UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.
me/whatsnws
KUNDENSERVICE 0 8 0 0 / 9 3 5 8 5 3 7
J
Zippert zappt
ens Spahn erwägt, die
Testpflicht für Urlaubs-
heimkehrer abzuschaffen.
Hier eröffnet sich ein eleganter
Weg, der steigenden Pandemie-
zahlen Herr zu werden. Wir
wissen noch immer nicht viel
über das Virus, aber wir wissen,
je mehr man testet, umso mehr
Infektionen kommen ans Licht.
Da besteht ein Zusammenhang,
der noch nicht ausreichend
erforscht wurde. Erwiesen ist:
je weniger Tests, desto weniger
Infektionen. Das Virus wird
wahrscheinlich durch die Tests
provoziert, möglicherweise
befällt es den Menschen erst in
dem Moment, in dem ein Ra-
chenabstrich vorgenommen
wird. Der Rachen reagiert auf
den Abstrichtupfer oder auf
den Schraubverschluss des
Probenröhrchens und pro-
duziert zur Abwehr das Virus.
Würde man gar nicht mehr
testen, wäre Corona ziemlich
schnell verschwunden. So eine
radikale Maßnahme lässt sich
natürlich nicht sofort durch-
setzen. Für die Übergangszeit
könnte es reichen, wenn die
Gesundheitsämter nur noch
Samstag und Sonntag Zahlen
ans RKI melden würden, denn
dann gibt es immer besonders
wenig Infizierte.
#Free
them
all
E
Truong Duy Nhat
AFP
in Berufungsgericht in
Hanoi hat die zehnjäh-
rige Haftstrafe gegen
den Bürgerjournalisten und
Blogger Truong Duy Nhat
bestätigt. Laut Informationen
des Komitees zum Schutz von
Journalisten (CPJ) kamen die
zuständigen Richter nach einer
eintägigen Anhörung am 14. Au-
gust zu dieser Entscheidung.
Nhat war ursprünglich we-
gen eines Betrugsfalls angeklagt
worden, in den er als Bürochef
bei der Zeitschrift „Dai Doan
Ket“ verwickelt gewesen sein
soll. Der Journalist war bereits
2014 wegen des „Missbrauchs
demokratischer Freiheiten“ zu
einer zweijährigen Haftstrafe
verurteilt worden. Damals hat-
te er sich in seinem privaten
Blog regierungskritisch ge-
äußert. Anfang 2019 ver-
schwand Nhat dann während
eines Aufenthalts in Bangkok.
Rund zwei Monate lang fehlte
jede Spur von ihm, dann tauch-
te er wieder auf: nicht in Bang-
kok, sondern in Hanoi und
auch nicht auf freiem Fuß,
sondern in einem Gefängnis.
Vietnamesische Behörden teil-
ten Nhats Familie nur mit, dass
der Journalist dort seit Ende
Januar eine Haftstrafe absitze.
Über eine offizielle Anklage
und die Umstände seiner Ver-
haftung machten sie damals
keine Angaben.
In Kooperation mit
REPORTER OHNE GRENZEN
DAX
Leicht im Minus
Seite 15
Dax Euro Dow Jones
Schluss EZB-Kurs 17.45 Uhr
13.061,62 1,1814 28.129,80
Punkte US-$ Punkte
–0,04% ↘ –0,28% ↘ –0,64% ↘
Diskutieren Wir twittern
Sie mit uns live aus dem
auf Facebook: Newsroom:
facebook.com/welt twitter.com/welt
DIE WELT digital
Lesen Sie DIE WELT digital auf allen Geräten
– unter edition.welt.de, auf Smartphone
oder Tablet. Attraktive Angebote finden
Sie auf welt.de/digital oder auch mit
den neuesten Tablets auf welt.de/bundle.
GETTY IMAGES/ J. A. HAMPTON
Mit großen Augen schaut Nicholas Soames an der Hand seines berühmten Groß-
vaters Winston Churchill in die Welt. Das war 1954, der Niedergang des British
Empire hatte bereits begonnen. Heute blickt Sir Nicholas Soames, Ex-Botschafter
Das Corona-Defizit im
Haushalt: 51,6 Milliarden Euro
H
Erstmals seit 2011 weisen die Staatskassen zum Halbjahr wieder ein Minus aus. Der Konjunkturabsturz
im Frühling war aber nicht ganz so schlimm wie erwartet. Unternehmen schöpfen wieder Hoffnung
istorischer Konjunkturab-
sturz und tiefe Löcher in
der Staatskasse: Die Coro-
na-Krise hinterlässt deutli-
che Spuren. Erstmals seit
2011 weisen Bund, Länder, Gemeinden
und Sozialversicherungen wieder ein De-
fizit aus. Sie gaben vorläufigen Daten des
Statistischen Bundesamtes zufolge im
ersten Halbjahr 51,6 Milliarden Euro
mehr aus, als sie einnahmen. Höheren
staatlichen Ausgaben standen gesunkene
Steuereinnahmen gegenüber. Nach ei-
nem Einbruch des Bruttoinlandsproduk-
tes (BIP) von 9,7 Prozent im zweiten
Quartal rechnen Volkswirte aber mit ei-
ner Konjunkturerholung in den kom-
menden Monaten.
Bezogen auf die gesamte Wirtschafts-
leistung, lag das Defizit im ersten Halb-
jahr bei 3,2 Prozent, wie die Behörde am
Dienstag mitteilte. Zuletzt hatte es 2011
ein Minus in einer ersten Jahreshälfte
sowie im Gesamtjahr gegeben. Die Bun-
desregierung hatte nach Beginn der Pan-
demie in Europa im März ein milliarden-
schweres Hilfspaket geschnürt. Insbe-
sondere Soforthilfen und die Übernah-
„Jeder noch so kleine Zündfunke kann zur Katastrophe führen“
I
Der Streit zwischen Griechenland und der Türkei um Seegebiete schaukelt sich hoch. Außenminister Maas versucht zu vermitteln
m erbitterten Streit zwischen Griechenland und
der Türkei um Seegebiete im Mittelmeer hat
Bundesaußenminister Heiko Maas die beiden
Nato-Partner eindringlich zu Gesprächen aufgeru-
fen. „Was wir jetzt unbedingt und sofort brauchen,
das sind Signale der Deeskalation und auch eine Be-
reitschaft zum Dialog“, sagte der SPD-Politiker
nach einem Gespräch mit dem griechischen Außen-
minister Nikos Dendias in Athen. Die Lage im öst-
lichen Mittelmeer habe sich zu einem „Spiel mit
dem Feuer“ entwickelt. „Jeder noch so kleine Zünd-
funke kann zu einer Katastrophe führen.“ Er sicher-
te Griechenland die „volle Solidarität Deutschlands
und der gesamten EU“ zu.
Von Athen flog Maas nach Ankara weiter, um
auch dort Gespräche über den Konflikt zu führen.
DIE WELT, Axel-Springer-Straße 65, 10888 Berlin, Redaktion: Brieffach 2410 Täglich weltweit in über 130 Ländern verbreitet. Pflichtblatt an allen deutschen Wertpapierbörsen.
Telefon 030 / 25 91 0 Fax 030 / 25 91 71 606 E-Mail redaktion@welt.de Anzeigen 030 / 58 58 90 Fax 030 / 58 58 91 E-Mail anzeigen@welt.de
Kundenservice DIE WELT, Brieffach 2440, 10867 Berlin Telefon 0800 / 93 58 537 (Mo–Sa: 7 bis 19 Uhr) Fax 0800 / 93 58 737 E-Mail kundenservice@welt.de
A 3,70 & / B 3,70 & / CH 5,30 CHF / CZ 107 CZK / CY 3,70 & / DK 32,00 DKK / E 3,70 & / I.C. 3,70 & / F 3,90 & /
GR 3,70 & / I 3,70 & / L 3,70 & / MLT 3,90 & / NL 3,70 & / P 3,70 & (Cont.) / PL 17 PLN / SK 3,50 €
MITTWOCH, 26. AUGUST 2020 ** D 2,80 E URO B Nr. 199
KOMMENTAR
Lasst die Länder
entscheiden
N
DAGMAR ROSENFELD
eue Normalität – das sind die
meistbemühten Worte der
vergangenen Monate, um dem
Alltag mit Corona eine Perspektive zu
Wie
geben. Worte der Hoffnung, dass Poli-
tik und Gesellschaft einen Umgang
mit dem Virus finden, der ein funktio-
Churchills
nierendes soziales, kulturelles und
wirtschaftliches Leben ermöglicht. Al-
lerdings verlangt uns dieses Leben in
Enkel
der Pandemie etwas ab, das einem
wohlstandsgewöhnten und -verwöhn-
ten Land wie Deutschland abhanden-
die Welt
gekommen ist: Risikobereitschaft.
Oder wie die Leopoldina, die Nationa-
sieht
le Akademie der Wissenschaften, be-
reits im April in ihrem Gutachten über
Wege aus dem Lockdown formulierte:
„Das Leben mit Risiken gehört zum
Alltag, auch wenn wir uns das sonst
nicht bewusst machen.“
Risikobereitschaft ist die Vorausset-
zung für Kreativität und Innovation.
Beides ist in der Corona-Krise erfor-
und ehemaliger Abgeordneter, mit Sorge in die Zukunft. „Wir haben als Land ei- derlich, und beides wird von denen ab-
niges an Weisheit und Besonnenheit verloren“, konstatiert der überzeugte Euro- gewürgt, die nun eine bundesweit ein-
päer. Von Premierminister Boris Johnson hält er nicht besonders viel. Seite 8 heitliche Vorgehensweise in der Pan-
demiebekämpfung fordern. Der Föde-
ralismus mag in vielerlei Hinsicht an-
strengend sein, in dieser Krise aber ist
er segensreich. Schon während der
Phase der totalen sozialen Isolation
mit geschlossenen Restaurants, Ge-
schäften, Museen und Fitnessstudios
hat das föderale System dazu geführt,
dass es nicht nur eine Strategie des
Dichtmachens, sondern auch einen
Wettbewerb des Möglichmachens ge-
geben hat. Am Ende des Lockdowns
stand die richtige Entscheidung, die
Corona-Maßnahmen ganz und gar zur
Ländersache zu machen – punktuell
agieren, statt flächendeckend zu rea-
gieren. Eben Verantwortung auch an
diejenigen vor Ort zu übergeben, die
sich mit der Situation auskennen, wie
me der Sozialversicherungsbeiträge für verhielt es sich in vielen anderen großen schinen. Vergleichsweise glimpflich kam Sachsens Ministerpräsident Michael
Kurzarbeit ließen die Ausgaben steigen. Volkswirtschaften, was den Außenhandel bislang der Bau durch die Krise. Die In- Kretschmer sagt.
Nach Einschätzung der KfW-Chefvolks- belastete. Export und Import brachen im vestitionen sanken im Vergleich zum Bemerkenswert: An Eigenverant-
wirtin Fritzi Köhler-Geib ist das öffent- Zeitraum April bis Juni zweistellig ein. starken Vorquartal nur um gut vier Pro- wortung, an technische Möglichkeiten
liche Geld in den „raschen und umfang- Das galt auch für die privaten Konsum- zent. Großaufträge im Juni bescherten anstelle einer Ausweitung der Mas-
reichen Stabilisierungsmaßnahmen“ ausgaben sowie für die Investitionen der dem Bauhauptgewerbe zudem einen ver- kenpflicht auf den Arbeitsplatz glaubt
aber gut angelegt. Zugleich verringerte Unternehmen in Ausrüstungen wie Ma- söhnlichen Halbjahresabschluss. auch Bodo Ramelow, als Linker eigent-
sich das Steueraufkommen, das rund die Um die Konjunktur anzukurbeln, legte lich einer, dem die staatliche Fürsorge
Hälfte der gesamten Staatseinnahmen die Bundesregierung im Sommer zusätz- gar nicht weit genug gehen kann. Auf
ausmacht, in der Wirtschaftskrise um 8,1 lich zu den Hilfsprogrammen ein 130 Mil- die setzt hingegen Markus Söder, er
Koalitionsgipfel berät
Prozent. Alle staatlichen Ebenen wiesen liarden Euro schweres Paket für 2020 will angesichts steigender Neuinfek-
ein Finanzierungsdefizit aus, das größte und 2021 auf. Unter anderem wurde die tionen eine bundesweite Vereinheitli-
über Corona-Hilfen
Minus verzeichnete der Bund mit 27,1 Mehrwertsteuer vom 1. Juli an für ein chung der Maßnahmen. Er nennt es
Milliarden Euro. halbes Jahr gesenkt. Diese Belastungen „die Zügel anziehen“. Pferdeverglei-
Das BIP brach im zweiten Quartal um Union und SPD wollten am Diens- dürften von der zweiten Jahreshälfte an che sind wie Pferdeselfies, sie gehören
9,7 Prozent im Vergleich zum Vorquartal tag im ersten Treffen des Ko- auf den Haushalt durchschlagen. nicht in die Politik. Zumal der mündi-
ein – der stärkste Rückgang seit Beginn alitionsausschusses nach der Volkswirte gehen davon aus, dass die ge Bürger kein Gaul ist, der sich auf-
der vierteljährlichen Berechnungen Sommerpause Corona-Hilfen für Konjunktur im zweiten Halbjahr wieder zäumen lässt.
1970. In einer ersten Schätzung waren Unternehmen und Arbeitnehmer Fahrt aufnimmt. So hat sich die Stim- Gleichheit darf keine Kategorie im
die Wiesbadener Statistiker sogar von verlängern. Es ging unter anderem mung in den deutschen Unternehmen Corona-Krisenmanagement werden.
einem Minus von 10,1 Prozent ausgegan- um das Kurzarbeitergeld, die Lo- weiter aufgehellt. Der Ifo-Geschäftskli- Sie war es auch während des Lock-
gen. Bereits zum Jahresanfang war die ckerung des Insolvenzrechts und ma-Index stieg im August den vierten downs nicht, die Ausgehbeschränkun-
Wirtschaftsleistung gesunken. Europas die Überbrückungshilfen für mit- Monat in Folge. „Die deutsche Wirt- gen etwa wurden in den Bundeslän-
größte Volkswirtschaft steckt in einer telständische Unternehmen. Auf schaft ist auf Erholungskurs“, sagte Ifo- dern unterschiedlich gehandhabt. Sö-
tiefen Rezession. der Agenda stand zudem eine Präsident Clemens Fuest. Das Essener ders Einheitlichkeitsforderungen
Im März und April hatten infolge der Reform des Wahlrechts, die eine Wirtschaftsforschungsinstitut RWI sieht stammen also aus der Rubrik: Wann
Pandemie Teile der deutschen Wirt- weitere Vergrößerung des Bundes- zudem Anzeichen für eine kräftige Erho- wird es wieder so, wie es niemals war?
schaft faktisch stillgestanden. Ähnlich tags verhindern soll. lung des Welthandels. dpa Seite 13 dagmar.rosenfeld@welt.de
Der Streit hatte sich an türkischen Erdgaserkun- land ist – gegen die Türkei. Dies sei notwendig, weil ständnisse mache. Der Streit gilt als extrem gefähr-
dungen vor griechischen Inseln im Mittelmeer ent- die Türkei eine „neo-osmanische Ideologie“ vertre- lich. Selbst eine militärische Auseinandersetzung
zündet und ist in den vergangenen Wochen immer te und „grenzenlosen Expansionismus“ im östli- zwischen den beiden Ländern, die beide der Nato
weiter eskaliert. Das türkische Forschungsschiff chen Mittelmeer betreibe. „Wir sehen keine Deeska- angehören, scheint möglich. Es kam bereits zu ei-
„Oruc Reis“ sucht derzeit, begleitet von Kriegsschif- lation“, sagte Dendias. Griechenland werde seine nem Zusammenstoß zwischen einem türkischen
fen, nach möglichen Gasvorkommen südlich der Souveränitätsrechte und seine Grenzen schützen, und einem griechischen Kriegsschiff.
türkischen Küste. Ankara argumentiert, dass das die auch Grenzen der EU seien. Athen sei zwar zu Die Lage war auch am Dienstag weiter ange-
Gebiet zum Festlandsockel der Türkei gehöre. Der einem Dialog mit Ankara bereit – aber nur unter der spannt. Griechenland und die Türkei führten Mari-
Türkei sind aber die griechischen Inseln Rhodos Bedingung, dass die Bedrohung durch die Türkei be- nemanöver in der Region durch. Nach Angaben aus
und Kastelorizo vorgelagert, weshalb Griechenland endet werde. Der türkische Präsident Recep Tayyip Kreisen des Athener Verteidigungsministeriums
das Seegebiet für sich beansprucht. Einen ähnlichen Erdogan hatte noch am Montagabend betont, dass kam es aber bis Dienstagmittag zu keinen Zwi-
Konflikt gibt es um die Insel Zypern, vor deren Küs- sein Land „keinen Schritt zurückweichen“ werde. schenfällen. Maas warnte, man befinde sich „in ei-
te reiche Erdgasvorkommen entdeckt wurden. Sein Sprecher Ibrahim Kalin sagte in einem am ner Phase, in der auch Unfälle zu einer militäri-
Der griechische Außenminister Dendias forderte Dienstag in der Zeitung „Hürriyet“ veröffentlichten schen Eskalation führen können“. Deshalb sei es
nach seinem Gespräch mit Maas Sanktionen der Eu- Interview, dass die Türkei grundsätzlich zum Dialog wichtig, dass es zu einem Dialog zwischen Athen
ropäischen Union (EU) – deren Mitglied Griechen- bereit sei. Das bedeute aber nicht, dass man Zuge- und Ankara komme. dpa/rtr
ISSN 0173-8437 199-35 ZKZ 7109
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
 UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

CORONA: DER CHURCHILLS

STREIT ÜBER ENKEL UND
PFLICHTTESTS SEIN ZORN
SEITE 4 SEITE 8

KUNDENSERVICE 0 8 0 0 / 9 3 5 8 5 3 7 MITTWOCH, 26. AUGUST 2020 D 2,80 E URO B Nr. 199

ANZEIGE ANZEIGE

Die Welt hat eine

goldene Seite:

Rheinland-Pfalz.
Weltbekannter Wein ausgezeichnet mit unzähligen Goldmedaillen.
Best in Class in der Pharmaforschung. Auch bei Impfstoffen. Unzählige
Patente. Langweilig? Eines davon ist das Patentrezept für die Über-
windung von Krisen: Lebensfreude. Macht resilienter und führt Men-
schen zusammen. Dabei entstehen Goldideen fast von selbst. Bei einem
Glas Gold. Dazu trifft sich hier Gott und die Welt. Weil wir weltoffen
sind. Offen für andere Kulturen und neue Technologien. Noch so ein
Zukunftspatent aus Rheinland-Pfalz. Hier ist Künstliche Intelligenz
einfach ein intelligenter Kollege. Was KI angeht, werden in diesem
Land Goldstandards entwickelt.

Wir haben der Welt eine goldene Seite hinzugefügt, damit alle, die
weltweit nach einem goldenen Boden für ihre Ideen und Projekte
suchen, fündig werden. In einem Umfeld mit unzähligen Weltklasse-
Unternehmen. Ausgezeichnet mit Gold. Gold braucht Sucher.
Go for Gold! Go Rheinland-Pfalz.

Rheinland-Pfalz

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung

Gold entdecken
Ich lade Sie ein nach Rheinland-Pfalz.
Wenn man in dieses Land kommt und sich
umschaut, dann dominiert eine Farbe vor
allen anderen: Gold. Goldener Wein.
Goldener Boden. Goldene Sonne. Und
nicht zuletzt: Goldene Gastlichkeit.
Gold steht seit Jahrhunderten als Meta-
pher für Glanz, Licht, Sonne, Wertbestän-
digkeit, Streben nach Höherem. Dass wir
in Rheinland-Pfalz einige der besten
Weine der Welt herstellen, ist kein Zufall.
Seit über 2000 Jahren schürfen wir hier
nach diesem ganz speziellen Gold im Glas
und haben aus diesem steten Streben
nach Qualität, Perfektion und Innovation
eine Lebensweise entwickelt, die unser
Bundesland und damit auch unsere Wirt-
schaft zutiefst prägt.
„
Goldene Ausblicke, goldene
Landschaften, die ausgezeichneten
Wanderwege in Rheinland-Pfalz
gehören auf jeden Fall dazu. Die guten,
regionalen Produkte vergolden wir,
indem wir sie respektvoll verarbeiten.“
Marcus Fetz
Inhaber FETZ – das Loreleyhotel
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
Wie sehr GOLD der Wirtschaftsstandort Rheinland-Pfalz Beeindruckend. In Rheinland- Große Herausforderungen mit Zusammenhalt, Ideenaus-
ist, lässt sich an vielen herausragenden Kennzahlen Pfalz produzieren wir zwei Drittel des in tausch und einem starken Gemeinschaftssinn – nicht
ablesen. Was sich daraus aber nicht lesen lässt, ist, Deutschland erzeugten Weins. Unser Anteil zuletzt bei einem guten Glas Wein – anzupacken, gehört
welche enorme wirtschaftliche Bedeutung die besondere am deutschen Weinexport sind beeindruck- zu unseren Stärken. Auch das ist ein Grund, warum kluge
rheinland-pfälzische Kultur hat. Eine Gesellschaft, die Köpfe hier ein offenes Umfeld finden, in dem sie sich sehr
ende 90 %. Dafür pflegen wir viele Rebstöcke:
Menschen aus anderen Kulturen integrieren kann, ist
schnell wohlfühlen, in dem sie sich entfalten können und
entscheidend für die wirtschaftliche Zukunft unserer
Unternehmen: Die Offenheit, mit der wir in Rhein-
land-Pfalz Veränderungen nicht nur annehmen, sondern
320.000.000 in dem ihre neuen Ideen willkommen sind. Deshalb sind
unsere Forschungsinstitute so begehrt. Deshalb ist unsere
Exportquote so hoch. Deshalb haben die Unternehmen
zu einem Vorteil entwickeln; die Lebensfreude, mit der wir
keine Probleme, hoch qualifizierte Talente aus aller Welt
unsere Gesellschaft gestalten; die Bereitschaft, Men-
schen, fremden Kulturen und neuen Technologien mit
Stark. Die chemische Industrie ist mit nach Rheinland-Pfalz zu locken. Deshalb ist unsere
Abstand der umsatzstärkste Wirtschafts- Innovationsfähigkeit gerade auch in Krisenzeiten so
Neugier und echtem Interesse zu begegnen. Das alles
sind Werte – sind Goldstandards –, die vielleicht schwer zweig in Rheinland-Pfalz. Rund jeder Vierte exzellent.
in Zahlen zu fassen sind, aber heutzutage eine entschei- im verarbeitenden Gewerbe arbeitet dort.
„ 69.000
dende wirtschaftliche Tragweite haben. In Zahlen: Deshalb spannt sich unsere Wirtschaft über die gesamte
unternehmerische Bandbreite von dem größten Chemie-
konzern der Welt bis zum kleinen Weingut mit drei Hektar
Den Rheinland-Pfälzern Anbaufläche. Sie alle eint das gleiche Ziel – Neues zu
reicht Silber nicht, die greifen nach Gold. entwickeln, die Dinge zu hinterfragen, um sie zu verbes-
Nicht überheblich, von Herzen heraus sern oder gleich von Grund auf neu zu denken, das Beste
golden strahlend. Mit Mut, Kreativität Gesund. Unsere Unternehmensland- zu erreichen. Das ist der Goldstandard, der nirgendwo
„
schaft ist extrem gesund und resilient. Der anders zu finden ist.
und Schaffenskraft. Wir sind Gold.“
Anteil der Familienunternehmen liegt bei
90%
Dr. Eva Vollmer rund
Gold steht für mich einerseits
Inhaberin Weingut Eva Vollmer
für wertvoll, andererseits für wert-
haltig. Etwas, das Tradition hat und
Denn es macht tatsächlich einen großen Unterschied
aus, wenn Menschen sich auf neue Perspektiven, Ideen gleichzeitig Zukunft. Und das gilt
oder Technologien nicht nur einlassen können, sondern auch für Rheinland-Pfalz.“
diese als Ansporn begreifen, sich weiterzuentwickeln und Jung. Im Gegensatz zum gesamt-
daran mitzuwirken, etwas Neues zu schaffen. Es zeugt deutschen Durchschnitt von 17 % ist bei Dr. Sabine Nikolaus
uns mit 22 % mehr als jeder fünfte Landesleiterin Deutschland, Boehringer Ingelheim
von einer fruchtbaren unternehmerischen Kultur, wenn
40
die ältere Generation den Jungen Raum lässt für Innova- Inhaber unter
tion und eigene Ideen. Eine Herangehensweise, die Gold gehört zu unserer Geschichte. Gold hat Rheinland-
gleichzeitig dafür sorgt, dass die Unternehmensnachfolge Pfalz schon im Wappen. Schwarz-Rot-Gold steht für
in den vielen mittelständischen Familienunternehmen hier
Demokratie; diese Farben wurden auf dem Hambacher
besser dasteht als im Rest von Deutschland.
Fest in Rheinland-Pfalz geboren.
Diese besondere und nachhaltige kulturelle Verankerung Gebildet. In Rheinland-Pfalz Nur wer sich hohe Ziele steckt, kommt weiter. Wenn wir
der Menschen macht unseren Standort so zukunftsfähig wird viel geforscht und wissenschaftlich unseren Wirtschaftsstandort mit diesem einen Wort
und erhöht die Resilienz in Krisenzeiten. Die Menschen
ausgebildet. Unter anderem an beschreiben, dann schließt das auch unseren unbeding-
24
hier haben ein sonniges Gemüt. Lebensfreude, Herzlich-
keit und Geselligkeit werden uns zugeschrieben. Und ten Willen ein, dem gerecht zu werden. Deshalb sind die
Hochschulen und Perspektiven hier so glänzend. Deshalb ist Rheinland-
auch der kühl rechnende Controller wird in Krisenzeiten
36
feststellen: Das sind Erfolgsfaktoren, die sich auszahlen. Pfalz ganz einfach: Gold.
Lebensfreude ist ein erforschtes Erfolgsrezept. Lachen Forschungseinrichtungen
macht Lernprozesse erwiesenermaßen effektiver, zusam-
men Genießen-Können beeinflusst Verhandlungen und Dazu kommt der höchste Anteil
19%
langjährige Kundenbeziehungen positiv. So werden an ausbildenden KMU:
Krisen besser und schneller überwunden. Krisenresilienz Ihr Dr. Volker Wissing
ist ein Wirtschaftsfaktor, der ohnehin nie zu unterschät- Minister für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft
zen ist, der aber gerade in diesen Zeiten noch so viel und Weinbau Rheinland-Pfalz
mehr an Bedeutung gewonnen hat.
In Kaiserslautern arbeiten helle Köpfe
an Lösungen für autonomes Fahren.
Guten Wein gibt’s auch. Danach.
Am Fraunhofer IAIS in Kaiserslautern arbeiten 280 Mitarbeiter*innen unter anderem
an Big-Data-Lösungen für den Verkehr von morgen. Daten sind das neue Gold.
Rheinland-Pfalz
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
2 FORUM
GASTKOMMENTAR
Datenschutz und
Digitalisierung
schließen sich nicht aus
D
WOLFGANG GREINER
UND GREGOR THÜSING
ie elektronische Gesundheitsakte soll
nach dem Willen des Gesetzgebers bald
kommen – aber nicht nach dem Willen
des Bundesdatenschutzbeauftragten. Er meint,
dass die entsprechenden Regelungen, die kürzlich
von Bundestag und Bundesrat beschlossen wur-
den, an wichtigen Stellen gegen die europäische
Datenschutzgrundverordnung (DSGVO) ver-
stoßen würden. Er kündigte deshalb sogar Maß-
nahmen gegen die gesetzlichen Krankenkassen
an, wenn das so wie im Gesetz vorgesehen umge-
setzt werden würde. Nicht wenige Akteure des
Gesundheitswesens macht es fassungslos, dass
und wie dieses wichtige Gesetzesvorhaben nun
nach mühsamer parlamentarischer Konsensfin-
dung kurz vor Umsetzung noch verhindert wer-
den soll: Hier entsteht Schaden durch Daten-
schutz.
Gerade die letzten Wochen in der Corona-Krise
haben gezeigt, wie dringend wir eine bessere Digi-
talisierung im Gesundheitswesen benötigen. Die
elektronische Patientenakte ist dafür die notwen-
dige Basis. Ohne diesen zentralen Baustein wird
es keine bessere Koordinierung der Versorgung,
keine bessere Datengrundlage für Forschung und
für die Planung geben. Wenn wir in Deutschland
(verglichen mit Dänemark und anderen Nach-
barländern) weiter in dieser Frage derartig rück-
ständig bleiben, geht das auf Kosten der Patien-
ten, die mit Recht erwarten dürfen, dass alles
Sinnvolle getan wird, um ihre Behandlung zu
optimieren.
Momentan haben wir im deutschen Gesund-
heitswesen eine Zettelwirtschaft. Ärzte kom-
munizieren papiergebunden, gern auch noch per
Fax. Dass dabei Informationen verloren gehen,
dass die Übergänge zwischen den Sektoren häufig
nicht gut klappen, dass man es den Patienten
überlässt, den Informationsfluss zu bewerkstel-
ligen, ist im Grunde ein Skandal angesichts der
vorhandenen technischen Möglichkeiten. Des-
wegen kommt die elektronische Patientenakte
ganz bestimmt nicht zu früh, sondern man hätte
sie sich schon viel eher gewünscht.
Natürlich muss der Datenschutz gewährleistet
werden. Alle am Gesetzgebungsverfahren Betei-
ligten haben das von Anfang an vor Augen gehabt.
Aber der Anspruch des Datenschutzes darf nicht
dazu führen, dass sinnvolle Innovationen gar
nicht mehr stattfinden können. Es muss stets vor
Augen sein, dass wir mit besserer Datenaufberei-
tung z.B. Risiken von Behandlungsmethoden viel
besser aufdecken können. Dafür gibt es aus dem
Ausland gute Beispiele. In den Nachbarländern
sieht man auch, dass Datenpannen natürlich ver-
einzelt vorkommen, aber dann scharf geahndet
werden. Die Täter sollten konsequent sanktio-
niert werden. Das kann von Geldstrafen über den
Entzug der Approbation bis in schweren Fällen
zum Freiheitsentzug gehen.
Zudem werden heute schon Daten zu Abrech-
nungszwecken zentral zusammengeführt, ohne
dass bislang schwere Vorkommnisse bekannt
geworden sind. Und dennoch: Der Bundesdaten-
schutzbeauftragte geht auf frontalen Kollisions-
kurs. Bis zur DSGVO-konformen Ausgestaltung
soll ein ausdrücklicher Warntext an alle Versi-
cherten gehen. Nicht wenigen Datenschützern ist
schleierhaft, wo diese tiefe Gewissheit der Eu-
roparechtswidrigkeit herkommt, werden im eu-
ropäischen Ausland teilweise doch sehr viel wei-
tergehende Datenflüsse praktiziert. „Digitalisie-
rung kann niemals Selbstzweck sein. Der Schutz
der Versicherten und ihrer Gesundheitsdaten
muss immer im Vordergrund stehen“, lässt sich
der Behördenchef zitieren. Aber das ist ein ver-
engter und damit falscher Blick: Auch Daten-
schutz kann niemals Selbstzweck sein, und der
Datenschutz erfordert immer eine Abwägung im
Sinne der Verhältnismäßigkeit der Maßnahme.
Der Bundesdatenschutzbeauftragte spricht oft
und viel vom Vertrauen des Bürgers, das nicht
verspielt werden dürfe. Recht hat er. Und er sollte
dazu keinen Beitrag leisten. Der Gesetzgeber hat
die Argumente der Behörde gehört und hat sie,
wo sie überzeugten, berücksichtigt. Wenn eu-
roparechtlich tatsächlich mehr geboten sein soll-
te, dann mag dies der Europäische Gerichtshof
entscheiden, nicht eine Bonner Behörde.
T Der Wirtschaftswissenschaftler Wolfgang Grei-
ner hat seit 2005 an der Universität Bielefeld den
Lehrstuhl für „Gesundheitsökonomie und Gesund-
heitsmanagement“ inne. Der Rechtswissenschaft-
ler Gregor Thüsing ist Direktor des Instituts für
Arbeitsrecht und das Recht der sozialen Sicherheit
an der Universität Bonn.
IMPRESSUM Verleger AXEL SPRINGER (1985 †)
Herausgeber: Stefan Aust Geschäftsführender Redakteur: Thomas Exner
Chefredakteur: Dr. Ulf Poschardt Chefkommentator: Torsten Krauel
Redaktionsleiter Digital: Stefan Frommann
Stellvertreter des Chefredakteurs:
Leitung Editionsteam: Christian Gaertner,
Oliver Michalsky, Arne Teetz
Stv. Philip Jürgens, Lars Winckler
Chefredakteure in der Welt-Gruppe: Creative Director: Cornelius Tittel
Johannes Boie, Dagmar Rosenfeld Artdirektion: Juliane Schwarzenberg,
Stv. Chefredakteur: Robin Alexander Stv. Katja Fischer
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
ESSAY
Die
Macht
G
GETTY IMAGES/ MYSONDANUBE
renzen haben ein Janusgesicht. Sie bli-
cken in zwei entgegengesetzte Richtun-
gen und zeigen von innen und außen ein
je anderes Bild: Schutz von innen, War-
nung von außen. Grenzen sind Orte der
Freundschaft, wo Menschen sich be-
gegnen, oder Orte der Feindschaft, wo
Nachbarn sich bekämpfen. Grenzen bilden Endpunkte der
Ausdehnung und der Ermattung, somit Orte des Friedens,
zugleich sind sie Startlinien des Vordringens, somit Orte des
Krieges. Sie schlichten alten Streit und wecken neuen. Zwar
ist Frieden besser als Krieg, aber Sieg ist besser als Frieden.
Grenzen sind selten Erzeugnisse von Einsicht und Einver-
nehmen, meistens Ergebnisse von Gewalt, Gewöhnung und
Geschäften zwischen Gewaltigen.
Nahezu alle gültigen Staatsgrenzen wurden von Europäern
gezogen. Sie haben in ihrem Wikingergeist die Erde aufgeteilt
und sich durch Grenzen zugeteilt. Das geschah in Auseinan-
dersetzung mit ihresgleichen oder in Absprache unter ihnen,
und zwar in Übersee ohne, in China und Japan mit Betei-
ligung von Alteingesessenen. Aber gültig für wie lange? Im-
mer wieder wurden und werden Staatsgrenzen verändert und
verschoben, ethnische Minderheiten unterdrückt und ver-
trieben oder ungeliebt geduldet. Grenzen trennen Völker und
teilen Völker: so zeitweise Polen, Deutsche und Vietnamesen,
noch immer die Armenier und Aserbaidschaner, die Basken
und Tiroler, die Somalis und Ashanti, die Paschtunen und
Moldawier, Albaner und Kurden, die Chinesen und Koreaner.
Teilung war gewöhnlich das Werk militärischer Überlegen-
heit der Anrainer oder des „großen Bruders“, abgesegnet
durch das Völkerrecht, das zwar das Recht der Völker auf
Selbstbestimmung kodifiziert und „in Kraft“ gesetzt hat,
zugleich aber an der ebenfalls kodifizierten „Unverletzlich-
keit der Staatsgrenzen“ festhält. Sie haben Vorrang. Das Völ-
kerrecht interessiert sich nicht für die Völker, sondern für die
Staaten. Treffender heißt es englisch „International Law“.
Die Grenzen zieht nicht der Wille der Völker, sondern der
Wille der Kriegsherren. Sie bestimmen ihre Staatsgrenzen
und Einflusszonen nach Feststellung der Rangordnung auf
dem Schlachtfeld anschließend am grünen Tisch gemäß der
Durchsetzbarkeit ihrer Interessen und Intentionen. Churchill
benötigte dafür 1922 in Kairo einen Stift, 1943 in Teheran drei
Streichhölzer.
Erzwungene Grenzen sind Narben, erinnern an Wunden,
die schwer und meist doch irgendwann verheilen. Die Zeit,
mal kürzer, mal länger, verwandelt Macht in Recht. Die „ge-
rechte“ Grenze ist Sache des Gefühls und der Gewohnheit,
ein zeit- und standortgebundener perspektivischer Begriff,
und hält, bis eine Seite ihre „existenziellen Lebensinteressen“
oder ihr „elementares Schutzbedürfnis“ zur Geltung bringt.
Fühlt sie sich stark, unternimmt sie die erforderliche „Grenz-
korrektur“ selbst, fühlt sie sich schwach, appelliert sie an den
Internationalen Gerichtshof in Den Haag. Dort betraf zu
Beginn des Jahrtausends über ein Drittel aller Klagen »un-
gerechte« Grenzverläufe.
Die Versuche des Völkerrechts, weltweit eine dauerhafte,
friedliche Grenzordnung zu schaffen, versagen gegenüber
dem Willen zur Macht, den Nietzsche nicht propagieren
musste, da er sich als anthropologische Konstante unüber-
sehbar darstellt. Was Recht sein soll (oder nicht sein darf ),
lehren die Professoren. Was Recht bewirkt (oder nicht be-
wirkt), ist Sache der Politik.
Die krasse Variante des Normalfalls ist das Münchner Ab-
kommen zwischen Deutschland, England, Frankreich und
Italien. Es legalisierte am 29. September 1938 die Anglie-
derung des dicht besiedelten Sudetenlandes, seit 1919 durch
Siegerjustiz tschechisch, an das Deutsche Reich. Prag unter-
Politik: Marcus Heithecker, Claudia Kade, Lars
Schroeder, Dr. Jacques Schuster Forum: Eva Marie Ko-
gel, Stv. Rainer Haubrich Investigation/Reportage:
Wolfgang Büscher, Manuel Bewarder Außenpolitik:
Klaus Geiger Wirtschaft/Finanzen: Jan Dams, Olaf
Gersemann, Stv. Dietmar Deffner, Thomas Exner (Se-
nior Editor) Feuilleton: Dr. Mara Delius, Andreas Ro-
senfelder, Stv. Hannah Lühmann Literarische Welt: Dr.
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
der
Grenzen
Grenzen versprechen Schutz
endeten Tatsachen seitens der beati possidentes offen ver-
– von innen wie von außen.
höhnt. Die Großmächte gehen besitzergreifend voran. Vom
Einfluss der USA (gleichbleibend), von Russland (schrump-
Das Bedürfnis danach
fend) und China (wachsend) bleibt kein Land verschont.
Aristoteles hätte das nicht verwundert. Er berichtet: Die
nimmt zu. Aber gibt es
Generalversammlung der Tiere fasste den Beschluss, dass alle
Tiere gleich seien, und beauftragte die Hasen, den Löwen
gerechte Grenzen?
dies mitzuteilen. Dies geschah, aber die Antwort der Löwen
ist nicht überliefert. Die Boten kamen nicht zurück.
Unser Gastautor ist
Das generelle Grenzproblem heute heißt: Sollen wir die
Historiker und findet
Durchlässe der Grenzen im Interesse von Wirtschaft und
Wohlstand ausweiten oder eher im Interesse von Schutz und
Antworten in der Geschichte
Sicherheit einengen? Jedenfalls werden Grenzen nicht da-
durch beseitigt, dass man sie immer leichter überschreiten
kann, sondern nur dadurch, dass die grenzschützende Macht
schwächer wird. Es geht nicht um die Grenzlinien, sondern
um die Gebietshoheit. Sie steht unter dem Druck der grenz-
übergreifenden Verträge und Vernetzung, der weltweiten
Konzerne und Kartelle, der globalpolitischen militärischen
Allianzen mit dem atomaren „Knüppel in dem Sack“.
Das aktuelle Grenzproblem beruht auf drei Gegensätzen.
Es ist zum ersten der Ost-West-Konflikt, der die Welt in eine
sozialistische und eine demokratische Sphäre gespalten hatte,
ALEXANDER DEMANDT aber wie vorher (seit dem Trojanischen Krieg) so nachher
(seit dem syrischen Bürgerkrieg) rumort. Es ist zum anderen
die Gegenläufigkeit zwischen Abwertung und Aufwertung
von Grenzen, zwischen der Tendenz zur Öffnung für den
Verkehr von Gütern und Menschen, zugunsten der welt-
zeichnete am Folgetag. Ein „internationaler Ausschuss“ zog weiten Kommunikation und der Kooperation einerseits, ge-
die Grenze. Das war damals Völkerrecht. Der Vertrag war – gen die konträre Neigung zur kleinräumigen Ab- und Ein-
wie anders? – unter den bestehenden Machtverhältnissen grenzung ethnischer und religiöser Gemeinschaften anderer-
zustande gekommen. 1945 wurde der Grenzvertrag unter den seits. Die Zahl der Staaten und damit die Länge der Grenzen
veränderten Machtverhältnissen durch die Alliierten völker- haben sich im Verlauf des 20. Jahrhunderts mehr als ver-
rechtlich annulliert. Niemals sollte man vergessen: Grenzen dreifacht. Die politische Regionalisierung kompensiert die
dienen Machtinteressen. Abhängigkeit vom Weltmarkt und von den Weltmächten,
Die Geschichte liefert ebenso beliebte wie beliebige Argu- kurz: die Globalisierung. Aber setzt der Begriff der Supra-,
mente für „gerechte“ Grenzpolitik. Philipp II. von Makedo- Trans- oder Internationalität den Begriff der Nationalität
nien berief sich für seine Eroberungen in Nordgriechenland nicht voraus?
auf die seines Ahnherrn Herakles, Marcus Antonius für Cae- Zum dritten meldet sich das – gutgemeinten Maßhaltepa-
sars Eroberung Galliens auf den Galliersturm von 386 v. Chr., rolen zum Trotz – unaufhaltbare, aber ungleichmäßige
Sapor II. auf die persische Westgrenze unter Dareios, Riche- Wachstum der Zivilisation. Der Ehrgeiz der Staaten hat sich
lieu auf die Rheingrenze unter Caesar. Frankreich unterstrich verlagert, es geht nicht mehr um Landgewinn, da die Erde
1919 den Anspruch auf Syrien mit den Siegen der Kreuzritter, aufgeteilt ist, sondern um technischen Fortschritt und stei-
Israel sein Recht auf Palästina mit dem Hinweis auf das Reich genden Wohlstand, beides scheint noch immer grenzenlos
Davids. Hitler erinnerte an die Krimgoten, als er 1942 eine möglich. Das aber fördert die Spannung, nun weniger die
Autobahn von Hamburg auf die demnächst eingedeutschte zwischen Ost und West als die zwischen Nord und Süd, zwi-
Krim imaginierte. Gebietsansprüche veralten auch nach tau- schen armen Ländern und den Industrienationen, wo „Milch
send Jahren nicht. und Honig fließen“, sodaß an deren Grenzen sich die Zuwan-
Sperrt sich die UNO gegen ein factum (semi)finale, so derer stauen, gelockt durch den Reichtum dort oder von zu
offenbart das die peinliche Ohnmacht des juristischen Scharf- Hause vertrieben mit Waffen von dort.
sinns und des guten Willens der Völkerrechtler. Über ein Inzwischen stellt sich die Frage einerseits nach dem
Dutzend jüngerer Staaten wartet auf Approbation durch die Höchstmaß an Aufnahmewilligkeit seitens der Einheimischen
UNO, die ja älteren Staaten gewährt wurde. Wieso diesen? und andererseits die nach dem Mindestmaß erforderlicher
Eigenmächtig entstanden sind sie alle, nämlich durch eine Anpassungsbereitschaft der Fremden an das Leben im Lande.
inzwischen verjährte Grenzverletzung. Nachdem die Schwei- Das betrifft nicht nur die Gesetze, sondern auch die Sprache,
zer im Schwabenkrieg 1499 ihre Eigenständigkeit definitiv die Arbeitswilligkeit, Arbeitsfähigkeit und die landesüblichen
bewiesen hatten, mussten und konnten sie bis 1648 ohne Umgangsformen, deren Missachtung Anstoß erregt. Die Ant-
Anerkennung als Staat auskommen. Im römischen Recht wort sind neue Zäune, Gitter und Mauern in aller Welt, die
heißt es: Der Grund für Geschehenes lässt sich durch Rechts- innen Sicherheit bezwecken und außen Enttäuschung er-
sätze niemals ungeschehen machen. Facti causae infectae zeugen. Was soll daraus werden? Das aber ist kein Thema für
nulla constitutione fieri possunt. Justitia hält links die Waa- ein Buch über die Grenzen in Geschichte und Gegenwart,
ge, rechts das Schwert und keinen Palmwedel. Blauhelme sondern betrifft die Grenzen in der Zukunft. Der Historiker
beschützen nicht einmal die Köpfe darunter, bestenfalls be- übergibt den Stab dem Politiker.
siegeln sie die vollzogene Grenzverschiebung.
Die der UNO zugrundeliegende Idee von der friedlichen T Der Text ist ein Vorabdruck aus dem Buch
Gemeinschaft gleichberechtigter und dauerhafter Staaten in „Grenzen – Geschichte und Gegenwart“ von Alexander
unantastbaren Grenzen wird durch die Taktik der voll- Demandt. Es erscheint am 14. September bei Propyläen.
Mara Delius Literarischer Korrespondent: Richard CvD Produktion: Patricia Plate Foto: Michael Dilger, Feuilleton: Dr. Jan Küveler Chefkorrespondent Wis- Auslandskorrespondenten: Brüssel: Dr. Tobias Kaiser,
Kämmerlings Stil/Reise: Adriano Sack, Stv. Sönke Stv. Stefan A. Runne Infografik: Sandra Hechtenberg, senschaft: Dr. Norbert Lossau Chefreporter: Stefan Dr. Christoph Schiltz Budapest: Boris Kalnoky Istanbul:
Krüger, Inga Griese (Senior Editor) Sport: Matthias Karin Sturm Frommann, Heike Vowinkel Leitender Redakteur Deniz Yücel Kapstadt: Christian Putsch London:
Brügelmann Wissen: Dr. Pia Heinemann, Stv. Wiebke Zeitgeschichte: Sven Felix Kellerhoff Stefanie Bolzen, Thomas Kielinger Marrakesch: Alfred
Hollersen Regionalredaktion Hamburg: Jörn Lauter- Chefkorrespondent Außenpolitik: Dr. Sascha Lehn- Ständige Mitarbeit: Prof. Michael Stürmer Autoren: Hackensberger Moskau: Pavel Lokshin New York:
bach Nachrichten/Unterhaltung: Falk Schneider artz, Clemens Wergin Chefökonomin: Dr. Dorothea Henryk M. Broder, Dr. Susanne Gaschke, Peter Huth, Hannes Stein Paris: Martina Meister Warschau: Philip
Community/Social: Thore Barfuss WELTplus: Sebas- Siems Korrespondenten Politik/Gesellschaft: Ulrich Alan Posener, Benjamin von Stuckrad-Barre, Hans Fritz Washington: Steffen Schwarzkopf, Dr. Daniel
tian Lange Video: Martin Heller Exner, Dr. Richard Herzinger Chefkorrespondent Zippert Friedrich Sturm
 FORUM 3
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

A
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020

LEITARTIKEL PLATZ DER REPUBLIK

ngst essen Säle auf“. Die mit schönen Parolen Mut auf Kleinklein und Bis auf Weiteres geschlossen

Maske
Schlagzeile zur Eröffnung Kurzkurz.
des Kulturherbstes, sie Die Deutsche Oper Berlin hofft, am 27.
wurde schon perfekt von September mit gelockerten Vorschriften weiter bezahlt, während viele Selbstständige
der Münchner „Abend- nach dem ausgefallenen, immerhin auf dem in der Corona-Krise um Einkünfte bangen
zeitung“ formuliert. Denn Parkdeck clever freiluftersetzten „Rhein- müssen oder gar um ihre Existenz. Eine 60-

I
sie meint gleichermaßen das gold“ wenigstens ihre „Walküre“-Premiere jährige Beamtin hatte sogar dagegen geklagt,
Unbehagen aufseiten der Verantwortlichen, mit der üblichen Musikerzahl retten zu kön- RAINER HAUBRICH für einen Monat im Homeoffice arbeiten zu

auf –
die für die Sicherheit des Publikums zu sor- nen. Man weiß aber nicht genau, ob das Pu- müssen, dafür gebe es keine Rechtsgrundlage
gen haben, wie die Furcht vor einer eventuel- blikum gewillt ist, in ausreichender Anzahl – sie unterlag im Eilverfahren vor dem Ver-
len Ansteckung, die die Klientel gar nicht wiederzukommen. Zumal es zum Großteil n der Hauptstadt wächst die Wut auf die waltungsgericht.
erst die monatelang leeren, nun nur schütter der Risikogruppe angehört. In Salzburg, wo Berliner Verwaltung. Wer sein Auto zu- Aber nicht nur Fälle von Beamtenbequem-
zu besetzenden Auditorien aufsuchen lässt. noch bis 30. August gespielt wird, ist es er- lassen will, dringend einen neuen Pass oder lichkeit sind der Grund für die Berliner Ma-
Wird sich so der Auftakt der Kultursaison schienen, es waren aber auch nur 80.000 Personalausweis oder eine amtliche Bescheini- laise. Zum einen zeigen sich Folgen des jah-
20/21 präsentieren? Wenn man das Eröff- statt 240.000 Karten im Verkauf. Nach der gung braucht, muss sich auf lange Wartezeiten relangen Sparkurses in den Behörden, be-

und
nungskonzert der Philharmoniker am 28. Hälfte des verantwortungsvoll gemanagten, einstellen – wenn er überhaupt einen Termin sonders bei der IT-Infrastruktur: Nur ein
August im früh aus den Sommerferien heim- keinerlei Covid-Vorfall verzeichnenden Festi- bei einem der 59 Bürgerämter erhält. Sich Bruchteil der Beschäftigten kann im Homeof-
kehrenden Berlin als inoffiziellen Auftakt vals galt: Ausverkauft! Auch die Alten waren darum online zu bemühen oder telefonisch fice auf Bürodaten zugreifen, und zusätzliche
setzt, dann stimmt diese sonst so fröhlich- zahlreich im Saal. Bei der „Elektra“-Premiere über die Service-Zentrale ist eine frustrieren- Laptops sind so schnell nicht aufzutreiben.
festliche Ouvertüre wirklich wenig eupho- spielten 107 Musiker im Graben, bei Mahler- de Erfahrung. Im digitalen Buchungskalender Zum anderen müssen die Bezirke wegen
risch. und Bruckner-Sinfonien saßen ebenfalls die gibt es nur rot oder weiß unterlegte Tage: Rot Corona Prioritäten setzen. So wurden in
2440 Plätze fasst Hans Scharouns Philhar- kompletten Wiener Philharmoniker auf dem heißt ausgebucht, weiß bedeutet, dass der Pankow Mitarbeiter aus Bürgeramt, Standes-

durch
monie. Nur 663 dürfen eingenommen wer- Podium. Protagonisten durften sich auf der Termin noch nicht zur Buchung freigegeben amt und Wohnungsamt abgezogen, um im
den. Das ist ein Viertel. Im Zuschauerraum Bühne anfassen, drücken, küssen. In Beetho- wurde. Die begehrten blauen Felder sind so Gesundheitsamt bei der Nachverfolgung von
gelten Abstandsregeln von 1,5 Meter, es gibt vens 9. Sinfonie sang ein 80-köpfiger Chor. selten wie ein Lottogewinn. Infektionsketten auszuhelfen.
keine präzisen Sitzplätze, man wird maske- Salzburg ist freilich nicht schöngeistiger Eine Eheschließung anzumelden ist schon Innensenator Andreas Geisel (SPD) stellte
tragend blockweise eingelassen. Nach pau- Alltag und kultureller Regelfall. 400.000 länger praktisch unmöglich. Acht von zwölf jüngst Maßnahmen vor, die für eine Ent-
sen- wie büffet- und garderobenlosen 70 Euro hat man sich ein extensives Testungs- Standesämtern haben geschlossen. In Mitte spannung der Lage sorgen sollen. So muss
Minuten ist das erste Konzert unter Kirill system samt 24-Stunden-Ambulanz hinter heißt es auf der entsprechenden Homepage: nicht mehr persönlich erscheinen, wer eine
Petrenko mit Musik von Schönberg und den Kulissen kosten lassen. Man wird ein „Zum Schutz der Mitarbeiterinnen und Mit- Wohnung an- oder ummelden will, Privatleu-
Mozart vorbei. Auf dem Podium herrscht ein dickes Minus machen, Stadt, Land und Staat arbeiter findet bis auf Weiteres keine Sprech- te können Autos auch ohne elektronischen

Während in
Meter Zwischenraum bei den Streichern und übernehmen Ausfallbürgschaften. Nächsten stunde mehr statt.“ Wie bitte? Während viele Personalausweis online an- und abmelden,
1,5 Meter bei den Bläsern, maximal 67 Musi- Sommer wird man so nicht noch einmal Berufsgruppen von Tag eins des Lockdown und Kfz-Zulassungsstellen arbeiten jetzt

Österreich die großen

ker können sich versammeln. An der Bayeri- operieren können. Während die Vorderhaus- an wie immer arbeiten mussten, stellen öf- auch am Samstag. Dienst am Samstag, eine
schen Staatsoper im Süden fährt man einen Prävention auch in Deutschland Corona- fentliche Bedienstete in Berlin ihre Arbeit Revolution! Und für viele Arbeitnehmer

Sommerfestivals
noch härteren Corona-Kurs, werden am 1. Schule machen sollte, werden sich die Zu- ein? Dabei werden sie aus Steuermitteln schon immer Normalität.
September, zur Uraufführung der vom April stände backstage schon aus Finanzgründen

stattfanden, ducken KOMMENTAR

verschobenen Marina-Abramovic-Musikmy- nur an wenigen Orten kopieren lassen.
thos-Performance „The 7 Deaths of Maria Trotzdem: In Wien wird der Konzertbetrieb

sich in Deutschland die

Callas“ statt 2101 nur 200 Menschen zu- wieder normal beginnen. Das Burgtheater
gelassen. will keine Inszenierungen adaptieren. Die

Verantwortlichen weg. Die große Verstaatlichung

In Österreich hingegen, dort gehen die Staatsoper startet ab 7. September ihren

Wo ist der rebellische

30-tägigen, euphorisch bejubelten Salzbur- vielfältigen Spielplan mit Puccinis „Madama
ger Jubiläumsfestspiele zu Ende, wo die Butterfly“ und ebenfalls „Elektra“; Verdis

Geist der Kunst?

Berliner einen Reisetag später nach deut- „Don Carlos“ wird mit zwei Pausen bei of-
schem Regelwerk ebenfalls nur mit 67 In- fenen Büffets über fünf Stunden dauern. Das Corona nach wie vor eine Bedrohung dar-
strumentalisten antreten dürfen, scheint es Ballett tanzt einen groß besetzten Balan- stellt und viele wichtige Exportmärkte weiter
eine Art Kulturparadies zu geben. Dort fan- chine-Abendfüller. Wie machen die das in brachliegen. Vor allem aber nutzen führende

den, zum Teil in drastisch abgespeckter
Form, auch die Sommerfestivals in Inns-
bruck, Grafeneck, Erl und Bregenz statt. Es
durften in Schachbrettsitzordnung 50 Pro-
zent der möglichen Besucher in die Säle. So
handhabt es ebenfalls die Schweiz, wo Mas-
kenpflicht auch während der Vorstellung
besteht.
In der föderalen Bundesrepublik wird man
die ausgedörrte, seit einem halben Jahr fast
leblose Kulturlandschaft weiter hungern
lassen. Zwar wurden Millionenbeträge in den
darniederliegenden öffentlichen Betrieb
gepumpt, während die Privaten und Selbst-
ständigen dramatisch darben müssen. Ob-
wohl gerade die als Stars der Oper wie der
Konzerte und auch der Theaterbühnen mit
ihren zugkräftigen Namen locken. Politiker
haben sich bisher nur zu Lippenbekennt-
nissen bequemt. Die Kanzlerin, die diesen
Sommer auf ihr geliebtes Bayreuth verzich-
ten musste, ist bisher bei keinem Konzert
aufgetaucht, einzig Bundespräsident Frank-
Walter Steinmeier eben auch in Salzburg
zum verregneten Jahrhundert-„Jedermann“.
Allerorten gibt es in den nächsten Monaten
hastig zurechtgezimmerte Not- und Ersatz-
spielpläne. Großproduktionen wurden auf
Jahre verschoben, Inszenierungen einge-
dampft oder man suchte nach Werken mit
Minibesetzungen. Im Konzert haben Strei-
cherserenaden, Blechharmoniemusiken,
Salonbesetzungen Konjunktur. Man fährt
zunächst bis Weihnachten auf Sicht, Abon-
nements sind ausgesetzt. Man macht sich
E
Österreich? Sind die Kakanier resistenter, Politiker die Pandemie aus, um unter dem
herrscht mehr Ischgl-trotziger Mut? Oder ist DOROTHEA SIEMS Deckmantel von Corona fragwürdige öko-
dort Kunst doch staatstragender oder gar nomische Rezepte durchzusetzen. Nach dem
systemrelevant? Motto „Never waste a good crisis“ propagiert
In Deutschland ducken sich die Verant- s ist ein Horrorgemälde, das sich aus Bundesfinanzminister Olaf Scholz den dauer-
wortlichen, der Bühnenverein schweigt still, den Wirtschaftsdaten des Statisti- haften Umbau der EU zur Fiskal- und Schul-
die Opernkonferenz sagt nichts. Ein paar schen Bundesamtes für das zurück- denunion – kräftig unterstützt von seinen
Lobbyisten schreiben Mails, und wenige liegende Halbjahr ergibt. Niemals zuvor hat Amtskollegen im Süden Europas. Für
MANUEL BRUG Sängerstars mucken auf. Wo ist der rebel- die Bundesrepublik Deutschland einen so Deutschland warnt er davor, nach den Re-
lische Geist der Kunst?Immerhin, mit ei- rasanten Konjunkturabsturz erlebt. Und kordschulden in diesem Jahr im kommenden
nigem Galgenhumor lässt sich sagen: In den noch nie rutschte der Staatshaushalt derart Jahr wieder mehr Sparsamkeit zu üben. Und
Souvenirshops der Kulturtempel könnte ein ungebremst ins Defizit. Dass dieses beispiel- den Sozialstaat will der nach links blinkende
neues Fashion Item das Must-have der star- lose ökonomische Desaster für das Gros der SPD-Kanzlerkandidat noch weiter ausbauen –
tenden Saison werden – die Atemschutz- Menschen hierzulande bisher relativ geringe obwohl die Leistungen schon vor der Pande-
maske mit Logo. Vielleicht nicht medizi- finanzielle Folgen hatte, liegt nur daran, dass mie aus dem Ruder liefen.
nisch, aber covidkonform und vor allem die Politik mit großzügigen Sozialleistungen Aber auch Bundeswirtschaftsminister Pe-
coronachic. Maske auf und durch! Wenigs- wie dem Kurzarbeitergeld und milliarden- ter Altmaier kommt die Corona-Krise gerade
tens das. Als Aufmerksamkeit aufputschen- schweren Rettungspaketen für die Unterneh- recht, um den Staat zum aktiven Wirtschafts-
des Accessoire avancierte sie erstmals beim men gegenhält. player aufzurüsten. Staatskapitalistische
Berliner „Rheingold“ zum Hit, windelweiß Dass der Staat in die Vollen geht, wenn Fantasien nach chinesischem Vorbild zeigen
und mit „Walküre“-Zitat bedruckt. „Hojoto- Privatleute und Unternehmer, geschockt vom sich nicht nur in der subventionierten Batte-
ho!“ In Salzburg konnte man zwischen Lockdown, ihr Geld zusammenhalten, weni- riezellenproduktion, sondern auch bei der
himmlischhell und höllenschwarz wählen, sie ger konsumieren und fast gar nicht mehr Beteiligung am Pharmaforscher CureVac.
war, weil zu wenig durchfeuchtend, nicht investieren, war die einzig richtige Antwort. Längst geht es nicht mehr um Hilfestel-
wirklich lokalklimageeignet. Und mit nur Auch wenn Kritik an der einen oder anderen lung in akuten Notsituationen, sondern um
2000 Stück schnell ausverkauft; 4000 wei- Hilfsmaßnahme berechtigt ist und sich über- eine Neugestaltung der Volkswirtschaft, die
tere wurden geordert. Mehr Hightech offe- dies mancher Missbrauch in solchen Situatio- dauerhaft auf den lenkenden und immer
rierte in zwei verschiedenen Grüntönen das nen kaum vermeiden lässt, war das Signal stärker umverteilenden Staat setzt. Aus der
Lucerne Festival, kassierte aber zehn Fran- eines handlungsstarken Staates unbedingt Finanzkrise, die verglichen mit der aktuellen
ken. Ganz in Himmelblau und mit ähnlicher nötig. Dass jetzt mit dem Ifo-Index der wich- Rezession ein laues Lüftchen war, kam
Textur geht nun das Konzerthaus Berlin an tigste Konjunkturfrühindikator im August Deutschlands Wirtschaft unbeschadet – gera-
den Saisonstart. Vielleicht wird man sich erneut nach oben steigt, gibt Anlass zur Hoff- de weil damals niemand in der Bundesregie-
einmal nostalgisch lächelnd an diese selt- nung, dass die Talsohle durchschritten wurde rung die ökonomischen Leitplanken ver-
samen Corona-Dinger erinnern… und sich die Wirtschaft wieder erholt. Doch schoben hat.
forum@welt.de der Wiederaufstieg bleibt unsicher, zumal dorothea.siems@welt.de

LESERBRIEFE
KUNDENS ERVICE
0800/935

DIENS TAG, 25.

85 37

AUGU ST 2020

S
Zippert zappt

Trumps Bilanz
* D 2,80 EURO
B Nr. 198
oll es in Deutschland
einheitliche Corona-

KOMMEN TAR
Regeln geben?
Virologen sind sich Mehrere
einig, dass
unser Land vor allem
so gut durch die Pandemie deshalb
gekommen ist, weil
es
Einheitlichkeit gab. keine Schändlicher

zwischen Konservatismus und dem lichen Demokratien dieser Entwicklung das Aussteigen aus Klimaabkommen, schon eine höhere gesamte Arbeitslast
Das Virus
konnte sich nie auf

Mit Pott
vorbereiten. Darf
ern mit 100 Gästen
eine Attacke
man in Bay- Missbrauch

E
und Maske
feiern, sind
in Berlin 500 erlaubt,
man anderswo mit während ALAN POSENER
mehr als
1000 feiern muss.
Wichtig ist,
dass die Unterschiede
größert werden. So ver-

vulgären Gehabe des Trump Lagers ist. dann auch noch Vorschub leisten, wenn das Fraternisieren mit Diktaturen und haben als Mütter. Bei der Auswahl der
lie Rosen hat alles
könnte die Nötige ge-
Maskenpflicht in sagt: „Ich habe
NRW nur an „Das ist eine der stets darauf
ungeraden und in beeindru- hingewiesen, dass
Bremen an ckendsten Bayern-Mann gleichgültig ist, es mir

Zu: „Die Werte der Konservativen“

geraden Tagen gelten. von welcher Seite
rus weiß also nicht, Das Vi- ten, die wir je gesehen schaf- Antisemitismus
wann es auf haben“, kommt: von links,
eine Maske trifft und schwärmt Ministerpräsident von rechts, von
oben oder von un-
nicht. Abstände solltenwann Markus Söder (CSU), ten“, schrieb der
Präsident der Jüdi-
gehandhabt werden. variabel Profis Corona-gerec als er die schen Gemeinde

Diese Leute haben jegliche Scham ver- statt Realpolitik „Jim Knopf“ im Gen- die Verrohung einer westlichen Zivil- Länder und ihrer Corona-Betroffenheit
ht Graz. „Er ist und
drei Meter, in Sachsen In Bayern Flughafen mit dem auf dem bleibt gleichermaße
Ellbogen
timeter und in Mecklenburg 40 Zen- begrüßt. „Ganz
Bayern ist und unappetitlich n inakzeptabel
.“
Vorpommern minus - stolz.“ Nach einer
Feiernacht in einem 31-jährigen Rosen war von
Syrer mit einem

vom 24. August

timeter, das heißt, zehn Zen- Lissabon kehren
die Champi- Stuhlbein angegriffen
worden.
Zungenküsse ons-League-Sieger

ANKE DREHER, WELT COMMUNITY

in der Öffentlichke nach Mün- Rosen kritisierte
it wären chen zurück. Lässig che politischer Vereinnahmuauch die Versu-
erlaubt. Um die gefährlichen
tän Manuel Neuer trägt Kapi- Prügelattacke, „wo ng der
PHILIPP GUELLAND

Aerosole zu bekämpfen, (vorn) den die

anderen Seite quasi eine Seite der

loren, und ich frage mich wirklich, was derkontext diskutiert werden muss kultur. vernachlässigt der Verfasser z. B. Bel-
Behördenbedienstete sollen „Henkelpott“ fast
land-Pfalz ihre Ohren in Rhein- Koffer – es ist der wie einen te, wo denn nun die beweisen möch-
komplett begehrteste besseren Antise-
auf Durchzug stellen, Pokal des europäischen miten zu Hause sind.
während Vereinssports. Deutscher Fußball- Missbrauch der Ein derartiger
Hessen in allen öffentlichen Meis- Ereignisse bezie-
GETTY IMAGES/

Gebäuden die Fenster ter, DFB-Pokal-Sieger hungsweise von

und jetzt Opfern
engmaschige Fliegengitter durch Gewinner der Champions mitismus ist schändlich.“ des Antise-
gue: Das Triple ist Lea- Es wird Zeit, auch In der Tat.
ersetzt. für den FC
Bayern perfekt. schen Attacken die bei antisemiti-

genau sie mit „Make America great oder 250.000 ausreisepflichtige Asyl- gien, das mit einer Regierungschefin
Triumph zustande Wie der einzunehmen. Ohne
Opferperspektive
kam
er für den deutschen und was Allzu lange hat man
Wenn und Aber.

#Free
Fußball auf linker und
Seite 18

Charité-Ärzte fin
bedeutet: liberaler Seite versucht,
mischen Antisemitism den musli-

Väter und Mütter

them
wegzudefinieren us in Europa

all de
als „Auswirkung

auf Vergiftung vo n Hinweise

des Nahost-Konf
likts“.
Krieg gegen die Juden Als ob der
HERRERA

Mit großer Hoffnung blicke ich auf den again“ (analog „Holen wir unser Land anträger sich unerlaubt im Land auf- die Spitze der Corona-Betroffenheiten
in Israel einen

D
Krieg gegen die
Juden in Europa
rechtfertigen könnte.
CPJ/ CARLOS

David Quintana ist der Fall: Dass Das Gegenteil

n Nawalny
auch europäische
Juden Opfer radikaler

Ä
werden, legt die Israelhasser
as Komitee zum Wurzel des Kon-
flikts im Heiligen

Russischer Opposit
Schutz von Journalis- Land bloß. Näm-
lich die Weigerung,

ionspolitiker wird
nes jüdischen Staatesdie Existenz ei-

kommenden Wahltermin im November

ten (CPJ) hat

zurück“) meinen. Was da in den USA in halten. Das sind gefundene Fressen für bildet, und andererseits Griechenland,
mit Gegenmittel
hörden in Nicaragua die Be-
akute Lebensgefahr in Berliner Klinik behande
– eben weil er jüdisch anzuerkennen
besteht nicht. Bundesr
dazu auf-
gefordert, die Ermittlunge

lt. Sein Zustand ist

ist.

egierung fordert
gegen den Journalisten n Es gibt, wie Rosen

von Moskau „volle ernst,

keine „besseren“ richtig sagte,
Quintana einzustellen. David
Transparenz“ bei
Antisemiten. Wer
Juden angreift,

Aufklärung
tana, seines Zeichens Quin- rzte der Berliner welche Gründe
er
richtendirektor des Nach- hen davon aus,
Charité ge- tems,
könnten zum jetzigen
auch immer dafür
angibt, greift die
Onlineme- dass der nicht Zeitpunkt offene Gesellschaft
diums „Boletin Ecológico“, Kreml-Kritiker Alexej ausgeschlossen werden, derem das Gift Sarin an. Der Syrer, der

verbunden mit dem Wunsch, dass sich den vergangenen vier Jahren passiert diese Rattenfänger diesseits und jen- das mit einem Mann an der Spitze
war gehört zu dieser Rosen attackierte
am 10. Juli von den walny vergiftet wurde. Na- Charité-Sprecherin. Nawalny so die Wirkstoffklasse. und
in Graz beschmierte, die Synagoge
lienbesitzern Nelson
Immobi- Da- sich weiterhin befinde weil es Es ist so gefährlich, macht“, schrieben Merkel und
Vázquez rauf wiesen klinische im künstlichen extrem ter. Der Maas wei- ist auch für At-
Oporta und Junieth de hin, teilte eine Befun-
Sprecherin der Klinik „Sein Gesundheitszustand ist Koma. rasen bindet stark an die Cholineste- Putin Name von Russlands Präsident tacken gegen Katholiken

Zu: „Corona wird auch in der Ge-

Dávila und kaum wird in der Erklärung verantwortlich. und Lesben
mit. Der konkrete ernst, der- Die
Cruz wegen „Verleumdun
g“ Giftstoff sei bisher zeit besteht jedoch keine akute Dauererregung von loszulösen ist. wähnt. nicht er- Wenn
Präsident und Kanzler Österreichs
angezeigt worden. nicht bekannt. Die gefahr“, hieß es in Lebens- Nerven Muskeln und
Laut Me- gen deuteten aber
ersten Untersuchun der Mitteilung. bleibt also bestehen. Nawalnys Sprecherin Antisemitismus habe betonen, der
dienberichten hatte
Quintana auf eine Substanz - Cholinesterasen
sind körpereigene handlung von Vergifteten ist nur
Die Be- bestätigte
im Kurznachrich
Kira Jarmysch
„keinen Platz“, so in ihrem Land
kurz zuvor ein Interview der Wirkstoffgru aus Stoffe, die möglich. schwer Twitter tendienst muss man ihnen
mit ppe der Cholinestera unter anderem dafür die Diagnose. entgegenhalt

das amerikanische Volk mit großer ist, erinnert mich eher an ein Land wie
se-Hemmer hin. Nawalny

seits des Atlantiks. Für Trumps Bilanz trotz Nähe zu stark betroffenen Län-
zwei Mietern veröffentlich - dass der Nervenboten sorgen, Nach den Hinweisen stabil, aber er liegt „Sein Zustand ist en, dass dies eine
t, werde nun mit stoff Acetylcholin der behandeln- me Lüge ist. from-
deren Wohnungen dem Gegenmittel schnell abgebaut noch im Koma.“ Na-
auf Atropin behandelt. wird. Das ist notwen- den Berliner Ärzte auf eine walnys persönliche
weisung von Oporta An- Der prominente dig, denn wenn Nawalnys Vergiftung Wassiljewa Ärztin Anastassija Auch in Deutschland
und Cruz schen Präsidenten Kritiker des russi- zwischen Nerven sich der Transmitter russischen hat die Bundesregierung die twitterte: „Alexej zwar viele Antisemitism haben wir

schlechterfrage zum Game Changer“

zwangsgeräumt worden ist stark, er
Wladimir Putin war und Nerven oder Behörden kommt durch. Ich te, aber wenige Ideen, usbeauftrag-
In einem Telefonat waren. am Donnerstag auf
einem Flug von Sibi- ven und Muskeln ansammelt, kommt Ner- lich zur Aufklärung erneut eindring- habe
Nach den Worten keine Zweifel.“ wie dem Anti-
Vertretern gab der mit CPJ- rien nach Moskau aufgefordert. Kanz- russischer Ärzte semitismus unter
Journalist zusammengebrochen. zu einer Dauererregung der Nerven es lerin Angela Merkel (CDU) wurde Muslimen entge-
an, bisher keine offizielle Nach einer Notlandung auch der Muskeln. oder und Außen- ben Nawalny nicht vergiftet. „Wir ha- genzutreten ist. Ein
nachrichtigung über Be- er zunächst dort in Omsk wurde Cholinesterase-Hem- minister Heiko Maas (SPD)
forderten
sein Leben mit großer macht, wenn man Anfang wäre ge-
in einem Krankenhaus mer verhindern diesen eigentlich Mühe und Ar- auf

Mehrheit für den Präsidentschafts-

hören würde, Israel der Linken auf-

Chile unter Pinochet. Dieses Wutbür-

am Montag in einer

spricht, dass er tatsächlich keinen be- dern zu den sehr wenig betroffenen
klage erhalten zu die An- behandelt, ehe er wichtigen Abbau so rung in Berlin: gemeinsamen Erklä- beit gerettet“, sagte Chefarzt Alexander
haben. Laut am Wochenende des Neurotransm Murachowsk wortlich zu machen. dafür verant-
Medienberichten Berlin geflogen wurde. nach ters. Das it- gehobenen Rolle„Angesichts der heraus- konferenz i während einer Presse-
30. Juli und am 11.
fanden am kann
mit Nawalnys Ehefrau Die Ärzte seien gen sinnvoll bei manchen Erkrankun- der politischen von Herrn Nawalny in der sibirischen es auch, wenn man Hilfreich wäre
August je- in engem Aus- sein, etwa bei Alzheimer. in Omsk. „Wenn wir eine Art Stadt aufhören würde, auf der Rechten
Opposition in Russland

vom 22. August

doch bereits zwei tausch, teilte die Hier werden Cholinestera Gift gefunden ihn
Anhörungen zu dem
gerichtliche Einvernehmen mit
Charité weiter mit.
Im se-Hemmer lich
sind die dortigen
Behörden nun dring- hätten, das sich irgendwie die Flüchtlingspolitikals Keule gegen
ihr gehe die Klinik eingesetzt, damit das Acetylcholin aufgerufen, diese hätte, wäre es für bestätigt gierung zu benutzen. der Bundesre-
zu denen Quintana Fall statt, davon aus, „dass
die öffentliche Mittei- ger im Körper verbleibt. Die län- aufzuklären Tat bis ins uns viel
selbst lung zum Gesundheits Medika- – und das in voller Letzte wesen. Es wäre eine klare einfacher ge- len wird der Antisemitism In beiden Fäl-
nicht vorgeladen mente können die Transpa- Diagnose, ein
Erkrankung weder renz.“ Die Verantwortlichen „müssen klarer Zustand und eine us instru-

kandidaten entscheidet, der nicht nur

wurde.

gertum, inzwischen ja ein ubiquitäres waffneten außeramerikanischen Kon- Ländern gehört, und viele andere. An-
zustand in sei- mentalisiert, nicht
ben dem Journalisten Ne- nem Sinne ist“. Der
Ausgang der Erkran- verlangsamen noch stoppen, ermittelt und zur bekannte Be- bekämpft. Euro-
Oporta und Cruz sollen kung bleibe unsicher, Symptome etwas aber die Rechenschaft gezogen handlungsweise gewesen“, fügte pas Juden brauchen
mittlerweile abmildern. Cholines- werden“. „Wir hoffen, dass Herr Kalinitschen Anatoli Schutz. Statt-
auch gerichtlich gegen insbesondere im Bereichund Spätfolgen, terase-Hemm ny wieder ganz Nawal- Krankenhausko, ein leitender Arzt des
dessen liefern sich
Rechte und Linke
des Nervensys- er sind allzu oft selbstgerech
exmittierten Mieter die lem als Kampfmittel vielen aber vor al- guten Wünsche genesen kann. Unsere den Ärzte es, hinzu. Die behandeln- te Kämpfe um
vorgegan- bekannt: Unter an- gelten wiesen die Deutungshoh
gen sein. Sollte Quintana lie, die eine schwere auch seiner Fami- Ausreise Nawalnys Vorwürfe zurück, die semitismus. Das
eit in Sachen Anti-
schuldig befunden für Prüfung durch- auf Druck der Behör- ist, wie Elie Rosen
werden, d

die inzwischen untragbaren wirtschaft-
lichen und sozialen Zustände in diesem
großartigen Land wiederherzustellen
vermag, sondern auch die USA wieder
zu einem berechenbaren und zuver-
lässigen Partner macht.
JOHANN HAMMANN, WELT COMMUNITY
Ich kann dem Kommentar nur in Gän-
ze zustimmen, insbesondere freut
mich, wie haarscharf der Unterschied
Phänomen, wird von Leuten wie Ban-
non in den USA oder Kubitschek hier
in Deutschland angeheizt. Leider reicht
die Geduld vieler Menschen nicht mehr
aus, um sich mal deutlich zu machen,
wie dünn deren intellektuelles Fun-
dament ist, und da braut sich dann
schnell ein Geschwurbel von mögli-
chen Theorien zusammen, bereit dazu,
mit Trump oder der AfD ein Ventil zu
finden. Es ist schade, dass die west-
flikt begonnen hat. Allerdings Bundes-
Ihre Post an: polizei und Nationalgarde auf das ei-
DIE WELT, Brieffach 2410, 10888 Berlin,
gene Volk zu hetzen, halte ich nicht
Fax: (030) 2591-71606, E-Mail: forum@welt.de
unbedingt für ein Ruhmesblatt. Wei-
Leserbriefe geben die Meinung unserer Leser terhin kann man ihm zugutehalten,
wieder, nicht die der Redaktion. Wir freuen
dass er China in die Schranken gewie-
uns über jede Zuschrift, müssen uns aber das
Recht der Kürzung vorbehalten. Aufgrund der
sen hat, und da sind die USA und Aust-
sehr großen Zahl von Leserbriefen, die bei ralien gerade von der EU ziemlich
uns eingehen, sind wir leider nicht in der Lage, allein gelassen worden. Gegen Trump
jede einzelne Zuschrift zu beantworten. spricht aber tatsächlich die Untermi-
nierung der eigenen Sicherheitspolitik,
Die Faktenlage wird bei diesem Thema
recht selektiv verwendet. Nachdem
Politikerinnen lange ohne jede Fak-
tenlage über Väter herzogen, stellt das
BIB, Bundesinstitut für Bevölkerungs-
forschung, fest, dass die Belastung von
Vätern durch Hausarbeit im Lockdown
mehr gestiegen ist als von Müttern.
Das, obwohl Väter laut der Studie Zeit-
verwendung von Destatis ohnehin
dererseits nennt der Verfasser
Deutschland mit Frau Merkel, die gar
nicht für Lockdown und Exit zuständig
ist. Dies ist Länderzuständigkeit. Al-
lerdings trat sie nach den Absprachen
mit den Ministerpräsidenten gern vor
die Kameras. Die Bundestagsbeschlüsse
folgten den Ländern. Über die Kausali-
täten der Verbreitung von Corona ist
noch wenig bekannt.
GEORG KUTSCHKE, KARLSTEIN

WELT kooperiert mit „El País“ (Spanien),
„Gazeta Wyborcza“ (Polen), „La Repubblica“
(Italien), „Le Figaro“ (Frankreich), „Le Soir“
(Belgien), „Tages-Anzeiger“ und „Tribune de
Genève“ (beide Schweiz)
Verantwortlich im Sinne des Pressegesetzes:
Seite 1: Christian Gaertner Deutschland: Clau-
dia Kade Ausland: Klaus Geiger Forum: Eva Marie
Kogel Wirtschaft/Finanzen: Olaf Gersemann Immo-
bilien: Michael Fabricius Sport: Matthias Brügelmann
Gesellschaft: Dagmar Rosenfeld Wissen: Dr. Pia Hei-
nemann Feuilleton: Dr. Mara Delius Panorama: Dag-
mar Rosenfeld Alle: c/o Axel Springer SE, 10888 Ber-
lin. Anzeigen: Judith Umlauf, Axel Springer SE,
10888 Berlin
Axel Springer SE vertreten durch den Vorstand 65. Tel.: 030 / 259 10. DIE WELT wird als Zeitung und www.presse-monitor.de, E-Mail: info@presse-moni- dem Verlag schriftlich sieben Tage vor Monatsende schen Wertpapierbörsen. Keine Gewähr für unveröf-
Dr. Mathias Döpfner (Vorsitzender), Jan Bayer, digital vertrieben. Alle Rechte vorbehalten. Informa- tor.de. Für Syndication-Rechte wenden Sie sich an vorliegen. Kundenservice: Tel. 0800 / 935 85 37. fentlichte Kursnotierungen. Für unverlangt einge-
Dr. Stephanie Caspar, Dr. Julian Deutz tionen zum Datenschutz finden Sie unter nachdrucke@welt.de. Abonnementpreis in Deutsch- E-Mail: kundenservice@welt.de ISSN 0173-8437. sandtes Material keine Gewähr.
Geschäftsführer Print: Christian Nienhaus Verlagsleiter www.welt.de/datenschutz. Sie können diese auch land monatlich 58,90 Euro; das Kombi-Abonnement DIE WELT, USPS No. 0603-590. Es gilt die WELT- Sie erreichen die Redaktion unter:
Print: Ralf Hermanns, Stv. Heiko Rudat Anzeigen: Judith schriftlich unter Axel Springer SE, Datenschutz, Axel mit der WELT AM SONNTAG monatlich 60,90 Euro; Preisliste Nr. 98, gültig ab 1.1.2020, sowie die Preislis- DIE WELT, Brieffach 2410, 10888 Berlin
Umlauf WELT Editorial Studio: Matthias Leonhard Springer Straße 65, 10969 Berlin anfordern. Die Rech- Versandzusatzkosten im Ausland: Europa 19,40 Euro; te Märkte, Ergänzung zur WELT-Preisliste Nr. 98, Telefon: 030/25 910
Verlag und Druck: Axel Springer SE Vertrieb: Sales Im- te für die Nutzung von Artikeln für elektr. Pressespie- weltweit 83,70 Euro. Das Abonnement kann zum Mo- gültig ab 1.1.2020. E-Mail: anzeigen@welt.de. Fax: Fax: 030 / 25 91 71 606
pact GmbH & Co. KG; alle 10888 Berlin, Axel-Springer-Str. gel erhalten Sie über PMG Presse-Monitor GmbH, natsende beendet werden, Abbestellungen müssen 030 / 58 58 91. Amtliches Publikationsorgan aller deut- E-Mail: redaktion@welt.de

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
4 POLITIK
KOMMENTAR
Ein Chaos, das
absehbar war
F
ANETTE DOWIDEIT
ür Rückkehrer aus dem Sommer-
urlaub ist es momentan nicht
leicht, bei den Corona-Testregeln
durchzusteigen. Noch vergangene Wo-
che galt die politische Ansage, jeder Aus-
landsreisende müsse sich auf eine Anste-
ckung mit dem Virus testen lassen, ver-
pflichtend, dafür kostenlos. Jetzt soll
wieder alles anders sein. Bundesgesund-
heitsminister Jens Spahn (CDU) einigte
sich mit den Gesundheitsministern der
Länder am Montag darauf, wieder weni-
ger zu testen. Wer nicht aus einem Risi-
kogebiet zurückkehrt, soll nun nicht
mehr an die Teststation. Wenn er dies
doch freiwillig tun möchte, soll er selbst
zahlen. Und wer wiederum aus einem Ri-
sikogebiet kommt, soll auch noch nicht
sofort getestet werden. Stattdessen
müssen solche Reiserückkehrer sich
künftig für 14 Tage in Quarantäne bege-
ben, einen Test dürfen sie frühestens
fünf Tage nach ihrer Rückkehr machen.
Wichtige Details sind aber unklar. Die
Minister konnten sich noch nicht eini-
gen, ab wann die neuen Regelungen gel-
ten sollen: Mitte September oder erst
Anfang Oktober? Offen ist auch, ob Ur-
lauber aus Risikogebieten demnächst ih-
re Tests selbst bezahlen müssen. Am
Donnerstag berät sich Bundeskanzlerin
Angela Merkel (CDU) mit den Minister-
präsidenten der Länder, dann könnten
diese Fragen wieder auf den Tisch kom-
men. Die Lage wirkt chaotisch.
Klar ist: Es ist sinnvoll und notwendig,
die Zahl der Tests deutlich zu reduzie-
ren. Das Robert-Koch-Institut hatte ver-
gangene Woche gewarnt, dass die Testla-
bore im Land durch den Ansturm der
Reiserückkehrer von einer Welle an aus-
zuwertenden Tests überspült würden
und kaum noch mit deren Auswertung
hinterher kämen. Ein Problem ist das
vor allem deshalb, weil den Laboren
durch all die Urlauber-Tests wertvolle
Zeit fehlt, um dringend benötigte Tester-
gebnisse für die Mitarbeiter von Kran-
kenhäusern und Pflegeheimen zu liefern.
Dort also, wo die wirklich Verletzlichs-
ten versorgt werden, entstanden durch
die Massentests Wartezeiten.
Für das Planungschaos sind die Politi-
ker auf Bundes- und Länderebene ver-
antwortlich. Sie hätten wissen müssen,
dass Deutschland auf diese prekäre Lage
zusteuert. Denn der Verband der Labore
hatte gewarnt: Massentests im jetzigen
Umfang könnten sie kaum schultern. Da-
für fehlen ihnen das Personal und die
Chemikalien für die Tests. Letztere las-
sen sich nicht in großem Umfang auf
Vorrat kaufen, weil ihre Haltbarkeit
schnell abläuft. Und da überall auf der
Welt getestet wird, aber nur eine Hand-
voll Hersteller die Chemikalien verkauft,
gibt es Lieferengpässe.
Eine vorausschauende, verantwor-
tungsvolle politische Planung hätte dies
einkalkulieren müssen – und zumindest
auf kostenlose Tests für Reiserückkehrer
aus Risikogebieten hätte man deshalb
von Anfang an verzichten sollen.
anette.dowideit@welt.de
Dieser Streit offenbart die wachsende Nervosität in der Krise
A
In der erneuten Zuspitzung der Corona-Krise fordert so mancher Verantwortliche wieder ein bundesweit einheitliches Vorgehen. Was steckt dahinter?
m Montagabend, kurz vor 22 Uhr,
platzte Heiner Garg der Kragen.
„Dass nun ausgerechnet @Mar-
kus_Soeder 15 anderen Ländern mal wie-
der die Welt erklären möchte“, twitterte
Schleswig-Holsteins ansonsten eher zu-
rückhaltend kommunizierender Gesund-
heitsminister mit Blick auf frühere Coro-
na-Alleingänge Bayerns samt Testpannen,
sei „schlicht grotesk“. Ministerpräsident
Söder, so der FDP-Mann weiter, möge
sich künftig „auf Bayern konzentrieren“
und die anderen Länder ihre Arbeit ma-
chen lassen. „Seine Appelle und Beleh-
rungen braucht wirklich niemand.“
VON ULRICH EXNER
Ende der Durchsage. Das Coronavirus
greift nicht nur die Gesundheit der Infi-
zierten an. Es strapaziert auch zusehends
die Nerven der verantwortlichen Politi-
ker und die föderalen Beziehungen der 16
Bundesländer untereinander.
Gerade mal gut drei Monate ist es her,
dass sich die Bundeskanzlerin und die
Ministerpräsidentinnen und Minister-
präsidenten der Länder darauf geeinigt
haben, die Bekämpfung des Coronavirus
im Wesentlichen in die Hände der Bun-
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
G
erade mal 18 Tage ist die
Testpflicht für Reiserück-
kehrer aus Risikogebieten
in Kraft. Geht es nach
Bundesgesundheitsminis-
ter Jens Spahn (CDU) und den meisten
seiner Kollegen in den Ländern, soll da-
mit aber bald schon wieder Schluss sein.
VON KAJA KLAPSA UND GELI TANGERMANN
In einer Schaltkonferenz am Montag
schlugen sie mehrheitlich vor, die Test-
pflicht nach dem Ende der Sommerreise-
saison abzuschaffen und den Rückkeh-
rern wieder eine 14-tägige Quarantäne
vorzuschreiben. Unterbrochen werden
könne die häusliche Isolation nur, wenn
die Betroffenen nach frühestens fünf Ta-
gen einen Corona-Test machten und die-
ser anschließend negativ ausfiele. Ob die
Regelung tatsächlich umgesetzt wird, soll
bei den Beratungen der Ministerpräsiden-
ten mit Kanzlerin Angela Merkel (CDU)
am Donnerstag entschieden werden.
Der Unterschied zur aktuell geltenden
Regelung: Bisher kann der Corona-Test
bereits im Risikogebiet 48 Stunden vor
Einreise nach Deutschland oder direkt
nach der Ankunft gemacht werden, etwa
am Flughafen. Die Regelung stößt aller-
dings auf Kritik, da mögliche Infektionen
kurz vor Abreise oder im Flugzeug wegen
des kurzen Zeitfensters nicht von dem
Test erfasst werden können. Die nun dis-
kutierte Vorgabe, in jedem Fall nach der
Rückkehr fünf Tage zu Hause zu bleiben,
soll diese Lücke schließen.
„Die Pflichttests waren notwendig, um
den starken Rückreiseverkehr zu kontrol-
lieren und um gleichzeitig zu verhindern,
dass die Reisenden lange in Quarantäne
ausharren“, erklärt ein Sprecher des Bun-
desgesundheitsministeriums WELT.
„Nach der Ferienzeit kehren wir jetzt zur
langfristig tragfähigen Quarantäneregel
zurück.“ Auf ein genaues Datum einigten
sich die Gesundheitsminister nicht, als
möglicher Termin gilt Mitte September.
Dann enden im letzten Bundesland Ba-
den-Württemberg die Sommerferien.
Das baldige Ende der Reisezeit ist je-
doch nicht der einzige Grund für die Ab-
kehr von der Testpflicht. Hauptursache
dürfte die hohe Auslastung der Labore
sein, welche die Testergebnisse auswer-
ten. Seit Wochen warnen Laborverbän-
de die Politik vor Kapazitätsgrenzen.
Ende vergangener Woche ging nach In-
formationen des „Tagesspiegels“ ein in-
ternes Schreiben der Laborleiter an den
Berliner Bürgermeister Michael Müller
(SPD) und Gesundheitssenatorin Dilek
Kalayci (SPD) ein – unterschrieben vom
Chefvirologen der Charité, Christian
Drosten. In diesem wurde empfohlen,
die kostenlosen Corona-Tests an Flug-
häfen wieder einzustellen. Wegen der
„weltweiten Kontingentierung der
zwingend benötigten Reagenzien und
Verbrauchsmaterialien“ gingen die Ka-
pazitäten zur Neige, hieß es.
Konsequenzen folgten schnell. „Wenn
wir wochenlang Volllast fahren in dem
Bereich, werden wir Material- und Perso-
nalprobleme bekommen“, räumte ein
Sprecher des Bundesgesundheitsministe-
riums am Montag ein, als Spahn sich mit
seinen Amtskollegen zusammentelefo-
nierte. In Berlin liegt die Auslastung der
Labore nach Angaben des Senats derzeit
bei 93 Prozent. Bundesweit wurden ver-
gangene Woche nach Angaben des Bun-
desgesundheitsministeriums von 1,2 Mil-
lionen Testkapazitäten 825.000 genutzt.
Für Markus Söder (CSU), Ministerprä-
desländer zu legen. Damit wollte man
zum einen dem Umstand Rechnung tra-
gen, dass sich Covid-19 in Ländern wie
dem dünn besiedelten Mecklenburg-Vor-
pommern deutlich schwerer tat als in
den dicht besiedelten Regionen des
Ruhrgebiets. Auch waren zum Beispiel
Bayern und Baden-Württemberg im Sü-
den der Republik wesentlich stärker be-
troffen als Sachsen oder Schleswig-Hol-
stein im Osten und Norden.
Die Regionalisierung der Pandemie-
Bekämpfung war also auch eine Flexibili-
sierung. Zugleich verschaffte sie den ver-
schiedenen Regierungschefs gerade in
den Lockerungsphasen auch die Gelegen-
heit zu medienwirksamen landesväterli-
chen beziehungsweise landesmütterli-
chen Auftritten. Jetzt wird es gerade wie-
der schwieriger. Die Zahl der Infektionen
und der schlechten Nachrichten nimmt
zu. Und damit – ein Schelm, wer Böses
dabei denkt – auch der Ruf nach einheitli-
chen Lösungen. Es ist ja nicht nur Bay-
erns Markus Söder (CSU), der darauf
dringt, die „Zügel“ bundesweit „wieder
anzuziehen“, möglichst im Gleichschritt
aller 16 Bundesländer für mehr Konse-
quenz im Kampf gegen die Pandemie, hö-
here Bußgelder für Maskenmuffel und
* DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
onsschutzgesetz sieht im Falle einer mut-
willigen Verbreitung des Virus sogar Haft-
Ahnungslosigkeit
strafen vor.
Gleichzeitig ist es in vielen Bundeslän-
dern schwer, überhaupt einen Einblick in
die Überwachungsmechanismen zu be-
regiert mit
kommen. In den Gesundheitsministerien
wird an die Gesundheitsämter in den
Kommunen verwiesen – „die machen das
sehr gut, und das liegt allein in deren Ver-
Statt Pflichttests soll es für Reiserückkehrer
antwortung“, heißt es zum Beispiel in
Hessen. Einen Austausch von Statistiken
aus Risikogebieten erst mal nur eine Quarantäne geben.
zwischen Ministerium und Ämtern vor
Ort gebe es nicht – und damit auch keine
Doch kaum jemand weiß, ob die Kontrollen ausreichen werden
zentrale Erfassung von Verstößen. In
Thüringen betont eine Ministeriumsspre-
cherin, dass die Frequenz der Anrufe bei
Personen in Quarantäne Sache der Ge-
sundheitsämter sei. „Dazu gibt es keine
zentralen Vorgaben.“ In Brandenburg ver-
weist man auf die hohe Auslastung der
Gesundheitsämter in Zeiten der Pande-
mie. Da wolle man die Ämter nicht noch
mit zusätzlichen Meldepflichten belasten.
So engagiert also die Bundesländer
über die Quarantäne diskutieren, so we-
nig wissen sie zum Teil über die Einhal-
tung bisheriger Regeln und damit über
den tatsächlichen Nutzen. In Nordrhein-
Westfalen betont der zuständige Ministe-
riumssprecher, dass „nicht alle sich in
Quarantäne befindenden Personen 14 Ta-
ge 24 Stunden am Tag kontrolliert wer-
den“ könnten. In erster Linie seien Soli-
darität und Verantwortung der Bürger ge-
fragt. „Das verhält sich zum Beispiel im
Straßenverkehr nicht anders.“
Einen Überblick über das Ausmaß der
Verstöße gibt ausnahmsweise Schleswig-
Holstein, wo die Vorfälle offenbar auch an
das Gesundheitsministerium weitergege-
ben werden. „Nach den bisher hier vorlie-
genden Angaben der zuständigen Kreise
und kreisfreien Städte gab es bislang rund
35 Fälle, in denen aufgrund einer Verlet-
DPA/MARIJAN MURAT
zung der Quarantänepflicht oder auf-
grund der fehlenden Meldung beim zu-
ständigen Gesundheitsamt nach der Ein-
reise ein Bußgeld verhängt wurde“, so ei-
ne Sprecherin des Ministeriums.
Bei den geplanten Neuregelungen für Reiserückkehrer aus Risikogebieten gibt es einige Ungereimtheiten Und was sagen eigentlich die Arbeit-
geber, wenn sich Mitarbeiter nach ei-
nem Aufenthalt im Risikogebiet nicht
sident von Bayern, kein hinreichender „Die Tests sollten vor allen Dingen dem Einführung der Testpflicht argumentierte wie bisher sofort testen lassen können
Grund, um die Testpflicht wieder abzu- medizinischen Personal zur Verfügung Bundesgesundheitsminister Spahn stets, – sondern erst nach fünf Tagen in Qua-
schaffen. Im Bayerischen Rundfunk kriti- stehen sowie Kindern und Personal in diese sei auch eine Reaktion darauf, dass rantäne? Zur Arbeit könnten sie damit
sierte er Spahns Vorstoß: „Der Urlaub ist Schulen und Kitas“, heißt es in einem die bereits geltende 14-tägige Quarantäne- realistischerweise erst nach sieben
genau das Risiko, vor dem wir immer ge- Brief der stellvertretenden SPD-Frakti- pflicht nicht umfassend in den Kommu- oder acht Tagen kommen, je nachdem,
warnt haben.“ Die Überlegung, Tests ab- onschefin Bärbel Bas und der gesund- nen durchgesetzt werden könne. Die wie lange sie auf das Testergebnis war-
zuschaffen oder zu begrenzen, halte er heitspolitischen Sprecherin Sabine Ditt- Testpflicht am Flughafen, an Autobahn- ten müssen. „Die wechselnden und un-
„für nicht durchdacht“. Das Argument, mar, der WELT vorliegt. raststätten oder Busbahnhöfen sollte da- terschiedlichen Signale aus der Politik
die Testkapazitäten seien jetzt ausge- Karin Maag (CDU), Sprecherin der her ein zusätzliches Instrument sein, um irritieren Arbeitgeber ebenso wie Be-
schöpft, greife nicht. Es sei noch fast ein Unionsfraktion im Bundestag für Ge- die Infektionsgefahr niedrig zu halten. schäftigte“, heißt es aus der Bundesver-
Viertel der Kapazitäten frei. sundheitspolitik, pflichtet bei: Da rund 40 Aber kann die Quarantänepflicht heute einigung der Deutschen Arbeitgeber-
Aber ist dem tatsächlich so? „Wenn wir Prozent der derzeit bundesweit erfassten besser kontrolliert werden? Stichproben- verbände. „Unsere Erwartung an die
75 Prozent Auslastung haben, heißt das Neuinfektionen auf Reiserückkehrer zu- haft würden die Menschen in ihren Woh- politisch Verantwortlichen ist eine ab-
nicht, dass die weiteren 25 Prozent ge- rückgeführt würden, seien zwar „breit an- nungen angerufen, sagt etwa ein Spre- gestimmte Test- und Quarantänestra-
nutzt werden können“, sagt Cornelia gelegte Testungen bei dieser Personen- cher der Hamburger Gesundheitsbehör- tegie, die sowohl die arbeitsschutz-
Wanke, Sprecherin des Verbands der Ak- gruppe derzeit besonders wichtig“. Nach de. Zuständig seien hierfür die Gesund- rechtlichen Gesichtspunkte, aber auch
kreditierten Labore in der Medizin, Ferienende sollte man sich jedoch „wie- heitsämter, in anderen Bundesländern die erheblichen ökonomischen Auswir-
WELT. Der Verband vertritt mehr als 200 der auf gefährdete Gruppen und Beschäf- sind auch die Ordnungsämter involviert. kungen berücksichtigt“, heißt es. Dazu
Labore, die etwa 90 Prozent der Testka- tigte im Gesundheitswesen, besonders in Die Kapazitäten für die Überwachung sei- gehöre die Klarstellung im Infektions-
pazitäten in Deutschland bereithalten. der Pflege, konzentrieren“, so Maag. en dabei jedoch von Amt zu Amt sehr un- schutzgesetz, „dass der amtlich ange-
Dauerhaft könne man weder Material Die Sprecherin der Grünen für Infekti- terschiedlich. An Stellen, an denen es ein ordnete Arbeitsausfall auch von den
noch Menschen „auf Anschlag“ einsetzen. onsschutz im Bundestag, Kordula Schulz- „hohes Ausbruchsgeschehen“ gebe, seien Ländern zu tragen ist“.
Zudem sei die Auslastung diese Woche Asche, unterstützt die Neuregelung eben- die Kräfte primär mit der Verfolgung von Kritisch zur Quarantänepflicht positio-
bereits auf 85 Prozent gestiegen, der falls, weist aber auch darauf hin, dass man Infektionsketten beschäftigt. Künftig niert sich auch die Kassenärztliche Bun-
Rückstau nicht bearbeiteter Tests habe „sehr schnell“ bemerken konnte, dass es werde das Augenmerk nun aber auch desvereinigung. „Letztlich bedeutet dies
am Montag bei mehr als 25.000 gelegen, an der Ausgestaltung der Testpflicht stärker auf die Reiserückkehrer in Qua- für jeden Rückkehrenden aus einem Risi-
so Wanke. Der Laborverband begrüßt da- „massiv“ hake. „Die verantwortlichen Mi- rantäne gelegt – das gelte insbesondere kogebiet, dass er mindestens fünf Tage
her die Abkehr von der Testpflicht aus- nisterinnen und Minister und auch der für die Herbstferienzeit. zusätzlichen Urlaub nehmen muss oder
drücklich, fordert jedoch, dass diese bald- Bundesgesundheitsminister tun jetzt so, Der Bußgeldrahmen variiert je nach aber als Selbstständiger eine Woche aus-
möglichst aufgehoben werden soll – und als wäre die Überbelastung der Kapazitä- Bundesland – in Hamburg müssen Qua- fällt“, sagt der stellvertretende Vorstands-
nicht erst nach Ende der Sommerferien. ten vom Himmel gefallen.“ rantänebrecher mit bis zu 10.000 Euro vorsitzende Stephan Hofmeister. Im End-
Auch aus dem Bundestag kommt viel Doch wie realistisch ist die Umsetzung rechnen, in Niedersachsen und Branden- effekt würde dies eine Reisebeschränkung
Zustimmung für ein Ende der Testpflicht. der neuen Regelung in der Praxis? Bei der burg mit bis zu 25.000 Euro. Das Infekti- „durch die Hintertür“ darstellen.
höhere Strafen bei Quarantäneverstößen allerdings mit an Sicherheit grenzender kommt, ist nicht ganz ausgeschlossen, Manuela Schwesig (SPD) erteilte Forde-
zu sorgen. Auch der Regierungschef des Wahrscheinlichkeit nicht beschlossen aber doch eher unwahrscheinlich. Gerade rungen etwa nach bundesweiten Ober-
Saarlands Tobias Hans (CDU) und Ham- werden. Die meisten Länder, darunter in den ostdeutschen Ländern mit ihren grenzen für Veranstaltungen und private
burgs Erster Bürgermeister Peter Nordrhein-Westfalen und Niedersachsen, nach wie vor recht geringen Infektions- Feierlichkeiten eine Absage.
Tschentscher (SPD) sprachen sich für sehen in den Betrieben derzeit keinen be- zahlen halten die Regierungschefs ohne- Auf der anderen Seite der Interessen-
mehr „Einheitlichkeit“ aus. sonderen Regelungsbedarf durch die Poli- hin ziemlich wenig von Verschärfungen lagen würden sich westdeutsche Länder
Gemeinsame Regeln, so Tschentscher, tik. An den Arbeitsplätzen, an denen es der Corona-Regeln – erst recht nicht, mit relativ strikten Corona-Regeln wie
„machen die Maßnahmen verständli- geboten sei, so heißt es zum Beispiel in wenn es um Eingriffe in die Privatsphäre Niedersachsen oder Schleswig-Holstein
cher“. Und in der Folge würden sie von Niedersachsen, würden sich Arbeitgeber geht. Dort ist man weiterhin auf Locke- wohl auf bundeseinheitliche Regeln ein-
mehr Menschen auch besser eingehalten und Arbeitnehmer ohnehin ausgespro- rungskurs: Mecklenburg-Vorpommern lassen wollen – allerdings nur, wenn
und wirkten auch besser. Gerade wenn es chen verantwortungsbewusst verhalten. hat gerade am Dienstag auch den Tages- diese gerade keine weiteren Lockerun-
um die Zurücknahme von Lockerungen In den Fokus genommen werden sol- tourismus wieder zugelassen. In Sachsen- gen der derzeit geltenden Beschränkun-
beziehungsweise die Verschärfung von len stattdessen die Problemgruppen, die Anhalt denkt Ministerpräsident Rainer gen zur Folge hätten.
Auflagen und Strafen gehe, so Hans, „wä- nach Einschätzung der meisten Exper- Haseloff (CDU) über die Öffnung von Immerhin: Bayerns Ministerpräsident
re es wünschenswert, wenn Bund und ten vor allem für den erneuten Anstieg Sporthallen und Stadien für Zuschauer hat sich mit seiner forschen Corona-Poli-
Länder sich dabei auf ein gemeinsames der Infektionszahlen verantwortlich nach. tik in Kiel nicht ausschließlich Feinde ge-
Vorgehen einigen könnten“. sind. Die Reiserückkehrer aus Risikoge- Sachsens Ministerpräsident Michael macht. Im Gegenteil. Tobias Koch, Frakti-
Also treffen sich Bundeskanzlerin und bieten, zu denen inzwischen nach Spa- Kretschmer (CDU) widersprach Söders onsvorsitzender der CDU-Landtagsfrak-
Ministerpräsidenten an diesem Donners- nien mit den Balearen auch ein Großteil Forderung nach gemeinsamen Regeln al- tion, sprach sich am Dienstag als erster
tag zum ersten Mal seit Mai wieder zu ei- der französischen Mittelmeerküste so- ler Länder besonders deutlich. Es habe führender norddeutscher Politiker expli-
ner Videokonferenz, um gemeinsam über wie die meisten Balkanstaaten gehören. überhaupt keinen Sinn, einheitlich gegen zit für Markus Söder als kommenden
das weitere Vorgehen zu beraten. Gespro- Und die Party- und Feierwilligen, für die den Erreger vorzugehen. Das Entschei- Kanzlerkandidaten der Union aus. Seine
chen werden soll unter anderem über derzeit bundesweit unterschiedlichste dende sei, jetzt „nicht mit Kanonen auf persönliche Favoritenkonstellation beste-
Test- und Quarantänepflichten für Rei- Begrenzungen gelten. Von maximal zehn Spatzen zu schießen“ und alles zu verall- he darin, mit dem CSU-Chef als Spitzen-
serückkehrer aus Risikogebieten und eine über 50, 75 oder 250 bis maximal 500 gemeinern. In Ländern mit hohen Infek- kandidat in die Bundestagswahl 2021 zu
Vereinheitlichung der Regeln für private Teilnehmern ist so ziemlich alles mög- tionszahlen müsse entschieden gehandelt ziehen, sagte Koch nach Angaben des
und öffentliche Feiern. lich. Je nachdem, in welchem Bundes- werden. Dort seien auch Maßnahmen nö- NDR. So gesehen zahlt sich Söders for-
Auch die von CDU-Chefin Annegret land gerade gefeiert wird. tig, „die wir beispielsweise in Sachsen scher und medienwirksamer Umgang mit
Kramp-Karrenbauer angeregte Masken- Dass man am Donnerstag an diesem nicht treffen müssen“. Auch Mecklen- der Corona-Krise dann doch auch im
pflicht am Arbeitsplatz soll thematisiert, Punkt zu einer einheitlichen Lösung burg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Norden aus.
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung

DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
D
ie Vorsitzende der Links-
partei Katja Kipping wirbt
für eine linke Mehrheit
und auch die SPD-Vorsit-
zenden scheinen nicht
abgeneigt. Doch es gibt große inhaltli-
che Differenzen – auch mit den Grünen.
WELT traf Kipping zum Gespräch in ih-
rem Büro in Berlin.
VON LUISA HOFMEIER
WELT: Frau Kipping, wie gut kennen
Sie eigentlich Olaf Scholz?
KATJA KIPPING: Bisher habe ich ihn vor
allem als Finanzminister erlebt. Und es
gab auch schon mal ein Gespräch. Aber
natürlich ist der Kontakt als Parteivor-
sitzende mit den SPD-Vorsitzenden viel
direkter.
Die SPD hat ihn zu ihrem Kanzlerkan-
didaten gemacht. Wie ist Ihre Mei-
nung zu ihm?
Es ist kein Geheimnis, dass mir inhalt-
lich andere Sozialdemokraten näher
stehen. Entscheidend ist aber: Ob sich
das gesamte SPD-Führungspersonal
verlässlich darauf verständigt, dass die
CDU in die Opposition gehört. Ich
meine, wir brauchen soziale Mehrhei-
ten links der Union – nicht als Selbst-
zweck, sondern um die soziale Spal-
tung zu überwinden und Klimaschutz
Höcke hält sich Kandidatur für Bundestag offen
U
Im MDR-„Sommerinterview“ verurteilt Thüringens AfD-Chef den Ausschluss von Andreas Kalbitz
m das Interview mit Björn Hö-
cke gab es schon große Aufre-
gung, noch bevor überhaupt ein
Wort gesprochen war. Sogar Mitarbei-
ter des MDR, der Höcke in einer „Som-
merinterview“-Reihe als einen von
sechs Vertretern der im Erfurter Land-
tag vertretenen Parteien befragt, hatten
gegen die Einladung des Thüringer AfD-
Chefs protestiert.
VON CLAUS CHRISTIAN MALZAHN
„Als Beschäftigter des MDR bin ich
überhaupt nicht einverstanden mit der
Entscheidung meines Arbeitgebers,
Björn Höcke zu interviewen“, twitterte
etwa der Sportreporter Max Zeising un-
ter dem Hashtag „#KeineMinuteAfD“.
Der RBB stellte nach einem heftig kriti-
sierten Interview mit dem aus der AfD
geworfenen Brandenburger Andreas
Kalbitz gleich die ganze „Sommerinter-
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
in ERKLÄRUNGSNOT kommen“
„Die Grünen werden
und Entspannungspolitik in die Wege
zu leiten.
Sie deuten es selbst an: Von dem Teil
der SPD, für den Olaf Scholz steht,
sind Sie inhaltlich weit entfernt.
Trotzdem lautet Ihr Kurs, eine linke
Regierung anzustreben – also Rot-
Rot-Grün. Wie soll das funktionieren?
Alles, was notwendig ist, um die großen
Krisen zu entschärfen, braucht einen
politischen Kurswechsel, den die Union
aber blockieren würde: Schutz vor Ar-
mut, die Mitte besserstellen und mit
Klimaschutz und Entspannungspolitik
dafür sorgen, dass wir eine Zukunft auf
diesem Planeten haben. Ich bin zuver-
sichtlich, dass sich die Linke für solch
einen sozial-ökologischen Aufbruch
einsetzt. Mit welchem Ziel und wie re-
giert wird, ist dennoch natürlich eine
Frage, die in einer lebendigen Partei dis-
kutiert wird.
Welche roten Linien ziehen Sie für ein
Bündnis mit SPD und Grünen?
In der Linken gibt es seit ihrer Neube-
gründung klare Haltelinien, die gelten:
keinen Sozialabbau, keine Privatisie-
rung öffentlicher Daseinsvorsorge und
keine Kampfeinsätze der Bundeswehr.
Die Außenpolitik wäre sicherlich der
größte Knackpunkt. Wäre ein denkba-
view“-Reihe ein. Viel zu harmlose Fra-
gen an einen Rechtsextremisten, lautete
der Vorwurf. Die Latte für MDR-Mode-
rator Lars Sänger, der Höcke ins Gebet
nahm, lag also hoch.
35 Minuten lang dauerte das Ge-
spräch, das live gesendet und zeitgleich
in sozialen Medien kommentiert wurde.
Höcke dürfe gar nicht ausreden, kriti-
sierten die einen – der Moderator frage
nicht scharf genug nach, die anderen.
Noch während der Sendung verteidigte
der Sender seinen Journalisten: „Unser
Moderator kann seinem Interviewgast
nicht den Mund verbieten. Er stellt kri-
tische Fragen, hakt auch mehrfach nach
und stellt viele Aussagen seines Gegen-
übers richtig, wenn diese falsch sind“,
hieß es auf Twitter. Das kann man so
stehen lassen. Im Gegensatz zum Kal-
bitz-Gespräch des RBB im Juli unter
Weidenbäumen mit Seeblick fiel das
MDR-„Sommerinterview“ mit Höcke
POLITIK 5
Ja. Den größten Dienst, den wir der De-
mokratie leisten können, ist eine Pola-
risierung im demokratischen Spektrum
– und zwar zwischen CDU und uns. Wir
werden all die Enttäuschten nicht mit
technokratischer Sprache erreichen.
Sie sagen, Polarisierung ist gut für die
Demokratie. Gilt das auch für die AfD?
Nein, deswegen sprach ich vom demokra-
tischen Parteienspektrum. Der Rechtspo-
pulismus lebt davon, dass er sich als wi-
derständig gegen „die da oben“ präsen-
tiert. In der Realität will er aber nichts an
den Machtverhältnissen ändern, sondern
Linke-Chefin Katja Kipping
nur die Gefühle derjenigen, die wenig ha-
ben, gegen jene mobilisieren, die noch
attackiert die Grünen –
weniger haben oder anders sind. Statt Re-
bellion nach oben steht der Rechtspopu-
ausgerechnet beim Klimaschutz.
lismus für Treten nach unten.
Sie hält ihnen vor, aus
Wird es für die Bundestagswahl bei
Opportunismus einen
der Linkspartei wieder ein Team aus
Spitzenkandidaten geben – und wer-
konsequenten Kurs aufzugeben
den Sie Teil davon sein?
Diese Frage wird die Partei voraussicht-
lich im März 2021 entscheiden.
Auf dem Parteitag im Oktober steht
die Wahl des Parteivorstands an. Ihre
Satzung besagt, dass kein Amt länger
als acht Jahre von derselben Person
besetzt sein soll. Solange sind Sie in-
zwischen im Amt. Machen Sie trotz-
dem weiter?
Es ist abgestimmt, dass ich Ende dieses
Monats meine Entscheidung kundtun
werde.
Ist ein Beschluss geplant, in dem der
Parteitag seine Absicht erklärt, eine
Regierungsbeteiligung anzustreben?
Wir müssen uns auf dem Parteitag si-
cherlich darauf verständigen, was unse-
re gesellschaftliche Aufgabe ist. Und da
geht es zunächst um Inhalte. Aber ich
werbe ganz offen für neue linke Mehr-
heiten. Dafür Brücken zu bauen und Al-
lianzen für den sozial-ökologischen Auf-
bruch innerhalb und außerhalb des Par-
MARTIN U. K. LENGEMANN/WELT
laments zu schmieden.
In Berlin ist die Linke schon an der Re-
gierung beteiligt. Auf dem Landespar-
teitag am Wochenende hat die dortige
Vorsitzende „landeseigene oder ge-
nossenschaftliche Kaufhäuser“ gefor-
dert. Hintergrund ist die geplante
Schließung von vier Kaufhäusern, zu
rer Kompromiss, eine Verlängerung einem linken Bündnis könnten wir viel for Future sind. Unsere Inhalte sind der es längst eine Vereinbarung zwi-
von bestehenden Auslandseinsätzen in die Wege leiten: Kindergrundsiche- besser als unser Image – bei Letzterem schen Eigentümergesellschaft und Se-
zumindest nicht pauschal auszu- rung, Besteuerung von Millionenvermö- haben wir in der Tat Nachholbedarf. Da- nat gibt. Bestätigen solche Vorkomm-
schließen? gen, eine Rente, in die wir alle einzahlen, zu braucht es kontinuierliche Arbeit. nisse nicht, dass die Linkspartei eben
Ich würde die Frage umdrehen: Von und ein Ende der Zwei-Klassen-Medizin. Und wir müssen den einen großen Un- kein zuverlässiger Partner ist?
welchem Auslandseinsatz kann man terschied deutlich machen: Wir werden Ich würde sagen, dass einer Regierung
denn ernsthaft mit gutem Gewissen sa- Die Grünen aber schielen eher in keinen CDU-Kanzler ins Amt hieven. nichts Besseres passieren kann, als ein
gen, dass er sinnvoll ist? Mir fällt da kei- Richtung Union. Ist das nicht der Partner, der im engen Dialog mit der Be-
ner ein. Klar ist: Wir brauchen auch in Partner, mit dem es schwierig wird? Wenn Sie sagen, dass man sich mehr völkerung ist, getroffene Entscheidun-
der Außenpolitik einen Politikwechsel, Die SPD-Spitze macht viel offensiver auf Gemeinsamkeiten als Unterschie- gen kritisch reflektiert und Initiativen
weg von Aufrüstung hin zur Abrüstung. deutlich, dass mit der CDU Notwendiges de konzentrieren sollte, heißt das aus der Bevölkerung aufgreift. Genau
Es geht darum, anzuknüpfen an einer nicht zu machen ist. Die Grünen wollen auch, dass es bei Rot-Rot-Grün im diese Rückbindung in die Gesellschaft
großen sozialdemokratischen Traditi- sich in der Tat bis zuletzt alles offenhal- Zweifel darum geht, den kleinsten ge- macht uns zu einem verlässlichen Part-
on: Ich spreche von Willy Brandt, der ten. Sie glauben, dass sie so in den Um- meinsamen Nenner zu finden, um die ner – für die Millionen im Land.
auf Entspannung und Abrüstung ge- fragen besser dastehen. Es ist aber nicht Union abzulösen?
setzt hat. Ich mache mir keine Illusio- sinnvoll, wenn es darum geht, Klima- Nein, es geht um das, was notwendig ist, Warum hat die Linke sechs Tage ge-
nen über die Differenzen zwischen den schutz in aller Entschiedenheit umzuset- damit wir eine Zukunft auf dem Plane- braucht, um die Wahlfälschungen und
Parteien links der Union. Wir sollten zen. Auch in den Klimabewegungen hat ten haben. Mein Eindruck von Haustür- die Unterdrückung der Opposition in
dennoch mehr darüber sprechen, was sich inzwischen herumgesprochen, dass besuchen ist, dass es gerade den Abge- Weißrussland einhellig zu verurteilen
wir gemeinsam umsetzen können. soziale Gerechtigkeit und Klimaschutz hängten nicht reicht, wenn wir die rich- und Sanktionen zu fordern?
nur zusammen funktionieren. Die Grü- tigen Forderungen haben. Gerade für Das stimmt so nicht. Führende Köpfe in
Was könnte denn ein Bündnis Scholz, nen werden gegenüber ihrer eigenen Be- sie geht es um die Aussicht, dass wir als Fraktion und Partei haben sich sofort po-
Kipping und Habeck oder Baerbock wegung in Erklärungsnot kommen, Linke unsere sozialen Inhalte auch sitioniert. Nachlesbar im Internet. Was
bewirken? wenn sie leichtfertig konsequenten Kli- wirklich durchsetzen können. Dazu Sie bestimmt meinen, ist der Beschluss
Zunächst muss das ein Bündnis sein, das maschutz und damit einen sozial-ökolo- müssen wir ausstrahlen, dass wir die des Parteivorstands. Dieses ehrenamtli-
über Parteipolitik hinausgeht zu Bewe- gischen Aufbruch verhindern und statt- Regierung im Bund wagen wollen. Ma- che Gremium kann nur Beschlüsse fassen,
gungen und Gewerkschaften. Wie beim dessen der CDU ins Kanzleramt helfen. chen, nicht nur meckern. wenn es tagt. Und es hat sich gleich auf
Klima gibt es auch im Sozialen einen seiner ersten Sitzung nach den Wahlen
Kipppunkt. Das merke ich immer dann, Wenn das klar ist, warum haben die Bernd Riexinger hat in einem WELT- positioniert, also zum frühestmöglichen
wenn ich Gespräche vorm Jobcenter Grünen dann so massiv von der Kli- Interview von der „Beendigung der Zeitpunkt. Auch auf die Gefahr hin, das
führe oder in Plattenbaugebieten unter- maschutzbewegung profitiert – die CDU-Herrschaft“ gesprochen. Wird Feindbild einiger Konservativer zu er-
wegs bin. Diese Frustration, diese Per- Linkspartei aber nicht? dieses Vokabular einer Partei ge- schüttern: Unsere linke Partnerorganisa-
spektivlosigkeit kann auch zum Zünd- Wir haben viele engagierte Mitglieder recht, die Regierungsverantwortung tion ist in Weißrussland aktiv gegen Luka-
stoff für eine Demokratie werden. Mit in unserer Partei, die auch bei Fridays will? schenko und von Repressionen betroffen.
wesentlich präziser aus. Sänger lässt her hatte der Thüringer Fraktions- und gel-Anhängern in letzter Zeit betrieben
sich nicht abspeisen, ist gut vorbereitet. Parteichef versucht, über die rechtsex- hatte.
Vor allem aber: Es gibt auch was Neues. treme Flügel-Bewegung Einfluss auf die Sänger stellt konkrete Fragen, eine
Darum geht es eigentlich im Journalis- Gesamtpartei zu nehmen. Für den Bun- sogar drei Mal. Ob er nach Kalbitz nicht
mus, auch wenn die Debatte zuletzt von desvorstand hatte er dagegen nie kandi- auch damit rechnen müsse, innerpartei-
Haltungsnoten für Journalisten über- diert. lich in Bedrängnis zu geraten, will er
deckt wurde. Beim Thema Flügel hakt der MDR- wissen. Höcke weicht aus, spricht lieber
Höcke schließt nicht aus, im kom- Journalist mehrfach nach. „Der Flügel über „Millionen Flüchtlinge“, die Mer-
menden Jahr für den Bundestag zu kan- ist Geschichte“, behauptet Höcke, auf- kel über die Grenzen gelassen habe,
didieren. Auf eine mögliche Bundes- gelöst im Interesse „der Einheit der überhaupt: „Dieses Land geht gerade
tagskandidatur angesprochen, sagte Partei“. Aber ja, man rede noch mitein- vor die Hunde!“ Und natürlich antwor-
Höcke, er fühle sich in Thüringen „sehr, ander, die Personen gebe es ja noch. Die tet er auch nicht auf die Frage, ob er un-
sehr gut“. Aber er wisse nicht, wie das Partei befinde sich in einem „Selbstbe- ter dem Pseudonym Landolf Ladig
Land im kommenden Jahr aussehen schäftigungsmodus“, klagt Höcke, das Hetzartikel für NPD-Postillen geschrie-
GETTY IMAGES/CARSTEN KOALL
werde. „Ich wäre kein Politiker, wenn müsse aufhören. Dass sein Flügelmann ben habe. Dazu sei doch alles gesagt.
ich mir das nicht offenhalten würde.“ Kalbitz aus der Partei geworfen wurde, Am kommenden Samstag will Höcke
Und auf Nachfrage: „Ausschließen tue gefällt Höcke gar nicht. Die „Parteiaus- „als Privatperson“ in Berlin „für Frei-
ich das nicht!“ Bekäme er genug Stim- schlussflut“ hält er für einen „schweren heit“ demonstrieren, an der Seite von
men zusammen, wäre der Mann, den Fehler“. Man könne auch anders füh- Corona-Leugnern, ein Begriff, den er
man ungestraft einen Faschisten nen- ren, sagt er und deutet „Konsequen- „stigmatisierend“ findet. Zu der Demo
nen darf und den der Verfassungsschutz zen“ an – eine Kampfansage an AfD- haben auch Rechtsextremisten aufgeru-
für einen Rechtsextremisten hält, auch Thüringens AfD-Chef Björn Höcke sucht Bundessprecher Jörg Meuthen, der den fen, etwa die NPD und der neonazisti-
formell auf der nationalen Bühne. Bis- die Nähe zu dubiosen Corona-Leugnern Rauswurf von Kalbitz und anderen Flü- sche Dritte Weg, wie Sänger bemerkt.
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
6 POLITIK
Lukaschenko
lässt Gegner
einsperren
Unruhen lassen Währung
W
weiter abstürzen
eißrussland geht weiter gegen
führende Oppositionelle vor.
Mit Sergej Dylewski wurde
ein Mitglied des Koordinierungsrates der
Opposition am Dienstag zu einer Haft-
strafe von zehn Tagen verurteilt. Er sei
für schuldig befunden worden, eine „An-
weisung der Behörden“ missachtet zu ha-
ben. Was genau Dylewski zur Last gelegt
wurde, blieb zunächst unklar. Er war am
Montag ebenso verhaftet worden wie Ol-
ga Kowalkowa, die immer noch in Weiß-
russland lebende wichtigste Vertreterin
der oppositionellen Präsidentschaftskan-
didatin Swetlana Tichanowskaja. Weiß-
russische Medien veröffentlichten Fotos
von Dylewski, die ihn in einem Käfig im
Gericht zeigen. Er hatte die Streiks in der
Minsker Traktorenfabrik – einem der
größten Werke des Landes – angeführt.
Der Koordinierungsrat wurde vergan-
gene Woche mit dem erklärten Ziel einge-
richtet, Verhandlungen mit der Regierung
aufzunehmen. Ihm gehören Dutzende
Persönlichkeiten an, die weite Teile der
Gesellschaft repräsentieren, darunter die
Schriftstellerin und Literaturnobelpreis-
trägerin Swetlana Alexijewitsch. In Weiß-
russland kommt es seit mehr als zwei
Wochen landesweit zu Protesten und
Großdemonstrationen gegen den seit 26
Jahren autoritär regierenden Alexander
Lukaschenko. Auslöser sind die Wahlen
vom 9. August, bei denen sich Lukaschen-
ko zum klaren Sieger erklärt hatte. Die
Opposition um die inzwischen ins Exil
ausgereiste Bürgerrechtlerin Ticha-
nowskaja spricht von Wahlbetrug. Luka-
schenko bezeichnete den Rat als illegalen
Versuch der Machtergreifung.
Noch am Dienstag wollten Lehrer auf
die Straße gehen – trotz der Drohung Lu-
kaschenkos, regierungsfeindliche Lehrer
zu feuern. „Die Einschüchterung wird
nicht funktionieren. Wir werden nicht
nachgeben“, sagte Tichanowskaja in ei-
nem Video. „Wir fordern die Freilassung
aller politischen Gefangenen. Wir for-
dern, dass die Gewalt und Einschüchte-
rung durch die Behörden aufhört.“
Die politische Krise hat auch wirt-
schaftliche Konsequenzen: Der weißrus-
sische Rubel fiel in dieser Woche auf ein
Rekordtief zum Euro. Trotz des Kursver-
falls will Weißrussland seinen Zahlungs-
verpflichtungen gegenüber dem Ausland
nachkommen. In diesem Jahr müssten
noch Schulden in Höhe von 1,6 Milliarden
Dollar in Fremdwährungen zurückge-
zahlt werden, sagte Finanzminister Juri
Seliwerstow nach Angaben der amtlichen
Nachrichtenagentur Belta. Dies werde
trotz eines Haushaltsdefizits gelingen.
Das Loch in der Staatskasse werde sich in
diesem Jahr auf drei bis vier Milliarden
weißrussische Rubel belaufen. Die Zen-
tralbank plant derzeit keine Kapitalver-
kehrskontrollen, um gegen den Verfall
anzugehen. Solche Schritte seien kontra-
produktiv, sagte Notenbankvorstand
Dmitri Murin der Nachrichtenagentur
Reuters. „Wir denken, dass die Einfüh-
rung von Beschränkungen genau den ge-
genteiligen Effekt haben wird.“ rtr
Holland in Not
F
In den Niederlanden gibt es keine Maskenpflicht. Doch nun steigt die Zahl der Infektionen. Experten fürchten eine gefährliche Entwicklung
ür ein Wochenende mit Freundin-
nen kurz über die Grenze nach
Aachen und in die Eifel? „Denk
dran, Bargeld und Mundschutz mitzu-
nehmen!“, hatte ihre Mutter ihr noch
eingeschärft. „Ich habe trotzdem beides
vergessen“, sagt Amra van den Hoven,
eine 21-jährige Studentin aus der Rem-
brandtstadt Leiden.
VON KERSTIN SCHWEIGHÖFER
Völlig entsetzt hätten die Leute die
meisjes aus Holland angestarrt, wenn sie
ohne Mundschutz im Laden oder Res-
taurant erschienen. „Und wir guckten
entgeistert, weil wir nur in bar zahlen
konnten.“ Masken, die braucht man in
Holland bloß im Zug oder der Tram. Bis-
lang jedenfalls. Denn die Infektionszah-
len sind in den Niederlanden rasant an-
gestiegen.
Anders als in Deutschland hat die nie-
derländische Regierung bisher auf Lais-
ser-faire gesetzt, eine Maskenpflicht
wurde nicht für nötig befunden. Den
Haag appelliert an die Eigenverantwort-
lichkeit der Bürger, setzt auf Händewa-
schen und 1,5 Meter Abstand. Es gibt bis-
lang auch keine Pflicht, sich auf Corona
testen zu lassen – selbst dann nicht,
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
D
er russische Oppositionel-
le Alexander Nawalny wird
seit Samstag auf der Inten-
sivstation der Berliner
Charité behandelt. Erste
klinische Untersuchungen ergaben, dass
er mit hoher Wahrscheinlichkeit vergiftet
wurde. Zunächst war der im Koma liegen-
de Nawalny in einem Krankenhaus in Si-
birien versorgt worden, kam aber auf
Drängen seiner Familie in einem Privat-
flugzeug nach Deutschland.
VON MARC PFITZENMAIER
Die Frage, ob es sich um eine Vergif-
tung handelt, scheint geklärt – ob es aller-
dings Belege für einen Anschlag gibt, da-
mit wird sich die Bundesregierung jetzt
befassen müssen. Die Lage ist nun, wie
sie für Deutschland vorherzusehen war.
Man hat Wladimir Putins Erzfeind im
Land aufgenommen – und es hat sich we-
nig überraschend bestätigt, dass dieser
vergiftet wurde. Auch was als Nächstes
passiert, war zu erwarten: Deutschland
fordert von Russland eine lückenlose Auf-
klärung, die russische Regierung weist
aber jeden Verdacht von sich, dass sie mit
dem Geschehen in Zusammenhang ste-
hen könne.
Spätestens jetzt scheint die Affäre Na-
walny eine neue schwere Belastung für
die deutsch-russischen Beziehungen. Hat
die Bundesregierung aus hehren Motiven
gehandelt – und den politischen Preis der
Parteinahme aufseiten Nawalnys in Kauf
genommen? Russlandexperten sehen bei
Deutschlands Vorgehen nicht ganz so viel
Heldenmut im Spiel: Sie halten die Na-
walny-Aufnahme für ein kalkuliertes Risi-
ko, mit dem am Ende sowohl Deutsch-
land als auch Russland politisch leben
können.
Die Causa Nawalny ereignet sich zu ei-
nem Zeitpunkt, an dem die deutsch-russi-
schen Beziehungen so eisig sind wie sel-
ten zuvor. Nach der russischen Annexion
der Krim-Halbinsel war es Angela Merkel,
die EU-Sanktionen gegen Russland
durchsetzte. Seitdem reiht sich ein diplo-
matischer Eklat an den anderen, die Eis-
zeit dauert an. Zuletzt weigerte sich Russ-
land konsequent, bei der Aufklärung ei-
nes Mordes an einem Tschetschenen im
Berliner Tiergarten zu helfen. Putins Re-
gierung zielte zuletzt systematisch auf ei-
ne Schwächung Deutschlands ab. Nun
wiesen ausgerechnet deutsche Mediziner
nach, dass Regierungskritiker Nawalny
wohl mit einer Substanz vergiftet wurde,
die zur Gruppe des berüchtigten Nerven-
gifts Nowitschok gehört, das auch gegen
den ehemaligen russischen Doppelagen-
ten Sergej Skripal eingesetzt wurde.
Russlandexperte Janis Kluge vom
Deutschen Institut für Internationale Po-
litik und Sicherheit glaubt, dass Deutsch-
land im Fall Nawalny wenig zu verlieren
hat. „Nicht zuletzt die fehlende Koopera-
tion Moskaus bei der Aufklärung des
Mords im Kleinen Tiergarten hat gezeigt,
dass auf der russischen Seite kein guter
Wille vorhanden ist, den man verspielen
könnte“, sagt Kluge. Für Deutschland ge-
he es darum, von Russland überhaupt
ernst genommen zu werden. „Da ist eine
klare Sprache wichtig.“ Neben solch di-
plomatischer Berechnung sehen manche
aber auch eine echte wertegebundene
Entscheidung.
Für die Osteuropa-Sprecherin der Grü-
nen, Marieluise Beck, drückt sich im
deutschen Umgang mit dem Fall Nawalny
der Wille der Bundeskanzlerin aus. Mer-
wenn man aus Risikoländern zurück-
kehrt. Und wer positiv getestet wird, ist
auch nicht verpflichtet, sich in Quaran-
täne zu begeben. Bußgelder wie in
Deutschland braucht niemand zu fürch-
ten. Das liegt nicht nur daran, dass – an-
ders als in Deutschland – die nötigen ge-
setzlichen Grundlagen unzureichend
sind, um Tests und Quarantäne zur
Pflicht zu machen.
Es hat auch mit der Mentalität des al-
ten Handelsvolks zu tun. „Ich bin kein
Diktator“, pflegt der rechtsliberale Re-
gierungschef Rutte zu sagen. „Und die
Dicht an dicht am Strand im holländischen Katwijk
Deutschlands
Nawalny-Kalkül
Nach der Giftdiagnose passiert das Erwartbare: Berlin und Moskau
geraten in einen neuen Konflikt. Damit können beide Seiten gut leben
Julia Nawalny (l.), Ehefrau des russischen Oppositionellen, kommt in Begleitung zur Berliner Charité
Niederlande sind kein Kindergarten.“ die Lehrerin Moniek Hulst: „Mit Verbo-
Von Zwang und Verboten hält der 53-Jäh- ten erreicht man bei uns oft das Gegen-
rige nicht viel. Kein Wunder: Respekt vor teil. Tests waren zunächst ohnehin die
Autoritäten und Obrigkeitsdenken sind Ausnahme, denn sie kosten Geld. Und
den Niederländern bereits um 1600 ab- die niederländischen Bürger sind nicht
handengekommen, als sie eine Republik nur mündig, sondern auch sparsam.
anstrebten und sich von Spanien lossag- Nicht umsonst trat die Regierung bei
ten. Und wer sich schon vor 400 Jahren den EU-Haushaltsverhandlungen in
mit den Königen Europas auf eine Ebene Brüssel als Anführer der „Sparsamen
gestellt hat, der lässt sich nicht gern be- vier“ (inzwischen fünf) auf. Dem nieder-
vormunden. ländischen Forschungsinstitut für Ge-
„Wir Niederländer sind eigensinnig sundheit und Umwelt zufolge wurde
und bestimmen gern selbst, was wir tun zwei- bis dreimal weniger getestet als in
und lassen“, meint auch Amras Mutter, Deutschland. Das änderte sich erst im
April, als die erste Corona-Welle in den
Niederlanden ihren Höhepunkt erreich-
te. Denn die Niederlande haben nur 6,4
Intensivbetten auf 100.000 Einwohner –
auch in dieser Hinsicht sind sie sparsam.
Zum Vergleich: Der EU-Durchschnitt
liegt bei 11,5 Betten, unangefochtener Eu-
ropameister ist Deutschland mit 34 In-
tensivbetten pro 100.000 Einwohner.
GETTY IMAGES/YURIKO NAKAO
„Damals brach leichte Panik aus“, er-
innert sich Dick Willems, Arzt und Pro-
fessor für medizinische Ethik an der
Universität von Amsterdam. Viele Ärzte
fürchteten, über Leben und Tod ent-
scheiden zu müssen: „Die Infektionszah-
len hätten nur zwei Tage weiter anstei-
gen müssen, es stand wirklich auf der
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
* DIE WELT
DPA/CHRISTOPH SOEDER
Kippe.“ Für den Fall einer solchen Tria-
ge, also der Einteilung der Patienten
nach der Schwere ihrer Erkrankung,
stellten Ethiker daraufhin ein Handbuch
mit Kriterien zur Verteilung der Inten-
sivbetten auf. Dabei spielen das Alter so-
wie die Dauer der Belegung des Betts ei-
ne Rolle. Im Extremfall entscheidet das
Los. Außerdem wurde beschlossen, die
Zahl der Intensivbetten bis Januar 2021
schrittweise von rund 1100 auf 1700 zu
erhöhen.
Doch nun gibt es Befürchtungen, dass
die nächste Corona-Welle schon viel frü-
her anrollt – nicht erst im Januar, son-
dern bereits im September. Denn mit der
Eigenverantwortlichkeit der Bürger ha-
pert es, auch in den Niederlanden macht
sich Corona-Leichtigkeit breit. Ende Juli
haben die Bürgermeister von Amster-
dam und Rotterdam deshalb im Allein-
gang in bestimmten Stadtbezirken eine
Maskenpflicht eingeführt. Die Infekti-
onszahlen stiegen dennoch weiter.
„Ende September könnten es 500.000
sein, so wie im Frühjahr auf dem Höhe-
punkt der ersten Welle“, rechnete Pro-
fessor Ernst Kuipers von der Rotterda-
mer Erasmus-Uniklinik in den nieder-
ländischen „Tagesthemen“ vor. Auch
sein Kollege Diederik Gommers, Vorsit-
MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
kel sei in humanitären Angelegenheiten
grundsätzlich sehr entschieden, sagt Beck
im Gespräch mit WELT. Die Unterstüt-
zung für Nawalny habe auch damit zu
tun, dass Deutschland keine Hilfe in
Weißrussland leisten könne, wo Autokrat
Alexander Lukaschenko derzeit mit bru-
talen Mitteln – und unterstützt von Russ-
land – den Befreiungskampf seines Volks
niederschlage. „Da der Bundesregierung
in Sachen Belarus die Hände gebunden
sind, ist dieser humanitäre Akt ein Mini-
mum dessen, was sie momentan tun kann
– und will“, sagt Beck.
Deutschland hatte das Vorgehen im
Fall Nawalny mit den europäischen Part-
nern abgesprochen. In die Vorbereitung
des Krankentransports von Omsk nach
Berlin waren auch der französische
Staatschef Emmanuel Macron und der
EU-Ratspräsident Charles Michel einge-
bunden. Sie erreichten die Zustimmung
Wladimir Putins für Nawalnys Ausreise.
Die russische Regierung gab also auf das
europäische Bitten hin grünes Licht für
eine Untersuchung in Deutschland. Weni-
ge Tage später kommt es nun zum vor-
programmierten Konflikt: Am Dienstag
zweifelte Moskau die Diagnose der Medi-
ziner in Berlin sofort an. Von einer Vergif-
tung auszugehen sei vorschnell, sagte
Kremlsprecher Dmitri Peskow in Moskau.
„Wir verstehen nicht, warum es unsere
deutschen Kollegen so eilig haben, das
Wort ‚Vergiftung‘ zu verwenden“, sagte er.
In kremlnahen und staatlichen On-
linemedien wurden ebenfalls Zweifel an
dem Befund der Berliner Ärzte gestreut.
Zitiert werden die Mediziner in Omsk,
die behaupten, bei ihrer Analyse keine
Cholinesterase-Hemmer gefunden zu ha-
ben. Für den regimetreuen Journalisten
Igor Korotschenko steht eine ausländi-
sche Verschwörung fest: „Nawalny wurde
für die Rolle des neuen Skripal gecastet.“
Soll heißen: Wie schon im Falle des Dop-
pelagenten Skripal ist die Causa Nawalny
angeblich ebenfalls nur eine westliche In-
trige – um Russland gezielt eine Tat anzu-
lasten, mit der es überhaupt nichts zu tun
habe.
Aus Sicht des Kremls macht das Vorge-
hen Sinn: Man gibt internationalem
Druck nach, gibt sich kooperativ – um
sich dann im nächsten Zug als Opfer ei-
ner politisch motivierten westlichen
Kampagne zu inszenieren. Am Ende hat
auch Moskau wenig zu verlieren. Selbst
wenn der schwer kranke Kremlkritiker
genesen wird – was laut den Medizinern
Monate dauern wird –, hätte der Kreml
bis dahin seinen größten Widersacher los.
Aber womöglich denkt Moskau weiter:
„Es ist der Wunschtraum Putins, dass Na-
walny für immer in Deutschland bleibt“,
meint Experte Kluge. „Er muss in Russ-
land sein, um politisch mitspielen zu kön-
nen. Würde er im Ausland bleiben, würde
er in Russland bald kaum noch eine Rolle
spielen.“
Im Zweifel könnten sowohl Berlin als
auch Moskau mit so einer Situation le-
ben. Denn in den vergangenen Jahren ha-
ben die deutsch-russischen Beziehungen
erstaunlich viel ausgehalten, ohne dass es
zum echten Bruch gekommen wäre. So
halten Putin und Merkel gemeinsam am
Bau der umstrittenen Erdgas-Pipeline
Nord Stream 2 fest. Die USA belegten
Deutschland deshalb jüngst mit Sanktio-
nen – Berlin aber steht weiter zu dem
Milliardenprojekt. Und egal, wie die Gift-
affäre um Alexej Nawalny sich entwickelt:
Niemand glaubt, dass die Pipeline-Ko-
operation deshalb scheitert.
zender der Niederländischen Union für
Intensivmedizin, schlug Alarm und erin-
nerte an die soeben aufgestellten Triage-
Richtlinien: „Wenn das so weitergeht,
müssen wir schneller losen!“
Der niederländische Gesundheitsmi-
nister Hugo de Jonge schlug deshalb bei
der Corona-Debatte vergangene Woche
völlig unerwartet vor, zu versuchen, eine
Quarantänepflicht einzuführen – nicht
nur für Rückkehrer aus Risikoländern
und Infizierte, auch für Menschen, die
mit Infizierten Kontakt hatten. Letzte-
res ging den meisten Abgeordneten je-
doch zu weit. Sie fürchten, die Bereit-
schaft, sich testen zu lassen, könne da-
durch sinken. De Jonge musste sich vor-
werfen lassen, Panik zu verbreiten. Er tä-
te besser daran, den Gesundheitsämtern
genügend Mittel zu geben, sodass inner-
halb von 24 Stunden sowohl getestet als
auch das Ergebnis mitgeteilt werden
kann.
Der sichtlich angeschlagene Gesund-
heitsminister machte daraufhin einen
Rückzieher, aber vom Tisch ist die Qua-
rantänepflicht nicht. Premier Rutte will
in den nächsten Wochen untersuchen
lassen, ob es ratsam und rechtlich mög-
lich ist, sie doch noch einzuführen: „Wir
haben da echt ein Problem, Jungs.“

DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
Gegen
das MONSTER
aus dem Sumpf
Düster und wütend zeigen sich die Republikaner auf ihrem Parteitag.
Vor allem aber reden sie über ihren Herausforderer Joe Biden
E
r blickt ernst. Er ballt die
rechte Hand zur Faust. Er
hämmert mit seinem rech-
ten Arm durch die Luft. Er
erhebt den Zeigefinger.
Montag, 22.26 Uhr Ostküstenzeit, der
Höhepunkt des ersten Parteitagabends
der Republikaner. Donald Trump junior,
42, hat das Wort. Der Präsidentensohn
wirbt, wenig verwunderlich, für die Wie-
derwahl seines Vaters. Er beschwört Do-
nald Trumps „schnelles Handeln“ im
Kampf gegen die Corona-Krise. Er singt
das hohe Lied auf den Rechtsstaat. Er
wettert gegen „endlose Kriege“.
VON DANIEL FRIEDRICH STURM
AUS WASHINGTON
Doch am verbalstärksten spricht der
Präsidentensohn nicht etwa über seinen
Vater, sondern über dessen Herausforde-
rer Joe Biden. Schwach gegenüber China
sei „Beijing Biden“, er wolle mehr illega-
le Immigranten und bedrohe die Rede-
freiheit. Vor allem aber kämpfe Biden für
den „swamp“, den Washingtoner Sumpf,
den Trump senior seit seinem Einzug ins
Weiße Haus trockenlegen will. „Joe Bi-
den ist im Grunde das Loch-Ness-Mons-
ter des Sumpfes“, sagt Donald Trump ju-
nior: „Seit einem halben Jahrhundert
lauert er da drin. Ab und zu steckt er sei-
nen Kopf hoch, um für das Präsidenten-
amt zu kandidieren, dann verschwindet
er und tut nicht viel dazwischen.“
Der Präsidentensohn spricht während
seiner – vorab aufgezeichneten – Rede
mit Empörung, ja Wut, und mit einem
rot erhitzten Gesicht. Bemerkungen
über Trump als Vater, einen Einblick in
das Familienleben der Trumps sind von
ihm nicht zu vernehmen. Da redet ein
Profipolitiker. Ein Mann, der eines Tages
die Republikanische Partei prägen, viel-
leicht übernehmen könnte. Vielleicht
2024, vielleicht schon in ein paar Wo-
chen. Das hängt vom Wahlergebnis des 3.
November ab.
Wie vor einer Woche die Demokraten,
so präsentieren die Republikaner mehre-
re Dutzend Redner am Montag. Sie zei-
gen sich dabei weiblicher, schwarzer, di-
verser, als sie im Kongress, geschweige
denn in der Trump-Regierung sind. Die
Show ist perfekt inszeniert, teilweise
kurzweilig. Musikeinlagen gibt es, an-
ders als bei der Konkurrenz, nicht. Fast
alle Redner wettern gegen Biden, be-
schreiben den demokratischen Präsi-
dentschaftskandidaten als den Mann,
der Amerika in einen „Sozialismus“ ver-
wandeln wird. Dieser Abend ist keine
Feier des amerikanischen Optimismus.
Es wird stattdessen viel Empörung und
Wut geäußert, Angst und Pessimismus
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
verbreitet. Zuweilen fragt man sich, wer
eigentlich in den letzten dreieinhalb Jah-
ren die USA regiert hat – und dies doch
mit der Verheißung, das Land „wieder
großartig“ zu machen. Doch 177.000 Co-
rona-Tote und eine zerrüttete Wirt-
schaft, die heftigste Rezession seit der
Großen Depression, hinterlassen Spu-
ren.
Das erste Wort hat Charlie Kirk, 26,
Chef der konservativen Studentenorga-
nisation „Turning Point USA“. Sogleich
sind Töne zu hören, wie man sie in Eu-
ropa eher aus kommunistischen Parteien
und linksradikalen Organisationen
kennt. Demokraten wie Republikaner
hätten die Zukunft des Landes an „ge-
sichtslose Konzerne“ und sich selbst be-
dienende Lobbyisten verkauft. Derlei Pa-
rolen werden an diesem Abend noch öf-
ter zu hören sein. Versteht man Kirk und
seine Parteifreunde recht, so sind sie der
Auffassung, Trump habe Schluss ge-
macht mit diesem „Insider-Kartell“, die-
sen Zuständen. „Trump ist der Body-
guard der westlichen Zivilisation“, sagt
Kirk. „Kirche ist wichtiger als ein Casi-
no“, sagt er – direkt nach seinem Loblied
auf den (gescheiterten Casino-Betrei-
ber) Trump.
Eine Geschäftsfrau redet, ein schwar-
zer Kongress-Kandidat, eine Kranken-
schwester, andere Bürger. Sie schildern
ihr Leben, begründen, warum es aus ih-
rer Sicht vier weiterer Jahre Trump be-
darf. Der Name Biden fällt dabei recht
oft, der Begriff „Sozialismus“ auch. Pro-
grammatische Perspektiven für die kom-
menden vier Jahre sind an diesem Abend
– noch so eine Gemeinsamkeit mit den
Demokraten – nicht zu vernehmen.
Um Außenpolitik geht es eigentlich
gar nicht. Ein Filmchen der Republika-
ner zeigt Trump ein paar Sekunden lang
mit diversen ausländischen Amtskolle-
Daumen hoch: US-Präsident Donald Trump und sein Vize Mike Pence beim gemein-
samen Auftritt auf dem Parteitag
POLITIK 7
Dann wäre Trump nur ein
Eindringling im Weißen Haus
Was, wenn der Präsident das Wahlergebnis nicht
B
anerkennt? Forscher spielen bereits Szenarien durch
is heute weigert sich der amerika-
nische Präsident, die Wahl von
2016 anzuerkennen. Es ist die
Wahl, die er gewonnen hat. Trump siegte
vor vier Jahren, weil die Mehrheit der
Stimmen im Wahlmännerkollegium
(„electoral college“) für ihn entschied.
Aber er gewann nicht die Mehrheit der
Bevölkerung: Drei Millionen mehr Ame-
rikaner hatten sich laut Auszählung für
Hillary Clinton anstatt für ihn entschie-
den.
VON HANNES STEIN,
AUS NEW YORK
Aber das bestreitet Donald Trump. Bei
jenen drei Millionen, so behauptet er im-
mer noch hartnäckig, habe es sich um il-
legal abgegebene Stimmen gehandelt.
Eine Behauptung, für die es keinen Be-
weis gibt. Was die bevorstehende Wahl
im November betrifft, so hat Trump
schon jetzt wissen lassen, dass er Brief-
wahlen prinzipiell ablehnt, dass es sich
um unfaire Wahlen handeln wird, dass
„das System“ manipuliert sei — und
zwar gegen ihn.
In einem Interview mit Chris Wallace
von „Fox News“ weigerte Trump, sich zu
versprechen, dass er das Wahlergebnis
anerkennen werde. „Das werde ich dann
sehen“, antwortete er auf die unver-
blümte Frage des Journalisten. „Nein,
ich werde nicht einfach Ja sagen … aber
ich sage auch nicht Nein.“ Manche be-
fürchten nun, dass Trump im Herbst ein-
fach die Macht an sich reißen wird. Die
ist unrealistisch: Trump kann die Wahl
im November nicht aussetzen oder ver-
REUTERS/KEVIN LAMARQUE
schieben, auch wenn er diese Idee schon
per Twitter in die Welt gesetzt hat.
Er kann auch nicht, wenn er die Wahl
verliert, bockig im Weißen Haus sitzen
bleiben. Sollte Joe Biden ungefähr einen
Monat nach der Wahl (also im Dezember
Schrille Rede: Wahlkämpferin Kimberly Guilfoyle 2020) vom Wahlmännerkollegium als
Sieger zertifiziert werden, ist Donald
Trump nach dem 20. Januar 2021 nicht
gen bei einem Nato-Treffen. Auch Ange- Trucker. Sie sind an meiner Seite, alle.“ mehr der Oberbefehlshaber der amerika-
la Merkel ist kurz im Bild. Dem aus der Türkei befreiten Pastor An- nischen Streitkräfte.
Die Parteivorsitzende Ronna McDa- drew Brunson teilt Trump mit, für ihn, Der Soldat, der den Koffer mit den
niel gibt, vielleicht ungewollt, einen inte- Trump, sei Präsident Erdogan „sehr gut“ Codes für die Atomraketen trägt, weicht
ressanten Einblick. Sie weiß um Bidens gewesen. Bei Trump dreht sich eben al- dann von seiner Seite. Die Generäle im
Popularität, um den Umstand, dass der les um: Trump. Bei beiden Gesprächs- Pentagon nehmen seine Anrufe nicht
moderate Ex-Vizepräsident weniger gut runden sitzen die Teilnehmer eng bei- mehr entgegen. Die Macht fällt von ihm
zu dämonisieren ist als Hillary Clinton sammen, ohne Masken. ab wie ein Mantel: Ein Trump, der dann
vor vier Jahren. Sie spricht von Joe, dem Das Ehepaar Mark und Patty McClos- noch im Weißen Haus herumsäße, wäre
„netten Kerl“. Um dieses recht präzise key, das im Juni Waffen auf Demonstran- einfach ein unbefugter Eindringling —
Biden-Image für sich zu nutzen, setzt sie ten auf ihrer Privatstraße richtete, ein Fall für den Secret Service.
den „netten Kerl“ nun gleich mit spricht vom Sofa im heimischen St. Aber es gibt noch realistischere Be-
schwach. Trump dagegen „kann hart Louis. Die Demokraten schützten nicht fürchtungen für diese Wahl. Sie findet
sein“, verrät McDaniel, etwa im Umgang die ehrlichen Bürger, sondern Kriminel- mitten in einer Pandemie statt, also wird
mit China. Man wird diese Gegenüber- le, sagt Mark McCloskey. Trump werde es tatsächlich viele Briefwahlen geben —
stellung noch öfter serviert bekommen. das Recht schützen, Waffen zu besitzen, die in der Wahlnacht nicht schon ausge-
Der Abgeordnete (und Wrestler) Jim damit die Amerikaner „ihre Häuser und zählt werden können.
Jordan aus Ohio ist für seine besonders ihre Familie“ – in dieser Reihenfolge – Da viele von Trumps Anhängern der
holzschnittartigen Ansprachen bekannt. verteidigen könnten. Meinung sind, bei Covid 19 handle es
Diesem Ruf wird er an diesem Montag- Die schrillste Rede hält Kimberly Guil- sich um einen Schwindel der Demokra-
abend mit seiner Videobotschaft perfekt foyle, liiert mit Donald Trump junior ten, werden sie eher in den Wahllokalen
gerecht. „Die Demokraten wollen dich und für die Trump-Kampagne tätig. Sie auftauchen als die Biden-Wähler. Denk-
nicht zur Kirche gehen lassen, aber sie wettert gegen die „kosmopolitische Eli- bar ist daher ein Szenario, nach dem es
lassen dich demonstrieren. Die Demo- te“, die bei den Demokraten das Sagen in der Wahlnacht erstmal so aussieht, als
kraten wollen dich nicht arbeiten lassen, habe. Für „Recht und Gesetz“ stehe habe Trump gewonnen.
aber sie lassen dich randalieren“, sagt er. Trump, also jener Mann, dessen diverse Er tritt im Fernsehen also als Präsi-
Derlei mag an der republikanischen Ba- Weggefährten inzwischen inhaftiert dent auf und verlangt von Joe Biden, er
sis ankommen. Aber ob die Partei so sind. Die Demokraten wollten die Polizei solle aufgeben. Biden weigert sich. Die
Wechselwähler gewinnt, etwa im Swing- „zerstören“ und das Volk „versklaven“, Briefwahlstimmen werden ausgezählt.
state Ohio? Immerhin einen Demokra- sagt Guilfoyle. Biden erweist sich Tage später als Sieger,
ten, Vernon Jones, Abgeordneter in Nikki Haley, die frühere US-Botschaf- aber Trump spricht von Wahlbetrug und
Georgia, haben die Republikaner aufge- terin bei den UN, hält die vielleicht opti- erkennt das Ergebnis nichts an — und
tan – als Gegenmittel für diverse Repu- mistischste Rede. Auch sie könnte eines seine Anhänger glauben ihm. Es könnte
blikaner, die Biden wählen wollen. Jones Tages, nach Trump, das Gesicht der Re- zu bewaffneten Aufständen kommen.
wirbt für Trump und ätzt gegen Biden, publikanischen Partei werden. Doch oh- Ein anderes Szenario, das keineswegs
dem Trump den Spitznamen „Sleepy ne Polemik geht es in diesen Zeiten auch unrealistisch ist: Polizisten mit Maschi-
Joe“ verpasst hat. Er sagt: „Jetzt ist keine bei ihr nicht. Biden sei „gut für den Iran nenpistolen von der Art, wie wir sie aus
Zeit, im Keller zu schlafen.“ und den Islamischen Staat“, sagt Haley. den Straßen von Portland, Oregon, ken-
Der Präsident wird zweimal zuge- „Harte Sanktionen“ habe Trump gegen nen, stellen sich in voller Kampfmontur
schaltet, aus dem Weißen Haus, einmal Nordkorea verhängt. Sie schildert ihr vor die Wahllokale, um „Wahlbetrug zu
mit Menschen von der Anti-Covid- Schicksal als Tochter indischer Immig- verhindern“. Dies führt dazu, dass vor al-
Front, einmal mit befreiten Geiseln. Er ranten („mein Vater trug einen Tur- lem Schwarze und Latinos sich nicht
gibt für ein paar Sekunden den Zuhörer, ban“), wird also persönlich, ganz anders mehr in die Wahllokale hineintrauen.
scherzt über Hydroxychloroquin und als Donald Trump junior. Offen berichtet Alles düstere Fantasien? Im Juli haben
lässt einen Trucker wissen: „Ich liebe die sie von Diskriminierung. „Amerika ist 70 bis 80 Mitarbeiter unter Leitung der
kein rassistisches Land“, beharrt sie aber. Juraprofessorin Rosa Brooks in Wa-
Die einstige Gouverneurin von South shington, DC, verschiedene Szenarien
Carolina erinnert an einen rassistischen durchgespielt. Es gab ein Team Trump.
Anschlag auf Kirchgänger in ihrem Bun- ein Team Biden; ein Team, das Journalis-
desstaat vor fünf Jahren. „Wir sind zu- ten darstellte; und ein Team, das für
sammengekommen, Schwarze und Wei- Gouverneure und die Legislativen in den
ße, Demokraten und Republikaner“, sagt verschiedenen Bundesstaaten stand.
Haley, und setzt damit einen seltenen Zu den Teilnehmern gehörten Demo-
Ton an diesem Abend. Gemeinsam habe kraten wie Republikaner. In einem Sze-
man geheilt, „und ein spaltendes Symbol nario blieb das Wahlergebnis in drei
friedlich und respektvoll entfernt“. Ein Bundesstaaten — North Carolina, Mi-
spaltendes Symbol? Haley meint nichts chigan und Florida — eine Woche lang
Geringeres als die Konföderierten-Flag- unentschieden.
ge, die sie also abschaffte, für dessen Ver- „Team Trump“ setzte im Planspiel
bleib sich der Präsident aber noch jüngst dann das Justizministerium ein, um eine
AFP/LOGAN CYRUS
aussprach. Sie nennt die Flagge nicht weitere Auszählung der Stimmen zu ver-
beim Namen, vernebelt sie als „Symbol“. hindern. Durch Würfeln wurde im Spiel
So geht es zu in der Republikanischen entschieden, dass North Carolina
Partei, jener Partei, die sich stärker denn schließlich an Biden und Florida an
je als Verteidigerin der – von Demokra- Trump fiel. Damit avancierte Michigan
ten bedrohten – Redefreiheit inszeniert. zum wahlentscheidenden Staat. Dort
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
zerstörte im Planspiel ein aufgebrachter
Bürger Wahlurnen, wodurch das „Team
Trump“ siegte.
Die von Republikanern dominierte
Legislative des Bundesstaates erkannte
den schmutzigen Sieg an, aber „Gret-
chen Whitmer“, die demokratische Gou-
verneurin, weigerte sich.
Trumps Anhänger wie seine Gegner
riefen zu Demonstrationen auf. Das Re-
sultat: Michigan entsandte zwei Teams
ins Wahlmännerkollegium in Washing-
ton. Eines mit dem Auftrag, Biden zu
wählen, das andere mit dem Auftrag,
Trump zu bestätigen.
Am 20. Januar 2021 hatte Amerika
plötzlich zwei Präsidenten. Und keine
Möglichkeit, sich für einen der beiden zu
entscheiden.
Ein anderes Szenario der Forscher:
„Trump“ gewinnt das Wahlmännerkolle-
gium, aber „Biden“ hat in der Bevölke-
rung einen noch weiteren Vorsprung an
Stimmen als Hillary Clinton vor vier Jah-
ren. „Biden“ weigert sich aufzugeben.
Er ruft die Gouverneure von Wiscon-
sin, Michigan und North Carolina auf,
die Wählerstimmen noch einmal auszäh-
len zu lassen. Wieder schicken die demo-
kratischen Gouverneure zweier Bundes-
staaten Delegierte ins Wahlmännerkolle-
gium nach Washington, die von ihren re-
publikanischen Legislativen nicht aner-
kannt wurden.
Der Kongress weigerte sich, den Kno-
ten zu lösen. In diesem Szenario war laut
Mitschrift „nicht klar, wie sich das Mili-
tär verhalten würde“. Angeblich soll der
Mitspieler John Podesta (Bill Clintons
ehemaliger Stabschef) bei dieser Gele-
genheit die Bundesstaaten Washington,
Oregon und Kalifornien zur Sezession
von der amerikanischen Union aufgefor-
dert haben.
Sogar ein relativ eindeutiges Ergebnis
erwies sich im Planspiel als schwierig:
Hier gewann das „Team Biden“ die Wahl
knapp, aber deutlich.
Trotzdem überredete das „Team
Trump“ die republikanischen Legislati-
ven in Michigan und Pennsylvania, Dele-
gierte ins Wahlmännerkollegium zu ent-
senden, die für Trump stimmten. „Wil-
liam Barr“, Trumps ergebener Justizmi-
nister, begann, „Wahlbetrug“ zu untersu-
chen und stoppte die Stimmenauszäh-
lung.
Daraufhin sagten sich im Planspiel
mehrere republikanische Senatoren un-
ter Mitt Romneys Führung von Trump
los. (Romney war der einzige Republika-
ner, der im Amtsenthebungsverfahren
im Februar dieses Jahres gegen Donald
GETTY IMAGES/MARK WALLHEISER
Computer zur Stimmabgabe bei den US-
Wahlen im Jahr 2016
Trump stimmte.) Der Generalstab trat
aus Protest zurück.
Vier Millionen Amerikaner demons-
trierten für Joe Biden. Die Macht entglitt
dem „Team Trump“ — Dokumente wur-
den verbrannt, Begnadigungen ausge-
sprochen. Und eine Art Dolchstoßlegen-
de entstand: Eigentlich habe „Trump“
die Wahl gewonnen, aber Verräter hät-
ten ihn hintergangen.
Das Ergebnis sämtlicher Planspiele
beschrieb Rosa Brooks so: „Ich glaube,
die Leute waren schockiert. Wir alle wa-
ren schockiert. Sowohl Demokraten als
auch Republikaner haben eine Neigung
zur Stabilität, zum Status quo. Wir sagen
Sachen wie: Oh, es wird schon alles in
Ordnung gehen … Der Glaube der Leute,
das System werde nicht zulassen, dass
jemand die Wahl manipuliert oder mit
unlauteren Mitteln für sich entscheidet,
wurde wirklich erschüttert.“
Am Anfang der Ära Trump war häufig
von den „checks and balances“ die Rede,
die quasi von selber dafür sorgen wür-
den, dass die amerikanische Republik
auch dieses interessante Experiment
überlebt. Aber wie Rosa Brooks im Inter-
view bestätigte, ist es gar nicht so sehr
die Verfassung, die dafür sorgt, dass das
demokratische System funktioniert.
Es sind ungeschriebene Normen —
man könnte auch sagen: Regeln der Höf-
lichkeit. HANNES STEIN
8 POLITIK
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020

„Das
schlechteste
Kabinett
in meinen
36 Jahren im
Parlament“
Wütend verfolgt der Enkel von Winston
Churchill, Sir Nicholas Soames, die Lage
in Großbritannien. Der 72-Jährige ist
Insider von Downing Street und
überzeugter Europäer. Im Interview
PICTURE ALLIANCE / EMPICS/STEFAN ROUSSEAU

erklärt er, warum Boris Johnson nur in

einem einzigen Punkt verlässlich ist

V
Sir Nicholas Soames in seinem Büro in Westminster: „Es stimmt mich immer sehr traurig, dass ich nie eine wirklich ernsthafte Unterhaltung mit meinem Großvater führen konnte“

on seinem Großvater Wins- sem Moment an sagten sich die Leute:
ton Churchill hat er die „Warum sollte ich dann die Regeln befol-
blank polierte Glatze, das gen?“ Die Briten mögen es nicht, wenn
sympathische Fluchen, den jemand seine Pflicht verletzt. In diesem
messerscharfen Humor und Land ist Ehrlichkeit alles.
die britische Klasse. Sir Nicholas Soa-
mes, 72, war 36 Jahre Mitglied des Par- Tatsächlich hat eine kürzlich durch-
lamentes. Bis er im vergangenen Herbst geführte Studie diesen Eindruck be-
von Boris Johnson aus dem Amt gejagt stätigt: Seit dem Fall Cummings ha-
wurde, weil er sich gegen einen harten ben immer mehr Leute die Regeln und
Brexit stellte. Vorsichtsmaßnahmen in Sachen Co-
vid-19 ignoriert.
VON ANTONELLO GUERRERA Weil das der Regierung und sogar dem
Premierminister erheblich geschadet
Sir Nicholas ist ein Sohn von Mary- hat. Boris ist seinen Leuten gegenüber
Spencer-Churchill, der fünften Tochter ausgesprochen treu, er wusste, dass al-
des früheren Premierministers Sir les zusammenbrechen würde, wenn er
Winston und Christopher Soames. Der Cummings entlässt. Dasselbe passierte
ehemalige britische Botschafter in ihm dann im Fall des Ministers Robert
Frankreich war einer der ersten Befür- Jenrick, dem man Gefälligkeiten für ei-
worter eines Beitritts des Vereinigten nen Freund bei einem Vertragsab-
Königreichs in das, was heute Europäi- schluss vorwarf. Auch den hat er geret-
sche Union genannt wird. Sir Nicholas tet. Johnson wirft seine eigenen Leute
selbst war lange Staatsminister im Ver- nicht raus.
Tag, an dem Boris mich und 21 weitere für die USA immer etwas rätselhaft wa- Boris Johnson träumt davon, eine Art Pfadfinder, dessen Statue ebenfalls
Parlamentarier, die sich gegen den ren. Als mein Vater EU-Kommissar war, neuer Churchill zu sein … wegen angeblichen Rassismus be-
„Hard Brexit“ gestellt hatten, entließ, hat er immer zu mir gesagt, dass Europa Um Himmels willen. Natürlich nicht. droht wurde.
traf ich ihn in Downing Street. Ich stell- und die Vereinigten Staaten sich zwar Boris ist kein neuer Churchill. Das kann Er hat damals im Burenkrieg in Südafri-
te mich ihm vor und er schien mir sehr durchaus mal streiten würden, ihre Ver- niemand je sein. Schauen Sie, mir hat ka gekämpft und wird in diesem Zusam-
nett zu sein. Aber seinen Politikstil, so bindung jedoch trotz aller Schwierigkei- die Biografie meines Großvaters, die menhang von der Bewegung angegriffen.
absolut und aggressiv, habe ich in Lon- ten untrennbar sei. Jetzt ist da jemand Boris geschrieben hat, sehr gut gefallen, Auch er war ein Kind seiner Zeit. Aber
don noch nie erlebt. wie Trump, der all diese guten Beziehun- und ich bin ihm dankbar dafür, dass er man kann die Geschichte nicht einfach
gen und das Gleichgewicht zwischen ih- ihn so auch der jungen Generation vor- ausradieren. Es existiert da eine weitver-
Manche vergleichen ihn mit Charles nen zerstört hat und uns dazu drängt, gestellt hat. Ich habe persönlich nicht breitete und entlarvende Ignoranz, ver-
Powell, dem mächtigen Privatsekre- Europa auf die schlimmste Art und Wei- das Geringste gegen ihn. Aber als er bunden mit einer ständigen Dekon-
tär von Margaret Thatcher. se zu verlassen. Dass er einen defätisti- mich letztes Jahr vor den Wahlen da- textualisierung, während einige Leute je-
Schwachsinn! Charles hat seinen Ein- schen Zerstörer wie Nigel Farage rum bat, für den Brexit zu stimmen, ha- de Gelegenheit nutzen, das Establish-
fluss immer extrem vernünftig und im (Haupt-Euro-Skeptiker in Großbritannien, be ich zu ihm gesagt: „Boris, ich werde ment zu attackieren. Es ist fürchterlich.
Interesse der damaligen Premierminis- d. R.) seinen Freund nennt, das zeigt nie für dich stimmen. Und zwar aus
terin genutzt. Cummings dagegen hat schon, was er für ein Idiot ist. zwei Gründen. Erstens: Ich teile deine Welche Erinnerungen haben Sie an
mehrere Male auf wirklich extreme, fal- Einstellung zum Brexit in keinster Wei- Ihren Großvater?
sche und destruktive Art und Weise ge- Sir Nicholas, haben Sie Angst um die se. Außerdem bist du auch gar kein Nur ein paar Kindheitserinnerungen,
handelt. Alastair Campbell (Tony Blair’s Zukunft des Vereinigten Königreichs? wirklicher Brexiter. Zweitens: Du wirst nur sehr wenige.
politischer Berater, d. R.) hatte recht: Befürchten Sie, dass es zu ähnlichen nie ein guter Premierminister sein.“
Wenn man in den Schlagzeilen landet, wirtschaftlichen und sozialen Miss- Zum Beispiel, als Sie sich als Kind auf
ist es an der Zeit, zurückzutreten. ständen kommt wie in den Siebziger- Ihrer Meinung nach ist Johnson also das Bett von Churchill setzten und
jahren? kein überzeugter Brexiter? ihn fragten: „Großvater, stimmt es,
Was halten Sie von der Zukunft des Nein, das glaube ich nicht. Ich erwarte Ich habe nie gedacht, dass er wirklich an dass du der größte Mann der Welt

,,
teidigungsministerium und ist ein enger Vereinigten Königreichs im Zeichen sehr schwierige Zeiten, aber ich bin den Brexit glaubt. Als er für den „Tele- bist?“ Und er antwortete …
Freund von Englands Thronfolger Prinz Gibt es so etwas wie eine „Gang Cul- des Brexits? Ein Abkommen mit der auch davon überzeugt, dass es dieses graph“ als Korrespondent in Brüssel ar- ... und er brüllte mich an, „ja, der bin
Charles. Er empfängt uns im grauen An- ture“ in der Regierung? EU die künftigen Beziehungen betref- Land auch wieder einmal schaffen wird, beitete, machte es ihm Spaß, sich als Eu- ich, und jetzt zieh Leine!“ Haha, genau
zug und roten Strümpfen in seinem Bü- Ein Minister hat heute zu mir gesagt: fend scheint ausgesprochen schwierig den richtigen Weg zu finden. Das Verei- ro-Skeptiker zu geben. Aber ich glaube … Aber leider erinnere ich mich abgese-
ro in Westminster, nur wenige Meter „Ich liebe meine Arbeit, aber das hier ist zu sein, es droht der „No Deal“. Und nigte Königreich hat sich immer wieder nicht, dass er das auch wirklich war. Er hen von ein paar Eindrücken als Kind
vom Parlament entfernt. völlig verrückt. Jede einzelne Entschei- jetzt kommen auch noch die katastro- hochgearbeitet, aus jeder schwierigen hat sich einfach dazu entschlossen, weil nur an wenig. Es ging ihm in seinen letz-
dung, die ein Minister treffen will, muss phalen Auswirkungen der Corona- es ihm zu dem Zeitpunkt in den Kram ten Lebensjahren auch wirklich nicht
WELT: Sie sagen, dass trotz Corona erst mit Downing Street abgesprochen Krise hinzu. Machen Sie sich Sorgen? passte. Nicht einmal Margaret Thatcher gut. Es stimmt mich immer sehr traurig,
endlich wieder alle zur Arbeit gehen werden.“ Es ist eine wirklich mittelmä- Große Sorgen. Auch angesichts der Aus- wäre so weit gegangen, und gerade ihre dass ich nie eine wirklich ernsthafte Un-
sollten. Ist das nicht zu riskant? ßige Regierung. Tatsächlich habe ich in einandersetzungen mit China und der Rede damals in Brüssel, meine Lieb- terhaltung mit ihm führen konnte. Mein
SIR NICHOLAS SOAMES: Bitte verste- meinen 36 Jahren in Westminster noch Trump-Regierung ... ich befürchte unter lingsrede, zeigt doch, wie sehr ihr Euro- Großvater war zu alt und ich war noch

FÜR MICH IST ES

hen Sie mich nicht falsch: Ich halte Co- nie eine derart armselige Exekutive er- anderem, dass die Regierung Johnson pa tatsächlich am Herzen lag. Doch wie zu jung. Aber er war mir gegenüber im-
vid-19 für eine wirklich gefährliche lebt. Es ist definitiv die schlimmste von die Coronavirus-Krise dazu nutzen will, dem auch sei: Nein, er ist definitiv kein mer sehr liebevoll, und das werde ich

ABSOLUT
Krankheit, vor allem für Menschen in allen. Und zwar weil sie nur mit einem den Brexit als eine Art Fußnote der dro- neuer Churchill, niemand ist das. ihm nie vergessen. Als Weltpolitiker ha-
meinem Alter. Aber die jungen Leute einzigen Ziel aufgebaut wurde: dem henden Wirtschaftskrise zu verkaufen. be ich ihn nie erlebt.

müssen wieder arbeiten. Die Gewerk- Brexit. Und aufgrund dieser Monothe-
schaften haben völlig unsinnige Forde- matik sind auch ihre Protagonisten, die
rungen gestellt. Und die Regierung hat zu diesem Zweck ausgewählt wurden,
nicht die Courage, eine klare Linie nur mittelmäßig.
durchzusetzen und zu sagen: „Geht
jetzt alle wieder arbeiten!“
Die Partei wird zu einer Art Geisel der
Brexit-Anhänger, dieser Deutschen
Schäferhunde, die die Dinge in die Hand
Vielleicht ist Boris Johnson jetzt be- nahmen. Wie viele Pro-Europa-Abgeord-
sonders vorsichtig, angesichts dessen, nete gibt es noch in der Partei? Zehn?
was während der ersten Welle pas- Der Rest sind Leute, die nicht den Hauch
siert ist, mit offiziell mehr als 46.000 einer globalen Vision besitzen. Aber sich
Toten … trotzdem anmaßen, von einem „global
Sicherlich. Aber jetzt geht es darum, Britain“ zu reden. Aber auch die briti-
den Menschen wieder Vertrauen einzu- schen Pro-Europäer, sogar die leiden-
flößen. Nicht einmal während des Blitz- schaftlichsten unter ihnen, haben Fehler
kriegs der Nazis haben wir uns derart zu begangen: Sie hielten ihre Zugehörigkeit
Hause verkrochen. zu Europa für selbstverständlich und ha-
ben die Verdienste der EU in den letzten
Aber das hier ist ein unsichtbarer Jahren im Grunde nie öffentlich hervor-
Feind, Sir Nicholas. gehoben. Sie haben das Virus des Anti-
Das stimmt schon, aber die Menschen Europäismus ignoriert, das zunächst die
haben einfach nicht mehr das Selbstver- konservative Partei infizierte und dann
trauen, ihr Leben wieder aufzunehmen. das ganze Land. Eine Todsünde.
Was auch daran liegt, dass die Regierung
Johnson andauernd sich widersprechen- Haben Sie im Verlauf ihrer langjähri-
de Mitteilungen herausgibt. Und dann gen politischen Karriere je eine Per-
löste sich alles in Luft auf, als David sönlichkeit wie Dominic Cummings
Cummings (oberster Berater des Premiers, erlebt?
d. R.) während des Lockdowns in den Noch nie. Schauen Sie, ich habe persön-
Norden zu seiner Familie fuhr. Von die- lich wirklich nichts gegen ihn. An dem
UNVORSTELLBAR,
Für mich ist es absolut unvorstellbar, Wie haben Sie reagiert, als vor ein
nicht mehr Teil der EU zu sein. Aber paar Wochen während einer der anti- Bedauern Sie das am meisten?
NICHT MEHR TEIL
Europa war schon immer eine Einheit, rassistischen Black-Lives-Matter-De- Vielleicht, aber ich habe so viel wie
die die Stärken Großbritanniens multi- monstrationen ein Junge mit Farb- möglich über ihn gelesen und alles an-
pliziert hat, und nicht umgekehrt, wie
einige uns einreden wollen. Aller Unter-
DER EU ZU SEIN spray das Wort „Rassist“ auf die Sta-
tue Ihres Großvaters Churchill am
dere haben mir meine Eltern erzählt. Er
hatte genauso viele Schwächen wie wir
schiede zum Trotz konnten wir uns in Parliament Square schrieb? alle, aber er besaß eine außergewöhnli-
der EU immer Gehör verschaffen. Der Das hat sehr wehgetan, mich aber nicht che Menschlichkeit. Und er war in ei-
Ausstieg aus der Europäischen Union Situation oder Krise heraus. Wir verfü- wirklich überrascht: Als ich vor ein paar nem einzigartig, was vielleicht das wich-
ist ein enormer Verlust für uns, ebenso gen über so viel Wissen, Erfahrung, Jahren eingeladen wurde, im Debattier- tigste Vermächtnis für uns ist in diesen
wie für Europa. Wir haben als Land ei- Wissenschaft, Spitzenleistungen und klub Oxford Union eine Rede zu halten, schwierigen Zeiten.
niges an Weisheit und Besonnenheit Kultur, eine gigantische „Soft Power“; war ich schockiert angesichts der Feind-
verloren. man braucht nur an die BBC zu denken, seligkeit vieler Studenten gegenüber Was war das?
den British Council ... Wie ich zu Beginn meinem Großvater. Sie zitierten ein Er konnte den Menschen unglaublich
Ihr Vater war ein begeisterter Pro-Eu- schon sagte, wir brauchen nur wieder paar seiner Aussagen aus der Vergan- viel Hoffnung und Vertrauen in die Zu-
ropäer, daher hat er während seiner Selbstvertrauen, deshalb will ich ja genheit, aus einer Zeit, in der es völlig kunft vermitteln, allen Unglücks zum
Zeit als Botschafter in Frankreich auch, dass die Leute an die Arbeit ge- normal war, Dinge zu sagen, die heute Trotz. Und auch deshalb gelang es uns
auch immer wieder versucht, Charles hen, ich will die Straßen Londons wie- absolut inakzeptabel wären. Oder sie damals, den Nationalsozialismus zu be-
de Gaulle davon zu überzeugen, Lon- der voller Leben sehen. Sicher, der Bre- warfen ihm vor, er habe Indien (Hun- siegen. Heute brauchen wir genau diese
don zum Beitritt in Europa zu bewe- xit ist nicht mehr abzuwenden und es gersnot in Britisch-Indien 1943, d. R. ) aus- kollektive Entschlossenheit, um ein so
gen. gibt bereits Leute, die das bedauern: hungern wollen, was absolut nicht enormes Hindernis wie den Brexit zu
Wenn mein Vater, Monnet, Schumann Neulich hat die Lokalregierung von stimmt. Seine Aussagen von damals überwinden.
und De Gasperi das heute miterleben Cornwall, wo man damals massenweise werden heute als empörend und beleidi-
könnten, wären sie entsetzt: Weil wir für den Austritt aus der EU gestimmt gend angesehen. Aber sie sind aus dem
das, was uns die Geschichte gelehrt hat, hat, Premierminister Johnson gefragt, Zusammenhang gerissen. Und deshalb
wieder vergessen haben. Auch zu Ameri- wie man denn ohne die 700 Millionen sage ich: Studiert die Geschichte! Und
ka hatten wir immer ein sehr gutes Ver- Pfund aus Europa auskommen soll in vor allem: Leugnet sie nicht. In Kooperation mit
hältnis und waren so etwas wie ein Bin- den kommenden zehn Jahren. Das Ein- „La Repubblica“.
deglied zwischen den Vereinigten Staa- zige, was mir da als Antwort einfällt, ist: Sie sind auch ein Großneffe von Ro- Übersetzt aus dem Italieni-
ten und Europa, auch weil die Europäer „Fuck off!“ bert Baden-Powell, dem Gründer der schen von Bettina Schneider.

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
WIRTSCHAFT
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
KOMPAKT
WIRECARD
Rund 730 Mitarbeiter
müssen gehen
Nach der Pleite des Zahlungsab-
wickler Wirecard AG müssen mehr
als die Hälfte der Mitarbeiter in
Deutschland gehen. Rund 730 Be-
schäftigte von insgesamt 1300 er-
hielten die Kündigung, wie Insol-
venzverwalter Michael Jaffé am
Dienstag mitteilte. „Die wirtschaft-
liche Lage der Wirecard AG war und
ist angesichts der fehlenden Liquidi-
tät und der bekannten skandalösen
Begleitumstände äußerst schwie-
rig“, sagte der Rechtsanwalt. Die
üblichen Restrukturierungs- und
Kostenanpassungsmaßnahmen seien
nicht ausreichend. Um eine Ver-
wertung des Kerngeschäfts möglich
zu machen, seien tiefe Einschnitte
erforderlich. Von den Kündigungen
betroffen sind auch Vorstands-
verträge, wie Jaffe erklärte. Die
Vorständin Susanne Steidl und Fi-
nanzchef Alexander von Knoop sind
nach der Insolvenzanmeldung des
Unternehmens im Juni an Bord
geblieben. Wirecard war diese Wo-
che auch aus dem Dax geflogen und
wurde durch Delivery Hero ersetzt.
VOR SCHLICHTUNG
Streit über Lage der
Baubranche
Kurz vor Beginn der Schlichtung
streiten die Tarifpartner am Bau
über die Lage der Branche. Wie das
Statistische Bundesamt mitteilte,
kletterten die Aufträge im Juni in-
flationsbereinigt um 12,4 Prozent
zum Vormonat und um 1,2 Prozent
zum Vorjahresmonat. Die Gewerk-
schaft IG BAU, die für die rund
850.000 Beschäftigten 6,8 Prozent
mehr Lohn fordert, zieht den
Schluss: „Der Bau-Boom hält an.“
Die Branche sei im Vergleich zu
anderen Zweigen „sehr gut durch
die Pandemie gekommen“, betonte
IG BAU-Chef Robert Feiger. Die
Arbeitgeber sprachen von positiven
Signalen.
PÜNKTLICHE ZÜGE
Bahn will mehr
Digitalisierung
Für pünktlichere und zuverlässigere
Züge will die Bahn die Digitalisie-
rung in Deutschland beschleunigen.
Bis in die Mitte der 2030er Jahre
könnte das gesamte Schienennetz
digitalisiert werden, sagte Bahn-
Infrastrukturvorstand Ronald Pofal-
la am Dienstag in Berlin. Dies kostet
aber viel Geld. Die Bahn sei mit dem
Bund über die Finanzierung im
Gespräch, so Pofalla. Allein für die
Digitalisierung des Bahnknoten
Stuttgarts rechnet die Bahn mit
Investitionen in Höhe von 462,5
Millionen Euro.
Mit Haushaltsstrom schweben: Lifton Homelifte gleiten
mit 230 V aus der Steckdose von Etage zu Etage.
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
D
SEITE 9
as Robert-Koch-Institut
(RKI) hat erstmals Zahlen
veröffentlicht, wo sich ein
Teil der Corona-Infizierten
in Deutschland angesteckt
hat. Allerdings liegen nur für ein gutes
Viertel der erfassten Fälle überhaupt ent-
sprechende Daten vor. Doch auch da wo
die Gesundheitsämter erfasst haben, wie
sich die Menschen infiziert haben, sind die
Daten auch Monate nach Beginn der Pan-
demie noch überraschend unpräzise.
VON PHILIPP VETTER
Insgesamt wurden gut 55.000 der
202.000 bis Mitte Juli erfassten Fälle ei-
nem Ansteckungsort zugeordnet. Das geht
aus einem Epidemiologischen Bulletin des
RKI hervor, das erst Mitte September vor-
gestellt werden soll, aber vorab im Inter-
net veröffentlicht wurde. Die meisten
Menschen haben sich demnach in privaten
Haushalten sowie in Alten- und Pflegehei-
men angesteckt. Überraschend wenige In-
fektionen wurden hingegen in Verkehrs-
mitteln registriert.
In Alten- und Pflegeheimen infizierten
sich laut der Auswertung mehr als 13.300
Menschen, die Fälle wurden insgesamt
709 verschiedenen Ausbrüchen zugeord-
net. Nur knapp dahinter landet der private
Haushalt mit gut 12.300 Fällen bei insge-
samt rund 3900 Ausbrüchen. Bereits auf
Rang Drei folgt der Arbeitsplatz, an dem
sich mehr als 5800 Menschen angesteckt
haben. Außerdem ist in Büros und an an-
deren Arbeitsplätzen die Zahl der Fälle
pro Ausbruch deutlich höher als bei den
Infektionen im privaten Umfeld. Pro Aus-
bruchsort erfasste das RKI 14,1 Ansteckun-
gen an Arbeitsplätzen. Das sind fast so vie-
le wie in Alten- und Pflegeheimen, wo sich
durchschnittlich 18,8 menschen pro Aus-
bruch ansteckten. In Privathaushalten lag
dieser Wert nur bei 3,2 Ansteckungen.
Allerdings unterscheidet das RKI bei
den Arbeitsplätzen nicht nach unter-
schiedlichen Branchen oder wenigstens
danach, ob jemand einer Tätigkeit im ge-
schlossenen Raum oder an der frischen
Luft nachgeht. So fließen auch Sonderfälle
wie beispielsweise der massive Ausbruch
in der Fleischfabrik von Tönnies einfach in
diesen Wert für alle Arbeitsplätze ein. Be-
sonders skurril mutet das an, da bei ande-
ren Ansteckungsorten durchaus detaillier-
te Unterkategorien gebildet wurden. So
kann man in der RKI-Auswertung bei-
spielsweise nachlesen, dass sich knapp
1700 Menschen in der Freizeit mit Corona
infiziert haben, darunter drei bei einem
Picknick. In weiteren Unterkategorien wie
„Zeltplatz, Wald“ oder „Tiergarten, Zoo,
Tierpark“ wurden hingegen gar keine An-
steckungen verzeichnet.
Viele Infektionen wurden hingegen
auch in Flüchtlingsheimen registriert, wo
sich insgesamt mehr als 4100 Menschen
ansteckten, etwa genauso viele fingen sich
das Virus in Krankenhäusern ein. Hinzu
kommen noch einmal gut 700 Infektions-
fälle aus Arztpraxen und mehr als 1100 An-
steckungen in Reha-Einrichtungen.
Vergleichsweise gering fallen die Anste-
ckungszahlen in Kitas und Schulen aus. Al-
lerdings sind in der Auswertung auch nur
Fälle erfasst, bei denen der Ausbruch vor
dem 19. Juli stattfand. Zu diesem Zeitpunkt
waren in fast allen Bundesländern Ferien,
ein Normalbetrieb von Schulen und Kitas
fand vorher oft nicht statt. Trotzdem kam
es in Schulen zu insgesamt 150 Ansteckun-
gen, in Kitas infizierten sich 168 Menschen.
Elektroauto
Jetzt baut Polen seinen
eigenen Tesla Seite 12
Wo sich die Deutschen
In Restaurants und Hotels, die allerdings
auch relativ lange geschlossen hatten, kam
es ebenfalls nur zu einer dreistelligen Zahl
von Corona-Infektionen. Laut RKI steck-
mit Corona infizieren
ten sich 273 Menschen in Restaurants, 578
in Hotels an.
Besonders gut kommen öffentliche
Verkehrsmittel weg. Das RKI verzeichne-
te lediglich drei Ausbrüche in Flugzeu-
gen, bei denen sich insgesamt acht Men-
Erstmals veröffentlicht das RKI eine Auswertung der
schen ansteckten. In Bussen infizierten
sich bei 13 Ausbrüchen 66 Personen. In
Ansteckungsorte – mit überraschenden Ergebnissen.
der Bahn wurde hingegen überhaupt kei-
Aber es gibt Zweifel an der Zuverlässigkeit
ne Ansteckungen verzeichnet. Das heißt
allerdings nicht, dass es keine Infektio-
nen in Zügen gab. „In einigen Umfeldern,
beispielsweise im Bahnverkehr, lassen
sich Ausbrüche nur schwer ermitteln, da
in vielen Fällen die Identität eines Kon-
taktes im Nachhinein nicht mehr nach-
Dem RKI gemeldete Corona-Ausbrüche vollziehbar ist – diese könnten deshalb
hier untererfasst sein“, schreiben die Au-
Ausbrüche und Fälle von Covid-19-Infektionen nach Infektionsumfeld toren der Auswertung.
von Ende Februar bis 19. Juli 2020 (gemeldet bis zum 11. August 2020) Fälle/
Ausbruch Es ist nicht die einzige eklatante Schwä-
Infektionsumfeld
che der Statistik des RKI. So wurden bei
Wohnstätten, unspezifisch Ausbrüche Fälle Ø
5,6 drei Viertel der Corona-Fälle überhaupt
Privater Haushalt 174 978 3,2 keine Informationen erfasst, wo sich die
Alten-/Pflegeheim 3902 12.315 18,8
Infizierten angesteckt haben. Eigentlich
werden diese Daten von den Gesundheits-
Flüchtlings-, Asylbewerberheim 709 13.314 20,8 ämtern vor Ort erfragt. Doch ausgerech-
Wohnheim (Kinder-, Jugend-, Stud.) 199 4146 8,1 net aus der Phase mit den meisten Infek-
Justizvollzugsanstalt 16 129 5,8 tionen gibt es kaum Daten. „Während des
Höhepunkts der Erkrankungszahlen im
Kaserne 4 23 – April 2020 hatten die Gesundheitsämter
Med. Behandlungseinrichtung, unspezifisch 0 0 7,6 zudem aufgrund des hohen Aufkommens
Krankenhaus 60 458 10,2 von Fällen häufig nicht die Kapazität, de-
taillierte Informationen zu Ausbrüchen zu
Ambulante Behandlungseinrichtung, Praxis 402 4107 5,8 erheben und zu übermitteln“, so das RKI.
123 710 Doch auch in den Fällen, in denen In-
Reha-Einrichtung 12,0
Labor 93 1118 – formationen vorliegen, sind die Statisti-
ken erstaunlich unpräzise. So wurden Fäl-
Arbeitsplatz, unspezifisch 0 0 14,1
le, die sich auf einen Ausbruch zurückfüh-
Ausbildungsstätte, unspezifisch 412 5824 7,0 ren lassen, dem Ursprungsort zugewie-
Schule 7 49 4,8 sen. Die Infizierten, die sich auf den Aus-
bruch bei einer Karnevalsveranstaltung in
Universität 31 150 4,0
Heinsberg zurückführen lassen, finden
Betreuungseinrichtung, unspezifisch 1 4 15,1 sich alle in der Kategorie „Freizeit“. Doch
Seniorentagesstätte 95 1435 18,4
15,1 nicht jeder Infizierte hatte sich bei der
Kindergarten, Hort 46 845 18,4
5,1
Veranstaltung selbst angesteckt, das Co-
ronavirus konnte vermutlich auch inner-
Freizeit, unspezifisch 33 168 halb von Familien in privaten Wohnungen
Verein, oder ähnliches 195 1699 8,7 und womöglich auch am Arbeitsplatz auf
Picknick 47 252 5,4 weitere Menschen übertragen werden.
Das wird in der Statistik jedoch nicht ab-
Zeltplatz, Wald 1 3 3,0 gebildet. Auch ob Kollegen sich direkt an
Tiergarten, Zoo, Tierpark 0 0 – ihrem Arbeitsplatz oder bei einem Bier
Speisestätte, unspezifisch 0 0 – nach Feierabend angesteckt haben, wurde
nicht unterschieden.
Restaurant, Gaststätte 4 20 5,0 Zu Verzerrungen könnte es auch kom-
Kantine 38 273 7,2
– men, weil Fälle von besonders jungen und
Imbiss 0 0 – besonders alten Infizierten in der Statistik
überrepräsentiert sind. Während sich ins-
Übernachtung, unspezifisch 0 0 –
gesamt nur bei 27 Prozent aller erfassten
12 37 Corona-Fälle ein Ansteckungsort feststel-
Hotel, Pension, Herberge 3,1
Kreuzfahrtschiff 169 578 3,4 len ließ, waren es bei Kindern 40 Prozent
und auch die Fälle von Über-80-Jährigen
Verkehrsmittel, unspezifisch 12 37 3,1
tauchen in der Auswertung deutlich häufi-
Bus 2 14 7,0 ger auf. Eine mögliche Erklärung ist si-
Flugzeug 13 8
66 5,1 cher, dass bei diesen Gruppen in der Regel
deutlich weniger potenzielle Anste-
Fähre 3 2
8 2,0
2,7
ckungsorte in Frage kommen.
Bahn* 1 0
2 2,0 Besonders deutlich zeigt sich die Unge-
Weitere, verstreut 0 841
0 11,1
– nauigkeit der Statistiken auch an einer
andere/sonstige 76 1152
841 4,7
weiteren Zahl in dem Bericht. In 733 Fällen
gaben die Gesundheitsämter an, dass „un-
nicht erhoben 247 1152
4247 6,0 bekannt“ sei, ob die betroffene Person
nicht ermittelbar 712 139 5,6 verstorben ist oder nicht. Man hatte zwar
25 erfasst, dass sie sich angesteckt hat, weiß
nun aber nicht, ob sie genesen oder ver-
* Ausbrüche in der Bahn lassen sich u. U. schwer ermitteln, nachvollziehen Quelle: RKI, Epidemiologisches Bulletin
storben ist. Um künftig zumindest die An-
steckungsorte besser erfassen und aus-
werten zu können, heißt es im RKI-Be-
richt, werde nun immerhin die Software
der Gesundheitsämter angepasst.
ANZEIGE
Lifton Homelift
DER ELEGANTE, PRIVATE
AUFZUG FÜR IHR ZUHAUSE
Mit dem LiftonDUO Homelift und Ihr Wohnraum bleibt nahezu
machen Sie Ihren Traum vom pri­ vollständig nutzbar. Der LiftonDUO
Service & Beratung
vaten Aufzug wahr – einzigartiges bietet Platz für bis zu zwei Personen.
Design verbindet sich mit inno­ Für drei Personen oder einen Roll­ Sie interessieren sich für
vativer Technik. stuhlfahrer ist der LiftonTRIO ideal: einen Lifton Homelift?
Der Lifton befördert Sie bequem in für Ihr barriere­armes Zuhause. Rufen Sie uns
die nächste Etage. Nur zwei Voraus­ gebührenfrei an.
setzungen müssen erfüllt sein: Sie
benötigen 0,8 Quadratmeter Platz
Günstig im Betrieb: Wir beraten Sie auch
Keine teure Abnahme durch gern unverbindlich
und eine Steckdose. Der Lifton wird
kostenlos bei Ihnen
mit wenig Aufwand aufgestellt, eine Prüfstelle wie z. B. den zu Hause:
denn seine komplette Technik TÜV erforderlich. 0800 - 434 44 08
befindet sich im Kabinendach. Er
gleitet elegant an seitlichen Schie­ Weitere Lifton Homelift-
nen durch den Raum, benötigt nur Mit den Lifton Homeliften holen Sie Egal, wo sich Ihr Lifton gerade be- Einbaubeispiele
minimale bauliche Anpassungen sich echte Wohlfühltechnik ins Haus. findet, ob sichtbar in der Etage oder finden Sie auf:
„unsichtbar“ ein Stockwerk weiter, www.meinlifton.de
das Raumkonzept bleibt erhalten.
Das sich selbst stützende System:
Dank intelligent posi­tionierter Streben lässt sich der Lifton frei platzieren.
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
10 WIRTSCHAFT
Die Zerschlagung
von Real nimmt
jetzt Formen an
Kartellamt prüft Angebote
D
von Kaufland und Edeka
ie geplante Aufspaltung der
Handelskette Real nimmt kon-
krete Formen an. Nachdem
Konkurrent Kaufland schon vor eini-
gen Wochen die Übernahme von 101
Märkten zur Prüfung beim Bundeskar-
tellamt angemeldet hat, legt nun auch
Edeka nach.
VON CARSTEN DIERIG
Deutschlands größter Lebensmittel-
händler will bis zu 72 Real-Filialen über-
nehmen. Ein entsprechender Antrag ist
jüngst unter dem Aktenzeichen B2-85/
20 beim Kartellamt eingegangen. Das
geht aus der aktuellen Liste der Fusi-
onskontrollverfahren der Bonner Wett-
bewerbsbehörde hervor.
Für den Großteil der Real-Märkte
zeichnet sich damit eine Lösung ab.
Derzeit umfasst das Portfolio nach Un-
ternehmensangaben noch 276 Geschäf-
te. Klappt der Verkauf an Kaufland und
Edeka, bleiben noch gut 100 Standorte
übrig. Rund die Hälfte davon will der
russische Investor SCP, der Real Ende
Juni vom Metro-Konzern übernommen
hat, für zunächst zwei Jahre in Eigenre-
gie weiterführen. Dazu werden einige
Filialen vom Markt verschwinden. Das
hat Real Ende Juni bereits angekündigt.
Für die verbliebenen Standorte sucht
SCP weiterhin Lösungen, vornehmlich
durch Verkäufe. Und Interessenten gibt
es offenbar. Dem Vernehmen schielen
auch Rewe, Globus, Tegut und Markt-
kauf auf einzelne Standorte.
Wann die ersten Übernahmen vollzo-
gen werden, hängt nun am Bundeskar-
tellamt. Und die Behörde guckt dabei
sehr genau hin: Für den Kaufland-An-
trag jedenfalls läuft bereits eine soge-
nannte vertiefte Prüfung – weil weitere
Ermittlungen zu den betroffenen Ab-
satz- und Beschaffungsmärkten erfor-
derlich sind, wie es von den Wettbe-
werbshütern heißt. Hintergrund ist die
ohnehin schon hohe Konzentration im
Lebensmittelhandel in Deutschland.
Das Kartellamt hat daher Auskunftsbe-
schlüsse an über 350 Lebensmittelher-
steller verschickt, um mehr über die
Einkaufskonditionen und damit über
die Struktur- und Machtverhältnisse im
Markt herauszufinden. Betrachtet wird
dabei jeder einzelne Real-Markt. „Das
Amt geht von lokalen Absatzmärkten
um die betroffenen Real-Standorte aus
und ermittelt in deren Einzugsberei-
chen die Marktanteile und Marktver-
hältnisse“, meldet die Behörde.
Unabhängig vom Sachstand bei den
vorbereiteten Verkäufen plant SCP für
die kommenden Monate einen heftigen
Sparkurs bei Real, meldet die „Lebens-
mittelzeitung“. Dabei gehört die SB-
Warenhauskette eigentlich zu den Ge-
winnern der Corona-Krise: Um fast vier
Prozent ist das Unternehmen im ersten
Halbjahr 2020 gewachsen.
Doch dieser Positivtrend reicht nicht
aus, um die schwache Entwicklung der
vergangenen Jahre zu kompensieren.
„Real schreibt seit mehreren Jahren
Verluste in dreistelliger Millionenhöhe.
Die temporär höheren Umsätze aus der
Corona-Zeit werden an diesem Um-
stand im Geschäftsjahr 2019/2020
nichts ändern“, heißt es in einer Stel-
lungnahme des Unternehmens.
Die neue Geschäftsführung müsse
die liquiden Mittel schützen und Ver-
luste im operativen Geschäft reduzie-
ren. „Um die Ertragslage von Real zu
stabilisieren, sind daher Prozessopti-
mierungen und Produktivitätssteige-
rungen auf allen Ebenen des Unterneh-
mens notwendig.“
Gemeint ist ein ganzes Bündel an
Maßnahmen. Zum einen prüft das Un-
ternehmen nach eigener Aussage, be-
fristete Arbeitsverträge auslaufen zu
lassen – auch um Arbeitsplätze der
Stammbelegschaft zu schützen, wie es
heißt. Konkrete Zahlen, wie viele Mitar-
beiter betroffen sein sollen, nennt Real
indes nicht. Zum anderen ist vorgese-
hen, Services einzuschränken. „Zum Ta-
gesgeschäft eines jeden Lebensmittel-
einzelhändler gehört, dass angebotene
Sortimente und/oder Serviceleistungen,
die vom Kunden nicht oder nicht im er-
forderlichen Maße nachgefragt werden,
ebenfalls auf den Prüfstand gestellt
werden“, heißt es in der Stellungnahme.
Aus dem Umfeld des Unternehmens
verlautet, dass vereinzelt Frischetheken
abgebaut werden könnten, allen voran
Fischtheken, die in den meisten Fällen
ohnehin nicht profitabel sind, oder auch
die Käse- und Wursttheke in Märkten,
in denen von den Kunden ohnehin vor-
nehmlich SB-Ware gekauft wird.
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
Gesucht:
Neue
Geldquellen
D
ie beiden Politiker teilen
im Moment viele Sorgen,
politische Überzeugun-
gen allerdings nicht unbe-
dingt. Anfang der Woche
war Bundesfinanzminister und SPD-
Kanzlerkandidat Olaf Scholz zu Gast
bei seinem österreichischen Amtskolle-
gen Gernot Blümel. Gastgeber Blümel
hatte im Januar bewusst die Konfronta-
tion mit Scholz gesucht und auf seinem
ersten großen Auslandstermin in Brüs-
sel den deutschen Vorschlag einer euro-
paweiten Finanztransaktionssteuer zu
Fall gebracht. Entweder Scholz überar-
beite seinen Vorschlag oder Österreich
werde aus den Verhandlungen über eine
Abgabe auf Finanzgeschäfte aussteigen,
erklärte Blümel damals.
VON TOBIAS KAISER
AUS BRÜSSEL
Derlei klare Ansagen blieben bei dem
sommerlichen Treffen deutschsprachi-
ger Finanzminister auf einem Weingut
bei Wien zwar aus. Aber der Streit über
Steuern auf europäischer Ebene wird
den beiden erhalten bleiben, genauso
wie dem mit am Tisch sitzenden
Luxemburger Pierre Gramegna. Denn
in den kommenden Monaten und Jah-
ren werden die EU-Staaten darum rin-
gen, den 750 Milliarden Euro schweren
Corona-Wiederaufbaufonds zu finan-
zieren. Die EU-Kommission soll sich
das Geld für das Konjunkturprogramm
an den Finanzmärkten leihen und es bis
„Nach dem Klatschen kommt die Klatsche“
E
Viele Beschäftigte im öffentlichen Dienst kämpfen in der Pandemie an vorderster Front. Nun fordern Verdi und Co. 4,8 Prozent mehr Gehalt
igentlich ist es ein geübtes Spiel
zwischen den Tarifparteien: Die
Arbeitnehmer stellen die Forde-
rung nach einer deutlichen Lohnsteige-
rung auf, die Arbeitgeber weisen sie em-
pört zurück, man verhandelt nächte-
lang, gelegentlich kommt es zum Kräf-
temessen inklusive Streiks und am En-
de steht meist nach einer Marathonsit-
zung in den frühen Morgenstunden ein
Kompromiss. Doch dieses Jahr ist alles
anders, auch Tarifverhandlungen.
VON PHILIPP VETTER
Es ist ein unglückliches Timing für
die Gewerkschaft Verdi und den Deut-
schen Beamtenbund (DBB), dass der
geltende Tarifvertrag für die rund 2,3
Millionen Angestellten im öffentlichen
Dienst bei Bund und Kommunen ausge-
rechnet Ende August ausläuft – mitten
in der Wirtschaftskrise. Die Arbeitneh-
mervertreter hatten noch versucht, eine
Verschiebung der anstehenden Ver-
handlungen zu erreichen, indem man
den Arbeitgebern anbot, den geltenden
Vertrag um ein halbes Jahr zu verlän-
gern. Allerdings sollten die Angestellten
* DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
menten. Auch deshalb ist eine Einigung
auf eine Finanztransaktionssteuer, de-
Olaf Scholz (SPD)
hat Ideen für die Fi-
ren Einnahmen komplett an die EU flie-
ßen würden, im Moment unwahrschein-
nanzierung des lich. Sie wird seit über zehn Jahren dis-
Corona-Pakets der EU kutiert. Tatsächlich sind neue EU-Abga-
ben bereits seit 2004 im Gespräch, ohne
dass es seitdem nennenswerte Fort-
schritte gegeben hätte. „Eigenmittel auf
EU-Ebene bedeuten eine gewaltige Ver-
schiebung von Kompetenzen und
Macht nach Brüssel und die Mitglieds-
länder werden es sich nicht leicht ma-
chen, in diese Richtung zu gehen“, sagt
Guntram Wolff, Direktor der Brüsseler
Denkfabrik Bruegel. „Ich denke, dass
neue Eigenmittel deshalb auf Nischen-
themen wie die beschlossene Plastik-
steuer beschränkt bleiben werden. Ei-
nen CO2-Grenzausgleich kann ich mir
vorstellen. Aber ich glaube nicht daran,
dass sich die Mitgliedstaaten auf eine
EU-Digitalsteuer einigen werden.“
Bereits am Donnerstag dürften die
unterschiedlichen Positionen aufeinan-
derprallen: Dann verhandeln Vertreter
des Europäischen Parlaments und die
Mitgliedstaaten über den EU-Haushalt
für die kommenden sieben Jahre, den
MFR. Im Vorfeld haben die Abgeordne-
ten bereits angekündigt, dass sie auch
verbindlichere Regelungen für die Ei-
genmittel wollen. „Formal müssen wir
bei den Eigenmitteln nicht zustimmen,
aber ohne Einigung bei den Eigenmit-
teln wird es keinen Deal beim Gesamt-
haushalt geben“, sagt Rasmus And-
resen. Der Grüne ist der einzige Deut-
sche im Verhandlungsteam des Parla-
ments. „Bei den Eigenmitteln brauchen
MARTIN U. K. LENGEMANN/WELT/
wir mehr Verbindlichkeit, konkrete
Zeitpläne und Verpflichtungen aller
Mitgliedstaaten, die Eigenmittel einzu-
führen. Kommission und Mitgliedstaa-
ten machen bisher nur vage Absichtser-
klärungen, das reicht uns nicht aus.“
Ob die Parlamentarier in dieser Frage
letztlich das Gesamtpaket tatsächlich
Olaf Scholz will die
scheitern lassen werden, ist allerdings
Einnahmequellen für die EU. Dass die Regierungschefs ist äußerst schwam- fraglich. Schließlich müssten sie eine
750 Milliarden
EU erstmals gemeinsame Schulden auf- mig. Lediglich für die Abgabe auf nicht Blockade des Rettungspakets auch ge-
nehme, sei ein historischer Schritt, sag- recycelbares Plastik sieht sie bereits ei- genüber den Wählern vertreten. Das gilt
Euro schweren
te Scholz am Wochenende in einem In- nen konkreten Fahrplan vor: Die Abga- auch für einen schärferen Rechtsstaats-
terview mit der Funke-Mediengruppe. be soll bereits ab dem 1. Januar 2021 er- mechanismus. Ursprünglich war vorge-
Corona-Hilfen
Wer Schulden mache, brauche aber hoben werden. Ab dann sollen für die sehen, dass EU-Staaten, die Rechts-
auch eigene Einnahmen. „Wenn der Mitgliedstaaten für jedes Kilo Plastik- staatsprinzipien missachten, künftig
auch mit neuen
Rettungsfonds zurückgezahlt werden verpackung, das nicht recycelt wird, 80 Gelder aus Brüssel gestrichen werden
Abgaben
muss, sollte das nicht zulasten des nor- Cent Strafgebühr zahlen. können – ein Sanktionsmittel, das sich
malen EU-Haushalts gehen“, sagte Für alle übrigen neuen Abgaben vor allem an Ungarn und Polen richtete.
finanzieren. Ideen
Scholz und deshalb brauche die EU ei- bleibt die Gipfelvereinbarung aller- Der Kompromiss der Regierungschefs
gene Einnahmen. Die EU-Kommission dings eher vage und enthält vor allem vom Juli in dieser Frage ist so schwam-
dafür gibt es viele.
und das Europäische Parlament drän- Arbeitsaufträge an die EU-Kommissi- mig, dass selbst Polen und Ungarn ihn
gen schon lange auf neue eigene Geld- on: Für den CO2-Grenzausgleich, ein als Verhandlungserfolg gefeiert haben.
Aber nur eine ist
quellen für die EU, schließlich brächte äußerst umstrittenes Vorhaben, sollen Das Europäische Parlament hat zwar
derzeit realistisch
es Brüssel mehr Autonomie, wenn es et- die Beamten bis Anfang kommenden in einer Resolution prompt einen
was weniger auf die Überweisungen aus Jahres einen Vorschlag vorlegen. Un- schärferen Rechtsstaatsmechanismus
den Mitgliedstaaten angewiesen wäre. tersuchen sollen sie auch, wie der Han- gefordert, aber Katarina Barley, die Vi-
Der Vorschlag der EU-Kommission für del mit Emissionszertifikaten auf den zepräsidentin des Parlaments, befürch-
den Wiederaufbaufonds enthielt denn Flug- und Schiffsverkehr ausgeweitet tet, dass die Parlamentarier letztlich
auch konkrete Vorschläge für neue EU- werden soll. Der CO2-Grenzausgleich nicht konsequent sein werden. „Der
Abgaben, mit denen das Milliardenpro- und die Digitalsteuer sollen bereits En- Gipfelbeschluss enthält eine sehr
2058 abstottern. Die Europäische Union gramm finanziert werden soll. de 2022 Realität werden, aber Beobach- schwammige Formulierung zum
hat zwei Möglichkeiten, diese Rückzah- Auf ihrem Marathongipfel im Juli ha- ter zweifeln daran, dass diese Absichts- Rechtsstaatsmechanismus, deshalb
lung zu stemmen: Entweder sie kürzt ben sich die 27 EU-Staaten tatsächlich erklärung Realität wird. Beide Vorha- müssen wir als Parlament in den Ver-
ihren regulären Haushalt zusammen, darauf geeinigt, dass es neue EU-Abga- ben sind umstritten; das handelslibera- handlungen mit dem Rat nachschärfen.
streicht Stellen in Brüssel und reduziert ben geben soll. Eine Abgabe auf nicht le Schweden und teilweise auch die Ich werde nur bei mehr Klarheit beim
die Zahlungen an Bauern, Forscher oder recyceltes Plastik gehört dazu, genauso Niederlande und Finnland wehren sich Thema Rechtsstaat zustimmen und ich
den EU-Grenzschutz, um die Milliarden wie eine auch immer geartete Digital- beispielsweise aus prinzipiellen Erwä- setze darauf, dass die Mehrheit im Eu-
stattdessen in den Schuldendienst zu steuer, eine Finanztransaktionssteuer gungen gegen den Grenzausgleich, der ropäischen Parlament das genauso
stecken. Oder sie fordert von den Mit- und eine Ausweitung des erfolgreichen für Ärger mit der WTO und Handels- sieht“, sagte die SPD-Politikerin zu
gliedstaaten, die im Moment jedes Jahr europäischen Handels mit Emissions- partnern sorgen könnte. Luxemburg WELT. „Ich befürchte allerdings, dass
gut ein Prozent ihrer nationalen Wirt- zertifikaten, der künftig auch für den und Irland lehne ihrerseits seit Jahren viele Parlamentarier trotzdem so zu-
schaftsleistung an die EU überweisen, Schiffs- und Flugverkehr gelten soll. eine Digitalsteuer ab. stimmen würden, damit der Wiederauf-
höhere Beiträge. Beides ist schmerzhaft Geld solle außerdem aus einer CO2- Das Problem: Neuen Einnahmequel- bauplan in Kraft treten kann. Denn ge-
und politisch schwer durchsetzbar, und Grenzsteuer auf klimaschädlich herge- len der EU müssen alle Mitgliedsländer rade aus den Ländern, für die es um viel
deshalb setzen Brüssel und Olaf Scholz stellte Produkte aus dem Ausland flie- zustimmen – nicht nur auf EU-Ebene, Geld geht, wird massiver Druck auf das
auf eine dritte Möglichkeit: neue eigene ßen. Allerdings: Die Vereinbarung der sondern auch in den nationalen Parla- Europäische Parlament ausgeübt.“
im öffentlichen Dienst für diese Zeit ei- Frank Werneke dann aber eine Forde- che Verkehrsmittel müssen etwa zwar beitnehmer begründen ihre Forderung
ne Einmalzahlung erhalten. Die Arbeit- rung, die auch ohne Pandemie hätte auf- weiter fahren, verzeichnen aber deut- damit, dass sich die Wirtschaft schnel-
geber lehnten ab. Deshalb wird nun ab 1. horchen lassen: 4,8 Prozent mehr Lohn. lich weniger Fahrgäste und Einnahmen. ler vom Corona-Schock erhole als er-
September regulär verhandelt. Zudem soll jeder Beschäftigte im öffent- „Aufgrund der für die kommunalen wartet. „Wenn es einen Aufschwung in
Es ist eine knifflige Lage für Verdi lichen Dienst mindestens 150 Euro Arbeitgeber angespannten Ausgangsla- Deutschland geben soll, spielt der Bin-
und den DBB: Sie vertreten viele Berufs- mehr pro Monat bekommen. Dazu eine ge fordern wir die Gewerkschaften zu nenmarkt eine entscheidende Rolle“,
gruppen, die in der Corona-Zeit beson- Angleichung der Arbeitszeit in Ost- fairen Verhandlungen auf, die nicht auf sagte Werneke.
ders viel leisten mussten. Krankenpfle- deutschland von 40 Stunden auf die im dem Rücken der Allgemeinheit ausge- Der Verdi-Chef gab zu, dass er lieber
ger, Erzieherinnen, aber auch Busfahrer Westen üblichen 39 Stunden sowie eine tragen werden sollten“, hatte der Präsi- nicht in diesem Sommer verhandelt
konnten nicht ins Homeoffice wech- Verbesserung der Altersteilzeitregelun- dent des Arbeitgeberverbände und Ver- hätte. Doch die Arbeitgeber hätten die
seln, sie mussten teilweise an vorders- gen. Und das besonders beanspruchte handlungsführer, Ulrich Mädge, gefor- Verschiebung um ein halbes Jahr wohl
ter Front gegen das Virus und die Fol- und gelobte Pflegepersonal soll in einer dert. „Letztlich können wir nur das ver- abgelehnt, weil sie sich erhofften, dass
gen kämpfen. Andererseits sind durch separaten Verhandlungsrunde noch teilen, was tatsächlich vorhanden ist.“ die Gewerkschaften schlecht auf die Ta-
die Krise auch bei Kommunen und Bund weitere Verbesserungen erhalten. Nach Angaben der Gewerkschaften kos- rifrunde vorbereitet seien. „Wir sind
als Arbeitgeber die Kassen leerer vor ei- Zwr habe es viel Anerkennung und tet jeder Prozentpunkt Gehaltserhö- nicht schwach in dieser Tarifrunde“, be-
nigen Monaten. Eine zu hohe Forde- Applaus für die Arbeit der Beschäftigten hungen die kommunalen Arbeitgeber tonte Werneke. „Wir drohen nicht mit
rung könnte leicht als überzogen gelten. gegeben. „Applaus allein reicht aber rund eine Milliarde Euro und den Bund Arbeitskampfmaßnahmen, aber wenn
Und: Welche Druckmittel hat man als nicht“, betonte Werneke. Die Forde- noch einmal 270 Millionen Euro. die kommunalen Arbeitgeber glauben,
Gewerkschaft überhaupt in einer von rung nach mehr Geld dürfte vor allem Die Aussagen der Arbeitgeber im Vor- dass sich die Arbeitnehmer in der Coro-
der Pandemie geprägten Tarifrunde? mit Blick auf bestimmte Berufsgruppen feld empören die Gewerkschafter: na-Zeit nicht wehren, dann haben sie
Ein Streik des Klinikpersonals ange- auf Zustimmung stoßen, schließlich „Jetzt wird von Applaus auf den Tritt sich getäuscht.“ Wie ein Streik in Coro-
sichts von noch immer hohen Infekti- wurde gerade in der Corona-Zeit vielen vors Schienenbein umgestellt, indem na-Zeiten aussehen könnte, darüber will
onszahlen scheint kaum vorstellbar. Menschen bewusst, wie wichtig die Ar- von Nullrunden die Rede ist“, sagte niemand spekulieren. Bei steigenden
Entsprechend lang zogen sich schon beit von Krankenpflegern und Erzie- Werneke. „Nach dem Klatschen der Öf- Infektionszahlen ist ein Ausstand des
die Beratungen der Arbeitnehmerver- hern ist. Die Kommunen hatten schon fentlichkeit kam die Klatsche der Ar- Pflegepersonals kaum umsetzbar. Doch
treter hin, welche Forderung sie über- im Vorfeld klar gemacht, dass es nichts beitgeber“, sagte der DBB-Vorsitzende die Gewerkschaften könnten die Arbeit-
haupt aufstellen sollen. Mit einer hal- zu verteilen gebe. Tatsächlich haben Ulrich Silberbach. „Für uns sind diesen geber mit Arbeitsniederlegungen in den
ben Stunde Verspätung verkündeten viele Städte und Gemeinden mit erheb- Verhandlungen zwei Dinge entschei- Kitas hart treffen. Es dürften harte Ver-
Verdi-Chef und Verhandlungsführer lichen Ausfällen zu kämpfen. Öffentli- dend: Abstand und Anstand.“ Die Ar- handlungswochen werden.
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung

E
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
in Bund Spargel, eine Hand-
voll Erdbeeren, eine Rispe
Tomaten, sind übergroß auf
den blauen Lieferwagen zu
sehen. „Frisch geklickt“
steht in großen Lettern daneben. Die
britische Supermarktkette Tesco rech-
net damit, dass ihre Vans mit Lebens-
mittellieferungen künftig noch sehr viel
häufiger in den Wohngebieten des Lan-
des ausliefern werden und baut vor:
16.000 zusätzliche feste Arbeitsplätze
schafft die Handelskette.
Allein 10.000 Jobs sind für sogenann-
te Picker gedacht, die in den Märkten
die Warenkörbe für die Online-Kunden
zusammenstellen. Weitere 3000 Posi-
tionen sind für die Fahrer, die Gemüse,
Milch, Schokolade und alle anderen Ein-
käufe ausfahren. Dazu kommen eine
Reihe unterschiedlicher Arbeitsplätze
in den Filialen und Verteilzentren des
Unternehmens.
VON CLAUDIA WANNER
Damit sorgt die Lebensmittelkette
für einen seltene3n Lichtblick auf dem
britischen Arbeitsmarkt. Rund 750.000
Jobs sind seit Ausbruch der Corona-Kri-
se gestrichen worden, unter anderem in
Tourismus, Luftfahrt, Hotellerie, aber
auch in produzierenden Unternehmen-
.Auch den Einzelhandel hat die Pande-
mie schwer getroffen. 35.000 Arbeits-
plätze sind hier verloren gegangen. Erst
vergangene Woche hat Marks & Spen-
cer angekündigt, 7000 Stellen zu strei-
chen. Die Drogeriekette Boots, das Lu-
xus-Kaufhaus Harrods und die Waren-
hauskonzerne John Lewis und Deben-
hams gehören zu weiteren Vertretern
auf britischen Einkaufsstraßen, die sich
durch Covid-19 so unter Druck sehen,
dass sie Jobs kürzen.
Dagegen kommt der Lebensmittel-
handel gut durch die Krise. Die Umsät-
ze sind deutlich gestiegen, nachdem
viele Menschen wochenlang zu Hause
geblieben sind und sich dort vor allem
selbst versorgt haben, statt sich auf dem
Weg ins Büro ein Sandwich zu kaufen
oder ins Restaurants zu gehen. Ganz be-
sonders profitiert haben Online-Bestel-
lungen. „Die neuen Positionen werden
uns dabei helfen, die Online-Nachfrage
auf lange Sicht befriedigen zu können
und sie schaffen langfristige Beschäfti-
gungschancen“, sagte Jason Tarry, Chef
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
Jobwunder im
Einzelhandel
Lebensmittelkäufe im Internet sind der neue Trend.
Der britische Supermarktriese Tesco baut sein Geschäft massiv um –
und stellt dafür 16.000 Lieferanten und „Picker“ ein
für Großbritannien und Irland bei Tes-
co, mit knapp 27 Prozent Marktanteil
der Primus im britischen Markt. Bei
dem Lebensmittelhändler entfallen in-
FÜR HERAUSRAGENDE VERDIENSTE UM
DIE ENTWICKLUNG UND ANWENDUNG
VON KÜNSTLICHER INTELLIGENZ
WIRTSCHAFT 11
sich auf 1,5 Millionen Kunden in der Wo-
che deutlich mehr als verdoppelt, von
600.000 zum Jahresanfang.
Bereits im April hatte Tesco als erster
Lebensmittelanbieter die Marke von ei-
ner Million Internet-Bestellungen in
der Woche geknackt. Und für das Ge-
samtjahr rechnen Tarry und seine Kol-
legen damit, dass die Online-Umsätze
des Konzerns um zwei Drittel auf 5,5
Milliarden Pfund (6,1 Milliarden Euro)
springen werden.
Auf den Nachfragesprung hatte Tesco
bereits in den vergangenen Monaten
reagiert. Zu dem Personalprogramm ge-
hörten 4000 feste Stellen, außerdem bis
Juni 47.000 befristete Verträge, um
Spitzen abdecken zu können. Bei den
neu angekündigten, unbefristeten Ar-
beitsverhältnissen sollen freie und be-
fristet eingestellte Mitarbeiter bevor-
zugt zum Zug kommen.
„Die Krise hat zu einem dramati-
schen Wachstum des Online-Lebens-
mittelmarktes in Großbritannien ge-
führt“, sagte Clive Black, Analyst bei
Shore Capital. Innerhalb weniger Mo-
nate habe das Segment einen Schub er-
fahren, der ohne die Pandemie vermut-
lich einige Jahre gebraucht hätte. Und
Tesco rechne ganz offensichtlich nicht
damit, dass sich die Einkaufsgewohn-
heiten auf absehbare Zeit wieder zurück
entwickeln werden zu den Gepflogen-
heiten vor der Krise.
Die Verschiebung zu mehr Online-
Einkäufen betrifft längst nicht nur Tes-
co. Auch im Gesamtmarkt werden Äpfel
und Joghurt, Brot und Seife, Chips und
Toilettenpapier zunehmend nach einer
Online-Bestellung an die Haustür der
Verbraucher geliefert. 13,5 Prozent des
Gesamtmarktes entfallen inzwischen
auf diese Vertriebsform, belegen Daten
der Handelsanalysten von Kantar. Zu
Beginn des Lockdowns in der zweiten
Märzhälfte waren es gerade 7,4 Prozent.
Auch die Tesco-Wettbewerber Sains-
PA/ EMPICS/ RUI VIEIRA
bury’s, Asda, Morrisons und Waitrose
haben ihre Zustellnetzwerke deutlich
ausgebaut. Sie hatten angesichts des
plötzlichen Nachfrage-Booms alle wo-
chenlang mit Engpässen zu kämpfen.
Lieferdienst von Tesco Auf ein freies Zustellfenster für eine Be-
im Großbritannien: lieferung mussten viele Kunden wo-
zwischen 16 Prozent der Umsätze auf Schon 16 Prozent der chenlang warten. Bis zum Februar war
Online-Bestellungen. Vor dem Start der Umsätze entfallen auf eine Bestellung für den nächsten oder
Coronakrise waren es neun Prozent. das Online-Geschäft übernächsten Tag ohne Probleme mög-
Die Zahl der Internetkäufer hat sich auf lich.
PREISGELD 100.000 EURO
Bewerbungen und Nominierungen unter
www.kipreis.de
Einsendeschluss: 31.08.2020
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
Bei Ocado, einem Händler, der seine
Produkte ausschließlich online anbie-
tet, führte der Ansturm auf das Internet
nach Angaben von Unternehmenschef
Tim Steiner bis Juli zu einer Warteliste
von einer Million potentiellen Kunden.
Das waren mehr als die 800.000 Haus-
halte, die das Angebot bereits nutzen.
Die kauften dafür um so mehr. Während
die Zahl der Neukunden im ersten Halb-
jahr um 14 Prozent anstieg, legten die
Umsätze im Vorjahresvergleich um 27
Prozent zu.
77 Prozent aller Briten kaufen zumin-
dest einen Teil ihrer Lebensmittel über
das Internet belegt die aktuelle Unter-
suchung „How Britain Shops Online“
des Händlers Waitrose. Vor einem Jahr
waren es erst 61 Prozent. Jeder vierte
Brite bestellt inzwischen mindestens
einmal in der Woche Lebensmittel on-
line, doppelt so viele wie vor Jahresfrist.
Für die Handelskonzerne könnte das
boomende Online-Geschäft den Fokus
vom beherrschenden Thema der ver-
gangenen Jahre verschieben: dem
Kampf um Marktanteile mit den Dis-
countern Aldi und Lidl, die mit ihren
niedrigen Preise im Land extrem erfolg-
reich sind. Die beiden bauen ihr Ge-
schäft zwar kontinuierlich weiter aus.
Am Online-Kuchen verdienen sie indes
nicht mit. Sie bieten – als die einzigen
großen Anbieter im Land – bis heute
kein Online-Shopping. Nachdem sie
jahrelang kontinuierlich ihren Marktan-
teil ausbauen konnten, stagniert er seit
dem Jahresanfang bei 7,9 Prozent für
Aldi und 5,9 Prozent für Lidl.
Für die großen Anbieter verursacht
der Online-Boom einige Kosten. Neben
zusätzlichem Personal und Fahrzeugen
müssen die Verteilstrukturen umgebaut
werden. Üblich ist inzwischen die Dis-
tribution aus großen Märkten, in denen
ganze Bereiche für die Logistik abge-
trennt werden. Zusammengestellt wer-
den die Bestellungen aus dem Angebot
in der Filiale. Wie nachhaltig die Ent-
wicklung ist, müsse sich zeigen, warnt
Charlotte Scott, Analystin für Verbrau-
cherfragen bei Kantar. „Nachdem das
Land jetzt in der Rezession steckt, dürf-
ten wir weiter untypisches Verbrau-
cherverhalten sehen.“ Traditionell sind
die Verbraucher in einer wirtschaftli-
chen Krise mit ihren Ausgaben deutlich
vorsichtiger, bisher gebe es aber keine
Anzeichen für ausgeprägtes Sparen.
ANZEIGE
12 WIRTSCHAFT
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

D
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020

em Start-up Electromobility Pol- kosten.Das Volkswagenwerk im polnischen

and (EMP) steht ein langer und Wrzesnia hat ebenfalls rund eine Milliarde Euro
anstrengender Weg bevor. Das Der Prototyp „Izera“ ist ein geräumiger und luxuriöser Elektro-SUV. gekostet. VW hat das Werk vor vier Jahren eröff-
Unternehmen, das vom polni- Die Frage ist bisher noch, ob er jemals in Serie produziert werden wird net und vor Kurzem damit begonnen, die elektri-
schen Staat gefördert wird, hat vor sche Version seines Lieferwagenmodells Crafter
Kurzem das erste Elektroauto des Landes vorge- herzustellen. Bis zum Jahr 2024 will VW 33 Milli-
stellt: den Izera. Damit wagt sich EMP auf einen arden Euro für Elektromobilität ausgeben, 75
globalen Markt, der bereits hart umkämpft ist neue Modelle auf den Markt bringen und bis
und von Herstellern und Entwicklern hohe In- zum Jahr 2029 26 Millionen Stück davon verkau-
vestitionen fordert. fen.Die Investmentbank Morgan Stanley
schätzt, dass Tesla – schon heute der wertvollste
VON WOJCIECH KOSC Autokonzern der Welt – in den kommenden
zehn Jahren 66 Milliarden Dollar investieren
Polens Regierung hat ein Händchen für solch muss, um sein Ziel von zehn Millionen verkauf-
spektakuläre Pläne. Angeführt von der national- ten Autos pro Jahr zu erreichen.
konservativen Partei PiS hat sie in der Vergan- Diese Werte sind nicht annähernd mit den
genheit bereits einige große Schritte bei Infra- Zahlen von EMP vergleichbar. Das Gründungs-
struktur- und Technologieprojekten gewagt. Da kapital des Jungunternehmens von umgerechnet
wäre zum Beispiel der Bau eines Ostseekanals, rund 16 Millionen Euro stammt von den staatli-
die Montage einer riesigen Fähre in einer baufäl- chen Energieunternehmen PGE, Tauron, Energa
ligen Werft oder einer der größten Flughäfen und Enea. Der Autonachrichtendienst moto.pl
Europas, der gerade zwischen Warschau und schätzt, dass es rund 1,1 Milliarden Euro kosten
Lodz entsteht. All diese Vorhaben sorgten an- dürfte, den Izera zu entwickeln. „EMP wird mit
fangs für große Euphorie – aber stießen schnell Automobilherstellern konkurrieren, die über
auf finanzielle oder logistische Probleme. Dem fundiertes Know-how, viel Geld und etablierte
Elektroauto dürfte es letztlich genauso gehen. Marken verfügen, denen die Kunden seit langer
Schon im Jahr 2016 kündigte Polens Premier- Zeit vertrauen“, sagt Wisniewski. Ein Beispiel:
minister Mateusz Morawiecki an, dass bis 2025 Der Technologieriese Dyson musste kürzlich
eine Million Elektroautos auf den polnischen seine Pläne für ein eigenes E-Auto verwerfen.

Warschau
Straßen unterwegs sein würden. Und: Die E-Au- Denn die Investitionen, die für die Überführung
tos sollten von heimischen Herstellern gefertigt eines Prototyps in die Massenproduktion not-
werden. „Das ist unser Moment, das ist unsere wendig gewesen wären, waren schlichtweg zu
Zeit“, sagte Morawiecki damals. Also gründete hoch.EMP hat allerdings noch mehr Themen auf

POLEN-TESLA
die Regierung das Start-up EMP, finanziert von der Agenda, die zur Herausforderung werden

präsentiert den
staatlichen Stromkonzernen, um die Pläne in die dürften. So muss das Unternehmen ein Händler-
Tat umzusetzen. Fünf Jahre später sind Mora- und Servicenetz aufbauen sowie einen Zulieferer
wieckis Träume noch immer weit von der Reali- für Fahrwerk und Motor finden.
tät entfernt. In Polen gab es im Juni 2020 nur EMP zufolge läuft alles nach Plan. „Am wich-
rund 7000 Elektroautos und 5500 Plug-in-Hy- tigsten ist es jetzt für uns, dass wir das Projekt
bride, so der Polnische Verband der Alternativen weiter finanzieren, sodass wir entsprechende
Kraftstoffe (PSPA). Teile zukaufen und mit dem Bau der Fabrik be-
Und auch andere Arten von E-Fahrzeugen ginnen können“, sagt EMP-Kommunikation-
sind bislang eine Seltenheit: Rund 600 Last- und schef Pawel Tomaszek.Die künftige Izera-Fabrik
Lieferwagen, 7300 Mopeds und Motorräder so- soll in Schlesien angesiedelt sein, sagt er – wo
wie knapp 300 Busse mit elektrischem Antrieb genau, bleibt unklar. „Momentan klären wir bau-
sind auf Polens Straßen unterwegs. Im gesamten rechtliche Fragen“, sagt Tomaszek. Das Unter-
Land gibt es gerade einmal 1194 Ladepunkte. nehmen brauche mehr Geld, um das Grundstück
Zum Vergleich: In Deutschland sind es mehr als zu kaufen, auf dem das Werk entstehen soll.Da-
27.000. Doch Morawiecki zeigt sich von diesen gegen soll der Aufbau des Händler- und Service-
Zahlen unbeeindruckt und präsentierte Anfang netzes nur geringe Kosten verursachen, sagt To-
August stolz einen Prototyp des ersten polni- maszek: „Es wird Showrooms geben, in denen
schen Elektroautos: Der Izera trägt den Namen sich Kunden das Auto anschauen können. Konfi-
eines Gebirgsflusses nahe der tschechischen guration und Bestellung werden wohl online
Grenze. 2023 will EMP mit der Produktion be- stattfinden.“ Zudem soll es Verkaufsräume für
ginnen und bereits im ersten Jahr 60.000 Fahr- die Kunden geben, die nicht die gesamte Trans-
zeuge verkaufen. In den folgenden Jahren sollen aktion online abwickeln möchten.
es mehr als 100.000 Stück sein. Der polnische Verband der Autohändler (ZDS)
Experten halten diese Vorstellungen für un- reagiert mit Skepsis auf diesen Plan. In einem
realistisch. „In drei Jahren wird sich der Izera Schreiben an EMP-Chef Piotr Zaremba weist der
auf einem wettbewerbsintensiven Markt be- Verband darauf hin, dass Skoda im vergangenen
haupten müssen, mit einer Vielzahl neuer Mo- Jahr rund 68.000 Autos verkauft und dafür 80
delle von renommierten Autobauern“, sagt Jan Händler sowie 110 Servicestellen gebraucht hat.
Wisniewski, der den Marktinformationsdienst Die VW-Tochter gehört zu den führenden Anbie-
der PSPA leitet. Auch Wojciech Drzewiecki, CEO tern auf dem polnischen Automobilmarkt.
des , meint: Abgesehen vom Izera-Prototyp kann Laut Automobilmarktanalytiker Drzewiecki
Polen bisher nichts von dem vorweisen, was es wird es noch lange dauern, bis EMP das Vertrau-
für die Produktion von Elektroautos braucht. en der Konsumenten gewinnt. „Polen sollte sich
„Es lässt sich nicht leugnen: Der Wagen sieht gut lieber eine erfolgversprechende Nische suchen,
aus“, sagt Drzewiecki. „Allerdings geht es in der statt es in einem überbesetzten Marktsegment
Realität vor allem darum, viele Probleme in kur- zu versuchen“, sagt er. „Polen hat im Busteil-
zer Zeit zu lösen.“ markt bereits stark investiert, warum das also
IZERA/ PRDX (3)

EMP kündigte nämlich an, die Produktion des nicht ausbauen?“ Eine weitere Chance könne da-
Izera in nur drei Jahren aufzunehmen. Etablierte rin bestehen, auf Innovationen wie Wasserstoff-
Autobauer brauchen laut Drzewiecki fünf bis sie- brennstoffzellen zu setzen. Drzewiecki drückt
ben Jahre, um ein neues Modell auf den Markt zu Izera die Daumen, sagt er. „Bisher steht alles nur

Deutschlands östlicher Nachbar will sein eigenes E-Auto auf den Markt bringen. Nun
bringen.Eines der größten Probleme beim Izera- auf dem Papier. Es wird eine unglaubliche He-
Projekt: Es gibt bisher kein Werk, in der EMP rausforderung für EPM sein, alle Pläne zu ver-

wurde der Prototyp vorgestellt. Experten finden den Plan nicht nur riskant, sondern
den Wagen produzieren kann. „Wir sprechen wirklichen.“
von Kosten in Milliardenhöhe, die EMP für den

halten ihn auch für unrealistisch. So richtig glaubt nur die PIS-Regierung selbst an
Bau der Fabrik in die Hand nehmen muss“, sagt
In Zusammenarbeit mit

das Prestigeprojekt. Denn bis 2025 sollen eine Million Elektroautos auf die Straße
Wisniewski von PSPA. Zum Vergleich: Das
BMW-Werk im ungarischen Debrecen, deren
Bau sich wegen der Covid-19-Pandemie verzö- Übersetzt aus dem Englischen
gert, wird schätzungsweise eine Milliarde Euro von Celine Schäfer

ANZEIGE

APX Female Founder

Pitch Tuesday
powered by Porsche

Join a virtual startup competition with some of Europe’s

most inspiring entrepreneurs followed by a panel discussion
on improving gender diversity in the startup-scene.

September 8 at 5pm apx.berlin/betterfuture

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
FINANZEN
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
Dax in Punkten *Schluss
12.253,15 13.061,62* ↘ –0,04%
14000
12500
11000
9500
8000
1. Aug. 2019 25. Aug. 2020
KOMPAKT
GOLD-UMFRAGE
Sicherheit für Anleger
wichtiger als Rendite
Für die meisten Goldanleger geht
Sicherheit vor Ertrag. Das ergab
eine Umfrage des Hanauer Edel-
metallhändlers Heraeus unter In-
vestoren, die das gelbe Metall als
Anlageklasse nutzen. So steht Gold
nach Ansicht von zwei Dritteln der
Befragten für Werterhalt. Knapp 63
Prozent sehen in dem Edelmetall
einen „sicheren Hafen“ in turbulen-
ten Corona-Zeiten. Knapp die Hälf-
te der 1700 Befragten schätzt Gold
als Inflationsschutz angesichts mil-
liardenschwerer Konjunkturpakete
in Europa und den USA. „Die Märk-
te werden mit Liquidität geflutet,
daher fürchten viele Anleger mittel-
fristig steigende Verbraucherprei-
se“, sagt Edelmetallexperte Alexan-
der Zumpfe von Heraeus. Ange-
sichts der Corona-Krise haben 44
Prozent ihre Anlagestrategie ge-
ändert – besonders Gold profitierte
von diesen Umschichtungen. Neun
von zehn Befragten sind mit ihrer
Goldanlage zufrieden oder sogar
sehr zufrieden.
NEUBESETZUNG
ExxonMobil fliegt aus
dem Dow Jones
Tech-Boom und Krise in der Old
Economy: Der steile Aufstieg vieler
Techwerte in der Corona-Pandemie
und die schwindende Bedeutung
fossiler Energien wirbeln den be-
kanntesten Aktienindex der Welt,
den Dow Jones Industrial, durch-
einander. Das derzeit am längsten
im Dow vertretene Unternehmen,
der Ölriese ExxonMobil, muss den
Index bereits per Ende August ver-
lassen. Auslöser für die Änderung
ist der Aktiensplit von Apple, wie
der Indexanbieter S&P am Montag-
abend mitteilte. In der Folge sinkt
nämlich die Gewichtung des iPho-
ne-Konzerns im Dow Jones.
QANTAS
Fluglinie streicht noch
mehr Stellen
Die schwer von der Corona-Krise
getroffene australische Fluggesell-
schaft Qantas streicht noch mehr
Stellen als bislang angekündigt. Wie
das Unternehmen am Dienstag
mitteile, sollen fast 2500 weitere
Stellen wegfallen. Bereits im Juni
hatte Qantas den Abbau von 6000
Arbeitsplätzen verkündet; zudem
sollen nach damaligen Angaben
mehr als die Hälfte der verbleiben-
den 23.000 Mitarbeiter monatelang
beurlaubt werden.
NEUEMISSION IN CHINA
Ant Financial geht an
die Börse
Mitten in der Corona-Krise steht in
der Volksrepublik China einer der
größten Börsengänge aller Zeiten
bevor: Das Fintech-Unternehmen
Ant Financial gab am Dienstag den
Startschuss für eine Platzierung an
den Börsen in Hongkong und Shang-
hai. Im Wertpapierprospekt nannte
der Betreiber des Online-Bezahl-
dienstes Alipay allerdings weder den
konkreten Zeitpunkt noch ein Volu-
men für das geplante IPO.
Qualitätstest für Druckereien
FINANZENREDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 71830 | FAX: 030 – 2591 71870 | E-MAIL: FINANZEN@WELT.DE | INTERNET: WELT.DE/WIRTSCHAFT
SEITE 13 *
Dow Jones in Punkten
26.583,42
29800
26900
F
24000
21100
18200
01.08.1903.09.19
01.10.1901.11.19
02.12.1902.01.2003.02.20
1. Aug. 2019
ür viele Menschen hat die
Wirtschaftskrise des Jahres
2020 etwas Irreales. Manche
Branchen wie etwa der Rei-
severkehr oder die Gastro-
nomie leiden schwer, hier fürchten
nicht wenige Betriebe um ihre Existenz,
Tausende Erwerbstätige müssen um ih-
ren Arbeitsplatz zittern. Doch es gibt
auch Wirtschaftsbereiche wie die IT, die
von einem Rückgang der Aufträge
nichts spüren. Eine Delle des Geschäfts
oder gar ein Wohlstandsverlust scheint
für sie unvorstellbar. Dazu kommt, dass
staatliche Rettungspakete den konjunk-
turellen Absturz für Arbeitnehmer und
Unternehmen deutlich abgemildert ha-
ben – in Deutschland zum Beispiel
durch das Instrument der Kurzarbeit.
VON DANIEL ECKERT
Gleichwohl ist die Gefahr groß, dass
die Viruskrise von 2020 einen dauerhaf-
ten Wohlstandsknick nach sich zieht.
Stützungsmaßnahmen können den
Schaden für den Einzelnen zwar kurz-
fristig begrenzen und eine Eskalation
verhindern. Ökonomen befürchten je-
doch, dass die komplette Schließung
ganzer Wirtschaftszweige (der „Lock-
down“), verbunden mit der damit ein-
hergehenden Verunsicherung, Schäden
angerichtet hat, die auf absehbare Sicht
nicht mehr aufzuholen sein werden.
Die britische Denkfabrik IHS Markit
wagt nun einen Blick in die Zukunft.Die
Forscher kommen zum Schluss, dass die
Virusfolgen ökonomisch noch lange
nicht überwunden sind und die Wohl-
standsentwicklung der Menschheit bis
weit in die 2020er-Jahre hinein über-
schatten werden. „Die Pandemie wird
dem Wirtschaftswachstum langfristig
Schaden zufügen“, sagt Nariman Behra-
vesh, der Chefökonom der Beratungs-
firma. Schwere Krisen wie die jetzige
könnten nicht nur eine Rezession auslö-
sen, sondern auch Wachstumspotenzial
in der Zukunft zerstören. Aktuelle Kon-
junkturindikatoren, in Deutschland
zum Beispiel der Ifo-Index, deuten da-
rauf hin, dass die gebeutelte Wirtschaft
im dritten Quartal zu einer mächtigen
Gegenbewegung ansetzt. Doch selbst
Optimisten räumen ein, dass die Be-
währungsprobe erst ansteht. So steht
nicht fest, ob die Unternehmen bereits
wieder genug Zutrauen gefasst haben,
um in neue Maschinen und Anlagen zu
investieren und neues Personal einzu-
stellen – oder auch nur von der Kurzar-
beit zur Normalarbeit zurückzukehren.
Behravesh ist eher pessimistisch, und
das nicht nur für Deutschland. Als Argu-
ment führt der Ökonom die Folgen der
Finanzkrise von 2008/09 an: Die Fak-
torproduktivität, die Erwerbstätigkeit
und die Investitionen der Unternehmen
seien im vergangenen Jahrzehnt langsa-
mer gewachsen, als dies vor den Er-
schütterungen von 2008 zu erwarten
gewesen war: „Die jüngsten Schätzun-
Apple Pay breitet sich in Deutschland immer stärker aus
Auch 373 Sparkassen ermöglichen den Nutzern von 46 Millionen Karten jetzt die Verbindung des Bezahldienstes mit der Girocard
K
ontaktloses Bezahlen erlebt in
Deutschland in der Corona-Pan-
demie einen Boom. Davon profi-
tiert auch Apple Pay, das Smartphone-
Bezahlverfahren von Apple. Doch beim
Bäcker um die Ecke, am Parkautomaten
oder bei Behörden wie den Bürgeräm-
tern in Berlin kommt man mit dem
iPhone oder der Apple Watch bislang
nicht weit. Die Bezahlterminals dort
unterstützen zwar kontaktloses Bezah-
len, sind aber vollständig auf die in
Deutschland populäre Girocard ausge-
richtet, sodass dort Mastercard oder Vi-
sa nicht akzeptiert werden. Apple Pay
konnte aber bisher nur verknüpft mit
diesen genutzt werden.
VON CHRISTOPH DERNBACH
Dies wird sich zumindest für die Kun-
den von 373 Sparkassen in Deutschland
künftig ändern: Sie können auch ihre
Girocard für Zahlungen mit Apple Pay
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
Xetra-Kurse (Schluss) Continental: 90,00 (+ 0,58%) Dt. Wohnen: 44,41 (- 0,76%) Merck: 115,00 (+ 0,61%)
Covestro: 40,58 (- 1,36%) Eon: 10,15 (+ 0,35%) MTU Aero: 157,55 (+ 3,01%)
Adidas: 256,30 (- 1,04%) Daimler: 42,33 (- 1,07%) FMC: 73,50 (+ 0,30%) Munich Re: 243,40 (+ 1,04%)
Allianz: 185,00 (+ 0,59%) Delivery Hero: 93,92 (- 0,42%) Fresenius: 39,45 (- 0,23%) RWE: 33,18 (- 0,54%)
BASF: 51,97 (+ 0,52%) Dt. Bank: 8,16 (+ 0,26%) HeidelCement: 52,36 (- 0,91%) SAP: 139,36 (+ 0,55%)
Bayer: 57,73 (- 0,43%) Dt. Börse: 158,80 (+ 0,32%) Henkel Vz.: 87,40 (- 0,77%) Siemens: 118,64 (- 0,54%)
Beiersdorf 95,84 (- 0,62%) Dt. Post: 39,25 (+ 1,32%) Infineon: 22,95 (+ 0,68%) Vonovia: 59,48 (+ 0,07%)
BMW: 58,01 (- 0,41%) Dt. Telekom: 15,20 (+ 0,26%) Linde plc: 211,50 (- 0,05%) VW Vz.: 136,38 (- 1,03%)
*17.45 Uhr Euro EZB-Referenzkurs in Dollar Umlaufrendite in Prozent Ölpreis Sorte Brent je Barrel in Dollar *17.45 Uhr 25.08. 24.08
Zinsen in Prozent 17.30 Uhr Schluss
28.129,80* ↘ –0,64% 1,1037 1,1814 ↘ –0,0033 –0,44 –0,49 ↗ +0,01 61,01 45,95* ↗ +0,93
1,200 0,00 75 Bunds 10 Jahre -0,425 -0,493
..............................................................................................................
1,165 -0,25 60 Bund-Future 175,88 177,02
..............................................................................................................
1,130 -0,50 45 1-Monats-Euribor - -0,518
..............................................................................................................
1,095 -0,75 30
3-Monats-Euribor - -0,488
..............................................................................................................
Treasuries 10 Jahre 0,710 0,646
02.03.2001.04.2001.05.20
01.06.2001.07.2003.08.20
04.08.20
05.08.20
06.08.20
07.08.20
10.08.20
11.08.20
12.08.20
13.08.20
14.08.20
17.08.20
18.08.20
19.08.20
20.08.20
21.08.20
24.08.20
25.08.20
1,060 -1,00 15 ..............................................................................................................
Treasuries 30 Jahre 1,417 1,349
01.08.19 02.09.19 01.10.19 01.11.19 02.12.19 02.01.20 03.02.20 02.03.20 01.04.20 04.05.20 01. 06.20 01.07.20 03.08.20 04.08.20 05.08.20 06.08.20 07.08.20 10.08.20 11.08.20 12.08.20 13.08.20 14.08.20 17.08.20 18.08.20 19.08.20 20.08.20 21.08.20 24.08.20 25.08.20
25. Aug. 2020 1. Aug. 2019 25. Aug. 2020 1. Aug. 2019 25. Aug. 2020 1. Aug. 2019 25. Aug. 2020 ..............................................................................................................
gen legen nahe, dass das reale Brutto- die Ausnahme. Der Internationale Wäh-
inlandsprodukt im Jahr 2019 fünf bis rungsfonds (IWF) hatte in seiner Prog-
Volkswirtschaften brauchen Jahre, um sich zu erholen acht Prozent niedriger war, als es das nose von Ende 2019 für 2020 zwar nur
Potenzialwachstum von vor der Krise ein Plus von 4,2 Prozent vorhergesehen.
Reales BIP, Vor-Corona-Niveau 2019 = 100 Prozent, Prognose bis 2024 hätte vermuten lassen“, sagt er. Die In den Jahren danach sollte die Welt-
Schlussfolgerung liege daher nahe: „Co- wirtschaft aber um jeweils mehr als fünf
Welt USA Euro-Zone Japan China
vid-19 dürfte einen ähnlichen Effekt auf Prozent expandieren. Die jetzige Revisi-
die Treiber des langfristigen Wirt- on lässt indessen vor allem Europa und
100 schaftswachstums haben.“ Japan alt aussehen. In Zukunft dürfte
Nicht alle teilen diese Sichtweise. das Wachstum fast ausschließlich von
Wenig umstritten ist jedoch, dass die China und einigen anderen Schwellen-
Ölpreisschocks der 1970er die globale ländern und in schwächerem Maße von
Wirtschaftskraft für Jahre zurückwar- den Vereinigten Staaten getrieben sein.
fen, selbst als die Energieengpässe und Auf Basis der Daten wird die Produk-
0
die akuten Spannungen lange überwun- tion in der Euro-Zone erst 2023 wieder
19
22
24
19
22
24
19
20 3
24
19
24
19
24
den waren. Folgt man der Logik, dass den Vorkrisen-Stand erreichen. Als ein-
2
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
20
Quelle: IHS Markit, eigene Berechnungen die Seuche das Potenzialwachstum zige große Ökonomie dürfte China es
nachhaltig schädigen wird, ergeben schaffen, die ökonomischen Folgen der
sich schwindelerregende Zahlen an Viruskrise bereits 2020 zu überwinden.
Wohlstandverlusten. Das globale Brut- Deutschland dürfte sich schwerer damit
Der Wohlstand
toinlandsprodukt (BIP) könnte dem- tun, die Effekte von Pandemie und
nach allein in den nächsten Jahren um Lockdown hinter sich zu lassen. So ha-
Dutzende Billionen Dollar niedriger ben die Statistiker des Statistischen
ausfallen, als es ohne den Corona- Bundesamts zwar gerade das BIP-Minus
Schock der Fall gewesen wäre. Allein im zweiten Quartal leicht nach unten
ist in Gefahr
bis zum Jahr 2025 könnte die Mensch- revidiert, von minus 10,1 Prozent auf mi-
heit insgesamt den Gegenwert von nus 9,7 Prozent. Und auch die Arbeits-
rund 77 Billionen Dollar weniger an losigkeit hat längst nicht die befürchte-
Gütern und Diensten produzieren. Die- ten Negativniveaus erreicht. Allerdings
Das Gröbste für die Konjunktur scheint
se unglaubliche Summe ergibt sich verbirgt sich gleichsam im Kleinge-
dann, wenn die verminderten Wachs- druckten der Statistik das große Pro-
überstanden. Doch Forscher fürchten
tumserwartungen scharf mit den Aus- blem: „Das gesamtwirtschaftliche Ar-
um das Wachstumspotenzial
sichten bis 2025 kontrastiert werden, beitsvolumen – also die Gesamtzahl der
die vor der Pandemie plausibel erschie- geleisteten Arbeitsstunden aller Er-
nen. Mit dem Bruttoinlandsprodukt be- werbstätigen – ging im zweiten Quartal
ziffern Ökonomen, wie viele Güter und um zehn Prozent zurück“, heißt es da
Dienstleistungen in einem bestimmten mit Blick auf den Vorjahresstand. Viele
Zeitraum geschaffen werden. Ein in Zu- Menschen haben dank Kurzarbeiterre-
kunft höheres BIP wird in öffentlichen gelung und anderen Hilfen zwar ihren
Größter Einbruch in Europa Kalkulationen aber in der Regel voraus- Job behalten, jedoch deutlich weniger
gesetzt, sollen zum Beispiel für künfti- gearbeitet und produziert.
Reales BIP, Veränderung in Prozent 2019 bis 2024
ge Ruheständler Sozialleistungen mög- Ein Rückgang von einem Zehntel ist
Welt USA Euro-Zone Japan China lich sein. Auch die Haushälter der meis- in der Geschichte ohne Beispiel. Und
8 ten Staaten verlassen sich stillschwei- das ist nicht alles: „Zwischen März und
gend darauf, dass die Wertschöpfung Juni 2020 haben sich 523.000 Menschen
4
2020 und damit auch die Steuerbasis wächst. aus dem deutschen Arbeitsmarkt zu-
+1,5 Sonst würden zahlreiche Regierungen rückgezogen“, stellt Enzo Weber vom
0
ohne Hilfe der Zentralbanken leicht in Institut für Arbeitsmarkt- und Berufs-
2020
Richtung Insolvenz rutschen. forschung (IAB) fest. Viele potenzielle
-4 2020
–4,8
2020 Als umso beunruhigender müssen die Arbeitskräfte würden wegen der
–5,1
-8 2020
–5,7 Prognosen von IHS Markit verstanden schlechten Arbeitsmarktlage die Jobsu-
werden: „Es ist vielleicht ein wenig che ganz einstellen. Auch dieser Rück-
19
24
–8,7
früh, den langfristigen Effekt der Pan- zug aus dem Erwerbsleben kann lang-
20
20
Quelle: IHS Markit, IWF, eigene Berechnungen
demie zu beziffern, doch im Jahr 2030 fristig zur Hypothek für künftiges
könnte das BIP der wichtigsten entwi- Wachstum werden. „Die Konsequenzen
ckelten Ökonomien zwei bis fünf Pro- für den Arbeitsmarkt sind schwerwie-
zent niedriger ausfallen, als vor der gend“, sagt auch Behravesh. Nach sei-
Wohlstandsverluste in Billionenhöhe Pandemie erwartet worden war“, sagt nen Schätzungen könnten ein Drittel
Behravesh. Im Moment geht er davon der Corona-bedingten Arbeitsplatzver-
Globale Wirtschaftsleistung in Billionen US-Dollar heutiger Kaufkraft, aus, dass die globale Wirtschaftskraft luste sowie ein Fünftel der Einkom-
Wachstumserwartungen vor Corona*, nach Corona** und die Differenz 2020 um 5,1 Prozent einbrechen wird. mensverluste von Dauer sein. „Einige
Dann werde das BIP bis 2025 um 3,5 Branchen, darunter Reise und Unterhal-
120
Wohlstandsverlust Prozent jährlich expandieren. Danach tung, und einige demografische Grup-
bis 2025 (kumuliert)
110 könnte das sich das Wachstum bis 2030 pen, zum Beispiel Minderheiten und Ar-
–77,1 Bio. $ –19,0
weiter abschwächen, auf 2,8 Prozent beitnehmer mit niedriger Qualifikation,
–16,3
100 –13,4 per annum, um isch schließlich im kom- trifft es härter.“ Zugleich bedeutet die
–11,0 menden Jahrzehnt (also von 2030 bis Krise Transformation. Einzelne Sekto-
90
–8,1
–9,4 2040) bei durchschnittlich 2,6 Prozent ren katapultiert sie um Jahre in die Zu-
einzupendeln. Für deutsche Verhältnis- kunft: So bringt das seit dem Lockdown
80 se mag sich das hoch anhören, aller- weitverbreitete Homeoffice dem IT-
2019 2020 2021 2022 2023 2024 2025
*IWF-Prognosenvon Ende 2019, **IHS-Markit-Prognosen von August 2020, dings waren in der Vergangenheit auf Sektor einen Schub, wie sich auch an
Quelle: IHS Markit, IWF, eigene Berechnungen globaler Ebene Wachstumsraten von der Börsenentwicklung von Technolo-
vier bis fünf Prozent eher die Regel als giekonzernen wie Apple ablesen lässt.
verwenden. Die lange erwartete Funkti- Sparkassen bei Apple Pay eigens mit ei- die Betrugsrate nach übereinstimmen- nanzvergleich GmbH. Das liege auch
on wurde am Dienstagvormittag akti- nem Statement: „Wir freuen uns sehr, den Angaben von Apple und teilneh- daran, dass die Bezahldienste von Apple
viert. Damit steht das Smartphone-Be- die in Deutschland so beliebte Girocard menden Banken praktisch bei null. und Google bislang nur in Verbindung
zahlverfahren von Apple in Deutschland mit den Sparkassen bei Apple Pay ein- In Deutschland haben nach einer re- mit einer Kreditkarte funktionierten.
deutlich mehr Kunden zur Verfügung zuführen, einen noch sichereren und präsentativen Innofact-Umfrage zum „Die meisten Verbraucher in Deutsch-
als bisher – denn bislang konnte Apple vertraulichen Weg, um mithilfe von mobilen Bezahlen im Auftrag von Veri- land zahlen lieber per Girocard, bei der
Pay nur in Verbindung mit einer Kredit- iPhone oder Apple Watch zu bezahlen.“ vox zwar bereits vier von zehn Befrag- Ausgaben direkt abgebucht werden.“
oder Debitkarte von Anbietern wie Mas- In Deutschland sind Girocards, die ten (39 Prozent) schon einmal mit dem Dass die Sparkassen jetzt die Verknüp-
tercard oder Visa verwendet werden. von vielen noch mit dem im Jahr 2007 Smartphone bezahlt. Für die große fung der Girocard mit Apple Pay ermög-
Nun kommen rund 46 Millionen Spar- abgeschafften Markennamen EC-Karte Mehrheit der Verbraucher ist das lichen, könnte sich als Meilenstein für
kassen-Cards, wie die Girocard bei bezeichnet werden, deutlich populärer Smartphone aber nicht das alltägliche die Akzeptanz des Smartphones als
Sparkassen heißt, hinzu. Das sind knapp als klassische Kredit- und Debitkarten. Zahlungsmittel: Nur 13 Prozent der Be- Zahlungsmittel erweisen.
die Hälfte der rund 100 Millionen Giro- Kontaktlose Girocards und Apple Pay fragten würden einen 20-Euro-Einkauf Beim Einsatz von Apple Pay mit einer
cards in Deutschland insgesamt. der Sparkassen können an mehr als im Supermarkt mit dem Smartphone verknüpften Girocard müssen die Kun-
„Mit der Integration der Girocard in 756.000 Kartenzahlungsterminals in bezahlen (Apple Pay, Google Pay, Apps den vorläufig kleinere Einschränkungen
Apple Pay leisten die Sparkassen einen Deutschland eingesetzt werden – da- der Händler). 41 Prozent sagten, sie zah- in Kauf nehmen. So kann Apple Pay mit
entscheidenden Beitrag dazu, dass sich runter auch die Terminals, die keine len mit EC-Karte, 36 Prozent bar mit der Girocard nicht für Einkäufe im In-
das mobile Bezahlen hierzulande rasch Kreditkarten akzeptieren. Scheinen und Münzen und neun Pro- ternet verwendet werden, was bei einer
durchsetzt“, sagte Helmut Schleweis, Mit Apple Pay können Kunden per zent mit der Kreditkarte. verknüpften Kredit- oder Debitkarte
Präsident des Deutschen Sparkassen- iPhone und Computeruhr Apple Watch „Trotz des Booms für kontaktlose Be- möglich ist. Außerdem ist die Verwen-
und Giroverbands. Diese Botschaft ist an der Ladenkasse wie mit kontaktloser zahlverfahren in der Corona-Krise ist dung im Ausland noch nicht möglich.
auch in der Apple-Zentrale in Kalifor- Karte bezahlen. Die Nutzer geben die das Smartphone als Zahlungsmittel Die Sparkassen kündigten an, das Ein-
nien angekommen. Jennifer Bailey, Vice Transaktionen über die iPhone-Ge- noch nicht im Alltag der meisten Ver- kaufen mit Apple Pay und der Girocard
President für Internet Services bei App- sichtserkennung Face ID oder den Fin- braucher angekommen“, sagte Oliver in Apps oder im Web werde ab Anfang
le, würdigte den Start der Girocard der gerabdruck-Scanner frei. Dadurch liegt Maier, Geschäftsführer der Verivox Fi- 2021 möglich sein. dpa
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
14 BÖRSE
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

DATEN VON * DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020

Indizes Aktuelles Börsenwetter Marktstimmung in Deutschland Internationale Aktien

Indizes 17:44 Schluss +/- 52 Wochen gemessen am Angst-Index VDax - Aktuell Name 17:44 € +/- 52 Wochen Name 17:44 € +/- 52 Wochen

DAX
25.08.

13061,62 13066,54
Vortag %

-0,04
Hoch

13795,24
Tief

8255,65
Kanada
WW -0,46%
Großbritannien
WWWWW -1,14%
Deutschland
W -0,04%
Russland
WWWW -1,05%
- Vortag
Euro-Raum
25.08. % Hoch Tief
Caterpillar (US)
25.08.
120,6
%
+0,63
Hoch Tief
134,4 79,23
Chevron (US) 74,60 +3,1 114,8 49,38
Late DAX 13142,16 13052,34 +0,69 13798,10 8292,41 Accor (F) 25,46 +5,6 42,37 20,59
Cisco (US) 35,57 -0,35 46,05 29,01
DAX (Net Return) 1176,31 1176,75 -0,04 1249,29 747,58 Acerinox (E) 6,85 -0,87 10,11 5,34
ACS (E) 22,06 +0,46 36,87 11,57 Citigroup (US) 43,85 +2,8 74,35 31,35
MDAX 27601,80 27630,39 -0,10 29438,03 17714,91 Citrix (US) 121,6 +1,2 148,5 82,41
Aegon (NL) 2,35 -0,17 4,27 1,56
Late MDAX 27712,31 27609,65 +0,37 29364,92 17696,56 Ageas (B) 37,38 +1,3 54,54 25,23 Coca Cola (US) 40,49 +0,01 55,70 34,25
TecDAX 3131,55 3117,56 +0,45 3302,94 2128,29 Agfa (B) 3,79 +2,0 4,89 2,87 Cognizant (US) 56,18 +1,2 64,61 38,34
Late TECDAX 3128,14 3121,18 +0,22 3302,64 2153,57 AIB Group (IRL) 1,03 -0,39 3,44 0,76 Colgate-P. (US) 67,13 +0,27 71,42 55,00
SDAX 12650,48 12635,43 +0,12 13088,65 7841,39 Europa Air France-KLM (F) 3,93 +5,2 10,98 3,29 ConocoPhillips (US) 33,10 +2,4 60,20 20,90
Airbus (NL) 71,83 -0,17 139,3 47,37 Corning (US) 28,11 +0,66 28,61 16,36
Late SDAX 12647,49 12614,31 +0,26 13068,34 7973,14 +0,07% W
Akzo Nobel (NL) 83,22 -0,69 91,80 46,20 Costco (US) 291,0 -0,15 305,4 251,3
HDAX 7203,79 7206,80 -0,04 7699,45 4574,14
C-Dax 1222,74 1222,65 +0,01 1285,55 770,27
USA W Euphorie W Gleichgültigkeit W Verzweiflung Alstom (F)
Amadeus IT (E)
48,43
47,68
+1,2
+6,3
51,98
78,40
31,32
35,40
CVS Caremark (US) 53,96 -0,09 69,24 48,23
WWW -0,72% Frankreich Danaher Corp. (US) 175,7 +0,65 177,4 112,3
Euro Stoxx 50 3333,96 3331,74 +0,07 3867,28 2302,84
+0,0076% W W Beschwingtheit W Niedergeschlagenheit Andritz (A)
ArcelorMittal (L)
28,00
9,96
-1,1
-0,57
42,70
17,00
23,00
6,00
Deere (US) 174,7 +0,90 174,7 99,01
Stoxx Europe 50 3002,18 3008,30 -0,20 3539,89 2260,11 Schweiz Atlantia (I) 14,30 +3,0 24,50 9,48 Disney Co. (US) 110,0 -0,13 139,3 73,33
Japan
S&P UK 1198,35 1212,18 -1,14 1550,98 988,42 WWW -0,75% BBVA (E) 2,48 +2,2 5,31 2,43 DuPont Nem. (US) 48,16 +0,46 66,50 26,44
+1,35% WWWWW eBay (US) 49,42 +0,07 53,68 24,40
CAC 40 5008,27 5007,89 +0,01 6111,41 3632,06 Bekaert B (B) 17,18 +2,3 27,82 13,79
Brasilien DAX EURO-STOXX-50 Bk. of. Ireld. (IRL) 1,79 -0,22 5,51 1,29 Eli Lilly (US) 126,5 -0,38 153,2 96,07
Dow Jones 28105,53 28308,46 -0,72 29568,57 18213,65
+0,71% WWW Punkte 25.08.20 13061,62 Punkte 25.08.20 3333,96 Bouygues (F) 33,31 +0,36 41,19 23,74 Emerson Elec. (US) 58,82 +2,5 70,75 35,61
Nasdaq Comp. 11389,30 11379,72 +0,08 11462,05 6631,42 Capgemini (F) 116,9 +1,0 119,0 55,02 Exelon Corp. (US) 32,00 +3,2 46,60 27,80
Nasdaq 100 11645,91 11626,17 +0,17 11728,09 6771,91 Carrefour (F) 13,48 +0,67 17,15 12,17 Exxon Mobil (US) 34,82 -2,5 68,31 28,25
Bovespa 102672,20 101943,90 +0,71 119593,10 61690,50 Chr. Dior (F) 359,8 +2,7 483,2 247,8 Facebook (US) 235,7 +3,0 236,3 126,0
BSE Sensex 38843,88 38799,08 +0,12 42273,87 25638,90 Crédit Agr. (F) 8,73 +4,5 13,70 5,93 FedEx Corp. (US) 184,0 0,0 184,0 81,08
CRH (IRL) 33,14 -0,12 36,91 16,90
Shanghai 4762,00 4755,85 +0,13 4878,08 3503,19 First Solar (US) 65,18 +3,4 65,30 27,55
D´ leteren (B) 49,80 +1,0 62,80 35,35
Hang-Seng 25512,48 25511,90 0,0 29174,92 21139,26 DSM (NL) 134,6 -0,19 135,7 82,90 FirstEnergy (US) 24,00 +0,84 48,20 20,80
Nikkei 225 23296,77 22985,51 +1,35 24115,95 16358,19 EDF (F) 8,85 +4,3 13,54 6,05 Ford (US) 5,88 +3,2 8,62 3,74
Argentinien Südafrika Indien China Freep. McMoRan (US) 12,47 +2,3 12,75 4,55
RTX 1639,26 1662,89 -1,42 2409,93 1088,25 Endesa (E) 23,83 +0,72 25,95 15,40
WWWWWWWWWWW -3,25% WWW -0,81% +0,12% W +0,0023% W Erste Group (A) 21,08 +3,9 35,48 15,42 GAP Inc. (US) 13,05 +0,08 17,40 4,96
EVN (A) 14,08 -0,14 18,32 11,10 GCI Liberty (US) 24,20 +1,7 25,80 18,10
Ferratum Oyj (FI) 4,98 -6,7 14,40 2,71 General Electric (US) 5,52 +2,3 12,08 5,06
Fiat Chrysler (NL) 9,55 +0,25 14,72 5,76 General Motors (US) 25,65 +6,3 36,01 14,25
Deutsche Aktien Dax Generali (I) 13,33 +0,95 19,55 10,32 Gilead Sc. (US) 55,84 +0,41 84,99 53,75
Getlink (F) 13,27 +1,8 16,87 8,70 Goldman S. (US) 176,1 +2,2 225,0 123,8
52 Wochen Name Div. Re. 17:44 +/- 52 Wochen Name Div. Re. 17:44 +/- Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt- Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt- Gr. Brux. Lambert (B) 79,60 +1,5 96,16 57,62
Halliburton (US) 13,75 -0,75 22,91 4,08
Hoch Tief Euro % 25.08. Euro Hoch Tief Euro % 25.08. Euro 25.08. % €/Re.% 2019/20 Hoch/Tief kap. 25.08. % €/Re.% 2019/20 Hoch/Tief kap. Heineken (NL) 78,92 -0,18 104,7 68,90
Hellenic Telec. (GR) 13,58 +1,9 14,35 9,28 Harley-Davidson (US) 24,64 +6,4 36,42 13,76
1,87 1,05 11 88 0 Sol. - - 1,36 0,0 16,90 7,98 IVU Traffic 0,16 1,0 15,35 +0,20 Hilton Inc. (US) 74,50 0,0 104,0 47,00
Adidas NA A1EWWW 256,30 -1,04 -/- 9,95/3,70 69,27 317,5/162,2 51,367 E.ON NA ENAG99 10,15 +0,25 0,46/4,5 0,69/0,45 22,54 11,56/7,60 26,796 Hermes Int. (F) 706,6 -0,25 789,0 512,0
85,80 29,00 2G Energy 0,45 0,6 75,50 -2,3 8,32 3,91 JDC Group - - 8,22 -0,10 Int. Consol. Airl. (E) 2,28 +4,6 8,08 1,73 Home Depot (US) 242,5 +0,04 247,8 134,4
Allianz vNA 840400 185,00 +0,59 9,60/5,2 19,00/15,70 11,78 232,6/117,1 77,177 Fresenius 578560 39,45 -0,23 0,80/2,0 3,40/3,30 11,95 51,54/24,25 17,835
1,78 0,88 3U Hold. 0,04 2,5 1,63 -0,04 31,20 11,50 KAP 2,00 16,5 12,10 +0,10 Johnson Contr. (IRL) 35,17 +2,9 40,20 21,99 Honeywell (US) 138,8 +4,8 168,0 96,88
2,60 1,06 4 SC - - 1,79 +0,01 1,78 0,87 KHD - - 1,70 +0,09 BASF NA BASF11 51,78 +0,15 3,30/6,4 9,20/2,15 24,08 72,17/37,36 47,559 Fresenius M. C. St. 578580 73,50 +0,30 1,17/1,6 4,00/4,29 17,13 81,10/53,50 22,376 KBC Groep (B) 48,38 +2,0 73,30 36,04 Howmet (US) 14,70 +2,8 31,50 7,91
2,12 0,99 4basebio - - 2,02 0,0 8,81 4,75 KPS NA 0,35 5,9 5,90 -0,08 Bayer NA BAY001 57,73 -0,43 2,80/4,9 4,20/4,70 12,28 78,34/44,86 56,715 HeidelbergCement 604700 52,24 -1,14 0,60/1,1 5,55/3,55 14,72 70,02/29,00 10,365 Kone Corp. (FI) 71,92 +0,33 71,92 43,49 HP Enterprise (US) 8,08 +0,51 16,02 6,77
Beiersdorf 520000 95,84 -0,62 0,70/0,7 3,20/3,05 31,42 117,3/77,62 24,152 Henkel Vz. 604843 87,52 -0,64 1,85/2,1 4,80/4,15 21,09 97,80/62,24 15,593 Lagardère (F) 15,36 +1,1 21,20 8,25 HP Inc. (US) 15,66 +1,7 21,34 11,73
3,90 2,80 7C Solarp. 0,11 3,1 3,52 -0,09 8,70 4,50 Kromi Log. - - 4,60 0,0
Leonardo SpA (I) 5,92 -1,2 11,72 4,48 IBM (US) 106,2 +0,52 143,3 84,84
16,90 8,35 A.S. Créat. NA 0,90 6,6 13,60 0,0 322,0 195,0 KSB St. 8,50 3,2 262,0 -4,0 BMW St 519000 57,95 -0,52 2,50/4,3 7,50/4,10 14,13 77,06/36,60 34,916 Infineon NA 623100 22,92 +0,55 0,27/1,2 0,77/0,60 38,20 23,60/10,13 29,932 Mayr-Melnhof (A) 145,4 -0,14 147,0 95,00 Imperial Oil (CAN) 14,50 +5,8 25,78 7,03
0,93 0,20 aap Implantate - - 0,30 -0,02 316,0 183,0 KSB Vz. 8,76 4,0 219,0 +1,0 Continental 543900 90,00 +0,58 3,00/3,3 -6,20/1,80 50,00 133,1/51,45 18,001 Linde PLC A2DSYC 211,30 -0,14 0,86/1,5 4,25/5,50 38,42 216,0/130,5 111,01 Mediaset (I) 1,61 +2,1 2,90 1,40
Intel (US) 41,83 +0,77 62,58 39,40
10,80 6,85 Acc. Real Est. - - 9,20 0,0 43,20 22,50 KUKA 0,15 0,4 37,50 +0,50 Covestro 606214 40,58 -1,36 1,20/3,0 3,00/-0,10 V 48,18/23,54 7,426 Merck 659990 115,00 +0,61 1,30/1,1 3,00/4,10 28,05 126,0/76,22 14,863 Mediobanca (I) 7,16 +2,9 11,06 4,02
Medtronic (IRL) 87,61 +2,9 110,9 66,74 Johns.&Joh. (US) 128,4 -0,02 145,2 104,0
3,78 2,16 ad pepper 0,05 - 3,40 0,0 28,60 11,40 Lang & Schwarz 1,00 3,5 28,30 -0,20 Daimler NA 710000 42,33 -1,08 0,90/2,1 2,20/0,75 56,44 54,50/21,02 45,286 MTU Aero Engines A0D9PT 156,25 +2,16 0,04/0,0 9,20/3,90 40,06 289,3/97,76 8,296 JP Morgan (US) 84,76 +1,0 128,2 73,68
Metso Corp. (FI) - - 38,29 18,66
2,20 1,00 AdCapital - - 1,51 0,0 31,00 15,32 Leifheit 1,05 3,5 30,30 +0,30 Delivery Hero A2E4K4 93,92 -0,42 -/- 1,20/-3,30 V 106,2/38,59 18,701 Münch. Rück vNA 843002 243,40 +1,04 9,80/4,0 19,00/13,60 17,90 284,2/141,1 34,100 Kellogg (US) 58,66 +0,81 64,42 49,81
Michelin (F) 95,98 +2,8 117,0 69,88
67,80 34,20 adesso 0,47 0,7 66,00 -0,20 5,60 2,22 Lloyd Fonds - - 4,48 +0,08 Naturgy En. (E) 16,28 -2,0 24,71 13,91 Kimberly-Clark (US) 134,6 +1,6 135,3 104,2
Deutsche Bank NA 514000 8,16 +0,26 -/- -2,80/-0,95 V 10,37/4,45 16,857 RWE St. 703712 33,18 -0,54 0,80/2,4 13,90/1,60 20,74 34,99/20,05 22,437
5,14 2,10 Adler Modem. - - 2,14 D -0,02 172,0 103,0 Logwin 3,50 2,8 125,0 -1,0 Nokia (FI) 4,24 +0,38 4,84 2,09 Kinross Gold (CAN) 7,07 -2,3 8,55 2,55
Deutsche Börse NA 581005 158,75 +0,28 2,90/1,8 5,50/6,30 25,20 170,2/92,92 30,163 SAP 716460 139,26 +0,48 1,58/1,1 2,80/4,20 33,16 143,2/82,13 171,08
14,54 5,00 Adler Real Est. - - 13,40 -0,26 25,40 12,05 Lotto24 NA - - - - Nordea Bank AB (FI) 6,71 +0,16 8,18 4,42 Kraft Heinz Co (US) 29,55 -0,08 30,95 18,01
Deutsche Post NA 555200 U 39,16 +1,08 1,15/2,9 2,20/1,77 22,12 39,51/19,10 48,422 Siemens NA 723610 118,64 -0,54 3,90/3,3 6,45/5,20 22,82 120,1/58,77 100,84 Norsk Hydro (N) 2,60 +0,08 3,55 1,67 Lockheed M. (US) 332,9 +0,82 406,2 249,2
2,50 1,00 Advantag - - 1,65 0,0 7,95 3,04 LS telcom - - - -
Deutsche Telekom NA 555750 15,17 0,0 0,60/4,0 0,80/1,00 15,17 16,75/10,41 72,208 Volkswagen Vz. 766403 136,20 -1,16 4,86/3,6 26,50/11,90 11,45 187,7/79,38 28,085 OMV (A) 28,50 +0,78 55,00 16,15 Magna Int. (CAN) 43,50 +1,4 51,11 21,32
2,86 1,25 Ahlers - - 1,25 -0,11 30,60 23,40 Ludwig Beck - - 25,40 0,0
Dt. Wohnen Inh. A0HN5C 44,41 -0,76 0,90/2,0 4,25/1,72 25,82 44,97/27,66 15,975 Vonovia NA A1ML7J 59,30 -0,24 1,57/2,6 2,20/3,90 15,21 60,12/36,71 32,549 Österr. Post (A) 28,50 -0,18 35,50 26,55 MasterCard (US) 291,7 +1,7 321,9 185,7
0,01 0,00 Air Berlin - - 0,00 0,0 4,77 2,01 MagForce - - 2,88 -0,03 Pernod Ricard (F) 147,1 +2,0 178,8 117,4
51,20 24,56 Akasol - - 49,68 +0,83 53,40 37,02 MAN St. 5,10 9,8 51,90 -0,70 McDonald’s (US) 180,7 +0,27 201,4 116,4
Peugeot (F) 15,00 +3,3 26,85 9,43
Merck & Co. (US) 72,20 +0,28 82,80 61,00
71,00 50,50 ALBA 3,25 5,2 62,00 +1,5 52,00 37,10 MAN Vz. 5,10 9,9 51,50 0,0 Pharol SGPS (PT) 0,11 -4,0 0,13 0,06
Microsoft (US) 182,7 +0,81 191,0 121,1
3,86 2,50 Albis Leasing 0,04 1,4 2,90 0,0 24,45 10,30 Manz - - 23,00 0,0 MDax PostNL (NL)
Proximus (B)
2,46
17,45
+0,04
+2,6
2,51
28,20
0,93
16,51 Morgan Stanley (US) 44,66 +3,3 52,11 26,62
55,80 28,00 All f. One Gr. 1,20 2,4 49,20 0,0 5,60 3,00 Masterflex 0,07 1,4 5,10 +0,18 Motorola Sol. (US) 130,9 +0,93 172,3 114,5
Publicis Group (F) 29,68 +1,6 46,70 21,32
61,00 19,70 Allgeier 0,50 0,9 58,60 -0,20 4,97 2,43 MAX Autom. - - 3,37 -0,02 Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt- Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt- Newmont (US) 54,82 -1,1 64,77 29,60
Qiagen (NL) 43,49 -0,71 44,95 22,68
9,15 2,20 Artnet - - 7,45 0,0 74,70 44,45 MBB 0,70 1,0 71,60 -1,2 25.08. % €/Re.% 2019/20 Hoch/Tief kap. 25.08. % €/Re.% 2019/20 Hoch/Tief kap. Raiff.Bk.Intl (A) 15,67 +3,7 23,22 10,80 Nike (US) 94,53 +1,5 96,26 56,37
1610 772,0 Audi 4,80 0,3 1600 -10,0 5,60 3,70 Mediclin 0,05 1,3 3,82 0,0 Aareal Bank 540811 18,90 +0,75 -/- 2,40/1,40 13,50 31,90/12,28 1,131 Kion Group KGX888 69,86 +0,75 0,04/0,1 3,90/1,60 43,66 72,16/33,20 8,250 Randstad (NL) 44,62 +1,7 56,18 28,05 Northrop Grumm. (US) 291,9 +0,66 351,5 251,2
18,64 6,65 Aumann - - 12,58 -0,14 7,22 2,98 Medigene NA - - 4,99 +0,04 RËMY (F) 140,0 +1,3 141,9 82,50 NortonLifeLock (US) 19,70 +2,1 25,88 14,02
Airbus (NL) 938914 71,62 -0,57 -/- -1,80/2,20 32,55 139,4/47,70 56,098 Knorr-Bremse KBX100 104,00 +0,78 1,80/1,7 3,80/2,30 45,22 108,5/70,79 16,765 Renault (F) 24,84 +3,8 58,01 12,86
40,00 11,55 Aurelius - - 17,02 +0,12 15,30 13,40 Medion 0,69 4,7 14,80 +0,20 Nvidia (US) 427,8 -0,88 437,4 144,5
Aixtron NA A0WMPJ 10,21 -0,68 -/- 0,30/0,24 42,54 12,86/6,01 1,153 Lanxess 547040 50,36 -2,74 0,90/1,8 2,35/5,20 9,68 64,58/25,68 4,404 Repsol YPF (E) 7,00 +1,5 14,65 5,82
14,28 5,50 B.R.A.I.N. Biot. - - 7,76 -0,08 42,30 16,60 Medios - - 27,40 0,0 Occidental Pet. (US) 11,41 +0,53 43,48 8,69
Alstria Office A0LD2U 12,45 -0,48 0,52/4,2 3,30/0,90 13,83 19,09/9,89 2,211 LEG Immobilien LEG111 122,90 +0,16 3,60/2,9 12,60/10,85 11,33 127,2/75,12 8,773 Robeco A (NL) 49,01 +2,1 50,77 33,33
66,40 34,05 Basler 0,26 0,4 59,60 -0,20 56,00 26,90 Mensch&Ma. 0,85 1,7 49,00 -0,50 Oracle (US) 47,73 +2,2 51,77 36,26
Robeco Gl TR Bd EUR (L)58,57 0,0 64,52 49,55
3,12 1,30 Bastei Lübbe - - 3,12 +0,10 13,70 7,52 Metro Vz. 0,70 8,0 8,78 -0,02 Aroundtown (L) A2DW8Z 4,87 -5,38 0,07/1,4 1,15/0,25 19,48 8,88/2,88 7,484 Lufthansa vNA 823212 8,80 +0,64 -/- 2,50/-7,89 V 17,95/7,02 5,050 Royal KPN (NL) 2,25 -0,62 2,96 1,70 Otis Worldwide (US) 54,20 +1,9 55,60 39,68
Aurubis 676650 57,86 -1,23 1,25/2,2 4,25/3,22 17,97 62,90/30,05 2,601 Metro St. BFB001 8,51 -0,30 0,70/8,2 -0,37/0,61 13,96 15,28/6,10 3,066 RTL Group (L) 29,42 +1,9 48,80 26,94 Pepsi (US) 115,9 -0,31 136,7 95,95
20,85 9,07 Bauer - - 9,45 +0,09 39,40 24,60 MeVis Medical 0,95 2,7 35,20 0,0
Bechtle 515870 169,20 +2,48 1,20/0,7 4,10/4,25 39,81 171,7/79,35 7,106 MorphoSys 663200 105,95 -1,21 -/- -3,30/0,90 117,72 146,3/65,25 3,482 Ryanair (IRL) 12,16 +2,6 16,71 8,00 Petroleo Bras. (BR) 7,05 0,0 15,20 3,94
60,50 47,20 Bavaria Ind. - - 57,50 0,0 1,35 0,75 Ming Le Sp. - - 0,98 0,0
Saipem (I) 1,88 +1,5 4,63 1,77 Pfizer (US) 32,30 -1,2 37,10 26,10
7,74 4,75 Berentzen 0,28 5,2 5,40 -0,02 5,98 3,80 MLP 0,21 3,8 5,51 -0,13 Brenntag NA A1DAHH 52,38 -0,98 1,25/2,4 3,00/2,43 21,56 55,72/28,68 8,093 Nemetschek 645290 66,00 +1,85 0,28/0,4 1,11/0,75 88,00 74,35/32,46 7,623
SBM Offshore (NL) 14,73 +3,2 17,22 10,10 Philip Morris (US) 67,49 -0,01 82,50 52,88
28,00 16,40 Beta Systems - - 26,60 -0,20 8,80 4,34 MOBOTIX 0,04 0,7 6,05 0,0 Cancom 541910 46,04 +2,27 0,50/1,1 1,05/1,45 31,75 59,05/31,20 1,775 Osram Licht LED400 43,25 -0,14 -/- -4,25/-0,95 V 48,08/20,50 4,189 SEB.S.A. (F) 144,0 -1,1 149,2 86,85 PNC Fin. Serv. (US) 92,50 +3,4 145,0 75,50
62,00 17,86 bet-at-home 2,00 5,5 36,65 0,0 1,20 0,05 Mologen - - 0,10 0,0 Carl Zeiss Meditec 531370 94,50 +1,07 0,65/0,7 1,80/1,75 54,00 122,1/67,70 8,452 ProSiebenSat.1 PSM777 9,78 -2,22 -/- 1,80/0,80 12,22 14,41/5,72 2,278 Soc. Gén. (F) 13,93 +0,61 32,02 11,40 Proct.&Gamb. (US) 116,6 -0,46 118,0 89,00
51,00 22,90 Bijou Brigitte - - 24,20 -0,30 2,38 0,99 MPC Münchm. - - 1,07 +0,03 Sodexo (F) 61,82 +1,7 107,2 49,64 QUALCOMM Inc. (US) 96,94 +0,65 98,69 55,06
Commerzbank CBK100 4,75 +0,66 -/- 0,50/-0,20 V 6,83/2,80 5,950 Puma 696960 70,14 +0,49 -/- 1,75/0,95 73,83 84,30/40,00 10,579
6,68 2,35 Biofrontera - - 4,30 -0,23 Solvay (B) 72,04 -0,72 106,4 53,24 Raytheon (US) 51,00 -1,9 85,78 39,03
2,36 0,85 MS Industrie - - 1,43 +0,03 CompuGroup Med. A28890 75,60 -0,59 0,50/0,7 1,50/1,90 39,79 78,55/46,46 4,062 Qiagen (NL) A2DKCH 43,72 -0,07 -/- -0,20/1,00 43,72 45,00/22,54 9,952 STMicroelect. (NL) 25,20 +0,52 29,78 13,39
26,00 17,00 Biotest St. - - 26,00 0,0 3,42 1,95 Muehlhan - - 2,58 -0,04 Royal Bank Cda (CAN) 63,49 +1,0 75,92 47,99
CTS Eventim 547030 38,26 +4,76 -/- 1,40/0,00 V 61,55/25,54 3,673 Rational 701080 520,00 +0,58 5,70/1,1 15,10/5,95 87,39 740,0/377,2 5,912 Stora Enso (FI) 11,90 +1,4 13,05 7,35
27,00 17,70 Biotest Vz. 0,04 0,2 25,10 -0,20 41,20 25,00 Mühlbauer 1,50 3,9 38,60 +0,40 Suez Environ. (F) 12,30 +1,2 16,01 8,23 S&P Global (US) 304,0 -0,60 313,8 176,3
Dürr 556520 27,14 -1,02 0,80/2,9 1,80/0,80 33,93 32,90/15,72 1,878 Rheinmetall 703000 79,04 -0,58 2,40/3,0 7,80/3,95 20,01 118,6/43,23 3,443 Schlumberger (CW) 16,65 +5,0 36,90 11,00
33,05 13,48 Bitcoin Group - - 26,00 -0,30 29,30 22,50 MVV Energie NA0,90 3,4 26,80 -0,60 Telecom Ital. (I) 0,37 +2,4 0,59 0,29
Evonik Ind. EVNK01 24,38 -2,56 0,57/2,3 4,50/1,15 21,20 27,59/15,13 11,361 Rocket Internet A12UKK 19,58 -0,66 -/- 1,88/0,10 195,80 25,70/16,00 2,688 Telefónica (E) 3,60 +0,84 6,96 3,41 Starbucks Corp. (US) 68,45 +4,5 88,99 47,01
60,00 30,98 BMW Vz. 2,52 5,5 46,16 -0,30 37,50 17,45 Nabaltec 0,15 0,8 18,25 -0,55
Evotec 566480 22,60 +0,09 -/- 0,22/0,15 150,67 26,77/17,17 3,410 RTL Group (L) 861149 29,08 -0,27 -/- 4,90/2,90 10,03 48,50/26,86 4,501 Telekom Aus. (A) 6,27 +0,32 7,74 5,31 Suncor Energy (CAN) 13,96 +1,5 30,90 9,81
58,00 35,00 Brilliant - - 40,00 0,0 19,00 0,58 Nanogate 0,11 9,5 1,16 +0,01
Fraport 577330 36,38 -1,68 -/- 4,60/-0,40 V 79,26/27,59 3,364 Sartorius Vz. 716563 355,00 +1,14 0,36/0,1 3,10/3,30 107,58 357,4/157,3 13,291 TomTom (NL) 7,03 +1,3 11,70 5,95 Target Corp. (US) 130,0 0,0 132,0 82,00
5,25 1,90 Ceconomy Vz. - - 4,12 +0,12 44,70 21,00 Nexus 0,18 0,4 42,10 -1,0 UCB (B) 101,3 +0,80 113,5 61,32 Tesla (US) 1685 -1,2 1808 192,4
13,95 7,58 Cenit - - 10,95 +0,15 14,25 7,93 NFON - - 14,15 +0,05 freenet NA A0Z2ZZ 18,11 -0,58 0,04/0,2 1,50/1,70 10,65 21,64/13,59 2,319 Scout24 NA A12DM8 78,25 +1,69 0,91/1,2 0,60/10,50 7,45 79,45/43,50 8,420 UniCredit (I) 8,42 +2,0 14,42 6,04 Teva Pharm. (IL) 8,24 +1,2 12,54 5,79
17,70 9,70 Centrotec - - 13,94 -0,78 49,40 25,75 OHB - - 39,65 +0,05 Fuchs Petrolub Vz. 579043 38,02 +0,48 0,97/2,6 1,65/1,35 28,16 45,76/25,56 2,642 Siltronic NA WAF300 78,32 +3,00 3,00/3,8 7,50/4,70 16,66 109,1/46,56 2,350 UPM Kymm. (FI) 24,90 +2,9 31,30 20,90 Texas Instr. (US) 119,3 -0,12 123,2 83,29
5,00 1,50 centrotherm - - 2,44 -0,04 63,00 37,80 Omron 0,35 1,1 61,50 +1,0 GEA Group 660200 30,32 -0,66 0,42/1,4 -1,00/0,70 43,31 33,70/13,16 5,473 Software A2GS40 41,92 +0,24 0,76/1,8 2,10/1,40 29,94 42,30/21,60 3,102 Valeo (F) 25,06 +1,9 36,78 10,73 Thomson R. (CAN) 65,50 0,0 75,86 48,44
15,60 10,00 Clere - - 14,70 +0,40 17,90 14,40 OVB Hold. 0,75 4,4 17,10 0,0 Vallourec (F) 26,68 +0,83 116,0 25,38
Gerresheimer A0LD6E 98,00 -0,86 1,20/1,2 2,60/2,65 36,98 100,8/50,65 3,077 Ströer & Co. 749399 65,10 +0,93 2,00/3,1 1,20/0,90 72,33 78,65/37,00 3,683 Tor.-Dom. Bk. (CAN) 40,67 +2,6 54,09 31,74
Veolia (F) 19,41 -0,54 29,03 16,23
11,80 2,01 Cliq Digital 0,28 2,6 10,80 -0,20 3,58 1,35 PAION - - 2,61 -0,05 Grand City Pr. (L) A1JXCV 21,22 -1,30 0,22/1,0 2,45/1,82 11,66 24,00/13,82 3,647 Symrise SYM999 115,30 -0,13 0,95/0,8 2,20/2,50 46,12 116,5/71,20 15,615 Verbund (A) 45,66 +0,84 55,35 28,88 Travelers Comp. (US) 97,05 +2,8 137,6 76,81
3,44 0,72 Co.don - - 1,18 -0,02 27,05 7,39 paragon 0,25 2,5 10,02 -0,12 Vestas Wind (DK) 127,0 -0,97 128,9 63,74 Twitter (US) 34,28 +0,51 41,54 19,07
Grenke NA A161N3 61,35 -1,05 0,80/1,3 3,10/1,50 40,90 104,4/40,50 2,844 TAG Immob. 830350 25,10 -0,32 0,82/3,3 3,04/1,90 13,21 26,04/14,16 3,677
1,60 1,05 Coreo - - 1,25 +0,06 3,89 1,30 Petro Welt - - 2,04 -0,13 Vienna Ins. (A) 20,75 +3,2 26,15 13,64 U.S. Bancorp (US) 31,08 +4,3 54,84 27,10
Hann. Rückvers. NA 840221 144,20 0,0 5,50/3,8 10,60/8,75 16,48 192,8/98,25 17,390 TeamViewer A2YN90 44,29 +0,34 -/- 0,60/0,65 68,14 54,86/21,38 8,858 UnitedHealth (US) 261,2 -1,5 294,7 178,3
12,68 5,44 CropEnergies 0,30 2,4 12,48 U +0,50 5,49 3,26 PNE 0,04 0,7 5,47 +0,01 voestalpine (A) 21,07 +1,0 25,62 12,76
Healthineers SHL100 38,99 -0,79 0,80/2,1 1,60/1,45 26,89 47,27/28,50 38,990 Telefonica Deutschl. A1J5RX 2,37 -0,84 0,17/7,2 -0,08/-0,05 V 2,92/1,72 7,053 WFD Uni.-R. (F) 41,24 +4,5 145,0 35,83 UPS (US) 136,0 +0,52 137,6 73,00
1,81 0,04 Curasan konv. - - 0,08 0,0 70,62 28,48 Porsche Vz. 2,21 4,3 51,36 -0,58
Hella A13SX2 40,36 +0,25 3,35/8,3 1,55/2,22 18,18 50,85/20,24 4,484 thyssenkrupp 750000 6,15 -1,09 -/- -0,50/-5,00 V 13,95/3,28 3,827 Wolters Kluwer (NL) 70,76 -0,53 71,28 53,06 Veon Ltd. (BM) 1,25 +1,6 2,52 1,17
4,36 1,89 Daldrup & Söhne - - 2,07 0,0 8,15 4,50 ProCredit - - 6,00 -0,05
HelloFresh A16140 43,20 -3,91 -/- -0,07/0,71 60,85 53,35/11,24 7,500 Uniper NA UNSE01 27,50 -0,79 1,15/4,2 1,70/1,80 15,28 30,88/20,76 10,064 Verizon (US) 50,14 +0,35 56,32 44,34
54,00 27,00 Data Modul 0,12 0,3 45,40 -0,60 27,30 14,25 Progress - - 17,90 -0,10 Restliches Europa Walmart (US) 111,4 +0,54 124,0 91,55
71,10 38,50 Datagroup SE 0,70 1,3 55,00 +1,5 25,00 12,00 PSI NA 0,05 0,2 21,70 -0,50 Hochtief 607000 77,50 -1,40 5,80/7,5 -2,95/7,50 10,33 121,9/41,58 5,475 United Internet NA 508903 41,16 +0,15 0,50/1,2 2,15/2,11 19,51 43,88/20,76 7,985
Adecco Gr. NA (CH) 47,96 -1,9 63,30 30,50 Wells Fargo (US) 20,86 +2,3 49,75 19,95
11,90 6,15 Datron 0,10 1,6 6,25 -0,25 16,78 5,94 PVA TePla - - 13,06 -0,44 Hugo Boss NA A1PHFF 22,61 -0,57 0,04/0,2 3,00/0,82 27,57 55,40/19,11 1,592 Varta A0TGJ5 125,50 +1,87 -/- 1,29/2,30 54,57 129,1/50,50 5,073 Xerox Hold. (US) 15,85 -2,4 35,80 12,54
Anglo American (GB) 21,37 +1,3 26,61 11,42
6,24 2,75 Deag - - 2,91 -0,01 1,48 0,82 QSC NA 0,03 2,3 1,33 +0,01 K+S NA KSAG88 6,39 -1,99 0,04/0,6 0,45/-0,25 V 15,57/4,50 1,223 Zalando ZAL111 U 72,92 +2,91 -/- 0,40/0,14 520,86 73,28/27,33 18,438 Ass. Brit. Foods (GB) 22,67 +1,8 32,41 17,47 Yum! Brands (US) 81,50 +0,37 108,8 51,70
5,40 2,11 Delticom - - 3,65 -0,16 1,88 1,20 Quirin Privatbk. 0,03 2,1 1,44 -0,02 Atlas Cop. (SE) 38,67 +1,5 41,01 23,82
5,74 3,73 Demire R. Est. - - 4,82 +0,06 33,80 14,60 R. Stahl NA - - 18,70 0,0 Aviva (GB) 3,16 +1,2 5,22 2,29 Asien
2,60 0,51 Deutsche Forfait - - 1,04 -0,04 1,11 0,66 Realtech - - 0,69 +0,01 BAE Systems (GB) 6,00 -2,4 8,16 4,70
48,60 17,30 Dialog Semic. - - 38,81 -0,92 22,90 14,12 Rhön-Klinikum - - 17,34 0,0 SDax Barclays (GB)
BB Biotech (CH)
1,24
69,00
+2,2
-1,8
2,29
72,00
0,85
41,78
Alibaba (KY)
All Nipp. Airw. (J)
243,0
20,60
+4,3
+7,3
243,5
32,14
148,0
16,80
17,50 11,60 Dierig - - 12,60 +0,20 29,58 18,44 RIB Software 0,12 0,5 25,36 -0,04 BT Group (GB) 1,25 +1,8 2,48 1,08 Astellas (J) 13,66 -0,04 16,70 11,00
2,00 1,12 Diok One - - 1,70 0,0 311,0 140,0 Sartorius St. 0,35 0,1 293,0 0,0 Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt- Name WKN Schluss +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt-
CEZ (CZ) 17,60 -0,11 21,06 12,89 Baidu (KY) 105,0 +1,5 132,8 75,50
25.08. % €/Re.% 2019/20 Hoch/Tief kap. 25.08. % €/Re.% 2019/20 Hoch/Tief kap.
77,60 31,50 Drägerwerk St. 0,13 0,2 63,20 0,0 37,10 22,60 Schaltbau - - 26,30 -0,30 Clariant (CH) 18,91 -1,1 23,88 14,00 Bangkok Bank (TH) 2,77 -3,1 5,38 2,43
16,35 6,02 Dt. Rohstoff 0,10 1,2 8,62 -0,04 18,20 10,15 Schloß Wachenh.0,50 3,5 14,40 +0,20 1&1 Drillisch 554550 24,46 -0,97 0,05/0,2 2,10/2,00 12,23 32,88/13,29 2,909 Jungheinrich 621993 27,16 +0,30 0,50/1,8 1,75/0,47 57,79 29,24/10,06 1,304 Cr. Suisse NA (CH) 10,11 -0,69 13,80 6,18 Bank of China (CN) 0,28 -3,4 0,39 0,28
Electrolux (SE) 17,97 +2,5 20,28 9,38 Bank of East Asia (HK) 1,92 0,0 2,32 1,60
18,30 13,20 Dt.Konsum R. 0,35 2,2 15,70 -0,05 20,40 11,40 Schuler 0,11 0,6 18,60 0,0 ADO Properties (L) A14U78 25,52 -0,39 0,66/2,6 13,60/2,10 12,15 36,55/11,37 2,674 Klöckner&Co. NA KC0100 5,27 -1,68 -/- -0,60/-1,15 V 6,59/2,61 0,526 Equinor ASA (N) 13,71 -1,5 18,94 7,88
11,50 2,15 Easy Software - - 11,30 0,0 18,40 8,50 Schweizer El. - - 9,34 -0,26 Bridgestone (J) 26,32 +1,9 38,25 23,50
ADVA Optical 510300 7,45 -0,80 -/- 0,15/0,16 46,56 8,54/3,89 0,374 Koenig & Bauer 719350 18,78 -0,69 -/- 2,30/0,10 187,80 38,90/14,42 0,310 Ericsson B (SE) 9,87 +1,6 10,36 5,57
8,25 5,25 Ecotel Comm. - - 7,25 0,0 244,0 87,80 Secunet 1,56 0,6 243,0 U +15,0 Canon (J) 14,99 +3,1 25,73 13,47
Amadeus Fire 509310 107,40 0,0 -/- 4,60/3,10 34,65 162,6/68,80 0,614 Krones 633500 56,45 -1,57 0,75/1,3 0,32/0,45 125,44 75,50/41,92 1,783 Gazprom (RUS) 4,16 -2,0 7,67 3,65
H & M (SE) 13,95 +1,4 20,01 9,29 Cathay P. Airw. (HK) 0,64 -0,39 1,31 0,54
2,26 1,30 edel 0,10 6,4 1,56 +0,02 16,44 7,04 Serviceware - - 13,45 +0,15
Atoss Softw. 510440 122,50 -0,41 1,28/1,0 3,35/1,80 68,06 135,0/48,00 0,974 KWS Saat 707400 70,00 -0,85 0,67/1,0 3,00/3,45 20,29 73,50/39,15 2,310 Imp.Brands (GB) 14,28 -1,0 25,12 13,70 China Unic. (HK) 0,68 -1,5 1,00 0,46
ANZEIGE BayWa vNA 519406 28,35 +0,18 0,95/3,4 0,70/0,50 56,70 29,85/20,70 0,965 Leoni NA 540888 5,99 -3,07 -/- -13,25/-4,85 V 13,96/5,20 0,196 Julius Bär NA (CH) 42,41 -0,63 51,82 24,32 ChinaMobile (HK) 6,47 +0,25 8,14 5,66
LafargeHolcim (CH) 43,39 -1,4 53,98 28,30 CK Asset (KY) 4,55 -1,0 6,60 4,02
Der einfache
Befesa (L) A2H5Z1 32,50 -1,66 0,44/1,4 2,40/1,60 20,31 38,70/22,75 1,107 LPKF Laser 645000 19,86 +0,61 0,10/0,5 0,55/0,55 36,11 26,00/8,24 0,487
Lloyds Bank (GB) 0,31 -0,47 0,82 0,29 Fanuc (J) 147,9 +0,27 180,2 102,0
Bertrandt 523280 33,30 -0,89 1,60/4,8 3,90/1,92 17,34 57,10/25,00 0,338 New Work NWRK01 264,50 +4,13 2,59/1,0 6,15/5,20 50,87 314,0/162,0 1,487
Lukoil (RUS) 59,02 +0,41 99,16 42,10 Fujifilm (J) 39,60 0,0 58,50 34,60
und intelligente Bilfinger
Bor.Dortmund
590900
549309
17,18
5,60
-1,94
-0,89
0,12/0,7
0,06/1,1
0,65/-0,45
0,02/0,40 13,99
V 35,32/12,64
10,04/4,34
0,760
0,515
Nordex
Norma Group
A0D655
A1H8BV
10,85
27,22
+0,28
-2,79
-/- -0,75/-0,30
0,04/0,1 1,85/0,96
V
28,35
13,10/5,55
42,06/14,38
1,157
0,867
Magyar Tel. (HU)
MOL (HU)
1,04
4,74
-0,95
-0,75
1,41
9,23
0,96
4,14
Fujitsu (J)
Hang Seng Bank (HK)
110,4
13,20
-1,2
0,0
118,7
20,23
68,49
12,50
ETF-Sparplan Ceconomy St. 725750 3,80 -0,84 -/- 0,35/-0,05 V 5,69/1,69 1,355 Patrizia PAT1AG 24,80 +0,40 0,29/1,2 0,60/0,90 27,56 25,54/16,08 2,290
NatWest (GB)
Nor.Nickel (RUS)
1,27
22,34
+0,87
-1,2
3,15
33,03
1,15
17,50
Hitachi (J) 28,44 +2,4 38,57 21,60
CeWe Stiftung 540390 100,20 +0,50 1,95/1,9 4,50/5,00 20,04 111,8/74,10 0,741 Pfeiffer Vacuum 691660 164,40 +2,24 1,25/0,8 4,92/3,75 43,84 180,6/104,4 1,622 Honda (J) 21,02 +0,10 27,28 17,91
OTP Bank (HU) 30,18 -1,0 47,76 22,08
Schon ab 25 Euro Sparrate Rich Gedeon (HU) 20,40 +0,10 20,98 14,06 Hyundai (KR) 29,00 +0,35 31,90 13,50
Corestate Capital (L) A141J3 16,50 +3,13 2,50/- 5,15/3,62 4,56 45,80/13,78 0,352 S&T (A) A0X9EJ 24,12 -0,17 0,16/0,7 0,75/0,70 34,46 26,18/13,20 1,594
im Monat Richemont (CH) 59,20 -0,90 82,28 44,64 Ind. & C. Bk of Ch. (CN) 0,49 0,0 0,70 0,48
Dermapharm A2GS5D 44,50 +2,11 0,80/1,8 1,45/1,80 24,72 50,41/28,06 2,396 SAF Holland SAFH00 6,70 -0,45 0,45/6,7 0,25/0,05 133,90 9,43/3,17 0,304
Rolls-Royce Gr. (GB) 2,98 +3,1 9,29 2,40 Japan Tob. (J) 16,00 -2,0 21,48 14,25
Deutz 630500 4,47 -1,54 -/- 0,45/-0,16 V 6,19/2,62 0,540 Salzgitter 620200 13,52 -3,05 -/- -4,50/-2,80 V 20,73/7,77 0,813 Rosneft (RUS) 4,39 +0,37 7,10 2,65 Kasikornbank (TH) 2,28 +3,6 5,06 2,10
Alle Informationen unter .de DIC Asset NA A1X3XX 11,08 -1,77 0,66/6,0 1,15/0,75 14,77 17,40/6,69 0,876 Schaeffler SHA015 5,49 -2,75 0,45/8,2 0,67/0,45 12,20 10,53/4,14 0,911 Rostelecom (RUS) 6,53 +1,9 7,95 4,07 Korea Electr. (KR) 7,30 +5,8 11,10 5,80
DMG Mori 587800 40,30 0,0 1,03/2,6 1,90/2,45 16,45 43,90/38,80 3,176 Shop Apotheke (NL) A2AR94 157,60 -1,25 -/- -2,80/-1,30 V 166,4/29,05 2,299 Roy. Dutch Shell B (GB) 12,02 -2,5 28,80 9,32 Kyocera (J) 49,40 +1,6 63,50 44,20
Royal Mail (GB) 2,00 -1,8 3,08 1,33 Lenovo (HK) 0,53 +0,23 0,71 0,43
Dr. Hönle 515710 53,80 -1,28 0,80/1,5 2,30/1,41 38,16 55,00/24,45 0,297 Sixt St. 723132 77,30 -0,71 -/- 5,00/1,25 61,84 100,0/33,30 2,347 Sandvik (SE) 16,59 +2,9 18,29 10,31
19,80 9,40 EHW 0,40 4,0 10,00 0,0 18,00 7,06 SFC - - 14,86 -0,14 Mitsubishi El. (J) 11,60 +2,7 13,60 9,50
Drägerwerk Vz. 555063 76,90 -0,13 0,19/0,2 2,15/5,20 14,79 108,5/40,18 0,661 SMA Solar Techn. A0DJ6J 36,96 +1,65 -/- -0,25/0,25 147,84 40,00/17,84 1,283 Sberbank (RUS) 10,24 -2,7 15,84 7,60
78,40 39,40 Einhell Ger.Vz. 1,40 1,8 77,60 +0,40 5,33 2,08 SGL Carbon - - 3,28 -0,06 Mitsubishi H.I. (J) 21,40 +2,9 37,33 19,00
Dt. Beteiligung A1TNUT 31,50 +0,32 1,50/4,8 3,03/-6,00 V 42,50/22,20 0,474 SNP 720370 54,40 +0,18 -/- 0,37/0,75 72,53 74,00/26,25 0,392 Schindler PS (CH) 237,6 -0,34 264,0 185,2
32,15 16,04 Elmos Semic. 0,52 2,4 21,35 -0,35 Mitsubishi Mot. (J) 2,06 +6,8 4,28 1,62
540,0 342,0 Simona 10,00 2,2 446,0 0,0 SEB AB (SE) 8,30 +0,73 9,84 5,42
9,45 3,38 ElringKl. NA - - 5,81 -0,28 Dt. EuroShop NA 748020 12,30 -1,36 -/- 1,80/-2,20 V 27,54/9,47 0,760 Stabilus (L) A113Q5 45,86 -1,59 1,10/2,4 3,30/2,31 19,85 64,55/28,62 1,133 Mitsubishi UFJ (J) 3,48 +3,0 4,92 3,14
Securitas (SE) 12,18 +1,4 15,73 8,51
7,80 2,42 Singulus - - 3,87 +0,04 Dt. Pfandbriefbank 801900 6,13 +0,33 -/- 1,19/0,70 8,76 15,74/4,95 0,824 Steinhoff Intern. (NL)A14XB9 0,05 +3,98 0,03/302,4 -0,09/-0,01 V 0,12/0,04 0,214 Mizuho (J) 1,14 +3,6 1,45 0,93
59,50 33,00 EnBW 0,35 1,4 49,40 0,0 Standard Ch. (GB) 4,43 +1,7 8,73 4,25
27,20 14,00 Energiekontor 0,40 1,5 27,10 +0,40 19,00 9,34 Sixt Leasing 0,90 5,3 17,04 -0,10 DWS Group DWS100 33,18 -1,26 1,37/4,1 2,60/2,30 14,43 39,99/16,75 6,636 Stratec STRA55 124,20 +2,48 0,84/0,7 1,19/1,85 67,14 128,0/46,40 1,494 Sulzer NA (CH) 79,40 -0,06 110,5 40,12 Nintendo (J) 446,5 -3,0 461,8 260,0
Surgutnef. (RUS) 4,23 +1,1 7,94 2,69 Nippon Steel (J) 8,30 +3,8 14,50 6,80
20,00 10,70 EnviTec Biogas 1,00 5,7 17,40 -0,10 68,10 27,20 Sixt Vz. 0,05 0,1 48,30 +0,85 Eckert & Ziegler 565970 40,98 +0,94 0,43/1,0 4,30/3,94 10,40 51,50/22,53 0,868 Südzucker 729700 16,34 +2,77 0,20/1,2 -0,59/0,77 21,22 17,16/9,97 3,336
Swatch I (CH) 194,0 -0,92 288,3 151,0 Nippon T.&T. (J) 20,80 +1,2 25,26 18,00
3,11 0,85 Epigenomics - - 2,82 -0,18 17,90 5,00 SLM Sol. Gr. - - 7,70 -0,21 Encavis 609500 U 15,34 +4,92 0,26/1,7 0,20/0,10 153,40 15,40/6,76 2,124 Takkt 744600 10,88 -0,37 -/- 1,15/0,30 36,27 13,02/5,73 0,714 Swiss Life (CH) 369,1 -1,1 522,4 256,3 Nissan Motor (J) 3,41 +1,3 6,13 2,67
0,93 0,45 Ernst Russ - - 0,57 +0,01 13,50 7,20 SMT Scharf - - 8,28 +0,20 Fielmann 577220 62,15 +0,65 -/- 2,10/1,05 59,19 76,25/41,90 5,221 Talanx NA TLX100 31,58 0,0 1,50/4,7 3,66/3,35 9,43 48,38/21,42 7,983 Swiss Re NA (CH) 74,18 -0,19 117,1 52,68 Nomura Hold. (J) 4,32 +1,4 4,74 2,90
35,00 19,00 Eurokai 1,50 6,5 23,00 -0,80 Hamborner Reit 601300 8,46 -0,91 0,46/5,4 0,25/0,18 47,01 10,67/7,19 0,675 Tele Columbus TCAG17 3,34 +2,30 -/- -0,30/0,10 33,35 3,95/1,55 0,425 Swisscom (CH) 510,0 -1,7 577,8 446,7 NTT DoCoMo (J) 24,60 -1,6 29,00 22,40
8,90 4,20 Softing 0,04 0,8 4,93 -0,03 Tatneft (RUS) 38,32 +1,8 73,44 24,87
5,12 0,01 Euromicron - - 0,01 0,0 Panasonic (J) 7,60 -1,5 10,71 5,90
109,0 61,50 SPARTA - - - - Hamburger Haf. A0S848 15,78 -0,38 0,70/4,4 1,40/0,45 35,07 25,38/9,68 1,105 Traton TRAT0N 17,04 -0,55 -/- 3,05/0,40 42,59 26,24/11,00 8,518 TechnipFMC (GB) 6,41 -1,6 23,60 4,43
75,00 46,60 EUWAX 3,26 4,9 66,50 0,0 PetroChina Co. (CN) 0,29 -1,4 0,50 0,25
Hornbach Hold. 608340 U 94,30 +3,85 1,50/1,6 5,90/5,85 16,12 94,30/32,65 1,509 Vossloh 766710 38,05 +1,06 -/- -8,30/1,90 20,03 42,50/23,60 0,668 Telia Comp. (SE) 3,28 +2,1 4,17 2,82
7,55 3,50 Exceet Group 1,75 - 3,56 0,0 0,98 0,30 Splendid Med. - - 0,61 0,0 Samsung GDR (KR) 873,0 -0,23 1028 631,0
Hornbach-Bau. 608440 38,10 -1,04 0,68/1,8 1,30/2,50 15,24 39,25/12,20 1,212 Wacker Chemie WCH888 83,24 -2,07 0,50/0,6 -12,10/0,90 92,49 85,76/30,04 4,341 Tesco (GB) 2,51 -0,99 3,09 2,28
30,60 16,60 Fabasoft 0,65 2,2 29,30 +0,20 42,20 17,95 STEICO SE 0,25 0,6 40,90 +0,10 Volvo B (SE) 15,90 +0,25 16,58 8,61 Sharp (J) 9,91 +5,0 14,68 7,70
Hypoport SE 549336 U497,00 +2,05 -/- 3,89/4,30 115,58 497,0/205,5 3,227 Wacker Neuson WACK01 16,50 -0,78 -/- 1,30/0,30 55,00 19,11/7,80 1,157 Sing. Airlines (SGP) 2,32 +3,6 5,54 2,02
8,85 6,20 Fair Value R. 0,26 3,7 7,00 -0,05 115,4 72,40 Sto Vz. 4,09 4,1 100,4 -4,8
Indus Holding 620010 29,45 +2,61 0,80/2,7 2,45/1,66 17,74 41,30/20,75 0,720 Washtec 750750 36,50 +0,27 -/- 1,67/1,16 31,47 57,50/28,85 0,510 Amerika Sing. Telec. (SGP) 1,43 -2,1 2,35 1,39
40,00 29,80 First Sensor 0,20 0,5 39,80 -0,20
23,70 14,68 Surteco Grp. 0,55 2,6 21,50 -0,10 SK Telecom (KR) 19,10 +2,7 21,60 13,30
21,80 12,05 Fortec 0,70 3,9 17,90 +0,50 Instone Real A2NBX8 24,70 -0,80 -/- 1,90/1,05 23,52 27,70/13,56 0,914 Wüst. & Württ. 805100 14,78 +0,96 0,65/4,4 2,65/2,45 6,03 19,98/11,10 1,386 3M (US) 138,5 +1,3 165,3 106,9
16,30 5,69 Süss M. Tec - - 16,02 -0,28 Softbank (J) 51,27 +0,31 56,00 22,50
4,18 2,65 Francotyp-P. 0,03 0,9 3,18 +0,02 Jenoptik A2NB60 23,50 -2,08 0,13/0,6 1,20/0,81 29,01 29,36/12,99 1,345 Zeal Network ZEAL24 37,85 -2,57 0,80/2,1 0,10/-0,10 V 39,80/16,78 0,848 Abbott Lab (US) 86,09 -0,69 91,03 59,00
Sony (J) 67,71 -0,31 71,39 44,24
23,40 6,50 Friwo 0,40 3,1 13,10 -0,90 9,70 4,05 Syzygy 0,40 7,7 5,20 0,0 Jost Werke JST400 34,35 +0,29 -/- 2,30/0,80 42,94 39,60/18,62 0,512 zooplus 511170 163,40 +5,42 -/- -1,70/-0,70 V 168,0/65,10 1,168 AbbVie (US) 79,96 -0,17 89,80 58,80
Adobe (US) 408,5 +2,0 418,0 231,1 Sumit. Mit. Fin. (J) 24,60 +2,5 34,20 21,40
40,60 24,15 Fuchs P. St. 0,96 3,3 28,90 -0,05 23,10 9,66 technotrans NA - - 16,46 +0,30 Sun H. Kai Prop. (HK) 10,84 -0,73 14,20 9,81
AIG (US) 25,05 +4,3 52,77 15,00
24,50 11,75 Funkwerk 0,30 - - - 2,45 0,16 Tom Tailor - - 0,16 -0,01 Allstate (US) 80,00 +0,63 116,3 66,37 Suzuki Motor (J) 34,40 +3,0 43,20 20,20
1700 870,0 Gelsenwasser 21,16 1,3 1660 -40,0 Alphabet A (US) 1359 +1,1 1420 938,2 Takeda Pharm. (J) 32,12 -1,8 37,63 23,20
12,70 7,15 Geratherm M. 0,40 3,8 10,50 -0,10
44,80 21,00 Tradegate 0,67 1,6 41,00 -0,40
Europas TOP-Werte Altria Group (US) 37,10 -1,5 46,69 28,87 Tencent (KY) 59,80 -0,10 64,99 36,04
3,00 0,94 Travel24.com - - - - Amazon (US) 2827 +1,2 2940 1440
19,80 0,03 Gerry Weber - - 19,80 0,0 Tokyo El.Pow. (J) 2,56 +2,7 4,70 2,24
12,71 2,45 TUI NA 0,54 15,2 3,55 -0,01 Name WKN 17:44 +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt- Name WKN 17:44 +/- Div. EPS Jahr KGV 52 Wochen Markt- AMD (US) 71,22 +0,74 74,01 25,55 Toshiba (J) 25,92 +0,08 32,91 16,85
21,30 9,96 Gesco 0,23 1,6 14,00 0,0
25.08. % €/Re.% 2019/20 Hoch/Tief kap. 25.08. % €/Re.% 2019/20 Hoch/Tief kap. Amer.Express (US) 84,81 +3,7 127,6 62,63 Toyota Mot. (J) 57,00 0,0 66,00 46,00
14,32 5,76 GFT Tech. 0,20 1,6 12,40 -0,14 14,40 9,40 UmweltBank - - 11,85 0,0
Amgen (US) 207,0 +4,1 233,0 161,0
0,40 0,19 Gigaset - - 0,25 +0,02 0,09 0,00 United Power - - 0,07 +0,02 AB Inbev (BE) A2ASUV 48,92 +0,90 0,50/2,7 4,60/3,00 16,31 89,32/29,30 82,833 L’Oréal (F) 853888 280,90 +0,36 3,90/1,4 6,75/7,90 35,56 296,5/199,0 157,74 Apache Corp. (US) 12,25 -1,4 30,00 3,57
79,80 35,00 GK Software - - 78,60 -0,60 ABB NA (CH) 919730 23,51 -0,80 0,76/3,2 0,65/2,33 10,10 24,69/14,11 47,460 LVMH (F) 853292 399,10 +1,37 2,60/1,2 14,30/13,90 28,71 443,0/279,5 201,72 Apple Inc. (US) 419,5 -2,3 435,5 183,4 Sonstige
20,60 10,40 USU Software 0,40 2,0 20,10 -0,40
36,40 12,62 Grammer - - 14,15 +0,45 Applied M. (US) 54,23 +0,71 63,23 33,83 Alumina (AUS) 0,97 +3,3 1,54 0,71
61,00 38,00 Uzin Utz 1,30 2,5 52,20 -0,80 Ahold Delh. (NL) A2ANT0 26,18 -0,27 0,50/2,9 1,59/1,75 14,96 27,30/18,38 28,817 Nat.Grid (GB) A2DQWX 9,75 +0,89 0,35/5,6 0,67/0,69 14,16 12,90/8,75 34,336
AT&T (US) 25,39 -0,12 35,93 24,20 Anglogold Ash. (ZA) 23,81 -2,7 32,25 11,70
108,0 60,00 GSW Immob. 1,40 1,4 103,0 +1,0 Air Liquide (F) 850133 140,55 -0,64 2,70/1,9 4,80/5,40 26,03 144,2/95,00 60,246 Nestlé NA (CH) A0Q4DC 109,72 -0,92 2,56/2,3 4,05/4,00 27,41 113,2/83,37 294,32 Bank of Montreal (CAN) 51,50 +6,8 72,00 36,40
5,43 0,21 Vapiano - - 0,35 -0,03 Austr.&N.Z. Bk. (AUS) 11,27 +3,1 17,74 7,64
6,66 3,43 H+R - - 5,26 -0,04 ASML Hold. (NL) A1J4U4 319,85 +0,41 1,35/0,8 6,20/7,90 40,49 360,5/176,0 136,15 Novartis (CH) 904278 78,48 -0,19 2,77/3,5 4,80/3,82 20,56 96,38/65,09 180,27 Bank of NY (US) 30,78 +0,87 46,33 24,98
19,80 5,56 Vectron Sys. - - 8,84 +0,06 BHP Group (AUS) 23,21 -0,62 25,55 13,40
6,75 2,00 Hanseyachts - - 5,00 +0,28 Barrick Gold (CAN) 23,97 -2,7 26,75 11,50
AstraZeneca (GB) 886455 96,54 -0,42 0,77/2,6 1,17/2,56 37,77 117,0/64,57 126,69 Novo-Nord. B DK A1XA8R 56,23 +0,77 0,44/2,0 2,20/2,47 22,74 61,17/44,17 101,92 Comm. Bk. Austr. (AUS) 42,40 +1,6 56,31 29,18
186,4 45,80 Hapag-Lloyd 1,10 2,2 50,80 -2,2 555,0 460,0 Verallia Dt. 17,06 3,3 510,0 0,0 Baxter Int. (US) 70,97 +0,77 86,74 65,85
AXA (F) 855705 17,56 +0,21 0,73/4,2 1,60/2,70 6,50 25,61/11,85 42,411 Orange (F) 906849 10,10 +1,15 0,20/5,0 1,05/1,00 10,10 15,23/9,02 26,853 Berksh. Hath. B (US) 180,5 +0,29 212,8 148,3 Firstrand (ZA) 1,94 +2,1 4,10 1,69
45,00 21,70 Hawesko 1,75 4,5 38,60 +0,90 13,44 6,24 Verbio 0,20 1,6 12,84 +0,58 Gold Fields (ZA) 10,10 -5,2 12,07 3,20
B.A.T. (GB) 916018 28,85 -1,23 0,59/6,0 2,83/3,67 7,87 41,30/25,49 66,189 Philips (NL) 940602 43,21 +0,50 0,85/2,0 1,30/1,60 27,00 46,31/27,17 39,112 Biogen (US) 233,5 -0,76 320,5 196,3
1,38 0,49 Heidelb. Druck. - - 0,66 -0,02 16,25 8,32 Viller.&Boch Vz. 0,20 1,8 11,15 -0,10 Bk. of America (US) 21,84 +2,2 32,45 17,00 Harm. Gold M. (ZA) 4,85 -7,9 6,38 1,74
Bco Santander (E) 858872 1,91 +1,20 0,10/10,2 0,40/0,50 3,81 4,00/1,78 31,664 Prudential (GB) 852069 13,51 -0,55 -/2,8 0,44/1,68 8,05 18,24/7,40 35,246
9,30 2,03 Heidelberg Ph. - - 4,16 -0,10 BlackBerry Ltd (CAN) 4,10 +0,51 6,90 2,43 Impala Plat. (ZA) 7,97 -4,0 10,90 2,50
11,34 5,40 Viscom 0,05 0,6 8,00 +0,16 BHP Group (GB) A2N9WV 19,25 -0,58 0,58/5,4 -/- - 22,00/10,74 40,662 Reckitt Benck. (GB) A0M1W6 85,10 +0,35 0,81/2,3 -5,83/3,33 25,52 88,52/58,62 60,526
7,60 3,20 Heliad Eq. Partn. - - 6,75 -0,10 Blackrock (US) 500,8 +0,54 529,8 300,0 Macquarie Gr. (AUS) 78,00 +0,65 93,50 40,40
14,35 8,10 Vita 34 NA - - 12,05 +0,25 BNP (F) 887771 36,66 +1,55 3,03/8,3 6,20/6,10 6,01 54,18/24,54 45,811 Relx (GB) A0M95J 19,64 +0,69 0,15/2,6 -/- - 25,37/15,49 37,930 Boeing (US) 148,2 -0,32 355,1 82,78 Nat. Austr. Bk (AUS) 10,87 +3,9 18,31 7,59
47,30 25,20 HELMA Eigenh. 1,85 5,3 35,00 -0,70
9,20 3,09 Voltabox 0,03 0,9 3,27 -0,09 BP PLC (GB) 850517 3,07 -2,22 0,04/12,1 0,22/0,33 9,20 6,05/2,44 62,174 Rio Tinto (GB) 852147 52,58 -0,79 1,33/7,5 5,50/6,00 8,76 55,06/32,70 65,551 Bombardier B (CAN) 0,26 +5,2 1,44 0,25 Newcrest Min. (AUS) 19,41 -3,0 23,39 11,25
90,10 55,00 Henkel 1,83 2,4 75,45 -1,2
Booking H. (US) 1543 -0,37 1883 1047 Qantas Airways (AUS) 2,32 +1,8 4,60 1,14
308,0 192,0 Hermle Vz. 5,05 2,5 204,0 0,0 184,6 99,00 VW St. 4,80 3,2 149,6 0,0 Danone (F) 851194 56,92 +0,92 2,10/3,7 3,00/3,60 15,81 82,38/51,56 39,051 Roche Hld.GS (CH) 855167 318,35 -1,01 8,54/2,7 14,71/16,48 19,32 357,9/265,8 208,24 Br.-Myers Sq. (US) 52,97 +0,80 61,81 41,90 Rio Tinto (AUS) 60,80 -0,54 66,45 40,88
4,56 3,20 Highlight 0,18 3,9 3,54 0,0 5,50 2,40 WCM 0,11 3,5 3,16 +0,02 Diageo (GB) 851247 29,01 -0,77 0,47/2,7 1,44/1,56 18,64 40,17/23,48 67,810 Roy. D. Shell A (GB) A0D94M 12,74 -2,21 0,14/13,4 2,00/1,70 7,49 27,53/9,96 52,233 Broadcom (US) 281,1 -0,09 300,2 153,3
South32 (AUS) 1,31 -0,17 1,81 0,82
2,82 0,82 HolidayCheck - - 1,29 0,0 Enel (I) 928624 7,89 +1,55 0,17/4,2 0,20/0,50 15,77 8,58/5,20 80,174 Safran (F) 924781 101,20 +3,33 1,82/1,8 6,25/6,00 16,87 151,2/51,54 41,403 Cameco Corp. (CAN) 8,96 +0,12 10,80 4,90
31,80 23,20 West.&Get.St. 0,60 2,4 25,20 0,0 Spark N. Z. (NZ) 2,72 -2,8 2,81 1,94
41,20 33,60 Homag 1,01 2,7 37,50 0,0 Campb. Soup (US) 44,74 +0,06 49,30 37,15
26,10 18,05 Westag&Get.Vz. 0,66 3,3 20,20 +0,20 Engie (F) A0ER6Q 11,59 +0,43 0,75/9,7 0,35/1,10 10,54 16,78/8,66 28,225 Sanofi S.A. (F) 920657 87,66 +0,55 3,17/3,6 2,25/4,50 19,48 95,56/68,31 109,74 Telstra (AUS) 1,86 -1,7 2,42 1,69
Can. Imp. Bk of C. (CAN)63,09 +0,83 79,44 43,62
11,80 2,13 home24 - - 10,28 +0,28 Eni (I) 897791 8,14 +0,39 0,43/10,6 0,05/0,45 18,10 14,67/6,29 29,597 Schneider El. (F) 860180 U107,10 +1,81 2,55/2,4 4,40/4,50 23,80 107,1/64,24 62,330 Westpac Bk. (AUS) 10,82 +6,3 18,54 7,48
11,90 6,90 Westgrund - - 11,80 0,0 Carnival (PA) 13,03 -3,9 46,96 7,00
65,00 40,80 HSBC Trinkaus - - 62,00 0,0 Carrier Global (US) 25,80 +1,6 26,60 11,71 Woodside Petr. (AUS) 12,05 +0,12 22,34 8,35
Essilor-Lu. (F) 863195 111,40 -0,62 2,05/1,8 2,50/3,75 29,71 145,0/88,00 48,578 Total (F) 850727 33,50 -0,56 0,68/8,0 3,80/2,60 12,88 50,80/20,70 89,335
6,80 3,90 IFA Hotel&Tour. - - - - 17,06 1,85 Westwing - - 16,59 -0,24
GlaxoSmith. (GB) 940561 17,00 -0,86 0,21/5,4 1,06/1,00 17,00 22,02/14,73 85,295 UBS Group (CH) A12DFH 11,14 -0,45 0,34/3,0 1,12/1,12 9,97 13,28/7,00 40,027
1,21 0,94 InCity Imm. - - 1,02 +0,02 6,65 0,88 windeln.de - - 1,96 +0,12
HSBC Hold. (GB) 923893 3,72 +1,21 0,09/11,9 0,34/0,67 5,58 7,15/3,57 75,823 Unilever (NL) A0JMQ9 49,57 -0,70 0,41/4,1 -/- - 57,83/38,27 84,999
4,10 2,56 infas Holding 0,08 2,9 2,76 0,0 159,6 1,09 Wirecard 0,20 17,4 1,15 -0,08 Aktien: Kurse sind in Euro, CH in Franken, soweit nicht anders vermerkt. Dax, MDax und SDax sind Xetra
Iberdrola (E) A0M46B 11,00 +0,36 0,03/0,2 0,55/0,60 18,33 11,40/7,84 69,851 Unilever plc. (GB) A0JNE2 51,46 +0,51 0,41/3,2 2,45/2,78 18,52 60,38/40,12 60,118 Kurse, alle anderen (soweit verfügbar) Parkett Frankfurt. St. = Stammaktien; Vz. = Vorzugsaktie; NA = Na-
37,00 15,50 Init Innov. 0,40 1,3 30,70 +0,10
5,50 2,32 YOC - - 2,96 +0,10 Inditex (E) A11873 23,88 +0,34 0,44/6,8 1,20/1,10 21,71 32,20/18,51 74,426 Vinci (F) 867475 83,08 +3,05 1,25/2,5 5,40/5,40 15,39 106,8/55,04 49,876 mensaktie; vNA = vinkulierte Namensaktie; SE = Europäische Gesellschaft; Div. = Dividende in Euro, Divi-
5,00 1,40 Intershop Comm. - - 3,98 -0,02 denrendite auf Basis der letzt gezahlten Jahresdividende; KGV = Kurs-Gewinn-Verhältnis auf Basis der
39,65 16,50 Zeal Netw. 0,80 2,1 37,65 -1,1 ING Groep (NL) A2ANV3 6,98 +2,21 0,24/9,7 -/- - 11,21/4,25 27,197 Vivendi (F) 591068 24,08 -0,08 0,60/2,5 1,30/1,10 21,89 26,40/17,05 30,324
8,45 2,94 InTiCa - - 6,00 0,0 aktuellen Gewinnprognose; EPS = Gewinn pro Aktie in Euro; V = Verlust; UD= neuer Hoch/tiefkurs; Nikkei
24,20 11,90 InVision - - 18,70 0,0 0,26 0,01 ZhongDe Waste - - 0,06 0,0 Intesa Sanp. (I) 850605 1,83 -0,37 0,20/10,8 0,25/0,25 7,32 2,63/1,32 35,246 Vodafone (GB) A1XA83 1,29 -0,45 0,05/7,0 0,06/0,11 11,64 1,97/1,03 34,689 = © Nihon Keizai Shimbun, Inc.; Sorten = Sortenkurse unterliegen regionalen
Schwankungen. * = Preis vom Vortag oder letzt verfügbar. Angaben ohne Gewähr. Quelle
0,49 0,10 ITN Nanovation - - 0,10 0,0 10500 6700 Zoo Berlin m.Aq. - - 8750 0,0 Kering (F) 851223 512,70 +3,13 4,50/1,6 18,50/22,65 22,64 616,5/357,5 64,743 Zurich Ins. Gr. (CH) 579919 340,20 -0,26 18,96/5,6 26,07/28,26 12,04 439,9/248,7 47,658

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
 FINANZEN 15
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

I
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020 **

n wenigen Monaten werden die

deutschen Verbraucher erstmals
verursachergerecht mit den Klima-
kosten des Autofahrens und des
Tanken und zahlen. In der Gruppe der 18 bis 29-Jäh-
rigen gelten Beträge zwischen 10 und 40
Euro als akzeptabel.
„Die Ergebnisse machen deutlich,
Stimmung an den Börsen
verhalten
Heizen teurer
D
Heizens belastet. Ziel des Brenn- dass vor allem junge Menschen bereit

Positive Stimmung flaute am Nachmittag etwas ab

stoffemissionshandelsgesetzes ist es, sind, für den Klimaschutz zu bezahlen“,
Verbraucher zum Kauf klimafreundli- sagt Thorsten Storck, Energieexperte
cher Alternativen zu animieren. bei Verivox. „Unterm Strich wollen drei

Am 1. Januar 2021 kommt die CO2-Abgabe.

Allerdings ist der anstehende Paradig- Viertel der Deutschen aber maximal 20 er deutsche Aktienmarkt war herigen Krisengewinnern wie dem
menwechsel im Steuer- und Abgabensy- Euro zusätzlich im Monat für das Klima auch am Dienstag zunächst im Kochboxenversender Hellofresh (mi-

Vielen Verbrauchern ist das noch nicht klar

stem bislang noch weithin unbekannt. ausgeben. Vor allem Hausbesitzer müs- positiven Bereich. Vage Ent- nus 3,2 Prozent) und dem Essensliefe-
Das geht aus einer repräsentativen sen mittelfristig jedoch deutlich mehr spannungssignale im Handelsstreit rant und Dax-Neuling Delivery Hero
Umfrage des Verbraucherportals Veri- Geld einkalkulieren.“ zwischen den USA und China stützten (minus 0,2 Prozent) an Wert.
vox hervor, die WELT exklusiv vorliegt. Mit der anstehenden Kostensteige- zunächst ebenso, wie die Anleger-Hoff- Aktien des Chip-Zulieferers Siltronic
Demnach ist erst einer Minderheit von rung konfrontiert, erklärten sich nicht nungen auf weitere medizinische Er- führen mit einem Kursplus von bis zu
knapp 47 Prozent der Befragten be- Unbekannte CO2-Bepreisung wenige Verbraucher bereit, ihr Konsum- folge im Kampf gegen das Coronavirus. 5,4 Prozent die Gewinnerliste im MDax
wusst, dass ab 1. Januar mit der Beprei- verhalten zu ändern. So ist immerhin je- Der Dax schloss am Nachmittag aller- an. Die Experten der Credit Suisse setz-
sung von CO2 eine spürbare Kostenbe- 2021 wird in Deutschland ein CO2-Preis eingeführt – wussten Sie davon? der Vierte – 24 Prozent – bereit, sein dings fast unverändert bei 13.061,62 ten ihre Einschätzung auf „Outper-
Angaben in Prozent
lastung ins Haus steht. Auto häufiger stehen zu lassen. Sogar Punkten, nachdem er zum Wochenstart form“ von „Neutral“ und erhöhten das
jeder Dritte – 35 Prozent – will weniger um rund 2,4 Prozent nach oben ge- Kursziel auf 100 von 90 Euro.
VON DANIEL WETZEL heizen, um die Kosten im Zaum zu hal- sprungen war. Der MDax verlor minimal Rückenwind gab es auch für den
Nein, das Ja, das ten. „Es ist bemerkenswert“, kommen- auf 27.601,80 Punkte. Der EuroStoxx 50 Windturbinenbauer Nordex: Nach ei-
Ein Viertel der Befragten zeigten sich tiert Storck, „dass viele Deutsche lieber als Leitindex der Eurozone büßte 0,06 nem Auftrag aus Brasilien stieg die Ak-

%
wusste ich nicht wusste ich
unsicher, fast 29 Prozent ist die anste- 28,5 46,7 bei der Raumtemperatur auf die Bremse Prozent auf rund 3329 Zähler ein. tie leicht. Für seinen Neukunden Toda
hende Verteuerung von Benzin und treten als beim eigenen Pkw.“ Die Aussichten für die deutsche Kon- Energia do Brasil soll Nordex acht
Heizöl völlig unbekannt. Eine deutliche Für die Studie wurden im August junktur werden nach dem drastischen Turbinen für einen 27,7-Megawatt-
Mehrheit der von Verivox befragten hält 2020 deutschlandweit online 1000 Per- Einbruch in der Corona-Krise zuneh- Windpark liefern. Der Auftrag umfas-
Bin mir nicht sicher
die geplanten Mehrkosten für den Kli- sonen im Alter von 18 bis 69 Jahren be- mend besser. Das Ifo-Geschäftsklima se auch den Service der Anlagen für 15
maschutz jedenfalls für zu hoch. Ab Ja- 24,9 fragt. Die Umfrage ist bevölkerungsre- stieg gegenüber dem Monat Juli um 2,2 Jahre.
nuar 2021 kostet der Ausstoß einer Ton- präsentativ in Bezug auf Alter, Ge- Punkte auf 92,6 Zähler, während Analys- Ein vorsichtiger Ausblick machte
ne Kohlendioxid 25 Euro. Das erhöht schlecht und Bundeslandzugehörigkeit ten mit einem geringeren Wachstum ge- dem US-amerikanischen Elektronik-
den Benzinpreis um sieben Cent pro Li- und wurde vom Marktforschungsinsti- rechnet hatten. Dies war der vierte An- händler Best Buy zu schaffen. Die Pa-
ter, Diesel wird acht Cent teurer. tut Innofact erhoben. stieg in Folge. piere geben im vorbörslichen US-Han-
Statt in etwa 1,25 Euro pro Liter Su- Zweifel an der Sinnhaftigkeit Trotz des CO2-Preises auf fossile Mit der Hoffnung vieler Marktteil- del mehr als drei Prozent nach.
per E10 sind ab dem Jahreswechsel Für wie sinnvoll halten Sie die Einführung eines solchen CO2-Preises? Kraft- und Brennstoffe will die Bun- nehmer auf medizinische Erfolge im Der Euro wurde am frühen Nach-
dann 1,32 Euro fällig. Eine Durch- Angaben in Prozent desregierung die Abgabenlast der Bür- Kampf gegen das Coronavirus kletter- mittag mit 1,1807 US-Dollar gehandelt.
schnittsfamilie mit zum Beispiel einem Sehr sinnvoll/sinnvoll 43,1 ger unter dem Strich nicht steigern. ten die Aktien der potenziellen Profi- Die Europäische Zentralbank hatte
VW Sharan Diesel mit einer Fahrlei- Weniger/ überhaupt nicht sinnvoll 48,2 Deshalb sollen die Verbraucher im Ge- teure nach oben. den Referenzkurs am Vortag auf 1,1847
stung von 14.000 Kilometern zahlt an 18-29 Jahre genzug bei den Stromkosten und der Die Titel des Triebwerkherstellers Dollar festgesetzt.
der Tankstelle damit 58 Euro mehr Sehr sinnvoll/sinnvoll 59,9 Pendlerpauschale entlastet werden. MTU verteuerten sich als Dax-Spitzen- Am Rentenmarkt stieg die Umlauf-
übers Jahr. Hinzu kommen 108 Euro Weniger/ überhaupt nicht sinnvoll 32,2 Geplant ist, mit rund elf Milliarden reiter um 2,4 Prozent. Lufthansa-An- rendite von minus 0,50 auf minus 0,49
Klimakosten bei Gasheizungen oder 30-49 Jahre Euro Steuergeld die EEG-Umlage im teilsscheine gewannen 2,2 Prozent, und Prozent. Der Rentenindex Rex fiel um
158 Euro für Ölheizungsbesitzer, wobei Sehr sinnvoll/sinnvoll 42,0 kommenden Jahr auf 6,5 Cent pro Ki- die Papiere des Ticket-Vermarkters 0,02 Prozent auf 145,61 Punkte. Der
Verivox einen Heizbedarf von 20.000 Weniger/ überhaupt nicht sinnvoll 47,0 lowattstunde zu verringern und im CTS Eventim stiegen um 2,7 Prozent. Bund-Future sank um 0,43 Prozent auf
Kilowattstunden annimmt. Jahr 2022 auf sechs Cent. Derzeit be- Dagegen verloren die Aktien von bis- 176,14 Punkte. dpa/rtr
50-69 Jahre
Sehr sinnvoll/sinnvoll 36,0
Mit 59 Prozent der Befragten hält Weniger/ überhaupt nicht sinnvoll 56,9
trägt die Umlage zur Subventionie-
eine deutliche Mehrheit diese Zusatzko- rung der Ökostrom-Produktion noch
2 Gewinner 4 Verlierer
Quelle: Infofact/Verivox
sten für zu hoch. 30 Prozent finden die 6,756 Cent pro Kilowattstunde.
Klimaabgabe angemessen, drei Prozent Die durch die Klimaschutzabgabe
sogar für zu niedrig angesetzt. ausgelöste Preissteigerung belastet Im HDax verzeichneten gestern zum Schluss folgende Titel die größten Kursausschläge
Allerdings steigt nach den gesetzli- allerdings nicht nur Auto- und Hei- (Basis: Schlusskurs Vortag)
chen Vorgaben die CO2-Abgabe auf Ben- metern 127 Euro Extrakosten aus. Für im Ergebnis der Verivox-Umfrage: Je zungsbesitzer. Durch die CO2-Beprei-
zin und Heizöl im Jahr 2025 weiter und Erdgas wird eine Musterfamilie dann jünger die Umfrageteilnehmer waren, sung dürften alle Dienstleistungen teu- 1. CTS Eventim 38,30 (+4,87%) 1. Wirecard 1,16 (-7,04%)
deutlich auf 55 Euro je Tonne CO2. Das zusätzlich 238 Euro ausgeben oder 348 umso höher ist die Bereitschaft, einen rer werden, die mit Mobilität zusam- 2. New Work 263,00 (+3,54%) 2. Aroundtown 4,92 (-4,53%)
wird den Dieselpreis dann um 17 Cent je Euro für Heizöl. Preis für CO2 zu bezahlen. In der Grup- menhängen, also etwa Lieferdienste, 3. Zalando 73,04 (+3,08%) 3. Evonik Ind. 24,36 (-2,64%)
Liter verteuern. Übers Jahr macht das Die Zahlungsbereitschaft hängt dabei pe der über 50-Jährigen will die Mehr- Speditionen oder den Betreibern von 4. MTU Aero Eng. 157,55 (+3,01%) 4. Lanxess 50,52 (-2,43%)
bei einer Fahrleistung von 14.000 Kilo- stark vom Alter ab, auch das zeigt sich heit der Befragten maximal 6 Euro be- Lkw-Flotten etwa im Baubereich. 5. Siltronic 78,22 (+2,87%) 5. Norma Group 27,32 (-2,43%)

ANLEIHEN & ZINSEN & WEITERE NOTIERUNGEN VON

Sorten und Devisen Bund-Future 175,95 Tagesgeld (Basiszins) 0,03 Baugeld (øHypo. 10J) 0,68 Gold ($/Feinunze) 1915,54 Rohstoffe / Terminkontrakte
Devisenkurse Quelle: Reisebank/LBBW Rohstoffe/Metalle NE- und Edelmetalle
Währungen Sortenkurse (Euro)** var. Kurse 25.08. (Euro) Veränderung (%) 17:44 Uhr MEZ Laufzeit 25.08. Vortag 17:44 Uhr MEZ Laufzeit 25.08. Vortag
25.08. Ankauf Verkauf Geld Brief Vortag 4 Wo. 1 Jahr
Indizes London, Aluminium Kasse 1733 1736
Australien, 1 Dollar 0,5725 0,6385 0,6034 0,6108 0,6041 -0,31 -0,28
Dänemark, 100 Kronen 12,7290 14,0820 13,4010 13,4730 13,3980 +0,01 +0,19 CRB-Index 161,7 160,7 London, Aluminium 3 Mon. 1774 1776
Großbritannien, 1 Pfund 1,0457 1,1623 1,1082 1,1131 1,1061 +1,23 +0,88 GSCI-Index 164,4 162,9 London, Aluminium-Alloy Kasse 1342 1322
Hongkong, 100 Dollar 9,6360 11,6890 10,8510 10,9700 10,8390 -0,73 -4,83
London, Aluminium-Alloy 3 Mon. 1360 1340
Japan, 100 Yen 0,7490 0,8350 0,7930 0,7960 0,7970 -1,86 -6,49 Agrarwaren, Tierprodukte London, Blei Kasse 1985 1960
Kanada, 1 Dollar 0,6046 0,6732 0,6379 0,6428 0,6398 +0,63 -5,24
Malaysia, 100 Ringgit 16,7610 22,5990 19,7180 20,9570 19,6870 +1,13 -4,48 Chgo., Hafer (¢/bushel) Sep 20 275,8 276,5 London, Blei 3 Mon. 2005 1983
Neuseeland, 1 Dollar 0,5210 0,5843 0,5494 0,5568 0,5501 -2,36 -3,62 Chgo., Hafer (¢/bushel) Dez 20 271,5 268,0 London, Kupfer Kasse 6545 6580
Norwegen, 100 Kronen 8,8810 9,9410 9,4400 9,4830 9,3860 +1,21 -5,40 Chgo., Mais (¢/bushel) Sep 20 339,3 332,3
Polen, 100 Zloty 21,0530 24,2730 22,6210 22,8700 22,6010 +0,20 -0,72 London, Kupfer 3 Mon. 6525 6560
Chgo., Mais (¢/bushel) Dez 20 353,8 345,5
Russland, 100 Rubel 0,9790 1,2390 1,1250 1,1380 1,1310 -4,01 -16,79 Paris, Rapssaat (Euro/t) Nov 20 381,8 379,8 London, Nickel Kasse 14880 14862
Schweden, 100 Kronen 9,1300 10,1400 9,6470 9,6920 9,6270 -0,50 +3,92 London, Nickel 3 Mon. 14923 14906
Schweiz, 1 Franken 0,8786 0,9725 0,9280 0,9315 0,9274 +0,22 +1,28 Paris, Rapssaat (Euro/t) Feb 20 383,8 382,5
Winn., Rapssaat (Can$/t) Nov 20 491,9 489,3 London, Zink Kasse 2462 2430
Singapur, 1 Dollar
Südafrika, 100 Rand
0,5740
4,3690
0,6570
5,3690
0,6147
5,0020
0,6208
5,0630
0,6143
4,9550
0,00
-2,27
-4,79
-14,41
Zinsen Edelmetalle / Zertifikate / ETF‘s Chgo., Sojabohn. (¢/bushel) Sep 20 910,3 901,0 London, Zink 3 Mon. 2490 2456
Tschechien, 100 Kronen 3,5490 4,0540 3,8020 3,8600 3,8010 +0,50 -0,29 Chgo., Sojaöl (¢/lb) Sep 20 31,89 31,69 London, Zinn Kasse 17435 17170
USA, 1 Dollar 0,8012 0,8848 0,8434 0,8477 0,8425 -0,73 -5,99 Basiszinsen Festgeldzinsen Quelle: FMH Variable Edelmetallkurse Chgo., Weizen (¢/bushel) Sep 20 531,5 520,3 London, Zinn 3 Mon. 17365 17205
Ungarn, 100 Forint 0,2560 0,3020 0,2810 0,2850 0,2830 -2,09 -6,95 Chgo., Weizen (¢/bushel) Dez 20 539,8 527,3
25.08. Vortag 25.08. Zinsspanne $/1 Feinunze 25.08. Vortag 52 Wochen- NY, Gold ($/Feinunze) Aug 20 1912 1923
Ankauf Verkauf Ankauf Verkauf Hoch Tief Winn., Rapssaat (Can$/t) Aug 20 142,2 142,2
Euro-Tagesgeld (Banken) -0,64 -0,64 Tagesgeld 5000 Euro 0,03 – 0,20 Winn., Rapssaat (Can$/t) Aug 20 105,3 105,6 NY, Gold ($/Feinunze) Sep 20 1911 1921
Crossrates 25.08. Euro-Tageswerte (EZB) Bundesbankrendite -0,49 -0,50 Tagesgeld 50000 Euro 0,03 – 0,20 Gold 1915,42 - 1915,66 1925,10 - 1942,10 2075,35 1445,69 NY, Gold ($/Feinunze) Okt 20 1914 1926
25.08. EUR USD JPY SFR GBP CAD AUD 1,6472 IDR 17301,60 REX 145,61 145,64 Termingeld 25000 Euro, 90 Tage 0,13 0,01 – 0,25 Silber 26,30 - 26,32 26,35 - 26,80 29,86 11,64 Genussmittel NY, Kupfer (¢/25.000 lb) Aug 20 291,7 291,7
ILS 4,0187 REX Performance 498,40 498,50 Termingeld 25000 Euro, 360 Tage 0,15 0,01 – 0,50 Platin 911,35 - 943,00 902,65 - 936,65 1041,40 563,00
17:44 BGN 1,9558 3-Monats-Euribor -0,48 -0,49 Festgeld 5000 Euro, 3 Monate 0,13 0,01 – 0,25 Palladium 2123,70 - 2191,15 2134,35 - 2195,70 2878,00 1459,40 NY, Kupfer (¢/25.000 lb) Sep 20 292,9 292,4
NY, Kaffee ($/lb) Sep 20 122,5 119,5
BRL 6,5860 INR 87,7165 Basiszinssatz (nach § 247 BGB) -0,88 (seit 24.08.) Festgeld 5000 Euro, 6 Monate 0,13 0,01 – 0,30 NY, Kupfer (¢/25.000 lb) Okt 20 293,6 293,3
1 EUR - 1,1813 125,77 1,0741 0,9000 1,5587 NY, Kakao ($/t) Sep 20 2509 2435
CAD 1,5597 JPY 125,67 Spitzenrefinanzierung 0,25 (seit 18.09.) Festgeld 5000 Euro, 12 Monate 0,13 0,01 – 0,40
1 USD 0,8467 - 106,48 0,9092 0,7621 1,3198
CHF 1,0752 KRW 1402,12 Einlagefazilität -0,50 (seit 18.09.) Festgeld 10000 Euro, 2 Jahre 0,19 0,01 – 0,55 Münzen und Barren NY, Kakao ($/t) Dez 20 2487 2464 NY, Pallad. ($/Feinunze) Aug 20 2163 2163
100 JPY 0,7950 0,9389 - 0,8539 0,7155 1,2392 NY, Orangensaft Sep 20 116,2 117,5 NY, Pallad. ($/Feinunze) Sep 20 2159 2169
1 SFR 0,9310 1,0995 117,09 - 0,8379 1,4511 CNY 8,1671 NOK 10,5688 Festgeld 10000 Euro, 3 Jahre 0,21 0,01 – 0,65 Gewicht Ankauf - Verkauf Gewicht Ankauf - Verkauf
Festgeld 10000 Euro, 4 Jahre 0,27 0,01 – 0,75 NY, Zucker (¢/lb) Okt 20 12,80 12,69 NY, Platin ($/Feinunze) Aug 20 920,8 920,8
1 GBP 1,1111 1,3125 139,74 1,1933 - 1,7318 CZK 26,1210 PLN 4,3919 in Gramm 25.08. (in Euro) in Gramm 25.08. (in Euro)
1 CAD 0,6415 0,7576 80,69 0,6890 0,5774 - DKK 7,4423 RON 4,8403
Zinsstruktur Sparbrief 5 Jahre 0,32 0,01 – 0,85
Wolle, Kautschuk NY, Platin ($/Feinunze) Sep 20 921,9 920,8
1 AUD 0,6073 0,7172 76,38 0,6522 0,5465 0,9466 Sparbrief 10 Jahre 0,47 0,01 – 1,30 Münzen Barren
GBP 0,8995 RUB 88,3600 25.08. Bund Pfandbrief
1 NZD 0,5525 0,6525 69,49 0,5934 0,4972 0,8612 10 Rubel Tscherwonez 7,74 395,00 - 503,25 Goldbarren 10 514,50 - 595,25 NY, Baumwolle (¢/50.000 lb)Okt 20 65,16 65,20 Außerbörsliche Metallpreise
100 HKD 10,92 12,90 1374,1 11,73 9,8325 17,03 HKD 9,1563 SEK 10,3525
100 RUB 1,1252 1,3289 141,52 1,2086 1,0127 1,7539 HRK 7,5290 TRY 8,7352
1 Jahr -0,670 -0,330 Kreditzinsen Quelle: FMH Vreneli (20 Fr.) 6,452 284,00 - 342,25 Goldbarren 20 1031,25 - 1174,75
100 NKR 9,4225 11,13 1185,1 10,12 8,4803 14,69 HUF 353,46 USD 1,1814
2 Jahre -0,690 -0,300 Krügerrand 1 Oz. 31,10 1603,50 - 1754,00 Goldbarren 50 2584,50 - 2924,00 Energie NE-Metalle (100 kg) 25.08. Vortag
3 Jahre -0,710 -0,280 Hypothekenzinsen, eff., 100k Euro, 60%, 5 J. 0,71 Austr. Nugget 1/2 Oz. 15,55 801,75 - 890,75 Goldbarren 100 5160,25 - 5430,25
4 Jahre -0,710 -0,260 Hypothekenzinsen, eff., 100k Euro, 60%, 10 J. 0,68 Gold Maple Leaf 1 Oz. 31,10 1603,50 - 1737,75 Goldbarren 1000 51706,00 - 53570,75 NY, Benzin ($/100 Gallonen)Sep 20 140,6 137,1 Del-Notiz 562,1 563,7
5 Jahre -0,700 -0,230 Dispokredit (Giro) 9,19 Eagle/Nug/Phil.1 Oz. 31,10 1603,50 - 1754,00 Silberbarren 1000 689,25 - 807,00 NY, Benzin ($/100 Gallonen)Okt 20 127,1 126,2
6 Jahre -0,680 -0,210 Überziehungskredit (Giro) 10,64 Kupfer MK 644,2 646,2
London, Gasöl ($/t) Sep 20 377,5 370,8
Eckwertstaatsanleihen 7 Jahre
8 Jahre
-0,650
-0,610
-0,180
-0,150
Ratenkredit 5000 Euro, 24 Monate
Ratenkredit 5000 Euro, 48 Monate
3,97
4,04
London, Gasöl ($/t) Okt 20 383,0 377,0
Messing MS 58
Messing MS 58-2
515,0
563,0
514,0
562,0
Name Kurs Rend. Datum Name Kurs Rend. Datum 9 Jahre -0,570 -0,120 Ratenkredit 10000 Euro, 36 Monate 3,90 Rohstoff-Zertifikate / Rohstoff-ETF's NY, Heizöl ($/100 Gallonen) Sep 20 126,2 124,8
25.08. 25.08. Ratenkredit 10000 Euro, 60 Monate 3,98 NY, Heizöl ($/100 Gallonen) Okt 20 127,6 126,3 Messing MS 63/37 543,0 542,0
10 Jahre -0,520 -0,090 WKN Name,Emittent Kurs +/- WKN Name,Emittent Kurs +/-
Laufzeit endlos 25.08. Euro Laufzeit endlos 25.08. Euro London, Rohöl ($/Barrel) Okt 20 45,88 45,05
Deutschland, 1 Jahr 100,37 -0,599 25.08.2020 Japan, 3 Monate 100,02 -0,094 25.08.2020 London, Rohöl ($/Barrel) Nov 20 46,31 45,54 Umicore Fixingpreise (kg) 25.08. Vortag
Deutschland, 2 Jahre 101,17 -0,649 25.08.2020 Japan, 1 Jahr 100,21 -0,127 25.08.2020 SG9F3T Palladium, SG 181,20 -0,77 DZ2X4R Erdgas, DZB 18,05 1,52 NY, Rohöl ($/Barrel) Okt 20 43,16 42,40
Japan, 2 Jahre 100,42 -0,115 25.08.2020
Euro Geldmarkt unter Banken Quelle: LBBW DB0SEX Gold, DB 161,43 -0,51 CZ549S CO2-Emission, COB 26,64 8,07 Gold Ankaufspreis 51430 52030
Deutschland, 5 Jahre 103,34 -0,639 25.08.2020 NY, Rohöl ($/Barrel) Nov 20 43,48 42,72
Deutschland, 6 Jahre 103,86 -0,633 25.08.2020 Japan, 5 Jahre 100,92 -0,090 25.08.2020 25.08. Tagesgeld 1 Woche 1 Monat 3 Monate 6 Monate 1 Jahr ABN0TM Diesel, BNP 122,38 2,32 RC0GVZ Weizen, RCB 5,08 3,46 NY, Rohöl ($/Barrel) Dez 20 43,77 43,05 Gold verarbeitet 57780 58440
Deutschland, 7 Jahre 104,14 -0,560 25.08.2020 Japan, 10 Jahre 100,69 0,029 25.08.2020 AA0ZDP Zinn, BNP 15,17 -1,24 RC0K2P Kakao, RCB 19,16 0,79 Spot-Markt Dated Brent 45,87 45,01 Silber Ankaufspreis 710,2 718,9
Japan, 30 Jahre 100,35 0,586 25.08.2020 AUD 0,05 – 0,30 -0,03 – 0,12 -0,02 – 0,08 0,06 – 0,16 0,15 – 0,25 0,28 – 0,38 BN2GLD Gold, BNP 160,35 0,65
Deutschland, 8 Jahre 106,52 -0,548 25.08.2020 CAD 0,07 – 0,22 0,10 – 0,25 0,12 – 0,22 0,13 – 0,23 0,18 – 0,28 0,29 – 0,39 RC0K3X Zucker, RCB 18,15 -2,37 Spot-Markt Opec-Korb 45,19 44,92 Silber verarbeitet 838,5 848,8
Deutschland, 10 Jahre 104,30 -0,422 25.08.2020 Kanada, 2 Jahre 99,92 0,293 25.08.2020 DB5ALU Aluminium, DB 7,85 0,00 CJ3D74 Baumwolle, COB 3,36 2,44
USD 0,06 – 0,18 0,06 – 0,18 0,08 – 0,20 0,14 – 0,26 0,21 – 0,33 0,35 – 0,47
Deutschland, 30 Jahre 99,38 0,021 25.08.2020 Kanada, 5 Jahre 100,42 0,416 25.08.2020 EUR -0,58 – -0,34 -0,64 – -0,40 -0,64 – -0,39 -0,63 – -0,33 -0,59 – -0,20 -0,52 – -0,17 DB2BRE Brent, DB 18,70 2,07 RC0V17 Erdgas, RCB 1,43 0,70
Kanada, 10 Jahre 105,94 0,622 25.08.2020 JPY -0,20 – -0,19 -0,20 – -0,08 -0,20 – -0,08 -0,20 – -0,08 -0,20 – -0,08 -0,17 – -0,05 DB6LED Blei, DB 11,08 0,91 Terminkontrakte
Frankreich, 2 Jahre 100,89 -0,589 25.08.2020 DDZ0S6 Brent, DZB 770,07 0,43
Kanada, 30 Jahre 122,53 1,141 25.08.2020 GBP 0,03 – 0,15 0,45 – 0,55 0,03 – 0,15 0,04 – 0,16 0,06 – 0,18 0,97 – 1,07 DB3WT1 WTI Light Sw. Crude, DB 9,33 1,52 RC0WYA Kaffee, RCB 0,98 1,03 Laufzeit Hoch/Tief 25.08. Volumen Laufzeit Hoch/Tief 25.08. Volumen
Frankreich, 5 Jahre 102,38 -0,512 25.08.2020
Schweiz, 2 Jahre 105,03 -0,820 25.08.2020 CHF -0,82 – -0,66 -0,82 – -0,66 -0,82 – -0,66 -0,82 – -0,66 -0,78 – -0,62 -0,70 – -0,54 RCB72G Mais, RCB 1,17 0,00
Frankreich, 10 Jahre 101,29 -0,125 25.08.2020 A0S9GB DB Xetra-Gold ETF 52,11 -0,82 EUREX / CME Euro-Stoxx-50-Future
Schweiz, 5 Jahre 111,19 -0,680 25.08.2020 RCB72J Sojabohnen, RCB 10,35 -0,19
Frankreich, 30 Jahre 105,36 0,565 25.08.2020 DBX1LC db x-tr. DBLCI-OY ETF 15,01 -0,09 Sep. 2020 3370/3318 3318 692956
Schweiz, 10 Jahre 109,72 -0,500 25.08.2020 RCB72K Sojabohnenöl, RCB 1,43 0,70
Großbritannien, 1 Jahr 103,92 -0,046 25.08.2020 Schweiz, 30 Jahre 226,00 -0,310 25.08.2020 Genussscheine DB2H0L Heizöl, DB 4,97 2,90 A1W4DP BNP S&P 500 13,75 0,36 Schatz-Future
S&P500-Future
Großbritannien, 2 Jahre 100,98 -0,012 25.08.2020 25.08. Coup. Kurs(%) +/- 25.08. Coup. Kurs(%) +/- DB2BEN Benzin, DB 8,59 5,40 DBX0CZ db x-tr. DB Com.Bo. ETF 12,99 0,46 Sep. 2020 /112,0 112,03 476664
USA, 2 Jahre 99,96 0,145 25.08.2020 Sep. 2020 / 3428 -
Großbritannien, 5 Jahre 102,95 0,009 25.08.2020 USA, 5 Jahre 99,73 0,304 25.08.2020 HV2XAU Gold, UCB 16,18 -0,74 DBX1MW db x-tr. MSCI World ETF 59,83 0,08 Bobl-Future
Großbritannien, 10 Jahre 145,32 0,276 25.08.2020 Bertelsmann 01 15,00 334,00 0,91 Enercity 90 0,00 930,00 0,54 A0F5UK iShares Eur 600 Bas.Res. 41,84 0,16 Sep. 2020 /134,6 134,69 411751 T Bond-Future
USA, 10 Jahre 99,25 0,703 25.08.2020 DZ0B99 Silber, DZB 22,36 -1,11 Sep. 2020 179,3/177,6 177,94 524818
Großbritannien, 30 Jahre 122,55 0,854 25.08.2020 Bertelsmann 92(variabel) 15,00 190,00 0,00 GWB Immob 05 6,00 0,00 A0H08H iShares Eur 600 Food&Be. 69,18 0,48
USA, 30 Jahre 98,91 1,420 25.08.2020 Commerzbk. 05 4,70 99,00 0,00 Magnum 03 6,00 97,75 0,00 DZ0CDD Kupfer, DZB 44,56 0,66 Bund-Future
Italien, 2 Jahre 102,02 -0,070 25.08.2020 DZ0CHH Zinn, DZB 127,65 -1,27 LYX0Z2 Lyxor Commodities ETF 12,25 1,21 Sep. 2020 /175,8 175,95 726624 Euro-Future
Drägerwerk Ser.A 0,00 587,00 -0,02 Magnum 99 6,00 98,00 0,00 Sep. 2020 1,2/1,2 1,1831 15
Italien, 5 Jahre 106,44 0,503 25.08.2020 Drägerwerk Ser.D 0,00 518,00 0,10 Salvator Grund. 04 9,50 13,50 0,00 DZ0CKK Blei, DZB 10,63 1,43 LYX0Z1 Lyxor Com. NE ETF 15,49 0,25 Dax-Future
Legende: Es handelt sich um fiktive Anleihen mit
Italien, 10 Jahre 99,17 1,041 25.08.2020 Drägerwerk Ser.K 0,00 588,50 0,00 Salvator Grund. 06 9,50 8,25 0,00 DZ0CEE Kupfer, DZB 54,66 0,29 A0KRJ3 RBS, Natural Gas ETF 0,01 -1,40 Sep. 2020 13222/13031 13032 57914 Treasury Notes 10Y
der immer gleichbleibenden Laufzeit
Italien, 5 Jahre 141,02 1,994 25.08.2020 Dt. Schiffsbank 05 4,70 101,00 0,00 SeniVita Soz. 14 5,00 10,50 -4,55 DZ0CGG Zink, DZB 18,57 0,11 A0RPSB Source Eur 600 Oil&Gas 137,38 0,10 Dez. 2020 13189/13020 13020 102 Sep. 2020 139,5/139,0 139,11 2111144

Anleihen
Zins Name Lauf- 25.08. +/- Ren. Zins Name Lauf- 25.08. +/- Ren. Zins Name Lauf- 25.08. +/- Ren. Zins Name Lauf- 25.08. +/- Ren. Zins Name Lauf- 25.08. +/- Ren. Zins Name Lauf- 25.08. +/- Ren. Zins Name Lauf- 25.08. +/- Ren. Zins Name Lauf- 25.08. +/- Ren.
zeit % in % zeit % in % zeit % in % zeit % in % zeit % in % zeit % in % zeit % in % zeit % in %

Öffentliche Anleihen 0,25 Bund v. 18/28 08.28 106,85 -0,26 -0,587 0,0 B. Obl. S182 10.25 103,33 -0,33 -0,638 5,75 Bilfinger 19 06.24 101,91 0,54 5,178 4,0 Metro 12 07.22 100,00 0,00 3,995 6,38 E.ON 02 06.32 150,19 -0,27 1,650 2,25 Niederlande 12 07.22 105,45 -0,01 -0,621 3,63 Tschechien 10 04.21 102,42 0,05 -0,208
0,25 Bund v. 19/29 02.29 107,07 -0,30 -0,563 1,0 BMW 16 02.22 101,61 -0,03 -0,094 2,38 O2 Tele 14 02.21 100,99 -0,06 0,199 5,53 E.ON 08 02.23 112,79 -0,09 0,351 1,0 Nokia 17 03.21 100,28 0,52 0,491 5,20 Türkei 18 02.26 97,07 -0,09 5,833
0 Bund v. 19/29 02.29 103,70 -0,01 -0,428 Bundesschatzanweisungen 3,83 Commerzbank 05 09.20 99,00 0,00 19,599 3,75 Otto 13 09.20 99,57 0,00 11,504 5,68 E.ON 08 09.22 110,00 -0,02 0,762 1,20 Österreich 15 10.25 109,38 -0,11 -0,588 1,38 UBS London 14 04.21 101,02 0,00 -0,228
Bund 0 Bund v. 19/29 02.29 103,11 -0,04 -0,361 0,0 BSA 18/20 09.20 100,01 0,00 -0,341 0,09 Commerzbank 05 11.20 99,85 0,00 0,813 1,75 Stada Arzneim. 15 04.22 100,85 -0,26 1,213 0,88 E.ON 17 05.24 103,07 -0,18 0,052 0,75 Österreich 16 10.26 108,03 -0,14 -0,531 5,13 Veolia 07 05.22 109,16 -0,02 -0,130
2,25 Bund v. 10/20 09.20 100,05 -0,01 -0,126 0,0 Bund v. 19/29 08.29 104,90 -0,32 -0,532 0,0 BSA 18/20 12.20 100,18 0,00 -0,622 3,13 Continental 13 09.20 100,10 -0,01 0,273 1,25 TAG Immob. 18 06.23 100,89 -0,02 0,927 1,38 EFSF 14 06.21 101,55 -0,01 -0,607 1,50 Österreich 16 02.47 133,98 -0,47 0,184 2,0 Volkswagen 13 03.21 101,10 0,00 0,102
2,50 Bund v. 10/21 01.21 101,15 -0,02 -0,716 6,25 Bund v. 00/30 01.30 165,45 -0,27 -0,549 0,0 BSA 19/21 03.21 100,31 -0,01 -0,572 0,38 Continental 19 06.25 96,78 -1,37 1,063 1,75 TAG Immob. 18 06.25 103,21 -0,03 1,062 0 EIB 96 11.26 95,43 -0,42 0,758 6,50 Österreich 94 01.24 123,02 -0,01 -0,285
3,25 Bund v. 11/21 07.21 103,31 -0,03 -0,616 0,0 Bund v. 20/30 02.30 104,84 -0,34 -0,498 0,0 BSA 19/21 06.21 100,49 -0,02 -0,621 2,25 Daimler 14 01.22 103,40 0,02 -0,160 3,13 Talanx 13 02.23 107,96 -0,10 -0,099 4,88 EnBW 04 01.25 120,54 -0,23 0,172 4,0 Polen 10 03.21 102,60 -0,02 -0,539 Wandelanleihen
2,25 Bund v. 11/21 09.21 102,99 -0,03 -0,660 0,53 Bund v. 14/30 04.30 118,25 -0,27 0,0 BSA 19/21 09.21 100,67 -0,01 -0,645 1,40 Daimler 16 01.24 103,30 -0,01 0,414 5,0 thyssenkr. 12 04.22 99,00 0,00 5,648 1,63 Finnland 12 09.22 104,60 -0,08 -0,594 3,38 Polen 12 07.24 113,75 0,00 -0,167
0,05 adidas 18 09.23 117,84 -0,13
2,0 Bund v. 11/22 01.22 103,69 -0,05 -0,697 5,50 Bund v. 00/31 01.31 163,87 -0,29 -0,495 0,0 BSA 19/21 12.21 100,85 -0,05 -0,652 3,25 Dexia KBk. 10 06.22 104,08 -0,01 0,975 1,75 thyssenkr. 15 11.20 99,90 0,00 2,148 2,0 Finnland 14 04.24 109,53 -0,19 -0,587 3,0 Polen 14 01.24 110,95 -0,02 -0,219
4,75 Bund v. 03/34 07.34 173,07 -0,46 -0,378 0,0 BSA 20/22 03.22 100,99 -0,04 -0,637 0,38 Dexia KBk. 15 03.22 101,16 -0,04 -0,385 2,50 thyssenkr. 15 02.25 94,72 -0,57 3,798 3,75 Frankreich 05 04.21 102,86 -0,02 -0,556 1,50 Polen 16 01.26 108,86 -0,04 -0,135 2,50 Adler Real Est. 16 07.21 12,51 -0,52 32,920
1,75 Bund v. 12/22 07.22 104,53 -0,07 -0,671
0,0 Bund v. 20/35 05.35 103,97 -0,60 -0,264 0,0 BSA 20/22 06.22 101,17 -0,06 -0,651 3,50 DIC Asset 18 10.23 103,50 0,24 2,315 1,38 thyssenkr. 17 03.22 97,20 0,18 3,296 2,25 Frankreich 10 10.22 106,18 -0,11 -0,581 4,10 Portugal 06 04.37 150,70 -1,19 0,825 2,50 BASF 15 01.22 102,53 -0,03 0,668
1,50 Bund v. 12/22 09.22 104,42 -0,09 -0,664
1,50 Bund v. 13/23 02.23 105,45 -0,11 -0,680 4,0 Bund v. 05/37 01.37 171,91 -0,66 -0,288 1,75 Dt. Bahn 13 11.20 100,22 -0,01 0,608 1,01 VW Bank 19 08.22 100,72 0,08 0,637 3,50 Frankreich 10 04.26 122,84 -0,21 -0,472 4,95 Portugal 08 10.23 116,84 0,01 -0,338 0,05 Dt. Post 17 06.25 101,46 0,05 -0,248
0,11 Bund v. 12/23 04.23 102,29 -0,09 4,25 Bund v. 07/39 I 07.39 186,66 -0,80 -0,239 Länder und Städte 4,50 Dt. Bank 16 05.26 105,85 0,30 3,357 1,0 Würth Fin. 15 05.22 101,68 -0,12 0,025 3,0 Frankreich 12 04.22 106,01 -0,02 -0,587 5,65 Portugal 13 02.24 120,81 -0,07 -0,306 0,33 Dt. Wohnen 17 07.24 111,77 0,19
1,50 Bund v. 13/23 05.23 105,99 -0,13 -0,676 4,75 Bund v. 08/40 07.40 201,16 -0,71 -0,226 1,45 Hamburg 18 11.38 122,47 -1,10 0,192 1,63 Dt. Börse 10 10.25 109,08 -0,06 -0,143 5,25 Württ. Leb. 14 07.44 112,60 0,00 4,387 2,13 Fresenius 17 02.27 109,58 0,26 0,603 3,88 Portugal 14 02.30 133,26 -0,19 0,306 0,60 Dt. Wohnen 17 01.26 109,70 -0,29
2,0 Bund v. 13/23 08.23 108,07 -0,15 -0,681 3,25 Bund v. 10/42 07.42 176,50 -0,79 -0,179 0,38 Dt. Post 16 04.21 100,05 -0,11 0,297 4,75 Goldman Sachs 06 10.21 105,32 -0,02 0,021 0 Rabobank Ned. 96 10.26 98,43 0,06 0,257 3,0 GK Softw. 17 10.22 92,00 0,00 7,111
6,25 Bund v. 94/24 01.24 123,60 -0,17 -0,677 2,50 Bund v. 12/44 07.44 163,79 -0,88 -0,131 5,63 Dt. Rohstoff 16 07.21 100,10 0,00 5,578 Auslandsanleihen 3,65 Griechenl. 12 02.23 106,50 0,00 0,997 6,50 Roche Hold. 09 03.21 103,45 -0,02 -0,153 5,25 HeidelDruck 15 03.22 93,00 0,00
1,75 Bund v. 14/24 02.24 108,61 -0,16 -0,691 2,50 Bund v. 14/46 08.46 167,74 -0,95 -0,080 Sonstige Emittenten 3,63 Dt. Rohstoff 18 03.23 83,00 3,75 11,580 2,40 Apple Inc. 13 05.23 105,37 0,06 0,388 3,65 Griechenl. 12 02.33 125,49 -0,30 1,410 3,63 Rumänien 14 04.24 109,69 -0,02 0,918 2,0 Klöckner & Co. 16 09.23 95,73 -1,82 3,527
1,50 Bund v. 12/24 05.24 108,23 -0,18 -0,680 1,25 Bund v. 17/48 08.48 136,47 -1,08 -0,045 2,88 Dürr 14 04.21 100,70 0,00 1,683 7,82 Argentinien 05 12.33 48,02 -2,10 19,221 2,88 Iberdrola 13 11.20 100,63 0,00 -0,159 6,50 RWE Fin. 09 II 08.21 106,11 0,05 0,087 0,88 LEG Immob. 17 09.25 124,09 0,33
1,0 Bund v. 12/24 08.24 106,78 -0,20 -0,679 0,0 Bund v. 19/50 08.50 100,73 -1,33 -0,024 Floater 0,0 Evonik 16 03.21 99,85 0,02 0,292 3,38 Argentinien 05 II 12.38 40,00 -1,23 11,416 2,0 ING 12 08.20 99,88 -0,01 59,750 2,88 Siemens Fin. 13 03.28 120,56 -0,27 0,131 0,13 MTU Aero Engin. 16 05.23 126,00 2,95
0,50 Bund v. 15/25 02.25 105,34 -0,24 -0,673 0,0 Argent.GDP,DL - 0,41 0,00 5,88 Fraport 09 09.29 136,00 0,00 1,571 1,50 Aroundtown 16 05.22 102,09 0,08 0,252 5,40 Irland 09 03.25 126,63 -0,18 -0,397 3,63 Slowakei 14 01.29 131,78 -0,84 -0,139 3,50 publity 15 11.20 98,54 0,03 10,279
1,0 Bund v. 15/25 08.25 108,40 -0,28 -0,658 Bundesobligationen 0,0 Argent.GDP,EO - 0,41 6,84 1,0 Fresenius 20 05.26 102,47 -0,25 0,562 4,75 Bank of Scotl. 07 06.22 109,15 -0,02 -0,362 5,0 Irland 10 10.20 100,75 -0,02 -0,279 4,90 Spanien 07 07.40 173,34 -1,30 0,873 3,0 SGL Carbon 18 09.23 66,10 0,00 18,621
0,50 Bund v. 16/26 02.26 106,63 -0,13 -0,685 0,25 B. Obl. S172 10.20 100,11 0,00 -0,538 3,0 Fresenius Fin. 14 02.21 101,12 -0,03 0,384 5,0 Belgien 04 03.35 170,90 -0,92 0,100 3,90 Irland 13 03.23 111,53 -0,12 -0,554 4,80 Spanien 08 01.24 117,64 -0,14 -0,309 0,63 TAG Immob. 17 09.22 141,96 0,00
0,10 Bund v. 15/26 04.26 107,33 -0,28 0,0 B. Obl. S173 04.21 100,36 -0,01 -0,588 Industrieanleihen 4,0 Fresenius Fin. 14 02.24 111,53 -0,14 0,599 4,25 Belgien 10 03.41 176,89 -1,23 0,365 3,40 Irland 14 03.24 114,08 -0,14 -0,513 4,70 Spanien 09 07.41 173,45 -0,32 0,852 5,45 Telefonica 10 10.29 132,14 -0,29 1,623
0,0 Bund v. 16/26 08.26 104,10 -0,16 -0,671 0,0 B. Obl. S174 10.21 100,72 -0,04 -0,638 1,25 Adidas 14 10.21 101,09 0,01 0,267 5,13 Hapag-Lloyd 17 07.24 102,35 0,00 4,507 4,25 Belgien 12 09.22 110,18 -0,01 -0,583 2,40 Irland 14 05.30 124,81 -0,49 -0,135 5,40 Spanien 13 01.23 114,19 -0,04 -0,399
0,25 Bund v. 17/27 02.27 106,00 -0,18 -0,655 0,0 B. Obl. S175 04.22 101,06 -0,05 -0,653 2,25 Adidas 14 10.26 111,35 -0,19 0,369 8,0 Heidel Druck 15 05.22 100,03 0,00 8,128 5,50 Belgien 98 03.28 145,18 -0,16 -0,364 2,20 Italien 17 06.27 109,91 -0,27 0,698 5,15 Spanien 13 10.44 187,78 -1,52 1,030 Fremdwährungsanleihen
6,50 Bund v. 97/27 07.27 150,17 -0,18 -0,639 0,0 B. Obl. S176 10.22 101,41 -0,08 -0,658 2,25 Alstria Off. Reit 15 03.21 100,42 0,07 1,501 1,50 Infineon 15 03.22 102,35 0,00 -0,031 2,0 BMW 13 09.20 99,98 0,00 2,854 3,88 Kolumbien 16 03.26 111,80 0,00 1,639 2,75 Spanien 14 10.24 112,61 -0,19 -0,248
0,50 Bund v. 17/27 08.27 108,09 -0,22 -0,632 0,0 B. Obl. S177 04.23 101,80 -0,12 -0,676 2,0 BASF 12 12.22 104,72 -0,10 -0,072 4,13 K+S 13 12.21 100,50 0,00 3,704 2,63 BMW 14 01.24 108,64 -0,19 0,073 6,50 Kraft Foods 12 02.40 123,86 -0,76 4,680 5,63 Statoil 09 03.21 103,29 -0,02 -0,475 1,75 KfW 17 09.21 101,47 -0,02 0,349
0,0 Bund v. 20/27 11.27 104,16 -0,50 -0,563 0,0 B. Obl. S178 10.23 102,15 -0,14 -0,678 2,50 BASF 14 01.24 108,02 0,00 0,137 3,50 Lanxess 12 04.22 105,20 0,00 0,250 1,0 BMW 15 01.25 104,10 -0,17 0,068 2,63 Lettland 14 01.21 101,25 0,00 -0,473 3,75 Südafrika 14 07.26 101,34 0,09 3,494 3,75 Norwegen 10 05.21 102,75 -0,01 0,044
5,63 Bund v. 98/28 01.28 147,19 -0,20 -0,624 0,0 B. Obl. S179 04.24 102,49 -0,18 -0,680 3,75 Bayer 14 07.74 105,00 0,44 3,540 1,75 Linde 12 09.20 100,07 1,19 0,591 6,13 Bombardier 10 05.21 93,50 0,48 16,680 0,0 Luxemburg 20 04.30 103,21 -0,10 -0,326 4,25 Südkorea 06 12.21 105,70 0,03 -0,197 2,0 Norwegen 12 05.23 104,60 -0,05 0,311
0,50 Bund v. 18/28 02.28 108,50 -0,24 -0,609 0,0 B. Obl. S180 10.24 102,81 -0,22 -0,667 1,88 Bayer 14 01.21 100,21 -0,01 1,354 0,25 Lufthansa 19 09.24 88,05 0,40 3,481 2,88 Brasilien 14 04.21 100,84 -0,01 1,438 2,13 Nestlé 13 09.21 102,38 -0,02 -0,163 2,13 Südkorea 14 06.24 107,69 0,05 0,090 3,0 Norwegen 14 03.24 109,31 -0,06 0,352
4,75 Bund v. 98/28 II 07.28 143,12 -0,22 -0,597 0,0 B. Obl. S181 04.25 103,10 -0,26 -0,657 2,63 Bertelsmann 12 08.22 105,32 -0,06 -0,125 2,63 Merck 14 12.74 101,26 -0,29 2,581 1,50 Dt. Telekom 16 04.28 108,50 -0,21 0,364 3,25 Niederlande 11 07.21 103,27 -0,02 -0,440 0,0 Toyota 17 07.21 100,17 -0,01 -0,191 7,05 Russ. Föd. RL 13 01.28 107,85 0,24 5,813

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
16 INVESTMENTFONDS
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

* DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020

ANZEIGEN-SONDERVERÖFFENTLICHUNG
UnterStrat Eu CF € LU1876154029 147,49 142,16 ±0,00 - IPConcept (Luxembourg) S.A. Lupus alpha R R* € DE000A0MS734 59,85 57,55 +0,49 +8,72 UniGlobal* € DE0008491051 270,00 257,14 +0,63 +34,03
Tägliche Veröffentlichung der Anteilspreise von Qualitätsfonds
mitgeteilt von Infront Financial Technology GmbH Wandelanleihen CF € LU0158528447 78,02 75,75 +0,16 +5,45
ME Fonds PERGAMONF € LU0179077945 745,05 709,57 +0,88 +4,52
Monega BestInvEURA* € DE0007560781 53,55 51,00 +0,47 +1,17 UniGlobal-net-* € DE0009750273 154,38 154,38 +0,62 +32,80
Wandelanleihen TF € LU0158529254 71,89 71,89 +0,17 +3,95 Monega Chance* € DE0005321079 43,00 41,15 +1,40 +7,67 UniJapan* € DE0009750125 58,72 55,92 +0,20 +16,20
ME Fonds Special V € LU0150613833 3027 2883 +0,50 +19,19
25.08.20 Wäh- ISIN Aus- Rück- +/- 3 J. www.ethenea.com, Telefon 00352-276921-10 Monega Dä.C.B.LDR* € DE000A2JQL59 51,19 50,43 +0,02 - UniKapital* € DE0008491085 109,00 106,86 -0,14 -3,32
Multiadv-Esprit € LU0090303289 159,11 151,15 +1,23 +3,25
Name rung gabe nahme % Perf. Monega Dän.Co.Bds* € DE000A1JSW48 101,91 101,91 -0,02 +3,64 UniKapital-net-* € DE0009750174 38,82 38,82 -0,15 -4,21
Ethna-AKTIV A € LU0136412771 133,78 129,88 +0,20 +3,12 Multiadv-Priv. Inv € LU0116164616 389,66 371,10 +1,22 +15,67
Deka Immobilien Investment Ethna-AKTIV T € LU0431139764 140,56 136,47 +0,20 +3,16
Monega Dän.Co.BdsI* € DE000A141WH1 105,02 105,02 +0,02 +8,75 UniKlassikMix* € DE0009757682 91,76 89,09 +0,79 +19,99

Tel.: 069 / 7147-652 www.deka.de Monega Dän.Co.BdsR* € DE000A1143N7 51,44 50,68 -0,02 +2,97 UniNachhaltig A Gl* € DE000A0M80G4 120,87 115,11 +0,95 +31,30
Deka Immob Europa € DE0009809566 49,54 47,06 ±0,00 +10,38 Ethna-DEFENSIV A € LU0279509904 137,73 134,37 -0,12 +4,47
Monega Ertrag* € DE0005321087 60,21 58,17 +0,36 -1,08 UniNordamerika* € DE0009750075 395,04 376,23 +0,26 +51,78
Aktfds RheinEdit I € DE000DK2J7N4 104,86 102,30 +0,67 -0,68 Deka Immob Global € DE0007483612 57,74 54,85 -0,02 +5,63 Ethna-DEFENSIV T € LU0279509144 172,39 168,19 -0,12 +4,44
Monega Euro-Bond* € DE0005321061 55,56 53,94 -0,04 +6,14 UnionGeldmarktfds* € DE0009750133 47,98 47,98 ±0,00 -1,40
Aktfds RheinEdit oA € DE0009771907 41,77 41,77 +0,67 -3,02 Deka-Immo Nordam $ DE000DK0LLA6 56,14 54,11 ±0,00 +8,42 Ethna-DYNAMISCH A € LU0455734433 85,30 81,24 +0,45 +5,53
www.allianzglobalinvestors.de Monega Euroland* € DE0005321053 43,74 42,26 +2,15 +4,87 UniRak* € DE0008491044 136,71 132,73 +0,84 +15,49
Aktfds RheinEdit P € DE0008480674 52,29 49,68 +0,67 -1,57 WestInv. InterSel. € DE0009801423 49,35 46,88 +0,04 +8,73 Ethna-DYNAMISCH T € LU0455735596 88,78 84,55 +0,45 +5,51
Adifonds A € DE0008471038 140,05 133,38 +0,35 +6,50 Monega FairInv.Akt* € DE0007560849 53,15 50,62 +1,36 +5,24 UniRak Kons.-net-A* € DE000A1C81D8 119,04 119,04 +0,73 +4,91
AriDeka CF € DE0008474511 68,72 65,29 +0,40 +2,47 info@LBBW-AM.de www.LBBW-AM.de
Aktien Europa A* € DE0008471483 68,61 65,34 ±0,00 -23,70 Monega Germany* € DE0005321038 81,22 78,47 +2,37 +1,94 UniRak Konserva A* € DE000A1C81C0 123,04 120,63 +0,73 +6,02
ARIDEKA TF € DE000DK2D7G4 172,33 172,33 +0,39 +0,27
Div. Str. Eurol. R* € DE0009780411 34,71 33,06 +1,79 -26,56 Monega Glob Bond I* € DE000A1143J5 108,23 108,23 -0,11 +9,30
Concentra A € DE0008475005 134,87 128,45 +0,37 +7,43 UniRak -net-* € DE0005314462 71,68 71,68 +0,84 +14,28
BasisStrat Flex CF € DE000DK2EAR4 113,21 109,12 -0,07 +7,38 Deka-Vermögensmanagement GmbH Feri Trust (Luxembourg) S.A. Multi Global R* € DE0009766881 105,33 102,26 +0,17 +1,98
Europazins A € DE0008476037 57,78 56,10 -0,14 +8,94 Monega Glob Bond R* € DE000A1JSW06 54,29 52,45 -0,11 +8,12 UniRenta* € DE0008491028 20,64 20,04 -0,20 +7,51
BasisStrat Re.TF A € LU1084635462 96,39 96,39 +0,01 -1,48 DBA ausgewogen € DE000DK2CFR7 117,51 112,99 +0,20 -3,69 MS Welt-Aktien I* € LU0098504490 127,30 121,24 +0,57 +17,60 RentaMax R* € DE0005326144 72,63 70,17 ±0,00 +5,54 Monega Innovation* € DE0005321020 73,08 70,61 +0,16 +14,78
Flexi Rentenf. A € DE0008471921 95,84 92,60 +0,03 +4,03 UniSel. Global I* € DE0005326789 85,74 83,24 +0,28 +22,78
BerolinaRent Deka € DE0008480799 40,85 39,42 +0,03 +1,53 DBA Defensiv € DE000DK2CFS5 96,56 96,56 -0,02 -1,51 Rohstoffe 1 R* € DE000A0NAUG6 29,16 27,77 +0,25 -5,34
Fondak A € DE0008471012 203,28 193,60 +0,16 +9,24 Monega Mi.&Im.F.I* € DE000A2JQL26 100,65 99,65 ±0,00 - UniStrat: Ausgew.* € DE0005314116 65,50 63,59 +0,59 +6,69
BW Zielfonds 2020 € DE000DK0ECN3 39,10 38,33 ±0,00 +0,55 DBA dynamisch € DE000A2DJVV1 102,02 98,10 +0,29 - RS Flex R* € DE000A14XPW0 49,85 48,16 +0,25 -3,18
Global Eq.Divid A € DE0008471467 114,63 109,17 +0,41 +11,47 Monega Mi.&Im.F.R* € DE000A2JQL34 51,27 49,78 ±0,00 - UniStrat: Dynam.* € DE0005314124 55,25 53,64 +0,86 +8,17
BW Zielfonds 2025 € DE000DK0ECP8 44,50 43,63 +0,16 +2,70 DBA Dynamisch A30 € DE000A2DJVT5 100,48 98,51 +0,10 -
Industria A € DE0008475021 109,35 104,14 +0,49 +2,63 First Private Investment Mgmt. RW Rentenstrategie* € DE000A0MU789 121,97 120,76 +0,07 +1,33 Monega Rohstoffe* € DE000A0YJUM2 37,74 36,29 +1,17 -2,01 UniStrat: Konserv.* € DE0005314108 71,66 69,57 +0,27 +3,30
BW Zielfonds 2030 € DE000DK0ECQ6 50,32 49,33 +0,51 +6,79 DBA Dynamisch A50 € DE000A2DJVU3 100,62 97,69 +0,14 - W&W Int Rentenfds* € DE0008484502 52,19 50,38 -0,14 +11,93
Interglobal A € DE0008475070 398,21 379,25 +0,19 +43,92 FP Aktien Global A* € DE000A0KFRT0 103,74 98,80 +0,42 +1,48 PRIV ETF-DAk gl(I)* € DE000A141WQ2 96,66 96,66 -0,05 -1,84 UniStrat:Offensiv* € DE0005314447 53,50 51,94 +1,13 +9,16
Deka-Deut.Bal. CF € DE000DK2CFB1 112,24 108,97 +0,13 -0,36 DBA konservativ € DE000DK2CFP1 104,64 102,59 +0,07 -2,40
Kapital Plus A € DE0008476250 69,23 67,21 -0,07 +9,12 FP EuroAkt.Staufer* € DE0009779611 92,01 87,63 +1,78 -7,03 Privacon ETF Akt I* € DE000A14N7Z0 99,93 99,93 +0,43 -4,87
Deka-Deut.Bal. TF € DE000DK2CFC9 107,60 107,60 +0,13 -1,42 DBA moderat € DE000DK2CFQ9 111,26 108,02 +0,12 -1,66
Mobil-Fonds A € DE0008471913 50,08 49,10 -0,02 +0,42 FP Europa Akt.ULM* € DE0009795831 79,76 75,96 +1,47 -7,90 Privacon ETF Akt I* € DE000A2DL4E9 107,18 107,18 +0,86 -
Deka-Dividen.Rh.Ed € DE000DK0EF98 95,12 91,68 +0,52 -1,94 DBA offensiv € DE000DK2CFT3 182,45 173,76 +0,71 +9,58
Nebw. Deutschl.A € DE0008481763 354,40 337,52 +0,14 +14,18 FP Wealth B* € DE000A0KFTH1 61,66 59,86 -0,17 -17,44 LRI Invest S.A. SALytic Active Eq* € DE000A1JSW22 55,11 55,11 +1,87 -8,55
Union Investment Luxemburg
Deka-Dtschl Akt Str € DE0008479288 108,77 103,59 +0,58 -5,01 DBA Zlstr offensiv € DE000A2DJVW9 102,81 100,79 +0,37 -
Rentenfonds A € DE0008471400 90,85 88,63 -0,18 +7,23 ALTIS Bal Value* € LU0142612901 79,14 75,37 +0,56 +2,75 SALytic Bd Opp I* € DE000A1JSW30 49,43 49,43 +0,02 +2,68
Deka-Eurol.Bal. CF € DE0005896872 57,40 55,73 +0,29 -0,75 Deka-MM ausgew CF € DE000DK2J8Q5 107,61 104,22 +0,19 +0,67 Aktien Europa A* € LU1572664461 108,19 103,04 +1,57 +6,82
Rohstofffonds A € DE0008475096 65,23 62,12 -0,78 +7,96 ALTIS Global Res* € LU0188358195 116,41 110,87 +1,73 +3,23 SALytic Bd Opp P* € DE000A2PEMF8 59,73 57,99 ±0,00 -
Deka-Eurol.Bal. TF € DE000DK1CHH6 110,99 110,99 +0,29 -1,79 Deka-MM defensiv CF € DE000DK2J8R3 108,75 105,58 +0,15 +3,13 PrivatFonds: Nachh* € LU1900195949 54,16 54,16 -0,02 -
Strategief.Stab.A2 € DE0009797621 54,30 52,72 +0,04 +0,06 M&W Capital* € LU0126525004 102,03 98,11 -1,00 +93,25 SALytic Strategy* € DE000A2DL4D1 51,80 51,80 +0,78 -
Deka-Europa Akt Str € DE0008479247 68,79 65,51 +0,38 +5,50 Deka-PfSel ausgew € DE000A2N44B5 101,85 98,88 +0,43 - PrivFd:Konseq.* € LU0493492200 95,21 95,21 +0,03 -4,81
Thesaurus AT € DE0008475013 1082 1030 +0,35 +6,21 M&W Privat C* € LU0275832706 174,72 168,00 -0,98 +58,26 Sentiment Ab.R.(R)* € DE000A14N7Q9 45,03 43,93 +0,05 -10,78
DekaFonds CF € DE0008474503 112,44 106,82 +0,69 -0,50 Deka-PfSel dynam € DE000A2N44D1 102,35 99,37 +0,68 - PrivFd:Konseq.pro* € LU0493584741 105,31 105,31 -0,03 -9,40
Verm. Deutschl. A € DE0008475062 184,82 176,02 +0,83 -4,42 NW Global Strategy* € LU0303177777 92,57 88,16 +0,59 +17,92 Short Tra.SGB A* € DE0005321004 46,15 45,69 ±0,00 -2,07
DekaFonds TF € DE000DK2D7T7 263,33 263,33 +0,68 -2,64 Deka-PfSel moderat € DE000A2N44C3 99,86 97,90 +0,18 - Uni.Eur. M&S.Caps* € LU0090772608 58,84 56,58 +1,29 +8,85
Wachstum Eurol A € DE0009789842 140,70 134,00 +0,11 +17,57 Sparda OptiAnAusEA* € DE000A0NGFH2 52,12 51,10 +0,02 +1,77
Deka-Glob Akt Str € DE0009799064 40,31 38,39 +0,68 +13,53 DekaStruk.5Chance € DE000DK1CJP5 160,93 157,77 +0,56 +4,50 www.flossbachvonstorch.de +49 221 33 88 290 UniAbsoluterEnet-A* € LU1206679554 43,81 43,81 +0,11 -7,79
Wachstum Europa A € DE0008481821 148,37 141,30 -0,09 +23,15 SWuK Prämienfond C* € DE000A2JQL00 90,98 90,98 +0,70 -
Deka-Global Bal CF € DE000DK2J8N2 105,06 102,00 +0,18 +2,08 DekaStruk.5Chance+ € DE000DK1CJQ3 256,00 250,98 +0,84 +13,79 Bond Opport R € LU0399027613 148,11 143,80 -0,06 +16,36 UniAbsoluterErt. A* € LU1206678580 44,48 43,61 +0,11 -7,00
Top Dividend* € DE000A14N7Y3 51,16 48,72 +0,35 -6,10
Deka-Global Bal TF € DE000DK2J8P7 100,72 100,72 +0,18 +1,01 DekaStruk.5Ertrag € DE000DK1CJL4 98,23 96,30 -0,01 -4,23 Curr Diversif Bd R € LU0526000731 102,43 99,45 -0,04 +2,43 UniAsia* € LU0037079034 85,23 81,17 +1,12 +16,07
Top Dividend T* € DE000A2DL4G4 57,58 54,84 +0,37 -
Deka-MegaTrends AV € DE000DK2J811 1395 1395 +0,30 +41,41 DekaStruk.5Ertrag+ € DE000DK1CJM2 99,99 98,03 -0,06 -3,79 Der erste Schritt R € LU0952573136 112,75 111,63 +0,08 +3,34 UniAsia Pac.net* € LU0100938306 143,87 143,87 +1,16 +13,22
Tresono – Aktien E* € DE000A0HGMB3 980,32 980,32 +0,05 -23,71
Allianz Global Investors GmbH Deka-MegaTrends CF € DE0005152706 97,24 93,73 +0,26 +39,72 DekaStruk.5Wachst. € DE000DK1CJN0 101,96 99,96 -0,06 -6,99 Dividend R EUR € LU0831568729 173,78 165,50 +0,71 +25,39 UniAsia Pacific A* € LU0100937670 146,19 140,57 +1,17 +14,42
Luxembourg Branch Telefon (0251) 702 49 www.lvm.de
Tresono – Rent Int* € DE000A1JUVP9 863,56 863,56 -0,06 -3,79
Deka-Multi St G PB € DE000DK0LMW8 103,57 101,04 -0,07 - Hamb Stiftung D € DE000DK0LJ38 972,18 953,12 +0,28 - Fundament RT € DE000A1JMPZ7 204,61 +0,61 +28,04 UniAusschü. net- A* € LU1390462262 47,44 47,44 +0,15 +3,26
Best Sty Eur Eq AT € LU1019963369 133,17 126,83 +0,19 -3,29 VM Sterntaler* € DE000A0X9SB8 154,65 148,70 +0,69 -2,73
Deka-Nachh ManSel € DE000DK1CJS9 110,33 106,34 +0,24 +2,66 Hamb Stiftung I € DE000A0YCK34 898,67 881,05 +0,28 -1,68 Global Conv Bond R € LU0366179009 157,17 149,69 +0,36 +4,58 Euro-Kurzläufer* € IE0000641252 29,12 29,03 +0,03 +0,76 UniAusschüttung A* € LU1390462189 47,99 46,59 +0,15 +4,20
Best Sty US Eq AT € LU0933100637 245,33 233,65 +0,81 +35,77 VM Sterntaler II* € DE000A14N7V9 122,23 117,53 +0,70 -0,71
Deka-PB Defensiv € DE000DK2CCQ6 116,37 114,09 +0,02 +2,05 UniCommodities* € LU0249045476 46,19 43,99 +0,80 +7,45
Dyn Mu Ass Str15 A € LU1089088071 112,13 108,86 -0,06 +5,48 VM SterntalerEurol* € DE000A1JSW14 122,78 118,06 +0,86 +0,09
Deka-PB Man.Mandat € DE000DK2J7R5 119,03 115,56 +0,07 +7,36 UniDividAss net A* € LU0186860663 48,93 48,93 +1,58 -0,04
Dyn Mu Ass Str50 A € LU1019989323 135,61 130,39 +0,26 +7,28 WahreWerteFonds I* € DE000A141WM1 107,44 107,44 +0,31 +6,26
Deka-PB Multimana. € DE000DK2D9U1 120,02 116,52 +0,24 +2,62 UniDividendenAss A* € LU0186860408 51,28 49,31 +1,59 +1,03
Dyn Mu Ass Str75 I € LU1089088402 1430 1430 +0,50 +16,93
Deka-PB Wert 4y € DE000DK0EC42 107,50 104,88 -0,03 -2,00
Die besten Rentenfonds im Vergleich WahreWerteFonds R* € DE000A141WL3 52,00 50,00 +0,30 -1,74
UniDyn.Eur-net A* € LU0096427066 64,56 64,56 +1,29 +21,38
Enh ShTerm Euro AT € LU0293294277 107,27 107,27 ±0,00 -0,95 WGZ Corporate M R* € DE000A1143P2 101,31 99,81 ±0,00 +0,73
Deka-Sachwer. CF € DE000DK0EC83 103,82 100,80 +0,05 +3,01 UniDyn.Europa A* € LU0085167236 110,03 105,80 +1,28 +22,59
Euro Bond A € LU0165915215 12,71 12,34 -0,16 +8,33 Preis Performance in % WGZ Mittelst.-Rent.* € DE000A1JSWX5 97,75 97,75 ±0,00 +1,77
Deka-Sachwer. TF € DE000DK0EC91 98,72 98,72 +0,04 +1,93 Titel ISIN 25.08. 1 M. 6 M. 1 J. 3 J. 5 J. Lfd.Kosten % UniDyn.Gl.-net- A* € LU0096426845 51,96 51,96 +0,33 +58,50
Europe SmCap Eq A € LU0293315023 227,31 216,49 +0,07 +11,94
DekaSe:Konservativ € DE000DK1CJR1 91,34 90,44 -0,03 -4,08 UniDynamic Gl. A* € LU0089558679 85,19 81,91 +0,33 +61,17
European Eq Div AT € LU0414045822 247,01 235,25 +0,53 -14,41 Union Lux UniRenta Corp A* LU0039632921 99,48 € –3,35 –4,31 1,64 18,07 23,61 1,08
DekaSpezial CF € DE0008474669 409,28 394,49 +0,51 +24,50 UniEM Fernost* € LU0054735278 1550 1476 +0,54 -9,84
Fl Rate NoPl-VZi A € LU1100107371 97,02 97,02 +0,01 -1,05 Pictet USD Governm.Bd. P* LU0128488383 733,75 $ –0,19 6,34 7,48 16,70 19,62 0,59
Deka-Strat.Inv. CF € DE000DK2EAD4 125,81 121,26 +0,22 +8,99 UniEM Osteuropa* € LU0054734388 1842 1755 +0,73 +4,51
Glb Agricult Tr. A € LU0342688198 140,45 133,76 +1,15 -8,42 FvS AG Bond Opport R LU0399027613 143,80 € 0,45 5,43 6,88 16,36 33,04 1,05
Deka-Strat.Inv. TF € DE000DK2EAE2 118,81 118,81 +0,23 +6,69 UniEMGlobal* € LU0115904467 93,59 89,13 +1,07 +3,23
Glb ArtIntellig AT € LU1548497772 204,32 194,59 +0,07 +80,83 LeggM GF WA US CorBd At* IE00B19Z3K33 153,97 $ 0,07 4,76 7,40 16,18 22,64 1,24
DekaTresor € DE0008474750 89,27 87,09 -0,02 +1,92 UniEuRe Corp A* € LU0117072461 53,82 52,25 -0,02 +5,20
Glb Mu-Ass Cre-AH2 € LU1480268660 96,48 93,67 +0,03 -1,92 LeggM GF WA US Cor+Bd At* IE00B19Z7Y58 173,48 $ 0,15 3,38 7,30 15,66 23,75 1,42
Div.Strateg.CF A € DE000DK2CDS0 154,86 149,26 +0,53 +5,77 LiLux Convert* € LU0069514817 228,46 221,81 -0,10 +1,10 UniEuRe Emerg Mkt* € LU0149266669 48,26 46,85 +0,19 +0,21
Glb SmCap Eq AT $ LU0963586101 14,73 14,03 +0,07 +15,95 Pictet Glb Bonds P dy$* LU0133805977 140,98 $ 2,64 7,50 6,70 14,61 25,52 0,93
DivStrategieEur CF € DE000DK2J6T3 88,20 85,01 +0,52 +1,08 LiLux-Rent* € LU0083353978 223,89 217,37 -0,07 +4,36 UniEuRe Real Zins* € LU0192293511 62,82 60,99 +0,16 +4,96
Income & Gro A USD $ LU0964807845 12,55 12,07 +0,08 +31,99
Ampega Zan.Gl.Cred AMI Ia* DE000A1J3AJ9 110,81 € –1,50 –4,11 2,71 14,56 22,07 0,78
DivStrategieEur S € DE000DK2J6U1 90,05 87,85 +0,51 +3,01 PAYDEN Global HY Bond USD* IE0030624831 28,49 $ 2,27 –3,05 3,18 13,72 27,41 0,75 UniEurKap Corp-A* € LU0168092178 37,46 36,73 +0,03 +0,25
Income Gr A-H2-EUR € LU0766462104 124,24 119,46 +0,08 +21,87
D-RentSp EM 3/2021 € DE000DK2J6K2 100,09 98,61 +0,02 -2,72 DWS Multi Cred USD LD* LU1249492460 112,23 $ 0,85 0,87 5,36 13,71 25,59 1,07 UniEurKap.Co.net A* € LU0168093226 37,32 37,32 ±0,00 -0,63
Euro Potential CF € DE0009786277 161,42 155,59 -0,04 +20,64 LeggM GF WA US HY Aa(D)* IE0034203152 77,83 $ 1,05 –1,04 4,04 13,23 26,58 1,43 Nomura Asset Mgmt. Deutschland UniEuroAnleihen* € LU0966118209 59,27 57,54 -0,07 +8,47
EuropaBond CF € DE000DK091G0 123,22 119,63 -0,19 +9,65 ODDO BHF O.BHF Green Bd CR* DE0008478082 318,26 € 0,86 0,76 1,13 13,00 10,99 1,08 Asia Pacific* € DE0008484072 178,92 170,40 +1,60 +24,27 UniEuroKapital* € LU0046307343 65,10 63,82 -0,02 -1,30
Alte Leipziger Trust EuropaBond TF € DE0009771980 43,74 43,74 -0,32 +8,27 LeggM GF LM WA Gl HY A Euro* IE00B7VSM832 107,75 € –0,83 –8,57 –1,16 12,58 1,54 Asian Bonds* € DE0008484429 68,55 66,55 -0,11 +11,14 UniEuroKapital-net* € LU0089559057 41,01 41,01 -0,02 -2,27
€uro Short Term € DE0008471699 43,79 43,36 ±0,00 -0,06 EuroRent-EM-Invest € DE0008479254 47,19 45,48 +0,04 +3,26 LBBW AM W&W Rentenfds* DE0008484502 50,38 € –1,82 –2,37 –1,25 11,93 13,55 0,76 Real Protect* € DE0008484452 97,32 95,41 +0,09 -0,62 UniEuropa* € LU0047060487 2392 2278 +1,49 +23,11
Aktien Deutschland € DE0008471608 122,22 116,40 +0,37 -1,00 Frankf.Sparinrent € DE0008479981 53,54 52,75 -0,04 +4,12 HansaInv Interbond LU0012050133 106,57 € –1,45 –2,44 1,07 11,79 12,85 1,34 Real Protect R* € DE000A1XDW13 94,83 92,97 +0,09 -1,74 UniEuropaRen.-netA* € LU2093139280 50,59 50,59 -0,12 -
AL Trust €uro Relax € DE0008471798 55,25 53,64 +0,13 +3,15 Frankf.Sparinvest € DE0008480732 145,53 138,60 +0,70 +4,24 LeggM GF WA Asian Op At* IE00B2Q1FK59 218,34 € –0,82 –6,90 –1,55 11,49 20,47 1,36
Real Return* € DE0008484361 617,05 604,95 +0,28 +8,26 UniEuropaRenta* € LU0003562807 51,92 50,41 -0,12 +9,84
AL Trust Stab. € DE000A0H0PF4 67,62 65,65 +0,15 +9,68 GlobalChampions CF € DE000DK0ECU8 230,27 221,95 +0,44 +39,48 Alle dargestellten Investmentfonds sind Teilnehmer am Funds Service service, sortiert nach 3-Jahresperformance, berechnet nach BVI (Bundesverband In-
UniEuroSt.50 A* € LU0090707612 53,84 51,77 +2,21 +5,92
AL Trust Wachst IT € DE000A2PWPE6 58,79 58,79 +0,27 -
vestment und Asset Management) Methode. Laufende Kosten % = Anteil der Verwaltungskosten eines Fonds, hoher Prozentsatz = hoher Kostenanteil. Er-
GlobalChampions TF € DE000DK0ECV6 203,64 203,64 +0,44 +36,49 scheinungstäglich wechselnde Kategorien: Aktien-, Renten- Geldmarkt-, Misch-, Immobilien- und wertgesicherte Fonds. Keine Anlageberatung und -empfehlung. UniEuroSt.50-net* € LU0096427496 43,50 43,50 +2,18 +4,98
AL Trust Wachstum € DE000A0H0PG2 81,22 78,10 +0,26 +13,72 Mainfr. Strategiekonz. € DE000DK2CE40 163,53 163,53 +0,23 +7,12 UniFavorit: Renten* € LU0006041197 24,36 23,88 ±0,00 +0,23
Trust €uRen IT € DE000A2PWPA4 51,52 51,52 -0,04 - Mainfr. Wertkonz. ausg. € DE000DK1CHU9 102,96 102,96 -0,06 +3,08 UniGlobal Div A* € LU1570401114 107,73 102,60 +0,70 +13,49
Trust €uro Renten € DE0008471616 48,76 47,34 -0,04 +6,74 Multi Asset In I A € DE000DK2J670 94,92 92,16 +0,14 +1,83 UniGlobal Div-netA* € LU1570401544 101,75 101,75 +0,68 +12,60
Trust Akt Europa € DE0008471764 49,68 47,31 +0,85 -1,71 Hamb Stiftung P € DE000A0YCK42 90,71 87,22 +0,28 -2,63 Global Quality R € LU0366178969 248,67 236,83 +0,61 +27,61 Europa-Aktien* € IE0000663926 24,57 23,34 +1,52 +1,55
Multi Asset In S A € DE000DK2J688 94,79 92,03 +0,14 +2,74 UniGlobal II A* € LU0718610743 116,79 111,23 +0,62 +33,51
am.oddo-bhf.com
Trust Chance € DE000A0H0PH0 86,31 82,20 +0,40 +16,39 Hamb Stiftung T € DE000A0YCK26 112,35 108,03 +0,28 -2,65 MuAsset-Balanced R € LU0323578145 172,60 164,38 +0,37 +11,88 Euro-Renten* € IE0000663256 38,33 37,18 ±0,00 +4,03
Multi Asset In.CFA € DE000DK2J662 94,74 91,98 +0,14 +1,20 UniIndustrie 4.0A* € LU1772413420 64,38 61,90 +0,77 -
Trust Chance IT € DE000A2PWPC0 62,56 62,56 +0,40 - MuAsset-DefensiveR € LU0323577923 142,62 138,47 +0,13 +6,95 Inter-Aktien* € IE0000664338 33,91 32,21 +0,78 +38,26 Algo Global DRW-€* € DE000A141W00 113,75 108,33 +0,46 -
Multirent-Invest € DE0008479213 33,14 32,17 +0,12 -2,99 Haspa TrendKonz P € LU0382196771 98,07 94,30 ±0,00 +0,61 UniMarktf. A* € LU0103244595 57,44 55,23 +0,77 +34,74
Trust Glb Inv IT € DE000A2PWPB2 65,41 65,41 +0,68 - Inter-Renten* € IE0000663470 35,57 34,50 -0,17 +4,27 Basis-Fonds I* € DE0008478090 138,06 138,06 +0,02 -0,76
Multizins-INVEST € DE0009786061 29,47 28,61 -0,14 -2,38 Haspa TrendKonz V € LU1709333386 103,66 99,67 ±0,00 - MuAsset-Growth R € LU0323578491 196,17 186,83 +0,46 +15,02 UniOpti4* € LU0262776809 97,50 97,50 ±0,00 -1,38
Trust Glbl Invest € DE0008471715 106,75 101,67 +0,67 +29,45 ProBasis* € IE00B13XV652 30,66 29,59 +0,31 +3,54 DC Value One I(t)* € DE000A0YAX64 212,59 212,59 +0,16 +38,62
Nachh Mlt Asset CF € DE000DK0V5F0 101,64 98,68 +0,10 - Keppler Gl Val-Inv € DE000A0JKNP9 31,09 29,61 +0,78 +1,43 Multiple Opp II R € LU0952573482 161,03 153,36 +0,37 +22,55 UniOptimus-net-* € LU0061890835 682,93 682,93 -0,02 -1,85
Trust Stab IT € DE000A2PWPD8 55,48 55,48 +0,14 - ProFutur* € IE0000663694 31,11 30,02 +1,04 +3,48 DC Value One P(t)* € DE000A0YAX72 199,19 189,70 +0,15 +36,56
Nachh Mlt Asset TF € DE000DK0V5G8 98,36 98,36 +0,10 - Multiple Opp R € LU0323578657 293,16 279,20 +0,51 +23,08 UniRak EM net A* € LU0383775664 158,70 158,70 +0,79 -0,92
Keppler-EmMkts-Inv € DE000A0ERYQ0 33,63 32,03 +0,60 -4,74
ETFplus Portf Balan € DE000A0M1UN9 65,43 63,52 -0,25 +4,10
Naspa-Akt Glob CF € DE0009771956 72,13 69,86 +0,14 +18,19 UniRak Em. Mkts* € LU0383775318 166,84 160,42 +0,79 +0,12
LBBW Bal. CR 20 € LU0097711666 45,20 44,31 +0,18 +4,43 EURO ShTm Bd FT DR* € DE000A2JJ1R5 100,91 99,91 ±0,00 -
Naspa-Akt Glob TF € DE000DK0LNH7 103,23 103,23 +0,13 - UniRak Na.Kon. A* € LU1572731245 115,59 113,32 +0,22 +15,57
LBBW Bal. CR 40 € LU0097712045 50,26 49,27 +0,39 +5,79 FMM-Fonds € DE0008478116 550,04 523,85 +0,04 +6,16
Naspa-Fonds € DE0008480807 42,20 41,17 +0,12 +0,25 UniRak Nach.K-net-* € LU1572731591 113,52 113,52 +0,22 +14,16
LBBW Bal. CR 75 € LU0097712474 59,39 58,23 +0,71 +8,45 FT EuroGovernm. M* € DE000A0NEBR5 54,36 52,78 ±0,00 +0,11
RenditDeka € DE0008474537 25,82 25,07 -0,20 +9,63 UniRak Nachh.A net* € LU0718558728 84,94 84,94 +0,45 +19,45
Priv BaPrem Chance € DE0005320022 140,45 132,50 +0,45 +19,05 KapitalPrivatPortf* € DE000A0MYEF4 56,43 53,74 +0,81 +7,59
RenditDeka TF € DE000DK2D640 32,47 32,47 -0,18 +9,18 UniRak NachhaltigA* € LU0718558488 89,77 87,16 +0,45 +20,72
Priv BaPrem Ertrag € DE0005320030 52,50 50,48 -0,06 +1,34 O.BHF € ShTe Bd FT* € DE0008478124 115,68 114,53 ±0,00 +0,27
www.ampega.de RentenStratGl TF € DE000DK2J6Q9 93,28 93,28 -0,07 +0,98 Tel: 089/2489-2489 www.meag.com info@meag.com
investments@goam.de UniRenta Corp A* € LU0039632921 102,46 99,48 -0,38 +18,07
O.BHF AlgoEur CRW* € DE0008478181 295,12 281,07 +1,05 -2,26
Amp Global Aktien € DE0009847301 14,86 14,22 +0,92 +19,78 RentenStratGlob CF € DE000DK2J6P1 96,51 93,70 -0,06 +2,14 Dividende A* € DE000A1W18W8 49,04 46,70 +1,90 -11,45 UniRenta EmergingM* € LU0252123129 23,91 23,21 -0,04 -25,67
Gothaer Mlt Sel A* € DE000A0NA4W4 151,80 145,96 +0,52 +11,78 O.BHF AlgoGlob CRW* € DE0009772988 73,53 70,03 +0,47 +20,98
Amp Global Renten € DE0008481086 17,76 17,12 -0,12 +4,70 RentenStratGlob PB € DE000DK2J6R7 95,55 93,68 -0,06 +2,29 EM Rent Nachh.* € DE000A1144X4 51,82 49,83 +0,08 +4,05 UniRenta Osteuropa* € LU0097169550 41,79 40,57 +0,05 +0,60
O.BHF FRA EFF* € DE0008478058 220,07 209,59 +1,68 -6,79
Amp ISP Dynamik € DE000A0NBPM2 117,04 112,54 +0,18 +0,75 RentSpezHInc9/20CF € DE000DK2EAH5 101,99 100,48 ±0,00 -0,34 ERGO Vermög Ausgew* € DE000A2ARYT8 54,15 51,82 +0,62 +3,42 UniRes: Euro Corp.* € LU0247467987 42,07 42,07 -0,02 +0,96
O.BHF Green Bd CR* € DE0008478082 327,81 318,26 ±0,00 +13,00
Amp ISP Komfort € DE000A0NBPL4 107,91 104,77 +0,04 +1,06 RheinEdition Glob. € DE0009786129 33,14 33,14 +0,82 -4,62 UniReserve: Euro A* € LU0055734320 496,57 496,57 ±0,00 -0,85
ERGO Vermög Flexi* € DE000A2ARYP6 53,79 51,23 +0,81 +2,39
O.BHF MoneyMark CR* € DE0009770206 69,51 69,51 ±0,00 -1,46
Amp ISP Sprint € DE000A0NBPN0 140,01 133,34 +0,50 +3,77 Rntfds RheinEdit € DE0008480666 30,85 29,77 ±0,00 +4,62 Gutmann Kapitalanlage ERGO Vermög Robust* € DE000A2ARYR2 52,72 50,69 +0,30 +2,05 UniReserve: USD* $ LU0059863547 1058 1058 -0,02 +6,14
O.BHF MoneyMark DR* € DE000A0YCBQ8 47,92 47,92 ±0,00 -1,47
Amp Rendite Renten € DE0008481052 22,35 21,70 ±0,00 +4,62 Rntfds RheinEdit oA € DE0009771915 30,66 30,66 -0,03 +3,58 PRIME Val Growth T € AT0000803689 143,55 136,71 +0,57 +3,21
Tel.: 069 - 91 01 23 71 Fax: 069 - 91 01 90 90 EuroBalance* € DE0009757450 56,90 54,71 -0,15 +5,79 O.BHF MoneyMark G* € DE000A1CUGJ8 4959 4959 ±0,00 -1,31 UniSec. Bas. Ind.* € LU0101442050 118,98 114,40 +1,69 +13,48
Amp Reserve Renten € DE0008481144 50,63 50,13 ±0,00 -0,12 Technologie CF € DE0005152623 54,46 52,49 +0,77 +78,78 www.dws.de info@dws.de Prime Values Inc T € AT0000973029 138,47 134,43 +0,22 -0,06 EuroCorpRent A* € DE000A1W1825 58,32 56,35 -0,02 +4,00 Polaris Mod DRW-€* € DE000A0D95Q0 71,73 69,64 +0,19 +8,98 UniSec. BioPha.* € LU0101441086 135,88 130,65 -0,57 +24,76
terrAss Akt I AMI € DE0009847343 35,91 34,36 +0,88 +29,14 Technologie TF € DE0005152631 42,46 42,46 +0,76 +73,66
Deut.Inv.China Bds* € LU0632805262 117,71 114,18 +0,05 -3,67 EuroErtrag* € DE0009782730 69,06 66,72 +0,42 +1,82 Portf Opportunity € DE000A0NEBL8 78,02 74,30 -0,08 +12,68 UniSec. High Tech.* € LU0101441672 147,67 141,99 +0,63 +71,58
Zan.Eu.Cor.B.AMI I* € DE000A0Q8HQ0 122,23 122,23 -0,01 +5,99 UmweltInvest CF € DE000DK0ECS2 176,88 170,49 +0,17 +40,45
EuroFlex* € DE0009757484 43,42 42,99 ±0,00 -1,93 S&H GlobaleMaerkte* € DE000A0MYEG2 62,82 59,83 +0,45 +10,90 UniStruktur* € LU1529950914 101,10 98,16 +0,02 -1,35
Deut.Inv.EMC LC* $ LU0273170737 170,49 165,37 +0,09 +7,98
Zan.Gl.Cred AMI Ia* € DE000A1J3AJ9 110,81 110,81 -0,21 +14,56 UmweltInvest TF € DE000DK0ECT0 154,91 154,91 +0,17 +37,44
HANSAINVEST EuroInvest A* € DE0009754333 80,21 76,39 +1,65 -3,81 Sch&Ptnr Glob Def* € DE000A0M1UL3 70,35 67,00 +0,04 +13,50 UniVa. Europa A* € LU0126314995 47,89 46,05 +2,11 -9,85
Deut.Inv.Gl.B.LDHP* € LU0616845144 91,02 88,29 +0,03 -5,09
Zantke Eu.HY AMI Ia* € DE000A0YAX49 120,30 120,30 +0,12 +2,20 VAG-Weltzins-INV € DE000A2DJVM0 78,19 78,19 -0,06 -2,35
EuroKapital* € DE0009757468 46,79 44,56 +0,81 +1,11 Schmitz&PtnrGloOff* € DE000A0MURD9 61,44 58,51 +1,21 +0,22 UniVa. Global A* € LU0126315885 101,47 97,57 +1,66 +6,61
Weltzins-Invest I € DE000A1JSHJ5 23,42 23,42 -0,09 +0,80 Deut.Inv.I Conver.* € LU0179219752 195,02 189,17 +0,24 +11,44 antea - R € DE000ANTE1A3 100,49 95,70 +0,47 +7,52
EuroRent A* € DE0009757443 32,47 31,37 ±0,00 +5,61 Substanz-Fonds* € DE000A0NEBQ7 1201 1166 +0,76 +14,50 UniVa.Euro.-net-A* € LU0126315372 46,36 46,36 +2,11 -10,79
Weltzins-Invest P € DE000A1CXYM9 22,63 21,97 -0,09 -0,71 Deut.Inv.I EU B Sh* € LU0145655824 151,16 146,63 +0,01 -0,72 Eff-Spiegel Aktien € DE000A2N82J8 104,60 99,62 +0,82 -
FairReturn A* € DE000A0RFJ25 56,63 54,98 ±0,00 -1,86 Vermögens-Fonds* € DE000A0MYEJ6 804,44 781,01 +0,57 +11,99 UniVa.Glb-net-A* € LU0126316180 96,90 96,90 +1,66 +5,82
Weltzins-Invest T € DE000A0M6KA6 31,12 31,12 -0,06 +0,88 Deut.Inv.I EU CO B* € LU0300357554 174,12 168,90 +0,06 +6,43 Eff-Spiegel AnlMix € DE000A2N82K6 106,13 101,08 +0,55 -
Glb Real Est Val A* € DE000A2PFZQ4 38,77 37,64 +0,88 - Westfalicaf. Ak.Re* € DE000A1XDYE4 61,40 60,79 +0,45 +12,69
Deut.Inv.I Top Div* € LU0507265923 212,19 201,58 +0,35 +4,52 Strat Welt Secur € DE000A0DPZH2 21,81 21,38 +0,66 -1,08
GlobalBalance DF* € DE0009782763 68,12 65,50 +0,43 +12,95
Deut.Inv.I Top Eu.* € LU0145644893 228,69 217,26 +2,01 +11,64 Strat Welt Select € DE000A0DPZG4 22,92 21,83 +0,23 +1,53
GlobalChance DF* € DE0009782789 63,78 60,74 +0,63 +11,43 Union Invest Real Estate
Deka International (Lux) Deut.Inv.IGlblEqLC* € LU0210301635 259,47 246,49 +1,44 +7,82 TBF SM. POWER € R* € DE000A0RHHC8 52,33 49,84 +0,65 -7,59 Nachhaltigkeit A* € DE0001619997 111,10 105,81 +0,58 +24,10
Aqua* € LU1165135440 142,75 +1,05 +23,07 ODDO BHF Luxemburg UniImmo:Dt.* € DE0009805507 96,72 92,11 +0,01 +8,61
1822 Str.Cha.Pl. € LU0151488458 122,25 117,55 +0,82 +10,34 Deut.Inv.IH.YLD C.* € LU0616839501 160,05 155,24 +0,10 +3,39 ProInvest* € DE0009754119 194,06 184,82 +1,85 +10,58
Eq Euro Inc Def C* € LU1049885806 73,21 +0,81 -33,93 BHF Flex. Alloc.FT € LU0319572730 84,24 80,23 +0,53 +14,67 UniImmo:Europa* € DE0009805515 57,42 54,69 ±0,00 +7,25
1822 Str.Chance € LU0151488029 80,90 78,16 +0,60 +2,59 Deut.Inv.II EuT.Di* € LU0781237614 173,80 165,11 +1,31 +3,82 VermAnlage Komfort* € DE000A1JJJP7 59,37 57,36 +0,16 -2,82
Euro Eq.* € LU0823401574 532,90 +1,98 +3,06 BHF Flex. Ind. FT € LU0325203320 77,47 75,21 +0,49 +14,91 UniImmo:Global* € DE0009805556 52,43 49,93 -0,02 +4,91

Europe SCap* € LU0212178916 229,99 +0,84 +9,85

1822 Str.Ert.Pl. € LU0151486320 46,91 45,77 -0,07 -4,67
Deut.Inv.II UST.Di* € LU0781238778 204,47 194,25 -0,15 +11,22 HANSAINVEST LUX S.A. VermAnlage Ret A* € DE000A1JJJR3 67,71 65,11 +0,34 +3,54
BHF Rendite P.FT € LU0319572904 55,26 53,65 +0,17 +7,13
1822 Str.Wachstum € LU0151487302 51,20 49,71 -0,04 -7,16
FlexIUSMortClassic* $ LU1080341065 1830 -0,08 +5,91 DI LowVol Wld LC* € LU1230072479 136,85 130,00 +0,20 +21,17 Interbond € LU0012050133 110,30 106,57 -0,07 +11,79 Grand Cru € LU0399641637 174,08 172,36 +1,13 +2,53
1822-Struk. Ertrag € LU0224663640 42,88 42,04 -0,02 -5,52
Gl Environment* € LU0347711466 227,21 +1,10 +21,87 Dt Float R.Nts LC € LU0034353002 84,40 83,56 +0,01 -1,03 Grand Cru (CHF) CH LU0580157419 125,81 124,56 +1,13 +1,67 Universal Lux.
BasisStr.Renten CF € LU0107368036 104,16 103,13 +0,01 -1,04
Russia Eq.* € LU0823431720 138,16 +1,01 +25,08 DWS Akkumula € DE0008474024 1358 1293 +0,63 +31,02
Metzler Asset Management GmbH O.BHF POLARIS BAL € LU0319574272 79,18 76,87 +0,40 +11,73 CondorBalance-UI* € LU0112268841 91,22 86,88 +0,42 +8,79
BasisStr.Renten TF € LU0040778739 1336 1336 +0,01 -1,48
SMaRT Food* € LU1165137149 108,39 +1,37 +4,99 RWS-Aktienfonds* € DE0009763300 89,40 85,14 +0,98 +2,63 O.BHF POLARIS DY € LU0319577374 88,96 86,37 +0,78 +25,12 CondorChance-UI* € LU0112269146 78,96 75,20 +0,32 +22,33
BasisStrat Re.TF A € LU1084635462 96,39 96,39 +0,01 -1,48 DWS Akt.Strat.D € DE0009769869 445,20 423,99 +0,58 +5,46
Strat.Stab.SRI Eur* € LU0087047089 438,95 438,95 +0,09 +5,18 RWS-DYNAMIK A* € DE0009763334 31,15 29,67 +0,95 +0,95 ODBHF Em.Co.Dem.CR € LU0632979331 87,32 83,16 +1,18 +4,71 CondorTrends-UI* € LU0112269492 88,96 84,72 +0,86 +26,25
Berol.Ca.Chance € LU0096429435 58,22 56,52 +0,55 +6,52 DWS ALPHA Rent.Gl. € LU0087412390 135,66 132,99 -0,02 +7,47
US SCap* $ LU0823410997 258,93 +1,45 +24,66 RWS-ERTRAG A* € DE0009763375 15,30 14,85 +0,27 +0,05 SMS Ars selecta € LU0118271369 49,63 47,72 +0,65 +2,27
Berol.Ca.Premium € LU0096429609 71,53 69,11 +0,86 +14,04 DWS Co.Kaldemorgen* € LU0599946893 155,26 147,49 +0,27 +5,67
BNP Paribas Real Estate
Berol.Ca.Sicherh. € LU0096428973 43,32 42,26 -0,02 -0,64
www.hauck-aufhaeuser.com
BNP Pa MacStone P € DE000A2DP6Y8 26,67 25,40 ±0,00 - DWS Cpt DJE Gl Akt € DE0009777003 350,88 334,17 +0,33 +25,96
Berol.Ca.Wachst. € LU0096429351 39,73 38,67 -0,03 -6,19 DWS Deutschland € DE0008490962 233,28 222,17 +0,60 -4,09 ERBA Invest OP € LU0327349527 33,72 32,11 -0,46 +2,06 W&W Int. Asset Mgmt. Dublin
INTER ImmoProfil € DE0009820068 59,30 56,48 -0,23 +7,21 Monega KAGmbH
DekaDeNebenwerte CF € LU0923076540 221,24 213,24 +0,34 +15,76 H&A Akt.Sm.Cap EMU € LU0100177426 127,32 121,26 +0,96 -2,31 SouthEast Asian Eq* € IE0002096034 117,96 +1,31 +10,91
DWS ESG Investa € DE0008474008 182,75 174,04 +0,52 -0,44
DEKA-E.AKT.SPEZ.CF € LU1227289516 123,46 119,00 +0,17 +9,80 AI Leaders* € DE000A2PF0M4 126,29 126,29 -0,46 -
DWS Europ. Opp LD € DE0008474156 387,77 369,30 +0,05 +16,25 H&A Dynamik Plus B € LU0090344473 113,95 108,52 +0,57 +19,36
Deka-Eu.Stocks CF € LU0097655574 40,87 39,39 +0,64 +0,37 ASVK Subst&Wachst* € DE000A0M13W2 59,14 56,32 -2,05 +49,57
DWS Glbl Value LD € LU0133414606 251,06 239,10 +0,83 +0,94 H&A Rend. Pl. CI € LU0456037844 120,07 116,01 +0,09 +6,92
DekaEuAktSpezAV € LU1508335152 119,27 119,27 +0,16 +9,78 Barmenia Nachh.Bal* € DE000A141WN9 54,29 53,23 +0,24 +8,18 ÖkoVision Classic € LU0061928585 219,71 209,25 -0,01 +27,65
DWS Inv.EURSMC LC* € LU0236146774 260,46 247,44 +1,16 +2,19 H&A Untern. Eur.* € LU0294540942 163,52 155,73 ±0,00 +8,58
DekaEuAktSpezCF(A) € LU0835598458 174,15 167,86 +0,20 +9,42 Barmenia Nachh.Dyn* € DE000A141WP4 55,99 54,89 +0,46 +8,94 Klima € LU0301152442 105,46 100,44 -0,29 +69,76
MB Fd Max Value € LU0121803570 129,39 123,23 +1,92 -25,91
Deka-Europa Neb AV € LU1496720951 145,00 145,00 -0,08 +25,39 DWS Inv.Gl Grow LC* € LU1445758144 94,95 94,95 +0,03 -5,64 Bueno Gb. Strategy* € DE000A2DL387 50,56 50,56 +0,50 - Water For Life C € LU0332822492 191,11 182,01 +0,83 +18,82
MB Fund Flex Plus € LU0230369240 58,62 58,04 +0,16 -2,82
PB Balanced € DE0008006263 56,92 54,21 +0,06 -1,57 Deka-EuropaVal.TF € LU0100186849 46,68 46,68 +0,32 +1,71 DWS Mlt Asst Inc Kont € LU0791195471 102,47 98,53 +0,45 +0,41 C-QUAD Qua.Eu Fl I* € DE000A2PEMB7 89,92 89,92 +0,98 - Öko Rock‘n‘Roll € LU0380798750 164,57 156,73 +0,15 +23,88 Tel.: +49 40 3282-5100 www.warburg-fonds.com
MB Fund Max Global € LU0230368945 88,56 84,34 +1,02 +3,05 C-QUAD Qua.Eu Fl R* € DE000A2PEMC5 46,66 45,30 +1,30 -
PB Europa* € DE0009770289 48,25 45,95 +0,92 +2,73 Deka-FlexZins CF € LU0249486092 971,26 966,43 -0,01 +0,70 DWS Multi Oppor FC € LU0148742835 254,42 254,42 +0,23 +0,18 Growing Mkts 2.0 € LU0800346016 197,75 188,33 +0,16 +19,08
MB Fund S Plus € LU0354946856 122,81 116,96 -0,15 +0,07 Advisor Global* € DE0005547160 94,82 90,30 +0,37 +16,22
PB Eurorent € DE0008006255 57,77 56,09 -0,04 +2,70 Deka-FlexZins TF € LU0268059614 968,21 968,21 -0,01 +0,65 DWS Stiftungsf. € DE0005318406 48,68 47,25 +0,23 +3,08 C-QUAD Qua.Gl Fl I* € DE000A2JQL75 88,05 88,05 +0,77 -
AE&S Struktur Sel* € DE000A0LBS16 41,03 39,08 -0,18 -8,87
PB Megatrend € DE0005317374 157,74 150,23 -0,11 +55,45 DekaGlobAktLRCF(A) € LU0851806900 187,84 181,05 +0,20 +15,51 C-QUAD Qua.Gl Fl R* € DE000A2PEMA9 44,98 43,67 +0,76 -
DWS Top Asien € DE0009769760 191,42 184,05 +0,77 +14,07
AFA Gl Werte Stab* € DE000A0HGL63 12,37 11,66 ±0,00 -34,59
PB Triselect € DE0009770370 48,13 45,84 -0,15 +7,27 Deka-Indust 4.0 CF € LU1508359509 167,86 161,79 +0,53 +46,55 DEVK Anlageko Re* € DE000A2JN5D0 54,77 53,70 +0,17 -
DWS Top Dividen LD € DE0009848119 123,43 117,55 +0,48 +4,96 Degussa Pf.Priv.Ak.* € DE000A0MS7D8 78,76 75,01 -0,44 -16,58
Deka-Indust 4.0 TF € LU1508360002 157,69 157,69 +0,54 +43,42 DEVK Anlagekon RMa* € DE000A2JN5F5 56,07 54,44 +0,41 -
DWS Top Europe € DE0009769729 154,76 148,80 +0,37 +6,72 DirkMüllerPremAkti* € DE000A111ZF1 96,48 92,77 -0,33 +3,41
Deka-Inst Zielk CF € LU1440686027 988,16 985,70 ±0,00 -1,23 DEVK Anlkon RenPro* € DE000A2JN5E8 55,69 54,33 +0,31 -
DWS Vermbf.I LD € DE0008476524 198,15 188,71 +0,63 +31,38 Euro Renten-Trend* € DE0009784801 127,33 123,62 -0,01 -4,15
C&P Funds (Creutz & Partners) Deka-Inst Zielk TF € LU1440686290 985,56 985,56 ±0,00 -1,26 Equity for Life I* € DE000A14N7W7 101,23 101,23 +1,03 +0,50
Tel.: 069 58998-6060 G&W-HDAX-Trendfds* € DE0009765446 45,40 43,24 -0,12 -5,14
DWS VermMan-Bal € LU0309483435 124,20 119,42 +0,25 +1,81 www.union-investment.de
Deka-Mul Asset Ert € LU1508354294 98,35 97,38 -0,02 -1,74 www.hwb-fonds.com | info@hwb-fonds.com Equity for Life R* € DE000A14N7X5 52,83 51,29 +1,02 -2,75
C&P Funds ClassiX* € LU0113798341 57,45 55,24 +1,23 +8,16
DWS VermMan-Def € LU0309482544 106,98 103,86 +0,04 -0,03 MPF Global* € DE0005153860 47,61 47,61 +0,19 +9,26
Deka-NachhAkt CF € LU0703710904 204,79 197,39 +0,45 +26,60 Tel +49 651 1704 301 | +352 48 30 48 30 Europäischer M.(I)* € DE000A2PF0N2 102,70 102,70 +0,10 -
C&P Funds QuantiX* € LU0357633683 117,08 112,58 +0,79 +6,45 Priv.Fonds:Flex.* € DE000A0Q2H14 97,21 97,21 -0,21 -8,59
Zinstrend-Fonds* € DE000A0NAU45 76,04 73,83 -0,05 -10,26
Deka-NachhRent CF € LU0703711035 135,77 132,46 -0,03 +7,64 DWS VermMan-Dyn € LU0309483781 133,51 127,15 +0,47 +4,06 Europäischer M.(R)* € DE000A2PF0P7 105,58 102,50 +0,10 -
HWB Alex.Str.Ptf R* € LU0322055855 81,74 77,85 +0,39 -5,43 Priv.Fonds:FlexPro* € DE000A0RPAL7 127,92 127,92 +0,39 -3,34
Deka-RentEu1-3CF A € LU0044138906 1103 1076 -0,02 +0,31 DWS Zinseinkommen € LU0649391066 104,68 101,63 -0,05 +1,55 FairInvest I* € DE000A2JN5H1 52,14 52,14 +1,36 - PrivFd:Kontr.* € DE000A0RPAM5 128,81 128,81 -0,01 +1,38
HWB Alex.Str.Ptf V* € LU0322055426 81,77 77,88 +0,39 -5,42
HMI Chance € LU0194947726 65,07 63,17 +0,43 +8,58 FOS Rend.u.Nachh. € DE000DWS0XF8 118,49 115,04 +0,17 +2,24 FO Core plus* € DE000A2JN5A6 107,46 107,46 +0,67 - PrivFd:Kontr.pro* € DE000A0RPAN3 151,42 151,42 +0,05 +5,26
Commerz Real HWB DfdsV.V.Vici R* € LU0322916437 62,22 60,41 +0,33 -3,38
Sonstige
HMI Chance+ € LU0213544652 64,43 62,25 +0,53 +12,50 Global Hyb Bd LD € DE0008490988 41,65 40,43 +0,25 +8,58 Greiff Syst All I* € DE000A2JN5B4 96,70 96,70 +0,83 - Uni21.Jahrh.-net-* € DE0009757872 35,09 35,09 +0,72 +21,64
hausInvest € DE0009807016 44,54 42,42 ±0,00 +6,75 HWB DfdsV.V.Vici V* € LU0322915462 62,22 60,41 +0,35 -3,37
HMI Ertrag+ € LU0194942768 37,96 37,22 -0,03 -4,29 Greiff Syst All R* € DE000A2JN5C2 98,75 95,87 +0,83 - Leading Cities € DE0006791825 111,13 105,34 ±0,00 +9,68
Multi Cred USD LD* $ LU1249492460 115,70 112,23 +0,10 +13,71 UniDeutschl. XS* € DE0009750497 191,84 184,46 +1,01 +12,85
HWB Europe Pf.* € LU0119626884 4,77 4,54 +0,44 -8,34
HMI Wachstum € LU0194946595 42,82 41,78 -0,02 -6,62 Guliver Demo. In.R* € DE000A2DL395 133,35 127,00 +0,43 - UniDeutschland* € DE0009750117 216,26 207,94 +2,37 +0,62 * Fondspreise etc. vom Vortag oder letzt verfügbar
Qi LowVol Europe LC € DE000DWS17K8 140,20 133,52 -0,07 +13,19 HWB Glb.Conv.Plus* € LU0219189544 90,74 88,10 +0,22 -2,73
Köln Str.Chance € LU0101437480 60,52 59,33 +0,51 +4,76 Guliver Demo.In.I* € DE000A2JN5K5 123,42 123,42 +0,43 - UniEuroAktien* € DE0009757740 73,54 70,04 +1,89 +3,30 Währung: € = Euro, $ = US-Dollar, ¥ = Yen, £ = Brit. Pfund,
Craton Capital Offene Immobilienfonds HWB Inter.Pf.* € LU0119626454 4,91 4,68 +0,21 -1,99 CH = Schweizer Franken,PL = Polnische Zloty
Köln Str.Ertrag € LU0101436672 44,64 43,76 -0,02 -3,19 HQAM G.Eq.DM4. (I)* € DE000A2PEMD3 102,19 102,19 +1,04 - UniEuropa-net-* € DE0009750232 75,53 75,53 +1,49 +22,37
grundb. europa IC: € DE000A0NDW81 42,11 40,10 ±0,00 +8,95 Alle Fonds mit Zwischengewinn und weiteren Informationen
Precious Metal* $ LI0016742681 146,24 146,24 -0,50 +32,32 HWB Pf. Plus R* € LU0277940762 102,03 97,17 +0,39 +4,66 auf http://fonds.welt.de/diewelt/
Köln Str.Wachstum € LU0101437217 42,02 41,20 -0,05 -5,94 HQAM G.Eq.DM4. (R)* € DE000A2PEME1 50,68 50,68 +1,04 - UniEuroRenta* € DE0008491069 68,59 66,59 -0,06 +2,04
grundb. europa RC € DE0009807008 41,92 39,92 -0,03 +7,32 HWB Pf. Plus V* € LU0173899633 102,00 97,14 +0,39 +4,65 Alle Angaben ohne Gewähr - keine Anlageberatung und
KölnStr.Chance+ € LU0117172097 51,69 50,68 +0,86 +10,98 Innovation I* € DE000A2JN5J7 57,86 57,86 +0,16 - UniEuroRentaHigh Y* € DE0009757831 36,08 35,03 +0,14 +4,93 -empfehlung
grundb. Fok Deu RC € DE0009807081 55,35 52,71 ±0,00 +9,37 HWB Vict.Str.Pf. R* € LU0277941570 1385 1319 +0,56 +2,72
Naspa Str.Chan.Pl. € LU0202181771 107,77 105,66 +0,78 +9,58 L&P Val EM SmCap I* € DE000A2JN5G3 42,28 42,28 +0,21 - UniFav.:Akt. -net-* € DE0008007519 99,64 99,64 +0,77 +23,84
DAVIS FUNDS SICAV Naspa Str.Chance € LU0104457105 53,43 52,38 +0,67 +4,52 grundb. Fokus D IC: € DE0009807099 55,59 52,94 +0,02 +13,19 HWB Vict.Str.Pf. V* € LU0141062942 1386 1320 +0,56 +2,72 L&P Val EM SmCap R* € DE000A2JQLZ5 43,34 42,08 +0,21 - Unifavorit: Aktien* € DE0008477076 165,18 157,31 +0,78 +24,96
Global A* $ LU0067889476 46,23 43,57 +1,42 +17,79 Naspa Str.Ertrag € LU0104455588 47,34 46,41 -0,04 -2,01 grundb. global IC: € DE000A0NCT95 54,88 52,27 -0,02 +9,03 HWB Wdelan + R* € LU0277940929 51,77 50,26 +0,20 -8,98 Lazard Global Corp* € DE000A14N7R7 104,45 104,45 +0,04 +5,32 UniFonds* € DE0008491002 59,01 56,20 +2,27 +8,05
Value Fund A* $ LU0067888072 60,28 56,81 +1,79 +18,61 Naspa Str.Wachstum € LU0104456800 44,87 43,99 -0,05 -6,28 grundb. global RC € DE0009807057 54,60 52,00 -0,04 +7,58 HWB Wdelan + V* € LU0254656522 51,78 50,27 +0,22 -8,99 Lupus alpha R I* € DE000A0MS726 125,05 120,24 +0,51 +11,71 UniFonds-net-* € DE0009750208 83,25 83,25 +2,25 +4,88

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
 IMMOBILIEN 17
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

N
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020

och ist nicht viel zu sehen

auf den Buckower Feldern
fertiggestellt oder auf den Weg ge-
bracht haben. „Erhebliche
am südlichen Stadtrand
von Berlin. Hinter einem
Die Berliner öffentlichen Wohnungs-
gesellschaften sind äußerst spät gestartet. Risiken“ für
einige Banken
kleinen Wäldchen verläuft Jetzt holt man auf, in Berlin ist Woh-
die Grenze zu Brandenburg. Einige bunte nungsbau-Boom. Zusammengenommen

Moody’s sieht Gefahren bei

Luftballons kennzeichnen die Grenzen seien die sechs landeseigenen Gesell-

des riesigen Baufelds, auf dem in den schaften inzwischen der größte Woh-
nächsten drei Jahren rund 900 Wohnun- nungsbauer der Republik, sagt Scheel. In
gen entstehen sollen. Dazwischen ist der ganzen Hektik kann vieles schiefge-
nichts weiter als trockenes Ackerland. hen - was allerdings nicht nur für Berlin
gilt. Auch in Frankfurts neu gebautem Eu-
VON MICHAEL FABRICIUS ropaviertel wird seit Jahren kritisiert, et-
wa vom Frankfurter Architekten Chris-
Am Eingang steht der Geschäftsführer toph Mäckler, dass es praktisch keine Auf-
D
Immobilienfinanzierung
ie Ratingagentur Moody’s
warnt vor einem „erheblichen
Risiko“ für einige deutsche Ban-
ken wegen ihrer Rolle als Finanzierer

STADT UND LAND WOHNBAUTEN-GESELLSCHAFT MBH/

der Bauherrin, die landeseigene Stadt und
Land Wohnbauten-Gesellschaft mbH, In-
go Malter, und versucht seinem promi-
nenten Besuch, für den die Luftballons
aufgestellt wurden, ein wenig Orientie-
rung zu geben.
Der Regierende Bürgermeister, Micha-
el Müller (SPD) ist gekommen und be-
sichtigt gemeinsam mit weiteren Senats-
mitgliedern an diesem Montag einige der
größten Bauvorhaben der landeseigenen
Wohnungsgesellschaften. Das mit Ab-
stand größte ist das 16 Hektar große Ge-
lände am südlichen Stadtrand. Fast 40
enthaltsräume gibt. Im neu geplanten
Stadtgebiet „Am Eschbachtal - Harhei-
mer Weg“, östlich von Boname, werden
ebenfalls massenweise Wohnungen ge-
plant, doch lediglich „nicht störendes Ge-
werbe“. Eventuell könnte es wenig Gas-
tronomie geben, wenn man den Bebau-
ungsplan wohlwollend liest.
In Hamburg entstehen im so genann-
ten Pergolenviertel in der City Nord, auf
knapp acht Hektar Fläche, rund 1400
Neubau-Wohnungen. Bezahlbar und
Visualisierung des Neubaugebiets Buckower Felder: Hält das Projekt, was Berlin sich verspricht? energetisch auf dem neuesten Stand, be-
wirtschaftet von verschiedensten Trä-
gewerblicher Immobilien. Je nach Dau-
er der Corona-Krise sei mit „Zahlungs-
aussetzungen, Ausfällen und abneh-
menden Sicherheitsniveaus“ zu rech-
nen. Das dürfte wiederum zu mehr not-
leidenden Krediten, einem höheren Ri-
sikovorsorgebedarf und zu geringeren
Erträgen führen, wie Moody’s erklärte.
Stark betroffen von der Corona-Krise
seien die Branchen Hotel, der Einzel-
handel mit Nicht-Lebensmitteln und
Büroflächen. Die Nachfrage nach Büro-
flächen „könnte künftig gedämpft wer-
den“, weil die Unternehmen sich zuse-

„Siedlungsbau wie früher“

rechteckige Mehrfamilienhäuser sollen gern, privaten, öffentlichen und genos- hends auf Telearbeit einstellten. Zudem
hier entstehen. Das Projekt ist so groß, senschaftlichen. Auch dort soll es so we- seien Gewerbeimmobilien in der Reise-
dass es die gesamte Genehmigungsstatis- nig Autos wie möglich geben, dafür Lau- und Tourismusbranche stark von Reise-
tik des Landes Berlin im ersten Halbjahr bengänge zwischen den verschiedenen beschränkungen und Abstandregelun-
ins prozentuale Plus katapultierte. Parzellen. Zwar sind auch 1700 Quadrat- gen betroffen. Moody’s rechnet für das

Beim Wohnungsneubau versuchen die Planer, alles richtig zu

Doch der „Regierende“ hat sichtbar meter für Gewerbe vorgesehen. Doch das laufende Jahr mit einem Anstieg bei La-
Mühe, in den vielen Wohnwürfeln des ist nicht viel, gemessen an den mehr als denschließungen und Insolvenzen, wo-

machen – am Ende drohen es doch wieder nur Schlafstädte zu werden

ausgestellten Quartiermodells einen An-
haltspunkt zu finden. Denn auf den zwei-
ten Blick wird deutlich: Das neue Stadt-
viertel hat kein Zentrum. Keinen Stadt-
platz. Die Abstände zwischen den Gebäu-
den sind überall ähnlich groß. Jede Menge
Bäume soll es geben, aber keine Autos -
das Viertel soll nämlich autofrei sein. Die
Fahrzeuge der Bewohner sind in Parkhäu-
sern in zwei Ecken des Quartiers unterge-
bracht. Weil es aber nur in einer einzigen
weiteren Ecke einen Supermarkt geben
könnte, und davon abgesehen keinen zen-
tralen Bäcker, kein Café oder Restaurant,
steht schon lange vor dem ersten Spaten-
stich fest: Die künftigen Bewohner wer-
den größtenteils in dem Viertel unter-
wegs sein, um von ihren Wohnungen zu
den Autos zu gelangen und damit in die
Stadt zu fahren. „Das ist ja Siedlungsbau
wie früher, wie in den 70-er Jahren“, ent-
fährt es einem Besucher.
Das Projekt „Buckower Felder“ zeigt
beispielhaft, was in der großen Eile des
Wohnungsneubaus und der Stadterweite-
rungen quer durch die Republik gelegent-
lich schief läuft: Man versucht zwar alles
richtig zu machen. Die Stadt und Land et-
wa hat ein vorbildliches Energiekonzept
und rechnerisch CO2-neutrale Wohnun-
gen geplant. 30 Prozent sind förderfähig,
20 Prozent mit anderen sozialen Zwe-
cken versehen. Die Mieten liegen zwi-
schen 6,50 Euro und zehn Euro pro Qua-
2000 Bewohnern, die voraussichtlich ein- durch Kreditrückzahlungen in diesen
mal dort wohnen werden. Teilbereichen gefährdet seien.
Wird dagegen umfassendes Gewerbe Die deutschen Banken gehören den
eingeplant, gibt es oft Ärger. Etwa beim Angaben zufolge in Europa zu denjeni-
dratmeter im frei finanzierten Teil. Es deren Regeln für Emissionsschutz und Großprojekt „Pankower Tor“ im Norden gen mit den umfangreichsten Risikoen-
wird in Windeseile gebaut, hohe Baukos- Abstand, die manchmal nicht einmal Berlins. Der Entwickler Kurt Krieger gagements als gewerbliche Immobilien-
ten hin oder her. Im ganzen Bundesgebiet ein kleines Café zulassen. „Die Leute plant ein Möbelhaus, Supermärkte und finanzierer. Das Gesamtvolumen der
entstanden im vergangenen Jahr mehr als wollen ihre Ruhe haben, und das Geschäfte. Doch seit sieben Jahren gibt es Kredite in diesem Sektor in der Euro-
140.000 Wohneinheiten in dringend be- kommt dabei heraus“, sagt die Manage- keine Einigung mit dem Bezirk. Das päischen Union belief sich laut Moody’s
nötigten Mehrfamilienhäusern in den rin einer anderen Wohnungsbaugesell- scheint selbst dem Regierenden Bürger- 2019 auf rund 1,6 Billionen Euro – 27
Städten. Dieses Jahr könnten es noch schaft später beim Berliner Rundgang, meister Müller zuviel. Prozent entfielen auf deutsche Institu-
mehr werden. Doch bei vielen neuen an dem auch Sebastian Scheel (Linke) Er wünsche sich, dass Projekte te. Insbesondere die auf gewerbliche
Stadtvierteln besteht die Gefahr, dass sie auftritt. Der neue Bausenator der Stadt „schneller in die Bautätigkeit“ kämen, so Immobilienkreditvergabe spezialisier-
wieder, wie schon vor Jahrzehnten, nur hat seinen ersten öffentlichen Auftritt Müller. Und bei Großvorhaben wie am ten Institute seien „in erheblichem Ma-
zum Wohnen und Schlafen dienen. und lobt die sechs „landeseigenen“: Pankower Tor, wo schon seit vielen Jah- ße Risiken aus dem Gewerbeimmobi-
Den meisten Gesellschaften wie „Die Wohnungsgesellschaften sind ren ein neues Stadtquartier mit 1000 liensektor ausgesetzt“. Moody’s nannte
auch der Berliner Stadt und Land, kann 2015 praktisch ohne Bauerfahrung ge- Wohnungen geplant sei, dürften nicht im- die Aareal Bank, die Berlin Hyp, die
man dabei kaum einen Vorwurf ma- startet“, so Scheel. Jetzt sollen sie bis mer neue Bedenken zu weiteren Verzöge- Deutsche Hypothekenbank oder die
chen: Es sind die Bebauungspläne und zum Jahr 2021 rund 32.760 Wohnungen rungen führen. Deutsche Pfandbriefbank. AFP

ANZEIGE

Krisenbewährt!
Mit dem Zukunftsfonds Der Zukunftsfon
ds

sicher durch die Krise + 7,98 %*

Ein PLUS von 7,98 %* – und dass trotz des monatelangen Auf und
Ab an den Börsen. Für diese exzellente Werteentwicklung ist
der Zukunftsfonds inzwischen mehrfach ausgezeichnet worden.
monatlicher Basis; TOP-Logos für die besten Fonds (Top 10 % und Top 25 %) eines Universums
Quelle „Absolut Research“: www.absolut-research.de - Die Absolut Research GmbH stellt auf

Die Rating-Agentur Absolut Research gibt dem Zukunftsfonds

nach Wertentwicklung und Risikokennzahlen. 5 Sterne ist die Höchstnote für die besten 20%
für bestimmte Kennzahlen und Zeiträume bereit. Ranking: Multi-Asset | Kategorie: Multi-
Quelle „MMD RANKING“: Asset Standard www.assetstandard.com - Ranking für ein Jahr

in den Kategorien „Rendite“ und „Risikoschwankung“ deshalb

Asset Flexible | ISIN: DE000A2DTM69 | Währung: EUR | Stand: 03/2020 und 05/2020

die Bestnoten „TOP 10%“! Von Asset Standard kommt ein

Fünf-Sterne-Ranking, die Höchstnote, für den Zukunftsfonds.
Als weltweiter Mischfonds mit aktivem Risikomanagement
kombiniert der Zukunftsfonds den digitalen Zugang mit
gesundem Menschenverstand für Ihre Vermögensanlage.
Jetzt online – ohne Depotgebühren und Ausgabeaufschlag – den
Zukunftsfonds kaufen: www.der-zukunftsfonds.de

Alternativ kann man den Zukunftsfonds auch bei der Bank über
die Wertpapierkennnummer (WKN) A2DTM6 erwerben. *+ 7,98 % seit 12 Monaten zum Stand 17.08.2020; + 5,57 % seit Auflage
zum Stand 17.08.2020; - 2,94 % vom 01.11.2017 bis 31.10.2018;

www.der-zukunftsfonds.de
+ 1,33 % vom 31.10.2018 bis 31.10.2019; + 7,54 % vom 31.10.2019 zum
Stand 17.08.2020; berechnet nach der BVI-Methode

Bei dieser Anzeige handelt es sich um Werbematerial der DFG Deutsche Fondsgesellschaft SE Invest, Schlüterstr. 40, 10707 Berlin. Die hierin enthaltenen
Informationen stellen weder eine Beratung noch eine Anlageempfehlung dar. Der Wert, Preis und die Rendite von Kapitalanlagen unterliegen Schwan-
kungen. Eine positive Entwicklung in der Vergangenheit ist kein zuverlässiger Indikator für eine zukünftige positive Wertentwicklung. Für das Erreichen
des angestrebten Anlageziels eines Anlageprodukts kann keine Gewähr übernommen werden. Den aktuellen Verkaufsprospekt sowie die wesentlichen
Anlegerinformationen für »Der Zukunftsfonds« erhalten Sie in deutscher Sprache bei der Universal-Investment-Gesellschaft mbH, Theodor-Heuss-Allee
70, 60486 Frankfurt am Main oder im Internet unter www.universal-investment.com/der-zukunftsfonds.

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
18 SPORT
KOMPAKT
FUSSBALL
Rummenigge setzt sich
für Fan-Rückkehr ein
Bayern Münchens Vorstandschef Karl-
Heinz Rummenigge hofft für die Bera-
tungen der Ministerpräsidenten mit
Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU)
auf positive Signale für eine Rückkehr
von Fans in die Stadien. „Es gibt eine
Fußballkultur, und zu dieser Fußball-
kultur gehören natürlich Emotion und
Atmosphäre im Stadion. Die ist ohne
Zuschauer ganz einfach nicht gegeben.
Deshalb müssen wir alle ein großes
Interesse daran haben, dass so zeitnah
wie möglich Zuschauer auch wieder im
Stadion zugelassen werden“, warb
Rummenigge bei „Bild“. Die Minister-
präsidenten der Länder dürften in
einer Videokonferenz am Donnerstag
mit Kanzlerin Merkel auch über das
Fan-Thema sprechen. Bislang waren in
der Corona-Krise keine Zuschauer in
den Stadien erlaubt. „Natürlich sind
wir nicht naiv und wissen, dass wir bei
Bayern München nicht 75 000 Zu-
schauer ins Stadion lassen“, sagte
Rummenigge weiter. „Vielleicht 15 bis
20 Prozent der Zuschauer, die eine
Stadionkapazität der Sitzplätze her-
gibt“ halte er für möglich.
BASKETBALL
LeBron: „Wir Schwarze
haben große Angst“
Nach den Schüssen auf einen Schwar-
zen bei einem Polizeieinsatz im US-
Bundesstaat Wisconsin hat Basketball-
Superstar LeBron James erneut heftige
Kritik an den Zuständen in den USA
geübt. „Ich weiß, die Leute können es
langsam nicht mehr hören, wenn ich es
sage, aber wir haben als Schwarze
Angst in Amerika“, sagte James in Or-
lando/Florida, wo die NBA gerade ihre
Saison zu Ende spielt. Nach Berichten
von US-Medien hatten zwei Polizisten
am Sonntag ihre Waffen auf einen
Schwarzen gerichtet und mindestens
sieben Schüsse auf ihn abgegeben, als
er in sein Auto stieg. Nach offiziellen
Angaben ist der Mann in ernstem Zu-
stand. Die daran beteiligten Beamten
sind inzwischen beurlaubt worden.
Turniere um BBL-Pokal
starten in drei Städten
Die Austragungsorte der vier Qualifika-
tionsturniere im wegen der Coronavi-
rus-Pandemie modifizierten Pokalwett-
bewerb der Basketball-Bundesliga ste-
hen fest. Die Gruppenspiele werden in
Vechta, Bonn, Weißenfels und Ulm
ausgetragen. Das teilte die Liga am
Dienstag mit. Erster Spieltag ist der
17./18. Oktober, der zweite und dritte
Spieltag finden am 24./25. Oktober
statt. Das Top Four, für das sich die
vier Sieger der Vierer-Gruppen qualifi-
zieren, findet am 1./2. November statt.
Wo der Pokalsieger ermittelt wird,
steht noch nicht fest.
Sie war viel mehr als dieser eine große Fehler
D
Triathletin Nina Kraft gewann als erste Deutsche den Ironman Hawaii. Der Titel wurde ihr aberkannt. Nun starb sie im Alter von 51 Jahren
ie Sonne sank, bevor es Abend
wurde.“ Mit diesen Worten
nahm die Familie in einer To-
desanzeige Abschied von Nina Kraft.
Wunderschön, der Satz. Melancholisch.
Und brutal zugleich. Nina Kraft, die
ehemalige Profi-Triathletin, starb mit
nur 51 Jahren.
VON MELANIE HAACK
Viel zu früh. Und aus ungeklärter Ur-
sache, wie es heißt. Ihr Tod aber blieb in
der Triathlon-Szene bei Top-Athleten,
Veranstaltern und Verbänden - nicht
völlig, aber - weitgehend unerwähnt.
Und das ist Teil ihrer Tragödie. Selbst-
verschuldet, ja. Krafts Sportlerleben
war erfüllt von Erfolgen, bis sie 2004 als
erste deutsche Siegerin des Ironman
Hawaii gefeiert und kurz danach des
Dopings überführt wurde. Ein Eklat,
durch nichts zu entschuldigen, für den
sie geradestand. Mit dem sie zu kämp-
fen hatte. Und für den sie bestraft wur-
de, weit über die Sperre hinaus – bis
zum Schweigen über ihren Tod. Dabei
ging hier ein Mensch. Der, so scheint es,
nicht mehr konnte. Der mehr ist als der
Eklat aus dem Jahr 2004.
„Nina, meine einzige Hoffnung ist,
dass du für all die schönen Dinge, die du
auf dieser Welt warst, in Erinnerung
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
Robin Gosens im Trikot von Atalanta Bergamo. Beim italienischen Erstligisten spielte sich der Linksfuß ins Rampenlicht
Drei Neue für den Re-Start
E
Für die ersten Länderspiele 2020 beruft der Bundestrainer erstmals Gosens, Neuhaus und Baumann
s ist lange her, dass ihr Aus-
hängeschild, also die Natio-
nalmannschaft, ein Thema
war. Vielleicht dachten sie
sich beim Deutschen Fuß-
ball-Bund (DFB) ja deshalb, dass dies
nun, da die ersten zwei Länderspiele im
Jahr 2020 anstehen, ein guter Anlass
wäre, mal wieder das ganz große Be-
steck in Frankfurt aufzufahren. Bei ei-
ner Pressekonferenz am Dienstagnach-
mittag war in der Verbandszentrale je-
denfalls nicht nur Bundestrainer Joa-
chim Löw, der das Aufgebot bekannt
gab, zugegen – auch Oliver Bierhoff, Di-
rektor Nationalmannschaften, war an-
wesend, Präsident Fritz Keller und Ge-
neralsekretär Friedrich Curtius. Team-
arzt Tim Meyer wurde zugeschaltet.
VON LARS GARTENSCHLÄGER
Für die Spiele in den Nations League
gegen Spanien (3. September) und drei
Tage später in der Schweiz berief Löw
einen Kader von 22 Spielern – darunter
drei Neulinge: Erstmals dabei im er-
lauchten Kreis der deutschen Eliteaus-
wahl sind Torhüter Oliver Baumann
(1899 Hoffenheim), Abwehrspieler Ro-
bin Gosens (Atalanta Bergamo) sowie
Mittelfeldspieler Florian Neuhaus (Bo-
russia Mönchengladbach). Gosens, der
sich in der vergangenen Spielzeit in Ita-
lien in den Fokus gespielt hatte, war be-
reits für die beiden Testspiele im März
vorgesehen. Die Partien gegen Spanien
und Italien mussten dann aber Corona-
bedingt abgesagt werden, wie später
PA/DPA/DPAWEB/THOMAS FREY
Nina Kraft (†51) im Jahr 2004
auf Hawaii
bleibst, nicht für deinen einen großen
Fehler“, schrieb ihre Freundin und Trai-
ningspartnerin Kerry Librada Girona
auf Facebook.
Vom Leistungsschwimmen in der Ju-
gend fand Nina Kraft den Weg zum Tri-
athlon. Ihren ersten Ironman-Sieg fei-
erte sie 2001 in Südafrika, kurz darauf
gewann sie auch das Traditionsrennen
in Roth und beendete den legendären
Ironman Hawaii als Dritte. Danach als
Zweite und wieder als Dritte. Hierzu-
lande bekam das außerhalb der Szene
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
Zverev patzt und
gesteht Fehler in
der Pandemie ein
Niederlage gegen Murray bei
N
Generalprobe für US Open
ach der verpatzten Generalprobe
für die US Open wollte Alexander
Zverev den Mundschutz gar
nicht mehr abnehmen. Bei der Videopres-
sekonferenz nach dem 3:6, 6:3, 5:7 gegen
den Schotten Andy Murray war der 23
Jahre alte Tennis-Profi zwar allein in
einem Raum und wurde von der PR-Be-
treuerin sogar darauf hingewiesen – doch
Deutschlands Nummer eins behielt die
Maske auf und beantwortete geduldig alle
Fragen. Wirklich alle. Auch die unange-
nehmen zur Adria-Tour und zu den Fol-
gen inmitten der Corona-Pandemie.
„Ich habe einen Fehler gemacht mit
GETTY IMAGES/MARCO LUZZANI
der Adria-Tour und danach auch mit der
Geburtstagsfeier. Ich habe einen Riesen-
fehler gemacht, und da kann ich die Leute
natürlich auch verstehen“, sagte Zverev
nach der Pleite in New York über die Kri-
tik an seinem Verhalten. Er habe nieman-
den in Gefahr gebracht außer sich selbst
und sei mehrfach negativ auf das Corona-
virus getestet worden. „Aber klar war das
jetzt nicht das Schlaueste auf der Welt.“
Hatte er Anfang des Monats eine Presse-
konferenz noch abgebrochen, als die Fra-
gen zu jener umstrittenen Veranstaltung
in Südeuropa anfingen, blieb er dieses
Mal freundlich, offen und reflektiert. Man
habe sich an alle geltenden Regeln gehal-
ten, betonte Zverev wie zuletzt auch Or-
ganisator Novak Djokovic in einem Inter-
dann auch die EM, die nun im Sommer In Stuttgart, wo das erste Länderspiel view mit der „New York Times“. Er gab
Löws Aufgebot
2021 stattfinden soll. seit dem 19. November 2019 stattfindet, aber auch zu: „Mit 5000 Kindern einen
Wie angekündigt, verzichtet Löw in damals gab es ein 6:1 gegen Nordirland, Kids-Day zu machen oder vor Publikum
den kommenden zwei Partien auf die trifft sich die Mannschaft kommenden zu spielen, war vielleicht nicht das
Manuel Neuer, Joshua Kimmich, Serge Tor: Kevin Trapp (Eintracht Montag. Sie ist im „Waldhotel Deger- Schlaueste aller Zeiten. Aber es war halt
Gnabry und Leon Goretzka vom FC Frankfurt), Bernd Leno (FC Arse- loch“ untergebracht und damit erstmals ein guter Versuch, Tennis zurückzubrin-
Bayern sowie die Leipziger Marcel Hals- nal), Oliver Baumann (TSG wieder etwas außerhalb. In Zeiten von gen, damit die Leute auch wieder was
tenberg und Lukas Klostermann. Sie Hoffenheim) Abstandsregeln muss auch die Natio- zum Schauen haben. Es hat nicht so funk-
sollen sich nach dem Champions-Lea- Abwehr: Thilo Kehrer (Paris nalelf auf Distanz gehen. Ausgerechnet tioniert, wie es gedacht war.“
gue-Turnier in Lissabon erholen. Saint-Germain), Robin Gosens sie, die zuletzt großen Wert auf mehr Partys, Abklatschen, Zuschauer – am
Bevor Löw am Dienstag das Wort er- (Atalanta Bergamo), Matthias Fan-Nähe gesetzt hatte, nachdem sie Ende waren neben Djokovic und dessen
griff und etwa berichtete, dass ihn nie- Ginter (Borussia Mönchenglad- sich insbesondere in den Wochen nach Ehefrau noch weitere Spieler und Betreu-
mand gebeten habe, auf die Spieler aus bach), Jonathan Tah (Bayer dem Vorrunden-Aus bei der WM in er mit dem Coronavirus infiziert und die
München und Leipzig zu verzichten, Leverkusen), Nico Schulz (Borus- Russland 2018 den Vorwurf gefallen las- Kritik laut. Zverev gab sich reumütig und
sondern er das macht, weil er sich sei- sia Dortmund), Niklas Süle sen musste, in ihrem eigenen Kosmos kündigte eine Selbstisolation an. Kurz
ner Verantwortung gegenüber den Spie- (FC Bayern), Antonio Rüdiger zu leben und zu fremdeln. Das Hotel darauf tauchte ein Video von ihm beim
lern hinsichtlich der Belastung und Ge- (FC Chelsea), Robin Koch wird abgesperrt sein, der Zugang zum Feiern auf. Weil er sich danach nicht
sundheit bewusst sei, drückten sowohl (SC Freiburg) Training auf dem Gelände der Stuttgar- mehr äußerte und auch die Teilnahme an
Präsident Keller als auch Generalsekre- Mittelfeld/Angriff: Florian Neu- ter Kickers ist für Außenstehende un- einem Einladungsturnier in Berlin kurz-
haus (Borussia Mönchenglad-
tär ihre Freude darüber aus, dass nun tersagt. Das gesamte Team werde im fristig absagte, war der Ärger groß.
auch wieder Länderspiele stattfinden. bach), Julian Draxler (Paris Hotel leben, „keine Zahnpasta kaufen Wer am Montagabend die Partie gegen
Saint-Germain), Toni Kroos (Real
Curtius sagte, dass die „Spiele eine wirt- gehen, keine Besuche empfangen“, sag- Murray sah, konnte beobachten, wie Zve-
schaftliche Lebensversicherung“ für Madrid), Timo Werner (FC Chel- te DFB-Direktor Bierhoff. „Wir werden rev immer noch Schwierigkeiten mit sei-
den Verband darstellen würden und die sea), Julian Brandt (Borussia in einer Blase sein. Das wurde uns ja eh nem zweiten Aufschlag hatte. „Daran ha-
Möglichkeit schaffen, „hoffentlich gut Dortmund), Luca Waldschmidt schon ab und an vorgeworfen. Aber be ich die letzten sechs Monate gearbei-
durch die Krise zu kommen“. Bislang (SC Freiburg), Kai Havertz (Bay- jetzt ist es medizinisch notwendig.“ tet. Während des Spiels war es ganz okay,
habe man diese gut bewältigt. er Leverkusen), Leroy Sané (FC Wie bei den Bundesligaklubs ist es aber in den wichtigen Momenten war es
Wenn Bierhoff und Löw am Dienstag Bayern), Suat Serdar (Schalke auch beim Nationalteam vorerst unter- wieder weg“, meinte Zverev, seit Kurzem
sprachen, fiel ein Wort erstaunlich oft – 04), Ilkay Gündogan (Manches- sagt, Autogramm- oder Selfie-Wünsche mit dem spanischen Ex-Profi David Fer-
Belastung. Diesbezüglich betonten sie ter City), Emre Can (Borussia der Fans zu erfüllen. Jedes Mitglied aus rer als Trainer unterwegs,. Die Niederlage
unisono, dass darauf ein großes Haupt- Dortmund) dem „Team hinter dem Team“ muss gefiel ihm nicht – schließlich gibt es bis
augenmerk in den kommenden Mona- sich vor der Anreise auf Corona testen zum Start des Grand Slams am Montag
ten bei der Vorbereitung auf die EM lie- lassen, während der Zusammenkunft an gleicher Stelle keine weitere Chance
gen würde. Natürlich sei es wichtig, erfolgen weitere Tests. Für anreisende mehr, unter Wettkampfbedingungen in
dass man bei dem Turnier, das oberste fit sind. Im Hinblick auf die jeweils drei Medienvertreter gibt es nur digitalen Form zu kommen –, beunruhigte ihn aber
Priorität habe, eingespielt sei, um er- Länderspiele im Oktober und Novem- Kontakt – Pressekonferenzen und Spie- auch nicht. „Es ist das erste offizielle Tur-
folgreich zu sein, sagte Löw. Aber es sei ber kündigte Löw an, den Kader zu er- lerinterviews finden per Videoschalte nier nach sechs Monaten, da ist es nor-
eben genauso wichtig, darauf zu achten, weitern. Dies sei auch dem dichten Ter- statt. Zuschauer sind sowohl beim Trai- mal, dass nicht jeder direkt sein bestes
dass die Spieler bei der EM gesund und minkalender geschuldet. ning als auch beim Spiel nicht erlaubt. Tennis spielen kann“, sagte Zverev. DW
kaum jemand mit, zu sehr lag der Fokus zu groß, rebellierte zudem ihr Magen. Kraft hatte sich ihre Welt, so wie sie In Clermont/Florida fand Kraft
auf den Männern und vor allem: die Tri- 2004 vor dem Ironman Frankfurt muss- war, zerstört. „Was danach kam, war wie schließlich eine neue Heimat, war dort
athlon-Langdistanz, insbesondere das te sie eine Magenspiegelung machen in einem Horrorfilm“, sagte sie. Sie hat- mehr als ein Jahrzehnt lang „ein aktiver
Rennen auf Hawaii, hatte längst nicht lassen. In ihrem Kampf gegen den te mit diesem Risiko gespielt, hatte sich und angesehener Teil der Sportcommuni-
jene Aufmerksamkeit von heute. Und Druck wählte sie schließlich die völlig selbst und die Konkurrenz betrogen. ty“, wie „tri-mag“ berichtet. Als Sportle-
doch war der Druck für Kraft immens. falsche Waffe: Epo-Doping. Nur wenige Die Wucht der Konsequenzen und der rin, als Trainerin, als Mensch. „Nina wur-
„Ich stand im Jahr 2004 unter extre- Tage nach dem Hawaii-Sieg am 16. Ok- eigenen Einsicht jedoch erschlug sie. de in der Clermont-Gemeinde herzlich
mem Druck. Ich wollte den Ironman auf tober 2004 wurde Nina Kraft überführt, Die Kommentare auf ihrer Web-Seite willkommen geheißen und akzeptiert “,
Hawaii gewinnen. Das wollte ich mehr disqualifiziert, der Titel aberkannt. konnte sie kaum ertragen. „Es war sagt Kimberly Grogan, eine Freundin,
als alles andere, aber ich hatte das Ge- Sie hätte nun tun können, was so vie- schon ziemlich hart, was da geschrieben dem Online-Portal „triathlonmagazine“.
fühl, ausgerechnet dort nicht die glei- le überführte Betrüger machen: alles ab- wurde. Ich bin ja schließlich keine Mör- „Ihre Geschichte hatte so viele glänzende
chen Chancen zu bekommen wie ande- streiten. Oder Ausreden suchen. Aber derin“, sagte sie. Kraft fand schließlich Teile - sie gab so viel. Alle um sie herum
re. Ich hatte fast Verfolgungswahn“, er- das tat sie nicht. Kraft gestand. Gewiss, Ruhe bei Freunden in Neuseeland. liebten sie.“ Zuletzt war Kraft nach
zählte sie 2007 dem Triathlon-Magazin auch dies ist keine Heldentat, aber es 2006 gab sie ihr Comeback. Nicht Braunschweig zurückgekehrt. Sie soll an
auf die Frage, weshalb sie 2004 betrog. zeigt etwas von der Person Nina Kraft. laut, sondern leise, ohne öffentliche Depressionen gelitten haben. Gewiss ver-
Es sollte ihr erstes und einziges großes Sie war nicht kaltschnäuzig, nicht cool. Auftritte. Als wäre es ihr unangenehm. diente sie kein Mitleid als Spitzensportle-
Interview nach dem Skandal bleiben. Das unterscheidet sie von anderen Be- Kraft gewann zwischen 2007 und 2014 rin. Vielleicht auch keine zweite Chance
Krafts Ansprüche an sich selbst als Ath- trügern, auch wenn es die Tatsache an noch fünf Ironman-Rennen – fernab als Profi-Athletin. Aber sie verdiente eine
letin waren groß, ebenso die Selbst- sich nicht besser macht. Europas in den USA und Brasilien –, zweite Chance als Mensch. Nina Kraft,
zweifel. Wenn sie einen Tag nicht trai- Ihre Sperre von zwei Jahren wurde aber wirklich dazu gehörte sie nicht die neunmalige Ironman-Siegerin, starb
nieren konnte, plagte sie ein schlechtes von der Deutschen Triathlon-Union we- mehr. Sie hatte die Akzeptanz eines in Braunschweig am 16. August.
Gewissen. „Wenn du nicht trainierst“, gen eines Formfehlers auf ein Jahr ge- Großteils der Szene verloren.
glaubte sie, „bist du nicht gut genug.“ kürzt. „Es war für mich das Schlimmste, „Manchmal kam es mir vor, als woll- T Wer Suizidgedanken hat, sollte sich
Ihrem Spitznamen wurde sie nur teil- meinem Bruder und meinen Eltern da- ten sich die Athleten nicht mit mir un- an vertraute Menschen wenden. Oft
weise gerecht. Ninja, die Kämpferin, so von zu erzählen. Für sie ist eine Welt terhalten. Aus Angst, sie könnten dann hilft bereits das Sprechen dabei, die
nannten sie Freunde, wie tri-mag.de be- zusammengebrochen. Erst da habe ich des Dopings verdächtigt werden“, er- Gedanken zumindest vorübergehend
richtet. Die Rolle eines Spitzenathleten begriffen, was ich gemacht habe“, sagte zählte sie. „Ich konnte das spüren, und auszuräumen. Wer für weitere Hilfs-
aber überforderte sie. „Als Profisportler sie. „Ich habe mich in meiner Wohnung es hat mich verunsichert. Auf der ande- angebote offen ist oder sich um nahe-
darf man den Medien meistens gar nicht verbarrikadiert, nur geweint und immer ren Seite kamen aber auch viele Athle- stehende Personen sorgt, kann sich an
sagen, was wirklich in einem vorgeht. wieder versucht, meine Gefühle zu be- ten auf mich zu und freuten sich, dass die Telefonseelsorge wenden: Sie bietet
Man muss Schauspieler sein, ich war täuben.“ Niemand sei an sie herange- ich wieder da war.“ Hinzu kam ein schnelle Hilfe an und vermittelt Ärzte,
dieser Rolle nicht gewachsen“, sagte sie kommen. Ihre Eltern hatten in dieser „Schuldgefühl, das ich mir selbst aufer- Beratungsstellen oder Kliniken unter
später. Waren Druck und Anspannung Zeit „wirklich Angst um mich“. lege“, wie sie 2007 sagte. der Nummer 0800/111 01 11.
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
 UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

Wählen Sie Ihr passendes

Angebot + Geschenk.
Jetzt Leser werben und Ihr Wunsch-Geschenk sichern – oder gleich
WELT AM SONNTAG und DIE WELT selbst lesen und profitieren.

12 Monate 12 Monate
empfehlen + Geschenk lesen + Geschenk
Werben Sie einen neuen Leser für 12 Monate Lesen Sie selbst 12 Monate WELT AM SONNTAG
WELT AM SONNTAG und DIE WELT für zzt. 60,90 € mtl. und DIE WELT für zzt. 60,90 € mtl. und sichern Sie
und erhalten Sie ein Geschenk Ihrer Wahl sich ein Geschenk Ihrer Wahl

Wählen
Sie Ihre
Prämie

Apple iPad 10,2“ mit 32 GB in Spacegrau

7. Generation: IPS Technologie, Auflösung 2160 x 1620 Pixel, 8 MP Kamera,
1080p HD-Videoaufnahme, Touch ID, Maße ca. 17,4 x 7 x 25 cm

TCL 40ES560 Full HD Smart TV

40 Zoll, Pixel Plus HD-Bildoptimierung, Google Assistent, Android TV,
Bluetooth 5.0, Maße 90,5 x 57,5 x 18,6 cm, schwarz

SONORO ELITE Kompaktes Musiksystem

360° Klangbild, 3"-Breitband-Lautsprecher, DAB/DAB+/FM Digitalradio,
Leservorteile CD, Bluetooth, USB für Ladefunktion/Musikwiedergabe, AUX-In,
Diebstahlsicherung, Maße 21 x 14 x 25,7 cm
Täglich informiert
relevante Hintergründe, klare Analysen, starke Meinungen
Mehr Sonntagsgefühl
exklusive Interviews, tiefgründige Reportagen, kluge Unterhaltung
Frei Haus
kostenlose Lieferung direkt an die Haustür
MEINE WELT erleben
Vorteilsangebote, spannende Veranstaltungen und
exklusive Rabatte für treue Leser
Leser werben: 10165926 | Selbst lesen: 10165927

Gleich bestellen unter 0800/533 36 82

oder www.welt.de/angebote
DIE WELT/WELT AM SONNTAG erscheint im Verlag Axel Springer SE, Axel-Springer-Str. 65, 10888 Berlin, 0800/935 85 37. Vertreten durch den Vorstand,
Amtsgericht Charlottenburg, HRB 154517 B. Alle Informationen über Ihr gesetzliches Widerrufsrecht und die Widerrufsbelehrung finden Sie unter www.welt.de/widerruf.

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
20 GESELLSCHAFT
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020

NRW: Schulleiter
schicken einen
Brandbrief
Corona-Konzept des

I
Landes sei unrealistisch

n Nordrhein-Westfalen erheben
Schuldirektoren zwei Wochen nach
Schulbeginn schwere Vorwürfe ge-
gen die aktuelle Schulpolitik der Lan-
desregierung im Umgang mit der Coro-
na-Krise. Die Schulleitungsvereinigung
des Bundeslandes (SLV NRW) hat einen
offenen Brief direkt an Ministerpräsi-
dent Armin Laschet (CDU) geschickt,
wie zunächst der Nachrichtensender
SWR berichtete. Die SLV spricht darin
von einem „Feldversuch“ in den Schu-
len. Die Politik des Landes berücksichti-
ge die tatsächlichen Rahmenbedingun-
gen der Schulen nicht. Die SLV beklagt
in dem Schreiben, dass sich die oberste
Schulbehörde der eigenen Verantwort-
lichkeit entledige. Sie übergebe die ge-
samte Verantwortung an Gesundheits-
ämter, Schulträger und Schulleitungen.
Die Kritik der Schulleiter richtet sich
vor allem gegen die Kultusministerin
Yvonne Gebauer (FDP). Die Ministerin
hatte in einem offenen Brief zum Schul-
start am 11. August die Schutzmaßnah-
men für den Unterricht vorgestellt, die
angesichts gestiegener Infektionszah-
len vorgenommen wurden. Die Maß-
nahmen sind strikt. Schüler an weiter-
führenden Schulen müssen auch im Un-
terricht eine Maske tragen. Lehrkräfte
sollen regelmäßig stoßlüften. Im gesam-
ten Schulgebäude muss der Mindestab-
stand eingehalten werden.
Der Schulleiterverband spricht nun
von einer „Scheinbeteiligung“. Stoßlüf-
ten, Abstand und Maskenpflicht seien
nach Befragungen der Schulleiter aller
Schulformen im Alltag kaum erfüllbar.
Die baulichen Voraussetzungen seien
dafür an vielen Schulen nicht gegeben,
heißt es in dem Brandbrief.
Der Vorsitzende der Schulleitungs-
vereinigung, Harald Willert, sagte dem
DPA/BERND THISSEN

SWR: „Uns haben Mails von Schullei-

tern erreicht, die berichten, dass Fens-

In den Kitas droht KOLLEKTIVIERUNG

ter zugeschweißt seien oder Direktoren
vom Schulträger keine Griffe bekä-
men.“ Das Schulministerium verteidig-
te das Konzept. krö

statt INDIVIDUALISIERUNG
Ausschreitungen

K
nach Schüssen
auf Schwarzen
Thema Polizeigewalt

S
lässt die USA nicht los
önnen Eltern ihr Kleinkind „Wir sind weit davon entfernt zu sa- Seit zwölf Jahren misst die den-Württemberg (eins zu 6,9) und

Bertelsmann-Stiftung die Qualität deutscher

in Deutschland überall gu- gen, dass ein Kind in der Kita immer Mecklenburg-Vorpommern (eins zu
ten Gewissens in die Krippe besser aufgehoben ist als zu Hause“, 12,9) die größte Kluft.

Kitas. Ihr Fazit: Es hat sich zwar einiges

chüsse in den Rücken eines geben? Folgt man den Er- sagt Bildungsexpertin Stein dazu. Die Aber auch diese hat sich zwischen

gebessert. Aber die Ansprüche an hochwertige

Schwarzen bei einem Polizeiein- kenntnissen der Bertels- Studie zeige, dass die Gefahr einer un- den Bundesländern seit 2013 um rech-
satz im US-Bundesstaat Wiscon- mann-Stiftung, lautet die Antwort: zureichenden individuellen Förderung nerisch mehr als ein Kind verringert.

Bildung werden oft nicht erfüllt

sin haben Entsetzen und Protest ausge-
löst. In der Nacht zum Dienstag gab es
erneut Ausschreitungen und brennende
Autos in der Stadt Kenosha, wie auf
Fernsehbildern zu sehen war. Medien-
berichten zufolge standen auch einige
Gebäude zeitweise in Flammen. Sicher-
heitskräfte setzten Tränengas ein.
Auf einem im Internet verbreiteten
Video war zu sehen, wie der Mann zu
seinem Auto geht, während ein Polizist
ihm folgt und dabei auf den Rücken
zielt. Als der Mann die Fahrertür öffnet
und sich hineinbeugt, fallen mehrere
Schüsse. Der von der Familie des Man-
nes engagierte Anwalt sagte im Sender
CNN, dass im Auto die Kinder des Man-
nes im Alter von drei, fünf und acht Jah-
ren saßen. Der Mann, der nach Angaben
des Anwalts Jacob Blake heißt, kam auf
die Intensivstation.
Unklar blieb zunächst, was vor dem
auf Video aufgezeichneten Geschehen
passiert war. Die Polizei erklärte, die
Beamten seien wegen eines „häuslichen
Zwischenfalls“ gerufen worden. Der An-
walt Ben Crump sagte, Blake habe einen
Streit geschlichtet. Dann hätten die
Polizisten ihre Waffen auf ihn gerichtet.
Zunächst sei Blake von einer Elektro-
schockpistole getroffen worden. Als er
im Auto nach seinen Kindern habe se-
hen wollen, sei ihm mehrfach in den Rü-
cken geschossen worden. Auf dem Vi-
deo sind sieben Schüsse zu hören.
Die beteiligten Beamten wurden be-
urlaubt. Der demokratische Präsident-
schaftsbewerber Joe Biden forderte ei-
ne sofortige, umfassende und transpa-
rente Aufklärung. Aus dem Weißen
Haus hieß es, Justizminister William
Barr habe den Fall im Blick. Ende Mai
hatte der Tod des unbewaffneten Afro-
amerikaners George Floyd bei einem
Polizeieinsatz landesweite Massenpro-
teste gegen Rassismus und Polizeige-
walt ausgelöst. dpa
Kommt ganz darauf an. Seit 2008 er-
hebt die Stiftung in ihrem „Ländermo-
nitor Frühkindliche Bildung“ die Situa-
tion in den Kindertagesstätten der Re-
publik. Der Befund: Trotz des massiven
Ausbaus der Kita-Plätze und der Inves-
titionen in zusätzliches Personal hängt
die Kita-Qualität und damit die Bil-
dungschancen noch immer stark vom
Wohnort ab.
VON SABINE MENKENS
Die Personalschlüssel verbessern
sich zwar bundesweit langsam, aber
stetig. „Aber es reicht noch nicht für ei-
ne gute pädagogische Arbeit“, sagte
Bertelsmann-Bildungsexpertin Anette
Stein WELT. „Mit Blick auf den Bil-
dungsauftrag ist die Personalsituation
nach wie vor nicht kindgerecht.“
Das spiegelt auch die begleitende
Studie „Professionelles Handeln im
System“, die die Bertelsmann-Stiftung
bei der Fernuniversität Hagen in Auf-
trag gegeben hat. Die angespannte Per-
sonalsituation zwinge die Pädagogen
allzu oft dazu, den Bildungsauftrag ge-
genüber der Aufsichtspflicht hintanzu-
stellen, heißt es dort. Insgesamt habe
die unzureichende personelle Ausstat-
tung „erheblichen Einfluss auf die
stattfindenden Bildungsprozesse, auf
den Grad an Autonomieerleben der
Kinder und ihr Wohlbefinden“.
Statt individueller Förderung droht
die Kollektivierung: „Den pädagogisch
Tätigen gelingt es aufgrund personeller
Unterbesetzung nicht mehr, das einzelne
Kind und seine Bedürfnisse in den Blick
zu nehmen, sondern das pädagogische
Handeln richtet sich auf die ganze Grup-
pe oder auf ausgewählte Untergruppen“,
heißt es in der Studie. Vor dem Hinter-
grund, dass Kitas einen gesetzlichen Bil-
dungsauftrag zu erfüllen haben, seien
diese Befunde „hochbrisant“.
besteht, wenn das Personal nicht aus- Damals lag die größte Differenz zwi-
reiche. Eltern sollten sich deshalb ge- schen Bremen und Mecklenburg-Vor-
nau anschauen, in welche Einrichtung pommern. Dennoch hänge die Qualität
sie ihre Kinder geben wollen. „Wie ist frühkindlicher Bildung nach wie vor
das Setting vor Ort? Welche Menschen sehr vom Wohnort ab, kritisiert die
arbeiten dort? Wie agieren sie – auch Stiftung.
als Kita-Team? Das ist eine sehr emo- Betreuungsschlüssel in Kitas Ob das im vergangenen Jahr gestar-
tionale Entscheidung“, sagt Stein. „Wir tete „Gute-Kita-Gesetz“ von Familien-
sind noch lange nicht so weit, dass wir Betreuungsschlüssel in Krippen- und Kindergartengruppen ministerin Franziska Giffey (SPD) den
alle Kinder guten Gewissens in jede Schleswig-Holst. 3,7 8,0 6,0 12,9 Meckl.-Vorpomm. Durchbruch bringt, müsse man abwar-
Krippe schicken können. Wenn wir Hamburg 4,5 7,7 5,5 10,4 Brandenburg ten, sagt Bildungsexpertin Stein. „Ich
wirklich gute frühkindliche Bildung bin skeptisch, solange darin keine ein-
wollen, muss jedenfalls deutlich mehr Bremen 3,0 7,5 5,6 8,4 Berlin heitlichen Standards definiert sind.“
passieren.“ Niedersachsen 3,7 8,0 5,7 11,0 Sachsen-Anhalt Bertelsmann-Vorstand Jörg Dräger
Hinweise auf den Handlungsbedarf Nordrh.-Westf. 3,7 8,6 5,8 12,2 Sachsen plädierte angesichts der Daten dafür,
gibt der Ländermonitor durchaus. den Ausbau der frühkindlichen Bildung
Rheinl.-Pfalz 3,7 8,6 5,4 11,6 Thüringen
Nach Empfehlungen der Bertelsmann- nicht schleifen zu lassen. Dafür müss-
Stiftung sollten in Krippengruppen, in Saarland 3,9 9,6 3,8 9,6 Hessen ten alle politischen Ebenen zusammen-
denen Kleinkinder unter drei Jahren Baden-Württemb. 3,1 6,9 3,7 8,3 Bayern wirken und Kitas als Teil der öffentli-
betreut werden, rechnerisch drei Kin- chen Daseinsvorsorge ausreichend fi-
der auf eine Fachkraft kommen und in Quelle: Ländermonitor Frühkindliche Bildungssysteme 2020 nanzieren: „Auch wenn in den vergan-
Kindergartengruppen maximal 7,5. genen Jahren schon viel für die Kitas
Folgt man diesen Empfehlungen, war gemacht wurde: Es reicht noch nicht.
der Personalschlüssel am 1. März 2019 Gute pädagogische Arbeit für die
bundesweit für rund 1,7 Millionen Kita- Kleinsten geht nur mit zusätzlichen
Kinder nicht kindgerecht. Das ent- Älteren nicht mehr als 18, damit Stress pen.“ So sind beispielsweise in Bayern Mitteln und braucht auch die angemes-
spricht 74 Prozent aller Kita-Kinder, in und Lautstärke nicht überhandneh- 37 Prozent des Personals Assistenzkräf- sene und dauerhafte Finanzierungsbe-
Ostdeutschland 93 Prozent der Kinder, men. Laut Erhebung der Bertelsmann- te, in den ostdeutschen Ländern aber teiligung des Bundes.“
in Westdeutschland 69 Prozent. Stiftung sind derzeit allerdings bundes- nur zwei Prozent. Mecklenburg-Vor- Familienministerin Giffey äußerte
Im bundesweiten Durchschnitt kam weit gut 54 Prozent aller amtlich erfass- pommern hat zwar nach wie vor den sich verärgert. Die Kritik der Stiftung
in Krippengruppen rein rechnerisch ei- ten Kita-Gruppen zu groß. bundesweit schlechtesten Personal- könne so nicht stehen bleiben, kritisier-
ne Fachkraft auf 4,2 Kinder, in Kinder- Bildungsexpertin Stein nennt die schlüssel. Dafür sind hier aber 81 Pro- te sie. „Es ist nicht richtig, derart gra-
gartengruppen waren es 8,8 Kinder. Im- drei Faktoren Personalschlüssel, Grup- zent aller Gruppen kindgerecht klein – vierende Zweifel an einer kindgerech-
merhin: Im Vergleich zu 2013 ist dies ei- pengröße und Fachkräftequalifikation in Niedersachsen hingegen nur 23 Pro- ten Betreuung in den Kitas zu säen.“
ne Verbesserung. Damals lag in Krip- das „Eiserne Dreieck der Qualität“. zent. Die Erzieherinnen und Erzieher leiste-
pengruppen der Personalschlüssel Während man in der Vergangenheit Insgesamt hat es eine Annäherung ten jeden Tag hervorragende und kind-
noch bei eins zu 4,6 und in Kindergar- sehr stark auf den Personalschlüssel ge- zwischen den ost- und westdeutschen gerechte Arbeit. Das lasse sich nicht
tengruppen bei eins zu 9,6. Allerdings schaut habe, wolle die Stiftung jetzt Bundesländern gegeben. So war 2019 in nur am Betreuungsschlüssel festma-
ist die reale Personalsituation oft noch auch die beiden anderen Faktoren stär- Bremen (eins zu drei) eine Fachkraft im chen. Zudem würden schon jetzt zwei
deutlich angespannter, da Urlaubszei- ker in den Blick nehmen, um ein kom- Schnitt für drei Krippenkinder weniger Drittel der 5,5, Milliarden Euro aus dem
ten, Büroarbeit oder Fortbildung hier plexeres Bild zu bekommen. verantwortlich als in Mecklenburg-Vor- „Gute-Kita-Gesetz“ in Qualitätsverbes-
noch nicht eingerechnet sind. „Dabei wird auch deutlich: Im Osten pommern (eins zu sechs). 2013 lag die serungen investiert. Die Gelder sollten
Auch die Gruppengröße entspricht in ist nicht alles schlecht“, sagt Stein. „Die größte bundesweite Differenz noch bei zudem über 2022 hinaus weiter fließen,
vielen Kitas nicht den wissenschaftli- östlichen Bundesländer hinken zwar in rechnerisch 3,5 Kindern im Vergleich kündigte Giffey an. „Der Bund gewährt
chen Empfehlungen. Eigentlich sollten Sachen Personalschlüssel hinterher. Sie von Bremen und Sachsen-Anhalt. Mit in noch nie dagewesenem Ausmaß fi-
Gruppen für jüngere Kinder nicht mehr haben aber das deutlich qualifiziertere Blick auf die älteren Kinder in Kinder- nanzielle Unterstützung für diese na-
als zwölf Kinder umfassen, die für die Personal und meist auch kleinere Grup- gartengruppen zeigt sich zwischen Ba- tionale Zukunftsaufgabe.“

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung

DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
A
Die Corona-Seuche ist nicht sozial: Sie schlägt brutal zu, wo viele Menschen aufeinander leben. Reiche in Villen haben weniger Probleme,
weshalb ihre Wohnlagen in der Provinz die Goldgruben der kommenden Jahre werden
benteuer sind erstrebenswert,
sagte einmal Aristoteles so
schön, aber er war auch so
klug, nicht danach zu han-
deln: Als er 323 v. Chr. we-
gen seiner Verbindungen zu den Make-
doniern in Athen politisch ins Abseits
geriet, verzichtete er auf Wagnisse und
siedelte nach Euboia ins Haus seiner
Mutter um. So ähnlich halte ich es auch,
denn ich bin weitab aller Gefahren:
Vorgestern sah ein Kollege, dass einem
alten Mann in Berlin das Motorrad an-
gezündet wurde. Ein Bekannter war in
Tempelhof unterwegs und zeigte, wie
das Viertel zur Rattenzucht wird. Ge-
stern früh wurde ein weiterer Berliner
Bekannter in den öffentlichen Ver-
kehrsmitteln von Maskenverweigerern
angegriffen. Bei mir kommen nur ab
und zu über das Netz Gewaltfantasien
der Grünen Jugend durch, von denen
sich die Partei nicht distanzieren will.
Der Müllmann erscheint wie jeden Tag
pünktlich um 9.40 Uhr. Und drüben auf
der anderen Seite der Mangfall steht
seit Wochen eine alte herausgeputzte
E-Klasse W 124 im Freien und wartet
geduldig auf einen Käufer.
VON DON ALPHONSO
Ob der Liebhaber des BRD-Autos in
diesen Zeiten wohl kommen mag? Der
Sommer hat seinen Höhepunkt über-
schritten, das kurze, süße Leben neigt
sich schnell dem Ende entgegen, und
die generellen Nachrichten ermun-
tern nicht gerade zur sorglosen Ver-
schwendung. Man sagt den Karneval
in sechs Monaten schon einmal vor-
sorglich ab. Kurzarbeitergeld soll es
bis mindestens März kommenden Jah-
res geben. Ein normaler Flugbetrieb
nach Amerika wie vor dem Seuchen-
ausbruch wird erst 2024 erwartet, und
Sozialdemokraten freuen sich auf eine
dauerhafte, unendliche Schuldenuni-
on, die die Deutschen bezahlen wer-
den. Manche stehen 14 Stunden im
Stau vor den Kontrollen am Karawan-
kentunnel, weil Corona das stachlige
Haupt auf dem Balkan erhebt. Vom er-
hofften Impfstoff hört man nicht
mehr viel, und die Corona-App der
Deutschen war wohl auch kein voller
Erfolg. Man wird nicht ganz um die
Erkenntnis herumkommen, dass uns
alle das Thema noch deutlich länger
beschäftigen wird, als uns lieb sein
kann. Drunten am See spürt man in
der Schlange beim Strandkiosk und
seinen Schildern den Ingrimm der
Leute, denen ein sorgloser Sommer
verwehrt wurde, und der Herbst wird
auch nicht besser.
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
Große VILLEN retten Leben
Da freut man sich doch über gute
Nachrichten, und sollten Sie, liebe Le-
ser, zufällig eine Villa haben, ein weit-
läufiges Landgut vor der Stadt, einen
Palazzo oder wenigstens ein einzelnes
Haus mit Garten, dann habe ich Positi-
ves zu vermelden: Offensichtlich ret-
ten größere Immobilien das Leben. Das
leite ich zumindest aus den neuesten
Seuchenfällen bei uns im millionärsge-
sättigten Landkreis Miesbach rund um
den schönen Tegernsee ab. Wie Sie
vielleicht wissen, war Miesbach im
März wegen der damaligen Skifahrer-
seuche schwerstbetroffen: Viele junge
Leute brachten die Krankheit aus
Österreich und Italien mit. Dann kam
ein außerordentlich strenger Lock-
down, und seitdem haben wir die Lage
im Griff – mit Ausnahme von schweren
Ausbrüchen an klar begrenzten Orten.
Die sind bei uns eher atypisch und
nicht ganz auf dem hier sonst üblichen
Sozialniveau: Betroffen sind eine Pfle-
geeinrichtung, eine Asylbewerberun-
terkunft und die Arbeiterwohnungen
eines nicht genannten Holzkirchener
Betriebs – Gerüchten zufolge soll es
aber auch dort eher beengt wie in einer
Münchner WG zugehen. Gradraus
könnte man also sagen, dass die Krank-
heit hier besonders klar und mit weit-
reichenden Folgen auftritt, wo viele
Menschen eher eng zusammenwoh-
nen. Ich sage „eher eng“, weil die Anla-
ge in Otterfing nun wirklich nicht be-
sonders klein ist; ich denke, es gäbe
demnächst durchaus Studienanfänger
in München, die über so viel Platz froh
wären. Aber selbstverständlich ist das
nicht mit den üppigen Wohnlagen de-
rer vergleichbar, die man ansonsten
mit dem Tegernsee in Verbindung
bringt, und so kann man, denke ich, sa-
gen: Ab 60 Quadratmeter Auslauf pro
Person ist man wohl ziemlich sicher,
wohingegen die wahren Ansteckungs-
orte jetzt nicht zwingend als Treff-
punkt der besseren Kreise bekannt
sind. Und ich darf vom Tegernsee be-
richten, dass den Reichen und Alten
solche Zusammenhänge zwischen Ar-
mut, Not und Seuche schon länger be-
kannt sind. Womit wir uns langsam der
Frage annähern, was das in Sachen
Reichtum und Vermögen bedeutet.
Manche Kollegen bei Medien, die
sich eher an mietende Schichten rich-
ten, freuten sich schon im März, dass es
einen herben Absturz bei den Immobi-
lienpreisen geben würde, der Leuten
wie mir ihr vorlautes Eigentümermaul
dauerhaft stopfen würde. Ich kann Ih-
nen, weil ich die entsprechenden Besit-
zerkreise kenne, gut erklären, warum
das vorerst nicht passieren wird. Nor-
GESELLSCHAFT 21
DON ALPHONSO (10)
malerweise gehen ältere Reiche früher die Städte nicht zum alten Glanz zu- vier Jahre so weitergeht, werden sich tern zurück in die Altstadt in das Haus
oder später in Heime für Leute, die es rückfinden. Egal, ob Berliner Drogen- viele die Frage stellen, ob nicht mehr meiner Vorfahren zog, galt ich als Exot,
sich leisten können, und geben ihre viel händler, der auf den Australier wartet, Wohnraum im Grünen das ultimative so rot wie meine Tischdecken, der sich
zu großen Villen ab – sei es, dass die Er- oder Personal im Luxusgeschäft an Sozialprestige verspricht. in fragwürdige Bezirke wagt – 10, 20
ben sie verkaufen oder die Gebäude der Münchner Maximilianstraße, das Die Nähe zu einer geschlossenen Jahre später galten Stuck und Dielen im
teuer vermietet werden. Das war lange plötzlich wieder höchst freundlich Volksbühne ist kein Privileg. Die Nähe Denkmalschutzbau als ebenso erstre-
Zeit auch gewünscht; schockweise er- wird, wenn Kundinnen nicht Arabisch zu einem Badesee, an den andere durch benswert wie unbezahlbar. Ich bin dann
schienen Beiträge, denen zufolge doch oder Russisch sprechen: Städte brau- den Stau fahren müssen, ist ein Privileg, vor zwölf Jahren an den damals weitge-
einsame, alte Millionärinnen die Zei- chen den Austausch und die interna- das bleiben wird. Und warum sollte man hend vergessenen Tegernsee gezogen,
chen der Zeit erkennen, ins Heim gehen tionalen Beziehungen, um mit ihren in der Stadt neben einem potenziellen und die Autostellplätze gab es für knall-
und ihre Bestlage ideal den Bedürftigen Hotels, Cafés, Theatern, Vergnü- Seuchenherd mieten, wenn man auf grün Eingestellte wie mich kostenlos
überlassen sollten, etwa Flüchtlingen gungsstätten und Angeboten zu über- dem Land für das gleiche Geld soziale dazu – heute wird die Straße runter ge-
aus den elenden Bürgerkriegsregionen leben. Das große Sterben steht da erst Distanz in Form eines Gartens be- baut, und der Tiefgaragenstellplatz
Mali, Syrien oder Rigaer Straße. Und noch bevor, und erst dann wird auch kommt, und sich aussuchen kann, wen allein kostet 32.000 Euro plus Makler
klimagünstiger soll es auch sein, vor die Mehrheit begreifen, dass all die man hereinlässt? Und im absolut plus Notar plus Grunderwerbsteuer.
allem, wenn man die Villen abreißt und progressiven Viertel im Zentrum am schlimmsten Fall ist Quarantäne in der Für viele wäre schon das Aufstellen
sozialgerechte Standardwohnlöcher Tropf des internationalen Kapitals Hängematte unter dem eigenen Kirsch- eines Zeltes neben den S-Klassen ande-
hinter die Dämmung rigipst. hingen. Und sich eventuell fragen, ob baum auch angenehmer als Quarantäne rer Leute zu teuer. Nicht jeder kann an
Ich darf an dieser Stelle berichten, sich das Leben im engen Massenquar- hinter Bauzäunen mit Sicherheitsdienst. den Tegernsee, man kann auch auswei-
dass gerade jeder Alte, der sich irgend- tier mit seiner hohen Ansteckungsge- Nachdem das hier das Jahr 2020 und chen. Irgendwann, weiter draußen,
wie dagegen wehren kann, es auch nach fahr noch lohnt, während draußen die das Jahr 1 von Saskia Esken ist, muss wird es schon billiger, aber die Corona-
Kräften tut: Zu viel Schlimmes hat man Schönheit des Landlebens lockt. natürlich auch die Frage gestellt wer- Krise und die Gefahren im Wohnraum-
aus Pflegeeinrichtungen gehört, und Nachdem viele junge Journalisten den, ob diese Verschiebung sozial ge- mangel sind letztlich nur noch die
niemand hat Lust, sich in einer zweiten über Lebensumstände verfügen, gegen recht sein kann. Die Antwort ist klar: Preissteigerungskirschen auf der Im-
Welle monatelang wegsperren zu las- die unsere Asylbewerberunterkunft in Nein. Selbstverständlich nicht. Es wird mobilienboomtorte. Ich muss hier
sen, wenn er im Zweifelsfall in seiner Otterfing nicht gänzlich ohne Luxus welche geben, die sich weitaus mehr nicht mehr zum Kauf weiter draußen
Villa einfach den Essenslieferdienst an- ist, wird es sicher noch eine Weile dau- Raum unter den Nagel reißen, als nötig raten. Insgeheim suchen ohnehin
rufen kann. Wer nicht absolut unbe- ern, bis in den breiten Medien die Er- ist, und viele kleine Sozialschadenver- schon viele, weil sie ahnen: Der Wandel
dingt zwingend in ein Heim wechseln kenntnis aufscheint, was einen an ursacher, die sagen, aber es sei doch ist schon da, und das Homeoffice unter
muss, tut es momentan nicht. Auch Wohnfläche rettet und was an Zusam- nur ein kleines Zimmer mehr, das sie Bäumen ist schöner als die Pendelei im
nicht morgen. Oder nächstes Frühjahr. menpferchung ungut ist: Die Jugend zusätzlich haben wollen. Das mag Bus neben gewaltbereiten Schlägern.
Denn niemand, der noch alle Sinne bei- gibt nicht gern zu, dass sie sich ange- durchaus sein, aber wenn eine Million Andererseits sehe ich gerade nieman-
sammen hat, will in einer Anstalt enden, sichts unabsehbarer Katastrophen ge- Landflüchtlinge ein Zimmer mehr neh- den, der sich gerade von Häusern
aus der er nicht mehr lebend heraus- täuscht hat. Der Umstand, dass sie men, das in etwa so groß wie der trennt: In Erbfällen wird gemeinhin
kommt. Deshalb steigen hier die Preise eher nicht zu den Profiteuren der ver- Wohnraum eines Städters ist, muss je- das Haus von dem behalten, der die an-
für private Pflegerinnen. Und viele Häu- änderten Trends gehören wird, tut ein mand zwangsweise auf der Strecke deren auszahlen kann. Für die näch-
ser, die in den 60er- und 70er-Jahren Übriges, um die schmerzhafte Erkennt- bleiben – es geht mathematisch gar sten paar Jahre wird dann die Villa Le-
mit Lebensleistung aufgebaut wurden, nis zu verlangsamen. Die Hoffnung auf nicht anders, selbst wenn der Zug auf ben retten, und was danach kommt …
bleiben vorerst in Besitzerhand. Für je- Besserung stirbt zuletzt, und man das Land mit Sicherheit in ökosoziale ich habe auch keine Ahnung. Vielleicht
des 25-Quadratmeter-Zimmer im Heim, schreibt nur ungern über das, was un- Argumente eingekleidet wird. Das ist doch die Weltrevolution, und wir alle
das unbelegt bleibt, ist da draußen bei erreichbar bleiben wird. wie mit den Windrädern, der eine hat landen wegen des Lesens der falschen
uns irgendwo ein Haus mit bis zu 400 Wenn es doch einmal kommt, wer- das Monster vor der Nase, und der an- Zeitung im Lager?
Quadratmetern, dessen Herrscher erst den es wütende Artikel gegen Erben dere kann sein Handy aufladen, um da- Aber selbst dann kann einem das gu-
einmal alles so lässt, wie es ist. und Vermieter sein. Und Aufforderun- nach die Ungerechtigkeit zu beklagen, te Leben, das man schon hatte, keiner
Und wissn‘S wos? Rechd homs, de gen, doch etwas freiwillig jenen zu ge- wenn die „FAZ“ das Wort Ökodiktatur mehr nehmen. Das ist auch so eine Sa-
Oidn! Warum sollte jemand mit 85 die ben, denen es nicht so gut ginge. Bei beim Interview mit einer grünennahen che, die ich von den genussfreudigen,
letzten Jahre seines Lebens drangeben Black Lives Matter fordern manche in- Aktivistin benutzt. knallschwarzen Alten hier am Tegern-
und hinter Heimtüren verschwinden, zwischen die Häuser der Weißen; da er- Es wird sicher nicht überall so häss- see trotz meiner sozialökologischen
nur weil Jüngere, die noch viel Leben vor scheint es nur konsequent, wenn die lich wie in den Innenstädten der 50er- Adern gelernt habe. Die haben es nicht
sich haben, einen Anspruch auf mehr Soja-Latte-Trinker demnächst die An- Jahre, als alle, die konnten, aus dem nötig, ihre Erkenntnisse für Geld in
Wohnraum im sozialistischen Nichts der wesen der sie unterdrückenden Bier- Altbau in die modernen Blocks zogen Zeitungen zu schreiben, die sind ein-
grünen Presse erfinden lassen? Bis die trinker fordern. und die historischen Häuser jenen Ar- fach so. Und wenn sie ihre E-Klasse
Seuche besiegt ist, wird sich daran nichts Aber Sie und ich, wir kennen die an- men und Migranten überließen – die W124 doch an einen Münchner verkau-
ändern, und daher wird auch weniger dere Seite, und wir wissen auch, dass es ihre umweltbewusste Enkelgeneration fen, steht daneben noch ein alter 5er-
Wohnfläche frei – also sinken auch die bei Immobilien Zyklen hinein in die dann wieder mühsam vertrieb und BMW, den sie – wie die Villa – behalten.
Preise nicht. Auf der anderen Seite ha- Stadt und dann wieder hinaus auf das weggentrifizierte. Manche Mütter wer- Sie haben die richtige Entscheidung ge-
ben wir dagegen dauerhaft niedrige Zin- Land seit Langem gibt. Ich glaube den ihre Kinder frei laufen lassen, an- troffen. Wie andere die existenzielle
sen, dank einer unheilvollen Kombinati- nicht, dass es in den guten, teuren Zen- dere werden ihnen sagen, dass sie bitte Krise lösen, ist nicht ihr Problem. Und
on aus Corona-Krise, selbst verschulde- trallagen der Maxvorstadt und der nicht in die problematisch aufgesiedel- falls hier manche in meinen Worten
ter Euro-Krise und einem Mangel an Isarvorstadt zum Exodus kommt: Dort ten Straßen gehen sollen: Mit etwas einen Mangel an Empathie erkennen:
sinnvollen Anlagemöglichkeiten. Und werden immer welche sein wollen, im Mühe könnte man das als soziale Mi- Dieser Beitrag entstand mit dem hem-
obendrein eine Stadtbevölkerung, die schlimmsten Fall werden einfach grö- schung verkaufen, die durch das Weg- mungslosen Verzehr von zwei Kilo
noch eine Weile brauchen wird, bis sie ßere Wohnungen gemietet. Auch in ziehen auf das Land gefördert wird. Zwetschgen aus dem Garten der Frau
das volle Ausmaß der Krise begreift. den schlechteren Vierteln wird es viele Aber insgesamt … M. Insofern ist dem Autor durchaus be-
Solange der Flugverkehr nicht auf geben, die mangels Alternativen blei- Schauen Sie, als ich in den späten kannt, wie schlecht man sich in diesem
dem üblichen Niveau ist, werden auch ben müssen. Aber wenn das alles noch 80er-Jahren vom Westviertel meiner El- Herbst fühlen kann.
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
 UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

W ISSE N
D I E W E LT MI T T W O C H, 2 6. A U G U S T 2 0 2 0 S EI T E 2 2

E I N E MI N U T E P H Y SI K

D ie C14- U hr
w ird ne u
gestellt
N O R B E RT L O S S A U

W
e n n Ar c h ä ol o g e n d a s Al-
t er ei n e s a nt hr o p ol o gi-
s c h e n F u n d st ü c k s b e-
sti m m e n, n ut z e n si e d a z u m ei st di e
R a di o k ar b o n m et h o d e. Si e b a si ert
d ar a uf, d a s s ei n kl ei n er T eil d er i n
d er Er d at m o s p h är e v or h a n d e n e n
K o hl e n st off at o m e r a di o a kti v si n d.
A uf ei n s ol c h e s C1 4- At o m k o m mt
r u n d ei n e Billi o n st a bil er C1 2- At o-
m e, di e a u c h n a c h J a hrt a u s e n d e n
ni c ht z erf all e n. S ol a n g e ei n Or g a ni-

D P A /J O H N L O C H E R
s m u s l e bt, ni m mt er st ä n di g n e u e n
K o hl e n st off a uf, s o d a s s si c h i n s ei-
n e m K ör p er d a s gl ei c h e K o n z e ntr a-
ti o n s v er h ält ni s v o n C1 4 z u C1 2 ei n-
st ellt, wi e i n d er At m o s p h är e. N a c h H it ze a uf de r N o r d h al b k u gel: S o g a r i m f ü r sei ne h o he n Te m pe r at u re n be r ü h mte n De at h V alle y i n K alif o r nie n w u r de ei n Re k o r d a uf gestellt
s ei n e m T o d fi n d et k ei n St off w e c h s el

m e hr st att. Wä hr e n d di e C1 2- At o m e
st a bil bl ei b e n, z erf all e n di e C1 4- At o-
m e g e m ä ß i hr er H al b w ert s z eit v o n
5 7 3 0 J a hr e n. Mit e m pfi n dli c h e n
M e s s a p p ar at ur e n l ä s st si c h a uf d a s
Alt er ei n e s K n o c h e n s o d er H ol z-
st ü c k s s c hli e ß e n. D a s Pr o bl e m i st,
d a s s di e C1 4- K o n z e ntr ati o n i n d er
Er d at m o s p h är e ü b er di e J a hrt a u s e n-
d e hi n w e g k ei n e sf all s k o n st a nt w ar.
D e s h al b m ü s s e n di e F or s c h er di e
v o n i h n e n g e n ut zt e R a di o k ar b o n u hr
ei c h e n – u n d z w ar mit O bj e kt e n, d e-
r e n Alt er ü b er ei n e a n d er e M et h o d e
pr ä zi s e b e sti m mt w er d e n k a n n. I n-
fr a g e k o m m e n z u m B ei s pi el B ä u m e,
d er e n Alt er si c h ü b er di e Z a hl d er
Ri n g e i m St a m m u n a b h ä n gi g v o n
d er C1 4- M et h o d e b e sti m m e n l ä s st.
I n r e g el m ä ßi g e n A b st ä n d e n wir d di e
S
eit J a hr z e h nt e n w ar n e n Kli-
m af ors c h er v or ei n er gl o b a-
le n Er w är m u n g. D o c h d a b ei
b efi n d e n si e si c h i n ei n e m
K o m m u ni k ati o ns dil e m m a:
D i e War n u n g l ässt si c h wiss e ns c h aftli c h
e rst si c h er b e w eis e n, w e n n si e b er eits
e i n g etr et e n ist. Ei n e n s ol c h e n B e w eis h a-
b e n vi el e M e ns c h e n g er a d e h a ut n a h er-
le bt: Di e v er g a n g e n e n W o c h e n h a b e n g e-
z ei gt, i n w el c h e Ri c ht u n g si c h d as E x p eri-
m e nt, d as di e M e ns c h h eit mit d er Er d e
b e g o n n e n h at, k ü nfti g e nt wi c k el n wir d.
D i e e xtr e m e n Te m p er at ur e n i n J uli u n d
A u g ust w ar e n ei n e wiss e ns c h aftli c h e Of-
fe n b ar u n g.
V O N A X E L B O J A N O W S KI
d et e B er n d ur c hs c h nittli c h n e u n Hit z et a- d i e gl o b al e Er w är m u n g a uf m ö gli c hst 1, 5
g e pr o J a hr. G r a d g e g e n ü b er d e m 1 9. J a hr h u n d ert b e-
A u c h di e N ä c ht e h a b e n si c h v er ä n d ert. Gl o b al e D u r c h s c h ni t t s t e m p e r a t u r i n B o d e n n ä h e g r e n z e n z u w oll e n. Mitt el d er Wa hl: di e
In D e uts c hl a n d w ar e n „ Tr o p e n n ä c ht e “, i n E i n d ä m m u n g d es Tr ei b h a us g as a usst o ß es.
A b w ei c h u n g e n z u m Mi t t el w er t – , i n Gr a d C el si u s
d e n e n es ni c ht k ü hl er wir d als 2 0 Gr a d, G e m ei nt w ar e n mit d e n Li mits z w ar
b is i n di e N e u n zi g erj a hr e s elt e n. I n H es- , la n gj ä hri g e D ur c hs c h nittst e m p er at ur e n,
se n et w a g a b es z wis c h e n 1 9 61 u n d 1 9 9 0 , e i n h er a usr a g e n d es J a hr w ür d e als o n o c h
n ur u n g ef ä hr all e f ü nf J a hr e ei n e Tr o p e n- , n i c ht z u ei n e m R ei ß e n d er P aris er Zi el e
n a c ht. S eit B e gi n n d es 21. J a hr h u n d erts , fü hr e n. D o c h d a si c h di e Hit z es o m m er
a b er z ä hlt e Fr a n kf urt a m M ai n, w o di c ht e , m e hr e n, si n d E x p ert e n al ar mi ert: S eit
B e b a u u n g ei n e A b k ü hl u n g d er St a dt z u- , d e n Si e b zi g erj a hr e n ist di e gl o b al e Te m-
sät zli c h v er z ö g ert, i n ei ni g e n J a hr e n m e h- – , p er at ur u m d ur c hs c h nittli c h 0,1 Gr a d all e
rer e Tr o p e n n ä c ht e, 2 015 g ar a c ht v o n i h- – ,
fü nf J a hr e g esti e g e n, u n d di e C O 2 - M e n g e
n e n. Wi e n m el d et e i n d e n v er g a n g e n e n in d er L uft h at si c h s eit h er st eti g u m 2 5
*
Ja hr e n m e hrf a c h ei n e z w eist elli g e Z a hl P r o z e nt er h ö ht.
* B e gi n n d er M e s s u n g e n; Q u ell e: N O A A
v o n Tr o p e n n ä c h- In d es: D er Gl ei c hs c hritt v o n Te m p er a-
te n. tur u n d Tr ei b h a us g as ist k ei n wiss e n-
V e r ä n d e r u n g d e r J a h r e s d u r c h s c h ni t t s t e m p e r a t u r i n E u r o p a sc h aftli c h er B e w eis, t h e or etis c h k ö n nt e n
a u c h a n d er e Fa kt or e n di e Er w är m u n g

R a di o k ar b o n u hr n e u j u sti ert. N a c h
si e b e n J a hr e n n u n er n e ut. Ei n F or-
s c h ert e a m d er Q u e e n’ s U ni v er sit y i n
B elf a st h at 1 5. 0 0 0 Pr o b e n d ati ert,
di e bi s z u 6 0. 0 0 0 J a hr e n z ur ü c kr ei-
H ei ß er
bi s , i n Gr a d C el si u s pr o D e k a d e
D i e Vers u c hs a n or d n u n g b est e ht s eit – ,
a us g el öst h a b e n. Bl ei bt als o di e Fr a g e, o b
d er I n d ustri alisi er u n g: A us Fa bri- , – , w ir kli c h di e m e ns c h e n g e m a c ht e n Tr ei b-
k e n, Kr aft w er k e n, A ut os u n d a n- , – , h a us g as e d a hi nt erst e c k e n.
d er e n m e ns c h e n g e m a c ht e n , – , Z a hlr ei c h e St u di e n er kl är e n, d e n N a c h-
A nl a g e n str ö m e n Tr ei b h a us- , – , w eis er br a c ht z u h a b e n. U m z u u nt ers u-

c h e n, wi e d a s Fa c hj o ur n al „ R a di o-
c ar b o n “ b eri c ht et. Di e R a di o k ar b o n-
u hr i st j et zt pr ä zi s er al s j e z u v or.
A u c h D at e n d er J a hrri n g- C hr o n ol o-
gi e d er U ni v er sit ät H o h e n h ei m w a-
r e n d a b ei. L a ut P al ä o b ot a ni k er Mi-
c h a el Fri e dri c h r ei c ht d er K al e n d er
bi s z ur l et zt e n Ei s z eit z ur ü c k. H at
m a n d a mit di e C-1 4- U hr k ali bri ert,
s o k a n n di e s e w elt w eit d a s Alt er v o n
Pr o b e n g e n a u er b e sti m m e n.
S t u di e ü b e r
g as e i n di e L uft, d er e n p h y-
si k alis c h e Wir k u n g s eit
d e m 1 9. J a hr h u n d ert b e-
k a n nt ist – di e G as e h al-
te n Wär m estr a hl u n g d a-
v o n a b, i n d e n Weltr a u m
z u e nt k o m m e n.
D o c h d as Kli m a ist
k o m pl e x, Ta us e n d e We c h-
sel wir k u n g e n b esti m m e n
d i e Te m p er at ur. M a n c h e
W ol k e n u n d L uftt eil c h e n
z u m B eis pi el wir k e n d er Er-
w är m u n g e nt g e g e n,
d a m pf hi n g e g e n v erst är kt si e. Di e
S c h ät z u n g e n d er Kli m af ors c h u n g
B E W E IS
, – , c h e n, o b d er M e ns c h gr o ßt eils hi nt er Kli-
, – , m a v er ä n d er u n g e n st e ht, n ut z e n F ors c h er
, – , d e n Ver gl ei c h v o n C o m p ut ersi m ul ati o-
, – , n e n: I m erst e n A bl a uf l ass e n si e d as Kli m a
, – , a bl a uf e n, o h n e d e n Eff e kt d es m e ns c h e n-
> , g e m a c ht e n C O 2 hi n z u z uf ü g e n, i m z w ei-
W ar n u n g e n v or d e n F ol g e n d e s te n si m uli er e n di e M o d ell e d as Kli m a mit
d e m C O 2 . Di e Er g e b niss e w ar e n ei n d e u-
K li m a w a n d el s m a n g el t e s o f t a n ti g: Di e Hit z e w ell e 2 01 8 h ätt e mit a n Si-
c h er h eit gr e n z e n d er Wa hrs c h ei nli c h k eit
h a n d f e s t e n B el e g e n. I n d e n n i c ht o h n e d e n er z e u gt e n Tr ei b h a us ef-
fe kt e ntst e h e n k ö n n e n, b eri c ht e n F or-
v er g a n g e n e n W o c h e n w ar k m
sc h er u m M art h a V o g el v o n d er E T H Z ü-
Wass er- ri c h. Gl ei c h es g elt e f ür di e R e k or dt e m p e-
d a s a n d er s: Di e N a t ur
li e f er t e b e kl e m m e n d e
rat ur e n v o n 2 01 4, 2 015 u n d 2 01 6, erl ä ut er n
K li m at ol o g e n i n d e n „G e o p h ysi c al R e-

C o vi d-1 9- ü b er di e z u er w art e n d e Er w är m u n g g e-
h e n w e g e n di es er vi el e n v ers c hi e d e n e n T ats a c h e n
se ar c h L ett ers “. A u c h di e e xtr e m e Wär-
m e w ell e, di e i n d er erst e n J a hr es h älft e

S y m pt o m e
F a kt or e n a u c h w eit a us ei n a n d er. Ei n z el n e ü b er Si biri e n w a b ert e, w är e a uf gr u n d d er
W ett er er ei g niss e l ass e n si c h b eis pi els- N a c h d e m es Q u ell e: E E A
m e ns c h e n g e m a c ht e n Tr ei b h a us g as e i n
w eis e n ur s c h w er a uf d e n Kli m a w a n d el z wis c h e n 1 9 71 u n d 2 0 0 0 d ur c hs c h nittli c h d er L uft 6 0 0- m al w a hrs c h ei nli c h er g e-

E
i n e St u di e d es R o b ert- K o c h-
I nstit uts ( R KI) b est äti gt Er-
k e n nt niss e, d ass C or o n a vir us-
I nf e kti o n e n f ast i m m er mit Kr a n k-
h eits a n z ei c h e n ei n h er g e h e n. B ei
ei n er U nt ers u c h u n g v o n 215 3 Er w a c h-
s e n e n E n d e J u ni bis A nf a n g J uli i m
o b er b a y eris c h e n B a d F eil n b a c h b ei
R os e n h ei m g a b e n 8 5, 5 Pr o z e nt d er
P ers o n e n mit A nti k ör p er n a n, si e h ät-
t e n s eit F e br u ar S y m pt o m e g e h a bt.
D a z u z ä hlt e n Fi e b er, At e m n ot,
S c h n u pf e n, H ust e n, K ur z at mi g k eit,
L u n g e n e nt z ü n d u n g, S c h m er z e n b ei m
At m e n, H alss c h m er z e n, G er u c hs-
u n d G es c h m a c ksst ör u n g e n.
I ns g es a mt s e c hs Pr o z e nt d er Ei n-
w o h n er h att e n p ositi v e A nti k ör p er-
N a c h w eis e g e g e n S ars- C o V- 2 u n d
d e m n a c h di e I nf e kti o n d ur c h g e-
m a c ht. Es w ur d e n u n g ef ä hr gl ei c h
h ä ufi g A nti k ör p er b ei d e n Fr a u e n ( 6, 0
Pr o z e nt) u n d M ä n n er n ( 6,1 Pr o z e nt)
n a c h g e wi es e n. D ur c h di e St u di e w ur-
d e n z w ei ei n h al b m al m e hr I nf e kti o-
n e n n a c h g e wi es e n als bisl a n g b e-
k a n nt. B ei 3 9, 9 Pr o z e nt d er Er w a c h-
s e n e n mit p ositi v e n S ars- C o V- 2- T est
( Ei g e n a n g a b e n i m Fr a g e b o g e n) k o n n-
t e n k ei n e A nti k ör p er n a c h g e wi es e n
w er d e n. Di e St u di e s ei ei n B el e g d a-
f ür, d ass s y m pt o m b e z o g e n e C or o n a-
T ests si n n v oll s ei e n, s a gt e di e R KI-
Wiss e ns c h aftl eri n Cl a u di a S a nt os-
H ö v e n er. rtr / o t t
z ur ü c k z uf ü hr e n. D as gilt a u c h f ür di e a k- e i n bis z w ei pr o J a hr g e g e b e n h att e, h at w or d e n, s c hri e b e n Wiss e ns c h aftl er n a c h
tu ell e D ürr e i n D e uts c hl a n d, di e h ä ufi g si c h i hr e Z a hl i m Z eitr a u m 1 9 81 bis 2 01 9 A b w ei c h u n g d e r T e m p e r a t u r v o n J a n u a r bi s J uli d e n Ver gl ei c h e n v o n M o d ellr e c h n u n g e n
d er gl o b al e n Er w är m u n g a n g el ast et wir d v er d o p p elt. m it u n d o h n e C O2 .
– d a b ei ist ei n Z us a m m e n h a n g u n g e wiss. D er Tr e n d ist ei n d e uti g: Di e S o m m er z u m D ur c h s c h ni t t J a n u ar bi s J uli d e s g e s a m t e n . Ja hr h u n d er t s Z w ar k ö n n e n M o d ellsi m ul ati o n e n ni e
D i e U n g e wiss h eit h at a b er i m m er hi n in Mitt el e ur o p a si n d i m L a uf e d er v er g a n- W är m er e k or d a ls all ei ni g er B e w eis a n g ef ü hrt w er d e n, es
b ei ei n er E nt wi c kl u n g ei n E n d e: D as Wet- g e n e n 4 0 J a hr e er h e bli c h h ei ß er g e w or- si n d e b e n C o m p ut er pr o gr a m m e u n d
vi el w är m er
ter di es es S o m m ers h at ei n dr ü c kli c h d e- d e n, i n „ all e n R e gi o n e n u n d H ö h e nl a- n i c ht di e r e al e Welt. D o c h z us ät zli c h e B e-
m o nstri ert, d ass d as Kli m a d er Welt si c h g e n “, b eri c ht e n ü b er ei nsti m m e n d d er w är m er fu n d e u nt er m a u er n d e n Ei nfl uss d es
w a n d elt. E xtr e m e Hit z e w ell e n z o g e n D e uts c h e Wett er di e nst D W D, d as B u n- e t w a gl ei c h M e ns c h e n a uf di e Te m p er at ur: Tr ei b-
d ur c h Asi e n, di e Ar ktis u n d A m eri k a. E u- d es a mt f ür M et e or ol o gi e u n d Kli m at ol o- h a us g as e s ollt e n b es o n d ers di e N ä c ht e
ro p a erl e bt e v o n E n d e J uli a n dr ei W o- g i e M et e o S c h w ei z u n d di e öst err ei- k äl t er w är m er m a c h e n, w eil si e A us k ü hl u n g v er-
c h e n l a n g e xtr e m e Te m p er at ur e n. I n w ei- c his c h e Z e ntr al a nst alt f ür M et e or ol o gi e vi el k äl t er h i n d er n – St u di e n b est äti g e n, d ass di e
te n Teil e n d es K o nti n e nts w ar e n di e Te m- u n d G e o d y n a mi k Z A M G. K äl t er e k or d
T i efstt e m p er at ur e n gl o b al st är k er g esti e-
p er at ur e n s eit B e gi n n d er M ess u n g e n E n- W as fr ü h er i n Mitt el e ur o p a ei n e xtr e m g e n si n d als di e H ö c hst w ert e. U n d w ä h-
d e d es 1 9. J a hr h u n d erts n o c h ni e a n s o w ar m er S o m m er w ar, s ei h e ut e ei n d ur c h- k ei n e D a t e n re n d et w a st är k er e S o n n e nstr a hl u n g di e
v i el e n Ta g e n a m St ü c k ü b er 3 0 Gr a d C el- sc h nittli c h er S o m m er. D er S o m m er 2 01 4 Q u ell e: N O A A g es a mt e At m os p h är e gl ei c h er m a ß e n w är-
si us g e kl ett ert. e t w a w ar i n Öst err ei c h ei n f ür d as a kt u el- m e n w ür d e, s or g e n Tr ei b h a us g as e v or al-
B el gi e n v er z ei c h n et e t a g el a n g m e hr als le Kli m a d ur c hs c h nittli c h er S o m m er, M a r k a n t e Hi t z e w ell e n le m f ür Te m p er at ur er h ö h u n g i n u nt er e n
3 5 Gr a d, i m N or d e n u n d d er Mitt e Fr a n k- a b er v or 1 9 9 0 w är e er ei n er d er 15 w är ms- L ufts c hi c ht e n, w as M ess u n g e n e b e nf alls
rei c hs w ar es n o c h h ei ß er, i n P aris w ur- te n S o m m er d er M ess g es c hi c ht e g e w e- - t ä gi g e Hi t z e p eri o d e n mi t ei n e m mi t tl er e n T a g e s m a xi m u m d er b est äti g e n.
d e n f ast 4 0 Gr a d i m S c h att e n g e m ess e n. se n. S el bst di e k ü hlst e n S o m m er d er l et z- L u f t t e m p er a t ur v o n mi n d e s t e n s , ° C. D i e Hit z e di es es S o m m ers f ü gt si c h i ns
A u c h i n d e n Ni e d erl a n d e n u n d Gr o ß bri- te n 2 5 J a hr e bli e b e n m eist d e utli c h ü b er mi t tl er e s T a g e s m a xi m u m d er j e w eili g e n Hi t z e w ell e B il d: M e ns c h e n g e m a c ht e Tr ei b h a us g as e
ta n ni e n g a b e n M et e or ol o g e n Hit z e w ar- d e m l a n gj ä hri g e n D ur c hs c h nitt v or 1 9 9 0. B e rli n
w är m e n di e Er d e, si e v ers c h ärf e n Hit z e-
n u n g e n h er a us. D as Pr o bl e m ist: Di es er D i e dr ei h ei ß est e n S o m m er d er M ess g e- w ell e n u n d tr ei b e n R e k or dt e m p er at ur e n
H it z es o m m er w ar k ei n A usr ei ß er. Di e sc hi c ht e w ar e n i n d er S c h w ei z u n d i n Ös- in di e H ö h e – st ei gt di e D ur c hs c h nitts-
Z a hl d er s o g e n a n nt e n „ Hit z et a g e “ mit terr ei c h di e S o m m er 2 0 0 3, 2 015, 2 01 9, i n Fr a n k f u r t / M ai n te m p er at ur, er h ö h e n si c h a ut o m atis c h
m e hr als 3 0 Gr a d i m S c h att e n h at i n d e n D e uts c hl a n d di e S o m m er 2 0 0 3, 2 01 8 u n d a u c h di e E xtr e m w ert e.
v er g a n g e n e n J a hr z e h nt e n d e utli c h z u g e- 2 01 9. A u c h d er S o m m er 2 0 2 0 d ürft e ei n e n „ Di e E nt wi c kl u n g s et zt si c h mit s e hr
n o m m e n i n Mitt el e ur o p a: I n B erli n u n d S pit z e n pl at z ei n n e h m e n. M ü nc he n g r o ß er Wa hrs c h ei nli c h k eit i n d e n n ä c hs-
W i e n b eis pi els w eis e h at si c h i hr e Z a hl u n- D as gilt w elt w eit: Di e gl o b al e Te m p er a- te n J a hr z e h nt e n f ort “, er kl ärt d er D e ut-
g ef ä hr v er d o p p elt. tur l a g i m J uli u m 1, 2 Gr a d h ö h er als i n ei- sc h e Wett er di e nst. „ B ei w elt w eit u n v er-
S el bst i n R e gi o n e n wi e d e m S c h w ei z er n e m d ur c hs c h nittli c h e n J uli E n d e d es 1 9. ä n d ert e m A usst o ß v o n Tr ei b h a us g as e n
M itt ell a n d, di e i m 2 0. J a hr h u n d ert k a u m Ja hr h u n d erts. w er d e n S o m m er, di e h e ut e f ür u ns e x-
je Hit z et a g e erl e bt e n, si n d 3 0 Gr a d N or- Im Welt kli m a v ertr a g v o n P aris h att e Q u ell e: D W D tr e m h ei ß si n d, E n d e d es J a hr h u n d erts
m alit ät g e w or d e n: V o n 1 9 9 0 bis 2 01 9 m el- d i e Welt g e m ei ns c h aft 2 015 b es c hl oss e n, d er N or m alf all s ei n. “

W I S S E N S C H A F T S R E D A K TI O N: T E L E F O N: 0 3 0 – 2 5 9 1 7 1 9 5 0 | E - M AI L: WI S S E N S C H A F T @ W E L T N 2 4. D E | I N T E R N E T: W E L T. D E / WI S S E N S C H A F T

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
FEUILLETON
DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
A
Für rund 45 Millionen Euro im Jahr versuchen sich ARD und ZDF an einem Jugendangebot im Netz.
Auch in der Schweiz will man ein jüngeres Publikum. Der Weg aber ist ein gänzlich anderer – „horrende Preise“ will man dort nicht mehr zahlen
lle zahlen Gebühren. Alle leisten ei-
nen Beitrag. Alle haben darum ein
Recht auf ein unabhängiges, qualita-
tiv hochstehendes und vielfältiges
TV-, Radio- und Onlineangebot.“
Mit dieser Ansage beginnt ein Video von rund
drei Minuten Länge, in dem der beitragsfinan-
zierte Schweizer Rundfunk (SRF), also das Pen-
dant zu ARD und ZDF in der deutschsprachigen
Schweiz, seine neue Strategie erklärt, mit der
man sich ins Digitalzeitalter befördern will. Da-
für sei ein „bedeutender Umbau“ nötig.
VON CHRISTIAN MEIER
Das Projekt „SRF 2024“ solle das Prinzip „di-
gital first“ im beitragsfinanzierten Rundfunk
etablieren, heißt es. Gemeint ist die Produktion
von Inhalten für digitale Abspielkanäle. Schnel-
ler und flexibler wolle man werden, erklärte die
SRF-Chefin Nathalie Wappler vor wenigen Ta-
gen, smarter produzieren – und damit vor allem
die jüngere Generation unter 45 Jahren errei-
chen. Denn die seien unter den Zuschauern und
Zuhörern nicht ausreichend repräsentiert. Stelle
sich der Schweizer Rundfunk nicht möglichst
rasch um, drohe man den Anschluss an große
Teile der Bevölkerung zu verlieren, warnte der
Projektleiter von „SRF 2024“ in dem Video.
Als Eckpunkte der Strategie nennen die SRF-
Manager den Ausbau einer bereits bestehenden
Nachrichten-App für Smartphones mit mehr Au-
dio- und Videoinhalten sowie mehr Hinter-
grundinformationen, den Aufbau eines Investi-
gativ-Teams und eines „Storytelling-Desks“.
Denn es zählt nicht mehr nur die Geschichte als
solche, sondern auch die Art des journalisti-
schen Erzählens.
Doch anders als der österreichische ORF, der
bereits im vergangenen Jahr ankündigte, die Prä-
senz von Formaten auf Plattformen wie YouTu-
be zu reduzieren, hat der SRF hier offenbar viel
vor. Drei neue Musikkanäle mit Rap, Pop und
FEUILLETON-REDAKTION: TELEFON: 030 – 2591 71950 | FAX: 030 – 2591 71958 | E-MAIL: FEUILLETON@WELT.DE | INTERNET: WELT.DE/KULTUR
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
Klassik
Wie Salzburgs Festspiele über
Corona triumphierten Seite 22
SEITE 23
Der Hauptsitz von Schweizer
Radio und Fernsehen SRF am
Glattparksee in Zürich
PICTURE ALLIANCE/KEYSTONE/STEFFEN SCHMIDT
Der UMBAU des Rundfunks
,,
Volksmusik sind geplant, eine „digitale Wissens- vergangenen Jahr übernahm, den Umbau an- In dem „Blick“-Interview sagte Wappler, es
plattform“ soll entstehen und das Philosophie- geht. Der zunehmende Verzicht auf etablierte li- gebe keinen Zusammenhang zwischen „No Bil-
Angebot bei YouTube wachsen. neare Formate hat allerdings auch sein Risiko, er lag“ und der neuen Strategie. Ob das so stimmt
In sozialen Medien sollen tagesaktuell Come- könnte die bisherigen Stammzuschauer der älte- oder nicht – in jedem Fall haben die Chefs des
UM UNS DIGITAL
dy-Formate platziert, für YouTube und Instag- ren Generation verärgern, während die jüngeren Schweizer Rundfunks offenbar verstanden, dass
ram sollen fiktionale Serien und eine Talent- Nutzer die Angebote überhaupt erst einmal fin- die Abstimmung damals nicht scheiterte, weil
WEITERZUENTWICKELN,
show produziert werden. Das erinnert an die Be- den und annehmen müssen. die Eidgenossen das beitragsfinanzierte Angebot
mühungen von ARD und ZDF in Deutschland, Gleichzeitig aber, und hier wird es medienpoli- so gut fanden – sondern weil ihnen die Forde-
MÜSSEN WIR UNSER
mit einem Budget von rund 45 Millionen Euro tisch interessant, könnte der SRF mit seinem rung nach einer kompletten Abschaffung des
im Jahr ein Jugendangebot im Netz zu etablie- verstärktem Engagement auf digitalen Plattfor- Beitrags wohl zu radikal schien.
ren. LINEARES PROGRAMM men eine schärfere Konkurrenz zu privaten Me- In einem Interview mit WELT hatte der SRG-
ANPASSEN
Doch im Gegensatz zu den deutschen öffent- dienanbietern schaffen. Die privaten Medienan- Generaldirektor Gilles Marchand vor der Ab-
lich-rechtlichen Anstalten stehen die Zeichen bieter mögen einerseits die Sparbemühungen des stimmung gesagt: „Ich denke, wir hätten noch
bei den Eidgenossen nicht auf Ausbau, sondern SRF gutheißen, mehr Angebote im Netz bedeu- früher einen noch intensiveren Dialog zu unse-
eben auf Umbau. Und das bedeutet, dass SRF- SRF-CHEFIN NATHALIE WAPPLER ten aber gleichzeitig einen zunehmenden Kampf rem Publikum suchen können und die Werte un-
Chefin Wappler auf Formate des um Aufmerksamkeit auf dem seres viersprachigen Service public in diesem
linearen Fernsehens verzichten Smartphone. Land besser erklären sollen.“
will. Sie sagt: „Um uns digital Weniger Konkurrenz gibt es Eine Umstellung der Finanzierung auf eine
weiterzuentwickeln, müssen wir indes bei Bieterwettbewerben Haushaltsabgabe (die wurde in Deutschland be-
unser lineares Programm anpas- um Sportrechte: „Als gebühren- reits 2013 eingeführt) bescherte den Schweizern
sen und dort teilweise reduzie- finanzierter Sender können und 2019 eine Senkung des jährlichen Rundfunkbei-
ren – oder Sendungen überarbei- wollen wir die teilweise horren- trags von 451 auf 365 Franken. Weil nun wegen
ten.“ den Preise für Sportrechte ein- der Umstellung mehr Geld in die Kasse kommt
Der Programmschere zum Op- fach nicht bezahlen“, sagte als vorher, wird der Beitrag im kommenden Jahr
KEYSTONE/DPA PICTURE-ALLIANCE / GAETAN BALLY
fer fallen beispielsweise Sendun- Wappler der Schweizer Zeitung nach einem Beschluss des Bundesrats noch ein-
gen wie „Viva Volksmusik“ und „Blick“. Der Umbau wird wohl mal sinken, auf 335 Franken im Jahr, umgerech-
die tägliche Sportsendung „sport- auch personelle Konsequenzen net 26 Euro im Monat. Was immer noch deutlich
aktuell“. Das tägliche Sportge- haben. Wappler kündigte an, mehr ist, als deutsche Beitragszahler überweisen
schehen soll es ab 2021 verstärkt man werde um Kündigungen müssen. Hierzulande soll der Rundfunkbeitrag
online geben. Auch die Berichter- „nicht herumkommen“. ab 2021 auf 18,36 Euro im Monat steigen. Doch
stattung über Wirtschaft zieht Vor etwas mehr als zwei Jah- dieser Erhöhung müssen final noch die Länder-
zunehmend ins Netz. Jazz- und ren stand die gesamte Finanzie- parlamente zustimmen.
Klassikproduktionen für das Ra- rung des Schweizer Rundfunk Die Entscheidung über eine Reform von Auf-
dio werden heruntergefahren, lei- auf der Kippe. „No Billag“ laute- trag und Struktur des öffentlich-rechtlichen
den müssen auch Themen wie Li- te der Name einer Initiative ge- Rundfunks schieben deutsche Medienpolitiker
teratur und Religion. Deutlich re- gen die Gebührenfinanzierung allerdings weiter vor sich her. Und die Anstalten
duziert werde der Einkauf inter- des Schweizer Rundfunksys- machen von sich aus nur Reformvorschläge im
nationaler Filme und Serien, auf Der Umbau des SRF, so Natalie tems SRG, die schließlich zu ei- homöopathischen Dosen. Gerade verlegten die
die Eigenproduktion von Fernsehfilmen wolle Wappler, wird wohl personelle ner Volksabstimmung führte. Bei der Abstim- Ministerpräsidenten der Länder den Termin, zu
man ganz verzichten, zugunsten von Schweizer Konsequenzen haben. Man werde mung sprach sich schließlich mit 71,6 Prozent dem ein Reformvorschlag vorliegen soll, auf den
Serien und dem Schweiz-„Tatort“. um Kündigungen „nicht herum- der abgegebenen Stimmen eine recht deutliche Sommer 2022. Das gemächliche Tempo, das kli-
Die Streichliste verdeutlicht die Dringlichkeit, kommen“ Mehrheit für die Beibehaltung des Finanzie- scheehaft mit der Schweiz verbunden wird, ist in
mit der SRF-Chefin Wappler, die den Sender im rungsmodells aus. diesem Fall ein deutsches Problem.
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
24 FEUILLETON
1. Am berühmten Logo von 1928, das
einst Max Reinhardt ausgewählt
hat, will man nicht rühren, auch wenn
die Grafikerin später mit den Nazis
sympathisiert hat. Aber dafür sind die
„Stolpersteine“ endlich auch im Salz-
burger Festspielbezirk angekommen.
Spät, aber immerhin glänzen sie nun
frisch golden in zwei Reihen, etwas
fremdelnd, noch umgeben von den zur
Einweihung abgelegten Rosen im eben
aufgestemmten Asphalt des Max-Rein-
hardt-Platzes vor dem Haus für Mozart.
Sie erinnern an die Opfer der national-
sozialistischen Diktatur, an vertriebene
und ermordete Künstlerinnen und
Künstler, die bis 1938 die Gründung der
Festspiele entscheidend mitgeprägt ha-
ben. Reinhardt ist dabei und Toscanini
und Margarete Wallmann, die Tänzerin,
Choreografin und erste Regisseurin, die
schon 1958 wieder die bis heute an der
Wiener Staatsoper gespielte „Tosca“ in-
szeniert hat. Und auch Rosette Anday
und Rose Pauly, die beiden Protagoni-
stinnen der „Elektra“ von 1937, einen
Sommer vor dem „Anschluss“. Ihre Kar-
rieren waren danach abrupt vorbei, ihre
Stimmen sind verstummt, aber die Stei-
ne reden. Dahinter prangt ein Plakat
mit einem Spruch von Gründervater
Hofmannsthal: „Wo der Wille nur er-
wacht, dort ist fast schon etwas er-
reicht.“ In Salzburg war in diesem be-
sonderen Jubiläums- und Corona-Som-
2.
mer das Wollen besonders wach.
Die Bulgarin Sonya Yoncheva ver-
fügt augenblicklich über eine der
sinnlichsten Sopranstimmen der
Opernwelt. Dunkel und hell versendet
sie ihre Sirenentöne, leider scheint ihre
Extremhöhe schon jetzt nicht mehr
ganz frei. Macht nichts, Lieder der Re-
naissance und des Frühbarocks winden
sich selten hoch hinauf in Spitzenregio-
nen. Dieser Musik widmet sie sich in
einem neuen CD-Programm. Yoncheva
wühlt auf und besänftigt, mit zart fun-
kelnden Melodiejuwelen von Stradella,
Monteverdi, Cavalli und Caldara, aber
auch mit Spanischem, Gibbons, Dow-
land und Purcell. Bei dessen Lamento
der Dido versteht man kein Wort. Yon-
cheva, ganz in Weiß, singt wie eine
schöne Teilnahmslose und berückt
trotzdem vollkommen. Am Schönsten
in einer sich endlos spinnenden bulgari-
schen Tonlinie. Meist verharrt sie auf
einem Barhocker, aber am Ende tanzt
sie schuhlos Flamenco und spinnt den
Bogen ins Pop-Heute, mit dem barock
arrangierten Abba-Song „Like An Angel
Passing Through My Room“. Sie kann
3.
und darf das.
Everyman und Everywoman kom-
men eigentlich gar nicht mehr vor
bei den Salzburger Festspielen. Als In-
siderwitz hatte „Jedermann“-Hauptdar-
steller Tobias Moretti beide Begriffe für
die bei jeder Vorstellung vor Beginn er-
tönende Ansage der Hygieneregeln und
des möglichen Maskeabnehmens auf
Englisch eingeflochten, während Buhl-
schaft Caroline Peters ironiefrei die
deutsche Version sprach. Dann aber
musste diese wegen des zusätzlich hin-
zugefügten Fächerverbots noch einmal
aufgenommen werden, und Moretti
hatte keine Zeit mehr. Peters freilich
verzichtete nun bilingual auf den Joke.
Dafür ging auch der Jubiläums-„Jeder-
mann“ am 22. August im Schnürlregen
baden und musste nach innen verlegt
4.
werden.
Matthias Goerne, das sagt er
selbst als Erster, ist langsam im
Herbst seiner Karriere angekommen.
Ein paar Jahre noch. Jetzt reiste er, erst-
mals seit zuletzt 1977 Peter Schreier,
mit einem reinen Beethoven-Programm
nach Salzburg, 22 Lieder im offiziellen
Gepäck. „Lisch aus, mein Licht“, so
startet der deutsche Bariton gleich of-
fensiv düster mit der „Resignation“. Er,
der gern Konzertpianisten als Partner
auf Augenhöhe erwählt, hat den jungen
Kanadier Jan Lisiecki dabei, der – nach
der Aufnahme der CD mit Goerne fielen
alle geplanten Konzerte aus – auf dem
Salzburger Podium seinen ersten Lie-
derabend überhaupt begleitet. Hell-
wach, klar, rhythmisch prägnant, ohne
viel Pedal-Sfumato. Und Goerne folgt
ihm unbedingt, führt und leitet. Sein
gaumiges Singen muss man mögen,
auch die bisweilen mulmige Diktion.
Ausgeruht klingt die Stimme, die als
perfektes Instrument fungiert. Man
durchmisst präzise, anregend wie an-
strengend den lyrischen Kosmos Beet-
hoven mit diesem auch durch seine
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
Und hinter
tausend Stimmen
wieder eine Welt
Die Salzburger Festspiele wollten sich ihre
Jubiläumsfeier von Corona nicht verderben lassen.
Und sie haben gewonnen. Mit der Wiedererweckung
von Beethovens Neunter, einem knorrigen Italiener
und einer barfüßigen Geigerin. Acht Momente eines
Triumphs von Manuel Brug
blauen Augen sprechenden Interpreten.
Man entdeckt neuen Sinn, eben die Re-
signation des Zyklus „An die ferne Ge-
liebte“, die schubertsche Todessehn-
sucht der gar nicht heiter tändelnden
„Adelaide“. Man ist ergriffen, erfüllt –
und nach dem zugegebenen „Flohlied“
5.
auch entspannt.
Natürlich kommt die Extremgei-
gerin Patricia Kopatchinskaja
auch nach Salzburg mit ihrem zerfetz-
ten Frack. Und barfuß. Wie immer. An-
tikonvention als Kampfruf. Hier von
Kopatchinskaja auch noch gesungen.
Sie hat sich ein Wahnsinnsprogramm
ausgedacht. Erst darf Ingo Metzmacher
generös assistieren bei den irrwitzigen
Windungen des Ligeti-Violinkonzerts.
Da schrillen die kunstvoll verstimmten
Töne, säuselt und wütet es, die Okari-
nas jaulen. Diese Interpretin reißt alle
mit in ihrer Unbedingtheit. Und wirft
sich anschließend allein vor der voll-
kommen folgenden Camerata Salzburg
in eine um Schuberts „Tod und das
Mädchen“ kreiselnde Werkfolge. Das
für die kompletten Streicher gesetzte
DIE WELT
MARCO BORGGREVE
Erhebend und ergreifend: Riccardo Muti (l.), der
letzte Maestro, bei der Wiedererweckung von Beet-
MARCO BORRELLI /PH
hovens Neunter mit den Wiener Philharmonikern.
Die Extremgeigerin Patricia Kopatchinskaja (o.)
brachte das Publikum mit Grenzgängen zum Jubeln
verführt Benjamin Bernheim, gegen-
wärtig der beste Tenor französischer
Sprache, mit seiner makellosen Diktion
und dem erotischen Fluidum seiner
Texte. Anfangs noch etwas grell und
überlaut, pendelt er sich schnell ein,
weiß seine besonders im Halbschatten
eines funkelnden Pianos wirkende
Wunderwaffe perfekt einzusetzen.
Wann hört man schon mal live Berlioz‘
abgründig-gespenstische „Les nuits
d’été“ von einem Mann mit so ambiva-
lenter Verlockungsgabe vorgetragen?
DPA/BARBARA GINDL
Mélodies von Duparc, Hahn, Poulenc
schweben makellos und mit sinnlichem
Fluidum durch den Saal. Töne im Halb-
schatten, eine fluoreszierende voix mix-
„Stolpersteine“ erinnern an verfolgte und ermordete Künstler te lockt, selbst mit der lyrischen Kunst-
seide eines Richard Strauss. Man will
aufspringen, sich hingeben, diesem ei-
Quartett wird von ihr angriffslustig an- absturzgefährdet. Und das Publikum gentlich kaum charismatischen Ratten-
6.
geführt, vorher und dazwischen gibt es jubelt. fänger folgen. Hat der Mann Töne! Fin-
mittelalterliche Totentänze mit Tam- det auch seine Großmutter, die ihm seit
7.
burinprozession, einen byzantinischen Vorsicht, dieser Mann ist eine Karriereanbeginn begeistert folgt.
Gesang für Solovioline, das von ihr re- Droge! Man sieht es seinem ver-
zitierte Schubert-Lied, eine Dowland- schmitzt bubenhaften Gesicht, das sich Salzburgs Intendant Markus Hin-
Pavane und Kurtág-Fragmente. Ein fas- eben artig bedankt, wieder auftreten zu terhäuser liebt den Italiener Salva-
zinierend-verrückter Grenzgang, nie dürfen, nicht die Spur an. Doch dann tore Sciarrino, heute markantester
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
Als es nicht mehr
regnete: Szene
vom diesjährigen
„Jedermann“
MATTHIAS HORN
Komponist seiner Nation. Und natür-
lich hat er ihn auch in sein vierteiliges
Moderne-Programm „Fragmente – Stil-
le“ integriert. Für das der strenge, wei-
ße Barockstuckraum der Kollegienkir-
che Fischer von Erlachs der perfekt
konstrastierende Rahmen ist. Sciarrino,
der sich über die Corona-Beschränkun-
gen und -Entmündigungen ereifert, hat
als kompositorische Reaktion auf die
Pandemie dem im Ende Mai fertigge-
stellten Hornsolo „Agitato cantabile
(capriccio sulla lontananza)“ eine Stim-
me gegeben. Eigentlich zwei. Denn der
fantastische Solist Christoph Walder
kämpft von der Kanzel mit sich selbst.
Gedrückt und strahlend, verhalten und
aggressiv. Es will raus aus dem Blechge-
stänge und verstopft sich selbst in der
Fülle der vielen Töne. Sciarrino mag es
so, glucksend, eine Grundnote oder
einen Akkord umspielend. Das ist sein
Markenzeichen und seine Manier. Das
Klangforum Wien unter Sylvain Cam-
breling exerziert das perfekt ritualhaft
in der „Introduzione all’oscuro“ für
zwölf Instrumente. Doch zu hehren Hö-
hen schwingt es sich auf, wenn Otto
Katzameier als weltbester Sciarrino-
Sänger es hohl klingen und lange nach-
hallen lässt. Das „Quaderno di Strada“,
das „Notizbuch der Straße“ vereint
Fundstücke, Banales und Philosophi-
sches, Rilke, Kavafis, Brecht und Mauer-
sprüche zu einem golden leuchtenden
byzantinischen Mosaik des seltsamen
Singens. Und Katzameier ist der König
8.
der Fragmente.
Wer hätte gedacht, dass ausge-
rechnet im Beethoven-Jubiläums-
jahr dessen malträtierte Neunte zur
tödlichen Virenbombe werden könnte!
Verboten für Monate wegen möglicher
Aerosole-Verwirbelungen im Orchester,
aber mehr noch im Chor. Unter Riccar-
do Muti, 79 Jahre alt, mit erratisch spre-
chender, die Musik gleichsam neu er-
schaffender Gestik ist sie jetzt wieder
da, wiedergeboren, Renaissance im
Großen Festspielhaus. Er, der schon Ita-
liens Musikleben im Juni wachgeküsst
hat, der letzte Maestro, der das als
Handwerksbegriff gelten lässt, gebiert
und gebietet. Mehr als 85 Musiker der
Wiener Philharmoniker und 79 endlich
wiedervereinte Mitglieder des Wiener
Staatsopernchores. Wahrlich erhebend
und ergreifend. Altväterlich steigt diese
besondere d-moll-Sinfonie empor, ge-
nau, sorgfältig ausgekostet, tastend,
aber triumphierend. Süße der Streicher.
Leggiero-Finesse der Holzbläser. Bass-
sonorität, wenn die Freudenhymne
erstmals ertönt. Ekstatisch singen die
vier Solisten Asmik Grigorian, Marian-
ne Crebassa, Saimir Pirgu und der wun-
derbar fluide Gerald Finley. Doch der
hinter seinen Plexiglaswänden sich er-
hebende Chor, der ist die Schau! Macht-
voll, mitreißend, Freude, Hysterie,
Schrecken, alles mitnehmend. Wieder
tönen. Endlich. Dann nur noch – Ergrif-
fenheit. Salzburger Sieg.

DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020
RÄTSEL UND SUDOKU
ARD
5.30 ¥ g ZDF-MoMa 9.00 Tagess. 9.05
¥ g Live nach Neun 9.55 ¥ g In aller
Freundschaft – Die jungen Ärzte 10.45
¥ g Meister des Alltags Show 11.15
Gefragt – Gejagt Show 12.00 ¥ g Ta-
gesschau 12.15 ¥ g ARD-Buffet Maga-
zin 13.00 Mittagsmagazin
14.00 ¥ g Tagesschau Mit Wetter
14.10 ¥ g Rote Rosen Telenovela
15.00 ¥ g Tagesschau Mit Wetter
15.10 Sturm der Liebe Telenovela
16.00 ¥ g Tagesschau Mit Wetter
16.10 ¥ g Verrückt nach Meer
17.00 ¥ g Tagesschau Mit Wetter
17.15 ¥ Brisant Magazin
18.00 ¥ g Gefragt – Gejagt
18.50 ¥ g Hubert ohne Staller
Mord an einer alten Eiche
19.45 Wissen vor acht – Werkstatt
19.50 ¥ g Wetter / Börse vor acht
20.00 ¥ g Tagesschau
20.15 ¥ g Der Turm (2/2) Drama
(D 2012) Mit Jan Josef Liefers,
Sebastian Urzendowsky
21.45 Plusminus U. a.: Streit um Saat-
gut – Artenvielfalt in Gefahr
22.15 ¥ Tagesthemen
22.45 ¥ maischberger. die woche
Talkshow. Gäste: Markus
Söder, Hendrik Streeck, Pinar
Atalay, Dagmar Rosenfeld u. a.
 0.00 ¥ g Nachtmagazin
 0.20 ¥ Der Turm Drama (D 2012)
Mit Jan Josef Liefers. Regie:
Christian Schwochow (Wh.)
 1.50 g Tagesschau
PHOENIX
16.00 Geheimnisvolle Orte 16.45 Neu-
schwanstein – vom Mythos zur Marke
17.30 der tag 18.00 Zwischen Frust und
Hoffnung (Wh.) 18.30 ¥ Frankreich –
Wild und schön (Wh.) 19.15 ¥ Frank-
reich – Wild und schön (Wh.) 20.00 ¥
Tagesschau 20.15 Das Geheimnis der
Elefanten – Familienbande bei den
grauen Riesen 21.00 Die Rückkehr der
Wölfe 21.45 Jagdfieber – Die neue Lust
an der Pirsch 22.15 Die Kennedy-Saga
23.00 Die Kennedy-Saga 23.40 Die Ken-
nedy-Saga 0.30 ¥ Die Kennedy-Saga
EUROSPORT 1 / SPORT 1
Eurosport: 17.00 Radsport: Straßen-
Europameisterschaften Herren (Wh.)
18.00 Tennis: US Open Höhepunkte aus
New York Flushing Meadows (Wh.) 21.00
Radsport: Straßen-Europameister-
schaften Herren. Aus Plouay (F) (Wh.)
23.00 Radsport: Bretagne Classic (Wh.)
Sport1: 15.30 Teleshopping Werbesen-
dung (Wh.) 16.30 Storage Wars (Wh.)
17.25 Container Wars Dokumentations-
reihe (Wh.) 18.15 Darts: Premier
League 7. Abend 19.30 Darts: Premier
League 8. Abend 0.00 Sport-Clips (Wh.)
ZDF
5.30 ¥ g MoMa 9.00 heute Xpress 9.05
¥ g Volle Kanne U. a.: Pasta aus dem
Kühlregal: Ist teurer auch gleich besser?
10.30 Notruf Hafenkante 11.15 ¥ g
SOKO Stuttgart 12.00 heute 12.10 g
drehscheibe 13.00 Mittagsmagazin
14.00 g heute – in Deutschland
14.15 g Die Küchenschlacht Show
15.00 ¥ g heute Xpress
15.05 ¥ g Bares für Rares Magazin
16.00 ¥ g heute – in Europa
16.10 ¥ Die Rosenheim-Cops
17.00 ¥ g heute
17.10 ¥ g hallo deutschland
17.45 ¥ g Leute heute Magazin
18.00 ¥ g SOKO Wismar
18.54 Lotto am Mittwoch
19.00 ¥ g heute / Wetter
19.25 ¥ g Heldt Krimi-Serie
In geheimer Mission
20.15 ¥ Die große „Terra X“-Show
Wunder der Welt. Rateteam:
Anja Kling, W. Boning, Linda
Zervakis, Dietmar Bär
21.50 ¥ g heute-journal
22.20 ¥ g auslandsjournal Maga-
zin. U. a.: Der Fall Nawalny –
Russlands gefährlichster Kriti-
ker. Moderation: Antje Pieper
22.50 ¥ g Am Puls Deutschlands
#5JahreWirSchaffenDas
23.20 ¥ g Markus Lanz Talkshow
 0.35 g heute Xpress
 0.40 ¥ Templin und die Flüchtlin-
ge – Schaffen wir das?
 1.25 ¥ g Sehnsucht Kreuzfahrt
N-TV
13.30 News Spezial (Wh.) 14.10 Tele-
börse 14.30 News Spezial (Wh.) 15.15
Ratgeber 15.40 Telebörse 16.30 News
Spezial (Wh.) 17.15 Telebörse 17.30
News Spezial (Wh.) 18.20 Telebörse
18.35 Ratgeber: Geld 19.10 g Panzer-
sammler – Oldtimer für echte Kerle
20.15 g Hinter Gittern 21.05 g Hinter
Gittern 22.05 Telebörse 22.10 g Die
echten Narcos 23.15 Telebörse 23.30
g El Chapo – Aufstieg und Fall eines
Drogenbarons Dokumentarfilm (USA
2016) 1.15 g Battle Factory Doku
NDR
13.10 In aller Freundschaft – Die jun-
gen Ärzte 14.00 ¥ NDR Info 14.15 die
nordstory 15.15 ¥ g Wer weiß denn
sowas? 16.00 ¥ NDR Info 16.20 Mein
Nachmittag 17.10 ¥ Leopard & Co.
18.00 Ländermagazine 18.15 ¥ g Hof-
geschichten 18.45 ¥ DAS! 19.30 Län-
dermagazine 20.00 Tagesschau 20.15 ¥
g Expeditionen ins Tierreich Doku-
mentation 21.45 ¥ NDR Info 22.00 ¥
Großstadtrevier 22.50 ¥ g extra 3
Spezial 23.20 ¥ Zapp 23.50 7 Tage ...
0.35 ¥ g Die Erbschaft Drama-Serie
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws
SAT.1
5.10 g Auf Streife Doku-Soap 5.30 g
Sat.1-Frühstücksfernsehen Magazin
10.00 g Im Namen der Gerechtig-
keit – Wir kämpfen für Sie! Doku-Soap
12.00 g Anwälte im Einsatz Doku-Soap
14.00 g Auf Streife Doku-Soap
15.00 g Auf Streife –
Die Spezialisten Doku-Soap
16.00 g Klinik am Südring
17.00 Die Familienhelfer Doku-Soap
17.30 Die Ruhrpottwache – Ver-
misstenfahnder im Einsatz
18.00 g K11 – Die neuen Fälle
18.30 g Auf Streife –
Die Spezialisten Doku-Soap
19.00 g Genial daneben – Das
Quiz Show. Rateteam: Wigald
Boning, Hella von Sinnen, Si-
mon Pearce, Helene Bockhorst
19.55 g Sat.1 Nachrichten
20.15 ¥ g Promi Big Brother
Show. Kandidaten: Jasmin
Tawil, Ikke Hüftgold, Kathy
Kelly, Jenny Frankhauser, Em-
my Russ, Mischa Mayer, Elene
Lucia Ameur, Sascha Heyna,
Adela Smajic, Senay Gueler,
Udo Bönstrup, Werner
Hansch, Simone Mecky-Ballack,
Ramin Abtin, Katy Bähm u. a.
22.15 g Promis Privat Doku-Soap
23.15 g 112 Notruf Deutschland
Reportagereihe. Dauerstress
für die Lebensretter
 1.05 g Auf Streife –
Die Spezialisten Doku-Soap
MDR
14.55 ¥ Der Froschkönig Märchenfilm
(DDR 1988) 16.00 ¥ MDR um vier 16.30
¥ MDR um vier 17.00 ¥ MDR um vier
17.45 MDR aktuell 18.05 Wetter 18.10
Brisant 18.54 ¥ Sandmännchen 19.00
¥ MDR Regional 19.30 ¥ aktuell 19.50
¥ g Die Gartenmeister 20.15 ¥ g
Ackern in der Krise – Bauern im Aus-
nahmezustand Dokumentation 21.15 ¥
g Die Spur der Täter 21.45 ¥ MDR
aktuell 22.15 ¥ Tatort: Schlaflos in
Weimar TV-Krimi (D 2006) 23.45 ¥ g
extra 3 0.15 g Zärtlichkeiten im Bus
WDR
12.45 ¥ WDR aktuell 13.05 ¥ Leopard,
Seebär & Co. 13.55 g Zoo-Babies
14.20 g Erlebnisreisen 14.30 ¥ g
Länder – Menschen – Abenteuer 15.15
¥ g Wer weiß denn sowas? 16.00 ¥
aktuell 16.15 Hier und heute 18.00 ¥
aktuell / Lokalzeit 18.15 ¥ g Das Bes-
te im Westen 18.45 ¥ g Aktuelle
Stunde 19.30 Lokalzeit 20.00 ¥ g Ta-
gesschau 20.15 ¥ g Markt Magazin
21.00 ¥ g Könnes kämpft 21.45 ¥ g
aktuell 22.15 ¥ g Die Story 0.30 ¥ g
maischberger. die woche Talkshow
TV-PROGRAMM 25
VON STEFAN HEINE
Jede Ziffer von eins bis neun wird in jeder Spalte, jeder Zeile und
in jedem 3x3-Feld genau einmal eingetragen. Das obere Sudoku
ist von mittlerer Schwierigkeit, das Rätsel darunter etwas leichter.
RTL 3SAT ARTE PRO SIEBEN KABEL 1
5.25 g Exclusiv – Das Star-Magazin 10.15 ¥ g Wunderschön! Reportage. 12.30 g Re: Reportagereihe 13.00 g 5.10 g Mom 5.30 Mom 5.50 g The 5.05 g Abenteuer Leben Spezial 5.40
(Wh.) 5.35 g Explosiv (Wh.) 6.00 g Istrien 11.45 g Mit Herz am Herd 12.15 Stadt Land Kunst Magazin. U. a.: Ernest Middle 6.10 g The Middle 6.35 g Two Unsere kleine Farm 6.30 Unsere kleine
Guten Morgen Deutschland Magazin ¥ g 5 Fallen – 2 Experten Magazin. Un- Pépins urwüchsiges Guadeloupe 13.40 ¥ and a Half Men 7.00 g Two and a Half Farm 7.30 Navy CIS: L.A. 8.25 g Navy
8.30 ¥ g Gute Zeiten, schlechte Zei- ser Müll 12.45 ¥ g freizeit Schmidt Max g Jenseits von Afrika Liebesdrama Men 7.25 g Two and a Half Men 7.50 CIS 9.25 g Blue Bloods – Crime Scene
ten Soap 9.00 g Unter uns Soap 9.30 ¥ radelt zum Wein ins Taubertal 13.15 ¥ (GB/USA 1985) Mit Meryl Streep, Robert g The Big Bang Theory 8.15 g The New York 10.15 g Blue Bloods 11.10 ¥
g Alles was zählt Soap 10.00 g Der g Universum Azoren – Tanz um den Redford, Klaus Maria Brandauer Big Bang Theory 8.40 g The Big Bang g Without a Trace – Spurlos ver-
Blaulicht-Report 11.00 g Der Blau- Vulkan / Madeira – Smaragd im Atlantik / 17.00 ¥ g X:enius Magazin. Igel – Theory (Wh.) 9.05 g How I Met Your schwunden Die Sünden der Väter 12.05
licht-Report 12.00 Punkt 12 Magazin Geheimnisvolle Adria / Die Kanarischen Überlebenskünstler in Gefahr Mother 10.00 g Mike & Molly 10.25 g g Castle 12.55 ¥ g The Mentalist
14.00 g Die Superhändler – Inseln – Im Reich der Feuerberge 17.30 ¥ g Trauminseln Dokureihe Man with a Plan 10.50 g Man with a Krimi-Serie. Kurz und schmerzlos 13.55 ¥
4 Räume, 1 Deal Show 17.00 g Frankreich – Wild und Mit dem Rad auf Korsika Plan 11.15 g Last Man Standing 11.40 g Hawaii Five-0 Krimi-Serie
15.00 g Die Superhändler Show schön Dokufilm (F 2011) Regie: 18.25 g Grenzenloses Frankreich g Last Man Standing 12.10 2 Broke 14.50 ¥ g Navy CIS: L.A.
16.00 g Kitsch oder Kasse Show Frédéric Febvre, A. Viatte Dokureihe. La Réunion Girls 12.35 g Mom Sitcom 13.25 g Krimi-Serie. Jennifer Kim
17.00 g Hensslers Countdown – 18.30 g nano Magazin 19.20 Arte Journal Two and a Half Men Sitcom 15.50 g News
Kochen am Limit Show Die Welt von morgen 19.40 ¥ g Re: Reportagereihe 14.40 g The Middle Sitcom 16.00 g Navy CIS Damokles
17.30 g Unter uns Soap 19.00 ¥ g heute Jeder Tropfen zählt – 15.40 ¥ g The Big Bang Theory 16.55 g Abenteuer Leben täglich
18.00 g Explosiv – Das Magazin 19.20 g Kulturzeit Magazin Dürre auf dem Acker 17.00 g taff Magazin 17.55 Mein Lokal, Dein Lokal – Der
18.30 Exclusiv – Das Star-Magazin 20.00 ¥ g Tagesschau 20.15 ¥ g Foxtrot Antikriegsfilm 18.00 g Newstime Profi kommt Reportagereihe
18.45 g RTL aktuell 20.15 ¥ g Verliebt, verlobt, (ISR/CH/D/F 2017) Mit Lior Ash- 18.10 ¥ g Die Simpsons 18.55 g Achtung Kontrolle!
19.05 ¥ g Alles was zählt Soap verprügelt – Gewalt gegen kenazi, Sarah Adler, Yonaton 19.05 g Galileo Magazin Tier im Gefängnis – Berufs­
19.40 g GZSZ Soap Frauen Dokumentation Shiray. Regie: Samuel Maoz Durchsichtige Organe tierrettung Rhein Neckar
20.15 g Die 25... unvorstellbarsten 21.00 ¥ g Spannervideos – das 22.00 g Meine schöne innere 20.15 ¥ g 9-1-1 Notruf L.A. 20.15 ¥ g Falling Down – Ein ganz
Urlaubsgeschichten – von hei- heimliche Verbrechen Doku Sonne Drama (F/B 2017) Drama-Serie. Radioaktiv / normaler Tag Drama (F/USA/
ter bis wolkig. Drei Kinder, die 21.45 g Erlebnisreisen Mit Juliette Binoche, Xavier Wendepunkte. Die Rettungs- GB ’93) Mit M. Douglas, Robert
den Familientrip für ihre Eltern 22.00 ¥ g ZIB 2 Beauvois, Philippe Katerine kräfte werden zu Hilfe gerufen, Duvall. Während eines Staus in
planen / Ein Hochzeitspaar, 22.25 ¥ g Die Protokollantin Kri- 23.35 g Die Reformerin – Wenn nachdem ein Wohnhaus Los Angeles dreht ein Autofah-
dessen Flitterwochen hinter mi-Serie. Das Haus im Wald der Imam eine Frau ist Doku von den Trümmern eines rer durch. Ein Cop versucht,
Gittern enden / Eine 92-jährige 23.20 ¥ g Wie man leben soll Tra-  0.35 g Ein würdevoller Tod Do- Meteoriten getroffen wurde. den Amokläufer zu stoppen.
Weltenbummlerin, die ihren gikomödie (DK/A 2011) Mit Axel kumentarfilm (CZ/A/F/SK 2018) 22.15 ¥ g Seattle Firefighters – 22.40 ¥ g Stirb langsam –
gesamten Lebensabend zu ei- Ranisch. Regie: David Schalko Regie: Tomas Krupa Die jungen Helden Serie. Der Ein guter Tag zum Sterben
nem einzigen Urlaub macht  1.00 g 10vor10  1.30 g Im fremden Körper letzte Tag auf Erden / Stürmi- Actionthriller (RUS/H/USA
Moderation: Sonja Zietlow sche Zeiten / Ungewissheit 2013) Mit Bruce Willis
22.15 g stern TV Magazin  1.00 ¥ g Two and a Half Men  0.30 g Watch Me – Das Kino-
 0.00 g RTL Nachtjournal 23.00 g Roofer – Leben am Limit Sitcom. Tragen Schafe Lippen- magazin Spezial Tenet
 0.30 g CSI: Den Tätern auf der Dokumentation stift? / Mund weg von meiner  0.35 g Kabel Eins Late News
Spur Krimi-Serie  6.00 g Nachrichten 23.55 g Achtung, Sperrgebiet – Tochter. Mit Jon Cryer  0.40 ¥ g Tränen der Sonne
 4.40 Der Blaulicht-Report (Wh.) 12.45 Börse am Mittag Magazin Militäranlagen gestern und  1.45 ¥ Two and a Half Men (Wh.) Kriegsfilm (USA 2003)
13.00 Nachrichten auch um heute Dokumentation
14, 15, 18, 19 und 20 Uhr  1.00 g Spitzenreiter der
RBB 15.20 g WELT Drive Magazin Technik Dokureihe. Panzer VOX RTL  ZWEI
18.15 Börse am Abend Magazin  1.45 g Megatransporte Doku
13.15 Bayern! 14.00 g Meister des All- 18.25 g Science of Stupid: Wis- 5.20 g CSI: NY Krimi-Serie 6.45 ¥ g 5.15 g Privatdetektive im Einsatz 6.00
tags 14.30 g Der Mann an ihrer Seite senschaft der Missgeschicke CSI: Den Tätern auf der Spur Krimi-Se- g Privatdetektive im Einsatz Doku-
Romanze (D 2008) 16.00 g rbb24 16.15 Doku-Soap. Moderation: rie. Rückkehr mit Vorwarnung / Läuse zur Soap 7.00 g Die Straßencops West –
g Wer weiß denn sowas? 17.00 rbb24 Richard Hammond Wahrheit 8.35 g Verklag mich doch! Jugend im Visier Doku-Soap. Jugendli-
17.05 g Leopard, Seebär & Co. 17.55 19.10 g Megatransporte Doku- Doku-Soap 9.45 g Verklag mich doch! che sperren nackten Mann in Papiermüll /
Sandmann 18.00 rbb UM6 18.27 zibb reihe. Das ALMA-Teleskop Doku-Soap 10.50 vox nachrichten 10.55 Junge Dealerin nutzt ihre kleine Schwes-
19.30 Abendschau 20.00 ¥ Tagesschau 20.05 g Mayday Dokureihe. Die g Mein Kind, dein Kind – Wie erziehst ter aus 8.00 g Die Straßencops West –
20.15 g rbb Praxis Magazin 21.00 g Mayday-Akten: Entscheidende du denn? Doku-Soap 11.55 g Shopping Jugend im Visier Doku-Soap 9.00 g
Das gesunde Dutzend 21.45 rbb24 Spuren / Die Mayday-Akten: 19.10 Die Chajnantor-Hochebene in Queen Doku-Soap 12.55 g Zwischen Frauentausch 11.00 g Frauentausch
22.15 g Krieg der Träume 1918 – 1939 Mensch gegen Maschine der Atacamawüste bietet auf 5000 Tüll und Tränen Doku-Soap. München: Doku-Soap 13.00 g Die Schnäppchen-
23.45 g Kollwitz – Ein Leben in Lei- 22.00 g Abgefahren – Die spekta- Höhenmetern optimale Bedingun- „Cecile“ / Nersingen: „Wedding & More“ häuser – Jeder Cent zählt Doku-Soap
denschaft 0.40 rbb Praxis (Wh.) 1.25 g kulärsten Dashcam Clips gen für ALMA, das internationale 14.00 g Mein Kind, dein Kind – 14.00 g Die Schnäppchenhäuser –
Das gesunde Dutzend Doku (Wh.) Dokumentationsreihe Radioteleskop-Observatorium. Wie erziehst du denn? Jeder Cent zählt Doku-Soap
15.00 g Shopping Queen 15.00 g Hartz und herzlich
16.00 g 4 Hochzeiten und eine 17.00 g RTLZWEI News
HR BR SWR Traumreise Doku-Soap 17.05 g RTLZWEI Wetter Magazin
17.00 g Zwischen Tüll und Tränen 17.10 g Krass Schule – Die jungen
14.30 ¥ Praxis mit Meerblick: Brüder 16.15 ¥ Wir in Bayern 17.30 Regional 14.30 ¥ g Mit dem Zug ... 15.15 ¥ Ver- 18.00 g First Dates – Ein Tisch Lehrer Doku-Soap
und Söhne Komödie (D 2018) 16.00 hal- 18.00 ¥ Abendschau 18.30 Rundschau rückt nach Camping 16.00 SWR Aktuell für zwei Doku-Soap 18.05 g Köln 50667 Doku-Soap
lo hessen 16.45 kompakt 17.00 hallo 19.00 ¥ Organspende für unser Kind – BW 16.05 Kaffee oder Tee 17.00 ¥ Ak- 19.00 g Das perfekte Dinner 19.05 g Berlin – Tag & Nacht
hessen 17.50 kompakt 18.00 Mainto- Maries zweites Leben 19.30 Dahoam is tuell BW 17.05 Kaffee oder Tee 18.00 20.15 ¥ g Outlander Drama-Serie 20.15 g Kampf der Realitystars
wer 18.25 Brisant 18.45 ¥ Die Ratgeber Dahoam 20.00 ¥ Tagess. 20.15 ¥ Der SWR Aktuell BW 18.15 Werktags Hel- Reisen / Niemals ohne dich. Mit Show. Der Einzug von Ex-Ki-
19.15 wetter 19.30 hessenschau 20.00 blaue Planet 21.45 ¥ Rundschau Mag. den 18.45 ¥ Landesschau BW 19.30 ¥ Caitriona Balfe, Sam Heughan cker Kevin Pannewitz und Mal-
Tagesschau 20.15 ¥ Mex – Das Markt- 22.00 ¥ Der Lissabon-Krimi: Der Tote Aktuell BW 20.00 Tagesschau 20.15 ¥ 22.25 ¥ g Bones Krimi-Serie lorca-Star Krümel verschärft
magazin 21.00 ¥ g Pauken für die in der Brandung Kriminalfilm (D 2018) g Bauer gesucht 21.00 ¥ g Land – Ein Gewaltverbrechen mit vier die ohnehin angespannte Lage.
Uniform Dokumentation 21.45 ¥ 23.30 kinokino shortcuts 23.35 ¥ Hüte Liebe – Luft 21.45 ¥ Aktuell 22.00 ¥ g Buchstaben? / Die mannigfalti- 22.25 g Naked Attraction Soap
Mensch, Leute! 22.15 kompakt 22.30 ¥ Dich vor Ginger Baker! Drummer ohne SWR Wunsch-„Tatort“: Abstimmen gen Mätressen des Manipulie- 23.25 Der Jugendknast – Deutsch-
g Die Bergpolizei – Ganz nah am Kompromisse. Dokumentarfilm (USA auf SWR3.de TV-Krimi (D) 23.30 ¥ õ rers. Mit Emily Deschanel lands jüngste Verbrecher
Himmel 23.20 ¥ g Saboteure im Eis 2012) 1.05 ¥ Offline – Das Leben ist Tatort: Der Präsident TV-Krimi (D  0.25 g vox nachrichten  2.00 Hartes Deutschland –
0.05 g Unheimliche Geschichten kein Bonuslevel Komödie (D 2016) 2001) 0.55 ¥ g Morden im Norden  0.45 Medical Detectives Leben im Brennpunkt Reihe
© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung
PANORAMA
UPLOADED BY "What's News" vk.com/wsnws TELEGRAM: t.me/whatsnws

DIE WELT MITTWOCH, 26. AUGUST 2020 SEITE 26

KOMPAKT eine Bedrohung, die zugenommen

hat?
Nach dem Angriff gab Jede Form von Antisemitismus ist unan-
es vor der Synagoge in genehm – von links, rechts und wo auch
BERLIN

Zwei Banküberfälle –
Graz eine Solidaritäts- immer her. Aber an verschiedenen Orten
kundgebung kann es sein, dass der Antisemitismus in

von einem Täter?

einigen Bereichen eine stärkere oder we-
niger starke Ausprägung hat. Der Israel-
bezogene und muslimische Antisemitis-
Zwei Banken sind am Dienstagvor- mus ist in Graz demografisch besonders
mittag in Berlin überfallen worden. von Relevanz. Graz ist eine Stadt mit
In beiden Fällen soll es sich nach 300.000 Einwohnern, rund 40.000 Per-
Angaben der Polizei um jeweils sonen sind Muslime. Wir liegen in der
einen Täter handeln, der anschlie- Nähe zum Balkan. Die Stadt ist für ihre
ßend unerkannt flüchtete. Men- radikale Islamisten- und Dschihadisten-
schen wurden bei den Überfällen in szene bekannt; es gibt da einen gewissen
der Hauptstraße in Schöneberg und Nährboden. Ich kann aus meinem Alltag
am Kurfürstendamm in Charlotten- sagen: Der Antisemitismus, mit dem wir
burg nicht verletzt. Die Polizei am meisten konfrontiert sind, ist Israel-
prüft, ob es einen Zusammenhang bezogener und an zweiter Stelle musli-
gibt und beide Überfälle vom glei- mischer Antisemitismus.
chen Täter verübt wurden. Ob Geld
erbeutet wurde, teilte die Polizei Wie haben Sie aus Österreich auf den
nicht mit. Die Bereiche um die Ban- Angriff auf die Synagoge in Halle – die
ken wurden abgesperrt, die Spuren- Tat eines Rechtsextremen – vor gut
sicherung der Kriminalpolizei war einem Jahr geblickt?

DPA/INGRID KORNBERGER
im Einsatz. Banküberfälle sind in- Natürlich mit Entsetzen. Aber von Hal-
zwischen selten, weil Banken keine le habe ich mitgenommen, dass Radika-
großen Bargeldsummen mehr offen lisierung im Netz eine ganz wesentliche
aufbewahren, sondern das Geld Bedrohung ist. Der Täter hatte seine
über die Automaten auszahlen. Fans nicht neben sich oder am Stamm-
Zudem gibt es meist Tresore mit tisch, sondern vor den Bildschirmen.
Zeitschlössern, die sich nicht sofort Halle hat vor Augen geführt, wohin Ra-

„Dann hat der Täter einen Knüppel

öffnen lassen. dikalisierung führen kann und wie sie
sich verbreitet.

HESSEN

Mann läuft über die

Was könnte die Situation von Ge-
meinden in Österreich, in Deutsch-

Autobahn
aus seinem Rucksack gezogen“
land, in Europa verbessern?
Wir haben immer von der Vision einer

E
antisemitismusfreien Zeit gesprochen.
Weil sein Tank leer war, hat ein Visionen sind schön, aber ich lebe in der

Elie Rosen, Präsident der Jüdischen Gemeinde Graz, wurde von einem islamistischen Täter
66-Jähriger in Hessen auf der A5 Realität. Wir müssen schauen, dass wir
eine gefährliche Odyssee begonnen: unsere Gemeinden schützen und si-

angegriffen. Ein Gespräch über Antisemitismus und die Frage, was man dagegen tun kann
Er trampte mit einem Eimer voller chern. Ich werde nicht einen einge-
Blumen zur nächsten Tankstelle in fleischten Antisemiten zum Philosemi-
gut 20 Kilometern Entfernung, ten machen. Aber wenn man etwas er-
verkaufte dort die Pflanzen, erwarb reichen kann, dann vor allem auf dem
von dem Erlös einen Kanister mit lie Rosen war auf dem Weg worden. Rosen weiß, wie weit verbrei- Anschlägen auf unsere Einrichtungen fotografiert. Dieser ist dann rasch mit edukativen Weg. Wir müssen bei den
Benzin und verirrte sich auf dem zur Synagoge, als er am ver- tet Antisemitismus auch heute in der kommt. Wir sind aber auch besorgt, dem Fahrrad wieder geflüchtet. Kindern ansetzen. Wir müssen versu-
Rückweg zum Auto. Der Thüringer gangenen Samstag angegrif- Gesellschaft ist – und wie gefährlich er dass die Taten Nachahmer finden. chen, Antisemitismus einzudämmen.
habe dabei mindestens zweimal die fen wurde. Ein Mann ging sein kann. In vielen Orten Deutschlands müssen Das ist etwas, was wir in Schritten errei-
Autobahn überquert, bis ihn zwi- mit einem Knüppel auf ihn Wie haben Sie den Angriff am Sams- Polizisten – leider – Tag und Nacht chen können. Alles, was darüber hinaus-
schen den Mittelschutzplanken der los, Rosen flüchtete in sein Auto – und WELT: Herr Rosen, wie ist das Gefühl tagabend erlebt? Synagogen und jüdischen Einrichtun- geht, halte ich für eine Illusion.
A45 eine Streife anhielt und mit- blieb unverletzt. Es war nicht die erste bei Ihnen und in der Gemeinde, weni- Ich bin mit einem Besuch auf das gen bewachen. Wie ist die Situation in
nahm, wie die Polizei mitteilte. antisemitische Attacke auf die Jüdische ge Tage nach der Attacke? Grundstück unseres Gemeindehauses Österreich? Fühlen Sie sich von den österreichi-
Gemeinde in Graz. In der Nacht zum ELIE ROSEN: Der Täter ist am Sonntag- und unserer Synagoge zugefahren. Als Der Schwerpunkt des jüdischen Lebens schen Politikern und Behörden unter-

ZU GUTER LETZT
Samstag war ein Fenster des Gemeinde-
zentrums zertrümmert und weitere be-
schädigt worden, kurz zuvor hatte je-
mand pro-palästinensische Parolen an
Die Suche nach einem vermissten die Synagoge geschmiert. Inzwischen
Sechsjährigen aus Mönchengladbach hat die Polizei einen Tatverdächtigen
hat am Montag ein glückliches Ende gefasst: einen 31-jährigen Syrer mit isla-
genommen. Die Polizei fand den mistischem Weltbild.
Jungen, der nach der Schule nicht
abend festgenommen worden, daher ist ich gehalten habe, kam rechts neben liegt in Wien. Dort sind Einrichtungen stützt?
eine Form der Erleichterung zu spüren. mir ein Radfahrer zum Stehen. Ich hatte ständig gesichert. Wir haben für den Die Haltung der Stadt Graz und der Auf-
Wir haben nicht gewusst, ob die Serie den Eindruck, dass die Person jener äh- Objektschutz eigenes Personal, aber tritt des Landes Steiermark sind sehr
an Taten weitergeht. Wir konnten nicht nelt, die auf den Kameraaufnahmen der auch teilweise Polizeischutz. In der positiv. Sie bekennen sich zu einer jüdi-
ausschließen, dass es noch zu weiteren vorherigen Taten zu sehen war. In dem österreichischen Provinz sind wir die schen Gemeinde, die nicht unbedingt
Moment habe ich wahrgenommen, dass aktivste jüdische Gemeinde. Sie ist von immer politisch opportun ist, die sich
die Person einen Stein in der Hand Montag bis Freitag geöffnet. Bislang auch artikuliert und selbstbewusst auf-
trägt. Ich bin ausgestiegen und habe die hatten wir nur während der Gebete und tritt. Im Kampf gegen Antisemitismus
Person aufgefordert, den Stein fallen zu Großveranstaltungen in der Synagoge erwarten wir, dass Resolutionen gegen
REUTERS/LEONHARD FOEGER

nach Hause gekommen war, am VON SEBASTIAN BEUG lassen. Dann hat der Täter einen Knüp- selbst Objektschutz – das wird jetzt die BDS-Bewegung, die Israel boykot-
Abend an einer Bushaltestelle. Der pel aus seinem Rucksack gezogen und evaluiert. tieren will, auch umgesetzt werden. Ich
Junge berichtete, dass er nach Düs- Rosen, Jahrgang 1971, ist Präsident ist auf mich losgegangen. Ich bin in das hoffe, der Angriff auf unsere Gemeinde
seldorf gefahren war, um das Grab der Jüdischen Gemeinde Graz. Eine Auto geflüchtet und konnte es versper- Der Täter ist ein 31-jähriger Syrer mit war eine Lehre, die gezeigt hat, wohin
seiner Oma zu besuchen. Die Polizei Synagoge gibt es in der österreichi- ren. Der Mann ist auf die Beifahrerseite islamistischem Weltbild. Schon vor- der Israel-bezogene und muslimische
hatte den Jungen mit einem Groß- schen Stadt erst seit dem Jahr 2000 gegangen und hat begonnen, mit dem her wiesen pro-palästinensische Pa- Antisemitismus führen kann. Nicht nur
aufgebot aus Mantrailer, Spürhund wieder. Die alte war während der No- Wurde attackiert: Elie Rosen, Präsident Knüppel auf die Tür einzuschlagen. Au- rolen an der Synagoge auf muslimi- vom rechten Antisemitismus geht eine
und Hubschrauber gesucht. vemberpogrome 1938 in Brand gesteckt der Jüdischen Gemeinde Graz genzeugen in der Nähe haben den Täter schen Antisemitismus hin. Ist das Gefahr aus.

ANZEIGE ANZEIGE

Reykjavik
Ab in den Europa-Park 13

Gewinnen Sie exklusiv als Abonnent einen Aufenthalt im Europa-

Park für vier Personen inkl. zwei Übernachtungen und Eintritt.
welt.de/meinevorteile
Das Baumhaus Abenteuer 19
Oslo
Stockholm
Helsinki
20 St. Petersburg
18
19

19 Riga
DEUTSCHLAND HEUTE Gewinnen Sie jetzt einen von zehn Dublin 21
Moskau
19 23
21 5
Experimentierkästen von KOSMOS exklusiv 23 21 Kopenhagen
London Hamburg
6
21 Kiel
19
für treue Leser bei MEINE WELT. 21 Berlin
25
14
Rostock Brüssel 19 Warschau Kiew
Bremen
Hamburg 19 welt.de/meinevorteile Paris
24
16 25
20 19 Nur für 22 29
12 14 25
Berlin München Wien
Hannover
19
Abonnenten Bordeaux 27 Zürich Budapest
21 13 Zagreb 31
12 Münster 20
Lissabon Nizza 30
13 28
21 38 Barcelona 26
13 33 Madrid
Kassel Leipzig 31 Rom 26
Düsseldorf 23
23 14 30 28
Köln 20 14 Palma 33 Istanbul
12 Dresden 32
22 Malaga 28
12 Sonne 27
Frankfurt 27
Athen
25 5 23 35 Algier 33
Saarbrücken 14 27 34
22
Nürnberg 06:26 20:20 32 Tunis
Las Palmas 28
11 24
Stuttgart 12 Mond
27
4 13 -9 bis -5 -4 bis 0 1 bis 5 6 bis 10 11 bis 15 16 bis 20 21 bis 25 26 bis 30 31 bis 35 über 35

H T
Friedrichshafen München
27
15:52 --:-- Hoch / Tief Warmfront Kaltfront Okklusion Warmluft Kaltluft
27
14 13 Angaben für Kassel
WELTWETTER HEUTE

Im Norden wechselhaft und stürmisch Antalya

Bali
33°
27°
heiter
wolkig
Innsbruck
Jerusalem
28°
28°
wolkig
sonnig
Manila
Mombasa
31°
31°
wolkig
Schauer
Buenos Aires 22° Gewitter Kairo 38° sonnig Neu Delhi 35° Schauer
Heute: Im Norden, im Nordwesten und im Osten ist es wechselhaft
Djerba 31° heiter Kapstadt 18° sonnig Rio de Janeiro 22° wolkig
mit Regengüssen und örtlichen Gewittern. Im Süden und im Süd- Honolulu 32° wolkig Mailand 31° heiter Sydney 18° sonnig
westen scheint zeitweise die Sonne. Die Temperaturen steigen im
Norden auf Werte von 18 bis 23 Grad, im Süden bis 28 Grad. Der Calgary 24° Peking 33° Seoul 35°
Wind weht im Norden stark mit Sturmböen bis 80 oder 90 km/h. Vancouver 17° Winnipeg 28°
Montreal 17° Tokio 32° Online-Wetter:
Chengdu 31°
Im Süden kommt der Wind frisch mit starken Böen aus Südwest. Toronto 21° Shanghai30° welt.de/wetter
Salt Lake City 31° New York 26° Dhaka 31°
Biowetter: Das derzeitige Wetter ruft bei vielen Wetterfühligen Chicago 33°
San Francisco 23° Denver 32° Washington 31°
Hongkong Taipeh 38°
32°
Kopfschmerzen hervor. Rheumakranke und Personen mit Arthritis Los Angeles 26° Dallas34° Atlanta 31° Yangon 30° Umfangreiche und

müssen sich auf eine Verschlimmerung ihrer Beschwerden einstellen. Bangkok36° aktuelle mobile
Phoenix 42° Manila 31°
Ho Chi Minh Stadt
Viele Menschen reagieren heute mit einer erhöhten Nervosität. New Orleans 32° Miami35° Wetterinformationen
34° unter mobile.wetter.de
Nassau 29° Brunei 31°
Kuala Lumpur33°
VORHERSAGE Mexico City23° Havanna 32°
Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Donnerstag Freitag Samstag Sonntag Singapur31° Immer wissen, wie das Wetter wird!

TEMPERATURREKORDE
Norden Mitte Süden Hamburg Maximum 32,1° (2019), Berlin Maximum 34,1° (2016), Frankfurt Maximum 33,9° (2016), München Maximum 33,8° (2011),
12 20 14 21 13 22 12 20 14 25 14 23 13 21 12 20 13 23 14 25 12 18 11 17 Minimum 3,8° (2014) Minimum 7,4° (1980) Minimum 5,3° (1966) Minimum 7,0° (1998)

© WELTN24 GmbH. Alle Rechte vorbehalten - Jede Veröffentlichung und nicht-private Nutzung exclusiv über https://www.axelspringer-syndication.de/angebot/lizenzierung