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Sozialpartner = Tarifvertragsparteien
Tarifpluralität = Tarifpluralität liegt vor, wenn verschiedene Tarifverträge für ein und denselben
Arbeitgeber gelten, während die Arbeitnehmer nur an einen Tarifvertrag gebunden sind. Es liegt also
keine beiderseitige Tarifbindung der Parteien vor. Dieser Fall tritt zum Beispiel dann ein, wenn der
Arbeitgeber in zwei Arbeitgeberverbänden Mitglied ist oder ein Beschäftigter Mitglied der einen
vertragsschließenden Gewerkschaft, der andere Beschäftigte Mitglied der anderen
vertragsschließenden Gewerkschaft ist.
Rangprinzip = wenn es Unklarheiten gibt, findet das ranghöchste Recht Anwendung, d.h. dass
ranghöhere Vorschriften gegenüber rangniedrigeren Vorschriften vorgehen. Eine
Betriebsvereinbarung darf also z.B. nicht gegen eine Regelung des Tarifvertrages verstoßen.
Allgemeinverbindlichkeit
Ein Tarifvertrag gilt in seinem räumlichen, betrieblichen und fachlichen Geltungsbereich nur, wenn
Arbeitgeber und Arbeitnehmer tarifgebunden sind. Eine der Tarifvertragsparteien kann aber
beantragen, dass ein Tarifvertrag für allgemeinverbindlich erklärt wird. Er gilt dann auch für alle nicht
tarifgebundenen Arbeitgeber und Beschäftigten im Geltungsbereich des Tarifvertrags.
Voraussetzungen:
• Es muss eine Tarifvertragspartei einen entsprechenden Antrag stellen.
• Die tarifgebundenen Arbeitgeber müssen mindestens die Hälfte der unter den
Geltungsbereich des Tarifvertrages fallenden Arbeitnehmer beschäftigen.
• Es muss ein sog. „öffentliches Interesse“ bestehen
3.) Tarifvertragsarten
Tarifvertragsart Funktion Laufzeit
Lohn-, Gehalts- und Regelt die Entgelte für die Tätigkeiten, in dem ein Ecklohn als i.d.R. 1 Jahr
Entgelttarifvertrag tarifliche Grundvergütung festgelegt wird.
→ für jede Tarifgruppe aus dem Rahmentarif legt man dann
fest wie viel % von dem Ecklohn als Entgelt gezahlt werden
muss.
→ enthalten auch Ausbildungsvergütung
Einzeltarifverträge Zusätzliche Tarifverträge werden als Ergänzung abgeschlossen Unterschiedliche
(sind i.d.R. schon im Manteltarifvertrag beschlossen) Laufzeiten
Einzelregelungen wie:
- Berufsausbildung
- Vermögenswirksame Leistung
- Vorruhestandsregelungen
- Rationalisierungsschutz
Rahmentarifverträge Festlegung von Lohn- bzw. Gehaltsgruppen. Jeder MA kann i.d.R. mehrere
anhand seiner Tätigkeitsmerkmale in eine Lohn- bzw. Jahre
Gehaltsgruppe eingeordnet werden.
Auch: Lohn-/ Gehaltsrahmentarifvertrag
Manteltarifverträge. Sie enthalten Bestimmungen über allg. Arbeitsbedingungen i.d.R. mehrere
wie: Jahre
• Arbeitszeit/ Pausen
• Arbeitsbewertungsverfahren
• Erholungs-/ Sonderurlaub
• Zuschläge für Mehr-, Nacht- und Schichtarbeit
• Einstellung und Kündigung von MA
• Rationalisierungsschutz
Funktionen
Schutzfunktion = AN sollen geschützt werden, dass Vereinbarungen nur einseitig vom AG bestimmt
werden (Schutz vor Missbrauch)
Ordnungsfunktion = Arbeitsbedingungen sollen vereinheitlicht werden, so dass sie für alle AN
überschaubar und vergleichbar sind.
Friedensfunktion = Die Friedenspflicht besagt, dass während der Laufzeit der Tarifverträge
Arbeitskämpfe gesetzlich untersagt sind. Diese Friedenspflicht bezieht sich aber nur auf die Inhalte
des Tarifvertrages.
Pro Contra
- Für die Demokratie ist ein solcher - Es gibt Normen, Regeln und Gesetze, die
"Parteienpluralismus" sehr wichtig, ohne eingehalten werden müssen. Denn ohne
ihn würde es keine unterschiedlichen diese wäre das Zusammenleben nicht nur
politischen Parteien geben, die die schwierig, es würde auch die Gefahr
verschiedenen Meinungen und bestehen, dass einflussreichere
Interessen der Bürger vertreten. Vereinigungen mehr Macht haben als
- Das Grundrecht der Vereinigungsfreiheit andere, was wiederum zu Unterdrückung
wird realisiert und Diskriminierung anderer Menschen
oder Gruppen führen könnte.
- Kräfteverhältnis ist nicht ausgeglichen,
sondern einige Gruppen haben deutlich
mehr Einfluss auf Politik und Wirtschaft
als andere.
Pro Contra
- darf weder die Gründung von Parteien - zu (fast) jeder Gruppe gibt es eine
noch die von Vereinen oder "Gegengruppe", die die Interessen der
Gewerkschaften verbieten anderen Seite vertritt - den
- Es wird nach freiem demokratischen Gewerkschaften, die die Interessen der
Prinzip entschieden (50% = Arbeitnehmer vertreten, stehen die
Mehrheitsprinzip) Arbeitgeberverbände gegenüber. In der
Realität ist es allerdings so, dass das
Kräfteverhältnis längst nicht immer
ausgeglichen ist, sondern viele Gruppen
deutlich mehr Einfluss auf Politik und
Wirtschaft haben als andere (Lobbyismus,
Interessenverbände)
- schwächt die Gewerkschaften und damit
die Arbeitnehmer, weil er die
Gewerkschaften zersplittert
- Man fühlt sich verdrängt als
Spartengewerkschaft
4.) Wenn der AN Mitglied in einer Gewerkschaft ist, sein AG jedoch in keinem Verband organisiert ist,
kann er die, in einem Tarifvertrag beschlossene, Lohnerhöhung nicht einfordern. Bei Regelungen
im Tarifvertrag, die betriebliche Fragen betreffen, ist es ausreichend, dass der Arbeitgeber
tarifgebunden, also Mitglied im Arbeitgeberverband ist. Auf die Tarifgebundenheit des
Arbeitnehmers kommt es nicht an.
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1.)
4.) Friedenspflicht:
a. Die Friedenspflicht schreibt vor, dass beide Tarifvertragsparteien, also die Arbeitnehmerseite
und die Arbeitgeberseite stets dazu verpflichtet sind, Kampfmaßnahmen wie Streiks, Aussperren
zu unterlassen, um den Frieden untereinander zu wahren. Dies bezieht sich jedoch nur auf die
Inhalte des Tarifvertrages.