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Bierkiste Rahmen

Bevor man mit dem Bau einer fahrenden Bierkiste beginnt, muss man sich die nötigen Teile besorgen.
Dabei sollte man systematisch vorgehen. Wir haben Rechteckrohr 40x40x1,5mm verwendet.Für die
Hinterachse eine Welle Durchmesser 25mm. Die Felgenaufnahme wurde links und rechts separat
gedreht und mit der 25er Welle verschweißt. Diverse Flacheisen für die
Stehlagereinheiten, Motorhalterung, Lenkung usw. Der Motor sollte Bierkisten tauglich sein, heißt
luftgekühlt und die Kiste sollte über den Motor passen. Eine Bierkiste hat 30x40cm, in der Breite misst
eine Dax Replica Motor gut 30cm, passt also sehr gut. Andere Motoren mit stehendem Zylinder gehen
natürlich auch, die Motorhalterungen müssen sowieso individuell angepasst werden. Motoren mit über
8 PS bringen sehr gute Beschleunigung und ca. 80km/h Höchstgeschwindigkeit. Wir haben einen
Motor von einem Online Auktionshaus gekauft, Chinesische Ware mit 125 ccm. Ein Nachbau einer
Honda Dax, mit allem Zubehör, wie Vergaser und Luftfilter, Zündspule, Ladestromregler,
Anlasserrelais, Kickstarter und Schalthebel. Als nächstes die Felgen. Im Kinderquad Bereich gibt es
teilbare 4 Zoll Felgen, auch eine gute Lösung. Die hinteren Reifen 3.00-4 sollten vom Roller oder Quad
sein, Sackkarrenreifen halten Hinten nur ein paar hundert Meter. Bremsplatten machen hier schnell
der Gar aus. Vorne sind Sackkarrenreifen wesentlich haltbarer. Wir haben Sackkarrenfelgen mit Reifen
gekauft, hier sind bereits Kugellager verbaut, die sind aber unbrauchbarer Schrott. Die Kugellager
schlägt man raus dann wird der Innendurchmesser der Felgen gemessen. Meist sind es 35mm,
danach kaufen wir dann unsere Radlager, in diesem Fall 35x17mm Nr. 6003 2Z, 5 Stück (4 Radlager,
1 Lenklager) die Ausführung 2Z oder ZZ bedeutet beidseitig mit Metall geschlossen. Ein weiteres
Lenkkopflager mit 20mm Durchmesser und die beiden Stehlager UCP 204 mit 20mm Lager können
auch gleich mitbestellt werden. Hier hat sich gezeigt, dass chinesische Lager vom Onlinehändler
deutlich billiger sind und von der Lebensdauer vollkommen ausreichend sind. 4 oder 6
Kugelgelenkköpfe M8 werden benötigt, je nach dem ob man die Schaltung vor verlegt oder die Rasten
ergonomisch in der nähe des Schalthebels anbringt. 1 Gewindestange M8. Schrauben M8 für die
Lenkung. Schrauben M12 für die Stehlagereinheiten und die Achsschenkel. Einige Schrauben M6 für
die Tankbefestigung und anderem Kleinkram wie Lötzinn, Japanstecker, Kabel usw. Wir haben uns für
einen Lenker entschieden, wegen der bequemeren Sitzposition und der einfacheren Anbringung. Wir
haben einen Stummellenker einen alten GPZ 750 verbaut, die Stummeln komplett mit Gasgriff,
Bremse, elektrische Schalter und Kupplungshebel. Der Bremssattel ist auch von der GPZ, wurde leicht
modifiziert. Die Bremsscheibe und der Tank stammt aus dem Pocketbike Bereich. Die Scheibe ist die
kleinste die man bekommt mit 120mm Durchmesser. Der Tank fasst 1 Liter. Krümmer und Auspuff ist
selbstgebaut aus 1 Zoll Edelstahlrohr und Schweißbögen aus dem Heizungsbereich. Der Schalldämpfer
ist aus einem Edelstahl Milchaufschäumer mit Lochblechrohr und Dämmwolle hergestellt. 420er Kette
und ein 16er Ritzel für die Hinterachse.

Bierkiste Rahmen
Der Rahmen der fahrenden Bierkiste muss folgende Komponenten aufnehmen: Lenkung
Motor Bierkiste mit Sitz Hinterachse mit Hydraulikbremse. Am einfachsten winklig absägen und
zusammenschweißen lässt sich ein Rechteckrohr.
Ein normales Rohr hat beim Sägen von zueinander passenden 45 Grad Winkelschnitten so seine
Tücken. Für unsere Bierkiste haben wir eine 40x40mm Rechteckrohr mit 1,5mm Wandstärke
verwendet. Der Rahmen wird enorm stabil und durch die geringe Wandstärke trotzdem sehr leicht. Als
erstes muss man die Rohre nach Skizze auf Länge abschneiden und dann verschweißen. Jetzt werden
zuerst die beiden Aufnahmen fürdie Lenkschenkel verschweißt und gebohrt. Die Lenkschenkel können
jetzt an die Vorderachse mit 13 Grad Spreizung angeschweißt werden. Die Vorderachse wird unter
einem Winkel von 10 Grad Nachlauf (siehe Lenkung) an den Rahmen angeschweißt. Hinten werden
die beiden Aufnahmeplatten für die Hinterachsstehlager angeschweißt. Die Platten müssen vorher mit
Langlöcher für die Stehlagereinheiten versehen werden. Beim anschweißen ist zu beachten dass die
Achse möglichst knapp über den Rahmen läuft, damit genügend Bodenfreiheit für Schotterpisten
gegeben ist. 5mm zwischen Achse und Rahmen sind ausreichend. Die Motorhalterung und Streben für
die Lenkung werden erst später nach und nach angebracht. Soweit ist jetzt unser Rahmen fertig, als
nächstes wird die Hinterachse eingebaut. (Kapitel Achse)
Bierkiste Felgen
Bevor wir die Hinterachse fertigen müssen noch die Felgen Bierkistentauglich
überarbeitet werden. Zuerst werden die Felgen zerlegt und die Schweißnaht vom
Lagerrohr zur Blechfelge verstärkt.
Das heißt eine schöne dicke stabile Naht drüberziehen. Die alten Lager werden entfernt
und bei den Vorderrädern durch die neuen 17x35 mm Kugellager ersetzt. Zwischen den
Kugellagern muss ein Rohr mit Innendurchmesser größer 17mm eingebaut werden. Das
überträgt die Kraft beim Anziehen der Vorderräder vom Innenring des äußeren
Kugellagers zum Innenring des inneren Kugellagers auf die Achsschenkel. Damit können
die Räder fest angezogen werden und die Kugellager laufen spannungsfrei. Bei den
beiden hinteren Felgen muss ein Rohr eingeschweißt werden. Dazu wird zuerst die Felge
auf der Drehmaschine aufgenommen und der Innendurchmesser auf 35mm wie der
Lagersitz nur durchgehend ausgedreht. Dann brauchen wir 2x eine Welle mit 35mm
Durchmesser, 95mm Lang und 2x 20mm Lang. Die werden aufgebohrt auf Durchmesser
20H8 und je auf einer Seite kräftig angefasst zum zusammenschweißen. In die beiden
kurzen Stücke wird die 6mm breite Keilnut geräumt. Diese nimmt dann das Rad
formschlüssig auf der Antriebsachse mit. Jetzt wird das Lange und Kurze Stück auf eine
20er Welle gesteckt und zusammengeschweißt, danach wird die Schweißnaht bündig
überdreht. Diese Arbeit kann man sich sparen wenn man in der Lage ist eine 115mm
lange Keilnut herzustellen. Das hergestellte Rohr kann nun in die Felge gesteckt und auf
der Außenseite mit 10mm Überstand (damit man schön schweißen kann) innen und
außen verschweißt. Durch das 115mm lange Rohr wird die Spur verbreitert, und wir
rücken mit dem Reifen etwas weiter vom Lager weg. Wir haben bei unserer Bierkiste in
die Hinterfelgen noch 20mm Breite Scheiben verbaut, damit wird die Felge breiter und
der Reifen schaut „fetter“ aus.
Bevor wir die Hinterachse fertigen müssen die beiden Stehlager auf den Rahmen geschraubt werden.
Die Seite mit den Madenschrauben nach aussen. Jetzt muss das Maß zwischen den beiden Lagern
exakt mit dem Meterstab gemessen werden.
Dieses Maß muss bei der Fertigung der Achse eingehalten werden damit später die Reifen fest gegen
die Lager angezogen werden könne. Die Gesamtlänge der Achse berechnet sie wie folgt: Der
gemessene Abstand zwischen den Lagern X + 2x Lagerbreite 31mm + 2x Felgenbreite 112mm (115-3
Luft zum sicheren klemmen) + 2x Gewinde M12 23mm. Die 25er Welle auf die errechnete Länge
abschneiden, links und rechts das Gewinde M12 und den Lager- und Felgensitz im Durchmesser 20 -
0,02/-0,05 fertigen. Auf die Länge 143mm achten, Lager und Felge zusammen müssen ca. 3mm
überstand haben damit der Reifen fest angezogen werden kann. Nach der Drehbearbeitung muss
noch die 6mm Keilnut gefräst werden. Jetzt müssen noch die beiden Aufnahmen für das Ritzel und die
Bremsscheibe gedreht werden. In eine 50er Welle wird ein Loch gebohrt und auf 25mm ausgedreht.
Die beiden Aufnahmen sollten sich leicht auf der Welle verschieben lassen. Bei der
Bremsscheibenaufnahme wird ein Absatz 3mm lang angedreht, damit sich die Bremsscheibe zentriert.
Die Aufnahmen sind ca. 30mm lang und mit einem Absatz zum Schweißen versehen. Die Gewinde für
die Bremsscheibe können auch gleich gesetzt, die Scheibe angeschraubt und auf die Achse gesteckt
werden. Jetzt muss ein Ritzel 15 oder 16 Zähne (beim 125er China-Replica-Motor) auf 25mm
ausgedreht werden. Die Dinger sind gehärtet, deshalb langsam und vorsichtig arbeiten. Zwei 9er
Löcher für M8 Schrauben mit einem Hartmetallbohrer durch die Ritzel bohren und zwei Gewinde M8 in
die Aufnahme schneiden, dann alles auf die Achse stecken und samt Lager am Rahmen montieren.
Die Achse kann jetzt in den Langlöchern hin und her geschoben werden. In der Mittelstellung wird
jetzt der Bremssattel über die Schiebe gesteckt. Nicht zu tief, die Bremsbeläge dürfen nicht an der
Scheibenaufnahme angehen. Jetzt kann die Höhe der Halter für den Bremssattel gemessen werden.
Ablängen, Löcher setzten und auf Position anschweißen. Den Sattel anschrauben, drauf achten dass
der Schwimmsattel auf Mittelposition steht, dann kann die Bremsscheibe an der Achse verschweißt
werden. Nun kommen wir zum nächsten Kapitel den Motoreinbau.
Motor Bierkiste
Befestigt wird der Motor an 3 Punkten. Hinten an der unteren Motorhalterung und vorne links an der
unteren Halterung.
Zum Motoreinbau wird der Rahmen ohne Räder flach auf den Boden gelegt. Ein ca. 30mm starkes
Holzbrett wird unter den Motor mittig im Rahmen platziert. Die Hinterachse mit der bereits montierten
Bremsscheibe wird in den Langlöchern ganz nach vorne geschoben. Den Motor links wie rechts gleich
verteilt platziert. Jetzt kann eine Strebe aus einem Rechteckrohr (25x15 bei unserer Bierkiste) oder
Flacheisen abgesägt und zwischen den Rahmen bündig mit der Unterseite des Rahmens platziert
werden. Da die Achse ganz nach vorne gerückt ist kann man knapp an die Bremsscheibe herangehen.
Die Strebe kann mit Schweißpunkte fixiert werden. Jetzt können die beiden Flacheisen für die hintere
Motorhalterung gemessen, auf Länge gesägt und mit 9er Löchern gebohrt werden. Mit einer langen
Schraube oder einer M8 Gewindestange die Halter am Motor montieren, die Ausrichtung nochmals
kontrollieren und die Halter anheften. Für den vorderen Motorhalter brauchen wir einen Winkel den
wir nach dem Maß nehmen zusammenschweißen und mit 9mm bohren. Den Winkel anschrauben und
dann anheften. Jetzt kann der Motor ausgebaut und die Halterung komplett geschweißt werden. Der
Motor wird wieder eingebaut und die Hinterachse ca. auf Mittelposition gebracht. Die Kette kann
übergelegt werden und auf die richtige Länge gekürzt werden. Mit dem Kettenschloss die Kette
anbauen und die Ritzelhalterung auf der Achse exakt flüchtig mit dem Motorritzel ausrichten. Die
Halterung an die Hinterachse anschweißen. Jetzt kann die Kette gespannt werden und die Achse wird
festgeschraubt. Die Ansaugbrücke mit Vergaser anschrauben, Gas- und Kupplungsseil einhängen und
einstellen. Wir haben zwecks bequemerer Sitzposition den Schalthebel und die Fußrasten nach vorne
verlegt. Bei einer sportlichen Sitzposition kann man den Schalthebel normal montieren und dann
einfach Rasten am Rahmen anschweißen. Aber so haben wir einen Schalthebel halb abgeschnitten
und ein Kugelgelenk angeschraubt. Vorne haben wir uns über den Rahmen mit einem 20er Rohr eine
Fußablage geschweißt und auf einer Seite einen Bolzen mit einem Gewinde M10 gedreht, ins Rohr
gesteckt und verschweißt. Aus einem 2. Schalthebel haben wir uns eine Schaltwippe gebaut. Die
Innenverzahnung Aufgebohrt damit der Hebel schön über den Bolzen geht. Einen weiteren
Schalthebel zur Wippe angeschweißt, ein kurzes Stück senkrecht nach oben angeschweißt und einen
Gelenkkopf angeschraubt. Jetzt kann die Wippe an der Rastenanlage befestigt werden und mit einer
Gewindestange die Schaltung verbunden und eingestellt werden. Wir haben anstatt der
Gewindestange ein Rohr mit angeschweißten M8 Gewinde genommen. Soweit ist jetzt der Antrieb, die
Lenkung und Bremse fertig, im Prinzip ist die Bierkiste fahrbereit!

Bierkiste Lenkung
Der schwierigste Teil beim Bierkistenbau ist die Lenkung. Beim Kapitel Rahmenbau haben wir schon
die wichtigsten Winkel für eine gut funktionierende Lenkung vorweggenommen, hier aber zuerst
einmal zu Theorie wie eine Lenkung funktioniert.
Wenn wir das Lenkrad, den Lenker loslassen folgt das Fahrzeug automatisch dem Geradeauslauf. Das
wird erreicht durch die Spreizung. Die Spreizung ist der Winkel zwischen der Achse der Lenkschenkel
und der Lenkhochachse. Der Rahmen liegt am tiefsten Punkt wenn die Räder im Geradeauslauf
stehen. Wenn wir Lenken heben wir den Rahmen gegen die Schwerkraft an. Beim loslassen der
Lenkung drückt das Gewicht des Fahrzeugs nach unten und die Räder in den Geradeauslauf. Dadurch
erreichen wir einen stabilen Geradeauslauf auch bei höheren Geschwindigkeiten und eine stabile
Lenkung. Bei der Bierkiste hat sich eine Spreizung von 10-15 Grad bewährt. Unsere Kiste ist mit 13
Grad Spreizung gefertigt. Der Nachlauf ist der Winkel zwischen Lenkachse in Fahrtrichtung und dem
Reifenaufstandspunkt. Beim Motorrad ist der Nachlauf das entscheidende Merkmal über eine gut
funktionierende Lenkung. Bei unserer Bierkiste ist der Nachlauf für eine saubere Kurvenfahrt
notwendig. Ohne Nachlauf hebt sich der vordere Rahmen links und rechts gleichmäßig an. Da die
Hinterachse aber ohne Differential auskommen muss, würde das Fahrzeug trotzdem kaum eine Kurve
fahren. Durch den Nachlauf hebt sich das kurveninnere Rad stärker an als das äußere Rad. Wenn wir
nun in die Kurve fahren, verlagert sich das Gewicht auf die kurvenäußeren Räder, das innere
Vorderrad hebt zudem den Rahmen an, das innere Hinterrad hebt sich vom Boden. Jetzt ist eine
exakte Kurvenfahrt möglich. Im Bierkistenbau hat sich ein Winkel von 8-12 Grad Nachlauf in der
Praxis als optimal herausgestellt. Für unsere Bierkiste haben wir 10 Grad genommen. Der Sturz ist der
Winkel zwischen dem Rad und der Senkrechten zur Fahrbahn (oder Lenkhochachse) im
Geradeauslauf. Würden wir unsere Lenkschenkel senkrecht zusammenschweißen, hätten wir einen
Sturz von 13 Grad. Die Lenkung würde deshalb genauso funktionieren, allerdings hätten wir vorne
weniger Bodenfreiheit und bei Verwendung von Reifen mit gerader Lauffläche wie bei Auto-, Kart-
oder Quadreifen der Fall, würden die sich innen stark abnutzen. Deshalb ist der Lenkschenkel auch im
Winkel von 13 Grad zusammengeschweißt. Als erstes werden die Rahmenteile welche die Vorderachse
aufnehmen 10 Grad schräg abgesägt. Das ergibt unseren Nachlauf. Dann wird die Vorderachse
beidseitig mit 13 Grad auf 340 mm abgelängt. Das ergibt unsere Spreizung. Danach werden die
Lenkschenkelaufnahmen nach Zeichnung gefertigt. Die Bohrung 12 sollte nach dem Schweißen mit
einer Reibahle in H7 Qualität erstellt werden. Damit fluchten die Bohrungen sicher. Die beiden
Aufnahmen können jetzt an die Vorderachse angeschweißt werden und die Vorderachse dann an den
Rahmen. Für die Lenkschenkel brauchen wir eine Welle mit 30-35 mm Durchmesser. Die Länge muss
später exakt in die Aufnahme eingepasst werden, deshalb ca. 3mm länger auf 43mm abschneiden.
Mittig muss jetzt eine 20mm Bohrung 13 Grad schräg gesetzt werden. Die Bohrung in H8 Qualität
fertigen, damit die 20er Welle sauber mit wenig Spiel sitzt. Der Länge nach eine 12er Bohrung
anbringen für den Lenkbolzen und die exakte Länge in die Aufnahme einpassen. Jetzt noch den 20er
Bolzen mit Lagersitz für die Felge drehen. Den Lagersitz 2-3mm kürzer machen als die Klemmbreite
der Lager in der Felge ist. Anzugsgewinde ist M12. Nun können die beiden Lenkschenkel nach Skizze
verschweißt werden. Jetzt noch die beiden Lenkschenkel mit dem Gewinde M8 für die Kugelköpfe
herstellen. Dazu bracht man ein Flacheisen 10x50mm auf einer Seite 35 Grad schräg abgeschnitten.
Bis zur Hälfte mit einen 5mm Absatz versehen, diese Seite ist zum verschweißen vorgesehen. Am
anderen Ende wird das Gewinde M8 geschnitten. Die beiden Lenkschenkel mit einer Schraube M12
montieren. Die Selbstsichernde Mutter nur so fest anziehen dass sich die Teile spielfrei und leicht
bewegen lassen. Nach Montage können die beiden Lenkschenkel mit den Gewinde M8 angeschweißt
werden.

Bierkiste
Eine Bierkiste hat die Außenmaße 30x40 cm. Die Bierkisten mit den „alten“ Flaschen sind etwas größer
33x40 cm. Wir haben uns für eine klassische Bierkiste entschieden von der Brauerei von unserer
Heimat.
Die Kiste muss innen komplett ausgehöhlt werden, der Zylinder braucht vorne Platz, ein Schlitz für
den Schalthebel und hinten muss die Kette und der Motor platz haben. Das Innenleben haben wir mit
der Bandsäge ausgeweidet, den Rest mit der Stichsäge. Es ist ratsam sich Stück für Stück
heranzutasten, sonst schneidet man zuviel weg. Befestigt haben wir unsere Kiste mit vier Schrauben,
die einfach senkrecht auf den Rahmen geschweißt wurden. Die Kiste bekam unten in die umlaufende
Verstärkung 4 Löcher und konnte nieder geschraubt werden. Bei einer neumodernen Kiste kann man
4 Flacheisen stehend auf den Rahmen schweißen und mit Schrauben die Kiste befestigen. Als Sattel
haben wir ein Holzbrett dick gepolstert und mit Kunstleder überzogen. Als Befestigung dient ein
Flacheisen mit 3 Punkten zum anschrauben, links, rechts und hinten. An der Bierkiste wird zusätzlich
auch die gesamte Elektrik angeschraubt, CDI, Regler und Starterrelais.

Den Auspuff haben wir aus 1 Zoll Edelstahlrohr, Schweißbögen und einen V2A
Milchaufschäumer selbst gebaut. Zuerst allerdings müssen wir einen Flansch drehen, welcher genau
in den Auslass passt, mit einem Ansatz, ca. 4mm größer damit die Schelle mit den beiden Löchern für
die M6 Stehbolzen den Krümmer fest an den Motor hält.
An diesem Flansch wird ein 28er Edelstahlrohr angeschweißt, dann die Schelle welche aus einem VA
Flacheisen gefertigt wurde aufgesteckt. Den Abstand der Stehbolzen am Motor messen und in die
Mitte ein 30mm Loch bohren. Die Ecken mit der Flex abrunden. Das erste Krümmerteil mit dem 28er
Rohr in den Motor stecken, am besten gleich anschrauben und die Länge des Rohres bis zum 1.
Rohrbogen anmerken und ablängen. Das Zollrohr sollte waagrecht auf höhe des Rahmens nach hinten
laufen. Zwischen Hinterachse und Motor mit einem weiteren Bogen den Auspuff nach oben gehen
lassen. Den Krümmer in Position bringen und nur heften bis alles passt. Dann erst alles richtig
verschweißen. Der Auspuff selbst wird aus mehreren Einzelteilen zusammengebaut. Die Außenhülle ist
ein ehemaliger VA Milchaufschäumer, eine Isolierkanne geht sicherlich auf. Oben aufgebohrt für das
Rohr Endstück, unten verschlossen mit einer Scheibe, im Inneren mit einem gelochten Rohr, aus
einem alten Autoauspuff und Dämmwolle. Als Anschluss haben wir einen geschlitzten Flansch gedreht
welcher knapp über das 1 Zoll Rohr geht und mit einer Auspuffschelle geklemmt wird. Unser Auspuff
wird nur über den Krümmerflansch am Motor gehalten, hält Bombenfest, man kann aber sicherlich
hinten noch eine Halterung am Rahmen zum Auspuff anbringen.
Bierkiste Elektrik
Aus dem Replica Motoren kommen 2 Kabelbündel, einmal von Lichtmaschine und Zündung und von
der Ganganzeige. Bei manchen Motoren passt der Stecker der Ganganzeige in die CDI, aber das ist
definitiv nicht richtig.
Manche Motoren haben auch nur einen Neutralanzeiger. Beim einlegen des Leergangs wird das Kabel
auf Masse geschalten. Die anderen Kabel sind Gelb – Fahrlicht, Weiß – Ladestrom, Grün – Masse,
Blau-Weiß – CDI, Rot-Schwarz – CDI. Die CDI hat zudem noch einen Anschluss für Masse, Zündspule
und zum Abstellen. Zum Abstellen wird das Kabel gegen Masse geschaltet. Die Zündspule hat 2
Anschlüsse, Grün für Masse, Schwarz-Gelb für den Zündfunken und natürlich den Kerzenstecker. Der
Regler hat 4 Anschlüsse, Weiß – Ladestrom, Gelb – Lichtstrom (hier kann für einen Scheinwerfer
abgezweigt werden), Rot – Batterie+, Grün – Masse. Für den Regler kann man Flachstecker
verwenden, falls kein Systemstecker vorhanden, bei der CDI passt ein alter Japansystemstecker (gibt
auch neu noch im Motorrad(versand)handel) ansonsten sollte man auf die einfachen runden
Japanstecker wie sie auch am Motor verbaut sind zurückgreifen. Das Startrelais wird direkt mit dem
dicken Kabel vom Anlasser und an die Batterie mit einem gleichdicken (ca. 6mm²) Kabel verbunden.
Eines der beiden dünnen Kabel wird gegen Masse geklemmt, das 2. an den Startschalter
angeschlossen. Ein Kabel vom Startschalter geht direkt an den Pluspol der Batterie. Wir haben den
Motor bisher nicht ohne Batterie laufen gelassen, deshalb können wir keine Auskunft geben ob und
wie der Motor angeschlossen wird und läuft. Wir haben eine wartungsfreie Batterie von einer XT 600
verbaut, die startet den Motor spielend und kostet ca. 25 Euro. Wenn keine oder nur eine schwache
Batterie verbaut wird muss man auf dem Komfort verzichten und die Bierkiste anschieben. Ein
Kickstarter ist nur sehr schwer zu realisieren. Die Bierkiste müsste nochmals ausgeschnitten werden
und dann ist die Kickstarterwelle immer noch zu kurz.

Kraftstoffversorgung Bierkiste
Als Benzintank haben wir uns einen kleinen Tank eines Pocketbikes besorgt, mit 1 Liter
Fassungsvermögen. Der Tank ist etwas erhöht um den Benzinfluss in den Vergaser sicherzustellen. Es
kann alternativ auch ein Tank in die Bierkiste eingebaut werden.
Dann bracht man allerdings eine Benzinpumpe und einen Zündungsschalter der die Pumpe
einschaltet. Eine Benzinpumpe bekommt man sicherlich günstig vom Schrottplatz, dann kann man
aber auf eine Batterie nicht mehr verzichten. Wir haben uns hier für die einfachste und billigste
Lösung entschieden. Sicherlich ist auch wichtig zu erwähnen, daß die Kraftstoffversorgung für den
eigenen Körper nicht zu kurz kommen sollte. Es liegt bei Ihnen, welche Bierkiste Sie für die fahrende
Bierkiste verwenden. Als Tank eignen sich viele verschiedene Kunststoffbehälter. Es ist darauf zu
achten, daß die Kunststoffe auch Benzin resistent sind, da sich der Kunststoff sonst auflösen kann. Auf
die Tankbelüftung ist zu achten, da ein Unterdruck im Tank entsteht und der Vergaser kein Bezin
zugeführt bekommt. Wenn man diese Punkte für die Bierkisten Bauanleitung beachtet, kann eigentlich
nichts mehr schiefgehen.
RAHMEN:

ACHSE:

AUSPUFF:
LENKUNG:

ELEKTRONIK:

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