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Ausgabe 2007
Diese Richtlinien treten am 1. Mai 2007 in Kraft.
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Inhaltsverzeichnis
Abschnitt 1
3. Der Hersteller muss ferner sachkundige 1.2 Der Nachweis kann auch mittels einer Ver-
Schweißaufsichtspersonen benennen, welche die fahrensprüfung gemäß Abschnitt 2, E. beim Anwender
Schweißarbeiten verantwortlich überwachen und darf erbracht werden. Derartige Anerkennungen bleiben
für die Arbeiten nur Schweißer und Schweißverfahren jedoch auf den Anwenderbetrieb beschränkt und gel-
einsetzen, die gemäß Abschnitt 2, D. bzw. E. mit Er- ten längstens ein Jahr, sofern nicht die jährlichen Wie-
folg geprüft worden sind. derholungsprüfungen durchgeführt werden.
VI - Teil 9 Abschnitt 2 D Fertigungstechnische Grundsätze Kapitel 2
GL 2007 Seite 2–1
Abschnitt 2
Fertigungstechnische Grundsätze
4. Neben den Forderungen aus den o.a. Normen Schweißen nur auf die Wannenposition (PA), z.B.
sind die Angaben in den GL-Vorschriften II – Werk- beim Schweißen auf Drehvorrichtungen, kann sich das
stoffe und Schweißtechnik, Teil 3 – Schweißen, Kapi- Schweißen der Prüfstücke auf diese Position be-
tel 1 – Allgemeine Anforderungen, Qualifikations- schränken.
nachweise, Zulassungen, Abschnitt 3 zu beachten.
5. Falls die Abmessungen der in der Fertigung
verwendeten Rohre stark von den o.a. Maßen des
E. Verfahrensprüfungen Prüfstückes abweichen, ist ein angepasstes Prüfpro-
gramm mit dem GL abzustimmen.
1. Vor Beginn der Fertigung muss durch eine
Verfahrensprüfung nachgewiesen werden, dass in dem 6. Vor dem Aufteilen sind die geschweißten
Herstellerbetrieb Rohrverbindungen mit den geforder- Prüfstücke auf ganzer Nahtlänge zerstörungsfrei auf
ten Güteeigenschaften hergestellt werden können. äußere und innere Schweißfehler mittels Sicht-, Ein-
dring- und Durchstrahlungsprüfung (VT, PT, RT) zu
2. In einer Hersteller-Schweißanweisung (WPS) untersuchen. Die Bewertung der Unregelmäßigkeiten
sind von der Schweißaufsicht alle Einzelheiten an- erfolgt nach Abschnitt 3, Tabelle 3.1, 3.2 und 3.4.
zugeben, wie die Schweißarbeit durchzuführen ist.
Das Schweißen der Prüfstücke erfolgt auf der Grund- 7. Die Aufteilung der Prüfstücke und die Ab-
lage dieser vorläufigen Schweißanweisung. messungen der Proben für die mechanisch-
technologischen Prüfungen sind aus den Abb. 2.2 und
3. Für die einlagige WIG-Schweißung mit I- 2.3 ersichtlich. Ein Probensatz soll – soweit im Ein-
Nahtvorbereitung sind von mindestens zwei Schwei- zelnen nicht anders vereinbart – aus folgenden Proben
ßern je ein Prüfstück mit einem Durchmesser d1 = 150 bestehen:
bis 200 mm und einer Wanddicke s = 2,5 bis 3 mm
mit waagerecht liegender Rohrachse, Rohr fest (Pos. − 2 Querzugproben (Z) je Schweißposition
PA, PF, PE) und senkrecht stehender Rohrachse, Rohr
fest (Pos. PC) zu schweißen, siehe Abb. 2.1. − 2 Querbiegeproben je Schweißposition, davon je
eine mit der Decklagenseite (FBB) und der Wurzel-
4. Wird Mehrlagenschweißung angewendet, ist seite (RBB) im Versuch auf Zug beansprucht.
ein weiterer Satz Prüfstücke mit entsprechender
Wanddicke zu schweißen. Beschränkt sich das − 1 Makroschliff (M) je Schweißposition
d1
s
PA
=
s
PF PF PC
d1
ca. 300
= =
=
PE
ca. 300
PA
RBB Z M
FBB
Pos. PC
Z FBB Z FBB
PF PF
M RBB M RBB
(Pos. PA)
Z M R FBB
BB
PE
Rohrachse waagerecht, Rohr fest Rohrachse senkrecht, Rohr fest
(bzw. waagerecht, wenn auf Drehvorr. geschweißt)
L0 Naht
abgearbeitet Naht
R35
LS abgearbeitet
R2
20
30
20
LC (Zugseite)
300
Zugversuch quer zur Schweißnaht (Z) Zugfestigkeit Rm wie für den Grundwerkstoff festgelegt,
jedoch mindestens 290 N/mm2
Die Mindestbruchdehnung A ≥ 15 % ist mit einer
Anfangsmesslänge L0 = 5,56 S0 zu bestimmen.
8. Bei Verfahrens- und Arbeitsprüfungen an und den Durchmesser wird in Anlehnung an die
Kupfer-Nickel 90/10 Legierungen müssen bei Schweißerprüfung nach EN ISO 9606-3 festgelegt.
Stumpfnahtproben die in Tabelle 2.1 angegebenen
Mindestgütewerte erreicht werden. 10. Die Gültigkeitsdauer einer Verfahrensprü-
fung wird, in Abhängigkeit von der Rohrklasse, in
Kapitel 1 – Allgemeine Anforderungen, Qualifika-
9. Eine mit Erfolg abgeschlossene Verfahrens- tionsnachweise, Zulassungen, Abschnitt 3 und Kapitel
prüfung gilt für den untersuchten Schweißprozess, die 3 – Schweißen in den verschiedenen Anwendungsge-
verwendete Kupfer-Nickel-Legierung, den eingesetz- bieten, Abschnitt 4 der GL-Vorschriften II – Werk-
ten Schweißzusatztyp und die überprüfte(n) Schweiß- stoffe und Schweißtechnik, Teil 3 – Schweißen gere-
position(en). Der Geltungsbereich für die Wanddicke gelt.
VI - Teil 9 Abschnitt 3 A Prüfung an geschweißten Rohrleitungen Kapitel 2
GL 2007 Seite 3–1
Abschnitt 3
100 Titan
(Schwärzung) von ≥ 2,0 und beim Einsatz von Gam-
70 Aluminium mastrahlern von ≥ 2,3 gefordert.
60
50
40 Bei der Anwendung von Gammastrahlern nach Prüf-
30 klasse A, soll die minimale optische Dichte 2,5 betra-
gen.
20
3.2 Bildgüteprüfkörper
10
1 2 3 4 5 6 7 8 9 10 20 30 40 50 60 mm 100
Durchstrahlte Dicke w
Die Bildgüte ist mit Bildgüteprüfkörpern (Kupfer)
nach EN 462-1 zu überprüfen und nach EN 462-3
Abb. 3.1 Maximale Röhrenspannung in Abhän- nachzuweisen.
gigkeit von den durchstrahlten Dicken
3.3 Kontrollkörper
1.2 Im Falle von Instandsetzungen, bei denen
Rohre im eingebauten Zustand aus Zugänglichkeits- Zur Auswertung der Durchstrahlungsaufnahmen hin-
gründen nicht mit Röntgenstrahlen prüfbar sind, ist die sichtlich der Bestimmung der Wurzel- bzw. Deckla-
Prüfung mit Gammastrahlen (z.B. Ir192 oder Se75) genüberhöhung wird der Stufenkeil gemäß Abb. 3.2
gemäß Prüfklasse B nach EN 444 zulässig. Bei einer verwendet.
durchstrahlten Dicke von kleiner 10 mm ist nur Se75
zu verwenden. Für unterschiedliche Aufnahmeanordnungen sind
1.3 Falls eine weitere Reduzierung des Abstandes sowohl ebene als auch gebogene Stufenkeile zu ver-
aus Zugänglichkeitsgründen oder für eine Zentralauf- wenden. Der gebogene Stufenkeil ist filmfern, der
nahme erforderlich wird, kann mit Se75 nach Prüf- ebene Stufenkeil filmnah anzuordnen (Abb. 3.3).
klasse A geprüft werden, wobei die minimale optische
Dichte auf ≥ 2,5 zu erhöhen ist. Der als Position 1 in Abb. 3.3 dargestellte Stufenkeil
darf auch parallel zur Naht angeordnet werden, wenn
1.4 Bei Aufnahmen mit Gammastrahlen sind er zusätzlich mit einem „F“ Bleibuchstaben (F = film-
wegen des Empfindlichkeitsverlustes Vergleichsauf- nah) gekennzeichnet ist.
VI - Teil 9 Abschnitt 3 C Prüfung an geschweißten Rohrleitungen Kapitel 2
GL 2007 Seite 3–3
Maße in Millimeter
Stufenhöhen
3,5
2,5
3
2
1,5
0,5
4
12,5
0,5 1 1,5 2 2,5 3 3,5 4
6
8 x 6 = 48
Aufnahme-
anordnung A
FFA
Aufnahme-
anordnung B
D 2 2
D
1 ebener Stufenkeil
2 gebogener Stufenkeil Film 1 1 Film
FFA Film-Fokus-Abstand
2 2
C B
Film A
Film A 2 2
A
A 1
Film C Film B
1 2 2
Filmposition A Filmposition C Filmposition B
A C
D
b f
A C Anmerkung:
Im Anwendungsfall IV anstelle von 2 Einstellungen
(Ellipsenaufnahme), 4 Einzelaufnahmen anfertigen.
D
b f
2 2
b
FFA
f
FFA
s
Film
Film
Strahlenquelle (Q)
3000
2500
2000
Fokus 1 mm
Fokus 2 mm
FFA
500
0
0 50 100 150 200 250
Durchmesser in mm
Abb. 3.5 Film-Fokus-Abstände (FFA) in Abhängigkeit von den Rohrnennweiten (DN) und
den zu verwendenden Fokus
Abschnitt 4