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Transkripte der Hörtexte

Kapitel 1 Porträt d (Satoko Akasaka / Japan):


Leute, Berufe, Tätigkeiten Ich heiße Satoko Akasaka. Ich wohne in Kawasaki,
Berufstätige aus verschiedenen Ländern stellen zirka eine Stunde von Tokio entfernt. Zurzeit arbeite
sich vor. ich in einem Patentanmeldebüro, und zwar in der
Verwaltung. Wir führen täglich viele Kundengesprä-
Porträt a (Jade Esmundo / Philippinen): che und verwalten elektronisch die Daten der Kun-
Ja, also, mein Name ist Jade Esmundo. Ich bin den. Bei uns braucht man viel Englisch, die meiste
sechsundzwanzig Jahre alt. Ich arbeite bei der Bot- Korrespondenz ist auf Englisch. Deutsch brauche ich
schaft und ich kümmere mich um die BMZ-Stipendi- für die Bescheinigung von deutschen Patenten, für
en. Also, ich überprüfe die Bewerbungsunterlagen die Anerkennung, meistens bei Chemie und Maschi-
auf Vollständigkeit und informiere dann die Antrag- nen. Von Beruf bin ich ... – das heißt, ich war vorher
steller, wenn etwas fehlt. Ich bin auch in ständigem tätig als Bankangestellte in der Abteilung für Kredit-
Kontakt mit der CDG, das heißt – mit der Carl-Duis- karten. Ich bin jetzt auf der Suche nach einer neuen
berg-Gesellschaft und der Deutschen Stiftung für in- Arbeitsstelle. Ich möchte gerne in einer kleinen deut-
ternationale Entwicklung. Ja, was kann ich Ihnen schen Firma in Tokio arbeiten. Aber dort muss man
noch erzählen ... auch gut Englisch können und das ist für mich ein
Problem. Und man braucht Fachkenntnisse in einem
Porträt b (Hamza Choufani / Marokko): bestimmten Gebiet wie Export/Import oder so. An
Mein Name ist Hamza Choufani. Ich lebe in Agadir, der Universität habe ich den Abschluss in Soziologie
Marokko. Agadir liegt an der Atlantikküste im Süden gemacht und ... ein wenig Wirtschaft studiert. Ich war
Marokkos. In Deutschland ist Agadir bekannt als gerade in Deutschland, habe Sprachkurse an der
Touristenort. Sechzig Prozent der Touristen sind Universität und am Goethe-Institut besucht ...
Deutsche. Davon kann man sagen – es sind neunzig
Prozent aus den neuen Bundesländern. Ich bin in
Deutschland groß geworden, habe eine Lehre in Porträt e (Elizabeth F. Pienaar / Australien):
Kiel als Hotelkaufmann gemacht. Ich bin verheiratet So – guten Tag, ich heiße Elizabeth Pienaar. Ich bin
und habe einen Sohn. Vor einigen Jahren habe ich Studentin an der University of Queensland in Bris-
bei der TUI als Reisebetreuer gearbeitet, hier in bane, Australien. Ich studiere schon dreieinhalb Jah-
Agadir. Ich bin dann noch acht Jahre als Stewart bei re Volkswirtschaft und Deutsch. Es ist vielleicht wich-
der ROYALE MAROC geflogen. tig, zu wissen, dass ich in Südafrika geboren bin.
Vor fünfzehn Jahren habe ich ein Restaurant hier in Das heißt, ich weiß genau, dass es sehr wichtig ist,
Agadir eröffnet. Das Restaurant bietet internationale eine Fremdsprache zu sprechen. Also, in Südafrika
Küche, aber auch deutsche Küche. Vor etwa fünf haben wir mehr als eine Muttersprache, natürlich.
Jahren habe ich eine Gesellschaft mit einem deut- Und obwohl Englisch meine Muttersprache ist, weiß
schen Partner gegründet. Wir haben die Vertretung ich wohl, dass Fremdsprachen sehr wichtig sind, be-
hier von LÖWENBRÄU-Bier in Marokko übernom- sonders wenn man erfolgreich sein möchte. Ich in-
men. Wir vertreiben das hier im Süden, demnächst teressiere mich besonders für Wirtschaftsdeutsch,
wird es das auch in Casablanca, Rabat und in ande- weil ich ...
ren Städten geben ...

Porträt c (Robert Sturmreiter / USA): Porträt f (Christian Garbrecht / Argentinien):


Mein Name ist Robert Sturmreiter. Ich bin Bürger Ich heiße Christian Garbrecht, bin in Argentinien ge-
der USA und wohne in Aurora, im Bundesstaat Illi- boren und habe in der deutschen Schule in Buenos
nois. Meine Ausbildung war auch in Illinois. Nach Aires studiert. Danach habe ich Wirtschaftsingenieur,
der Oberschule bin ich an die Universität von Illi- auch in Buenos Aires, studiert und am Ende meines
nois, wo ich mein Studium als Diplomingenieur ab- Studiums in einer deutschen Firma, der MÜNCHE-
geschlossen habe. NER RÜCKVERSICHERUNG in Buenos Aires, ange-
Nach der Uni bin ich bei CATERPILLAR in Aurora fangen zu arbeiten. Am Anfang war ich Assistent der
eingestiegen. Zuerst war ich Ingenieur im Anlagen- Leitung der Außenstelle der MÜNCHENER RÜCK in
bau. Danach Kraftwerkmanager. Ich bin bei CATER- Buenos Aires und nach einem Jahr Ausbildung bin
PILLAR seit über fünfundzwanzig Jahren. Es ist nicht ich nach Deutschland geflogen und habe da eine
typisch für Amerikaner, bei einem Arbeitgeber zu zweijährige Ausbildung im Mutterhaus der MÜN-
bleiben. Als Kraftwerkmanager – ich bin verantwort- CHENER RÜCK gemacht. Danach bin ich zurückge-
lich für Dampf- und Drucklufterzeugung, Abwasser- kommen in die MÜNCHENER RÜCK Buenos Aires
behandlung, Recycling, das heißt Wiederverwertung und habe die Stelle des stellvertretenden Leiters
von Papier, Pappe, Metallen, Batterien und so wei- übernommen. Ab März dieses Jahres – ich habe
ter. Bei CATERPILLAR stellen wir viele schwere Bau- auch die Stelle des stellvertretenden Leiters der
maschinen her, wie zum Beispiel Hydraulikbagger. MÜNCHENER RÜCK de Argentina übernommen.
CATERPILLAR hat hundertsiebenundachtzig unab- Die MÜNCHENER RÜCK ist tätig in der Rückversi-
hängige Händler in der ganzen Welt, darunter viele cherungsbranche und ...
in Europa ...

Wirtschaftskommunikation Deutsch 86
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 1)

Berufliche Tätigkeit erfordert es häufig, dass man sich Berufstätige aus verschiedenen Ländern berichten,
selbst oder andere vorstellt. Die Gesprächspartner wie wichtig Deutsch für ihre Arbeit ist.
erwarten dabei, etwas zur Position im Unternehmen
und zum Aufgabenbereich zu erfahren. Sie hören vier Hans Henkes / Niederlande:
Gesprächsauszüge. Mein Name ist Hans Henkes. Ich wohne seit
zweieinhalb Jahren in Amsterdam. Ich arbeite für
eine amerikanische Computerfirma. Diese Firma
Situation 1 entwickelt eigene Technologien, stellt mit diesen
Heusner: Werkstofftechnik, Claus Heusner, Freiburg, Technologien eigene Konsumprodukte her. Ich bin
guten Tag. im Verkauf und im Marketing tätig und bin jetzt
Paul: Schönen guten Tag. Mein Name ist Paul. zuständig für ganz Europa.
Ich bin Einkäuferin bei der Firma Merten Ich habe meine Ausbildung in den USA gemacht.
Elektroden. Wir haben Ihren Werbetext im Ich hab mein Hochschulstudium in Boston, meiner
Messekatalog gesehen. Sagen Sie – Sie Heimatstadt, gemacht und dann war ich vier Jahre
vertreiben spezielle Druckfarben für trockene auf der Conell-Universität in New York.
Elektroden? Dort habe ich Deutsch studiert und mein Hauptfach
H: Ja, ja, und wir stellen sie auch her. war eigentlich Deutsche Geschichte, Politik und
P: Ja, noch besser. Wir hätten nämlich da Interesse Wirtschaft. Und dort habe ich auch eine Diplom-
und ich würde gern Ihren Produktmanager arbeit geschrieben. Diese Diplomarbeit beschäftigt
sprechen ... sich mit dem Automobilbereich. Es geht um einen
Vergleich zwischen zwei deutschen Autoherstellern.
Während meines Studiums habe ich zwei Sommer
Situation 2 in Deutschland gearbeitet, bei einer Maschinen-
Weber: Guten Tag. Ich glaube, wir haben uns noch fabrik in Esslingen am Neckar, in Baden-Württem-
nicht kennengelernt. berg. Das ist auch meine ... – die Heimatstadt von
Friedrichs: Guten Tag. meiner Mutter. Diese Maschinenfabrik stellt Pressen,
W: Mein Name ist Weber. Ich bin der neue Sachbe- hydraulische und mechanische Pressen, her für die
arbeiter im Vertrieb. Automobilindustrie. Also in den gleichen Bereichen,
F: Ich heiße Friedrichs. Ich arbeite in der Ferti- wo ich studiert habe. Und, ja, diese Berufserfahrung
gung. Nett, sie kennenzulernen. in Deutschland war sehr hilfreich für meine gegen-
W: Dann sind wir ja Kollegen und sehen uns jetzt wärtige Karriere! Ich kann meine Deutschkenntnisse
öfters. gut brauchen. Ich muss oft Faxe und Briefe schrei-
F: Ja, sehr schön ... ben, aber zum größten Teil sprechen. Meine Firma
ist Aussteller auf der CEBIT-Messe in Hannover. Das
... das war dieses Jahr unser zweites Jahr und auf
Situation 3 der Messe muss man eigentlich sehr viel Deutsch
Feller: Mein Name ist André Feller. Ich vertrete hier sprechen. Das ist das Allerwichtigste.
die Agentur TRANSCOM als einer der drei Ja, wenn man in dem Land ist, dann braucht man
Geschäftsführer. Wir sind drei Partner, haben auch ein bisschen Erfahrung mit der Sprache und
uns in der Geschäftsleitung die Aufgaben mit der Kultur. Und man sieht ... ja, man sieht, wie
aufgeteilt. Der eine macht Verkauf, Vertrieb und andere ... ja, zum Beispiel Amerikaner, kein Wort
Werbung und der andere, der war früher Steu- Deutsch können, und das ist, finde ich, ein Nachteil.
erberater, kümmert sich um die Finanzen und Ich habe ziemlich viel Kontakt mit deutschen Kunden
um die Buchhaltung. im Verkauf und da muss man ziemlich gute Sprach-
Ich bin zuständig für die Produktion und für das, kenntnisse haben, auch in der Wirtschaftssprache ...
was große Unternehmen Forschung und Ent-
wicklung nennen. Ich suche neue Produktideen,
bin von Beruf technischer Designer. Dubowzowa /Weißrussland:
In dieser Funktion bin ich heute hier, um ... Mein Name ist Tamara Dubowzowa. Ich wohne in
der Stadt Minsk, Weißrussland. Ich habe an der
Minsker Linguistischen Universität Deutsch studiert,
Situation 4 um Deutschlehrerin zu werden. Aber nach dem fünf-
Ich darf Ihnen Herrn Hilgers vorstellen. Einige von jährigen Studium habe ich mich bei ZEISS-BELOMO,
Ihnen kennen ihn ja bereits. Herr Hilgers ist Leiter einem Jointventure in Minsk, beworben.
der Abteilung Logistik bei MANNESMANN Handel, Das Jointventure existiert seit 1995. Wir produzieren
also zuständig für den Export und alle Tätigkeiten, in erster Linie mechanisch-optische Geräte. Unsere
die damit zusammenhängen. Herr Hilgers ist Produktion ist in vier Fertigungsbereiche aufgeteilt:
dankenswerterweise bereit ... Optik, Mechanik, Montage und Elektromontage. Wir
befinden uns noch im Aufbau, aber zurzeit haben
wir zweihundertneunzig Mitarbeiter und wir planen,
uns zu erweitern. Die Arbeit bei ZEISS-BELOMO
gefällt mir sehr, weil ich hier viel Praxis in Deutsch

Wirtschaftskommunikation Deutsch 87
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 1, 2)

habe und auch die Möglichkeit, mich weiter fort- Kapitel 2


zubilden. Die Voraussetzungen für die Einstellung
waren neben Deutsch auch andere Fremdsprachen, Eine Tätigkeit beschreiben
Computerkenntnisse und Büroorganisation. Meine „Wäre das so etwas wie ein Sachbearbeiter?“
jetzigen Aufgaben sind Übersetzen, Dolmetschen,
Hotelreservierung, Telefonate mit Deutschland und Die Situation:
mit Weißrussland führen. Aber die Schwerpunkte Der Bürokaufmann Kurt Baranovski (B) ist seit
meiner Arbeit sind Übersetzen und Dolmetschen. einiger Zeit auf der Suche nach einer neuen Stelle.
Ich dolmetsche bei Besprechungen, bei Sitzungen Ein Angebot der Firma ORIND weckt sein Interesse.
auf Geschäftsleitungsebene, bei Gesprächen über Er verabredet sich mit Herrn Misra (M), dem
Qualitätskontrolle. Und ich übersetze viele techni- Verkaufsleiter der Düsseldorfer Niederlassung
sche Vorlagen, die technische Dokumentation, der Firma, zu einem Gespräch.
Anweisungen zur Qualitätskontrolle, Verfahrensan-
weisungen, Briefe und Faxe. Ich führe auch die Hören Sie den ersten Teil des Gesprächs.
Statistiken für Personal und Produktion. Zur Ver-
tiefung meiner Aufgabe war ich für zwei Wochen in B: Schönen guten Tag! – Kurt Baranovski …
der Firma CARL-ZEISS, Jena. Dort habe ich meine M: Guten Tag, Herr Baranovski. Mein Name ist
Kenntnisse im Bereich der Fachlexik und der Büro- Misra. Kommen Sie doch rein.
organisation erweitert. Nun will ich ein paar Worte B: Danke! Wir haben ja schon miteinander
über das Jointventure ZEISS-BELOMO sagen ... telefoniert.
M: Ja, ich habe Sie erwartet. Haben Sie uns leicht
gefunden?
Prakash Kejriwal / Indien: B: Äh ... bin mit dem Zug gekommen. Ich hab‘s
Ich heiße Prakash Kejriwal und bin einundzwanzig gar nicht so weit von hier.
Jahre alt. Ich wohne in Neu-Delhi, Indien. Bin M: Na, wunderbar! Na, das ist doch schon was.
Kaufmann und arbeite bei meinem Vater in seiner B: Ja – von daher wäre dann der Weg zur Arbeit
Exportfirma KEJRIWAL ENTERPRISES. Ich habe schon optimal. Drei bis vier Minuten vom
Deutsch gelernt, weil wir viele Geschäftskontakte Hauptbahnhof zu laufen und ... von zu Hause
mit Deutschland haben. Unsere Firma KEJRIWAL sind es nur fünfzehn Minuten mit dem Zug.
ENTERPRISES wurde im Jahr 1963 gegründet. Wir Und die Bahnstation ist praktisch direkt vor
handeln also mit einer großen Auswahl von Produk- meinem Haus.
ten, insbesondere mit Lebensmitteln, zum Beispiel M: Wo wohnen Sie genau, wenn ich fragen darf?
Honig, aber auch Lederbekleidung, Baumwolle, B: Ich wohne in Erkrath. Also im Süden von
Marmor und Teppiche. Hauptsächlich haben wir Ge- Düsseldorf.
schäftsbeziehungen mit Europa und den USA. In Eu- M: Hm. Da ist die Bahn schon günstiger. Zeitlich
ropa sind es vor allem England, Deutschland, Frank- und finanziell.
reich und Russland. Ich arbeitete drei Jahre auf Teil- B: Auf der andern Seite – ich hab natürlich auch
zeit gleich nach dem Abitur. An der Universität habe ein Auto zur Verfügung. Falls ein Auto ge-
ich Wirtschaftswissenschaften studiert. Während die- wünscht ist. Ich weiß nicht, ob Sie mal ... Gäste
ser Zeit wurde ich drei Monate in jeder Abteilung, abzuholen haben, am Flughafen oder so ...
wie Verkauf und Finanzen, ausgebildet. Jetzt, nach M: Das ist sehr schön! So was könnten wir
dem Studium, arbeite ich auf Vollzeit bei meinem eigentlich brauchen.
Vater. In den letzten vier Jahren bin ich mehrmals B: Da könnte ich einspringen!
nach Europa und insbesondere nach Deutschland M: Gut, Herr Baranovski. Ich freue mich sehr,
gefahren. Ich habe persönliche Kontakte mit den dass Sie sich für unsre Firma und die Arbeit
wichtigen Käufern geknüpft. In KEJRIWAL ENTER- hier interessieren.
PRISES bin ich zuständig für Honigexport und Le- B: Ja. Klar.
derexport und habe dafür die finanzielle Verantwor- M: Vielleicht darf ich Ihnen zuerst einiges erklären.
tung. Wegen meiner Deutschkenntnisse kümmere B: Ja, gerne.
ich mich besonders um den Export nach Deutsch- M: Wir sind eine indische Firma, wir stellen feuer-
land. Deutschland ist heute unser Hauptgeschäfts- feste Produkte her – wir sind eine der größten
partner. Meine Deutschkenntnisse haben mir immer Firmen in Indien. Wir liefern zurzeit achtund-
viele Vorteile in Deutschland gebracht. Es macht ei- vierzig Ländern, in der ganzen Welt, feuerfeste
nen guten Eindruck, dass ich mit den Leuten Produkte. Hochwertige feuerfeste Produkte.
Deutsch spreche, dass ich mich normal unterhalten B: Das heißt also – das ist ein weltweites Netz.
kann. Auch die Atmosphäre wird leichter und M: Ja, ich bin hier zuständig für Westeuropa.
freundlicher. Meine Deutschkenntnisse haben mir B: Nur Westeuropa?
geholfen, das Vertrauen meiner deutschen Partner M: Ja, ganz richtig. Das ist mein Zuständigkeits-
zu gewinnen. Auch die Geschäfte sind so besser ge- bereich.
laufen ... B: Und die indische Hauptfirma hat ihre Leute
überall in der Welt sitzen?
M: Ja, genau. Auch Asien, Nord- und Südamerika.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 88
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 2, 4)

B: Da haben Sie vor Ort ihre Vertretungen und M: Ja, genau! Es geht nämlich auch darum, dass
Vertreter? Sie mich vertreten, wenn ich nicht da bin.
M: Aber wohlgemerkt – wir haben bewusst nur B: Das heißt …?
einheimische Vertreter ausgesucht, damit das M: Na, dass Sie die Telefonate abnehmen, mit
Geschäft ... also, ohne Probleme – damit alles den Leuten sprechen und bei Problemen mich
einwandfrei läuft. Die meisten hatten schon mit anrufen. Denn mit der Lieferung der Ware ist
feuerfesten Materialien zu tun und so ... viele die Sache nicht erledigt. Wir sind auch dafür
sind Ingenieure und Techniker. verantwortlich, dass alles ordentlich läuft.
B: Gut. Was wäre dann meine Aufgabe? Dass die Kunden keine Pannen erleben.
Hier in der Anzeige stand ... B: Gut. Gut.
M: Und überhaupt – Sie vereinbaren die Termine
und gelegentlich mal – es kann auch sein, dass
Hören Sie den zweiten Teil des Gesprächs zwischen Sie Gäste vom Flughafen abholen und sie hier
Herrn Misra (M) und Herrn Baranovski (B). über die Zeit betreuen. Wir sind dann sicher
auch mal zusammen bei Terminen, denn es wird
M: ... die meisten hatten schon mit feuerfesten dabei viel zu organisieren und zu besprechen
Materialien zu tun und so ... viele sind Ingenieu- sein und dann ...
re und Techniker.
B Gut. Was wäre dann meine Aufgabe? Hier in der
Kapitel 4
Anzeige stand „office assistant“ – was würde
das für mich heißen? Was ist genau damit
Eine Unternehmenspräsentation vorbereiten
gemeint? Wäre das vergleichbar mit einem
„Wir ziehen alle Register!“
Sachbearbeiter oder mit einem Sekretär hier
in Deutschland?
Die Situation: Herr Rubsamen (Ru), der Geschäfts-
M: Ja, ja, genau. So etwas Ähnliches. Sie werden
führer der Kur- und Bäderverwaltung Bad Krozin-
schon ein bisschen von allem machen. Aber
gen, bittet die Leiterin der Marketingabteilung,
in erster Linie machen Sie viel Korrespondenz.
Frau Weiß (W), sowie den Veranstaltungsmanager,
Unser Geschäft läuft sehr stark über Korrespon-
Herrn Ritzel (Ri), zu einem Gespräch. Es geht darum,
denz. Wir korrespondieren sehr viel mit Ge-
neue Geschäftspartner im Ausland zu gewinnen.
schäftspartnern und Kunden in der ganzen Welt.
Sie überlegen gemeinsam, wie man am besten auf
B: Aber – wenn ich Sie richtig verstehe, ist das
das Interesse eines potenziellen Partners reagieren
wohl vorwiegend auf Englisch?
soll.
M: Ja. Wobei innerhalb Deutschlands die Briefe
natürlich in Deutsch geschrieben werden.
Hören Sie den ersten Teil des Gesprächs.
B: Es würde mich interessieren, wie das Verhältnis
ist.
Ru: Guten Tag, Frau Weiß ... Herr Ritzel ...
M: Nun, ich würde sagen – etwa sechzig Prozent
W: Tag.
Englisch und vierzig Prozent Deutsch.
Ri: Guten Tag.
B: Ach ja? Interessant. Also, ich hab grade gut
Ru: ... ich habe Sie hergebeten, um neue Perspek-
anderthalb Jahre in den Staaten gelebt ... und
tiven für unser Kurwesen zu besprechen. Die
möchte mein Englisch gerne weiter pflegen ...
Ausgangslage ist Ihnen ja bekannt, die Umsätze
(Klingel)
sind deutlich um zwanzig Prozent und mehr zu-
M: Oh, ich bitte um Entschuldigung! Ich denke, das
rückgegangen.
ist die Post. Sie sehen ja selbst, ich bin alleine ...
Ri: Ja ...
B: Ah, ja – kein Problem. Ich kann mir hier ja inzwi-
W: Tja ...
schen Ihre Werbeunterlagen anschauen.
Ru: Und das Ziel der heutigen Besprechung ist
(Pause)
es, neue Aufgabenfelder zu finden ... damit ...
M: So ... ich bin wieder zurück. Wo waren wir
ja, damit unser Heilbad weiterhin attraktiv
stehen geblieben? – Ach ja, Sie haben mir ja
bleibt. Was wir in der jetzigen Situation brau-
schon am Telefon gesagt, dass Sie in Amerika
chen, sind gesundheitsorientierte Gäste ...
gelebt haben ...
Kunden, die Gesundheitsurlaub bei uns ma-
B: Hm, hm.
chen wollen. Frau Weiß, Sie hatten zuletzt ei-
M: ... ja, es ist sicher ein Pluspunkt für uns, dass
nen interessanten Vorschlag, Sie sprachen in
Sie fließend Englisch sprechen.
Ihrem Memo von potenziellen Partnern im
B: Es ist nicht fließend, aber ...
Ausland ...
M: Aber sicher hervorragende Englischkenntnisse.
W: Hm, hm.
Und dann, wenn die Leute von uns, von der
Ru: ... und das wäre ja in der Tat eine ganz neue
Hauptfirma, von Indien aus anrufen, dann
Perspektive.
können Sie sich auf Englisch verständigen.
W: Ja ... also ... ich ... ich war ja auf der letzten
Das ist sehr gut.
GERMANTRAVEL MARKET in Dresden ... und
B: Okay. Ich hätte da noch eine Frage: Sind Sie oft
da hab ich ein wirklich interessantes Gespräch
auf Reisen?

Wirtschaftskommunikation Deutsch 89
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 4)

geführt, und zwar mit einem der führenden Ru: Und da gehören natürlich Statistiken dazu.
italienischen Reiseveranstalter. Der zeigte W: Na, da bin ich absolut Ihrer Meinung. Also, als
großes Interesse an unserem Angebot. Es ... es Erstes haben wir da die Beherbergungsstatistik.
handelt sich um einen namhaften Veranstalter Da sieht der Veranstalter gleich, wie viel Kapazi-
aus Genua mit dem Namen FARO VIAGGI. täten bei uns zur Verfügung stehen.
Ru: Aha. Ri: Sollten sie nicht auch wissen, wie‘s mit
W: Ja, die Firma hat sich bei mir am Stand aus- Pensionen, Hotels, Kliniken, Sanatorien aus-
führlich informiert, Karten angeschaut, Werbe- sieht?
material ... sodass sie über die geographische W: Ja, natürlich. Also, da gibt‘s eine – ja, sehr
Lage von Bad Krozingen gut informiert ist. Und detaillierte Statistik, sowohl für den Bereich
jetzt will FARO VIAGGI bei ihren Kunden im ita- Hotellerie als auch für Kliniken und Sanatorien,
lienischen Markt das Interesse für unser Ange- die einerseits die Bettenzahlen enthält und an-
bot prüfen und ich denke, wir sollten jetzt die dererseits die durchschnittliche Aufenthaltsdau-
Initiative ergreifen. er der Gäste. Das ist doch sehr aussagekräftig.
Ri: Ja. Ja. Wichtig wäre, dass wir bei so einer Ru: Ein weiterer Punkt wäre das Gästemagazin. Das
Sache nicht nur die ansprechen, die in Krozin- sollten wir zeigen, als ... als ...
gen Badeurlaub machen wollen. Wir müssen W: Unbedingt.
versuchen, unterschiedliche Personenkreise an- Ru: ... als Reiseführer durch unsere Region. Und
zusprechen ... wichtig ist – bei den hundertdreißig Seiten –,
Ru: Ja, genau. dass wir die Inhalte strukturiert darlegen.
Ri: ... zum Beispiel auch Wanderer. Und so wäre W: Ja, unbedingt, und zwar ... mit diesem
es vielleicht auch denkbar, Radferien anzubie- Gästemagazin schlagen wir ja zwei Fliegen mit
ten. Italiener lieben Radwandern, da war ja der einer Klappe, sozusagen ... Es enthält wichtig-
Schwarzwald sehr geeignet. Also ... ich bin der stes Informationsmaterial und es ist unser
Meinung, in dieser Richtung lässt sich einiges bestes Werbemittel ...
machen. Ru: Und ... äh ...
Ru: Herr Ritzel, machen wir vielleicht mal einen W: ... also – einen Moment ... also, der Gast hat alle
Schritt nach dem andern. Wir müssen uns jetzt Informationen in einem Heft.
überlegen, wie wir diesen möglichen Partner, Ru: Ja, und besonders hervorzuheben wären dann
den italienischen Reiseveranstalter einladen, al- Informationen über die Pauschalen ... also, die
so – wie treten wir in Kontakt ... Ich sag immer, ... die Pauschalen, die wir so anbieten, die
das Einfachste ist: einladen zu uns ... Reitferien oder das Wellnesswochenende ...
W: Ja, find ich auch. W: Das ganze breite Spektrum der Urlaubspau-
Ru: Dann können wir die Partner persönlich schalen. Also, dazu gehören unsere Pauschalen,
kennenlernen, wir können ihnen alles in Ruhe die wir anbieten, und die Pauschalen der einzel-
vorstellen und wir können auch schön mitein- nen Hotelbetriebe und Ferienwohnungen. Das
ander essen und trinken gehen ... das macht hat den Vorteil, dass der Gast sich selber aus-
sich immer gut. Und mein Vorschlag wäre, wir führlich informieren kann.
suchen zuerst den persönlichen Kontakt. Wir Ri: Was ich vielleicht noch dazu machen würde ...
müssen dann aber gut vorbereitet sein auf das Ru: Ja, Herr Ritzel ...
Gespräch, wir müssen uns als Bad Krozingen Ri: ... wäre die wunderschöne Broschüre von der
gut präsentieren ... Vita Classica, die wir ja in großer Menge haben.
Ri: Ja ... Die könnten wir streuen.
W: Hm, hm. Ru: Aber die ist doch nur in Deutsch!
Ru: Also, wir müssen alles mal überprüfen. Ri: Oder vielmehr zusammenstellen für den
Herrn – die lassen wir übersetzen ...
Hören Sie den zweiten Teil des Gesprächs zwischen Ru: Na ja. Gute Idee.
Herrn Rubsamen, Frau Weiß und Herrn Ritzel. Ri: Dann, könnte ich mir vorstellen, dass wir ja
auch eine Broschüre unseres neuen Sauna-
Ru: ... wir müssen uns als Bad Krozingen gut paradieses erstellen.
präsentieren ... W: Also, die Darstellung der Vita Classica und der
Ri: Ja ... Saunalandschaft ist ganz besonders wichtig. Ja
W: Hm, hm. weil ... weil wir doch die Räumlichkeiten nach
Ru: Also, wir müssen alles mal überprüfen, welche römisch-griechischem Vorbild erbaut haben ...
Medien wir hier dann vorstellen können. Ich Ru: Aha.
denk, dass wir unser Unternehmen präsentie- W: ... ja ... na ja, und ich denke, dass wir die italie-
ren ... also, wie viel Mitarbeiter wir haben, dass nischen Gäste damit eben auch besonders an-
wir ‚n Saisonbetrieb sind, wie viel Umsätze wir sprechen. Na ja, und die Preise müssen natür-
machen ... und welche Hauptaufgabenbereiche lich jeweils erwähnt werden.
wir haben ... Vielleicht wären auch Auszüge aus Ru: Das ist ein guter Punkt, ja ... Ja, und die
dem Geschäftsbericht denkbar ... Preise – Geld. Es macht sich sicherlich auch
W: Das ist ... das ist sicher gut. gut, wenn wir unsere deutschen Preise in

Wirtschaftskommunikation Deutsch 90
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 4)

italienische Lire ... oder besser gleich in ‘n Euro Ru: Also, dann – ich fass es noch mal zusammen:
umrechnen. Für die Präsentation bereiten wir die Statistiken
W: Hm, hm ... Also ... ich hätte da noch eine Idee, und das Gästemagazin vor, überarbeiten und
wie wir uns schnell und zeitgemäß präsentieren übersetzen die Broschüren zur Vita Classica und
können: Wir sollten unsern Eintrag im Internet, zum Saunaparadies ...
die Homepage, ins Italienische übersetzen ... Ri: Ja.
Ru: Hm. W: Hm, hm.
W: Ja, also, am besten gleich für den italienischen Ru: ... wir brauchen eine Preisliste in Lire, eine
Markt noch einmal neu gestalten! italienische Homepage und einen Angebots-
Ru: Ja, ja, aber das kostet ja wieder extra Geld, flyer... ja, und das ... äh ... das Video, das Video-
Frau Weiß. band ... den Veranstaltungskalender und ... die
W: Ja, ja, ich weiß. Pressemappe.
Ru: Na ja, aber – vielleicht haben Sie recht, ich Na prima. Sieht doch ganz gut aus. Ich denke,
glaub, wir kommen da nicht drum rum. wir haben jetzt alles gesammelt, um das Ge-
W: Also, glauben Sie mir, das ist das Beste, was spräch hier bei uns vorzubereiten, ja? Und Sie,
wir zurzeit machen können. Damit erschließen Frau Weiß, Sie finden heraus, wie aktuell das In-
wir unser Angebot auch einem umso größeren teresse der Italiener an einem Informationsbe-
Gästekreis, als wenn wir so klein, klein immer such bei uns ist.
hier ‘n Prospekt und da ‘n Prospekt auslegen W: Hm, hm.
oder verschicken. Ru: Und gleichzeitig bereiten Sie die Präsentation
Ru: Ja ... das überzeugt mich schon. Was wir dann vor. Und dann treffen wir uns, würd ich sagen,
für das Gespräch noch brauchen, ist eine aus- noch mal in – zwei Wochen, wenn die Termine
führliche Pressemappe. stehen.
W: Ja – mit Zeitungsberichten, Pressemitteilungen, W: Gut.
Couponanzeigen, alles, was dazugehört. Ein- Ri: Ja.
fach die Vielfalt zeigen, wie wir mit der Presse W: Ja. Geht in Ordnung.
hier am Ort zusammenarbeiten und wie wir uns
gegenseitig unterstützen. Die Situation zwei Wochen später: Frau Weiß (W)
Ru: Da ... da haben wir auch doch noch das ... unterbreitet Herrn Rubsamen (R) einen Vorschlag
das ... äh ... Video über Krozingen ... den ... für die Präsentation. Beide legen Einzelheiten zur
über Krozingen, Schwarzwald, Vogesen und Terminplanung und zum Vorgehen fest.
so. Ich bin nicht sicher, ob wir noch ‘n Video
in Italienisch hinkriegen. W: Guten Tag, Herr Rubsamen.
Ri: Also, ich halte es aber für problematisch, Bilder Ru: Frau Weiß, guten Tag. Bitte nehmen Sie Platz!
ohne verständliche Erklärung anzuschauen ... – W: Danke.
Was halten Sie von einem kurzen Begleittext? Ru: Es geht um die konkreten Vorschläge zur
Ru: Ja, ‘s wär ‘ne Lösung. Dazu passt auch ein Präsentation für den italienischen Reiseveran-
Kulturprospekt mit all den lokalen und regiona- stalter FAROVIAGGI …
len Veranstaltungen übers ganze Jahr. W: Genau. Ich hab hier mal die einzelnen Punkte
W: Ja, wie wär‘s ... wie wär‘s mit einem Angebots- als Memo zusammengestellt.
flyer in Italienisch ... Ru: Wunderbar.
Ru: Hm, hm ... W: Also, zunächst das Wichtigste: Ich habe die
W: ... der muss ja ... na, der muss ja gar nicht Italiener kontaktiert und signalisiert, dass wir
so riesig sein, aber natürlich muss er – und gern bereit sind, den Wünschen aus Genua
wird er auch – aussagekräftig sein. Das muss Rechnung zu tragen und auf ihre Vorstellungen
er sein, ja … einzugehen.
Ru: Aussagekräftig, ja, mit Leistungen, mit Preisen Ru: Hm, hm, sehr gut. Ja, ganz wichtig, dass wir
und allem Drum und Dran. unsere Kundenorientierung signalisieren, das
W: Mit allem Drum und Dran, genau. Also, so was, muss auch in der ganzen Präsentation raus-
was man den Leuten in die Hand geben kann. kommen.
Ri: Wobei – ich mein ... das erste Gespräch dient ja W: Ja. Dann – zweitens: Ich habe die genuesische
dazu, dass wir die Wünsche unserer Partner Geschäftsleitung nach Bad Krozingen einge-
kennenlernen ... hm ... ich denke, wir sind kun- laden. Zunächst natürlich ganz unverbindlich,
denorientiert genug und so flexibel, dass wir was das Datum anbelangt … – Die Reaktion war
dann auch auf individuelle Wünsche eingehen. positiv.
Ru: Und wichtig wäre, an dieser Stelle noch zu Ru: Prima.
erwähnen, was für den italienischen Veranstalter W: Also – vorgesehen ist eine Führung durch das
bei der ganzen Sache herausspringt. Ich bin Kurbad. Ich ... ich denke hier an die interessan-
ziemlich sicher, dass die ohne einen kalkulierba- testen Angebote. Wir wollen denen ja auch die
ren Gewinn nicht lange mitmachen würden. Möglichkeit geben, wichtige Leute, wichtige
Ri: So ist es. Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens zu
W: Klar. kontaktieren.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 91
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 4)

Ru: Ja, natürlich. Und bitte denken Sie auch an die Ru: Ah so.
Gesellschafter unserer GmbH. W: Hm, hm. Der vierte Bereich nennt sich „rezep-
W: Halten Sie das für wichtig? tiver Tourismus“. Da kooperieren sie mit aus-
Ru: Ich denke, ja. Auch längerfristig. Ich meine, das ländischen Partneragenturen, die Genua-
macht doch ‘n ganz anderen Eindruck und ... äh beziehungsweise Italienreisen für ihre Kunden
... wird verbindlicher. durchführen wollen.
W: Ja. Ja, gut. Ja – wir ziehen alle Register. Ru: Es ist eigentlich ... so ähnlich, wie wir uns eine
Ru: Ja, und ich denke auch an den Verein für Kooperation wünschen ...
internationale Beziehungen. Da laden wir auch W: Ja.
den verantwortlichen Mann an ... – äh, Mann Ru: ... bloß dass sie eben zu uns kommen sollen.
ein. So haben die Italiener gleich den Eindruck, W: Ja. Genau, so ... ja, so kann man das sagen.
dass wir uns um sie kümmern ... ein nettes Und dann, als Fünftes, organisieren sie noch
Ambiente. Meetings, Kongresse und Incentives für Partner
W: Ja, ja ... also, dafür sollten wir auf jeden Fall und Kunden.
sorgen. Ru: Die bringen mit ihren fünfzig Jahren Firmen-
Ru: Und Zeit einplanen für ein gutes Abendessen ... bestehen einiges an Erfahrung mit. Hm, ich
W: Okay. denke, da lassen sich unsere Interessen mit
Ru: ... ja? Dass wir dann auch gemeinsam mit deren verbinden.
denen in Ruhe zusammensitzen und sprechen W: Ja, vor allen Dingen ... vor allem, wenn die
können. auch Incentive-Reisen anbieten. Da wäre
W: Das heißt – es darf was kosten? Bad Krozingen vielleicht auch mal was anderes.
Ru: Es darf ruhig was kosten, ja. Ru: Ja, das hört sich schon ganz gut an. Hier sollten
W: Gut. Geht in Ordnung. Die Einzelheiten werd ich Sie sich noch ein paar Kooperationsmöglichkei-
dann ausarbeiten. ten ausdenken, wo sich also unsere Interessen
Ru: Und vergessen Sie bitte dabei nicht, dass überschneiden. Dass wir denen das dann als
wir eine Begleitperson benötigen, die perfekt Konzept gleich vorstellen können.
Italienisch spricht, ja? Und – volles Rahmen- W: Ja, mache ich.
programm. Ru: Nun zur Präsentation – was schlagen Sie vor?
W: Volles Rahmenprogramm? Äh ... wie meinen W: Ja, also, zunächst, hab ich mir gedacht, die
Sie das? eigentliche Präsentation soll hier in der Kur-
Ru: Ja, ich meine, nicht bloß unser Angebot und Bäderverwaltung durchgeführt werden.
vorstellen, sondern auch das Drumherum in Ru: Hm, hm, ich sehe da auf dem Memo sind ja
Bad Krozingen ... äh ... auch schon ganz konkrete Vorschläge ...
W: Ach so, ja ... hm, hm ... W: Ja – es ist doch ... es ist doch auch wichtig für
Ru: ... schmackhaft machen, also etwas zur Ge- die zu wissen, wie groß wir sind und vor allem
schichte und Kunst zeigen, eine Kulturveran- ...
staltung im Schloss organisieren ... oder auch W: ... hm ... na ja ... und mit der Mappe.
die Gastronomie in der Region vorstellen, Ru: Hm, hm.
also die – Spitzengastronomie. W: Da können sie alles in Ruhe nachlesen
W: Gut, also das wäre der Rahmen. Nun zu und haben dann auch gleich weiterführende
unseren Gästen. Ich habe eine Auskunft über Informationen.
die Firma FARO eingeholt ... na ja, ich denke, Ru: Genau so hab ich mir das vorgestellt.
die Informationen sind für die Präsentation W: Ja, und dann – ganz wichtig: Bei der Präsenta-
wichtig, einerseits, aber auch, damit wir uns tion sollten wir natürlich auch für einen Simul-
auf FARO gut einstellen können. tandolmetscher sorgen. Na ja, wir müssen doch
Ru: Hm. Äh ... ja, können Sie mir da einen kurzen sicherstellen, dass keine Informationen verloren
Überblick geben? gehen.
W: Ja, natürlich. Also – FARO gibt es schon lange. Ru: Ja, sehe ich auch so.
Die halten gerade ihr fünfzigstes Jubiläum. Es W: Hm. hm. Und ganz wichtig für die Präsentation
ist ein mittleres Unternehmen. ist dann auch ein finanzielles Angebot.
Ru: Und ihr Angebot? Ru: Ja, ich denke, wir machen unser übliches
W: Hm. Sie haben fünf Bereiche. Das heißt, einmal Pauschalreisenangebot, also unser Standard-
Business-Travel für etwa hundertfünfzig Unter- package mit Unterkunfts- und Zusatzleistungen,
nehmen, Klein-, Mittel- und Großunternehmen. und für die Vermittlung würden wir dann eine
Dann ist da noch der Individualtourismus im Kommission so zwischen fünfzehn und zwanzig
Netz der wichtigsten Tour-Operatoren in Italien. Prozent anbieten, denke ich. Wir sollten vertrag-
Ru: Hm, hm. lich eine Staffelung verabreden und signalisie-
W: Hinzu kommt ein eigenes Tour-Operating, das ren, dass wir bereit sind, bis an die fünfund-
heißt, sie planen „maßgeschneiderte“ Reisen zwanzig Prozent zu gehen.
für Einzelpersonen und Gruppen ... W: Gut, ja. Also Obergrenze bei fünfundzwanzig
Ru: In Europa? Prozent. Ich bereite das dann mit Herrn Ritzel
W: ... und zwar in der ganzen Welt. vor.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 92
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 4, 7)

Ru: Gut, so weit. Ich denke, wir terminieren das auf B: Ja, gern.
Frühjahr ... und Bad Krozingen sollte sich dann S b: ... vielleicht noch ‘ne Frage vorweg, dass wir
von seiner schönsten Seite zeigen. Also machen gleich in die richtige Richtung gehn – ... äh ...
Sie der Firma FARO ein paar Terminvorschläge wer gehört zu Ihrem Kundenkreis?
für Mai. Schauen Sie aber bitte vorher nach, B: Ach, wir haben viele Anfragen von Werbeagen-
was wir da an örtlichen Veranstaltungen haben. turen ... die besondere Aktionen machen, wo
Und um unsere Gesellschafter kümmere zum Beispiel ein Sticker erforderlich ist.
ich mich. Das müssen wir dann nochmals S b: Hm, hm. Und wie groß ist Ihre Kapazität?
absprechen. B: Ja, wir haben so fünfunddreißig Mitarbeiter...
W: Gut. und, äh ... haben ‘ne gute Auftragslage. Anson-
sten drucken wir, wie gesagt, so ziemlich alles,
was so anfällt, Prospekte jeder Art und ... äh ...
S b: Hm, hm. Gut, und ... Ja, in diesem Falle sind be-
Kapitel 7
sonders – hier die selbstklebenden Zitatseiten
für Etiketten für Sie von Interesse und ... äh, da
Messegespräche führen
haben wir auch was ganz ...
„... wir erwarten den Besuch Ihres Fachberaters.“
Die Situation: Herr Herkenrath, Geschäftsführer
Messen sind eine optimale Gelegenheit,
einer Druckerei in Leipzig, schaut am Messestand
bestehende Geschäftsbeziehungen zu pflegen und
der Firma JACKSTÄDT vorbei.
neue Kontakte zu knüpfen. Hören Sie zwei Beispiele
von Gesprächseröffnungen an einem Messestand
Fischer: Kann ich Ihnen helfen?
auf der DRUPA, der „Internationalen Messe Druck
Herkenrath: Ja, das hoff‘ ich …
und Papier“ in Düsseldorf.
F: Äh ... Suchen Sie schon etwas Bestimmtes?
H: Ja, also … ich möchte mich allgemeiner über
Situation 1
aktuelle Bedruckstoffe informieren … was es
Standmitarbeiter a: Guten Tag, darf ich Ihnen unser
da so Neues auf dem Markt gibt … und dann
Angebot zeigen?
natürlich hier bei Ihnen spezieller über die
Besucher: Vielen Dank, ich möcht nur etwas
selbstklebenden Materialien …
herumschauen ...
F: Ach Sie ... Sie kennen also JACKSTÄDT? Dann
S a: Ja, gerne, aber wenn ich Ihnen das mal
wissen Sie sicher, dass wir einer der größten
zeigen darf – wir haben hier etwas ganz
Hersteller von Selbstklebematerialien in der
Besonderes ...
Welt sind und über 80 % unserer Produktion
B: Ja, schon, aber eigentlich …
exportieren?
S a: Das wären laminierte Aluminiumfolien, zum
H: Das glaub‘ ich Ihnen gerne. ... Aber ... Also ...
Beispiel, vielfach einsetzbar ... oder da, unsere
der Weltmarkt interessiert mich jetzt nicht so
selbstklebenden Zitatseiten für Etiketten, die
besonders ... äh ...
werden bereits in vielen Firmen eingesetzt.
F: Ja ... darf ich Sie fragen, von welcher Firma ...?
B: Ja, ich wollt zunächst sehn, ob ...
H: Ich bin Druckereibesitzer ... Herkenrath und
S a: Natürlich, schauen Sie sich ruhig um, aber …
Mertens, in Leipzig ... Mein Name ist Herken-
hier sehen Sie eine große Palette von ver-
rath.
schiedenen selbstklebenden Papieren in
F: Freut mich, Herr Herkenrath ... mein Name ist
matt oder farbig, einfach oder exklusiver …
Fischer.
B: Also, das ist …
H: Äh ... wir sind eine mittelständische Druckerei ...
S a: … wir bieten es sogar als Rolle oder Bogen an.
zirka fünfundvierzig Mitarbeiter ... und wir
B: … ja, also … ich … ich komm dann … ich komm
drucken eigentlich alles, was anfällt – Broschü-
dann später wieder vorbei, ich … ich wollt nur
ren, Kataloge, Prospekte jeglicher Art ... und
mal schaun …
wir wollen einfach auch noch etwas mehr ins
Geschäft mit den Spezialitäten einsteigen ...
Situation 2
da kommen immer mehr Anfragen ...
Standmitarbeiter b: Guten Tag, ich sehe, Sie
F: Ja, verstehe, ja ...
interessieren sich für unseren Stand. Kommen
H: Und zu dem Zweck interessieren wir uns auch
Sie aus der Papierbranche?
mal ... also ... was gibt‘s Neues auf dem Markt
Besucher: Ja, ich bin Drucker. Hab ‘ne Druckerei.
der selbstklebenden Papiere und Folien ... was
S b: Und ... worauf sind Sie da spezialisiert?
können wir unseren Kunden anbieten – denn
B: Och, äh ... wir drucken eigentlich alles,
wir haben häufig Anfragen speziell von Werbe-
Prospekte aller Art. Aber wir wollen uns
agenturen, ... die Aktionen machen ... wo
stärker spezialisieren ... – hier in dieser
Sticker erforderlich sind ... und da würden wir
Richtung, selbstklebende Papiere und
ganz gern mal wissen, was kann JACKSTÄDT
Folien.
uns da bieten!
S b: Hm, hm. Da kann ich Ihnen eine ganze Reihe
F: Mhm ... Sie haben bisher aber noch kein
von Angeboten zeigen, also, wenn Sie wollen ...
Selbstklebematerial bedruckt oder gestanzt?

Wirtschaftskommunikation Deutsch 93
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 7)

H: Ne, also nur sehr wenig ... Wir haben also Also noch mal ganz konkret – wir hatten
jetzt nicht die großen Erfahrungen damit, da gesprochen über selbstklebende Papiere
müssten Sie uns vielleicht ‘n bisschen erzählen, und Folien in Bogen, die für uns besonders
was da so machbar ist. interessant sind ...
F: Ja, gerne ... oder hatten Sie an die Zusendung F: Ja, ich verstehe ...
von Musterkollektionen oder den Besuch eines H: Was aber auch vorkommt, sind zum Beispiel
Fachberaters von uns bei Ihnen im Haus ge- Aufträge, wo wir Etiketten für Kunden zu
dacht? drucken haben. Bieten Sie da eigentlich auch
H: Mhm ... Das wäre dann erst der nächste vorgestanzte Etiketten an, wo ich die Stanz-
Schritt. ... Ich hatte mir das so vorgestellt, dass kosten sparen kann und wo ich, im Grunde
ich mich hier bei Ihnen erst mal genauer vor- genommen, gleich Material, was Sie mir liefern,
informiere – und dann sehen wir weiter. ... als Etikett in die Maschine nehmen kann und
Jetzt bin ich allerdings etwas knapp mit der drucken kann?
Zeit ... und würde vorschlagen, dass wir einen F: Nun, es gibt ja mehrere Möglichkeiten. Wir
Termin ausmachen, vielleicht hier auf der haben in unserem Programm auch fertig
Messe ... wo wir dann ein konkretes Gespräch gestanzte Etiketten, das sind so genannte
führen können ... Blattetiketten ...
F: Ja, natürlich … H: Ah ja, das ist interessant ... das würden wir
H: ... Denn, wie gesagt, wir haben da einige brauchen können ... Beliefern Sie mich da
Aufträge anstehen und ich müsste ziemlich direkt oder sind Ihre Produkte nur über den
schnell ‘ne Lösung finden ... da würd’ ich mich Großhandel zu beziehen?
also gern noch mal mit Ihnen hier zusammen- F: Wir liefern eigentlich alles über den Handel.
setzen ... H: Aber auch direkt an Ihre Kunden?
F: Ja, klar. Was halten Sie von morgen Vormittag? F: Wenn die Mengen entsprechend groß sind,
Zehn Uhr, zum Beispiel, wenn Ihnen das passt? dann können wir natürlich auch über Direktge-
Dann sind wir alle noch frisch, und da können schäfte sprechen ... aber kleinere Mengen ge-
wir uns dann über die Einzelheiten unterhalten. hen dann, wie gesagt, über den Großhandel ...
H: Ja ... Zehn Uhr, das passt gut. Ich wohn’ im Hotel H: Und da haben Sie sicher ‘ne Liste, wo die Groß-
hier in der Nähe ... dann ist es ja kein Problem, ... händler einer Region dann drauf sind?
dann treffen wir uns einfach morgen. F: Ja, ja ... ich kann Ihnen gerne unsere Groß-
F: Ich geb‘ Ihnen hier meine Karte ... wenn was ist, händlerliste geben. Wir haben da ein sehr
können Sie mich ja kurz hier am Stand anrufen. dichtes Netz. Wir haben auch noch einige Lager-
H: Danke ... Moment ... ich notier’ Ihnen auf stätten ... eigene Auslieferungslager, von wo
meiner grad noch die Handynummer. ... wir dann bei größeren Aufträgen ... Vielleicht
F: Danke ... Ja, gut ... dann sehen wir uns also können Sie sich das hier mal anschau‘n ... ?
morgen, Herr Herkenrath! H: ... Ah ja, hm, hm, hm, hm ...
H: Ja, morgen um Zehn. F: Antwort auf technische Fragen bekommen
Wiedersehen Herr Fischer. Sie dann aber natürlich direkt von uns ... oder
F: Wiedersehen Herr Herkenrath. ich schicke unsern Fachberater mal bei Ihnen
vorbei, der Ihr Gebiet bedient ...
Die Situation am nächsten Tag: Herr Herkenrath (H) H: Ja, das, das wäre gut ...
und Herr Fischer (F) treffen sich zu dem vereinbar- F: ... und der Ihnen vielleicht auch die ersten
ten Gespräch am Stand der Firma JACKSTÄDT. Muster überbringen kann.
H: Was ich für sinnvoll erachten würde,
F: Guten Morgen, Herr Herkenrath! Schön, dass Herr Fischer ... wenn Sie mir mal ein Muster
Sie kommen. Ihrer Qualität ... sagen wir hier, die Haftpapier-
H: Guten Morgen, Herr Fischer! qualität JAC MM und ein Muster von EKOPLUS
F: Hatten Sie gestern noch einen angenehmen zur Verfügung stellen könnten ...
Abend? F: Ja, sicher ...
H: Ja, danke – ich war dann noch ein bisschen in H: ... damit wir auch mal erste Erfahrungen mit
der Innenstadt … diesen beiden Materialien machen können ...
F: Ja, dann lassen Sie uns gleich mal hier Platz Wir würden uns dann wieder melden, wenn wir
nehmen ... Darf ich Ihnen was anbieten? wissen – wie lässt sich dieses Material verarbei-
Eine Tasse Tee? Kaffee? ten, und wir könnten, wie gesagt, dann relativ
H: Ach ja, ‘n Kaffee wär‘ sehr angenehm, ja, schnell über einen größeren Auftrag sprechen.
danke. F: Ja, das können wir gerne machen.
F: Milch? H: Können Sie mir was über die Preise sagen für
H: Mit Milch und Zucker, bitte. dieses Material, ich meine, wir kennen die
F: So ... bitte sehr. Papierpreise – kann man generell sagen, in wel-
H: Vielen Dank ... chen Preisen ... bewegen sich Haftmaterialien?
Ja, Herr Fischer – ich hab‘s Ihnen ja gestern Also, Haftpapiere speziell, und Haftfolien pro
schon erläutert, worum‘s uns geht ... Quadratmeter? Nur mal über den Daumen,

Wirtschaftskommunikation Deutsch 94
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 7)

ungefähr – wie muss ich die bei der Kalkulation F: Äh ... Das ist der Herr Maibaum. Aber der
ansetzen? kommt dann erst übermorgen ...
F: Bei Haftpapier – wenn Sie normales H: Da bin ich dann nicht mehr da. Aber Sie
Haftpapier … – wir rechnen pro Quadratmeter können ...
… da müssten Sie davon ausgehen, dass der F: Ja, ich werde ihn direkt ... Ich werde ihm Ihre
Verkaufspreis bei zirka ... einem Euro vierzig, Karte geben und er wird sich direkt mit Ihnen in
einem Euro fünfzig liegt ... Verbindung setzen ...
H: Hm, hm, hm, hm ... H: Okay. Und ... wie gesagt ... wir haben da ein
F: ... für weiß-mattes Papier. paar größere Aufträge anstehen und es wäre
H: Das sind jetzt die Preise im Großhandel oder also wichtig, dass das zügig vorangeht ... sagen
direkt von Ihnen? wir in den nächsten zwei bis drei Wochen ...
F: Im Handel ... Und bei Folien liegt der Preis, je man soll ja die Eisen schmieden, solange sie
nach Menge, auch zwischen zwei Euro, zwei heiß sind ...
Euro fünfzig pro Quadratmeter. F: Stimmt, stimmt! Aber ein bisschen mehr Ge-
H: Auch für diese neue EKOPLUS-Qualität? duld werden Sie haben müssen ... vor Anfang
F: Ja, ja, auch für die neue EKOPLUS-Qualität. Juni wird‘s kaum einzurichten sein. Sie wissen
H: Hm, hm, hm, hm ... Aber, aber bei größeren ja – während der Messe bleibt dann immer eine
Mengen ... direkt von Ihnen ... würde man dann Menge auf dem Schreibtisch liegen ... aber wir
noch mal über die Preise sprechen können, melden uns dann umgehend.
oder? H: Gut. ... Uns liegt, wie gesagt, daran, mit Ihnen
F: Selbstverständlich. Das sind jetzt die Preise für zusammenzuarbeiten. Natürlich gibt‘s ja auch
die normalen Abnahmen im Handel – wenn Sie andere Hersteller ... in dem Bereich, aber ich
also so um die fünfhundert Bogen kaufen – geh mal davon aus, dass wir von Ihnen dann
wenn‘s um ganze Paletten geht, können wir auch wirklich kompetente Unterstützung be-
da natürlich andere Preise zugrunde legen. kommen ...
Es gibt also Angebote, in denen wir – sieben- F: Darauf können Sie sich verlassen. Wir sind
tausendfünfhundert Bogen pro Palette für nicht umsonst die Nummer 1 am Markt. Und
einen Auftrag ... in Leipzig sind wir auch gut vertreten ... und
H: Mmhm, mhm ... also so ab siebentausendfünf- haben da auch eigene Lager ... Ich glaube, das
hundert Bogen ... sind einige Vorteile, die bei uns doch ...
F: ... ja, mit einem besonderen Preis ausstatten, H: Ja, okay.
der liegt dann so um die 15-20% drunter. F: ... interessant sind.
Das ist vielleicht interessant für Sie ... H: Ja ... Gut, Herr Fischer, ... Ich glaube, das war‘s
Haben Sie schon konkret an eine Bestellung dann ... Ich würd‘ Sie dann wie gesagt bitten,
gedacht? mir vorab schon mal alles nützliche Infomaterial
H: Nein, nein ... wir testen das Material jetzt erst und Muster zuzuschicken ... dann können sich
mal, wenn wir die Muster bekommen haben ... unsere Leute in der Produktion schon mal
und dann unterhalten wir uns und wir sehen schlau machen ... Und dass sich Ihr Mann in
weiter ... Leipzig, der Herr ... ?
F: Gerne, gerne ... und wie gesagt: Sie haben ja F: Maibaum.
hier die Liste der Großhändler ... H: Genau, der Herr Maibaum sich dann mit mir in
H: Also ... ich versteh Sie richtig – Lieferung Verbindung setzt ...
über den Handel, jedenfalls bei normalen F: Machen wir, Herr Herkenrath, machen wir.
Abnahmen, aber die Fachberatung erfolgt in Ich hab‘ jetzt Ihre Karte und alle wichtigen
jedem Fall über JACKSTÄDT, oder ...? Informationen. Sie hören bald von uns.
F: Ja, selbstverständlich. Gerade bei solchen H: Gut ... Dann danke ich Ihnen für das
Spezialsorten wie Haftpapieren zum Beispiel Gespräch ...
oder Folien, die sind einfach beratungsintensi- F: Ja, nett, dass Sie noch mal da waren,
ver und die Kunden brauchen dann auch je- Herr Herkenrath! Ich wünsch‘ Ihnen dann
mand, der gewisse Tipps, Handling-Tipps und noch einen schönen Tag auf der Messe.
Verarbeitungstipps et cetera geben kann. H: Danke, danke – und auf Wiedersehen,
H: Und der würde dann auch die Muster und Herr Fischer, ... und auch Ihnen noch einen
Bögen für die Erprobung mitbringen? erfolgreichen Tag.
F: Ja, also Muster und Infomaterial kann ich F: Danke. Auf Wiedersehen, Herr Herkenrath.
Ihnen natürlich schon vorab schicken – aber die
Bögen für die Erprobung, die bringt dann der
Fachberater mit.
H: Hm, hm. ... Ähm, das sollten wir vielleicht
jetzt gleich fest machen. Ich seh‘, Sie haben ‘ne
Reihe von Fachberatern hier auf der Messe –
ich sitze, wie gesagt, in Leipzig – ist der dort
zuständige Mann zufällig auch hier?

Wirtschaftskommunikation Deutsch 95
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 10)

Kapitel 10 Ma: Da sind wir ja‘ jetzt bei zweiunddreißig Stück ...
von zweiunddreißig Stück sind wir ausgegan-
Über ein Angebot verhandeln gen, da hatten wir angefragt – Sekunde mal
„Da kommen wir Ihnen gerne entgegen!“ schnell, ich müsste da mal hier in der Technik
fragen oder bei dem Mann, der die Planung
Die Situation: Herr Maurer (Ma), Einkaufsleiter macht, ob wir vielleicht eine weitere Serie ...
der Firma SCHOLTE, hat von der Firma KOLB ein das wären zwei mal acht ... das wären also
Angebot erhalten. Er ruft Frau Mundinger (Mu) in sechzehn Stück mehr ... kleinen Moment mal ...
der Firma KOLB an. Mu: Ja.
(Pause)
Mu: KOLB KG, guten Tag. Ma: Frau Mundinger?
Ma: Guten Tag, hier ist die Firma SCHOLTE in Köln. Mu: Ja?
Ich hätte gern die Frau Mundinger. Ma: Also, ich gehe davon aus, dass wir mehr
Mu: Ja, am Apparat. bestellen können. Wir haben immer wieder
Ma: Ja, Frau Mundinger, grüß Gott. Hier ist Maurer. Bedarf, das geht dann halt aufs Lager.
Ich habe eine Bitte. Und zwar – wir haben von Mu: Gut ... also das wären dann 48 vom Posten 1.
Ihnen ein Angebot bekommen über zwei Ma: Genau. Aber wir sollten dann mindestens die
Positionen Innenkonen ... und da haben wir fünf Prozent haben, dass wir ungefähr bei
ein paar kleine Probleme, ... einmal mit der sechshundertdreiundzwanzig ... sechshundert-
Lieferzeit ... und dann auch mit dem Preis von zweiundzwanzig, so in dem Rahmen liegen ...
der ersten Position ... also die 32 Stück. Davon würde ich jetzt ausgehen.
Ich weiß jetzt nicht – Sie haben ja sicherlich Mu: Also, ich würde vorschlagen, wir machen Ihnen
nicht gerade die entsprechenden Unterlagen einen Preis von ... sechshundertzweiundzwanzig
vor sich liegen, jetzt wollt ich Sie bitten – Euro ... siebzig, würd‘ ich sagen. Da kommen
können Sie das mal überprüfen und mich dann wir Ihnen dann entgegen.
zurückrufen? Ma: Mhm ... zweiundzwanzig-siebzig ... Naja ... Gut,
Mu: Ähm ... also ich such mir mal die Unterlagen das können wir so machen.
raus, wir überprüfen die Sache und dann Mu: Sind Sie somit einverstanden?
kriegen Sie wieder Bescheid. Ma: Ja. Ich denke, also, die sechshundertzweiund-
Ma: Gut. Soll ich Ihnen vielleicht schnell die zwanzig-siebzig, das wäre ein akzeptabler Preis.
Durchwahl geben? Das wäre also das eine. Das Zweite war ja, was
Mu: Ja, das wär‘ nett. ich noch gefragt habe, wegen der Lieferzeit. Die
Ma: Also das ist die null, zwei, zwei, eins ... ist beim besten Willen zu lang, das ist ein Ex-
Mu: Ja ... portauftrag und wir kommen da also nicht hin.
Ma: ... acht, drei, neun, neun ... und dann noch die Weil da ein Letter of Credit vorliegt – wir
Durchwahl einhunderteinundzwanzig. können da nicht insgesamt fast achtzehn
Mu: Gut, ich wiederhole noch mal – null, zwo, Wochen oder sechzehn Wochen zuwarten.
zwo, eins, acht, drei, neun, neun, Durchwahl Mu: Ja, wir haben uns da auch mit unseren
eins, zwei, eins. Ich ruf Sie dann wieder Lieferanten abgesprochen – wir könnten es
zurück. also doch in acht Wochen schaffen.
Ma: Prima, ausgezeichnet. Besten Dank. Ma: Das ist natürlich ein Wort.
Mu: Bitte sehr, Herr Maurer. Auf Wiederhören. Mu: Geht es so?
Ma: Auf Wiederhören. Ma: Ja – also, wenn ich mich da drauf verlassen
kann ... weil wir haben ja da mit Ihrem
Die Situation ein paar Stunden später: Lieferanten und den Lieferterminen früher auch
Frau Mundinger (Mu) ruft Herrn Maurer (Ma) sehr schlechte Erfahrungen gemacht. – Gut,
wie vereinbart zurück. dann würden wir hinkommen. Also, ich trag das
jetzt mal so ein und gehe davon aus, dass wir
Ma: Firma SCHOLTE in Köln, Maurer. das so machen.
Mu: Firma KOLB, Mundinger. Mu: Ja, also, er hat mir den Termin fest zugesagt.
GutenTag, Herr Maurer. Dann hoffe ich auch, dass es so klappt.
Ma: Grüß Gott, Frau Mundinger. Ma: Gut, Frau Mundinger. Dürfte ich Sie bitten, dass
Mu: Wir haben vorher miteinander gesprochen, ich mich da ein bisschen absichere – würden
wegen der Anfrage von Ihnen, wegen der Sie mir das noch schriftlich per Fax bestätigen?
32 Innenkonen, dass Sie da mit dem Preis nicht Mu: Ja, wir bestätigen Ihnen das auch noch.
ganz hinkommen. Also – wir haben das jetzt Ma: Gut, wunderbar. Herzlichen Dank!
überprüft ... Mu: Bitte sehr.
Ma: Ja – und? Ma: Auf Wiederhören, Frau Mundinger.
Mu: Ja, ich hätte einen Vorschlag – vielleicht könnten Mu: Auf Wiederhören, Herr Maurer.
Sie eine größere Stückzahl abnehmen, etwa ei-
ne Serie zusätzlich, dann können wir Ihnen etwa
fünf Prozent nachlassen.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 96
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 10)

In den Telefonaten zwischen Frau Mundinger (Mu) Mu: Und der zweite Posten?
und Herrn Maurer (Ma) geht es um die Klärung von Ma: Das ist jetzt noch offen, ob wir die brauchen ...
Angebotskonditionen. Hören Sie zwei Varianten. den Auftrag haben wir noch nicht fest.
Da sprechen wir dann ein andermal drüber.
Variante a Mu: Mhm ... Ja, gut ... also, ... ich kläre das jetzt mit
Mu: GutenTag, Firma KOLB, Mundinger, Verkauf ... der Lieferfrist und fax Ihnen dann gleich ein
Ma: Maurer, Firma SCHOLTE. Es geht um das modifiziertes Angebot ... Ich kann dann davon
Angebot, das Sie uns gemacht haben, über die ausgehen, dass das okay ist und mit Ihrem
Innenkonen, Sie wissen Bescheid? Auftrag rechnen.
Mu: Ach ja, Herr Maurer, guten Tag ... Was kann ich Ma: Wenn Sie in acht Wochen zum abgemachten
für Sie tun? Preis liefern können, kriegen Sie den Auftrag
Ma: Ich hab hier grad Ihr Angebot vor mir liegen, postwendend.
vom 21.2. ... die Innenkonen ... und sag Ihnen Mu: Gut, also ... Sie hören dann von mir.
gleich: Das ist ... kann ich so nicht akzeptieren ... Ma: Wiederhören, Frau Mundinger.
weder die Preise noch die Lieferfristen. Damit Mu: Auf Wiederhören, Herr Maurer.
kommen wir nicht ins Geschäft.
Mu: Moment ... ich nehm‘s gerade mal zur Hand .... Variante b
Ja, ich habe das Angebot hier vorliegen – Mu: GutenTag, Firma KOLB, Mundinger, Verkauf ...
also ... für den Posten 1 verlangen wir sechs- Ma: Ja, guten Tag, Frau Mundinger, hier Mauer,
hundertzweiundfünfzig, vierzig (652,40) ... Firma SCHOLTE.
das ist also durchaus der übliche ... Mu: Ach, Herr Maurer, schön, von Ihnen zu hören.
Ma: Bei meiner Kalkulation komme ich aber auf Ma: Ja, richtig ... ist schon eine Weile her, dass wir
höchstens sechshundertzwanzig Euro, was die uns gesprochen haben ... und, wie geht‘s Ihnen,
Innenkonen kosten dürfen, und keinen Cent Frau Mundinger?
mehr. Mu: Danke, danke ... gut, Herr Maurer. Und was
Mu: Mhm ... also so weit kann ich Ihnen sicher nicht kann ich für Sie tun?
entgegenkommen ... Die Sache würde natürlich Ma: Ja ... Frau Mundinger, Sie haben uns da ein
dann etwas einfacher, wenn Sie eine größere Angebot geschickt über zweiunddreißig Stück
Menge bestellen würden ... da könnten wir Innenkonen ... zum Preis von sechshundert-
dann ein paar Prozent nachlassen ... zweiundfünfzig Euro siebzig. Also, über den
Ma: Ich hab‘ jetzt nicht angerufen, um mehr zu Preis würde ich gerne noch mal mit Ihnen
bestellen, sondern weil ich mit dem Preis nicht reden.
einverstanden bin. Das ist ja nicht der erste Mu: Einen Moment ... Ich schau mal in den Unter-
Auftrag von uns und wenn Sie den haben lagen ...
wollen, müssen Sie mit dem Preis runter ... Ma: Also ... mhm ... wir sind hier in der Kalkula-
wie gesagt ... für mich ist der Preishorizont bei tion eher von 610 bis 615 ausgegangen ...
sechshundertzwanzig ... da müssten Sie uns also ein Stück entgegen-
Mu: Mhm ... also ... ich rechne jetzt grad mal nach ... kommen ...
also, wenn ich Ihnen jetzt den Mengenrabatt ... Mu: Mhm ... also, klar, ich will gerne über den Preis
den geben wir eigentlich erst ab 50 Stück ... mit Ihnen reden ... Mhm ... es würde natürlich
wenn ich den ansetze, dann komm ich auf ... einfacher, wenn die Stückzahl etwas höher
sechshundertzweiundzwanzig Euro siebzig. läge ... Sie wissen ja, dass bei solchen Einzel-
Äh ... Das wäre also jetzt ein sehr weitgehendes bestellungen die Fixkosten hoch sind ... also,
Entgegenkommen. wenn wir, sagen wir, so auf 50 Stück kommen
Ma: Zweiundzwanzig, siebzig ... Na ja, damit könnten könnten, dann wär‘s einfacher, mit dem Preis
wir hinkommen ... aber nur, wenn Sie in ... acht runter zu gehen ... da könnten wir dann ’nen
Wochen liefern können ... sonst können wir das Mengenrabatt ansetzen ...
ganze Geschäft vergessen. Ma: Also, Frau Mundinger, den Mengenrabatt
Mu: Also, Herr Maurer, das kann ich jetzt nicht hier sollten Sie uns aufgrund unserer langjährigen
am Tisch entscheiden ... Sie wissen, dass wir Zusammenarbeit auch bei den 32 Stück geben,
da auch von anderen Zulieferern für die Vor- mein‘ ich. Mehr kann ich Ihnen zur Zeit nicht ab-
materialien abhängen ... nehmen weil ich nicht übersehen kann, ob ich
Ich schlag Ihnen vor, dass ich das jetzt kläre und in naher Zukunft weitere Innenkonen brauche ...
Sie dann zurückrufe ... Ma: Hm … Ich hab‘ jetzt noch mal nachgerechnet,
Ma: Heute noch? Also wenn wir da den Rabatt ansetzen, kämen
Mu: Ja, natürlich. wir auf ... sechshundertzweiundzwanzig Euro
Ma: Also, wenn‘s klappt können Sie mir auch gleich siebzig, was halten Sie davon?
Ihr neues Angebot zufaxen, dann verlieren wir Ma: Ja, das klingt sehr vernünftig. Ich habe aber
keine Zeit: Posten 1, die 32 Innenkonen zu noch ein weiteres Anliegen – und zwar zur
sechshundertzweiundzwanzig Euro siebzig ... Lieferzeit. Da es sich bei uns um ein Exportge-
haben Sie gesagt ... und acht Wochen Lieferzeit, schäft mit den Innenkonen handelt, sind wir
verbindlich zugesagt. darauf angewiesen, dass die Innenkonen

Wirtschaftskommunikation Deutsch 97
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 10, 13)

schneller als in zwölf Wochen geliefert werden. P: Also, wie gesagt, mein Name ist Dieter Pastor,
Können Sie da etwas tun? wir haben eine Handelsvertretung und auch
Mu: Ich muss noch mal rückfragen, Moment ... einen Gewerbebetrieb ...
… V: Gewerbebetrieb ... ?
Mu: Ja, Herr Maurer, da lässt sich auch was machen. P: Ja, wir produzieren zum Teil auch selber.
Ich denke, dass wir die Lieferzeit um vier V: Ach so. Auch so Kindermöbel?
Wochen verkürzen können, also auf acht P: Nein, nein, das eben nicht. Von daher wär‘s ‘ne
Wochen. Wäre das für Sie in Ordnung? gute Ergänzung. Wir sind zwar auch im Holz-
Ma: Ja, also wir haben dann gesagt 622,70 und bereich tätig, aber nicht für Kindermöbel, …
8 Wochen Lieferfrist ... wenn Sie mir das per eher also Gartenmöbel und so …
FAX bestätigen, dann geht das in Ordnung. V: Hm, hm.
Mu: Ja, selbstverständlich. Kann ich also Ihren P: Ja … was kann ich noch erzählen – wir haben
Auftrag unter den Bedingungen entgegen- zirka fünfzehn Beschäftigte, vierzehn, fünfzehn
nehmen? …
Ma: Ja, Sie können liefern. Ich wusste, dass wir uns V: Alle im Verkauf?
da einigen können. Herzlichen Dank. Bis zum P: Nein, nein ... wie gesagt – jetzt nicht alle im
nächsten Mal. Verkauf. Einige auch in der Produktion.
Mu: Danke, auf Wiederhören, Herr Maurer. V: Ja, ja.
Ma: Auf Wiederhören. Bis bald. P: Also ... Umsatz ist stetig steigend – im letzten
Jahr um die acht-Komma-fünf Millionen Euro ...
dieses Jahr, okay, müssen wir mal gucken, ob
wir das Ergebnis halten können. Ja, und ... ich
Kapitel 13
sag mal – eine gesunde Geschäftsentwicklung,
auch ein gutes Fundament, auf dem die Firma
Einen Vertriebspartner auswählen
steht, und von daher ... von unserer Seite wär
„Es müssen beide gewinnen!“
alles gut vorbereitet. Wir machen Besuche, wir
haben unsere Reisenden, das sind vier an der
Die Situation: Frau Vermeer, die Geschäftsführerin
Zahl – ich mach das auch manchmal bei Groß-
einer niederländischen Kindermöbelfirma, und
kunden ... und außerdem besuchen wir auch
Herr Pastor, Inhaber einer deutschen Vertriebsfirma
noch Kindergärten und -tagesstätten, Architek-
für Gartenmöbel und Holzartikel, wollen eine
ten, die damit zu tun haben, und so weiter –
Geschäftsbeziehung aufnehmen. Sie haben sich zu
also alles, sag ich mal, was Ihre potenzielle
einem ersten Gespräch verabredet.
Klientel sein könnte.
V: Ja, hm, hm, hm – ja.
Hören Sie den ersten Teil des Gesprächs zwischen
P: Und ich habe mir mal erlaubt, mit Ihrem Folder
Frau Vermeer (V) und Herrn Pastor (P).
einfach schon mal bei ein paar Kunden, die ich
ein bisschen besser kenne, vorstellig zu wer-
P: Ja, Frau Vermeer, ich muss sagen, ich hab dankend
den, und da war eigentlich auch die Resonanz
den Folder erhalten – damit ich mir mal so ‘ne
sehr positiv.
Vorstellung machen kann von den Produkten,
V: Hm, hm. ...
worum‘s sich da handelt ... Und da muss ich
P: Bloß – wir haben jetzt in keinster Weise über
sagen, das ist ganz ansprechend so ... .
Preise und Ähnliches ...
V: Gefällt Ihnen?
P: Auf alle Fälle. Auch so die Präsentation ... weil
Hören Sie den zweiten Teil des Gesprächs zwischen
da weiß ich aus Erfahrung, da haben die kleinen
Frau Vermeer (V) und Herrn Pastor (P).
Hersteller manchmal ihre Probleme. Haben
zwar schöne Produkte, aber wissen leider nicht,
P: Bloß – wir haben jetzt in keinster Weise über
das zu präsentieren ... na ja ... aber, wie gesagt,
Preise und Ähnliches gesprochen. Da müssten
das ist an sich schon sehr ansprechend. Gibt‘s
wir vielleicht noch mal kurz drüber reden.
davon auch mal ‘nen deutschen Folder? Ist das
V: Ja, also … wir haben uns gedacht, dass wir da
vorgesehen?
im Vergleich zum Markt bei uns in den Nieder-
V: Ja. Müssen wir wohl machen.
landen ein bisschen raufgehen können … da
P: Ja, ja. Wie gesagt. Wenn man in Deutschland
kommen ja dann auch höhere Transportkosten
verkaufen will, dann auch am besten in
auf uns zu ... Also, müssen wir dann einfach
Deutsch. Das wäre schon am sinnvollsten.
mal ausprobieren ...
V: Ja, haben wir uns auch schon gedacht.
P: Na ja ... Sie wissen ja, die Leute hier schauen
P: Oder so ’nen mehrsprachigen, das wäre auch
auch aufs Geld ... und in puncto Transport ist
kein Problem. ... Ja ... dann können wir‘s ja so
der Unterschied dann ja wohl nicht sehr groß ...
machen, dass ich mich jetzt am besten mal so
V: Wie gesagt, müssen wir vielleicht mal aus-
‘n bisschen vorstelle, meine Firma, damit Sie so
probieren ... Welches Gebiet bereisen Sie denn,
eine Idee bekommen ...
Herr Pastor? Das habe ich noch gar nicht richtig
V: Ja, Herr Pastor. Das wäre schön.
absehen können.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 98
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 13)

P: Ja, wir sitzen in Düsseldorf und von da machen V: Ja, wir wissen natürlich noch nicht genau ...
wir das Postleitzahlgebiet vier und fünf. auch, ob sich das dann mit der Entfernung noch
V: Was ist das? rechnet ... Ob das nicht zu teuer wird mit dem
P: Das ist Nordrhein-Westfalen. Transport. Das ist ja auch alles neu für uns ...
V: Ach so, hm, hm. das wissen wir auch nicht so genau. Und inso-
P: Da, wo die ganzen Großstädte drin sitzen, fern wäre das Gebiet, das Sie jetzt bereisen, ich
Duisburg, Düsseldorf, Essen, Dortmund. Das mein‘ Nordrhein-Westfalen, genau das Richtige
sind alles Städte mit einer ... für einen ersten Versuch.
V: Frankfurt ist das auch ... ? P: Hm, hm. Ja, gut. Und wie sieht es aus mit
P: Ne, Frankfurt schon nicht mehr. Das ist meiner Provision? Weil – wir haben da so unse-
schon wieder Hessen. Ich hab hier mal ‘ne re festen Vorstellungen, weil wir natürlich auch
Postleitzahlenkarte ... selber ‘ne Menge Kosten haben. Wir besuchen
V: Hm, hm … ach ja ... unsere Kunden und wir sind nicht nur einmal
P: Und da – sehen Sie, das ist das Gebiet, das wir im Jahr da, wir besuchen die eigentlich viertel-
bereisen – zirka siebzehn Millionen Menschen, jährlich. Denn wenn wir rausgehen, kommt
das ist mehr als in den ganzen Niederlanden – unsere Konkurrenz rein. Und von daher haben
da tummeln sich fünfzehn Millionen. Und von wir eben schon recht hohe Kosten. Das möch-
daher kann man sagen – das ist einerseits ein ten wir natürlich auch gedeckt sehen, und von
sehr kaufkräftiger Markt, und zum anderen, ... daher – was waren so Ihre Provisions-Vorstel-
man kann diesen Markt ungefähr übertragen. lungen?
Was Sie in den Niederlanden erreichen, kann V: Ja, wir denken da – um einfach mal einen
man auch ungefähr allein in Nordrhein-West- Rahmen zu nennen – so zwischen sechs und
falen verwirklichen. zehn Prozent.
V: Hm, ja. Es ist wegen der Entfernung auch das, P: Hm, hm. Na ja, ich sag mal, die zehn Prozent,
was wir eigentlich dachten ... wobei das hier im das wär für uns ganz interessant, aber sechs
Gebiet drei dann schon recht weit ist, für uns ... Prozent ist für uns unmöglich.
P: Ja, gut, aber wie gesagt – Nordrhein-Westfalen V: Hm, hm.
an sich, von Ihnen aus ist das im Endeffekt nur P: Das ist also gewissermaßen die Basis. Wobei es
noch ‘ne halbe Stunde mehr. Wenn Sie schon dann noch weitere Leistungen geben kann:
mal im Grenzgebiet sind – ‘ne halbe Stunde, Zum Beispiel haben wir selber noch ein kleines
maximal ‘ne Stunde dann noch zu fahren ... Lager und wir könnten Ihnen da anbieten, in
Und Hauptaugenmerk legen wir schon auf das den vierhundert Quadratmetern, falls ge-
Ruhrgebiet, ... aber wir besuchen natürlich auch wünscht, für Sie noch Waren zu lagern … Wir
die Städte ringsherum. könnten auch die Fakturierung übernehmen in
V: Hm, hm. Deutschland ... und auch das Inkasso ... also
P: Ja, wie gesagt, das jetzt mal über uns. Vielleicht alles Arbeiten, die Sie dann nicht mehr haben.
können Sie noch ein bisschen was von Ihrem Aber dafür wiederum wär dann schon ‘ne
Unternehmen erzählen. Ich hab zwar den Folder höhere Provision gerechtfertigt.
jetzt bekommen, aber mehr weiß ich eigentlich V: Ja, noch höher als zehn Prozent?
von Ihnen auch noch nicht ... P: Richtig. Wie gesagt, dann würden wir so auf
V: Ja, sicher. Also ... Wir sind wie gesagt in zwölf Prozent gehen, inklusive Lagerhaltung,
Amsterdam und ... also zuerst waren wir nur Fakturierung, Inkasso etc. Aber wenn‘s dabei
’ne kleine Schreinerei ... aber dann lief das bleibt – wenn Sie sagen, Sie wollen das selber
immer besser und dann haben wir ... machen – ist nicht schlimm. Für die reine Ver-
… tretung, dass wir die Kunden besuchen, auf die
V: ... und ja, wie gesagt, Herr Pastor, wir glauben, Messen gehen, dass wir Mailings machen etc. –
dass wir eigentlich mit unseren Sachen auch auf da ist unsere Festprovision zehn Prozent.
dem deutschen Markt ganz gut ankommen müs- V: Na ja, das ist natürlich viel. Aber ich meine,
sten ... dass da also noch ein Umsatzwachstum darüber kann man reden. Das soll jetzt
zu erreichen wäre ... auch, weil ja hier dann immer kein Problem sein. ... Messebesuche, sagen
wieder die Rede davon ist, dass Kindergärten ge- Sie. Würden Sie auch die Standkosten über-
baut werden sollen ... Und was uns eigentlich nehmen?
fehlt, ist jemand, der in Deutschland für uns halt P: Ja, ... das ist unterschiedlich. Wir vertreten auch
die Geschäfte anbahnt und auch betreut. Wir schon zwei andere Firmen im Holzbereich. Mit
haben gelegentlich schon verkauft nach Kleve ... denen haben wir so eine Absprache getroffen:
P: Hm – Kleve? Wenn die Kosten nicht über dreitausend Euro
V: Kleve heißt das. Und wollen eben das jetzt ver- gehen, dann tragen wir das selber; alles dar-
stärken. über, das wird dann durch drei geteilt.
P: Hm, hm. Und haben Sie auch vor, in anderen V: Hm, hm, soso ...
Postleitzahlgebieten in Deutschland aktiv zu P: Aber es kommt natürlich auch drauf an, was für
werden oder vorerst nur mal in Nordrhein- eine Messe das ist.
Westfalen? V: Also – nach Absprache ...

Wirtschaftskommunikation Deutsch 99
Transkripte der Hörtexte (Kapitel 13)

P: Genau. Wir machen da jetzt nicht ‘ne Messe P: Hm, hm. Das müssten wir dann auch noch
und schicken Ihnen nachher die Rechnung, ... klären ... ob wir die Monteure hinschicken ...
Aber der wichtigste Posten sind natürlich die oder wie das läuft und wer das bezahlt ...
Kundenbesuche. aber da finden wir dann sicher ’ne Lösung. ...
... Wir haben zirka dreihundert Stammkunden, Und die Sachen würden von Ihnen franko Haus
die wir besuchen, daneben noch einige – na ja, angeliefert werden ... ? ... bei dem jeweiligen
potenzielle Kunden, sag ich mal –, wo wir im- Kunden?
mer wieder mit neuen Produkten vorstellig V: Ja, ja, ja, so haben wir uns das vorgestellt.
werden. Und wie ich schon vorhin erwähnte ... P: Hm, hm, gut. ... Ich hab da noch einen weiteren
wir sind mit vier Mann im Außendienst. Von Punkt ... Wie sieht‘s denn aus mit so ‘ner Art ge-
daher können wir dann auch ein so großes prüften Sicherheit oder mit so ‘nem Gütesiegel?
Gebiet wie Nordrhein-Westfalen problemlos V: Ja, haben wir in den Niederlanden … eine
bereisen. Aber die Kosten haben wir eben fix. Überprüfung durch den TNO, das ist so was wie
V: Sie sprachen auch von Mailings ...? der deutsche TÜV ... Meinen Sie, dass ich den
P: Ja, machen wir mehrmals pro Jahr, an Kunden deutschen TÜV brauche, wenn wir ... ?
und an potenzielle Kunden. Wir arbeiten da so P: Tja, das weiß ich jetzt ehrlich gesagt nicht
mit einem Adressbüro zusammen. Da schicken genau, … ob jetzt ihr T...NO ... sagten Sie ... mit
wir dann tausend, zweitausend Briefe raus. dem TÜV gleichgestellt ist. Aber was hier auf
V: Und ... bringt das was? alle Fälle erforderlich ist, wär das Siegel GS –
P: Es bringt schon was, es bleibt was hängen. also geprüfte Sicherheit.
Aber es ist natürlich auch ’ne teure Angelegen- V: Ah ja, Hm, hm.
heit, denn die Portokosten sind erheblich höher P: Und da müsste ich mich einfach mal schlau ma-
als bei Ihnen, in den Niederlanden. Und wenn chen, wie das genau mit den Zertifizierungen
wir dann noch ‘nen kleinen Folder wie Ihren läuft ... da hat sich ja in letzter Zeit ’ne Menge
mitschicken, dann haben wir gleich Portokosten geändert ...
von zwei Euro pro Brief. Aber das ist natürlich ein wichtiger Punkt, gera-
V: Hm, hm. Hm, hm. de bei so institutionellen Kunden ... Und wenn
P: So bekommen Sie ‘ne Idee, was für Kosten wir Sie‘s gut verkaufen wollen in Deutschland und
haben, und dementsprechend die zehn Prozent. dauerhaft gute Geschäftskontakte aufbauen
Die könnten wir generell schon mal festhalten. wollen, dann wär es schon wichtig.
Zeigt auch zum anderen, was unsere Dienste so V: Hm, hm, ja, klar. Aber ich denk mal, dass die
sind und – von daher glaub ich, das wär ‘ne Standards da jetzt in Europa überall gleich sind
ganz interessante Verbindung. ...
V: Hm, hm. Das müssen wir natürlich dann auch P: Ja, ja, denk ich auch, ... aber Sie wissen auch,
alles mal für uns durchrechnen und dann mal dass wir Deutsche grad bei solchen Sachen
sehen ... ziemlich pingelig sind ... Wie sieht‘s denn bei
Ihnen mit den Lieferterminen aus?
Hören Sie den dritten Teil des Gesprächs zwischen V: Also, einen Teil der Produkte haben wir natür-
Frau Vermeer (V) und Herrn Pastor (P). lich auch auf Lager, aber bei solchen größeren
Objekten ... die werden dann auf Auftrag ge-
P: Frau Vermeer, damit ich jetzt mal so ‘ne Preis- fertigt ... also bei so einem Haus muss man
vorstellung hab ... Ich hab hier Ihren Folder ... dann schon vier bis sechs Wochen rechnen.
Also, zum Beispiel der Bollerwagen hier ... so P: Na ja, man hört natürlich lieber vier als die
was Ähnliches gibt‘s hier inzwischen auch ... sechs Wochen, aber ...
also ... worüber reden wir da genau ... wie teuer V: Ja ...
kommt der? P: ... aber, ich sag mal, normal dürfte das keine
V: Ja. Also – der ist ja sehr groß, der ist für Probleme geben, weil natürlich ... solche
sechs kleine Kinder gedacht. Der kostet um die Sachen auch nicht von Heute auf Morgen
fünfhundert Euro bei uns. gekauft werden.
P: Und ... also Sie hatten sich vorgestellt, dass der V: Also, wenn‘s da nur vom Liefertermin abhängt,
hier noch ein bisschen teurer ...? ob ein Auftrag reinkommt ... da können wir
V: Ja. Also eigentlich schon ... aber da interessiert dann eventuell auch schneller ...
mich jetzt natürlich auch Ihre Meinung. P: Klar ... aber normalerweise dürfte das wie
P: Hm. Na ja, das ist schon ein bisschen teuer. gesagt eigentlich kein Problem sein, vier bis
Aber Sie sagen, für sechs Kinder, gut ... sechs Wochen. ... Übrigens ... Haben Sie sich
Und so ein Haus ...? schon mal mit den Zahlungsbedingungen, die
V: Ja, da gibt es also verschiedene Ausfertigun- hier bei uns so üblich sind, ein bisschen ver-
gen ... Das geht so von zweitausendfünfhundert traut gemacht?
bis dreitausendfünfhundert Euro. Da sind dann V: Hm, hm – eigentlich ja. Also, wir denken, dass
allerdings die Montage-Arbeiten mit drin ... die wir ... ja, wir wollen vier Wochen netto geben.
Häuser müssen ja dann sachgemäß aufgebaut P: Und noch irgendwie – innerhalb von einer
werden … Woche drei Prozent Skonto, oder?

Wirtschaftskommunikation Deutsch 100


Transkripte der Hörtexte (Kapitel 13)

V: Zwei Prozent, Herr Pastor. V: Ja, ja – okay. Das geht auch monatlich ...
P: Hm. Na gut. Wie gesagt, da müsste man sich im Verstehen wir auch. Sie wollen ja auch Ihr Geld
Einzelfall dann drüber unterhalten, aber – vier bekommen.
Wochen, dafür dann netto, das ist eigentlich P: Ja klar, wie gesagt – wir haben ja auch ent-
auch bei uns so üblich. sprechende Ausgaben ...
V: Hm, hm, ja, das denken wir auch ...
Hören Sie den fünften Teil des Gesprächs zwischen
Hören Sie den vierten Teil des Gesprächs zwischen Frau Vermeer (V) und Herrn Pastor (P).
Frau Vermeer (V) und Herrn Pastor (P).
V: Gut, Herr Pastor ... Ich denke, wir haben damit
V: ... Ja, hm, ... diesen Punkt hatten wir bisher alles Wichtige abgehakt. ... Ich möchte nur noch
noch nicht angesprochen ... ich nehm‘ mal an, mal sagen – für mich ist die Geschäftsgrundlage
dass Sie dann … Gebietsschutz verlangen ... für immer: Es müssen beide gewinnen. Sonst hat
Nordrhein-Westfalen oder ...? es keinen Zweck. Wenn nicht beide ein Geschäft
P: Gebiets- und Kundenschutz, ja! Also, da sind dabei machen, hat es keinen Zweck.
wir sehr pingelig, dass wir sagen, alle Geschäf- P: Ja. Das auf alle Fälle ... das sehe ich genauso ...
te, die in Nordrhein-Westfalen getätigt werden, Ja, dann wär‘s vielleicht gut – für heute habe
gehen – ich sag mal salopp – zu unseren Lasten, ich eigentlich schon mal ‘ne Menge Informatio-
das heißt, alle Erlöse kommen zu uns, und das nen, weiß auch ‘ne Menge mehr jetzt, ... wenn
möchten wir dann auch schon schriftlich im ich möglichst schnell eben diese Folder auf
Vertrag irgendwie fixiert haben – dass wir Deutsch haben könnte, damit ich dann auch
sowohl einen Kundenschutz als auch einen schon mal mehr Interesse wecken kann. Wie ge-
Gebietsschutz haben. sagt – Mailing würde ich dann auch auf meine
V: Hm, hm. Ja – und wenn ich jetzt jemanden eigenen Kosten versenden ... Als Nächstes
finde, der Kontakt zu Kindermöbelgeschäften würde dann anstehen – dass ich Sie gerne mal
hat, die Sie nicht besuchen, dann müssten wir besuchen würde ... Ihre Firma ...
das aber irgendwie ausklammern. V: Ja. Das wär dann eine gute Idee, ... wenn wir
P: Das müssen wir dann im Vertrag ... Ich hab hier ins Geschäft kommen.
vom CDH so ‘n Vertrag, das ist so der Dachver- P: ... Denn ich hab jetzt wie gesagt so einen ersten
band von den deutschen Handelsvertretern ... Eindruck von Ihrer Firma und könnt‘ mir auch
und da sehen Sie – hier – ich zeig Ihnen das eine gute Zusammenarbeit vorstellen ... aber
mal – gibt‘s auch noch die Rubrik „sonstige es würd mich dann einfach auch mal interessie-
Vereinbarungen“, und da könnten wir das ren ... zumal – wir kommen eben beide aus dem
erwähnen durch Ausklammerung ... von den Holzbereich, haben da so die gleiche Wellenlän-
von Ihnen erwähnten Unternehmen – dass wir ge ... und würde mir das gerne mal bei Ihnen
die eben nicht besuchen – dann gibt‘s dann anschaun ... dann kann man den Hersteller auch
auch keine Probleme ..., wenn Sie da eigene besser beim Kunden vertreten, wenn man ein
Umsätze tätigen ... bisschen weiß, wie‘s bei ihm läuft ...
V: Ja. Das hört sich vernünftig an. Das fände ich so V: Ja, da haben Sie sicher recht. Also ... das wäre
okay. dann wie gesagt der nächste Schritt. Zunächst
P: Aber wie gesagt – ansonsten Kundenschutz und hätte ich jetzt noch zwei drei andere Gespräche
Schutz auf das Gebiet, auf alle Fälle. Weil – anders ... also Gesprächspartner, die ich noch treffe ...
kann man nicht kontinuierlich arbeiten. Wenn da P: Ja, klar.
quer geschossen wird – die Kunden verlieren auch V: ... und ich würde mich dann ... gegen Ende
das Vertrauen, wenn drei, vier Leute für das gleiche nächster Woche bei Ihnen melden.
Unternehmen an der Tür stehen. P: Hm, hm. – Wenn ich fragen darf – wie viele Be-
V: Nein, nein ... Das regeln wir schon. Das ist ja werber haben Sie jetzt speziell für ...
auch in unserem Interesse ... V: Ja ... wir haben also fünf Bewerber, wobei – wir
P: ... Ja, Frau Vermeer, was jetzt auch noch zu treffen uns nur mit dreien. Also – nach Ihnen
klären wäre ... wie Sie sich das mit der Abrech- kommt noch einer, und einer wollte direkt nach
nung vorgestellt haben? Wann würde die erfol- Amsterdam kommen.
gen, ich mein‘ die Zahlung meiner Provision? P: Hm, hm. Ach so. Na gut. Also nochmals – wir
Ich denk mal, nachdem Sie die Rechnung würden gerne mit Ihnen zusammenarbeiten, wir
gestellt haben ... und der Auftrag läuft ... sehen durchaus ‘ne gute Chance und würden uns
V: Also, Herr Pastor – für uns – und das ist hier sehr freuen, wenn das zustande kommt …
sicher nicht anders – wird die Provision fällig, V: Ja, ich glaube, wir auch – und ich bedanke mich
wenn der Kunde bezahlt hat, auf unser fürs Gespräch und ...
deutsches Konto. Dann bekommen Sie Ihre P: Ja, ich danke Ihnen. Und eine gute Heimreise
Provision und wir können uns dann überlegen – wünsche ich Ihnen, Frau Vermeer.
ob wir das quartalsmäßig abwickeln wollen V: Danke, auch Ihnen noch einen angenehmen
oder monatlich ... Tag. Auf Wiedersehen, Herr Pastor!
P: Monatlich wär mir schon lieber. P: Wiedersehen, Frau Vermeer!

Wirtschaftskommunikation Deutsch 101


Transkripte der Hörtexte (Kapitel 16)

Kapitel 16 mal auch für die Buntwäsche?“ Dann wär das


Problem doch schon vom Tisch. Zumal wir doch
Ein neues Produkt entwickeln schon aus unseren Basisversuchen wissen,
„... ich sehe da kein Problem.“ dass SIL nicht so schädlich ist, wie zunächst
angenommen.
Die Situation: Herr Maler (M), Produktmanager M: Sicher, Herr Homann. Das ist richtig. Dass das
bei HENKEL, bespricht mit Herrn Homann (H), dem Produkt jetzt schon für die Buntwäsche geeignet
Leiter der Abteilung Anwendungstechnik, die ge- ist. Wir haben jetzt schon einen Hinweis auf der
plante Produktentwicklung. Herr Homann ist durch Packung „auch für die Buntwäsche geeignet“.
ein Produktbriefing bereits informiert. Herr Maler Wir wissen aber trotzdem, dass die Leute de
und Herr Homann erörtern die weitere Planung. facto das Produkt überwiegend für Weißwäsche
anwenden. Das heißt: Auch wenn SIL objektiv
Hören Sie den ersten Teil des Gesprächs. schon relativ geeignet für Buntwäsche ist – das
tatsächliche Verhalten der Verbraucher richtet
M: Also, Herr Homann, erst mal vielen Dank, dass sich nach anderen Dingen. Beispielsweise nach
wir uns so kurzfristig zusammensetzen können. der Packungsgestaltung insgesamt. Oder nach
Sie haben unser Produktbriefing ja bekommen den Eigenschaften, die der Marke SIL insge-
– und es geht mir jetzt einfach darum, zu hören, samt zugeordnet werden. Das heißt, die bis-
was Sie von der ganzen Sache so halten. herige Packung schafft es nicht, dass das
H: Ja, Herr Maler, ich finde es auch gut, dass wir Produkt auch auf Buntwäsche angewendet
jetzt schon drüber reden. Ich war ehrlich erst wird. Zumindest nicht in ausreichendem Maße.
mal ‘n bisschen überrascht, als dieses Briefing Wir brauchen also eine gesonderte Packungs-
vor mir auf dem Tisch lag ... Ich hätte auch ‘ne gestaltung. Ein getrenntes Produktangebot.
ganze Menge Fragen. Denken Sie an die Entwicklung bei den Color-
M: Na ja, klar. Ich will zuerst noch mal den Hinter- Universalwaschmitteln: Auch da, könnte man
grund erläutern zu diesem Projekt. Sie wissen grundsätzlich sagen, sind die Universalwasch-
ja aus der Vorlage, SIL COLOR soll ein Flecken- mittel auch für die Buntwäsche geeignet ge-
salz für die Buntwäsche werden. Das klingt wesen. Durch eine spezielle Formel und ein
zunächst mal etwas widersprüchlich, weil spezielles Packungsangebot ist es dort aber
Fleckensalz erst einmal schlicht und einfach gelungen, den Verbrauchern klar zu machen,
Flecken wegmachen soll, und in unserem Fall dass die Produkte auch für die Buntwäsche
soll es jetzt die Farben erhalten. geeignet sind. Und mittlerweile machen diese
Ausgangspunkt unserer Überlegungen ist die Produkte immerhin zwanzig Prozent des Mark-
Tatsache, dass das Fleckensalzpotenzial noch tes aus.
überhaupt nicht ausgeschöpft zu sein scheint. Das heißt, wir wollen über ein getrenntes
Sie wissen vielleicht aus den Marktforschungs- Produktangebot natürlich mehr, ein größeres
studien, das ist in dem Briefing ja auch ganz Potenzial erschließen.
kurz erwähnt –, dass SIL zum überwiegenden H: Aber, Herr Maler, wenn Sie gerade die
Teil auf Weißwäsche angewendet wird. Zwei Color-Universalwaschmittel ansprechen ...
Drittel aller Verwender verwenden SIL auf
Weißwäsche. Das hat zum Teil mit der Marken- Hören Sie den zweiten Teil des Gesprächs zwischen
historie zu tun – SIL war früher die „Rasen- Herrn Maler (M) und Herrn Homann (H).
bleiche“ und kommt von der Weißwäsche her.
Und vielleicht mit der Bezeichnung „Flecken- H: Aber, Herr Maler, wenn Sie gerade die Color-
salz“, die per se schon zum Teil wertbehaftet ist Universalwaschmittel ansprechen – kriegen
und in Angst und Schrecken versetzt – ob es wir da nicht gewisse Probleme? Wenn wir jetzt
auch für die Buntwäsche funktioniert. hingehen und ‘ne Bleichkomponente mit ‘nem
Der Wäscheberg setzt sich allerdings genau Color-Zusatz behaften – kriegen wir da nicht
andersrum zusammen. Also – SIL wird unter- Probleme mit der Glaubwürdigkeit? Kann‘s
proportional auf Buntwäsche angewendet und nicht sein, dass wir grundsätzlich die Verbrau-
der Wäscheberg ist andererseits überproportio- cher gar nicht erreichen, solange wir eine Blei-
nal stark bunt. Das heißt – unsere grundsätz- che und ‘nen Color-Begriff zusammenführen?
liche Idee: durch ein spezielles Angebot, das wir M: Das ist korrekt – dass der Vergleich „Color-
SIL COLOR nennen wollen, die Leute anspre- Waschmittel und Fleckensalze“ hinsichtlich
chen, die das Produkt auf Buntwäsche anwen- Bunt- und Weißwäsche nicht ganz zulässig ist.
den wollen. Der Grundnutzen eines Fleckensalzes soll
H: Ja, Herr Maler, also, in der Deutlichkeit ist mir weiterhin die Fleckentfernung sein.
das eigentlich neu. Und ich finde es auch ganz H: Da sind wir also einer Meinung – ja.
interessant. Aber – jetzt mal gleich ‘ne Frage. M: Ja, und daher ist in dem Briefing auch fest-
Sie machen immer viel Kommunikation im gehalten worden, dass die Bleichkomponente
Produktmanagement – können wir den Leuten weiterhin ein wesentlicher Bestandteil dieses
nicht einfach klar sagen: „Jetzt benutzt es doch Color-Fleckensalzes bleiben wird.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 102


Transkripte der Hörtexte (Kapitel 16)

Wir werden ihn natürlich nicht so aktiv hervor- M: Entschuldigen Sie bitte, das war das Vorstands-
heben, dass wir jetzt auf die Packung schreiben büro ... – Also, was Sie sagten, da kann ich
„Bleichkomponente“. Sondern das wird insge- Ihnen bloß zustimmen. Dass wir da auf keinen
samt geschehen mit dem Begriff „Fleckensalz“. Fall auf der Verpackung etwas versprechen,
Von der Produktkategorie Fleckensalze erwarten was wir nachher nicht halten können. – Uns
die Verbraucher eine zufriedenstellende Fleck- wär‘s natürlich am liebsten, wir könnten dem
entfernung. Insofern haben Sie natürlich Recht Verbraucher möglichst viel versprechen. Denn
wir fordern natürlich mehr als bei dem bishe- wir wollen nachher ja auf die Verpackung
rigen Fleckensalz, nämlich die gleiche Wasch- schreiben: „speziell für Buntwäsche“.
leistung wie bei dem bisherigen SIL, aber eben H: Es gibt natürlich noch ‘ne andere Möglichkeit.
außerdem noch eine zusätzliche Farbkompo- Aber das ist eine Sache, die muss man prüfen.
nente. Die kann ich hier am Tisch nicht beurteilen. Das
H: Sie sagten grad – die gleiche Waschleistung. Das wäre auch ein ...
heißt, wir sind einer Meinung: Wenn wir die Be- …
zeichnung „Fleckensalz“ weiter verwenden wollen H: ... die muss man natürlich in Waschversuchen
– auch bei dem neuen Produkt –, ist auf jeden Fall dann herausfinden und Sie wissen – das
eine Bleichkomponente unverzichtbar. braucht seine Zeit.
M: Ja, ja, klar. Eine Bleichkomponente ist für uns M: Wichtig für den Verbraucher ist ja insgesamt,
unverzichtbar, weil der Grundnutzen des was rauskommt, und da muss natürlich – ich
Fleckensalzes die Fleckentfernung bleibt. Diese sag mal, in fünfundneunzig Prozent der Fälle –
neue Kategorie soll, wie gesagt, den Leuten das der Fleck weg sein. Sonst hat ein Fleckensalz
Vorurteil nehmen, dass Fleckensalze nicht für keine Existenzberechtigung.
die Buntwäsche geeignet wären. Ja, gut, Herr Homann. Ich freu mich, dass Sie
So. Und um das zu erreichen, fordern wir noch jetzt schon mehrere Wege aufgezeigt haben.
einen zusätzlichen Inhaltsstoff oder ein Ingredi- Meine Frage ist jetzt konkret, also vom ...
ens, das den Farbschutz und die Farbschonung
unterstreicht. Und daher meine grundsätzliche Hören Sie den dritten Teil des Gesprächs zwischen
Frage: Welche Möglichkeiten sehen Sie, um so Herrn Maler (M) und Herrn Homann (H).
ein Fleckensalz speziell für die Farbwäsche zu
konzipieren, von der Formelseite betrachtet. M: Ja, gut, Herr Homann, ich freue mich, dass Sie
H: Ja, Sie wissen – es gibt im Grunde genommen, jetzt schon mehrere Wege aufgezeigt haben.
wenn wir von Farben und Farbschonung reden, Meine Frage ist jetzt konkret, also vom Timing
zwei Wege. her, das erfordert ja nun die üblichen Waschver-
Der eine Weg ist der, der aktiven Farbschonung. suche auf Ihrer Seite – wie sieht‘s dann mit den
… nächsten Schritten aus? Sehen Sie eine Mög-
… lichkeit, dass wir dann demnächst in einen Ho-
M: … die man auch miteinander kombinieren me-UseTest, also, sprich in die Haushalte, mit
könnte. einem Testprodukt gehen können?
H: Rein theoretisch sind die beiden Effekte H: Ja – ich würde erst mal Folgendes vorschlagen:
kombinierbar. Das ist richtig. Wobei ... ich weise Gerade weil wir verschiedene Möglichkeiten
trotzdem darauf hin, dass gerade im Bereich grob angesprochen haben, von denen ich jetzt
der aktiven Farbschonung – also das Nicht- noch nicht beurteilen will, inwiefern sie zum
verblassen der Farben natürlich eine ungleich Erfolg führen werden – dass wir erst mal breit
größere Herausforderung ist. rangehen. Dass wir ein paar Basisversuche ma-
Also, das ist immer eine gewisse Gratwande- chen, um zu gucken: Ist der eine Weg gangbar
rung. Da müssen wir auch aufpassen, dass wir, oder ist der andere vielleicht erfolgversprechen-
wenn wir so ein Produkt auf den Markt bringen der. Dass wir also ein bisschen selektieren im
... dass wir, ich sag mal, uns da nicht selbst Vorfeld, um uns dann intensiver einer Richtung
eine Messlatte anlegen, der wir nicht gerecht zuzuwenden. Also – ich würde vorschlagen, wir
werden können. Und Sie wissen selbst, bei gehen erst mal recht breit ran. Auch die Versu-
den Color-Waschmitteln gab‘s auch gewisse che werden nicht ganz repräsentativ sein. Nur
Reklamationsfälle, weil wir da viel versprochen dass wir gewisse Basisergebnisse haben.
haben, in der Werbung. Da waren wir sehr un- M: Wie breit meinen Sie denn? Und was, glauben
glücklich darüber. Sie, werden Sie bis wann haben, so – bis in wie
(Telefon – Frau Uhlmann (U) am Apparat.) viel Wochen?
U: Uhlmann. Entschuldigen Sie bitte, Herr Maler. H: Na, die ersten Ergebnisse werden wir schon
Herr Dr. Winkler bittet Sie zu einem dringenden nach drei Wochen vielleicht vorweisen können,
Termin. Ginge es heute Nachmittag um drei? wobei – ich bitte darum, da nicht zu viel reinzu-
M: Ja – drei ist okay. Worum geht‘s? interpretieren. Es geht da grundsätzlich nur um
U: Sie wissen – die Personalentscheidung … eine Wegbestimmung, die wir vornehmen wer-
M: Ja, gut. Danke, Frau Uhlmann. Auf Wiederhören. den. Wir wollen da nachher nicht drauf festge-
U: Wiederhören, Herr Maler. nagelt werden.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 103


Transkripte der Hörtexte (Kapitel 16)

M: Nein, nein, nein. – Mir ist wichtig, dass die Zunächst hat das Produktmanagement die Ab-
Anforderungen an das Produkt eben bezüglich teilung Marktforschung beauftragt, den Flecken-
der Fleckenleistung einerseits und der Farb- salzmarkt genau zu analysieren, das heißt fest-
schonung andererseits klar definiert sind. zustellen, wie ist die Marktentwicklung, kurz
Was Sie jetzt skizziert haben, scheint mir ein und langfristig, wie entwickeln sich die Markt-
gangbarer Weg. Ich kann im technischen Be- anteile der einzelnen Firmen beziehungsweise
reich sowieso nicht mitreden, aber – ich hab Sie Marken, wie entwickeln sich einzelne Segmente
richtig verstanden: dass Sie auf jeden Fall Lö- innerhalb des Fleckensalzmarktes.
sungen sehen und dass wir dann in drei Wo- Dann, anschließend, nachdem diese quantita-
chen, vielleicht beim nächsten Meeting, konkret tive Forschung geschehen ist, wurde qualitativ
die Formel bestimmen können. Ziel soll es sein, im Produktmanagement überlegt, welche
nach dem nächsten Meeting die Formel so weit Gründe pro und contra einen Markteintritt mit
festgelegt zu haben, dass wir unmittelbar in ei- einem zusätzlichen Fleckensalz sprechen. Hierzu
nen Home-Use-Test gehen können. Und wir wurde dann nochmals eine Marktforschungs-
hoffen natürlich, dass uns die Leute bestätigen, studie bezüglich der Käuferstruktur der Flecken-
was wir auf die Verpackung schreiben wollen. salzverwender in Auftrag gegeben. Beispiels-
H: Ja, ich muss an dieser Stelle noch mal drauf weise wurde danach gefragt, wie viel Leute ver-
hinweisen, dass wir so ‘ne Rezeptur natürlich wenden Fleckensalz für welche Anwendungsge-
nur erst mal grob testen können. Das heißt, ich biete, sprich Weiß- oder Buntwäsche, und worin
weise Sie darauf hin, wir müssen natürlich trotz liegen die Ursachen für dieses Verhalten.
allem die Rezeptur auch in den üblichen Lager- Nachdem diese Gründe auch analysiert waren,
test reingeben, der mindestens drei, in der Re- also quantitative und qualitative Studien von
gel sechs Monate dauert, um zu gucken, wie der Marktforschungsseite vorlagen, wurde die
verhalten sich die Inhaltsstoffe untereinander. Produktidee schriftlich in Form einer Konzept-
Reagieren die miteinander, ist überhaupt die beschreibung fixiert.
Komposition stabil. Diese Konzeptbeschreibung wurde auch noch
M: Also – aber den Home-Use-Test können wir par- mal in einen so genannten Konzepttest gege-
allel laufen lassen oder schon beginnen? Mit ei- ben, das heißt gegenüber Alternativen noch
ner gewissen Risikoabschätzung ... einmal auf die Verbraucherakzeptanz hin über-
H: Das, glaube ich, können wir so festhalten. Dass prüft. Im Rahmen dieser Konzeptbeschreibung
wir den parallel laufen lassen. Da würden Sie werden bereits Produktnutzen und Zusatznut-
natürlich Zeit gewinnen. zen differenziert.
M: Na – genau, das wär auch mein Wunsch! Nach positivem Ausgang dieses Konzepttests
H: Also, ich seh da kein Problem, so weit. fanden dann Gespräche mit verschiedenen
M: Okay. Dann würde ich diese Ergebnisse noch Abteilungen, wie der Anwendungstechnik,
mal ganz kurz in einem Protokoll zusammenfas- der internationalen Koordination und der Ver-
sen, wenn Sie damit einverstanden sind, und packungstechnik statt, um die Formel schon mal
Ihnen dann noch mal zuschicken. Denn ich habe grob zu diskutieren, die Verpackung festzulegen
dann ja auch noch Gespräche mit den anderen und internationale Aspekte zu berücksichtigen.
Abteilungen, wie mit dem Vertrieb und dem Ver- Dann kam es zum ersten konkreten Briefing der
kauf. Voraussetzung ist eine einwandfreie Pro- Anwendungstechnik, das heißt, wir fixierten
duktqualität, Sie wissen ja – einem Verkäufer schriftlich die wichtigsten Anforderungen an die
kann man nur ein einwandfreies Produkt in die Formel von SIL COLOR und begründeten noch
Hand geben. Und von daher bin ich Ihnen sehr mal, warum wir das, und dazu auch eine ge-
dankbar, dass Sie da positive Wege aufgezeigt sonderte Formel, haben wollen. Ein Briefing in
haben. Dann kann ich Ihnen zum nächsten Mee- einer standardisierten Form geht dann an die
ting auch schon ein Feedback von den Abteilun- Chemiker. Das Briefing erhalten dann auch die
gen mitbringen. internationale Marketingkoordination und der
H: Ja – dann danke für das Gespräch, Herr Maler. Vertrieb zur Kenntnis.
M: Ja, ich sag auch Danke schön. Bis zum nächsten Anschließend oder parallel dazu haben wir
Mal. schon erste Verpackungsüberlegungen ange-
stellt. Das betrifft Fragen wie: Welche Packungs-
Die Situation: Herr Maler (M), Produktmanager bei größe soll überhaupt auf den Markt? Wie soll
HENKEL, stellt den Ablauf der Produktentwicklung die Verpackung aussehen? Und so weiter, und
von SIL COLOR zusammenfassend dar. so weiter. Dazu wird ein externes Verpackungs-
institut mit einem Briefing versehen, wo auch
Hören Sie seine Zusammenfassung. die wichtigsten Produktanforderungen und
Packungsgestaltungselemente definiert werden.
M: Ich schildere Ihnen jetzt noch mal kurz, wie Intern wird auch die interne Verpackungsabtei-
wir bei SIL COLOR vorgegangen sind. Aber lung informiert, wie wir uns die Verpackung
das läuft bei allen Produktinnovationen bei bezüglich Format oder Ausgieße, Dosierung
uns eigentlich ganz ähnlich. oder sonst was vorstellen.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 104


Transkripte der Hörtexte (Kapitel 16, 19)

Das waren dann die Themen Rezeptur und gruppe, die wichtigste, sind zweifellos die
Verpackung. Sicherheitsbeauftragten der Unternehmen. Und
Dann gibt es im Allgemeinen noch Gespräche die EDV-Abteilungen selbst natürlich. Und ich
mit der internationalen Koordination, ob dieses denke – eigentlich unser ganzer Kundenstamm.
Projekt auch im Ausland von Relevanz ist oder F: Sie meinen, Ihre eigenen Kunden?
nicht, und dass das überprüft werden soll. Weil K: Ja. Und wir schauen, wer Datenspeicherpro-
SIL auch in anderen Ländern in Europa existiert. dukte kauft. Denn der hat natürlich auch eine
Dann kommen mehrere so genannte Rebrie- EDV im Einsatz.
fings oder wiederholte Gespräche mit den ein- F: Gut. Dann halten wir mal fest: die Sicherheits-
zelnen Fachabteilungen, die dann eben Fragen beauftragten ... Ich notier das mal ...
zu den einzelnen Punkten haben oder erste Vor- K: Also – Sicherheitsbeauftragte, EDV-Leiter ...
schläge bezüglich der Formel und Verpackung F: ... ja, EDV-Verantwortliche, genau.
machen. Wenn grob die Verpackung skizziert ist K: Aus dem Datenstamm, also aus unserem Kun-
und die Formel festgelegt ist, dann wird eine denstamm, die heute schon EDV-Produkte kau-
Werbeagentur mit der Entwicklung eines Kom- fen.
munikationskonzepts beauftragt, das heißt, F: Ich hab notiert – EDV-Kunden ...
auch hier wird ein schriftliches Briefing erstellt: K: Okay.
wie, welche Art der Anforderungen, also welche F: So, dann haben wir die Zielgruppe.
Art der Kommunikation wir uns vorstellen, ob K: Ja.
das im Printbereich oder im Fernsehbereich ist, F: Dann müssen wir uns jetzt überlegen, ob wir in
welches die Hauptziele dieser Kommunikation bestimmte Branchen reingehen ... und ob wir
sind. Das heißt, es wird ein grober Rahmen uns auf bestimmte Unternehmensgrößen
festgelegt. Die kreative Umsetzung, die Werbe- konzentrieren sollen.
idee, ist dann Aufgabe der Werbeagentur selbst. K: Sie sind schon einen Schritt weiter, Herr Frei –
Wenn auch dazu ein Konzept vorliegt, findet ein noch mal zurück: Wir haben die Zielgruppe
gemeinsames Meeting mit allen Abteilungen umrissen, aber noch nicht überlegt, wo wir die
statt, sprich mit der internationalen Koordinati- Adressen herbekommen.
on, mit der Anwendungstechnik, mit dem F: Ich hatte das so verstanden, dass Sie Ihre
Verpackungswesen und auch mit dem Vertrieb, eigenen Kunden ...
wo das Projekt insgesamt vorgestellt wird. Der K: Ja, ja, unseren Kundenstamm der Firma
gesamte Marketingmix. Wenn dort alle Abtei- SCHRÖTER – den können wir mit dieser Aktion
lungen zugestimmt haben, kommt dann noch ansprechen, aber die EDV-Leiter und die Sicher-
mal eine zweite Phase des Kommunikations- heitsbeauftragten – das ist mir noch gar nicht
briefings, wo das Ganze nochmals konkreter klar, wo wir die Adressen herkriegen. Überneh-
festgelegt wird, wie die einzelnen Werbemittel men Sie den Part, oder ...?
konkret aussehen. Am Ende des Prozesses F: Na ja, klar. – Wäre bei mir der nächste Punkt ge-
steht schließlich ein formaler Akt, wo das wesen. Können wir aber vorab klären. Also, ich
Projekt dann auch von der Geschäftsführung sag jetzt einfach mal, dass ... wenn wir uns auf
genehmigt wird. ein Potenzial von tausend Kunden beschränken,
dass wir dann die Adressen kaufen würden.
K: Und uns zur Verfügung stellen ...
F: Ja, und Sie führen die Mailingaktion durch.
Kapitel 19
K: Okay.
F: So ... Und dann müssten wir uns überlegen,
Eine Verkaufsförderung planen
welches die interessantesten Branchen sind.
„Das ist ’ne faire Basis!“
K: Ja, und dann auch eine geographische Auswahl
treffen.
Die Situation: Bei der 3M Deutschland GmbH
F: Ja, richtig! Also, nehmen wir die Geographie
laufen die Vorbereitungen für die Markteinführung
zuerst. Ich denke – Ihre Region.
des neuen Produkts. Herr Frei, Außendienstler bei
K: Gut. Dann brauchen wir uns damit nicht aufzu-
3M, trifft sich mit Herrn Kemlade von der Firma
halten. Ich lass Ihnen unsere Unterlagen dazu
SCHRÖTER, einem Vertriebspartner von 3M.
zukommen.
Herr Frei (F) und Herr Kemlade (K) stimmen
F: Gut. Das kriege ich dann ... am besten per Fax.
sich über Ziele und Ablauf einer gemeinsamen
So.
Verkaufsförderungsaktion ab.
Jetzt also wieder zu den Branchen. Wir sollten
Branchen mit vielen Büroarbeitsplätzen anspre-
Hören Sie den ersten Teil des Gesprächs.
chen.
K: Ja, klar. Das heißt vor allem Dienstleistungs-
F: ... und wie schon erwähnt, wäre der nächste
gewerbe.
Punkt dann die Aktion für den Bildschirmfilter.
F: Exakt. Banken, Versicherungen ...
K: Und da müssen wir heute einige wichtige Ent-
K: Ja, das müssen wir auf jeden Fall reinnehmen ...
scheidungen treffen. Die interessanteste Ziel-
F: Dann natürlich Behörden.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 105


Transkripte der Hörtexte (Kapitel 19)

K: Ganz wichtig! Wenn ich die EU-Richtlinie richtig K: Dann würde ich vorschlagen, wir nehmen
verstehe, ist ja der Bedarf für Bildschirmfilter dieses Mailing als Ansatzpunkt.
überwiegend gegeben bei älteren Monitoren. F: Ja, und das gute Adressenmaterial, das wir
Und Verwaltungen haben ja häufig ältere Hard- haben werden, erleichtert uns dann natürlich
ware im Einsatz. auch die Nachfassaktion.
F: Gut, das hab ich notiert. – Was noch? K: Telefonisch und persönlich.
K: Na, ich würd sagen, verarbeitendes Gewerbe, hier F: Ja, klar, beides. Telefonisch – dass wir innerhalb
in der Region. Das deckt sich zum Teil mit meinen eines bestimmten Zeitraums anrufen und nach-
laufenden Kunden. Ich meine, wir gucken uns fragen. Wie ist das Angebot angekommen, ist
noch mal die Großverwender an. Da haben wir es für sie interessant, spielt‘s im Moment eine
Zugang zu Informationen und wissen ungefähr, Rolle für sie ...
wie groß deren Verwaltung ist. K: Und vielleicht auch versuchen herauszube-
F: Sehr schön. Dann sage ich mal, dann sollten kommen, warum die Kunden noch nicht gekauft
wir uns konzentrieren auf Unternehmen ab haben.
einer Beschäftigtenzahl von mehr als hundert. F: Genau. – Die zweite Aktion wäre die persönliche
K: Die Beschäftigtenzahl halte ich für wenig inter- Nachbearbeitung. In dem Moment, wo wir eine
essant ... Resonanz bekommen – das heißt, der Kunde mel-
F: Ja, Sie haben Recht. Was uns interessiert, ist die det sich zurück, verlangt von uns Informations-
Zahl der Büroangestellten. Aber die haben wir material – da haken wir nach und bieten einen
so nicht. Besuch an.
K: Bei unseren Adressen haben wir zum Teil die K: Sie schalten sich hier als 3M mit ein ...?
entsprechenden Informationen. F: Ja, klar. Wir besuchen die Kunden vor Ort,
F: Ja, und dann nehmen wir als Richtgröße stellen die Bildschirmfilter vor ...
Unternehmen mit mindestens zwanzig, dreißig K: Ja, nur da natürlich, wo‘s wirklich Resonanz
Büroarbeitsplätzen. gibt.
K: Ja, das scheint mir die richtige Größenordnung. F: Na ja, sicher. Denn sonst – da wir sind uns ja
F: Hm, hm, hab ich notiert. Gut! Ich denke, von einig – würde der Zeitfaktor einfach zu groß
den Branchen her genügt das. werden.
K: Ja, ich glaube, wir gucken uns dann erst mal K: Ja, doch bevor wir diesen Punkt weiter vertiefen
die Zahlen an ... wie viele Adressen da zusam- – das, was Sie als Vorschlag mitbringen, das ist
menkommen. an sich schon sehr aussagekräftig ... Wie sieht‘s
F: Ja, und – wie gesagt – die restlichen bekommen denn aus mit der EU-Richtlinie?
Sie ja von uns. F: Hm ... Sie meinen, wir sollten extra darauf
hinweisen?
Hören Sie den zweiten Teil des Gesprächs zwischen K: Ich glaube, dass viele diese Investition auch
Herrn Frei (F) und Herrn Kemlade (K). innerbetrieblich begründen müssen. Wir könnten‘s
in den Coupon reinbringen und sagen: „Rufen
F: ... die restlichen bekommen Sie ja von uns. Sie uns an – wir schicken Ihnen eine Kopie der
K: Okay. Der nächste Punkt wäre dann – wie sollte EU-Richtlinie!“ Was halten Sie davon?
denn das Mailing aussehen? F: Ja. Das find ich sehr gut! – Eine Möglichkeit
F: Ich hab hier mal einen Entwurf mitgebracht. wäre, dass wir ein individuelles Anschreiben
Hier – auf der einen Seite – sind die Bildschirm- machen auf Ihrem Briefbogen mit einem
filter dargestellt – hier – mit den unterschied- Fax-Coupon unten. Und zwar im Anschreiben
lichen Typen ... Und hier auf der Rückseite – auf die EU-Richtlinie hinweisen. Und unten an
da – die Erklärungen zu den Filtern. diesem Fax-Coupon nun dem Kunden die Mög-
K: Hm, hm, und ein Hinweis auf die EU-Richtlinie ... lichkeit geben, weiteres Informationsmaterial
F: Die jetzt greifen wird. anzufordern.
K: Hm, hm ... hm, hm ... K: Anzufordern – bei uns im Haus?
F: Hier gäbe es noch Platz, um Preise einzudru- F: Ja – dass 3M nicht mehr erscheint. Wäre das
cken. ‘ne Möglichkeit?
K: Aber, sagen Sie mal, bevor wir weitermachen ... K: Mailingaktion mit Fax-Coupon und Anschreiben
dieses Mailing hier – haben Sie mit dem schon – und wir sind die Anlaufadresse ...?
Erfahrungen gesammelt? F: Exakt.
F: Ja, ja. Das setzen wir jetzt seit zirka drei K: Diesen Punkt halte ich für wichtig. Auch aus
Monaten ein und ... Profilierungsgründen, das macht klar:
K: Gute Resonanz? Wir bieten dem Kunden das Know-how.
F: Sehr gute sogar. Wir wissen ja, dass bei F: Ja, das heißt, der Kunde weiß: Produkt von
Mailingaktionen häufig die Rücklaufquote im 3M, aber Lieferant und Lieferbeziehungen und
Promillebereich liegt – da sind wir gut weg- Informationen über die Firma SCHRÖTER.
gekommen. Wir hatten Rückläufe im Bereich K: Okay.
von fünf bis zehn Prozent, alleine aufgrund F: Gut. – Also ... ich glaube, das ist eine runde
dieses Mailings. Sache.

Wirtschaftskommunikation Deutsch 106


Transkripte der Hörtexte (Kapitel 19)

K: Ja. – Ja, wir sollten jetzt noch kurz die hat der Kunde einen Grund, bei der Nachfass-
Terminierung machen. aktion, warum er bestellen soll.
F: Ja, das können wir ja ... Äh ... lassen Sie mich K: Hm, hm, find ich gut.
noch ganz kurz zusammenfassen. Also – als In der Praxis ... äh ... ich überlege gerade, wenn
Zielgruppe, auf der Anwenderseite, haben wir wir telefonieren ... – Ich stell mir grad die Situa-
uns herausgesucht: die Sicherheitsbeauftrag- tion vor. Der Angerufene hat Informationen be-
ten, die EDV-Verantwortlichen ... kommen, wir nehmen Kontakt auf … – um ihm
K: Und die EDV-Anwender in unserem Kunden- dann die Pistole auf die Brust zu setzen und zu
stamm. sagen: Wenn du jetzt nicht gleich orderst ... –
F: Hm, hm ... Die Region wird Ihre Region sein ... Also, ich glaube, damit machen wir die Sache
K: Hm, hm. wenig seriös.
F: ... die Postleitzahlgebiete erhalte ich von Ihnen. F: Hm, hm ... ja ... Haben Sie vielleicht Recht.
Als Branche haben wir uns für die Dienstleis- K: Es ist ja erst mal ‘ne partnerschaftliche Informa-
tungsbranche, Behörden und für das ver- tion und über ‘ne wichtige Änderung für den
arbeitende Gewerbe entschieden, und zwar für gewerblichen Kunden. Und dann sollten wir
Unternehmen ab zwanzig, dreißig Büroarbeits- zumindest einen Zeitraum nennen und begrenz-
plätzen. Wir führen eine Mailingaktion durch, en ... vielleicht ‘ne Woche ... Denn alles andere
mit Anschreiben und Fax-Coupon. Dann folgt würde die Aktion so ein wenig billig machen.
die Nachfassaktion, telefonisch und persönlich, Unseriös, sag ich mal.
je nach Resonanz. F: Ja ... Gut. Sollten wir dann also auch so fest-
K: Ja, genau. Bevor wir jetzt zur Terminplanung halten. Können wir machen.
kommen ... Also, damit haben wir die Nachfassaktion
abgehakt.
Hören Sie den dritten Teil des Gesprächs zwischen K: Moment... Wir sollten erst mal, wenn wir da
Herrn Frei (F) und Herrn Kemlade (K). sind ... – Ich guck grad auf den Kalender ... Wir
kommen jetzt in unsere Saison, wir müssten ...
K: ... Bevor wir jetzt zur Terminplanung kommen ... wenn wir über Nachfassen sprechen, wir müs-
Wir hatten den Punkt schon mal kurz ange- sten sicherstellen, dass wir auch personell dazu
sprochen, und zwar – wie bewege ich jetzt den in der Lage sind ...
Kunden zum Kauf. Was halten Sie von dem F: Ja, klar.
Gedanken, einen Aktionspreis – den wir K: Ich überlege, welche Mitarbeiter ich dafür
vorher abstimmen können ... damit er in die freistellen müsste ... Etwas Vorlauf brauchen wir
Landschaft passt. ja wohl auch, dass wir da noch mal die Kollegen
F: Ja, genau. Ich wollt auch drauf zu sprechen schulen ... Machen wir dann sicher am ersten
kommen. Tag der Nachfassaktion.
K: Übrigens – bevor wir weitermachen – wie wär‘s F: Gut. Das hatte ich nicht auf meiner Liste, ist
mit einem Kaffee? aber ein wichtiger Punkt.
F: Au ja, gerne. – Mit Milch bitte und ohne Zucker. K: Zumindest, dass wir noch mal mit den Produk-
(Kemlade nimmt den Hörer ab und wählt.) ten – es ist ja nur ‘ne Hand voll Produkte ...
K: Frau Lorant, würden Sie uns bitte zwei Kaffee F: Ja, ja, dass jeder auch sicher weiß, welcher
bringen, einmal schwarz und einmal mit Milch, Filter für welchen Einsatzzweck – gut! Nachfass-
ohne Zucker ... – Ja, vielen Dank. aktion, haben wir ...
Äh ... wo waren wir stehen geblieben ...? K: Hm ... Also, ich denk mal, bei tausend Aussen-
F: Aktionspreis. dungen – dass die Nachfassaktion maximal
K: Genau. – Vielleicht, ich sag mal – um die fünf zehn Werktage ... dass wir dafür Zeit haben.
Prozent Sofortrabatt? Oder ein Nettopreis, der Sagen wir mal – zwei Wochen.
sich auch optisch ganz gut machen würde? F: Ja, ja, danach ist sie eh untergegangen, in
F: Ja, es würde auch dazu einladen, sich schnell dem Wust von Papier, das unsere Kunden
zu entscheiden! – Ich bin davon ausgegangen, bekommen.
dass wir in dem Mailing schon Aktionspreise K: Also, wenn ich zwei Kollegen bereitstellen
mit einbeziehen und das auch deutlich machen. würde, Sie sich selber mit einbringen in diese
Und zwar im Anschreiben deutlich machen. Aktion ... dann hätten wir ... würden wir es auch
Aber dass wir beim zweiten Schritt, bei der vom Potenzial her schaffen.
Nachfassaktion, dem Kunden noch zusätzlich F: Gut. Haben wir irgendwas vergessen?
Rabatt anbieten. K: Ja, ich überlege gerade ... – Ja, es fehlen da
K: Ein weiterer Anreiz, gerade dann zu kaufen. noch zwei Dinge. Erster Punkt ist – wenn ich
F: Ja, das ist es. Dass wir ihm sagen, per Telefon, Sonderverkäufe rausgebe, dann sollten wir
wenn wir die Nachfassaktion durchführen: natürlich auch über Einkaufskonditionen für uns
Wenn Sie noch heute und jetzt bestellen, er- nachdenken. – Und dann noch der große Block
halten Sie noch zusätzlich auf den Rechnungs- der Kosten, die entstehen. Denn im Moment
betrag – zusätzlich drei Prozent. Dass wir das stellen Sie bedrucktes Papier und sich zur Verfü-
vorher in den Preis mit einkalkulieren. Dann gung – und das Hauptinvestment ist dann auf

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Transkripte der Hörtexte (Kapitel 19)

meiner Seite, und damit dann natürlich auch F: Gut ... Also, ich notiere gerade noch – Erfolgs-
das eventuelle Risiko. kontrolle ... Erfolgskontrolle anhand der Zahlen
F: Ja, natürlich, darüber müssen wir sprechen. – für die Umsatzsteigerung durch vergleichbare
Nur sollten wir auch mit einbeziehen, dass Firmen, die diese Aktion durchgeführt haben.
wir Ihnen das gesamte Adressenmaterial zur K: Jawohl, genau!
Verfügung stellen. Also – Vorschlag: Ich über- F: Nun sollten wir uns noch ganz kurz Gedanken
nehme den Ankauf der Adressen und Sie über- machen über die Terminierung. Wenn wir am er-
nehmen dann entsprechend die Portokosten. – sten Februar starten, haben wir erst mal genug
Was wir gerne machen können, ist, dass wir Vorlauf. Bis dahin habe ich die Mailings fertig ...
uns am Ende zusammensetzen, eine komplette K: Freistellung der Kollegen für diese Aufgabe, Schu-
Kostenaufstellung machen und dann hinein- lung ... Ja, das ist machbar für diesen Zeitraum.
schauen – haben wir die Kosten ungefähr halbe, F: Gut. Das heißt – wenn wir am ersten Februar star-
halbe verteilt? ten, beginnen wir mit der Nachfassaktion, ich sag
(Frau Lorant bringt den Kaffee.) mal ... – zehn Tage später.
K: Unser Kaffee ...! Ja, vielen Dank, Frau Lorant! K: Ja, okay.
F: Besten Dank! F: Gut. Wenn wir zwei Tage für die Post mit einkalku-
K: Ja, zu den Kosten ... Da wäre auch das Thema lieren, dann fahren wir die Nachfassaktion ... ab
Einkaufskonditionen für uns ... dem zwölften Februar.
F: Ja, sprechen wir darüber, wenn wir den K: Hm ... Ist das nicht etwas eng?
Aktionspreis festgelegt haben. Da machen wir F: Ja, wollen wir eher zur Mitte des Monats gehen?
Ihnen dann ein konkretes Angebot. K: Ich hätt ein besseres Gefühl ...
K: Gut. Das ist ‘ne faire Basis, auf der wir erst mal F: Ja, ja, gut, gut ... Dann sagen wir – fünfzehnter
starten können. Februar.
F: Für uns beide von Interesse ist natürlich ... K: Sonst wär‘s unangenehm – wir rufen an und das
Mailing ist noch nicht angekommen ...
Hören Sie den vierten Teil des Gesprächs zwischen F: Ja, ja, da haben Sie Recht. Gut.
Herrn Frei (F) und Herrn Kemlade (K). Also Laufzeit – haben wir festgelegt, Bestandteile
sind festgelegt, Terminierung liegt fest ...
F: Für uns beide von Interesse ist natürlich eine Insofern ... ja, da haben wir alles getan, um den
Erfolgskontrolle. Die möchte ich durchführen, gewünschten Erfolg zu haben.
und zwar in der Art und Weise, dass wir diese K: Ja, den Erfolg wünsche ich mir auch.
Aktion über einen bestimmten Zeitraum laufen F: Ja. Gut. – Dann darf ich mich für dieses Gespräch
lassen und uns die Umsatzsteigerung im Ver- bedanken, Herr Kemlade.
gleich zum letzten Jahr anschauen. K: Und ich danke Ihnen auch, Herr Frei. Und wenn
K: Ja, wobei ... Da hab ich Probleme mit diesem noch was anliegt – telefonieren wir.
Vergleich. Umsatz zum Vorjahr – da werden F: Hm, hm. Gut, dann verabschiede ich mich ...
wir gut aussehen, logisch, die Situation war K: Auf Wiedersehen, Herr Frei.
überhaupt nicht gegeben, vor einem Jahr. Also, F: Auf Wiedersehen, Herr Kemlade.
das kann‘s nicht sein. Der Vergleichswert
aus dem Vorjahr ist überhaupt nicht aussage-
kräftig. Ich würde eher … – Sie sprachen doch
von Kollegen, die diese Aktion schon gefahren
haben ...
F: Ja, ja, und, wie gesagt – mit beachtlichem
Erfolg.
K: Genau. Die Struktur ist ähnlich und da würden
mich die Ergebnisse ... – nicht die Namen der
Kollegen natürlich – die Ergebnisse interessie-
ren, sozusagen als Referenzwert.
F: Ja, ja ... Ja, Sie haben Recht, das ist richtig. Ich
würde sogar den Durchschnittsumsatz von 3M
nehmen, den wir in dem Produktbereich über
unsere Händler erzielt haben.
K: Ja, das können Sie gerne ergänzen, aber mich
würde schon interessieren, was die vergleich-
bare Aktion bei den Kollegen erbracht hat.
F: Also – Durchschnittsumsatz im Fachhandel.
Okay.
K: Wissen Sie, alles andere wirkt für mich so
theoretisch und ist so ... – Sie kennen das ja:
Trau nur den Zahlen, die du selber gefälscht
hast ...

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