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In der Europäischen Union werden aktuell 24 Sprachen als Amts- und Arbeitssprachen anerkannt.

Hier habe ich aufgezählt alle Amts- und Arbeitssprachen der Organen der Union, die sind BG, DA, DE
… Also eine ganze Reihe von Sprachen, die am Gerichtshof auch als Verfahrenssprachen alle
vorkommen können.

Von den Amtssprachen werden im internen Verkehr der EU-Organe vor allem Englisch, Französisch
und Deutsch als Arbeitssprachen verwendet, um die Verständigung zwischen den Mitarbeitern der
europäischen Institutionen zu erleichtern. Und Übrigens es ist noch interesssant zu erwähnen, dass
Durch den hohen Anteil an Nicht-Muttersprachlern, die in der EU Englisch verwenden, haben sich
einige typische Eigenheiten in Grammatik und Vokabular herausgebildet, die als Euro English
bezeichnet werden.

Hier noch ganz kurz: Die Unionsbürgerschaft – Warum ist die Mehrsprachigkeit in der Europäischen
Union so wichtig?
Die Unionsbürgerschaft bietet uns viele Vorteile: die Freizügigkeit, dann gibt es die
Diskriminierungsverbot (niemand darf aufgrund seines Bekenntnisses, seines Geschlechts
diskriminiert werden), Beschwerderecht und eben das Recht in einer der Amtssprachen der Union
mit der Union zu kommunizieren und in der gleichen Sprache eine Antwort zu erhalten. D.h. Alle
Unionsbürger haben das Recht, sich in einer der 24 Sprachen an die Organe der EU zu wenden und
eine Antwort in derselben Sprache zu erhalten. Die Mehrsprachigkeit bedeutet auch die
Gewährleistung des gleichberechtigten Zugangs Justiz, also Zugang zum Gerichtshof inklusive der
möglichen Verhandlungen ohne dass die Sprache eine Hämmniss darstellen würde. Ein faires
Verfahren bedeutet dass ich in meiner Muttersprache auftreten können muss. Dass die Klage und die
rechtliche Vertretung in jeder Amtssprache der EU möglich sein muss.

Die Sprachenkombinationen haben sich sehr vervielfältigt im Laufe der Jahren, Inszwischen hat es
der Gerichtshof bei 24 Amtssprachen in der Praxis mit 552 Sprachkombinationen zu tun. Das dies
nicht alles direkt abgedeckt werden kann, ist glaub ich klar, aber man Versucht so viel wie möglich
direkt abzudecken. Aber wenn es nicht anders geht wird es über ein sog.s Relais oder das Retour
gedolmetscht.

Welche Sprachen kommen in der mündlichen Verhandlung vor am Gerichtshof:


Zunächst einmal die Verfahrenssprache, das kann wie gesagt eine beliebige Amtssprache sein
meistens die Sprache des Klägers. Dann wird gedolmetscht in die Sprache des Richters und des
Generalanwalts (<- ist eine eigene Funktion am Gerichtshof, kein Staatsanwalt, eine Art parallelle
Richter), dann in die Sprachen der beteiligten Mitgliedsstaaten – denn die Mitgliedstaaten die
Interesse an einem bestimmten Fall haben, die treten gerne auch in Fälle auf, in denen es nicht direkt
um sie selbst geht, sdrn. um eine andere Fallgestaltung und weil sie wissen dass es eine Präzedenzfall
wird. Es wird immer in französisch gedolmetscht es ist die lingua franca des Gerichtshofs, auch ins
Englisch. Und zum Schluss noch kommen die Besuchergruppen noch dazu z.B.: Juristen, Studenten,
verschiedenste Berufsgruppen, die den Gerichtshof besuchen und die dann eine Verhandlung
besuchen und auch in diese Sprachen, also die Sprachen, die da angemeldet worden oder gewünscht
worden von der Besuchergruppen wird gedolmetscht. Und dann wird eine maßgeschneidetes
Dolmetschdienst zusammengestellt. Die Zahl der verwendeten Sprachen kann von Sitzung zu Sitzung
variieren.
Die Direktion Dolmetschen vom Gerichtshof ist im Vergleich zu anderen Intitustionen relativ klein. Es
gibt 71 Fest-Angestellte Dolmetscher*innen aus allen Mitgliedstaaten uun in allen Sprachen der EU.
In der deitschen Kabine 6 Personen. Dann 26 Freiberufler werden durschnittlich angagiert. Insgesamt
im Jahr 2019 2117 Arbeitstage. Das ist eine Steifgerung von 27% seit 2015. 617 Verhandlungen
wurden verdolmetscht. Es wird nicht jede in jeder Rechtssache gedolmetscht und es gibt auch
Verhandlungen die nicht gedolmetscht werden, die nur auf französisch abgehalten werden aber die
meisten Verhandlungen werden gedolmetscht. 14 Verhandlungen ca. pro Woche. Abgedeckt werden
sie zu 78 % von Festangestellten und 22 % von den Freiberuflern. -> welche Anforderung für
Freiberuflern vom Gerichtshof gestellt werden

Jetzt zur Vorbereitung

80 % der Arbeit der Dolmetscher*innen besteht in der Vorbereitung, nur 20 % der Zeit vlt. ein
bisschen mehr verbringen die Dolm*innen in der Kabine. Die Vorbereitung ist das Um und Auf und
ohne Vorbereitung könnte man überhaupt keine Verhandlung dolmetschen. Denn die Rechtssachen
sind sehr komplex und man muss in detektivischer Arbeit sich durch die Akten kämpfen. Verständnis
des Falls ist wichtig, als nur eine Liste von Begriffen, man muss wirklich versuchen zu wissen, was
wollen die Parteien erreichen, welche Argumente tragen sie vor, worum geht es hier -> ja diese
Nachvollziehen der Argumente der Parteien. Dann natürlich die Fachbegriffe, die Recherche. Die
Dolmetscher*innen haben also die gesamte Akten zur Verfügung, im Dokumentenform, sie haben
Zugang zu den Schriftstück in den Parteien und das bereiten sie vor. Sie bekommen vorher eine
Rednerliste, wo drauf steht wer welche Sprache spricht, wie lang. Die Kabine ist also nur die Spitze
des Eisbergs. Die tatsächliche Arbeit wird voreher geleistet. Was schwierig ist noch das Tempo
halten zu können mit der Redegeschwindigkeit -> Es wird sehr viel vorgelesen und im Gerichtshof
istes so, dass Dolmetscher*innen nie z.B. Smalltalk dolmetschen, es geht sofort ins medias res.
Sobald der Fall aufgerufen wird, fängt der erster Anwalt zu reden an, und sie haben nur 15 min. Zeit
zu sprechen, deshalb wird das Redetampo sehr schnell. und den Text bekommen die
Dolmetscher*innen auch nur kurz vorher. Das Dolmetschen vom Blatt ist also eine ganz ganz wichtige
Fähigkeit. Der Text ist schon eine Hilfe. Aber trotzdem man muss dann diese Fähigkeit sehr gut
beherrschen.

Fest angestellte Dolmetscher*innen arbeiten viel mit Freiberufler zusammen als Team. Die
Festangestellten helfen den Freiberuflern bei der Vorbereitung. Die Arbeit wird im Voraus aufgeteilt:
wer macht welchen Redner nach Sprachen, die Terminologie wird gecheckt, dass das kohärent ist.
Derzeit in der Pandemie ist es so, dass die DolmetscherInnen alleine in der Kabine sitzen, sie dürfen
also nicht zusammensitzen und da kommunizieren sie entweder durch Handzeichen oder über ein
Chatprogram im PC. Die Kommunikation zwischen der DolmetscherInnen in der Kabine ist
schwieriger, deshalb ist es umso wichtiger vorher die Terminologie gut vorbereiten. Wichtig ist dass
die Freiberufler auch einen bezahlten Vorbereitungstag haben. Sie kommen einen Tag vorher, sie
bereiten die Verhandlung vor und am nächsten Tag gehen sie in die Kabine.

Die Dolmetscher*innen im Gerichtshof dolmetschen praktisch nur simultan.

Praktikum: Voraussetzungen
Bei Gerichtshof kann man im Dolmetschdienst ein Praktikum machen. Es dauert ca. 10-12 Wochen,
es ist auch bezahlt. Für luxemburgische Verhältnisse ist leider nicht so gut. Luxemburg ist leider ein
sehr teures Land.

Was braucht man als Voraussetzungen: ein Abschlusszeugnis in Konferenzdolmetschen.

Eine Sprachenkombination, die für die EU von Interesse ist


Solide französisch Kenntnisse sind schon gefragt – Das heißt nicht, dass man unbedingt den jeden Fall
Französich bereits als Arbeitssprache haben muss. Aber es ist so, dass beim Aktenstudium, bei der
Recherche, manche Schriftstücke nur ins französische übersetzt werden oder viele. Man muss die
französische Übersetzungen vorbereiten können.

Man muss eine Bewerbung für den EU-Akkreditierungstest eingereicht haben: Es ist eine schriftliche
Bewerbung auf DE-EN-FR einmal pro Jahr. Siehe Webseite für das Praktikum am Gerichtshof

Und man muss bereits den Vorauswahltest bestanden haben für den Akkreditierungstest.

Die Auswahl der Bewerber erfolgt einmal jährlich um den 15. September herum für das gesamte
Gerichtsjahr (Einreichungen der Bewerbungen vom 1. Juli bis zum 15. September eines jeden Jahres).

Einzelheiten zu dem Bewerbungsprozess können über die offizielle Website der EU unter diesem Link
abgerufen werden.

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