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Theologische Anthropoligie: Vetö

Frage 1:

Psalm 8:

Spiegel der biblischen Anthropologie: Theozentrische Anthropologie

Mensch durch Gottesbeziehung determiniert: Auch Menschenwürde abhängig von Gottesbeziehung

V. 1-3: Gottesebenbildlichkeit – Fähigkeit Wert des andern zu erkennen

V. 4-6: Mensch als scheinbar kleiner Teil der Schöpfung: Möglichkeit zur Gotteserkenntnis gibt
Menschenwürde (Mensch ohne Gotteserkenntnis nichts) -> Beziehung zu Gott und Schöpfung

V. 7: Körperliche Dimension für den Menschen konstitutiv; Möglichkeit der Rede von Gott =
Anthropomorph (Gottesebenbild): Mensch als bewegliches und sterbliches Wesen -> Ungleich Gott
und Gestirnen – Erhebung durch Gott (Mensch kann nichts aus sich selbst

Thomas: Vieles in der Schöpfung ist größer als der Mensch, aber in seiner Beziehungsfähigkeit zu
Gott ist er größer als der Rest der Schöpfung

Gregor von Nyssa: Mensch nur wenig geringer als Gott geschaffen -> nicht mit Tieren vergleichbar

Schökel: JAHWE: Gott; Elohim: spätere Engel?; Adam (ohne Artikel) als Mensch als Typus: -
Theozentrik: Aus Sicht der Taten Gottes

Raumzuweisung: Himmel – Gott; Erde – Mensch

„Körper Gottes“ (Finger, etc.) als Anthropomorphe Gottesrede

Der Partikel hebr. Partikel „mh“ = „Wie gewaltig?“ Öffnet und schließt den Psalm

Vers: Was ist der Mensch…? Anthropologische Wende des Psalms (Wechsel zu Wesen und Schöpfung
des Menschen)

Frage 2:

Geschichte des Traktats „über den Menschen“:

Väter und Mittelalter:

Kein eigener Traktat: Teil von Gen 1: über Sünde und Gnade

Beginnende Systematisierung im Rahmen der Behandlung von Tugenden, Sünde, Gnade, Leib und
Seele, etc. – Oft behandelt als Teil der Gotteslehre

Posttridentinisch:

Zentrale Frage: Verhältnis: Sünde- Freiheit- Gnade -> Gnadenlehre

Gnade schon vor Sündenfall nötig: Ausdruck als Beziehungsgeschehen mit Gott

Wichtiger Vertreter: Suarez

Zwischen 19.Jh und Vat. II:

Große Entwicklung der Anthropologie


1. eigenständiger Traktat über den Menschen: 1835 Scheeben
De hominis: Mensch und seine Berufung

Neoscholastik: Gott schafft und erhebt den Menschen

1950: Flick: 1. Dozent der Greg mit reinem Anthropologielehrstuhl

Rahner aus Flickschule – Offenbarung enthält Aussagen über den Menschen

Spiegel der Anthropologie = Gottesbeziehung des Menschen

Christologische Anthropologie: Christus als perfektes Urbild des Menschen

Vat. II:

GS 10: Inkarnationstheologische Anthropologie: Inkarnation macht Mysterium des Menschen


verständlich – Jesus offenbart den Vater: In Gott Sohn wird der Mensch Kind Gottes (Voraussetzung:
Christologische Anthropologie (siehe Rahner))

Gnadenlehre und Eschatologie als unverzichtbare anthropologische Perspektiven

Frage 3:

Bedeutung der Schöpfung nach Abbild Gottes:

AT: Keine Definition des Menschen als solche; ABER Beispielfiguren und Menschliche Beziehungen
determinieren den Menschen

Schöpfungsprozess: Von Tag zu Tag -> Steigerung der Komplexität: Gipfeln im Menschen als Abbild
Gottes -> Anthropozentrismus

„Lasst uns Menschen machen“: Problem des Plural:

A: Pluralis Majestatis

B: Rede mit himmlischem Hofstaate

C: Kirchenväter: Vorausblick auf die Trinität (aber hebräischer Autor)

D: Enzo Bianchi: Befragung des Menschen zur Schöpfung seiner selbst als freies Subjekt

Gottähnlichkeit und Gottesebenbildlichkeit:


Bild kann z.B. Person aber nicht Persönlichkeit zeigen: Bild ist von der realen Existenz dessen, was es
zeigt abhängig: Möglichkeit im Bild einen Teil des abgebildeten zu erkennen

 Mensch verweist durch seine Existenz auf Gott (als Ebenbild) (nicht verlierbar)

Gottähnlichkeit: Gnadengeschehen (verlierbar und wiederherstellbar): Taten als Faktor

Mögliche Ausdrucksformen der Gottähnlichkeit: Intelligenz, Wille und Seele

Geschaffen für Unsterblichkeit, Herrschaft über die Erde, Fruchtbarkeit, Kreativität, Beziehungen

Herrschaft über die Erde:


Radah: Ursprünglicher Wortsinn gewaltsames herrschen: Auch z.B. in Ez 34 friedvolles,
verantwortliches Herrschen

Entscheidend: vor Sündenfall – keine Gewalt

Der Sabbat:

Abschluss der Schöpfung durch Ruhetag: Gott als 1. Priorität nicht Arbeit; Eintritt in die Zeit Gottes.
Liturgie -> Auszeichnung des Menschen vor Tieren: Ruhe wie und mit Gott (Ebene Gottes: Ruhetag)

Frage 4:

Die Konzeption des Menschen als Geschöpf aus Erde und Hauch

Gen 2: Mensch nicht als Krone der Schöpfung, sondern Welt wird für den Menschen geschaffen

2 Elemente für den Adam (unbestimmt Mensch): 1. Adamah: Lehm, Staub, Erde + 2. Nefesh: Atem,
Hauch, Kehle (nicht Seele)

Lehm drückt Sterblichkeit und Verbundenheit mit Rest der Schöpfung aus

Schöpfung von Garten, Tieren und Frau auf Adam hin

Berufung des Menschen: kultivieren des Gartens (avdah = landwirtschaftlich bearbeiten)

Avdah: auch religiösen Kult ausüben; Mensch arbeitet schon vor Erbsünde im Garten

(Arbeiten ohne Erbsünde als Freude)

1. Gesetz: Gesetze Nötig für Beziehungen zu anderen


Anzeige von Gottes Fürsorge für den Menschen -> Grenzen als Ausdruck von Liebe und
Fürsorge

Frage 5:

Mensch als Mann und Frau

Komplementarität der Geschlechter: Ganzheit des Menschen wird durch Einheit von Mann und Frau
ausgedrückt: ABER: auch jeder einzeln drückt Menschen und Ebenbild Gottes als Ganzes aus

Kein Kugelmenschenmodell nach Aristoteles (2 Hälften des perfekten einen Menschen)

Frau als Hilfe für den Mann, die ihm entspricht: beide auf den jeweils anderen hin geschaffen (2
Richtungen): Unterscheidung zu Tieren (nur 1 Richtung)

Schlaf währen Frauenschöpfung: Barth: Mensch träumt ideale Frau -> Gott schafft sie

Bibel: Traum als Ort der Offenbarung; Psychoanalytisch: Mensch im Schlaf unbewusst: deshalb Frau
und Mann sich gegenseitig nie ganz verständlich -> Ebenbürtigkeit, Grund: Ursprung im
unverständlichen Unbewusstsein

Frau im hebr. Aus Seite geschaffen

Nach Schöpfung der Frau: kein Adam mehr in Gen 2 (unbestimmter Mensch), sondern isch und
ischah (Mann und Frau (Eigene Erkenntnis nur im andern möglich: keine Spaltkategorie))

Begründung für Vielfalt und Individualität der Menschheit


Frage 6:

Sarx/Soma, Psyche, Pneuma

Unterscheidung Denken: Hebr. und Gr.

Hebr. Basar = Körper (= ganze Existenz)

Gr.: Aufteilung: Sarx (Fleisch) und Soma (Körper: Fleisch und Person): Ausdrucksfähigkeit von ich und
du

Auch Christus hatte Soma

Psyche: (= hebr. Nefesh) Leben

Pneuma: (= evlt. Ruach) positiv: Atem Wind (Gottes Atem: Gottes Geist in uns)

Das was Mensch zu Gott hin öffnet

Immer ganze Person: Aber unterschiedliche Perspektiven

(Sarx: temporal; Psyche: Auferstehungsbezug; Pneuma: tranzdendezbezogen

1 Tess: Auffaltung: Geist, Seele, Leib

Kein Leib-Seele-Dualismus

Frage 7:

Gottesebenbildlichkeit bei den Vätern

2 Traditionen:

1. Antiochenische Schule:

Auch Köper als Abbild Gottes -> WEIL: Mensch als Ebenbild Christi – Christus als Ebenbild Gottes

Mensch wird Mensch mit Christus als Vorbild; Nicht Christus nach menschlichem Vorbild Mensch

Leib = capax die = Gottfähigkeit des Leibes (Gegen Dualismus)

Integrität des Leibes duch Sünde angegriffen – ABER: Befreiung durch Christus

2. Schule der Alexandriner:

z.B. Origenes: Nur Seele als Bild des Logos – Leib-Seele- Dualismus

Athanasius und Gregor von Nyssa: Abbild der Trinität oder Essenz Gottes

Augustinus: Mittelweg: Mensch gelichermaßen Seele und Leib: Körper wichtig und gut: Aber
Überlegenheit der Seele – Wunder der Einheit: WICHTIG: Bild Gottes sein richtet sich nach in
Beziehung Bleiben zu Gott

Frage 8:

Personenbegriff bei den Vätern: Person, Prosopon, Hypostahasis

Prosopon: ursprünglich Theatermaske -> Auch soziale Rolle


Nicht wirklich intern, sondern extern – sichtbar

Bei röm. Jur. Person: Rechte Pflichten – öffentlich

Prosopon in LXX = panim: Problem Panim hat auch eine innere Personendimension

Hyposthasis: Substanz – im Sinne: Das darunter Stehende: Fundament; spirituell: Prinzip; LXX =
Existenz

Verwendung:

Prosopon: Tertullian, Hypolith, Gregor von Nazianz, Gregor von Nyssa

Hypostasis: Athanasius, Basilius, Origenes, Cyrill v. Alexandrien

Theologische Interpretationen:

1. Trinitätstheologie: 3 Teilung:
Hypolith: 3 Prosopa Gottes – 3 Masken der einen Gottes
Origenes: 3 interne Hypostasen
Basilius, Augustinus: Nur in Gott fallen Prosopon und Hypostase zusammen
(Außen- und Innenpersonenbegriff nur bei Gott deckungsgleich)
Bei Gott gibt es nicht unnötiges – Gott muss Vater, Sohn und Geist sein
2. Christologie:
Tertullian: Person als Begriff für Situation Christi
Augustinus: 2 Naturen in einer Person = Ebene der Person als Ort der Einheit der Naturen
Auch Massimo der Bekenner
Prinzip der Einheit: Christus hat nur 1 Person und einen Willen
3. Theologische Anthropologie
LXX Prosopon = Person, Persönlichkeit (heute)
Hypostasis: Begriff der Trinitätslehre – Nizäa
Augustinus: Ort der Einheit von Körper und Seele des Menschen
Boetius: Person als Ausdruck der Individualität – Wende des universalistischen zum
individuellen Personenbegriff (Person unterscheidet sich von Mensch zu Mensch: nichtmehr
abstraktes Konzept der Person) -> Menschenwürde (Resultat aus Personenwürde

Theologie nutzt philosophische Konzepte: Personenbegriff des menschlichen leitet sich IMMER von
göttlichem Personenbegriff ab

Frage 9:

Thomas Leib – Seele Verständnis

Aristotelische Tradition

Natur des Menschen macht ihn zum Menschen

Anthropologie auch theoretisch von Offenbarung gelöst behandelbar

Erlösungsfrage des Mittelalters: Seele oder Leib?

Anthropologischer Hylemorphismus: Seele = Form – Körper = Materie

Forma als unabänderliches Prinzip und Materie als sich änderndes Prinzip
Form und Materie treten immer zusammen auf = Keine Form ohne Materie und keine Materie ohne
Form

 Existenz der Person, des ICH


 Anima incorporata („eingefleischte Seele“) und corpus animatus („beseelter Leib“)
 Personenwürde

Unterschied zu Aristoteles: Seele bei Aristoteles sterblich

Neuer Leib in der Auferstehung: NEU

 Leichter Wandel des Ich durch neuen Leib

Seele hat Gottesschau (visio beatififca), obwohl sie nicht das ICH ist

Gott kümmert sich um den individuellen Menschen, nicht um die Spezies als solche

Seele als Abbild Gottes in uns: Seele ist Gott ähnlicher als Leib-Seele-Einheit aber in sich
unvollständiger

Denken der Seele an Gott = Gottesschau der Seele = in gewissem Sinn Göttlichkeit der Seele

Frage 10:

Menschliche Person in den theologischen Dimensionen der Christologie, Trinitätstheologie und der
zeitgenössischen Theologie

1. Theologische Dimension:

Gott als einziger Anknüpfungspunkt der Menschenwürde

Gott als Gegenüber: Beziehungen zu anderen und Beziehung zu Gott in Relation

Rahner: Keine Beziehung zu anderen – Konsequenz: Keine Beziehung zu Gott (der DER Andere ist)

Berufung des Menschen: Teil des Volk-Gottes = Teil der Gesellschaft

Gott als der Erste, der in sich sozial ist (auch trinitarisch zu verstehen)

De Chardin: Je stärker die Einheit (eines Paares oder einer Gesellschaft), desto freier die Entwiscklung
der Individualität

2. Christologische Dimension

Christus als Urbild und Modell der Menschheit:

Barth: Nur in Christus wird der Mensch wirklich Mensch: Menschlich sein mit Gott für den andern
leben

Balthasar: Jeder Mensch geboren als spirituelles Subjekt (Freiheit, Würde, Gewissen)

Christusebenbildlichkeit bedeutet Teilhabe an Auftrag Christi

 Notwendigkeit: „Personwerden“ in Christus, durch sich Entwickeln und Antworten auf Ruf
Gottes (Individuelles Geschehen: jeder muss für sich selbst Person werden)

3. Trinitarische Dimension
Christologie ist immer Teil Trinitätstheologie
Thomas: Personenverständnis von der Trinität her: Konzept der vollkommenen Person nur in Gott zu
finden

Person kann sich nur in der Beziehung zu Gott entwickeln

Interpersonalität: Wichtigstes Kriterium der Person an sich (sowohl der Trinität als auch des
Menschen)

Mensch wird in der Person Jesu Leib Christi (Teil des Leibes Christi) und so Teilhabe an der Trinität
(im Himmel nur Vater, Sohn und Hl. Geist)

Frage 11:

Die Theologie des 20. Jh. Bezug zwischen Natur und Übernatürlichem

Begriffsdefinitionen: Gnade = Alles von Gott Erhaltene (z.B. alle Geistesgaben)

Übernatürliches: Gott selbst, ewiges Leben, direkte Eingriffe Gottes in die Welt

Natur: physische Welt

Problem: Verhältnis ICH zu Übernatürliches – Frage nach menschlicher Freiheit

Keine Personalität des Menschen ohne Gott?

Person sein nur in Gott Möglich -> Frage nach Möglichkeit Freiheit

Möglichkeit von Glückseligkeit ohne Gott?

Augustinus: Unterscheidung Schöpferhandeln Gottes und Heilshandeln Gottes

Schöpferhandeln immer und ohne Zustimmung des Menschen – Erlösung immer mit Zustimmung

Thomas: Gnade als Gegenstück zur Natur; Natur des Menschen: Mensch will Gott schauen
(natürliches Verlangen)

Trennung Natur und Übernatürliches: erst in der modernen Theologie -> Trennung natürlicher und
übernatürlicher Gaben

Wichtige Vertreter: Luback, Rahner, Balthasar und humani generis Pius XII.

Rahner: Natura Pura – Reine Natur und transzendentales getrennt

Balthasar: Moderne gibt Mensch keine Sonderstellung – Übernatürliche und physikalische Welt auf 2
unterschiedlichen Ebenen -> Kein Widerspruch

De Luback: Gott kann uns nicht die Gnade nicht geben, Resultat seines liebenden Wesens

Keine Möglichkeit sich der Gnadengaben der Schöpfung zu entziehen

Gnade ermöglicht dem Menschen den Sprung zur Gotteserkenntnis

Rahner: Verändertes Natur–Gnade Schema = Nicht ontologisch, sondern heuristisch

Altes Schema trennt Natur und Übernatur; Rahner: Natur und Übernatur als 2 Ebenen in einer
Einheit; Eingang zur Übernatürlicher Gnade = Taufe; (AUCH Martyrium, Verlangenstaufe)
Auch Natur ist Gnade von Gott

Natur und Gnade als reines Geschenk Gottes: Trennung des Konzepts Gnade als einfaches Geschenk
und Natur als dem Menschen gehörig

Neuscholastik: Reine Natur- Ziel in der Gnade; Gnade – anderes Ziel?; 2 Ziele?

Rahner: NEIN; Keine 2 Ziele, sondern Handlungsweisen der Person: Mal mehr übernatürlich
ausgerichtet und ein anderes Mal mehr natürlich

Frage 12:

Die Aspekte der Sünde in Psalm 51:

Theozentrik des Psalms keine Sündenzentrierung

Gottes Barmherzigkeit ist größer als die Sünde

Aspekt „Gegen dich allein habe ich gesündigt“ jede Sünde Akt gegen Gott, aber zugleich auch gegen
Mitmenschen

Realität zwischen individueller Person und Gott

Sünde als Offenbarungsinhalt: Deklaration von Sünde geschieht rein durch Offenbarung

Verantwortlichkeit für die Taten: Eigene Schuld – Personenbezogenheit von Sünde

Thomas: Sünde hängt vom Willen ab – kein äußeres Geschehen

Sünder seit der Geburt: Geburt in eine Welt mit Existenz von Sünde (Zu früh für Erbsündenlehre)

Heil als Werk von Gottes Barmherzigkeit


Forderung von Bekehrung, nicht von Opfern: Bekehrung als Folge der Erkenntnis

Gott vergibt, reinigt, schafft neu

Unmöglichkeit von Sünde zu sprechen, ohne Erlösung zu denken

Freude als „ANTISÜNDE“ Zeichen für Heil; Traurigkeit als Zeichen der Sünde

Frage 13: Das Wesen der Sünde in der Schrift

Kern der Sünde in der Bibel:

Pluridimensionale Wirklichkeit (Legion)

1. Persönliche Sünde z.B. Kain und Abel oder Adam und Eva (Neid, Hass und Eifersucht (Gen 4), Stolz
und Vertrauensverlust in Gott (Gen3))

2. Sünde des ganzen Volkes z.B. Idolatrie

Jüdisches Verständnis: Große Sündenbedeutung Goldenes Kalb

Christentum:

Gen 3. Zentrum: Gott und Paradies (Theozentrik) – Sünde kommt mit vor, ist aber nicht das Zentrum
Möglichkeiten der Gliederung von Gen 3:

A: Nach Personen:

1-5 Schlange

6-7 Mann und Frau

8-13 Paar vor Gott

B: Nach Verben

1-6 essen

7 nackt sein

8 hören der Stimme

9 ZENTRUM: Gott ruft den Menschen

10 hören der Stimme

11 nackt sein

12-13 essen

Ziel der Schlange: Zerstörung der Gottesbeziehung

Schlange betont Herrschaft Gottes, nicht von Gott ausgehendes Beziehungsgeschehen (nicht Elohim,
sondern Adonai)

Gebote Gottes als Grenzen aus Liebe und Fürsorge

Schlange lügt; Gottesgleichheit durch Essen vom Baum (aber Gottesebenbildlichkeit bereits durch
Schöpfung)

„Essen“ als erster Akt der Sünde (Durch nicht gemeinsames, sondern nacheinander Essen; Ausdruck
von Trennung, nicht von Gemeinschaft – Zeichen der Sünde)

Nacktheit und Schutzlosigkeit als Resultat des mangelnden Gottvertrauens

Kommen Gottes: Gott will Gutes: Sich schuldig fühlender Mensch klagt Gott und andere an (Frau, die
DU mir gegeben hast) = Wirkliche Sünde und Verstockung

Mensch akzeptiert Schuld nicht: Grundproblem: Keine Auseinandersetzung mit eigener Sünde ->
Unmöglichkeit von Vergebung -> Erzieherische Maßnahme: Vertreibung aus dem Paradies

 Segen wird zu Fluch: Arbeit als Mühe; Geburt mit Schmerzen, irdisches Leben führt zu Tod
des Menschen etc.

Verhinderung: Des Essens vom 2. Baum

Deutung der Schlange:

1. Satan: Hiob – Satan als Ankläger der Menschen – später Entwicklung hin zu Teufel in
heutigem Sinn
2. Lehramtlich: Wichtig kein Gott – Teufel Dualismus
3. Mittelalterliche Theologie: Teufel ohne eigene Handlungsmacht: Der Versucher
Sünde als Resultat des menschl. Willens
4. Barth: 2 Strategien des Teufels: 1 Vorgeben einer Nichtexistenz 2. Scheinbare Übermacht
5. Sünde als Bundesbruch: Einfluss auf gesamte Communio
6. 3 Folgerungen: 1. Alle Menschen sind Sünder / Werden versucht (selbst Jesus) 2. Nicht
Gottes Plan 3. Ausgang von Adam und Eva

Frage 14: Augustinus und der Pelagianismus

Augustinus: Klärung der Frage des Verhältnisses von Sünde und Gnade

Argumentation gegen: Pelagianer und Manichäer: 2 Zentren in der Welt: Gut und Böse als
dualistische Prinzipien derselben Kraft, Macht, Größe

Lehre über die Freiheit des Menschen

Pelagianismus 4. Jh.:

1. Mensch als Sünder und zugleich frei -> Verantwortung für alle seine eigenen Sünden
2. Keine Relevanz der Sünde Adams für Menschen (keine Haftung und Erbsünde)
3. Kein direkter Einfluss von Gnade (Problem: Verantwortung und komplette Rechenschaft)
4. Wahrung der Gerechtigkeit Gottes (jeder Mensch einzeln beurteilt, ohne Adam)
5. Gerechte brauchen keine Gnade
6. Gnade als äußerer Vorgang: z.B. Verkündigung des Evangeliums (nicht Heilsnotwendig)

Augustinus:

1. Gnade als inneres Geschehen


2. Alle benötigen die Gnade
3. Adam -> Erbsünde und Geburt als Sünder
4. Sünde nicht als Imitation, sondern Transmission (Weitergabe)
5. Weitergabe finde durch Geschlechtsverkehr statt
6. Adams Sünde nicht unsere Sünde, aber wegen Adams Sünde, sündigen auch wir
7. Konkupiszenz: Wollen von Bösem, bleibt auch nach Taufe

Ganz wichtig: 1. Und Auswirkungen von Adams Sünde betreffen auch uns

Frage 15:

Das Konzil von Trient über die Erbsünde:

Gegen: Luther und Reformatoren, Erasmus von Rotterdam und Neopelagianismus

Reformation: Sünde beeinflusst alles menschliche Handeln – Mensch verloren

Erasmus v. R.: Imitation der Sünde, keine Weitergabe (von Trient verurteilt)

Trient (5. Sitzung am 17.07.1546):

1. Erbsünde als Verlust der Gnade:


a. Bundesbruch
b. Knechtschaft unter Tod und Teufel
c. Auswirkung Ursünde auf uns = Tod für Leib und Seele
d. Christus als einziger Retter der Welt
e. Adams Sünde ist eine – Christi Erlösung ist eine = Heil in Christus vollständig
f. Weitergabe, keine Imitation der Erbsünde
g. Sünde des Menschen immer willensabhängig, kein Zwang aus Sünde Adams
h. Taufe: Heilnotwendig
i. Unterscheidung von Erbsünde und Individualsünde
j. Taufe befreit von Sünde, aber nicht von Konkupiszenz
k. Erbsünde greift nicht für Maria, die Mutter Gottes

Frage 16:

Römerbrief 5,12-21

Kap. 5-8 Nur über Heil in Christus; Christozentrik

Sünde als Feindbild

Parallelismus Adam – Christus

5 V. 12 Adam: Eintritt der Sünde und damit des Todes als Macht in die Welt

In Adam haben alle gesündigt:

1. Väter: Stellvertretertum Adams setzt alle Menschen in eine Art anamnetische Präsenz zum
Sündenfall
2. Heute Mehrheit: Betonung der Kausalität von Sünde zurück bis zur Ursünde
3. Bestes Modell: Macht der Sünde kommt durch Adam -> Alle sündigen und unterliegen dieser
Macht

V. 13-14: Jesus: Tod = auch ohne direkte Gesetzesübertretung Adam-Mose (WEIL ADAM)

V. 15-21: Ähnlichkeiten, aber größere Differenz: Heil Christi > Unheil Adams

V. 17: Sünde mit Todesfolge Adam + Herrschaft des Todes über uns (passiv) <-> Befreiung durch
Christus + Wir herrschen in der Gnade (aktiv)

V. 19: Alle Menschen: Status des gefallenen Sünders

V. 20: 2 Etappen: 1. Antwort auf Sünde = Gesetzt (Indikatorwirkung) + Heilserwartung

2. Erlösung durch Jesus Christus

Kommentierungen:

- Adam als 1. Mensch und somit Stammvater der ganzen Menschheitsfamilie -> quasi
Blutschuld
- Tod Jesu für alle, nicht nur Juden
- Paulus: Erkenntnis der Sünde mit Hilfe des Gesetzes: Gesetz als Erkenntnishilfe für alle
Menschen (Erkennbarkeit: Allgemeine Existenz von Gesetzen)
- Sündeneintritt in die Welt meint hier Sündeneintritt in die Lebenswelt des Menschen
(Anthropozentrik)

Frage 17:

Neue Philosophische und theologische Lösungsvorschläge zur Weitergabe der Erbsünde


Väter: Universalistisches Menschenbild: Gemeinschaftliche Teilhabe der ganzen Menschheit

Trient: Propagatio (Weitergabe) der Erbsünde

Problem: Wie kann übernatürliche Erbsünde durch natürlichen Akt der Fortpflanzung übertragen
werden?

Heute: Individualismus

Ansätze:

1. Philosophisch (kollektive Weitergabe der Erbschuld): Rahner: Unterschied Anfang (zeitlich


und damit individuell relativ) und Ursprung (Umfassender Einfluss) -> Erbsünde zwar auch
Anfang, aber vor allem Ursprung der Sünde
Beispiel vom Bananenkartell: Weitergabe von Schuld, ohne direkte Schuld auf sich zu ziehen:
Bananen im Supermarkt, stammen von kriminellen, kauft man sie, hat man direkt keine
Schuld, aber indirekt
Balthasar: Mensch soziales Wesen: Ich werde Mensch im/am ANDEREN – Einfluss erstreckt
sich auf inneres und äußeres Wesen des Menschen – sozialer Sinnzusammenhang und somit
Übertragung der Erbsünde mit Ursprung bei Adam und Eva
 Keine wirkliche Klärung der Frage

2.Solidarität der Gnade (Kollektive Hinwegname der Gnade)


Rahner: Alle Gnade kommt von Gott + Bedingte Weitergabe der Gnade unter Menschen
möglich
 Adam kann stellvertretend für alle Gnade verlieren und tut das
- Keine Gnadenweitergabe von Adam aus mehr möglich -> Gnadenverlust für ALLE
Keine negative Vererbung, sondern passiver Verlust
- Problem: Waschende Symbolik der Taufe wäre überflüssig (Nur Gnadenrückgewinnung)
Rahner: Keine Weitergabe der Gnadenfülle – keine negative Erbsündenübertragung

3. Bulgakov: Einzige perfekte Einheit von Personen in der Trinität = Beziehung


Christus kann alle in seinen Leib mit aufnehmen (da unendliche Beziehungsfähigkeit)
Mensch kann das nicht
Weitergabe zwischen den Menschen durch gottähnliche aber unperfekte
Beziehungsfähigkeit: Sowohl Gnade (aber unperfekt), als auch Erbsünde

Schlussfolgerungen:

1. Philosophisches und Theologisches Fundament


2. Anteriorität Christi (Christus schon vor Adam)
3. Wenn sich natürlich betrachtet die Erlösung gegen die Natur wenden würde, resultierte eine
Unerklärbarkeit; Aber Möglichkeit in übernatürlichem Prinzip der Gnade
4. Es gibt Solidarität zwischen den Menschen

Frage 18:

Herausstellung der heutigen Terminologie über die Sünde

2 Kategorien von Sünde


1. Erbsünde: Situation der Empfängnis des Menschen; bedingt Tatsünde; Vergebung durch
Taufe
2. Tatsünde: Taten für die wir verantwortlich sind (Taufe wäscht einmalig alles weg, aber
normalerweise Beichte für Tatsünden)

2 Arten von Ursünde: 1 Erbsünde als Ursprung: (it. originante) Macht der Erbsünde
2 Erbsünde als Tat: (it. originato) Einzeltat Adams als solche

Aufstoßen der Türe zu allen weiteren Sünden (Ladaria) = echte Ursünde


Ladaria: Nicht nur Sündenzusammenhang, sondern auch fassbarer Akt der 1. Sünde
Möglichkeit der Vorstellung: Bibel wörtlich?
Logischer Rückschluss aus der Sünde: Es muss 1. Sünde in der Menschheit geben
Eventualität eines kurzen Zeitraums ohne Sünde möglich, aber: alle Menschen Sünder
(Kohärenz)

Frage 19:
Verbindung von Tod und Sünde
Tod als direkte Folge der Sünde (beide Arten (Trient))
2 Arten von Tod: 1 Körper (Ende irdische Existenz) 2 Seele (Verlust der Gottesbeziehung)
Tod vor dem Sündenfall?
1. Ladaria: keine Unsterblichkeit – Biologische Wesen immer sterblich, aber Gnade Gottes
als den Tod verhindernde Macht (übernatürlich)
Thomas: Auch im Himmel wäre Mensch sterblich, wenn Gott vergänglich wäre (Existenz
und Leben vollkommen von Gott abhängig)
2. Biblisch: Tod des Menschen unterscheidet sich vom Tod von Tieren
AT: Tod im Alter als erstrebenswerter Normalzustand (danach Sheol)
Jung sterben: Problem und Tod immer als Bruch der Gottesbeziehung
Erlösung von Konsequenz der Sünde (Isolation, weniger Tod)
Problem: Keine ausgleichende Gerechtigkeit
NT: Auferstehungsglaube – ewiges Leben als Lohn; Jesus als Urgrund und Quelle des
ewigen Lebens; Glaube als Voraussetzung; Unglaube als Todesgrund
„Wer nicht liebt ist praktisch schon tot“
Paulus: 1. Tod Zusammenführung mit Christus (im gr. entschlafen); 2. Tod als Ende der
Gottesbeziehung: endgültig

Systematische Reflexion:
Philo: Körperlicher Tod normal; Seelentod nicht
Väter: Physischer Tod als natürliche Sündenfolge (für alles Geschaffene)
Seelischer Tod als Folge der Sünde und unbedingt zu vermeiden
Maria: Entschlafung Mariens? JPII: Möglichkeit des körperlichen Todes und
Voraussetzung für Auferstehung
Körperlicher Tod als Eintrittspforte in Gottes Herrlichkeit: Erst Sünde macht Tod schlecht
Franziskus von Assisi: Schwester Tod

Schlussfolgerung:
2 Dimensionen des Todes: leiblich und seelisch (Konsequenz der Sünde)
Gnade gibt Mensch die Möglichkeit nicht zu sterben
Wichtig: Rettung vor seelischem Tod, zur Rettung ins ewige Leben
Frage 20:

Christologie und Schöpfung:

Schöpfung durch Christus und in ihm

Christus als Erfüllung der Schöpfung

Ende der Menschheit als Person als letzter Adam

Christus als Mittler: Göttlicher Logos und Bild nach dem wir geschaffen sind: Typologie Gen: Joh
Prolog – Logos

Inkarnation: Schöpfung in Christus: Wahres Bild des Menschen; Erlösung und Vergebung

 Cur deus homo Anselm?

Präexistenz Christi immer – Schöpfung des Menschen nach Vorbild Christi

Erweiterung: Schöpfung und Trinität

Ganze Trinität ist an Schöpfung beteiligt: Vater schafft durch Schöpferwort Sohn und Hl. Geist als
Lebensspender (Credo Herr und Lebensspender)

Thomas: Gott schafft Welt in gewissen Sinn als „Verlängerung von sich“

Bonaventura: Vater hat Sohn von Ewigkeit her als Schöpfungslogos geboren

Trinität ist Trinität, um zu schaffen

Zeitgenössische Theologie: Kenosis (Entäußerung) des Vaters im Sohn


Vater schenkt sich ganz im Sohn und deshalb kann sich durch den Sohn auch ad extra – nach außen-
entäußern und Mensch werden

Platz des Menschen im Eschaton ist Teil des mystischen Leib Christi

Frage 21:

Creatio ex nihilo

Schöpfung aus dem Nichts: Ohne vorher existierende Materie – Gott schafft die Materie erst

AT: Größe Gottes und Allmacht

1. 2 Makk. Mutter mit Sohn – Trost und Mut: Gott, der alles aus dem Nichts geschaffen hat
2. Z.B. Gen 1 bara Exclusivwort für göttliches Schaffen
3. Betonung, dass Gott ALLES geschaffen hat

Differenz zwischen außerbiblischen Mythos: z.B. gegen Gilgamesch Epos oder andere

Lehramt:

Hermas: Gott hat ALLES geschaffen – gegen Gnosis (kein Dualismus möglich)

Papst Leo der Große: Für die Geschöpflichkeit der Seele – keine göttliche Emanation

Laterankonzil V. gegen die Katharer – Gott hat ALLES geschaffen, auch Materie (gegen Dualismus)

3 wichtige Ideen
1. Gott als einziger Ursprung von allem
2. Daher ist alles geschaffen
3. Alles geschaffene ist gut

Zeitgenössische Theologie:

- Alles als Geschenk Gottes an den Menschen

- Welt mit System geschaffen -> Gott erhält sich logisch zu dieser Welt

Creatio ex deo, sondern aus Gott, Existenz aus dem Willen Gottes

Konsequenzen:

1. Autonomie der Schöpfung:


Naturgesetz von Gott bei Schöpfung erhalten; Wissenschaft nicht als Konkurrenz sondern als
Entdeckung, wie Gott den Plan der Welt geschaffen hat
GS in Vat. II
Auch andere Religionen sind in Folge der Autonomie so durch Gottes Schöpfung Grundgelegt
und möglich

2. Die Abhängigkeit von Gott:


Gott hält Welt im geschaffen-sein – Jedes Sein als neue Schöpfung -> Creatio continua
Abhängigkeit der Welt von Gott im existenziellen Sinn
 Freiheit als Raum für Möglichkeit der Sünde

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