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Umbau BF20 auf CNC-Steuerung

1. Kugelgewindemuttern auf Spindeln aufschrauben


Die Mutter hat, damit die Kugeln nicht verloren gehen, eine eingeschobene
Hülse, die mit zwei O-Ringen gesichert ist und einen Innendurchmesser von 10 mm
aufweist.
Setzen Sie als erstes die Abstreifer in die Mutter, dazu müssen sie die O-Ringe
entfernen. Dies ist ein kritischer Vorgang. Schieben Sie jetzt die Hülse zu weit in die
Mutter hinein, können die Kugeln herausfallen. Halten Sie sich an die Anleitung, die
der Mutter beiliegt.
Nachdem Sie sich drüber im Klaren geworden sind, wie herum die Mutter auf
die Spindel gehört, setzen Sie sie mit dem richtigen Ende der Hülse auf den Ansatz
der Spindel. Halten Sie die Hülse gegen die Spindel gedrückt und schrauben Sie die
Mutter im Uhrzeigersinn auf. Wenn Sie einen Widerstand spüren, drehen Sie ein
wenig zurück und dann wieder vor, bis die Mutter komplett auf der Spindel sitzt. Die
Muttern werden mit einer Anleitung geliefert, in der der Vorgang nochmals
beschrieben ist.

Abb. 50 Aufschrauben der Kugelgewindemutter auf eine Isel-Spindel. Die


Einstellschraube für das Spiel ist ebenfalls sichtbar.
Haben Sie eine Mutter versehentlich falsch herum aufgeschraubt, können Sie
sie wieder herunternehmen. Setzen Sie dazu die Hülse auf den Ansatz der Spindel,
halten sie mit dem Finger fest angedrückt und schrauben die Mutter wieder herunter.
Sobald die Mutter sich auf die Hülse schieben lässt, können Sie sie abnehmen.
2. Einstellen des Spiels der Kugelgewindemutter
Wie bereits beschrieben, können die Isel-Muttern mit einer Schraube eingestellt
werden. Bei den rechteckigen Muttern ist die Einstellschraube an der Seite. Für die
runden Muttern fertigen Sie den Aufspannblock selber an. Dabei ist in den
Zeichnungen eine Gewindestift M6 für die Einstellung vorgesehen.
Um das Spiel einzustellen, muss die Mutter befestigt sein. Können Sie sie nicht
im eingebauten Zustand einstellen, dann spannen Sie die Mutter in den
Schraubstock. Bewegen Sie dann das lange Ende der Spindel im rechten Winkel zur
Längsachse der Spindel hin und her. Sie werden ein gewisses Spiel fühlen, das Sie
mit der Einstellschraube reduzieren können. Wenn Sie kein Spiel mehr fühlen, ist die
Spindel richtig eingestellt. Die Spindel muss sich dann ohne zu klemmen in der
Mutter drehen können. Schließlich pressen Sie Kugellagerfett (KEIN Molykotefett)
durch den Schmiernippel in die Mutter, bis es an einem der Abstreifer wieder austritt.
Die Spindel ist damit betriebsfertig. Alle 500 bis 800 Betriebsstunden sollten Sie die
Muttern nachfetten.

3. Einstellen des Schmiernippels an rechteckigen Muttern


Den Schmiernippel an den rechteckigen Muttern können Sie beliebig verdrehen.
Spannen Sie die Mutter dazu in den Schraubstock und fassen Sie den rechteckigen
Ansatz des Schmiernippels mit einem möglichst langen 10er Maulschlüssel. Mit dem
Schlüssel können Sie den Nippel jetzt drehen, was zunächst ziemlich schwer geht.

4. Anschluss der Motoren


Die Schrittmotoren 103 H7823 1740 von Sanyo Denki haben einen Steckverbinder
für den Anschluss an die Steuerung. Wenn Sie die Motoren bei mir beziehen ist das
Gegenstück dafür im Lieferumfang enthalten. Beziehen Sie die Motoren aus anderen
Quellen, dann Achten Sie darauf, dass Sie es mitgeliefert bekommen. Es besteht
aus einem Steckergehäuse und vier Steckkontakten, die eigentlich mit einer
speziellen Crimpzange auf die Kabelenden gequetscht werden müssen. Weil die
Anschaffung einer Crimpzange für drei Steckverbinder nicht sinnvoll ist, können Sie
die Kontakte auch anlöten.
An den Motoren sind Zugentlastungen vorgesehen, weil die Steckverbinder
sonst sehr schnell abgerissen würden. An den Zugentlastungen befinden sich
Kabeldurchführungen, die von der Größe so ausgelegt sind, dass Sie flexible
Metallschläuche einführen können.
Die Schläuche bekommen Sie bei Conrad unter der Bestellnummer 601052.
Weil auch Conrad ab und zu sein Lieferprogramm ändert, hier die genaue
Spezifikation: SILVYN® Metallschutzschlauch LCC-2-M, hochflexibel,
Außendurchmesser 10 mm, Hersteller Lapp Kabel Stuttgart, Art. Nr. 61804702. Der
Schlauch ist mit Kunststoff ummantelt.
Damit der Schlauch in die Kabeldurchführung passt, entfernen Sie den
Gummiring aus der Durchführung. Falls erforderlich, öffnen Sie die äußere Schraube
der Durchführung auf 11 mm, das geht am leichtesten mit einer Reibahle. Den
Stahlschlauch schneiden Sie am besten mit einer Flex, mit der Säge ist es schwierig.
Entgraten Sie die Schnittfläche sorgfältig, damit nichts in das Kabel schneidet.
Ziehen Sie dann die Schraube der Durchführung an, bis der Schlauch festsitzt.
Der Schlauch braucht nicht so lang zu sein wie das Motorkabel, es geht nur
darum, das Kabel im Bereich der Maschine zu schützen, damit es nicht abgeklemmt
werden kann und möglicherweise einen Kurzschluss verursacht. Mich hat so etwas
schon mal eine Schrittmotor-Endstufe gekostet, seitdem verwende ich die
Stahlarmierung.
Als eigentliches Motorkabel verwenden Sie am Besten das hochflexible Lapp
Ölflex Classic 110 mit 4 Adern je 0,75 mm². Auch das bekommen Sie bei Conrad
unter der Artikelnummer 602502. Die Adern des Kabels sind nummeriert. Sollten Sie
eine Version mit Schutzleiter (gelb-grün) bekommen, dann verwenden Sie diese Ader
als Nummer vier. Das Kabel isolieren Sie ca. 40 mm ab und löten die Steckkontakte
an die Adern. Dann schieben Sie die Kontakte in das Gehäuse und fangen an einer
Seite mit der Ader Nummer eins an. Auf welcher Seite, spielt keine Rolle. Danach
schieben Sie der Reihe nach die Kontakte zwei bis vier in das Gehäuse. Achten Sie
darauf, dass die Kontakte richtig einrasten und nicht mehr herausgezogen werden
können.
Ist das geschehen, schieben Sie das Kabel durch die Zugentlastung und durch
den Metallschlauch. Stecken Sie dann den Stecker auf den Motor und montieren Sie
die Zugentlastung. Die dünne Fläche der Zugentlastung schieben Sie so auf den
Stecker, dass sie zwischen Stecker und Entriegelung liegt. Damit kann die
Entriegelung des Steckers mit montierter Zugentlastung nicht mehr betätigt werden.
Schieben Sie dann die Mutter über den Schlauch und sichern Sie die
Kabelverschraubung.
Das aus dem anderen Ende des Schlauchs herausragende Kabel sichern Sie
mit einem Stück Schrumpfschlauch. Damit dieser besseren Halt bekommt, sollten Sie
ca. 30 mm der Kunststoffummantelung entfernen. Befestigen Sie dann einen
Stecker, der zu Ihrer Steuerung passt und das Motorkabel ist fertig. Die Adern eins
und zwei sind die eine Motorphase, drei und vier die andere.
Sie sehen montierte Motoranschlüsse in den folgenden Abbildungen.
5. Anschluss der Referenzschalter
Das passiert nach dem gleichen Verfahren, wie bei den Motorkabeln. Die
Referenzschalter haben Kabel mit drei Adern in den Farben braun, blau und
schwarz. Braun verbinden Sie mit dem Pluspol der Stromquelle und blau mit dem
Minuspol. Den schwarzen Anschluss verbinden Sie mit einem Pol der Relaisspule
und den andern Pol der Relaisspule mit dem blauen Anschluss. Sie brauchen ein
Relais, das der Spannung der verwendeten Stromquelle entspricht. Diese kann
zwischen 12 und 30 Volt liegen. Sie brauchen für jeden Schalter ein Relais. Der
Relaiskontakt schließt sich, sobald ein Metallstück nahe genug am Schalter ist.
Diesen Schließkontakt verbinden Sie mit dem passenden Eingang der Steuerung,
dabei können Sie bei Bedarf alle Relaiskontakte parallel schalten, wenn nur ein
Eingang vorhanden ist. Am besten verwenden Sie unsere
Maschinenschnittstellenkarte, die Sie in unserem Shop finden. Sie sehen montierte
Referenzschalteranschlüsse in der folgenden Abbildung.
6. Der Umbau
Die Zeichnungen und die Baubeschreibung gelten für eine Maschine ohne
Handräder, obwohl die Fotografien den Umbau mit Handrädern zeigen.

6.1. Bearbeiten der Originalteile


6.1.1. Bearbeiten des Sattels (28)
Bringen Sie die insgesamt fünf Gewindebohrungen M4 am Sattel an. Wenn Sie nicht
ganz sicher sind, wo die Gewinde hingehören, dann schauen Sie sich die
entsprechenden Bilder von der Montage an.

6.1.2. Bearbeiten des Spindellagers (5)


Fertigen Sie die zwei Gewindebohrungen M6 ca. 12 mm tief. Zur Probe legen Sie die
Grundplatte (6) auf die Lagerplatte und prüfen, ob die angerissenen Gewinde mit den
Befestigungsbohrungen in der Platte übereinstimmen.

6.1.3. Bearbeiten des Mutternhalters (19)


Dieser muss nur leicht nach Zeichnung gekürzt werden.

6.2. Entfällt

6.3. Montage der Mechanik


6.3.1. Z-Achse
Demontieren Sie den Tisch und den Sattel, legen die Maschine auf den Rücken und
nehmen den Fräskopf ab. Dazu brauchen Sie möglicherweise einen Helfer. Der
Schlitten bleibt auf der Säule.
Bauen Sie das Handrad der Z-Achse komplett mit Antriebsgehäuse aus. Ich
rate davon ab, es später wieder zu montieren, weil der Antrieb im CNC-Betrieb sonst
sehr laut wird. Natürlich ist das letztlich Ihre Entscheidung.
Entfernen Sie die zwei Befestigungsschrauben der Spindelmutter (Abbildung
123) und die Befestigungsschrauben der oberen Lagerplatte der Z-Achse. Nehmen
Sie die Spindel aus der Säule.
Abb. 123 Befestigungsschrauben der Spindelmutter (Pfeil).
Montieren Sie die Grundplatte des Antriebs (8) in 45°-Stellung mit zwei
Inbusschrauben M6 x 16 auf der Grundplatte. Dazu müssen Sie neue
Befestigungsgewinde M6 schneiden. Das Zahnrad in der Abbildung entfällt.
Setzen Sie die Spindel ins Lager, schieben Sie die Abstandshülse und die
Zahnriemenscheibe mit Wellenkeil auf und sichern Sie alles mit einer Mutter M8
(Siehe Abbildung 124).
Abb. 124 Der Antrieb der Z-Achse im Bau. Die Spindel ist auf dem Foto
länger als gezeichnet, weil bei diesem Umbau der Skalenring aufgesetzt
wurde.
Die folgenden Bilder zeigen den Antrieb mit fertig montiertem Motor. Um die
Spindelmutter zu justieren, müssen Sie aber die Spindel drehen können. Weil das
von Hand mit montiertem Motor nicht geht, sollten Sie die Spindel zunächst ohne den
Motor einbauen.
Stecken Sie die runde Kugelgewindemutter in das Mutterngehäuse (18). Die
runde Mutter hat an einem Ende eine Bohrung mit ca. 6 mm Durchmesser. Schieben
Sie die Mutter so in das Gehäuse, dass sich diese Bohrung genau mit der
Gewindebohrung M8 deckt. Schrauben Sie dann den vorbereiteten Gewindestift (32)
bis zum Anschlag fest in das Mutterngehäuse und achten Sie dabei darauf, dass der
Ansatz des Gewindestiftes in die Bohrung der Mutter greift. Nun schrauben Sie die
Mutter nach Anleitung auf die Spindel, stellen das Spiel ein und schmieren die
Mutter. Die Mutter muss so aufgeschraubt werden, dass die Gewindebohrung M8
nach unten zeigt. Den fertigen Antrieb zeigt Abbildung 126.
Abb. 125 Spindelmutter der Z-Achse aufgeschraubt. Leider ist die
Abbildung falsch, der Schmiernippel gehört in die linke Bohrung und der
Gewindestift in die mittlere Bohrung. Nach dem Schmieren der Mutter
muss der Schmiernippel entfernt werden. Die Mutter muss nur alle
500 - 600 Betriebsstunden nachgefettet werden, also praktisch nie.

Abb. 126 Der fertige Z-Antrieb.


Fädeln Sie den Antrieb in die Säule ein und stecken Sie dabei den
Mutternhalter (19) auf den Zapfen des Mutterngehäuses (18). Befestigen Sie den
Mutternhalter am Schlitten, ziehen Sie die Schrauben aber noch nicht ganz fest.
Abb. 127 Einfädeln des Antriebs in die Säule. Bevor Sie die Mutter
montieren, muss der Schlitten in der obersten Position sein. Der
Zapfen am Mutterngehäuse muss leicht, aber spielfrei bis zum Anschlag in
den Mutternhalter eingeschoben werden können. Wenn Sie das nicht
hinkriegen, bitte Mutternhalter an uns schicken. Die Lagerplatte der Z-
Achse wird nur mit drei Schrauben befestigt, weil die vierte durch die
Grundplatte das Antriebs verdeckt wird. Das ist kein Problem, weil die
Lagerplatte im wesentlichen auf Zug belastet ist. Vor der Montage und
Befestigung der Lagerplatte für die Z-Spindel muss der Fräskopf in seiner
höchsten Stellung auf der Säule sein. Kann die Lagerplatte dann nicht
spannungsfrei befestigt werden, müssen Sie ggf. das Teil Nr. 19
(Mutternhalter Z) noch weiter kürzen.

Drehen Sie die Spindel, bis der Schlitten fast am oberen Anschlag ist. In dieser
Position stellen Sie die Spindelmutter ein. Dazu gibt es vier Schrauben. Die zwei
großen Schrauben sind für die Befestigung des Mutternhalters, die beiden
Gewindestifte kippen die Mutter. Mit diesen Einstellmöglichkeiten müssen Sie
jonglieren, bis die Schrauben des Mutternhalters festgezogen sind und die Spindel
sich leicht dreht (Siehe Abbildung 128).
Abb. 128 Einstellen der Spindelmutter der Z-Achse.
Setzen Sie den Fräskopf auf und befestigen Sie ihn. Stellen Sie die Maschine
für die weiteren Arbeiten wieder senkrecht.
Montieren Sie die Betätiger der Z-Achse (24) am oberen und unteren Ende des
Schlittens, sie sollen bündig mit der Ober- und Unterkante des Schlittens
abschließen. Bauen Sie den Schalter in das Gehäuse (25) und schließen Sie ihn an
eine Stromquelle mit 12 – 30 V Ausgangsspannung an. Dabei gehören der braune
Draht an Plus und der blaue Draht an Minus.
Drehen Sie die Spindel, bis der Fräskopf zwei bis drei Millimeter vor dem
oberen Anschlag ist.
Halten Sie das Gehäuse so an die Säule, dass der Schalter durch den unteren
Betätiger gerade schaltet. Die Idee ist dabei, dass der Schalter schaltet, der Fräskopf
aber noch ein kleines Stück vor dem oberen Anschlag ist, damit der Motor noch
rechtzeitig abbremsen kann.
Markieren Sie in dieser Position eine Befestigungsbohrung des
Schaltergehäuses. Stellen Sie eine Gewindebohrung M4 in der Säule her und
schrauben Sie das Gehäuse mit einer Inbusschraube M4 x 12 provisorisch fest.
Richten Sie das Gehäuse nochmals genau aus, markieren und fertigen Sie das
zweite Gewinde und schrauben Sie das Gehäuse endgültig fest (siehe Abbildung
129).
Abb. 129 Unterer Betätiger und Schalter der Z-Achse.
Drehen Sie den Fräskopf in die untere Position, bis der Schalter einschaltet.
Stellen Sie eine Gewindebohrung in der Gleitbahn der Säule her und setzen Sie eine
Inbusschraube M6 x 10 als unteren Anschlag ein, so wie in Abbildung 130 gezeigt.
Das Zentrum der Bohrung soll 8 – 10 mm von der unteren Kante des Schlittens
entfernt sein, wenn der Schalter reagiert. Wenn Sie diese Anschlagschraube nicht
einsetzen, kann es passieren, dass die Kugelgewindemutter von der Spindel gedreht
wird.
Abb. 130 Untere Anschlagschraube der Z-Achse.
Bereiten Sie den Motor vor, indem Sie das Motorritzel auf die Welle schieben
und so einstellen, dass die obere Bordscheibe des Ritzels den gleichen Abstand von
der Oberkante des Riemengehäuses hat wie die hintere Bordscheibe der
Zahnriemenscheibe von der Grundplatte. Damit ist sichergestellt, dass der
Zahnriemen später nicht schräg läuft. Ziehen Sie den Gewindestift des Motorritzels
(M4 x 6) mit etwas Schraubensicherung fest an.
Bereiten Sie das Motorkabel vor, wie in Abschnitt 4.7. beschrieben. Montieren
Sie dann den Motor mit Zugentlastung am Riemengehäuse. Den Motor können Sie
noch nicht festschrauben. Legen Sie vorher den Zahnriemen auf das Motorritzel
(Abbildung 131).
Abb. 131 Der Motor ist in das Riemengehäuse gesteckt. Der Zahnriemen
ist aufgelegt.
Nehmen Sie das Riemengehäuse mit Motor, legen Sie den Zahnriemen auf die
Zahnriemenscheibe und setzen Sie das Gehäuse auf die Grundplatte. Mit vier
Inbusschrauben M4 x 30 befestigen Sie Motor und Riemengehäuse und mit zwei
Inbusschrauben M4 x 20 die linke Seite des Riemengehäuses an der Grundplatte
(Abbildung 126).

Abb. 132 Riemengehäuse, Motor und Zugentlastung montiert. Die


Zugentlastung dieser Version ist noch ohne Schutzschlauch.

6.3.2. Y-Achse
Beginnen Sie die Montage damit, dass Sie sich den Sockel genau anschauen. Wie
Sie in Abbildung 133 sehen können, ist oft noch ein Gussrest vorhanden, der
verhindert, dass die Kugelgewindemutter der Y-Achse bis ganz nach vorne gefahren
werden kann. Feilen oder fräsen Sie diese Stelle plan.

Abb. 133 Ein Gussrest (Pfeil) verhindert, dass die Kugelgewindemutter der
Y-Achse ganz nach vorne gefahren werden kann. Er muss entfernt
werden.
Legen Sie die Kugelgewindemutter für die Y-Achse (achten Sie auf die
unterschiedlichen Höhen der Muttern für X und Y) mit den Befestigungsbohrungen
nach oben in die Aussparung des Sockels. Der Schmiernippel soll nach hinten und
leicht schräg nach oben zeigen (siehe Abbildung 148). Dann schieben Sie die Y-
Spindel mit dem kurzen Ende zuerst durch die Bohrung im Sockel und schrauben sie
in die Kugelgewindemutter (Siehe Abschnitt 4.3.). Stellen Sie das Spiel der Mutter
jetzt ein. Leider können Sie das Verfahren, das im Abschnitt 4.3. beschrieben ist,
nicht verwenden. Ziehen Sie die Einstellschraube deshalb soweit an, bis die Spindel
schwergängig wird und drehen Sie die Schraube dann etwas zurück.
Abb. 134 Kugelgewindemutter auf die Y-Spindel aufgeschraubt.
Bereiten Sie nun den Sattel vor. Dazu befestigen Sie die Endschalter für die X-
Achse auf dem Sattel und stellen sie ein, siehe Abbildung 135. Zum Einstellen
nehmen Sie einen Lagerflansch der X-Achse und legen ihn an den Sattel an. Stellen
Sie dann den zugehörigen Schalter so ein, dass der Abstand zwischen dem Kopf des
Schalters und dem Flansch ca. 0,2 mm beträgt.
Wenn Sie die Schalter testen wollen (was ich empfehle, weil sie später nicht
mehr zugänglich sind), schließen Sie sie an eine Stromquelle an, wie bei der Z-
Achse beschrieben. Wenn Sie jetzt den Flansch am Sattel anlegen, muss die rote
Leuchtdiode im Schalter angehen.
Abb. 135 Montierte Schalter der X-Achse beim Funktionstest.
Schieben Sie den Sattel auf den Sockel und setzen Sie die Keilleiste ein, soweit
noch nicht geschehen. Stellen Sie die Keilleiste so ein, dass der Sattel kein Spiel in
der Führung hat, Sie ihn aber noch relativ leicht verschieben können. Die endgültige
Einstellung kommt später.
Verschieben Sie den Sattel so, dass Sie die hinteren Befestigungsbohrungen
der Y-Mutter durch die kleine Öffnung im Sattel sehen. (Abbildung 136). Setzen Sie
dann den Mutternhalter (17) ein und schrauben Sie ihn mit zwei Inbusschrauben M6
x 20 an die Mutter. Ziehen Sie die Schrauben noch nicht fest (Abbildung 137).
Abb. 136 Befestigungsbohrungen der Y-Spindelmutter durch die Öffnung
im Sattel sichtbar.

Abb. 137 Mutternhalter der Y-Achse montiert.


Schieben Sie den Lagerkörper auf die Y-Spindel (Abbildung 138). Nehmen Sie
eine Grundplatte (8) und schieben Sie zwei Inbusschrauben M6 x 35 durch die
Befestigungsbohrungen. Von der Gegenseite schieben Sie die Abstandsscheiben
(13) auf die Schrauben (Abbildung 139).
Stecken Sie die Grundplatte auf den Lagerkörper und schrauben Sie beides an
den Sockel. Die lange Seite der Grundplatte zeigt nach rechts. Richten Sie die
Grundplatte waagerecht aus. Anschließend schieben Sie die Abstandshülse (11) auf
die Spindel (Abbildung 140).

Abb. 138 Lagerkörper Y auf die Spindel aufgeschoben.


Abb. 139 Grundplatte des Y-Antriebs mit Schrauben und
Abstandsscheiben.

Abb. 140 Grundplatte des Y-Antriebs montiert, Abstandshülse


aufgeschoben.
Montieren Sie den Wellenkeil und schieben Sie das Zahnriemenrad auf die
Spindel. Die Nabe zeigt dabei zu Ihnen (Abbildung 141).

Abb. 141 Zahnriemenscheibe Y montiert. Der Zahnriemen ist provisorisch


aufgelegt.
Der Sattel muss für den nächsten Arbeitsgang ganz kurz vor dem vorderen
Anschlag sein, die Mutter darf aber nicht am Anschlag anliegen. Fahren Sie den
Sattel in diese Position, indem Sie am Zahnriemenrad drehen.
Lösen Sie dann die Befestigungsschrauben des Mutternhalters (17) etwas und
ziehen Sie die Befestigungsschrauben im Sattel an (Abbildung 142). Anschließend
ziehen Sie die Befestigungsschrauben des Mutternhalters fest. Lösen Sie dann beide
Befestigungsschrauben im Sattel nochmal und ziehen Sie sie wieder fest an. Nach
dieser Prozedur ist die Kugelgewindemutter ausgerichtet. Setzen Sie schließlich die
Anschlagschraube ein.
Abb. 142 Schrauben am Sattel.
Nun ist ein guter Zeitpunkt, den Referenzschalter der Y-Achse mit seinen
Betätigern zu installieren und einzustellen. Montieren Sie dazu zunächst die beiden
Betätiger (24) links am Sattel (Abbildung 143). Drehen Sie das Zahnriemenrad, bis
der Sattel am vorderen Anschlag ist und drehen Sie den Sattel dann zwei bis drei
Millimeter zurück.
Bauen Sie den Schalter in das Gehäuse (25) und schließen Sie ihn an eine
Stromquelle an (siehe Z-Achse). Halten Sie jetzt das Gehäuse so an den Sockel,
dass der Schalter durch den hinteren Betätiger gerade schaltet. Die Idee ist dabei,
dass der Schalter schaltet, der Sattel aber noch ein kleines Stück vor dem vorderen
Anschlag ist, damit der Motor noch rechtzeitig abbremsen kann.
Markieren Sie in dieser Position eine Befestigungsbohrung des
Schaltergehäuses. Stellen Sie eine Gewindebohrung M4 im Sockel her und
schrauben Sie das Gehäuse mit einer Inbusschraube M4 x 12 provisorisch fest.
Richten Sie das Gehäuse nochmals genau aus, markieren und fertigen Sie das
zweite Gewinde und schrauben Sie das Gehäuse endgültig fest.
Drehen Sie den Sattel in die hintere Position, bis der Schalter einschaltet.
Stellen Sie eine Gewindebohrung in der linken Gleitbahn des Sockels her und setzen
Sie eine Inbusschraube M6 x 10 als hinteren Anschlag ein, so wie in Abbildung 144
gezeigt. Das Zentrum der Bohrung soll 8 – 10 mm vom Sattel entfernt sein, wenn der
Schalter reagiert.

Abb. 143 Betätiger und Schalter für die Y-Achse. Statt des vorgesehenen
Gehäuses ist hier noch ein Halter aus Aluminium für den Schalter verbaut.

Abb. 144 Hintere Anschlagschraube der Y-Achse.


Bereiten Sie den Motor vor, indem Sie das Motorritzel auf die Welle schieben
und so einstellen, dass die obere Bordscheibe des Ritzels den gleichen Abstand von
der Oberkante des Riemengehäuses hat wie die hintere Bordscheibe der
Zahnriemenscheibe von der Grundplatte. Damit ist sichergestellt, dass der
Zahnriemen später nicht schräg läuft. Ziehen Sie den Gewindestift des Motorritzels
(M4 x 6) mit etwas Schraubensicherung fest an.
Bereiten Sie das Motorkabel vor. Montieren Sie dann den Motor mit
Zugentlastung am Riemengehäuse. Den Motor können Sie noch nicht festschrauben.
Legen Sie vorher den Zahnriemen auf das Motorritzel (Abbildung 145).

Abb. 145 Der Motor ist am Riemengehäuse montiert. Der Zahnriemen ist
aufgelegt.
Nehmen Sie das Riemengehäuse mit Motor, legen Sie den Zahnriemen auf die
Zahnriemenscheibe und setzen Sie das Gehäuse auf die Grundplatte. Mit vier
Inbusschrauben M4 x 30 befestigen Sie Motor und Riemengehäuse und mit zwei
Inbusschrauben M4 x 20 die linke Seite des Riemengehäuses an der Grundplatte
(Abbildung 146).
Abb. 146 Riemengehäuse und Motor montiert.

Befestigen Sie dann alles mit einer Unterlegscheibe und einer selbstsichernden
Mutter M8. Ziehen Sie die Mutter soweit an, bis die Spindel kein axiales Spiel mehr
aufweist.
Mit dem Sattel immer noch in der vordersten Position, befestigen Sie den
Schutzschlauch mit einer Schelle und einer Inbusschraube M4 x 12 am Sattel, so wie
in Abbildung 147 gezeigt. Der Schlauch soll so lang sein, dass er locker bis hinter die
Säule reicht. Ziehen Sie die Kabel der Schalter in den Schutzschlauch.
Abb. 147 Schutzschlauch am Sattel montiert.

Abb. 148 Die fertige Y-Achse (Handrad entfällt).


Zum Schluss füllen Sie mit einer Fettpresse, am besten mit flexiblem Schlauch,
die Kugelgewindemutter (Abbildung 149). Damit ist die Y-Achse fertig.
Abb. 149 Fetten der Kugelgewindemutter der Y-Achse.

6.3.3. X-Achse
Schrauben Sie die Kugelgewindespindel in die Mutter der X-Achse und stellen Sie
sie ein. Dabei muss der Schmiernippel zum langen Ende der Spindel zeigen. Setzen
Sie dann die Mutter in die große Öffnung im Sattel, so, wie in Abbildung 150 gezeigt.
Ziehen Sie die Befestigungsschrauben nicht an.
Abb. 150 Kugelgewindespindel und Mutter im Sattel.
Schieben Sie den Tisch auf den Sattel und montieren Sie die Keilleiste. Diese
stellen Sie so ein, dass Sie den Tisch noch von Hand verschieben können. Er soll
aber kein Spiel in der Führung haben.
Montieren Sie das rechte Spindellager am Tisch und schrauben Sie die
Grundplatte (6) mit zwei Inbusschrauben M6 x 16 an das Spindellager. Richten Sie
die Grundplatte waagerecht aus.

Abb. 151 Der Tisch ist auf den Sattel aufgeschoben.


Abb. 152 Spindellager und Grundplatte montiert.
Montieren Sie dann die Zahnriemenscheibe und das linke Spindellager. Fahren
Sie den Tisch ganz nach links kurz vor den Anschlag. Ziehen Sie dann die
Befestigungsschrauben der Spindelmutter fest (siehe Abbildung 153).

Abb. 153 Die Befestigungsschrauben für die Spindelmutter der X-Achse.


Montieren Sie den Rest des Antriebs wie bei der Y-Achse beschrieben. Damit
ist auch die X-Achse fertig.
Abb. 154 Der Tisch in voller Fahrt.

6.3.4. Abdeckung der Y-Achse


Aufgrund der Konstruktion liegt bei der BF20 die Y-Spindel teilweise frei, wenn der
Sattel in der hintersten Stellung ist. Das mag bei Trapezgewindespindeln noch
angehen, ist aber Gift für die Kugelgewindespindel, die dadurch Spänen und
Kühlflüssigkeit ausgesetzt wird (siehe Abbildung 155).

Abb. 155 Die Y-Spindel liegt bei der BF20 teilweise frei und ist Spänen
und Kühlflüssigkeit ausgesetzt.
Um das zu verhindern, empfiehlt es sich, eine Abdeckung anzubringen. Diese
besteht aus einem abgewinkelten Blech, das an den Sattel geschraubt wird und auch
in der hintersten Stellung der Y-Achse die Öffnung großzügig abdeckt. Das Blech ist
nicht Teil des Umbausatzes.

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