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Thema:
Krankenhausinfektionen / nosokomiale Infektionen
Hygiene als medizinischem Fachgebiet
(wissenschaftlich basierter
Infektionsprävention)
Heute:
Nosokomiale Infektionen
Nosokomiale Infektionen
(Beispiele)
ECDC, 2014
Anteil MRSA an invasiven Staphylococcus-aureus-Isolaten
ECDC, 2014
Verwechslung von
Krankheitserreger und Infektion
MRSA: Methicillin-resistenter (multiresistenter)
Staphylococcus aureus
ist kein „Todeskeim“, sondern nur ein potenzieller Krankheits-
erreger. Viel häufiger ist er ein asymptomatischer Besiedler
der Körperoberfläche (insbes. der Nasenschleimhaut), als ein
tatsächlicher Erreger von Infektionen.
Aufgrund der Resistenz des MRSA gegen viele Antibiotika
sind MRSA-Infektionen schwerer therapierbar als Infektionen
durch den „normal resistenten“ Staph. aureus.
MRSA-Infektionen können sowohl nosokomial als auch nicht-
nosokomial sein.
Nosokomiale Infektionen werden nur zu einem kleinen Teil
durch MRSA verursacht.
Wie häufig sind
nosokomiale Infektionen
jährlich in Deutschland ?
Größenrelation:
Nosokomiale Infektionen und Resistenzlage
6%
0,3%
6%
0,3%
Harnweg-
C.-difficile- infektion
Infektion
The Big Five
Wund-
Pneumonie infektion
Sepsis
C.-difficile- Harnweg-
Infektion Mit Medizinproduk-
ten (devices) asso-
infektion
ziierte Infektionen
Welches sind die Ursachen
und Erreger nosokomialer
Infektionen ?
(Beispiele: Sepsis,
Beatmungspneumonie,
Harnwegsinfektion)
Nosokomiale
Blutstrominfektion
(„Sepsis“)
Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen:
Ursachen
Mikroorganismen (Kontaminierte
Kontamination der
der Haut Infusionslösung)
Konnektionsstelle
Kontamination
des Katheters bei
der Insertion
Haut
Vene
(Fibrin-Scheide, (Hämatogen)
Thrombus, Biofilm)
Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen:
Ursachen
Mikroorganismen (Kontaminierte
Kontamination der
der Haut Infusionslösung)
Konnektionsstelle
Kontamination
des Katheters bei
der Insertion
Haut
Vene
(Fibrin-Scheide, (Hämatogen)
Thrombus, Biofilm)
Gefäßkatheter-assoziierte Infektionen:
Ursachen
Erreger:
meistMikroorganismen (Kontaminierte
Kontamination der
der Haut Infusionslösung)
„Hautkeime“ Konnektionsstelle
Kontamination
des Katheters bei
der Insertion
Haut
Vene
(Fibrin-Scheide, (Hämatogen)
Thrombus, Biofilm)
Peripherer
Venenverweilkatheter (PVK)
“Cuff“ (Ballon
zum Abdichten Aufgeblasener Cuff.
des Tubus) Cuffduck i.d.R. 20-30 cm H2O
Falls höher: Schleimhautschäden,
falls niedriger: kein dichter Sitz
Pathogenese der Beatmungspneumonie
Oro-
pharynx-
Sekret
Pathogenese der Beatmungspneumonie
Magen-
inhalt
Pathogenese der Beatmungspneumonie
Subglottisches Sekret
mit Mikroorganismen aus
Oropharynx und Gastro-
intestinaltrakt
Pathogenese der Beatmungspneumonie
Subglottisches Sekret
mit Mikroorganismen aus
Oropharynx und Gastro-
intestinaltrakt
Mikroaspiration
von bakterien-
haltigem Sekret
mit dem Risiko
der Entstehung
einer Pneumo-
nie
Experiment mit
Beatmungstubus
und aufgeblase-
nem Cuff zur
Demonstration
des Phänomens
der Mikroaspira-
tion
Cuffduck:
20 cm H2O
Farbstoff
Nach 2 min
Nach 5 min
Nach 30 min
Beatmungspneumonie
Häufigste Ursache: Invasive, maschinelle Beatmung
über einen Beatmungstubus (device). Dadurch Unter-
brechung normaler Mechanismen zum Sekrettransport
aus der Lunge. Stattdessen zusätzliche Belastung der
Lunge mit bakterienhaltigem subglottischem Sekret
durch Mikroaspiration.
Häufige Risikofaktoren:
• auf Patientenseite: schwere Grundkrankheit
• auf Anwenderseite: lange invasive Beatmung, zu
spätes entfernen des Tubus
Erreger: Bakterien aus den oberen Atemwegen und
dem Magen-Darm-Trakt des Patienten
Nosokomiale
Harnwegsinfektionen
Transurethraler Harnblasenkatheter
Katheter (Schlauch,
z.B. aus Silikon), der
durch die Harnröhre
(Urethra) in die Harn-
blase eingeführt wird
Nosokomiale Harnwegsinfektion
Erreger-Eintrittspforten
Intraluminal
• durch Kontamination
des Auffangbeutels
• durch Diskonnektion
Haupt-
eintritts
-pforte
Extraluminal
• Früh, beim Einführen
Urin-
Auffang- • Spät, durch Kapillarkräfte
beutel und Bewegung
Nosokomiale Harnwegsinfektion
Erreger-Häufigkeit in Krankenhäusern
Escherichia coli 26 %
Enterokokken 16 %
Pseudomonas aeruginosa 12 %
Candida spp. 12 %
Nosokomiale Harnwegsinfektion
Erreger-Häufigkeit in Krankenhäusern
Escherichia coli 26 %
Enterokokken 16 %
Pseudomonas aeruginosa 12 %
Candida spp. 12 %
Nosokomiale
Harnwegsinfektion
Häufigste Ursache: Harnblasenkatheter (device)
Häufige Risikofaktoren:
• auf Patientenseite: wenig relevant
• auf Anwenderseite: Lange Versorgung eines
Patienten mit einem Blasenkatheter, zu spätes
entfernen des Katheters
Erreger: Meist eigene Darmbakterien des Patienten
Wie werden
nosokomiale Infektionen
übertragen ?
„The Big Five“
Woher kommen meistens die Erreger der fünf häufigsten
nosokomialen Infektionen?
1. Blutstrominfektion („Sepsis“): Hautkeime des Patienten und
des Personals
2. Beatmungspneumonie: Bakterien aus dem Mund-Nasen-
Rachenraum und dem Gastrointestinaltrakt des Patienten
3. Harnwegsinfektion: Darmbakterien des Patienten
4. Postop. Wundinfektion: Patienteneigene Bakterien
5. C.-difficile-Infektion: C. difficile aus dem Darm des Patienten
sowie aus Nahrungsmitteln und Umgebung
Systematik der Übertragungswege
von Infektionskrankheiten
Direkte Übertragung Indirekte Übertragung
Direkter Kontakt Vektor-assoziiert
Direkter Haut-/
Schleimhautkontakt Vehikel-assoziiert
Tröpfchen
Aerogen
Direkte Erreger-
exposition
Diaplazentar
1. Direkte
Direkter Übertragung Indirekte Übertragung
Kontakt 2. Indirekter
Direkter Kontakt Vektor-assoziiert
Kontakt
3. Tröpfchen
Direkter Haut-/
Schleimhautkontakt Vehikel-assoziiert
Tröpfchen
4. Aerogen
Aerogen
Direkte Erreger-
exposition
Diaplazentar
1. Direkte
Direkter Übertragung Indirekte Übertragung
Kontakt
Direkter Kontakt Vektor-assoziiert
Direkter Haut-/
Schleimhautkontakt Vehikel-assoziiert
Tröpfchen
Aerogen
Direkte Erreger-
exposition
Diaplazentar
Infektions-
Wirt
quelle
Übertragung nosokomialer Infektionen
durch direkten Haut-/Schleimhautkontakt
Meist Patient → Personal
Zum Beispiel:
Krätze/Scabies
Herpes-simplex-Virus
(herpetic whitlow)
Hepatitis C
Übertragung nosokomialer Infektionen
durch direkten Haut-/Schleimhautkontakt
Prävention:
Persönliche Schutzausrüstung (insbes.
Schutzhandschuhe) in Situationen mit
entsprechendem Übertragungsrisiko
Übertragungswege nosokomialer Infektionen
bei Herkunft außerhalb der betroffenen Person
Direkte Übertragung Indirekte Übertragung
Direkter Kontakt 2. Indirekter
Vektor-assoziiert
Kontakt
Direkter Haut-/
Schleimhautkontakt Vehikel-assoziiert
Tröpfchen
Aerogen
Direkte Erreger-
exposition
Diaplazentar
Wirts-
Infektions-
organis-
quelle
mus
Übertragung nosokomialer Infektionen
durch indirekten Kontakt
Die meisten nosokomialen Infektionen werden
(sofern nicht endogen) durch indirekten Kontakt
übertragen.
!
Prävention:
Händedesinfektion
Medizinprodukte-Aufbereitung
Reinigung/Desinfektion
der Patientenumgebung
Übertragungswege nosokomialer Infektionen
bei Herkunft außerhalb der betroffenen Person
Direkte Übertragung Indirekte Übertragung
Direkter Kontakt Vektor-assoziiert
3. Tröpfchen
Direkter Haut-/
Schleimhautkontakt Vehikel-assoziiert
Tröpfchen
Aerogen
Direkte Erreger-
exposition
Diaplazentar
Effektive Eintrittspforten:
Schleimhäute der Augen
Nase
Mundhöhle
Übertragung nosokomialer Infektionen
durch Tröpfchen
Beispiele von
Infektionen, die
hauptsächlich Scharlach
durch Tröpfchen
übertragen
werden:
Noroviren
bei Erbrechen / Reinigung
Keuchhusten
Übertragung nosokomialer Infektionen
durch Tröpfchen
Prävention:
Mund-Nasen-Schutz
(und Schutzbrille)
Übertragungswege nosokomialer Infektionen
bei Herkunft außerhalb der betroffenen Person
Direkte Übertragung Indirekte Übertragung
Direkter Kontakt Vektor-assoziiert
Direkter Haut-/
Schleimhautkontakt Vehikel-assoziiert
4. Aerogen
Tröpfchen
Aerogen
Direkte Erreger-
exposition
Diaplazentar
Verdunstung