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018 Wassergütewirtschaft
Teil 4: Wasserversorgung - Technologien
Norbert Kreuzinger
226.026 Wassergütewirtschaft
Grundverfahren der Wasseraufbereitung
• Begriffe:
– Rohwasser:
Wasser vor der Aufbereitung zu Trink- oder Brauchwasser (z.B.
Uferfiltrat)
– Brauchwasser:
aufbereitetes Wasser für industrielle oder gewerbliche Zwecke
(nutzungsbezogen)
– Trinkwasser:
gesetzlich geregelte Qualitätsanforderungen, hygienisch (medizinisch)
begründet
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Grundverfahren der Wasseraufbereitung
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Grundverfahren der Wasseraufbereitung
Trinkwasseraufbereitung
Abwasserreinigung
Qualität
Verschmutzung
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Grundverfahren der Wasseraufbereitung
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typische Verfahrensketten Trinkwasser
Beispiele typischer Grundwasser Behandlungs Schemata
Physikalisch-chemische
Speicher Trockenfiltration Belüftung
Behandlung
Schnellfiltration Belüftung
Speicher Schnellfiltration
Aktivkohlefiltration
Desinfektion
Speicher
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typische Verfahrensketten Trinkwasser
Beispiele typischer Oberflächenwasser Behandlungs Schemata
Modernes Setup
Traditionelles Setup Modernes Setup mit Ozonung Membran Filtration
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Stoffliche Kriterien für technische Umsetzungen
• Trinkwasser
– Ungelöste, partikuläre Stoffe
• mineralisch (Sand, Tontrübe)
• organisch (Algen, Mikroorganismen)
• Krankheitserreger (Viren, Bakterien)
– Gelöste Stoffe:
• Anorganisch
(Salze, z.B. NaCl bei Meerwasser, Fe2+,Mn2+ ,NO3, NH4 , Zn, Cu, Sb, Ra, )
• Organisch
(Mikroverunreinigungen wie Farb- Geschmackstoffe, Kosmetika,
Haushaltschemikalien, Pharmazeutika, Pestizide, Herbizide,
Lösungsmittel, etc.)
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Sedimentation
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Sedimentation
• Der Einsatz der Sedimentation als Trennverfahren richtet sich
nach dem Trennziel und kann im Wesentlichen durch die
folgenden Aufgabenbereiche charakterisiert werden:
– „Klärung“ zur weitergehenden Abscheidung der suspendierten
Feststoffe
– „Eindickung“ von Feststoffen (Schlämmen) zur Erzielung eines
möglichst hochkonzentrierten feststoffreichen Teilstroms
– Klassieren zur Erzeugung verschiedener Partikelfraktionen
unterschiedlicher Durchmesser
– Sortieren zur Trennung verschiedener Stoffe auf Grund einer
unterschiedlichen Dichte.
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Sedimentation
• Sedimentationseigenschaften von Partikeln
hängen ab von:
– Größe
– Dichteunterschied Partikel – Umgebung
– Temperatur
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Sedimentation
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Sedimentation - Durchströmung
• Bei bekannter Sinkgeschwindigkeit kann die Dimensionierung eines
durchflossenen Sedimentationsbeckens durchgeführt werden.
• Modellhaft:
– Abfluss und Zufluss erfolgen nur über die Oberkante des Beckens.
– Ein Teilchen wird entfernt, wenn es die Beckensohle erreicht hat, bevor es mit dem
Abfluss ausgetragen wird.
– Damit hat es den längsten denkbaren Weg zurückzulegen.
– Diagonale ist Grenzlinie für abgeschiedene und nicht abgeschiedene Teilchen
– Je größer / schwerer
Teilchen, desto früher
setzt es ab; desto
effizienter ist
Sedimentation
Sedimentation - Durchströmung
• Einlaufgestaltung
T1 T2
T1 STÖRUNGSZONE T2
L1 KURZSCHLUSSTRÖMUNG
= KLEIN L2
T1 = GROSS
T2
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Sedimentation - Durchströmung
• Dichteströmungen
• Ablaufgestaltung
RUNDBECKEN
Detail A RECHTECKBECKEN
ZAHNSCHWELLE
(Detail A)
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Sedimentation
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Sedimentation
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Sedimentation
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Belüftung, Voroxidation
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Belüftung, Voroxidation
• Belüftungskaskade zur Eisen/Manganoxidation
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Enteisenung und / oder Entmanganung
- In der Aufbereitungsanlage
- Oxidation von gelösten Eisen- und Manganverbindungen
- Eisen wird vor Mangan oxidiert (Redox-Potentiale)
- Fe2+ -> Fe3+
- Mn2+ -> Mn4+
- dadurch Überführung vom gelösten in den ungelösten Zustand
- Eisen- und Manganoxide (-hydrate)
- dadurch filtrierbar
-Anforderungen an Trinkwasser:
- Trinkwasserverordnung:
Fe: < 0,2 mg/l
Mn: < 0,05 mg/l
- Zielwerte der Aufbereitung:
Fe: < 0,05 mg/l
Mn: < 0,02 mg/l 226.026 Wassergütewirtschaft
Flockung / Fällung
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Fällung - Flockung
• Sedimentation
In einem Zweiphasengemisch sinkt der dispergierte (Fest-)Stoff auf Grund seiner
höheren Dichte unter dem Einfluss der Schwerkraft ab und kann so abgeschieden
werden.
• Fällung
ist die Bildung einer unlöslichen festen Phase aus zwei oder mehr gelösten, in der
Regel ionischen Komponenten. Es handelt sich um einen Phasenübergangsprozess
(gelöst ungelöst).
• Flockung
ist kein Phasenübergangsprozess. Es werden kleinere, ungelöste Feststoffe in
größere Verbände übergeführt. Diese ungelösten Feststoffe können bereits im
Abwasser vorhanden sein oder durch Fällungsprozesse entstanden sein. In
letzterem Fall spricht man dann von primärer Flockung.
• Fällmittel
werden zur Elimination von gelösten Abwasserinhaltsstoffen eingesetzt. Es kommt
zu einer chemische Reaktion zwischen zu entfernender Substanz und Fällmittel.
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Fällung - Flockung
– Einfangmechanismen:
Koagulation
Flockulation
– Transportmechanismen
Mischen
Absetzen
– Einflussfaktoren
1) Art (elektrische Ladung) und Menge der Stoffe
(Kolloide und Schwebstoffe)
2) Art (Ladungswirksamkeit) und Menge
der zugegebenen Chemikalien
3) Umweltbedingungen
- Mischung (Mischgeschwindigkeit)
- pH
- Temperatur
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Begriffe
• Flockungsmittel
sind für die primären Flockung verantwortlich.
– Sie führen zur Elimination von gelösten oder kolloidal gelösten
Abwasserinhaltsstoffen organischer und anorganischer Herkunft.
– Meist sind diese Inhaltsstoffe hydrophil (wasserlöslich) und tragen
eine negative Ladung. Durch die Zugabe positiv geladener
Flockungsmittel (z.B. Aluminium- oder Eisensalze) werden diese
Teilchen neutralisiert bzw. umgeladen und treten zu größeren Flocken
zusammen.
– Dieser Prozess wird als Koagulation bezeichnet.
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Begriffe
• Flockungsmittel
– Unterstützen Quervernetzung der
Primärflocken zu größeren absetzbaren
Einheiten
– Beispiel:
• Polyacrylamid dar,
aus Acrylamid Monomeren hergestellt
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Flockungshilfsmittel
• Dosierung
– Für jeden Schlamm und eigentlich für alle Betriebsbedingungen und
Anwendungsfälle muss somit vor der Anwendung die optimale FHM-Menge,
die eingesetzt werden soll bestimmt werden.
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Flocken und Filtrieren
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Einflussfaktoren
• Wirksamkeit von Flockungsmittel
Optimum
Optimum
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Flockung / Fällung
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Flockung / Fällung
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Filtration
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(Sand-) Filtration
LANGSAMFILTER SCHNELLFILTER
vF ~ 5 m/d vF ~ 5 m/h
Wasseraufbereitung: Wasseraufbereitung:
bakteriologische und vor allem
physikalische Wirkung physikalische Wirkung
letzter Aufbereitungsschritt für
Trinkwasser vor der Entkeimung
händische Reinigung durch Abziehen maschinelle Reinigung durch
der Schmutzdecke Rückspülen
Flächenfilter Raumfilter
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(Sand-) Filtration
• Schnellfilter
• Langsamsandfilter
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Schnellfilter
• Offene Schnellfilter
• Geschlossene Schnellfilter
• Einstufenfilter
• Mehrstufenfilter
• Mehrschichtenfilter.
• Einflussfaktoren:
Abscheidewirkung ist abhängig von:
1. Korndurchmesser und Füllhöhe des Filtermaterials,
einschließlich der Überstauhöhe;
2. Rohwasserqualität (Konzentration der auszuscheidenden Stoffe);
3. Filtergeschwindigkeit vF= Q/A (Oberfläche des Filters)
4. Umweltbedingungen (Temperatur, pH-Wert usw.).
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Schnellfilter Rückspülvorgang
• Zufolge des Rückhaltes von Feststoffen erhöht sich laufend
der Filterwiderstand und/oder die Abscheidewirkung wird
geringer: es gibt daher 3 Kriterien (Messergebnisse) für das
Auslösen eines Rückspülvorganges:
– max. Druckverlust (= max. Wasserspiegel über dem Filterbett)
– Maximale Trübe im aufbereiteten Wasser (Qualität)
– Maximale Laufzeit ohne Rückspülung um zu lange Aufenthaltszeit von
(organischen) Feststoffen zu vermeiden (Sicherheit), z.B. alle 48
Stunden
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Schnellfilter Rückspülvorgang
Der Rückspülvorgang erfolgt in 5 Schritten und dauert
etwa 30 bis 40 Minuten:
1. Schließen des Zulaufs und Ablaufen des Wassers aus dem Filter.
2. Druckluft wird über den Düsenboden verteilt eingeblasen, sodass das
Filterbett intensiv in Turbulenz gerät und sich die Verunreinigungen von den
Sandkörnern lösen.
3. Zusätzlich zur Druckluft wird (gereinigtes) Wasser über den Düsenboden
eingebracht, dass bei noch hoher Turbulenz die Verunreinigungen aus dem
Filterbett ausgetragen und abtransportiert werden (der Filterschlamm muss
weiter behandelt und entsorgt werden).
4. Druckluft wird abgestellt und gereinigtes Wasser weiter über den
Düsenboden verteilt, bis der ganze Filter mit gereinigtem Wasser gefüllt ist
(danach werden die Spülwasserpumpen abgestellt)
5. Der Rohwasserzufluss wird wieder geöffnet und bis zum nächsten
Rückspülvorgang konstant gehalten (Filterlaufzeit etwa 12 bis 48 Stunden)
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Schnellfilter Rückspülvorgang
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Einschichtfilter bei Rückspülung Model im
Wasserwerk
Lengg
Zürich
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Offener Schnellfilter
Filtersand Filtersand
Filtersand
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Geschlossener Schnellfilter
Filter
Filterboden
Entlüftung
Spülluft
Spülwasser
Rohwasser
Reinwasser
Schlammwasserkanal
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Filterlauf
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Schnellsandfilter (Bemessungsbeispiel)
Wassermenge: Q = 500 m³/h
Filtergeschwindigkeit qF = vF = 5 m/h
erf. Oberfläche O = 500/5 = 100 m²
gewählt: 4 Filter jeweils: Länge = 10,0 m Breite = 2,5 m = 25 m²
Spülwasser qW = 20 m/h
(jeweils 1 Filter) QW = 20 * 25 = 500 m³/h
gewählt: 2 Kreiselpumpen (p > 0,5 bar) = 500 m³/h
Wasserverbrauch (15 min) je Filter 500/4 = 125 m³
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Schnellsandfilter
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Schnellsandfilter
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Langsamsandfilter
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Langsamsandfilter (Bemessungsbeispiel)
Wassermenge Q = 10.000 m³/d
Filtergeschwindigkeit qF = vF = 5 m/d
erford. Oberfläche O = 10.000/5 = 2.000 m²
Filterreinigung:
Abtrag der obersten 2 cm Filterschichte: 0,02 * 2.000 = 40,0 m³
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Langsamsandfilter
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Membranfiltrationen
• Ultrafiltration:
– eignet sich zur Abtrennung von Makromolekülen und Kolloiden aus ihren
Lösungsmitteln (Porengröße abhängig von Molekulargewicht)
– der osmotische Druck ist vernachlässigbar klein
– die Arbeitsdrücke liegen bei 1- 5 bar
– Anwendung: Industrieabwasserreinigung
• Umkehrosmose:
– ist eine weiter verfeinerte Ultrafiltration, wobei Membranen mit geringerer
Durchlässigkeit verwendet werden.
– Der osmotische Druck ist nicht zu vernachlässigen, sondern ist die
verfahrensbestimmende Größe
– Betriebsdrücke: 20 - 150 bar
– Anwendung: z.B. Meerwasserentsalzung
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Membranfiltrationen
• Trenngrenzen verschiedener Trennverfahren
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Membranfiltration
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Wickelmembranmodul
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Einteilung Membranen
Membran (0,2 µm)
Polysulfon-Layer (40 µm)
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Membranfiltrationen
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Membranfiltrationen
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Membranfiltrationen
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Ultrafiltration – Umkehrosmose
Das Prinzip der umgekehrten Osmose
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Ultrafiltration – Umkehrosmose
Das Prinzip der umgekehrten Osmose
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Ultrafiltration – Umkehrosmose
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Chemische Oxidationsverfahren
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Ozonung – Grundlagen
• Ozon - sehr starkes Oxidationsmittels (E0 = 2,07 V)
chemischer Angriff
• bei eingesetzten O3-Dosen keine Mineralisation, sondern
„nur“ Transformation der Substanzen (chemische Strukturen
zerstört)
• Direkter & indirekter Oxidationsweg
• O-Radikal (direkt) oxidiert bestimmte chem. Struktur
– Doppelbindungen, Ringverbindungen, deprot. Amine
• Beispiel Diclofenac (Huber et al., 2003)
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AOP (Advanced Oxidation Prozess)
• Selten Einsatz reiner Ozonung (O-Radikal); oft Kombination
mit OH-Radikalen
• Bildung von OH – Radikalen durch
kombinierte Anwendung von
– Ozon und Wasserstoffperoxid
– Ozon und OH- Ionen (hoher pH-Wert)
– Wasserstoffperoxid und UV – Strahlung
– Ozon und UV – Strahlung
– UV – Strahlung
• Unspezifische / nicht zielgerichtete Reaktion
• Auch Verbindungen angegriffen, die durch O3 alleine nicht abgebaut
werden
• komplexe Reaktionschemie
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Ozonung – technische Umsetzung
• O3-Eintrag
– gasförmig
– angereicherter Flüssigkeitsstrom (mittels Injektor)
– Flüssigsauerstoff
– Vor Ort aus Luft erzeugt (PSA)
• Reaktorgeometrie
– Pfropfenströmung
– voll durchmischt
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Aufbau einer AOP-Anlage
Restozon-
H2O2 Pumpe
vernichter
Zulauf
Reaktor 1: Reaktor 2:
Pumpe Injektor
Reaktions-
Statischer behälter Vorlage-
P1 P2 P4
Mischer behälter
Pumpe Injektor P3
P O3
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Aufbau einer AOP-Anlage
• Puffer Behälter für O2 • Ozon Generator
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Aufbau einer AOP-Anlage
• Ozon Injektor • Eintrag in Wasser gelöstes Ozon
in Hauptleitung
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Aufbau einer AOP-Anlage
• Vorlagebehälter mit Dosierung • Eintrag zwischen Ozon und stat.
H2O2 Mischer
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Aktiv Kohle Anwendung
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Adsorption an Aktivkohle
• Aktivkohle aus kohlenstoffhaltigen Rohstoffen
• Hohe innere Oberfläche 1000-1500 m²/g
• Physikalisch-chemisches Verfahren Anlagerung
(Adsorption)
– van der Waal’sche, elektrostatische Kräften (physikalisch)
– Valenzkräfte, Oberflächenreaktionen (chemisch)
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Adsorption an Aktivkohle
• Adsorptionseigenschaft eines Stoffes sinkt mit zunehmender
Polarität (Wasserlöslichkeit), Kettenlänge, Molekülgröße und
Ladung
• Adsorption bis Gleichgewicht erreicht
– Einzeladsorptionsgleichgewicht vs. Gemisch
– Konkurrenz um Adsorptionsplätze und ev. Verdrängung/ Desorption
– Konkurrenz zwischen natürlichem DOC (Huminsäuren) und zu
entfernenden Spurenstoffen
• -> nicht alle Substanzen adsorbieren!
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Aktivkohle Adsorption
A + B <=> A.B
Adsorbat Adsorbent Adsorbierte Substanz
Gelöste
Moleküle
gebundenes
Wasser
Makroporen
Flüssigkeitsfilm
Mikroporen
~ 1000 m² / g
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Arten von Aktivkohle
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Standzeit von Aktivkohle
• Pulveraktivkohle (PAC)
– sollte so lange wie möglich mit dem Wasser in Kontakt sein
– Kann nur einmal verwendet werden
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Durchbruchskurve
gesättigt
Beladung
unbeladen
c/c0
t Ideale Durchbruchszeit
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„Polizeifilter“ – Schaltung bei Druckfiltern für GAC:
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Aktivkohlefilter
Wasserwerk
Obersiebenbrunn
Niederösterrreich
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Dimensionierung von Aktivkohlefiltern
Wesentlichster Faktor: Kontaktzeit
als Leerbettkontaktzeit (EBCT) 15 – 30 Minuten
Filtergeschwindigkeit: 5 – 20 m/h
Schichthöhe: 1,5 – 4,0 m
Sauerstoffzehrung: rund 200 g O2/m³ d
Abbau organische Substanz: rund 100 g DOC/ m³ d
Erforderliche Ozondosis: 0,5 – 1,0 g O3 / g DOC
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Desinfektion
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Desinfektion
• Methoden
– Chlorgas gasförmig dosiert, flüssig gelagert
– Chlordioxid aus Chlorgas und Natriumchlorit oder aus Salzsäure und
Natriumchlorit
– Chloramin aus Chlorgas und Amoniak
– UV - Bestrahlung Wellenlänge 254 nm
• Weiters
– Ozon aus Umgebungsluft oder Reinsauerstoff vor Ort hergestellt
– Natriumhypochlorit flüssig gelagert und dosiert
(150 g/l Aktivchlor )
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Desinfektionsmöglichkeiten Vor-/Nachteile
• Auf Chlorbasis
– haben eine Depoteffekt
– ->Sicherheit im Netz
• UV
– Lokale Wirkung, keine Depotwirkung
– Penetrierendes Verfahren
• Ozon
– Lokale Wirkung, keine Depotwirkung
– Wirkt nur oberflächlich (wenige µm)
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Desinfektion
• Für 99%
Inaktivierung
• Minimalwerte
mg/l oder
mJ/cm2
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Dosierung - Chlordesinfektion
Kontaktzeit Endkonzentration
• Maximale Dosierung von Chlordioxid auf 0,4 mg/l begrenzt -> Vermeidung
der übermäßigen Chloritbildung (< 0,2 mg/l)
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Nebenprodukte - Chlordesinfektion
• Chlor und Chlordioxid
– Reaktion mit organischen Wasserinhaltssoffen
• Bildung von Trihalogenmethanen
– Chlorform, Bromoform, Dichlorbrommethan, Dibromchlormethan)
• Bildung von Chlorphenolen
– Apothekergruch!
– ng/l – Konzentrationsbereich reicht aus!
• Bildung von anderen Geruch- und Geschmackstoffen
• AOX
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Wirkungsweise der UV - Bestrahlung
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UV-Desinfektion (Niederdruckstrahler)
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Namibia - Windhoek
• New Goreangab Water Reclamation Plant (NGWRP)
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Namibia - Windhoek
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Namibia - Windhoek
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WW Nakuru /Kenia
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