gesprochen habe. Verbirg mich denn; aus
meinen Augen die Tränen fließen, und für die große Schande wende ich die ab. Es ist schmerzhaft,
wieder zu Sinnen zu kommen, und der Wahnsinn, das Böse, obwohl es schlimm ist, hat den Vorteil,
dass man keine Kenntnis vom Sturz seiner Vernunft hat.

GROSSMUTTER
Da bedecke ich dich; aber wann wird der Tod meinen Körper im Grab verstecken? Viele
Unterrichtsstunden unterrichten mich. Ja, sterbliche Menschen sollten sich verpflichten, nur
Freundschaften zu pflegen, aber nicht auf solche, die den Kern des Herzens angreifen; Zuneigung
und Bindungen sollten leicht sein, damit sie entschlüpfen oder sich festziehen. Denn ein armes
Herz, um für zwei zu trauern, wie ich für meine Herrin tu, ist eine Last, wund zu tragen. Männer
sagen, dass zu große Beschäftigungen im Leben mehr Ursache der Enttäuschung als der Freude
sind, und zu oft sind sie Feinde für die Gesundheit. Darum lobe nicht das Übermaß so sehr wie die
Mäßigung, und mir werden weise Männer zustimmen.

(Evi fällt zurück auf das Sofa.)

FÜHRERIN DES CHORES


O alte Dame, treue Großmutter von Evi, unserer Gräfin, wir sehen ihre leidige Not; aber was es ist,
das ihr fehlt, das können wir nicht erkennen, und so will ich von dir lernen und deine Meinung
hören.

GROSSMUTTER
Ich frage sie, bin aber nicht klüger, denn sie wird nicht antworten.

FÜHRERIN
Sagt sie auch nicht, welche Quelle diese Sorgen haben?

GROSSMUTTER
Die gleiche Antwort, die du annehmen musst, denn sie ist auf jedem Punkt stumm.

FÜHRERIN
Wie schwach und verzehrt ist ihr Körper!

GROSSMUTTER
Welches Wunder? Es sind drei Tage, seit sie das letzte Essen gekostet hat.

FÜHRERIN
Ist dies Verliebtheit oder ein Versuch zu sterben?

GROSSMUTTER
Es ist ihr Tod; dieses Fasten zielt auf das frühe Ende des Lebens.

FÜHRERIN
Eine seltsame Geschichte, wenn sie ihren Mann befriedigt.

GROSSMUTTER
Sie verbirgt ihm ihr Leid, und schwört, sie sei nicht krank.

FÜHRERIN
Kann er es nicht aus ihrem Gesicht erraten?

GROSSMUTTER
Er ist nicht jetzt in seinem eigenen Land.

FÜHRERIN
Aber stehst du nicht in deinem Bemühen, ihre Beschwerde, ihre Meinung herauszufinden?

GROSSMUTTER
Ich habe jeden Plan und alles vergeblich versucht; doch auch jetzt will ich meinen Eifer nicht
lockern, dass du auch, wenn du bleibst, meine Hingabe an meine unglückliche Geliebte bezeugst.
Komm, komm, mein liebes Kind, lass uns vergessen, uns beide, unsere früheren Worte; sei sanfter,
glätte die düstere Stirn und verändere die Strömung deines Gedankens, und ich, wenn es mir nicht
gelungen ist, dich zu stören, werde es sein lassen und einen besseren Weg finden. Wenn du krank
bist mit Krankheiten, die du nicht nennen kannst, da sind Frauen hier, um es dir recht zu machen;
wenn aber deine Mühe den Ohren der Menschen preisgegeben werden kann, so sprich, dass die
Ärzte darüber sprechen können. Komm denn, warum so stumm? Du sollst nicht so stumm bleiben,
mein Kind, sondern schelte mich, wenn ich falsch spreche, oder, wenn ich guten Rat gebe, gib ein
Wort, einen Blick auf diese Weise! Ah, Freunde, wir verschwenden unsere Mühe zu keinem Zweck;
wir sind so weit weg wie immer; sie würde nicht auf meine Argumente zurückgreifen, noch wird sie
nachgeben jetzt. Nun, werde hartnäckiger als das Meer, aber sei versichert, dass, wenn du stirbt,
dann bist du eine Verräterin an deinen Kindern, weil sie die Hallen ihres Vaters nicht erben werden,
ja, durch diese Kriegerin, die einen Sohn gebar, Zu herrschen über euch, einen unehelichen Sohn
hat sie geboren, aber nicht ein Bastard gezüchtet, wie du gut weißt, sondern eben Milan - -

(Bei der Erwähnung seines Namens wird Evis Aufmerksamkeit plötzlich gefangen.)

EVI
Ah! Oh!

GROSSMUTTER
Ha! Konnte dich der Name berühren?

EVI
Du hast mich aufgerichtet, Großmutter; ich beschwöre dich bei der Göttin, erwähne diesen jungen
Mann nicht mehr.

GROSSMUTTER
Lebendig bist du wieder, aber du weigerst dich noch, deinen Kindern zu helfen und dein Leben zu
bewahren.

EVI
Meine Babys liebe ich, aber es gibt einen anderen Sturm, der mich durchwühlt.

GROSSMUTTER
Enkelin, sind deine Hände vom Blutvergießen rein?

EVI
Meine Hände sind rein, aber auf meiner Seele ruht ein Flecken.

GROSSMUTTER
Die Frage der geheimen Hexerei eines Gegners?

EVI
Ein Freund ist mein Zerstörer, ein Unwilliger wie ich.

GROSSMUTTER
Hat Thorstein etwas Unrechtes getan?

EVI
Niemals darf ich ihm untreu sein.

GROSSMUTTER
Welches seltsame Geheimnis ist es, das dich treibt, zu sterben?

EVI
O, lass meine Sünde und mich allein, Es ist nicht, dass ich gegen dich sündigte.

GROSSMUTTER
Niemals willentlich! Und wenn ich versage, bin ich dicht vor deiner Tür.

EVI
Wie jetzt? Du übst Kraft im Festhalten meiner Hand.

GROSSMUTTER
Ja, und ich werde nie meinen Halt auf deinen Knien verlieren.

EVI
Weh für dich! Meine Sorgen, solltest du sie kennen lernen, so würde ich dich zurückschlagen.

GROSSMUTTER
Was für ein schmerzender Kummer für mich, nicht zu gewinnen?

EVI
Es wird wird der Tod für dich sein; obwohl für mich das bringt großen Ruhm.

GROSSMUTTER
Und versteckst du diesen Segen trotz meiner Gebete?

EVI
Ich tue es, denn es ist aus Scham. Ich plane eine ehrenvolle Flucht.

GROSSMUTTER
Sage es, und deine Ehre wird heller leuchten.

EVI
Hinweg, ich beschwöre dich; lass meine Hand los.

GROSSMUTTER
Ich will nicht, denn die Gabe, die du mir gegeben hast, wird mir jetzt verweigert.

EVI
Ich gebe es dir aus Ehrfurcht für deine heilige flehende Berührung.

GROSSMUTTER
Von nun an halte ich meinen Frieden; es ist dein Friede, von dem jetzt zu sprechen isst.

EVI
Ah! Glücklose Mutter, was für eine Liebe war dein!

GROSSMUTTER
Ihre Liebe zum Eber? Enkelin, oder was meinst du?

EVI
Und wehe dir! Meine Großmutter, die Braut des Heiligen Geistes.

GROSSMUTTER
Was fehlt dir, Kind? Sprichst krank von den Verwandten.

EVI
Ich selbst die Dritte zu leiden! Wie bin ich zerstört wurde!

GROSSMUTTER
Du schlägst mich stumm! Wo endet diese Geschichte?
EVI
Dieser Eros ist seit langem unser Fluch.

GROSSMUTTER
Ich weiß nicht mehr, was ich lernen soll.

EVI
Ah! Würdest du mir sagen, was ich zu sagen habe?

GROSSMUTTER
Ich bin keine Prophetin, Geheimnisse zu enträtseln.

EVI
Was bedeuten sie, wenn sie von Menschen sprechen, die von Eros besessen sind?

GROSSMUTTER
Das süßeste und bitterste, mein Kind.

EVI
Ich werde nur das Bittere finden.

GROSSMUTTER
Ha! Mein Kind, bist du verliebt?

EVI
Der Sohn von Anna Katharina ist es.

GROSSMUTTER
Meinst du Milan?

EVI
Du, nicht ich, die seinen Namen aussprach.

GROSSMUTTER
O Gott im Himmel! Was ist das, mein Kind? Du hast mich ruiniert. Empörend!

EVI
Ich werde nicht leben und es ertragen; hassenswert ist das Leben, hassenswert für meine Augen das
Licht. Dieser Körper, in dem ich gefangen, ich werde ihn ablegen und mich vom Dasein durch
meinen Tod befreien. Lebe wohl, mein Leben ist nicht mehr. Ja, für den Keuschen habe ich böse
Leidenschaften, gewinne seinen Willen vielleicht, aber noch hat er seine Keuschheit. Venus, so
scheint es, ist doch keine Göttin, sondern etwas Anderes, ein Dämon, denn sie ist der Untergang
meiner ganzen Familie.

CHOR DER FRIESISCHEN FRAUEN


O, zu deutlich hörten wir unsere Gräfin erheben ihre Stimme, um ihre überraschende Geschichte
des erbärmlichen Leidens zu erzählen. Komm, Tod, bevor ich deinen Zustand des Gefühls, geliebte
Herrin, erreiche. O schrecklich! Wehe für diese Leiden! Wehe für die Sorgen, die die Sterbliche
fressen! Du bist zerstört worden! Du hast deine Sünde dem Licht des Himmels offenbart. Was hat
jeder Tag und jede Stunde für dich noch? Ein seltsames Ereignis wird in diesem Haus vor sich
gehen. Denn es ist nicht mehr unsicher, wo der Stern deiner Liebe steht, du unglückliche Tochter
von Baltrum.

EVI
Frauen von Friesland, die hier am Grenzrand des Landes wohnen, oft schon in achtloser Stimmung
durch die langen Stunden der Nacht, da frage ich mich, warum das Leben des Menschen verdorben
ist; und es scheint mir, dass ihr böser Fall nicht auf eine natürliche Urteilsverletzung
zurückzuführen ist, denn es gibt viele mit Gefühl für verbundene Dinge, aber wir müssen die Sache
in diesem Licht betrachten: durch Lehren und Erfahrung, das Recht zu lernen, einige mit Trägheit,
andere lieber mit Vergnügen irgendeiner Art oder andere aus Pflicht. Jetzt hat das Leben viel
Vergnügen, langwieriges Gespräch und Freizeit, dieses verführerische Übel; ebenso gibt es Scham,
die von zwei Arten ist, eine eine edle Qualität, die andere ein Fluch für Familien; aber wenn für jede
in ihrer eigenen Zeit es klar bekannt war, konnten diese beiden nicht die selben Buchstaben haben,
um sie zu bezeichnen. So, da ich mich zu diesen Punkten entschlossen hatte, war es nicht
wahrscheinlich, dass jede Droge mich ändern würde und mich das Gegenteil denken ließe. Und ich
werde das auch so sagen, wie mein Urteil erging. Als mich die Liebe verwundete, wünschte ich mir,
wie ich am besten den klugen Milan ertragen könnte. Von diesem Tage an fing ich an zu schweigen,
was ich erlitt. Denn ich vertraue nicht auf Ratgeber, die gut wissen, dass sie anderen aus Anmaßung
vortragen, aber selbst unzählige Sorgen haben. Als nächstes habe ich die edle Ausdauer dieser
mutwilligen Gedanken, Streben nach Dauer für den Sieg. Und zuletzt, wenn es mir nicht gelingen
konnte, die Liebe zu meistern, mühte ich mich, zu sterben; und keiner kann mein Ziel verfolgen.
Denn ich würde meine Tugend allen erscheinen lassen, meine Schande können wenige zu bezeugen.
Ich kannte meine kränkliche Leidenschaft; um ihm zu widerstehen, sah ich, wie berüchtigt ich sein
müsste; und mehr, ich lernte so gut zu wissen, dass ich nur ein Weib war, das die Welt verabscheut.
Flüche, scheußliche Flüche auf jene Frau, die ihren Ehegatten zuerst für ihre Liebhaber außer ihrem
Herrn beschämte! Es war aus edlen Familien dieser Fluch, dass er begann, unter unserem
Geschlecht sich zu verbreiten. Denn wenn die edle Schande bei den Edlen herrscht, das arme Volk
wird natürlich denken, dass es richtig ist. Die auch ich hasse, die einen Beruf aus der Reinheit
machen, wenn auch im Geheimen rücksichtslose Sünder. Wie können diese, unter der
Schaumgeborenen Venus, ihren Ehemännern noch ins Gesicht sehen? Spüren sie niemals einen
schuldigen Nervenkitzel, dass ihre Mittäter, die Nacht oder die Kammern ihres Hauses, eine
Stimme finden und sprechen? Das ist es, was mich aufruft, zu sterben, gütige Freundinnen, damit
ich meinen Herrn und die Kinder, die ich geboren habe, rechtfertige. Nein! Mögen sie aufwachsen
und wohnen im herrlichen Emden, frei zu sprechen und zu handeln, Erben eines so schönen Ruhms,
wie eine Mutter nur vermachen kann. Denn zu wissen, dass Vater oder Mutter gesündigt haben,
verdreht das stählernste Herz zur Sklaverei. Diese allein, sagen die Menschen, können die
Schlachten des Lebens aushalten, eine gerechte und tugendhafte Seele, in der auch immer Gott lebt.
Zur Zeit entlarvt der Schurke sich bald oder spät und hält ihnen einen Spiegel vor, wie einige
blühende Mädchen, unter solchen mag ich nie gesehen werden!

FÜHRERIN DES CHORS


Schau jetzt! Wie schön ist Keuschheit betrachtet, deren Frucht einen guten Ruf hat unter den
Menschen.

GROSSMUTTER
Meine Gräfin, wahr ist dein Märchen von Wehe, aber in letzter Zeit erzählt, für den Augenblick
schlägt es mich mit der wilden Warnung, aber jetzt reflektiere ich über meine Torheit; die zweiten
Gedanken sind oft am besten sogar mit Männern. Dein Schicksal ist keine Seltenheit und keine
Berechnung; du kämpft durch die Passion, die Venus sendet. Du bist verliebt; welches Wunder? So
sind viele andere auch. Willst du dich verderben? Das bringt wenig Gewinn, ich denke, für die, die
lieben oder doch lieb haben ihre Kameraden, wenn der Tod ihr Ende sein muss; denn wenn die
Liebe der Gräfin in ihrer Macht größer ist, als der Mensch ertragen kann, so ist sie doch gnädig, die
Herzen zu erbitten, und nur, wenn sie einen stolzen, unnatürlichen Geist findet, nimmt sie den
Glauben an sie. Der Liebe Weg ist am Himmel, und mitten im Ozean schwimmt sie; von ihr sind
alle Naturquellen; sie sät die Samen der Liebe, begeistert das warme Verlangen, dem wir Kinder der
Mutter Erde alles verdanken. Diejenigen, die mit Büchern uralter Schriftgelehrten zu tun haben oder
sich mit Lernzwecken beschäftigen, wissen, wie die Götter die Menschen liebten; so blieben doch
diese im Himmel. Willst du nicht weichen? Dein Vater würde, wie es scheint, dich zu besonderen
Bedingungen für die Herren gezeugt haben, wenn du in diesen Gesetzen nicht leben willst. Wie
viele, ich bitte dich, Männer von goldenem Sinn, wenn sie ihre Frauen untreu sehen, tun, als ob sie
es nicht sähen? Wie viele Väter, wenn ihre Söhne in die Irre gegangen sind, helfen ihnen in ihrer
Liebe dennoch? Es ist Teil der menschlichen Weisheit, die Tat der Schande zu verbergen. Auch der
Mensch zielt nicht auf eine zu große Verfeinerung in seinem Leben; denn die Menschen können
nicht mit der Genauigkeit selbst das Dach reparieren, das ein Haus deckt; und wie willst du fliehen,
wenn du in eine so tiefe Grube fällst? Nein, wenn du mehr von Gutem als vom Bösem hast, so wirst
du dich mehr als gut erholen, deiner Natur nach. O mein Gott, mein liebes Kind, von den bösen
Gedanken, dass der Müden Stolz verschwunden sei, denn das ist nichts anderes, dieser Wunsch, den
Engeln in Vollkommenheit zu begegnen. Das Gesicht deiner Liebe, es ist der Wille des Himmels.
Krank bist du, wende nicht deine Krankheit zu irgendeinem glücklichen Thema. Denn es gibt Reize
und Zauber, die Seele zu beruhigen; sicherlich einige Heilmittel können für deine Krankheit
gefunden werden. Männer, ohne Zweifel, könnten es lange und spät finden, wenn unsere Frauen
dem Köpfen keinen Schatten entwickeln.

FÜHRERIN
Obwohl sie dir bei deinem gegenwärtigen Bedürfnis den klügeren Ratschlag gibt, Evi, noch lobe ich
dich. Immer noch mag mein Lob grausamer in deinem Ohr klingen, als ihr Ratschlag.

EVI
Es ist diese plausible Zunge, die gute Regierungen und Häuser der Menschen stürzt. Wir sollten
nicht sprechen, um dem Ohr zu gefallen, sondern zu zeigen den Weg, der zu edlem Ruhm führt.

GROSSMUTTER
Was bedeutet diese feierliche Rede? Du brauchst nicht abgerundete Phrasen, sondern einen Mann.
Geradewegs müssen wir uns bewegen, um ihm offen zu sagen, wie es mit dir steht. Wäre nicht dein
Leben zu einer solchen Krise gekommen, oder wärst du voll Selbstbeherrschung, die ich lobe, und
wenn ich deine Leidenschaften auch befriedigen wollte, aber jetzt ist es ein Kampf, der heftig ist,
dein Leben zu retten, und deshalb weniger Schuld zu tragen.

EVI
Verfluchter Vorschlag! Frieden, Großmutter! Diese schändlichen Worte sollst du nie wieder
aussprechen!

GROSSMUTTER
Schande, vielleicht, aber noch besser für dich als falsche Ehre. Besser diese Tat, wenn sie dein
Leben retten wird, als dieser Name, den dein Stolz dich töten heißt.

EVI
Ich beschwöre dich, geh nicht weiter! Denn deine Worte sind plausibel, aber berüchtigt; denn
obgleich noch der Eros meine Seele nicht untergraben hat, so werde ich, wenn ich mich in
scharfsinnigen Worten an deinen schlechten Vorschlag halte, in die Schlucht geleitet werden, aus
der ich jetzt entfliehe.

GROSSMUTTER
Wenn du von diesem Geist bist, so hast du gesündigt; aber wie es ist, höre mich; denn das ist der
nächste beste Kurs; ich habe in meinem Hause Zauber, um deine Liebe zu besänftigen, aber eben
jetzt dachte ich an sie; diese heilen dich von deiner Krankheit auf keine schändlichen Art, dein
Verstand bleibt unverletzt, wenn du willst, aber sei tapfer. Aber von ihm, den du begehrst, müssen
wir irgendein Zeichen, ein Wort oder ein Fragment seines Gewandes erhalten und dadurch zwei zu
Einer Liebe verbinden.

EVI
Ist deine Droge eine Salbe oder ein Trank?

GROSSMUTTER
Ich kann es nicht sagen; sei zufrieden, meine Enkelin, davon profitiere und stell keine Fragen.

EVI
Ich fürchte, du wirst mir deine Weisheit beweisen.

GROSSMUTTER
Wenn du das fürchtest, bekenne dich, du fürchtest dich vor allem; aber warum dein Schrecken?

EVI
Damit du dem Sohn von Thorstein kein Wort davon einhauchst.

GROSSMUTTER
Frieden, meine Enkelin! Ich werde alles gut machen; nur du bist, Schaumgeborene Venus, meine
Partnerin in der Arbeit! Und für den Rest meiner Bestimmung wird es genug sein, dass ich es
unseren Freundinnen innerhalb des Hauses erzähle.

(Die Großmutter geht in den Palast.)

CHOR DER FRIESISCHEN FRAUEN

O Liebe, Liebe, dass aus den Augen diffuse weiche Sehnsucht fließt, die auf die Seelen derer
kommt, mit denen du kämpfst gegen die süße Gnade, oh, nie in böser Stimmung erscheine mir,
noch aus Zeit und Stimmung fliehe! Auch Feuer und ein Meteor schließen einen mächtigeren Pfeil
als Eros. Müßig, müßig durch die Bäche der Ems und in den heiligen Tabernakeln von Jesus,
Frieslands Haufen bringen die geschlachteten Rinder; während die Liebe, die wir anbeten, Liebe,
die Königin der Menschen, die den Schlüssel zu Jesu heiligem Herzen hat, die Liebe würdige nicht
jenen, der, wenn er kommt, Abfall auf den Altar legt und seinen Weg zu sterblichen Herzen durch
weit verbreitetes Weh markiert. Da war dieses Mädchen in der Herrlichkeit Dornum, ein Mädchen,
das nicht kannte verheiratete Freuden; es ließ sie die Königin der Liebe von ihrem Haus über das
Meer entreißen und gab ihr einen Franken-Sohn, mitten in Blut und Rauch und mörderischen
Heiratshymnen, um ihr ein verzweifelter Teufel der Hölle zu sein; wehe, wehe für sein Werben! Ah!
Heilige Mauern von Emden, ah, Quelle der Ems, könntet ihr bezeugen, welchen Kurs die Königin
der Liebe verfolgt. Denn mit dem lodernden Pfeilen hat sie die mystische Ehe von Maria, der
Mutter des gottgezeugten Jesus, geheiligt. Alles, was sie inspirieren wird, war voller Ehrfurcht vor
der Königin der Liebe und flog wie eine Biene vor ihr hin und her.

EVI
Frieden, o Frauen, Frieden! Ich bin ruiniert!

FÜHRERIN DES CHORS


Was, Evi, ist dieses furchtbare Ereignis in deinem Haus?
EVI
Stille! Lasst mich hören, was die drinnen sagen.

FÜHRERIN
Ich schweige; das ist sicher das Vorspiel zum Bösen.

EVI
Große Göttin! Wie schrecklich sind meine Leiden!

CHOR
Welch ein Schrei! Welcher laute Alarm, was du sagst, was für ein plötzlicher Schrecken, Herrin, der
deine Seele in Bestürzung versetzt.

EVI
Ich bin ruiniert. Steht hier an der Tür und hört das Geräusch, das im Hause auftaucht.

CHOR
Du bist schon an der verschlossenen Tür; dies ist für dich, um die Töne zu hören, die von innen
heraus gehen. Und sag mir, o sag mir, was Böses zu Fuß kommen kann.

EVI
Es ist der Sohn der Pferde-liebenden Anna Katharina, der Milan genannt wird, und der
jungfräuliche Flüche auf seine Dienerin schleudert.

CHOR
Ich höre ein Geräusch, aber kann nicht sagen, wie es kommt. Ah! Es ist durch die Tür dass der
Schall dich erreichte.

EVI
Ja, ja, er nennt es eindeutig ein Zwischenspiel zwischen dem Laster und der der Ehre seines Herrn.

CHOR
Wehe, wehe uns! Du bist verraten, liebe Frau! Welchen Rat sollen wir dir geben? Dein Geheimnis
ist offenbart, du bist völlig ruiniert.

EVI
Ah weh mir!

CHOR
Verraten von Freunden!

EVI
Sie hat mich ruiniert, indem ich von meinem Unglück gesprochen habe; zwar nett gemeint, aber ein
kranker Weg, um meine Krankheit zu heilen.

FÜHRERIN DES CHORS


Was willst du nun tun in deinem grausamen Dilemma?

EVI
Ich kenne nur einen Weg, eine Heilung für diese meine Leiden, und das ist der sofortige Tod.
(Milan platzt aus dem Palast, gefolgt von der Großmutter.)

MILAN
O feuchte Mutter Erde! O Sonne, unbewölkte Kugel! Welche Worte, ungeeignet für alle Lippen,
haben meine Ohren erreicht!

GROSSMUTTER
Frieden, mein Liebster, damit nicht jemand deinen Schrei hören kann.

MILAN
Ich kann solche schrecklichen Worte nicht hören und meinen Frieden fassen.

GROSSMUTTER
Ich flehe dich an bei deiner rechten Hand.

MILAN
Lass meine Hand, berühre nicht meinen Mantel.

GROSSMUTTER
O zu deinen Knien bete ich, zerstöre mich nicht ganz.

MILAN
Warum sagst du das, wenn, wie du vorgibst, deine Lippen schuldlos sind?

GROSSMUTTER
Mein Liebster, das ist keine Geschichte, die im Ausland zu hören ist.

MILAN
Eine tugendhafte Geschichte wird größer gereizt.

GROSSMUTTER
Verschmähe niemals dein Gelübde, mein Liebster.

MILAN
Meine Zunge hat ein Gelübde abgelegt, aber nicht mein Herz.

GROSSMUTTER
Mein Liebster, was willst du tun? Zerstören deine Freunde?

MILAN
Freunde in der Tat! Die Bösen sind keine Freunde von mir.

GROSSMUTTER
Verzeihung; Irren ist menschlich, Kind.

MILAN
Großer Gott, warum ließest du, zum Schmerz des Mannes, die Frau, die böse Schlange, wohnen, wo
die Sonne scheint? Hättest du uns doch gewürdigt, dass sich die Menschheit vermehren sollte ohne
Frauen, dass sie ihre Samen hätten aufziehen sollen, sondern hätten in deinen Tempeln Gold oder
Eisen oder schwere Bronze bezahlt und eine Beischläferin gekauft, so in der Unabhängigkeit
wohnend, von Frauen frei. Aber jetzt, sobald wir diese Plage in unser Haus bringen, bringen wir
ihre Macht auf unseren Boden. Daraus wird deutlich, was für ein großer Fluch eine Frau ist: der
Vater, der sie gezeugt und gepflegt hat, um sich von der Närrin zu befreien, gibt ihr einen Wächter
und wickelt sie ein; während der Ehemann, der das schädliche Gift in sein Haus nimmt, sein
trauriges Idol zärtlich in feiner Kleidung deckt und sie in Roben ertränkt und das unglückliche Licht
vergeudet den Reichtum seines Hauses. Denn er ist in diesem Dilemma; sagen sie, seine Ehe hat
ihm gute Verbindungen gebracht, ist er froh, die Frau zu behalten, die er verabscheut; oder, wenn er
eine gute Frau bekommt, aber nutzlose Verwandtschaft, versucht er, das Pech mit dem Guten zu
ersticken. Aber es ist am einfachsten für ihn, die sich in seinem Haus als Frau nur als Zahl
niedergelassen hat, unfähig in ihrer Einfachheit. Ich hasse kluge Frauen; nie darf sie in mein Haus
treten, die mehr wissen will, als die Frauen wissen können; denn in diesen studierten Frauen pflanzt
die Liebe einen größeren Vorrat an Schurkerei, während die kunstlose Frau in ihrem flachen Witz
aus Leichtsinn nackt ist. Kein Diener hätte jemals Zugang zu einer Frau haben sollen, aber die
Menschen sollten mit ihnen bissigen Tieren nicht reden, nicht leben, in welchem Fall sie nicht mit
irgendjemandem sprechen und ihnen nicht von jenen geantwortet wird. Aber wie es ist, haben die
Gottlosen in ihren Gemächern Schlechtigkeit, und ihre Diener tragen es ins Ausland. Selbst so,
Elende, du kamst, dich mir in einem Verbrechen an der Ehre meines Vaters zu verbinden; weshalb
ich diesen Fleck in laufenden Strömen wegwaschen und das Wasser in meine Ohren stürzen muss.
Wie könnte ich so ein Verbrechen begehen, wenn ich durch die Erwähnung von ihr mich
verschmutzt fühle? Sei gesund, Frau, es ist nur mein religiöser Skrupel, der rettet dich. Denn wäre
ich nicht unerwartet von einem Gelübde gefangen worden, beim Himmel, ich hätte es nicht
versäumt, meinem Vater alles zu sagen. Aber jetzt will ich aus dem Hause weg, solange Thorstein
im Ausland ist, und werde strenge Stille behaupten. Aber wenn mein Vater kommt, werde ich
zurückkehren und sehen, wie du und deine Herrin ihm gegenübersteht, und so werde ich durch
Erfahrung das Ausmaß eurer Kühnheit kennen lernen. Verdammnis packe euch beide! Ich kann nie
meinen Hass für Frauen befriedigen! Auch wenn einige sagen, das sei immer mein Thema, denn in
Wahrheit sind sie immer böse. Also lasse eine Frau sich als keusch beweisen, oder lass mich noch
immer auf ihr herumtrampeln.

(Milan im Zorn ab.)

CHOR
O das grausame, unglückliche Schicksal der Frauen! Welche Kunst, welche Argumente haben wir,
sobald wir eine Bemühung gemacht haben, mit dem Handwerk den eng gezogenen Knoten zu
lösen?

EVI
Ich habe mein Wüste gefunden. O Erde, o Tageslicht! Wie kann ich dem Schicksalsschlag
entgehen? Wie meine Qualen verbergen, freundliche Freundinnen? Welcher Gott kommt, mir zu
helfen, was für Sterbliche, um mich zu rette und mir in der Ungerechtigkeit zu helfen? Das
gegenwärtige Unglück meines Lebens lässt keine Flucht zu. Unglückliche Ich von meinem ganzen
Geschlecht!

FÜHRERIN DES CHORS


Ach, leider! Die Tat ist vollbracht, deine Pläne sind schief gegangen, meine Gräfin, und alles ist
verloren.

EVI
(zur Großmutter)
Verfluchte Frau! Verräterin deinen Freunden! Wie hast du mich ruiniert! Möge Gott, mein Schöpfer,
dich schlagen mit seinem feurigen Keil und entwaffne dich an deinem Platz. Habe ich deinen
Zweck nicht vorausgesehen, habe ich dir nicht geboten, über die Sache, die jetzt meine Schande ist,
Schweigen zu halten? Aber du wolltest nicht still sein; weshalb mein guter Name nicht mit mir zum
Grabe gehen wird. Aber jetzt muss ich ein anderes Schema aufstellen. Der Jugendliche, in der
Schärfe seiner Wut, wird sagen seinem Vater von meiner Sünde und füllen die Welt mit Geschichten
zu meiner Schande. Verdammnis ergreife dich und jeden einmischenden Narren, der mit
unehrlichen Mitteln unwilligen Freunden dienen möchte!

GROSSMUTTER
Herrin, du magst verurteilen den Unfug, den ich getrieben habe, denn für Kummer überwältigt dein
Gericht; doch kann ich dir antworten, wenn du es hörst. Ich habe dich gepflegt; ich liebe dich
immer noch; aber in meiner Suche nach Medizin, um deine Krankheit zu heilen, fand ich, was ich
am wenigsten suchte. Hätte ich aber Erfolg gehabt, wäre ich weise genannt worden, denn die
Anerkennung, die wir für unsere Weisheit erlangen, wird an unserem Erfolg gemessen.

EVI
Ist es gerecht, ist es eine Befriedigung für mich, dass du mich zuerst verwunden solltest, dann
balsamische Worte mir gibst?

GROSSMUTTER
Wir gehen zu lange davon aus; ich war nicht klug, ich besitze keine Weisheit; aber es gibt noch
Wege der Flucht aus der Not, mein Kind.

EVI
Sei töricht von nun an; das Böse war dein erster Rat für mich, böse nach deinem versuchten
Schema. Beginne neu und verlasse mich, schau auf dich selbst; ich werde mein eigenes Vermögen
für das Beste arrangieren.

(Die Großmutter ab in den Palast.)

Ihr lieben Töchter Frieslands, gebt mir den einzigen Segen, den ich ersehne: In der Stille begrabt,
was ihr hier gehört habt.

FÜHRERIN
Bei der majestätische Maria, dem Kind Gottes, schwöre ich, dass ich deine Leiden niemals
preisgeben werde.

EVI
Es ist gut. Aber ich, mit all meinem Gedanken, kann aus diesem Unglück nur einen Ausweg finden,
um so die Ehre meiner Kinder zu retten und mir etwas Hilfe zu geben, wie es steht. Denn nie werde
ich Schande über meine Heimat bringen, noch werde ich, um ein armes Leben zu retten, dem
Thorstein nach meiner Schande ins Gesicht sehen.

FÜHRERIN
Bist du denn etwa vom Leid geheilt?

EVI
Durch den Tod! Die Mittel dazu muss ich mir ausdenken.

FÜHRERIN
Stille!

EVI
Du mindestens rate mir gut. Denn an diesem Tag werde ich Venus, die Zerstörerin, erfreuen, indem
ich mein Leben hingebe und mich selbst von der grausamsten Liebe erobern lasse! Und doch wird
mein Sterben der Fluch eines Anderen sein, damit er nicht lerne, über mein Unglück zu jubeln; aber
wenn er die selbe Plage mit mir teilen will, wird er die Weisheit finden.

(Evi betritt den Palast.)

CHOR DER FRIESISCHEN FRAUEN


O zu finden irgendeine pfadlose Höhle, dort durch die schöpferische Hand Gottes zum Vogel zu
werden! Hinweg würde ich zu des Rgeins Wellenschlag und zu den Wassern der Donau fliegen, wo
die unglücklichen Töchter des Vaters in ihrem Kummer um Jesus in die düstere Flut die
bernsteinfarbene Brillanz ihrer Tränen streuen. Und zu dem Apfelgarten Avalon jener Minnesänger
im Westen würde ich kommen, wo der Ozean nicht mehr den Seglern die Durchfahrt über die tiefe
Dunkelheit gewährt, und wo sie dort die heilige Hölle finden, die von Hel bewacht wird, wo das
Wasser vom Manna fastet, und steigen dann auf zum Thronsessel Gottes in seinem himmlischen
Jerusalem, und die heilige Erde, die freigebige Mutter, schenkt Wonnen, ihren himmlischen Brüsten
entspringend. O weiß geflügeltes Boot, das von der steigenden Ozeanwelle meine gräfliche Geliebte
von ihrem glücklichen Vaterhaus holte, um meine Gräfin unter dem Schmerz der Braut zu krönen!
Sicherlich waren böse Vorzeichen in jenem Hafen, mindestens von Baltrum, über diesem Schiff,
und die Mannschaft schnitt seine verdrehten Tau-Enden am Strand von Norddeich, und ans Land
heraus trat sie. Woher kommt es, dass ihr Herz zermalmt ist, grausam von Venus mit unheiliger
Liebeslust bedrängt! So wird sie durch bitteren Schmerz in ihrer Brautlaube eine Schlinge binden,
um sie an ihren schönen weißen Hals zu befestigen, um für diese verabscheuungswürdige Menge
aus dem Leben zu scheiden, die alle ihrem Namen und ihrem Ruhm schmeicheln, und so zu
befreien die Seele vom Leidensstachel!

(Die Großmutter stürzt aus dem Palast.)

GROSSMUTTER
Hilfe! Zur Rettung alle, die in der Nähe des Palastes stehen! Sie hat sich aufgehängt, unsere Gräfin,
die Frau von Thorstein!

FÜHRERIN DES CHORS


Wehe dem Tag! Die Tat ist getan; unsere gräfliche Herrin ist nicht mehr, tot hängt sie in der
baumelnden Schlinge.

GROSSMUTTER
Eilt! Manche bringen ein zweischneidiges Messer mit, um den Knoten um ihren Hals zu
zerschneiden.

ERSTER HALBCHOR
Freundinnen, was sollen wir tun? Denkt ihr, wir sollten das Haus betreten und die Gräfin aus der
engen Schlinge lösen?

ZWEITER HALBCHOR
Warum sollten wir? Sind hier nicht junge Diener? Zu viel zu tun, ist kein sicherer Weg im Leben.

GROSSMUTTER
Legt die unglückselige Leiche hin, streckt die Gliedmaßen aus. Das war eine bittere Art, zu Hause
zu sitzen und das Haus meines Herrn zu behüten!

(Die Großmutter geht hinein.)

FÜHRERIN DES CHORS


Sie ist tot, die arme Dame; das höre ich. Schon breiten sie die Leiche aus.

(Thorstein und sein Gefolge sind unbemerkt eingetreten.)

THORSTEIN
Ihr Frauen, könnt ihr mir sagen, was der Aufruhr im Palast bedeutet? Da kam der Klang der Diener,
die bitterlich vor meinen Ohren weinten. Keiner von meinem Haushalt möchte die Tore weit öffnen
und mich als Pilger von dem prophetischen Schrein in Lourdes erfreuen. Hat er den alten Konrad
getroffen? Nein, obwohl er in Jahren schon weit fortgeschritten ist, sollte ich trauern, sollte er dieses
Haus verlassen.

FÜHRERIN DES CHORS


Es ist nicht gegen den alten Konrad, dass dieses Schicksal, um dich zu schlagen, diesen Schlag
anstrebt; bereite deine Sorge auf einen jüngeren Leichnam vor.

THORSTEIN
Weh mir! Ist es ein Kind, das der Tod beraubt mich eines Kindes?

FÜHRERIN
Sie leben; aber, grausamste Nachricht von allem für dich, ihre Mutter ist nicht mehr!

THORSTEIN
Was! Meine Frau tot!? Durch welchen grausamen Zufall?

FÜHRERIN
Über ihren Hals band sie den Knoten.

THORSTEIN
Hatte die Trauer ihr Blut erhitzt? Oder was war ihr widerfahren?

FÜHRERIN
Ich weiß es, aber jetzt bin ich im Haus angelangt, um deinen Kummer zu beklagen, o Thorstein.

THORSTEIN
Weh mir! Warum habe ich meinen Kopf mit geflochtenen Girlanden gekrönt, wenn das Unglück
meine Heimkehr grüßt? Entriegelt die Türen, Diener, löst ihre Riegel, damit ich den kläglichen
Anblick sehe, meine Frau, deren Tod für mich der Tod ist!

(Die zentralen Türen des Palastes öffnen sich, die Leiche zu offenbaren.)

Weh! Wehe dir für dein klägliches Los! Du hast dir selbst Schmerzen tief genug angetan, um diese
Familie zu stürzen. Ah! Ah! Die Frechheit des Todes durch Gewalt und unnatürliche Mittel, die
verzweifelte Anstrengung der eigenen armen Hand! Wer warf den Schatten über dein Leben, du
meine arme schöne Dame?

(Thorstein singt)

Ach, mein grausames Los!


Kummer hat sein Schlimmstes an mir getan!
O Glück, wie stark hast du
Deinen Fuß auf mich
Und auf mein Haus gestellt,
Durch teuflische Hände,
Die einen unerwarteten Fleck mir zufügen!
Nein, vollkommene Erschöpfung meines Lebens,
So dass ich nicht mehr lebe;
Denn ich sehe, ach,
So breit einen Ozean der Trauer,
Dass ich nie wieder schwimmen kann,
Um wieder das Ufer zu erreichen,
Noch mit der Brust
Durch die Flut dieser Katastrophe!
Wie soll ich von dir sprechen,
Meine arme liebe Frau,
Was erzähle ich von leidendem Leiden?
Du verschwindest wie ein Vogel
Aus dem Verborgenen meiner Hand
Und nimmst einen langen Sprung
Von mir in des Totenreiches Hallen.
Ach und wehe!
Das ist ein bitterer, bitterer Anblick!
Das muss ein Urteil sein,
Das Gott von den Sünden
Eines Vaters gesandt hat.

FÜHRERIN DES CHORS


Mein Fürst, nicht zu dir allein kommt solcher Kummer; du hast eine edle Frau verloren, aber so
viele andere auch.

THORSTEIN
(singt)
Könnte ich mich verbergen
In der schwärzesten Tiefe der Erde,
Um in der Dunkelheit
Mit den Toten
Im Elend zu wohnen,
Nun da ich von deiner lieben Gegenwart frei bin!
Denn du hast mich erschlagen,
Mehr als dich selbst.
Wer kann mir sagen,
Was den tödlichen Schlag verursacht hat,
Der dein Herz erreicht hat, liebe Frau?
Wird mir niemand erzählen, was geschah?
Wird mein Palast vergeblich Schutz geben
Einer Herde von Opferlämmern?
Wehe, wehe für dich, meine Frau!
Kummer vor der Rede,
Vorbei am ehelichen Bett,
Sehe ich in meinem leeren Haus;
Ich bin ein ruinierter Mann,
Mein Zuhause eine Einsamkeit,
Meine Kinder Waisen!

CHOR
Gegangen bist du und verließest uns, du liebste Frau und edelste aller Frauen unterm hellen Auge
der Sonne oder der Nacht beleuchtenden Ausstrahlung. Das arme Haus, was für ein Leid ist dein
Teil jetzt! Unsere Augen sind nass von Tränen, um dein Schicksal zu sehen; aber das Übel, das
folgen soll, hat mich schon lange mit Schrecken erfüllt.

THORSTEIN
Ha! Was bedeutet dieser Brief? Umklammert von ihrer lieben Hand hat er eine seltsame Geschichte
zu erzählen. Hatte ihn die arme Dame als letzte Bitte über meine Ehe und ihre Kinder geschrieben?
Fasse ein Herz, armes Gespenst; keine Frau von nun an wird deinen Thorstein heiraten oder in sein
Haus eindringen. Ah! Wie dein Antlitz mein Sehvermögen blendet! Komm, ich werde das
versiegelte Paket entfalten und die Botschaft des Briefes an mich lesen.

CHOR
Wehe uns! Hier ist noch ein Übel vom Himmel gesandt. Ich schaue, was geschehen ist, ich sollte
mein Los im Leben zählen, das es nicht mehr wert ist, zu gewinnen. Das Haus meines Herrn ist
ruiniert, zu Nichts gemacht, sagen wir. Rette ihn, o Himmel, wenn es sein kann. Höre auf unser
Gebet, denn wir sehen, mit prophetischem Auge, ein Omen, das übel ist.

THORSTEIN
O Schrecken! Weh auf Weh! Und doch kommen sie, zu tief für Worte, zu schwer zu ertragen. Ah
weh mir!

FÜHRERIN DES CHORS


Was ist es? Wenn ich daran teilnehmen darf.

THORSTEIN
(singt)
Dieser Brief redet laut
Von einer schrecklichen Geschichte!
Wohin kann ich meinem Elend entfliehen?
Denn ich bin ruiniert
Und zunichte geworden,
So schrecklich sind die Worte,
Die ich hier so klar finde,
Als ob sie die Worte mir zuschrie;
Weh, Weh mir!

FÜHRERIN
Ach! Deine Worte sind die Vorboten des Schmerzes.

THORSTEIN
Ich kann die verfluchte Geschichte im Portal meiner Lippen nicht mehr halten, grausam ist ihr
Äußeres. Ah weh mir! Milan hat sich durch brutale Gewalt getraut, meine Ehre zu verletzen, indem
er nichts von Gott erduldet, dessen heiliges Auge über allem ist. O Vater Jehova, einmal hast du
versprochen, drei Gebete von mir zu erfüllen; antworte auf einen dieser Wünsche und töte meinen
Sohn, er solle nicht diesem einzigen Tag entfliehen, wenn die Gebete, die du mir gegeben hast,
tatsächlich erhört werden.

FÜHRERIN
O Graf, ich beschwöre dich, rufe zurück das Gebet; nachher wirst du deinen Fehler einsehen. Höre,
ich bete.
THORSTEIN
Es kann nicht sein! Außerdem will ich ihn aus diesem Lande verbannen, und durch eines von zwei
Schicksalen wird er niedergeschlagen werden: Entweder Gott, aus Respekt vor meinem Gebet, wird
seine Leiche in das Haus des Totenreichs werfen; oder verbannen ihn aus diesem Lande, ein
Wanderer zu einem fremden Ufer, dort soll er ein Leben des Elends als Flüchtling leben.

FÜHRERIN
Siehe, da kommt er selbst, dein Sohn Milan, gerade rechtzeitig; entlasse deine schändliche Wut,
Graf Thorstein, und ich sage dir, was für dein Haus am besten ist.

(Auftritt Milan.)

MILAN
Ich hörte deine Stimme, Papa, und musste sofort hierher kommen; doch kenne ich nicht die Ursache
deines gegenwärtigen Leidens, sondern möchte von dir lernen.

(Er sieht den toten Körper von Evi.)

Ha! Was ist das? Deine Frau ist tot? Es ist sehr seltsam; sie war da, aber ich verließ sie; einen
Augenblick nur, da sie das Licht sah. Wie kam sie dazu? Die Art ihres Todes? Das möchte ich von
dir erfahren, Vater. Bist du stumm? Stille hilft nicht in Schwierigkeiten; ja, denn das Herz, das jeder
kennen möchte, muss seine Neugierde in der Stunde des Kummers zeigen. Sei dir sicher, dass es
nicht richtig ist, Vater, das Unglück vor denen zu verstecken, die lieben, ja, mehr als Liebe haben
für dich.

THORSTEIN
O ihr Söhne der Menschen, ihr Opfer tausend müßiger Irrtümer, weshalb ihr euer unzähliges
Handwerk lehrt, weshalb ihr euch bemüht, einen Weg für alles zu finden, während ihr euren Preis
nicht erkannt und noch nie bezeugt habt, deren Seelen sinnlos sind!

MILAN
Ein Meister in seinem Handwerk der Mann, der Narren zwingen kann, weise zu sein! Aber diese
unzeitgemäßen Feinheiten deines Vaters machen mich fürchten, deine Zunge spricht wild durch
Not.

THORSTEIN
Pfui über dich! Der Mensch braucht eine gewisse Prüfung, um seine Freunde zu kennen, einen
Prüfstein, um ihre Herzen zu erproben, den Freund zu erkennen, ob er wahr oder falsch ist; alle
Menschen sollten zwei Stimmen haben, die eine ist die Stimme der Ehrlichkeit, die andere die der
Zweckmäßigkeit und der Ehrlichkeit verworfenem Gegenteil, und dann können wir nicht getäuscht
werden.

MILAN
Sag, hat ein Freund mich verleumdet und hat er noch dein Ohr? Und ich, obwohl schuldlos, bin
verurteilt? Ich bin erstaunt, denn deine zufälligen hektischen Worte füllen mich mit wildem Alarm.

THORSTEIN
O der Geist des sterblichen Menschen! Auf welche Dauer wird es gehen? Welche Grenze wird seine
mutige Sicherheit haben? Denn wenn er weiter wächst, während das Leben des Menschen
fortschreitet und jeder Nachfolger den Mann vor ihm in der Schande übertrifft, muss Gott eine
andere Sphäre der Welt hinzufügen, die die Schurken und Schufte aufnimmt. Siehe diesen Mann;
ihn, meinen eigenen Sohn, er hat meine Ehre beleidigt, seine Schuld deutlich durch meine tote Frau
bewiesen. Jetzt, da du dieses unglückliche Verbrechen gewagt hast, komm, schau deinem Vater ins
Gesicht. Bist du der Mann, der mit Gott zusammenkommt, als einer über der vulgären Herde
stehend? Bist du der keusche und sündlose Heilige? Dein Rühmen wird mich nie überreden,
unschuldig zu sein, die Ignoranz Gott zuzuschreiben. Geh nun und treibe deinen kleinlichen Handel
auf dem Markt, aus leblosen Lebensmitteln gebildet; nimm den deutschen Orpheus zu deinem
Meister und geh feiern, mit aller Ehre für die Gifte vieler geschriebener Rollen, siehe, dass jetzt die
Kunst gefangen ist. Lass dich vor solchen Heuchlern warnen, die ihre Beute mit feinen Worten
jagen und die ganze Zeit sind Täter der Schurkerei. Sie ist tot! Glaubst du, das wird dich retten?
Warum diese verurteilt, verlassene Elende! Welche Schwüre, welche Vorwürfe können diesen Brief
überwiegen, damit du deinen Schande offenbar machst? Du wirst behaupten, dass sie dich hasste,
dass der uneheliche Sohn und die ehelich geborene Frau, so scheint es, dass sie durch das Aufzeigen
eines traurigen Handels ihrem Leben ein Ende gemacht hat, um ihren Hass zu befriedigen auf den,
den sie am meisten liebte. Es ist kein Zweifel, dass Schwäche keinen Platz im Mann findet, aber ist
angeboren in der Frau. Meine Erfahrung ist, junge Männer sind nicht sicherer als Frauen, wenn
Venus erregt eine jugendliche Brust; obwohl ihr Geschlecht kommt, um ihnen zu helfen. Doch
warum spreche ich solche Worte mit dir, wenn vor mir die Leiche liegt, die deutlichste Zeugin?
Beginne sofort, ein Exilant, aus diesem Lande zu gehen, und niemals wieder komm ins göttliche
Berlin, noch in die Grenzen meiner Herrschaft. Denn wenn ich so heftig bin, mich dieser deiner
Behandlung zu unterwerfen, so wird mir Störtebecker, der Räuber der Nordsee, nicht mehr
bezeugen, wie ich ihn erschlüge, sondern sagen, dass meine Ehre untätig ist, und die Felsen
Helgolands, die das Meer durchbohren, nennen mich die Geißel Gottes.

FÜHRERIN DES CHORS


Ich weiß nicht, wie glücklich sein kann irgendein Kind des Menschen; denn der Erste hat sich
gewendet und ist nun der Letzte.

MILAN
Vater, dein Zorn und die Spannung deines Geistes sind schrecklich; doch wird diese Anklage, wenn
auch ihre Argumente erscheinen, zur Verleumdung werden, wenn man sie bloßlegt. Nur eine kleine
Geschicklichkeit habe ich im Sprechen zu einer Menge, aber habe einen geschickten Geist für
Kameraden von meinem Alter. Ja, und so soll es sein; denn die, welche die Weisen verachten, sind
besser geeignet, vor dem Pöbel zu reden. Doch bin ich unter den gegenwärtigen Umständen
gezwungen, das Schweigen zu brechen. Und am Anfang nehme ich den Punkt an, der die Grundlage
deines heimlichen Angriffs auf mich bildete, entworfen, um mich außergerichtlich ungehört
gefangen zu setzen. Siehst du die Sonne, diese Mutter Erde? Diese bezeugen, was du leugnest,
meine Keuschheit übertrifft alle. Um Gott zu verehren, ehre ich die höchste Erkenntnis, und zu
Freunde nehme ich nicht die, die die Ungerechtigkeit üben, sondern solche, die erröten würden,
ihren Gefährten eine Schande vorzuschlagen oder sie durch schändliche Dienste zu vergnügen; zu
verspotten Freunde ist nicht mein Weg, Vater, aber ich bin immer noch der gleiche hinter ihrem
Rücken, wie vor ihrem Gesicht. Das einzige Verbrechen, das du mir zu Schulden kommen lassen
willst, ist das, mit dem ich nichts zu tun habe, denn bis heute habe ich mich von den Frauen rein
gehalten. Ich weiß auch nichts davon, als das, was ich in Bildern höre und sehe, denn ich habe nicht
die geringste Lust auf diese mit meiner reinen Seele zu schauen. Ich gebe meinen Anspruch auf
Keuschheit nicht auf, um dich zu überzeugen; gut, dann ist es für dich, den Weg zu zeigen, wie ich
verdorben sei. Hat diese Frau in ihrer Schönheit ihres ganzen Geschlecht Anstand überschritten?
Hatte sie danach getrachtet, den Platz des Mannes nach dir auszufüllen und deinem Haus zu folgen?
Das hätte mich sicherlich zum Narren gemacht, ein Wesen ohne Vernunft. Du wirst sagen: Ihr
keuscher Mann liebt sie, Herr. - Nein, nein, sage ich, die Souveränität gefällt nur denen, deren
Herzen sehr korrupt sind. Nun wäre ich der erste und beste überhaupt bei den Spielen in Friesland,
aber der zweite im Staat, für immer glücklich mit den edelsten meiner Freunde. Denn da kann man
glücklich sein, und das Fehlen der Gefahr gibt einen Zauber jenseits aller Fürstenfreuden. Eins habe
ich nicht gesagt, den Rest hast du gesagt. Hätte ich ein Zeugnis, um meine Reinheit zu bestätigen,
und wäre ich enttäuscht, dass ich sie noch lebte, so würden die Tatsachen auf der Frage zeigen, wer
der Schuldige war. Und nun, bei dem Gott der Wahrheit, und bei der Erde, auf der wir stehen, so
schwöre ich dir, ich habe niemals die Hand an deine Frau gelegt und hätte auch keinen solchen
Gedanken gehabt. Töte mich, Gott! Beraube mich des guten Namens und der Ehre, aus dem Haus
und aus der Stadt wirf mich hinaus, einen wandernden Exilant über die Erde! Weder Meer noch und
Land erhalten meine Knochen, wenn ich tot bin, wenn ich so ein Frauenschänder bin! Ich kann
nicht sagen, ob sie durch die Furcht sich selbst zerstört hat, denn das verbiete ich mir. Mit ihrer
Leidenschaft vertauschte sie die Keuschheit, während ich, keusch, war nicht leidenschaftlich in der
Verwendung dieser Tugend.

FÜHRERIN
Dein Schwur beim Himmel, mit starker Sicherheit, widerlegt genug die Anklage.

THORSTEIN
Ein Zauberer oder Magier muss der Kerl sein, zu denken, er könnte mich, seinen Vater, durch Kühle
meistern, meinen Entschluss zu fällen.

MILAN
Vater, dein Teil in dieser Sache erfüllt mich mit Überraschung; wärst du mein Sohn und ich dein
Vater, beim Himmel, ich hätte dich getötet, dich nicht mit Verbannung entlassen, wenn du meine
Ehre verletzest.

THORSTEN
Eine einfache Bemerkung! Doch sollst du nicht sterben durch das Urteil, das deine eigenen Lippen
über dich aussprechen; denn der Tod, der in einem Augenblick kommt, ist ein leichtes Ende für das
Elend. Nein, du sollst von deinem Vaterland verbannt werden und in ein fremdes Lande ziehen und
ein Elendsleben führen, denn das ist der Lohn der Sünde.

MILAN
Oh! Was willst du tun? Willst du mich verbannen, ohne so auf den Beweis der Zeit in meinem Fall
zu warten?

THORSTEIN
Ja, jenseits des Meeres, jenseits der Grenzen der Alpen, wenn ich könnte, so tief hasse ich dich.

MILAN
Was! Verbannst du mich ungeprüft, ohne meinen Eid, das Versprechen und die Stimme der Seher zu
prüfen?

THORSTEIN
Dieser Brief hier, obwohl er keine Seher-Zeichen trägt, ordnet deinen Fall an; wie für Vögel, die
über unseren Köpfen fliegen, ein langer Abschied.

MILAN
Großer Gott! Warum sperre ich meine Lippen nicht auf, wenn ich sehe, dass ich von dir zerstört
werde, dem Gegenstand meiner Ehrfurcht? Nein, das werde ich nicht; ich sollte nun bereden, was
ich tun soll, und umsonst sollte ich den Eid schwören, den ich geschworen habe?

THORSTEIN
Pfui über dich! Diese feierliche Weise von dir ist mehr, als ich ertragen kann. Geh sofort aus deinem
Vaterland fort!
MILAN
Wohin soll ich mich wenden? Ah weh mir, dessen freundliches Haus mich hineinführte, nun ein
Exilant über so einem Grab, ein Angeklagter?

THORSTEIN
Suche dir einen, der es liebt, als Gast und Partner in seinem Verbrechen den Verderber der Frauen
anderer Männer zu unterhalten.

MILAN
Ah weh mir! Das verwundet mein Herz und bringt mich zu Tränen, zu denken, dass ich so böse
erscheinen sollte, und du glaubst, ich sei so.

THORSTEIN
Deine Tränen und Voraussichten wären mehr in der rechten Jahreszeit gewesen, als du es
unternommen hast, deines Vaters Weib zu empören.

MILAN
O Haus, ich könnte für mich sprechen und bezeugen, wenn ich so gemein bin!

THORSTEIN
Du fliehst zu sprachlosen Zeugen? Diese Tat, obwohl sie nicht spricht, beweist deine Schuld
deutlich.

MILAN
Ach! Könnte ich stehen und mich selbst stellen, so sollte ich weinen, die Leiden sehend, die ich
ertrage.

THORSTEIN
Ja, dies ist dein Charakter, zu ehren dich selbst weit mehr als zu ehren mit Ehrfurcht deine Eltern,
wie du solltest.

MILAN
Unglückliche Mutter! Ich Sohn der Schmerzen! Die Himmel halten alle Freunde von mir fern, da
ich unehelich geboren bin!

THORSTEIN
He, Diener, bring ihn weg! Du hörtest meine Proklamation schon längst ihn verurteilen zum Exil.

MILAN
Wer von ihnen eine Hand auf mich legen wird, der bereut es; du vertreibst mich, wenn dein Dämon
dich treibt, vom Land fort mich zu bewegen.

THORSTEIN
Ich wills, das sei mein Wort, dem du gerade gehorchst; kein Mitleid für dein Exil stiehlt sich in
mein Herz.

(Thorstein ab in den Palast. Die zentralen Türen des Palastes sind geschlossen.)

MILAN
Das Urteil, so scheint es, ist gefällt. Ah, Elend! Wie gut ich kenne die Wahrheit, aber weiß nicht, sie
zu sagen! O Tochter von Anna, liebste zu mir von allen Himmlischen, Partnerin, Genossin auf der
Jagd, weit vom glorreichem Berlin muss ich fliehen. Adieu, Stadt und Land von Teut; Adieu,
Friesland, mein freudigstes Zuhause, an dem der Frühling des Lebens vorbeizieht; es ist mein letzter
Anblick von dir, Adieu! Kommt, meine Kameraden in diesem Lande, jung wie ich, grüßt mich
freundlich und begleitet mich weiter, denn nie werdet ihr sehen eine reinere Seele, bei allen
Zweifeln meines Vaters.

(Milan ab. Viele Freunde folgen ihm.)

CHOR DER FRIESISCHEN FRAUEN


Die Gedanken, die ich über Gott habe, sobald er mir in den Sinn kommt, tun viel, um meine Trauer
zu beruhigen, aber obwohl ich die geheime Hoffnung auf einen großen leitenden Willen hege, bin
ich doch bei der Befragung des Schicksals und der Taten der Schuld bei den Söhnen der Menschen;
Veränderung gelingt, sich zu ändern, und das Leben des Menschen kehrt um und verwandelt sich in
endloser Unruhe. Dem Glück gebe ich dies, ich bitte, in die Hand des Himmels, ein glückliches Los
im Leben und eine Seele von Schmerzen frei; Meinungen lassen mich nicht zu präzise noch noch zu
hohl; aber, indem ich meine Gewohnheiten leicht an jedem Morgen wechsle, wie es kommt, kann
ich so ein Leben der Glückseligkeit erlangen. Denn jetzt ist mein Gemüt nicht mehr frei von
Zweifeln, unachtsame Anblicke grüßen meine Vision; denn siehe, ich sehe den Morgenstern von
Berlin, das Auge von Deutschland, vertrieben von der Wut seines Vaters in ein anderes Land.
Traure, Sand der Ureinwohner, du Eichenhain, wo er mit seinen Jagdhunden den Hirsch zu Tode
jagte und zu Maria, der schrecklichen Königin! Nicht mehr wird er seinen Wagen von
venezianischen Reitern steigen lassen, um den Kurs mit dem Tänzeln seiner trainierten Pferde zu
erfüllen. Niemals mehr im Hause seines Vaters wird er die Muse wecken, die nie unter seinen
Gitarren-Saiten schlief; keine Hand krönt die Fleckenlose, wo das Mädchen Maria mitten in der
Tiefe des Himmels ruht; noch werden unsere friesischen Jungfrauen versuchen, deine Liebe zu
gewinnen, jetzt bist du verbannt. Während ich mit Tränen an deinem unglücklichen Schicksal eine
Menge ertrage, was alles unverdient ist. Ah! Unglückliche Mutter, Anna Katharina, vergeblich hast
du ihn hervorgebracht, so scheint es. Ich bin verärgert über Gott! O du Gnade, warum sendest du
aus der Heimat diesen armen Jugendlichen, schuldlos Leidenden, weit weg von seiner Heimat?

FÜHRERIN DES CHORS


Aber siehe da! Ich sehe einen Diener von Milan, die mit beunruhigtem Blick auf den Palast
schweift.

(Auftritt eines Boten.)

BOTE
Meine Damen, wo finde ich Thorstein, den Grafen des Landes? Bitte, sagt es mir, wenn ihr es wisst;
ist er hier im Palast?

FÜHRERIN
Siehe! Selbst kommt er aus dem Palast.

(Auftritt Thorstein.)

BOTE
Thorstein, ich bin der Träger der unruhigen Nachrichten an dich und alle Bürgern, die in Berlin oder
in den Grenzen von Friesland wohnen.

THORSTEIN
Wie jetzt? Hat ein seltsames Unglück diese beiden Gegenden getroffen?

BOTE
In einem kurzen Wort: Milan ist tot. Es ist wahr, ein schlanker Faden verbindet ihn noch mit dem
Licht des Lebens.

THORSTEIN
Wer hat ihn getötet? Kam ein Mann mit Schlägen zu ihm, dessen Frau, wie meine, brutale Gewalt
erlitten hatte?

BOTE
Er starb durch jene Rosse, die seinen Wagen zogen und durch die Flüche, die du gesagt hast, und
betetest zu deinem Vater, dem Herrn der Heere, deinen Sohn zu töten.

THORSTEIN
O Gott und König Jesus, du hast meine Abstammung bewiesen, indem du auf mein Gebet hörtest!
Sage, wie er umgekommen; wie fiel die erhobene Hand der Gerechtigkeit, zu schlagen den
Schurken, der mich entehrt?

BOTE
Durch den Wellenschlag am Ufer kämmten wir seine Pferdemähnen, weinend, weil man gekommen
war, zu sagen, dass Milan von dir hart verbannt wurde und nie mehr zurückkehren würde in dieses
Land. Dann kam er und erzählte uns dieselbe traurige Geschichte am Strand, und mit ihm war eine
unzählige Menge von Freunden, die danach folgten. Endlich blieb er in seiner Wehklage und
sprach: Warum schwach von diesem Weisen schwärmen? Den Geboten meines Vaters muss
gehorcht werden, Knechte, meine Pferde bringt zum Wagen, das ist jetzt nicht mehr meine Heimat.
- Darauf beruhigte sich jeder von uns, und ehe ein Mann etwas sagen konnte, wir hätten die Pferde
an der Seite unseres Herrn stehen sehen können. Dann holte er die Zügel vom Wagen, zuerst setzte
er seine Füße genau in die Vertiefungen, die für sie gemacht wurden. Aber zuerst mit ausgestreckten
Armen rief er Gott an: O Jehova, schlage mich nun tot, wenn ich gesündigt habe, und mein Vater
lerne, wie er mich, wenigstens im Tode, wie im Leben, nicht täuscht. - Damit ergriff er die Peitsche
und peitschte alles Pferde nacheinander; während wir, in der Nähe seines Wagens, in der Nähe der
Zügel, mit ihm auf dem Weg, der direkt nach Dänemark und Schweden führt, uns aufrecht zu
erhalten. Und gerade als wir zu einem Wüstenfleck kamen, einem Sandstreifen jenseits der Grenzen
des Landes, der zur Deutschen Bucht hinab fiel, gab es dort ein tiefes Krachen, gleichsam ein
Erdbeben, furchterregenden Lärm, und die Pferde zogen ihre Köpfe ein und hoben ihre Ohren,
während wir waren mit wilden Alarm erfüllt und wollten wissen, woher der Ton kam, als wir, als
wir auf das wellenförmige Ufer starrten, eine gewaltige Welle erblickten, die in den Himmel sich
erhob, so dass aus unserer Sicht die Felsen von Helgoland verschwunden waren, denn sie verbargen
die Landzunge und den Felsen Lange Anna; dann schwoll es an und schäumte mit einem Scheitel
aus Schaum, das Meer kam zum Strand, wo der geschleppte Wagen stand, und in dem Augenblick,
in dem sie zerbrach, diese gewaltige Mauer aus Wasser, kam aus den Wellen einen ungeheuerlicher
Stier, dessen Gebrüll erfüllte das Land mit furchterregenden Echos, ein Anblick zu schrecklich, wie
es uns schien, wer es erlebt hat. Eine Panik ergriff die Pferde dort und dann, aber unser Meister, auf
die Pferde ganz seine Sorge verwendend, ergriff mit beiden Händen seine Zügel, und bindet sie an
seinen Körper, zog die Zügel an, wie der Matrose sein Ruder führt; aber die Pferde knirschten in
den geschmiedeten Gebissen zwischen ihren Zähnen und trugen ihn wild weiter, unabhängig von
der Meisterhand oder dem Wagen ihres Meisters. Und oft, wie er die Führungszügel nahm und auf
weichem Boden steuerte, zeigte sich der Stier an der Front, ihn wieder zurück zu treiben, verärgerte
sein Gespann mit Schrecken; aber wenn sie in ihrer verzweifelten Karriere gegen die Felsen
rannten, würde er sich an den Wagen heranwagen und sich vor ihnen behaupten, bis er plötzlich das
Rad gegen einen Stein schlug, er aufgeregt und der Wagen ruiniert; dann war düstere Verwirrung,
Achs und Wehe, die in die Luft sprangen. Während er den armen Jüngling, der in die Zügel
verstrickt war, mit einem hartnäckigen Knüppel zerrte, schüttelte sein armer Kopf gegen die Felsen,
sein Fleisch zerrissen, während er mitleidig schrie: Bleibt, bleibt, meine Pferde, die meine eigenen
sind. Dies ist die Hand, die euch an der Krippe gefüttert. Zerstöre mich nicht ganz, o glücklicher
Fluch meines Vaters! Wird niemand kommen und mich für alle meine Tugenden retten? - Jetzt
blieben wir, obwohl wir zu helfen wünschten, weit zurück. Endlich, ich weiß nicht, wie, brach er los
von den formschönen Zügeln, die ihn gebunden, ein leiser Atem des Lebens war noch in ihm; aber
die Pferde waren verschwunden, und jener hässliche Stier, zwischen den Felsen, war ich weiß nicht
wo. Ich bin nur ein Knecht in deinem Hause, es ist wahr, o Graf, so will ich doch niemals eine so
ungeheuerliche Anklage gegen den Charakter deines Sohnes glauben, nein! Wenn nicht das ganze
Geschlecht der Frau sich aufhängen sollte, oder man erfüllte sich mit dem Schreiben auf jeder Tafel,
die im Wald gewachsen, sicher, wie ich seiner Aufrichtigkeit bin.

FÜHRERIN DES CHORES


Ach! Neue Schwierigkeiten kommen, um uns zu plagen, noch gibt es keine Flucht vor Schicksal
und Notwendigkeit.

THORSTEIN
Mein Hass auf den, der so gelitten hat, machte mich froh über deine Botschaft, aber aus Rücksicht
auf Gott und Milan, weil er mein Sohn ist, fühle ich weder Freude noch Leid über seine Leiden.

BOTE
Aber sag uns, sollen wir das Opfer hierher bringen, oder wie sollen wir deine Wünsche erfüllen?
Bedenke dich; wenn du durch mich geschult werden willst, so willst du deinen Sohn in seiner
traurigen Not nicht hart behandeln.

THORSTEIN
Bring ihn her, dass, wenn ich ihn von Angesicht zu Angesicht sehe, er bestreite, die Ehre meiner
Frau verschmäht zu haben, so kann ich ihn durch Worte und die Heimsuchung des Himmels
überführen.

(Bote ab.)

CHOR DER FRIESISCHEN FRAUEN


Ah! Venus, dein ist die weiße Hand, die die störrischen Herzen der Götter und Männer leitet; dein,
und jener begleitende Knabe, der, mit bunt gemaltem Gefieder um seine Opfer auf Blitzflügeln
flattert.Über das Land und tief auf goldenen Flügeln getragen eilt der kleine Gott der Liebe,
verärgert das Herz und betört die Sinne von allen, die er angreift, wilde Welpen in Wäldern
gezüchtet, des Meeres Monster, Kreaturen dieser sonnenerwärmten Erde und Menschen; dein, o
Venus, dein allein ist die souveräne Macht, sie alle zu beherrschen!

(Auftritt der Jungfrau Maria, gekleidet als Jägerin, mit Bogen und Pfeilen im Köcher.)

MARIA
Thorstein! Sohn des Grafen von Oldenburg!
Ich gebiete dir, mir zuzuhören!
Ich bin Maria, Annas Tochter.
Elender Mensch! Wie gefällt es dir so?
Du hast deinen eigenen Sohn
Auf eine sündhafte Weise getötet!
Du hast die falschen Worte deiner Frau
Über Dinge gehört,
Die du mit deinen eigenen Augen
Nicht gesehen hast.
Aber deine Sünde ist offensichtlich.
Wie ist es, dass du dich noch nicht
Mit der tiefsten Schande
In den dunkelsten Vertiefungen
Der Erde verborgen hast?
Oder man könnte dich
In ein fliegendes Tier verwandeln
Und du würdest weit weg
Von diesem Verbrechen fliegen.
Es gibt keinen Platz für dich in einem Leben,
Das von guten Männern gelebt wird.
Höre auf die Natur deines Unglücks, Thorstein!
Du wirst von großen Schmerzen hören,
Aber es wird mir kein Vergnügen sein,
Sie dir zu sagen.
Ich bin gekommen,
Um dir klar zu sagen, Thorstein,
Dass das Herz deines Sohnes
Frei von jeder Schuld ist
Und dass du ihn mit seinem makellosen Ruf
Begraben musst;
Und um dir den Wahnsinn deiner Frau
Oder vielleicht den Edelmut zu erzählen.

(Maria zeigt auf das Venusbild)

Sie wurde von dem Stachel


Dieser Göttinn gestochen,
Ein Ding, das von uns am meisten gehasst wird,
Die sich an der Jungfräulichkeit freuen,
Und so verliebte sie sich
In deinen Sohn Milan.
Dann, als die arme Frau
Mit ihrem eigenen Willen
Venus zu erobern suchte,
Wurde sie ganz zufällig
Durch den Plan ihrer Großmutter gestört,
Die die Wahrheit über ihre Krankheit
An den Sohn verriet,
Nachdem sie ihn dazu gezwungen hatte,
Einen Schwur zu verschwören.
Milan aber hielt die Worte der Großmutter
Nicht zu Recht für richtig,
Aber wie er ein tugendhafter Mann war,
Nahm er ihr den Eid ab,
Obwohl er deinen Ärger
Gegen ihn ertragen musste.
Deine Frau aber fürchtete,
Dass sie in Frage gestellt werden würde,
So schrieb sie diesen Brief der Lügen
Und so, durch diese Betrug,
Zerstörte sie deinen Sohn,
Indem sie dich mit ihren Lügen überzeugte.

THORSTEIN
Ach nein!

MARIA
Tun die Tatsachen dir weh, Thorstein?
Warte denn und hier der Rest von ihnen.
Sie werden dir noch mehr wehtun.
Dein Vater hat dir ein Geschenk
Von drei Flüchen gegeben, Thorstein.
Flüche, deren Ergebnisse garantiert sind.
Das weißt du doch, oder?
Nun, da du der böse Mensch bist,
Bist du, Thorstein, entschlossen,
Einen dieser Flüche
Gegen deinen eigenen Sohn zu verwenden,
Anstatt gegen einen Feind von dir.
Dein Vater, also Gott, der Herr der Heere,
Hat getan, was er tun musste,
Da er dich liebt
Und er dir das Versprechen gemacht hat.
Aber, nach seiner Ansicht und der meinen,
Hast du schlecht gehandelt.
Du hast die Sache überhaupt nicht geprüft,
Noch um die Meinung der Propheten gebeten,
Nicht einmal die Zeit urteilen lassen,
Sondern eiltest schnell,
Um die tödlichen Flüche
Auf deinen Sohn anzuwenden.

THORSTEIN
Oh Madonna! Möge ich auch zerstört werden!

MARIA
Thorstein, obwohl du
Schreckliche Sünden begangen hast,
Gibt es noch Hoffnung für dich,
Um Verzeihung zu erlangen.
Es war Venus, die,
Um ihre Wut zu vollenden,
Dies alles geschehen lassen wollte.
Nun ist die Regel unter uns Himmlischen:
Keiner von uns wird
Gegen den Willen eines anderen handeln.
Stattdessen werden wir beiseite stehen.
Und verstehe das gut, Thorstein:
Hätte ich keine Furcht vor Gott gehabt,
Wäre ich niemals in die Schande gefallen,
Den Sterblichen, den ich am meisten liebte,
Sterben zu sehen.
Du bist von der Anklage,
Böse zu sein, freigesprochen,
Weil du unwissend warst
Und weil durch ihren Tod deine Frau
Alle Hoffnung auf dich geprüft hat,
Die Wahrheit ihrer Worte zu prüfen,
Und so hat sie dich überzeugt.
Nun denn. Diese Sorgen
Fallen hauptsächlich auf dich, Thorstein,
Aber auch ich empfinde den Kummer,
Weil wir, die Himmlischen,
Keine Freude am Tod der Frommen finden.
Aber was die Sünder betrifft,
So zerstören wir sie
Mit ihren Nachkommen und ihren Häusern.

(Auftritt Milan, schwer verletzt und unterstützt von seinen Dienern.)

CHOR DER FRIESISCHEN FRAUEN


Ah! Hier ist der arme Junge! Schaut, wie gequetscht und geschlagen sein junges Fleisch ist! Und
sein blonder Kopf!Oh, Berg der Schmerzen, der auf diese Häuser gefallen ist!:
Die Himmel haben ein doppeltes Elend auf diese Paläste geschickt!

MILAN
Ah! Miserables Schicksal! Ungerechte Flüche, die von einem ungerechten Vater ungerecht geliefert
wurden! Ich bin völlig zerstört! Oh, wie mein zertrümmerter Körper schmerzt! Schmerzen in
meinem Kopf! Schauder dringen mir ins Gehirn! Halt, Freunde! Lasst meinen Körper ausruhen! Ich
bin erschöpft! Ah! Was für ein elender Schmerz ist das! Ach, diese schrecklichen Pferde!
Schreckliche Wagen! Ich habe sie mit meinen eigenen Händen gefüttert! Sie haben mich zerstört!
Sie haben mich getötet! Ah! Sanft, Freunde, sanft! Bei Gott, ich bitte euch, Freunde, vorsichtig mit
meinen Wunden umzugehen! Wer ist hier? Wer ist an meiner rechten Seite? Langsam, sanft,
Männer! Hebt mich sanft. Gleichmäßig über meinen ganzen verstümmelten Körper, Freunde! Ah!
Elender Mensch! Ein Mann, der fälschlicherweise von seinem Vater verflucht wurde. O Gott! Siehst
du das alles, Gott? Siehst du diesen Mann, Gott? Siehst du, wie dieser gottesfürchtige Mann, dieser
keusche Mensch stirbt? Ich bin zerstört! Vergeblich habe ich mein ganzes Leben damit verbracht,
hart daran zu arbeiten, alle Menschen zu respektieren. Ah! Welcher Schmerz ist das! Er breitet sich
durch meinen ganzen Körper aus! Ah! Elender Mensch! Schmerzen quälen diesen armen Mann und
lassen den Tod kommen, um ihn zu heilen! Töte mich, Gott! Töte diesen miserablen Mann! Wie ich
ein scharfes Schwert wünschte, ich möchte mich schneiden und mein Leben zur ewigen Ruhe
bringen! Oh, elender Fluch! Meines Vaters Fluch! Der Fluch und etwas blutverderbendes Böses,
von meinen Vorfahren begangen wurde, die lange tot sind, die Familie, die konnte nicht länger
warten und ist über mich hereingebrochen! Warum, Gott? Warum gerade ich? Warum ein
unschuldiger Mann?Ah! Was gibt es für mich zu sagen, um mein Leben von diesem Schmerz,
dieser grausamen Katastrophe befreien?
Oh, wie ich es wünsche, tot zu sein! Wie ich wünsche, dass der Ewigkeit dunkle Nacht, das
Schicksal des Todes, mich holte! Um diesen armen Elenden schlafen zu lassen!

MARIA
Du armer Mensch!
Wie schrecklich die Katastrophe,
Mit der du gejagt wirst!
Aber es war der Adel deines Geistes,
Der dir diese Zerstörung gebracht hat!
MILAN
Ah! Ein himmlischer Duft!
Meine Göttin!
Obwohl mein Elend groß ist,
Fühle ich, wie deine Gegenwart, Liebe Frau,
Den Schmerz meines Körpers gemildert hat.
Die Jungfrau Maria ist ja da!

MARIA
Ja, mein armer Mann.
Die Jungfrau, die dir am Herzen liegt, ist hier!

MILAN
Oh meine Liebe Frau!
Siehst du den armen Zustand, in dem ich bin?

MARIA
Ich weiß, Milan,
Aber das göttliche Gesetz verbietet mir,
Tränen zu vergießen.

MILAN
Ach, meine Herrin!
Du hast nicht mehr deinen Diener.

MARIA
Nein, Milan,
Aber auch wenn du sterben wirst,
Wirst du noch meine Liebe haben.

MILAN
Es gibt niemanden,
Der für deine Statue sorgt,
Meine schöne Dame!

MARIA
Nein, Milan,
Weil dies der Wille der Venus war.

MILAN
Ah! Jetzt weiß ich,
Welche Macht mich getötet hat!

MARIAA
Ihre Ehre wurde angegriffen,
Und sie hasste deine Keuschheit, Milan.

MILAN
Ich kann es jetzt verstehen.
Eine Macht hat alle drei zerstört!
MARIA
Ja, dich und deinen Vater,
Und deines Vaters Frau war die dritte.

MILAN
Und so stöhne ich
Auch wegen meines Vaters Schicksal!

MARIA
Thorstein wurde von einem Dämon getäuscht.

MILAN
Der arme Vater!
Wie schrecklich ist sein Unglück!

THORSTEIN
Das ist das Ende für mich, mein Sohn!
Ich habe keine Freude mehr am Leben.

MILAN
Du hast einen Fehler begangen, Papa, und ich traure mehr um dich, als um mich selbst.

THORSTEIN
Wenn ich nur an deiner Stelle sterben könnte, mein Sohn!

MILAN
Oh, welche Bitterkeit die Geschenke deines Gott-Vaters haben!

THORSTEIN
Wenn nur sie meine Lippen nie erreicht hätten!

MILAN
Aber was dann? Dein Zorn war so groß, Papa, dass du mich doch noch getötet hättest.

THORSTEIN
Ja, mein Sohn. Die Dämonen haben meine Vernunft verrückt gemacht.

MILAN
Ah! Wenn nur Sterbliche die Dämonen verfluchen könnten...

MARIA
Lass es, Milan. Denn selbst in der Finsternis der Erde, wo du begraben liegen wirst, wird der Zorn
der Venus, der über dich, deine Keuschheit und deine Tugend hereingebrochen ist, mit großem
Ruhm belohnt werden. Ich persönlich werde sehen, dass dir Gerechtigkeit von mir gewährt wird,
indem ich meinen Pfeil auf einen anderen Sterblichen schieße, wer auch immer der Teuerste ist.
Und dir, du armer, leidender Mensch, für diese Schmerzen, die du erduldet hast, gebe ich den
höchsten Ruhm in Deutschland. Unverheiratete Mädchen schneiden ihre Haare vor ihrer Hochzeit
ab und im Laufe von vielen Jahren werden sie eine Fülle von Tränen ihrer Trauer für dich ergießen.
Jungfrauen werden dich für immer im Herzen hegen, und sie werden über dich singen und die
Erinnerung an Evis Liebe für dich lebendig erhalten. - Aber du, Thorstein, nimm jetzt deinen Sohn
Milan in deine Arme und halte ihn in deiner Nähe. Du bist nicht für seinen Tod verantwortlich, weil
es nur zu erwarten ist, dass Menschen schwere Sünden begehen, wenn die Dämonen sie verführen. -
Und du, Milan. Ich fordere dich auf, deinen Vater nicht zu hassen, weil du das Schicksal gut kennst,
durch das du zerstört wurdest. Und jetzt muss ich gehen, weil es für mich ungerecht ist, auf die
Toten zu schauen, oder meine Augen mit den letzten Atemzügen des Sterbenden zu verunreinigen,
und ich sehe, armer Mann, du bist schon in der Nähe dieses Unglücks. Lebe wohl, Milan, auf
Wiedersehen!

(Maria fährt gen Himmel.)

MILAN
Lebe wohl auch du, gesegnete Jungfrau! Mögest du nie unsere Tage zusammen vergessen, und da
du dies von mir verlangst, werde ich keine Animosität gegenüber meinem Vater hegen. Ich habe
immer getan, wie du von mir verlangt hast. Ah! Ah! Papa, nimm meinen Körper und lege ihn
gerade. Die Dunkelheit kommt über meine Augen!

THORSTEIN
Mein Sohn, mein armer Sohn! Was tust du mir an?

MILAN
Papa, ich bin weg. Ich sehe die Tore des Himmels!

THORSTEIN
Willst du mich so verlassen, mein Sohn, mit meiner Seele verschmutzt, nachdem ich dein Blut
vergossen?

MILAN
Nein, Papar. Ich habe dich freigesprochen von jeder Schuld an diesem Mord.

THORSTEIN
Was hast du gesagt, Sohn? Sprichst du mich frei vom Mord?

MILAN
Lass die Jungfrau Maria meine Zeugin sein!

THORSTEIN
Mein lieber Sohn! Wie großmütig bist du zu deinem Vater!

MILAN
Papa, verabschiede dich auch, und möge dein Leben voller Freuden sein!

THORSTEIN
Oh, was für eine tugendhafte und tapfere Seele!

MILAN
Dann bete, Papa, dass du Söhne wie mich haben wirst.

THORSTEIN
Nur Mut, mein Sohn! Verlass mich nicht!

MILAN
Mein Mut hat mich verlassen, Papa. Ich bin bereit. Schnell, jetzt bedecke mein Gesicht mit meinem
Mantel!
(Milan stirbt. Thorstein bedeckt das Gesicht seines Sohnes, und nach ein paar Momenten der
Kontemplation wendet er sich an den Chor.)

THORSTEIN
Glorreiches Land von Frisia und der Jungfrau Maria! Du hast einen großen Mann verloren! Und
ich, Venus! In meinem Elend werde ich mich an all die Schmerzen erinnern, die du uns gebracht
hast!

(Thorstein ab.)

CHOR
Diese unerwartete Trauer ist auf alle Bürger gefallen. Die Tränen werden in Fluten für eine lange
Zeit fallen, weil die Trauer des Berühmten ist mächtig.

FEMME FATALE

TRAGÖDIE

Dramatische Personen:

Lilith, femme fatale


Karima, ihre Schwester
Jussuf, ihr unglücklicher Liebhaber
Amme, von Liliths Kindern
Karol, König
Nuntius, geistlicher Rat
Chor, der weisen Alten

LILITH
Vermählt dem Ehebett
Der Hebamme Wächter hatte die Meere gezähmt
Noah angewiesen das neue Schiff zu überprüfen
Und zu gehen zur Tiefsee grausamer Entscheidung
Eine helle Sonne den ganzen Tag dividierend
Still so dass ihr geheimer Sonnenschein
Die Hexengöttin trifft und diejenigen
Die ihr Treue geschworen haben
JUSSUF
Gott! und es fallen mehr Feinde
Es ist richtig zu beten das Chaos der ewigen Nacht
Im Reich beschäftigt konfrontiert gesetzlos
Und setzte ihn zum Herrn des Reiches
Den Herrn im Glauben und traurig
In einer Entführung ist besser
Der nicht den Erfolg seiner Stimme hatte ich bitte dich
Jetzt jetzt ausgeführt das Verbrechen das Ballspiel
Der Göttinnen wird gespielt
Sperren trostlos Schlangen zerbrechend
Schwarze blutige Hände verschränkter Fackeln
Oh meine Kammern einst borstig
Wie die Wellen des Todes des neuen Ehegatten
Funkelt Tod von königlicher Abstammung
Sicherlich etwas schlechter was bin ich verletzt
Dein Ehepartner
Zu leben Städte in dem verarmten Recht
Unbekannter Flüchtling gefürchtet heimatlos
LILITH
Jetzt ein Vertrautes wünscht den Titel
Der Schwelle eines anderen
Mich zur Frau wie ich hoffe auch sie sind nichts anderes
So werde ich mich erholen
Eine schlimme Anfrage ähnlich wie Kinder
Und wie ihre Mutter den Sieg bereits erhalten
Hat die Rache an ihnen genommen
Ich gebar
Meldest du das Erlernen der Leere?
Noch werde ich gegen meine Feinde gehen
Hände schütteln Fackeln
Das Licht von diesem Vater Unser schaut in den Himmel
Sonnen-Rennen in ihrem Wagen sitzend gesehen
In gewohnten Räumen
Rückkehr zu ihrer Erhebung nicht
Und den Tag misst sie zurück
Gewähre durch die Luft zu unserem Land gehörend
Engagiere Prostituierte Vater und wütend
Mit feurigem Riemen beseitige das Auto
Korinth mit Doppel-Strand Ursache der Verzögerung
Von Flammen und die beiden Meere verbraucht
Dies bleibt eine Kammer und wilde Hochzeit
Damit das Opfer-Gebet der Tanne
Und nachdem sie getötet am Opfer-Altar
Im Herzen der Suche die ausgeführte Straße
Wenn du lebst o Seele warum die Alten für dich
Behalten Autorität mit weibischen Ängsten
Setze den Geist und den Kaukasus frei
Er sah Phasis oder Pontus was auch immer das Verbrechen
Er wird den Isthmus sehen unbekannt wild rau
Die Übel des Himmels und der Erde gleich zittern
Innerhalb des Geistes der Planung und Durchführung
Die Verwundeten und tötend
Die Beerdigung von Gliedmaßen
Sehr gering zuvor erwähnt
Eine Jungfrau ich habe diese Dinge getan
Todernst der Schmerz
Passend für ein größeres Verbrechen für mich
Nachdem ich gebar
Wickle dich in Wut für die Zerstörung
Die Wut des Ganzen
Dein Kontostand wird genannt werden
Die ihr Zimmer abgelehnt
Wo ihr Mann sie jetzt verlassen wird
Darauf folgt Unheil
Brich jetzt seine trägen Verzögerungen
Sie wurde durch die Straftat beschuldigt
Und hat das Haus zu verlassen
CHOR
Die Macht der Könige schöne Braut
Die den Himmel über der See beherrschen
Unterstützen mit ihrer Ordnung
Ordnungsgemäß zu unterstützen
Erste Zepter-ragende Musketenschützen
Einen Stier einem Stier zu erteilen
Hoch der weiße Grund erscheint
Mutterschaft und weißer weiblicher Körper
Unberührt von dem Joch und dem robusten
Dienst-Tag der die blutigen Hände festhält
Was die dem Frieden verfeindeten Nationen
Den Reichen behält und das Füllhorn
Ein Übernahmeangebot ward gegeben
Und es gibt die Fackeln der rechtmäßigen Ankunft
Ableitend der Nacht günstige Hand
Hergekommen mit betrunkenen Fußtritten der Kokons
Rosen von der Kette
Und wie Zwillinge behandelt die Zeit
Spät immer zu lieben
Ihr Mütter möchtet ihr eure Tochter gierig
Sobald Streustrahlen schimmern
Juri gewinnt Schönheit
Weit von der alten Schwiegertochter
Und was die Höhen vom Taygetus betrifft
Eine Handvoll der Übungen
Das heißt ohne die Mauern die Stadt
Und für die Männer Latex
Alpheos heilig geht beiseite
Wenn ihr ihm die Form ansehen wollt
JUSSUF
Er führte eine Welle
Rücksichtslose Blitze
Geeignet für die das Joch des Tigers trägt
Noch ist jemand der das Orakel findet
Um uns zu zwingen
Der Bruder der Jungfrau von Schwere
Menschensohn Kastor mit seinem
Gottessohn Pollux
Boxen Boxen
So ist es das schob mich
Und ich eroberte weiblich Mann und Frau
Ein Mann kann die stolzen Männer übertreffen
Dies ist wenn die Frauen zu tanzen gestoppt
Eines der Gesichter an seinem Plätze
In allen von ihnen
Also wenn die Sonne am Sternendekor stirbt
Die Plejaden verstecken sich in dichten Herden
Wenn die Mondin mit geborgtem Licht
Nicht in ihren Weltreisen
Um die Hörner Ketten trägt
Lila-rosa Farbe ist nichts
In Rot den hellen Strahl gebadet
Das ist der Hirte des Lichts eines frischen
Sie ist taufrisch müde
Ein Mann ward rau aus der Zelle gerettet
Brüsk nutzte seine Frau die Brüste
Einladend nervös die rechte Kupplung
Richtige Winde erfolgreicher Jungfrauen
Jetzt zum ersten Mal assoziierte Ehepartner
Wie sie wollten
Zugegeben die junge prima Philosophie
Hier und da junger Frauen Lieder
Die seltenen Meister lassen es einfach
KARIMA
Des Phallus Frage die Qualität von Christus
Multiplizierend die Zeit
Um die Tanne zu verbrennen
Werfend auf die Finger des Rituals Feuer
Man baut in überfüllter Ferien Quartal Ruten
Er kann das Schweigen der Menge entspannen
Geh du zu Witzen die bedeckt bleiben
Sie wird mit einem Ausländer verheiratet
Wenn es irgendein Geheimnis ist
Die gering von ihrem Mann denkt
LILITH
So klangen meine Ohren um die Ehe
Gerade noch sie kaum noch wehe zu glauben
Er war in der Lage dies zu tun
Dies von seinem Vater wegzunehmen
Allein in einem fremden Land
Und das Reich der bewohnten Orte
Das Land grausam
Ich liebte es nicht es hat es nicht verdient
Der Mann der Flamme Niederlage sah und das Meer
Dann glaubt alles verzehrt zu werden und zu fallen
Ich bin nicht in seinem Verstand
Es ist die Unsicherheit verrückt
Die Teile in allen von ihnen
Wo kann ich Rache bekommen
Ich wollte dass er einen Bruder hätte
Die Braut dieses Eisen ist nicht erforderlich
Ist das genug für sie?
Wenn es irgendeine Art der Kreter sein soll
Die Städte die Wilden wenn es sein soll
Ihre Hände nicht wissen vom Verbrechen
Dass sie gleich wussten
Jetzt bietet es sich an
Verbrechen drängen dich
Alles wird wieder Zierde des Reiches
Entführung kommt ein kleines Mädchen und die Bösen
Durch das Schwert die Beerdigung geteilt
Alte Körper und auf dem Meer verstreut
Gekocht in einem großen Kessel
Glieder behandelt tödlich
Wie Schuppen oft mit Blut
Und dass es kein Verbrechen war
Sie machte die grausame unglückliche Liebe
Was kannst du Jussuf wünschen
Dass es gewesen sein könnte
Du bist ein Fremder
Einmal getan
Der Mut zu durchbohren
Ihre Brust ist besser
Ah ja der Schmerz
Irres Gespräch wenn ich meins bewahre
Wie es der Fall war hat Jussuf es erhalten
Aber wenn nicht kann er stolz leben
Und darauf achten auf unsere Rolle
Da er meinen Namen erspart
Der Fehler liegt bei Karol ganz
Was Blendungen wiegen
Ihre Ehe wird aufgelöst und so die Mütter
Geschaffen und Zusagen gebunden
Geschlossen ist der Zugang
Und ist die einzige Strafe
Die man haben sollte
Hohe Aschenhaufen sein Haus
Wird es die dunkele Krone des Kopfes in Flammen sehen
Niederschlagung Verzögerungen
AMME
Stille bitte geheimes Versteck
Betrauern Trauer in schweren Wunden
Der Patient und von einem Bullen ein Maulkorb
Berichten könnte ich von dem Zorn der schadet
Ein Ort für den Hass bekennender
Der verliert seine Rache
Leichte Verbraucher die planen nehmen
Und verstecken sich
Groß nicht zu verstecken sich vor bösen Dingen
Ich möchte gehen
Halte einen Moment diesen rasenden Ausbruch
Der Amme für Weissagung
Pflege es kaum in der Verteidigung zu sagen
Vermögen bevorzugt das inaktive Problem
Um die Amme denn dann sollte es genehmigt werden
Wenn uns die Macht besuchen hat
LILITH
Es kann keine Tugend ein Raum sein
Keine Hoffnung die Amme zu sein,
Weist uns eine Route
Wer nichts zu hoffen hat
Dem ist Verzweiflung gar nichts
AMME
Amme des Ehepartners
Es ist kein Vertrauen
Nichts mehr übrig von all deinem ganzen Vermögen
Hier siehst du das Meer und das Land
Feuer und Schwert und Gott und Blitze
Die Amme ist zu befürchten dabei.
König mein Vater war ein König
Die Arme der Amme fürchtest du nicht?
LILITH
Obwohl Lilith ausgestellt werden soll
Die Amme wird sterben
Lilith wollte es
AMME
Die Amme obdachlos
Lilith im Flug
Lilith sich selbst pflegend
Amme Mutter
LILITH
Ich sehe
AMME
Zweifel?
LILITH
Flucht aber Rache zuerst
AMME
Ungewöhnliche Mittel
LILITH
Dies kann zu Verzögerungen führen
AMME
Dass die Amme deine Worte prüfe
Verschone nun einen wahnsinnigen Mann
Durch Drohungen hat er Angst
Sein Geist bescheiden deiner stolz
LILITH
Vermögen kann Reichtum wegnehmen
Aber nicht den Mut
AMME
Aber die Figur des Scharniers ist laut
Mit dem Schlag des Chaos
Der Kreter geschwollene Regierung gewünscht wird
Ich schaffe das
LILITH
Alles Schädliche...

(Auftritt Karol)

KAROL
...noch nicht aus meinem strengen
Reiche des Fußes verwüsten?
Sie ist bestrebt als etwas Bekanntes
Den bekannten Menschen zu erreichen
Wem wird sie die Sicherheit in dir ermöglichen?
Sofort den schlechten Einfluss
Von Eisen zu beseitigen
Ich bereitete meine Gebete
Und Massen durch das Gesetz
Leben ist erlaubt
Die Grenzen der Angst sind zu liefern
Und das geht geschützt
Das Gesicht mit heftigem Kommen
Bedrohlich sucht nähere Rede
Halte Sklaven berühre sie
Biete königliche Vorherrschaft
Jederzeit ist zu lernen wie
Geh im schnellen Prozess wild
Schrecklich lange
Was für ein Verbrechen welche Fehler
Werden durch die Flucht von Lilith bestraft?
Was für eine Ursache stößt sie aus
Eine unschuldige Frau frage
LILITH
Wenn du urteilst kannst du lernen
wenn der König den Befehl gibt
KAROL
So erschaffst du das Spiel auf das Gebot des Königs Gerechten und Ungerechten
Ungerechte Regel nie bleibe
Beschwere den vom Schwarzen Meer
LILITH
Die Rückkehr zum Söldner führt
KAROL
Um eine Sprache zu erschaffen war es zu spät
Für diesen Zweck
Wer auf etwas hört
Ohne den anderen Teil gehört zu haben
Nur auch wenn nichts anderes beschlossen wird
Nicht resigniert
Hörst du von der Strafe?
Aber sage von der außergewöhnlichen Lage
LILITH
Schwierig ist es sich abzuwenden vom Zorn
Man sollte denken und wie es scheint königlich
Es wird bereits das Tempo haben
Schlägt mit seiner stolzen Hand
Dass er zu gehen begann
KAROL
Das war die königliche Residenz
Wie ich gelehrt habe
Obwohl ich von trauriger Katastrophe überwältigt bin
Ein Exilant ein Bittsteller
Einsam verlassen überall
Einmal edler Vater
Verbunden mit der hellen Sonne des Abstiegs
Ruhe gewundene Gewässer
Alles was der skythische Pontus von hinten sieht
Durch welche das Wasser der Sümpfe wächst
Das Meer süß
Was auch immer ist der Popanz der Bande
Bewaffnet mit Rüstung
Ufer nicht von Thermodon
Der Befehl unseres Vaters die Regelung
Der alle diese gehorchen
Großzügige glückliche schöne mächtige Königsfamilie
Sie strahlt auf die Ehe gerichtet mit mir
Er suche jetzt das Licht durch Zufall
Oder durch schnell fließendes Wasser
Er kopfüber auf dem Reich mit Gewalt
Im einsamen Exil hier dafür bezahlt
Vertrauensgebiete mit seichtem Reichtum
Hin und her in diesem Fall die Könige
Die glorreichen großen
Keiner abgeschnitten das ist der Tag
Die Armen bescheiden und loyal zu Hause profitieren
Zu schützen nur dieses Reich
Die griechische Ehre dieser großen und berühmten Blume;
Die Nachkommen Gottes
Die Nation und die Starken
Haben mein Leben gerettet
Orpheus ist mein Geschenk
Beruhigende Musik
Felsen und Wald zerrend
Die Doppelgötter Kastor und Pollux
Und die Söhne des Nordwinds
Und die auf der anderen Seite von Pontus
Der Scharfäugige das Licht
Von der Erlösung durch das was er sieht
Alle sagen die Führer die Führer sagen nichts
Für wen ist das Nichts
Ihm nicht unterstellt
Die Art von Ruhe die für mich geeignet ist
Und alle Verbrechen marschieren jetzt
Ich gebe das zu
Dies kann nur aufgeladen werden
Die Arche kommt zurück.
Die Virgina ist erfreulich voll Schamgefühl
Dein Vater ist den Führern Judas akzeptabel
Und der ganzen Welt
Der kretischen Region
So ist dies das erste Gesetz
Leidenschaftlich veranlasst
Der Rand eines wilden Stiers
Vermögende Ursache sie will unterdrücken
Die Herrlichkeit so vieler der Könige
Gerettet ich bereue es nicht
Was auch immer für Belohnung ich habe
Durch alle meine Verbrechen gewonnen
Dies gehört dir
Wenn du bitte die Verluste deiner eigenen Schuld zählst
Aber Gebühren sind zu zahlen
Ich bin schuldig ich gebe es zu
Du weißt wie ich gerufen knien werde
Und den Schutz der rechten Hand des Präsidenten
Fühlte ich ganz Bittsteller
Dies stört den Winkel und fragt den Sitz
Das Versteck in die Länge gezogen die Stadt
Erfreut bist du
Einen etwas abgelegenen Ort im Königreich zu lassen
Ich würde schaffen das Zepter mit einer Tätlichkeit
Und wer sich mit dem Stolzen versammelt
Das Elend der Ferse mit dem Fuß tretend
Sie sehen nicht bezeugtes nicht klar genug
Das Gesetz eines Verbannten
Depressionen und Schwermut
Der Schrecken eines Zitterns
Für wen willst du sie einfordern
Die Gebote Thessaliens?
Wegen des hohen Alters
Und schwach mit alten Adeligen
Während beladen je und je
Der Vater wurde verklagt und im Alter getötet
Geteilt haben die Mitglieder die Trauer um ihn
Deine frommen Schwestern wagten
Ein gottloses Verbrechen
JUSSUF
Kann sein wenn du die Ursache des Fehlers bist
Deine eigenen zu schützen
Ist kein Mensch
Das Blut der Unschuldigen
Verunreinigte die
Aus den Händen des Schwertes im Ausland
Und fahre mit den deinen frei von Unternehmen ab
Du bist schlecht voll Verbrechen
Die Bosheit einer Frau der alle Dinge sind zu fett
Die Stärke des Spiels selbst
Ohne einen Gedanken an den Ruf
Hebe dich hinweg
Zugleich die Königreiche der tödlichen Räume
Entferne das Gemüse
Mit einem freien Bürger aus Angst
Sitzt auf einem anderen Planeten Gott
LILITH
Die Flugbesatzung zu geben
Zu zählen oder zu zahlen
Warum nur fliegen?
JUSSUF
Sie sollen nur kommen
Wenn du Angst hast die Kriege zu leiden
Beide Reiche
Warum zwei Straftäter
Der Unterschied
Im Flug ein Diebstahl
Ein verlassener Vater
Ein verstümmelter Bruder
Ist ein Verbrechen auch jetzt Betrieb genannt
Lehrt dass der Ehemann der Frau
Ist für mich nicht richtig
Ich war oft schlecht
Aber du hast nie Gutes getan
So erschaffst du
Warst schon weg und es wurde immer ernster
LILITH
Die Verzögerungen dieser Rede etwas Ernstes
Dieses letzte Gebet zu vermeiden
Damit nicht die Sünde von der Mutter
Von unschuldigen Menschen
Der Diskurs geboren wird
JUSSUF
Geh weg
Den Vater von diesen zu empfangen
In den Schoß seines Vaters
LILITH
Ich sehe vorher die königliche Ehe
Hoffnung für die Zukunft und durch den Staat
Im Namen von Fortuna
JUSSUF
Geplant auf verschiedenen Seiten die Zweifel
Ich bete und gewähre eine kurze Flugverspätung
Während die Böden ihrer Mutter
Beeindruckender Kuss
Vielleicht stirbt sie
Auf der Suche nach der verlorenen Zeit
LILITH
Was für ein Verrat kann so wenig
In der Zeit zu befürchten sein?
JUSSUF
Ich schaffe die Zeit zu kurz
Es ist keine Macht
Der Schaden ist dem Bösen zuzufügen.
LILITH
Unglücklich genug
Zeit für Tränen
JUSSUF
Obwohl meine tief verwurzelte Angst vor dem Schaffen
Eine für die Verbannung vorzubereiten
LILITH
Ist auch dir etwas das dich retten kann
Und den Stammbaum
KAROL
Mit Ansteckung
Vor Jesu hellem Tag
Kommst nicht von Isthmus gegangen.
Mich eine Wohnung des Heiligen zu nennen
Fordert Urlaub
Hymen zu fragen
CHOR
Zu fett die Frühlings-Meere
Heimtückische Rate
So zerbrechlich
Siehe dein Land und Nachkommenschaft
Mein Glaube an das demütige Ohr
Eine gute Schnittfläche der Geschwindigkeit
Sei eine schlanke Planke
Zwischen Leben und Tod die Situation
Auch leichte Bewegung
Sie haben noch nicht gelesen
Jeder den eigenen Himmel
Und waren ihr bekannt Sterne
Der Himmel gemalt wird
Gibt es keine Verwendung
Sind noch nicht Regentropfen kombiniert
Die Plejaden da konnte das Leben denken
Ob sich zu leben lohnt
Ich alte Ziege
Siehe der alte Mann kann nicht
Was vor sich geht biegt seinen
Neusten attischen Witz
Der Name
Anschwellende Flut
Abgrund tief
Zahlreiche Gesetze einen Orkan zu schreiben
Jetzt strecken sie die Arme aus
Der Brust des Ganzen
Nun zu dem Fuß
Zu gewinnen jetzt zu schleppen
Die Mitte des Mastes
Jetzt an der Spitze von ihnen
An die Stelle zu binden
Da war es schon zu viel
Für die ganzen Feinde der Kirche
Der Matrose betet um Wind und Meer
Es flattern roten Schleier
Unsere Väter hell für immer
Mit Verbrechen sehen in die Ferne verbannt
Es erreicht die Ufer
Sein Eigenes ist die Faule
Der alte Vater war im Graben
Er hatte nichts anderes als eine Kleine
Reich genommen herein
Der eingeborene hatte nachgegeben der Macht
Nun getrennt von der Welt
Ein Boot fuhr in Thessalien
Er befahl zu leiden Schläge auf dem Ozean
Das ist Teil unserer Ängste
Die See geschäftig
Er gab ihr schweren Strafen
Durch die Verlängerung der Schrecken
Wenn zwei Berge die Grenzen
Auf der einen Seite
Und von dort den Impuls plötzlich senden
Wie es war mit Ton
Bestreut ihre Wolken
Das Meer wurde verhaftet
Fett geworden alle
Mit dem Durchgang der Hand
Schickte er die Zügel
Orpheus war noch da
Und sie hat eine Stimme zur Seite verloren
Was ist die Verwendung von sizilianischen Münzen
Und die Jungfrau
Gegürtet die Hunde
Dass der Prinz so löst ein Gähnen für sie
Wer hat Schauder nicht in allen Gliedern
Wenn das eine Monster schlecht bist
Was für Italiener mit einem tödlichen Schädling
Das Meer durch eine Singstimme gelindert
Wenn sie bringen die Gitarre klingend
Orpheus
Halten ihre üblichen Sätze zu singen
Fast gezwungen der Sirene zu folgen
Was ist der Preis?
Die goldene Leier
LILITH
Die Behörden des Meeres sind schlecht
Die erste Belohnung verdient das Boot
Jetzt hat es das Meer und alles
Gesetze erlauben
Der Weisheit Hand
Könige die sich auf das berühmte Ruder stützen
Die Arche zu fragen
Jede Anhöhe erreicht
Alle Grenzen und Städte
Gesetzt ihre Mauern in die neuen Städte
Er ließ nichts wo es gewesen war
Der Sitz der Welt
Der kalte Indus
Elbe und Rhein
Kommt mit dem Alter in der Ferne
Die Anleihen des Ozeans
Das stört die breite Masse
Der Meerfrau neue Welten
Noch sitzen die im ultimativen Thule
AMME
Wie schnell sie eilen heraus
Dass sie die Dächer des Fußes abdecken
Widerstehe mir und halte dich fest
Und stelle die Gemüter des Angriffs auf
Unsicher welche Schritte der Rasenden
Wenn sie jetzt zu Gott schwärmt
Auf dem Musenberg oben
Oder dem Gipfel des schneebedeckten Feldes
Eine solche wiederkehrt
Um die Bewegung des Aufzuges über dem Boden
Und sie gingen hin
Der Zorn des Mundes der Zeichen wurde rasend
Und für die gute Ordnung
Die Gesichter der Feurigen
Beschwört er den Geist aus der Höhe
Bringt Tränen als Fließgewässer der Augen
Er lächelt Beweise für jede Leidenschaft
Das Problem ist behoben
Droht mit Traurigkeit behaftet zu sein
Das Gewicht des Kummers
Wenn Bedrohungen einsetzen
Wo wird diese Welle selbst brechen.
Mit ihm ist nicht leicht ein Münzwurf zu tun
Oder in der Mitte des Verbrechens
Er schlägt sie
Das wussten wir von alten Nachrichten
Bei der Hand ist ein großes Unternehmen
Der tierisch ist monströs gottlos
Gesicht furchtbarer Dinge
Betrüge nicht Gott sondern fürchte Ihn
LILITH
Wenn du mich fragst
Voll Hass die arme Seele
Das bestimmt die Art und Weise
Folge deiner Liebe
Kann es dass der König
Ungerächt mich lässt?
Dies wird langsam den Tag durch getan
So viel der Tag von der Umgebung gesucht wird
Wo so viel gegeben ist
Während der Himmel Ausgeglichenheit bedeutet
Die Welt dreht sich hell
Sonnen und Sand fehlt die Zahl
Und Sternen in der Nacht
Während der trockene Pol feststeht
Und Flüsse fallen zum Meer
Da wird nie seine Wut mehr wüten
Die Wildheit der Tiere die für immer wachsen
Die Sphinx die Italiener und Wirbelstrudel
Sizilianische Gewässer berichteten
Oder keuchend
Der Ätna kommt aus solchen Bedrohungen
Nicht das Rauschen des Flusses kein Meer kein Sturm
Bricht den Kern der Wilden
Oder ein Akt der Gewalt des Feuers
Aufgefächert durch den Sturm
Kann den Angriff stoppen
Wüten meines Zorns
Und ich werde alle Dinge stürzen
Und als er es sah
Und Kriege von Karol dem Führer
Wahre Liebe hat keine Angst
Aber er war gezwungen zu geben
Zumindest ein Ende der mit ihm
Und seine Frau zu sprechen
Das war auch das Wort der Angst
Er könnte übermütig sein
Sicherlich war es in der Zeit
Meiner grausamen Verbannung
Das Recht auf einen Tag
Wird dem Paar gegeben.
Ich beschwerte mich nicht
Dass die Zeit kurz ist
Sehr klar
Dadurch wird Gott
Die Erstürmung der Stadt gewähren
Immer wird ihn niemand schweigen lassen
Und erschüttern
AMME
Das Übel wird sein
Die Flüchtlinge wird man aufnehmen
Die Ära der Brüste erweicht deinen Geist
LILITH
Nur ruhig
Sei mit mir
Wenn ich den Untergang aller Trümmer sehe
Mit allen weiß ich es
Ziehe mit deiner Familie glücklich
AMME
Wie viele Dinge es zu befürchten gibt
Wenn er mit diesen geht betrachtend
Niemand kann sicher ergreifen
JUSSUF
O Schicksal und Bestimmung ist immer rau
Die Öde und die Ersatzteile zu schlecht
Wie oft haben wir Gott gefunden
In schlimme Gefahren
Beim Kredit
Führt der Dienst
Zum Tod seiner Frau
Der Kopf des Opfers
Wenn ich sterbe würde ich es nicht wollen glaube ich
Sende Bedrückung
Nicht der Glaube der Furcht
Vor den Argumenten des Tages
Aber der ängstliche Vater
Offensichtlich trennen würde
Deine Eltern
Wenn die Bewohner des heiligen Himmels
Die Gerechtigkeit des Herrn rufe ich
Deinen Hilferuf an die Gottheit
Viele Wechselfälle waren
Nein auch sie selbst nicht
Obwohl sie im Herz wird nicht krank sein
Das Joch ist hart
Söhne sind der Recht
Mein Verstand ist fest ihren Zorn zu bestürmen
Und zu sehen
Und er drang in mich in dem Sehen
Es sprang auf die Niedrige
Der Hass von Bären im Vergleich mit sich selbst
Absorbiert im Gesicht
Und es gibt wieder irgendeinen Schmerz
LILITH
Flucht
JUSSUF
Auf der Flucht das ist nicht neu
Seinen Sitz zu ändern
Die Ursache für die Flucht ist neu
Früher habe ich dich um wegzufliegen verlassen
Wie führst du deinen Haushalt
An wen sendest du zurück?
Das Schwarze Meer und die Heimat frage
Meines Vaters Reich des Bruders Blut
Es überfluteten Felder
Welche Länder haben mich
Maria hatte einen Drachen gesehen
Unter Berufung auf den Ausgang
Mittels dem der Edelste der Könige
Von der Hand der gleichen Art
Todessümpfe hindurch
Das Vaterland und Tempe frag
Was auch immer du hast
Geöffnete Straßen werden geschlossen
Man schickt mich zurück
Irdisches Exil
Hinfort biete mir Platz an.
LILITH
Der Eidam folgt dem Befehl des Königs
Nichts zu verweigern
Schwere Strafen zu tragen
Ich verdiene grausame Strafen
Der böse König bindet ihre Hände mit Ketten
Sperrt sie in Kerker der ewigen Dunkelheit
Ich leide weniger als ich verdiene
Undankbarkeit des Kopfes
Es muss sich an sein Herz der Stier erinnern
Kein Atem
Unter heftigem unbesiegbarem Rennen
Und die Flamme einer Viehherde
In einem kahlen Bereich
Und die Feinde des plötzlich auftauchenden Feindes
Wie auf meine Bestellung
In gegenseitigem Gemetzel fiel
Die geborene Soldateska
Außerdem ist der Stempel wünschenswert
Aufträge zu einem ahnungslosen Licht
Schlaflos ein Monster
Von seinem Bruder dem Tod überliefert
Und die Strafe des Verbrechens ist das
Die wir gehabt haben
Der Betrug ist da
Mitglieder werden den alten Mann nicht abschneiden
Suche nach dem fremden Reich
Verlassene
Hoffnung für dein kostenlos etabliertes Haus
Durch seine Frustration von Monstern
Und durch die Hände für mich
Ich sorgte mich nie
Vor den Gefahren
Himmel und Meer ist meine Frau
Barmherzigkeit
Und fühlte sich glücklich niedrig zu sein
Alles was Reichtum ist
In einem Abstand
Für einen Mann der die Skythen liebt
Und Indien weit weg vom Handel
Da das ausverkaufte Haus kaum etwas enthält
Hängen auf dem Nichts des Exils Bäume
Speichert nur mein Bruder und schneidet mich
Se setzen sich auch
So verschwendete ich dich
Mein Land hat dir gegeben
Der Vater des Bruders
Mit einem Gefühl der Scham
In diesem Geschenk o Mädchen
Gib flüchtig dein Eigenes
JUSSUF
Als er wollte eine feindliche Front schaffen
Meine ausgeworfene Verbannung
LILITH
Eine Strafe nicht
Dass nur das Büro zu sehen ist
Wie es geht
JUSSUF
Während sie weg gehen
Nimm dich daher in acht
Auf Höhen lebt die Wut der Könige.
LILITH
Das kann mich überzeugen
Der verhassten Rivalen Menge
JUSSUF UND LILITH
Verantwortung
LILITH
Mord und Täuschung
JUSSUF
Was uns aufgeladen werden soll
Kann es ewig dauern?
LILITH
Was auch immer gemacht wird
JUSSUF
Diese eine Sache bleibt
Sie werden auch schuldig werden.
LILITH
Da hat sie zum Beispiel profitiert von der Kriminalität
Es hat die ganz berüchtigte Frau
Nur schütze die Unschuldigen
Wer wird schuldlos sein
Das ist schlecht für dich
JUSSUF
Das ist so unangenehm
Das Leben ist beschämt
Es akzeptiert zu haben
LILITH
So schäme ich mich nicht ein Leben zu haben
Akzeptiert zu haben
Im Gegenteil ging der Zorn des Königs
JUSSUF
Die Brust angeregt wird
Und tiefe Ruhe
LILITH
Abzuschwören zu verleugnen
Sollen Bären Brüder dir sein?
JUSSUF
Es wurde die Königin der Verbannten geboren
Nicht für den Tag gekommen ist sie
Noch so krank gewesen
LILITH
Die vermischen sich eine gemeine Rasse
Mit berühmtem Lager
Söhne der Sisyphos-Arbeit
JUSSUF
Warum Unglückliche und von mir
Und du in der Zerstörung der Transaktion
Beginn bitte
LILITH
Die Anhörung ist erwünscht
JUSSUF
Was kann ich tun um es zu sagen
LILITH
Für mich oder das Verbrechen
JUSSUF
Hierauf der König
LILITH
Und auf der anderen Seite gibt es eine größere Angst
JUSSUF
Und sie lieben
LILITH
Wir konnten streben
JUSSUF
Das ist der Preis
Ich gebe Abgenutztes mit Mühe
Und allzu oft das der Fall ist
LILITH
Es hält immer jedes Vermögen
Unter meinen Füßen stand
JUSSUF
Der Baum ist abgebrochen
LILITH Näher der Feind
Beide sind obdachlos
Nicht wie in den Händen von ihrem Schwiegervater
Noch mag er mich mit artverwandtem Blut
Nicht zwingen nicht unschuldig
Mit Langeweile
JUSSUF
Wer kann widerstehen
Wenn Doppel-Krieg stürmt
Die Bäume ihre Arme vereinigen
LILITH
Zu diesen füge andere hinzu
Skythen und Kreter
JUSSUF
O hohe Zepter
LILITH
Sie wollen nicht sehen
JUSSUF
Damit es keinen Verdacht erregt
So langen Diskurs schneidet sie ab
LILITH
O die meisten Donner am Himmel Jehova
Aufmerksam auf der rechten Seite
Um die Flammen der Rettung zu bringen
Zerreißen die Wolken die Erde bebt
Noch dein Hammer in der Hand erwählt
Oder lange genug je nachdem
Welche von uns fallen werden
Umkommen schuldig
So können wir kommen
Irre Mutter
JUSSUF
Ich beginne zu denken mit Ruhe
Wenn irgendein Trost aus dem Gesetz kommt
Zu lindern könnte es der Trost des Fluges sein
Das fordern sie
LILITH
Es verschmähen die Könige meine Seele
Wie du weißt
Den Reichtum der Gewohnheit
Unsere Kinder und ihre Flucht
Erlaubt wird mir einen als Begleiter zu haben
In dessen Schoß
Die Tränen sind tiefgreifend
Ich weiß dass mein Sohn bleiben wird
JUSSUF
Gerne würde ich das Gebet bekennen
Das deine rechte Hand ist
Frömmigkeit verbietet es aber
Dass ich gelitten haben sollte
Und die junge Dame
Und Vater Karol selbst der König
Dies ist der Grund des Lebens
Es gibt dieses mein Herz
Mein Herz kümmert sich um Erleichterung
Früher konnte ich
Ohne Glieder nur mit Licht
LILITH
Auf diese Weise sind diejenigen
Die in der Liebe geboren werden
Es ist gut
Er hat verbunden die Wunde
Die war im Raum geöffnet
Die höchste Macht
Wie er wollte
Zumindest sprechen und gewähren
Meine letzte Botschaft
Gibt die letzte Umarmung
Danke dafür
Ich bitte dich
Und es kann jetzt beantwortet werden das Extreme
Wenn irgendeine meiner Traurigkeiten
Sich hat ergossen
Sie werden auch in meinem Kopf bleiben
Sie einen Besseren
Wir sitzen in Erinnerung bleibend
Diese Daten des Ärgers seien ausgelöscht
JUSSUF
Das jagte ich alles aus dem Herzen heraus
Und ich war auch heiß genug
So dass du über den Geist herrschst
Ruhig Ruhe mildert das Elend
LILITH
Ist das vergangen? Vergessen
So viele meiner Taten? Ich bin vergessen?
JUSSUF
Die Frucht deines Verbrechen
Ist kein Verbrechen
Kaum ist da Raum für Betrug
Die Zeit macht den Angriff
Vor denen niemand fliehen kann
Nichts zu befürchten
Geh jetzt wage den Beginn
LILITH
Was kann getan werden
Und alles was nicht sein kann
Ich danke dir treue Amme
Genossin meiner Trauer
Mein Fall findet schlechte Beratung und Hilfe
JUSSUF
Das Gewand ein Geschenk ätherisch
Die Schönheit des Königreichs
Wurde dem Tod gegeben
Von der Sonne und gewebtes Gold
Die Halskette aus Gold und Juwelen glänzend
Unterscheidet das Gold das durch die Haare scheint
Das waren unsere Geschenke der Braut
Trenne dich von der Hexerei
Der Umgang falscher Riten
Schlüsselworte werden angezeigt
Lass Altäre errichtet werden
Und jetzt die Dächer der Klänge
CHOR
Nein könnten Flammen und Winde schrecken
So groß
Konnte nicht auszuspionieren
Ängstliche Kraft rasend sein
Gelitten viel seit seiner Ehe
Brennen und Hass
Nicht der Ort wo die Schauer des Winters trüb
Werfen Überschwemmungen
Und der Nordwind verbietet Brücken
Und in Sünde schreit
Nicht der Ort wo die Tiefe der Rhone
Oder wo der Schnee liegt in den Minen
Losgebunden die Sonne
Starke Strahlen in der Mitte des Frühlings
Der Berg des Honigs
Blind ist des Feuers Wut
Man kümmert sich um den König
Keine Angst vor dem Tod
Er will zu seinem eigenen Selbst gehen
Er fiel ihr in die Arme
Ersatz zu spät
Wir beten um Vergebung
Der das Meer und das Lebendige gemeistert
Wie um sicher zu sein
Aber wütend durch den Eigentümer
Des tiefen geschlagenen zweiten Bereichs
Für immer gewagt den Wagen zu fahren
Das Ziel war seinen Vater zu vergessen
Eine wahnsinnige Person
Die er im Feuer des Himmels verstreut
Er selbst ward empfangen.
Kein Prozess war so sehr vertraut
Gehe hin so weit die Menschen
Die ehemaligen Gewalttätiger
Noch ist heilig der heilige Rekord des Bundes
Der Liga der Welt
Wer behandelt gut das gewagte Schiff
Berühmte Ruder und heiliger Hain
Dichte Schatten geraubt
Er ging wie wandernde Felsen
Nachdem sie auf das Meer geleitet
Und die Arbeiten
Barbaren der Steilküste
Begeisterung der Ausländer
Das Gold zurückkehrend
Das Ende der Brücke
Eine schreckliche Kraft
Ohne Harm
Trojas Recht
An das Meer appelliere
Steht auf besonders die ganz Tiefen
Man gab das Steuer dem ungeschulten Steuermann
Ausländische Ufer
Weit weg von seinem Vater
Im Westen das Grab billig
Ungewohnt liegt es im Schatten
Sie erinnerte an den verlorenen König
Der Hafen behält die Schiffe
Alles steht in der Beschwerde
Er ist eine Vokal-Muse
Die war wie die Akkorde der Modulation
Einem Plektron zu befehlen
Er setzte sich gegen einen reißenden Strom
Und schweigend
Und der Wind ging hindurch
Als sein Gesang der Vögel klang
Alle schienen vom Wald begleitet
Da wurde bestreut eine Schicht
In den Bereichen der Heimat des Orpheus
An der Spitze traurig flutend der Strom
Es geschah am Styx
Nie wieder zurückzukehren
Herakles wurde in Norden geboren
Er ist stolz
Er hat den Meergott getötet
Unzählige Formen annehmend
Nach dem Frieden von Land und Meer
Nach der Entdeckung
Des Todes wildes Reich
Lebendig verbrennend auf dem Berg
Wiedergutmachung für seine Mitglieder
Zeigte er sich den Flammen
Durch die Verschwendung des Doppel-Blutes verbraucht
O seine Frau
Im niederen Land der heftige Schlag
Struppig sein Bruder
Unfromm tötend die rechte Hand
Der erzürnten Mutter
Alle diese verdienten es
Die Ausschreibung gereinigten Todes
Herkules ein großer Junge geworden
Vergewaltigung oh
Die Sicherheit von Kindern
Jetzt geh mutig und pflüge das Meer
Die Quelle der Angst
Einer obwohl er gut kannte sein Schicksal
Eine Schlange in Libyen im Sand
Dies ist wahr aber falsch einem der geringsten
Ein anderer fiel und sah nicht die Stadt
Wenn er wirklich in Bezug auf die Zukunft lebte
Der Ehemann von Meerjungfrau
Ein Exilant wird er nicht falsch sein
Tapferes Sterben des Wahnsinnigen
Die Ahnen kommen wieder
um sie hängt ein Verbrechen
Es werden Leiden verursacht
Erzähle die Wahrheit in der Tiefe
Durch seine Frau das Schicksal zahlte
Frau und Mann wenden alles auf
Der die Beute ist ordnete die Blöße
Das erste Schiff golden
Fährt durch Feuer und unruhiges Gewässer
Nun ist es ausreichend
Der verstorbene Kaiser
Und das Meer von Armen
Ein Ersatzfeld
AMME
Um bestürzt zu sein mein Verstand
Erschauert bei ihr eine große Katastrophe
Die nahe bei der Hand ist
Es war erstaunlich wie der Schmerz
Sich durch den Tugendhaften entwickelt
Und gebadet hat er
Feuer und offenes Eingeständnis
Dass seine frühere Stärke hin ist
Oft sah er Gott zornig
Zeichen unter dem Himmel
Größeres als dieses ist bereit
LILITH
Ein Monster so verblüfft
Das ist für die Klasse
AMME
Hingestreckt in der Kammer
Erreicht man eine unerträgliche Last
Der Reichtum bringt es
Was auch immer für eine lange Zeit währt
Sie erklärte auch dass sie vor deinem Ziel Angst hatte
Und es halten alle unsere bösen Mächte
Mysteriöse Geheimnisse verborgen
Und das Senken der linken Hand
Er nennt das Kochen das
Alle Arten von Schädlingen verursacht
Sand zu produzieren was den Schnee betrifft
Der Stier im kalten ewigen Schnee
Und alle monströse Dinge.
Schreibe Zaubersprüche
Schuppige Fische hier
Dies zieht die riesige Schlange und Stürme heran
Gespaltene Zunge herausstreckend
Und fordert der Tod kommt
Erstaunte Anhörung
Geschwollene Gelenke und Körper voll Falten
Setzt sich in Spiralen
Kleine Dinge sagte er das Böse
Ist eine Waffe
Angesehen wird ein niedriger Pegel
Der sie produziert
Ich werde vom Himmel vergiftet
Jetzt ist es Zeit
Etwas bewegt sich höher
Als der Betrug mit der vulgären Nutzung
Er gähnte offen wie ein Strom der hier abgebaut wird
Es kommt die Schlange deren riesige zwei
Fühlend die größere und die kleinere wild
Auch die zuletzt nach unten gedrückt
Kann er die Hand vom Wassermann entspannen
Vulgär und gemein
Zu meinen Beschwörungen still
Die es gewagt
Der Zwillingsgottheiten Macht anzugreifen
Der Hydra Rückkehr
Und die rechte Hand des Herkules
Wegzuschneiden ist die Schlange
Die Wiederherstellung selbst
Durch die Schlachtung ihrer eigenen Kinder
LILITH
Ich soll dann auch in diesem Bund wachsam sein
Ich bin vorhanden
Ich war die erste Schlange mit Augen
AMME
Nach der Art von Belladonna
Jeder Reptilienart
Es spielte zusammen in einer schlechten Frucht
Pflanzen die nicht zugänglich sind
Weil Sizilien sie produziert
In ununterbrochenem Winter
Führen die Spitzen vom Kaukasus
Bespritzt mit Prometheus' Galle
Arabische angrenzend ihre Pfeile verschmieren
Köcher fetter Meder waren die Perser glatt
Sie lesen
Oder wer auf Säfte achtet
Und unter dem eisigen Pol
Das Licht bewaffneter Perser
Was auch immer Unheil verursacht
Mit der Schönheit des Winters weggeblasen
Oder erstarrt ist
Alle von den verschneiten Wäldern
Und durch Frost gezwungen
Was auch immer des Grases Blüte
Tödliche Kräfte
Kränze am Fuß des Saftes werden geflochten
Die Ursachen des Schadens bringt sie hervor
Sagte die Handhabende
Der Schneeberg hat dazu beigetragen
Schädlinge auf dem Athos
Die Letzten sind auf dem riesigen Musenberg
Die Rippen mit einer blutigen Sichel gemäht
Und lass dein Haar zart herab
Den Tiger hat die tiefe Flut währenddessen gestillt
Die Donau hat die Wunden bestanden
Der Hydaspes in warmen Gewässern
Der Guadalquivir steigt
Und der Name den er auf seiner Erde trug
Hesperiens pulsierende Meere auf schwachen Füßen
Diese Pflanzen fühlten das Messer
Während Jesus machte den Tag bereit
Abgeholzt wird alles
Für die Anlage aus der tiefen Nacht
An diesem Punkt des Zuges singen die Ernten
in Träger des Todes und die Schlangen
Führen auf den Rasen
Artikuliert vermischt
Und sexuelle Fouls
Die traurigen Herzen der Kauze
Und das Gurren
Nach oben stehende lebende Organe
Diese Aktionen von Künstlern
Anspruchsvolle vorgelegt
Und über diesen Gefräßigen
Die Gewalt der Flammen
Diese gefrorenen Bäuche
Kaltes Eis ist vorhanden
Sie haben nicht die Worte
Desto weniger trägt ihre Brust
Als befürchtet
Einer sucht die rasende Ebene
Singend
Die Welt protestiert beim ersten Umbruch
LILITH
Zu beten versuchen
Immer eine Menge zum Schweigen zu bringen
Klirrend und das Chaos
Des undurchsichtigen und schattigen Todes
Das Haus der Blinden
Die Tataren des düsteren Todes
In der Höhle gefangen
Bittere Seelen
Entspannt zu den neuen Hütten laufen
Das Rad rollt mit Widerstand
Mitglieder berühren den Boden fliegend
Tantalus muss einfach Wasser trinken
Schwerere Strafe des neuen Vaters Einstellung
Rutschige Felsen zurück
Des Sisyphus loses Gestein
Sie ist in der Reihe
Die einer vergeblichen Mühe mit der Urne spottet
De Danaiden tragen
Kommt her
An diesem Tag die Hände braucht
Jetzt meinen heiligen Stern der Nacht gerufen
Komm hinauf
Die Schlimmste von allen Menschen
In den Kleidern in Fassung gebracht
Die Stirn ist nicht eine Stadt
Bedrohlich aussehend
Wir haben eine Bindung typisch für Strähnen
Barfuß inmitten des Fußes
Sie werden Wolken mit trockenem Wasser genannt
Auf den tiefsten Tiefen und der Ozean versinkt
An der Innenseite der Wellen
Die Gezeiten der Besiegten
Die Welt als auch die verwirrte Atmosphäre
Das Meer die Sonne und die Sterne
Und er sah
Und es wurde verboten
Er erreichte den Bären
Er sah
Dass der Winter die Ernte gezwungen hat
Die heftige Kampagne im Frühjahr frequentiert
Und die Donau wurde in viele Mäuler geteilt
Und starrt auf den ausgelassenen Strom
Und auf die Ufer des Faulen
Die Wellen sind geschwollen
Wie ein verrücktes Meer
Ohne Brise
Der alte Wald
Hat seinen Schatten der Stimme
Den Befehl über mein Leben verloren
Er stand in der Mitte des Tages
Verlassen Jesus
Die Riten der Zeit der Mond arbeitet
Dass diese Blutbefleckten werden
Die Girlanden zusammen weben
Kalte Schlange
Diese Quoten haben Glieder
Sie zittern vorm Donner
Der Verräter
Des Fährmanns Blut fließt
Asche der Pyrenäen
Gibraltar voll giftiger Getränke ist
Fromme Schwester gottlose Mutter
Die Federn eines Tunnels
Und diese spurlosen Verbindungen
Harpyien schreien
Seinen Namen
Auch die Flügel für die Verwundeten
Und die Stymphaliden
Der Hydra rosinenfarbene Wellen
Altäre und Statuen zu sehen
Abgestützt von der Göttin erschüttert
Fliegender Wagen
Nicht nur diejenigen mit strengem Gesicht
Und strahlend mit voller Schönheit
Lieber lange leben
Aber wie wenn grässlich
Mit Drohungen belästigt
Himmel näher und rein
So ist deine Fackel ein trübes Licht und blass
Durch die Luft
Der Schrecken einer neuen Nation in der Welt
Und helfende Netze kommen zu dir
Korinthischen Bronzen erschallen teuer
Die blutigen Rasen des Heiligtums
Die übliche Strafe
Ich fegte aus dem Grab
Illuminiert die Nacht mit Bränden
Sie warf ihren Kopf gebogen zurück
Stimmen
Mein Gebärmutterhals
Ich lag in der Beerdigung
Man bindet mir mit dem Band das Haar
Am Styx
Der Zweig einer Welle
Ich entblößte die Brüste
Mein Arm mit einem Messer schlagen
Lass meinen Blutfluss zum Altar
Erhalte die es gewohnt sind die Hände
Um das Eisen zu beschneiden
Ich vergoss lieber eigenes Blut
Ich traf den heiligen Strom
Wenn es zu oft genannt wird
Protest gewinnt einen Vorwand betend
Für die Einladung der Tochter
Es ist immer ein und dasselbe
JUSSUF
Es sind jetzt die Flecken der Kleidung weg
Mit Gold zum ersten Mal überschichtet
Davon ausgegangen der niedrigste Rand
Die Schlange in der Flamme brennt
Feuerreste aus Gold geschlossen
Versteckt verborgen was ich will vom Himmel
Er zahlt für Diebstahl
Und er fand die Kraft zu lehren
Die Kunst des Prometheus
Er gab einen Schwachen
Der Vulkan feuert Schwefelminen
Und das Geweih der Blitze und Flammen
Der Sohn der Sonne hat den Wagen eingenommen
Geschenke von den Chimären
Ich habe Flammen die fingen den Stier
Versengt ist die Kehle
Gut mit Galle vermischt das Medusenhaupt
Mir wurde befohlen darüber zu schweigen.
Füge den Impuls hinzu
Der Hexengöttin Vergiftung
Meine Geschenke Samen
Flammen halten sie
In ihrem Handeln von den Umständen
Gesehen und berührt
In der Brust Wärme
Ihrer Hochzeit Knochen wurden gehäuft
Es standen ihre Haare in Brand
Die neue Braut
Meine Gebete dreimal steigen
Zur tapferen Hexengöttin
Und der feuergleichen Luzifera
Wenn die Macht alles davon abwaschen wird
Hier das Volk der Verwandten genannt wurde
Edel wegen der Gaben der Ehe
Geht geht meine Söhne ich spielte die Mutter
Sie gewinnen Geschenke und vieles Flehen
Ihre Herrin und Stiefmutter geeht schnell nach Hause
Sage ihnen dass ich noch eine letzte
Umarmung genießen möchte
CHOR
Wo gefärbt die Mänaden
Schrecklich Hals über Kopf
Die Leidenschaft die unkontrollierbare
Vorbereitung eines Verbrechens Wut
Schaut verstört
Steifes und turbulentes Kapital
Hochmütig
Es droht auch
Weigerte sich zu glauben
Ihre Wangen glühen rot
Blässe errötet
Keine elegante Form
Die Aufrechterhaltung einer langen Rasse
Hin und her wandert sie
Wie der Tiger der Ihren beraubt
Irren Kurs
Durch den Gang
Prüfe und kenne das Gefühl
LILITH
Noch ihre Liebe
Jetzt verursacht sie Wut und Liebe
Verbindet sie
Was wird das Ergebnis sein?
Wann werden die Kreter
Die ruchlosen Felder am Schwarzen Meer erobern
Um das Tempo der Untersuchung zu erfüllen
Reich und König?
Nun Jesus in deinem Wagen
Keine Überprüfung des Tanga
Freundlicherweise Licht der Nacht schaffe
Der Tag stürzt in Angst
Vom Chefabend zur Nacht
NUNTIUS
Vorbei sind die alle Dinge
Und vom Reich des Staates abgeschnitten
Tochter und Vater in der Asche
Eine Mischung von Lüge in der Ebene
CHOR
Mit dem was gemacht ward zur Schlinge
Der König der Botschaft
Die wir gewohnt sind getroffen zu werden
Geschenke
In der Schlinge
Ich frage mich
Die Nachricht kaum ist gesagt
Das Übel getan werden könnte
Wer tanzt in der Katastrophe?
Einer rast durch den Palast
Ein Teil der Nachricht
Gestartet am Feuer
Ist das ganze Haus getötet worden
Die Stadt ist in Gefahr Gewässer und Flammen
Diese Meldung kommt
Eine Überraschung ein Verlust
Wasser nährt die Flammen und das um so mehr
Feuer brennt
Die Verteidigung nimmt er ein
Bringe die Amme die zitiert Paulus
LILITH
Kopfüber jedes Land mich will
Bitte mich weg zu gehen
Zurückzukehren
Zahlreiche beobachteten die Hochzeit
Was o Seele bist du du leer?
Folge dem Angriff
Ein Teil der Rache ist dass in der Kunst Jubel herrscht
Doch wie klein ist er
Du wirst immer noch lieben wütend
Wenn du genug hast
JUSSUF
Ich bin Single
Suche du nach der Art der Bestrafung
Und jetzt bereite sie für mich selbst
So dass es nicht nur die Pflicht ist
Du hast jedes Recht erhalten
Und ein Gefühl der Scham
Ihn gehen zu lassen
Wurde ausgetrieben
Ist sie wirklich so rein wie sie sagen
Es ist die Hand des Lichts
Konzentriere dich auf das Gefühl es erweckend
Tief in seine Brust
Aus dem Boden des Klapperns der Alten
Zeichne gewalttätig
Was immer noch gewesen ist
Pflicht genannt
So komme ich
Ich werde sie es wissen lassen
Blick auf das was die Zeichen zeigen
Von denen kein Licht kommt
Von den Verbrechen und der Trauer
Mit Hilfe dieser Dinge unseres Gottes
Was sollte die Hand der Tat präsentieren
Große Tat ein Mädchen des Zornes
LILITH
Ich bin jetzt
Zur Größe durch Leiden gewachsen
Es hilft
Es ist einem Bruder der Kopf ergriffen worden
Glieder und mysteriöser Vater hilft
Ihre Schreine sind heilig
Es ist zur Zerstörung des Alten gefällig
Bewaffnet schwimmend
Materie und Schmerz
Denn die ungeübte Hand kann nicht
Jede Art von Verbrechen tun
Wo führst du dann den Zorn hin
Kunst-Pflege
Oder die Treulose
Das Ziel der Raketen
Etwas heftig
Meine innersten Gedanken
Und schien noch nicht gut beschaffen zu sein
Er wagte es zuzugeben
Der Pöbel sehr dumm
Der Feind meiner Kinder
Ich wünsche dass eine Kurtisane kommt
Jedem das Seine
Dass er irgendwelchen Segen hatte
Beim Kreuz der Geburt
Das diese Art der Strafe entschieden
Mit gutem Grund
Dass bis zum Äußersten
Eines großen Verbrechens gut schien
Ist die Vorbereitung des Herzens
Die Kinder die einst meine waren,
Sie sollten für des Vaters Verbrechen Strafe zahlen
Mein Herzschlag voll Horror
O Herz stattdessen der Zorn gegeben
Die Mutter
Und alle Parteien sind zurückgeworfen
Soll ich von meinen Freunden
Und den Nachkommen meiner Freiheit
Abgezogen werden
Wenn der Boden fällt
Besser wütender Zorn
Eine schlimme Sünde in der Tat
Unbekannt
Weit weg von mir das Verbrechen
Von dem die Armen die Strafe zahlen
JUSSUF
Ein Verbrechen begangen
Ist ein Generator und mehr
LILITH
Die Mutter des Sohnes wollten sie töten
Sie sind nicht mein Volk
Lass mich
Kriminalität und Mangel und Fehler
Sie sind unschuldig
Wie ich und mein Bruder .
Was o Seele schwankst du so?
Jede Tränenfluss ist nass
Mit den Mündungen
Stille jetzt diese Wut, jetzt
Wo die Liebe wohnt
Im Heren
Doppel-Flut wirft mich von meinem Kurs unsicher
So dass die Winde und Stürme
Des schnellen Verschleißes im Krieg
Mit den Wellen der Meere im Widerspruch sind
Wirken sie auf beiden Seiten
Und es ist zweifelhaft
Brennt man mit Segeln über das Meer
Eine Kreatur nicht einmal so ist meine
Das Herz ward umgeworfen
Zorn bringt Liebe
Die Pflicht einzuhalten zu lieben
Hier liebe Kinder im Alleinhaus
Trost kommt tröstlich
Kommt her zu mir
Und verbindet euch mit mir
Die Glieder entschwerend
Er hat einen Vater
Exil und Flucht
Und deine Mutter ist streng
Werden sie von meinem Busen abgerissen
Von jetzt an
Weinen Trauer werden diese Küsse
Seines Vaters zugrunde gehen
Die verloren ihre Mutter
Wiederum erhöht das den Schmerz
Immer heißer
Und Hass erhebt sich gegen deine Hand
Furie alte Wut
Mitläufer
Ich wünsche unserem stolzen Unternehmen Sieg
Erloschen war die Gebärmutter
Von zweimal sieben Söhnen
Ich wurde sterilisiert
Sein Vater es ist genug hat zwei Söhne gezeugt
Und es kommt kopfüber eine Horde von Furien
Die Flamme ist bereitet
Oder wo ich geschlagen ward
Wie er es wünschte
Der Zug in die Hölle
Oder mit dem was ich als Blut-Fackeln sehe
Eine riesige Schlange zischt
Gekrümmte Peitsche
Wen mit ihrem tödlichen Stachel sucht
Die Schlangenfrau
Im Schatten verstreut erreicht sie
Unsichere Mitglieder
Bruder die Lohnforderungen
Wir geben aber allen
Befestige die Lichter und Fackeln
Siehe in meine Brust Furien
Lass meinen Bruder rächen die Göttin
Und gehe hin in Frieden
An der Unterseite ihrer Füße
Und siehe das Gebot
Verlassen von mir
Und benutze diese Hand Bruder
Mit der Hand das Schwert hat
Opfer-Geister herangezogen
Gute Namen
Was bedeutet es dass da plötzlich ein Geräusch ist?
Ich kehre zurück in die Arme der Zerstörung
Die wird für diese Probleme vorbereitet
In hohe Gebäude zu unserem Haus zurück
Hier begann das Gemetzel
Geh mit deinem Weggefährten
Selbst bei mir ist kein Körper auf der einen Seite
Deinen auch sollen sie treffen
Nun die Aufgabe die Seele
Nicht im Geheimen mit dir
Du verlierst die Macht
Menschen genehmigen die rechte Hand
JUSSUF
Wie viele treue Seelen der Könige
Smart
Einig im Verbrechen der rauen Dinge
In der Nähe bringe sie nahe hierher
Ihre tapfere Truppe von Kriegern
Sie bringen Waffen
Vom Boden des Hauses
LILITH
Nun habe ich das Zepter
Des eigenen Bruder des Vaters empfangen
Und wir haben das feuchte Vlies Gideons
Die Rückkehr des Königreichs
Und gefangen
Die Jungfräulichkeit kehrt zurück
Oh endlich
Oh das Fest des Tages
Oh Hochzeit!
Geh das Verbrechen ist erfolgt
Die Strafe kann noch nicht erfolgen
Solange sie die Hände nicht erheben
Jede Verzögerung jetzt mein Lieber
Warum zögerst du? mächtig
Nun ist mein Zorn gekommen
Leider wird Schande kommen
Was ich Unglückliche habe ich getan?
Traurig
Obwohl im Bedauern darüber
Ich tat was eine große Freude für mich war
Du bist gegen deinen Willen in Sicht gekommen
Und wirst unerträglich
Zuschauer habe ich nicht
Ohne diese Verbrechen
Was haben wir verloren
JUSSUF
Ein gefährlicher Teil des Daches war offen
Siehe es steht unmittelbar bevor
Hier sie zerreißen und verbrauchen die Feuer
Von jemandem wie ein Sturz
LILITH
Lege dein Letztes
Das ist geboren davon
JUSSUF
Die Bestattung und das Grab
Von einem Haufen
LILITH
Frau und Vater haben bereits
Mich vergraben
Das Schicksal nahm sein Kind
Die Zerstörung derselben wird dir
Vor die Augen gestellt
Durch und durch unser Flug
Der Göttlichkeit des Alls
JUSSUF
Und die Bahren
Keine Verletzungen des Glaubens
Unserem eigenen Glauben zugefügt wurde
Verschone die Knaben.
Wenn die Last meine ist
Ich gebe mich bis zum Tode
Ein schuldiger Kopf
LILITH
Durch diese die sich weigern
Von denen überhaupt das Eisen besorgt wurde
Jetzt sind sie stolze Männer
Eine junge Braut komme in die Kammer
Verlassen sie die Mütter
JUSSUF
Eine ist Strafe genug
LILITH
Wenn du mit dem Tod eines zufrieden sein könntest
Suche nicht zu töten zwei
Die Zahl ist zu klein in meiner Trauer
In jedem Versprechen noch lauernd
Suche meine Eingeweide aus Stahl
JUSSUF
Nun begann man das Kunststück auszuführen
Das Verbrechen nicht mehr ich bitte dich
Gewähre zumindest es zu verzögern
LILITH
Genieße eine langsame Rache
Nicht eile mein Schmerz
Mein Tag wird kommen
In einer akzeptablen Zeit
JUSSUF
Herzlose einen zu töten
LILITH
Hab Mitleid mit mir
Es ist fertig
Ich habe keine Schmerzen mehr
Keine Trauer
Hier die Lichter der geschwollenen Allee
JUSSUF
Einfach erkennst du sie
Die Mittel eingesetzt
Der Himmel war in seiner Art und Weise klar
LILITH
Meine schuppigen Schlangen
Bieten ihre niedrige Ziele an
Das Rezept hatten bereits die Verwandten
Ich habe Manna
Der Wagen fährt im Wind
JUSSUF
Geh durch Perioden hoher Luft und Äther

MARION

EIN LUSTSPIEL

AKT 1

SZENE 1

Die Stimmen der Frauen:


Weint, alle ihr Mütter! Weint um Adonai! Weint! Weint um Adonai! Beklagt den Tod von Adonai!
Weint, weint, Mütter! Euer Adonai ist fort! Adonai ist fort für immer! Schöne, allen Augen ist
Adonai entschwunden! Bejammert seinen Tod, ihr Mütter von Söhnen!

Verärgerte Frau 1:
Titten und Kitzler! Titten und Kitzler! Das ist, um was es alles geht! Das ist alles, wonach sie immer
hinterher sind!

Verärgerte Frau 2:
Das und der Krieg!

Verärgerte Frau 3:
Blut und Verstümmlung!

Marion:
Wenn meine Einladung für eine jener Orgien ergangen war, hielt man sie für Klein-Schwanz oder
Hoch-Schwanz oder Tief-Fotze, würdet ihr nicht in der Lage sein, alle zu bekommen durch die
Bums- und Trommelschläger der Straßen. Aber für diese sich stopfen lassen, nein! Ach nein! Nicht
eine blutende Frau in Sicht! Nicht eine von ihnen! - Ah, außer meine Nachbarin! Gott sei Dank...
Hallo, Katharina!

(Auftritt Katharina.)

Katharina:
Hallo, Marion! Oh, aber schau dich um, mein Schatz! Solche runzelt die Stirn, wie die Pfeile der
Augenbrauen! Das ist nicht gut für dich, Baby. Du bist so schrecklich hässlich!

Marion:
Ich bin wütend, Katharina! Ich bin siedend innen. Verdammte Weiber! Warum in aller Welt denken
die Männer, wir seien intelligent und schlau und fähig zu irgendetwas und allem?

Katharina:
Denn wir sind es, Liebling, wir sind es auf jeden Fall!

Marion:
Aber ihr ruft sie zu einer Sitzung, zu einem richtigen Treffen, etwas von Bedeutung zu diskutieren -
keine dieser obszönen und trivialen Dinge, die sie immer beschwatzen - und wo sind sie? Taub und
eingeschlafen!

Katharina:
Aber sie haben dich gehört, Liebling. Sie haben. Es ist nur, dass... Du weißt, wie es ist. Eine Frau,
die aus ihrem Aufenthalt kommt, ist sehr, sehr schwierig! Einige haben zu gehen mit ihrem Mann,
andere haben ihre Hausdiener zu erheben, andere noch das Kind zum Schlafen zu bringen, eine
andere muss das Baby noch waschen, füttern, reinigen den Popo....

Marion:
Es gibt weitaus wichtigere Dinge, sich darum zu kümmern, als all das Zeug, Katharina!

Katharina:
Gut. Was ist es, Liebling? Was ist dieses Ding, das so wichtig ist, dass du jede Frau in Deutschland
dazu bringen musst? Ist es eine große Sache?

Marion:
Enorm.

Katharina:
Oh? Und dick?

Marion:
Oh, es ist dick, alles in Ordnung!

Katharina:
Na dann, wo auf der Erde sind sie alle?

Marion:
Nein, nein, es ist nicht das, was du denkst, meine Liebe. Wenn es so gewesen wäre, wären sie alle
gut und wirklich hier jetzt. Nein, es ist etwas anderes. Etwas, das mir für eine lange Zeit durch den
Sinn geht. Glaube mir, ich habe sehr viel Schlaf verloren, über dies eine nachdenkend.

Katharina:
Ach ja, es ist ein sehr zartes, kleines Ding, also, dieses Ding hast du dir übergeworfen?

Marion:
Ich werde dir sagen, wie empfindlich die Sache ist, Katharina! Ich habe entdeckt, dass das Heil
ganz Deutschlands von uns abhängt, von unseren Titten und Kitzler! Das ist, wie empfindlich das
Ding ist! Titten und Kitzler! Das ist es, worum es alles geht!

Katharina:
Um unsere Titten und Kitzler? Ein zartes kleines Ding in der Tat! Was für ein prekärer Balanceakt!

Marion:
All dieses schreckliche Treiben in unserer Stadt, Katharina! Denke nur! Wir werden alle von ihnen
los sein! Alle von ihnen... Preußen am meisten!

Katharina:
Oh ja natürlich! Raus mit den Preußen-Bastarden!

Marion:
Und mit allen Bayern auch.

Katharina:
Ah, die Bayern! Nun, die Bayern selbst, ja; ihre köstlichen Biere, obwohl, Marion, absolut nicht!

Marion:
Wie für Berlin, da wird nicht meine Zunge etwas auszusprechen, aber du weißt, was ich meine...
Wenn alle Frauen würden sich hier versammeln, Katharina, von Bayern, aus Preußen, alle von
ihnen, glaube mir - wir alle zusammen, können wir Deutschland retten!

Katharina:
Wir? Aber meine Liebe, haben wir Frauen je getan, was intelligent ist oder erfordert eine Fertigkeit?
Wir alle sitzen nur herum auf unseren Sofas den ganzen Tag lang, recht schauend, geschmückt,
beblümt und geputzt mit Make-up, nackt unter unseren durchsichtigen Safran-Kleidern und unsere
süßen kleinem Fick-mich-Pantoffeln tragend!

Marion:
Genau! Das ist genau der Stoff, mit dem ich plane, Deutschland, Liebling, zu retten! Mit den Düften
und dem Make-up und den Blumen und den niedlichen kleinen Fick-mich-Ich-bin-nett-Pantoffeln
und den zierlichen durchsichtigen Kleidern!

Katharina:
Was? Was auf der Erde könnte man mit dem Zeug erreichen?

Marion:
Frieden, meine Liebe! Frieden unter den Menschen! Nicht länger wird ein Mann seine Waffe gegen
einen anderen Mann erheben!

Katharina:
Ist das richtig? Na denn, wenn das der Fall ist, ich bin weg, zu pudern die Nase jetzt...

Marion:
Auch wird er keinen Panzer gegen ihn rollen lassen...
Katharina:
Mmm ... und sich auf mein Durchsichtiges setzen...

Marion:
Auch wird er niemals mehr eine Bombe werfen...

Katharina:
Ohhhh! Und meine süßen kleinen Fick-mich-Pantoffeln...

Marion:
Damit! Sollten nicht alle diese Frauen jetzt schon hier sein?

Katharina:
Bestimmt. Sie sollten alle herüber geflogen sein!

Marion:
Ja, gut, was erwartest du? Verdammte Berlinische Weiber! Immer zu spät! Zu spät zu allem.
Verdammt! Nicht einmal die von der Küste Frieslands!

Katharina:
Doch ich weiß, dass sie ihre Mösen heute Morgen früh hüpfen ließen, und sie sind auf dem Weg, sie
sind... sie kommen gerade jetzt, ich bin mir sicher!

Marion:
Grrr! Nicht einmal die, die ich dachte, zeigen etwas wirkliches Interesse an diesem! Sie sind noch
nicht da, entweder... Gott, nicht einmal die rheinischen Frauen!

Katharina:
Aber, Liebling, auch des Michels Frau kommt. Ich sah die Abergläubische einen Hexensabbat
besuchen, bevor du dich... Aha! Hier sind sie alle! Ich habe es dir gesagt! Sie kommen, Marion,
alle! Puh! Wo auf der Erde sind sie nun alle?

Marion:
Zwanzig Meilen südlich von Frankfurt!

Katharina:
Puh! Na, dann wollen wir sie nicht aufrühren mehr als wir müssen, so sind wir. Puh!

(Auftritt Mirjam.)

Mirjam:
Wir sind nicht zu spät, Marion? Nun, was ist los, Liebling? Sprich, Liebling!

Marion:
Jede hat es gehört, genau das, worum es geht, Mirjam! Ich bin nicht beeindruckt von dir, überhaupt
nicht!

Mirjam:
Aber ich werde in meinem jungen Alter mit meinem Schlüpfer im Dunkeln, Marion, gefunden. Wie
auch immer, was ist los? Was ist los? Sag uns jetzt, warum wir alle hier sind.

Marion:
Nein, noch nicht. Lass uns ein wenig länger warten, bis die bayrischen und preußischen Frauen
ankommen.

Mirjam:
Richtig... ah, hier ist Lilith!

(Auftritt Lilith.)

Marion:
Hallo, Lilith! Oh! Oh, mein Liebling von Preußen! Wie positiv ist und fruchtig deine Schönheit.
Was für eine Farbe, was für ein kräftiger, geiler Körper! Liebling, ich glaube, Du kannst einen
Kampfstier mit diesem Körper erwürgen!

Lilith:
Ja, ich glaube, ich könnte das. Ich trainiere regelmäßig. Ich meine, sehr regelmäßig, und ich gehe
durch jedes Bisschen von mir, jedes Stück von mir - einschließlich meines Bumslochs!

Marion:
Mmm! Deine Titten auch!

Lilith:
Hallo! Warum tappst du mich so an... wie ein Opfer-Lamm?

Marion:
Ah! Und die hier? Wer ist diese junge Schönheit?

Lilith:
Das ist die Delegierte, zu dir von Bayern gesendet. Mit dem Namen Christina.

(Auftritt Christina.)

Marion:
Bayern, ja! Bei Christinas Vulva! Bayern mit den schönen Wiesen! Wie positiv herrlich deine Wiese
aussieht, Lilith!

Katharina:
Ja, mit eleganten kleinen juckend-zickigen, lockigen Wirbelflöckchen wächst es so ordentlich und
fest alles um diese schöne Wiese!

(Auftritt einer französischen Hure.)

Marion:
Und das andere Kind?

Lilith:
Ah ja! Nun, die dort ist reines französisches Huren-Fleisch! Der reale Stoff!

Alle:
Hure... von Frankreich... Frankreich hat die besten Huren...

Marion:
Mmmm, ja, rein, in der Tat! Vorder- wie Rückseite!
Lilith:
Also denn! Wer hat diese Flotte von Fleisch hier versammelt?

Marion:
Ich tat es.

Lilith:
Aha? Warum? Benenne deine Leidenschaft, Mädchen!

Mirjam:
Ja, Liebling, sag uns, was so wichtig ist.

Marion:
Ich wills, ich wills, aber zuerst: Lasst mich bitte allen eine Frage stellen.

Mirjam:
Stelle sie.

Marion:
Sagt mir bitte, alle von euch: Habt ihr eures Ehemannes Schwanz nicht vergessen? Eurer Söhne
Vater? Ich meine, während er im Krieg ist? Ich weiß sehr gut, dass ihr alle habt euren Mann fern im
Moment. Nicht einer von ihnen ist hier mit euch. Ist es nicht so?

Katharina:
Meiner, in der Tat, der Soldat, ist in den letzten fünf Monaten in Afghanistan gewesen. Erwecke
diesen Idioten einer allgemeinen Idiotie!

Mirjam:
Und meiner ist seit sieben Monaten in Syrien.

Lilith:
Und wenn meiner jemals für eine schnelle Nummer sich wegzustehlen schafft, sie eilen, packen ihn
am Griff und ihn schnell wegwischen wieder an die Front!

Marion:
Und so, Mädchen, wenn die verdammte Zeit kommt... nicht der leiseste Hauch überall, nicht wahr?
Von der Zeit an, seit diese Männer uns verraten, können wir nicht einmal unsere Leder-Dildos
finden! Wenigstens würden sie als eine Art von Fleisch-Ersatz für unsere armen Fotzen dienen…
Also denn! Möchtet ihr mich einen Mechanismus finden lassen, mit dem wir diesen Krieg beenden
können?

Mirjam:
Wenn dies wirklich möglich wäre, Marion, Liebling, ich würde die feierlichen Getränke bringen
jetzt... Auch wenn es bedeutete, ich müsste dieses wunderschöne Kleid verkaufen, um den Wein zu
kaufen.

Katharina:
Ich auch! Auch wenn... auch wenn ich wie ein Fisch auf dem Grill entzwei zerrissen bin und habe
die Hälfte von mir weg geworfen!

Lilith:
Und ich... Ich würde klettern den ganzen Weg bis zur Spitze der Alpen, um in der Lage zu sein,
unseren geliebten Frieden zu sehen.

Marion:
Nun, in diesem Fall, werde ich euch jetzt sagen, was ich entdeckt habe, weil ich nicht glaube, dass
ich es länger verstecken kann. Jetzt! Wenn wir Frauen wirklich unsere Männer zwingen wollen,
Frieden zu machen, dann müssen wir... verzichten!

Mirjam:
Huh? Auf was? Bitte erkläre das.

Marion:
Hmmmm... Auf etwas... Werdet ihr es tun?

Mirjam:
Sicher! Selbst wenn es unseren Tod bedeutet, aber was haben wir zu tun?

Marion:
Wir streiken! Wir werden alle verzichten auf die Schwänze! Triumphieren soll nicht mehr der
Schwanz!… Halli-Hallo, was ist los? Wo wollt ihr hin? Was ist mit euch, die runzeln die Stirn, und
mit den traurigen Blicken? Wie blass ihr alle auf einmal ausseht! Was ist mit den Tränen? Werdet
ihr tun, wie wir gesagt haben? Sprecht mit mir! Was ist eure Entscheidung?

Mirjam:
Ich? Ich... ich kann es einfach nicht, Marion. Nicht ich. Ich... Lass sie in den Krieg ziehen, Marion!

Katharina:
Ja, ich auch, Marion. Lass sie den Krieg weiterführen...

Marion:
Auch du, Katharina! Du sprachst gerade über einen Fisch, in zwei Teile geschnitten, die Hälfte
davon weggeworfen!

Katharina:
Alles andere, Marion. Wir werden alles tun, was du willst... na ja, besser in das Feuer, als aus dem
Bett. Besser in das Feuer als ohne den Schwanz! Das kann ich nie tun, Liebling!

Marion:
Und du, Lilith? Was sagst du?

Lilith:
Besser im Feuer, als aus dem Bett.

Marion:
Was für Penner und zerrissene Schlampen jede einzelne unseres Sexus ist! Die Tragiker sind direkt
über uns! Reinstopfen vor allem! Keine Rücksicht auf die Folgen! Aber du, mein Liebling, Preußin,
du und ich, Lilith, nur wir beide können immer noch die Sache retten. Komm, stimm mit mir
überein!

Lilith:
Es ist wahr, verdammt noch mal! Es ist eine harte und schwierige Sache für eine Frau, schlafen zu
gehen allein. Ohne einen Stich, meine ich. Doch... doch... doch wir müssen! Wir müssen Frieden
haben!

Marion:
Oh, wahre Preußin! Du bist die einzige wirkliche Frau hier!

Katharina:
Aber wenn wir in den Streik gingen, wenn - Gott verbiete das - wenn wir das täten, wie du gesagt...
wird dies wirklich Frieden bringen?

Marion:
Absolut! Schau! Alles, was wir tun müssen, ist, dass wir unser üppiges Make-up auflegen, nackt
unter unseren fadenscheinigen kleinen Blusen, unsere Löckchen gründlich frisiert und gezupft,
einfach drinnen bleiben, und wir sitzen und warten nur auf unseren Mann. Der Soldat-Ehemann
kommt, sieht uns und sofort steht er vor Aufmerksamkeit! Solide, steif und geil! Er wird von Lust in
Fetzen gerissen! Aber wir bewegen uns zurück! Wir werden einfach nicht mit ihm ins Bett gehen.
Ich kann euch versichern, Lieblinge, es wird der Frieden unterzeichnet werden, bevor man sagen
kann: Kommst du wieder?

Lilith:
Genau wie Menelaos und Helena in Troja. Helena zeigte ihre Titten ihm einmal und unser Junge
wirft sein Schwert weg für immer! Hahaha! Er wollte sie nur eine Sekunde zuvor töten, für das, was
sie danach Griechenland angetan hat!

Katharina:
Aber was, wenn die Männer streiken auch und wir stattdessen geil werden?

Marion:
Nun, dann, Lieblinge, wir sind alle gut mit den Herren vertraut, um Gottes willen, nicht wahr? Wir
tun, was sie taten: Wir schlagen die geschlagenen Schlampen!

Katharina:
Nö! Imitieren andere ist Mist... Was ist, wenn sie uns ins Schlafzimmer ziehen?

Marion:
Nimm einen festen Griff am Riegel, Liebling!

Katharina:
Was, wenn sie uns schlagen?

Marion:
Nun... alles in Ordnung, geben wir es ihnen, dann aber wir machen es schwer für sie, meine Lieben:
Wir überkreuzen die Beine oder so etwas, weil es für sie kein Spaß ist, wenn sie für uns hart
arbeiten. Sie werden schnell aufgeben. Ein Mann nur wird nicht genießen, wenn die Frau nicht in
dem Prozess hilft.

Mirjam:
Recht! Na denn. Wenn ihr zwei zustimmt, dann stimmen wir auch zu. Wir sind mit dir, Marion!

Lilith:
Ja! Also gut. Aber wir, Preußen-Frauen, werden wir in der Lage sein, dies zu tun, unsere Männer zu
überzeugen, einen guten und ehrenhaften Frieden sofort zu bringen; aber was ist mit all diesen
Kriegstreiber der Berliner? Wer wird sie austreiben?

Marion:
Du musst dich nicht darum kümmern, Lilith, Liebling, wir werden sehen!

Lilith:
Nicht sehr wahrscheinlich. Nicht, solange sie alle die Kriegsschiffe im Meer haben und alle Beute
eingesperrt, dort alles dem Brandenburger Tor zeigen im Inneren des Tempels der Jungfrau Maria!

Marion:
Nö! Wir haben nachgedacht, auch Lilith. Kein Problem. Heute werden wir übernehmen das
Brandenburger Tor! Während wir hier alle allen Protest organisiert bekommen, werden die älteren
Frauen dort hingehen, unter dem Vorwand, Rituale und Opfer zu üben, und sobald sie bei der
Durchführung sind, werden sie den Platz nutzen!

(Auftritt einer Polizistin.)

Lilith:
Oha! Na dann! Das ist großartig! Ein sehr gut durchdachter Plan, Marion! Sehr gründlich, in der
Tat! Gut gemacht, Mädchen!

Marion:
Danke, Lilith. Also gut! Jetzt schnell, lasst uns einen guten, starken, unerbittlichen,
unzerbrechlichen, lückenlosen Eid schwören!

Lilith:
Gib uns die Worte und Taten, und wir werden es tun, Marion!

Marion:
Gut, jetzt ... Hallo du! Polizistin! Ja du! Was lauerst du? Bring mir das Schutzschild hierher! Leg es
hierhin! Jetzt stell es auf den Kopf. Nun bringe mir jemand ein paar Innereien!

Katharina:
Eingeweide? Innereien, Marion? Was für einen Eid nimmst du uns ab, um Gottes willen?

Marion:
Welcher Art? Die Art, auf einen Schild zu schwören, wie Goethe erwähnt irgendwo, weißt du... wo
die Soldaten töten ein Lamm und...

Katharina:
Marion! Wir können nicht einen Eid für den Frieden schwören durch Blutvergießen auf einem
Schhutzschild!

Marion:
Gut. Was für einen Eid wollt ihr dann?

Katharina:
Ich weiß! Lass uns von irgendwo ein weißes Pferd nehmen, es töten und seine heiligen kleinen
Stückchen bekommen! Wie wäre das?
Marion:
Was für ein weißes Pferd, Katharina? Was für kleine Stückchen? Was ist in deinem Kopf?

Katharina:
Na, auf was schwören wir dann?

Mirjam:
Ich werde euch sagen, was ich denke, wenn man so will: Lasst uns einen Weinkrug opfern
stattdessen. Holt euch eine riesige schwarze Schale, legt sie auf den Boden hier, gießt dann in einen
Krug diesen schönen Wein aus Bordeaux, zerbrecht die Schale und schwört auf den Becher... dass
wir ihn nicht durch Zugabe von Wasser verschmutzen!

Lilith:
Ja! Nun das ist es, was ich einen eindrucksvollen Eid nenne!

Marion:
Also, lasst uns die Schüssel bringen und den Wein einschenken!

Katharina:
Ooooh! Meine Lieblinge, schaut! Was für eine schöne Schale! Man wird geil allein schon vom
Berühren!

Marion:
Katharina! Jetzt lege die Schüssel nach unten, und ihr alle legt eure Hand auf meinen Krug! Mutter
des Glaubens, und auch du, heiliger Kelch, akzeptiere dieses unser Opfer mit Gnade!

Katharina:
Was für ein dunkles Blut! Und wie gut es duftet!

Lilith:
Und wie herb ist das Aroma!

Mirjam:
Lasst mich die erste sein, den Eid zu leisten!

Katharina:
Nein! Nicht, wenn wir eine Menge unterzeichnen und dein Name zuerst unterzeichnet!

Marion:
Lilith, und der Rest von euch auch. Alle zusammen: Sprecht mir nach: Es gibt keinen Stich, weder
vom Geliebten noch vom Ehemann...

Alle:
Es gibt keinen Stich, weder vom Geliebten noch vom Ehemann...

Marion:
Das wird von mir eingehalten...

Alle:
Das wird von mir eingehalten...

Marion:
Katharina, sprich du auch!

Katharina:
Verdammt, Marion, meine Knie zittern! Das wird von mir eingehalten...

Marion:
Bin ich zu Hause, werde ich leben, ohne zu vögeln und keusch...

Alle:
Bin ich zu Hause, werde ich leben, ohne zu vögeln und keusch...

Marion:
Und ich werde verführerisch gekleidet sein und schön gemacht...

Alle:
Und ich werde verführerisch gekleidet sein und schön gemacht...

Marion:
So wie es meines Mannes Begierde in Brand setzt...

Alle:
So wie es meines Mannes Begierde in Brand setzt...

Marion:
Und lass ihn mich nicht ficken mit meiner Zustimmung...

Alle:
Und lass ihn mich nicht ficken mit meiner Zustimmung...

Marion:
Aber wenn der Schwanz mich bedrängt...

Alle:
Aber wenn der Schwanz mich bedrängt...

Marion:
Ich werde nicht zum Orgasmus kommen... zur gleichen Zeit wie er kommt...

Alle:
Ich werde nicht zum Orgasmus kommen... zur gleichen Zeit wie er kommt...

Marion:
Ich werde nicht meine Pantoffeln zur Decke heben...

Alle:
Ich werde nicht meine Pantoffeln zur Decke heben...

Marion:
Ich will auch nicht, wie eine Hure, die Stellung des Butterns einnehmen...

Alle:
Ich will auch nicht, wie eine Hure, die Stellung des Butterns einnehmen...
Marion:
Und so binden wir uns alle zusammen, hiermit, diesen Wein trinkend...

Alle:
Und so binden wir uns alle zusammen, hiermit, diesen Wein trinkend...

Marion:
Und wenn ich diesen Schwur breche, soll der Wein, den ich trinke, wieder zu Wasser werden...

Alle:
Und wenn ich diesen Schwur breche, soll der Wein, den ich trinke, wieder zu Wasser werden...

Marion:
Habt ihr alle mit mir geschworen?

Alle:
Wir haben gewiss!

Marion:
Nun bringt mir den Becher, dass ich ihn heilige.

Katharina:
Gib mir auch etwas, so dass der Eid uns alle gut und eng bindet.

Lilith:
Was ist das für ein Lärm?

Marion:
Aha! Genau wie ich schon sagte. Unsere älteren Frauen haben das Brandenburger Tor ergriffen.
Schnell jetzt, Lilith, fahre in Richtung der Verwirklichung deines Endes der Übereinkunft ab. Nach
Preußen, schnell... aber lass diese deine Freundinnen hier bei uns, als Zeichen guten Willens. Der
Rest von uns wird zum Brandenburger Tor gehen und die Stäbe über die Tore werfen.

Katharina:
Aber glaubst du nicht, dass die Männer sich zusammenschließen und uns stürzen?

Marion:
Ich mache mir darüber keine Sorgen, Katharina. Selbst wenn sie uns bedrohen mit Feuer, und selbst
wenn sie es schaffen, die Tore zu öffnen, so was dann? Wir werden tun, was wir gerade geschworen
haben, nicht wahr?

Katharina:
Recht so! Na sicher. Ja! Sonst werden wir für immer bleiben, wie wir immer waren: Feiglinge und
Huren, alle!

(Alle ab zum Brandenburger Tor.)

SZENE 2
(Auftritt einer Gruppe von Männern unter der Führung von Josef.)

Josef:
(Im Gespräch mit sich selbst)
Komm herauf, mein armer Junge! Komm zu Josef! Selbst wenn deine Schulter unter dem Druck des
riesigen, feuchten Olivenzweiges nahe ist zu brechen! Komm herauf, mein Junge!

Philipp:
(Zu Schlomo)
Lange Lebensdauer bringt dir so viele Überraschungen, nicht wahr? Dinge, mein guter Schlomo,
die ich nie gehofft habe zu sehen oder zu hören. Frau! Frauen, mit denen wir verheiratet sind, die
wir ernährt und gepflegt haben und die uns so viel Aufhebens verursachten.

Schlomo:
So viel Aufhebens!

Philipp:
Jetzt sind sie zum Brandenburger Tor gegangen und haben es eingenommen. Gestohlen die heilige
Statue unserer Beschützerin Sophia, und sie haben getrieben Balken und Riegel in das Tor!

Schlomo:
Lass uns so schnell wie wir können, Philipp, uns bewegen. Komm, lass uns richten diese Zweige...

Philipp:
Geben wir ihnen eine Lektion...

Josef:
Lasst uns eine hohe Flamme entzünden...

Philipp:
Braten die Menge...

Peter:
Erstens, unter ihnen allen, ist Michaels Frau! Ha! Ein Bastard eines Politikers verdient eine
Schlampe von Frau!

Philipp:
Eine Schlampe von Frau! Eine treue Schlampe! Schlampe bis zum bitteren Ende! Ha!

Schlomo:
Bei Maria, niemand wird wagen zu lachen, während wir am Leben sind...

Josef:
Denkt ihr an den alten Konrad, Jungs?

Schlomo:
Ach ja, Josef! Stimmt! Er versuchte einmal diese kleinen Tricks auch, nicht wahr?

Philipp:
Auch er ist nicht ungestraft entkommen.

Josef:
Besiegt selbst und musste seine Waffen mir ergeben!

Peter:
Wahrer Preuße dennoch. Rann ohne Hemd auf dem Rücken weg. Ungewaschen für sechs Jahre,
unrasiert...

Schlomo:
Stank zum Himmel! He Peter? Ha!

Josef:
He he! Dies ist es, wie wir die Stadt umzingeln, Männer!

Peter:
Aber sie wurde von siebzehn Männern belagert, Josef. Völlig umzingelt!

Philipp:
Sie verbrachten die ganze Nacht vor den Toren.

Josef:
So dass diese von Gott gehassten Frauen...

Peter:
Hass von Gott und von Schopenhauer, bei Gott!

Josef:
Bah! Diese Frauen sind nichts für uns, Männer! Nichts!

Philipp:
Unser Sieg wird in ganz Berlin glänzen lassen unsere vielköpfige Stadt!

Josef:
Nur ein kleiner Weg nach links, und wir sind da, Josef ist ein guter Mann!

Peter:
Und wir tun das alles ohne auch nur einen Esel, he, Schlomo. Auf unserem eigenen nackten
Rücken!

Schlomo:
Autsch! Verdammte Äste! Zwei von ihnen sind zerbrochen und bohrten sich direkt in meine
Knochen... ah, na ja, was kann man tun, Peter?

Peter:
Wir müssen weitergehen, weitergehen, weitergehen! Geh zum Platz, zu Fuß die Allee hinauf, zu
Fuß weiter, geh weiter, geh weiter...

Josef:
Und blase dort in das Feuer, wie man ins Feuer unterm Topf bläst. Der Rauch wuchert.

Philipp:
Was für ein Rauch! Beim mächtigen König David, was für ein fürchterlicher Ruß!

Josef:
Was... autsch! Argh! Was für ein Schrecken, der von dort sprang und, wie eine läufige Hündin, riss
an meinen Augäpfeln?

Philipp:
Wie der Vulkan von Sizilien, he, Josef. Diese Maschine raucht und raucht...

Josef:
Und versengt und füllt meine Augen mit Schleim.

Peter:
Ihr Männer, geht vor mir in die Stadt! Vertraut auf die Hilfe von Sophia! Welch ein Rauch, was für
ein Horror!

Philipp:
Es ist im Himmel jetzt beschlossen, ob das Feuer brennt oder nicht. Lasst uns den Wald hier
verlassen und leuchten neu mit entlaubten Eichen.

Peter:
Dann werden alle von uns zusammen kommen, wir werden alles am Tor aufladen, he?

Josef:
Und wenn die Frauen nicht die Blockade zurückziehen, dann werden wir sie alle in Brand stecken!

Peter:
Dort! Ich denke, jetzt gewinnen wir!

Schlomo:
Legt das Holz nach unten. Ich muss husten, spucken, ich ersticke... Der Rauch wird uns noch töten!

Josef:
Ah, eine polnische Gemeinde nehme dieses Holz aus meinen Händen!

Peter:
Dort, ich setze meines hier unten hin. Sie haben meine Eier-Büste.

Josef:
Es liegt an dir jetzt, kleiner Topf. Zünde diese Kohle an und beginne das Feuer! Mach weiter!

Peter:
Hilf uns, glorreichen Sieg zu bekommen, steh neben uns und fahre deinen Triumph bis auf jene
großspurigen Frauen!

(Auftritt der Frauen.)

Susanna:
Kommt schnell, Mädchen! All dieser Rauch muss bedeuten, dass es eine Menge Feuer gibt! Führe,
Julie, laufe oder verbrenne, was du liebst. Auch du, Leonie, laufe oder verbrenne, mein Schatz!
Patrizia, Liebling! Du bist von Rauch umgeben, Liebe, und so ist alles andere hier in der Nähe!
Verhasste Männer! Wir werden alles mit ihren dummen Gesetzen verlieren!

Karin:
(Zu Susanna)
Ich war an den Brunnen sehr früh an diesem Morgen, Susanna, vor der Morgendämmerung, und
versuchte, meinen Krug mit Wasser zu füllen und zu helfen, diese armen Freundinnen von uns zu
retten dort, aber - Gott, ich hoffe, ich bin nicht zu spät gekommen! Alles, was Lärm und Aufregung
und Verkehr ist, hatte ich zu ertragen! Jeder Arbeiter in der Stadt drängelte. Ich habe gehört, dass
einige alte Männer - Wichser die Menge – karrten Stöcke und lümmelten hier herum und drohten,
uns in Brand zu stecken, uns alle in Holzkohle zu verwandeln, sagten sie! Lieber Gott, ich hoffe,
dass ich nie meine Schwestern wie Zündholz durch diese Bastarde brennen sehe.

Kati:
Ja, lass uns alle retten aus dem Schrecken des Krieges!

Karin:
Lass uns retten Deutschland und all sein Volk, Unsre Liebe Frau, Sophia, die Jungfrau mit dem
goldenen Haar!

Susanna:
Oh, Sophia, Dreifaltige! Wir haben dein Haus umgeben und bitten dich, unsere Verbündete zu sein!

Nikotina:
Gott, bitte gib keine Zeit diesen Bastarden, ein richtiges Feuer zu machen. Hilf uns, unser Wasser zu
tragen!

(Susanna wird von Josef gefangen.)

Susanna:
Lass mich gehen, du alter Wichser! Hilfe, Hilfe!

Kati:
Was ist das alles? Du... du böser Bastard! Was hast du vor, he? Du musst der reale böse Typ sein,
wenn das alles dein Rauch ist!

(Andere Frauen kommen Susanna zu Hilfe.)

Josef:
Genug! Ach nein! Gott, hilf uns! Ich sehe mich um ihn und werde beim Anblick aller Frauen, ach,
erschreckt! Jetzt habe ich alles gesehen! Eine ganze Herde von ihnen! Eine ganze Herde von ihnen!
Sie sind alle um das Tor versammelt. Und wa-wa-was tut ihr hier?

Susanna:
Ha! Vollgeschissen vor Angst! Was meinst du über diese kleine Menge? Das ist nichts. Dies ist nur
eine kleine Anzahl von uns hier. Du solltest den Rest von uns sehen!

Josef:
Hi, Peter, werden wir diese alten verwitterte Glucken immer gackern lassen? Sollten wir nicht einen
Stab über ihren Rücken brechen?

Susanna:
Mädchen, setzt eure Eimer nach unten und haltet euch bereit - und wenn sie eine Hand wagen zu
erheben!

Peter:
Nur ein paar Klapse über das Gesicht, das würde es tun, sollte ich denken, Josef. Das sollte sie
verjagen. Die Art der Klapse, die unser berühmter Maler Botticelli abgekriegt. Ha!

Susanna:
Oh ja? Nun, hier sind sie! Tut es! Kommt heran und tut es! Hier ist mein Gesicht. Probiert es
einfach! Kommt schon! Buh! Du tust es, Junge, und du wirst es bekommen, du wirst wissen, wie es
sich anfühlen würde, wenn einige wilde Hunde eine Vorliebe für deine Eier hätten... und rissen sie
ab und direkt aus deinem Schritt! Komm, versuch es nur!

Peter:
Wenn du nicht den Mund hältst, du alte Hexe, ich werde... ich werde... ich werde deine Eingeweide
herausreißen!

Kati:
Oh ja? Du hebe nur einem Finger gegen unsere Regine hier und...

Peter:
Einen Finger? Einen Finger! Oh, ich habe ja so große Angst! Ich werde eine volle Faust gegen diese
dumme alte Hündin erheben!

Karin:
Ich werde dein Herz und deine Lungen herausreißen - mit meinen eigenen Zähnen!

Schlomo:
Es gibt keinen so weisen Mann oder Dichter wie Schwanke, nicht wahr, Männer? Und er hatte auch
recht, als er sagte: Es gibt keine Kreatur so vulgär wie eine Frau.

Susanna:
Dina, Liebe, nimm deinen Krug wieder auf und fertig.

Schlomo:
Ja, und... und... warum hast du... du... Gott-verfluchte Kreatur, warum hast du all dieses Wasser
hierher gebracht, he?

Susanna:
Und du, du alter Penner, warum hast du das ganze Feuer hierher gebracht, he? Um euch zu braten?
Ha!

Peter:
Nein, wir bauen einen netten kleinen Scheiterhaufen für dich und deine Freundinnen.

Susanna:
Und wir, wir werden wir dieses euer Feuer mit unserem Wasser löschen.

Josef:
Ihr! Ihr werdet unser Feuer löschen? Ha!

Susanna:
Mit unserem Wasser. Du wirst es sehen!

(Ein Kampf beginnt zwischen Susanna und Josef.)


Josef:
Ich glaube nicht. In der Tat denke ich, ich könnte... nur ein wenig Wärme für dich wird dort unten
gelten...

Susanna:
Oh, ja? Puh! Oh mein Gott! Hör zu, du altes stinkendes Stück Dreck, wenn du nur ein wenig Seife
benutzt hättest, könnte ich dir den Gefallen tun und dir ein Bad einlassen!

Josef:
Ein Bad? Für mich? Oh, du altes Stück Kadaver!

Susanna:
Ja, es wird ein echtes eheliches Bad sein.

Peter:
Oh! Was für eine Arroganz!

Dina:
Denn ich bin eine emanzipierte Frau!

Philipp:
Ich werde deine Kehle emanzipieren!

Dina:
Ha! Nicht mehr beschissene, stinkende Gesetze von deiner parlamentarischen Bank, Junge!

Schlomo:
Brenne ihr Haar dafür!

Susanna:
Überflutet die Bastarde! Habt ihr eure Sachen, Mädchen, ertränkt sie jetzt!

Josef:
Blutige Hölle!

Susanna:
Es ist nicht zu heiß für dich, Schätzchen?

Josef:
Heiß? Was ist heiß? Halt! Was denkst du eigentlich, was du hier machst?

(Sie schüttet kaltes Wasser auf seinen heißen Phallus.)

Susanna:
Ich bin... zu deiner Bewässerung da. Siehe, wenn ich etwas neues Wachstum dir bringen könnte!

Josef:
Ich friere, ich zittre!

Susanna:
Nun, geh und sitze im Feuer!
(Die Frauen ziehen sich vorsichtig in ihr Gebiet zurück. Auftritt Richter mit Schützen der Polizei
von Berlin.)

Richter:
Na, dann! Ist all dies weibische Pandämonium noch nicht fertig? Wollen sie alle mit ihren
wahnsinnigen Trommeln schlagen und ihre vulgäre betrunkenen Orgien feiern und über ihren armen
schwachen Adonai jammern? All dieses Zeug erinnert an den Tag - mögen wir nie wieder diesen
Tag sehen - als Schröder zu uns gesprochen, zu ziehen gegen den Irak. Merkt ihr es? Seine
betrunkene Frau begann eine Orgie von Wehklagen über ihren schwachen Adonai. Spottend sprach
sie: Oh, mein armer, armer, schwacher Adonai, mein armer schwacher Adonai! Oh, mein armer,
armer, schwacher Adonai. - Sie kreischte und schrie endlos. Dann ging Schröder auf das alte
Miststück Doris zu: Wir müssen mit den Soldaten im Irak gewinnen! - Und los ging es wieder mit
ihr! Sie stand auf, ging auf ihr Dach und begann zu kreischen: Weint, weint ihr alle um unsern
armen, armen Adonai! - Sie schrie und führte alles wie folgt aus, bis die alten Bälle zerschlagen,
Zorn-gespreizt, des Gott-verfluchten Bastards, Schröder, sie trotzte ihm, er aber schob seine Stimme
durch die Versammlung! Das ist das wilde, undisziplinierte Treiben der Frauen!

Josef:
Und wenn du nur wüsstest, wie wild und undiszipliniert sie sind, Herr. Die Beleidigungen haben
diese Frauen ausgesprochen! Nicht nur haben sie genannt uns mit allen möglichen widerlichen
Namen, aber dann, um Verletzungen zu ihren Beleidigungen hinzuzufügen, haben sie Eimer voll
Wasser geworfen über uns – nass sind wir durch und durch! Wir sehen aus wie... wir sind sauer!

Richter:
Denn vom salzigen Meer wir sind so angepisst, wir Schwachen! All diese schrecklichen Sachen, das
ist unsere eigene Schuld! Denn wir sind diejenigen, die faul und korrupt ihre kleinen Gehirne
verderben. Wir säen diese Art des Denkens in ihre kleinen Schädel. Denn was tun wir Männer? Ich
werde euch zeigen, was wir tun: Hier ist ein Mann zum Juwelier gegangen: He Herr Juwelier! Du
weißt, dass du das Armband für meine Frau gemacht hast? Du weißt, wie wir die andere Nacht
tanzen gingen? Gu-u-u-t, das kleine Ding zerbrach und rutschte aus seinem kleinen löchrigen
Portemonnaie, während sie gestern Abend tanzte, und jetzt ist das Ding kaputt. Ich bin in den Krieg
gegangen, also... könnte man einen schönen kleinen Jungen schicken zu ihr heute Abend, um es für
sie zu beheben, das kleine Ding zurück in den kleinen löchrigen Beutel zu legen, bitte? - Oder ein
anderer Idiot wird zum Schuster gehen, mit einem Stich ein großer, starker Mann soll den Schuh
anpassen, und er sagt zu ihm spöttisch wieder: O, bitte, Herr Schuster, meine Frau, ein wenig so
lala, fühlt ein bisschen Weh, weil das Band an ihrer Sandale ist ein wenig so lala, zu eng. Könntest
du bitte am Mittag zu ihr fahren und es für sie ein wenig strecken? Mach es wei-ei-ei-ter für sie,
bitte! - So, hier sind wir jetzt, leiden unter den Folgen dieser Art von pisse-schwachem Verhalten...
Ich muss jetzt dorthin gehen, um etwas Geld zu bekommen, der Stadt Soldaten zu bezahlen. Wie
werde ich das tun, wenn diese verdammten Frauen das Tor verschraubt haben, he? Aber ich werde
nicht für sie einstehen! Bringt mir die Krähe, Männer! Ich werde sie für diese Unverschämtheit
bezahlen lassen! Um einen russischen Schützen! He, du! Was kläffst du Trottel? Du suchst eine
Taverne, nicht wahr? Verdammt nochmal! Komm zu den Menschen, wir wollen unsere Stöcke hier
einsetzen, unter dem Tor, und rammen sie und öffnen sie! Ich werde meinen Stab hier mit euch
einsetzen.

(Sie beginnen mit diesem, aber Marion tritt durch das Brandenburger Tor. Sie wird gefolgt von
Katharina, Mirjam, der Polizistin und anderen Frauen. Sie tragen kleine Körbe, aus denen sie
schließlich einige Bänder bringen, einen Kranz und eine Krone.)

Marion:
Ihr müsst keine Tore rammen, um sie zu öffnen, Jungs! Seht ihr? Ich bin hier, ich selbst!
(Bei den Bemühungen sieht sie über die Männer hinweg.)
Warum die Rammböcke, Jungs? Wir brauchen keine Böcke hier, wir müssen nur ein bisschen
Gehirn gebrauchen. Viel besser als alle Böcke der Welt. Wir sollten nur ein wenig graue Substanz
verwenden und Geist, das ist alles! Dies ist der Sophia-Tempel! Sophia, ihr Jungen, die Jungfrau der
Weisheit!

Richter:
Ist das eine Tatsache, du... du über und über besudelte Dirne?
(Er sucht unter den Männern.)
Wo ist mein Schütze? Hallo du! Offizier! Ergreife diese Hure und binde ihre Hände hinter ihrem
Rücken, und von den andern auch!

Marion:
Oh ja? Nun, lass mich dir sagen, Herr Richter, Herr! Offizier oder nicht, wer noch meine kleinen
Häschen berührt, wird viel Tränen wegen ihnen vergießen.

(Die Polizistin zieht sich feige zurück.)

Richter:
Was? Hast du Angst, Mann? Zwei von euch denn! Schnell, sie bei ihrer Taille zu greifen. Nutzt die
Stunde!

(Zwei Russen versuchen dies.)

Katharina:
Hallo! Wenn sie so viel wie einen Finger an unsere Marion legen, werde ich die Scheiße aus ihnen
treten, glaubt mir... Herr! Ich werde dir braun deine Hose machen!

(Die Russen hinter den anderen Männern ziehen sich feige zurück.)

Richter:
Braun meine Hose? Mir! Ihr werdet in einer Minute beschissen sein!
(Er sucht wieder seinen Offizier.)
Verdammt, wo ist mein Offizier? Findet man dich hier, dich! Bindet diesen großen Mund zuerst!

(Der Offizier versucht dies, aber er wird gestoppt durch Mirjam.)

Mirjam:
Geh denn, berühre unsere Katharina, wenn du es wagst, geh nur! Eine kleine Fingerspitze, Kratzer
im Gesicht, und du wirst die Chirurgie anrufen.

Richter:
Bei Gott! Und wer ist diese denn? Die Polizistin, die man verlassen, und diese eine zuerst ergreift!
Ich werde ein Ende diesem empörenden Exodus machen!

(Der Offizier versucht auch dieses, aber wieder wird er gestoppt durch Susanna. Sie lädt daraufhin
den Rest ihrer Frauen ein.)

Susanna:
Du berührst unsere Mirjam, alter Mann, und ich werde alle Haare dir ausreißen. Tod durch den
miserablen Strang! Das wird dich wie das Schwein quietschen machen, das du bist!
(Die Polizistin tritt hinter freundliche Kräfte.)

Richter:
Verdammt, mein Pech! Die Bullen sind verschwunden! Wie auf der Erde konnten wir jemals ein
Haufen Frauen uns so schlagen lassen? Komm, mein guter Russe! Lass uns alle gemeinsam
vorwärts in einer Gruppe marschieren und sie stürzen!

Marion:
Hahahaha! Ich glaube, du solltest etwas wissen, Herr Richter! Es gibt vier Bataillone von uns
Frauen hier. Und wir sind alle sehr, sehr gut bewaffnet, sehr, sehr bereit, sehr, sehr fähig und sehr,
sehr wild!

(Sie stürzt sich auf ihn.)

Richter:
Schnell, jetzt! Offiziere, bindet ihre Hände!

Marion:
Frauen! Schwestern! Kommt hier heraus, ihr alle! Alle ihr Verkäuferinnen von Saatgut, von
Kürbissen, Erbsen und Bohnen, Knoblauch und Wein, Hotelbetten und Mehl und Brot! Alle von
euch, Lieblinge, die bereits herumgeschubst wurden und schmatzten, die beleidigt wurden! Kommt
alle von euch!

(Alle Männer eilen zum Stadtrat, und alle Frauen unterstützen Marion, ihr zu gehorchen. Ein lauter
und chaotischer Nahkampf erfolgt. Die Russen werden durchtränkt. In der Schlacht gibt es eine
komische, nonverbale Verwirrung, und Hinweise werden auf eine weitere mögliche Romanze
gemacht, dass die Polizistin und der Russe sich lieben. Auch der Stadtrat will die Polizistin mit
einem Punkt konfrontieren, und er ist empört, als er merkt, dass sie auf der Seite der Frauen
arbeitet. Er murmelt: Immer mehr weibischer Verrat! - Am Ende haben die Russen und Josefs
Männer große Verluste erlitten und sind auf ihrem Gebiet gründlich beschämt worden.)

Richter:
Bei Gott! Seht euch an meine armen Schützen! Sie sind alle gründlich verprügelt worden!

Marion:
Natürlich wurden sie es! Was hast du denn gedacht? Dass man mit einigen kleinen Mägden oder
Frauen ohne Standhaftigkeit zu tun hatte?

Richter:
O Kraft! Oh, da ist alles in Ordnung... Du hast Mumm... wenn du betrunken bist!

Josef:
Du hast genug Worte verschwendet, hier, Euer Ehren. Was ist der Sinn der Zivil-Worte bei wilden
Tieren?

Philipp:
Ja, sie können die Wäsche nicht sehen, sie gaben uns Kleidung und alles, aber keine Seife!

Susanna:
Du brauchst nicht zu lernen, eine wütende Hand gegen deine Nächsten zu erheben, Herr, denn wenn
du das tust, kannst du mit einem blauen Auge am Ende davon kommen.
Kati:
Und wenn ich möchte nur auf meinem Hintern sitzen und denken den ganzen Tag lang, wie ein
sittsam Mägdlein, zu verletzen niemand und zu rühren niemandes Zweig, was das ist, das werde ich
tun!

Karin:
Und wenn man den Honig von meinem kleinen Honigtopf nehmen wollte, auch dann, Herr Richter,
pass auf! Du wirst mein Stachel sein!

(Der Stadtrat dreht sich um und sammelt die Männer um sich herum für eine Konferenz. Die Frauen
tun das gleiche in ihrem Gebiet.)

Richter:
O Gott! Wie gehen wir mit diesen Tieren um? Ich kann nicht viel mehr von dieser Folter ertragen!

Josef:
Lass sie und denk dir dein Teil... Was auch immer sie auf die Idee brachte, auf dieses unbesteigbare
Tor zu klettern, zu diesem heiligen und herrlichen Boden! Warum wollten sie zum Brandenburger
Tor kommen und es einnehmen?

Schlomo:
Bitte, Euer Ehren! Frage sie! Und traue ihnen nicht. Frage alles, was sie sagen und tun.

Philipp:
Es wäre beschämend, dies ohne einen Laut der Studie gehen zu lassen.

Richter:
Also gut!
(Alle die Köpfe zusammensteckend. Er geht zu Marion.)
Du! Das erste, was ich von dir wissen will, ist, was waren deine Gedanken, als du kamst, unser
Brandenburger Tor mit Spießen und Böcken zu bestürmen?

Marion:
Um das Geld von dir fern zu halten. Damit du es nicht für deinen dummen Krieg verwendest!

Richter:
Du denkst, dass wir Geld für den Krieg brauchen?

Marion:
Ja, ich glaube, dass du Geld für den Krieg brauchst! Und zwar nicht nur für den Krieg, aber sie
haben auch mit dem Krieg alles andere als vermasselt! Dieser Krieg von euch hat schiefe Führer
wie Joschka Fischer gebracht - zu verwenden nur ein Beispiel - die Möglichkeit, Geld zu stehlen,
um ihre ständig knurrenden Eingeweide zu füttern! Also, mein lieber Richter, was wir tun werden,
ist dies: wir werden ihre Eingeweide auf Krücken gehen lassen. Von nun an werden sie nicht in der
Lage sein zu tun, was sie mit diesem Geld wollen. Das Geld wird nicht nur dort unten das Knurren
ihre Eingeweide zum Schweigen zu bringen, immer und immer wieder!

Richter:
Oh ja? Und was willst du damit machen?

Marion:
Was meinst du, was wir damit machen? Wir werden es sicher behalten, das ist es, was wir mit ihm
tun werden!

Richter:
Du? Sicher aufbewahren?

Marion:
Was ist so schwer daran? Wir haben das Haushaltsgeld sicher für Jahre bewahrt!

Richter:
Haushaltsgeld? Haushaltsgeld? Das ist eine ganz andere Sache, du dumme Frau!

Marion:
Warum das?

Richter:
Dies ist ein Kriegs-Fonds, du dumme Frau! Ein Kriegs-Fonds, begreifst du?

Marion:
Und das ist genau unser erstes Ziel: Nie wieder Krieg!

Richter:
Kein Krieg? Kein Krieg? Wie auf Erden werden wir uns ohne Krieg schützen?

Marion:
Versöhne dich, dich zu schützen! Keine Notwendigkeit für den Krieg!

Richter:
Du meinst? Ha!

Marion:
(Schwingt ihren Hintern lasziv.)
Ja, nur wenig für uns! Uns, die Frauen!

Richter:
Wildheit!

Marion:
Registriere dich, Herr Richter, Herr, du musst sparen! Egal, ob du es willst oder nicht!

Richter:
Grrr. Was für eine schmerzhafte Äußerung!

Marion:
Was bist du immer wütend über uns? Was getan werden muss, muss getan werden!

Richter:
Aber... Gott! Gott!... Es ist so... so... verdammt unfair!

Marion:
Aber es ist das Recht, die richtige Sache zu tun!
Richter:
Was ist, wenn ich nicht will?

Marion:
Umso mehr Grund, es zu tun!

Richter:
Was bist du so besorgt über Krieg und Frieden plötzlich?

Marion:
Was? Nun, lass mich dir sagen...

Richter:
Sprich schnell denn, bevor die Tränen zu rollen beginnen.

Marion:
Gut. Höre denn, aber behalte deine Fäuste für dich.

Richter:
Ich kann nicht... es ist... zu schwer für mich. Du hast sie alle wütend gemacht!

Susanna:
Dann seid ihr es, meine Fäuste, die dir das Weinen beibringen werden!

Richter:
Bah! Geh quaken diese Worte zu dir selbst, du alte Hexe!
(Zu Marion)
Du! Sprich mit mir!

Marion:
Aber natürlich! Jetzt! Vor dem Krieg, alles, was Männer taten, mussten wir in Ruhe und Würde
tragen, weil du nicht zugelassen einen Ton unsererseits. Keinem Pieps. O Gott, wir hassten dich
dafür! Und dann, die ganze Zeit, mussten wir über all die schrecklichen Entscheidungen hören, die
du über einige sehr wichtiges Themen beschlossen. Aber würden wir mit einem Lächeln den
Schmerz verbergen, und wir würden zu dir kommen mit: Wie hat das Parlament heute geredet,
Liebling? Alle Gesetze über das Recht über den Frieden auf Tafeln geschrieben? - Nun, mein
eigener Mann mir antworten würde: Grrrr... was ist mit dir? Und mit: Grrrr... wirst du nie den Mund
halten, Frau? - Also, ich würde halten den Mund, ich halte den Rand, halte die Klappe.

Susanna:
Ich? Ich würde nie den Mund halten!

Richter:
Du! Bei Gott, ich würde dir etwas zu kreischen gegeben haben, du alte Krähe!

Marion:
Und das ist genau, warum ich habe gehalten die Klappe! Aber dann, andere dumme Entscheidungen
von dir würden kommen, und wieder würden wir fragen: Mann, wie konntest du so dumme Dinge
tun? - Und der liebe, mein Mann, würde mir einen grausamen Blick zuwerfen und mir sagen, meine
Weberei gehe zurück, oder er würde mir etwas geben, um wirklich meinen Kopf auszuschreien
darüber. Dann würde er sagen, was Hektor sagte zu seiner Frau Andromache: Krieg ist
Männersache! - Der Narr hat schon zu viel Homer gelesen!
Richter:
Und er würde Recht haben!

Marion:
Aber wieso, du von Gott angespuckte Täuschung! Wir hatten deine Politik auch zu akzeptieren,
wenn sie total schlecht beurteilt ward. Gut. Wir haben das für eine Weile geduldet, aber dann
begannen wir deine Erbärmlichkeiten zu hören in der Straße schreien, die Männer spöttisch auf der
Straße schrien: Wir brauchen Männer! Wo sind die Männer? Oh ich, oh ich! Es ist nicht ein Mann in
unserem Land übrig geblieben, nicht einmal Einer! - Also, wir Frauen haben gedacht, da sollten wir
zusammenkommen und versuchen, Deutschland zu retten. Genug warten auf dich viele törichte
Menschen, es zu tun. Wir, die Frauen können nicht länger warten. Und wenn du deine Wendung
nehmen willst bei der Versammlung und hören unsere gute Beratung, werden wir alles für dich tun!

Richter:
Du? Ihr werdet alles für uns begradigen? Die schrecklichen Dinge, die du sagst, Frau! Ich werde
mir das nicht gefallen lassen! Grrrr!

Marion:
Ich dachte, ich sagte: Halt die Klappe!

Richter:
Verdammte Frau! Ich für dich aufgeschlossen sein? Eine Frau... eine Frau, die einen Schal über dem
Kopf trägt? Nie!

Marion:
(Entfernt den Schal und legt ihn über den Kopf des Stadtrats.)
Oh, ist es das, was dich stört? Nun, hier ist er! Er ist mein und dein! Jetzt kannst du den Mund
halten!

Susanna:
(Spaziert vorüber und hängt einen Korb über seinen schlaffen Ellbogen. Der Stadtrat sieht jetzt
komischerweise wie eine Frau aus.)
Und du kannst diesen kleinen Korb auch haben!

Marion:
Ihr Nähzeug ist da drin. Und einige Bohnen zu kauen, während du arbeitest. Von nun an das Nähen
ist für dich, der Krieg für uns!

Susanna:
Legt eure Krüge nach unten, Frauen, so dass wir unserem Freund hier geben können die Hand. Es
ist jetzt an uns.

Kati:
Groß! Ich werde nie Kettchen zum heiligen Tanz tragen und meiner guten Knieschützer nicht mit
der Arbeit belasten.

Karin:
Ich auch nicht. Ich will nur wie sie in allem sein. Gleiche Art, gleichen Charme, gleiche Tapferkeit,
gleiche Weisheit, so wie patriotisch, tugendhaft und stolz!

Susanna:
Also kommt alle, ihr Omas und Kinderfrauen der tapfersten Art, stachligste aller Nesseln! Lasst
verlieren eure Wut, aber nicht lösen die Kraft eurer Lenden. Der Wind ist direkt hinter uns, Frauen!
Lasst uns gehen!

Marion:
Und so lange, wie gutmütig Jesus und Maria mit uns sind, sind prall noch unsere Brüste und Mösen
mit ihrem lustvollen Atem, und so lange, wie unsere Männer Einstiche machen und stehen wie der
Polizisten Schlagstöcke, ich bin sicher, dass bald ganz Deutschland uns anrufen wird als
Kriegsdienstverweigerer!

Richter:
Ist das richtig? Also, was wirst du tun?

Marion:
Wenn wir zum ersten Mal auf dem Markt die geistlose Anzeige von Waffen und Irrsinn stoppen...

Susanna:
Das ist richtig, bei Maria!

Marion:
Dumme Bastarde, sie sind überall! An die Zähne bewaffnet und nach oben und unten zwischen den
Kohl-Ständen und den Töpfereien, wie rasende Verrückte! Idioten!

Richter:
Aber natürlich, eine Frau, das ist der Weg der Helden!

Marion:
Aber ist es nicht so, nur ein wenig seltsam für dich? Ich meine, Männer tragen eine riesige Fahne
mit der Zeichnung einer gefürchteten Jungfrau... auf der Suche danach, Sardinen zu kaufen?

Susanna:
Ha! Das ist so verdammt wahr! Ich sah den anderen Tag eine Wache. Langhaariger Narr, auf einem
Pferd, stopfte seinen glänzenden Helm voll mit Erbsen, die er von einer alten Frau gekauft hatte.
Und ein anderer, ein Sachse, rüttelte und schüttelte seinen Knüppel, erschreckend eine arme alte
Frau, die ihren Verstand verlor, drückte alle reifen Feigen aus ihrem Laden und stopfte sich voll mit
ihnen, wie ein echter Barbar.

(Alle anderen, darunter die Männer des Stadtrats, brechen in lautes Kichern und Lachen aus.)

Richter:
Gut, gut! So, wie werdet ihr... Frauen den Nationen ein Ende all dieser schrecklichen Turbulenzen
unter uns machen? Wie wollt ihr rückgängig machen das alles?

Marion:
Mit großer Leichtigkeit!

Richter:
Oh ja? Ist das richtig? Gut? Wie? Komm, zeig es mir!

Marion:
Wir werden alle diese Turbulenzen rückgängig machen, so wie wir die Knoten in einem Ball aus
Wolle rückgängig machen. Wir holen einfach die Spindeln und wir ziehen einen Faden auf diese
Weise, eine andere auf diese Weise, eine andere auf jene Weise, wieder eine andere... einfach! Das
ist, wie wir alle los der Knoten werden. Wir werden einige Botschaften hier aussenden, da einige
Botschaften...

Richter:
Närrinnen! Ihr denkt, dass ihr so große Probleme mit Spindeln und Wolle stoppen könnt?

Marion:
Aber natürlich! Und wenn du auch die Intelligenz hättest, Knoten in Kugeln aus Wolle rückgängig
zu machen, würdest du in der Lage sein, Knoten im Staat rückgängig zu machen, wie gut!

Richter:
Knoten aus Wolle? Knoten aus Wolle? Was auf der Erde redest du, Frau? Zeig es mir!

Marion:
Sicher.

(Marion dreht sich um und spricht direkt zum Publikum, als ob sie einen Vortrag hält, als ob sie für
vieles von der Zwangslage Berlins verantwortlich wäre.)

Du wäschst die Stadt einfach so wie du Wolle wäschst. Erstens lege die Wolle in die Wanne, um
loszuwerden all den Mist um ihren Arsch. Dann kannst du sie auf ein Bett legen, nimm eine Stange
und knalle alle Grate und Spitzen heraus. Alle diese Grate und Spitzen, die sich in engen Knoten
gesammelt haben und Bälle, reißen und verwickeln die Wolle des Staates, gut, man muss sie nur
dort necken. Reiß ihre Köpfe ab! Dann ab für die Kämmbarkeit. Du legst alle Wolle zusammen in
einen Korb. Alles davon! Freunde, ausländische oder lokale Verbündete - jeden, der für den Staat
gut ist. Lass sie alle dort. Sowie unsere Bürger aus den Kolonien. Betrachte sie auch als Teil der
gleichen Kugel aus Wolle, nur voneinander getrennt. Also, was mit all den Kolonien in den Ball
kam, wirst du in der Lage sein, einen Umhang groß genug für die ganze Stadt zu weben.

Richter:
Wie blutig erschreckend! All dieses Spindelspinnen und Stab-Stochern, das diese Frauen tun
wollen! Was wissen sie über die Leiden, die mit dem Krieg einher gehen? Über die Last des
Krieges? Nichts!

Marion:
Nichts? Nichts! Du verzogener Wichser! Wir leiden doppelt so viel wie ihr. Erstens: Wir geben
Geburt diesen Männern, die du sofort in den Krieg schickst…

Richter:
Oh, halt die Klappe, du dumme Frau! Lass uns all dieses Zeug vergessen!

Marion:
Und zweitens, wir Frauen, haben jedes Recht, die Blüte unseres Lebens zu genießen - das ist jetzt!
Aber wegen all dieser Kampagnen von dir, alles, das wir zu Bett gehen allein in diesen Tagen. Und
es sind nicht nur wir, die leiden, aber unsere Töchter auch, deren Blüte vergeht ihnen noch
schneller. Sie sind dort, in ihren Zimmern, ganz allein.

Richter:
Und die Männer werden nicht alt?

Marion:
Du denkst, das ist das gleiche? Wenn ein Mann von seinem Kampf zurück kommt, auch wenn er alt
und grau ist, kann er immer noch ficken, während eine Frau von Jugendrasse zu finden ist, und,
wenn niemand sie packt, wird sie nie einer ficken! So sitzt das arme Ding einfach da, in ihrem
Zimmer, ganz allein, Ehe-Omen beim Lesen bedenkend!

Richter:
Nun ja, ein Mann kann immer noch aufstehen...

Marion:
Was Leid! Bah! Du weißt natürlich nichts über das wirkliche Elend, also... also warum gehst du
nicht einfach, tot umzufallen, he? Hier bist du ja! Hier ist ein perfekter Ort für dich! Ich gebe dir
einen Sarg und backe dir den Grab-Kuchen... und hier!
(Sie nimmt einen Kranz aus einem Korb und wirft ihn um seinen Hals.)
Kröne dich mit diesem.

(Der Rest der Frauen versammeln sich um ihn und mit Heiterkeit und Spott kleiden sie ihn als
Leiche.)

Susanna:
Warte eine Minute! Nimm ein Band aus dem Korb und wickel es um ihn.
Und nimm das von mir auch.

Kati:
Und das von mir.

Marion:
Braucht es sonst noch etwas? Nein? Gut? Hopp auf das Boot denn, Herr Richter! Höre ich etwas?
Es ist Charon, dich rufend. Nächster Halt der Unterwelt! Mach weiter! Hopp! Was hält dich zurück?
Brate ihn, du alter Koch!

Richter:
Mein Gott, die Dinge, die ich zu ertragen habe! Recht so! Das ist es! Ich bin weg von meinen
Bruder-Richtern, zu zeigen, was diese Frauen mir getan! Ich gehe genau so, wie ich bin! Genau wie
dieser!

(Der Magistrat und die Skythen ab. Die Frauen brechen in Gelächter aus.)

Marion:
Du beschwere dich nicht, dass wir dir nicht eine gute Beerdigung geben... und wir werden dir
morgen ein dreitägiges Denkmal geben, wenn du willst!

(Zufrieden und mit Lachen Marion, Katharina, Mirjam und die russische Frau. Die Bogenschützen
verlassen die Bühne durch die Tore des Brandenburger Tores.)

SZENE 3

(Josef geht mit seinen Männern in Richtung der Mitte der Schlacht. Er ist total verwirrt für ein paar
Sekunden, wie die Szene sich ändert. Dann bewegt und bestimmt, starrt er seiner Feindin ins
Gesicht und spricht.)

Josef:
Recht so! Recht so! Also gut! Gut! Zeit für alle freien Männer, aufzustehen, macht euch bereit zum
Handeln. Recht so! Nehmt euren Mantel, bereit zum Handeln. Recht so! Lasst uns ausziehen,
Männer, und lasst uns gerade dieses enorme Problem untersuchen.

(Sein schlaffer Phallus wird noch auffälliger jetzt, da er abgenommen seinen Mantel.)

Recht so!

(Seine Männer folgen ihm.)

Peter:
(Plötzlich durch den Geruch getroffen, der von ihrer letzten Aktion stammte.)
Bah! Ich kann etwas sehr Übles hier riechen. In der Tat kann ich Hippias' Herrschaft der Tyrannei
hinter all diesem Geruch riechen. Ich kann die Art von Dilemma des Hippias riechen: Eine Stuten-
Frau an der Spitze! Ich bin... Ich bin wie versteinert! Ich habe eine schreckliche Vorahnung, dass
einige Preußen-Männer zusammen alle ihre Frauen gesammelt haben könnten und zerrten sie alle
aus dem Haus des Frauenhelden Cleisthenes, der wiederum bekam sie alle, die haben unsere
eigenen Frauen hier angeschürt, um unsere Mittel zu ergreifen - und meinen Lohn, mein tägliches
Brot!

Philipp:
Es ist grotesk, wie diese Frauen laufen, um unsere Bürger mit Ejakulationen auf Bronze-Schilde zu
alarmieren und Frieden zu machen mit Preußenn... Preußenn! Sie sind etwa so vertrauenswürdig
wie Wölfe mit klaffendem und sabberndem Maul!

Schlomo:
Freunde, diese Dinge, diese Dinge sind alle Themen dieser Bastarde, ein Tuch von Tyrannei, über
uns zu weben. Ach, aber nein! Wir werden uns nicht der Tyrannei beugen! Ich werde stehen fern,
wie das Lied geht: (singt) Oh, ich werde mein Schwert in dem Myrten-Busch, dem Myrten-Busch,
dem Myrten-Busch... begraben! und ich werde voll bewaffnet hinter der Statue stehen unseres
Lieblings-Tyrannnenmörders Aristogeiton, dort auf dem Markt. Ich werde da stehen so wie er es tat:
bereit für den Hinterhalt und... und... (zeigend auf Susanna) wenn diese von Gott gehasste Frau
auftaucht, werde ich sie in diesen großen Korb von ihr klatschen!

Susanna:
Oh ja? Versuche es einfach, und deine eigene Mutter wird nicht in der Lage sein zu erkennen, wenn
du nach Hause kommst, wenn du nach Hause kommst,!

(Zu den alten Frauen,.und nimmt ihre Jacke, reißt sie herunter und wirft sie auf den Boden.)

Kati:
Berliner! Lasst uns beginnen unsere gute Arbeit, unserer Stadt einige nützliche Worte zu geben.
Und es ist gut und richtig, dass wir ihr einen guten Rat geben sollte, weil sie uns in absolutem
Luxus erhöht. Ich, zum Beispiel, als ich sieben Jahre alt war, ich war eine Tempel-Dienerin. Dann,
als ich zehn war, hatte ich die Pflicht des Säuberns der heiligen Gerste beim Artemis-Tempel und
war auch eine der Teilnehmerinnen auf dem Festival, einer der kleinen Bären, wie wir sie nennen.
Früher habe ich meine Safran-Robe ausziehen müssen und nackt tanzen in der Prozession. Später,
natürlich, als ich eine schöne junge Frau geworden war, habe ich die Reihe von heiligen
getrockneten Feigen bei Sophias Prozession getragen. Das ist die größte Ehre, die einem
Berlinischen Mädchen verliehen werden kann!

Karin:
Und das ist, warum ich es unserer Stadt verdanke, etwas Nützliches zurück zu geben im Gegenzug.
(Zu den Männern) Haltet es nicht gegen mich, als eine Frau geboren zu sein, oder zu wissen, wie
diese schrecklichen Probleme zu beheben sind, denen stehen wir im Moment gegenüber. Mein
Beitrag zur gemeinsamen Sache werden echte Männer sein! Weil ih viele seid, ihr alten Käuze und
Steuerhinterzieher, habt ihr nichts beigetragen. Alles, was ihr getan, war zu verschwenden, was eure
Großväter dort einsetzten. Alles, was Reichtum ist, den hatten sie von ihrem Sieg in den
Perserkriegen mitgebracht. Ihr habt alles verschwendet, und ihr schickt uns Hals über Kopf in den
Bankrott!

(Josef bewegt sich wütend auf sie zu, aber sie nimmt ihren Schuh und wirft ihn wütend von sich.)

Und mehr Schmerz wegen dir, alter Mann, und ich werde deinen Rachen mit meinem Schuh
zerschlagen!

Josef:
Mein Gott! Ist diese Arroganz nicht unerträglich? Recht so! Recht so! Also gut! Fein! Ich rufe... Ich
rufe alle Männer mit Stecher und Bällen! Wir müssen uns alle gegen diese Empörung erheben, jetzt,
bevor es schlimmer wird!

(Alle Männer schauen auf ihre schlaffen Glieder für einen Moment. Bestürzung.)

Philipp:
Hemden aus, Männer, so dass sie den mächtigen Mann sehen und den Mächtigen riechen, seinen
Geruch, alles auf einmal. Es ist nicht richtig, unsere Männerkörper in gefüllte Weinblätter zu
verwandeln!

(Sie alle ziehen ihre Hemden aus, mit Grollen: das ist richtig, zu blutigen Rechten, wir werden
ihnen zeigen, wie wir gemacht sind.)

Josef:
Recht so! Steht auf, all ihr Männer, die die hellen Medaillen der hellen Gewinner der hellen
Schlachten seit hundert Jahren tragen - und mehr! Ihr, tapfere Männer, die die weißen Sandalen
tragen! Ach, wir waren sicher etwas wert damals, war es nicht so, Genossen? Lasst uns nun wieder
aufsteigen, Männer! Lasst uns dieses Zeitalter befreien, und lasst uns unseren Körpern neue Flügel
verleihen!

Peter:
Nicht alle von euch Männern lasst diesen Frauen die geringsten Griffe auf alles dafür geben, denn
nichts entkommt ihren fettigen Händen. Sie werden Schiffe bauen und zu Seeschlachten ausziehen
nächsten, segeln gegen uns, wie diese Verräterin Artemisia, als wir die Perser bekämpften. Und
wenn sie ihre Meinung setzen aufs Reiten, dann können wir unsere Kavallerie vergessen! Denn
wenn es ums Reiten geht, wissen diese Frauen alles! Auch im Galopp können wir ihnen nicht
beikommen, dass sie fallen! Gerade in diesen Gemälden von Mikon zum Beispiel mit all den
Amazonen! Diese sind nicht Frauen, sie kämpfen wie Männer! Also, unsere Pflicht, Männer, ist
deutlich: Es ist, sie am Hals zu packen und zu platzieren den Hals von ihnen fest am öffentlichen
Pranger!

(Mit einer plötzlichen Bewegung stürzt er in Richtung Dina, die er für eine Sekunde fängt, aber sie
entgeht ihm.)

Dina:
Mein Gott! Noch mehr von dieser Art von Wärme von euch Jungen und... wir werden unsere Hunde
auf euch losgelassen! Ich werde dich zu deinem kleinen Jungen eilen lassen, dass du vor Freude
weinen wirst und ein wenig wie Lämmer blöken. Bäh!

Startyllis:
Recht so, Mädchen! Wir Frauen haben unsere eigenen Gerüche. Lass sie einen Hauch davon
bekommen, Mädchen! Nehmt eure Hemden und... berauscht die Männer...!

Kati:
Kommt denn, von euch einer versuche es und schlage mich, kommt schon! Ha! Ihr werdet nie
Knoblauch zu kauen wieder in der Lage sein, noch rote Bohnen, wenn ihr es getan habt.

(Zu Philipp, der in ihre Richtung zu laden beginnt)

Ein schlechtes Wort von dir, alter Hahn, und ich werde dir die Hoden abreißen... genau wie der
kleine Käfer mit den Eiern des Adlers tat in Aesops kleiner Geschichte. Autsch!

Susanna:
Ha! Und ich? Ich mache mir keine Sorgen um euch Männer. Nicht während mein Lilith und das
edle Mädchen aus Theben, Christina, sind noch am Leben. Und Josef du? Du bist völlig nutzlos!
Sieben Runden der Gesetzgebung und immer noch nichts! Das ist, wie sehr jeder in dieser Stadt
dich hasst! Erst gestern habe ich für uns Frauen alle, die eine Partei hatten zu Ehren von Hekate,
eingeladen eine der Nachbarinnen, eine atemberaubende kleine Hure, schön, wie ein Boötischer
Aal, nicht weniger, aber nein, sie durfte nicht kommen, dank deiner dummen Gesetze. Es scheint,
du wirst nie alle dieses dumme Masturbieren durch gesetzliche Regelungen lassen, bis jemand...
Junges Josef' Phallus stoppt... packt dich an deiner Leiste, schleudert dich durch und... reißt dir den
Arsch auf!

(Die Männer im Rückzug panisch. Unter subtilen Lichtveränderungen ziehen sie sich auf ihrem
Territorium zusammen und sind beschämt, alles Holz nehmen sie weg und haben es zu ihrem ersten
Eingang gebracht. Diese Werkzeuge werden nicht für die Dauer des Spiels wieder verwendet
werden. Die Männer bleiben auf ihrem Gebiet für die Dauer der nächsten Szene. Eine kleine Pause,
bevor Marion durch die Tore eintritt. Sie schaut beunruhigt.)

SZENE 4

Susanna:
(Zu Marion)
Ach, Leiterin dieses Unternehmens... Führerin dieses großen Plans! Warum kommst du von deinen
hohen Kammern hierher nach unten? Und warum siehst du so tief besorgt aus, Frau?

Marion:
Das Verhalten der schlechten Frauen und ihre vom Sex verstopften Gehirne, Susanna! Deshalb habe
ich den Mut verloren! Ich habe den ganzen Tag verbracht, lange nervös auf und ab zu gehen!

Karin:
Warum, Marion? Was geht vor?

Marion:
Es ist wahr, Mädchen, dass wir vom Sex verstopften Gehirne haben!
Kati:
Gut. Lassen ihnen ihre Freunde doch! Was ist los, Liebling?.

Marion:
(Seufzend)
Ach! Es ist zu schändlich zu sagen, und es ist zu schwer in der Brust zu tragen.

Susanna:
Nun, versteck es nicht vor uns, dann Marion. Gib uns den vollen Schadensbericht.

Marion:
Um es also in nur drei Worten zu sagen, Mädchen: "Wir wollen ficken!"

Alle:
Oh, mein Gooooott!

Marion:
Gott? Gott? Was ruft ihr IHN? Was hat ER denn damit zu tun! Es ist die Art, wie die Dinge mit uns
nun mal sind. Zurückhalten kann ich einfach nicht diese Frauen von ihrer Männer Stechen! Sie
laufen ständig hin. Eine von ihnen, gefangen, wird ein Loch in die Wand kratzen, dass der Weg in
die Pan-Höhle führt, ihr wisst, wo Christus alle Vergewaltigungen beging; eine andere versuchte,
sich selbst zu entkommen, indem sie einige Hebel und Riemen nach unten schleudert, und eine
andere entschied sich, auf einen Vogel gestern zu klettern, in der Hoffnung ohne Zweifel, zum Haus
des Frauenhelden zu fliegen, zu Orsilochus, aber ich riss ihr aus das Haar. Bisher haben sie jede
mögliche Entschuldigung, um nach Hause zu gehen, verwendet.

(Katharina stürzt aus der Brandenburger Tor, hektisch suchend.)

Hier ist eine von ihnen. Hallo du! Wo läufst du denn hin?

Katharina:
Ähm... Ich brauche es wirklich, nach Hause zu gehen, Marion. Ich brauche es, meine Milesische
Wolle zu überprüfen. Ich denke, die Motten könnten sie fressen.

Marion:
Was für verdammte Motten? Haltet sie zurück, Mädchen!

Katharina:
Ich komme bald wieder, ich schwöre es bei den Göttern, Marion! Lass mich einfach gehen, und ich
breite meine Wolle auf dem Bett aus, Marion. Es wird nicht lange dauern.

Marion:
Du wirst nirgendwo hingehen und nichts ausbreiten auf dem Bett!

Katharina:
Also lasse ich meine Wolle verderben?

Marion:
Wenn das passieren wird, nun denn, ja!

(Mirjam eilt hektisch herbei.).


Mirjam:
Oh, was für eine dumme Närrin ich bin! Dumm, dumm, dumm! Idiotin! Haha! Ich habe meinen
schönen Flachs total unbewässert zu Hause!

Marion:
Hier ist eine andere! Mit ihrem Flachs bewässert! Geh zurück!

Mirjam:
Oh, aber ich schwöre, Marion, bei Luna selbst, bitte! Lass mich einfach gehen und ihn ein wenig
bewässern. Ich bin gleich wieder da.

Marion:
Nein, nein! Weil... weil du dummes Mädchen, wenn du es tust, dann will jede andere Frau es auch
tun!

(Christina, die Boötische Frau, stürzt hektisch herbei. Sie schaut schwanger aus.)

Christina:
Lieber Gott, lieber Gott, segne mich, o, mein Gott! Oh mein Gott! Oh, göttlicher Beschützer der
Geburt! Ich bitte dich, halte zurück diese Wehen, bis ich von diesem heiligen Boden weg bin!

Marion:
Was trillerst du, Frau?

Christina:
Ich stehe vor der Geburt, Marion!

Marion:
Geburt? Aber du warst gestern noch nicht schwanger.

Christina:
Heute bin ichs aber. Bitte, Marion, schick mich in die Heimat der Hebamme, schick mich so schnell
wie möglich weg!

Marion:
Du bist also schwanger, he?
(Sie fühlt den Bauch.)
Und was ist das, was du hier hast, he? Es ist ja soooo hart!

Christina:
Ja, es ist ein Junge!

Marion:
Mal sehen, dann... Mein Gott! Kanten an der Ausbuchtung. Klingt wie etwas Bronze da unten...
Und es klingt, als ob es innen hohl ist. Lass uns dieses Baby von dir sehen.

(Hebt Christinas Rock und offenbart das Ding.)

Ha, ha! Der heilige Helm von Maria! Du bist nicht schwanger, du bist und bleibst mein dummes
Mädchen!

Christina:
Aber ich bin schwanger, Marion, ich weiß, ich bins! Ich schwöre es, ich bins!

Marion:
Und dieser Helm ist für wen?

Christina:
.Für den Fall, würde ich von den Wehen eingeholt, während ich in der Brandenburger Tor bin. Ich
würde gebären in diesem Helm... wie die Tauben tun... so, dass die Geburt nicht den heiligen Boden
berühren würde, verstehst du, Marionr?... Ich versuche, den heiligen Boden der Brandenburger Tor
nicht zu verunreinigen mit meinem Gebären... Das ist die Sache.

Marion:
Mein Gott! Was für Ausreden! Ja, alles richtig. Ich verstehe, jetzt... die Geburt wird die heilige Erde
verschmutzen... Nein! Du gehst nirgendwo hin, mein Mädchen! Du musst hier für die Babys
bleiben, ich meine die Helm-Partei!

Christina:
Aber Marion, seit ich die heilige Schlange sah, um den Tempel sich schlingend, kann ich nicht
einmal hier schlafen.

(Die französische Hure stürzt hervor, ähnliche Not vortäuschend.)

französische Hure:
Ich werde Nüsse knacken mit diesen Eulen! Jede verdammte Nacht lang! Wow!

Marion:
Genug! Närrinnen! Genug Übertreibungen! Gut! Vielleicht vermisst ihr die Einstiche. Gut! Aber
glaubt ihr nicht, ich vermisse sie auch? Ihr werdet durch einige sehr steife Nächte selbst da draußen
es merken! Das könnt ihr mir glauben! Beherrscht euch selbst, Lieblinge, und seid beharrlich, nur
ein wenig länger, weil... weil es ein Orakel über uns gibt und dies uns einen Sieg prognostiziert. Das
ist, nur wenn wir uns nicht trennen und nicht beginnen, einander zu bekämpfen! (Sie nimmt eine
Rolle aus den Falten ihres Kleides.) Hier ist es!

Mirjam:
Sag uns, was das besagt!

Marion:
Hört denn: Aber wenn die Schwalben den Stachel der Heide-Hähne abstoßen und vor ihnen fliehen
und versammeln sich an einem Ort, alle ihre Sorgen werden verschwunden sein, und für den Rest,
der donnernde Zeus wird die Oberteile abnehmen und das Untere nach oben kehren.

französische Hure:
Du meinst, wir werden von nun reiten? Oben im Sattel sitzen?

Marion:
(weiter lesend)
Aber wenn die Schwalben auseinander aufgeteilt werden und ihre Flügel erheben, aus dem heiligen
Tempel zu fliegen, dann wird die Welt sagen, dass es keinen Vogel mehr gibt, keine, die lüsterner
sind als wir, ich meine die Schwalben!

Christina:
Nun, das ist ein Orakel, das in seiner Bedeutung ziemlich klar ist! Sehr ungewöhnlich!
Marion:
Also, lasst uns nicht schwächen, wenn die Dinge hart für uns kommen, Mädchen. Lasst uns rein
gehen. Es wäre ein Frevel, meine lieben Freundinnen, wenn wir das Orakel verrieten.

(Marion und die Frauen ab in die Brandenburger Tor. Alle Frauen außer Susanna und Kati bewegen
sich auf ihrem Gebiet. Abenddämmerung, dann Nacht. Intermezzo. Philipp bewegt sich in Richtung
Kati und Josef in Richtung Susanna. Dies ist eine kurze Farce, deren Zweck ist ein Schlachtfeld, auf
dem zu schaffen sind die Samen der Romantik, für diese beiden Paare gesät.)

Josef:
(Zu Susanna)
Ich möchte dir etwas sagen. Ich möchte dir nun eine Geschichte erzählen. Eine, die ich gehört, als
ich ein kleiner Junge war, und es geht um einen Mann namens Melanion. Melanion wollte der Ehe
entkommen, dass er zuerst in die Wüste lief und dann in die Berge und dort mit Hilfe seines Hundes
und seine Netze jagte er Kaninchen; und Melanion, weil er diesen Hass auf Frauen hatte, kam nie
wieder nach Hause. Wir, die Männer, die klüger unter uns sind, wir hassen sie nicht weniger als
Melanion tat.

Philipp:
(Zu Kati)
Ich möchte meine Lippen verziehen und dich küssen, du alte Hure!

Kati:
Nicht mit diesem Zwiebel-Gestank im Mund.

Philipp:
(Hebt sein Bein nach oben)
Nun, dann werde ich das Bein heben, um dich zu ficken.

Kati:
Wow! Vielmehr dichtes Laub da unten hast du nicht?

Philipp:
Zeichen der echte Männer. Genau wie Myronithes und Phormio, unsere großen Helden! Ihre
Feindinnen wusste sicherlich, wie haarige ihre Penner waren!

Susanna:
(Zu Josef)
Auch ich möchte dir eine Geschichte erzählen, eine, die zu dir passt. Es war einmal ein Mann
namens Timon. Timon hatte kein Zuhause, und er hatte auch kein gutes Aussehent. Sein Gesicht sah
aus, als wenn einige Dornen darüber gegangen wären, er sah aus, als ob er von den Furien
hervorgebracht worden, wenn man darüber nachdenkt, wirklich, so schlecht sah Timon aus, der
auch durch die gleiche Art von Hass bewegt wurde. Er ging auch in die Wüste, Flüche auf alle
Männer spuckend, weil sie alle böse sind! Nun, das ist unser Held! Und, wie Timon, auch wir
hassen Männer, denn sie sind alle böse! Und wir werden sie für immer und ewig hassen. Wie
Timon, jede Frau liebte den Knaben.

Kati:
(Zu Philipp)
Willst du einen Schlag ins Gesicht?
Philipp:
(Zu Kati)
Oh, nein, nicht einen Schlag in mein Gesicht! Du bist erschreckend und erschrickst mich zu Tode!
Ich habe soooooo viel Angst!

Kati:
Was ist, wenn ich dir gegen die Beine treten und zertrümmere sie zu Brei?

Philipp:
Du würdest dein Bein heben und mir deine Möse zeigen, wenn du das versuchtest.

Kati:
Ha! Du wirst nicht viel da unten sehen. Wir älteren Damen rasieren uns gerne. Ich habe letzte Nacht
beim Licht der Öllampe mein Schamhaar rasiert.

(Abenddämmerung, dann Nacht.)

AKT 2

SZENE 5

(Marion erscheint an der Brüstung der Brandenburger Tor. sie bewacht den Ort. Plötzlich sieht sie
etwas in der Ferne, erschütternd und erheiternd.)

Marion:
Wow! Guter Gott! Frauen, kommt hier schnell her, kommt!

Katharina:
Was ist, Marion? Warum schreist du so?

Marion:
Ein Mann, Liebling, ein Mann! Ich sehe einen Mann... kommt!Buchstäblich! Kommt! Schaut! Seht
ihr ihn? Er kommt! Haha! Er muss völlig in den Griffen der Maria sein, der arme Mann! Oh,
geliebteste Maria! Göttin von Zypern und Kythera und Paphos! Kann dieser Mann der Weg sein,
der richtige?

Christina:
Wo? wo? wo ist dieser Mann?

Marion:
Dort, schau, beim Tempel der Chloe. Dort!

französische Hure:
Oh ja! Mein Gott! Wer ist dieser Mann?

Marion:
Richtet einen guten Blick alle auf ihn. Wer kennt ihn?

(Laute Rufe von allen Frauen.)

Mirjam:
Oh mein Gott! Ich sehe! Es ist mein Mann! Markus! Mein Macho, mein Ehemann! Oh!

Marion:
In diesem Fall, Mirjam, ist der Job bei dir! Haha! Nun ist es das, was due tun sollst, mein schönes
Mädchen: Brate ihn, werf ihn hin und dreh ihn um und schüttle ihn durch, kurz, Liebling, du mach
ihn fertig! Wieder und wieder! Du gibst ihm zunächst viel Liebe, und dann nimmst du alles zurück.
Sende ihm jede seiner Leidenschaft außer dem Lutschen, das nur due und der Genosse kennen.

Mirjam:
Oh! Gut! Hab keine Angst, Marion. Ich werde alles tun, was du gesagt hast!

Marion:
Gut! Ich werde einfach hier bleiben, dir mit allen schönen Tricks zu helfen und jeder vorläufigen
Erwärmung. (Zu den anderen Ehefrauen) Der Rest von euch, Mädchen, geht! Verlasst uns! Mirjam,
geh nach unten und warte eine Minute auf mich.

(Alle außer Marion ab. Auftritt Markus und sein Sklave Milon. Milon hält Markus' Baby. Markus
ist mit einer quälenden, pochende Erektion belastet.)

Markus:
Oh, faules, vergammeltes, morsches und verfluchtes Glück! Diese Zuckungen und Krämpfe töten
mich noch! Er fühlt sich soooo gespannt an... Es ist, als ob ich gerade von dem Folter-Rad komme!
Sprich über die blauen Eier! Oh! Ah! Solche Schmerzen! Aua!

Marion:
Wer ist da? Wer versucht in... unsere Burg einzudringen?

Markus:
Ich!

Marion:
Ein Mann?

Markus:
Könntest du es laut sagen! Ein Mann, oh ja! Ein echter Mann!

Marion:
Dann verpiss dich, raus hier!

Markus:
Was? Wer bist du, mir das zu sagen, mich so zu verärgern?

Marion:
Ich bin die Schutzfrau des Tages.

Markus:
Dann, um Gottes willen, Schutzfrau, ruf Mirjam zu mir!

Marion:
Ich? Rufen soll ich Mirjam zu dir? Warum sollte ich? Wer bist du schon?

Markus:
Ich bin ihr Mann Markus!

Marion:
Markus! Ah, gut, gut, gut! Na denn! Grüße, mein Schatz! Dein Name ist ziemlich berühmt hier in
der Nähe. Du bist gewiss kein anonymer Mann unter uns. Deine liebe Frau hat deinen Namen auf
den Lippen den ganzen Tag. Sie kann weder einen Apfel essen noch ein Ei, ohne vorher sagen: Hier
für meinen kleinen Schatz!

Markus:
Oh mein Gott! Wirklich? Ist das wahr?

Marion:
Ich schwöre es bei Maria! Und wenn unsere Schwätzereien auf Männer fallen, dein süßes Weib sagt
immer: Im Vergleich zu meinem Schatz sind alle anderen Männer... mickrig, ein wenig knifflig, ihr
Schwanz klebt!

Markus:
(Im Phallus Krämpfe)
Oh mein Gott, oh mein Gott, oh mein Gott! So... so geh und rufe sie! Jetzt sofort!

Marion:
(Zeigt Überraschung über seine Ungeduld)
In Ordnung, aber... was bei der Rückkehr werde ich zu meinen Gunsten bekommen?

Markus:
(Mit Blick auf seine Erektion)
Ich... ich kann dir sicherlich dies geben, wenn du willst! (Marion schüttelt den Kopf.) Oder dies!
(Wirft ihr eine Handtasche zu.) Nimm dies! Ich habe nichts mit mir.

Marion:
Ich nehme das. Ich werde gehen und Mirjam zu dir rufen.

(Marion ab.)

Markus:
Eile! - Gott, an dem Tag, als sie das Haus verließ, wurde mein Leben insgesamt zum nackten Elend!
Nicht die geringste kleinste Lust! Ich gehe durch die Tür, und der Ort schaut völlig verlassen aus.
Auch das Essen ist geschmacklos. Das ist, wie geil ich bin!

Mirjam:
(Von drinnen)
Ich liebe diesen Mann! Ich liebe ihn einfach! Ich liebe ihn sooooo sehr, ich bin verrückt nach ihm!
Aber er erwidert nicht meine Liebe. Bitte, oh, bitte, Marion, schick mich nicht dorthin zu ihm!

(Nach einer schwangeren Pause erscheint Mirjam verschämt an der Brüstung.)

Markus:
Oh meine süße, süße, süße Myrrhinaki! Was machst du da oben, Schätzchen? Bitte komm hier
herunter!

Mirjam:
Oh, Gott, nein! Ich komme nicht nach draußen!
Markus:
Mirjam! Ich rufe dich, und du kommst nicht? Bist du mir ungehorsam?

Mirjam:
Du rufst mich, aber du brauchst mich nicht wirklich!

Markus:
Benötige dich nicht? (seinen Phallus zeigend) Kannst du das nicht sehen? Ich brenne absolut für
dich!

Mirjam:
Nö, ich bin weg! (Verschwindet von der Brüstung)

Markus:
(Schreit)
Oh nein, niein! Mirjam, höre! Höre dein Baby, hörst du? Geh zum Baby und schüttle es, höre, wie
es schreit nach seiner Mama, hörst du nicht?

Baby:
Mama, Mama, Mammutschka!

(Mirjam erscheint wieder.)

Markus:
He, was ist los mit dir, Mirjam? Höre! Dies ist sein sechster Tag ohne Windel. Willst du ihn nicht
bemitleiden?

Mirjam:
Ja, ich weiß, die Nachlässigkeit seines Vaters! (verschwindet wieder)

Markus:
(Hoffnungslos)
Komm hier herunter, du dummes Mädchen! Für dein Baby!

Mirjam:
(Erscheint wieder, schaut auf Markus herab, denkt darüber nach einen langwierigen Moment.)
Oh, sehr gut! Mutterschaft! Ich muss nur kommen! Wie auch immer, was für einen Schaden könnte
es da geben?

(Mirjam verschwindet von der Brüstung, um durch das Tor zu kommen.)

Markus:
Sie sieht ein bisschen jünger aus als ich. Und das Aussehen schenkte sie mir! Hm! Viel süßer, viel
sanfter; und das alles... schwer zu bekommen, das Zeug und dies oh-ich-bin-so-stolz! Hm! All dies
reibt an meiner Leidenschaft umso mehr! Ah!

(Mirjam kommt durch das Tor heraus, verschämt, und geht zu ihrem Baby.)

Mirjam:
O, süß,es süßes, süßes Baby! Du hast so einen bösen Mann zum Vater, nicht wahr? Gib mir das
Baby! Oh! Lass mich Mama ein wenig dein Zuckermäulchen küssen... Mmmmm!
Markus:
Dummes Mädchen, warum auf der Erde hörte man diesen Frauen da drinnen? Du gibst mir so viel
Leiden... und dir so viel Kummer auch! (Er geht, sie zu berühren)

Mirjam:
Rühr mich nicht an!

Markus:
(Erschrocken durch die eklatante und eisige Ablehnung)
Unser ganzes Haus ist in einem Chaos, Mirjam. Alles, deine Sachen, meine Sachen, alles ist in ein
einziges Chaos!

Mirjam:
Du kümmerst dich eben nicht um das Zeug!

Markus:
Was? Du kümmerst dich nicht!

Mirjam:
Na! Nicht ich!

Markus:
So... du wirst nicht nach Hause zurückkehren? (Er zeigt auf seine zitternde Erektion) und... und...
und du hast der heiligen Maria Schrein unbeaufsichtigt gelassen so eine lange Zeit! Wie lange ist es
her, dass du ihre heiligen Riten durchgeführt?

Mirjam:
Ich weiß es nicht und es ist mir auch egal, und nein! Nein, ich werde nicht wiederkommen, bis alle
ihr Männer zusammen vereinbart, den Krieg zu beenden.

Markus:
Erledigt! Kein Problem! Wenn das dein Wunsch ist, Myrrhinaki, werden wir es tun! Betrachte es als
erledigt!

Mirjam:
Gut! Also gut! Wenn das dein Wunsch ist, werde ich nach Hause kommen. Erledigt! Aber jetzt, bis
du diesen Vertrag unterschreibst, ich schwöre, hier zu bleiben.

Markus:
Aber Mirjam! Es ist schon eine lange Zeit vergangen... wir wollen ficken!

Mirjam:
Wir können nicht, Süßer ... Was natürlich nicht bedeutet, dass ich dich nicht mehr li-li-liebe!

Markus:
Liebst du mich? Dann komm, mein Schatz, hinlegen! Einfach hinlegen! Komm, hinlegen!

Mirjam:
Mach dich nicht lächerlich! Vor dem Baby?

Markus:
Oh, aber natürlich! Ich Idiot!
(Heftig reißt er ihr das Baby aus der Hand und wirft es Milon zu, die fängt es auf.)
Milon, nimm es mit nach Hause!
(Milon und das Baby ab.)
Recht so! Dein Kind ist keine Überlegung mehr! Du kannst dich jetzt hinlegen!

Mirjam:
Und wo würdest du vorschlagen, dass wir es tun, du dummer Junge?

Markus:
Wo? Wo? In Pans Höhle. Das wäre gut!

Mirjam:
Also gut ... ah, aber dann, nachdem wir es tun, wie könnte ich zum Brandenburger Tor
zurückkehren? Ich werde nicht sauber sein, nicht mehr. Ich werde Reinigung benötigen.

Markus:
Oh, das ist einfach, Liebling! Die Quelle ist recht. Die Quelle von Lourdes. Nimm einen Spritzer
drin.

Mirjam:
Liebling, fragst du mich, mein Gelübde zu verraten?

Markus:
Den Schwur? Bah! Lass es ein wenig, mein Schatz, sei nicht gestört. Ich werde die volle
Verantwortung übernehmen. Lass es alles auf meinen Kopf fallen.

Mirjam:
Also gut. Lass mich zunächst eine Matratze bringen.

Markus:
Ich habe nichts dergleichen. Der Boden ist gut genug für mich.

Mirjam:
Oh, mein Gott, nein! Ich kann es nicht zulassen, armer Mann!

(Sie geht zum Brandenburger Tor. Absperren der Tore hinter ihr. Sie wird dies mehrere Male tun,
und jedes Mal, der Klang des Tores beim Schließen wird zunehmend ominöser und lauter und
bedeutet die mögliche Permanenz seiner Schließung, aber natürlich nicht die Schließung von
Markus' Dilemma. Wie gut, bei jedem Eintritt durch das Brandenburger Tor nimmt Mirjam sich nur
ein wenig länger Zeit, bevor sie wieder nach draußen kommt.)

Markus:
(Zum Publikum)
Nach dem Sound des Tores hinter Mirjam der Ton seiner Stimme beim Zuschlagen täuscht über die
Nachricht ihrer Worte. Ich kann sehen, dass sie mich wirklich liebt... eine Menge...

(Mirjam kommt zurück mit einer Matratze.)

Mirjam:
Da bist du ja! Ich habs!
(Sie breitet die Matratze auf dem Boden aus.)

Due liegst, Liebling, und ich werde mich ausziehen schnell.

(Markus legt sich hin.)

Mirjam:
Ach nein! Wie schrecklich! Kein Blatt! Ich muss gehen und ein Blatt bekommen!

Markus:
Blatt? Was für Blatt? Oh, nein, nein, nein! Kein Blatt für mich!

Mirjam:
Ja, mein Schatz, Blätter! Es ist so gemein und unangenehm, es auf den kahlen Schnüre der Matratze
zu treiben!

Markus:
Nun... gib mir einen Kuss!

Mirjam:
Hier. Mmmm!

Markus:
Ach, sei schnell, mein Schatz! Hole das Blatt, beeile dich!

(Mirjam geht wieder. Markus geht auf und ab, bis sie zurückkommt.)

Mirjam:
Hier ist das Blatt. Nun lass uns sehen...

(Sie breitet das Blatt auf die Matratze, aber sie wird quälend akribisch und langsam. Schließlich,
nachdem sie das Werk beendet, spricht sie zu ihm)

Du liegst, Liebling, und ich werde mich entkleiden.

(Markus versucht, sich hinlegen, aber er ist wieder aufgehalten durch Mirjams neue Entdeckung.)

Ach nein! Nicht noch einmal! Du hast keine Kissen, Schatz!

Markus:
Kissen? Kissen? Ich sicherlich nicht brauche ein Kissen, Liebling!

Mirjam:
Ja, aber ich!

(Mirjam geht wieder los)

Markus:
(Zum Publikum)
Mein Gott, stechen diese! Es ist schlimmer als Herkules‘ Hunger, wenn er wartet auf sein
Mittagessen.
(Er legt sich wartend, mit seinen Phallus gen Himmel. Mirjam tritt mit einem Kissen auf.)

Mirjam:
Bis du hüpfst, Lieber!

(Sie legt das Kissen unter den Kopf schaut dann auf.)

Jetzt hab ich alles?

Markus:
Absolut alles. Nun kommen hier herunter, mein goldenes Mädchen!

Mirjam:
Komm, Darling. Ich werde einfach diese kleinen Büstenhalter abnehmen und dann... aber du wirst
den Friedensvertrag nicht vergessen, nicht wahr? Gibst du mir zu, dass sie betrügen?

Markus:
Möge Gott mich totschlagen, wenn ich es tue, Liebe!

Mirjam:
Ah, aber schau! Du hast noch eine Decke, mein Schatz!

Markus:
Ich will nicht eine Decke! Ich möchte einen Fick! Einen Fick! Ein Fi-fi-fick!

Mirjam:
(Bleibt kühl)
Natürlich kannst du es tun, mein Schatz, und das ist genau das, was du in einer Minute.... Ich bin
gleich wieder da!

(Mirjam läuft wieder weg.)

Markus:
Diese Person wird töten mich mit all diesem Bettenstoff!

(Mirjam kehrt mit Decke zurück und wirft sie über Markus' zurückgelehnten Körper, sein Phallus
gründlich vertikal.)

Mirjam:
Dies ist für dich, um dich selbst erhöhen zu helfen, Wichser!

Markus:
Heben mich? Hilfst du mir, mich zu erheben? Liebling, ich habe für eine lange Zeit angehoben und
aufgeweckt. Ich bin voll und ganz angehoben und erweckt!

Mirjam:
Ah! Aromatherapie! Das ist es, was wir brauchen. Einige Aromen, Wichser?

Markus:
Nein nein, nein! Bedi Gott, nein! Ach nein! Keine Aromen, bitte, Mirjamchen!

Mirjam:
Ja! Ja! Ja! Du musst! Bei Maria, siehe die schönen Aromen, ob sie dir gefallen oder nicht!

(Mirjam läuft wieder weg)

Markus:
(hat sich damit abgefunden)
Ah, na ja, lass die Öle fließen, dann, oh, Herr, lass sie fließen!

(Mirjam kehrt mit einem Flakon zurück)

Mirjam:
Gib mir deine Hand, bitte, Wichser.

(Er tut dies, und sie gießt etwas Öl auf seine Hand.)

Nun reibe es über dich, mein Schatz.

Markus:
(Riecht es)
Puuh! Nicht das schönste Aroma dieses, ist es nicht so, Liebling? Nicht gerade ein Aphrodisiakum.
Puuh! Ich mag dieses gar nicht!

Mirjam:
(Untersucht das Flakon)
Oh, wie dumm von mir, wie dumm von mir! Wie könnte ich nur? Ich habe dir das falsche gebracht.
Dies ist das preiswerte von Polen. Warte, mein Schatz, ich werde...

Markus:
Nein, nein, es ist alles in Ordnung.

(Er greift ihre Hand)

Es ist gut, wirklich, es ist alles in Ordnung!

(Sie kämpft)

Grrrrr!

(Sie entkommt seinem Griff und rennt auf das Tor zu)

All dies sei vergessen, Hure!

Mirjam:
(täuscht einen Schock vor bei seinem Wutausbruch)
Liebling! Du Seifenblase!

(Mirjam läuft wieder weg)

Markus:
Ich werde den Bastard töten, der den ersten Duft gebraut!

(Mirjam kehrt mit einem anderen Flakon zurück)


Mirjam:
Nun, nimm dieses Alabastergefäß.

Markus:
Aber ich habe immer noch das andere! Liebling, nur lieg jetzt unten und vergiss all die Düfte.

Mirjam:
Richtig, Wichser, Liebling. Ich werde es tun, nur, dass... ich meine Schuhe jetzt ausziehe... und du
wirst wirklich nicht vergessen, für den Friedensvertrag zu szimmen, nicht wahr?

(Sie bewegt sich erotisch um ihn herum und dann sanft, wie blind fesselt sie ihn mit ihrem Schal.
Dies regt Markus an, aber er gibt auch Mirjam die Möglichkeit, ruhig durch das Tor zu schleichen.)

Markus:
Ich werde darüber nachdenken. Auf jeden Fall...

(Das Tor jetzt laut knallt, geschlossen. Er dreht sich um, mit verbundenen Augen.)

Oh, mein Gott, sie ist weg! Ach! Diese Frau hat mich zerstört! Sie hat mich gerieben und mich
abgerieben und dann ging sie weg und ließ mich völlig wund...

(ruft und schüttelt den Fuck-Finger in ihre Richtung)

Ich hatte keine sexuelle Beziehung mit dieser Frau. Oh, was soll ich tun? Ich brauche jemanden
zum Nageln! Ich bin durch die schönste Frau von allen geil geworden.

(Mit Blick auf seine wundes Glied)

Wie werde ich jemals jetzt diese kleine hungrige Waise ernähren?

(Sucht im Publikum)

Gibt es eine Hure im Haus? He, Geisterfüchsin Li-Li! Bist du da? Leihe mir eine Titte oder zwei,
werde bitte mein Kumpel!

SZENE 6

(Josefs Männer kommen nach vorne. Auftritt Markus)

Josef:
(Zeigt auf Markus' "Problem")
Oh, oh, wie fuuuurchtbar! Du armer, armer Junge. Diese Art von Betrug reibt deine Seele weg!
Meine Sympathien für dich! Oh, was für Nieren könnten jemals hoffen, solch schreckliche Leiden
zu bewältigen, was für die Seele, was für die Eier, was für die Lenden oder der Bumser, und beim
Sonnenaufgang den Fick verpassen?

Markus:
(Zucken seines Phallus)
Oh mein Gott! Ach nein! Hier kommen die schrecklichen Leiden verflucht, verflucht ruckartig
wieder! Nein!

Peter:
(Wartet, bis die Krämpfe beendet sind, und untersucht dann das Dilemma mit verdecktem sexuellen
Interesse)
So... Und das ist, was sie dir angetan hat, he? Dieses total abscheuliche Weib!

Markus:
Ah, aber sie ist so eine liebenswerte, süße, charmante Frau!

Süß? Süß, sagst du?

Markus:
(denkt für einen Moment nach, schaut dann auf seinen schmerzhaften Phallus)
Nein, du hast Recht! Bah! Sie ist böse!

(er betet zu Gott)

Oh Gott! Behandle die Frau, wie du ein Bündel Strohhalme behandelst. Besuche sie mit deinem
Taifun und deinem Tornado und deinen Donnerwettern und sause über sie hin und drehe ihr alles
um und schicke sie hoch in den Himmel, und dann... und dann plötzlich falle sie den ganzen Weg
hinunter... Platsch! Mach sie sich selbst kaputt, um dieses Stechens willen!

(Auftritt preußischer Herold, von der Bühne rechts. Er hat ein identisches Problem mit Markus, aber
er hat es unter seinem Mantel verborgen. Peters Augen leuchten beim Anblick der Ausbuchtung des
Herolds an den Hoden, die stark unter seinem Mantel hängen.)

Preußischer Herold:
(Unbequem)
Wo ist der Berliner Senat oder der Reichstag? Ich habe Neuigkeiten für sie.

Markus:
(Zeigt auf dier Ausbuchtung unter seinem Mantel und lacht)
Hoho! Und was auf der Erde bist du? Bist du ein Mensch oder ein Hornvieh?

Preußischer Herold:
Ich bin ein Herold. Ich ward von Preußen zu den Friedensgesprächen geschickt.

Markus:
(auf das Dilemma der Herolds dem Finger zeigend)
Und das? Ist das ein Speer unter dem Arm versteckt?

Preußischer Herold:
(Mit Drehungen und Wendungen, um die unvermeidliche Entdeckung zu vermeiden)O
Oh, nein, nein, nein, das ist es nicht! Ich schwöre bei Gott!

Markus:
Bleibe noch. Warum drehst du dich weg von mir? Was ist das unter den Rock herausragend? Blaue
Kugeln, oder? Vom langen Marsch?

Preußischer Herold:
Ha! Was für ein verrückter Mann dieser ist! Bei den Zwillingen, er ist verrückt!

Markus:
Langsam, kleiner Bastard. Du trägst eine Rute!

Preußischer Herold:
Nein, ich nicht! Nicht ich! Sei nicht so dumm! Was für ein verrückter Mann er ist!

Markus:
Also, was ist das denn?

Preußischer Herold:
Das ist... das ist ein... preußischer Nachrichten-Stab.

Markus:
Ha! Wenn das ein preußischer Nachrichten-Stab ist, dann ist dies seine eigenes Ruckeln.

(Zeigt mit Schaudern auf den Phallus)

Freund, keine Sorge, ich weiß, was los ist. Du kannst mir die Wahrheit sagen. Wie steht es mit euch
Männern in Preußen?

Preußischer Herold:
(Moralische Entspannung erfolgt nach der Offenbarung, aber Er ist immer noch sichtbar, sehr
unbequem...)
Alle von uns, Preußen, sowie unsere Verbündeten, wir haben alle Stäbe wie dieser hier. Wir alle
brauchen einen Fick!

Markus:
(Nachdenklich)
Hmmm. Und wer ist deiner Meinung nach für dieses Leid verantwortlich zu machen, Bock?

Preußischer Herold:
Nee, ich glaube nicht, dass ein Bock existiert. Ich glaube, es war, dass Lilith es war, mit der alles
begann. Dann bekamen alle anderen Frauen in der Stadt mit ihr zusammen diesen Rappel, und sie
halten uns fern von ihren Mösen, wie die Wölfe.

Markus:
Also, wie fertig werden mit all diesem?

Preußischer Herold:
Wir sind alle solide steif! Wir alle fragen rund um die Stad wie Laternenputzer. Und die Frauen
einfach lassen uns nirgendwo in die Nähe ihres Myrten-Busches kommen. Erst wenn wir Männer
zusammenkommen und machen Frieden mit dem Rest von Deutschland.

Markus:
Ja, das ist eine Verschwörung aller Frauen überall. Nun verstehe ich Mirjams kleine Tricks. In
diesem Fall zurück nach Preußen, mein Freund. Kehre dahin zurück so schnell wie möglich und
sage ihnen, deren Vertreter du hier mit der ganzen Kraft für euch alle zu sprechen hattest, solchen zu
senden. Ich werde unseren eigenen Rat versammeln, hier, und unsere eigenen Unterhändler
wählen... und ich werde die Not dieser Stecher hier lindern, meine Hand darauf!
Preußischer Herold:
Ich werde sofort weg sein. Was du sagst, ist absolut großartig.

(Herold und Markus ab)

SZENE 7

(Die Atmosphäre ist jetzt weicher, ruhiger, bessere Rahmenbedingungen für die Entstehung und
Blüte einer Romanze... oder zumindest der Versöhnung! Susanna und ihre Frauen nähern sich Josef
und seiner Gruppe im Mittelpunkt.)

Josef:
Es gibt kein Tier, nicht Panther noch Leoparden, kein Feuer schwerer zu bekämpfen als eine Frau...
oder ist rücksichtsloser!

Susanna:
(Zart)
Du weißt das, aber immer noch willst du uns bekämpfen! Ist es nicht nur möglich, du dummer,
dummer Mann, dass ich dir eine treue, zuverlässige und wahre Freundin werden könnte?

Josef:
(Trotzig)
Ich werde nie Frauen hassen zu aufhören!

Susanna:
Also gut, wie du es wünschst. Aber jetzt, hier! Ich zerreiße nicht mein Hemd, will nicht nackt durch
die Stadt wandern. Schau, wie lächerlich du dreinblickst! Hier, lass mich dir helfen, dich
anzuziehen.

(Sie hilft ihm)

Josef:
(Überrascht, mit leichter Reue)
Nun, das ist eine Art, was du gerade fertig hast! Und ich... ich nahm es in einem solchen Zorn an!
Es tut mir leid!

Susanna:
Es ist alles in Ordnung! Nun, schau genau, wie du voraus sahst: ein richtiger Mann! Nicht so
dumm! Und wenn du nicht gewesen wärst wie ein Schmerz zu mir, das hattest du gerade vor, ich
würde reißen das kleine Tierchen direkt aus deinem Auge! Siehe, es ist immer noch da!

Josef:
Ist es das, was mich schon nervt, dass die Zeit vergeht?

(Er gibt ihr seinen Ring)

Hier, nimm diesen Ring und sieh, wenn du ihn für mich auskratzen willst, bitte. Dann lass mich das
verdammte Ding sehen. Er würde stechen mich ewig!

Susanna:
Ja, alles richtig. Ich werde das für dich tun... auch wenn man ein so schwieriger Bastard ist.
(Sie kratzt die "Bestie" aus dem Auge und zeigt sie ihm)

Oh mein Gott! Schau die Größe von einer Mücke! Kannst du es sehen? Man könnte meinen, sie ist
geflogen den ganzen Weg aus diesem Sumpf-Loch, Zwei-Pflaumen-City!

Josef:
Ah, danke! Nun, das ist... real hilfreich. Das verdammte Ding ist schon gut zu begraben. Ach! Aber
jetzt, da es hinaus ist, ein ganzer Fluss der Tränen kommt aus meinem Auge sprudelnd!

Susanna:
Hier, lass mich sie für dich trocknen.

(Sie nimmt ein Taschentuch aus ihrer Tasche und wischt ihm die Tränen ab)

Da! Und ich werde dich sogar küssen, du böser Junge!

Josef:
Nein, keine Küsse! Keine Küsse!

(Aber er hat nicht zu stark widerstanden. In der Tat verrät ihn sein Phallus.)

Susanna:
Sag, was du willst, ich gebe dir einen Kuss! So: Mhm!

(Beschämt über den Ungehorsam, durch seinen Phallus angezeigt)

Josef:
Gott, verdammte Frauen! Sie sind alle natürliche Zartmacherinnen. Das alte Sprichwort ist wahr,
über euch Schädlinge: Man kann nicht mit ihnen leben und nicht ohne sie leben! Aber ich werde
noch Friede mit dir machen, und ich werde dir auch ein Versprechen geben! Ich verspreche dir, dich
nie schlecht zu behandeln... und jede schlechte Behandlung von dir zu akzeptieren! Also lass uns
unsere Stimme zusammen hören und singen dieses Lied, he?

Josef und Susanna zusammen:


(Zum Publikum)
He, Leute, keine Sorge!
Wir sind nicht immer bereit,
Etwas böses über euch zu sagen.
Nicht alles, was böse ist zu jedermann.
Ganz im Gegenteil, in der Tat.
Wir wollen sagen - und tun
Gute Dinge für euch!
Ach! Genug vom Leid!
Wir möchten in der Tat verkünden,
Dass jeder Mann und jede Frau,
Die in der Notwendigkeit ein wenig Geld haben,
Sagen wir eine Mark oder zwei,
Na ja, zu uns zu kommen,
Weil wir Portemonnaies
In Hülle und Fülle haben!
Und falls und wenn der Frieden kommt,
Alle Gläubiger können behalten das Geld!
Wie gut werden wir einige
Unserer Verbündeten
Zu uns nach Hause heute Abend einladen.
Dies alles sind gute, ehrliche Menschen,
Diese Freunde von uns.
Wir haben schöne Suppen
Und eine ganzes Schwein für euch gebraten!
Ja, ein Schwein!
Ich habe es früher geopfert,
Damit es dann schön und zart sein werde.
Also kommt, warum nicht in der Nähe?
Ja, aber!
Zuerst nehmt für euch
Und eure Kinder
Die Toilette zum Pinkeln und
Großem Geschäft,
Und während ihr gerade dabei seid,
Haben wir auch eine Badewanne.
Und dann... na dann...
Geht nach rechts in die Sauna.
Ihr werdet keine Erlaubnis brauchen!
Geht rechts hinein, als ob ihr zuhause wärt!
Seid mutig, geht weiter...
Weil… weil…
Da wird die Tür wirklich geöffnet...
Gut und wirklich...
Und fest verschlossen...
Euch vor der Nase zugeschlagen!
Hahahaha!

(Susanna und ihre Gruppe auf dem Rückzug.)

SZENE 8

(Auftritt der preußischen Gesandten: zwei Delegierte, der Herold, andere freie Männer und eine
Reihe von Arbeitern. Jedermann ist belastet mit riesigen Erektionen, die sie verlegen und vergeblich
versuchen, unter ihren Mänteln zu verbergen.)

Josef:
Oh ja! Hier sind die preußischen Unterhändler mit ihren fließenden langen Bärten und ihren
langen… Bei Gott! Ist das ein Puff, den ihr unter eurem Mantel habt? Mein Gott! Es ist total in
eurem Schritt verschlungen! Hahahahaha! Preußen, herzlich willkommen! Kommt! Bitte erzählt
uns eure Geschichte!

Preußischer Delegierter 1:
Ah! Was ist die Verwendung von dieser Rede in episch vielen Worten, he?

(Er schaut auf den Rest seiner Umgebung und zusammen mit allen hebt er seinen Mantel)
Unsere Geschichte ist offensichtlich!

Peter:
(Einmal zuckt wieder sein Kopf nach vorn für eine nähere Inspektion)
Ooh! Es ist sicher! Diese Drangsal ward sicherlich... intensiviert. Die Entzündung scheint sich in
eine Feuersbrunst verwandelt zu haben! Furchtbar, schrecklich, schreckliches Geschäft dies!

Preußischer Delegierter 2:
Unsagbar schrecklich. Aber was kann man sagen? Außer, schnell, lass jemand - jemand Frieden
machen, irgendwie, irgendwann, irgendwo...

(Auftritt Paul und ein Berliner Unterhändler, die beide auch sichtbar von der gleichen Bedrängnis
betroffen sind. Für die ersten paar Momente sie nicht bemerken die Preußen-Gruppe.)

Josef:
(Zeigt auf die Berliner Erektionen)
Guter Gott! Schau! Ich sehe, dass unsere eigenen, lokalen Jungen auch vor ihren Bäuchen in einiger
Entfernung ihre Mäntel halten. Sie sehen aus wie Ringer, aus gefürchteten Leiden Wrestler!

Paul:
Schnell, uns soll jemand sagen, wo diese Marion ist, weil wir hier als Männer sind...

Peter:
(Noch bei der Prüfung der Berliner Phalli)
Hm! Euer Leiden scheint, dass diese anderen Menschen es ähnlich haben. Habt ihr auch von der
gefürchteten Frau zu leiden Morgenlatten und Wasserlatten?

Paul:
Bei Gott, ja! In der Tat sind sie so stark, unsere Hemden völlig von der Haut abgezogen. Siehst du?
Keine Haut auf ihnen. Rohes Fleisch! Sie werden so wund sein, bald werden wir die junge Eske für
einen Fick zu besuchen haben! Grrrr!

(Grimassen bei der Aussicht)

Josef:
Schau ... Hm... wir wollen besser vorsichtig sein, Männer. Sie besser verdecken dieses alles, sonst
jene ungehobelten Männer, die die Schwänze von den Phallus-Statuen im vergangenen Jahr
abgehackt hatten und sind immer noch nicht gefangen worden, könnten da draußen sein, im
Publikum. Ihr würdet sie nicht mögen, sie so zu sehen!

Paul:
Bei Gott, ja! Gute Idee!

(Sie versuchen, in aller Eile die Vorsprünge zu verbergen)

Preußischer Delegierter 1:
Oh Gott! Heben wir unsere Mäntel auf, Männer!

Paul:
Ah! Preußen! Willkommen, Preußen-Freunde. Wie ihr sehen könnt, haben wir einige beschämende
Dinge gelitten...
Preußischer Delegierter 1:
Paul, mein Freund! Auch wir haben schreckliche Dinge gelitten, also lass uns nicht erlauben, dass
diese Hemden-Diebe uns sehen, so gut und wirklich gegeißelt.

(Sie sind alle fix mit ihren Mäntel, aber das Ergebnis, natürlich, muss noch komisch sein!)

Paul:
Richtig, Preußen! Lasst uns darüber reden, was getan werden muss. Wofür seid ihr hier?

Preußischer Delegierter 1:
Wir sind hier, an den Friedensgesprächen teilzunehmen.

Paul:
Gut, so sind wir auch da. Nun... ähm... na ja, dann, warum rufen wir nicht Fräulein Marion hier
draußen, da sie die einzige ist, die unsere Unterschiede abmildern kann.

Preußischer Delegierter 2:
Sicher! Rufe sie jemand! Auch Herrn Marion Franke, wenn ihr wollt! Ich bin ja nicht pingelig,
gerade jetzt!

(Das Brandenburger Tor öffnet sich langsam, und Marion erscheint mit all ihren Freundinnen.)

Berliner Delegierter:
Ah! Keine Notwendigkeit, sie anzurufen, überhaupt, wie es scheint. Sie ist da. Sie muss uns gehört
haben.

Josef:
Herzlich willkommen! Willkommen, Tapferste aller Braven! Nun, Marion, schau! Die Vollmilch der
deutschen Männer ist hier, so dass du uns alle brauchen kannst: schrecklich, sowie weich;
unschuldig sowie vulgär; sittsam und süß sowie weibisch... voller Erfahrung. Wir sind durch deine
erstaunliche Tugenden ergriffen und haben dir alle deine bösen Taten verziehen.

Marion:
(Sieht den traurigen Zustand der Männer an, mit ihrem gönnerhaften Wort verhöhnt sie ihre
Freunde.)
Dieser Job ist nicht allzu schwierig. Nicht, wenn ihr euch erhaltet, während ihr brennt. Aber ich
werde bald herausfinden, was hier der Fall ist. Wo ist Fräulein Friede?

(Eine schöne nackte Frau wird gebracht. Auf ihrem Körper die Karte von Deutschland gemalt. Sie
kommt neben Marion zu stehen.)

Marion:
(zu Susanna)
Zuerst Susanna, die Preußin. Nimm einen von ihnen an der Hand.

(Sie ist etwa so hart das zu tun, aber wird gestoppt durch Marion.)

Nein, Susanna keine schwere, verletzende, arrogante Hand bediene, wie unsere unwissenden
Männer sie auf uns verwenden. Verwende eine süße, gemütliche Hand, die Hand einer Frau. Und
wenn sie dir nicht ihre Hand geben, dann greife sie mit einem Stich. Und du, Kati, kannst du die
Berliner Männer empfangen und sie hierher bringen. Packe zu, was sie dir bieten.
(Paul weigert sich, ihr seine Hand zu geben, so dass Kati gezwungen ist, sein Glied zu greifen.
Beide Männer sind herbei gebracht. Fräulein Friede in der Nähe steht.)

Nun versammelt euch, Preußen, und auch ihr, Berliner, und hört mir zu, die Männer sollen
gehorchen. Ich bin eine Frau - und ich habe ein Gehirn. Ein Gehirn, das nicht allzu schlecht ist,
angehört hatte ich meines Vaters Reden und die Reden von anderen Ältesten. Die Muse selbst tat
nicht eine schlechte Arbeit, mich zu erziehen. So, jetzt, dass ich euch alle hier habe, ich werde es
direkt euch geben. Ich werde euch sagen alles, was ihr zu hören verdient. Ihr zwei: Preußen und
Berliner gleichermaßen! Ihr beide habt die gleichen Altäre, die ihr mit dem gleichen heiligen Öl
bestreicht und den gleichen Kelch verwendet. Genau wie die Verwandten und Freunde. Ihr tut dies
in Berlin, in München und Frankfurt sowie einer ganze Reihe von anderen Städten. Doch wenn der
Feind, der Moslem, seine Kräfte gesammelt hat um euch herum, was tut ihr? Ihr geht mit euren
deutschen Armeen, syrische Städte zu zerstören. Warum das? Das ist der erste Punkt meiner Rede.

(Zu den Frauen)

Ziemlich gut, nicht wahr?

Paul:
(Stoppt die Konzentration auf den Körper von Fräulein Friede für eine Minute)
Hat sie gesagt: Ihr zerstört? Gott, ich durch meinen eigenen immer prall stechenden Schwanz
gründlich zerstört bin!

Marion:
(Fortsetzung ihrer Rede)
Jetzt werde ich sprechen direkt, zuerst zu euch Preußen allein. Ihr wisst nichts über euren
Landsmann Walter Ulricht? Dieser Mann kam und setzte sich über unsere Altäre, in seinem roten
Umhang, bleich wie ein Geist, und bat uns, mit ein paar Männern Preußen vor dem Westen zu
retten, als Gott euer Land mit einem Erdbeben erschüttert hatte und alle Hedonisten empört hatte.
Unser eigener Erich Honecker kam zu euch dann mit viertausend Soldaten und gewaffnet gegen
euch alle. Und jetzt, jetzt wollt ihr zerstören unser Land, unsere guten Taten zu erstatten!

Paul:
(Den Blick wieder auf den nackten Körper gerichtet)
Ja, sie waren sicher ungerecht, Marion!

Preußischer Delegierter 1:
(der auch von dem Körper von Fräulein Friede gefangen wurde)
Häh? Ah, oh, ja, ja, wir sind schuldig, schuldig!

(Wieder seine Aufmerksamkeit auf den nackten Körper richtend)

Was für ein Hintern, he! Was ein bemerkenswert schöner Hintern!

Marion:
(Fortsetzung)
Und ihr, Berliner. Ihr glaubt, ich werde euch weg lassen? Habt ihr die Zeit vergessen, als aufgrund
von Willy Brandt und diesen Sozialdemokraten ihr getragen diese erniedrigende nackte Kleidung,
als Huren verkleidet zu gehen gezwungen? Erinnert ihr euch nicht, dass die einzigen Leute, die an
eurer Seite zu kämpfen kamen, waren die Amerikaner? Sie waren es, die, mit einer Waffen in der
Hand hierher gekommen und befreiten euch und ließen die Kleidung der braunen Sklaven durch die
feine Kleidung freier Männer ersetzen.
Preußischer Delegierter 1:
Ich habe noch nie ein majestätischer aussehende Frau in meinem ganzen Leben gesehen!

Paul:
Und ich habe noch nie eine reizendere Fotze gesehen.

Marion:
Na denn! Warum, da ihr so viel Gutes miteinander getan habt, bekämpft ihr euch nun gegenseitig?
Warum geht ihr nicht einfach, all diesen Hass zu stoppen?

(Unter Hinweis auf Fräulein Friede)

Warum nicht... versöhnen?

(Die beiden Männer sind sprachlos bei der Gelegenheit)

Kommt näher! Was hält euch zurück?

(Alle Männer untersuchen den Körper von Fräulein Friede)

Preußischer Delegierter 1:
(auf den unteren Teil des Körpers zeigend)
Wir sind bereit für Gespräche, wenn sie uns dieses Delta der Venus lassen.

Marion:
Welches Delta?

Preußischer Delegierter 1:
Dieses Delta der Venus. Wir sind schon seit Jahren nach diesem Delta der Venus lüstern, sie zu
streicheln...

Paul:
Absolut nicht! Sie werden nicht das Delta der Venus bekommen!

Marion:
Oh, seid freundlich, lasst es für sie!

Paul:
Nun, was bitten wir dann noch?

Marion:
Fragt nach etwas anderem.

Paul:
(betrachtet den ganzen Körper)
Mmh! Sehr gut, gebt uns... zuerst gebt uns Schlesien, hier an der Front...

(geht um ihren Körper herum zum Rücken)

Mmh, dieser süße, süße Apfel-Popo... sowie diesen beiden kräftigen Oberschenkel!
Preußischer Delegierter 1:
Ihr seid verrückt geworden! Wir geben euch nicht alles!

Marion:
Lasst es, Preußen. Geht jetzt nicht, über Oberschenkel zu streiten!

Paul:
Jetzt möchte ich mich nackt zu werfen auf diesen schönen, reichen Acker und sofort beginnen zu
pflügen!

Preußischer Delegierter 1:
Ich auch! Das erste, was morgen ich möchte... Mist zu verbreiten...

Marion:
Worte zuerst, Arbeit später! Und wenn ihr wirklich plant, einige Arbeit zu tun, dann zuerst geht
bedächtig. Denkt darüber sorgfältig nach, Männer, und dann geht zu euren Verbündeten zurück und
verkündet eure Entscheidungen.

Paul:
Welche Verbündeten, Baby? Sie sind alle so geil wie wir, sie werden alle kommen, um die genaue
einzige Entscheidung: zu ficken! Jeder einzelne von ihnen!

Preußischer Delegierter 1:
Ich weiß, dass unsere Verbündeten so reden werden, das ist sicher!

Paul:
Hahaha! Und es wäre sicher keine Notwendigkeit, unsere übersexualisierten Freunde zu fragen!

(Fräulein Friede wird wieder zum Brandenburger Tor geführt und tritt zu allen Frauen.)

Marion:
Gut gesagt. Denn jetzt haltet euch rein, weil wir Frauen heute Abend Bettwäsche und den gesamten
Inhalt unserer Körbe mit Leckereien anbieten. Am Brandenburger Tor könnt ihr alle Eide und
Versprechen miteinander austauschen und dann, später, könnt ihr nehmen jeder seine eigene Frau
mit sich nach Hause.

(Marion ab durch das Brandenburger Tor.)

Paul:
Recht so! Lasst uns eilen, Freunde!

Preußischer Delegierter 1:
Den Weg schnell gehen!

Paul:
Wir sind jetzt weg.

(Alle, außer Susannas Gruppe von Frauen, haben die Bühne verlassen. Josefs Männer ziehen sich
einfach zurück in ihr Hoheitsgebiet.)

Susanna:
(Zum Publikum.)
All ihr Kinder, die sich entschieden haben, einen Teil der zu übernehmenden Zeremonie zu tragen,
hört! Ich gebe euch, mit ganzem Herzen, alle meine Sachen: Gesticktes Leinen, feine Kleidung und
Schmuck aus Gold, alles! Alle von euch, sage ich, bekommen, von mir bekommen es in meinem
Hause. Es gibt nichts hier, die so sicher verriegelt ist, dass ihr nicht nur nicht hinein geladen werdet,
sondern auch nicht einbrechen könnt. Kommt schon! Nehmt es!

Karin:
Hahahaha! Aber es sei denn, dass eure Augen besser als meine sind, werdet ihr nichts dort zu sehen
bekommen!

Kati:
Wenn jemand unter euch Putzfrauen und viele Kinder zu füttern hat und nichts hat, ihnen zu geben,
na ja, auch ihr sollt voran gehen, kommt zu mir nach Hause, ihr werdet etwas Mehl bekommen. Es
stimmt, wären es erbärmlich wenige Körner, ihr werdet aber Brot finden, ähnlich einer Jungfrau
straffen Titten werden riesige Agatha-Brote gebacken.

Dina:
Oh ja! die Armen und Hungernden sind alle willkommen, wenn sie kommen wollen! Sie sind
herzlich eingeladen, mit ihren Säcken zu mir nach Hause zu kommen und ihren Taschen und
nehmen all mein Korn. Mein Knecht wird euch helfen, sie selbst zu füllen.

Susanna:
Nur eine kleine Warnung vorher!

Karin:
Kommt nicht in die Nähe von meiner Haustür!

Dina:
Vorsicht vor dem Hund! Wau-Wau!

Alle Frauen:
(zusammen lachend)
Hahaha! Hahaha!

(die Frauen ziehen sich auf ihr Gebiet zurück.)

SZENE 9

(Nacht. Laute Partygeräusche werden von innerhalb der Mauern des Brandenburger Tores gehört.
Obdachlose sammeln sich um die Wände, die mit lauten Geräuschen lärmen. Sie erscheinen ruhig
von beiden Seiten der Bühne. Einige sind innerhalb der Wände und einige am Eingang. Plötzlich
hämmert es gegen das Tor. Stimme von Paul und anderen Männern, den Obdachlosen zuschreiend.

Paul:
Öffnet das Tor! Öffnet das Tor! Geht aus dem Weg!

(Das Tor wird geöffnet, und Berliner Delegierte, Markus und einige andere kommen. Sie tragen
Fackeln, sind glücklich berauscht, und ihre Penisse sind offensichtlich gestillt worden.)

Paul:
(Zu den Obdachlosen)
Geht aus dem Weg! Hallo du! Was sitzt du hier herum? Soll ich den Hintern mit meiner
Taschenlampe zu versengen?

(Zurufe von den beiden Gruppen von Männern und Frauen und von den anderen Delegierten: Ja,
ja!)

Paul:
(Zum Publikum)
Was für eine völlig öde Routine! Nein, ich werde das nicht tun! Es ist absolut alte Routine!
Verschlissene durch und durch. Ich werde es nicht tun.

Josef und seine Männer:


Brennt seinen Hintern, brennt seine Eier! Brennt seinen Hintern, brennt seine Eier!

Paul:
(Zum Publikum.)
Oh, ganz recht, wenn ihr darauf besteht! Nur für eure ganz eigene Befriedigung nehmen wir diese
zusätzliche Belastung zu unserer Arbeit.

(in Richtung Obdachloser. Josef, Susanna und andere Mitgliedern der beiden Gruppen treten in der
Folge auf.)

Josef:
Und wir werden dir mit dieser wenigen zusätzlichen Belastung... helfen. Verpiss dich! Führe, oder
du wirst den Verlust deiner langen Haare betrauern!

Paul:
Geht, verpisst euch, sagte ich. Wenn die Preußen kommen nach ihrem Fest, wollen wir sie in Ruhe
zu lassen. Also, verpisst euch!

(Die Obdachlosen in Schrecken ab, zu beiden Seiten der Bühne, von Männern und Frauen verfolgt)

Berliner Delegierter:
Ich habe noch nie so eine wunderbare Trink-Partei gesehen! Solche fröhliche Menschen, diese
Preußen, he? Und wir? Wir sind die klügsten Männer nach einem Drink oder zwei.

Paul:
Das ist richtig. Natürlich! Zu wahr, mein Freund. Ich bin sicher, dass die Abstinenz von Alkohol das
Gehirn krank macht. Ich bin sehr sicher dessen, und wenn ich, wie es erkannte, könnte alle Berliner
überzeugen, ich würde ihnen sagen, dass es so ist! Ich würde ihnen sagen, dass wir von nun an nicht
auf Mission gehen sollten, es sei denn wir seien betrunkener als ein Bier-Furz! Nicht einen Moment
früher! Denn jetzt, wenn wir nach den Pruzzen gehen, ich meine zu den Preußen, nüchtern, das ist,
was ich glaube, ich meine, gut, wenn wir dort sind, sofort gehen wir der Suche nach Dingen,
Unruhe zu stiften, und so, wenn sie etwas sagen, wir hören nicht, und wenn sie etwas sagen, nichts
hören wir, außer alle möglichen Dinge, die sie nicht gesagt haben; und dann, und dann, danach
kommen wir hierher, und wir verkünden alle möglichen anderen Dinge wieder. Aber heute Abend,
heute Nacht wir waren alle glücklich, mit allen Dingen, wegen aller Dinge... bis zu dem Punkt, wo,
wenn jemand entschieden hatte, eines jener Brechtlieder zu singen, Klassenkampflieder, anstelle
eines jener Kirchenlieder von Paul Gerhard, die wir früher haben gesungen, sollte dies zu sehen
sein, das war ein Pissen, ich meine die Friedenspartei, wir lobten Brecht immer noch und sogar bei
seinem Talent schworen.
(Auftritt erneut der Obdachlosen)

O Herr, sie sind wieder zurück. Ich sagte, verpisst euch! Rutscht mir den Buckel runter, sonst gibt es
die Peitsche!

(Josef und Susanna folgen, bis die Obdachlosen die Bühne zu beiden Seiten verlassen. Die beiden
Gruppen stehen auf ihrem Gebiet. Lärm von betrunkenen Männer und Musik nähern sich.)

Ah, da kommen die Amerikaner! Sehr gut, die Jungs! Gute Trink-Freunde! Jeder von ihnen ein
Stein.

(Auftritt der Preußen-Delegierten, auch gerne betrunken und auch genial beschwingt. Einer von
ihnen wirft seinen Arm um den anderen, der eine Flöte hält)

Preußischer Delegierter 1:
(Zu seinem Freund, dem Flötenspieler)
Oh ho! Mein sehr leckeres Ich, mein wonniger Freund! Nimm die kleine Flöte mit all ihren kleinen
Löchern dort, und ich werde... ich werde meine beiden Füße aufheben, und wir tanzen und singen
einen guten Song für alle unsere Berliner Freunde hier und... für uns alle, he?

Paul:
Komm, Freund, hebe deinen kleinen löchrigen Pantoffeln den ganzen Weg bis hinauf zu den
Göttern. O Gott, ich liebe es, dich tanzen zu sehen!

Preußischer Herold:
(Singt und tanzt betrunken)
Schnell, Retter! Schnell, eilt hierher! O Erinnerung! Hetze deine Muse zu dieser Jugend hier

(zeigt auf das Publikum)

Deine Muse, die diese Berliner gut kennt. Sie weiß um ihre Schlacht gegen Napoleon. Wie
Halbgötter hoben diese Männer ihre Kanonen gegen Napoleon und wie sie ihn besiegt! Und wir!
Königin Louise führte uns von den Wäldern fort, wie man ein Wildschwein führt. Schweiß tränkte
unsere Bärte und Oberschenkel. Mehr Franzosen dort als Sandkörner am Ufer. Oh, Maria, Mörderin
des Tieres, jungfräuliche Herrin aller Dinge und wilde Weisheit! Komm hierher, unsere Zusagen zu
unterstützen, dass sie eine lange Zeit dauern mögen. Und dabei hilf, dieses reiche Freundschaft
festhalten, diese Vereinbarungen. Und lass uns die alte, heikle, hinterhältige, verfickte Dialektik
vergessen! Oh, komm zu uns, komm zu uns, oh, göttliche Jungfrau!

(Auftritt Marion, sie führt die Bande von Frauen, Katharina, Mirjam, Lilith, die französische sowie
die russische Frau.)

Marion:
Nun denn. Da ihr alles zu einem guten Ende gebracht habt, könnt ihr, Preußen, und mit euch eure
Frauen nach Hause gehen. Jeder Mann stehe bei seiner Frau und jede Frau bei ihrem Mann, und alle
zusammen wollen wir nun unsere Bezug auf die Gottheit uns mit einem Tanz zeigen, damit wir nie,
nie wieder sündigen!

(Sie wartet, bis sie alle bereit sind. Während dem Prozess, da sie sich selbst organisieren, am
auffälligsten, also: Mirjam kuschelt mit Markus, Lilith mit dem ersten Preußischen Delegierten,
Josef mit Susanna, Kati mit Philipp, und Marion mit Michael Franke, Katharina beschwichtigte
eines Dichters Penis. Peter vereinigte sich mit einem der Preußen-Delegierten, die französischen
Frauen vereinigten sich miteinander oder mit verschiedenen anderen, nach Ermessen des
Schauspieldirektors. Sie halten alle Händchen und beginnen den Tanz und den Gesang.)

Marion:
(Fortsetzung)
Lasst uns den Tanz beginnen und laden alle Gnaden und Maria und ihren Sohn, den sanften
Christus, den Heiland, Jesus von Nazareth, der in den rasenden Augen seiner Apostel erscheint, und
Jehova mit seiner lodernde Flamme und seine gesegneten Throngenossin Sophia, sowie der Rest der
Heiligen und Engel. Lasst sie alle als Zeugen kommen, so dass wir nie diesen Frieden vergessen
werden, die die kluge Jungfrau Maria für uns gemacht hat.

Alle zusammen:
Oh ja, oh ja, oh ja! Hebt die Schwänze! Schwanz hoch, oh ja, oh ja, oh ja! Aus Gründen des Sieges,
ja, oh ja, hurrah, hurrah, hurrah!

Paul:
Jetzt bist du dran, Preußen! Zeige uns, wer deine Muse ist aus!

Preußischer Delegierter 1:
(hebt seine Arme im Gebet)
O Muse der Preußen!
Verlass die Gipfel des Parnassos
Und komm hierher,
Bei uns eine Hymne zu singen,
Zu preisen den jüdischen Gott Jehova
Und Sophia aus dem Tempel Salomos
Und auch die feine Söhnen des Dichters,
Die göttlichen Zwillinge,
Deren Spielplatz ist der Berliner Zoo.
Oh ho! Hoch springe! Spring und flieg!
O du Preußen,
Autor von hochfliegenden Liedern und Tänzen!
Tanz für die Engel
Und stampfe die Füße wie Hähne!
Oh ho!
Bei den süßen Gewässern der Spree
Unsere jungen Mädchen drehen sich
Und die Füße drehen sie
Und schütteln ihre anmutigen Locken
Wie Stutenfohlen
Und wie des Weines Liebhaberinnen
Sie spielen und schwingen ihre Stäbe,
Angeführt von Königin Louise,
Preußens Königin,
Einer Führerin rein und recht.
Komm, Preußen, uns in den Tanz führe!
Drehe diese Locken
Mit den Händen in den Haaren,
Hebe deine Kitz-Füße und komm,
Mach etwas Lärm... viel Lärm,
Dass Christi Seele tanze!
Singt! Ihr alle! Kommt, singt die Göttin,
Die allmächtige Sophia
Aus dem Tempel Salomos! Sela.
Zeuge von diesem Nachtgespenst Gott

Das könnte Ihnen auch gefallen