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DIE C H E M I S C H E TE CHNI K

( Die Chemische Fabrik, Neue Folge) 16. J a h r g a n g , Nr. 7/8, S e i t e n 61 — 8 0 , 24. April 1943
V E R E I N I G T MIT: C H E M I S C H E APPARATUR

„Die Chemische Technik“ vereinigt mit „Chemische A pparatur“


E in e Reihe, vo n Z e itsc h rifte n verw a n d ter F achgebiete m u ß a u f A n o r d n u n g der R e ic h sp re sse k a m m e r, vo ra u ssich tlich fü r
K rie g sd a u e r, zusa m m en g eleg t w erden. D em en tsp rech en d w ird die Z e itsc h rift „ C h em isch e A p p a r a tu r '' vom 1. A p r il 1943 a n
in einer G em einschaftsausgabe
m it der Z e itsc h rift „ D ie C hem ische T e c h n ik “ fortg efü h rt.

Über eine neue Molekulardestillationsapparatur und die Dünnschichtdestillation


V o n Dr . G U S T A V E. U T Z I N G E R , O r g a n i s c h - c h e m i s c h e s I n s t i t u t der T. H. M ü n c h e n

Intheiner zusam m enfassenden Ü bersicht von W itth a 1) sind die


e o re tisc h en G rundlagen u n d eine große A nzahl bisher
E s ergab sich d ara u s zw angsläufig eine Bodenform, bei
w elcher die O berflächenspannung die Flüssigkeit noch aus­
k o n stru ie rte r kontinuierlich arb eiten d er M olekulardestillations­ einanderzieht, ab er kerne K a n te n m eh r vorhanden sind, in
a p p a ra tu re n beschrieben. Schon die Z ahl der d o rt angeführten, w elchen sie sich ansam m eln kann. W äh lt m an als Bodenform
w ichtigsten Modelle — es sind deren 17 —- zeigt, d aß die der H eizfläche dieselbe Form , w elche ein F lüssigkeitshäutchen
Schaffung einer geeigneten V orrichtung auf Schw ierigkeiten m it verschw indend kleinem G ew icht u n te r dem E influß der
stö ß t. Von diesen 17 Modellen w ird als einziges dasjenige von O berflächenspannung zwischen zwei b en etzten W änden ein­
Schott u . Gen. in Je n a, das nach A ngaben von Fawcett d u rc h ­ nehm en würde, so h a t m an die V oraussetzung fü r film artige
k o n stru ie rt w urde und von diesen 17 wohl die beste Lösung V erteilung w eitgehend erfüllt.
d arste llt, serienm äßig angefertigt. E s ist fü r Mengen von 1 kg Die theoretische Berechnung dieser Form hat nur Sinn für
au fw ärts g eb au t u n d eignet sich n u r fü r bestim m te, relativ die Herstellung von Geräten in technischem Maßstab, welche auf
beständige S toffgruppen. E s w urde deshalb ein n e u e s G e r ä t eine bestimm te Substanz zugeschnitten sind, da die Form von
en tw ickelt auf G rund d er E rfah ru n g en und B eobachtungen der Capillaritätskonstante und von der Dichte abhängig ist. Diese
Berechnung würde vom Rahmen dieser Arbeit weit abführen, da
m it dieser A p p a ra tu r und u n te r B erücksichtigung folgender sie auf eine komplizierte Integralgleichung hinausläuft. Man kann
f Überlegungen. aber durch annähernde Annahmen diese Schnittkurve in elliptische
D ie M olekulardestillation vollzieht sich u n te r einem G as­ Form bringen und praktisch filmartige Verteilung erzielen, wenn
d ru ck von < 10-4 m m Hg, bei sehr niedrigen T em peraturen. man die Verdampfungsfläche seitlich elliptisch aufbiegt8) . Es ist
/. L a n g m u ir a) h a t die T atsache, d aß m an d u rch M olekular- wichtig sich zu vergegenwärtigen, daß ein Flüssigkeitsfüm bei
d estillatio n in re la tiv k u rze r Z eit b rau c h b are Mengen D e­ voller Ausnutzung der Oberflächenspannung einige Zentimeter
stilla t erh alten kann, m it der M olekülbewegung b eg rü n d et an der Wand h e r a u f k r ie c h e n kann, wie man aus folgendem
u n d ausgerechnet, d aß die m ittle re freie W eglänge der Moleküle Ansatz leicht ersehen kan n : Capillaritätskonstante = Gewicht des
von der Längeneinheit gehobenen Teilstückes des Flüssigkeits­
im genannten H ochvakuum > 3 cm b eträ g t. U n ter M olekular­ films.
d estillation w urde dah er bisher die A usnutzung der m ittleren In Apparaturen für technischen Gebrauch muß diese m axi­
freien W eglänge der Eigenbew egung der M oleküle zu einer male Steighöhe berücksichtigt werden, da der Film sonst über die
D estillation v erstand en. Die von der O berfläche eines F lüssig­ Wanne hinauskriecht. Durch beschränkte Benetzung der Seiten­
keitsfilm es sich wegbewegenden M oleküle w erden von einer wände kann man die Steighöhe einschränken; im hier beschriebenen
n ah e gegenüberliegenden K ühlfläche äufgefangen. B eträg t der Laboratoriumsgerät auf lJt cm.
A b stan d zw ischen F lüssigkeitsfilm u n d K ühlfläche < 3 cm, so Die V erdam pfungsfläche ist von einem K ü h lro h r u m ­
erreichen danach im H ochvakuum die m eisten Moleküle die geben, dessen F o rm aus A bb. 1 ersichtlich ist.
K ühlfläche, bevor ihre Bewegung w ieder rückläufig ge­ E in e w esentliche Rolle spielt fern er die F l i e ß g e s c h w i n -
w orden ist. d i g k e i t des Film es. A uch h ier ist die V erw endung einer H eiz­
G roße Schw ierigkeiten m a ch t dab ei die F orderung der fläche an Stelle eines Z ylinders günstig, indem sie jede b e­
f i l m a r t i g e n V e r t e i l u n g u n te r den Bedingungen d er Mole­ liebige Lage zwischen d er H orizontalen u n d d er S enkrechten
k u la rd estillatio n . einzustellen u n d som it die F'ließgeschw indigkeit zu regeln
Fawcett und andere haben als filmbüdende Heizfläche die Außen­ e rla u b t; die A p p a ra tu r w ird deshalb beweglich g ebaut. Die
seite eines senkrechten Zylinders verwendet und als Kühlfläche E in stellu n g der Fließgeschw indigkeit auf das rich tig e Maß
einen zweiten konzentrisch darum gebaut. In der Praxis hat sich g e s ta tte t ab er auch m it d er T e m p e ra tu r au f die gerade noch
aber gezeigt, daß die daraufgetropfte Flüssigkeit in kleinen Bächen notw endige H öhe herabzugehen. M an k a n n d ad u rc h die
abfließt, bevor sie sich filmartig verteilt hat, Schott u. Gen. haben
in ihrem Modell den Heizzylinder mit Glasgewebe umwickelt, um so S u b stan z schonen, die Fließgeschw indigkeit noch w eiter v e r­
die Verteilung zu begünstigen; diese Wicklung bringt einen graduellen langsam en, Z ersetzungsprozesse auf ein M indestm aß h era b ­
Fortschritt, ohne die Aufgabe im Prinzip zu lösen. d rü ck en u n d schließlich das H o ch v ak u u m w esentlich v e r­
In den Brit. Pat. 482 882 und 482 883 soll die filmartige Ver­ bessern.
teilung durch eine eingebaute Zentrifuge erreicht werden. Eine Aus diesen B efunden ist folgende einfach aussehende,
Zentrifuge in einem Hochvakuumraum ist aber an und für sich ab er sehr leistungsfähige A p p a r a t u r en tstan d en .
schon etwas Kompliziertes und Heikles. Sie setzt einheitliche, dünn­
flüssige Materialien voraus, und die durch Molekulardestillation zu Die Substanz gelangt aus dem Einlaufgefäß (VE) auf die Heiz­
wanne (HV), u. zw. nimmt man zweckmäßig die Apparatur in die
reinigenden Materialien lassen sich in den seltensten Fällen homogen
zentrifugieren. Aus alledem wurde aber erkannt, daß die Form der Hand und läßt die ersten Tropfen Flüssigkeit so lange hin und quer
fließen, bis die ganze Fläche benetzt ist, die filmartige Verteüung
Heizfläche für die Filmbildung von entscheidender Bedeutung ist, und
vollzieht sich dann von selbst. Die Apparatur wird dann m it dem
zunächst ein Apparat gebaut, bei welchem der Film auf einer nahezu
erforderlichen Neigungswinkel eingespannt, und der Flüssigkeits­
horizontalen, ebenen Heizfläche gebildet werden sollte. Diese war
film fließt langsam abwärts; der Destillationsrückstand gelangt
in ein Glasrohr eingeführt, so daß der Abschluß an den Seiten kantige
Form hatte. Die Folge war, daß die Flüssigkeit durch die Oberflächen­ am Ölzuleitungsrohr herabfließend in die Rückstandsvorlage, welche
dieses Rohr umschließt. Das D estillat fließt an den Wänden des
spannung größtenteils in die Kanten hinein gezogen wurde, während
Kühlrohrs herunter und auf dessen Boden abwärts in die D estillat­
der Film in der Mitte leicht eintrocknete. Erhitzt man aber einen
vorlage. Kristallisiert das D estillat an der Kühlfläche aus, was sehr
Flüssigkeitstropfen auf einer ebenen Platte, ohne daß er dabei eine
häufig der Fall ist, so kann es m it einem geeigneten Lösungsmittel
seitliche Begrenzung berührt, so zieht er sich beim Erwärmen zu­
sammen . s) Für die tatkräftige Mithilfe bei der Prüfung der Möglichkeit, die Randkurven mathe-
inathisch zu gewinnen, sei an dieser Stelle Herrn Oberatudienrat Dr. R. Vogel bestens
') Angew. Ohem. 53, 557 [1940], *) Phyaic. Rev. 8, 149 [1916]. gedankt.

D ie C h e m i s c h e T e c h n i k
J 6 . J a h r g . 1 9 4 0 . S r . 716 61
P u m p t m an m i t einer g u ten H ochvakuum pum pe das
leicht herausgespült werden; die L ösung nimmt denselben Weg F r e m d e a s aus dem V erdam pfungsraum w eitgehend aus, so daß
wie das Destillat. Z u r kontinuierlichen Destillation fe ste r S u b ­
l e r m it t le r e W e g (d ie s e r k a n n d u rch Z usam m enstöße m it
stanzen wird eine hahnlose Vorlage verwendet, aus w elcher die
Substanz portionsweise herausgeschmolzen w ird. Eine besondere e ig e n e n M o le k ü le n g e k n ic k t sein) b is zu einem Z usam m enstoß
Wasserkühlung ist überflüssig, wie an einem mit solcher y^r ' m it e in e r F r e m d g a s m o le k e l grö ß er w ird als d er D estillations-
sehenen Modell festgestellt werden ko n n te. A uch die frü h e r w e cr so w ir d s c h lie ß lic h die D estillationsgeschw indigkeit nur
gestellte Forderung nach einer d e r V erdam pfungsfläche kon- n o c h d u r c h d ie V erdam pfungsgeschw indigkeit b estim m t.
D ie se o p tim a le V erdam pfungsgeschw indigkeit erg ib t sich
a u s d e r G leichung von L a n g m u ir1) z u :

V
M f flüssige Substanz je Sekunde und Kubik-
T 8 1 Zentimeter Verdampfungsoberfläche.
M = Molekulargewicht, p = Druck der Substanz (Dampf) bei der Verdampfungs­
tem peratur T.

Der D ruck des F rem dgases ist in dieser G leichung nicht


m ehr vorhanden. W enn e r b erü ck sich tig t w erden soll, wird
d afü r ein F a k to r F eingeführt.
Die Gleichung von L a n g m u ir ist aus d er K in e tik abge­
leitet und stellt die m ath em atisch e F o rm u lieru n g d er geläufigen
V erdam pfung im H o ch v ak u u m d ar. Diese M oleküle sind also
rich tig v erd am p ft. Die D efinition d er M olekulardestillation
m it d er m ittle re n freien W eglänge b e trifft eine B egleiterschei­
nung u n d ist irre fü h re n d . D ie m ittle re freie W eglänge spielt
d ann eine Rolle, w enn sie so klein ist, d aß die v erd a m p fte
S u b stan z au ch d u rch D iffusion d u rch d as P rem d g as n ich t
m ehr in ausreichendem P ro z en tsa tz an die K ü h lfläch e ge­
langen kan n . D .h . ein M olekül, welches ein oder m eh rere Male
m it einem gleichartigen o d er einem F rem dm olekül zusam m en­
stö ß t, m u ß deswegen noch n ic h t au f die V erdam pfungsfläche
zurückfallen.
W enn also die L a n g m u irsc h e Gleichung an n äh ern d rich tig
ist, so ist die V orstellung von d er Eigenbew egung d er M oleküle
u n d von d er D estillation um die m ittle re freie W eglänge ü b e r­
flüssig. D ie M olekulardestillation b e ru h t n ach der L angm uir-
HV = V e r d a m p i u E g s f l ä c h e d u r c h K r e i s l a u f s y s t e m H g e h e i z t . — K = K i i h l r o b r .
V II = Vorlage fllr Destillat. — VR = Vorlage für Rückstand. — VE = Einlaufgefäß. schen Form el auf einer V erdam pfung ohne B ehinderung durch
(Abb. 1 u /2 sind nicht maßstäblich gezeichnet; die Vorlagen von Abb. 1 u. 2 sind aber d as F rem dgas.
gegeneinander austauschbar!) D ie m ittle re freie W eglänge ist ein M aß fü r die K onzen­
formen Kühlfläche ist illusorisch, da die Dampfmoleküle tra tio n des Frem dgases u n d eignet sich b ei d er M olekular­
nach allen Richtungen durcheinanderfliegen. Der Anschluß der d estillatio n besonders die Schwelle anzugeben, von w elcher
Molekulardest.-Apparatur zum Pumpensystem ist im Gegensatz zu ab M olekulardestillation m öglich ist. D ie m ittle re freie W eg­
den angelsächsischen Konstruktionen nur dünnkalibrig, da eine länge g ib t ab e r n ic h t d as d irek te M aß fü r den einzuhaltenden
weite Kalibrierung nur dann nötig ist, wenn noch große Gasmengen A b stan d zwischen y erd am p fu n g s- u n d K ühlfläche. D ieser
abgepumpt werden müssen; bei der Mol.-Destillation sollen aber
überhaupt keine Gase mehr entweichen. k an n ru h ig grö ß er sein.
D ie m ittle re freie W eglänge w irft ab e r w eiter ein m a th e ­
D estillationen m it dem neuen A p p arat nach Abb. 1 h ab en m atisch noch n ic h t erfaß tes w ichtiges P ro b lem auf. W ird die
nun einige wichtige neue Ergebnisse ei b rac h t; m ittle re freie W eglänge in d er flüssigen P h ase im B ereich sehr
1. Das D estillat setzt sich auch in to ten W inkeln nieder, die hoher V ak u a so groß, d aß die M oleküle aus dem B ereich der
nicht durch die freie Weglänge erreichbar sind, d. h. die gegenseitigen A nziehung herauskom m en ? W enn ja, welches
Destillation zeigt keine S ch atten w irk u n g . ist fü r eine b estim m te S u b stan z d an n diejenige m ittle re freie
2. Das V erfahren g estattet auch eine F rak tionierung auf G rund W eglänge, w elche die M oleküle gerad e aus d er gegenseitigen
verschiedener D estillationstem peraturen. A nziehung lö st? M it an d eren W orten, welches ist fü r eine
Die Vorstellung vom Sprung u m die freie W eglänge reic h t S u bstanz die k ritisch e m ittle re freie W eglänge, b ei w elcher die
zur E rklärung dieser T atsachen n icht aus. E s w erden daher F lüssigkeit in D am pf ü b erg e h t ? E n erg etisch ließe sich der
einige g r u n d s ä t z l i c h e Ü b e r le g u n g e n notwendig. V organg d u rch die g eleistete V ak u u m a rb eit erklären. F ü r
D er D e s tilla tio n s v o rg a n g . diese kritisch e m ittle re freie W eglänge m ü ß te m a n dann für
eine b estim m te S u b stan z bei gegebenem D ru ck eine bestim m te
Die D estillationsgeschw indigkeit w ird von den am zugehörige T em p eratu r finden w ie beim S iedepunkt.
Destillationsprozeß beteiligten Vorgängen von dem jenigen
bestim m t, welcher am langsam sten verläuft. Bei der H och­ Der S ied ep u n k t ist d ad u rch ch a rak te risiert, daß bei ihm
vakuum destillation in den herköm m lichen A pparatu ren m it der D am pfdruck der S u b stan z gleich dem stationären Gas­
absteigendem K ühler ist dies die Ström ungsgeschw indigkeit d ru ck ü b er der F lü ssig k eit w ird.
des Dampfes durch enge G lasröhren; sie w ird durch die Be­ W odurch u n te rsc h eid et sich n u n u n ser Vorgang vom
ziehung von Poiseuille erfaß t4). Siedeprozeß ? E s ist sicher, d aß die S u b stan zen unter den
Bedingungen d er M olekulardestillation einen gewissen Dam pf­
d ru ck haben. F ü r T riolein z. B. b e trä g t er bei 250° 0,0043 mm
Q =* durchströmendes Dampfvolumen in cms/s, I) = Rohrdurchmesser, L = durchslrömte
Hg. M an sieh t sofort, d aß es ohne w eiteres m öglich sein muß,
Rohrlänge, p3 = Druck am Anfang des Rohres, p t = Druck am Ende des Rohres, diesen D am p fd ru ck zu u n te rb iete n , d. h. d en statio n ären
p = mittlerer Druck, Tj = Viscosität des Gases bzw. des Dampfes. D ru ck des F rem dgases im V erdam pfungsraum u n te r diesen
Bei den A pparaten m it einander gegenüberliegender Ver- D am pfdruck zu b rin g en ; denn m oderne Pum pensystem e
dam pfungs- und K ühlfläche, welche dem Verdam pfungs- oder schaffen ja ein V akuum von 10-® m m H g. E s m uß daher ohne
Sublim ationsprozeß schw erflüchtiger Stoffe angepaßt sind, w eiteres möglich sein, d u rc h sehr hohes V ak u u m bei allen
ist der langsam ste V organg die Diffusion der V erdam pften Flüssigkeiten, gleichgültig w elcher T em p eratu r, den Siede­
Molekeln d urch das darüber ruhende P rem dgas. Die M ehrzahl prozeß auszulösen, der n a tü rlic h d u rch Z u fü h ren der V er­
der verdam pften Moleküle geht u n te r dem D ruck des F re m d ­ dam pfungsw ärm e in G ang g eh alten w erd en m u ß . Bei der
gases w ieder auf die Flüssigkeit zurück. F ü r die D iffusions­ idealen M olekulardestillation n u n ist d er F ilm so d ünn, daß
geschw indigkeit gilt das 1. Fick sehe Gesetz m eistens n u r ein O berflächensieden oder sozusagen ein Sieden
n = D c/1 m it D auersiedeverzug sta ttfin d e t; m a n h a t es w ohl als gelegent­
n = Zahl der je sec uml cm2 durch die Fremdgasschicht (Luft) von der Schichttiefe 1
= Abstand zwischen Verdampfungs- und Kühlfläche hindurch diffundierenden Moleküle. liches Schäum en u n d S pritzen im m er w ieder festgestellt, ab er
D = Diffusionskoeffizient, c = Konzentration der verdampften Moleküle unmittelbar n ich t als Siedeprozeß erk a n n t. Diese A rt des Siedens lä ß t sich
über der Verdampfungsfläche.
auch m it leicht flüchtigen Stoffen n ac h ah m en u n d w ird w eiter
«) Vgl. auch M. Furier, Mitt. Gebiete Lebensmittelunters. Itjg . 30, 201 [1939J. u n ten als D ünnschichtdestillation im D estillierro h r beschrieben.

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JQ, J a h r g . 1943, .Vr. 7¡X
Die F rage, w arum m an die alte H och V akuum destillation film artig er V erteilung h erau s vom L ösungsm ittel befreit. D er
im Claisen-'K.oVnan n ic h t kontinuierlich bis zur jetzigen Mole­ V orentgaser h a t dieselbe H eizfläche wie die K urzw egdestilla­
k u lard estillatio n w eiter verfolgt h a t, m uß d am it b e a n t­ tio n s a p p a ra tu r; sie ist ab er als Boden eines D estillationsrohres
w o rte t w erden, daß die im C laisen -K olben verw end ete Siede- gebaut, w elches von einem Ö lm antel um geben ist. D as Öl w ird
capillare die E v ak u ieru n g des K olbens u n te r eine gewisse d u rch K reislaufsystem erw ärm t (in d er A bbildung n ic h t w ieder­
G renze (10-3 mm) n ic h t zuläißt. F e rn e r kondensieren sich die gegeben). Ü ber d er M itte des D estillierrohres sitz t ein k urzer
im H ochvakuum von I O 4 m m siedenden S u bstanzen an der D estillieraufsatz, der zu einem absteigenden K ü h ler fü h rt.
n äch sten n ic h t geheizten S telle u n d w ürd en niem als den w eiten D as D estillierrohr k an n in beiden R ich tu n g en durchflossen
D estillationsw eg des C laisen -K olbens zurücklegen. E r s t die w erden. E inlaufgefäß u n d Vorlage sind d reh b a r u n d gleich an ­
m odernen K urzw egd estillatio n sap p aratu ren g estatten , diesen g eb au t u n d können abw echselnd diesen Zw ecken dienen. D as
Siedevorgang auszunützen. V akuum w ird n ach jedem D urchfluß stufenw eise verbessert.
D iese A usführungen w erden b e stä tig t d urch folgende F e st­ Die V orlage k a n n d an n verschlossen abgenom m en u n d als E in ­
stellungen. la u ftric h te r auf das K u rzd estillierg erät gesetzt werden.
1. D ie m it der neuen A p p a ra tu r erhaltenen D estillatm engen D ie k o n tin u ierlich e D ü n n sch ich td estilla tio n . Dieses
ü bertreffen die auf G rund der Lang'wmVschen Form el be­ D estillierrohr g e s ta tte t au ch em pfindliche Substanzen, welche
rechneten optim alen V erdam pfungsm engen noch. infolge leich ter F lü ch tig k eit n ic h t der K urzw egdestillation
2. M an k an n Gemische frak tionieren auf G rund verschiedener unterw orfen w erden können, aus film artig er V erteilung heraus
D estillations(S iede-)tem peraturen. kontinuierlich zu destillieren oder zu fraktionieren. Die S ub­
3. Viele S ubstanzen können k n ap p über dem S chm elzpunkt stan zen w erden dabei n u r w äh ren d der kurzen D urchflußzeit
d estilliert w erden, da die D am pfdruckkurve beim Schm elz­ d u rch d as R o h r der Siedehitze ausgesetzt. D urch w iederholtes
p u n k t einen K nick zu' s tä rk e r zunehm enden W erten au f­ H in- u n d H erfließenlassen bei verschiedener S ied etem p eratu r
w eist. erh ält m an eine sehr m ilde F rak tio n ieru n g . A uch h ier sieden
N ach diesen A usführungen b e ru h t die M o l e k u l a r ­ die F lüssigkeiten selbst ü b er dem S ied ep u n k t m eistens n ic h t
d e s t i l l a t i o n auf einem S i e d e v o r g a n g o h n e B e h i n d e r u n g a u f ; die D estillatio n aus film artig er V erteilung erfolgt sozusagen
d u r c h F r e m d g a s . D ie in d er L ite ra tu r viel d isk u tierte Mole­ u n te r ständigem Siedeverzug. Dieses D estillierrohr d ü rfte ge­
ku lard estillatio n bezieht sich offenbar auf die Erscheinungen, eignet sein, den su bstanzm ordenden Schw ertkolben zu ersetzen.
die dem Siedevorgang k u rz vorangehen. D er Begriff Mole­ D ie H ochvakuum pum pe. Die leistungsfähigsten Pumpen sind
k u lard estillatio n ist nach dieser Sachlage n ich t m ehr zutreffend, die Öldiffusionspumpen. Für den Gebrauch im organischen Labora­
er w ird von n u n ab d u rch die Bezeichnung K u r z w e g ­ torium sind sie aber empfindlich. Als Hauptpumpe wird daher
d e s t i l l a t i o n ersetzt. eine dreistufige Quecksilberdampf-Diffusionspumpe aus Quarz ver­
wendet, als Vorvakuum eine einstufige Pumpe gleicher Art aus Glas;
D ie H ilfsap p aratu ren . letzterer ist noch ein Wasserstrahlvakuum vorgeschaltet. Zwischen
Pumpensystem und Destillationsapparatur sind zwei mit flüssiger
D er V o ren tg a ser: V oraussetzung fü r das G elingen der Luft gefüllte Gasfallen eingeschaltet, zwischen den beiden Gasfallen
K urzw egdestillation ist die restlose R einigung der S u bstanz ein B runner- Vakometer, ein zweites zwischen Gasfallen und D estil­
von leicht flüchtigen Stoffen, wie L ösungsm itteln. D a gerade lationsapparatur. Das erste Vakometer mißt die Leistung des Pum­
pensystems, das zweite den Druck auftretender flüchtiger Gase. So-
bald z. B. Zersetzungsgase auftreten, verschlechtert sich das Vakuum
im Verdampfungsraum, was am zweiten Vakometer sofort fest­
gestellt werden kann, während das erste zunächst noch unverändert
anzeigt. Für die Vorentgasung werden die drei Pumpen nachein­
ander zugeschaltet. Mit dem ganzen System erhält man ohne Gas­
quellen mühelos ein Vakuum von IO- ' mm Hg, bei der Kurzweg­
destillation von Stoffen mittlerer Beständigkeit ein Vakuum von
10 -6 mm Hg.
Nach längerem Gebrauch (bei ständiger Benutzung etwa
1 Monat) ist das Quecksilber hauptsächlich in der Vorvakuumpumpe
trotz der Gasfallen verschmutzt, verursacht durch das Durchgehen­
lassen von Luftstößen nach kurzen Unterbrechungen und durch
Niederschlagen organischer Dämpfe in den Leitungen außer der
Betriebszeit. Bei Quecksilber-Betrieb ist die Reinigung sehr ein­
fach; Öl ist gegen diese Einflüsse empfindlicher und muß schneller
durch neues ersetzt werden.

Abb. 2. Destillierrohr und Vorentgaser.


V = Verrlampfungsfläche. — H = Heizmantel.
Das Destillierrohrist um den S chliffs am absteigenden Kühler K dreh­
bar. Einlaufgefäß und Vorlage sind ebenfalls drehbar. Das Rohr kann
in beiden Richtungen durchflossen werden.
Abb. 1 u. 2 sind nicht maßstäblich 'gezeichnet; die Vorlagen von
Abb. 1 u. 2 sind aber gegeneinander austauschbar!

die E n tfern u n g von S puren des L ösungsm ittels


d er K urzw egdestillation im m er vorangeht, sind
d a fü r besondere V orentgaser entw ickelt worden.
In d er A p p a ra tu r von Schott ü. Gen. sind die
V orentgaser in F orm senkrechter Z ylinder m it der H a u p t­ Abb. 3. Schaubildliche Darstellung des Pumpensystems.
a p p a ra tu r gekuppelt. D a ab er V orentgasung wie K urzw eg­
Dreistufige QuecksiH>erilampi-Diffusionspiiiui>o aus Quarz als Jlaiiptpuinpe.
destillatio n zeitlich n ich t voneinander abhängig sein sollen, Einstufige Pumpe gleicher Art aus Glas als Yorvakuumpuiupe.
w erden beide Prozesse je tz t g etre n n t vorgenom m en. D abei Wasserstrahlpumpen.
sind d ie B edingungen der V orentgasung m öglichst w eitgehend Mit flüssiger Luft gekühlte Gasfallen.
Brnnner-Manometer.
denjenigen d er K urzw egdestillation anzupassen; im neuen Vor­ Beweglicher Anschluß an Kurzwegdestillat ¡ousapparatur(Vakimglgclilauchverliin Jung).
en tg aser w ird d ah e r die S u b stan z ebenfalls kontinuierlich aus Anschlüsse für Eiiblwasser,

Oi e C h e m i s c h e T e c h n i k ,
J6. J a h r n 11)4.1 K r 7lg — i Ö J
Pum pensystem s, da sich solche Stoffe in d er KurzWeg-
Das B r «»»»/•-M anom eter5) wurde gewählt, weil es gegen d estillatio n sap p aratu r n ich t kondensieren; sie lassen sich dah er
organische Dämpfe am unempfindlichsten ist. Die Meßgenauigkeit
des gewöhnlichen Modells ist zwar im Bereich hoher Vakua gering, auch n ich t „ k u rzd estillieren “ . S ubstanzen m it einem K o ch ­
doch kommt es bei der Kurzwegdestillation in erster Linie darauf an, p u n k t von 200°/760 m m geben im V akuum ein D am pfvolum en,
festzustellen, ob der Grenzdruck des Fremdgases von 10 ~4 mm Hg das gerade etw a so groß ist wie das Saugvolum en d er P u m p e;
erreicht ist, und darüber hinaus das Vakuum mit einer Genauigkeit m an erh ält m it solchen S ub stan zen ein Volum en von rd
von 10"‘mmzu ermitteln, was mit dem Brunner-Manometer mitSicher- U H m m Hg. D er A nw endungsbereich e rstre c k t sich also auf
heit gelingt. Gegenüber der Funkenstrecke hat es den Vorteil, S ubstanzen m it einem K o ch p u n k t von rd . 250°/760 m m H g
daß man bei ungenügendem Vakuum den Druck ablesen und daraus
an aufw ärts bis zu solchen P ro d u k ten , w elche g erade noch
auf die Fehlerquelle schließen kann.
ohne Z ersetzung schm elzen. D ie M ehrzahl d er organischen
Störende Begleiterscheinungen. D a s Schäumen und Spritzen
des Films, das, wie wir oben gesehen haben, gleichbedeutend ist mit dem
Substanzen, deren S chm elzpunkt ü b er Z im m ertem p eratu r
gewöhnlichen Aufsieden, ist immer dann zu beobachten, wenn man liegt, g ehört also in diesen B ereich, d. h. die A nw endungs­
Gemische von Substanzen sehr verschiedener Dichte fraktionieren m öglichkeit der K urzw egdestillation beg in n t b ei solchen S u b ­
will. Kann dies nicht umgangen werden, so nimmt man das Spritzen stanzen, fü r welche die gew öhnliche V ak u u m d estillatio n n ich t
bei der ersten Destillation in Kauf und erhält dabei ein verunreinigtes m ehr unbedenklich ist. M an k an n also entw eder gew öhnlich
Destillat, welches aber schon viel einheitlicher ist als das Ausgangs­ oder kurzdestillieren.
material und sich meistens schon beim zweiten Durchgang, ohne zu Die L eistungsfähigkeit erg ib t sich aus d er T atsach e, daß
spritzen, rein destillieren läßt. m it der neuen A p p aratu r erstm alig ein Z u ck e rd e riv at d estil­
Eine weitere Ursache für Spritzer bilden eingetrocknete Stellen
des Films; sobald diese von feuchtem Film Überflossen werden, liert w erden konnte. E in A cetylzuckerderivat vom F . 126°
wirken sie als Siedesteine und Spritzer sind dann nicht mehr zu ver­ k onnte schon bei 135° k u rzd estilliert w erden. Ü ber die D e­
hüten. Solange aber die Substanz regelmäßig zufließt und der Film stillatio n anderer sehr un b estän d ig er P ro d u k te w ird sp äter
kontinuierlich im Fluß bleibt, ist die Gefahr des Eintrocknens nicht b erichtet.
zu befürchten. Die A p p aratu r eignet sich auch, um au s v erh a rz ten
M aterialien die noch in ta k te n A nteile herauszudestillieren. Bis
A nw endungsbereich der K u rzw egd estillation .
je tz t begegnete noch keine organische F lüssigkeit, w elche sich
Voraussetzung für das Gelingen der K urzw egdestillation n ich t destillieren ließ.
ist ein H ochvakuum von m indestens 10-4 m m Hg, d. h. die E s ist som it eine K u rzw eg d estillatio n sap p aratu r geschaffen,
Pumpe m uß im stande sein, den auftretenden G asdruck bis welche allgem ein anw en d b ar un d leich t zu bedienen ist, S u b ­
zu diesem G renzdruck oder darunter abzusaugen. Das Saug­ stanzm engen von wenigen G ram m bis zu 1 kg je T ag zu d estil­
volumen der Pum pe in der Zeiteinheit m uß größer sein als lieren erlau b t, zuverlässig a rb e ite t u n d au f jedem L ab o ra­
das in derselben Zeiteinheit auftretende Volumen flüchtiger to riu m stisch au fg eb au t w erden kann.
Gase. Diese können aus folgenden Quellen sta m m e n : D ie F irm a Schott u. Gen. in Je n a beab sich tig t, die A ppa­
1. Verdampfung nicht kondensierender Stoffe, 2. Zersetzungs­ ra te d em n äch st in den H an d el zu bringen. Die A p p arate
prozessen, 3. U ndichtigkeiten der A pparatur. sind seit Ja n u a r 1942 zum P a te n t angem eldet.
Von Substanzen, welche u n te r A tm osphärendruck um 150°
herum sieden, ist das V erdam pfungsvolumen im H ochvakuum D er Schering A .-G . in Berlin d an k e ich fü r die F in a n ­
noch größer als das Saugvolumen des oben beschriebenen zierung d er Versuche. Die V ersuchsm odelle w urden von
M. Brunner, Helv. chim. Acta 13, 916 [1930]. Die Firma Dr. Bender u. Dr. Hobein
H errn W olf, G lasbläser bei der F in n a Dr. B ender u. D r. H obein
in München und ZUrioh führt diese Manometer im Handel. in M ünchen, angefertigt. Eingeg. 29. Dezember 1942. [1.]

Neuere Riihrverfahren im chemischen Laboratorium


V o n P r o f . Dr. C. W E Y G A N D , C hem . L a b o r a t o r i u m de r U n i v e r s i t ä t L e i p z i g

gestellte Komposition, die nach Dr. K. Detert wie folgt bereitet


U nJterenaerdenGlaswerk
m odernen R ührverfahren zeichnet sich das vom
Schott und Gen. m it Hilfe der PK G -R ohre werden kann:
entwickelte1) dadurch aus, daß es dem E x p erim en tato r die Man verreibt 10 g „lösliche S tärk e“ in einer Porzellansehale
Sorge um die m ühsam e Z entrierung des R ührstabes vollkom men m it 40 g Glycerin und erhitzt u n ter ständigem Reiben m it dem
abnim m t. Im hiesigen L aboratorium w urde es jedoch gelegent­ Pistill so lange auf 160°, bis die Masse vollkommen gleichmäßig
lich als Mangel empfunden, daß siedende organische Flüssig­ und klar durchsichtig geworden ist. Nach dem Abkühlen ist das
keiten das Schm ierm ittel m ehr oder weniger schnell weglösen. Präparat nur leicht getrübt und h a t eine solche Konsistenz, daß
die Rührer leicht laufen, das Schmiermittel jedoch nicht absickert.
D as von Kapsenberg2) vorgeschlagene, aus einer D extrin-
Glycerin-Mischung bestehende sogenannte äther-feste Schm ier­ KPG-Ruhr reelle W enn d u rch die Kom ­
m ittel ist allenfalls gegen solche Flüssigkeiten wie Ä ther und Riemenscheibe b in a tio n des K PG -R ühr-
Benzol einige Zeit beständig, versagt aber bei solchen F lüssig­ w erks m it einer kurzen
keiten wie Aceton und den Alkoholen. F s w urde daher v e r­ KPG-Hütse K ü h lstrec k e ein erheb­
sucht, den Lösungsm itteldäm pfen den Z u tritt zur R ü h r hülse licher F o rts c h ritt getan
durch eine zwischengeschaltete kurze K ühlstrecke g ru n d ­ ist, so gelingt ein weiterer
sätzlich zu verw ehren. E s zeigte sich, daß dazu schon ein d u rch E inführung des
gewöhnlicher kurzer Liebig -Kühler von nur 100 m m Länge erstm alig von A . Morton *)
vollkommen ausreicht. W ie im G rund n icht anders zu erw arten, vorgeschlagenen R ippen­
w irkt näm lich der im Innern des K ühlrohrs laufende R ü h rsta b kolbens. H ierzu eignen
als R otor und gibt den Dampfmolekülen eine Beschleunigung
in R ichtung auf die gekühlte W and. E s handelt sich also um
das gleiche Prinzip, welches neuerdings bei sogenannten I'ein-
fraktionierkolonnen m it rotierendem M etallband verwendet
w ird3).
Zur P r ü fu n g der Anordnung, Abb. 1, wurden in einem
Kolben von 1500 cm3 Inhalt 200 g über Calciumchlorid getrockneten
Äthers 16 h lang unter Rühren zum lebhaften Sieden erhitzt. Die Heizplatte
KPG-Rührhülse war mit Vaseline geschmiert. Anschließend wurde Abb. 1 . kgt Kondensationsgrenze
der Äther verdampft und der Rückstand gewogen. Er betrug im Liebig-Kühler, kg2 Kondensations­
0,002%, was praktisch mit dem Rückstand des Äthers vor der Rippenkolben
grenze im Dimroth-Kühler. Querschnitt.
Operation zusammenfällt.
Als fettfreies Mittel benutzen wir zum S c h m ie r e n der
Rührwelle anstatt des käuflichen Präparates eine in Anlehnung n ,-S ( e.^s . e sogenannten S ulfierkolben n ach E nsm antt*).
an Kapsenberg, jedoch nicht mit Dextrin, sondern mit Stärke her-
tb h o oe 1U1trfVlerri PP6*1 y ersehene Sulfierk olb en m it dem in
■) P. H. Prausniu, Chemiker-Ztg. 63. 111 [1939], zeigten Q uerschnitt verhindern vollk om m en daß die
•) 0. Kapsenberg, Kolloid-Z. 86, 23 [1939],
■) Vgl. dazu: H. Koch, F. Hilberath u. F. Weinrotter, diese Ztschr. 14 , 387 [1941]
« Ä Ä Ä K g j g --------------------------

6+ D ie C h e m i s c h e T e c h n i k
in l a h T ü liidA y r . 7 Iti
zu rü h re n d e F lüssigkeit als G anzes ins K reiseln kom m t. Mit verw endet dazu m eistens M etallrolne (K orkbohrerhülsen) oder
einem gew öhnlichen F lü g elrü h rer lassen sich bei gar n ic h t b e­ G lasro h rab sch n itte. N ach Dipl.-Chem. St. M ü lln e r w erden im
sonders hoher T ourenzahl schw ere B odenkörper wie Sand oder hiesigen L ab o rato riu m neuerdings m it großem V orteil einseitig
E isenfeilspäne so h ervorragend aufw irbeln, wie es m it ähnlich aufgesclilitzte A bschnitte von starkw andigem , nicht allzu eng-
einfachen M itteln sonst auf keine andere W eise möglich war*). • lum igem D ruckschlauch verw endet. Diese S ch lau ch ab sch n itte
w erden m it gew öhnlichen S tativ k lam m ern lose festgehalten,
W enn som it in G estalt der oben geschilderten, wie auch
der S ta b w ird m it G lycerin geschm iert, wemi nötig b rin g t
a n d e rer b ew ä h rter A nordnungen, z. B. der R ü h rk ü h le r m it
m an einen der b ek an n ten S chm ierm ittelfänger an. In dieser
K ugellager u n d N orm alkegelbuchse von Greiner <S> F ried ­
F ü h ru n g lä u ft der R ü h re r auß ero rd en tlich ru h ig un d geräusch­
richs , S tü tze rb ach , heute sehr vollkom m ene betriebsfertige arm , wegen d er N achgiebigkeit des K au tsch u k s ist das Z en­
A ggregate fü r alle m öglichen Zwecke zur V erfügung stehen, so
trie re n w esentlich erle ich teit. Eingeg. .9. Februar 1943. [II.]
tre te n doch im m er w ieder B edürfnisse nach einfach un d bequem
zu im provisierenden R ühreinrichtungen auf. D abei ist die *) Sowohl (las KRG-Rührwerk m it Kühlstrecke als auch der m it Rippen versehene Sulfier-
kolben wurden dem Verfasser vom Jenaer Glaswerk für Versuche zur Verfügung gestellt,
F ia g e d er F ü h lu n g fü r den R iih rsta b besonders w ichtig. Man wofür auch an dieser Stelle der verbindlichste Dank ausgesprochen werden soll.

Einsparung von Legierungsmetallen


an warmfesten, hitzebeständigen und korrosionsbeständigen Gußlegierungen*)
I'om D i p l . - I n g . F. R U B E N S DÖ R F F E R , B er g i s c h e Stahlindustrie, Remscheid

dieses S tahles n u r fü r besonders hohe D rucke u n d T em p era­


D iewiederzeitige Versorgungslage an Stahlveredlungsm etallen,
Cr, Ni, Mo und W, zw ingt auf allen G ebieten zu tu ren eine b eträch tlich e Menge an M olybdän eingespart werden.
grö ß ten S parm aßnahm en, um diese V eredlungsm etalle für die Auch bei dieser S tahlgruppe w urden erfolgreiche Versuche
Zwecke zu erhalten, wo sie n ich t ersetzbar sind. Insbes. ist m it V a n a d i n u n tern o m m en u n d fü h rte n zu einem S tahl
die chem ische In d u strie ein b eträch tlich er V erbraucher für m it 3% Cr u n d etw a 0,5% V, dem noch bis zu 0 ,3 % Mo
legierte S tähle aller A rt, und es sollen nun im folgenden die zulegiert w erden können. Die erreich ten D au erstan d festig ­
einzelnen S tah lg ru p p en besprochen u n d die vorhandenen Aus­ keiten stehen denen der Cr-M o-Stähle k au m nach (Tabelle 1).
tauschm öglichkeiten angegeben w erden, wobei die A ngaben E in e Senkung des C r-G ehaltes auf etw a 1,8% w ird noch
sich n u r auf g e g o s s e n e W erkstoffe, n ic h t aber auf gewalztes eine genügende D ruckw asserstoffbeständigkeit ergeben, wie
oder geschm iedetes M aterial beziehen. dies nach L aboratorium sversuchen der F all zu sein scheint.
Als norm aler w arm fester B austahlguß w urde bis 1939 D er Chroin-Zusatz von 3% , wie er fü r A rm atu ren in H ö ch st­
ausschließlich ein M o - S t a h l g u ß m it 0,5% Mo oder ein C r-M o - druckdam pfanlagen allgem ein üblich w ar, k an n auf 1,5% ge­
S t a h l m i t 1% Cr u n d 0,4% M o verw endet. D u rch die A n­ sen k t u n d die E rniedrigung der Z underbeständigkeit d urch
ord n u ng E 23 der R eichsstelle fü r E isen u n d S tah l w urden die erh ö h ten Si-G ehalt ausgeglichen w erden. Die U m kehrstücke
M o-G ehalte herabgesetzt u n d fü r bestim m te V erw endungs­ fü r Crackanlagen können unbedenklich aus C r-V -Stahlguß ge­
gebiete begrenzt. Im le tzten J a h r ist es m öglich geworden, gossen w erden; in vielen F ällen w ird h ier jedoch norm aler
d u rch V a n a d in - Z u s a tz einen w arm festen S tahlguß zu e n t­ unlegierter S tahlguß ausreichen, da die K rü m m er außerhalb
wickeln, der die gleichen Festigkeitseigenschaften, insbes. D auer­ des Ofens liegen u n d die W an d stärk en m eist 15 m m u n d m eh r
standfestigkeiten, bei erh ö h ten T em peraturen besitzt wie der betragen. Die F rag e der K orrosionsbeständigkeit gegen die im
M o-legierte S tah l (vgl. T abelle l). Öl en th alten en S äuren ist n ich t einw andfrei k lar. D ie hohe
Legierung m it 3— 5% Cr w urde
Tabelle 1. von A m erika übernom m en,
Zusammensetzung Dauerstandfestigkeit bei wo Öle m it re la tiv hohem
Kerb­
Festig­ Dehnung zähig­ S äu regehalt g ecrack U w erd en ,
Stahlart Mn Cr Mo V keit 1 = 5.1 keit w ährend die d eutschen Öle
C 400° 1 450° 1 500° 1 550°
% % /
0/o 0,0/ % kg/nun* °/0 111kg cm* kg/mm* diesen S äu regehalt n ic h t haben.
D ie im In n ern sich ansetzende
W arm fester Stahlguß
Mo-Stg. . . . . . . . . 0,2 — 0,5 — 14
K ru ste w ird i. allg. einen au s­
0,0 45,0 22,0 6,0 18 12 —
Cr-Mo-Stg............. 0,3 0,6 1,0 0,4 — 55,0 20,0 5,0 21 19 15 — reichenden S chutz bilden, so
Mn-V-Stg............. 0,2 1,2 — — 0,25 48,0 20,0 4,0 16 12 0 —
daß neben unlegiertem S tah l­
Or-V-Stg............... 0,2 0,7 1,2 — 0,30 52,0 20,0 4,0 22 17 12 —
Cr-V-Stg............... 0,2 0,8 1,0 — 0,50 52,0 20,0 4,0 25 20 15 — guß auch h ier der Cr-V -Si-Stahl
S ta h lg u ß fü r H y d rie r- u n d C ra c k a n la g e n genügen w ird, keinesfalls ist
Cr-Mo-Stg............ 0,2 0,6 3,0 0,5 — 55,0 20,0 10,0 22 20 15 9 h ier jedoch ein M o-Zusatz e r­
Or-Mo-Stg............ 0,2 0,6 5,0 0,5 — 60,0 15,0 5,0 22 20 15 9
Or-V-Stg............... 0,2 0,6 3,0 — 0,35 55,0 15,0 4,0 22 17 12 6 forderlich.
Cr-V-Mo-Stg. . . . 0,2 0,6 3,0 0,3 0,35 55,0 18,0 5,0 22 20 15 9 D ie G ruppe des hochhitze-
Si beständigen S tahlgusses ist
Or-Si-V-Stg 0,2 • 0,6 “ 1,5 1,5 0,50 55,0 15,0 3,0 22 18 13 8
u n te rte ilt in die reinen Chrom-
I S tähle u n d die C r-N i-Stähle.
W ie aus der Tabelle zu ersehen ist, liegen die D au erstan d ­ D ie C h ro m - S tä h le w e r d e n m it verschiedenen C hrom -G ehalten
festigkeiten auf gleicher H öhe. A uch w urde bei D auerglühung hergestellt, wobei m it steigendem C hrom -G ehalt zunehm ende
im Bereich von 500° eine V ersprödung n ic h t beobachtet. Beim Z u n d erbeständigkeit bei jedoch abnehm enden F estig k eits­
w arm festen B austahlg uß k an n m an som it ohne M olybdän aus- eigenschaften, insbes. Z ähigkeit bei R a u m te m p era tu r zu b e­
koimnen, jedoch soll der Mn-V- bzw. C r-V -S tahl nu r in den o b ach ten ist. Bei diesen S täh len k o n n te gerad e in den letzten
F ällen angew endet w erden, wo ta tsä c h lic h u n te r B erücksichti­ M onaten ein S tah lg u ß m it 3% Cr u n d 3— 4% Si in d er P ra x is
gung der W andstärke die hohe D auerstandfestigkeit erfo rd er­ in größerem M aße eingeführt w erden, d er eine Z u n d erb estän d ig ­
lich ist. Vielfach ist die W a n d stä rk e der G ußstücke viel höher keit bis 900° b esitz t u n d tro tz des hohen Si-G ehaltes noch v e r­
als die der verw endeten R ohre, tro tz d em w ird fü r den Guß hältnism äßig gute F estigkeitseigenschaften h a t. D urch e n t­
die gleiche D auerstandfestigkeit vorgeschrieben, auch werden sprechende E rh ö h u n g des S i-G ehaltes bei den h öher Cr-haltigen
oftm als T em peraturen angegeben, die im B etrieb nie e rreic h t S täh len k o n n te ebenfalls Chrom eingespart w erden, so d aß
w erden. D urch geringe W andstärkenerhöhungen w ird m an h eu te p rak tisch n u r noch die in Tabelle 2 zusam m engefaßten
in vielen F ällen auf einen legierten S tah l ü b erh a u p t v e r­ S tähle erschm olzen zu w erden b rau ch en . I n der T abelle sind
zichten können. gleichzeitig die S tahlklassen angegeben, in die diese S tähle nach
Als S tah lg u ß für H y d r i e r - , C r a c k - u n d H ö c h s t d r u c k ­ der K lasseneinteilung d er A nordnung 54 der R eichsstelle fü r
d a m p f a n l a g e n w urde vor dem K riege fast ausschließlich E isen u n d S ta h l fallen.
ein S t a h l g u ß m i t 3— 5% Cr, 0,5% Mo, u. U. noch m it Z u ­ Im G egensatz zu diesen reiner Chrom -G ußlegierungen
sätzen von W verw endet. H ier ko n n te zunäch st d u rch Senkung stehen die C h r o m - N i c k e l - G u ß l e g i e r u n g e n , die bei R a u m ­
des M o-G ehaltes au f 0,35% und B eschränkung der V erw endung te m p e ra tu re n hohe Z äh ig k eit besitzen u n d infolge ih res auste-
*) Vorgetragen auf der gemeinsamen Arbeitstagung der Decherna und der Fachgruppe
n itisch en G efügeaufbaus hohe D au erstan d festig k eit im T em ­
Apparatebau in Frankfurt a. M. am 20. Mai 1942. p era tu rg e b ie t von 800— 1200° aufweisen, wobei m it zunehm en-

D ie C hem ische T e c h n i k
dieser schlechten F e s tig k e its e ig e n s c h a f teil m üssen die W and­
dem X i-G ehalt bis zu 20% eine ste te E rh ö h u n g festzustellen
stärken e n ts p r e c h e n d s ta rk g e w ä h lt w e r d e n . •
ist (Tabelle 2). Tahren w ar deshalb Si-G üß in s t a r k e m M aße d u rch 30 /0tgen
Tabelle 2. Cr-Guß ersetzt worden. Auch fü r 18/ 8 -Cr-N i-Stahl ist
Zusammensetzung
Zunder­
DauerbelastbarkBit bei vielen F ällen auf den billigeren 30% igen Chrom -G uß uber-
SLahl- Festig­ Dehnung bestän­ oegangen. Wegen der einfacheren L agerhaltung sowohl bei den
keit l= 5 d digkeit 800” 900“ 1000”
k1i C Si Cr Ni Pum pen- un d A rm atu ren fab rik en als auch bei d er chem ischen
0/
/O °/
/O % o/
/o kg/mm* o/
/O bis In d u strie w ar m an w eiterhin dazu gekom m en, fa st ausschließ-
Z u n d erb o stän d ig er C h ro m -S tah lg u ß und C hrom -G uß
licli den 30 % igen Chrom -G uß m it 2% Mo u n d den 18/8-Cr-Ni-
A 1 0,2 3,5 3,0 — 55,0 4,0 900” 0,30 0,12 — Guß m it 2% Mo bei den S tahlgießereien zu bestellen. Diese
A 5 0,35 2,5 13,0 — 55,0 2,0 1000“ 0,30 0,12 0,05 M aterialien konnten d ann fü r alle B edarfsfälle verw endet
A 8 0,5 2,2 20,0 — 45,0 — 1100” 0,30 0,12 0,05
A 10 0,5 2,2 28,0 — 45,0 — 1200“ 0,30 0,12 0,05 w erden. Diese E instellung fü h rte zu einer V erschw endung,
Z u n d e rb e stü n d lg e r C hrom -N iclt el-S talilguß au Cr u n d Mo. D u rch die A nordnung E 25 d er R eichs­
0 8 0,5 1,5 20,0 9,0 60,0 8,0 1050“ 2,0 0,8 0,4 stelle für Eisen un d S tah l w urden h ier einschneidende E in ­
25,0 14,0 55,0 10,0 1200” 2,5 1,0 0,5
0 19 0,5 1,0
50,0 12,0 1200“ 2,8 1,3 0,6 sparungen erzielt, die d u rch die A nordnung 54 noch in ver­
C 16 0,5 1,0 24,0 19,0
stärk tem Maße erreic h t w erden. Bei d er V erw endung d er Cr-
Das H aupt verwendungsgebiet für l i o c h h i t z e b e s t ä n und Cr-Ni-legierten W erkstoffe m uß h eu te zu e rst g ep rü ft
d ig e n S ta h lg u ß in der chemischen Industrie liegt bei R ühr- werden, ob n ich t die M öglichkeit b esteh t, A ustauschstoffe, wie
zähnen und R ührarm en für die Röstöfen und bei R oststäben H artporzellan, G um m ierung oder K unststoffe, zu verw enden.
für besondere Dampfkesselbauten. F ü r R ü h r a r m e in ge­ In der M ehrzahl der F älle w ird m an w ieder auf Si-G uß zu rü ck ­
kühlter A usführung w ird der S ta h l g u ß m it 3% Cr u n d greifen müssen. D ie W erke, die bish er Cr- u n d Cr-Ni-Legie-
4% Si ausreichend sein, bei ungekühlter A usführung genügt rungen h ergestellt haben, sind m eist auch in d er Lage, Si-G uß-
der 13% ige C h r o m - S ta h lg u ß . F ü r die R ü h r z ä h n e wurde eisen zu liefern, w enn au ch diese U m stellung wegen der N eu­
bisher fast ausschließlich ein M aterial m it 25—30% Cr v er­ anfertigung der M odelleinrichtungen etw as Z eit in A nspruch
wendet, doch ist auch hier m it 13% Cr eine ausreichende nim m t. Zw eckm äßigerweise w erden zu n äch st die T ypen u m ­
Lebensdauer zu erzielen' allerdings m uß wegen der hohen gestellt, die in größeren Serien g eb rau ch t w erden. E rs t wenn
V erschleißbeanspruchung erhöhter Kohlenstoff-Gehalt v o r­ die bisher genannten A ustauschw erkstoffe n ic h t ausreichend
gesehen werden. E s ist aber darauf zu achten, daß tatsäch lich sind, k o m m t Chrom- oder Cr-Ni-G uß in F rag e, u. U. k a n n auch
nur die Zonen in den Röstöfen, die die hohen Tem peraturen eine K o m bination au s Si-G uß u n d Chrom- oder Chrom -N ickel-
auf weisen, m it dem hochlegierten Chrom-Guß ausgerüstet G uß gew ählt w erden. An dieser Stelle m uß an die chem ische
werden, fü r die übrigen Abteilungen können der 3%ige Cr-Si- In d u strie nochm als eindringlich die B itte g erich tet werden,
Guß und norm ales Gußeisen, gegebenenfalls m it 1% Cr, V er­ den S tahlw erken bei der A nfrage die tatsäch lich e Z usam m en­
wendung finden. Bei den R o s t s t ä b e n , wo bisher m eist 18- setzung der K orrosionsm ittel bekanntzugeben, um den richtigen
und 30%iger Chrom-Guß verw endet wurde, der Chrom-Guß W erkstoff ausw ählen zu können. In Zweifelsfällen em pfiehlt
m it 13% ausreichend ist, doch kann auch hier bei sach ­ es sich im m er, M aterialproben der verschiedenen Q ualitäten
gem äßer Kesselbedienung der 3%ige Cr-Si-Guß in An­ in die A p p aratu r einzuhängen. E s h a t keinen Zweck, aus S p a r­
wendung kommen, neuerdings ein Guß m it 1,5% Cr und sam keitsgründen einen niedriger legierten W erkstoff v o rzu ­
4.5% Si. schreiben, der in wenigen W ochen z e rstö rt is t; auf der an deren
D as H auptgebiet für die chemische Industrie sind jedoch Seite b ra u c h t es kein M aterial zu sein, d as 5— 10 J a h re h ält.
die k o r r o s i o n s b e s t ä n d i g e n G u ß le g ie r u n g e n . Diese E in e L ebensdauer von 2 Ja h re n m u ß i. allg. h eu te als au s­
können in folgende Gruppen u n te rteilt werden: reich en d angesehen w erden.
1. 14—17%iger Chrom -Stahlguß V ielfach können d u rch kleine k o n s t r u k t i v e M a ß ­
2. 30%iger Chrom-Guß, u. U. m it M o-Zusatz n a h m e n ganz erhebliche Mengen eingespart w erden. A n sä m t­
3. 18/8-Chrom-Nickel-Stahlguß, u. U. m it M o-Zusatz lichen außen liegenden Teilen, die m it den K orrosionsm itteln
4. 14—18%iger Silicium-Guß. n ic h t in B erü h ru n g kom m en, m uß w eitgehend g esp art w erden.
An P um pengehäusen sin d häufig se h r hohe F ü ß e zum Be­
Aus Tabelle 3 sind die Festigkeitseigenschaften der p rak ­ festigen auf d er G ru n d p latte vorgesehen, eine entsprechende
tisch zurzeit noch hergestellten korrosionsbeständigen G uß­
qualitäten zu ersehen, gleichzeitig sind die Stahlklassen ein­ Tabelle 4.
getragen, in die sich diese W erkstoffe nach der K lassenein­ Ü bersicht über geeignete W erkstoffe für verschiedene A ngriffsm ittel.
teilung der A nordnung 54 der Reichsstelle fü r Eisen und Stahl Korrosionsmittel Konzentration Temperatur Werkstoff
einfügen.
TabeUe 3. Salzsäure bis 10% 20° Si-Guß
K o rro sio n sb estän d ig e G uß g ü ten . Gummierung
Steinzeug
Zusammensetzung Biege­ über 10% 20° und Gummierung
Festig­ Dehnung festig­ Durch­
Stahlklasse keit höher Steinzeug
0 Si Cr Ni Mo 1= 5 d keit biegung
0/
/o % % % % kg /m m * % kg/mm* mm Schwefelsäure jede Konzentration jede Temperatur Si-Gnß
Oleum 25% SO, bis 50° Stahlguß
A 6 ............. 0,25 0,5 14,5 70,0 14,0 über 50° A 6
A 7 ............. 0,25 0,5 17,0 -- — 80,0 8,0 — __
A 1 0 ........... 1,20 1,2 28,0 --- — 40,0 — 60,0 10,0 Salpetersäure jede Konzentration Si-Guß
-- — bis zur Siedetemp.
B 6 ............. 1,20 1.2 28,0 1,8 40,0 60,0 7,0
0 5 ............. 0,15 0,7 18,0 0,0 — 45,0 30,0 — bei hoher chemischer Beanspruchung oder A7
D 3 ............. 0,15 0,7 18,0 9,0 1,2 48,0 28,0 _ _ starkem Tomperatu rwechsel
D 4 ............. 0,15 0,7 18,0 10,0 2,0 50,0 25,0 __
Silicium-Guß 0,80 10,0 — — — — Mischsäure im allgemeinen Si-Guß
20,0
Silicium-Guß 0,60 14,0 — — — — _ 15,0 2,5 bei hoher mechanischer Beanspruchung im
Silicium-Guß 0,60 18,0 — — — — — 10,0 1,7 allgemeinen:
bei starker Säurekonzentratior. A 7
bei starker Verdünnung
W ährend der 14—17%ige C r-Stahlguß noch gute Zähig­ je nach Zusammensetzung C 5
keitseigenschaften besitzt, entsprechen die Festigkeitseigen­ D 3
schaften des 28%igen Cr-Gusses denen eines hochw ertigen D 4
Gußeisens. D er V orteil des 28%igen Cr-Gusses ist seine au ß er­ Fettsäuren konzentriert 1 bis 100" Si-Guß
ordentlich gute V ergießbarkeit, die es erm öglicht, dünnwandige bei hoher mechanisc her Beanspruchung A 6
Teile, die früher aus Bronze hergestellt wurden, ohne w esent­ konzentriert Uber 100" D 3
B 6
liche W andstärkenänderung zu gießen. Der austenitische 18/8- Sulfitlauge an S02 gesättigt bis 60" Gummierung
Chrom -N ickel-Stahlguß h a t höchste Zähigkeit; die Vergieß­
b ark e it ist schlechter als die des 28%igen Cr-Gusses, so daß 60—130" C 5
Uber 130“ D 3
auch hier aus gießtechnischen G ründen eine höhere W and­ bei besonders ungiins tiger Beanspruchung, D 4
stärk e vorgesehen w erden muß. nicht neutralisierte ^iblauge
Die beste V ergießbarkeit besitzt S ilic iu m - G u ß , der Laugen der Kali-Industrie
A 7
jedoch außerordentlich spröde ist und praktisch m it span­ Kondensatwasser
| | A Ö
abhebenden W erkzeugen nicht bearbeitet w erden kann. Wegen
Komprimierter Sauerstoff 1 , | A 6

66 D ie C h e m i s c h e T e c h n i k
A usbildung der G ru n d p latte oder U n terfü tte ru n g w ürde viel zusehreiben, w enn ta tsä ch lic h B eanspruchungen dieser A rt
M aterial sparen. D ie F lanschen an P um pen und A rm atu ren vorliegen, d a zur H erstellung d er k ornzerfallbeständigen
können aus unlegiertem M aterial sein. Am m eisten w ird C r-N i-Stähle besonders hochw ertiges F erro-C hrom erfo rd er­
jedoch bei d er W erkstoffausw ahl g esp art w erden können. lich is t oder ab er e rh ö h te r C r-G ehalt. (T i-Z usatz ist
I s t die N otw endigkeit der V erw endung eines säu re­ wegen V erschlechterung der V ergießbarkeit böi G ußstücken
beständigen S tah ls erw iesen, is t zunäch st zu prüfen, ob der n ic h t anw endbar. K leinere R ep araturschw eißungen können
14- oder 17% ige C hrom -Stahlguß ausreichend ist. E rs t wenn an norm alem C r-N i-Stalilguß elektrisch unbedenklich d u rch ­
dieser versagt, k a n n auf den 28% igen Chrom -G uß oder 18/8- g efü h rt w erden.
C r-N i-G uß übergegangen w erden, u n d n u r in den äußersten In Tabelle 4 is t eine G egenüberstellung einzelner in
F ällen is t der zusätzliche M o-G ehalt noch in A nw endung zu der chem ischen In d u strie h au p tsäch lich vorkom m ender
bringen. G enügt fü r den vorgesehenen Zweck 28% iger Chrom- K o r r o s i o n s m i t t e l u n d die zw eckm äßige M a t e r i a l a u s w a h l
G uß oder 18/8-Cr-Ni-Guß hinsichtlich K orrosionsbeständigkeit z u s a m m e n g e s te llt.
u n d F estigkeitseigenschaften, m uß es der R eichsstelle fü r E isen Wie aus der T abelle h ervorgeht, k a n n in der M ehrzahl der
u n d S tah l überlassen w erden, w elchen der beiden W erkstoffe F älle Si-G uß zur A nw endung kom m en. W enn auch diese
sie h ie rfü r freigibt. Lösung fü r den B etriebsm ann n ic h t gerade verlockend ist, so
D ie unangenehm e in te rk ristallin e K orrosion der 18/8-Cr-Ni- m uß eben der heutigen Mangellage R echnung getragen w erden.
S täh le k o m m t i. allg. bei G ußstücken w eniger in B etrach t, da In sachgem äßer Z usam m enarbeit zwischen V erbraucher und
diese selten in dem T em peraturbereich des K ornzerf alls benötigt E rzeuger w ird diese Periode ü b e rb rü c k t w erden, sp ä ter w ird
w erden u n d n u r selten S chw eißverbindungen bei G ußstücken w ieder auf die alten erp ro b ten W erkstoffe zurückgegriffen
vorgesehen w erden. E in e derartig e Q u alität ist n u r dan n vor- Werden können. Eingeg. 26. Mai 1912. [51.]

Das Institut für chemische Technologie synthetischer Fasern


an der Technischen Hochschule zu Breslau
V o n Dr . rer. n a t . h a b i l . K A R L L A U E R und Dipl.-Ing. H A R A L D ASKEVÖLD.

Am 1. D ezem ber geschossigen H o l z h ä u s e r n von je 42 x 9 m, die im re c h te n


1942 w urde das W inkel zueinander aufgestellt u n d u n te rk e lle rt sind (Abb. 1).
In s titu t fü r chem i­
sche Technologie D ie R a u m e in te ilu n g .
synthetisch er F a ­
sern seiner Bestim ­ D u rch den H au p tein g an g gelangt m an zum S e k r e t a r i a t ,
m ung als A ußen­ d a ra n schließen sich das A r b e i t s z i m m e r d e s I n s t i t u t s ­
in s titu t der T ech- l e i t e r s u n d auf d er linken S eite des G anges ein Z im m er fü r
nischenH ochschule die a u s w ä r t i g e n D o z e n t e n des I n s titu ts u n d ein A s s i ­
zu B reslau ü b e r­ s t e n t e n z i m m e r an. A uf d er rec h ten S eite des G anges b e ­
geben. D ie Auf­ fin d et sich ein großes S c h r e i b z i m m e r f ü r d ie S t u d e n t e n
gaben sin d ihm m it w andständigen T ischen u n d einem W an d sch ran k , in dem
vom Schöpfer des jed er S tu d e n t ein verschließbares F a c h zu r V erfügung h a t.
In stitu te s, G eneral­ D er G ang f ü h rt in den allgem einen R aum .
d irek to r d er P h rix - Im a l l g e m e i n e n R a u m , 9 X 6,60 m, sind lediglich an
W erkeA .-G ., D ipl.- den F en sterseiten 6 m lange A rb eitstisch e an g eb rach t. Die
Ing. R. E . Dörr, in übrige E in rich tu n g b e ste h t aus bew eglichen H olztischen v e r­
Abb. 1. Gesamtansicht seiner R ede a n läß ­ schiedener G röße u n d H öhe, die fü r besondere U ntersuchungen
lich der G ründung jeweils in geeigneter F o rm zusam m engestellt w erden können.
des In stitu te s am 3. M ärz 1942 wie folgt gestellt w orden: D ieser R a u m soll h au p tsäch lich fü r die A usführung p h y s i ­
Vertiefung unserer Erkenntnisse auf dem Gebiet der Cellulose k a l i s c h e r u n d p h y s i k o - c h e m i s c h e r M e s s u n g e n dienen.
und gleichzeitiger Einsatz neuer Rohstoffe und neuer Aufschluß­ Aus dem allgem einen R a u m gelan g t m a n in ein
verfahren. D o k t o r a n d e n - L a b o r a t o r i u i n , das einen doppelten A rb eits­
Auswertung neuer Ausgangsstoffe auf dem Kunstfaser-Gebiet tisch, einen A bstelltisch u n d A bzugschrank en th ält. N eben
i n engster Zusammenarbeit mit der Industrie. dem D o k to ran d en -L ab o rato riu m befinden sich d as G la s - u n d
Grundlagenforschung zwecks Schaffung der Wissenschaft* C h e m i k a l i e n l a g e r sowie das Z im m er des O b e r l a b o r a n t e n
liehen Voraussetzungen für die Erhöhung der Gebrauchstüchtigkeit m it d er M a t e r i a l a u s g a b e . A nschließend an diese R äu m e
der Kunstfasern auf allgemeinen und besonderen Anwendungs­
lie g t ein k leiner F lu r m it einem A usgang n ac h d er R ü ck seite
gebieten.
des In stitu ts. D er a n a l y t i s c h e R a u m an d er V o rd erfro n t
Erweiterung der Ausgangsbasen und Rationalisierung der
e n th ä lt einen T itrie rtisc h sowie an aly tisch e W aagen; der
Herstellungsverfahren vollsynthetischer Fasern.
T itrie rtisch ist m it vollau to m atisch en B ü re tte n au sg esta tte t.
Nachwuchsheranbildung und Schulung für die Kunstfaser-
Industrie auf rein chemischem, chemisch-technischem, physika­
Vom F lu r b e tr itt m an die b eiden L a b o r a t o r i e n f ü r v o l l ­
lisch-chemischem und textil-chem ischem Gebiet. s y n t h e t i s c h e F a s e r n , die b eide 9X 6,60 m groß sind. D as
e rste e n th ä lt 2 doppelte A rb eitstisch e sowie w andständige
Bei der E rric h tu n g dieses I n s titu ts schw ebte den m a ß ­ A bstelltische, w äh ren d im zw eiten L a b o rato riu m ein 4teiliger
gebenden Stellen d er G edanke vor, aus d er Z usam m en arb eit großer A bzug s te h t, so d aß dieser R au m als S tin k ra u m dienen
zw ischen W issenschaft u n d T echnik eine n eu artig e F o rm eines k an n . In d er an d eren H ä lfte dieses R au m es sind T echnikum s­
F o rsch u n g sin stitu ts zu schaffen, die n ic h t n u r auf einem a p p a ra tu re n wie A utoklaven, R ü h rk essel u n d eine D estil­
Sondergebiet, sondern fü r alle Zweige der angew andten lationsanlage fü r H o ch v ak u u m -D estillatio n aufgestellt.
W issenschaften richtungw eisend sein sollte. A m E n d e des e rste n H olzhauses b efin d e t sich d er E in g an g
W enn das I n s titu t einen ausreichenden B eitrag zur fü r die S tu d ieren d en , d er d u rch d as H olzhaus d u rchgehend zu
Lösung drin g en d ster Problem e leisten sollte, so w ar es einem zw eiten A usgang n ach d er R ü c k seite des I n s titu ts fü h rt.
notw endig, m it den A rbeiten so b ald wie m öglich zu b e ­ I n d er E ck e d er b eiden H o lzh äu ser lieg t eine W e r k s t a t t ,
ginnen. M an entschloß sich daher, sofort ein zeitbedingtes 9 X 4,50 m, m it E in ric h tu n g e n fü r Schlosser-, M echaniker- und
P ro v isorium zu errich ten , dessen E röffnung n ac h fünf­ T isch lerarb eiten . A n die W e rk s ta tt sch ließ t sich ein L a g e r ­
m o n atig er B auzeit am 1. D ezem ber 1942 erfolgen k o n n te1). r a u m f ü r M a s c h i n e n - u n d A p p a r a t e t e i l e an.
D as provisorische I n s titu t befindet sich in Breslau, E ck e D as 2. H olzhaus is t d u rc h einen L ä n g s g a n g u n te rte ilt,
Borsig—R ichard -P feiffer-S traß e, u n d b e ste h t aus zwei ein- auf dem sich linksseitig die K leid erab lag e fü r die Studierenden,
*; Vgl. hierzu diese Ztschr. 15, 93 [1942] sowie Chemie 56, 61 [1943]. d a ra n anschließend ein D o k t o r a n d e n - L a b o r a t o r i u m m it

D ie C h e m i s c h e T e c h n i k
in Tnkm» lOAV Um V IB 67
Die Zuleitungen sind u n ter dem risch v erlegt und für
einem großen A rbeitstisch und Abzug und schließlich ein \usbesserungsarbeiten u n d zum A bsperren der em zelnen R o h r­
weiteres S c h r e ib z im m e r fü r d ie S tu d i e r e n d e n befinden stränge jederzeit leicht zugänglich. Bei der A usführung dei
Auf der rechten
LTnterschränke zu den L ab o rato riu m stisch en w ar den be­
Seite des Ganges
sonderen V erhältnissen, die d u rch das A rbeiten em er größeren
sind die T o i l e t ­
te n , daran an ­ Zahl von S tudierenden b ed in g t sind, R echnung zu trag en .
schließend das Tede Seite w eist sechs v erschließbare S chubfächer auf sowie
T e x til - L a b o r a ­ drei ausziehbare S ch reibplatten. Bei einer T ischhöhe von
to r i u m , das alle 90 cm h aben die S chränke eine H öhe von 60 cm ; sie sin d an
notwendigen Appa - Laufschienen u n te r den T isch p latten aufgeliängt, zwischen
rate zur Bestim ­ U n terk an te des S chrankes u n d F u ß boden v erb leib t eüi Zwi­
mung des Titers, schenraum von 30 cm. Die S ch rän k e lassen sich so n ich t nur
der Stapellänge, der jederzeit entfernen, sondern ih re H öhe g e s ta tte t auch ein
Reißfestigkeit und bequemes S tehen an den Tischen, sowie ein leichtes Reinigen
E la stiz itä t von F a ­ des Fußbodens. S chränke u n d A bzugschränke sind in Eiche
sern und Garnen, fouruiert, hellgebeizt ausgeführt, so d aß in V erbindung mit
weitere A pparate den roten Fliesen sowie den in verschiedenen hellen P a ste ll­
zur Bestim mung tönen gehaltenen W änden ein freu n d lich er u n d sa u b erer E in
der elastischen E i­ d ruck der R äu m e en tste h t.
genschaften von Die A b z u g s c h r ä n k e sind in ü blicher W eise aus-
F asern usw. en t­ g efü h rt; sie haben, bis auf den großen 4teiligen Abzug
hält. An das Tex- des Stinkraum es, keine U ntersch rän k e. Die E n tlü ftu n g e r­
til-L aboratorium folgt d urch 4-K ant-Steinzeugrohre, in die S teinzeuglüfter
schließt sich ein eingebaut sind.
A s s is te n te n z im ­
m e r an. In säm tlichen L ab o rato rien sind au ß er den w and- bzw.
fensterständigen A rbeitstischen R e g a le u n d G l a s s c h r ä n k e
Aus dem Gang
u n terg eb rach t, so d aß alle erforderlichen Chem ikalien,
gelangt m an in das
die ganze B reite des G lasgeräte usw. in den L ab o rato rien jed erzeit zu r V erfügung
Abb. 2. Doktoranden-Laboratorium. stehen.
Holzhauses ein­
nehmende C e llu l o s e - L a b o r a to r iu m , 9x13,50 m, das für F ü r die tech n isch e E in rich tu n g m u ß te die T atsache
Grundlagenforschung auf dem Cellulose-Gebiet bestim m t ist. B erücksichtigung finden, d aß fü r das In s titu t bei technischer
In (diesem ¡Raum befinden sich A ufgabenstellung n ic h t die
3 doppelte A rbeitstische, 1 gro­ M öglichkeit b estan d , die H ilfs­
ßer Abzug und 4 fensterstän­ m ittel eines B etriebes h e ra n ­
dige Arbeitstische. Dieses L a­ zuziehen, wie dies bei In d u -
boratorium ist außerdem aus­ striefo rsch u n g siu stitu ten , die
g estattet m it allen notwendigen größeren W erken angeschlos­
A pparaturen zur Bestim mung sen sind, der F all ist. Infolge­
der Molekülgröße hochm oleku­ dessen w u rd e g rö ß ter W e rt
larer Stoffe, zur H erstellung von auf ü b ersich tlich e A nordnung
Viscose in größeren Mengen, der M aschinen- u n d H eizungs­
zur Bestim mung der F iltra ­ anlage, sowie der R o h r­
tionskonstante hochmoleku­ v e r te ilu n g gelegt. Insbes.
larer Lösungen sowie m it m u ß ten säm tlich e R o h rle itu n ­
den in der Zellstoff- und gen jed erzeit u n d an jeder
P apier-Industrie verw andten Stelle zu ü b erb lick en und
Prüfgeräten. leicht zugänglich sein. D urch
D er nächste Raum , 9 mal das ganze K ellergeschoß zieht
6,60m, enth ält eine k o m p l e t t e sich auf beiden F lü g eln ein
1 - k g -Z e llw o lle - u n d K u n s t ­ R o h rk an al, von dem S tich­
s e id e - A n la g e m it S p i n n ­ Abb. 3. Cellulose-Laboratorium. k an äle zu den einzelnen An­
m a s c h in e n u n d ^ E i n r i c h ­ schlußstellen der L aboratori-
t u n g e n f ü r d ie F a s e r n a c h b e h a n d lu n g . D aran schließt um stisclie führen. ¡H au p tk an al und S tich k an äle haben bei
sich ein kleinerer Lagerraum für Chemikalien und A ppa­ einer lichten W eite von 1,20 m eine H öhe von 2,00— 1,60 m.
rateteile der Zellwolle-Versuchsanlage an. D urch einen M aschinenraum
kleinen F lu r, der zu einem Ausgang nach der R ückseite u n d H eizungsan­
des In stitu ts fü h rt, gelangt m an in die Z e l l s t o f f - V e r - lage befinden sich
s u c h s a n la g e , 9 x 6 ,6 0 m, in der eine 1-kg-Zellstoff-Anlage im S ch n ittp u n k t
m it D rehkocher aufgestellt ist. Außerdem befinden sich der beiden R o h r­
in diesem R aum K ocher verschiedener B autypen sowie kanäle.
ein fensterständiger A rbeitstisch. Auch zu diesem tech ­ Auf der linken
nischen R aum gehört ein kleines Lager für Rohstoffe, Seite der Rolu -
Hilfsstoffe ijnd A pparateteile. kanäle liegen auf
I entsprechenden
Konsolen die .Lei­
Die E in ric h tu n g . tungen fü r Hei-
zungs vorlauf,
Alle großen A r b e i t s t i s c h e sind bei emer Breite von W arm wasser m it
1,60 m und einer Länge von 4,10 m einheitlich ausgeführt. Z irkulation T rink
Die T ischplatten sind m it roten säurefesten Fliesen ausgelegt. w asser u n d Ge­
A n einer S tirnseite befindet sich ein Ausgußbecken, auf der brauchsw asser ,
an d eren’Seite ein in die T ischplatte versenktes großes Becken, w ährend die Lei­
das fü r die auf dem Tisch aufgestellten A pparaturen als Ab­ tungen fü r Gas,
flußbecken dient. In der M itte der A rbeitstische sind in üblicher D ruckluft, V akuum
Weise die A rm atu ren fü r Gas, K altw asser, D ruckluft, V akuum u n d H eizungsrück­
u n d D am pf angeordnet, außerdem je 2 Anschlüsse fü r 220 V lauf auf der rech-
W echselstrom und D rehstrom . D er A ufsatz fü r die Reagentien te n S rfte 'a n e e o rd 1-kg-Zellwolle-Versuchsanlage.
ist in geringer H öhe gehalten u nd trä g t n u r eine Reihe Flaschen
um die Ü bersichtlichkeit des L aboratorium s zu erhalten. W a s s e r w ird dem stä d tisc h en N etz en t­
minen. D a dam it gerechnet w erden m uß, d aß jahres-

68 D ie Chem ische T e ch n ik
ia r ~J . f f l i ? i 71X
zeitlich bedingte Schw ankungen des S tadtw asserd ru ck es Die H e i z u n g s a n l a g e ist als koksbeheizte W arm ­
sich auf die A rbeiten in den L aboratorien, z. B. m it W asser­ w asser-N iederdruckheizung' m it Z w angsum laui ausgeführt.
strah lp u m p en , u ngünstig aus­ A ufgestellt sind drei H eizungs­
w irken, ist fü r das G ebrauchs­ kessel m it je 10 m 2 H eiz­
w asser eine D r u c k e r h ö h u n g s ­ fläche. D u rch die Um w älz­
p u m p e aufgestellt, die das heizung w ar es möglich, die
m it 2 a tü ankom m ende W as­ Q uersch n itte d er H eizro h r­
ser auf einen E n d d ru c k von leitungen w eitgehend zu v e r­
4 a tü b rin g t. E in S icher­ ringern. Die H eizkörper sind
h eitsrü ck sch lag v en til verhüi - aus Porzellan. F ü r die W a rm ­
d e rt das Z u rü ck d rü ck en von w asserversorgung ste h t ein
W asser in das S tad tn e tz . Die v ie rte r koksbeheizter Kessel
D ruckerhöhungspum pe h at von 7 m 2 H eizfläche zur V er­
eine L eistung von 360 1/min. fügung, an den ein W ärm e­
B ü r die V a k u u m s v e rso rg u n g au stau sch er von 1000 1 N u tz ­
s te h t eine W asserringpum pe in h a lt angeschlossenJ ist. Die
zu r V erfügung, die ein V a­ zen trale W arm w asserversor­
k u u m von 730 m m erzeugt. gung erg ab sich au s d er
Dieses V akuum ist fü r n o r­ N otw endigkeit, besondere Gas-
m ale A rbeiten ausreichend. lieizw asserbereiter in den ein­
F ü r höheres V akuum sind zelnen R äu m en zu verm eiden.
in allen L ab o rato rien Tisch- E in geräum iger K okskeller
liochvakuum pum pen (Pfeiffer Abh. 5. 1 kg-Zellwolle-Spinnmaschine. g e s ta tte t die L agerung von
un d Leybold) vorhanden. K oks fü r rd . 3 M onate.

Die D r u c k l u f t w ird m it einem kleinen K om pressor, In jedem R aum des I n s titu ts befinden sich die e r ­
20,5 m*/h A nsaug­ forderlichen S i­
leistung, bei 6 a tü c h e rh e its v o r­
N iederdru ck e r­ ric h tu n g e n zur
zeugt. Die E n t­ B ra n d v erh ü tu n g
nahm e erfolgt aus und -bekäm pfung,
einem D ruckkessel insbes. L öschbrau­
von 1,5 m 3 In ­ sen, Trocken-,
halt . Schaum - und
Schneelöscher,
Da ‘^insbes. fü r B randdecken usw.
die A rbeiten auf
A uf der Vor­
dem Viscosegebiet der- u n d R ü c k ­
K ü h ls o le zu r seite des In s titu ts
V erfügung stehen
w urden d u rch Be­
m uß, ist im M a­ pflanzungen m it
schinenraum eine
B irken u n d K ie­
kleine K älteanlage fern die H olz­
m it ''K ü h lrau m
häuser d er U m ­
unterg eb rach t,
gebung g u t a n ­
außerdem fü h rt
gepaßt. Auf der
eine besondere
R ückseite befi n-
K ühlsoleleitung
d et sich eine g rö ­
zur 1-kg-Zellwolle-
ßere G rünfläche
V ersuchsanlage.
m it S itzbänken
F ü r die S t r o m ­ als E rh o b ngs-
v e r s o r g u n g ste h t plätze fü r die
sowohl D rehstrom Studierenden.
Abb. 6 Rohrkanal. als auch G leich­ * *
Abb. 7. Maschinenanlage.
strom zur V er­
fügung. D a aus
dem S ta d tn e tz n u r G leichstrom entnom m en w erden kann, W enn auch kriegsbedingt die A rbeiten n u r im
w urde eine besondere D reh­ provisorischen R ah m en au f­
stro m leitu n g zur K ra ftze n ­ genom m en w erden können,
tra le der T echnischen H och­ so sind dennoch sowohl in
schule gelegt. D as D reh- d er B ereitstellung a p p a ra ­
strom zuführungskabel hat tiv e r H ilfsm ittel als auch
einen Q uerschnitt von 4 m al in der A usw ahl geeigne­
50 Durchm esser fü r die Auf­ te r L e h rk rä fte alle V orbe­
nahm e von 200 Am p. Die reitungen getroffen, so d aß
V erteilung erfolgt über 3 U n­ auch das P rovisorium seine
terverteilungen, von denen A rbeiten m it E rfolg v o ra n ­
eine lediglich den M aschinen- treib en kann. E s m u ß auf
u n d H eizraum versorgt, w äh­ diese W eise gelingen, n ich t
ren d die beiden anderen in n u r die g estellten d rin g en ­
den L ab o rato rien u nterge­ den F orschungsaufgaben l ö -
b ra c h t sind. Z ur V erm eidung den zu helfen, sondern
un n ö tiger B etriebsstörungen auch aus den S tu d iere n ­
w u rd e eine w eitgehende Auf­ den jenen S tam m von M it­
teilu n g in einzelne S trom ­ arb e itern heranzuziehen, der
kreise vorgenom m en, so daß nach been d etem K rieg e den
insgesam t 76 S trom kreise v o r­ Abb. 8 Heizung und Warmwasseranlage. A ufbau des eigentlichen,
h an d en sind. So h a t z. B. großzügig g ep lan ten F o r-
je d er L ab o rato riu m stisc h und die Beleuchtung jedes R aum es sch u n g sin stitu ts erm öglichen soll.
einen eigenen S trom kreis. Eingfg. 8. Januar ¡943. [9.]

D ie C hem ische T e c h n ik
16. J a h r a . 1943 . -Vr. Z U . 69
BERI
gesehen werden. Auch hier genügen v e r h ä i t n i s m ä ß i g geringe Wand-
UMSCHAU dicken- weiterhin ist die Ausführung ebener, beheizter Placne »
möglich. Die Ausführung entspricht also der Stehbolzenv a
G estaltung von W ärm eau stau sch ern 1). Die Gestaltung
der Wärmeaustauscher hat sich im letzten Jahrzehnt in einer
Hinsicht grundlegend geändert. Die Schweißung hat die vorher
fast ausschließlich angewendete Nietung vollkommen verdrängt.
Die Vorherrschaft von Stahl, Kupfer, Nickel und Aluminium
wurde abgelöst durch die Entwicklung der p la t t ie r t e n Werkstoffe.
I Abb. 6.

Neben der rein mechanischen Belastung müssen auch die


Temperatureinflüsse sorgfältig erfaßt werden, besonders wenn in (D)-------<<D
einem Apparat verschiedene Werkstoffe verwendet werden, deren
W ä rm e a u s d e h n u n g s z a h le n stark voneinander abweichen. Weiter u n
ist auch die nie ganz auszuschaltende „Mißhandlungsbeanspru­
chung“ vom Verladen im Lieferwerk bis zum Einbau an Ort und \r
(§>— < §)-
Stelle zu berücksichtigen, eine Beanspruchung, die leider nicht
unterschätzt werden darf. , Abb. 7. Abh. 8.
Leichtmetallbauweise kommt nur dort in E nge, wo Leich - Abb. 4 u. 5.
metalle (Aluminium und Siluminguß) wegen ihrer Beständigkeit
gegen chemischen Angriff verwendet werden. Da die Festigkeits­
werte dieser Metalle unter denen von Stahl und Kupfer liegen,
ist der Werkstoffaufwand, in Raumeinheiten gemessen, erheblich
größer als bei den Schwermetallen. Dennoch ist eine beträchtliche
Abb. 9. Abb- 10-
Gewichtsersparnis möglich. Die Leichtbauweise dagegen mit
legierten Stählen gestattet die Anwendung kleiner Wandstärken, Abb. 4—10. Verschiedene Bauarten der Mantelheizung.
die hohe Beständigkeit gegen chemischen Angriff, meist auch die S p a r sa m e A n w e n d u n g w e r t v o lle r W e r k s t o ffe . Die
Vernachlässigung sonst üblicher Abrostungszuschläge. Ausführung der Dichtflächen mit N ut und Feder für Vakuum
In vielen Fällen kann die Frage des Korrosionsangriffs durch
E m a illie r e n gelöst werden. Die Emaillierung von Gußeisen nach Abb. 11 ist so gedacht, daß der Mantel aus Edelstahl mit
bietet hinsichtlich der Gestaltung verhältnismäßig geringe dem'7Flansch aus Stahl verschweißt wird. Auf die bearbeitete
Schwierigkeiten. Das Fehlen von Schweißnähten und die Möglich­ Fläche wird ein gebogener Flachstab aus Edelstahl aufgeschweißt
keit, sanfte Übergänge zu schaffen, beeinflussen die nachfolgende und entsprechend bearbeitet. An einen kurzen Mantelschuß aus
Emaillierung ebenso günstig wie die geringe Dehnung des Grau­ dickerem Blech wird ein dünnwandiger Mantel angeschweißt.
gusses. Dagegen bie­
tet die Emaillierung
aus Stahl geschweiß­
ter Apparate weit Tb “
mehr Schwierigkei­
Abb. 12. Abb. 13.
ten. Abb. 1—3 zei­
gen als Beispiele die
Ausführung eines
mit angeflanschtem
Außenmantel ver­
sehenen emaillierten
Kessels. Bei der A n­ Abb. 11. Abb. 14. Abb. 15.
ordnung nach Abb. 1 Abb. 11—15. Beispiele für sparsame Anwendung von Edelstahlen.
werden vor dem
Emaillieren der ke­ Abb. 12—-14 zeigen Flanschverbindungen. Der umgebördelte mit
gelige Ansatz am dem Flansch verschweißte Mantel Abb. 12, ist bei Werkstoffen
Mantel und die Rip­ mit ausreichender Dehnung und Zähigkeit (etwa V2A) zu empfehlen.
pen am Flansch an­ Die Ausführung nach Abb. 13 ist für etwas spröde Werkstoffe
geschweißt. Der ver­ (etwa V 17 FE) vorgesehen; die Dichtfläche ist durch Auftrags­
hältnismäßig dünn­ schweißung hergestellt. Es kann auch die Ausführung nach
wandige Ansatz Abb. 14 mit aufgeschweißtem dünnen Blech vorgesehen werden.
wirkt infolge seiner An Stelle der sonst üblichen Vorschweißbunde, die in Ausführung
Lage nicht als aus Edelstahl ohnehin nicht zu haben sind, kann nach Abb. 15
Schrumpfring, so ein mit dem Flansch aus St. 00 verschweißtes Rohrstück aus
Abb. 3. Edelstahl Verwendung finden; die Dichtfläche ist hier wieder
daß eine Beschädi­
Abb. 1—3. Emallierter Doppelmantelkessel. gung der Emaille durch Auftragsschweißung hergestellt.
nicht zu befürchten S p ir a lw ä r m e a u s ta u s c h e r kann man sich entstanden
ist. Nach dem Erkalten wird dann der Flansch mit dem Ansatz und denken durch spiraliges Aufwickeln zweier Bleche m it konstantem
den Rippen verschweißt. Die Anordnung nach Abb. 2 vermeidet Abstand. Hierdurch ergeben sich Kanäle von rechteckigem Quer­
Schweißstellen am emaillierten Mantel. Der Außenmantel wird schnitt, die von den wärmeaustauschenden Stoffen durchflossen
mit einem mit Stiftschrauben versehenen Ring am Flansch des werden. Da der Strömungsquerschnitt über den ganzen Verlauf
Innenkessels angeklemmt, wobei der besonders durch Biegung des Wärmeaustauschvorgangs konstant bleibt, fallen zusätzliche
gefährdete Übergang vom Flansch zum Mantel dadurch entlastet Widerstände durch Änderung von Strömungsrichtung und
wird, daß die nicht emaillierte Einspannstelle mit wesentlich -geschwindigkeit weg. Diese konstanten Verhältnisse und die
geringerem Trägheitsmoment ausgeführt wird. Dadurch werden Vermeidung toter Winkel gestatten hohe Geschwindigkeiten bei
die auftretenden Formänderungen an eigens dafür geschaffener mäßigen Pumpenleistungen und ergeben einen relativ hohen
Stelle mit größerem Weg und daher kleiner Kraft aufgenommen. Wärmeübergang; weiterhin wird die Neigung zur Ablagerung von
Statt Stopfbuchsen an Bodenausgängen sieht die Anordnung Feststoffen verringert. Da der Spiralwärmeaustauscher als reiner
nach Abb. 3 einen Federbalg vor, der bei richtiger Bemessung Gegenstromapparat arbeitet, ist er vor allem zur Ausnützung
ausreichende Wege bei kleinen Kräften gestattet und als durchaus geringer Temperaturunterschiede geeignet. K onstruktiv ist zu
zuverlässiges Konstruktionselement betrachtet werden kann. sagen, daß sich die gedrängte Bauart sehr raumsparend auswirkt
M a n te lh e iz u n g . Der Grundgedanke aller in Abb. 4—10 und geringe Wanddicken ohne weiteres angewendet werden können.
gezeigten Anordnungen ist der, den Mantel von den durch das Für den Vergleich mit dem Röhrenwärmeaustauscher werden
Heizmittel geäußerten Kräften frei zu machen und möglichst folgende Richtwerte für mittlere Verhältnisse genannt: Es ver­
noch einen Teil der im Innern des Kessels auftretenden Spannungen halt sich der Spiralwärmeaustauscher zum Röhrenapparat
aufzunehnnm. Die um den Mantel gewickelten und mit diesem in der Austauschfläche wie 1 : 2 5
verschweißten Profile äußern durchweg Vorspannungen, so daß im Gewicht wie j 14 ’
im Raumbedarf wie 1 • 5.
der Mantel im Betrieb meist die entgegengesetzte Beanspruchung
wie im kalten Zustand erfährt. Wirkten die aufgewickelten Profile « n P ’ffiGew;chtse^sParnis erscheint angesichts der gegenwärtigen
— rein statisch gesehen — durch Erzeugen einer Vorspannung, Rohstofflage besonders beachtlich.
so kann die Samka-Doppelwand nach Abb. 8 als Biegungsträger und ^,!fSCk^u^enru se‘ T)aoc^1 auf Rohre m it aufgewalzten Rillen
mit hohem Trägheitsmoment und materialfreier neutraler Achse an- rinnenrohrpC ^ “gewiesen, sowie auf die Nadel-
*) Vgl. H. Honold, Gestaltung und Festigkeitsberechnung Ton Wärmeaustauschern Elementen n . .ei‘7 armeaus*auscher. die sich aus kleinen
Z. Ver. dtsch. Ing., Beih-. Verfahrenstechn. 1942, 72. und ähnliche Ausführungen zusammensetzen lasse(nß-

70 D ie,C hem ische T echnik


H a m m e r m ü h l e 2) . Das Mahlgut wird zugeführt durch Sulfatreduzierende Bakterien in technischen Anlagen3) ■
mehrere Schnecken von kleinem Durchmesser, wodurch ein. guter Bisher wurde immer angenommen, daß bei Gegenwart von
Luftabschluß erreicht wird. Das Mahlgut wird von den Hämmern s u Itat reduziere nde n Bakterien der sieh bildende H 2S die einzige
über eine mit zahlreichen scharfen Kanten versehene Malilbahn Angriffsquelle sei. Aus stöchiometrischen Erwägungen heraus
getrieben und dabei zertrümmert. Das Feine fällt durch ein den kommt man bei Fe jedoch zu folgendem Reaktionsschem i
unteren Teil des Mahlraumes ausfüllendes Sieb, während das Grobe 4Fe 4- 8 H 20 -► 4Fe(OH )j + 8H
nochmals über die Mahlbahn getrieben wird. Infolge des Luft­ H ,S 0 4 4- 8H H jS 4- 4 H äO
abschlusses arbeitet die Mühle vollständig staubfrei. Sie eignet Fe(Ö H ), 4- H 2S - > FeS 4- 2 H 20
sich zur Trocken- und Naßvermahlung aller Stoffe für m ittlere Fein, Das Sulfat ist also unter den für die Bakterien geeigneten
heiten, wie Erdfarben, Kohle, Drogen, Leder, Cellulose, Kunststoffe Lebensbedingungen der W asserstoff-Acceptor und übernimmt
usw. Die Abbildung läßt den Platzbedarf ohne weiteres erkennen- unter anaeroben Bedingungen die Rolle des Luftsauerstoffes. Zu­
gleich findet auch eine Einwirkung des H äS auf das metallische
Eisen statt.
Bei Pb und Cu, die zuweilen auch stark im Erdboden korro­
diert werden, liegt der Fall nicht so einfach, da diese beiden Metalle
wesentlich edler sind als Fe und m it H 20 so ohne weiteres nicht
reagieren. Die Sachlage ändert sich aber sofort, wenn edlere
Elemente wie z. B. C oder Pt zugegen sind. Dann bildet sich eine
K ette m it Pt bzw. C als Kathode, und der sich dabei abscheidende
W asserstoff kann durch den Acceptor abgeführt werden, so daß
eine Polarisation vermieden wird. In Einklang m it dieser th eo­
retischen Vorstellung wurde in Böden, in denen Cu und Pb stark
korrodierten, zusammen m it Asche unverbrannter Kohlenstoff
Der Mahlraum w eist einen Durchmesser von 630 mm und eine gefunden; außerdem trat bei Laboratoriumsversuchen m it Cu und
Breite von 540 mm auf. Die Drehzahl beträgt 2950, die Umfangs­ P t die Sulfatreduktion nur bei Gegenwart von C auf. (13)
geschwindigkeit etwa 100 m/s. Bei einem Energiebedarf bis 100 kW
beläuft sich das Gewicht der Mühle auf ungefähr 1,8 t. Die Fein­
Gegen K ohlenw asserstoffe beständige Kitte*), die oft
steinhart abbinden, erhält P . K ü m m el, Oranienburg, wie folgt;
heitsregulierung erfolgt durch leicht auswechselbare Siebe ver­
Totgebrannter oder gewöhnlicher Gips (oder Mischungen davon
schiedener Lochweiten. Bei der kleinsten Mühlentype dieser Art
m it Magnesia, Magnesia usta, Calciumcarbonat, Aluminium­
von 80 kg Gewicht und einer Drehzahl von 9000 mit 8 Hämmern
oxyden oder -oxyhvdraten usw.) wird m it einer möglichst konzen­
ist der Kraftbedarf 3 PS und die Leistung 60 kg/h. (8)
trierten (etwa 40—-60 %igen) 'wäßrigen Lösung von Alkali- oder
Über neuzeitliche Packfragen sind neuerdings gefällig auf­ Erdalkali-, Magnesium-, Ammonium- oder Aminsalz der Milch­
gemachte, reich und anschaulich bebilderte Firmenbroschüren säure oder Glykolsäure rasch angeteigt; die Masse bindet sehr
erschienen. Den besonders aufschlußreichen Broschüren von schnell ab, und man erhält einen je nach dem zugesetzten Salz
J o rd a n über den Holzschutz, von P rillvjü z über die moderne steinharten oder elastischeren K itt. Größere E lastizität erreicht
Lacktechnik und von Lorenz über Plastopale folgt eine Schrift man durch Zusätze von V erschnittm itteln wie z. B. von Faser­
von mäßigem Umfang über L a c k e a u f d em V e r p a c k u n g s ­ oder Mikro-Asbest, Holzmehl oder auch von Wasserglas. Um
g e b ie t . E s wird darin dargelegt, daß die Entwicklungsrichtung 2 Glasstreifen zu verkitten, wurden z. B. folgende Mischungen
in der Verpackungsindustrie gekennzeichnet ist durch den Ersatz verwandt: 12 Tie. totgebrannter Gips 4- 25 Tie. 50%ige wäßrige
devisenbelasteter Metalle, die Verminderung des Verpackungs­ Na-Lactat-Lösung; 10 Tie. Leichtspat -|- 14 Tie. einer 60%igen
gewichtes, den Übergang von der Dauerverpackung zur einmaligen, wäßrigen Lösung von Äthylendiam inglykolat; 10 Tie. Gips 4-
die Verminderung der Bruchgefahr zerbrechlicher Behälter, die 17 Tie. einer 45%igen Na-Glykolat-Lösung. Die K itte haften
Entwicklung neuer Konservierungsverfahren und die Notwendig­ äußerst fest auf Metall, Glas, Kunstmassen, Holz, Stein usw.
keit, Massenverbrauchsgüter billig und handlich zu verpacken. Man kann die K ittstelle dadurch wieder völlig lösen, daß man
Der Oberflächenschutz der Verpackung muß so beschaffen sein, den K itt m it Wasser durchfeuchtet. Die neuen K itte werden in
daß Undurchlässigkeit für W asser und Dampf, Geruch- und der Praxis besonders zum Einsetzen und Dichten von Röhren in
Geschmacklosigkeit, Chemikalienbeständigkeit, W iderstandsfähig­ T r e ib s t o f f l e it u n g e n , etw a in Tankstellen, benutzt und sind
keit gegen Öle und Fette gewährleistet sind. Alle diese Anforde­ sehr geeignet für L a b o r a t o r iu m s g la s g e r ä t e , da man die
rungen können freilich kaum von einem einzigen Lack erfüllt verkitteten Teile nach Wunsch wieder auseinandernehmen kann,
werden. Gründliche und sachgemäße Trocknung ist notwendig, ohne sie zu beschädigen. Die K itte werden nur von W asser und
damit die Filme geruch- und geschmackfrei werden. Mit Hilfe wasserhaltigen Lösungen angegriffen; sie sind außerordentlich
o f e n t r o c k n e n d e r L a c k e ist es am leichtesten möglich, die beständig gegen Benzin, Petroleum, Petroläther, Benzol, Toluol
mechanischen und chemischen Eigenschaften der Schutzschicht und gegen die üblichen Treibstoffe und dichten gegen diese Kohlen­
im gewünschten Sinne zu entwickeln, die nötige Beständigkeit wasserstoffe hervorragend ab. Die K ittfestigkeit von verkitteten
gegen Wasser, Säure und Lösungsmittel zu erreichen und die Glasstreifen war nach 20 Tagen noch unverändert. (155)
restlose »Abgabe der Lösungsmittel zu gewährleisten. So lassen
sich auch m etallische Schutzschichten am besten ersetzen. Ge­ G asreinigungsfilter5). Die keramischen Filter für die
eignet sind die ölhaltigen Alkydale und öllacke sowie die ölfreien Reinigung von Leuchtgas, Kokereigas, Wassergas, Kontaktgasen.
Luphene, Plastopale und Pervinan. L u f t t r o c k n e n d e L a c k e Luft usw. verbinden m it den Vorteilen großer Leistungen, langer
werden dann bevorzugt, wenn der Untergrund keine hohen Ein­ Lebensdauer, praktischer Reinignngsmöglichkeit usw. die Vorzüge
brenntemperaturen aushält und wenn Sonderanforderungen an der Temperatur- und Säurebeständigkeit. In einer im April 1942
die chemische Widerstandsfähigkeit gestellt werden. Es ist hier zuerst herausgebrachten Konstruktionsform ^wird das Gehäuse
besonders auf die Wahl der Lösungsmittel zu achten, weil einzelne solcher Filter in zwei Teilen ausgeführt, die durch eine dreh­
Lackstoffe deren R este lange festhalten. Sangfähiges Material bare Flanschverbindung verschraubt werden, so daß der Apparat
grundiert man am besten m it Polymerisat-Emulsionen. So sich ohne Umbau in jede bestehende Rohrleitung m ontieren läßt.
kommt hohe Treibstoffbeständigkeit zustande. Der Decklack Zwischen der drehbaren Flanschverbindung lieg t ein Ringblech
muß auf die Grundierung abgestimmt sein. F ü r L e b e n s - u n d von 8 mm Stärke und 700/540 mm Dmr. Auf diesem Ringblech
G e n u ß m itt e l kommen nur solche Rohstoffe und Lösungsmittel wird eine Lochplatte von i s mm Stärke durch halbzöllige Kopf-
in Frage, die geruchlos sind oder milde riechen und rasch und schrauben festgeschraubt. Die Lochplatte is t einseitig auf der
restlos durchtrocknen. N itro- und Benzylcellulose werden be­ ganzen Fläche plangedreht, während sie auf der anderen Seite
vorzugt. Als W e ic h m a c h e r eignen sich Igevin M 40, Triacetin lediglich plangedrehte Dichtungsflächen aufweist. Für 40 F ilter­
und Palatinol C. Trikresylphosphat is t zu vermeiden. Zur Ver­ tüllen enthält sie 40 Löcher m it je 61 mm Dmr. D as Gehäuse
hinderung des Austrocknens des Füllgutes wird mit einer poren­ wird oben durch einen Tellerboden m it zwei Handgriffen ver-
verschließenden Emulsion, z. B. Acronal 500 D grundiert. Schup­ . schlossen, während unten ein Konus vorgesehen ist, der sich auf
penförmige Pigmente erhöhen die W a s s e r d a m p fu n d u r c h ­ 150 mm 1. W. verengt. Die Gasstutzen sind 150 mm w eit und
lä s s ig k e i t . Bei alkalisch emulgierten S c h u h c r e m e s und tragen an der unteren E intrittsseite Schlitze. Der gesamte Raum­
B o h n e r m a s s e n werden Vinoflex und Benzylcellulose vor­ bedarf beträgt 1960 mnr Höhe und 720—840 mm Breite bei etwa
gezogen, bei weniger hohem Alkali-Gehalt verwendet man auch 350 kg Gewicht. Die Filterapparate werden je nach der Ver­
Nitrocellulose in Verbindung m it Kunstharz AW 2. Für g e lö s t e wendungsart roh oder verzinkt geliefert. Es ist beabsichtigt, sie
W a c h s e sind benzinfeste Lacke auf Grundlage von Mowith zu auch für größere Leistungen zu entwickeln, sobald es die Ver­
empfehlen. Hierfür und für kohlenwasserstoff-haltige Füllgüter hältnisse zulassen. (3)
dient auch eine Kombination von Nitrocellulose mit Plastopal AW.
D ie besten t r e i b s t o f f b e s t ä n d i g e n Ü b e r z ü g e erhält-m an m it E xsiccatoren m it A tem ventil8) bewähren sich besonders
Einbrennlacken auf Luphen-Basis. Für die c h e m is c h e I n d u s t r ie dann, wenn heiße Tiegel usw. darin aufbewahrt werden sollen,
können Schutzlacke aus Vinoflexen, Celluloseäthern, Pergut, Buna- die sonst infolge ihrer Wärme einen Druckanstieg im Exsiccator
lit gebraucht werden, welche durch unverseifbare W eich­ und ein Tanzen des Deckels bewirken, nach Erkalten andererseits
macher und Harze, z. B. Clophen, Igevin, AW 2-Hafz den Be­ *) E. Srhntte, Gas- o. Wasserfaeh 3). 590 [1942]; vgl. dazu Baier, diese Ztschr. 15, 68 [1942].
dürfnissen entsprechend abgewandelt werden können. (152) •) Byk-Giildenwerke, Chem. Fabrik A.-G., Berlin D. B. P. 729 025, Kl. 22i, Gr. 1. 4.
i* 1. 4.1941, ausg. 9.12.1942.
9 In vorliegender Größe- seit-1943 im-Handel. ------------------------------------- — . —q ia - S nndol.---------—--------- ■--------- *) (Httrmeie r -Cbemiker-Ztg. 68, 547 [1942]
d e re n O rie n tie ru n g s e n k r e c h t z u d e r d e r
Unterdrück, der sich beim Öffnen störend bemerkbar macht Das daß a lso b e i d ie s e r B e le u c h t u n g s a r t ir g e n d w e lc h e V e r m i d « m i g e n
Atemvcntil ist mittels Gummistopfen im Fußteil des Exsiccators v o r e e n o m m e u z u w e rd e n b r a u c h e n , e r g ib t d ie K o m b i n a t i o n Del
eingesetzt, wie es die Abbildung zeigt, und besteht im wesentlichen S o Iiinenbeleiiolitung « « . » o h » f t .
aus einem Gasfilter mit eingeschmolzener R a u m ; a m T a g e e m p f ä n g t d e r R a u m von a u ß e n her ständig das
Glasfritte, die nur fbei Unter- oder Über­
druck Luft durchläßt, der ruhenden Luft g le ic h e L i c h t. 1 ’
jedoch den Zutritt verwehrt. Das \e n til
ist dadurch dem gewöhnlichen Trocken­ Über den Einfluß d es G a sd ru ck es auf die G e m is c h ­
rohr überlegen, das auch [aus der ruhen­ z u sa m m en se tz u n g im ein fach en B u n se n b re n n e r 8). Bei ein­
den Luft ständig Feuchtigkeit anzieht fachen Bunsenbrennern, die in freier Atmosphäre brennen, haben
und sich rasch verbraucht. Versieht man Veränderungen des Gasdruckes keinen Einfluß auf das Mischungs­
das Filter mit einem Hahn, so kann der verhältnis von Gas und Luft, wenn an den Abmessungen des
Exsiccator auch evakuiert werden, beim Brenners nichts geändert wird. Obwohl also eine fast genau im
Aufheben des Vakuums wird die ein- Verhältnis zur Wurzel des Druckes stehende Veränderung der
strömende Luft durch die Fritte gebremst Ausflußmenge stattfindet und damit der Impuls des Gasstromes
und ohne zusätzliche Einrichtung getrocknet, da das Filter in den geändert wird, bleibt der Wirkungsgrad der Luftansaugung fast
Teil des Exsiccators reicht, der das Trockenmittel enthält. (7) unverändert. Diese bekannte Tatsache wird erstmalig mathe­
matisch belegt. Bei Preßluftbrennern sind die Grenzen, bis zu
Zum Abdunkeln von Räum en empfiehlt Schucht7) p o la r i­ denen diese Gesetzmäßigkeit gilt, dagegen noch ziemlich un­
sie ren d e F o lie n , die an den Lampen bzW. Fenstern oder Glas­ bestimmt. (6)
dächern angebracht werden. Sie sind in senkrechte oder waage­
rechte Flächen geteilt, von denen zwei benachbarte stets senkrecht E inen S an itä tsk a sten für ch em isch e U n fä lle, der sich seit
zueinander polarisieren. Ordnet man mm zwei Folien so überein­ 10 Jahren in einem Werk der Großindustrie bewährt hat, beschreibt
ander an, daß sich jeweils ein senkrecht und ein Waagerecht pola­ Rodenacker9) . Der aufklappbare Deckel trägt ein Verzeichnis des
risierender Folienteil überdecken (s. Abb. 1 u. 2), so kann bei be­ Tabelle 1. Inhaltsverzeichnis.
liebiger Beleuchtung kein Licht nach außen dringen. Durch \ er­
schießen der oberen Folie, die einen Folienteil mehr enthält, in A a) c) d)
Pfeilrichtung wird die Sicht von innen nach außen und umgekehrt Trichter m it l*/2 m 25 cm8 50%ig. Trau­ Aqua redestillata Lobelin
Schlauch ben zuckerlösung 5 Ampullen Campher
Abb I Abb. 2 Magenschlauch Oeferron ä 50 cm8 Cardiazol
0,2%ig. Käliperm.- Cystein Henning 2 Ampullen Afenil Hexatin
== = = = = l l l l ll ll l Lösung Apomorphin 2 Ampullen Strophanthin
h ih ih i CH.COOH Insulin Calcium Sandoz Ephetonin
= = E lllllllll e e e l l l l ll ll l Liquor Ammoqii Chromosmon Ephedrin
= = = l ll llllll § = = l l l l ll ll l Oaustici 100,0 2%ig. N atr. chlor. Sympatol
E E E l llllllll = - l l l l ll ll l b) Kaliumpermanga nat Coramin
G ,Ä N a2CO, V Azolitmin- Icoral
E E E l illlllll = = = l l l l ll ll l N atr iumthiosul fa t. H 3B 08 J papier Katalysin(Tliio-
llillllll I I I l l l l ll ll l B 2%ig. Chlorkalk nin Henning)
EEE lllllllll l l l l ll ll l Spritzen Natriumthiosulfat ä 1 g Urease Guajacol 10,0
E E E lllllllll = = = l ll l ll ll l 1. á 50 cm8 S-Hydril Natriumformaldehyd- Berlinerblau
2. á 2 cm8 TCe(Calciumtbiosulfat) sulfoxalat 10,0
E E E lllllllll - T l i l l ll ll l 3. 1 Aderlaßmesser Sulfur colloidale Fissä npaste Coffein
E E E lllllllll E E E lllllllll
Inhalts (s. Tab. 1), verteilt auf die einzelnen Fächer, die her­
abfallende Vorderwand in Stichworten und chemischen Formeln
freigegeben. Bei Lampen, die nur seitlich abgedunkelt werden die Hilfsmittel für Unfälle durch 16 chemische Stoffe (Tab. 2).
sollen, haben die Folien Zylinderform. Schließlich hat man noch Wenn jede Unfallstation den Inhalt nach ihrem Bedarf zusammen­
folgende Abdunkelungsmöglichkeit, daß man an den Lampen eine stellt und nach den neuesten Forschungsergebnissen laufend ergänzt,
Folie anbringt, die das ausgestrahlte Licht mm in einer Richtung dürfte ein solcher Kasten für Arzt und Patienten ein “ wertvolle Hilfe
orientiert, und an den Fenstern oder Glasdächern die zweite Folie,
:) X. G. Farbenindustrie A.-G., D. E. P. 723118, Kl. 4b, Gr. 15,„ vom 8. 3. 1938, ausg. 8) J. Körting, Gas- u. Wasserfach 86, 41 [1943].
29. 7. 1942. 9) Zbl. Gewerbehyg. Unfallverhüt. 28, 261 [1941].

Tabelle 2. Erste HMfe nach Gefährdung durch


c #h , n h2
NO., COCl2 CO HCN(KCN) H 2S (CH8)2S04 CH,OH
CflH 6N 0 2

Körperlich e Ruhe 0 3 (und 5—7%ig. intravenös 50 bis Oeferron o2 Ammoniak Coffein


Inhalieren vc>n Salmiak C02) Bestrahlung 100 cm8 2%ig. Insulin Coffein Ceferron Insulin
Na,S O, TCe oder Na2S20 8 oder TCe Cystein TC6 NaaS80 8 Trauben­
S-Hy dril Na2S20 , Sulfur, colloid. Katalysin Ceferron zucker
Ader laß Calcium Lobelin Chromosmon Insulin N a, 8,0,
Ualci um Chromosmon Traubenzucker TC, Thyreoidin S-Hydril
'Trauben zucker Lobelin Cardiazol Traubenzucker Verdunkeltes
Sympatol Ephetonin Aderlaß Nach Aufnahme Katalysin Zimmer
Campher Ephedrin Kochsalz durch den Magen bzw. Tliionin
Strophanthin Cardiazol Blutübertragung 0,01 Apomorphin Henning
Guajacol 0,5 Hexatoii bzw. Magenspülung
Eerlinerbl. 0,3 Coramin mit 0,2% ig.
DI. 8—6 x tgl. Icoral Kaliumpcrmang.
oder intravenös Chromosmon
intravenös 7 cm8 10%ig. Cyanamid
10—20 cm8 Sojabohnenmehl­ Cystein
l%ig. Guajacol lösung (Urease) Adrenalinspray
0.06 g Emetin
hydr. subcut.

,C,H,C1
Pb P As8Oa
X,H,C1 Hg Säuren Alkalien FH

Abwaschen mit Calcium Magenspülung Na2S20 8 oder TC,


hmierseifenlneung* Magenspülung mit Azolitm inpapicr Äußerlich:
N a,S,08 mit0,2%ig.Kalium- Suprarenin
Petroleum Sulfur Catb. officin. Merck 5%ig. NaaGO, 3%ig. CH.COOH sofort Waschen mit
permang. Sympatol Magn. Sulf. peroral
Chlorkalk colloidale Kupfersulfat Ephedrin 5%ig. ir,B O , 20% ig-
Parathormon Magermilch .Ammon iakwasser
1“/Mig. Kali- Insulin Ephetonin + oOgTraubenzucker
permang. Natr. bicar. Traubenzucker Calcium Aufträgen eines
-Lösung 4- 20gNatr .bi carb.
Vitamin >’ Eisenhydrox. 43E ier intravenös Magnesium nitr.-
Chloramin Magnes. sulf. Breis mit Glycerin
Auswaschen Traubenzucker
+ l% ig. NaCl 2 x tg l. 3 Tage
der Augen
M it Borwasser Na2S20 8
sterile Thioessigsaures
Vaseline Strontium
alkalische Natriumformalde-
Augensalbe hydsulfoxylat
feuchte Ver­ Aderlaß
bände Ringerlösung
TC, hyperton.
NaCl-Lößung
(11)

72 Die C hem ische T e c h n ik


VERSAMHLUHOSEERICHTE, INSTITUTE aber hat micli hei der Durchsicht des Buches der Stil einiget
Autoren und die Disziplinlosigkeit im Aufbau mancher Abschhltte
gestört. Als Beispiel führe ich den neuen Abschnitt „Kapillar-
P reu ß isd ie A kadem ie der W issenschaften. aktive Stoffe“ an, zu dem der frühere Artikel über anorganische
Sitzung der M athem atisch-N aturw issenschaftlichen Klasse Entfärbungsmittel angewachsen ist1).
vom 4. Februar 1943. Es ist eine große und verdienstvolle Aufgabe, den ,,Ostu
Prof. E . A . Kraft: Die G asturbine. E ntw icklung, gegen­ J ahr für J ahr neu herauszugeben und auf der Höhe zu halten. D es­
w ärtiger S ta n d , Z u k u n ft. wegen muß jeder Autor dafür sorgen, daß sein A bschnitt nach
Die Gasturbine nutzt die chemische Energie der Brennstoffe Inhalt und Form tadellos ist und daß das Buch von Auflage zu
immittelbar aus und verbindet als Strömungsmaschine kleinstes Auflage besser wird. H . Dohse. [113.]
Gewicht je Leistungseinheit mit allen sonstigen baulichen und Die B ergw irtschaft der Erde, B odenschätze, Bergbau und
betrieblichen Vorzügen dieser Maschinengattung. Es läge daher M inerallenversorgung der einzelnen Länder. Von F. F r ie ­
nahe, in ihr die am meisten erstrebenswerte Form der Wärmekraft­ d e n sb u r g . 2., umgearb. und erw.’Aufl. 538 S., 48 Abb. F. Enke,
maschine zu sehen. Daß sie indessen, obwohl der Idee nach schon Stuttgart 1942. Pr. geh. RM. 30,—, geb. RM. 31,70.
vor rd. 150 Jahren bekannt, bisher nur eine beschränkte Verwen­ Es ist eigentlich selbstverständlich, daß ein Buch, das eine
dung gefunden hat, hat teils innerhalb, teils außerhalb des Prinzips erschöpfende Übersicht über die mineralischen Bodenschätze aller
liegende Gründe. Länder der Erde und über ihre gegenwärtigen bergwirtschaftlichen
, Nutzleistung einer Gasturbine ist der Überschuß der Arbeits­ Verhältnisse gibt, heute, wo die Bedeutung der Rohstoffe für die
leistung der heißen Gase über die zur Verdichtung der kalten Kriegswirtschaft täglich erörtert wird, in verhältnismäßig kurzer
Ansaugeluft erforderliche Arbeit. Sie ist um so größer, je geringer Zeit vergriffen ist. Die nun vorliegende zweite Auflage ist voll­
diese Verdichtungsarbeit ist und je höher Anfangstemperatur und kommen überarbeitet und wesentlich erweitert worden, so daß
Expansionswirkungsgrad sind. Die ersten Ausführungen mußten das Werk nunmehr dem Stand der Bergwirtschaft vom Jahre 1940
deshalb scheitern, da die Wirkungsgrade der Turbinen und der entspricht. Die statistischen Angaben sind bis zum letzten Friedens­
Verdichter zu niedrig waren und es keine genügend warmfesten jahre, 1938, und, sow eit aus begreiflichen Gründen möglich, auch
Baustoffe gab. darüber hinaus fortgeführt worden. W éiterhin sind in der neuen
Den heute gebauten Gasturbinen kommen die inzwischen auf Auflage insbesondere die Kartenskizzen größtenteils erneuert und
den Gebieten der Werkstoff- und Strömungsforschung gewonnenen vermehrt worden. Die jedem Abschnitt angefügten Schrifttum s­
Erkenntnisse in vollem Umfange zugute. Als Höchstgrenze für angaben sind bis zum Stand vom Spätsommer 1941 ergänzt worden.
die Baustoffe in Gasturbinen, die im Dauerbetrieb arbeiten sollen, Wiederum bestrickt die meisterhafte Zusammenfügung der
kann zurzeit eine Temperatur von 650°, für begrenzte Lebensdauer erstaunlichen Fülle sowie die virtuose Stoffbeherrschung, die es
eine solche von 750—800° angesehen werden, wenn Schaufeln dem Vf. ermöglicht, die an und für sich spröde Materie in außer­
und Läufer nicht besonders gekühlt werden. Die Forschungen ordentlich anschaulicher und leicht verständlicher W eise dar­
über Grenzschichten, Turbulenz und die Strömung in Schaufel­ zustellen. Das Werk ist allen, die sich in wissenschaftlicher For­
gittern aus Tragflügelprofilen ermöglichten wesentlich höhere schung oder bei praktischen Aufgaben m it den Bodenschätzen,
Maschinen Wirkungsgrade. dem Bergbau oder der Mineralienversorgung irgendeines Landes
Im heutigen Entwicklungsstände können Gasturbinen mit zu befassen haben, also dem Geologen, dem Bergmann, dem
1000Abis etwa 10000 kW Nutzleistung als ausführbar betrachtet Techniker und W irtschaftler sowie dem Soldaten und dem Politiker,
werden. Sie werden vor allem dort m it Vorteil angewendet, wo ein nicht zu entbehrendes Handbuch, das aufs wärmste empfohlen
Gas als Nebenprodukt aus dem Betriebe anfällt oder wo bisher werden kann. E . Franke. [152.]
schon flüssige Brennstoffe verwendet werden. Es kommen also
in Frage Hüttenwerke m it ihren großen Mengen von Hochofen­ Chemie und T echnologie der K unststoffe. Von R. H o u w in k .
gasen und dem Bedarf an verdichteter heißer Luft, Raffinations­ 2. Aufl. Bd. I, 494 S., 277 Abb., 80 Tabellen. Bd. II. 448 S.,
prozesse von Rohölen, Schiffe, soweit sie mit Öl betrieben werden 140 Abb., 83 Tabellen. Akadem. Verlagsges., Leipzig 1942.
sollen, Lokomotiven in ölreichen Ländern, Flugzeuge für Sonder­ Pr. Bd. I geb. RM. 30,—, geh. RM. 28,—, Bd. II geb. RM. 26,—,
zwecke, Torpedos, Werk? für reine Krafterzeugung m it vorwiegend geh. RM. 24,—.
gleichbleibender Belastung, Spitzen- und Reservemaschinen für Die gute Aufnahme, die die 1. Auflage des obigen Werkes
Kraftwerke. in Fachkreisen gefunden hat, macht nach nur zwei Jahren eine
Für die W eiterentwicklung der Gasturbine ergeben sich vor Neuauflage notwendig. Durch die Erweiterung des Werkes um
allem zwei Forderungen: noch höhere Temperaturfestigkeit der 275 T extseiten ist die Unterteilung in zwei Bände sehr zu begrüßen.
Baustoffe und höhere Wirkungsgrade der Turbinen und Verdichter Da Band I den allgemeinen Teil, Band II den speziellen Teil be­
auch bei großen Druckverhältnissen. Eine Verdrängung der handelt, bildet jeder der beiden Bände eine abgeschlossene Einheit.
Dampfkraftwerke in größerem Umfange ist nicht zu erwarten, Die einzelnen Kapitel sind von hervorragenden Fachgenossen
da Fortschritte z. B. in der Baustofftechnik auch diesen zügute verfaßt, die an der Entwicklung der Gebiete selbst m itgearbeitet
kommen und auch diese mit steigender Frischdampftemjpäfatur haben. Daher entspricht die Darstellung in fast allen Fällen dem
höhere Energieausbeuten liefern werden. Auf einigen Anwendungs­ neuesten Stand der Literatur und Praxis. Das Werk wird in den
gebieten ergibt die Gasturbine aber auch bei höherem Verbrauch Kreisen der Kunststoff-Chemiker mit Begeisterung aufgenommen
so ausschlaggebende Vorteile, daß es sich verlohnt, die im Gange werden. Druck und Ausstattung sind vorzüglich.
befindlichen Arbeiten in den einschlägigen W issenschaftsgebieten H.
wie Metallurgie, Kohlenchemie, Strömungs-, Wärme- und Festig­ Die H erstellung von K unstfasern nach dem V iscoseverfahren.
keitslehre m it Nachdruck vorwärtszutreiben, um ihr eine umfang­ Von H. H o ff m a n n . 178 S., 57 Abb. und 4 Tab. (Der Chemie-
reichere Anwendung zu ermöglichen. Facharbeiter. Chemisch-Technische Fachbuchreihe. Herausgeg.
Auf die Zukunftsaussichten der Gasturbine werden aber von G. S c h ib b e . I. Bd.) B. F. Voigt, Leipzig 1942. Pr. geh.
neben den zu erwartenden Änderungen des gegenwärtigen E nt­ RM. 7,50, geb. RM. 9,50.
wicklungsstandes vor allem die jeweiligen Betriebsbedingungen
Dieses Buch stellt eine überaus erfreuliche Grundlage für
und die Bewertung der verschiedenen Brennstoffarten von Einfluß
die fachliche Ausbildung in der Industrie der chemischen Fasern
sein. Von diesen ist nur die Kohle bis auf weiteres in genügenden
dar. Vf. hat es verstanden, aus dem Blickpunkt der eigentlichen
Mengen vorhanden. Eine Brennkraftmaschine, die nur auf flüssigen
Betriebspraxis heraus fast ohne chemische Formeln und unter
oder gasförmigen Treibstoff angewiesen ist, kann also von vorn­
Vermeidung mathematischer Ableitungen eine Darstellung zu
herein nicht auf allgemeine Anwendungsmöglichkeiten rechnen.
geben, die man geradezu als Muster für ähnliche Zwecke bezeichnen
Es müßte daher zumindest auch eine Verbrennung von Kohlen­
kann. Dem Kapitel über den eigentlichen Viscoseprozeß geht
staub ermöglicht werden. Versuche damit liegen bereits vor. Es
eine Einleitung voraus, die ganz kurz die Naturfasern erwähnt
ist allerdings nicht ausgeschlossen, daß die Schwierigkeiten infolge
und dann die Eigenschaften und Untersuchung der Kunstfasern
der Verkokung, der Schlackenablagerung und der dadurch be­
günstigten Schaufelabnutzung so groß sein werden, daß eine behandelt. An dieser Stelle sei der Wunsch ausgesprochen, in
späteren Auflagen die Bezeichnung „K unstfaser“ durch den
Lösung auf chemischem Gebiete durch Kohleverflüssigung und
Schaffung aschefreier Brennstoffe vorteilhafter ist; offiziellen Ausdruck „chemische Faser“ zu ersetzen. Dieses Unter­
suchungskapitel gibt keine Arbeitsvorschriften, aber eine sehr
NEUE BÜCHER ) Der Autor h a t sich die Sache leicht gemacht, indem er das früher Gedruckte m it gering­
fügigen Änderungen und Ergänzungen wiederum abdrucken lieh und dann zwei Absätze
Lehrbuch der Chem ischen T echnologie. Von H. O st. 23. Aufl. )rAktive Kohle“ anhängte. Dadurch kommt es, daß das, was „ K a p il la r a k t i v e S to f f e “
sein sollen, erst im vorletzten Absatz des ganzen Abschnitte erklärt wird, daß Literatur­
Bearb. von B. R a sso w . 1185 S., 437 Abb. und 14 Tafeln. angaben zweimal gebracht werden und daß überhaupt der ganze Abschnitt reizlos wird.
M. Jänecke, Leipzig 1942. Pr. geb. RM. 19,60. Zweimal stehen die Literaturhinweise hinter, einmal vor den Überschriften der U nter­
Kaum ein Jahr nach der 22. erscheint die 23. Auflage, in der abschnitte. Es liegt doch auf der H and, daß bei der Behandlung einer derartigen Materie
das Gemeinsame zu Anfang des Abschnitts herausgestellt werden m uß; der Herausgeber
wiederum einiges neu bearbeitet, anderes ergänzt und verbessert muß seine Autoren stärker anhalten, gewisse Grundsätze des Aufbaues einzuhalten,
worden ist. Als ganz neu bearbeitet werden angegeben die Ab­ oder aber die eingesandten Artikel selbständig überarbeiten. H inzu kommt noch, daß
schnitte : Kapillaraktive Stoffe, Spiegelglas, Kautschuk, Gips, Leim, wir im allgemeinen unter dem Begriff „Kapillaraktive Stoffe“ ganz etwas anderes ver­
stehen als der Autor, nämlich N etzm ittel u. ä., wie auch auf Seite 632 im vorliegenden
Gelatine, Klebstoffe, Legierungen des Kupfers, Vanadin, Zirkon, Buch.
Titan, Tantal, Niob, Kobalt, Chrom, Molybdän, Mangan, Wolfram. Schließlich muß der Herausgeber, wenn die Autoren es nicht tun, dafür sorgen, daß
Ich habe das Buch nun schon häufiger besprochen, immer S ti lw id rig k e ite n vermieden und ausgemerzt werden, beispielsweise auf Seite 633,
wo es heißt: „Die eigentlichen Fettsäureseifen leiden hauptsächlich an zwei Mängeln'
empfohlen und empfehle auch jetzt die 23. Auflage. Jedesmal an der Unbeständigkeit gegen Säuren und die löslichen Erdalkalisalze."

D ie C h e m i s c h e T e c h n i k
1 6 - J t i h r a 19JA J 73
Nacheinander werden im ersten Teil des Buches der Roh-
allgcmeinverständliche, übersichtliche und in ihrer Kürze vorbild­ lerstellung una w genscnai iten Teil, der sich mit
liche Gesamtdarstellung der Grundlagen der Faserprüfung. Pie
Darstellung des Viscoseverfahrens ist in jeder Hinsicht gründlic 1 BeizenS S S S X ; bd " ' a c ” und chemische » e is .,, he-
und durch gute Abbildungen und besonders übersichtliche Sche­ dem
S it™ die verschiedenen Jmckier- und Beirverf.hren nnd dre
mata des Viscoseprozesses und der v e r s c h i e d e n e n Nachbehandlungs­ Untergrundarten und ihre Behandlung besprochen. Da auch so­
verfahren ausgezeichnet. Die textile Verarbeitung ist naturgemä wohl die anderen Rohstoffe als auch alle neuzeitlichen metallischen,
am Schluß nur auf wenigen Seiten andeutungsweise behände t hölzernen und andersartigen Untergründe erschöpfend b^r“ck'
Das Buch ist nicht nur für den Facharbeiter, sondern auch sichtigt sind, so wird das Buch sicher bei allen für das Gebiet
für den wissenschaftlichen Chemiker, der sich über die Grundlage interessierten Kreisen größte Anerkennung finden und P ^ m c h
der Arbeitspraxis einer Viscosefabrik unterrichten will, bestens viel gebraucht werden. Fonrobert. [109.]
zu empfehlen. II eltzien. L10_.j
T asch en b u ch für L a ck ierb etrieb e 1943. Herausg. von L. V in«
Jahrbuch des deutschen C h em iew erk ers. 1943. 6. Jahrg. c e n tz , bearb. von H. W e ise. 479 S. C. R. Vincentz, Hannover
Herausg. von der Deutschen Arbeitsfront, Fachamt Chemie.
1943. Pr. geb. RM. 3,50.
216 S., Verlag der Deutschen Arbeitsfront, Berlin 1943. Pr. geb. An Stelle des bekannten und geschätzten j ahrbuclies ist in
RM. —,90. diesem Jahre als Nachfolger für einen längeren Zeitraum ein
Auch in diesem neuen Jahrbuch ist die Dreiteilung streng Taschenbuch erschienen. Das Buch ist wieder in bekannter viel­
durchgeführt. Das K a le n d a r iu m (24 Seiten) enthält chemie- seitiger Art zusammengestellt und noch mehr als bisher auf die
historische und politische Angaben. Die A u fs ä tz e (110 S.) be­ derzeitigen Verhältnisse eingestellt. Es berücksichtigt in anzuer­
treffen einerseits Berufs- und Ausbüdungsfragen ( Arnhold, M a r­ kennender Weise die durch den Krieg bedingten Notwendigkeiten,
tins, W iese), andererseits engumgrenzte Gebiete wie „Erdöl'
ohne deshalb an dauerndem Wert zu verlieren. Es werden nach­
(Zerbe) oder „Akkumulatoren“ (A r n d t) sowie Betrachtungen
über Rationalisierung und Arbeitsersparnis (U ngew itter) oder einander Werkstoff und Gerät, Technik und Verfahren, Gesund-
Chemie und Werkstoffdenken (G reiling). Die T a b e lle n (60 S.) heits- und Sachschutz und alle derzeitigen technischen V or­
umfassen in diesem Jahrbuch das Gebiet der Wärmelehre, nach­ schriften besprochen. Es folgt eine Reihe sehr brauchbarer Ta­
dem in den beiden letzten Jahren die für die analytische Chemie bellen, ein Schrifttumsverzeichnis und ein Schlagwortregister.
wichtigsten Tabellen gebracht sind. Für 1944 sind die Reaktions­ Allen Fachleuten, die m it Lackierfragen zu tun haben, wird
wärmen, Bildungswärmen, Verbrennungswärmen usw. vorgesehen. das Buch in seiner knappen Zusammenfassung aller augenblick­
Zur Einführung sind jeweils Erläuterungen vorausgeschickt. Es lichen Fragen viel bringen und den Inhalt der vorhergehenden
wird also nicht wie z. B. beim Chemiker-Taschenbuch alljährlich Jahrbücher zeitgemäß ergänzen. Die im vorigen Jahr von mir be­
ein bestimmter Standard von Tabellenwerten geboten, sondern mängelten chemischen Unklarheiten sind leider noch nicht behoben.
diese wechseln von Jahr zu Jahr. Mau kommt auf diese Weise Fonrobert. [114.]
mit verhältnismäßig wenig Seiten aus, so daß Umfang und Preis W asserstoff als M o to r tre ib m itte l. Von M. O e h m ic h e n .
niedrig gehalten werden können, und bewirkt durch diese Anord­ (Deutsche Kraftfahrtforschung Heft 68.) 32 S., 45 Abb.,
nung, daß die Benutzer darauf sehen müssen, die Reihe fort­ 2 Zahlentafeln. VDI-Verlag 1942. Pr. geh. RM. 3,—.
laufend zu ergänzen und als Nachschlagewerk zu betrachten, An Hand lückenlosen Literaturnachweises werden kurz die
wodurch hinwiederum das Einzelbändchen an Wert gewinnt. Für bisher unternommenen Versuche, W asserstoff als Motorkraftstoff
die Folge schlägt Referent vor, das Kalendarium zu vergrößern, zu verwenden, besprochen. Aus der Erkenntnis heraus, daß die
sowie im Aufsatzteil Wiederholungen früherer Themen zu ver­ früheren Unternehmungen von Ricardo, E rren und anderen
meiden. H . Richter. [103.] kein klares Bild gegeben haben, prüft Vf. die Betriebsmöglich­
A lu m in iu m -T asch en b u ch . Von M. H. H aas. Verantwortl. Be­ keiten sowohl theoretisch als auch praktisch in einem im Zulade­
arbeiter: J. R e ip r ic h u. W. v. Z w elil. 9. Aufl., 602 S., 285 Abb. verfahren unter Druckaufladung betriebenen 1-Zylinder-Otto-
Aluminium-Zentrale G. m. b. H., Abt. Verlag, Berlin 1942. Motor, der eigens für W asserstoff-Betrieb umgebaut war. Die Ver­
Pr. geb. RM. 6,—-. suchsanlage, die Versuchsdurchführung und die Auswertung der
Das Aluminium-Taschenbuch, das bereits in seinen früheren Versuchsergebnisse sind als einwandfrei und fachmännisch anzu­
Auflagen ein wichtiges Bindeglied zwischen den Aluminium und sprechen, die Aufgabe, die sich Vf. gestellt hatte, ist als gelöst zu
Aluminiumlegierungen erzeugenden und verbrauchenden Kreisen betrachten. Es muß anerkannt werden, daß er sich dieser For­
der Technik gebildet hat und zu einem zuverlässig orientierenden schungsaufgabe unterzogen hat, da es von vornherein feststand,
Nachschlagewerk des Praktikers geworden ist, liegt in seiner daß bei einem Hu von 2570 kcal/m3 eine W irtschaftlichkeit des
9. Aufl. in vollständiger Neubearbeitung vor. Sämtliche Abschnitte Betriebes von Motoren m it W asserstoff nur in Ausnahmefällen —
der im Jahre 1935 erschienenen 8. Aufl. sind neu geschrieben und bei billigstem Anfall von W asserstoff als Nebenprodukt —- zu
dabei teilweise bedeutend erweitert worden. Außerdem hat das erreichen ist. In diesem Ausnahmefall kann der Wirtschaftlich­
Buch durch die Aufnahme von weiteren Arbeitsgebieten eine keitsbetrachtung des Vf. gefolgt werden.
wesentliche Bereicherung erfahren; hervorgehoben seien folgende Das m it viel Diagrammen und Berechnungen gut ausge­
neuaufgenommenen Gebiete: Hinweise auf die verschiedenen stattete Heft kann allen Prüfstandsingenieuren und an der Kraft­
Analysenmethoden sowie auf die makroskopische und mikro­ fahrtforschung interessierten Kreisen bestens empfohlen w'erden.
skopische Gefügeuntersuchung, zerstörungsfreie Werkstoffprüfung, K . O. M üller. [149.]
Umschmelzlegierungen, Dauerfestigkeit, Warmfestigkeit, Strah- G en era to r-J a h rb u ch . (Gasgeneratoren in Theorie und Praxis.
lungseigeuschaften, Kitte für Dichtungs- und Verbindungszwecke, Jahrgang 1942.) Von W a. O s tw a ld . 482 S. J. Kasper & Co.,
Sprengnietverfahren, Werkzeugstähle für die Bearbeitung von Berlin 1942. Pr. geb. RM. 9,60.
Aluminium und dessen Eegierungen; Richtlinien für den Kon­ Das im Einvernehmen mit der Zentrale für Generatoren im
strukteur mit Hinweisen für die Werkstoffauswahl, Berechnung November 1942 erschienene, etwa 500 Seiten starke, bestens aus­
und Gestaltung von Gesenkpreßteilen und Gußstücken; Verwen­ gestattete Buch kommt einer aus Fachkreisen wiederholt ge­
dung des Aluminiums zur Veredelung anderer Werkstoffe; Hoch­ äußerten Forderung nach einer zusammenfassenden Bericht­
frequenztechnik. Die Anordnungen und Bekanntmachungen der erstattung nach. Was bisher auf dem Gebiet der Gasgeneratoren
Reichsstelle für Metalle sind bis zum Stand vom 20. April 1942
wiedergegeben. seit Jahren in der Fachpresse veröffentlicht worden ist, ist hier
zusammenfassend nach Sachgebieten wiedergegeben und bis auf
Zweifellos wird die Neuausgabe des Aluminium-Taschenbuchs
ebenso wie die früheren Auflagen dem Praktiker in Industrie und den neuesten Stand der Technik ergänzt. Von fachkundiger Feder
Handwerk nützliche Hilfe leisten und darüber hinaus bei vielen rühren die im Allgemeinen Teil verfaßten Arbeiten, wie z. 11. über
sich auf Aluminiumlegierungen beziehenden Fragen der Kriegs­ die Geschichte der Fahrzeuggeneratoren, Rückblick auf die Ver­
und Wehrwirtschaft als zuverlässiger Berater dienen können. suchsfahrt im Jahre 1935 usw., her. Das gleiche gilt für die im
Glauner. [104.]
II. Teil, Einsatz der Gaserzeuger, angeführten Arbeiten. H . Mittel­
ding berichtet über heimische feste Kraftstoffe im Vierjahresplan,
H andbuch für O berflächenschutz und -V eredelung durch Prof. F auner über Generator im Personenkraftwagen und Dipl.-Ing.
Lacke und ch em isch e Beizen m it b eson d erer B erü ck ­ Z u m p über Gaserzeuger im Lastkraftwagen Prof Dr Foedisch
sich tigu n g der R ohstoffe, H erstellu n g sa rten und A n w en ­ über landwirtschaftliche Schlepper mit Gasgeneratoren usw. Ein
dun gsgeb iete der Lacke. Von F. Z im m er. 376 S., 64 Abb.
Union Deutsche Verlagsges. Roth & Co., Berlin 1942 Pr <reb weiteres Kapitel mit Einzelabhandlungen ist den Kraftstoffen
RM. 35,—. zu Generatoren gewidmet. Recht ausführlich und mit guten Bil­
Das Buch ist ein wirkliches Handbuch, für den Praktiker dern Kurven und Tabellen versehen ist der IV. Teil des Buches,
und von einem Praktiker geschrieben, der aus jahrzehntelanger Beschreibung von Gaserzeugern, Sauggasfahrzeugen und Zubehör.
eigener Erfahrung weiß, was der Eackfachmann und auch der Es folgen dann noch weitere Abhandlungen über Sauggaspraxis
in einer Eackfabrik tätige Kaufmann sucht und braucht. Alles das man ob I T Sai^ a sb e tr ie b . Alles in allem ein wertvolles Buch,
das man nicht aus der Hand l e e r t ^ « « 1. — j *1 1
wissenschaftliche und chemische Beiwerk ist fortgelassen oder
nur ganz kurz in allgemeinverständlicher Form gebracht. Das
durchstudiert h at Als Nachschlagewerk T T F
Werk ist ein das ganze Gebiet umfassendes Nachschlagebuch für wärmstens empfohlen werden Des weiter ? n T “ H
das Buch den Kreis der Besitzer von r T ’
alle praktischen Fragen, mögen sie nun Rohstoffe, Zusammen­ hilft und daß l „ i w , » , er vo>i Gasgeneratoren erweitern
setzung und Herstellung der verschiedenartigsten Lacke und _bastkra£twagenbesitzer
und ihre Fahrzeuge — im krje;; " sich freiwillig entschließen
MCU lreiwUüg entscülieJJen
chemischen Beizen oder Untergrund und Auftragsart für die­ von flüssigen Kraftstoffen Ü ! , gCU Interesse der Ersparung
selben betreffen. lassen. au* G eneratorbetrieb umbauen zu
K . O. M üller. [106.]

74 1) ie C h e ini.seIn T e c h n i k
P U TE HTE__________________________________________ werden, dad. gek., daß mehrere aufeinanderfolgende Flüssigkeits­
mengen in einem drehbaren Auslaugebehälter auf das zu behan­
Alle Patente, welche nicht die chemische A pparatur und den chemischen delnde Auslaugegut zur Einwirkung gelangen und die einzelnen
Betrieb, sondern rein chemische Verfahren betreffen, sind Im Chemischen
Z entralblatt referiert.
mit den auslaugbaren Stoffen mehr oder weniger angereicherten
Flüssigkeitsmengen in ein und demselben Sammelbehälter ge­
speichert werden, worauf die gespeicherten Flüssigkeitsmengen vor
I. A llg em eine chem ische T echn o log ie der weiteren Verwendung zur Einwirkung auf das im Auslauge­
B. Meß-, Prüf- und Kontrollinsfrumente (s. a. Kl. D I) behälter gegen das ausgelaugte Gut ausgewechselte, für die nächste
F o rtlau fen d e a n a ly tisch e U n te rsu c h u n g von strö m e n d e n Auslaugeperiode bestimm te frische Auslaugegut kommen. — D a­
F lü ssig k e ite n . Vorrichtung zur —• unter Benutzung eines Prüf- durch ist die Äuslaugeflüssigkeit auf die geringste Menge ein­
gefäßes, dem das Prüfgut in Mischung mit einer Indicatorlösung geschränkt, und man erhält die konzentrierteste Endlauge. Zeichn.
zufließt, eines Vergleichsgefäßes, das vom unveränderten Prüfgut R. R ied e r, Langen, Hess. (D. R. P. 725 481, Kl. 12c, Gr. 1, vom
durchflossen wird, sowie zweier in Kompensationsschaltung liegen­ 28. 2. 1940, ausg. 23. 9. 1942.) B r.
der Halbleiterzellen, deren eine durch das Prüfgefäß und deren U m la u fe n d er B e h ä lte r z u m E x tra h ie re n von feste n
andere durch das Vergleichsgefäß hindurch von einer gemeinsamen Stoffen, in welchem ein unabhängig von der Drehung des Extrak­
tionsbehälters angetriebener Rührer angeordnet ist, dad. gek., daß
die Welle des Rührers in der Wandung des umlaufenden Extrak­
tionsbehälters außerhalb der Drehachse des Extraktionsbehälters
gelagert und gesondert z. B. durch einen auf dem Extraktions­
behälter befestigten und mit diesem umlaufenden Motor an­
getrieben ist. —- Dadurch wird die Bewegung des E xtraktions­
gutes noch verstärkt. Man kann jetzt sogar das feuchte Gut ohne
das E xtraktionsm ittel noch rühren, was von außerordentlicher
W ichtigkeit ist für die Trocknung des Gutes zwecks Rückgewinnung
des Restlösungsmittels. Zeichn. H. T im m , Hamburg-Bahren­
feld. (D. R. P 725 482, K l.'l2 c , Gr. 1, vom 29. 6. 1940, ausg.
23. 9. 1942.) B r.
7. Kühlen, Kälteerzeugung
Z u sätzlich e E rz eu g u n g von K älte. Verfahren zur — aus
für andere Zwecke dienenden Kolbenverbrennungsmotoren unter
Nutzbarmachung des während des Saugtaktes entstehenden
Unterdruckes, dad. gek., daß m ittels einer in das Saugrohr ein­
gebauten Einrichtung der Unterdrück in demselben erhöht,
zwischen den vergrößerten Druckgrenzen die angesaugte Luft
zur Ausdehnung gebracht oder an dem unteren Druckniveau
Wasser verdampft und die entstehende Abkühlung zu K ühl­
zwecken verwendet wird. — Die Ausdehnung der angesaugten
Luft kann in einem Luftmotor — Kolbenmaschine oder Turbine —
oder, wenn die Kühlwirkung durch Wasserverdampfung erzielt
werden soll, in einer oder in mehreren nacheinandergeschalteten,
in das Saugrohr eingebauten Luftstrahlpumpen bewerkstelligt
Lichtquelle aus beleuchtet wird, dad. gek., daß Indicatorlösung werden. Das Verfahren ermöglicht eine große Ersparnis an E in­
und Prüfgut dem Prüfgefäß (10) über enge, einerseits dem äußeren richtungskosten, Raum und Gewicht. 7 weitere Anspr. u. Zeichn.
Luftdruck, andererseits dein zusätzlichen Druck einer konstanten Dipl.-Ing. J . F a ra g ö , Budapest. (D. R. P. 723689, Kl. 17a,
Flüssigkeitssäule unterworfene Capillaren (7, 8) aus Überlauf­ Gr. 21, vom 25. 2. 1939, ausg. 8. 8. 1942.) B r.
gefäßen (1, 2) zufließen, während das Vergleichsgefäß (16) aus dem 8. Gas-Behandlung, -Entwicklung, -Absorption, -Reinigung,
Überlaufrohr (3) des mit dem Prüfgut beschickten Überlauf­
-Kompression, -Verflüssigung
gefäßes (1) gespeist wird, dessen Querschnitt groß gegenüber dem
Querschnitt der genannten Capillaren (7, 8) gewählt ist. —• D a­ S e lb sttä tig e S te u e ru n g fü r die h y d ra u lisc h o d e r p n e u m a ­
durch wird die Gefahr einer unzulässigen Erwärmung praktisch tis c h b e tä tig te n A b sp e rrsc h ie b e r e in e r im W e ch selb etrieb
vermieden. D r.-In g . F. T ö d t, Berlin-Charlottenburg. (D. R. P. a rb e ite n d e n W a sse rg a sa n la g e od. dgl., wobei die Bewegung
724121, Kl. 42h, Gr. 1802, vom 1. 11. 1935, ausg. 19. 8. 1942.) der einzelnen Schieber durch an einem von einer Steuerwelle im
Br. Kreislauf bewegten Träger sitzende Steuernocken, beispielsweise
auf einer gemeinsamen Welle befestigte Nockenscheiben, aus­
D. Arbeitsgänge (Spezialapparaturen s. Kl. II bis X X II) gelöst wird, dad. gek., daß die Bewegung der Steuerwelle nach
5. Konzentrieren, Destillieren, Rektifizieren, Öffnen eines die Druckmittelzufuhr zu dem zu bewegenden Ab­
Kondensieren, Extrahieren sperrschieber (oder der Schiebergruppe) beherrschenden Ventils
P rü f g e r ä t gemäß Patent 709 3691), dad. gek., daß ein unterbrochen wird, bis der Schieber in seiner Endstellung an­
zeitweilig durch einen gelangt ist. — Auf diese Weise wird jeder Fehler in der Betriebs­
Heber (23) sich ent­ weise der Wassergasanlage vermieden. 4 weitere Anspr. u. Zeichn.
leerendes Ablaufmeß­ H ein rich K ö p p ers G. m . b. H ., Essen. (Erfinder: J. D a n ie ls ,
gefäß (15) verm ittels ei­ Essen.) (D. R. P. 721844, Kl. 24e, Gr. 1302, vom 20. 3. 1937,
ner Heberimpulsleitung ausg. 2. 7. 1942.) B r.
(21) einen zweiten zeit­ S e lb sttä tig e S te u e ru n g fü r h y d ra u lisc h o d e r p n e u m a ­
weilig tätigen Heber tisc h b e tä tig te A b s p e rr- u n d B e sc h ic k u n g se in ric h tu n g von
(11) steuert, der die W a sse rg a sa n la g e n od. dgl., wobei die Druckmittelzufuhr zu
Entleerung der Füllung der Beschickungseinrichtung von einem auf der Steuerwelle an­
des Destillatkühlers (5) geordneten Steuernocken beherrscht wird, nach Patent 7218442),
bewirkt. — Die selbst­ dad. gek., daß die auf der Steuerwelle vorgesehenen Steuernocken
tätige Entnahme der für Gasen von oben und für die Betätigung der Beschickungs­
Destillationsprobestellt einrichtung derart zueinander angeordnet sind, daß die Druck­
eine Verbesserung ge­ mittelzufuhr zur Beschickungseinrichtung lediglich während des
genüber dem H aupt­ Gasens von oben freigegeben wird und daß die Steuerwelle so
patent dar. 3 wei­ lange festgehalten wird, bis der Beschickungsvorgang beendet ist.
tere Anspr. T ech­ — Außerdem ist, um die Beschickung genau dem Brennstoff­
n isch es B ü ro P e r ­ verbrauch anzupassen und den Beschickungsvorgang willkürlich
cola G. m . b. H., beeinflussen zu können, in der zu der Beschickungseinrichtung
München. (D. R. P. führenden D ruckm ittelleitung ein besonderes Absperrorgan an­
723 789, Kl. 12 a, Gr. 5, geordnet, das von der Beschickungsbühne aus durch einen H and­
vom 2. 7. 1938, ausg. hebel bedient werden kann. 2 weitere Anspr. u. Zeichn. H ein rich
11. 8. 1942.) K ö p p ers G .m .b .H ., Essen. (Erfinder: J .D a n ie ls , Essen.) (D.R.P.
B r. 724085, Kl. 24e, Gr. 1302, vom 3. 4. 1937, ausg. 18.8.1942.) B r.
A u sla u g en von pflanzlichen und äh n lich en R ohstoffen. R e g e n e rie re n d e r a u s g e b ra u c h te n W a sc h flü ssig k eiten .
Verfahren zum —, insbesondere zum Auslaugen von^Gerbstoffen, Verfahren zum —■, die bei Entfernung von Schwefelwasserstoff
unter Benutzung eines einzigen Auslaugebehälters, aus dem mehrere aus Gasen durch eine Wäsche mit alkalischen Lösungen, welche
aufeinanderfolgende mit dem auslaugbaren Stoff angereicherte Arsen-Sauerstoff-Schwefel-Verbindungen oder ähnliche Stoffe ent­
Flüssigkeitsmengen nacheinander abgezogen und gespeichert halten, anfallen, wobei die Flüssigkeit mit einem oxydierenden
■) Vgl. diese Ztsehr. 14, 40y [1941], ~ 2) Vgl. vorstehendes Patent.

/>i> C h e m i s c h e T e c h n i k
JG. J a h r y . 1 GJ J . iS r,U 8 75
Gas (Luit) ¡11 eim-tn turttlartigeh, Von einer zusammenhängenden M, „ k . » .&»»■“ l i t t “ “i J T Ä “
tragen und uaclitrag ic i R ich ter, Heidenau, Sachs.
Flüssigkeitssäule erfüllten Behälter unter Abscheiden von elemen­
tarem Schwefel behandelt wird, an dessen Boden das Behandlungs­ jh a u g U s 4 2,- Gr. 30, vom 14 2. 1940, ausg. J,. 9.
gas und die Flüssigkeit eingeleitet und an dessen oberem Ende
die Flüssigkeit und der entstandene Schwefel abgezogen werden, 1942.) { *
nach Patent 712 026“), dad. gek., daß die zu regenerierende Wasch­ II G e w e r b e h y g ie n e , R e t t u n g s w e s e n ,
flüssigkeit so in das obere Ende der Rücklaufeinrichtung eingefiihrt Schuti^ und Sicherheitsvorrichtungen
wird, daß sie in homogener Mischung mit dem Rücklauf am Boden
des Regenerierbehälters in diesen austritt. — Der Umlauf der ~ L öschen von B ränden h o c h m a g n e s iu m h a ltig e r und ä h n ­
Waschflüssigkeit wird also ohne irgendwelche zusätzlichen Ein­ licher Stoffe. V erfahren z u m — , in sb e so n d e re v o n L e ic h tm e ta ll-
richtungen erheblich unterstützt Zeichn H einrich Köppers lecierungen in z ersp a n tem Z u sta n d e , m itte ls einer geeig n ete n
legierungen i y L ö sc h flü ssig k eit in m ö g lich st
G m . b. H ., Essen. (Erfinder: Dr -Ing. e. h. H. K ö p p e r s, Essen.)
(D. R. P. 725 055, Kl. 26d, Gr. 9,0. vom 24. 10. 1939, ausg. 12. 9. - ■ » « « V e r ö d u n g «ine, Auftreff-
1942.) Rr o d e r Aufschlag Wirkung sanft auf den Brandherd aufgebracht wird.
- Hierzu dient ein mit einer brausenartigen Austrittsduse ver­
9. Adsorption, W iedergew in nen von Lösungsmitteln sehener Behälter aus dem die Löschflüssigkeit lediglich unter der
A bsorption von G asen in F lü ssig k eiten . Vorrichtung Wirkung ihres Eigengewichtes herausfließt. Dadurch wird nicht
zur —, die auf einem inneren nur die gesamte Oberfläche, sondern allmählich auch das Innere
gekühlten Kernrohr herabrieseln, der Spänemasse vom Luftsauerstoff abgeschlossen. 3 weitere
dad. gek., daß das Kernrohr Anspr u. Zeichn. Junkers F lugzeug- und -M otorenw erke
gewellt ist und so einem ebenfalls A -G Dessau. (Erfinder: A. S c h u b e r t, Schonebeck, Elbe, und
gewellten Mantelrohr angeordnet W K u t s c h e r , Leipzig.) (D. R. P 722 749, Kl. 61a, Gr. 22, vom
ist, daß jeweils dem Wellenberg 19. 6. 1938, ausg. 20. 7. 1942.) Rr.
des einen Rohres ein Wellental
des anderen Rohres gegenüber­ f Luftschaum für Feuerlöschzw ecke. Verfahren zur Er­
steht. — Das Kernrohr bietet zeugung von — aus Wasser,* Luft und einem Schaumbildner,
so auf gedrängtestem Raum die dad. gek., daß die Luft mit einer etwa der S c h a ll g e s c h w in d i g ­
größtmögliche Fläche dar. Dies k e it entsprechenden Geschwindigkeit durch eine Düse oder mehrere
ist insbesondere bei solchen Düsen in das den Schaumbildner enthaltende Wasser, das an der
Arbeitsprozessen von größter Lufteintrittsstelle nur geringe Eigengeschwindigkeit hat, ein­
Wichtigkeit, die unter Wärmeent­ geführt wird. — Das gewollte Mischungsverhältnis wird aus­
wicklung vor sich gehen, z. B. schließlich durch das Verhältnis zwischen den Mündungsquer­
die Absorption von Salzsäuregas schnitten des Luftstrahles und des Flüssigkeitsstromes erzielt.
in Wasser, da in diesem Falle ein Weiterer Anspr. u. Zeichn. Walther & Cie. A .-G ., Köln-Dell-
guter | Wärmeaustausch erzielt brück. (Erfinder: P. H ü b n e r , Köln-Dellbrück.) (D. R. P.
werden kann. C h em isch e Fabrik 722 974, Kl. 61a, Gr. 210i, vom 29. 11. 1936, ausg. 24. 7. 1942.)
von Heyden A .-G . Radebeul. Rr.
(Erfinder: Dr. R. P flo c k . Gegen flüssige Kam pfstoffe w iderstandsfähige Schutz­
Nünchritz über Riesa.) (D. R. P. kleidungen. Verwendung von aus P o ly v i n y la l k o h o le n oder
725 121 Kl. 12e, Gr. 102, vom
ihren Acetalen hergestellten Werkstoffen, die gegebenenfalls mit
27.6. 1940, ausg. 14.9.1942.) Rr. weiteren Schutzschichten, z. B. solchen aus Lacken oder Gummi,
12.Klären, Filtrieren, Zentrifugieren versehen sein können, oder von mit Polyvinylalkoholen oder ihren
Acetalen imprägnierten oder überzogenen, gegebenenfalls vorher
F ilterplatte zu m R einigen von Luft nach Patent 719 188*), schon wasserundurchlässig gemachten Werkstoffen, z. B. Geweben
dad. gek., daßeinF ilte r tu c h gegen die auf der Reinluftseite oder Leder, zur Herstellung von — insbesondere ß, ß’-Dichlor-
angeordnete federnde, z. B. aus wellenförmigen, nebeneinander­ diäthylsulfid oder Ausrüstungsgegenständen. •— In ihrer Schutz­
liegenden Bändern bestehende Stützmatte anliegt. — Eine Ver­ wirkung sind die schon durch außergewöhnliche Schmiegsamkeit,
filzung des Faserstaubes mit dem Filtertuch tritt nicht ein, die Reiß- und Knitterfestigkeit usw. ausgezeichneten freien und
Abklopfwirkung der Stützmatte bringt auch in diesem Falle ein acetalisierten Polyvinylalkohole sowohl Gummi als auch durch
Loslösen des Faserbelages in durchaus befriedigender Weise hervor.
Polymerisation gewonnenen Polyvinylalkoholen usw. überlegen
Als Filtertuch kann auch Siebgaze dienen. D r .-In g . W. R ehfus,
Stuttgart. (D. R. P. 722 808, Kl. 12e, Gr. 20J, vom 22. 5. 1941,
Chemische F orschungsgesellschaft m . b. H ., München
(Erfinder: Dr. W. O. H e r r m a n n , Deisenhofen b. München)
ausg. 21. 7. 1942.) Rr.
(D. R P. 723 082, Kl. 61b, Gr. 101, vom 13. 7. 1934, ausg. 1. 8.
K am m artige R ein igu n gsvorrich tu n g für S p a ltfilte r ­ 1942.) " Rr.
körper, bestehend aus einzelnen in die Filterspalte eingreifenden
Messerplättchen, die auf einer Tragspindel angeordnet sind, dad. Trockene Sicherung gegen ex p losive G ase dad. gek.,
gek., daß die Messerplättchen in nutenförmige Einschnitte der daß das Rückschlagventil derselben durch viscos benetzte Über­
Tragspindel eingeschoben und in diesen beispielsweise durch Ver­ flächenfilter geschützt ist. — Diese arbeiten jahrelang ohne jede
löten festgehalten sind. — Dadurch ergeben sich nicht nur festi­ Wartung einwandfrei, der Wirkungsgrad beträgt bei den in Be­
gungstechnische Vorteile, sondern es werden auch die kerbempfind- tracht kommenden Gasmengen auch nach langer Betriebsdauer
lichen Löcher anderer Systeme vermieden. Zeichn. E lektron-C o. 100%. Sie sind im Gegensatz zu Tuch- und anderen Filtern
m . b. H ., Stuttgart-Bad Cannstatt. (Erfinder: Dipl.-Ing. H. W ie ­ weder brennbar noch feuergefährlich, da sie ganz aus Metall be­
la n d , Stuttgart-Botnang.) (D. R . P. 725 657, Kl. 12d, Gr. 120a, stehen, und die Drosselung des Gasstromes ist praktisch Null
vom 4. 1. 1938, ausg. 26. 9. 1942.) Rr. Der Raumbedarf ist gering. Zeichn. E. Fernholz Berlin-
Tempelhof. (D. R. P. 725420. Kl. 4c, Gr. 18, vom 16. 11. 1941,
14. Kristallisieren ausg. 21. 9. 1942.) j }r.
Ü berführung ein es in k on gru en t sch m elzen d en S a lz ­
hydrats in stü ck ige F o rm . Verfahren zur — durch Einträgen III. Elektroch em ie, G alvan o tech n ik, Elek tro tech n ik
in die eigene Schmelze, dad. gek., daß dem System eine zur völligen Messung der elektrischen L eitfähigkeit von Flüssig­
Umwandlung des Ausgangshydrats unzureichende Wärmemenge keiten. Einrichtung zur —, insbesondere zur Salzgehaltbestim­
zugeführt wird, d. h. ein erheblicher Teil des Ausgangsstoffs in mung, bei der der Elektrolyt mit einer Temperaturmeßbrücke
Form des ursprünglichen Hydrats erhalten bleibt, und das Gut !?, **-eihe geschaltet ist, dad. gek., daß zur Erzielung geeigneter
zu einem breiartigen Gemisch verknetet wird, das ganz oder teil­ Skalencharakteristiken parallel zum Elektrolyten in an sich be­
weise durch Abkühlen in an sich bekannter Weise zum Erstarren kannter Weise em Widerstand geschaltet ist und daß dem Parallel­
gebracht bzw. in Stücke übergeführt wird. — Dies geschieht in widerstand oder der Temperaturmeßbrücke ein Gegenstrom
zwei mit Schnecken versehenen unter sich verbundenen Trögen, n S n lS T ■ ¿ ie Te“ peratur“ eßbrücke am Skalenanfangs-
in denen sich die Schmelze im Kreislauf befindet. Schwierigkeiten
mit Fördervorrichtungen werden dadurch völlig vermieden. die durch Br a T T < 7 u * " “ auf diese Weise alle Ströme,
leibst a b e r 7 hchalU'ngsaufbaues bedingt, für die Messung
2 weitere Anspr. Gebr. G iulini G. m . b. H ., Ludwigshafen a.Rh. selbst aber störend sind durch die iTV.ori„ , ,
(D R. P 725822, Kl. 12b, vom 21. 1. 1936, ausg. 30. 9. 1942.) Gegenströme kompensiert. 2 w eite« A n S / .entsprechender
& Halskp A r Upriir O- v ltere Anspr. u. Zeichn. S ie m e n s
Rr. M alske A .-G ., Berlin-Siemensstadt. (Erfinder- Dr F T ie n e
18. Arm aturen w eg , Berlin-Siemensstadt, und W r e v l r n r -1
dorf.) (D. R. P 725285 Kl 71 ' Berhn-bchmargen-
S ch au glas an H ochdruckbehältern. Die Verwendung ausg 18. 9. 1942.) ' Gr' 29«' vom 24 - n - 1936'
eines Glas- oder Quarzkörpers, der auf einem gegebenenfalls auf­
gerauhten Teil seiner Oberfläche einen aufgespritzten Metallbelag
hat, als — in der Weise, daß der Metallbelag als Dichtung dient. —- bei dem parallel* z u ttn a lv fe 7 ' ’ ^ p e k tr e n - Verfahren zur —
Die Verbindung ist sehr innig, sie ist vor allen Dingen auch schub­ ist, dad. gek., daß der w i d e r s t a n d W iderstand geschaltet
fest und bietet damit die größte Sicherheit für Dauerhaftigkeit. daß seine Größe nicht viPl , n ls t' und zwar derart,
Analysenstrecke gerade nnrh it " ' W ert heg1.. bei dem in der
•) Vgl. diese Ztschr. 15, 70 [11142]. ‘) Vgl. ebenda lg, 280 [1942], Da hierdurch Veranden, ” BoSen aufrechterhalten wird. —
ngen in der Analysenstrecke berücksichtigt

76 D i e Ch r m i s c h e T ec im i I.
•werden wie Dampfdruck. Zusammensetzung des Dampfes und obere Rand des Badumlaufrohres nach außen unter BUdung eines
Mischungsverhältnis mit der Atmosphäre, wird eine große Genauig­ U-förmigen, unten offenen Ringraumes abgebogen ist, an den das
keit erzielt. Weiterer Anspr. u. Zeichn. W. C. Heraeus G .m .b.H ., Zuleitungsrohr für Ammoniakgas angeschlossen ist und von dem Öff­
Hanau. (Erfinder: Dr. K P f e i l s t i c k e r . Stuttgart.) D R. P. nungen in den Innenraum des Umlaufrohres führen. — Das
725617 Kl 42h, Gr. 2001. vom 1. 10. 1940, ausg. 25.9.1942.) Rr- ammoniakhaltige Gas wird daher zwangsläufig dem umlaufenden
Flüssigkeitsstrom einverleibt und die Konzentration in der Sättiger­
IV . W a sse r und A b w a sse r flüssigkeit infolgedessen gleich gehalten. Verkrustungen werden
R einigen von S ch w im m b eck en w asser . Verfahren zum — verhindert und die Gaseintrittsschlitze von Verstopfungen frei­
m ittels auf den Boden des wassergefüllten Beckens aufgebrachter, gehalten. 2 weitere Anspr. u. Zeichn. Heinrich Köppers G. m .
durch Einwirkung von Säure, vorzugsweise Mineralsäure, insbes. b. H ., Essen. (D. R P. 725025, Kl. 12k, Gr. 2, vom 29. April 1937,
Salzsäure, auf Alkali- oder Erdalkalihypochloritlauge erzeugter ausg. 11. 9. 1942.) Rr.
unterchloriger Säure, dad. gek., daß die Reagentien für sich nahe
dem Boden eingeführt werden. — Hierzu dient ein auf dem Becken­ V I. G las, K e ra m ik , Z em en t, Baustoffe
boden zu bewegendes Fahrgestell, in dem zwei zueinander und D ruckm ittelstrahl zur G ewinnung von Schlacken­
zu den Radachsen parallele Verteilerrohre in geringem Abstand w olle, G esteinsw olle o. dgl. Verfahren zur Erzeugung eines
voneinander angeordnet sind. Man erhält so Ünterchlorigsäure- zum Zerblasen schmelzflüssiger Stoffe bestim m ten — , gek. durch
konzentrationen entsprechend einem Gehalt an aktivem Chlor die Anwendung einer Düse, deren freier Durchlaß zur A ustritts­
von 45—SO g/1 gegenüber einer Konzentration an aktivem Chlor bei seite und zur Eintrittsseite des Druckmittelstrahles derart
dem bekannten Verfahren von nur etwa 18—20 g l. 2 weitere Anspr. e r w e it e r t ist, daß die Zusammenziehung des Düsenquerschnittes
u. Zeichn. D eutsche Solvay-W erke A . -G ., Bernburg. (D. R. P. von der Eintrittsseite des Druckmittelstrahles bis zum engsten
724 103. Kl. S5b, G r.l12, vom 28. 7. 1939, ausg. 18.8.1942 ) Rr. Querschnitt auf kurze Strecke erfolgt, während die Erweiterung
Verhinderung der K orrosion und der Bildung von A b­ dieses engsten Querschnittes bis zum äußeren Düsenrand sich über
scheidu ngen in w asserführenden Kühl- und Heizanlagen eine wesentlich größere Länge erstreckt. — Die Austrittsöffuung
m it unw esentlicher Verdam pfung. Verfahren zur — durch der Düse ist in mehrere Einzelöffnungen aufgeteilt, deren Quer­
Zusatz von chromsauren Alkalisalzen zum Wasser, dad. gek., daß schnitte nach dem tatsächlichen Energiebedarf der ihnen ent­
der Anlage Gemische von Alkalimonochromaten und -bichromaten strömenden Druckmittelstrahlen bemessen sind. Dem Druck­
in einer Menge von etwa 1% des W asserinhalts zugesetzt werden mittelstrahl wird so eine außerordentlich hohe Strömungsenergie
m it der Maßgabe, daß der pH-Wert des behandelten Wassers durch verliehen. W eiterer Anspr. u. Zeichn. Hein & Co. vorm als H ai-
entsprechende Bemessung des Verhältnisses zwischen Mono­ gerer Hütte, Dortmund. (Erfinder: K. F. M u th m a n n , Haiger,
chrom at und Bichromat auf 5 bis 7, vorzugsweise auf 6, eingestellt Dillkr.) (D. R. P. 724264, Kl. 80b, Gr. 507, vom 11. 1. 1938, ausg.
wird und daß die Gemische einen Zusatz von etwa 1% an Alkali- 21. 8. 1942.) Rr.
chlorat bzw. Alkaliperchlorat erhalten. — Der pH-Wert 6 wird
erreicht, wenn die Lösung etwa 22 Gewichtsteüe Monochromat V III. M etallu rg ie, M etallo g raphie, M etallverarb eitu n g
und 78 Gewichtsteüe Bichromat enthält. I. G. Farbenindustrie Hochofen zur Verhüttung von zinkhaltigen E isenerzen,
A .-G ., Frankfurt a. M. (Erfinder: Dr. J. M. M ich el, Bitterfeld.) dad. gek.. daß der Schacht von der Zone an. in der die Austreibung
(D. R P. 725 322, Kl. S5b, Gr. 1« vom 1. 4. 1936, aus?. 21. 9. der Kohlensäure aus dem Möller entsprechend einer Gastempe­
1942.) • " Rr. ratur von 1000—1200° erfolgt, bis zu der Zone m it einer Gas­
temperatur von 500—600° aus Silicasteinen aufgemauert ist,
V . A n o rg an isch e Industrie während für den über dieser Zone liegenden Teil des Schachtmauer­
A zotieren von C alcium carbid. Vorrichtung zum —, insbes. werkes bis zu dem Schlagpanzer des Gichtverschlusses ein eisen­
in einsatzlosen Kalkstickstofföfen, bei welchen die Zuführung des freier bzw. eisenarmer tonerdehaltiger Werkstoff verwendet ist. —
Stickstoffes vom oberen Rande der Ofenkammer, die Abführung Zerstörungen durch Zink- und Kohlenstoffangriff werden dadurch
der Luft und der sich büdenden Fremdgase aber vom Boden der vermieden. Die Wärmeisolierung des Hochofenschachtes wird
Ofenkammer aus erfolgt, dad. gek., daß zum Zwecke der Zuführung der von unten nach oben abfallenden Innentemperatur so ange­
des Stickstoffes in breitem Querschnitt von oben her zu dem zweck­ paßt, daß der Außenteil des Silicamauerwerkes an allen Stellen in
m äßig m it frei stehenden senkrechten Hohlkanälen versehenen Temperaturlagen um 500—600° bleibt, um jede übermäßige Be­
Azotierkörper am oberen Rande der Ofenkammer ein ringförmiges, lastung der Innenfläche des Hochofenschachtes zu vermeiden.
m it zahlreichen waagerechten Ausströmöffnungen versehenes und W eiterer Anspr. Heinrich Köppers G. m . b. H ., Essen. (D R. P.
an das Zuleitungsrohr für den Stickstoff angeschlossenes Rohr 720972, Kl. 18a, Gr. 401. vom 5. 7. 1938, ausg. 22. 5. 1942.) Rr.
angebracht ist, auf welchem sich eine gleichfalls ringförmige Sand­
tasse befindet, in welche zum gasdichten Verschluß der Ofen­ U nm ittelbare E isengew innung. Verfahren zur Durch­
kamm er der herabgezogene Rand des Ofendeckels hineinragt, führung hüttenmännischer Reaktionen, insbes. zur — im Flammen­
wobei sich am Ofendeckel sowohl in der M itte als auch an den­ raum eines Drehrohrofens, bei dem das fein zerteilte Reaktionsgut
jenigen Stellen, an welchen im Azotierkörper die Hohlkanäle an­ und das Brennstoffgemisch der Reaktionskammer unter Druck
geordnet sind, m it Deckeln verschließbare Öffnungen befinden, in in wirbelnder Bewegung zugeführt wird, dad. gek., daß innerhalb
welche während der Dauer der Reaktion bzw. der Fremdgasbüdung einer von außen beheizten V o r k a m m e r die Wirbelbewegung des
zum Zwecke des Abführens oder Absaugens dieser Fremdgase aus Gemisches derart erhöht wird, daß dadurch die Teilchen in einen
dem unteren TeU der Ofenkammer Tauchrohre eingehängt werden, Schwebezustand kommen und bereits vor Erreichen des durch die
welche in die Hohlkanäle hineinragen. — Es wird dadurch auch Zuführung der Verbrennungsluft bestim m ten Flammenraumes auf­
bei der Großazotierung trotz herabgesetzter Azotierdauer in allen einander einwirken. — Durch diese innige Vorberührung der ein­
Schichten gut durchazotierter Kalkstickstoff gebüdet. 13 weitere zelnen Moleküle in der Düsenvorkammer wird es ermöglicht, daß
Anspr. u. Zeichn. D r.-In g. e. h. G. H ilger, Groß Biesnitz über in der Flamme selbst das reine Eisen oder Metall tropfenförmig
Görlitz. (D. R. P. 722730, Kl. 12k. Gr. 9, vom 30. Mai 1940, ausfällt und die Flammenwärme so hoch bleibt, daß eine W ieder­
ausg. 18. 7. 1942.) R r. oxydation der einzelnen Eisentröpfchen nicht mehr eintreten kann.
Es können aber auch dem im Schwebezustand befindlichen
A cetylen aus C alcium carbid. Verfahren zum Erzeugen
Reaktionsgemisch Kraftfeldwirkungen aufgedriickt werden, die
von — , vorzugsweise in Großanlagen, durch allmähliche Zuführung zusätzliche Bewegungen zu den Molekularbewegungen schaffen.
von versprühtem W asser in derart beschränkter Menge, daß das
7 weitere Anspr. u. Zeichn. H ütten-G esellschaft L ohse-L ind-
entstandene Calciumoxyd bzw. -hvdroxyd in praktisch trockener
h o rst-P axm an n G. m . b. H ., Berlin-Wilmersdorf. (Erfinder:
Form anfällt, dad. gek., daß das Carbid auf einem oder mehreren Dipl.-Ing. J. L o h s e , Berlin.) (D. R. P. 723344, Kl. 18a, Gr. 18^.
Flachsieben unter derart starker Schüttel- bzw. Rüttelbewegung
vom 31. 7. 1937, ausg. 3. 8. 1942.) Rr.
um gesetzt ward, daß der gebildete Kalk fortlaufend sofort nach
seiner E ntstehung von den Carbidkömern abgerieben und durch
die Maschen des Siebes hindurch abgeführt wird, während das bei IX . a) O rg a n isch e V erbindungen
Anwendung von mehreren Sieben auf dem untersten Sieb oder den A btrennung nicht saurer Stoffe von Phenolen. Ver­
unteren Sieben verbliebene unvergaste Carbid auf das oberste Sieb fahren zur —, dad. gek., daß man die Dämpfe des zu trennenden
zur erneuten Umsetzung m it W asser zurückgeführt wird. — Da­ Gemischs in einer Destilliersäule in innige Berührung mit wasser­
durch wird eine besonders schnelle, leicht regulierbare und voll­ dampfflüchtigen organischen Basen oder wäßrigen Lösungen
ständige Vergasung ermöglicht. W eiterer Anspr. u. Zeichn. Lonza- organischer Basen bringt. — Dabei bilden sich im oberen Teü der
W erke E lektrochem ische Fabriken, G. m . b. H ., Waldshut. Säule salzartige Verbindungen, deren Bildung die Phenole am
(Erfinder: Dipl.-Ing. W. F r ie d e i. W aldshut.) (D. R P. 723910, Abdestillieren hindert und die beim Herabfließen wieder in Basen
Kl. 26b , Gr. 41, vom 24. 7. 1938, Prior. Schweiz 24. 7. 1937, ausg. und Phenole gespalten werden, da sie nicht beständig sind. Die
13. 8. 1942.) R r. wieder frei gewordenen flüchtigen Basen steigen aufwärts und
Sättiger für die Erzeugung von g rob k ristallin em A m ­ binden neues Phenol. Überschüssige Basen entweichen mit den
Xeutralölen und gelangen ins K ondensat. 2 weitere Anspr. u.
m on su lfat nach Patent 692 4575), dad. gek., 1., daß die E in tritts­
Zeichn. I. G. Farbenindustrie A .-G ., Frankfurt a. M (Er­
öffnung des Zuleitungsrohres für ammoniakhaltiges Gas an dem
oberen Rand des Badumlaufrohres angeordnet ist; 2., daß der finder: Dr. P. H e r o ld und Dr. G. K o t t e s , Leuna, Kr. Merseburg.)
(D. R. P. 725035, Kl. 12q. Gr. 1403 vom 6. 7 1939. ausg.
*) Vgl. diese Ztsctir. 14. 151 [1941], 11. 9. 1942.) Rr.

D ie Chem ische T e c h n ik
j f i J a h r a . J 9 4 3 . A 'r. 71h 77
.... ■u u, i dieser Behandlungsweise wird
Reine A m idosulfonsäure aus u n rein e r A m idosulfoft- Schweizone z u g e fu h rt w ird. w asserlöslichen Produkten,
n ic h t allein die A usbeute an wer v . vlketon e rh ö h t, sondern
sä u re. Verfahren zur G ew innung von —, welche A nionen einer wie A ceton, M ethy lalk o h o l, M e th y la th y lk e to n ernon i
schw er flü chtigen Säure, insbesondere von Schw efelsäure, e n th ä lt
dad. gek , d a ß sie m it einer Säure, die v e rh ältn ism ä ß ig leicht auch die w asserunlöslichen E. Rin-
ta tiv wie q u a n tita tiv em e w esentliche V erbesser und
flü ch tig ist, ausgew aschen u nd anschließend g e tro c k n et wird. m an , S tockholm , B. L u n d b e r g , g e . » 725970
Z um W aschen d ie n t S alp etersäu re, Salzsäure oder E ssigsäure, D io l -In g . F. .S e id e n s c h n u r , W ernigerode. (D . K Jr
u. zw. in solcher K o n z en tra tio n , d a ß m öglichst wenig A m ido- 5 12o Gr. 5 0 2 . vom 2. 3. 1935, ausg. 3. 10. 1942.) B r.
su lfo n sä u re gelöst w ird. E s gelingt so leicht eine Säure von über
99% G ehalt zu gew innen. 4 w eitere A nspr. I. G. F a rb e n ­ X I X . B re n n s t o f f e , T e e r d e s t i ll a t i o n ,
in d u strie A .-G ., F ra n k fu rt a. M. (E rfinder: Dr. R. K e t z e r ,
H ofheim (T aunus), und D r. H H S a e n g e r , F ra n k fu rt a. M - B e le u c h t u n g , H e iz u n g
H ö c h st.) (D. R P. 725797, K l. 12i, Gr. 30, vom 5. 9. 1940, ausg. E n tf e r n u n g v o n L ö s u n g s m i t t e l r e s t e n a u s G a s e n . A n ­
30. 9. 1942.) R r' w endung des V erfah ren s zur - , die in A n lag en zur se le k tiv e n
R a ffin a tio n von K o h len w assersto ffö len d u rc h A b sau g e n au s dem
X IV . Zu cker, Kohlenhydrate, S tärke K o n d e n sa to rd ru c k sa m m le r d u rc h eineh K ü h le r e rh a lte n w orden
K ontrolle der A uslaugung in D iffusionsbatterien. Ver­ sind d u rc h K o m p rim ie ren a u f h ö h e ren D ru c k u n d e rn e u te s K u h len
fa h re n zur — , dad. gek., d a ß der Z uckergehalt des A b l a u f w a s s e r s nach dem H a u p tp a te n t 70 8 6 857) auf m it a n d e re n verflüssigten,
d e r D iffusionsbatterie m ittels registrierender D ichtem esser ste tig bei n o rm aler T e m p e ra tu r gasförm igen L ö su n g sm itte ln , wie P opan,
ü b e rw ac h t w ird. — Die M essung erfolgt durch D ichtew aagen. B u tan leic h t flü ch tig en C hlor- u n d F lu o rk o h le n w a sse rsto ffe n , als
E s ergeben sich d a ra u s D ichte- und sonach A uslaugeschw ankungen S chw efeldioxyd a rb e ite n d e n R a ffin a tio n s a n la g e n . Edeleanu-
erh eb lich er Größe, die m an bisher ü b e rh au p t n ich t festgestellt G e s e lls c h a f t m . b. H ., B erlin -S ch ö n eb erg . (E rfin d e r: D.pl.-Ing.
u n d zum A usgangspunkt w eiterer Ü berlegungen gem acht h a t. A H oppe B erlin-W ilm ersdorf.) (D. R. P. 723989 Kl. 23b,
P . N ebel, Zörbig. (D. R. P. 725465. Kl. 89c, Gr. 17, vom Gr. 201, vom 13. 11. 1940, ausg. 14. 8. 1942. B r.
12. 5. 1939, ausg. 23. 9. 1942.) R r-
E n ts a l z e n v o n K o h l e n w a s s e r s t o f f - W a s s e r - E m u l s i o n e n .
X V . Gärungsgewerbe ' „ V erfah ren zum -— u n te r Zusatz von Wasser durch Behandlung
K u ltu rträg e r zu r Züchtung v o n flächenbildenden M ik ro ­ im elektrischen Feld, dad. gek., daß die Kohlenwasserstoff-Wasser-
o rg an ism en , insbesondere fü r die biologische F e tt- u n d E iw eiß­ Emulsion und das zusätzliche Wasser nur so milde miteinander
gew innung, gek. d u rc h einheitlich aus F asersto ff bestehende vermischt werden, daß eine Zerkleinerung der Wassertröpfchen
P la tte n nach A rt der Bau- u nd Iso lierp latten , die, gegebenenfalls der ursprünglichen Kohlenwasserstoff-Wasser-Emulsion nicht er­
nach v e rstärk e n d er Im prägnierung, se n k rec h t angeordnet, z. B. folgt. — Die Vereinigung erfolgt daher erst im elektrischen Felde.
a ufgehängt w erden. — D abei ist eine leichte A bnahm e der fertigen Nach Abtrennung der Wassertröpfchen enthält das behandelte Öl
Pilzdecke möglich. 2 w eitere A nspr. u. Zeichn H. Stöb, D achau. meist die gleiche Wassermenge wie das ursprüngliche, jedoch
(D. R. P. 725 655, Kl. 6b, Gr. 160S, vom 9. 8. 1940, ausg. 26. 9. eine viel geringere Salzmenge. Bei dem Abtrennen der zusammen­
1942.) R r~ geflossenen Massen zeigt sich, daß e in erheblicher Anteil der in
dem Öl vorhandenen wasserlöslichen Verunreinigungen nunmehr
X V III. a) Zellstoff, Cellulose, Papier in dem abgesetzten Wasser enthalten ist. 4 weitere Anspr. u.
A bbau cellulosehaltiger Rohstoffe m it Hilfe von C h lo r­ Zeichn. N aam looze Vennootschap De Bataafsche' Petroleum
w asserstoff. Verfahren zum —, bei welchem der Rohstoff zu­ Mij., Den Haag, Niederlande. (Erfinder: H. C. E d d y , Los
nächst mit konzentrierter Salzsäure angemaischt und nachher Angeles, Kalif., V. St. A.). (D. R. P. 724396, Kl. 23b, Gr. 106,
in einer organischen Flüssigkeit verteilt wird, worauf man in das vom 28. 2. 1937, Prior. V. St. A. 29. 2. 1936, ausg. 25. 8. 1942.)
Reaktionsgefäß Chlorwasserstoffgas einleitet, dad. gek., daß die B r.
Anmaischsäure, welche eine Konzentration von 30—37% HCl
besitzt, das Reaktionsgut vor dem Vermischen und die organische W asserstoff aus K oksofengas, durch T iefkühlung. Ver­
Flüssigkeit vor der Einbringung des angemaischten Gutes so t ie f fahren zur Gewinnung eines tiefsiedenden Gases aus Gasgemischen,
g e k ü h lt w erd en , daß durch die Reaktionswärme die Tempe­ insbesondere zur Gewinnung von — unter Verwendung von
ratur des Reaktionsgutes nicht über die zur Aufkonzentration mindestens drei periodisch umschaltbaren Regeneratoren, dad.
der Salzsäure erforderliche Mindesttemperatur hochgetrieben gek., daß in cyclischer Umschaltung während jeder Periode das
wird, worauf man Chlorwasserstoffgas so lange einleitet, als noch eintretende Rohgas in einem Regenerator abgekühlt und das
eine Aufnahme durch das angemaischte Gut stattfindet, dann austretende Restgas und das austretende reine Produkt, z. B.
die organische Flüssigkeit entfernt und sie durch heiße organische Wasserstoff, in den anderen Regeneratoren angewärmt werden. —
Flüssigkeit ersetzt, die man mit dem Reaktionsgut bis zur Voll­ Dies bedeutet eine wesentliche Vereinfachung hinsichtlich der
endung des Abbaues in Berührung läßt, wobei eine Nachhydrolyse grundsätzlichen Anlage als auch des Kältehaushalts der Regene­
an sich bekannter Art bei erhöhter Temperatur eintritt. — Als ratoren. 7 weitere Anspr. u. Zeichn. G esellschaft für Linde’s
organische Flüssigkeit wird Dekahydronaphthalin verwendet. Eism aschinen A .-G ., Höllriegelskreuth. (D. R. P. 725157,
2 weitere Anspr. C hem ische F a b rik L öw enberg D r. W arth Klasse 17g, Gr. 203, vom 11. 10. 1941, ausg. 16. 9. 1942.) B r
& Co., Löwenberg, Schles. (Erfinder: Dr.-Ing. G. G o e ze , Löwen­
berg, Schles.) (D. R. P. 717419, Kl. 89i, Gr. l 0.„ vom 17. 1. 1941, N iedrigsiedende Kohlenwasserstofföle! aus’ f höher­
ausg. 13. 2. 1942.) " Br. siedenden durch spaltende D ruckhydrierung und Spaltung.
Verfahren zur Herstellung —, dad. gek., daß man die Mittelöl­
A bbau cellulosehaltiger Rohstoffe m it Hilfe von C h lo r­ fraktion des gegebenenfalls von einer etw’a vorhandenen Benzin­
w asserstoff. Verfahren zum — nach Patent 717419®), dad. gek., fraktion befreiten Ausgangsöles der Spaltung, vorzugsweise in
daß das Gut, welches nach dem Abziehen des gekühlten Schwebe­ Gegenwart von Katalysatoren, und die Schwerölfraktion des
mittels im Reaktionsgefäß zurückbleibt, unmittelbar in eine Ausgangsöles der Druckhydrieiung unterwirft, worauf man das
Trockenvorrichtung eingebracht wird, in welcher die Behandlung beim Spalten der Mittelölfraktion nicht umgewandelte Mittelöl
mit einem erhitzten Gasstrom derart stattfindet, daß die Tem­ zusammen mit dem bei der Druckhydrierung der Schwerölfraktion
peratur des Gutes 60—70° nicht übersteigt. — Hier vollzieht sich erhaltenen Mittelöl einer weiteren Spaltung, vorzugsweise in
der Abbau ebenfalls, so daß nicht nur eine wesentliche Beschleuni­ Gegenwart von Katalysatoren, unterwirft. —- Da sich hierbei
gung des ganzen Vorgangs, sondern auch eine erhebliche Ersparnis überhaupt kein Koks bildet, erzielt man bessere Ausbeuten an
an Apparatur und Material erzielt wird. 3 weitere Anspr. C h em i­ klopffestem Benzin. I. G. Farbenindustrie A .-G ., Frankfurt
sche F ab rik L öw enberg, D r. W arth & Co., Löwenberg, Schles. a. M. (Erfinder: Dr. W\ J ä c k h , Heidelberg.) (D. R P. 725601,
(D. R. P. 728919, Kl. 89i, Gr. 102, vom 25. 5. 1941, ausg Kl. 12o, Gr. 106, vom 28. 11. 1937, ausg. 26. 9. 1942.) Br.
8. 12. 1942.) R r,
T rock en m assen aus alkalischen A blaugen. Verfahren X X . Schieß- und Sprengstoffe, Z ü n d w aren
zum V e r s c h w e le n der unter Verwendung von Barium- und Löschen von Bränden bei der H erstellung von Schieß­
Calciumoxyd gewonnenen —, wie sie beim alkalischen Aufschluß pulver, Sprengstoffen und anderen brennbaren oder e x p lo ­
von Espartogras oder Holz oder durch vollständiges Zerkochen
von Holz in Alkalilauge unter Druck bei höherer Temperatur
siven Stoffen. Von Hand oder selbsttätig zu betreibende Vor­
richtung zum - m it Hilfe von Wasserstrahlen, die m ittels eines
erhalten werden, mit überhitztem Wasserdampf von etwa 500°,
dad. gek., daß aus den pulverigen Massen ohne Zusatz von Binde­ Druckgases durch Düsen Brausen o. dgl. auf die Brandstelle ge-
mitteln oder sonstigen Füllstoffen in an sich bekannter Weise £ £ ! ■•« ■ ,aß die den Wasserbehälter m it den
geformte Briketts durch einen heißen Luftstrom vorgewärmt t e n t f r T T ' w '81 v 1n^ . Itohrl« tung bis kurz vor diesen öffnun-
und der Schwelung in einem eisernen Schweischacht unterworfen
werden, gegebenenfalls unter Zusatz heißer kohlendioxydfreier
Gase zu dem überhitzten Wasserdampf, der nur zu einem Teil
mit einer Temperatur von etwa 500® in den Schweischacht eintritt,
während gleichzeitig der andere Anteil mit einer geringeren Tem­ Luther stad^.) ^ j E l f "p 1723 ^5 1'1 1 (fl 1 ' r *I e r k e r - W ittenberg
peratur in völlig wasserfreiem Zustand einer darübergelegenen ausg. 30. 7. 1942.) ’ K1 61 a’ Gr 17®>' vom 2 - 7- 1939>
• ) Vgl. vorstehendes Patent.
~■ Rt.
') V8‘- dies« Ztschr. 14 , 438 (1D41).----------------------------------------------------------------------

7« D ie C hem ische T e c h n i k
16. J a h r g . 19 43 . iV r. 7 / 5
VON WOCHE ZU WOCH E
CERVANTES UMP BESCHLOSSENES S. A. Empresa Electrica e Industrial, die Entwässerungsarbeiten
in den im Almagrera-Gebirge gelegenen Bergwerken vornimmt,
aufkaufen. (4407)
Die Faser-Industrie Gm bH , Coburg, w u rd e g e g rü n d e t, Eine neue Z innverhüttungsanlage in Spanien, mit
u m sp in n b a re G la sfasern , F a s e rn au s so n stig e n in d e r H itz e einem B ersa n -O ien und einem weiteren Elektroofen, deren Lei­
p lastisc h e n M assen, F ä d e n , S eid e, G a rn , Gew ebe zu erzeugen, stungsfähigkeit 100 kg je Stunde bei reicheren Metallen und 80 kg
n a c h z u b e h a n d e ln u n d zu v e ra rb e ite n . G egebenenfalls soll au ch bei ärmeren Metallen betragen wird, soll von der Soc. Minera y
E rzeu g u n g , V e ra rb e itu n g u n d V e rtrie b v o n n ic h t s p in n b a re r G las­ Metallurgica de Peñaroya errichtet werden. (4386)
wolle u n d d ie R o h g la se rz e u g u n g a u fg en o m m e n w e rd e n ; d ie B e­ Zur Flotation von Kupfererzen in Spanien will die Soc.
te ilig u n g a n g le ic h a rtig e n U n te rn e h m e n i s t g e p la n t. (4420)
Española de Construcciones Electromecánicas in Bilbao ein Werk
Eine A rbeitsgem einschaft K ohlenstaubm otor w u rd e errichten, das für nationalwichtig erklärt wurde. (4446)
u n te r F ü h ru n g d e s H a u se s d e r T e c h n ik in E sse n g e g rü n d e t, das
Zur erhöhten Ölgew innung in Spanien aus Abfall­
vo m H a u p t a m t fü r T e c h n ik d a m it b e a u ftra g t is t, allen m it dem
erzeugnissen bei der Harzverarbeitung wurde der Unión Resinera
K o h le n s ta u b m o to r z u sa m m e n h ä n g e n d e n P ro b le m e n n a ch z u g eh e n
Española S A. ein großer Erweiterungsbau in der Fabrik von
u n d w irtsc h a ftlic h u n d w issen sch a ftlich fu n d ie rte V orschläge zu
Coca bei Segovia genehmigt. Die Kapazität der Fabrik soll
m a c h e n , w ie F o rts c h r itte zu erzielen se ien . D ie A rb e itsg em ein ­
dadurch von jährlich 500000 kg auf 1,3 Mio. kg erhöht werden. (4353)
s c h a ft, d e r a u ß e r d em L e ite r. P ro f. Wagener, d ie S a c h b e a rb e ite r
d e r E n tw ic k lu n g sfirm e n u n d v o n R e ic h s- u n d P a rte is te lle n a n g e ­ Zur H erstellung von Zucker aus Zuckerrohr in Spanien,
h ö re n , soll d ie te c h n isc h e n u n d w irtsc h a ftlic h e n P ro b le m e m ög­ und zwar von 540 t jährlich, baut das bedeutendste Industrieunter­
lic h s t sch n ell in fü r d ie G e sa m tw irtsc h a ft m ö g lic h st g ü n stig e r nehmen der Canarischen Inseln Quevedo E stevez eine Fabrik. (4421)
W eise lösen, a u c h d ie G ru n d la g en fo rsc h u n g fö rd e rn , D o p p e la rb e it Ein Institut für Parasitenforschung in Spanien wurde
v e rm e id e n u n d in sb es. fü r b a ld ig e B e trie b se rp ro b u n g d e s K o h le n ­ lt. Verfügung der Regierung gegründet. (4402)
s ta u b m o to rs so rg en , w obei die T reib sto ffla g e zu b e rü c k sic h tig e n ist. Für den Bau einer Zuckerraffinerie in A lgier (Franzö-
(4441) sisch-N ordafrika) hat die französische Regierung Zuschüsse be­
Die Herstellung von W asserglas in Schweden und anderen willigt, um die Zuckerrübenerzeugung zu fördern. (4303)
chemischen Produkten soll von einer neu gegründeten Gesellschaft Treibstoffe aus Pflanzenölen in B ritisch -O stafrik a ver­
in einer in Falkenberg (Westschweden) zu errichtenden Fabrik auf­ sucht die landwirtschaftliche Versuchsstation Nairobi zu gewinnen,
genommen werden. (4268) um die früher nach Europa gehenden Mengen an Pflanzenölen zu
Zur Steigerung der Produktion des Glaswerkes Em m a- verwerten. (4432)
boda in Schweden von zurzeit rd. 960000 m 3 geschnittenem Glas Eine neue C ellulose-Fabrik in den USA., die Alpha Cellu­
auf 2640000 m 3 werden Neuanlagen errichtet, die Anfang 1943 lose Corp . wurde gegründet, um in Corcoran, Cal., Zellstoff aus
fertig sein sollen. (4295) Baumwollsaatabfällen und Abfällen aus Flachs und ähnlichen
Zur Herstellung und zum Verkauf chem ischer und phar­ Erzeugnissen herzustellen. (4431)
m azeutischer Produkte in Schweden wurde von Vertretern der Zur H erstellung von Industriealkohol in den U SA . müssen
schwedischen Apotheken und der Firma AB. Oxygenol eine neue alle Spirituosenfabriken demnächst den Betrieb umstellen. Alle
Gesellschaft gegründet. (4267) 128 Destillierbetriebe haben sich bereits um gestellt. 1943 müssen
Die Erzeugung von Futterhefe in Schweden soll von der rd. 262 Mio. hl Industriesprit für die Herstellung von synthetischem
A/B Fiskeby aufgenommen werden. Ferner laufen in der gleichen Gummi, rauchlosem Pulver und für medizinische Zwecke erzeugt
Fabrik Versuche zur Herstellung hochwertiger Hefe, die Rindfleisch werden. (4428)
ersetzen könnte. (4269)
Eine neue H olzm asse- und Papierfabrik in N orw egen,
die Holzmasse- und Papierfabrik Randsfjordbruket, wurde zur AUS D ER CHEMISCHEN INDUSTRIE
______________________________________ U N D VERWANDTEN O EB1ET1H
Übernahme der Randsfjord Traemasse- og Papirfabrikk gegründet.
(4385)
Der Bau einer Soda-Fabrik in Ungarn durch die Hun- Die Schuttablade- und A braum plätze eignen sich sehr gut
garia Kunstdünger, Schwefelsäure- und Chemische Industrie A.-G. für den Anbau von W ildrosen, wie sich im m itteldeutschen Berg­
ist geplant, um den ungarischen Soda-Bedarf zu decken. (4422' baugebiet zeigte. Staßfurt will deshalb 50000 W ildrosen an­
In der ungarischen Baustoffindustrie wurde die Isolier­ pflanzen lassen. Die Wildrosen eignen sich zum Schutz
industrie- und Chemische Fabrik-A.-G. gegründet. (4443) offener Waldränder, gegen Verwehungen, zur Anlage von Vogel­
Zur R ohstoffversorgung U ngarns wurde von der Staat­ schutzhecken und von Wegeböschungen und sind wertvoll durch
lichen Eisen-, Stahl- und Maschinenfabrik A.-G., die Ungarische den außerordentlich hohen Vitamin-C-Gehalt ihrer Früchte, der
Magnesium- und Elektron-A.-G gegründet. Bisher wurde alles Hagebutten. Untersuchungen über den Vitamin-C-Gehalt von
M a g n e siu m eingeführt. In einer neuen Anlage wird nach einem 100 mehr oder weniger verschiedenen Formen aus 33 Spezies der
I -G.-Verfahren gearbeitet werden. Außerdem wurde die Ungarische Gattung rosa1) ergaben, daß der Vitamin-C-Gehalt in w eiten
Ölwerke A.-G. Budapest gegründet; sie soll eine Ö lr a f f in ie r ­ Grenzen schwankt; er hängt stark von der Art ab, ebenso auch die
a n la g e errichten und pflanzliche Öle sowie auch Kohlendestillate Verluste beim Trocknen. Die Früchte werden zweckmäßig in aus­
verarbeiten. (4447) gereiftem. aber nicht überreifem Zustand geerntet und bei Tempe­
Zur Fettgew innung aus A bw ässern in U ngarn hat die raturen wenig über 0 ° gelagert. (5359)
Abteilung für Maschinenbau der Budapester Städtischen Betriebe Zur Gewinnung von Leder aus Schw einehäuten wurde
Apparate zum Aufnehmen des F etts aus den Abwässern konstruiert, 1937 m it Versuchen begonnen, die so erfolgreich verliefen, daß
von denen schon 38 vor allem in Volksküchen, Krankenhäusern bereits im Mai 1940 von der Reichsvereinigung der Deutschen
und Schlachthöfen verwendet werden. Die Anbringung in größeren Viehwirtschaft die Schweinsenthäutung für einen bestimm ten
Miethäusern is t geplant. Bisher wurde so eine Fettm enge ge­ Teil der Schlachtungen angeordnet wurde. Aus den Kernstückes
wonnen, die für die Herstellung von 120000—140000 kg Einheits­ der Schweinshaut (Krupons) läß t sich nicht nur ein ausgezeichneten
seife jährlich ausreicht. (4453) Schuhoberleder sondern auch ein begehrtes Bodenleder erzeugen
Eine neue Speiseölfabrik in Serbien wird von der A.-G. (5376-
Domaca, Belgrad, in Smederevo (Semendria) errichtet werden. (4257j Die schwedische Porzellanindustrie wird nach Erwerbung)
Die K roatische A lu m in iu m A .-G ., A gram , wurde zur der Karlskrona Porslinsfabrik durch die AB. Upsala-Ekeby von
Gründung von Aluminium-Fabriken und zur Ausbeutung von drei Konzernen beherrscht: der AB. Upsala-Ekeby, Rörstrand und
Bauxit-Gruben gebildet. (4415) Gustafsberg. (5223)
Zur H erstellung von Öl und Treibstoffen in der Schw eiz Zur Erzeugung von F uttercellulose in Schw eden gingen
aus bituminöser Erde des San Giorgio bei Lugano Wtarde die die m eisten Papierfabriken Norrlands über. Kürzlich wurde in
Inol A.-G. gegründet. (4358) Norrköping ein weiteres sog. Zerreißwerk eröffnet, in dem die
Die Herstellung chem ischer Erzeugnisse in Spanien, und Cellulose zerkleinert wird, um als „Holzhafer“ in den Handel
zwar von täglich 50000 kg Schwefelsäure, 3000 kg Salpetersäure, zu gehen. (5271)
1000 kg Nitrocellulose und verschiedenen anderen Abfallprodukten Die P apierm asseerzeugu ng in Schw eden betrug 1941
für Farbzwecke soll von der Firma Hijos de Orbea y Cia. in zwei 711300 t Sulfitmasse und 425000 t Sulfatmasse, d .h . 40 bzw.
Jahren aufgenommen werden. (4264) 35% der Leistungsfähigkeit der Fabriken. (5307)
Zur Erw eiterung der spanischen A lu m inium -E rzeugung Aus dem Jahresbericht 1941 der B erg v ik & A la A .-G .,
bauen die elektromechanischen Werke Empresa Electro-Mecanica Schweden1), seien folgende Erzeugungszahlen angegeben: Cellulose
de Cordoba eine neue Anlage für jährlich 8000 t Al; die Soc, 45298 (56205 1940) t, Suliitcellulose 20169 (20237) t, Sulfatmasse
General Española des Aluminio S. A. will eine Fabrik bauenl 25129 (35 8 6 8 ) t, Spiritus rd. 2 Mio. 1, Harze und ähnliche Erzeug­
die spätestens in 2 Jahren in Betrieb geht und jährlich 2000 t A. nisse 5255 (2760) t, elektrische Energie 104,8 (82,2) Mio. kW. (5177)
erzeugen soll. • (4377) Die Erzeugung der S trom s Bruks A B ., Schw eden, be­
Im spanischen S ilb er-B lei-B ergb au wird die Cia. An. de trug 1941 (1940) 2600 (18200) t Sulfitcellulose, 16500 (3000) t
Plombos Argentíferos die S. A. Consorcio de Alamgrera, die In ­ l) Vgl. H. v. Rathlef. VitamiDe u. Hormone 2, 275 [1942].
haberin von 109 Minen und Pächterin von 42 Minen ist, und die 2 Vgl. diese Zteci.r. 14. 309 [1941].

Jj ie C h e m i s c h e T e c h n i k
J6. J a h r q . 1941. » . 718 79
_ , r F i s o n e r z ü r u b e S e t o lu z a r , S p a n i s c h -
D ie E r z r e s e r v e n d e r 8 250000 t E isen e rze n
Futtercellulose. Eine Bleicherei für die Erzeugung von Kunst­ M a ro k k o , sollen bei e in e r F o rd e ru n g to n - 3 ( 0
seidecellulose wird gebaut. (5331)
jährlich 30 Jahre ausreichen u 'o l f r a m - V o r k o m m e n in
Die Brenntorfgewinnung in Schweden3) soll in diesem N e u e b e d e u te n d e Z in n - u n d W o lt r a m w
Jahr von rd. 300000—100000 t auf rd. 1 Mio. t gesteigert werden. S p a n ie n sollen, wie die französische Presse m eld e t,
Der Heizwert von 1 Mio. t Brenntorf soll dem von rd. 500000 t vinz S an tiag o de C am postela e n td e c k t w o rd en sein. < »
Steinkohle entsprechen Die Regierung fördert die Gewinnung D ie Z u c k e r e r z e u g u n g i n S p a n i e n b e tr u g J
durch Anleihen zur Anschaffung von Maschinen und dgl. und zur 150000 t u le :m V o rja h r gegen 2 2 5 0 0 0 -2 5 0 000 t in d e r V o rk rie g s­
Trockenlegung von Mooren. (5173) z e it D ie liedeutendste Z u c k e rfa b rik S . A . E b ro e rz e u g t allem
Eine neue Spritfabrik in Norwegen, die von der Papier -
und Cellulosefabrik Union A/S, Oslo, in Skien errichtet wurde, 1 D ie G r ü n d u n g e in e r Z e lls to f f a b r ik i n S p a n i e n , die R eis­
ging kürzlich in Betrieb und soll jährlich 8000 hl erzeugen. Die stroh verarbeiten soll, wurde der S. A. de Industrias de la Paja de
Greaker Cellulosefabrik A/S will ebenfalls die Erzeugung Arroz genehmigt und für national wichtig erklärt; damit darf die
Sulfitspiritus auf nehmen. (52/S) Firma u. a. das für den Bau benötigte Gelände enteignen (5034)
Die Zellstoffgewinnung in Finnland betrug 1941 (1940) D ie P a p i e r e r z e u g u n g i n C a n a d a stieg 1941 auf rd. 10 Mio. t,
590000 (530000) t, die Ausfuhr 490000 (260000) t. <o226) wie auf einer Versammlung der Pulp and Paper Association bekannt­
Aus dem Geschäftsbericht der Rauma, O. Y., Finn­ gegeben wurde. .
land, 1941: Es wurden u. a. erzeugt: rd. 90000 stds. Schnittholz, D ie A u f n a h m e v o n T i t a n - u n d V a n a d i u m - G e w i n n u n g
55000 t gebleichte Sulfitcellulose, 20000 t Trockenholzschliff und in d e n U S A . im Staate New York durch die N ational Lad Co.
13000 m3 Sperrholz. <5296) wurde begonnen. Man will jährlich 100000 t T itandioxyd und
Aus dem Jahresbericht 1941 der Vereinigten Papier­ 1500 t Vanadium erzeugen. (o291)
fabriken, Finnland: Es wurden u. a. 1941 (1940) erzeugt: D ie S a l p e t e r g e w i n n u n g in C h ile betrug 1940/41 (1939/40
Papier 69659 (55150) t, Cellulose 56117 (32291) t, Holzschliff und 1938/39) 1,384 (1,488 und 1,472) Mio. t. (5332)
15350 (20484) t, Nebenerzeugnisse 1202 (222) t. (5283) J a p a n s Z u c k e r e r z e u g u n g 1941 beträgt, wie die japanische
Die Rikkihappo- ja Superfosfaattitehtaat O.Y. in Finn­ Zuckervereinigung meldet, rd. 120000 t. (5287)
land erzeugte 1941 (1940) 9172 (24519) t Schwefelsäure, 1897 (2198) t D ie A u s b e u tu n g v o n M i n e r a l v o r k o m m e n in M a n d s c h u k u o
Salzsäure, 1341 (2019) t Natriumsulfat, 511 (1115) t Kotkaphosphat in der Provinz Jehol, die bisher wegen mangelnder Verkehrsmöglich­
und 11995 (35887) t gewöhnliches Superphosphat. In Vanha Kaar- keiten wenig erschlossen wurden, soll jetzt durch den Sumitomo-
lepyy wirdeine Schwefelsäure-und Superphosphatfabrik gebaut. (5172) Konzern erfolgen. (5179)
Aus dem Geschäftsbericht 1941 der Kymi OY, Finnland:
Es wurden erzeugt 1941 (1940): Papier 47900 (46200) t, Holzschliff, PERSONAL- UNO HOCHSCWJLNAgKRKHTEN
Karton und Pappe 35639 (41599) t, Sulfitcellulose 35400 (28000) t, — — — WflMBiTi— — dcauaaMTB— —
Sulfatcellulose (6050) t, Nebenprodukte 6216 (4043) t, Eisenwaren
8699 (7600) t, Schnittholz 4913 (19030) Stds. (5221) Gefallen: cand. ehern R H i ' d e b r a n d t , B r lin , als
Aus dem Geschäftsbericht der Yhtyneet Paperithaat Leutnant d. R ‘s. und Inhab-r des E K. 2. Kl., des Krimschildes
O. Y., Finnland, 1941 (1940): U. a. wurden erzeugt Holzschliff und der Ostmedaille, am 29. März im Osten im 29. Lebensjahr.
15350 (20484) t, Cellulose 56117 (32291) t, Papier 69659 (55150) t, Kriegsauszeichnungen: Leutnant Dr. H. G ie b e r t, Assi­
Nebenprodukte 1202 (222) t. Bei der Tochtergesellschaft Valke stent am Chem. Institut der Universität Bonn, erhielt im Januar
O.Y. sind die Fensterglas- und die Wasserglasfabrik in beschränktem das E. K. 1. K l.1).
Umfang in Betrieb. (5339) Jubiläen: Das 50jährige Jubiläum feierte am 1. April das
Eine Cellulosefabrik in Finnland, die der Firma Hack- Oeffentliche Chem. Laboratorium Dr. W. M ö s lin g e r , Neustadt
mann & Co. in St. Johannes auf der Karelischen Landenge gehört, a. d. Weinstraße, das nach dem Tode Möslingers (1930) von seinen
wurde von dem Wartsilä-koncernen A.-B. erworben. Die Fabrik er­ langjährigen Mitarbeitern Dr.-Ing. F. T r a u th und Dr. rer. nat.
zeugt jährlich rd. 40000 t Cellulose. (5200) K. B ä s s le r weitergeführt wird.
Ein Zentralausschuß der Torfindustrie in Finnland zur G eburtstage: A. L e v e r k u s , Vorstandsm itglied der Ver­
Entwicklung und Leitung der Torfindustrie wurde vom Staatsrat einigten Ultramarin-Fabriken A.-G., Mitglied des VDCh seit 1902,
ernannt. (5218) ein Enkel des Gründers von Leverkusen, feierte am 5. April seinen
Die Torferzeugung in Finnland bei der Lojo Kalkverk A.-B. 70. Geburtstag. — Dr. pbil. W. S ie b e r t , Berlin, Direktor der
betrug 1941 rd. 7000 t gegen 5500 t im Vorjahr. (5253) Bamag-Meguiu A.-G., Mitglied des VDCh seit 1907, feierte am
Die Spriterzeugung der staatlichen Alkoholm onopol­ 24. März seinen 60. Geburtstag.
gesellschaft Alkoholiliike O.Y. in Finnland betrug 1941 335 t Ernannt: Dipl.-Ing. F. L o c h e r , Danzig, wurde beauftragt,
Alkohol aus Getreide, Hefe oder Kartoffeln, 10866 t Sulfitsprit, an der T. H, das Lehrgebiet Baustoffkunde und Baukosten- und
14511 vergällten Sprit, 5438 t Motorspiritus und 4,8 t Fuselöl. (5280) Bauwirtschaftslehre in Vorlesungen und Übungen zu vertreten.
Neugründungen in der finnischen Industrie sind: die
O . Y . Etra A.B. für die Herstellung und den Handel mit chemisch­ Gestorben: Dipl.-Ing. E. D ie r l, Chemiker der G. m. b. H.
technischen Erzeugnissen und die Suo-Hiili O.Y. für Torfver­ zur Verwertung chemischer Erzeugnisse, Christianstadt/Bober,
edlung, Herstellung und Handel mit Torfkohle und -briketts. (5279) Mitglied des VDCh, am 4. April im 39. Lebensjahr. — Dr. C. F r e i­
In der Stärkeindustrie Ungarns ging die Stärkefabrik A.-G. t a g , Leiter des Zentrallaboratoriums der Bayerischen Stickstoff-
in Szabadka kürzlich in den Besitz der südungarischen Stärkefabrik Werke A.-G., in deren Dienst er seit 15 Jahren stand und an
Andreas Gyalokay über. Diese änderte ihre Firmenbezeichnung in deren Patenten und Verfahren er entscheidenden A nteil hatte,
Gyalokay Endre, Stärkefabrik A.-G. (5252 Mitglied des VDCh seit 1934, am 7. April im Alter von 39 Jahren.
Eine Papierfabrik in Ungarn, und zwar die siebenbürgische 9 Siehe auch Chemie 55 , 294 [1942],
Szekelyhider Papierpappenfabrik A.-G., die rd. 120 Waggons Spezial­
pappe jährlich erzeugt und seit der Rückgliederung Siebenbürgens
stillag, nimmt den Betrieb wieder auf. (5174) PECHEHA-NACHRICHTEN
Zur Kotonisierung von Pflanzenfasern in Ungarn wurde
die Märkus Magyarovdri Industriewerke A.-G. gegründet. (5014)
Eine Arbeitsgemeinschaft für Colorimetrie1)
Die Zahl der ungarischen Industriebetriebe hat sich seit
1921 lt. Mitteilung des Handels- und Industrieministers verdoppelt, wurde von der Forschungs- und Beratungsstelle für physikalisch­
der Produktionswert sich verdreifacht. Die Zahl der Arbeiter stieg chemische Betriebskontrollef(FBBK) der Decliema gemeinsam mit
seit 1921 von 152591 auf 366 515. (5234) der Arbeitsgruppe für analytische Chemie des Vereins Deutscher
Die Goldgewinnung der Mine „Slata“ in Bulgarien Chemiker gegründet, um den Erfahrungsaustausch zwischen wissen­
betrug, wie die Deutsch-Bulgarische Handelskammer angibt, nach schaftlicher Forschung, Meßgerätebau und analytischer Labora­
3jähriger Ausbeutung 580 kg Gold. (5181) toriumspraxis zu fördern und ungelöste Fragen gemeinsam zu be­
Die Harzgewinnung in Bulgarien, die im Rhodope­ handeln. Zur Lösung besonders wichtiger Probleme wurde bereits
gebirge, in Mazedonien und auf der Insel Thasos erheblich er­ ein Erfahrungsaustausch mit genau formulierten Fragen auf­
weitert werden soll, wird für dieses Jahr auf 300 t geschätzt, genommen. Anfragen sind an die FBB K der Dechema, Frankfurt
woraus 210 t technisches und 51 t medizinisches Terpentinöl ge­ a. M., Bismarekallee 25, zu richten.
wonnen werden können. Das Rohharz wird in den beiden staat­
lichen Fabriken in Ladjene und Köpina in Mazedonien verarbeitet. 9 Vgl hierau den demnächst in der „Chemie“ erscheinenden Bericht über die
II. Color.metne-Tagung am 19./20. Febrnar 1943 in Frankfurt a. 4L
(5371)
Die Holzkohle-Erzeugung der Türkei b e tru g 1941 in den
16 S ta a tsfo rs tv e rw a ltu n g e n 1750 t. (5334) „ , R e d a k t io n : D r. W F o e rs t
R e d a k t io n : Berlin W 35, Potsdamer Straße 111 c u c
Die Altos Hornos de Vizcaya (Spanien) p ro d u z ie rte la u t nummer 21 9501, Nachruf 211606 MrQli« D1 Fernsprecher: Sammel-
G esch äftsb erich t 1941 in B ilbao u n d S a g u n t 397 769 t bzw. 404898 t Berlin W 35, Potsdamer Straße 111 'F e r m n t ' l , ' c “ ' deS
Nachtruf 210134. Telegramme- Chemih» er; 0Sam m elnummer 21 9501.
Roheisen und R o h sta h l, d. h. 13210 t bzw. 45862 t w eniger als Verein Deutscher Chemiker Berlin 78853 u . p° s,scheckk° nto
im V o rjah r. Die W eiß b lech fab rik w urde e rw e ite rt; d e r H ochofen V e r w a l t u n g : Verlag Chemie G m h u o v ®r la 9 “ " A n z e ig e n -
Nr. 4, ein 10-t-E lek tro o fen , w urde auf g estellt. (5286) Fernsprecher: Scmmelnummer 21 9736 P .^ u ’ W o y r3chstraße 37.
ummer zi 9736. Postscheckkonto: Verlag Chemie.
_______________________ Berlin 15275.
* ;vgl. diese Ztsclir. 14, 69 [1941].
Nachdruck, auch auszugsweise n „r r- i-------------------------
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80 V e ra n tw o rtlic h fü r d e n w issen sc h a ftlic h e n I n h a l t : D r. W . F o e rst, B erlin W 35. V erantw ortlich für -


:e->chaftliche M itte ilu n g e n d e s V e re in s : D r. F . S c h a rf, B e rlin W 35.

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